Erfahrungsbericht

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Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht
Name: L a u r a B a u m a n
Austauschjahr: WS 2013/14
Gastuniversität: Universidad de Granada (UGR)
Stadt: Granada
Land: Spanien
Ich begann mein Auslandssemester am 05. September 2013 und flog von München
aus nach Malaga. Danach ging es weiter mit dem Bus nach Granada. Granada
selbst hat zwar einen eigenen Flughafen, aber ich würde nicht empfehlen diesen zu
nutzen da es fast keine Direktflüge nach Granada gibt und man meist in Madrid zwi schenlandet. Mir persönlich ist ein Flug ohne Stopp lieber und die knapp 2-stuendiu ge Busfahrt von Malaga nach Granada ist zu verschmerzen. In Spanien existiert ein
weitläufiges Busnetz, das fast schon dem Bahnnetz in Deutschland gleich kommt.
Die Busse sind sehr pünktlich und preiswert. Auf der anderen Seite ist es kaum zu
empfehlen in Spanien mit der Bahn zu fahren. Die Preise sind wirklich sehr hoch und
die Wartezeiten enorm. Falls du vor deiner Ankunft nicht alles Sachen in deinen Koffer passten kein Problem 1 Paket von Deutschland nach Spanien braucht nur eine
Woche und kostet bei unter 10 Kilo auch nur um die 20 Euro. Doch Vorsicht Pakete
in die andere Richtung zu verschicken (von Spanien nach Deutschland) ist enorm
teuer.
Das Semester in Spanien beginnt gewöhnlich Mitte September. Ich machte mich
schon 10 Tage eher auf den Weg, um eine WG in Granada zu finden. Die Angst da vor keine Wohnung zu finden ist vollkommen unbegründet. In Granada gibt es so vie le Wohnungen jeder Preisklasse. Am einfachsten findet man eine WG oder Wohnung
über die zahlreichen Facebookgruppen. Eine weitere Möglichkeit eine Wohnung zu
finden sind auf die Zettel an Straßenecken und Tafeln zu antworten. Hier plakatieren
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die Granadiner immer zu Beginn des Semesters und bieten ihre Wohnungen feil. Ich
habe mitbekommen, dass viele Erasmusstudenten in viel zu teueren Wohnungen
wohnen. Je nach Anspruch kann man aber in Granada schon fuer 150 Euro wohnen.
Natürlich ist dann der Wohnungsstandard nicht ganz so hoch wie in Deutschland,
aber mit einem Bad aus den 70ern und etwas alten Möbeln konnte ich gut leben.
Erasmusstudenten in Granada wird immer empfohlen darauf zu achten eine Wohnung mit Heizung zu nehmen. Ich bin ohne ausgekommen und solange man eine
„Estufa“ im Wohnzimmer hat und dann gemütlich um den Heizstrahler herum zusam mensitzt, ist es ganz gut auszuhalten. Sprich ohne Zentralheizung wird es kaaaalt
aber dennoch meistens erträglich. Zusammenfassend sind die Mietpreise wirklich
sehr gut.
Allgemein sind die Lebenshaltungskosten in Granada etwas niedriger als in Deutschland. Die Preise für Lebensmittel halten sich im Vergleich mit Deutschland die wage.
Die Mietpreise sind im Vergleich mit Augsburg viel niedriger. Besonders das Wegge hen und Feiern gehen ist in Granada günstiger als anderswo. Der durchschnittliche
Donnerstagabend sieht so aus. Zuerst geht man mit Freunden gemütlich Tapas es sen oder trinkt zu Hause vor. Die Tapas kosten hierbei inklusive einem Getränk nur 2
Euro. Nach 3 Tapas ist man meistens pappsatt. Dann geht man noch etwas in einer
Bar trinken und gabelt auf dem Weg von der Bar in den Club meistens noch eine
Gutschein, der freien Eintritt für den Club gewährt, auf. An was man sich als Eras musstudentin anfangs noch gewöhnen muss ist, dass die Clubs erst ab 3 Uhr nachts
überhaupt erst voll sind. Kein Spanier geht vor 3 Uhr nachts in den Club (und geht
auch nicht vor 6 oder 7 Uhr morgens heim). Manche Clubs haben sogar bis 8 Uhr
morgens geöffnet. Ich habe in Granada nur einmal Eintritt für einen Club bezahlt und
die Getränke Preise sind auch wirklich moderat.
