NAMO - PATRIZIA Immobilien AG
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NAMO - PATRIZIA Immobilien AG
PATRIZIA estatements magazin 02 10 INVESTIEREN. OPTIMIEREN. REALISIEREN. HIMMEL AUF ERDEN Aktuelle Studie: Immobilien setzen sich durch PLÖTZLICH WACHSEN FLÜGEL Hoch hinaus mit Extrembergsteigerin Helga Hengge NEUE PERSPEKTIVEN Hochhausdächer mal anders FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 EDITORIAL 3 INHALT 08 NEUE PERSPEKTIVEN ON-TOP 04 35 VON KAFFEESATZ, KALTEN FÜSSEN UND KÜNFTIGEN GENERATIONEN Wohnimmobilien gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Betrachtung institutioneller Investoren. Mit dieser Entwicklung ist das Informationsbedürfnis deutlich gestiegen. Die PATRIZIA als Spezialist für Wohnimmobilien wird mit ihrem neuen Research Newsletter REALESSENZ künftig quartalsweise über das aktuelle Geschehen auf den Wohnimmobilienmärkten sowie deren zukünftige Entwicklung berichten. KÜHLER KOPF IN KÜHLEN GEFILDEN VON TÜRMEN UND TURBULENZEN ,PTNPT 12 In der Münchner Wohnsiedlung Ludwigsfeld sind es immer nur wenige Schritte, bis die nächste kleine oder große Geschichte darauf wartet, erzählt zu werden. ,BQJUBM 18 In einer der letzten Baulücken von Münchens Altstadt entsteht mit viel Charme das Isartor-Palais – ein Neubauprojekt der besonderen Art. HIMMEL AUF ERDEN Aktuellen Umfragen zufolge planen institutionelle Investoren, ihr Immobilienvermögen am Gesamtanlagevolumen in den nächsten zwei Jahren um einen Prozentpunkt zu erhöhen, was einem Anstieg von 20 bis 25 Milliarden Euro entspricht. Der Trend hin zur indirekten Immobilienanlage wird sich dabei noch verstärken. Spezialfonds werden hiervon insbesondere profitieren, da sie einerseits alle Vorteile eines regulierten Instruments mit sich bringen, andererseits dem Investor zusätzliche strategische und operative Flexibilität bieten. REALESSENZ – NEUER RESEARCH NEWSLETTER 12 MIT VUI G'FUI FELS IN DER BRANDUNG Vor allem Wohnimmobilien sind im Nachgang der Finanzkrise stark gefragt – gelten sie doch als Fels in der Brandung. Über ihre Tochtergesellschaft, die PATRIZIA Kapitalanlagegesellschaft mbH (KAG), hat die PATRIZIA dieser Entwicklung schon früh Rechnung getragen. Mit URBANITAS hat das Unternehmen nun bereits seinen vierten Spezialfonds aufgelegt, der nach Abschluss der Investitionsphase ein Fondsvermögen von 300 Millionen Euro repräsentieren wird. Insgesamt verantwortet die 2007 gegründete PATRIZIA KAG derzeit ein Investitionsvolumen von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. PLÖTZLICH WACHSEN FLÜGEL VON KAFFEESATZ, KALTEN FÜSSEN UND KÜNFTIGEN GENERATIONEN UM HIMMELS WILLEN NEWS 24 Warum die Fertigstellung eines Hochhauses immer mit dem Beginn einer Wirtschaftskrise zusammenfällt. Zufall oder Zusammenhang? Eyjafjallajökull – dieser isländische Zungenbrecher demonstrierte eindrucksvoll, dass die Technik auch heute noch ihre Grenzen hat. Ein am Ende der Welt gelegener Vulkan verdeutlichte, wie vernetzt die Welt ist, auf welch fragilen Systemen die globalisierte Gesellschaft und Wirtschaft fußen. Bereits nach wenigen Tagen wiesen die sonst so ausgeklügelten Logistikketten erste Risse auf. Pause! Das Stichwort für Millionen von Menschen – verordnet von oben, von Himmels Willen. Grund genug, sich in dieser estatements-Ausgabe himmlischen Themen zu widmen und sich hoch hinaus zu begeben. So berichtet die Gipfelstürmerin Helga Hengge, die als erste Deutsche erfolgreich das Dach der Welt – den Mount Everest – bestiegen hat, über die Kunst der kleinen Schritte. Andere Himmelstürmer – die höchsten Wolkenkratzer dieser Welt – lassen uns dem Himmel zwar näher erscheinen, sind aber Vorboten für wirtschaftliche Turbulenzen – glaubt man der Theorie des Skyscraber-Index. Doch sind Wolkenkratzer nicht nur himmelstürmend, sie bieten darüber hinaus „on-top“ neue Perspektiven, wie ein Blick über die Dachterrassen dieser Welt zeigt. Eine neue Perspektive bietet auch eine Studie über Immobilieninvestments, die schon heute den Himmel auf Erden für möglich hält. Vorausgesetzt, der Horizont stimmt. Mittlerweile hat die Technik den Himmel zurückerobert. Auch wenn kein Wölkchen den Himmel mehr trübt und die globalen Systeme wieder funktionieren, wünsche ich Ihnen, dass Sie auch ohne Himmels Willen Kraft finden, sich Zeit für eine Pause zu nehmen. Wer weiß, vielleicht gibt Ihnen die estatements den einen oder anderen interessanten Denkanstoß. Ich würde mich sehr freuen! Apropos, kleiner Sprachhinweis für diejenigen, die des Isländischen nicht so mächtig sind: Es schreibt sich zwar „Eyjafjallajökull“, wird aber „Soeinmistwiekommeichjetztnachhause“ ausgesprochen. .JLSPLPTNPT MITTENDRIN – JEDERZEIT WIEDER 26 Das fünfte PATRIZIA KinderHaus ist fertiggestellt – Maschinenbauer Harald Lesti packte ehrenamtlich mit an. BLÜH' IM GLANZE DEINER GÄRTEN 28 Philosophische Gedanken zum grünen Daumen der Deutschen. 20 KLINGELING, KLINGELING, ES KOMMT DER … 30 Die Vorteile des Immobilieninvestments mit den Vorteilen des Aktieninvestments verbinden? Der richtige Anlagehorizont macht’s – wie eine aktuelle Studie beweist. Interessierte finden die REALESSENZ unter 3 XXXQBUSJ[JBBH Oft einfach so dahergesagt, wenn die Nerven mal wieder blank liegen oder einem der Schrecken in den Knochen sitzt. Diese Redewendung im übertragenen Sinn wurde vor Kurzem in 8.000 Meter Höhe real, greif- und sogar messbar. Eine Aschewolke vom isländischen Himmel sorgte weltweit für Stillstand. Für ein paar Tage gehörte der Himmel wieder sich selbst. Metallene Mechanik und nervendes Geschnarre als Türklingel sind Geschichte. Wie die MP3-Technik Einzug an Wohnungstüren hält. NEUE PATRIZIANER Die PATRIZIA hat ihren Bereich „Institutionelle Kunden“ neu aufgestellt und personell verstärkt. Mit Jochen Reith (36) konnte ein erfahrener Spezialist für das Unternehmen gewonnen werden, der in der Vergangenheit schon erfolgreich neue Immobilienprodukte konzipiert und platziert hat. Zuletzt arbeitete Reith für die in München ansässige REAL I.S. AG, bei der er den gleichen Aufgabenbereich verantwortete. Das Team von Jochen Reith wird von Mathias Häusler (32) und Maximilian Rudolf (30) unterstützt. Häusler und Rudolf waren zuvor bei namhaften Fondsgesellschaften tätig und betreuten dort institutionelle Anleger rund um das Thema indirekte Investments. Ihr Wolfgang Egger Vorstandsvorsitzender PATRIZIA Immobilien AG ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 ,PTNPT PLÖTZLICH WACHSEN FLÜGEL Die Welt ist noch schlaftrunken. Das letzte Sternenschimmern verblasst gerade am morgendlichen Himmel. Ruhig und mächtig steigt die Nordwand vor Helga Hengge empor. Gemeinsam mit ihrem Team schreitet sie immer höher, am Grat entlang, dem Dach der Welt entgegen. Dann ist es so weit: Die Münchnerin ist am Ziel ihrer Träume – am Gipfel des höchsten Berges der Erde. Um sich blickend, dreht sie sich im Kreis. Und tatsächlich, nichts ist in diesem Moment dem Himmel näher. Als erste deutsche Frau hat Helga Hengge es geschafft: Die erfolgreiche Besteigung des Mount Everest. ,PTNPT 1991 hat Helga Hengge genug von der bayerischen Heimat. Sie will hinaus und die Welt entdecken. New York soll ihr zweites Zuhause werden. Als Modestylistin für Werbekampagnen, Kataloge und Modemagazine kommt sie viel herum: Bikini-Aufnahmen auf den Malediven, Safari-Mode in Afrika, Designer-Shows in Mailand und Paris. Doch die Modewelt ist eine Scheinwelt. „Man tut nur so als ob“, sagt Hengge. Statt echten Abenteuern bestimmen gestellte Fotokulissen ihren Alltag. „Ich wollte raus und ein richtiges Abenteuer erleben“, erinnert sie sich. Ausgedehnte Bergexpeditionen und Trekkingtouren kennt Hengge bis dahin nur von ihren Großeltern. Monatelang wanderten diese in den 60erund 70er-Jahren durch den Himalaya und die Anden. Mitbringsel wie goldene Klangschalen oder bunte Wollpuppen mit langen Zöpfen und die spannenden Erzählungen des Großvaters von fremden Welten wecken schon in der kleinen Helga den Traum, diese scheinbar unendlich fernen Länder selbst zu entdecken. DER BERG RUFT – AUF ZUR ERSTEN EXPEDITION 1996 meldet sie sich zu ihrer ersten Expedition an, welche auch sofort hoch hinaus gehen wird. Im Januar 1997 besteigt sie als 30-Jährige den Aconcagua in Argentinien. Mit einer Höhe von 6.960 Metern ist er der höchste Gipfel des südamerikanischen Kontinents. Die Höhe fordert der zierlichen Bergsteigerin einiges ab: Übelkeit und Kopfschmerzen machen ihr zu schaffen, dazu kommen die bittere Kälte und das Zehren der Kräfte. Doch Aufgeben kommt nicht infrage. Das Gipfelfieber packt sie und so liegt ihr einige Tage später ganz Argentinien zu Füßen. „Das war mein Einstieg ins Extrembergsteigen“, erzählt die heute zweifache Mutter. Weitere Berge folgen: vom Chopicalqui (6.380 Meter) in Peru über den Ama Dablam (6.856 Meter) in Nepal bis hin zum Cho Oyu (8.201 Meter) in Tibet. Hengge ist dem Gipfelsturm verfallen, sodass eine Besteigung des Mount Everest in greifbare Nähe rückt. „Ich hatte dennoch meine Zweifel, ob ich wirklich dort hingehöre“, erinnert sie sich. Doch dann lernt sie bei Modeaufnahmen eine Kollegin kennen, die als erste Spanierin erfolgreich den Gipfel bestiegen hat. „Ich bin noch heute dankbar über dieses Treffen, denn da wurde mir bewusst, dass ich es ebenfalls schaffen kann.“ FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 STÄNDIGES AUSLOTEN DER KRÄFTE Zwei Monate lang verbringt Hengges Team am Mount Everest. Immer wieder steigen sie vom Basislager (6.400 Meter) hinauf zu den vier Höhencamps. Es ist ein ständiges Ausloten der eigenen Kräfte. „In den ersten sechs Wochen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Grenzen zu überschreiten: Man trinkt zu wenig, trägt einen zu schweren Rucksack oder gibt dem Köper nicht die Zeit, sich auszuruhen“, schildert sie. Doch Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Nur so erkennt jeder für sich, wo die eigenen Grenzen liegen. Hengge ist die einzige Frau im Team und findet dort nur allmählich ihren Platz. „Ich war zwar nicht die Stärkste und konnte nicht den schwersten Rucksack tragen. Dennoch war ich meist positiv gestimmt und konnte in der Not Trost spenden“, sagt sie über sich selbst. So sorgt Hengge mit ihrem Frohmut gegen Niedergeschlagenheit und Schwermut im Camp. VIELE KÖPFE – EIN TRAUM In jedem Expeditionsteam gibt es die unterschiedlichsten Charaktere. Doch diese lose Ansammlung von verschiedensten Menschen verbindet der gemeinsame Traum, den 8.848 Meter hohen Gipfel zu erreichen. Damit das Team zu einer Einheit zusammenwächst, bedarf es gegenseitigen Respekt, Offenheit und Raum, sich in die Gruppe einfinden zu können. „Wenn der Sturm gegen das Zelt peitscht und es hart und grausam wird, ist es wichtig zu wissen, wer am liebsten hinschmeißen würde und wer sich davon nicht aus der Ruhe bringen lässt“, berichtet Hengge. Den Mut und die Offenheit zu besitzen, auch einmal Schwächen einzugestehen, ist ungemein wichtig. „Die Gruppe muss sich so gut kennen, dass bereits die ersten Anzeichen erkannt werden. Sonst droht ein Scheitern der gesamten Expedition.“ „Ein großes Projekt – wie die Besteigung des Mount Everest – zu beginnen, ist nicht schwer, da alle noch mit ganzer Begeisterung und vollen Kraftreserven dabei sind. Doch wenn sich nach der fünften oder sechsten Woche der erhoffte Erfolg immer noch nicht einstellt, dann wird es hart.“ Wo es die Kunst ist, durchzuhalten, noch einmal eine Nacht darüber zu schlafen, seine Erwartungshaltung etwas zurückzuschrauben und das Ziel in kleineren Schritten zu erreichen, geben viele auf. ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 „Sie haben mich auf eine sehr menschliche Art und Weise immer wieder für diesen kalten und eisigen Berg erwärmen können. Bei einer kräftigen Sherpa-Suppe und ein paar aufmunternden Worten habe ich wieder zu meiner Stärke und Zuversicht zurückgefunden.“ Doch es gibt auch Tage, an denen sämtlicher Zuspruch nichts hilft, an denen Hengge diesem unüberwindbar scheinenden Berg nichts von ihrem Können zeigt. „Für mich war es an solchen schwachen Tagen okay, dass ich klein bin und der Berg riesengroß“, erinnert sie sich. Dann gilt es, den eigenen Ehrgeiz zurückzunehmen. In diesen Momenten hilft ein Blick zurück, um dann festzustellen, wie weit man schon gekommen ist. „Das klingt sehr leicht, ist aber tatsächlich enorm schwer“, sagt Hengge. Am nächsten Tag schafft man dann einen umso größeren Schritt. DAS WISSEN, SEIN BESTES ZU GEBEN Doch selbst der größte Gipfelstürmer muss mit Niederlagen leben können. Das weiß auch Hengge, die selbst schon einmal eine Tour abbrechen musste. „In Tibet verbrachten wir sieben Wochen am Cho Oyu. Mitten im Gipfelsturm schlug das Wetter um. In der Nacht fiel über einen Meter Schnee, was das Aus für die Besteigung bedeutete“, erzählt die Extrembergsteigerin. „Es war furchtbar, nach Hause zu gehen, nachdem wir bereits sieben Wochen am Berg verbracht hatten.“ Aber das Wissen, dass alle ihr Bestes gegeben hatten, macht diese Niederlage für Hengge erträglich. „Es gibt eben Dinge im Leben, die man einfach akzeptieren muss. Da helfen nur eine Portion Gelassenheit und langer Atem, auch wenn es manchmal noch so schwer fällt.“ Bei der Besteigung des Gasherbrums in Pakistan fehlt Hengge dieser lange Atem. Schlechte Stimmung im Team, Zwischenfälle bei der Anreise und Wetterkapriolen sorgen letzten Endes für den Abbruch der Expedition. „Zwei Tage später hätte ich die Möglichkeit gehabt, mit einem anderen Team den Gipfel zu besteigen“, erinnert sie sich. „Aus einer Laune heraus habe ich alles hingeschmissen und nicht mein Bestes gegeben, was mich bis heute ärgert.“ Die Erfahrungen aus der extremen Bergwelt nimmt Hengge mit ins normale Leben. Die Besteigung des Mount Everest sieht sie als Gleichnis für das Meistern von allen Herausforderungen. „Ich glaube, dass jeder Mensch Ziele und Träume hat, die er erreichen und verwirklichen möchte. Am Anfang ist man voller Tatendrang und positiver Energie, dann kommen die ersten Rückschläge. Und obwohl man vielleicht die Route ändern muss, sollte man niemals sein Ziel aus den Augen verlieren. Rückschläge und Schwierigkeiten gehören dazu, wenn man sich einer großen Herausforderung stellt. Sie sind wichtig, denn nur durch das Überwinden von Widerständen lernt man seine eigenen Kräfte kennen und wächst über sich selbst hinaus.“ AUF ZU NEUEN UFERN Im Herbst wird Hengge zu ihrer nächsten Expedition aufbrechen. Ziel ist die Carstensz-Pyramide (4.884 Meter) in Indonesien, die technisch als sehr schwierig gilt. „Die Zeit der Vorbereitung und die Vorfreude sind das Schönste für mich“, sagt Hengge. Aber auch die Wochen am Berg werden eine wunderbare Zeit für die Bergsteigerin. Nicht ohne Grund schreibt Hengge in ihrem veröffentlichten Tagebuch: „Es ist das ursprüngliche, bedürfnislose Leben, das ich am Bergsteigen so liebe, die Zeitlosigkeit des Gehens – ein Schritt nach dem anderen. Die Berge um mich herum strahlen unendlichen Frieden aus, und ich habe das Gefühl, mit der unberührten Natur in dieser Höhe zu verschmelzen. Die zahllosen Anforderungen des alltäglichen Lebens verflüchtigen sich; nichts bedrängt mich, wenn ich bei Mondschein ein Schneefeld hinaufsteige. Gedankenfetzen rauschen vorbei, bis sich völlige Leere einstellt – das Gefühl, mit mir völlig im Reinen zu sein. In solchen Momenten spüre ich, wer ich wirklich bin – erfasse mein innerstes Wesen –, und ich schöpfe Vertrauen in meine Körperkraft und in meine Fantasie.“ Nicht nur beim Bergsteigen, sondern auch im normalen Leben ist Vertrauen in die eigene Kraft und der Mut zum inneren Weg ein guter Begleiter. Wer eine große Herausforderung erfolgreich besteht, wem plötzlich Flügel wachsen, wer Kräfte findet, die er nie für möglich gehalten hätte – der kommt frohen Mutes gestärkt zurück. Dessen nächster Mount Everest wird ein leichterer sein. >.POJRVF(SFUIFM VON STARKEN UND SCHWACHEN TAGEN Trotz Hengges festem Willen, den Gipfel zu erreichen, gibt es in den zwei Monaten am Mount Everest immer wieder Tage, an denen sie alles hinschmeißen möchte. Die Anstrengungen und die eisige Kälte von minus 35 ˚C nagen am Optimismus. „Es war mir zu kalt und zu anstrengend. Oft hatte ich das Gefühl, dass ich es nicht schaffen werde. Nicht mit meinen männlichen Teamkollegen mithalten kann.