Kein Fohlen in Sicht? - Rheinlands Reiter+Pferde
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Kein Fohlen in Sicht? - Rheinlands Reiter+Pferde
Kein Fohlen in Sicht? Fruchtbarkeitsprobleme von guten Pferden sind der Schrecken jedes Züchters und oft nicht nur ein ökonomischer, sondern auch ein genealogischer Verlust. Lesen Sie, welche Ursachen es gibt, wenn die Stute nicht aufnimmt – und was man dagegen tun kann! ZUR PERSON Zuchtmanagement spielt. Optimiert der Züchter frühzeitig die Haltungsbedingungen und Fütterung der Stute, wird der Tierarzt in vielen Fällen gar nicht mehr gebraucht.“ Sensibler Zyklus Eine wesentliche Voraussetzung für die Fruchtbarkeit einer Stute ist ein intakter Sexualzyklus. Gesunde Stuten im fortpflanzungsfähigen Alter rossen von Frühjahr bis Herbst etwa alle 21 Tage, drei bis zwölf Tage lang. Die Rosse beginnt mit dem Reifen des Follikels (Eiblase) und klingt nach der Ovulation (Eisprung) wieder ab. Während des Heranwachsens gibt der Follikel das Hormon Östrogen an den Körper ab, wodurch das typische Rosseverhalten, zu dem unter anderem das Blitzen mit der Klitoris und die Annä- herung an den Hengst gehört, ausgelöst wird. Die Produktion der Fruchtbarkeitshormone ist stark vom Lichteinfluss abhängig und erreicht meist im Frühsommer mit seinen langen Tagen den Höhepunkt. In den dunklen Wintermonaten setzt die Rosse vielfach ganz aus. Diese Regulierung der Natur macht Sinn: Ein im Frühsommer gezeugtes Fohlen kommt im folgenden April oder Mai zur Welt - genau richtig, um in seinem Wachstum von der warmen Jahreszeit und der durch frisches Gras gehaltvollen Muttermilch zu profitieren. „Jedem, der sich mit dem Thema beschäftigt, müsste schnell klar sein, dass der Zyklus ohne Licht kaum funktionieren kann. Trotzdem sehen wir immer wieder Stuten, die überwiegend in dunklen Ställen gehalten werden. Viel natürliches Tageslicht und freie Bewegung an der frischen Luft sind für jedes Pferd wichtig, für Zuchtstuten aber ganz besonders“, sagt Frank Wiemer. Der Zyklus reagiert nicht nur auf die Lichtmenge, sondern auch auf körperlichen und mentalen Stress sehr sensibel. Häufige Stallwechsel, hohe Fluktuation in der Herde, streitlustige Boxennachbarn, anstrengende, lange Transporte, übermäßige Beanspruchung unter dem Sattel und andere Stressfaktoren sollten deshalb soweit wie möglich vermieden werden. Neben regelmäßigen Wurmkuren und Impfungen ist auch eine bedarfsgerechte Fütterung erforderlich. „Sowohl Über- und Untergewicht, als auch Nährstoffmangel wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus“, so Wiemer. Mit seiner mobilen Praxis in Welver hat sich der promovierte Tierarzt Frank Wiemer seit 2001 unter anderem auf Gynäkologie, Orthopädie, Innere Medizin und Zahnbehandlungen spezialisiert. Seine Kollegin Dr. med. vet. Tanja Helling bietet auch Akupunktur und Chiropraktik an. Behandelt Frank Wiemer nicht gerade einen seiner vierbeinigen Patienten, sitzt er häufig auf dem Kutschbock. Der FN-Fahrlehrer kann zahlreiche Siege und Platzierungen im Zwei- und Vierspänner bis zur schweren Klasse vorweisen. Infos: www.tierarzt-praxisfuerpferde.de 28 RHEINLANDS REITER+PFERDE 2-2012 Fotos: Rühl/HiM, privat D er Frühling naht und mit ihm die Decksaison. Eine spannende Zeit, schließlich soll jetzt eine Generation vielversprechender Nachwuchspferde gezeugt werden. Doch das funktioniert nicht immer reibungslos. „Wird eine Stute während drei oder mehr Rossen erfolglos besamt oder nimmt sie mehrere Saisons hintereinander nicht auf, sprechen wir von einer Problemstute. In diese Kategorie fallen auch Stuten, die unregelmäßige oder leise Rossen zeigen“, sagt