Newsletter Nr. 42 vom 19.9.2007

Transcrição

Newsletter Nr. 42 vom 19.9.2007
Mathematik-Newsletter
Nr. 42 (September 2007)
im MATHE-TREFF
der Bezirksregierung Düsseldorf
INHALT
Editorial
Zweiundvierzig
Berichte
Zentrale Prüfungen 10
Nach den ersten zentralen Prüfungen in NRW äußert sich
LRSD Norbert Stirba in einem Gespräch mit dem Newsletter
Diplom mit 20 Jahren
Lennart Jansen vom Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim
spricht über sein Studium parallel zur Schulzeit
Der MATHE-TREFF im Jubiläumsjahr 2007
Berlin ist eine Reise wert
Festakt beim Regierungspräsidenten
Eine kurze Geschichte vom Mathe-Treff
Unser Projektleiter Egon Petrak zieht Bilanz
Mitteilungen
Neues aus dem MATHE-TREFF
Forum
Neue Interviews in unserem Magazin
Suchmeldung zur Mathematik im Internet
Kurzmeldungen / Kalender
Kurzmeldungen
Bärbel Barzel erhält Professur in Freiburg
Känguruwettbewerb 2007
Hinweis auf Webseiten von Mathematiklehrern
Hinweis für Leser aus anderen Bundesländern
Hinweis für unsere Leser in China
Termine ...
... und sonst?
Kevin hat ne Zwei geschrieben
Unser Kolumnist Rhone spießt auf
Impressum
Newsletter Nr. 42
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
1
Editorial
I
Zweiundvierzig
n einer anderen Zeit und Welt und in unvorstellbarer Entfernung zu den momentanen Raumkoordinaten des uns bisher bekannten Universums
hatten sowohl die Mathematik als auch die Informatik bereits Gipfel erklimmen dürfen, neben denen die komplette Rechenleistung aller hier und jetzt
vernetzten Systeme kaum mehr ins Gewicht fallen
würde, als die Kapazität und die Zugriffsgeschwindigkeit einer simplen Kilobyte-Floppy-Disk zu den
entsprechenden Daten einer Terrabyte-Platte der
neuesten Generation. Darüber hinaus waren die dort
verwendeten Betriebssysteme mit solch erstaunlicher
Stabilität gesegnet, dass wir einen diesbezüglichen
Vergleich lieber gar nicht formulieren möchten, um
nicht allzu sehr in Skurrile abzugleiten.
Nennen wir doch einfach die Fakten. Es gelang
Hard- und Software zu entwickeln, die – sage und
schreibe – in der Lage war, mehr als 7,5 Millionen
Jahre ohne Unterbrechung und fehlerfrei zu arbeiten,
um sich der ultimativen Frage nach „dem Leben,
dem Universum und dem ganzen Rest“ zu widmen.
Während man die doch „etwas“ längere Rechenzeit
eher mit Geduld zu ertragen wusste, herrschte unmittelbar nach der Formulierung der Antwort geradezu
panische Verwirrung. Nachdem sich die Lage etwas
beruhigt hatte, stellte sich allerdings heraus, dass das
Problem nicht in der Antwort von „Deep Thought“
zu suchen war, sondern in der noch fehlenden Frage
justament zu dieser Antwort.
In Hinblick auf die laufende Nummer dieses
Newsletters, möchten wir erneut unserer Hoffnung
Ausdruck verleihen, auch in dieser Ausgabe Themen
finden zu können, die hier und heute aktuell sind.
Vor allem würden wir uns freuen, keine Antworten
formuliert zu haben auf Fragen, die bisher niemandem in den Sinn gekommen sind.
Ach ja, man veranlasste seinerzeit aufgrund von
„Deep Thoughts“ Dilemma die Planung und den abschließenden Bau des mächtigsten Computer aller
Zeiten − genannt „die Erde“ − der, ob seiner Größe
oftmals für einen Planeten gehalten wurde. In diesem
Sinne ... don't panic!
rm
Berichte
Zentrale Prüfungen 10
Nach den ersten zentralen Prüfungen in NRW äußert sich
LRSD Norbert Stirba in einem Gespräch mit dem Newsletter
Düsseldorf, 5. September 2007 ∙ Bereits zum
Ende des letzten Schuljahres gab es zahlreiche Kommentare zum Ablauf bzw. Ausgang der ersten zentralen Prüfungen in NRW. Inzwischen liegen bezüglich
der Ergebnisse in Mathematik weitere, umfangreiche
Informationen vor, was ein fundierteres Resümee ermöglicht.
NL: Die trigonometrischen Funktionen wurden
im letzten Schuljahr für die ZP10 ausgeklammert.
Kann man auch in diesem Schuljahr mit einschränkenden Bedingungen rechnen?
Stirba: Für dieses Schuljahr gibt es bis dato keine
Reduktionen.
NL: Nach ersten Einschätzungen aller Beteiligten, wurden die ZP10 als durchaus „machbar“ einNewsletter Nr. 42
gestuft.
Stirba: Das ist auch mein persönlicher Eindruck
und entspricht auf sämtliche Schulformen bezogen
den Informationen, die mir zugetragen wurden.
Trotzdem sollte man sowohl bei der ZP10 als auch
beim Zentralabitur mit der Interpretation der Prüfungsergebnisse behutsam umgehen, sofern keine
ausreichend bewertbaren Datenbestände vorliegen.
NL: Damit kommen wir zum Anlass des heutigen
Gespräches. Inzwischen wurden die Ergebnisse der
diesjährigen zentralen Abiturklausur in Mathematik
einer genaueren Analyse unterzogen.
