Newsletter Nr. 42 vom 19.9.2007
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Newsletter Nr. 42 vom 19.9.2007
Mathematik-Newsletter Nr. 42 (September 2007) im MATHE-TREFF der Bezirksregierung Düsseldorf INHALT Editorial Zweiundvierzig Berichte Zentrale Prüfungen 10 Nach den ersten zentralen Prüfungen in NRW äußert sich LRSD Norbert Stirba in einem Gespräch mit dem Newsletter Diplom mit 20 Jahren Lennart Jansen vom Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim spricht über sein Studium parallel zur Schulzeit Der MATHE-TREFF im Jubiläumsjahr 2007 Berlin ist eine Reise wert Festakt beim Regierungspräsidenten Eine kurze Geschichte vom Mathe-Treff Unser Projektleiter Egon Petrak zieht Bilanz Mitteilungen Neues aus dem MATHE-TREFF Forum Neue Interviews in unserem Magazin Suchmeldung zur Mathematik im Internet Kurzmeldungen / Kalender Kurzmeldungen Bärbel Barzel erhält Professur in Freiburg Känguruwettbewerb 2007 Hinweis auf Webseiten von Mathematiklehrern Hinweis für Leser aus anderen Bundesländern Hinweis für unsere Leser in China Termine ... ... und sonst? Kevin hat ne Zwei geschrieben Unser Kolumnist Rhone spießt auf Impressum Newsletter Nr. 42 Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 1 Editorial I Zweiundvierzig n einer anderen Zeit und Welt und in unvorstellbarer Entfernung zu den momentanen Raumkoordinaten des uns bisher bekannten Universums hatten sowohl die Mathematik als auch die Informatik bereits Gipfel erklimmen dürfen, neben denen die komplette Rechenleistung aller hier und jetzt vernetzten Systeme kaum mehr ins Gewicht fallen würde, als die Kapazität und die Zugriffsgeschwindigkeit einer simplen Kilobyte-Floppy-Disk zu den entsprechenden Daten einer Terrabyte-Platte der neuesten Generation. Darüber hinaus waren die dort verwendeten Betriebssysteme mit solch erstaunlicher Stabilität gesegnet, dass wir einen diesbezüglichen Vergleich lieber gar nicht formulieren möchten, um nicht allzu sehr in Skurrile abzugleiten. Nennen wir doch einfach die Fakten. Es gelang Hard- und Software zu entwickeln, die – sage und schreibe – in der Lage war, mehr als 7,5 Millionen Jahre ohne Unterbrechung und fehlerfrei zu arbeiten, um sich der ultimativen Frage nach „dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ zu widmen. Während man die doch „etwas“ längere Rechenzeit eher mit Geduld zu ertragen wusste, herrschte unmittelbar nach der Formulierung der Antwort geradezu panische Verwirrung. Nachdem sich die Lage etwas beruhigt hatte, stellte sich allerdings heraus, dass das Problem nicht in der Antwort von „Deep Thought“ zu suchen war, sondern in der noch fehlenden Frage justament zu dieser Antwort. In Hinblick auf die laufende Nummer dieses Newsletters, möchten wir erneut unserer Hoffnung Ausdruck verleihen, auch in dieser Ausgabe Themen finden zu können, die hier und heute aktuell sind. Vor allem würden wir uns freuen, keine Antworten formuliert zu haben auf Fragen, die bisher niemandem in den Sinn gekommen sind. Ach ja, man veranlasste seinerzeit aufgrund von „Deep Thoughts“ Dilemma die Planung und den abschließenden Bau des mächtigsten Computer aller Zeiten − genannt „die Erde“ − der, ob seiner Größe oftmals für einen Planeten gehalten wurde. In diesem Sinne ... don't panic! rm Berichte Zentrale Prüfungen 10 Nach den ersten zentralen Prüfungen in NRW äußert sich LRSD Norbert Stirba in einem Gespräch mit dem Newsletter Düsseldorf, 5. September 2007 ∙ Bereits zum Ende des letzten Schuljahres gab es zahlreiche Kommentare zum Ablauf bzw. Ausgang der ersten zentralen Prüfungen in NRW. Inzwischen liegen bezüglich der Ergebnisse in Mathematik weitere, umfangreiche Informationen vor, was ein fundierteres Resümee ermöglicht. NL: Die trigonometrischen Funktionen wurden im letzten Schuljahr für die ZP10 ausgeklammert. Kann man auch in diesem Schuljahr mit einschränkenden Bedingungen rechnen? Stirba: Für dieses Schuljahr gibt es bis dato keine Reduktionen. NL: Nach ersten Einschätzungen aller Beteiligten, wurden die ZP10 als durchaus „machbar“ einNewsletter Nr. 42 gestuft. Stirba: Das ist auch mein persönlicher Eindruck und entspricht auf sämtliche Schulformen bezogen den Informationen, die mir zugetragen wurden. Trotzdem sollte man sowohl bei der ZP10 als auch beim Zentralabitur mit der Interpretation der Prüfungsergebnisse behutsam umgehen, sofern keine ausreichend bewertbaren Datenbestände vorliegen. NL: Damit kommen wir zum Anlass des heutigen Gespräches. Inzwischen wurden die Ergebnisse der diesjährigen zentralen Abiturklausur in Mathematik einer genaueren Analyse unterzogen. Stirba: Wenn man das erste Jahr mit diesen vielen zentralen Prüfungen resümiert, darf man wohl