der promovierte Tierarzt Frank Wiemer, der mit seiner mobilen Tierarztpraxis im nordrhein-westfälischen Welver unter anderem Gestüte und Hengststationen betreut. „Eine ausbleibende Trächtigkeit kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Unterschätzt wird aber häufig die Rolle, die gutes zucht.management Zucht.Spezial Die Nähe zum Hengst Gutes Zuchtmanagement, darüber sind sich die Experten einig, verbessert die Trächtigkeitsrate enorm. Doch auch mit optimaler Haltung und Fütterung ist die Abfohlrate laut dem Schweizer Nationalgestüt in Avenches mit 75 Prozent noch rund 20 Prozent niedriger als die Abfohlrate von Stuten in freier Natur. Das, so die Theorie im Nachbarland, könne daran liegen, dass Stuten in der modernen Pferdehaltung weitaus weniger Kontakt zum Hengst haben. In einer Studie in Zusammenarbeit mit der Vetsuisse Fakultät der Universität Zürich und der Pferdeklinik der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern verglich das Nationalgestüt deshalb Stutenhaltungssysteme mit und ohne ständigen Hengstkontakt. Das vorläufige Ergebnis spricht sehr dafür, in Zucht- betrieben mehr Geruchs- und Sichtkontakte zwischen den Geschlechtern zu ermöglichen. Die Stuten mit permanentem Hengstkontakt zeigten deutlich verändertes Sexualverhalten, zum Teil vergrößerte Cervixöffnungen zum Zeitpunkt der Besamungen sowie bessere Trächtigkeitsraten nach Verwendung von Frisch-, Kühl- und Gefriersamen. Das Timing muss stimmen Nicht nur das Leben im Herdenverband, auch die Deckart unterscheidet sich in der modernen Zucht enorm von den Abläufen in freier Natur. Obwohl die künstliche Besamung Vorteile wie Standortunabhängigkeit und leichtere Keimkontrolle mit sich bringt, ist der Natursprung nach wie vor effektiver. Eine der Schwierigkeiten besteht darin, zucht.management 28 pferde.klonen 32 den Zeitpunkt des Deckaktes oder der Besamung optimal auf die Ovulation abzustimmen. Abhängig von der Methode sind das etwa drei Tage vor bis zu zwölf Stunden nach dem Eisprung. Der Zeitpunkt der Ovulation findet in der Regel 24 bis 48 Stunden vor Ende der Rosse statt, kann aber von Pferd zu Pferd und von Rosse zu Rosse schwanken und ist auch für Tierärzte oft nur schwer vorhersagbar. Am besten sind die Aussichten auf Trächtigkeit, wenn Stute und Hengst ein paar ungestörte Tage zusammen auf der Weide verbringen können. So eine freie Bedeckung auf der Weide ist für Problemstuten zwar ideal, aus zeitlichen und logistischen Gründen und wegen der möglichen Verletzungsgefahr des Hengstes aber nur selten durchführbar. „In der Natur deckt der Hengst die Stute in der Regel einfach so oft, bis sie aufgenommen hat. Das ist heute in der Praxis, besonders mit künstlichen Befruchtungsmethoden, meist leider nicht möglich. Manches Mal muss ein Versuch ausreichen. Da kann natürlich einiges schief gehen, etwa das der Tierarzt den Ovulationszeitpunkt nicht richtig bestimmt hat, das Frischsperma aus logistischen Gründen zu spät ankommt oder die Qualität des Tiefgefrierspermas nicht ausreicht.“ Vom Sport in die Zucht Leistungen im Sport gehören neben gutem Exterieur und Interieur zu wichtigen Qualitäten ei- ner Zuchtstute. In der Hoffnung, dass das Talent an die Fohlen weiter gegeben wird, werden viele erfolgreiche Turnierstuten nach dem Ende ihrer Laufbahn in Parcours oder Viereck gedeckt. „Der Karrierewechsel bringt nicht selten Probleme mit. Mir begegnen häufig Warmblutstuten, die in der ersten Decksaison nach Ende der Sportlaufbahn nicht aufnehmen. In der Saison darauf klappt es dann häufig“, sagt Frank Wiemer. Die Anforderungen an Sportund Zuchtstuten unterscheiden sich erheblich. Im