Stirba: Wenn man das erste Jahr mit diesen vielen
zentralen Prüfungen resümiert, darf man wohl zusammenfassend und rückblickend von einem Erfolg
sprechen, und zwar nicht nur für die Schülerinnen
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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und Schüler, sondern – insbesondere in Hinblick auf
das Abitur – auch für die Lehrerinnen und Lehrer.
NL: Lässt sich diese Bewertung anhand von Beispielen konkretisieren?
Stirba: Z.B. haben wir bei der Analysis festgestellt, dass die Aufgabenauswahl relativ gleichverteilt erfolgte, womit unterstrichen wird, dass hier
inzwischen die Anwendungsorientierung stärker ausgeprägt ist, als man gemeinhin erwartete. Offenbar
hat sich damit der Trend, der seit fast 8 Jahren über
die Angebotsklausur in der 11 vermittelt wird, bis
zur Basis durchsetzen können, was man durchaus als
ein Kompliment für die unterrichtenden Kolleginnen
und Kollegen betrachten darf.
NL: Im vergangenen Schuljahr wurde die freiwillige, anonyme Vergleichsklausur für die Jahrgangsstufe 11 wegen der ersten zentralen Prüfungsrunde
in NRW ausgesetzt. Was ist für das laufende Schuljahr geplant?
Stirba: Für die aktuelle Jahrgangsstufe 11 werden
wir rechtzeitig vor dem 2. Klausurtermin im 2. Halbjahr entsprechende Informationen im bekannten Umfang den betroffenen Schulen zur Verfügung stellen.
NL: Zielt dieses Angebot für die momentane 11
bereits in Richtung zukünftiger ZP10 und deren Stellenwert innerhalb des G8-Modells?
hier nun Prüfungen – als Angebot oder verpflichtend
– ähnlich der bekannten Vergleichsklausur 11 angeboten werden, ist noch nicht entschieden, würde jedoch auf jeden Fall unsere Tradition fortsetzen und
bei der Vorbereitung auf das Zentralabitur wie bisher
mithelfen können.
NL: Kann man die Situation, wie sie sich beim
diesjährigen Zentralabitur bei der Analysis darstellt,
auch auf die Bereiche Lineare Algebra und Stochastik übertragen?
Da die Vorgaben für 2008 im
Vergleich zu 2007 nicht verändert
werden, weiß man jetzt noch besser,
was auf einen zukommt.
Stirba: Leider nicht. Innerhalb der Linearen Algebra lag der Fokus eher bei der traditionellen Analytischen Geometrie. Vor allem die Aufgaben zur Abbildungsgeometrie wurden kaum gewählt. Bezüglich.
der Stochastik haben wir ebenfalls nur schwache Zugriffe. Deshalb werden wir im nächsten Jahr auch
dort für mehr Auswahlmöglichkeiten sorgen.
NL: Wie sieht es mit standortbedingten bzw.
schulformbezogenen Differenzierungen aus?
Stirba: Während bei den Gymnasien nur zwischen zwei verschiedenen Standorttypen unterschieden wird, ist die Differenzierung im Bereich der Gesamtschulen umfangreicher. Was wir in NRW
bräuchten, wäre eine Art Kataster, der die unterschiedlichen Regionen entsprechend der dort vorliegenden Standortfaktoren einheitlicher klassifizierte.
Nur so könnten wir die Schulen bzw. Schulformen
wirklich fair miteinander vergleichen. Von daher ist
es nicht redlich, die im Allgemeinen schlechteren
Notendurchschnitte, welche die Gesamtschulen bei
Abschlussprüfungen in den letzten Jahren erzielten,
nur schulformspezifisch zu interpretieren.
NL: Gab es beim Zentralabitur 2007 signifikante
Unterschiede bezüglich städtisch und ländlich geprägter Standorte?
Stirba: Überraschenderweise nicht. So fanden
sich in städtischen Regionen, die eher als problematisch betrachtet werden, durchaus gute Ergebnisse,
während wir in ländlichen Umgebungen auch nicht
so erfolgreiche Schulen ausmachen konnten.
NL: Welchen Zuspruch fanden die CAS-Aufgaben?
Stirba: Bezogen auf den reduzierten Bildungsgang macht eine ZP10 als zentrale Abschlussklausur
für die Sekundarstufe I innerhalb der dann ja bereits
vorliegenden Sekundarstufe II wenig Sinn. Inwiefern
Newsletter Nr. 42
Stirba: Hier liegen wir mit der Auswahl unter 5%.
Die Gründe dafür sind sicher vielschichtig. Mit welchen Modifizierungen des bisherigen Verfahrens in
Zukunft eine Steigerung erzielt werden könnte, muss
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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deshalb dringend überdacht werden. In anderen Bundesländern kennt man z. B. eine Unterteilung der zur
Verfügung stehenden Bearbeitungszeit. In einer ersten Klausurphase arbeitet man dort zunächst ohne
CAS und setzt den Computer erst im zweiten Teil
der Klausur ein.
NL: Wäre es auch denkbar, umfangreiche Berechnungen, die per CAS vorab durchgeführt wurden, den Schülern schriftlich zugänglich zu machen,
so dass deren Arbeit eher im Verstehen und Interpretieren dieser Unterlagen läge?
Stirba: Das würde der Situation entsprechen, wie
wir sie im Augenblick bezüglich der grafikfähigen
Taschenrechner bereits kennen. Hier werden ja auch
die Plots direkt mitgeliefert. Auf jeden Fall sollte
man in der gymnasialen Oberstufe CAS eingesetzt
haben, unabhängig davon, ob man eine entsprechende Aufgabenauswahl plant. In diesem Sinne vermuten wir einen weitaus größeren Einsatz von CAS im
bisherigen Unterricht, als dies durch die vorliegende
Selektion beim Zentralabitur 2007 zum Ausdruck
kommt.
