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Presseinformation
1/7 Konzernbereich: Industrietechnik; Sparte: Industriewerkzeuge & Montagesysteme
Atlas Copco Tools Central Europe GmbH · Langemarckstr. 35, D-45141 Essen,
Tel. +49-201-2177-0, Fax +49-201-2177-100, www.atlascopco.de, [email protected]
Redaktion und Kontakt: Thomas Preuß, Pressebüro Turmpresse, Jägerstraße 5, D-53639 Königswinter,
Tel. +49-2244-871247, Fax +49-2244-871518, [email protected]
Text und Bilder dieser Presseinformation im Internet:
www.atlascopco.de  In Deutschland  Presse  Atlas Copco Tools Central Europe
oder unter www.turmpresse.de/atlascopco  Juli 2015
T1210
Kalibrierte Temperaturfühler für perfektes Catering über den Wolken
Bordmenüs gradgenau zubereitet
Die Sell GmbH der Zodiac Aerospace Group zählt zu den Weltmarktführern für
Flugzeugküchen. Damit die Bordverpflegung aufs Grad genau mit der richtigen
Temperatur zubereitet werden kann, überprüfen die Techniker des Luftfahrtzulieferers
jeden Winkel der Zubereitungsgeräte. Dafür sind 180 Temperaturfühler erforderlich, die
von Atlas Copco Tools regelmäßig vor Ort bei Sell kalibriert werden.
HERBORN/ESSEN, JULI 2015. „Wenn Sie die 550 Passagiere eines Großraumflugzeuges auf
einem Langstreckenflug möglichst zeitgleich mit warmem Essen versorgen wollen, braucht
das schon eine ausgefeilte Cateringtechnik“, sagt Ralf Lotz aus dem Qualitätsmanagement der
Sell GmbH. Das Tochterunternehmen der Zodiac Aerospace Group ist mit seinen PremiumGalleys auf Bordküchentechnik spezialisierter Weltmarktführer: „Es gibt nahezu keine größere
Airline, die wir von unseren Werken in Herborn aus noch nicht beliefert haben“, berichtet der
Qualitätsmanager. Eine typische Galley ist gekennzeichnet von Arbeitsplatten, Bunwarmer
(Aufwärm- bzw. Warmhaltebehälter für Brötchen), Konvektionsöfen, Heißgetränkebereiter
und etlichen weiteren Komponenten. Bis zu vier Meter breit sind die Galleys.
Ausstattungsmerkmale und Farbgebung variieren je nach Airline; rund 200 Fluglinien werden
von Herborn aus beliefert. Allein in einem Superliner wie dem A 380 sind laut Lotz bis zu 20
Galleys installiert.
Zertifizierte Prozesse
Die Qualitätsanforderungen sind hoch: „Allein das Luftfahrt-Bundesamt kommt drei- bis
viermal im Jahr zu uns, denn als genehmigter Herstellungs- und Instandhaltungsbetrieb
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Atlas Copco kalibriert Temperaturfühler von Zodiac-Flugzeugküchen
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müssen wir uns vielfältigen Inspektionen unterziehen und nachweisen, dass wir konform mit
allen für die Luftfahrt gültigen Sicherheitsvorgaben arbeiten“, erläutert Ralf Lotz. „Hinzu
kommen in jedem Jahr vier bis fünf Kundenaudits durch die Flugzeugbauer Boeing und
Airbus“, merkt der QS-Verantwortliche an. Bei all den Prüfungen spiele Atlas Copco Tools
eine bedeutende Rolle.