zusammenfassend und rückblickend von einem Erfolg sprechen, und zwar nicht nur für die Schülerinnen Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 2 und Schüler, sondern – insbesondere in Hinblick auf das Abitur – auch für die Lehrerinnen und Lehrer. NL: Lässt sich diese Bewertung anhand von Beispielen konkretisieren? Stirba: Z.B. haben wir bei der Analysis festgestellt, dass die Aufgabenauswahl relativ gleichverteilt erfolgte, womit unterstrichen wird, dass hier inzwischen die Anwendungsorientierung stärker ausgeprägt ist, als man gemeinhin erwartete. Offenbar hat sich damit der Trend, der seit fast 8 Jahren über die Angebotsklausur in der 11 vermittelt wird, bis zur Basis durchsetzen können, was man durchaus als ein Kompliment für die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen betrachten darf. NL: Im vergangenen Schuljahr wurde die freiwillige, anonyme Vergleichsklausur für die Jahrgangsstufe 11 wegen der ersten zentralen Prüfungsrunde in NRW ausgesetzt. Was ist für das laufende Schuljahr geplant? Stirba: Für die aktuelle Jahrgangsstufe 11 werden wir rechtzeitig vor dem 2. Klausurtermin im 2. Halbjahr entsprechende Informationen im bekannten Umfang den betroffenen Schulen zur Verfügung stellen. NL: Zielt dieses Angebot für die momentane 11 bereits in Richtung zukünftiger ZP10 und deren Stellenwert innerhalb des G8-Modells? hier nun Prüfungen – als Angebot oder verpflichtend – ähnlich der bekannten Vergleichsklausur 11 angeboten werden, ist noch nicht entschieden, würde jedoch auf jeden Fall unsere Tradition fortsetzen und bei der Vorbereitung auf das Zentralabitur wie bisher mithelfen können. NL: Kann man die Situation, wie sie sich beim diesjährigen Zentralabitur bei der Analysis darstellt, auch auf die Bereiche Lineare Algebra und Stochastik übertragen? Da die Vorgaben für 2008 im Vergleich zu 2007 nicht verändert werden, weiß man jetzt noch besser, was auf einen zukommt. Stirba: Leider nicht. Innerhalb der Linearen Algebra lag der Fokus eher bei der traditionellen Analytischen Geometrie. Vor allem die Aufgaben zur Abbildungsgeometrie wurden kaum gewählt. Bezüglich. der Stochastik haben wir ebenfalls nur schwache Zugriffe. Deshalb werden wir im nächsten Jahr auch dort für mehr Auswahlmöglichkeiten sorgen. NL: Wie sieht es mit standortbedingten bzw. schulformbezogenen Differenzierungen aus? Stirba: Während bei den Gymnasien nur zwischen zwei verschiedenen Standorttypen unterschieden wird, ist die Differenzierung im Bereich der Gesamtschulen umfangreicher. Was wir in NRW bräuchten, wäre eine Art Kataster, der die unterschiedlichen Regionen entsprechend der dort vorliegenden Standortfaktoren einheitlicher klassifizierte. Nur so könnten wir die Schulen bzw. Schulformen wirklich fair miteinander vergleichen. Von daher ist es nicht redlich, die im Allgemeinen schlechteren Notendurchschnitte, welche die Gesamtschulen bei Abschlussprüfungen in den letzten Jahren erzielten, nur schulformspezifisch zu interpretieren. NL: Gab es beim Zentralabitur 2007 signifikante Unterschiede bezüglich städtisch und ländlich geprägter Standorte? Stirba: Überraschenderweise nicht. So fanden sich in städtischen Regionen, die eher als problematisch betrachtet werden, durchaus gute Ergebnisse, während wir in ländlichen Umgebungen auch nicht so erfolgreiche Schulen ausmachen konnten. NL: Welchen Zuspruch fanden die CAS-Aufgaben? Stirba: Bezogen auf den reduzierten Bildungsgang macht eine ZP10 als zentrale Abschlussklausur für die Sekundarstufe I innerhalb der dann ja bereits vorliegenden Sekundarstufe II wenig Sinn. Inwiefern Newsletter Nr. 42 Stirba: Hier liegen wir mit der Auswahl unter 5%. Die Gründe dafür sind sicher vielschichtig. Mit welchen Modifizierungen des bisherigen Verfahrens in Zukunft eine Steigerung erzielt werden könnte, muss Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 3 deshalb dringend überdacht werden. In anderen Bundesländern kennt man z. B. eine Unterteilung der zur Verfügung stehenden Bearbeitungszeit. In einer ersten Klausurphase arbeitet man dort zunächst ohne CAS und setzt den Computer erst im zweiten Teil der Klausur ein. NL: Wäre es auch denkbar, umfangreiche Berechnungen, die per CAS vorab durchgeführt wurden, den Schülern schriftlich zugänglich zu machen, so dass deren Arbeit eher im Verstehen und Interpretieren dieser Unterlagen läge? Stirba: Das würde der Situation entsprechen, wie wir sie im Augenblick bezüglich der grafikfähigen Taschenrechner bereits kennen. Hier werden ja auch die Plots direkt mitgeliefert. Auf jeden Fall sollte man in der gymnasialen Oberstufe CAS eingesetzt haben, unabhängig davon, ob man eine entsprechende Aufgabenauswahl plant. In diesem Sinne