NL: Im letzten Schuljahr gab es in Mathematik
keine externen Zweitkorrekturen. Hatte dies Auswirkungen auf die Bewertung?
Stirba: Anhand von Nachkorrekturen konnten wir
feststellen, dass die Kolleginnen und Kollegen im
Großen und Ganzen völlig analog und korrekt in Bezug auf das vorgegebene kriterienbedingte Bewertungssystem vorgegangen sind, was für Mathematiker ja auch im Grunde kein Novum darstellte, da sie
es seit jeher gewohnt sind, mit einem Punktesystem
zu arbeiten.
NL: Was lässt sich in Hinblick auf das Abitur
2008 sagen, nachdem wir unser erstes Zentralabitur
„geschafft haben“?
Stirba: Da die Vorgaben für 2008 im Vergleich zu
2007 nicht verändert werden, weiß man jetzt noch
besser, was auf einen zukommt. Auf jeden Fall wird
eine weitere Stochastikaufgabe zur Auswahl stehen.
Ansonsten kann man nur empfehlen, hin und wieder
in den Mathe-Treff zu schauen.
rm
Diplom mit 20 Jahren
Lennart Jansen vom Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim
spricht über sein Studium parallel zur Schulzeit
Monheim, 15. August 2007 ∙ Kaum ein Jahr nach
seinem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim gibt es für Lennart Jansen bereits die nächste
Abschlussprüfung. Es geht um sein Diplom in Mathematik und Informatik an der Universität Köln im
Frühjahr 2008.
NL: Wann sollte man mit dem Studium beginnen,
wenn man sein Diplom in Mathematik bereits mit 20
Jahren machen möchte?
Lennart Jansen: Ich bin in der Jahrgangsstufe
11.2 eingestiegen, nachdem ich mir vor allem zusammen mit meinem Vater darüber im Klaren war,
dass ich an der Schule eher unterfordert wurde. Über
das Projekt „Schüler an der Universität“ unter der
Leitung von Herrn Dr. Halbritter bin ich dann zur
Universität Köln gekommen.
NL: Wie ist das Schülerstudium organisiert?
Lennart Jansen: Der Ablauf entspricht dem normalen Studium zusammen mit den regulären Studenten. D.h. man startet z.B. in Mathematik mit den
Grundvorlesungen für Analysis und Lineare Algebra,
inklusive der zugehörigen Übungen und Tutorien.
Ich bin übrigens nicht der erste Schüler unserer
Schule, der am Schülerstudium in Köln teilnimmt.
Newsletter Nr. 42
NL: Gibt es dort spezielle Unterstützung für die
Schüler, vielleicht in Form zusätzlicher Tutorien?
Lennart Jansen: Im Grunde arbeitet man völlig
selbstständig, analog zu den übrigen Studenten. Je
nach dem, wie hoch die momentanen Anforderungen
waren, wurden den Schülern ergänzende Tutorien
angeboten. Ich persönlich habe daran aber nicht teilgenommen, vielmehr arbeite ich mittlerweile selbst
als Tutor und biete auch im kommenden Semester
weiterhin Studenten meine Hilfe beim Mathestudium
an.
Zum Glück habe ich noch zwei
Schwestern, eine jüngere und eine
ältere, die auch sehr erfolgreich in der
Schule bzw. im Studium sind.
NL: Gab es denn keine Probleme mit dem parallel in Monheim verlaufenden Unterricht?
Lennart Jansen: Auch von Seiten meiner Schule
wurde ich bestens beraten und unterstützt. Vor allem
Herr Gauder, mein Mathematik-Lehrer hat mir sehr
geholfen. So musste ich zwar noch die Klausuren
mitschreiben, brauchte dagegen am Mathematik-Un-
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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terricht nur noch in einer Stunde pro Woche teilzunehmen. Dienstags und freitags konnte ich mich dadurch komplett auf die Uni konzentrieren.
NL: Was kam nach dem Grundstudium?
Lennart Jansen: Inzwischen liegt mein Schwerpunkt in der Numerik bzw. bei den partiellen Differentialgleichungen und partiellen algebraischen Gleichungen. Das ist auch der Gegenstand meiner Diplomarbeit. Anschließend möchte ich gerne nach Heidelberg gehen, um dort zu promovieren.
NL: Warum gerade Heidelberg?
Lennart Jansen vor seiner Schule
Lennart Jansen: Die Stadt gefällt mir sehr, und
als Studienort hat Heidelberg ebenfalls einen guten
Namen.
NL: Mit welcher Software arbeitet man heute im
Studium?
Lennart Jansen: Bei mathematischen Problemen
setzte ich im Wesentlichen Mathematica ein. Sonst
wird an der Uni natürlich oft Maple verwendet. Für
die Textverarbeitung nimmt man dagegen Tex. Das
ist einfach der Standard im universitären Bereich. Da
muss man sich natürlich ein wenig einarbeiten und
einige Formatvorlagen selbst geschrieben haben, um
Newsletter Nr. 42
die Funktionsweise dieser genialen Textsatz-Software kennen zu lernen. Beim Programmieren arbeite
ich am liebsten mit Java.
NL: Wenn man in diesem Tempo, in diesem Alter
und unter diesen Bedingungen studiert, bleibt dann
überhaupt noch Zeit für Interessen neben Schule und
Studium?