“ In solchen Momenten kommen Hengge ihr normales, bequemes Leben in New York und eine heiße Badewanne in den Sinn. „Ich wollte nur nach Hause und dachte mir, so hast du dir das alles nicht vorgestellt hier“, erzählt sie. Dann stehen der jungen Frau ihre Bergsteigerkollegen und die Sherpas bei. 3 Helga Hengge .PEFSFEBLUFVSJOCFJÃ.JTT7PHVF² .ODIFO 'SFJF.PEFKPVSOBMJTUJO/FX:PSL BCÃ)FSBVTGPSEFSVOHFONFJTUFSO²° 7PSUSjHF1SjTFOUBUJPOFO8PSLTIPQT "VUPSJOWPOWFSTDIJFEFOFO1VCMJLBUJPOFO )FSBVTGPSEFSVOH4FWFO4VNNJUT > )FMHB)FOHHFIBUFTHFTDIBGGU "MTFSTUFEFVUTDIF'SBVTUFIU TJFBVGEFN.PVOU&WFSFTU ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 P O T N O N E V I T K E P S R E NEUE P Hochhausdächer sind nicht nur ein platter Schutz gegen Regen. Nein, sie eignen sich auch hervorragend als Plattform für Party-People, Sport-Fans, Cineasten und sogar für moderne Gärtner. ,PTNPT ,PTNPT E rinnern Sie sich, was für ein erhebendes Gefühl es war, als Sie das erste Mal auf dem Dach eines Hochhauses standen? Der Wind strich Ihnen durchs Haar. Angesichts der Höhe grummelte Ihnen zwar der Magen, doch Sie fühlten sich beim gigantischen Ausblick auf die Stadt und die Welt unendlich frei. Unwillkürlich dachten Sie an einen Adler, den Herrn der Lüfte. Denn so stark und unabhängig wie er kamen auch Sie sich an diesem Ort vor. Dieses Gefühl kennen wir nur von Aussichtsplattformen oder dem einen oder anderen Kinofilm. Wenn auf Hochhausdächern scharf geschossen, gekämpft oder versucht wird, den Gegner über Leuchtreklameschriften oder Dachbegrenzungen zu schubsen. Möglicherweise von dem erhebenden Gefühl oder von den ebensolchen Mietpreisen inspiriert, nutzen immer mehr Unternehmer platte Hochhausdächer für ganz besondere Zwecke. Umgeben von einem atemberaubenden 360˚-Rundumblick laden sie ihre Gäste etwa zum feinen Dinieren, zum Cocktail, zum Filmegucken oder zum Sport ein. Ein New Yorker Paar züchtet gar Kräuter und Gemüse auf dem Dach einer Lagerhalle in East Brooklyn. CHILL OUT ON HIGHEND Vor der Idee des Hochhaus-Farmings stand allerdings die der Vergnügung. Restaurants und Bars waren die Ersten, die die sogenannten Rooftops für sich entdeckten und die mittlerweile in jeder Millionenstadt – vor allem aber in Südostasien – mit gastronomischer Verwendung zu finden sind. Im tropischen Bangkok etwa ist es im Jahresmittel 28 ˚C heiß, und so ist es nicht verwunderlich, dass hier in Bangkok eines FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 0 3FTUBVSBOU Ã7FSUJHP² JN4UPDLEFT #BOZBO5SFF )PUFMT#BOHLPL ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 > Ã"EJEBT'VUTBM1BSL² 5PLJP der berühmtesten Rooftop-Restaurants steht: Drei Plattformen auf dem 61. Stockwerk des Banyan Tree Hotels machen das „Vertigo” zu einem einzigartigen Erlebnis. Hoch über den Köpfen der thailändischen Hauptstadt kann man in einem stilvollen Ambiente fast in den Wolken großartig essen und trinken. Unbestritten bietet das Vertigo eine spektakuläre Aussicht auf die Skyline Bangkoks und die Windungen des Chao Praya River. Stammgäste genießen einen der wirklich feinen Weine als Sundowner und sehen zu, wie die glutrote Sonne hinterm Horizont langsam verschwindet. Eine Cocktailbar über den Dächern der australischen Stadt Melbourne kann eine weitere Hochhaus-Besonderheit aufweisen: das „Rooftop Cinema“. Wie der Name schon sagt, ist dieses Etablissement nicht ausschließlich eine Bar, sondern ein Kino – ein Freiluftkino im Herzen Melbournes. In den australischen Sommermonaten zeigt Besitzer Barrie Barton außer montags und freitags Film-Klassiker wie „Blade Runner“, „Ghostbusters“ oder „Die Reifeprüfung“. Spätestens bis 20:30 Uhr sollen sich die Kinobesucher ein Stelldichein geben, rät er, denn mit der Dämmerung startet die Vorführung. Bei schlechtem Wetter behält er sich vor, die Vorführungen auch mal ausfallen zu lassen. Darüber informiert die Hotline und ab 17 Uhr auch die hauseigene Website; für kühlere Witterungen können zartbesaitete Kinobesucher eine Decke mieten. Mit 185 Deckchairs ist Barries Kino bestuhlt, das wegen seiner Einzigartigkeit auch gerne als Location für Parties und Filmpremieren genutzt wird, wie Besitzer Barrie erzählt. Und weil das Business so gut läuft, plant er, Anfang nächsten Jahres in Sydney ein zweites „Rooftop Cinema“ zu eröffnen. TOP-KICK Ein weiterer ungewöhnlicher „Adlerhorst“ hoch über den Dächern der Stadt befindet sich in der japanischen Hauptstadt Tokio. Auf dem Tokyu Toyoko Department Store thront der „Adidas Futsal Park“. Fußballbegeisterte können auf dem 370 Quadratmeter großen Areal Tag und Nacht kicken. Netze rund um das Spielfeld sorgen dafür, dass sich die Fußgänger unten auf der Straße keine Sorgen um unbekannte Flugobjekte von oben machen müssen. Apropos Sport: Weil Platz in Städten teuer ist und nicht ungenutzt brachliegen sollte, hatten die Betreiber des Hotels „Le Méridien Lingotto“ eine besonders zündende Idee. Das 5-Sterne-Haus befindet sich im alten Fiatwerk Lingotto in Turin und wurde 1995 zum Hotel umgebaut. „Was tun mit dem Dach, das früher als Teststrecke von Fiat benutzt wurde?“, fragten sich die Planer und ließen sich von der sportlichen Note inspirieren. Während man in anderen Hotels auf einem Laufband joggt, kann man das im „Lingotto“ auf dem Asphalt der alten Teststrecke. Vermutlich spornt diese Historie neben dem Hochhaus-Thrill zusätzlich an! Die Öko-Idealisten Annie Novak und Ben Flanner machten noch etwas anderes: Sie begrünten den Asphalt eines Hochhausdachs an der Eagle Street in East Brooklyn. Aber nicht, um dort Sport zu treiben, sondern um Gemüse und Kräuter zu ziehen. Unterstützt von den New Yorker Hoch- 0 Ã3PPGUPQ$JOFNB² .FMCPVSOF hausdach-Begrünern Lisa und Chris Goode haben sie mit 200.000 Pfund Erde auf 1.800 Quadratmetern ihre „Eagle Street Rooftop Farm“ angelegt. Auf diesem Nährboden wachsen seit Mai vergangenen Jahres Auberginen, Lollo Rosso, Bohnen, Tomaten, Petersilie … Seine Produkte verkauft das Paar im eigenen Gemüseladen und beliefert Restaurants der nahen Umgebung. Daneben geben die beiden Hochhausgärtner Kurse und Workshops in Kompostieren, Bienenzüchten und Begrünen von Dächern. „Der Bildungszweig der Farm ist ein Ableger von ,Growing Chefs'“, sagt Annie Novak, die die Gruppe vor fünf Jahren gegründet hat. „Am Anfang arbeitete ich nur mit Kindern am Botanischen Garten, heute sind es vor allem Erwachsene mit grünen Daumen, die sich für Gärtnern und Kochen interessieren.“ Schließlich wird die „Grüne Dach Bewegung“ von der Stadt New York mit steuerlichen Anreizen gefördert, um den Umweltgedanken voranzutreiben. Auf diesem Sektor lassen sich hoch über den Dächern der Städte wichtige Aufgaben leisten. Aus diesem Grund wurde in New York zum Beispiel die stillgelegte Hochbahn, die von der Gansevoort Street bis zur 20. Straße führt, für 152 Millionen Dollar zum „High line Park“ begrünt. Der Fantasie sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt, wie es scheint. Spüren auch Sie den frischen Wind dieser Gedanken? >$ISJTUJOF,PMMFS ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 Kristall-, Diamant-, Smaragd-, Rubin-, Achat- oder Opalstraße. Die Straßennamen der Münchner Wohnsiedlung Ludwigsfeld sind reich an wertvollen Steinen. Einst aus Kriegsschutt erbaut, ließ sich bis vor Kurzem der frühere Glanz der Siedlung nur noch erahnen. 2007 erwarb PATRIZIA die Wohnsiedlung, die sich auf dem ehemaligen Standort des KZ-Außenlagers Allach I befindet. Nun wird saniert und modernisiert, um so den Glanz der Siedlung neu entstehen zu lassen. Ein Gang quer durch Ludwigsfeld – einmal quer durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 3 5jHMJDIF-FLUSF WPO)FMFOF'SFVOE° EFS,BGGFFTBU[ VON KAFFEESATZ, KALTEN FÜSSEN UND KÜNFTIGEN GENERATIONEN ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 H elene Freund sitzt auf dem alten samtigen Kanapee in ihrem Wohnzimmer. Im Fernsehen läuft ihre Lieblingsserie. Neben der alten Dame liegt Kater Max und döst. Wie jeden Morgen isst die 92-Jährige ihre selbst gemachte Brotsuppe. Dazu gibt es einen türkischen Kaffee und im Anschluss einen Espresso. „Das macht fit“, sagt sie. Doch der Kaffee dient nicht nur als Wachmacher, lässt sich aus dessen Satz doch in die Zukunft blicken. „Jeden Morgen lese ich im Kaffeesatz, was die Zukunft bringt“, erklärt die gebürtige Chemnitzerin. Ob verheißungsvoll wie in Zeiten ihrer Jugend oder bedrohend, das weiß die gelernte Friseurin danach. „Als ich jung war, habe ich so einige Kavaliere in meiner Tasse gesehen, die mir den Hof machen wollten“, erinnert sie sich und lächelt dabei. Aber auch traurige Botschaften, wie den Tod eines Bekannten, habe sie im braunen Satz des Kaffees entdeckt. SELBSTSTÄNDIGE FRISEURIN STATT STASISPITZEL 1918 in Chemnitz geboren, macht sich die junge Frau 1947 auf über die Grenze. „Die Stasi wollte mich als Spitzel, aber mich hat das nicht interessiert“, erzählt Helene Freund. Viel hält sie in ihrer ausgebombten Heimatstadt so oder so nicht. Die Bombardierung Chemnitz von 1945 zerlegt erst ihre Wohnung und dann ihren Laden in Schutt und Asche. „Über Rügen bin ich dann nach München gekommen.