vermuten wir einen weitaus größeren Einsatz von CAS im bisherigen Unterricht, als dies durch die vorliegende Selektion beim Zentralabitur 2007 zum Ausdruck kommt. NL: Im letzten Schuljahr gab es in Mathematik keine externen Zweitkorrekturen. Hatte dies Auswirkungen auf die Bewertung? Stirba: Anhand von Nachkorrekturen konnten wir feststellen, dass die Kolleginnen und Kollegen im Großen und Ganzen völlig analog und korrekt in Bezug auf das vorgegebene kriterienbedingte Bewertungssystem vorgegangen sind, was für Mathematiker ja auch im Grunde kein Novum darstellte, da sie es seit jeher gewohnt sind, mit einem Punktesystem zu arbeiten. NL: Was lässt sich in Hinblick auf das Abitur 2008 sagen, nachdem wir unser erstes Zentralabitur „geschafft haben“? Stirba: Da die Vorgaben für 2008 im Vergleich zu 2007 nicht verändert werden, weiß man jetzt noch besser, was auf einen zukommt. Auf jeden Fall wird eine weitere Stochastikaufgabe zur Auswahl stehen. Ansonsten kann man nur empfehlen, hin und wieder in den Mathe-Treff zu schauen. rm Diplom mit 20 Jahren Lennart Jansen vom Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim spricht über sein Studium parallel zur Schulzeit Monheim, 15. August 2007 ∙ Kaum ein Jahr nach seinem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim gibt es für Lennart Jansen bereits die nächste Abschlussprüfung. Es geht um sein Diplom in Mathematik und Informatik an der Universität Köln im Frühjahr 2008. NL: Wann sollte man mit dem Studium beginnen, wenn man sein Diplom in Mathematik bereits mit 20 Jahren machen möchte? Lennart Jansen: Ich bin in der Jahrgangsstufe 11.2 eingestiegen, nachdem ich mir vor allem zusammen mit meinem Vater darüber im Klaren war, dass ich an der Schule eher unterfordert wurde. Über das Projekt „Schüler an der Universität“ unter der Leitung von Herrn Dr. Halbritter bin ich dann zur Universität Köln gekommen. NL: Wie ist das Schülerstudium organisiert? Lennart Jansen: Der Ablauf entspricht dem normalen Studium zusammen mit den regulären Studenten. D.h. man startet z.B. in Mathematik mit den Grundvorlesungen für Analysis und Lineare Algebra, inklusive der zugehörigen Übungen und Tutorien. Ich bin übrigens nicht der erste Schüler unserer Schule, der am Schülerstudium in Köln teilnimmt. Newsletter Nr. 42 NL: Gibt es dort spezielle Unterstützung für die Schüler, vielleicht in Form zusätzlicher Tutorien? Lennart Jansen: Im Grunde arbeitet man völlig selbstständig, analog zu den übrigen Studenten. Je nach dem, wie hoch die momentanen Anforderungen waren, wurden den Schülern ergänzende Tutorien angeboten. Ich persönlich habe daran aber nicht teilgenommen, vielmehr arbeite ich mittlerweile selbst als Tutor und biete auch im kommenden Semester weiterhin Studenten meine Hilfe beim Mathestudium an. Zum Glück habe ich noch zwei Schwestern, eine jüngere und eine ältere, die auch sehr erfolgreich in der Schule bzw. im Studium sind. NL: Gab es denn keine Probleme mit dem parallel in Monheim verlaufenden Unterricht? Lennart Jansen: Auch von Seiten meiner Schule wurde ich bestens beraten und unterstützt. Vor allem Herr Gauder, mein Mathematik-Lehrer hat mir sehr geholfen. So musste ich zwar noch die Klausuren mitschreiben, brauchte dagegen am Mathematik-Un- Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 4 terricht nur noch in einer Stunde pro Woche teilzunehmen. Dienstags und freitags konnte ich mich dadurch komplett auf die Uni konzentrieren. NL: Was kam nach dem Grundstudium? Lennart Jansen: Inzwischen liegt mein Schwerpunkt in der Numerik bzw. bei den partiellen Differentialgleichungen und partiellen algebraischen Gleichungen. Das ist auch der Gegenstand meiner Diplomarbeit. Anschließend möchte ich gerne nach Heidelberg gehen, um dort zu promovieren. NL: Warum gerade Heidelberg? Lennart Jansen vor seiner Schule Lennart Jansen: Die Stadt gefällt mir sehr, und als Studienort hat Heidelberg ebenfalls einen guten Namen. NL: Mit welcher Software arbeitet man heute im Studium? Lennart Jansen: Bei mathematischen Problemen setzte ich im Wesentlichen Mathematica ein. Sonst wird an der Uni natürlich oft Maple verwendet. Für die Textverarbeitung nimmt man dagegen Tex. Das ist einfach der Standard im universitären Bereich. Da muss man sich natürlich ein wenig einarbeiten und einige Formatvorlagen selbst geschrieben haben, um Newsletter Nr. 42 die Funktionsweise dieser genialen Textsatz-Software kennen zu lernen. Beim Programmieren arbeite ich am liebsten mit Java. NL: Wenn man in diesem Tempo, in diesem Alter und unter diesen Bedingungen studiert, bleibt dann überhaupt noch Zeit für Interessen neben Schule und Studium? Lennart Jansen: Erfreulicherweise beansprucht