Lennart Jansen: Erfreulicherweise beansprucht
mich das Studium nicht so sehr, wie man vielleicht
vermuten könnte. Meistens gelingt es mir, mathematische Strukturen und Verfahren sehr schnell zu verstehen. Von daher bleibt immer noch genügend Zeit
für andere Dinge. So lese ich gerne Fantasy-Bücher
und Mangas und gelegentlich auch den Spiegel. Meine Lieblingsromanreihe heißt „Das Schwert der
Wahrheit“. Kino mag ich auch. Besonders beeindruckt haben mich u. a. die Filme „Good Will Hunting“ und „Beautiful Mind“. Ich höre fast alle Musikrichtungen, außer Hip Hop und Techno. Favoriten
sind für mich z.B. „Schandmaul“, „Moby“ und „Die
Ärzte“. Meine sportlichen Interessen liegen beim
Basketball, wo ich viele Jahre in einer Mannschaft
mitgespielt habe. Dagegen finde ich Autofahren eher
langweilig.
NL: Wie begegnen Eltern einem Sohn mit so außerordentlichen Talenten bzw. Begabungen?
Lennart Jansen: Zum Glück habe ich noch zwei
Schwestern, eine jüngere und eine ältere, die auch
sehr erfolgreich in der Schule bzw. im Studium sind.
Da falle ich nicht so auf. Ansonsten sprechen wir zu
Hause wenig über die Arbeit.
NL: Das klingt ja auch einleuchtend, wenn es an
dieser Stelle nirgends Probleme gibt.
Lennart Jansen: Kann sein. Auf jeden Fall genieße ich noch die Bequemlichkeit, bei meinen Eltern
wohnen zu können. Das wird sich ja im nächsten
Jahr leider ändern. Andererseits freue ich mich natürlich schon sehr darauf, demnächst mit meiner Freundin nach Heidelberg zu ziehen.
rm
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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Der MATHE-TREFF im Jubiläumsjahr 2007
Berlin ist eine Reise wert
derkehr des Gründungstages des Mathe-Treffs am 1.
April 1997. Just an diesem Datum wurde seinerzeit
dieser Lerntreff nach einer Idee unseres Regierungspräsidenten Jürgen Büssow aus der Taufe gehoben.
Berlin, 1. April 2007 Unmittelbar vor den Osterferien und in der Woche vor den Osterfeiertagen
zeigte die komplette Mathe-Treff-Redaktion Tagungspräsens in der Bundeshauptstadt.
Sowohl bei der gemeinsamen Jahrestagung der
Deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik als auch beim
98. MNU-Kongress präsentierte sich in diesem Jahr
das Team des Mathe-Treffs. Mit wechselnder Besetzung aber insgesamt durchgängig wurde der Messestand inklusive Online-Beamer-Projektion den zahlreichen Besuchern und Interessenten der beiden mathematischen Tagungshighlights im Frühjahr 2007
vorgestellt.
Während DMV und GDM ihre Zelte an der Humboldt-Universität aufgeschlagen hatten, fand die
MNU bei der Technischen Universität Quartier.
Anlass für die umfangreiche Präsens aus der rheinischen Landeshauptstadt war die 10-jährige WieNewsletter Nr. 42
In diesem Sinne bot das Geschehen an den beiden
Universitäten einen überaus gelungen Rahmen, diesem „Feiertag“ angemessen begegnen zu können.
Darüber hinaus lieferte die Metropole weitere hervorragende Gelegenheiten, um allen Beteiligten diesen Geburtstag zu einem unvergesslichen Erlebnis2
werden zu lassen. Erfreulicherweise war fast das gesamte damalige Gründungsteam ebenfalls vor Ort,
um mitzufeiern. So ist der inzwischen gereifte Entschluss durchaus nachzuvollziehen, Ostern 2008 erneut in großer Besetzung an der GDM-Tagung in
Budapest teilzunehmen.
rm
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weitere Infos zum Mathe-Treff in Berlin
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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Festakt beim Regierungspräsidenten
virtuelle und informelle Mechatronik.
LAURA, CHRISTIAN: Studenten für Psychologie und
Evolutionstheorie auf gemeinsamem Urlaubstrip.
Beide beachten die Gruppe kaum. Hätten auch zu
zweit eine Reise unternehmen können. Ihr Experiment lautet: Ist second life real möglich? Sehr modisch und elegant. Er mit Camcorder.
Foto: R.-E. Hildebrandt
Foto: Rolf Neveling
Düsseldorf, 19. Juni 2007 · Glockenschlag
14h00. Doch der nächste Sekundenschritt verstolpert
sich ein wenig. Genauer gesagt um 100 Jahre in die
Zukunft. Was ist passiert? Nun, der altehrwürdige
Sitz der vormaligen Regierungspräsidenten an der
Cecilienallee wurde inzwischen − wie das gesamte
übrige Gebäude − in ein Museum umfunktioniert,
ein Museum für Recht und Verwaltung des historischen Düsseldorf.
Eine europäische Reisegruppe, durchgehend exklusive Teilnehmer, anspruchsvoll, gebildet und sehr
interessiert, betritt, von einer Museumsführerin begleitet, durch eine der großen Flügeltüren den ursprünglichen Plenarsaal. Die einzelnen Personen
könnte man kurz wie folgt charakterisieren:
Was sich in den nächsten 140 Minuten im Saal abspielt, ist eine „bunte“ Mischung aus „lebensechten“
3D-Visualisierungen, die den Wünschen der Reisegruppe entsprechend mal hier und mal dort hinschaut, quasi auf Knopfdruck die Vergangenheit des
Ortes wieder greifbar macht, so als hätte sich alles
erst gestern ereignet. Das wechselt über musikalische
Eindrücke in Form von Violinen-, Klavier-, und Saxofon-Einspielungen, sowie tänzerischen Darbietungen, zu Lied- und Textbeiträgen aus verschiedenen
Epochen, oft mit direktem Bezug zum Ort des Geschehens.