“ 3 ,PTNPT Seit 1950 lebt sie in Ludwigsfeld. Wie viele der Bewohner ist sie zu Beginn im Steg-Lager untergebracht. Die Abkürzung „Steg“ steht für „StaatlicheErfassungs-Gesellschaft“. 1953 hat das Barackenleben ein Ende. Eine Zweizimmerwohnung in der Diamantstraße soll ihr neues Zuhause werden, in dem sie – 57 Jahre später – heute noch lebt. Geschäftstüchtig eröffnet sie 1953 am Onyxplatz den ersten Friseursalon Ludwigsfelds. Bis ins hohe Alter schneidet, wäscht und frisiert sie die Haare der Ludwigsfelder. Mit 70 Jahren begibt sie sich in den wohlverdienten Ruhestand. Als eine der Ersten in Ludwigsfeld zählt sie zu den Urgesteinen hier. Die Siedlung in Münchens Randbezirk ist ihre zweite Heimat geworden. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt die rüstige Rentnerin. Wer ihre Wohnung betritt, erlebt einen kleinen Ausflug in vergangene Zeiten. Vor der Eingangstür steht eine kleine Kanne, mit der Helene Freund Öl holen geht. Für Wärme sorgt der alte Ölofen im Wohnzimmer. Warmes Wasser gibt es nicht. Deshalb wird sich jeden Morgen kalt gewaschen. „Ich bin daran gewöhnt“, sagt sie. Doch auf ein paar mehr Annehmlichkeiten im Leben freut sich die alte Dame schon. Demnächst soll auch ihre Wohnung saniert werden. Neben warmem Wasser, zentraler Heizung und einer Isolierung stehen auch neue Fenster auf dem Programm. „PATRIZIA krempelt hier vieles um“, sagt Helene Freund und lacht dabei herzlich. „Aber das wird schon gut werden.“ Ein Wachmacher – die kalte Wäsche am Morgen – steht dann für sie nicht mehr zwingend auf dem Programm. VON EINER, DIE WEGZOG, UM ZURÜCKZUKEHREN Von der Diamantstraße geht es auf in die Rubinstraße. Irena Guggenberger sitzt zusammen mit Nachbar Paul Cafersade am gedeckten Kaffee- FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 tisch im Wohnzimmer. Man kennt sich seit vielen Jahren und so werden alte Geschichten aus der Siedlung ausgetauscht. Vom Lager Schleißheim gelangt Familie Guggenberger 1953 nach Ludwigsfeld. Die damals sechsjährige Irena wohnt mit ihren Eltern und dem Bruder in der Ladenzeile am Onyxplatz. „Meine Eltern betrieben ein Textilgeschäft mit Kurzwaren“, erzählt die heute 63-Jährige. Später zählt noch eine Bäckerei zum elterlichen Betrieb. Mit 21 Jahren zieht sie zusammen mit ihrem Mann nach Höhenrain im Kreis Starnberg. Es ist nicht der größte Sprung, dennoch weit genug weg, um die Siedlung und deren Gemeinschaft zu vermissen. 25 Jahre später kehren die Guggenbergers nach Ludwigsfeld zurück. „Es war so ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein“, erinnert sich die Rentnerin. „Wir wurden mit offenen Armen empfangen.“ SELBST IST DER MANN Kaum eingezogen, beginnen die Guggenbergers 1992 mit der Renovierung der Wohnung, die damals allesamt dem Bund gehörten. „Mein Mann war handwerklich sehr begabt“, erzählt sie stolz. So baut er die Heizung selbst ein und verlegt Elektroleitungen. „Wir wollten einfach gut wohnen.“ Doch auch dem größten Heimwerker sind Grenzen gesetzt. Die Isolierung ist schlecht und so ist es in der Wohnung oft kalt und zugig. „Ich habe ständig gefroren“, erinnert sich Guggenberger. „Dank der guten Isolierung und den neuen Fenstern ist es jetzt richtig angenehm. Es ist schön, keine kalten Füße mehr zu haben“, sagt sie. Auch die neuen Anstriche der Wohnblocks gefallen der Rentnerin. „Das macht die Siedlung frischer und wertet das ganze Wohngebiet auf.“ Von der anfänglichen Skepsis gegenüber den Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ist heute nicht mehr viel übrig. > /BDI+BISFOLFISUF*SFOB(VH HFOCFSHFSOBDI-VEXJHTGFME [VSDLÃ&TXBSFJOTDIzOFT (FGIMXJFEFSIJFS[VTFJO³ FSJOOFSUTJFTJDI 3 3 Gestern und heute – die Siedlung Ludwigsfeld Die Siedlung Ludwigsfeld wurde Anfang der 1950er-Jahre für ehemalige KZHäftlinge, Heimatvertriebene und NS-Zwangsarbeiter errichtet. Das in Bayern bis dahin größte Wohnbauvorhaben wurde in nur sieben Monaten im Münchner Norden fertiggestellt. 2007 erwarb die PATRIZIA Immobilien AG die knapp 700 Wohnungen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die in die Jahre gekommenen Wohngebäude werden nun von PATRIZIA instand gesetzt und in einen zeitgemäßen Zustand gebracht. Neben neuen Heizungen, Fassaden, Dämmungen, Isolierfenstern, Elektrosteigleitungen umfasst die Modernisierung auch die Anbringung von Balkonen und Terrassen. Bis Mitte 2011 soll die Sanierung der Siedlung abgeschlossen sein. ' *IS.BOOXBS(SUMFSfCFSBMM JOEFS8PIOVOH¾OEFOTJDI IBOEHFGFSUJHUF&SJOOFSVOHTTUDLF ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 EINE NEUE GENERATION WÄCHST HERAN In den knapp 700 Wohnungen der Siedlung haben Menschen aus 28 Nationen eine Heimat gefunden. Während Helene Freund und Irena Guggenberger zur ersten Generation der Ludwigsfelder gehören, wächst mittlerweile die dritte Generation heran. Da gibt es das frisch vermählte Pärchen Cam aus der Kristallstraße. Seit Anfang des Jahres wohnen Tanja und Karnik Cam in einer modernisierten Wohnung. „Unsere jetzige Wohnung ist mit der alten nicht zu vergleichen, so groß sind die Unterschiede“, sagt Tanja Cam. In der Opalstraße hat sich das junge Pärchen zuvor acht Monate eine Einzimmerwohnung mit Wohnküche geteilt. Die Liebe ist zwar groß, doch irgendwann werden die 40 Quadratmeter immer enger und enger. „Außerdem war es im Winter ständig kalt“, erinnert sich die 26-Jährige. Eine kleine Gasheizung sorgt nur in der Wohnküche für etwas Wärme. Die restlichen Räume sind unbeheizt. Von angenehmem Wohnflair und Gemütlichkeit keine Spur. „Jetzt komme ich gern nach Hause“, sagt Karnik Cam. Das neue Heim bietet alles, was zum Standard im Jahre 2010 gehört und es zum Wohlfühlen braucht. „Es ist viel angenehmer, sogar das lästige Putzen macht mir Spaß“, schwärmt Tanja Cam, die leidenschaftlich gern dekoriert. So stehen brennende Kerzen auf dem Wohnzimmertisch. Am Fenster hängen luftige Vorhänge, die Wände zieren moderne Bilder. Neben allen augenscheinlichen Neuerungen wie neuen Fenstern, begradigten Wänden, neuen Fußböden sowie einem komplett neuen Bad macht sich vor allem die Isolierung bemerkbar. „Im Winter ist es angenehm warm und im Sommer kühl“, sagt Tanja Cam. AUF ZUR FREILUFTSAISON Ganz besonders haben die beiden ihre neue Terrasse ins Herz geschlossen. „Wir können es kaum erwarten, die Freiluftsaison zu eröffnen“, sagt der 35-Jährige. Erste kleine Nachbarschaftsfeste sind bereits in Planung. „Die Vorstellung, im Sommer nach der Arbeit auf der Terrasse im Grünen zu entspannen, ist herrlich“, sind sich die beiden sicher, die sich ein Leben mitten in der hektischen und lauten Innenstadt Münchens nicht vorstel- ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 „UNS GEHT ES HIER RICHTIG GUT." len können. „Die Ruhe und die Natur in Ludwigsfeld sind etwas sehr Besonderes“, meint Karnik Cam. Ideal für Familien mit Kindern. „Wir können uns ein Leben mit Nachwuchs hier sehr gut vorstellen“, meint Tanja Cam mit einem Augenzwinkern. „Das hat aber noch zwei bis drei Jahre Zeit“, fügt ihr Mann schnell an. „Die neue Wohnung hat unser Leben positiv verändert“, sagt Tanja Cam überzeugt. „Uns geht es hier richtig gut. Wir können Wohnen in Ludwigsfeld jedem nur empfehlen.