Regelmäßige Leistungsnachweise
An Prüfständen in einem Testraum, der sogenannten „Klimakammer“, werden die Galleys
einer ganzen Reihe von Qualifikationstests unterzogen. Damit kann das Unternehmen
nachweisen, alle Vorgaben der Flugzeugbauer und Behörden einzuhalten. Falls nötig, wird im
Rahmen der Messungen ein Feintuning an den Aufback- und Warmhalteöfen,
Kaffeemaschinen, Boilern und weiteren Küchenbestandteilen vorgenommen. „Wir sind
verpflichtet, alle Messwerte eines Leistungsnachweises für unsere Auftraggeber zu
dokumentieren“, erklärt Lotz und zitiert einige Punkte aus der Prüfliste: Luftströmung,
Kühlung, Wärmeverlaufskurven, Oberflächentemperaturen. Sämtliche Messwerte und
Parameter, die eine Bordküche ausmachen, sind festzuhalten. Die besonders aufwendigen
Temperaturmessungen erfordern an die 180 Fühler, die bis in den verstecktesten GalleyWinkel erfassen, ob die jeweils gewünschte Kälte oder Wärme zeitgenau erzeugt und
verlässlich gehalten wird. Zudem dürfen die elektrischen Komponenten einer Galley das
Gesamtsystem Flugzeug mit seiner sensiblen Navigations-, Steuerungs- und
Kommunikationstechnik nicht stören. „Die Sicherheit hat in der Luftfahrt oberste Priorität,
darauf achten das Luftfahrt-Bundesamt und die Hersteller! Deren strenge Vorgaben lassen sich
aber nur einhalten, wenn jedes einzelne unserer Messmittel genau funktioniert. Dass es so ist,
wird uns per Zertifikat von Atlas Copco belegt“, betont Ralf Lotz.
Kalibrierung optimiert
Weil die Zodiac-Premium-Galleys sehr kundenspezifisch („totally customized“) seien und
jede Airline eine individuelle Auslegung ihrer Bordküche erwarte, komme man in Herborn auf
rund 2500 Lehren und Messmittel, zählt Markus Hirth zusammen. Er ist
Prüfmittelbeauftragter der Sell GmbH und erklärt, dass man die mechanischen Prüfmittel, wie
etwa Winkelmesser, Prüfdorne und Messlehren, in Eigenregie überprüfe. „Die circa 560
elektrischen und elektronischen Messmittel lassen wir hingegen vom Atlas-CopcoKalibrierdienst überprüfen.“
Der verfüge mit seinen bundesweit fünf Kalibrierlaboratorien über den nötigen Gerätepark
und biete darüber hinaus den Einsatz auch direkt im Herborner Werk an. Die Schnelligkeit
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und Flexibilität schätzt Markus Hirth besonders: „Heute war für unseren Klimaraum keine
Bordküchenmessung vorgesehen. So war der Zeitpunkt für die Kalibrierung der
Temperaturfühler ideal, ohne jede Störung unserer Produktionsabläufe.“ Die
Kalibrierspezialisten von Atlas Copco konnten ihrerseits ohne Hektik ihr Equipment in diesem
Prüfstand aufstellen und ihre Arbeit ungestört beginnen.
Perfekte Temperatursimulation
Was für Außenstehende auf den ersten Blick wie ein verwirrender Kabelbaum aussieht, ist die
Anordnung der 180 Temperaturfühler in einer Messkette. Dazu verwenden die Atlas-CopcoTechniker drei Blockkalibratoren. In diesem Fall prüfen sie die Fühler in einer Soll-IstVergleichsmessreihe bei -10 °C, +5 °C und +50 °C auf ihre Genauigkeit. Bereits nach jeweils
30-minütiger Vorwärm- beziehungsweise Vorkühldauer und einer Stabilisierungsphase von
weiteren 30 Minuten können die Kalibrierspezialisten alle an den drei Temperaturpunkten
gemessenen Temperaturfühler-Werte sowie die Daten ihrer Referenzfühler exakt ablesen und
automatisiert in eine Prüfberichtstabelle exportieren. „Diese speichern wir nicht nur einfach
weg, sondern besprechen die ermittelten Werte in der Regel direkt am Bildschirm
miteinander“, erklärt Hirth das weitere Vorgehen bei einer Vor-Ort-Kalibrierung.
Höchste Genauigkeit
„Sollten wir beispielsweise bei einem Fühler eine zu große Toleranzabweichung entdecken,
tauschen wir ihn umgehend aus.“ Das angewandte Messverfahren trage seinen Teil dazu bei,
die Abweichungen in engsten Grenzen zu halten. Die etwa durch Kabel, Steckverbindungen
und Anzeigegeräte verursachten Störeinflüsse erfasse man gleich mit, weil das System
ganzheitlich betrachtet werde.