MADELINE: studentische Hilfskraft, sehr intellektuell und kompetent. Fremdenführerin.
YVONNE, MATTHIAS: Mutter mit Handtasche,halbwüchsigem Sohn mit kleinem Rucksack und iPod.
BIRGIT: Lehrerin für Deutsch und Europäische Geschichte, Jeans, Rucksack, Reiseführer.
HANNE: Freundin von BIRGIT, Bibliothekarin, sehr
bewandert in antiquarischen Werken, T-Shirt, Seidenschal, grelle Farben.
TIM: pensionierte Lehrer für Mathematik und Klimaforschung, Krawatte, weißes Hemd, Kniebundhose, Wanderschuhe, Kamera, Notizblock.
MORITZ: Student, angehender Diplomingenieur für
Newsletter Nr. 42
von links: Prof. Spiegel, N. Stirba, J. Büssow, V. Allmann, W. van Briel
Foto: Rolf Neveling
Nachhaltig richtet sich die Aufmerksamkeit der
Reisegruppe jedoch auf die enormen Anstrengungen
in Richtung einer Optimierung der mathematischen
Leistungsfähigkeit der Schüler und Studenten zum
Ende des 20. Jahrhunderts.
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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Hier zielen die Fragen unserer Besucher insbesondere auf die Bemühungen von Regierungspräsident
Jürgen Büssow, der damals die Idee zum so genannten Mathe-Treff entwickelte, und damit eine lang andauernde Erfolgsstory in Gang brachte.
Das zeichnete sich zu jener Zeit bereits 10 Jahre
später recht deutlich ab. Beim Stöbern in den alten
Archiven widmen sich die Museumsgäste nachhaltig
den Reden, die damals zum feierlichen Anlass gehalten wurden. Zu Wort kommen dabei nochmals Jürgen Büssow als Initiator und Schirmherr, ferner Prof.
Dr. Wolfgang Spiegel als Festredner und schließlich
Norbert Stirba als verantwortlicher Fachdezernent jener Tage.
Programm
Wie immer sind die 3D-Visualisierungen so wirklichkeitsnah, dass die Reisenden selbst beim anschließenden wohlverdienten Kaffee im Museumsbistro noch kaum in der Lage sind, zwischen Fiktion
und Realität zu unterscheiden. Irgendwie haben alle
den Eindruck, als wären sie selbst Teilnehmer dieser
Veranstaltung im Juni 2007 gewesen. Einige vermeinen zeitweilig sogar einzelne Gesichter des historischen Festaktes unter den zahlreichen übrigen Gästen ausmachen zu können.
Als eine kleine Erinnerung gibt es zum Abschied
auch für diese Reisegruppe ein Faksimile des damaligen Programmheftes:
rm
„10 Jahre Mathetreff“
Linda Bleyer
Charlotte Becker
Violine
Klavier
Laura Krone
Charlotte Becker
Sam Bachtiar
Gesang
Klavier
Klavier
Carlo Tessarini
Violinkonzert D-Dur
1. Satz Allegro
Christina Aguilera
Beautiful
Robert Schumann
Fantasie op. 12 - Warum?
Grußworte Regierungspräsident Jürgen Büssow
Sam Bachtiar
Veronique Nivelle
Lavinia Suthoff
Charlotte Weber
Mira Weber
Stephen Kursch
Sam Bachtiar
Mengliu Quian
Tabea Mach
Laudatio
Klavier
Tanz
Tanz
Tanz
Tanz
Saxophone
Klavier
Klavier
Klavier
Fantasie op. 12 - Aufschwung
Giuseppe Verdi
La Traviata
Preludio
George Gershwin
Summertime
Anne Terzibaschitsch
Erfüllung
Prof. Dr. Wolfgang Spiegel
Bergische Universität Wuppertal
Lavinia Suthoff
Tanz
Stephen Kursch
Sam Bachtiar
Saxophone
Klavier
Pjotr Illjitsch Tschaikowsky
Thema aus Schwanensee
Herbie Hancock
Cantaloupe Island
„Interna“ LRSD Norbert Stirba
Thomas Neufeind
Birgit Seidel
Linda Bleyer
Charlotte Becker
Vortrag
Vortrag
Violine
Klavier
Johann Wolfgang von Goethe
Der Zauberlehrling
Carlo Tessarini
Violinkonzert in D-Dur
2. Satz Largo
3. Satz Allegro
Eine GesThe-Event-Produktion mit Schülerinnen und Schülern, sowie Eltern und Freunden des
Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums und der Ballettschule Auriel Condon aus Ratingen
Newsletter Nr. 42
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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Eine kurze Geschichte vom Mathe-Treff
Unser Projektleiter Egon Petrak zieht Bilanz
Düsseldorf, 16. September 2007 · In den Jahren
1996 /1997 tauchte – damals für viele Menschen
ganz unerwartet − ein bis dahin kaum bekanntes
Kommunikationsmedium auf: Das Internet. Regierungspräsident Jürgen Büssow erkannte seinerzeit
die Chance, mit dieser neuen Technologie den Schülern gerade im Problemfach Mathematik helfen zu
können. Das war zu diesem Zeitpunkt ein völlig neuer Ansatz, für den es keine Vorbilder gab. Ein Jahr
später – nämlich 1998 − geisterten dann die schlechten Ergebnisse von TIMSS durch die Presse, und es
zeigte sich, wie gut es war, auch in solch schwierigen Zeiten dieses neue Medium für Schüler und Lehrer zur Verfügung zu haben.
Whisky an der VHS usw.