“ KLEINE UND GROSSE GESCHICHTEN Von der Diamant- in die Rubin- zur Kristallstraße – einmal quer durch Ludwigsfeld. Es sind immer nur ein paar wenige Schritte, bis in einer der Straßen die nächste kleine oder große Geschichte darauf wartet, erzählt zu werden. Meist sind es Geschichten aus der Vergangenheit. Wer die Zukunft sehen möchte, der geht von der Rubin- in die Opalstraße, wo die ersten Häuserzeilen bereits saniert und modernisiert sind. Oder biegt in Diamantstraße ab. Vielleicht verrät Helene Freund, was sie in ihrem Kaffeesatz entdecken konnte. >.POJRVF(SFUIFM @ .JU#MJDLGST%FUBJM 5BOKB$BNMJFCUFTEJF 8PIOVOH[VEFLPSJFSFO ' (MDLTQJM[°XFSEFO4PNNFSESBVFOBVG EFSFJHFOFO5FSSBTTFHFOJFFOLBOO ,BQJUBM FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 ,BQJUBM FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 MIT VUI G'FUI Wer sich derzeit in Münchens Altstadt nach dem Einkaufsbummel auf dem Viktualienmarkt die Zeit für einen zweiminütigen Spaziergang Richtung Isartor nimmt, dem wird ein Neubauprojekt sofort ins Auge fallen. B ei dem Projekt handelt es sich um eines der letzten unbebauten Grundstücke von Münchens Innenstadt. Die an die stolzen Bürgerhäuser des 19. Jahrhunderts erinnernde Architektur zieht ihre Blicke auf sich. Die Rede ist vom IsartorPalais, einem mit viel Feingefühl – oder wie man in München sagt: „mit vui G'fui“ – errichteten Neubau der PATRIZIA Projektentwicklung. Das fünfstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude mit seinen großzügigen Rundbogen-Schaufenstern, den weiß lackierten Holzsprossenfenstern im Obergeschoss und seinen kupferverblendeten Mansardendächern bietet Raum für 15 moderne Wohnungen, vier weitläufige Büroeinheiten sowie großzügige Einzelhandels- und Gastronomieflächen. Ein grüner Innenhof sorgt dafür, den städtischen Trubel schnell zu vergessen. Im Oktober 2007 erwarb PATRIZIA das Grundstück von der Stadt München. Mai 2009 begann das Bauvorhaben, das mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 30 Millionen Euro veranschlagt wurde. „Bei der Planung galt es zu berücksichtigen, dass das IsartorPalais in einer exklusiven Altstadtlage mit denkmalgeschützter Umgebung entsteht“, erzählt David Christmann, Projektverantwortlicher und Leiter Region Süd der PATRIZIA Projektentwicklung. Der renommierte Berliner Architekt Prof. Hans Kollhoff entwarf ein Gebäude, das sich harmonisch in die vorherrschende gründerzeitliche Fassadensprache des angrenzenden Gärtnerplatzviertels einfügt. DAS RICHTIGE KONZEPT LANDSCHLÖSSCHEN UND GÄRTEN 3 %FSNBSLBOUF3VOEFSLFSVOE EJFFJOESVDLTWPMMF'BTTBEFO HFTUBMUVOHWFSMFJIFOEFN *TBSUPS1BMBJTTFJOFOVOWFS XFDITFMCBSFO$IBSBLUFS „Der Name Zwingerstraße verweist auf die mittelalterliche Befestigungsanlage Münchens, die ungefähr dem Verlauf der heutigen Frauenstraße folgte“, berichtet Christmann. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Areal vor dem Isartor und den Befestigungsanlagen als Standort für Mühlen, Klosterbauten und Manufakturen genutzt. Später errichteten in der Umgebung – in unmittelbarer Nähe zur Isar – Patrizier und Adelige ihre kleinen Landschlösschen inmitten weitläufiger Gärten. Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich erste Belege für die Bebauung des Grundstückes an der Zwingerstraße mit fünfstöckigen Wohn- und Geschäftshäusern. Durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurden sie nach dem Krieg abgerissen. Lange wurde die so entstandene Freifläche als Parkplatz und Miniparkanlage von Münchens Bewohnern genutzt. Mit der Schließung einer der letzten Baulücken am Münchner Altstadtring wird das Gebiet nochmals deutlich aufgewertet. Dass die PATRIZIA Projektentwicklung mit diesem Konzept richtig lag, beweist das rege Interesse. Bereits kurz nach Baubeginn standen nur noch wenige Wohn- und Gewerbeflächen im Isartor-Palais zur Verfügung. Mittlerweile sind alle Wohnungen sowie zwei von vier Ladeneinheiten vermietet. „Auch die Büround Kanzleiräume stoßen auf reges Interesse“, sagt Christmann. Trotz des langen Winters geht das Bauvorhaben zügig voran. Die Fertigstellung soll, wie geplant, Ende 2010 erfolgen. „Wir freuen uns schon sehr darauf, das fertige Isartor-Palais Münchens Bewohnern präsentieren zu können“, meint Christmann. Mit seiner besonderen Architektur wird das Isartor-Palais sicher seinen Beitrag dazu leisten, das Gesicht Münchens an dieser besonderen Stelle nachhaltig zu prägen. Weitere ausführliche Informationen finden Sie unter XXXJTBSUPSQBMBJTEF>.POJRVF(SFUIFM > "MTHFNJTDIUFT8PIOVOE (FTDIjGUTHFCjVEFLPO[JQJFSU JOUFHSJFSUTJDIEBT*TBSUPS1BMBJT NJUTFJOFOWJFMGjMUJHFO.zH MJDILFJUFOIFSWPSSBHFOEJOEJF *OOFOTUBEU ,BQJUBM FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 ,BQJUBM FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 HIMMEL AUF ERDEN Die Vorteile des Immobilieninvestments mit den Vorteilen des Aktieninvestments zu verbinden – vor allem für institutionelle Investoren wären das himmlische Aussichten. Dass diese paradiesischen Zustände zu irdischer Wirklichkeit werden können, lässt sich durch harte Fakten belegen. Das zeigt eine aktuelle Studie der IREBS International Real Estate Business School an der Universität Regensburg. Vorausgesetzt, der Anlagehorizont ist langfristig! W ie investiere ich mein Geld? Gerade in diesen Zeiten ist die Antwort auf diese eigentlich doch so simple Frage alles andere als einfach. Beispiel Immobilie: Investiere ich direkt in Immobilien? Beteilige ich mich an einem offenen bzw. geschlossenen Fonds? Oder erwerbe ich Aktien einer börsennotierten Immobiliengesellschaft? Wenn Letzteres eine Option ist, welche Gesetzmäßigkeiten folgen Immobilienaktien? Wird ihre Wertentwicklung eher von den Immobilien- oder den Aktienmärkten getrieben? Das Fazit der von der European Real Estate Association in Auftrag gegebenen und von der IREBS International Real Estate Business School an der Universität Regensburg verfassten Studie ist überraschend eindeutig: Demnach verhalten sich Immobilienaktien über einen langen Investitionszeitraum letztlich wie Direktimmobilien. Kurzfristig entwickeln sie sich aber wie Aktien. NEUER FORSCHUNGSANSATZ Forschungen über das grundsätzliche Verhalten von Immobilienaktien sind nicht neu. Bisher gelang es jedoch nicht, eindeutige und schlüssige Ergebnisse aus den Untersuchungen zu ziehen. Zu sehr waren die letztlich inkonsistenten Daten von der Methoden- und Stichprobenwahl abhängig. Dieser Umstand ist für all jene unbefriedigend, die eine Alternative zu direkten Investitionen in Immobilien suchen und zwischen verschiedenen Angeboten der indirekten Immobilienanlage wie offene und geschlossene Immobilienfonds, Aktien von Immobilienaktiengesellschaften sowie Real Estate Investment Trusts (REITs) oder Beteiligungen an Real Estate Private Equity Fonds zu wählen haben. 3 ,BQJUBM Die Beantwortung der Fragestellung hat weitreichenden Einfluss auf die Investitions- und Diversifikationsentscheidungen auf der Ebene eines Portfolios. Durch die Börsennotierung kann sich die Performance einer Immobilienaktie und ihr Risiko-Chancen-Profil nicht den Entwicklungen an den Aktienmärkten entziehen. Entsprechend fließen die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen ebenso in den ermittelten Anteilspreis mit ein wie mögliche Fehleinschätzungen und -bewertungen von Analysten. Das eigentliche Kerngeschäft der notierten Unternehmen ist jedoch die auf langfristige Zeiträume ausgerichtete Bewirtschaftung von Immobilien. In der Studie wurde ein gänzlich neuer analytischer Ansatz verfolgt. Erstmals wurden auch gesamtwirtschaftliche Faktoren einbezogen. Frühere Ansätze fokussierten sich ausschließlich auf die gegenseitigen Einflüsse der drei Anlageklassen: Immobilienaktien, Direktimmobilien und allgemeine Aktien. Die Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher Faktoren gestattete, auch solche Effekte zu betrachten, die aus den Wechselwirkungen zwischen der Gesamtwirtschaft und den drei vorgenannten Anlageklassen resultieren. VORREITER USA UND UK Für die Stichprobe wurden die Märkte der Vereinigten Staaten und Großbritanniens – unter anderem wegen ihrer besonders hohen Transparenz und des großen Marktvolumens – gewählt. Die dort vorhandenen Finanzund Immobilienmarktindizes als Kennzahlen für die Wertentwicklungen auf den Märkten greifen auf einen langen Erhebungszeitraum zurück und decken den Großteil des Marktvolumens ab. Für das allgemeine wirtschaftliche Wachstum dienten die jeweiligen Bruttoinlandsprodukte als Indikator. Als Inflationsindikator wurden die Verbraucherpreisindizes beider Länder ausgewertet. Um den Einfluss des Geldmarkts zu ermitteln, zog man die Interbankenzinsen heran, aus denen sich die resultierenden Kreditkosten ableiten lassen. Um in den beiden betrachteten Ländern eine vergleichbare Datenbasis sicherzustellen, wurden die Daten FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 zwischen 1992 und 2008 mittels eines komplexen VECM (Vector Error Correction Model) ausgewertet. Dieses statistische Verfahren aus der Ökonometrie dient der Auswertung von Zeitreihen wie beispielsweise Aktienkursen. Die untersuchten Variablen stehen dabei in einem sinnvollen, anders als bei einfachen linearen Regressionsmodellen, vorher nicht bekannten Zusammenhang. Beeinflussen sie sich gegenseitig, nennt man sie kointegriert. Man spricht diesen Modellen verlässliche Ergebnisse bei Betrachtungen langer Zeithorizonte zu. Hintergrund ist, dass makroökonomische Daten lediglich monatlich oder gar vierteljährlich, wie im Falle des Bruttoinlandsprodukts, erhoben werden. Aktienindizes werden jedoch täglich ermittelt. Zudem ist es nicht sinnvoll, Veränderungen an Direktimmobilien monatlich zu analysieren, da sie seltener bewertet werden und subjektiven Schätzungen unterliegen. Bei einer hohen Anzahl von Faktoren in einem solchen Kointegrationsmodell, steigt die Wahrscheinlichkeit signifikant, dass die Ergebnisse zu instabil werden, um aussagekräftige Schlussfolgerungen abzuleiten. Es ergaben sich dennoch sehr stabile Ergebnisse, die erstaunlich aussagekräftig und deutlich waren. Die Stabilität der Ergebnisse bestätigt auch die Auswahl der Daten für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Dichte an Auswertungspunkten, mit der gearbeitet wurde. Dementsprechend überzeugend fallen die Schlussfolgerungen aus. IMMOBILIEN SETZEN SICH LANGFRISTIG DURCH Die Immobilienaktien der untersuchten Länder sind langfristig signifikant durch den zugrunde liegenden Immobilienmarkt beeinflusst. Die Studie zeigt auch, wie stark die Abhängigkeiten für bestimmte Zeiträume sind. Je länger der betrachtete Zeitraum ist, desto stärker wird der Einfluss des Immobilienmarkts. Das setzt sich fort bis zu einem Punkt, an dem sicher abgeleitet werden kann, dass sich Immobilienaktien über einen sehr langen Investitionszeitraum letztlich wie Direktimmobilien verhalten. Im- ,BQJUBM FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 mobilienaktien sind bei kurzfristiger Betrachtung zwar durch den Aktienmarkt beeinflusst, auf lange Sicht sind sie jedoch durch die Entwicklung der Immobilien in den jeweiligen Portfolios getrieben. Für weniger entwickelte Märkte weisen ähnliche Resultate darauf hin, dass die Ergebnisse auch dort Gültigkeit besitzen. Je weiter entwickelt und transparenter diese Märkte sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich in gleicher Weise verhalten. Zwischen den untersuchten Ländern ergaben sich jedoch auch Unterschiede. In den USA ist eine stärkere Verflechtung innerhalb der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu beobachten als in Großbritannien. So konnten starke Wechselwirkungen von Bruttoinlandsprodukt und Zinsniveau in den USA ausgemacht werden. Im gesamten Untersuchungszeitraum fanden sich höhere Wachstumsraten der Gesamtwirtschaft bei im Verhältnis niedrigen Zinssätzen. Diese waren verantwortlich für zusätzliche, kreditfinanzierte Investitionen und führten über diesen Weg zum Anstieg der Immobilienpreise. In Großbritannien deuteten die beobachteten Entwicklungen der Indizes darauf hin, dass sich die Finanz- und Immobilienmärkte vor allem untereinander beeinflussen. Außerdem bestätigten die Resultate, dass Aussagen zum wirksamen Inflationsschutz durch Immobilieninvestitionen nicht unabhängig von der Betrachtung des wirtschaftlichen Umfelds und dessen Verknüpfung mit dem Immobiliensektor getroffen werden können. Immobilienbesitz bietet gute Diversifikationsmöglichkeiten für Investoren mit Multi-Asset-Portfolios. Direktinvestitionen stehen jedoch Eintrittsbarrieren wie hohe Transaktionskosten, Transparenzlücken und schlechte Liquidierbarkeit entgegen. Wenn aber börsennotierte Immobilienaktien langfristig einen adäquaten Ersatz für Direktimmobilien darstellen, können Investoren mit langem Investitionshorizont und flexibler Exitplänen von den Vorteilen beider Anlageklassen profitieren – von 3 Prof. Dr. Steffen Sebastian 4UFGGFO4FCBTUJBOJTU*OIBCFSEFT-FISTUVIMTGS *NNPCJMJFO¾OBO[JFSVOH3FBM&TUBUF'JOBODF BOEFS*3&]#4*OUFSOBUJPOBM3FBM&TUBUF#VTJOFTT 4DIPPMVOE%JSFLUPSBN$FOUFSGPS'JOBODFEFS 6OJWFSTJUjU3FHFOTCVSHTPXJF'PSTDIVOHTQSP GFTTPSBN;FOUSVNGS&VSPQjJTDIF8JSUTDIBGUT GPSTDIVOH;&8 .BOOIFJN/BDIEFN4UVEJVN EFS#8-QSPNPWJFSUFFSJO.BOOIFJN/BDI TFJOFS)BCJMJUBUJPOBOEFS6OJWFSTJUjU'SBOLGVSU XVSEFFSBOEJF6OJWFSTJUjU3FHFOTCVSH CFSVGFO4FJOF'PSTDIVOHTTDIXFSQVOLUFTJOE *OEJSFLUF*NNPCJMJFOBOMBHFO*NNPCJMJFOJOEJ [FT*NNPCJMJFOEFSJWBUFVOE"TTFU"MMPDBUJPO &SJTU.JUIFSBVTHFCFSEFT&VSPQFBO+PVSOBMPG 3FBM&TUBUF3FTFBSDIVOEEFT(FSNBO+PVSOBMPG 1SPQFSUZ3FTFBSDI.JUHMJFEEFT&13""DBEFNJD $JSDMFEFS*/3&7TPXJFEFS"NFSJDBO3FBM&TUBUF BOE6SCBO&DPOPNJDT"TTPDJBUJPO"3&6&" %JF4UVEJFWFSGBTTUFFSHFNFJOTBNNJUTFJOFN .JUBSCFJUFS%S"MFYBOEFS4DIjU[EFSIFVUFCFJ EFS)ZQP7FSFJOTCBOLJO.ODIFOUjUJHJTU der Liquidität, Transparenz und dem Management der Immobilienaktien sowie den Diversifikationsmöglichkeiten und dem Risiko-ChancenProfil von direkten Investition in Immobilien. Die Studie zeigt nicht nur, dass Immobilienaktien auf lange Sicht als Ersatzinvestition für direkten Immobilienbesitz dienen können, sondern auch wie gut sie diese Rolle für unterschiedliche Anlagezeiträume spielen. Wer langfristig in Immobilien investieren möchte und ausreichend flexibel ist, findet in Immobilienaktien damit eine gute Alternative zu direktem Immobilienbesitz. >1SPG%S4UFGGFO4FCBTUJBO DIE CANTILLON-EFFEKTE Burj Khalifa | Dubai | Fertig: 2010 | 818 m | Stock: 163 | (MPCBMF'JOBO[LSJTF Taipei Financial Center (Taipei 101) | Taipeh | Fertig: 2004 | 508 m | Stock: 101 | #FHPOOFO[V;FJUFOEFS5FDIOPMPHJFCMBTF Petronas Tower | Kuala Lumpur | Fertig: 1997 | 452 m | Stock: 88 | "TJFOLSJTF Sears Tower (jetzt Willis Tower) | Chicago | Fertig: 1974 | 442 m | Stock: 110 | 4UBH¿BUJPOEFSFS+BISF Das Ergebnis sind Finanzspekulationen und ein exzessiver Investitionsboom, der oft den Anfang vom Ende einer wirtschaftlichen Expansion darstellt. Die Rekordbauten werden in der Regel auf dem Höhepunkt eines Wirtschaftsbooms geplant. In dieser Situation lohnt es sich, dank hoher Mietpreise, die vermietbaren Flächen über einer gegebenen Grundfläche auch mit sehr aufwendigen Mitteln zu vervielfachen. Das Resultat: ein möglichst hohes Gebäude. Somit ist ein Hochhaus eine Wette darauf, dass man genügend Nutzer findet, die bereit sind, eine Höhenmeterprämie für das Büro oder die Wohnung zu entrichten. In den Jahren zwischen Planung und Ausführung der Bauten verändert sich jedoch auch die Wirtschaft: Die Wirtschaftsentwicklung überschreitet ihren zyklischen Höhepunkt und sorgt für eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Das Gebäude und mit ihm die neuen Flächen werden also gerade dann verfügbar, wenn sie aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht mehr benötigt werden. Somit sind Hochhäuser Spätzykliker in Bezug auf die Konjunktur. Der Immobiliensektor liefert auf diese Weise ein für alle sichtbares Beispiel der Fehlallokation von Kapital zu Zeiten des Wirtschaftsbooms. Empire State Building | New York | Fertig 1931 | 381 m | Stock: 102 | (SPF%FQSFTTJPO SPÄTZYKLIKER DER KONJUNKTUR Chrysler Building | New York | Fertig: 1930 | 319 m | Stock: 77 | (SPF%FQSFTTJPO 40 Wall Street | New York | Fertig: 1929 | 283 m | Stock: 71 | (SPF%FQSFTTJPO Metropolitan Life | New York | Fertig: 1909 | 213 m | Stock: 50 | 643F[FTTJPO Aus Sicht von Andrew Lawrence konnte es sich bei dieser Korrelation nicht um einen Zufall handeln. Rekordverdächtige Bauprojekte wurden immer zu Zeiten großen ökonomischen Wachstums und immenser Finanzflüsse geboren, sozusagen als Denkmäler der Epoche. Wurde der Bau höherer Gebäude traditionell durch innovative Technologien, neue Designrichtungen oder die Bildsprache der Unternehmenskultur bestimmt, haben laut Lawrence die in ein Land fließenden Kapitalströme und politische Bestrebungen in der Zwischenzeit ebenso großen Einfluss auf derartige Bauvorhaben. Hohe Liquidität braucht ehrgeizige Investitionsobjekte. Politiker und Entwickler sind Optimisten und Spieler – wenn sie einmal am Ball sind, wollen sie dranbleiben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ein Denkmal für die Epoche das Sahnehäubchen der Regierungszeit