„Altersvorsorge macht Schule“ ist de facto eingestellt

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„Altersvorsorge macht Schule“ ist de facto eingestellt
PRESSEINFORMATION
Bildungsinitiative „Altersvorsorge macht Schule“ de facto eingestellt
Initiatoren sehen kein Potenzial mehr, Informationen zur Altersvorsorge über Volkshochschulen zu
verbreiten / DIA plädiert für bessere Finanzbildung in Formen, die junge Menschen stärker ansprechen
Die Bildungsinitiative „Altersvorsorge macht Schule“ ist de facto eingestellt. Das ergaben Recherchen
des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die Initiative war vor mehr als sechs Jahren in einer
gemeinsamen Aktion von Bundesregierung, Gewerkschaften, Rentenversicherung, Volkshochschulen,
Arbeitgeberverbänden und Verbraucherzentralen ins Leben gerufen worden, um die mangelhaften
Kenntnisse zur Altersvorsorge durch Angebote von Volkshochschulkursen zu verbessern. Nachdem in
den Jahren 2007 und 2010 in der Spitze bis zu 500 Kurse angeboten wurden, kam die Initiative in der
jüngsten Vergangenheit nahezu zum Erliegen.
„Das Potenzial, vertieft zur Altersvorsorge generell und zur zusätzlichen Altersvorsorge im Speziellen
zu informieren, hat sich auf dem zentralen Verbreitungsweg über die Volkshochschulen weitgehend
erschöpft. Momentan werden nur noch wenige Kurse angeboten“, erklärte eine Sprecherin des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf Nachfrage des DIA. Daher habe die Initiative
beschlossen, die Beratung zu diesen Themen bei den Beratungsstellen der Deutschen
Rentenversicherung (DRV) zu konzentrieren. Dafür will die Rentenversicherung ein entsprechendes
Bildungsangebot aufbauen.
Bis auf den Verband der Volkshochschulen wollen die Partner der Initiative in Form eines Netzwerkes
weiter zusammenarbeiten und Ideen für die Weiterentwicklung des Bildungsangebotes zur
zusätzlichen Altersvorsorge entwickeln. In der jüngsten Vergangenheit mangelte es aber offenkundig
an solchen neuen Ideen: Bis noch vor wenigen Tagen wurden auf den Internetseiten der Initiative
Bundesschatzbriefe als kostengünstige Alternative für die Altersvorsorge vorgeschlagen, obwohl
bereits seit Jahresbeginn deren Ausgabe eingestellt worden ist.
„In Umfragen wird immer wieder beklagt, dass die Kenntnisse über Finanzthemen im Allgemeinen
und über die Altersvorsorge im Besonderen zu gering ist. Deshalb müssen die Bemühungen zur
Verbesserung der Finanzbildung unbedingt verstärkt werden. Allerdings haben wir Zweifel, ob junge
Menschen über Volkshochschulkurse oder Angebote der Rentenversicherung erreicht werden
können“, erklärt Klaus Morgenstern, Sprecher des DIA. Daher seien darüber hinaus andere Formen
erforderlich, die auch Jugendliche ansprechen. Das DIA entwickelt seit einiger Zeit niedrigschwellige
und leicht handhabbare Online-Tools zur Altersvorsorge. Außerdem arbeitet auf Initiative des DIA
eine Gruppe von Wissenschaftlern, Journalisten und Social-Media-Experten an einem Konzept, wie
mit einer Gamification-Anwendung die „spielerische“ Beschäftigung mit dem Thema Geld und
Altersvorsorge initiiert werden kann.
Zum Hintergrund: Die Bildungsinitiative „Altersvorsorge macht Schule“ (AVmS) wurde als
gemeinsame Initiative der Bundesregierung (BMAS, BMF, BMELV, BPA), der Deutschen
Rentenversicherung (DRV), des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV) sowie des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
(BDA) und des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e.V. (vzbv) gegründet. Die Initiative sollte
vorwiegend die Einführung der privaten Altersvorsorge begleiten. Ziel war es, die Allgemeinbildung
der Verbraucherinnen und Verbraucher zur privaten Altersvorsorge zu erhöhen und über
Informationsmaterialien hinaus einen weiteren Zugang zu diesem komplexen Thema anzubieten.
Berlin, am 11. Juni 2013
Kontakt:
Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH
Charlottenstraße 68, 10117 Berlin
Klaus Morgenstern
Mitglied des Sprecherkollegiums
Chefredakteur Dienste
Tel: 030 – 201 88 583
Mobil: 0152 – 29 93 86 79
[email protected]
www.dia-vorsorge.de

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