Seit seinem Bestehen hat der Mathe-Treff eine
Reihe von Auszeichnungen erhalten. Der Bekanntheitsgrad unter den Lehrern unseres Regierungsbezirkes und über die Region hinaus ist sehr hoch, die
Zugriffszahlen zu den Internetseiten sind durchaus
erfreulich und die Teilnehmerzahlen an den Wettbewerben vergrößern sich ständig.
In den folgenden Jahren entstanden weitere Websites zur Mathematik, von denen viele in Ihrer Ausrichtung offensichtlich den Mathe-Treff als Initiator /
Aktivator nutzen konnten. Diese Anerkennung unserer Arbeit hat uns sehr gefreut.
Vielleicht war einer der Gründe für das 10-jährige
Gelingen des Mathe-Treffs, dass sich hier Lehrerinnen und Lehrer gefunden haben, die engagiert und
professionell zur Sache gehen. Da wurde aus Begeisterung an den Projekten auch nicht kleinlich auf die
Arbeitszeit geachtet. Für das Mathe-Treff-Team war
vorrangig, dass das Schulfach Mathematik bei Schülern und Lehrern vorangebracht wurde.
Unsere Redaktion besteht aus einem großartigen
Team von 12 erfahrenen Mathematikerinnen und
Mathematikern. Jeder im Team ist ein Spezialist, der
sich in der Schulmathematik in einem besonderen
Gebiet hervorgetan hat. Unser zehnjähriger Erfolg ist
daher als eine Mannschaftsleistung zu sehen. Es
macht sehr viel Spaß, in und mit diesem Team zu arbeiten.
Auf der 10-Jahresfeier wünschte er
sich insbesondere, dass in Zukunft
niemand mehr darauf stolz sein
möge, in Mathe eine 5 zu haben.
Einmal im Monat trifft sich die gesamte Gruppe
an einem Nachmittag zu einer ausführlichen Redaktionssitzung. Manchmal werden jedoch die besten Ideen erst anschließend beim traditionellen Abendessen
in irgendeinem schönen Düsseldorfer Restaurant geboren. Und was besonders angenehm ist: Wir sind
nicht nur Mathematiker. Wir haben vielfältige Hobbys neben der Mathematik, angefangen von erfolgreicher Schultheaterarbeit bis zum Dozieren über
Newsletter Nr. 42
Egon Petrak, Projektleitung des Mathe-Treffs
Eine entscheidende Basis für die Arbeit des Mathe-Treffs lieferte jedoch vom ersten Tag seines Bestehens die Bezirksregierung selbst. Es ist wohl einmalig in Deutschland, dass eine solche Institution so
umfassend versucht, im Rahmen ihrer eigenen Webpräsens bei der Optimierung des Mathematikunterrichtes behilflich zu sein. Nach wie vor werden wir
von unserem Regierungspräsidenten Jürgen Büssow
wirkungsvoll unterstützt.
Auf der 10-Jahresfeier wünschte er sich insbesondere, dass in Zukunft niemand mehr darauf stolz sein
möge, in Mathe eine 5 zu haben. Zusammen mit unserem Fachdezernenten für Mathematik Norbert Stirba kann ich diesen Ansatz nur nachdrücklich unterstreichen. Genau in dieselbe Richtung zielen unsere
Bemühungen zur Lehrerfortbildung in Mathematik,
für die ich mich innerhalb des Dezernats verantwortlich zeichnen darf.
Der Mathe-Treff hat sich in all diesen Jahren ständig weiterentwickelt. Er hat stets neue Ideen aufgegriffen und sich dabei an den sich wandelnden Bedürfnissen orientiert.
So produzierten wir in der Anfangszeit in enger
Zusammenarbeit mit dem IT-Dezernat der Bezirksregierung eine eigene Software für unseren MatheChat. Deren Weiterentwicklung führte schließlich
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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zur Einrichtung unseres „Forums”. Allein über diese
Plattform haben uns bis dato mehr als 20000 Beiträge erreicht. Hier kann jeder Schüler und Lehrer sein
mathematisches Problem zur Diskussion stellen. Unter anderem ergab sich höchst aktuell die Chance,
sich direkt zum ersten Zentralabitur in NRW zu äußern. Im „Forum” wird der Mathe-Treff auch besonders gut seinem ursprünglichen Anliegen gerecht,
den Schülern zu helfen.
keit, innerhalb von 2 Tagen alle Einsendungen zu
korrigieren und die Sieger zu bestimmen. Wie schon
in der Vergangenheit geschehen, mussten wir selber
eine Lösung finden. Unser Administrator programmierte ein Online-System, welches nun die Anmeldung, Einsendung und Korrektur über das Internet
ermöglicht. Dadurch sind wir in der Lage, die ständig steigende Flut von Einsendung im gegebenen
Zeitraum zu bewältigen.
Um die Motivation unserer Schüler nachhaltig zu
steigern, wurden die Knobelrunden eingeführt. Sie
finden fünfmal jährlich statt. Die Teilnahmezahlen
gehen auch hier in die Tausende – wozu wir manche
Schüler aus dem Ausland zählen dürfen, wie zum
Beispiel aus der Mongolei oder aus Abu Dhabi. Das
Archiv dieser Knobelaufgaben ist inzwischen zu einer beliebten Fundgrube für Universitäten und Studienseminare geworden. Wir überlegen zur Zeit, in
welcher Form wir diese Aufgaben als Gesamtwerk
veröffentlichen können.