großen Sport werden Pferde körperlich und mental oft bis an ihrer Belastbarkeit gebracht, die Stute soll im Wettkampf Ehrgeiz, Ausdauer und Leistungsfähigkeit zeigen. Sexualverhalten ist unerwünscht und wird oftmals sogar hormonell unterdrückt, wenn die Rosse Nebenwirkungen wie Kitzeligkeit oder reduzierte Leistungsbereitschaft unter dem Reiter mit sich bringt. Mit Gedanken an eine spätere Zuchtkarriere sollte man Hormonpräparaten wie „Regumate“, die die Rosse hinauszögern oder bei täglicher Verabreichung völlig unterdrücken können, jedoch mit Vorsicht einsetzen. Ähnlich wie die ersten Anti-Baby-Pillen für Frauen sind diese Präparate nicht sehr fein dosiert, so dass bei übermäßigem Gebrauch spätere Fruchtbarkeitsprobleme nicht ausgeschlossen werden können. Manchmal führt aber auch die körperliche Anstrengung GUT HENSCHESHOF HUBBELRATHER WEG 19 · 40699 ERKRATH JOACHIM PIOTROWSKI: 01 72/6 78 26 24 · BÜRO: 02 11/92 47 60 WWW.HENGSTSTATION-PIOTROWSKI.DE [email protected] 2-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 29 zucht.management Gebärmutterentzündung Ist der Zyklus intakt, aber die Stute wird innerhalb mehrerer Rosseperioden nicht tragend, liegt das häufig an einer Endometritis, einer Entzündung der Uterusschleimhaut (Endometrium). Auch wenn bei einer chronischen Endometritis nicht immer eine Ovulation stattfindet, kann die Eizelle bei vielen betroffenen Stute normal befruchtet werden. Erst wenn der Embryo nach seiner rund sechstägigen Wanderung durch den Eileiter den Uterus, der bei einem gesunden Pferd durch Östrogene und Progesteron auf die Einnistung vorbereitet wurde, erreicht, gibt es Probleme. Die entzündete Gebärmutter kann die Frucht nicht versorgen, sie entwickelt sich nicht weiter und stirbt ab. Es gibt verschiedene Formen der Endometritis, die akut oder chronisch verlaufen können, sowie unterschiedliche mögliche Erreger und Ursachen. Eine Infektion der Gebärmutter kann zum Beispiel als Folge des Deckaktes oder unhygienischer Untersuchungsmethoden entstehen. Besonders bei blutgeprägten Stuten und nach Geburtsverletzungen ist gelegentlich ein unzureichender Schluss der Vulva Schuld an der Endometritis. Der mangelnde Vulvaschluss führt dazu, dass Luft in die Scheide eindringt, im Galopp kann man das Luftansaugen sogar hören. Die Folge so einer „Pneumovagina“ sind unter anderem Verschmutzungen des Scheidenvorhofes und langfristig fast immer eine Entzündung. Damit diese erfolgreich und nachhaltig behandelt werden kann, muss der mangelhafte Schamschluss durch einen kleinen operativen Eingriff FRUCHTBARKEIT DES HENGSTES Das Geschlechtsverhalten des Hengstes sowie die Qualität des Spermas ist stark von Faktoren wie Jahreszeit, Licht, Alter, Stress, Deckfrequenz, Medikamenten und körperlicher Gesundheit abhängig. Auch bei Deckhengsten sollte deshalb artgerechte Haltung mit täglichem Auslauf und Kontakt zu Artgenossen, eine bedarfsgerechte Fütterung, Stressvermeidung und ein sorgfältiges und langfristiges Planen einer Decksaison oberste Priorität haben. Ein gesunder Hengst ist in der Regel zwischen seinem zweiten und seinem 25. Lebensjahr für die Zucht geeignet. Gemessen wird die Fruchtbarkeit eines Hengstes anhand der Spermienqualität und -menge sowie dem Prozentsatz der nach dem Decken oder der Besamung tragend gewordenen Stuten – als Richtwert wird eine Konzeptionsrate von rund 65 Prozent angesehen. Als wichtigste spermatologische Parameter gelten ein Anteil vorwärtsbeweglicher Spermien von mindestens 45 Prozent, eine Spermienkonzentration von 0,1 Mio/mm3 und ein PH-Wert zwischen 6,8 – 7,4. Neben gutem Sperma muss ein Deckhengst auch ausreichend Libido