mich das Studium nicht so sehr, wie man vielleicht vermuten könnte. Meistens gelingt es mir, mathematische Strukturen und Verfahren sehr schnell zu verstehen. Von daher bleibt immer noch genügend Zeit für andere Dinge. So lese ich gerne Fantasy-Bücher und Mangas und gelegentlich auch den Spiegel. Meine Lieblingsromanreihe heißt „Das Schwert der Wahrheit“. Kino mag ich auch. Besonders beeindruckt haben mich u. a. die Filme „Good Will Hunting“ und „Beautiful Mind“. Ich höre fast alle Musikrichtungen, außer Hip Hop und Techno. Favoriten sind für mich z.B. „Schandmaul“, „Moby“ und „Die Ärzte“. Meine sportlichen Interessen liegen beim Basketball, wo ich viele Jahre in einer Mannschaft mitgespielt habe. Dagegen finde ich Autofahren eher langweilig. NL: Wie begegnen Eltern einem Sohn mit so außerordentlichen Talenten bzw. Begabungen? Lennart Jansen: Zum Glück habe ich noch zwei Schwestern, eine jüngere und eine ältere, die auch sehr erfolgreich in der Schule bzw. im Studium sind. Da falle ich nicht so auf. Ansonsten sprechen wir zu Hause wenig über die Arbeit. NL: Das klingt ja auch einleuchtend, wenn es an dieser Stelle nirgends Probleme gibt. Lennart Jansen: Kann sein. Auf jeden Fall genieße ich noch die Bequemlichkeit, bei meinen Eltern wohnen zu können. Das wird sich ja im nächsten Jahr leider ändern. Andererseits freue ich mich natürlich schon sehr darauf, demnächst mit meiner Freundin nach Heidelberg zu ziehen. rm Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 5 Der MATHE-TREFF im Jubiläumsjahr 2007 Berlin ist eine Reise wert derkehr des Gründungstages des Mathe-Treffs am 1. April 1997. Just an diesem Datum wurde seinerzeit dieser Lerntreff nach einer Idee unseres Regierungspräsidenten Jürgen Büssow aus der Taufe gehoben. Berlin, 1. April 2007 Unmittelbar vor den Osterferien und in der Woche vor den Osterfeiertagen zeigte die komplette Mathe-Treff-Redaktion Tagungspräsens in der Bundeshauptstadt. Sowohl bei der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik als auch beim 98. MNU-Kongress präsentierte sich in diesem Jahr das Team des Mathe-Treffs. Mit wechselnder Besetzung aber insgesamt durchgängig wurde der Messestand inklusive Online-Beamer-Projektion den zahlreichen Besuchern und Interessenten der beiden mathematischen Tagungshighlights im Frühjahr 2007 vorgestellt. Während DMV und GDM ihre Zelte an der Humboldt-Universität aufgeschlagen hatten, fand die MNU bei der Technischen Universität Quartier. Anlass für die umfangreiche Präsens aus der rheinischen Landeshauptstadt war die 10-jährige WieNewsletter Nr. 42 In diesem Sinne bot das Geschehen an den beiden Universitäten einen überaus gelungen Rahmen, diesem „Feiertag“ angemessen begegnen zu können. Darüber hinaus lieferte die Metropole weitere hervorragende Gelegenheiten, um allen Beteiligten diesen Geburtstag zu einem unvergesslichen Erlebnis2 werden zu lassen. Erfreulicherweise war fast das gesamte damalige Gründungsteam ebenfalls vor Ort, um mitzufeiern. So ist der inzwischen gereifte Entschluss durchaus nachzuvollziehen, Ostern 2008 erneut in großer Besetzung an der GDM-Tagung in Budapest teilzunehmen. rm 2 weitere Infos zum Mathe-Treff in Berlin Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 6 Festakt beim Regierungspräsidenten virtuelle und informelle Mechatronik. LAURA, CHRISTIAN: Studenten für Psychologie und Evolutionstheorie auf gemeinsamem Urlaubstrip. Beide beachten die Gruppe kaum. Hätten auch zu zweit eine Reise unternehmen können. Ihr Experiment lautet: Ist second life real möglich? Sehr modisch und elegant. Er mit Camcorder. Foto: R.-E. Hildebrandt Foto: Rolf Neveling Düsseldorf, 19. Juni 2007 · Glockenschlag 14h00. Doch der nächste Sekundenschritt verstolpert sich ein wenig. Genauer gesagt um 100 Jahre in die Zukunft. Was ist passiert? Nun, der altehrwürdige Sitz der vormaligen Regierungspräsidenten an der Cecilienallee wurde inzwischen − wie das gesamte übrige Gebäude − in ein Museum umfunktioniert, ein Museum für Recht und Verwaltung des historischen Düsseldorf. Eine europäische Reisegruppe, durchgehend exklusive Teilnehmer, anspruchsvoll, gebildet und sehr interessiert, betritt, von einer Museumsführerin begleitet, durch eine der großen Flügeltüren den ursprünglichen Plenarsaal. Die einzelnen Personen könnte man kurz wie folgt charakterisieren: Was sich in den nächsten 140 Minuten im Saal abspielt, ist eine „bunte“ Mischung aus „lebensechten“ 3D-Visualisierungen, die den Wünschen der Reisegruppe entsprechend mal hier und mal dort hinschaut, quasi auf Knopfdruck die Vergangenheit des Ortes wieder greifbar macht, so als hätte sich alles erst gestern ereignet. Das wechselt über musikalische Eindrücke