Seitdem Deutschlands Schüler bei TIMSS und
PISA nicht unbedingt als „Klassenbeste“ zu glänzen
verstanden, wird die ausländische Schulmathematik
stärker beachtet. Der Mathe-Treff richtete deshalb
als weitere Neuerung die Abteilung „Blick über den
Zaun” ein. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt
bei den Aufgaben unseres recht erfolgreichen Nachbarlandes, den Niederlanden.
... dadurch sind wir in der Lage, die
ständig steigende Flut von
Einsendung im gegebenen Zeitraum
zu bewältigen.
Eine weitere Innovation war der „Online-TeamWettbewerb” des Mathe-Treffs, kurz „OTW“ genannt. Jeweils am letzten Montag vor den Sommerferien heißt es im Regierungsbezirk Düsseldorf seit
einigen Jahren „Knobeln statt Gammeln”.
So tüftelten bei der letzten Runde am 19.06.07
über 7000 Schüler (!!!) an den Aufgaben des OTW.
Dabei erreichten uns erneut Lösungen aus der ganzen Welt, sogar aus Teheran und Ulan Bator (Mongolei). Der kontinuierliche Zuwachs an Teilnehmern
brachte die Redaktion zunehmend in die Schwierig-
Newsletter Nr. 42
Die internationalen Vergleiche haben die Diskussion über Schulmathematik in Deutschland sehr stark
belebt. Der Mathe-Treff reagierte darauf und schuf
hierfür 2001 eine eigene Abteilung, das „Mathemagazin”. In Interviews und Textbeiträgen werden hier
von Fachleuten aktuelle fachliche Themen vertieft.
Der Informationsbedarf der Mathematiklehrer hat
sich in den letzten Jahren ständig erhöht. Dafür gibt
es viele Gründe: Neue Technologien dringen vor und
entwickeln sich ständig weiter, es gibt die neuen
Kernlehrpläne, Lernstandserhebungen, Zentralabitur,
Zentrale Prüfungen 10 usw. ... usw.. Deshalb gibt der
Mathe-Treff einen Newsletter heraus. Dessen Abonnentenzahl wird demnächst die Marke 1000 überschreiten.
Für die Zukunft planen wir auch das Web2 in den
Blick zu nehmen. Einen ca. 10-minütigen Podcast
der Feier zum 10-jährigen Bestehen des MatheTreffs wird demnächst zum Start dieses Projektes als
Download bereit stehen.
E.P.
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
10
Mitteilungen
Neues aus dem MATHE-TREFF
Forum
In unserem Forum gab es die Möglichkeit von Meinungsäußerungen zum ersten Zentralabitur in NRW. Vielen Dank für die sachlichen Zuschriften. Vergleicht man das Ausmaß dieser öffentlichen Diskussion allerdings mit den Gepflogenheiten in den benachbarten Niederlanden, so wurde nur recht sparsam von dieser öffentlichen Plattform Gebrauch gemacht.
Neue Interviews in unserem Magazin
Ein Interview mit Michael Johansson (Universität Jena) will auf Weblogs mit mathematischen Inhalten aufmerksam machen. Johansson, der selbst ein Weblog betreibt, kommt aus Stockholm und promoviert derzeit
in Jena. Das Interview wird mit einer Linkliste zu Weblogs ergänzt.
Suchmeldung zur Mathematik im Internet
Unsere Suchmeldung im Newsletter 41 hatte Erfolg: Auch in unserer Region gestalten Lehrer manche interessante Mathematik-Webpage. Leider blühen diese Blumen oft nur im Verborgenen. Im letzten Newsletter
baten wir deshalb, uns solche Internetseiten zu melden, damit wir auf sie aufmerksam machen können. Wir
erhielten interessante Hinweise unserer Leser. Vielen Dank! Bitte schicken Sie uns weitere Adressen.
Kurzmeldungen / Kalender
Kurzmeldungen
Bärbel Barzel erhält Professur in Freiburg
Vielen Lehrern in unserer Region ist Bärbel Barzel in
den letzten Jahren zu einem Begriff geworden. Unermüdlich trieb sie − insbesondere als Deutschland-Koordinatorin des T3-Modells – den Einsatz von leistungsfähigen
Schülerrechnern im MU voran. Ihre beeindruckende Liste
von Veröffentlichungen und Vorträgen in den letzten Jahren zeigt, wie ideenreich und engagiert sie dabei war. Seit
1998 war sie Fachleiterin Mathematik am Studienseminar
Düsseldorf, 2002 wurde sie an die Universität DuisburgEssen abgeordnet. Seit Anfang Mai 2007 lehrt sie nun an
der pädagogischen Hochschule in Freiburg (Breisgau).
Unsere Region verliert einen „Innovationsmotor”. Wir
wünschen ihr alles Gute! Auf dem Foto sehen wir Dr.
Bärbel Barzel (links) bei der Verabschiedung durch Prof. Dr. Lisa Hefendehl-Hebeker (rechts, Uni Duisburg-Essen), bei der sie promovierte. (21. Mai 2007)
Känguruwettbewerb 2007
Es gab in den letzten Jahren viele neue Entwicklungen in der Schulmathematik. Wer kannte vor 10 Jahren
den Begriff „Känguruwettbewerb”? In diesem Jahr nahmen allein in Deutschland über 500.000 Schülerinnen
und Schüler von mehr als 5500 Schulen an diesem neuen Wettbewerb teil.
Newsletter Nr. 42
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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Hinweis auf Webseiten von Mathematiklehrern
Seit einigen Jahren gibt es den Matheserver der Schulen des Bistums Münster. Diese Internetseiten werden
von mehreren Mathematiklehrern für die Unterrichtspraxis geschrieben. Sie sollen didaktische und methodische Anregungen für den Unterricht geben. Zielgruppe sind Kollegen aller allgemeinbildenden Schulen, die
Mathematik ab Klasse 5 unterrichten. Die Themen sind vielfältig.