mitbringen. Weniger als zehn Minuten dauert es bei einem gesunden Hengst vom Erkennen der deckbereiten Stute bis zur Auslösung des Begattungsreflexes. Wenn dieser Prozess länger dauert oder mittendrin ins Stocken gerät, zum Beispiel, weil der Hengst zwar eine Erektion bekommt, die Stute aber nicht bespringen will, sollte man den Ursachen auf den Grund gehen. Der Geschlechtstrieb ist zum Teil genetisch festgelegt, wird aber auch von konditionellen und psychischen Umständen beeinflusst. Schlechte Erfahrungen beim Decken, starke Beanspruchung im Wettkampf oder Training sowie übermäßiger Deckeinsatz können zum Libidomangel führen. Der Hengst zeigt dann wenig Interesse an der rossigen Stute oder die Ejakulation bleibt aus. Einige Hengste sind aber einfach nur wählerisch: Sie weigern sich, einzelne Stuten mit bestimmter Fellfarbe oder Eigengeruch zu bespringen. Lässt die Decklust insgesamt nach, sollte man dem Hengst Ruhe gönnen und den Tierarzt konsultieren, denn manchmal kann nachlassende Libido auch Symptom für behandlungsbedürftige Probleme wie die Entzündung der Eichel oder eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. korrigiert werden. Anzeichen für eine Gebärmutterentzündung können Unregelmäßigkeiten im Zyklus, gerötete Schleimhäute und zum Teil grauer, gelber oder brauner Scheidenausfluss Fotos: Slawik/HiM dazu, dass die Follikel auf den Eierstöcken nicht voll heran reifen, unzureichend Östrogen gebildet wird und die Rosse ausbleibt. „Der Körper der Stute braucht einfach eine gewisse Zeit, um sich umzustellen. Das sollte der Züchter bei seiner Planung immer mit einkalkulieren. Unmittelbar nach dem Ende der Sportkarriere eine Trächtigkeit zu erwarten, ist unrealistisch. Mehr Sinn macht es, eine ganze Saison zu warten oder die Stute wenigstens im Herbst aus dem Sport zu nehmen und sie nach einem entspannten Winter im nächsten Frühjahr decken zu lassen“, rät Wiemer. Ohne körperlichen Stress reguliert sich der Zyklus mit der Zeit oft von alleine. Geschieht das nicht, lassen sich gesunde, aber inaktive Eierstöcke in der Regel durch Hormontherapien oder Akupunktur in Gang bringen. Bei der Planung der Zuchtkarriere nach dem Sport sollte man auch das Alter der Stute nicht aus dem Auge verlieren. Auch wenn es von Pferd zu Pferd starke Unterschiede gibt, muss man ab 15 Jahren eine verminderte Fruchtbarkeit einkalkulieren. Mit der richtigen Deckanzeige wäre das nicht passiert… Interessiert? Telefon 0 21 31/404-133 Fax 0 21 31/404-424 www.reiter-pferde.de 20% Mitglieder des Rheinischen Pferdestammbuchs 30 RHEINLANDS REITER+PFERDE 2-2012 erhalten 20 % Rabatt auf Deckanzeigen ab 1/4 Seite! Foto: XXXXXXX Foto: (c) uri press gmbh/safaripark - Udo Richter Starten Sie mit uns erfolgreich in die Decksaison 2012 und präsentieren Sie Ihren Hengst mit einer Deckanzeige. sein. Bei einer Sonderform der chronischen Endometritis, der Pyometra, bei der die Gebärmutter zum Teil mit Eiter gefüllt ist, kommen alarmierende Symptome wie Fieber, Konditionsrückgang, Müdigkeit und Gewichtsverlust hinzu. Die endgültige Diagnose stellt der Tierarzt nach einer gynäkologischen Untersuchung und einer Tupferprobenentnahme. „Die Wahl der Therapie und auch die Erfolgsaussichten hängen natürlich immer vom Einzelfall ab. Gute Erfahrungen haben wir in vielen Fällen mit Methoden gemacht, die den selbstreinigenden Mechanismus der Gebärmutter anregen. Das kann mit homöopathischen Mitteln geschehen. Aber auch eine Spülung mit Kochsalzlösung erzielt oft gute Ergebnisse“, sagt Wiemer. Garantien gibt es nicht Der Zeitpunkt des Deckaktes oder der Besamung muss optimal auf die Ovulation abgestimmt werden. Die