darstellt, so Lawrence. ,BQJUBM FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Fertigstellung von Wolkenkratzern und der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes wurde 1999 von Andrew Lawrence, dem damaligen Research Direktor von Dresdner Kleinwort Benson in Hongkong, erstmals untersucht. Der Ökonom zeigte, dass es zur Abschätzung von Krisen so etwas wie einen Wolkenkratzer-Index (Skyscraper-Index) gibt: Nahezu jedes Mal fällt die Fertigstellung eines Wolkenkratzers, der einen neuen Höhenrekord aufstellt, mit einer bedeutenden Korrektur auf den Finanzmärkten oder der Wirtschaftsentwicklung zusammen. Seit der Vollendung des Singer Buildings in New York im Jahre 1908 bestand – um in den Worten von Lawrence zu bleiben – diese ungesunde 100-jährige Korrelation, welche an die biblische Geschichte des Turmbaus zu Babel erinnert. Singer Building | New York | Fertig: 1908 | 187 m | Stock: 47 | 643F[FTTJPO 2009 fielen zwei auf den ersten Blick nicht miteinander in Verbindung stehende Ereignisse zusammen: Zum einen gab es die schwerste weltweite Wirtschaftskrise seit der großen Depression in den 1930erJahren. Zum anderen wurde in Dubai der Bau des bis heute höchsten Gebäudes der Welt, des 800 Meter hohen Burj Khalifa, abgeschlossen. Wie das Burj Khalifa haben viele Hochhäuser oft die eigentümliche Eigenschaft, dann fertiggestellt zu werden, wenn sich die Wirtschaft eines Landes in Schwierigkeiten befindet. Zufall? Oder besteht zwischen diesen beiden Ereignissen ein Zusammenhang? VON TÜRMEN UND TURBULENZEN FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 One World Trade Center Tower | New York | Fertig: 1972/73 | 417 m | Stock: 110 | 4UBH¿BUJPOEFSFS+BISF ,BQJUBM 2005 nahm sich auch der amerikanische Ökonom Mark Thornton dieser Thematik an und zeigte, dass das intuitiv einleuchtende Konzept des Skyscraper-Index auf Basis der Konjunkturtheorie der Österreichischen Schule für Nationalökonomie erklärt werden kann. Thornton bezog sich in seiner Arbeit auf drei sogenannte Cantillon-Effekte, benannt nach Richard Cantillon, die eine theoretische Fundierung für den Skyscraper-Index lieferten: Erstens: Fallende Zinsen zu Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs führen zu steigenden Grundstückspreisen, vor allem in den zentralen innerstädtischen Bürostandorten. Verbunden mit niedrigeren Kreditzinsen, veranlasst dies die Grundstückseigentümer dazu, den Bau immer kapitalintensiverer Bauvorhaben zu beginnen. Zweitens: Folge der niedrigen Zinsen und der damit verbundenen geringeren Kapitalkosten ist, dass die durchschnittliche Größe der Firmen wächst, wodurch die Büroflächennachfrage zunimmt. Dies führt zu steigenden Mieten, wodurch der Bau weiterer und in der Regel höherer Bürogebäude unterstützt wird. Drittens: Die niedrigen Zinsen ermöglichen es den Projektentwicklern neue, bisher wegen ihrer Kosten noch nicht verwendete Technologien zu verwenden, beziehungsweise neue Technologien zu entwickeln, mit denen neue Höhenrekorde aufgestellt werden können. AKTUELLE BAUPROJEKTE Es bleibt abzuwarten, inwieweit der Index auch in Zukunft seine Gültigkeit haben wird. Der Bau des Nakheel Tower mit einer Höhe von rund 1.000 Metern in Duabi, der das Burj Khalifa vom Thron des höchsten Gebäudes der Welt hätte stoßen können, ist abgebrochen worden. Daneben sind gegenwärtig nur vier weitere Gebäude geplant, die eine Höhe von mehr als 818 Metern erreichen sollen. Drei von ihnen – der Murjan Tower in Manama (Bahrain) mit geplanten 1.022 Metern, der Burj Mubarak Al Kabir in Madinat Al Hareer (Kuwait) mit 1.001 Metern und der Kingdom Tower in Jeddah (Saudi Arabien) mit ebenfalls 1.001 Metern – liegen allesamt im Mittleren Osten, während sich der vierte Wolkenkratzer, das Sewun International Finance Center, mit 965 Metern in Seoul (Südkorea) befindet. Man darf gespannt sein, wann welcher dieser Türme fertiggestellt und mit welcher Krise dieser dann zusammenfallen wird. >%S.BSDVT$JFMFCBDL ,PTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 LESTI, DER „MUZUNGU“ Nach seiner Rückkehr aus dem von Armut und Aids schwer geprüften ugandischen Dorf Buyamba hat Harald Lesti viel zu erzählen. Dass die Schulkinder sich über die Anwesenheit und die Aktivitäten der „Muzungus“, der weißen Ausländer, im Dorf tatsächlich gefreut haben, freut auch ihn ganz besonders. „Harry, Harry!“-Rufe der Kinder haben ihn bei seinen Gängen durch das Dorf begleitet. Kein Wunder, hatte er doch zehn Fußbälle als Geschenk mitgebracht und auch einige Spiele organisiert. So was spricht sich herum und macht Laune! Dass ihm und dem anderen Helfer der Grünhelme meist eine Gruppe Neugieriger beim Abendessen vor ihrer abseits gelegenen Unterkunft zugesehen und dabei staunend festgestellt haben, „dass der Muzungu auch essen kann“, war weniger angenehm. Aber so ist das eben auf dem Dorf, und zwar überall auf der Welt, Privatleben ist dort nur sehr begrenzt möglich … MITTENDRIN – JEDERZEIT WIEDER Er ruht in sich selbst, hat feine Antennen und Sinn für Humor. Und er hat schon viel von der Welt gesehen – Harald Lesti, Maschinenbauer aus Aichach. Von Anfang Oktober 2009 bis Mitte Januar 2010 arbeitete er zusammen mit anderen freiwilligen Helfern der Grünhelme auf der Baustelle für das PATRIZIA KinderHaus in Uganda. Mittlerweile sind die Arbeiten abgeschlossen und die neuen Schulgebäude nach der feierlichen Einweihung in Betrieb. K 3 %BTOFVF1"53*;*",JOEFS)BVTJO6HBOEB FJOF(SVOETDIVMFGS,JOEFSJN"MUFSWPO CJT+BISFONJUBOHFTDIMPTTFOFN4QFJTF TBBMVOEFJOFS6OUFSLVOGUGSCJT[VWJFS-FISFS XXXLJOEFSIBVTTUJGUVOHEF 3 urzarbeit im Unternehmen, für das Harald Lesti in Augsburg tätig ist, hatte seine insgesamt viereinhalb Monate dauernde Auszeit möglich gemacht. Da er schon vor Jahren im Rahmen eines Sabbatjahres für ein Entwicklungshilfeprojekt auf einer Teeplantage in der Himalaya-Region gearbeitet hatte, suchte er auch 2009 wieder nach einem sinnvollen, sozialen Projekt. Aufgrund eines Hinweises aus seinem Freundeskreis war er auf die Grünhelme, einer von Dr. Rupert Neudeck gegründeten, sehr pragmatischen und unabhängigen Entwicklungshilfeinitiative, sowie deren gemeinsames Projekt mit der PATRIZIA KinderHaus-Stiftung in Uganda aufmerksam geworden. Nach gründlichen Recherchen, vielen Vorbereitungen und ausführlichen Gesprächen mit Thomas Just, dem für die Bauprojekte der Grünhelme Verantwortlichen, sowie auch mit dem Ehepaar Neudeck und der Stiftung war Ende September 2009 der große Rucksack für die Reise nach Ostafrika gepackt. „Ich will das Leuchten in den Augen der Kinder sehen“, hatte Harald Lesti auf die Frage geantwortet, worauf er sich denn nun, so kurz vor dem Aufbruch, am meisten freue. GESCHAFFT! Die Bauarbeiten für das PATRIZIA KinderHaus waren für den zwar sehr sportlichen, aber normalerweise eher am Schreibtisch tätigen Maschinenbauer Lesti anstrengender als erwartet. Zudem war die sechs TageArbeitswoche mit ihren zehnstündigen Arbeitstagen auch lang. Allerdings gab es außer der Arbeit auf der Baustelle auch nicht viel anderes zu tun oder gar zu unternehmen in Buyamba. Kein Strom, kein fließendes Wasser und unbefestigte Lehmstraßen. Die nächste größere Stadt, in die man einmal in der Woche zum Einkaufen für die Baustelle und die eigene Versorgung mit Lebensmitteln fuhr, lag etwa eine Stunde entfernt. So bestand das Abendprogramm der Grünhelme im Wesentlichen aus Kochen und Ausruhen. Ende Februar 2010 wurden nach knapp einem Jahr Bauzeit die neuen Grundschulgebäude in Buyamba als fünftes PATRIZIA KinderHaus in Anwesenheit des Generalvikars der Diözese von Masaka und des stellvertretenden Parlamentssprechers von Uganda eingeweiht. Dr. Rupert Neudeck sowie Alfred Hoschek, ehrenamtlich Schatzmeister der PATRIZIA KinderHaus-Stiftung, reisten eigens zur Einweihung aus Deutschland an. „Muzungu Alfred“ und der Grünhelme-Gründer bekamen neben vielen Bananen auch ein Kaninchen und ein Huhn überreicht – ein großes Geschenk für die Menschen in Buyamba! Die Tiere freuen sich aber immer noch ihres Lebens, denn die Beschenkten ließen sie selbstverständlich im Dorf zurück. REDUKTION AUFS WESENTLICHE Die Grundschule bietet nun rund 700 Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren unter baulich wie auch hygienisch einwandfreien Bedingungen bislang nicht gegebene Möglichkeiten für ihre Ausbildung. Darüber hinaus stehen jetzt für die Mittagsverpflegung der Kinder eine kleine Küche und ein überdachter Speisesaal zur Verfügung. Ein neues Lehrerhaus ermöglicht die Unterbringung von bis zu vier Lehrkräften. Alfred Hoschek erzählt nach der Rückkehr aus Uganda: „Die Stiftung hat das Kinderhilfsprojekt in Buyamba in der Überzeugung begonnen, dass Schulbildung Wege in eine Zukunft ohne Hilflosigkeit und Armut eröffnet. Mit den jetzt fertig gestellten Gbäuden, dem engagierten Lehrpersonal und dem erkennbaren Lernwillen der Kinder sind die ersten großen Schritte auf diesem Weg getan.