Einige Beispiele:
•
Mathematik hat Geschichte: Kurzbiographien, Fachbegriffe
•
Wechsel hat Methode: Stationenlernen, Expertenrunde, offene Aufgaben
•
Blick über den Tellerrand: fächerübergreifende Projekte, Öffnung des Unterrichts
•
Geometrie in Bewegung: Beispiele zur dynamischen Geometrie
Zuschriften bitte an Rolf Langer ([email protected]), Fachberater Mathematik.
Hinweis für Leser aus anderen Bundesländern
Informationen über das aktuelle Schulgeschehen in NRW (zentrale Prüfungen usw.) finden Sie unter folgenden Adressen:
http://www.schulministerium.nrw.de/BP/index.html
http://www.learn-line.nrw.de/start.html
Hinweis für unsere Leser in China
Lieber Bernd, vielen Dank für Deine Grüße aus Peking. Wir hoffen alle, dass Dir die Schulbank
dort nicht zu hart wird und freuen uns sehr, Dich demnächst mit umfangreichen Informationen aus
dem Reich der Mitte hier bei uns wiederzusehen. Für unsere Abteilung „Blick über den Zaun“
haben wir uns vorsorglich auf ganze Container-Ladungen an Neuigkeiten eingerichtet...
Termine ...
31.10.07
Die Siegerehrung zum diesjährigen OTW findet bei der
Firma Hewlett-Packard GmbH in Ratingen statt.
16.03. bis 20.03.08
Die MNU trifft sich im nächsten Jahr an der Technischen
Universität Kaiserslautern. Informationen unter:
www.mnu.de
13.03. bis 20.03.08
Die GDM (Gesellschaft für Didaktik) versammelt sich
im nächsten Jahr in Budapest.
Informationen unter: www.mathdid.elte.hu
Juli 2009
Im Jahre 2009 feiert die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) ihr 50-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum
wird in Deutschland stattfinden, worüber wir uns sicher
freuen können. Im Juli 2009 wird die Freie Hansestadt Bremen Gastgeber sein. Es werden ca. 1000 Gäste erwartet.
Die Veranstaltung wird zwei Wochen dauern.
Newsletter Nr. 42
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf
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... und sonst?
Kevin hat ne Zwei geschrieben
D
Unser Kolumnist Rhone spießt auf
ie Tage geh ich in die Bäckerei um die Ecke
und trink einen Kakao. Da hör ich mit einem Ohr, wie die Frau Soundso, also die
Bäckersfrau, zu ihrem Azubi Chantal sagt: „Mein
Kevin, der hat doch jetzt tatsächlich ne zwei in Mathe geschrieben. Dat is schon lang nicht mehr vorgekommen. Der Hermann, also mein Mann, der war
richtig platt. Und dat ganze in der zentralen Schlussprüfung. Junge, da habe ich mich aber gefreut, und
der Kevin hat sich auch ziemlich gefreut.“ Sagt Azubi Chantal: „ Da sehen se mal, der kann eben doch
Mathe. Dat liegt alles an de Frau Mayer, die hab ich
ja auch gehabt. Die is eben zu streng. Wissen Se wat,
rufen Se die doch mal an.“
Tja, habe ich da gedacht. Mir geht es ja eigentlich
nicht anders als Frau Kollegin Mayer. In der Zehn
war ich natürlich auch dabei. Ich gebe es ja zu, ich
habe die Aufgaben zuerst mit kritischer Miene studiert – aber ich konnte nur zustimmen. Ich verteilte
der Übersichtlichkeit halber die Lösungsblätter flä-
chig auf meinem Schreibtischtürblatt, was mit etwas
Planung durchaus machbar war, kopierte dann noch
im erforderlichen Rahmen Formulare zur Bewertung,
alles mal dreiunddreißig − und nach drei Nachmittagen gesundheitsfördernden Reckens und Streckens
am Türblatt – man bewegt sich ja sonst wirklich zu
wenig − war ich schon ein schönes Stück mit meiner
Korrektur voran gekommen. Effektivität ist eben keine Zauberei. Und Leute, die meinen, die nächste
Sintflut fände mit Papier statt, haben den neuen standardisierenden Zeitgeist einfach noch nicht drauf.
Meine Ergebnisse waren so wie bei der Mayer.
Und da habe ich gedacht, die Bäckersfrau hat Recht,
ruf auch mal die Frau Mayer an. Sie war aber nicht
da. „Auf Klassenfahrt in Berlin“, sagte ihr Mann.
Jetzt denkt die Frau Soundso bestimmt, die Mayer
macht´s richtig. Nach den paar Heften fährt sie schon
wieder in Ferien.
Herzlichst
Ihr Jochen Rhone
Impressum
Der Regierungsbezirk Düsseldorf ist bevölkerungsreich (5,2 Mio. Einwohner). Wäre er ein Bundesland, stünde er mit seiner Einwohnerzahl immerhin an sechster Stelle. Der Newsletter im Mathe-Treff ist vorwiegend auf diesen großen Bezirk mit seinen vielen Mathematiklehrerinnen und -lehrern ausgerichtet.
Der Newsletter im Mathe-Treff soll über Aktuelles zur Schulmathematik informieren, neue fachliche Entwicklungen unterstützen
und den fachlichen Meinungsaustausch fördern.
Redaktion
Rolf Mantyk ([email protected])
Bernd Westermann ([email protected])
Projektleitung
Egon Petrak ([email protected])
Zuschriften an den Newsletter richten Sie bitte an die Redaktion.
Der Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf ist unter folgenden Adressen erreichbar:
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