Rosse (Bild oben) beginnt mit dem Reifen des Follikels und klingt nach dem Eisprung wieder ab. BUCHTIPP Eine empfehlenswerte Lektüre für Züchter und alle anderen, die sich tiefergehend mit der Fertilität und Fertilitätsstörungen von Stute und Hengst befassen wollen, ist das Buch „Krankheiten des Pferdes“. Knapp 60 Seiten des insgesamt 608 Seiten starken Werkes werden der Fortpflanzung, den verschiedenen Geschlechtskrankheiten und Behandlungsmöglichkeiten gewidmet. Da das Buch in erster Linie für Tierärzte und Studenten der Tiermedizin geschrieben wurde, sind die Texte recht wissenschaftlich, so dass medizinisches Grundwissen das Lesen enorm erleichtert. Hanns-Jürgen Wintzer (Hrsg.), „Krankheiten des Pferdes – Ein Leitfaden für Studium und Praxis“, Parey-Verlag, ISBN 3-8263-3280-6, 119,95 Euro Vor der Bedeckung sollte man die Stute auf ihre Zuchttauglichkeit untersuchen lassen. Dazu gehört die äußerliche Besichtigung der Scham und des Euters und eine rektale Untersuchung, bei der der Tierarzt Gebärmutter und Eierstöcke abtastet. Zu den wichtigsten diagnostischen Maßnahmen gehört außerdem die Tupferprobenentnahme aus der Gebärmutter zur bakteriologischen Untersuchung. Außerdem sollte festgestellt werden, ob es andere Faktoren gibt, die gegen die Bedeckung sprechen, etwa starke Fehlstellungen oder andere Erkrankungen, die das Fohlen unter Umständen erbt oder durch die die Geburt für die Stute zu einer zu hohen Belastung würde. „Von Fall zu Fall sollte man entscheiden, ob und wenn ja, welche zusätzlichen Untersuchungen Sinn machen. • • • • Bewährte Vererber • • • • Pik Labionics Philipo Rappe, *1989, 171 cm Stm. v. Pik Bube I - Akzent II Wendekreis Fuchs, *1990, 170 cm Stm. v. Pandur - Bolero - Grande Don William braun, *1996, 172 cm Stm. v. Donnerschlag Mephistopheles - Bream xx Vivaldi DR dunkelbraun, *1991, v. Valiant Starlight Nathan Sinton Bellhop Möglich sind zum Beispiel die Ultraschalluntersuchung von Gebärmutter und Eierstöcken, die Besichtigung des Scheideninnenraums (Vaginoskopie), die Untersuchung einer Gewebeprobe aus der Gebärmutter (Uterusbiopsie), die endoskopische Untersuchung der Gebärmutter (Hysteroskopie) und Hormonbestimmungen“, sagt Frank Wiemer. Die Kosten für eine umfangreiche Zuchttauglichkeitsprüfung belaufen sich auf etwa 300 bis 400 Euro – vor dem Kauf eines wertvollen Zuchttieres, bei älteren Tieren, Stuten, die schon längere Zeit nicht tragend geworden sind, oder Stuten mit Vorerkrankungen kann das eine gute Investition sein. Die Garantie auf ein Fohlen geben aber leider auch gute Untersuchungsergebnisse nicht. „Ähnlich wie in der Humanmedizin können wir bei Pferden den Grund für die Fruchtbarkeitsprobleme nicht immer finden. Es kann zum Beispiel auch passieren, dass eine Stute von einem nachweislich fruchtbaren Hengst mehrfach güst bleibt und nach einem Hengstwechsel sofort aufnimmt.“ Der Tierarzt empfiehlt, genau abzuwägen, wie viel Aufwand man für ein Fohlen aus einer einzelnen Stute betreiben will. „Stuten, die nur mit großem medizinischem Einsatz tragend werden oder eine schlechte Abfohlrate haben, bedeuten für den Züchter eine wirtschaftliche Belastung. Die Kosten für das einzelne Fohlen steigen dann enorm. Damit es zumindest die Chance gibt, dass das Fohlen später mit Gewinn verkauft werden kann, lohnen sich aufwändige Behandlungen zur Steigerung der Fruchtbarkeit eigentlich nur bei ausgesprochen guten Zuchtstuten.“ HEIDRUN VAN ELDEREN Deck- und Besamungsstation Otten Damm 62 · 49525 Lengerich Tel. 0 54 84 / 5 77 Fax 0 54 84 / 96 16 72 www.hengste-korte.de [email protected] 2-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 31