in Form von Violinen-, Klavier-, und Saxofon-Einspielungen, sowie tänzerischen Darbietungen, zu Lied- und Textbeiträgen aus verschiedenen Epochen, oft mit direktem Bezug zum Ort des Geschehens. MADELINE: studentische Hilfskraft, sehr intellektuell und kompetent. Fremdenführerin. YVONNE, MATTHIAS: Mutter mit Handtasche,halbwüchsigem Sohn mit kleinem Rucksack und iPod. BIRGIT: Lehrerin für Deutsch und Europäische Geschichte, Jeans, Rucksack, Reiseführer. HANNE: Freundin von BIRGIT, Bibliothekarin, sehr bewandert in antiquarischen Werken, T-Shirt, Seidenschal, grelle Farben. TIM: pensionierte Lehrer für Mathematik und Klimaforschung, Krawatte, weißes Hemd, Kniebundhose, Wanderschuhe, Kamera, Notizblock. MORITZ: Student, angehender Diplomingenieur für Newsletter Nr. 42 von links: Prof. Spiegel, N. Stirba, J. Büssow, V. Allmann, W. van Briel Foto: Rolf Neveling Nachhaltig richtet sich die Aufmerksamkeit der Reisegruppe jedoch auf die enormen Anstrengungen in Richtung einer Optimierung der mathematischen Leistungsfähigkeit der Schüler und Studenten zum Ende des 20. Jahrhunderts. Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 7 Hier zielen die Fragen unserer Besucher insbesondere auf die Bemühungen von Regierungspräsident Jürgen Büssow, der damals die Idee zum so genannten Mathe-Treff entwickelte, und damit eine lang andauernde Erfolgsstory in Gang brachte. Das zeichnete sich zu jener Zeit bereits 10 Jahre später recht deutlich ab. Beim Stöbern in den alten Archiven widmen sich die Museumsgäste nachhaltig den Reden, die damals zum feierlichen Anlass gehalten wurden. Zu Wort kommen dabei nochmals Jürgen Büssow als Initiator und Schirmherr, ferner Prof. Dr. Wolfgang Spiegel als Festredner und schließlich Norbert Stirba als verantwortlicher Fachdezernent jener Tage. Programm Wie immer sind die 3D-Visualisierungen so wirklichkeitsnah, dass die Reisenden selbst beim anschließenden wohlverdienten Kaffee im Museumsbistro noch kaum in der Lage sind, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Irgendwie haben alle den Eindruck, als wären sie selbst Teilnehmer dieser Veranstaltung im Juni 2007 gewesen. Einige vermeinen zeitweilig sogar einzelne Gesichter des historischen Festaktes unter den zahlreichen übrigen Gästen ausmachen zu können. Als eine kleine Erinnerung gibt es zum Abschied auch für diese Reisegruppe ein Faksimile des damaligen Programmheftes: rm „10 Jahre Mathetreff“ Linda Bleyer Charlotte Becker Violine Klavier Laura Krone Charlotte Becker Sam Bachtiar Gesang Klavier Klavier Carlo Tessarini Violinkonzert D-Dur 1. Satz Allegro Christina Aguilera Beautiful Robert Schumann Fantasie op. 12 - Warum? Grußworte Regierungspräsident Jürgen Büssow Sam Bachtiar Veronique Nivelle Lavinia Suthoff Charlotte Weber Mira Weber Stephen Kursch Sam Bachtiar Mengliu Quian Tabea Mach Laudatio Klavier Tanz Tanz Tanz Tanz Saxophone Klavier Klavier Klavier Fantasie op. 12 - Aufschwung Giuseppe Verdi La Traviata Preludio George Gershwin Summertime Anne Terzibaschitsch Erfüllung Prof. Dr. Wolfgang Spiegel Bergische Universität Wuppertal Lavinia Suthoff Tanz Stephen Kursch Sam Bachtiar Saxophone Klavier Pjotr Illjitsch Tschaikowsky Thema aus Schwanensee Herbie Hancock Cantaloupe Island „Interna“ LRSD Norbert Stirba Thomas Neufeind Birgit Seidel Linda Bleyer Charlotte Becker Vortrag Vortrag Violine Klavier Johann Wolfgang von Goethe Der Zauberlehrling Carlo Tessarini Violinkonzert in D-Dur 2. Satz Largo 3. Satz Allegro Eine GesThe-Event-Produktion mit Schülerinnen und Schülern, sowie Eltern und Freunden des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums und der Ballettschule Auriel Condon aus Ratingen Newsletter Nr. 42 Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 8 Eine kurze Geschichte vom Mathe-Treff Unser Projektleiter Egon Petrak zieht Bilanz Düsseldorf, 16. September 2007 · In den Jahren 1996 /1997 tauchte – damals für viele Menschen ganz unerwartet − ein bis dahin kaum bekanntes Kommunikationsmedium auf: Das Internet. Regierungspräsident Jürgen Büssow erkannte seinerzeit die Chance, mit dieser neuen Technologie den Schülern gerade im Problemfach Mathematik helfen zu können. Das war zu diesem Zeitpunkt ein völlig neuer Ansatz, für den es keine Vorbilder gab. Ein Jahr später – nämlich 1998 − geisterten dann die schlechten Ergebnisse von TIMSS durch die Presse, und es zeigte sich, wie gut es war, auch in solch schwierigen Zeiten dieses neue Medium für Schüler und Lehrer zur Verfügung zu haben. Whisky an der VHS usw. Seit seinem Bestehen hat der Mathe-Treff eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. Der Bekanntheitsgrad unter den Lehrern unseres Regierungsbezirkes und über die