Ich hatte 4 Kurse an der UGR belegt. 2 Kurse musste ich in Educación also Pädagogik belegen die anderen 2 belegte ich in Politik. Die Kurse gingen über ein Semester
jedoch wechselt üblicherweise nach der Hälfte des Semesters der/die Dozent/in. Des
Weiteren müssen die Studierenden in den Kursen sogenannte Practicas anfertigen.
Dies können Textzusammenfassungen sein oder Internetrecherchen. Teilweise ka men mir die Practicas vor wie Hausaufgaben in der Schule. Das gute an den Practi 2
cas war aber, dass sie bis zu 50% der Endnote ausmachen und man so vor der Prü fung keine Angst haben musste. Die Dozent/innen waren immer nett und hilfsbereit
und den Erasmusstudierenden immer bei ihren Fragen weitergeholfen. Dennoch
fehlte mir in den Kursen etwas die kritische Reflexion. Meine Kurse beschränkten
sich eher auf Wissensvermittlung als auf Diskussionen über die Themen. Der Rah men eher einer Vorlesung(abgesehen von den Practicas). Außerdem empfiehlt es
sich die Kurse nach der Aussprache und Sprachgeschwindigkeit des Dozenten aus zuwählen. Da die Kursräume oft ziemlich hallen und dadurch das schnelle „Andaluz“
noch schlechter verständlich ist.
Die UGR ist leider keine Campus-Universität sondern ist über die ganze Stadt ver streut. Ich selbst habe an 2 verschiedenen Fakultäten studiert und musste dementsprechend „viel“ laufen. Neben den verschiedenen Fakultäten gibt es auch ein Sport zentrum der UGR, dass jedes Semester verschiedene Sportkurse anbietet. Im Casa
de Porras werden zusätzlich verschiedene kulturelle Angebote offeriert (z.B. Flamen costunden, Töpferkurse...). Der Sprachkurs, den die Uni anbietet fand ich sehr gut.
Der Kurs kostet zwar (um die 130 Euro), aber die Gruppe und der Lehrer waren ein fach gut. Es ging nicht darum Grammatik zu paucken, sondern man lernte wirklich
die spanische Kultur kennen.
Neue Freunde zu finden und Bekanntschaften zu machen fällt wirklich leicht, da Or ganisationen wie ESN zu anfangs sehr viele Aktivitäten anbieten und die ersten Wochen jeden Abend eine „Ruta de Tapas“ also eine Tapastour anbieten. Einfach hin gehen und Leute kennenlernen. Granada bietet relativ viele Freizeitmöglichkeiten. Im
Sommer ist man in 45 Minuten mit dem Bus am Strand und im Winter in 40 Minuten
in der Sierra Nevada zum Skifahren. Die berühmtesten Sehenwürdigkeit ist natürlich
die Alhambra, aber auch das Albaycin oder die Banos Arabes sind einen Besuch
wert. Außerdem ist Granada ein guter Ausgangspunkt um Andalusien zu erkunden.
Städte wie Marbella, Sevilla, Cordoba oder die britische Enklave Gibraltar sind nur
ein paar Stunden entfernt. Einige Erasmusstudierende haben auch an Kurztrips nach
Nordafrika teilgenommen.
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Zum Klima ist zu sagen, dass es in Granada fast nicht regnet. Meistens die Sonne
scheint und der Sommer bis Ende Oktober geht (30 Grad) und der Spätsommer (Mitte Oktober bis Anfang November) immer noch 20 Grad hat. Man hat also einen angehnehm verlängerten Sommer.
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