So ergebe sich gegenüber einer isolierten Einzelmessung eines Temperaturfühlers unter
Laborbedingungen ein viel realistischeres und präziseres Bild, bestätigen auch die AtlasCopco-Techniker. „Genau auf diese wirklichkeitsgetreue Simulation kommt es an. Denn damit
können wir unter Beweis stellen, dass die Fühler in einem breiten Temperaturfenster aufs Grad
genau funktionieren: beispielsweise bei minus 18 Grad in Gefrierfächern, maximal plus 100
Grad an Geräteoberflächen und bei 210 Grad Ofeninnentemperatur“, lobt Markus Hirth die
Kooperation mit Atlas Copco.
Ungewöhnliche Dienstleistungsbandbreite
Diese umfasst über die 180 Temperaturfühler hinaus Hunderte weitere elektrische und
elektronische Betriebs- und Messmittel von Sell: „Der Atlas-Copco-Service betreut auch
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unsere Volt-, Hertz-, Ampere- und (Micro-)Ohmmeter, mit denen wir die vielfältigsten
elektrischen Messgrößen überprüfen.“ Während Boeing verlange, dass metallische GalleyOberflächen elektrische Widerstände von 10 Milliohm nicht überschreiten, fordere Airbus
pauschal eine Widerstandsmessung aller Metallbauteile, die größer sind als etwa das Format
einer DIN-A4-Seite.
Ferner überwacht und zertifiziert Atlas Copco komplette Schaltschränke und ist sogar für die
Messinstrumente zur Erfassung von Drücken und Zugfestigkeiten verantwortlich: „Um gegen
Turbulenzen im Flugbetrieb gefeit zu sein, müssen unsere Bordküchen in einem ganz
speziellen Prüfstand Zugkraftbelastungen von bis zu 30 Tonnen widerstehen“, gibt Markus
Hirth einen weiteren Einblick in die Messdisziplinen seines Fachbereichs. Und dass selbst die
Messmittel für solche Statik-Tests mit nicht alltäglichen Größen und Einheiten für die
routinierten Atlas-Copco-Kalibrierexperten zum Tagesgeschäft zählen, gebe einfach ein gutes
Gefühl, findet der Herborner Prüfmittelbeauftragte.
(Autor: Heiko Wenke, Atlas Copco Tools Central Europe) Hintergrundinfo „Galleys“:
Zodiac-Premium-Galleys sind überall dort zu finden, wo Bordverpflegung schnell und präzise zubereitet werden muss.
Die Sell GmbH ist eines von rund 100 Tochterunternehmen der französischen Zodiac Aerospace Group, die als größter
Flugzeuginneneinrichter weltweit gilt. Rund 1600 Mitarbeiter entwickeln und produzieren bei der Sell GmbH in zwei
Werken im mittelhessischen Herborn und Herborn-Burg Flugzeugbordküchen. Das Werk Herborn stellt die Galleys her;
in Burg werden die Inserts produziert, also Öfen, Kaffeemaschinen, Boiler etc. Mit den Galleys werden Nahrungsmittel
temperaturgeführt transportiert, Getränke gekühlt, Speisen erwärmt und verzehrfertig zubereitet
Die Sell-Unternehmensgeschichte begann 1953 mit der Produktion der ersten Galleys für die Deutsche Lufthansa.
Bislang kamen fast 50000 Stück dazu, und für 2015 sind etwa 2000 weitere Einheiten vorgesehen. Dank der von den
Flugzeugherstellern anerkannt hohen Qualität, individueller Realisierung der Kundenwünsche sowie regelmäßiger
Qualifikationsnachweise gegenüber den zuständigen Luftaufsichtsbehörden zählen praktisch alle großen Airlines rund
um den Globus zu den Auftraggebern der Sell GmbH (Zodiac Premium Galleys and Zodiac Electrical Inserts Europe).
Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in seinem Segment Marktführer im Bereich der Langstreckenflugzeuge
und verfügt über Servicestandorte in Seattle sowie in Hamburg und Toulouse. www.sell-interiors.net
Über Atlas Copco
Der Industriekonzern Atlas Copco ist mit seinen Produkten und Dienstleistungen in den Branchen Kompressorenund Drucklufttechnik, Bau und Bergbau sowie Industriewerkzeuge und Montagesysteme weltweit führend. Mit seinen
innovativen Produkten und Dienstleistungen bietet Atlas Copco Lösungen für nachhaltige Produktivität. Der 1873
gegründete Konzern hat seinen Hauptsitz in Stockholm, Schweden, und ist weltweit in über 180 Ländern vertreten.
2014 hatte Atlas Copco rund 44000 Mitarbeiter und setzte 10,3 Milliarden Euro um. www.atlascopco.com
Atlas Copco Tools gehört zum Konzernbereich Industrietechnik. Die Geschäftsbereiche Allgemeine Industrie und
Fahrzeugindustrie fertigen und vertreiben handgehaltene Elektro- und Druckluftwerkzeuge, Hydraulikschrauber,
Montagesysteme, pneumatische Antriebstechnik, Hebezeuge, Software und Zubehör für die Industrie. Mit seinem
Geschäftsbereich Service bietet Atlas Copco Tools ein globales Projektmanagement für multinational tätige Kunden
sowie umfassende Dienstleistungen an: von der klassischen Reparatur über umfassende Wartungsverträge für die
gesamte Fertigungstechnik bis hin zu Kalibrierungen aller Messmittel. www.atlascopco.de
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Bilder und Bildunterschriften:
Verwirrend nur auf den ersten Blick: Kalibriertechniker Alaattin Peyker hat 180
Temperaturfühler in eine Messkette gelegt. „Hierdurch betrachten wir die Temperaturfühler
als ganzheitliches System und berücksichtigen auch Störeinflüsse durch Kabel,
Steckverbindungen und Anzeigegerät.“ Gegenüber einer isolierten Einzelkalibrierung, bei der
diese Störfaktoren und etwaigen Abweichungen unberücksichtigt bleiben, ist dieses Verfahren
wesentlich genauer. (Bild: Atlas Copco Tools)
Bei der Kalibrierung der Temperaturfühler wird jeder Fühler an drei Temperaturpunkten
gegengemessen (-10 °C, 5 °C und 50 °C). Dazu verwenden die Atlas-Copco-Techniker die
hier im Bild gezeigten Blockkalibratoren. (Bild: Atlas Copco Tools)
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Ralf Lotz, Qualitätsmanager der Sell GmbH, vor einer im Bau befindlichen Galley: „Nur mit
kalibrierten Temperaturfühlern und elektrischen Prüfmitteln können wir sicherstellen, dass
die Bordküchen alle Qualitäts- und Leistungsvorgaben erfüllen.“
(Bild: Atlas Copco Tools)
Markus Hirth, Prüfmittelbeauftragter der Sell GmbH (links), und Atlas-CopcoKalibriertechniker Thorsten Kosempel besprechen die Ergebnisse der TemperaturfühlerKalibrierung. (Bild: Atlas Copco Tools)
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„Die Kalibrierung gibt uns direkt Gewissheit über den ordnungsgemäßen Zustand unserer
Ausrüstung, ein Zertifikat bestätigt uns das. Viele Geräte brauchen unser Haus nicht mehr zu
verlassen“, freut sich Markus Hirth. (Bild: Atlas Copco Tools)
Nach erfolgreicher Kalibrierung bringen die Atlas-Copco-Messspezialisten an größeren
Prüflingen zusätzlich eine Plakette mit dem nächsten Kalibriertermin an. Außerdem werden
die Kunden durch ein webgestütztes Erinnerungssystem mit E-Mails oder SMS auf den
entsprechenden Zeitpunkt hingewiesen – der Service von Atlas Copco Tools verwaltet auf
Wunsch für Unternehmen alle Prüf- und Messmittel sowie Werkzeuge. Und über den neuen
Informationsdienst „Where is my Tool“ lässt sich jederzeit der Status einer Kalibrierung
oder Reparatur einfach und bequem online abrufen. (Bild: Atlas Copco Tools)

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