Region hinaus ist sehr hoch, die Zugriffszahlen zu den Internetseiten sind durchaus erfreulich und die Teilnehmerzahlen an den Wettbewerben vergrößern sich ständig. In den folgenden Jahren entstanden weitere Websites zur Mathematik, von denen viele in Ihrer Ausrichtung offensichtlich den Mathe-Treff als Initiator / Aktivator nutzen konnten. Diese Anerkennung unserer Arbeit hat uns sehr gefreut. Vielleicht war einer der Gründe für das 10-jährige Gelingen des Mathe-Treffs, dass sich hier Lehrerinnen und Lehrer gefunden haben, die engagiert und professionell zur Sache gehen. Da wurde aus Begeisterung an den Projekten auch nicht kleinlich auf die Arbeitszeit geachtet. Für das Mathe-Treff-Team war vorrangig, dass das Schulfach Mathematik bei Schülern und Lehrern vorangebracht wurde. Unsere Redaktion besteht aus einem großartigen Team von 12 erfahrenen Mathematikerinnen und Mathematikern. Jeder im Team ist ein Spezialist, der sich in der Schulmathematik in einem besonderen Gebiet hervorgetan hat. Unser zehnjähriger Erfolg ist daher als eine Mannschaftsleistung zu sehen. Es macht sehr viel Spaß, in und mit diesem Team zu arbeiten. Auf der 10-Jahresfeier wünschte er sich insbesondere, dass in Zukunft niemand mehr darauf stolz sein möge, in Mathe eine 5 zu haben. Einmal im Monat trifft sich die gesamte Gruppe an einem Nachmittag zu einer ausführlichen Redaktionssitzung. Manchmal werden jedoch die besten Ideen erst anschließend beim traditionellen Abendessen in irgendeinem schönen Düsseldorfer Restaurant geboren. Und was besonders angenehm ist: Wir sind nicht nur Mathematiker. Wir haben vielfältige Hobbys neben der Mathematik, angefangen von erfolgreicher Schultheaterarbeit bis zum Dozieren über Newsletter Nr. 42 Egon Petrak, Projektleitung des Mathe-Treffs Eine entscheidende Basis für die Arbeit des Mathe-Treffs lieferte jedoch vom ersten Tag seines Bestehens die Bezirksregierung selbst. Es ist wohl einmalig in Deutschland, dass eine solche Institution so umfassend versucht, im Rahmen ihrer eigenen Webpräsens bei der Optimierung des Mathematikunterrichtes behilflich zu sein. Nach wie vor werden wir von unserem Regierungspräsidenten Jürgen Büssow wirkungsvoll unterstützt. Auf der 10-Jahresfeier wünschte er sich insbesondere, dass in Zukunft niemand mehr darauf stolz sein möge, in Mathe eine 5 zu haben. Zusammen mit unserem Fachdezernenten für Mathematik Norbert Stirba kann ich diesen Ansatz nur nachdrücklich unterstreichen. Genau in dieselbe Richtung zielen unsere Bemühungen zur Lehrerfortbildung in Mathematik, für die ich mich innerhalb des Dezernats verantwortlich zeichnen darf. Der Mathe-Treff hat sich in all diesen Jahren ständig weiterentwickelt. Er hat stets neue Ideen aufgegriffen und sich dabei an den sich wandelnden Bedürfnissen orientiert. So produzierten wir in der Anfangszeit in enger Zusammenarbeit mit dem IT-Dezernat der Bezirksregierung eine eigene Software für unseren MatheChat. Deren Weiterentwicklung führte schließlich Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 9 zur Einrichtung unseres „Forums”. Allein über diese Plattform haben uns bis dato mehr als 20000 Beiträge erreicht. Hier kann jeder Schüler und Lehrer sein mathematisches Problem zur Diskussion stellen. Unter anderem ergab sich höchst aktuell die Chance, sich direkt zum ersten Zentralabitur in NRW zu äußern. Im „Forum” wird der Mathe-Treff auch besonders gut seinem ursprünglichen Anliegen gerecht, den Schülern zu helfen. keit, innerhalb von 2 Tagen alle Einsendungen zu korrigieren und die Sieger zu bestimmen. Wie schon in der Vergangenheit geschehen, mussten wir selber eine Lösung finden. Unser Administrator programmierte ein Online-System, welches nun die Anmeldung, Einsendung und Korrektur über das Internet ermöglicht. Dadurch sind wir in der Lage, die ständig steigende Flut von Einsendung im gegebenen Zeitraum zu bewältigen. Um die Motivation unserer Schüler nachhaltig zu steigern, wurden die Knobelrunden eingeführt. Sie finden fünfmal jährlich statt. Die Teilnahmezahlen gehen auch hier in die Tausende – wozu wir manche Schüler aus dem Ausland zählen dürfen, wie zum Beispiel aus der Mongolei oder aus Abu Dhabi. Das Archiv dieser Knobelaufgaben ist inzwischen zu einer beliebten Fundgrube für Universitäten und Studienseminare geworden. Wir überlegen zur Zeit, in welcher Form wir diese Aufgaben als Gesamtwerk veröffentlichen können. Seitdem Deutschlands Schüler bei TIMSS und PISA nicht unbedingt als „Klassenbeste“ zu glänzen verstanden, wird die ausländische Schulmathematik stärker beachtet. Der Mathe-Treff richtete deshalb als weitere Neuerung die Abteilung „Blick über den Zaun” ein. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt bei den Aufgaben unseres recht erfolgreichen Nachbarlandes, den Niederlanden. ... dadurch sind wir in der Lage, die ständig steigende Flut von Einsendung im gegebenen Zeitraum zu bewältigen. Eine weitere Innovation war der „Online-TeamWettbewerb” des Mathe-Treffs, kurz „OTW“ genannt. Jeweils am letzten Montag vor den Sommerferien heißt es im Regierungsbezirk Düsseldorf seit einigen Jahren „Knobeln statt Gammeln”. So tüftelten bei der letzten Runde am 19.06.07 über 7000 Schüler (!!!) an den Aufgaben des OTW. Dabei erreichten uns erneut Lösungen aus der ganzen Welt, sogar aus Teheran und Ulan Bator (Mongolei). Der kontinuierliche Zuwachs an Teilnehmern brachte die Redaktion zunehmend in die Schwierig- Newsletter Nr. 42 Die internationalen Vergleiche haben die Diskussion über Schulmathematik in Deutschland sehr stark belebt. Der Mathe-Treff reagierte darauf und schuf hierfür 2001 eine eigene Abteilung, das „Mathemagazin”. In Interviews und Textbeiträgen werden hier von Fachleuten aktuelle fachliche Themen vertieft. Der Informationsbedarf der Mathematiklehrer hat sich in den letzten Jahren ständig erhöht. Dafür gibt es viele Gründe: Neue Technologien dringen vor und entwickeln sich ständig weiter, es gibt die neuen Kernlehrpläne, Lernstandserhebungen, Zentralabitur, Zentrale Prüfungen 10 usw. ... usw.. Deshalb gibt der Mathe-Treff einen Newsletter heraus. Dessen Abonnentenzahl wird demnächst die Marke 1000 überschreiten. Für die Zukunft planen wir auch das Web2 in den Blick zu nehmen. Einen ca. 10-minütigen Podcast der Feier zum 10-jährigen Bestehen des MatheTreffs wird demnächst zum Start dieses Projektes als Download bereit stehen. E.P. Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 10 Mitteilungen Neues aus dem MATHE-TREFF Forum In unserem Forum gab es die Möglichkeit von Meinungsäußerungen zum ersten Zentralabitur in NRW. Vielen Dank für die sachlichen Zuschriften. Vergleicht man das Ausmaß dieser öffentlichen Diskussion allerdings mit den Gepflogenheiten in den benachbarten Niederlanden, so wurde nur recht sparsam von dieser öffentlichen Plattform Gebrauch gemacht. Neue Interviews in unserem Magazin Ein Interview mit Michael Johansson (Universität Jena) will auf Weblogs mit mathematischen Inhalten aufmerksam machen. Johansson, der selbst ein Weblog betreibt, kommt aus Stockholm und promoviert derzeit in Jena. Das Interview wird mit einer Linkliste zu Weblogs ergänzt. Suchmeldung zur Mathematik im Internet Unsere Suchmeldung im Newsletter 41 hatte Erfolg: Auch in unserer Region gestalten Lehrer manche interessante Mathematik-Webpage. Leider blühen diese Blumen oft nur im Verborgenen. Im letzten Newsletter baten wir deshalb, uns solche Internetseiten zu melden, damit wir auf sie aufmerksam machen können. Wir erhielten interessante Hinweise unserer Leser. Vielen Dank! Bitte schicken Sie uns weitere Adressen. Kurzmeldungen / Kalender Kurzmeldungen Bärbel Barzel erhält Professur in Freiburg Vielen Lehrern in unserer Region ist Bärbel Barzel in den letzten Jahren zu einem Begriff geworden. Unermüdlich trieb sie − insbesondere als Deutschland-Koordinatorin des T3-Modells – den Einsatz von leistungsfähigen Schülerrechnern im MU voran. Ihre beeindruckende Liste von Veröffentlichungen und Vorträgen in den letzten Jahren zeigt, wie ideenreich und engagiert sie dabei war. Seit 1998 war sie Fachleiterin Mathematik am Studienseminar Düsseldorf, 2002 wurde sie an die Universität DuisburgEssen abgeordnet. Seit Anfang Mai 2007 lehrt sie nun an der pädagogischen Hochschule in Freiburg (Breisgau). Unsere Region verliert einen „Innovationsmotor”. Wir wünschen ihr alles Gute! Auf dem Foto sehen wir Dr. Bärbel Barzel (links) bei der Verabschiedung durch Prof. Dr. Lisa Hefendehl-Hebeker (rechts, Uni Duisburg-Essen), bei der sie promovierte. (21. Mai 2007) Känguruwettbewerb 2007 Es gab in den letzten Jahren viele neue Entwicklungen in der Schulmathematik. Wer kannte vor 10 Jahren den Begriff „Känguruwettbewerb”? In diesem Jahr nahmen allein in Deutschland über 500.000 Schülerinnen und Schüler von mehr als 5500 Schulen an diesem neuen Wettbewerb teil. Newsletter Nr. 42 Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 11 Hinweis auf Webseiten von Mathematiklehrern Seit einigen Jahren gibt es den Matheserver der Schulen des Bistums Münster. Diese Internetseiten werden von mehreren Mathematiklehrern für die Unterrichtspraxis geschrieben. Sie sollen didaktische und methodische Anregungen für den Unterricht geben. Zielgruppe sind Kollegen aller allgemeinbildenden Schulen, die Mathematik ab Klasse 5 unterrichten. Die Themen sind vielfältig. Einige Beispiele: • Mathematik hat Geschichte: Kurzbiographien, Fachbegriffe • Wechsel hat Methode: Stationenlernen, Expertenrunde, offene Aufgaben • Blick über den Tellerrand: fächerübergreifende Projekte, Öffnung des Unterrichts • Geometrie in Bewegung: Beispiele zur dynamischen Geometrie Zuschriften bitte an Rolf Langer ([email protected]), Fachberater Mathematik. Hinweis für Leser aus anderen Bundesländern Informationen über das aktuelle Schulgeschehen in NRW (zentrale Prüfungen usw.) finden Sie unter folgenden Adressen: http://www.schulministerium.nrw.de/BP/index.html http://www.learn-line.nrw.de/start.html Hinweis für unsere Leser in China Lieber Bernd, vielen Dank für Deine Grüße aus Peking. Wir hoffen alle, dass Dir die Schulbank dort nicht zu hart wird und freuen uns sehr, Dich demnächst mit umfangreichen Informationen aus dem Reich der Mitte hier bei uns wiederzusehen. Für unsere Abteilung „Blick über den Zaun“ haben wir uns vorsorglich auf ganze Container-Ladungen an Neuigkeiten eingerichtet... Termine ... 31.10.07 Die Siegerehrung zum diesjährigen OTW findet bei der Firma Hewlett-Packard GmbH in Ratingen statt. 16.03. bis 20.03.08 Die MNU trifft sich im nächsten Jahr an der Technischen Universität Kaiserslautern. Informationen unter: www.mnu.de 13.03. bis 20.03.08 Die GDM (Gesellschaft für Didaktik) versammelt sich im nächsten Jahr in Budapest. Informationen unter: www.mathdid.elte.hu Juli 2009 Im Jahre 2009 feiert die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) ihr 50-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird in Deutschland stattfinden, worüber wir uns sicher freuen können. Im Juli 2009 wird die Freie Hansestadt Bremen Gastgeber sein. Es werden ca. 1000 Gäste erwartet. Die Veranstaltung wird zwei Wochen dauern. Newsletter Nr. 42 Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf 12 ... und sonst? Kevin hat ne Zwei geschrieben D Unser Kolumnist Rhone spießt auf ie Tage geh ich in die Bäckerei um die Ecke und trink einen Kakao. Da hör ich mit einem Ohr, wie die Frau Soundso, also die Bäckersfrau, zu ihrem Azubi Chantal sagt: „Mein Kevin, der hat doch jetzt tatsächlich ne zwei in Mathe geschrieben. Dat is schon lang nicht mehr vorgekommen. Der Hermann, also mein Mann, der war richtig platt. Und dat ganze in der zentralen Schlussprüfung. Junge, da habe ich mich aber gefreut, und der Kevin hat sich auch ziemlich gefreut.“ Sagt Azubi Chantal: „ Da sehen se mal, der kann eben doch Mathe. Dat liegt alles an de Frau Mayer, die hab ich ja auch gehabt. Die is eben zu streng. Wissen Se wat, rufen Se die doch mal an.“ Tja, habe ich da gedacht. Mir geht es ja eigentlich nicht anders als Frau Kollegin Mayer. In der Zehn war ich natürlich auch dabei. Ich gebe es ja zu, ich habe die Aufgaben zuerst mit kritischer Miene studiert – aber ich konnte nur zustimmen. Ich verteilte der Übersichtlichkeit halber die Lösungsblätter flä- chig auf meinem Schreibtischtürblatt, was mit etwas Planung durchaus machbar war, kopierte dann noch im erforderlichen Rahmen Formulare zur Bewertung, alles mal dreiunddreißig − und nach drei Nachmittagen gesundheitsfördernden Reckens und Streckens am Türblatt – man bewegt sich ja sonst wirklich zu wenig − war ich schon ein schönes Stück mit meiner Korrektur voran gekommen. Effektivität ist eben keine Zauberei. Und Leute, die meinen, die nächste Sintflut fände mit Papier statt, haben den neuen standardisierenden Zeitgeist einfach noch nicht drauf. Meine Ergebnisse waren so wie bei der Mayer. Und da habe ich gedacht, die Bäckersfrau hat Recht, ruf auch mal die Frau Mayer an. Sie war aber nicht da. „Auf Klassenfahrt in Berlin“, sagte ihr Mann. Jetzt denkt die Frau Soundso bestimmt, die Mayer macht´s richtig. Nach den paar Heften fährt sie schon wieder in Ferien. Herzlichst Ihr Jochen Rhone Impressum Der Regierungsbezirk Düsseldorf ist bevölkerungsreich (5,2 Mio. Einwohner). Wäre er ein Bundesland, stünde er mit seiner Einwohnerzahl immerhin an sechster Stelle. Der Newsletter im Mathe-Treff ist vorwiegend auf diesen großen Bezirk mit seinen vielen Mathematiklehrerinnen und -lehrern ausgerichtet. Der Newsletter im Mathe-Treff soll über Aktuelles zur Schulmathematik informieren, neue fachliche Entwicklungen unterstützen und den fachlichen Meinungsaustausch fördern. Redaktion Rolf Mantyk ([email protected]) Bernd Westermann ([email protected]) Projektleitung Egon Petrak ([email protected]) Zuschriften an den Newsletter richten Sie bitte an die Redaktion. Der Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf ist unter folgenden Adressen erreichbar: www.mathe-treff.de Newsletter Nr. 42 www.mathetreff.nrw.de www.mathetreff.org Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf www.mathetreff.info 13