“ Harald Lesti würde ein ähnliches Projekt jederzeit wieder aktiv unterstützen. >"TUSJE4DIMFS Während der dreieinhalb Monate in Buyamba habe er am meisten Brot vermisst, erzählt Harald Lesti und lacht. Und Abwechslung auf dem Teller, denn die ugandische Küchenkunst basiert in der Hauptsache auf Bananen. Als sehr positiv hat er die Begegnung mit den Einheimischen erlebt: „Sie waren vollkommen unkompliziert, haben uns unterstützt und herzlich aufgenommen“, berichtet er. In die Sanierungs- und Neubauarbeiten für das PATRIZIA KinderHaus waren in Spitzenzeiten unter Anleitung der Grünhelme bis zu 40 Afrikaner eingebunden. Die wenigsten mit bautechnischer Erfahrung, aber alle motiviert und guter Dinge – vor allem die Frauen. Die Kommunikation erfolgte auf Englisch, allerdings mit einigen Varianten, die dem lokalen Verständnis angepasst waren. Sollte zum Beispiel etwas „jetzt“, im Sinne von „sofort“, erledigt werden, reichte das einfache „now“ nicht aus. „You have to do it now, now“, traf den gewünschten Zeithorizont schon eher. „ICH WILL DAS LEUCHTEN IN DEN AUGEN DER KINDER SEHEN.“ %FS.BTDIJOFOCBVFS)BSBME-FTUJ BVT"JDIBDIBSCFJUFUFWPO0LUPCFS CJT.JUUF+BOVBSJN(SOIFMNF 5FBNFISFOBNUMJDIBN#BVEFT1"53*;*" ,JOEFS)BVTFTNJU&SGBISVOHFONJU &OUXJDLMVOHTIJMGFIBUUFFSCFSFJUT CFJFJOFN5FFQMBOUBHFO1SPKFLUJO EFS)JNBMBZB3FHJPOHFTBNNFMU .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 BLÜH' IM GLANZE DEINER GÄRTEN Bäumen, die Antwort darauf zu finden, was uns wirklich glücklich macht. Ein Refugium, um sich vom „Wir“ zu befreien und das „Ich“ zu entfalten. Und so ist es bis heute. WIE DER MENSCH, SO SEIN GARTEN „In schöner Gartengestaltung entscheidet der leitende Gedanke über das, was in ihm auftreten darf, und über das, was ausgeschlossen werden muss“, schrieb Gartenfreund und -gestalter Will Lange schon 1907 in seinem Standardwerk „Die Gartengestaltung der Neuzeit“, und erhob die geistige Grundlage der Hortikultur zur Kunstform: „Wer gibt uns das Thema für den Garten? Antwort: Wir nehmen die leitenden Gedanken aus uns, aus unseren Beziehungen zu den Dingen, aus den Dingen selbst. So wird jeder Garten charakteristisch. Er wird persönlich aus der Individualität des Besitzers oder des Zweckes heraus gestaltet: Die Kunst schöner Gartengestaltung wird durch klare Durchführung der Leitmotive zur Persönlichkeitskunst.“ Etwa 40 Millionen Deutsche besitzen einen Garten oder arbeiten zumindest darin. Es gibt derzeit knapp 22 Millionen Gartenhaushalte im Lande. „Im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung haben die Gartenbesitzer ein besonderes Profil“, stellten die Sozialwissenschaftler Uwe Garske und Dr. Klaus Vossen 2006 in einer Trendstudie zum Gartenmarkt fest. „Das Wohnen spielt für die Gartenbesitzer eine besonders wichtige Rolle, was sich auch in einem besonders umweltbewussten Lebensstil ausdrückt. Besitz als Lebensleitlinie hat eine große Bedeutung. Hofmann von Fallersleben hat nicht nur den Text zur offiziellen deutschen Nationalhymne geschrieben, sondern auch zur inoffiziellen: „Sonne, lass mein Blümchen sprießen! Wolke, komm es zu begießen! Richt' empor das Angesicht, liebes Blümchen, fürcht dich nicht!“ dichtete er dereinst. Treffend. Denn das Volk der Dichter und Denker hat einen grünen Daumen. GARTELN MACHT STOLZ UND GLÜCKLICH E in bunter Strauß, ein Blumenkasten am Balkon, eine Pflanze, ein eigener Garten: die Sehnsucht nach etwas Grünem, Blühendem im Leben, ist tief im Menschen verwurzelt. Das hat nicht nur mit der zunehmenden Urbanisierung zu tun, sondern ist elementarer Bestandteil unserer Kultur, seit vor knapp 2.400 Jahren der Philosoph Epikur im alten Athen einen Garten als Studierzimmer für seine Schule einrichtete. Weg von der Aufmerksamkeit heischenden Zur-Schau-Stellung von Meinung, heraus aus der Öffentlichkeit des städtischen Treibens, zurück in die Privatsphäre, ins Eigene, umgeben von Natur statt von den Errungenschaften von Technologie und Zivilisation. Um dort, angesichts von Blumen und Wer es sich leisten kann, versucht sich ein Stück mehr Lebensqualität zu verschaffen, indem er einen Garten zum Haus, ein Wochenendhäuschen, einen Dauercampingplatz, die Parzelle im Kleingartenverein oder zumindest einen Balkon mit Blick ins Grüne sein Eigen nennt. Der Rosenstrauch am Rand der Terrasse, die in Töpfen gezogenen Salbeiblätter fürs Saltimbocca vom Balkon: „Gartenarbeit ist in Deutschland eine fast noch größere Passion als das Heimwerken“, stellen Garske und Vossen fest. „Gartenarbeit wird von vielen als äußerst beglückende Betätigung empfunden, die fast Meditationscharakter besitzt und wie kaum eine andere Freizeitbeschäftigung Genugtuung bereitet.“ Nach der Flow-Theorie sei das nicht weiter verwunderlich, bedeute diese Tätigkeit doch eine Anstrengung, bei der man Zeit und Raum ohne weiteres vergessen kann, seine Fähigkeiten einbringen muss und ein entsprechendes Feedback erhält: Der Lohn wächst und gedeiht, und die Herausforderung hat niemals ein Ende. Zudem sind Gärten zutiefst demokratisch, schenken sie dem Individuum doch einen eigenen Anteil am Ertrag der Heimaterde. Mag er auch kleiner sein als jener der Reichen und Herrschenden: Seine Tulpe ist seine, sein Apfel auch. Unversteuert und frei. > "VDIEFSLMFJOTUF(BSUFOCJFUFUTJDI TFJOFN#FUSBDIUFSKFEFO5BHJOOFVFS(F TUBMUKBFSMjEUJIOHFSBEF[VFJOTJDIEBT OBUSMJDIF1SJO[JQEFTTUjOEJHFO8BOEFMT VOE8BDITFOT[V&JHFO[VNBDIFO/JDIUT JN(BSUFOJTUFOEHMUJHKFEFT+BISKFEF +BISFT[FJUHFXjISUEJF$IBODFBVG/FVFT 8JOEVOE8FUUFSMBTTFOEPSUFCFOTPJISF ,SjGUFXJSLFOXJF4POOFVOE.POE Zugleich bietet der Garten seinem Besitzer das Gefühl von Schutz und Geborgenheit. Ein Blick ins etymologische Lexikon genügt, um die kulturkreisübergreifende Wahrheit dieser Idee zu belegen. Im Lateinischen steht hortus, im Griechischen chortos für den eingefriedeten Hof. Die indogermanische Wurzel „gher“ mündet in den gorodo-s, den Zaun, der dann wieder auftaucht im russischen gorod (Stadt) und im polnischen ogorod (Obstgarten). Vielleicht ist der Garten ja die älteste Bautätigkeit des Menschen überhaupt, denn das Wort bezeichnet ja zuerst einmal nur einen umfriedeten Raum? >#FSU3zHF .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 KLINGELING, KLINGELING, ES KOMMT DER… Keine zwei Klingelzüge neben den Türen in der historischen Fuggerei zu Augsburg sind gleich. Eine zweckmäßige Navigationshilfe für Heimkehrer zu dunkler Stunde: Am Griff sollst du dein Heim erkennen… D ie Glocken im Inneren der Häuser dagegen klangen alle gleich. Von feinen Nuancen bei der Stimmung mal abgesehen. Doch wer will bei einem solch profanen Vorgang noch zwischen As-Dur und Cis-Moll unterscheiden? Klingelingeling ist Klingelingeling. Die Zeiten haben sich jedoch gewandelt. An die Stelle metallener Mechanik ist schon vor Jahrzehnten elektronische Signaltechnik getreten. Angesichts des digitalen Fortschritts lag da die Frage auf der Hand: Wenn sich jedermann mittels weniger Tastenbefehle seine bevorzugte Klangfolge als Klingelton aufs Handy laden kann – warum sollten wir uns dann an der Türklingel weiterhin mit aggressivem Läuten, nervendem Geschnarre oder pseudomelodiösem Ding-Dong zufrieden geben? Die Antwort ist inzwischen am Markt. Neue Geräte mit MP3-Technik sorgen für die persönliche Note an der Wohnungstür. Wie sich das anhört, hat der deutsche Ableger der britischen Firma ReBell auf seiner Website als Hörmuster auf einen virtuellen Hauseingang gelegt. Wer hier einmal nach Herzenslust „Klingelputzen“ geht, erlebt Klangwelten quer durch die Etagen deutscher Wohnbefindlichkeit. Prof. Moser hat’s gern anspruchsvoll. Drückt bei ihm ein Besucher die Türklingel, erklingt ein munteres Violinkonzert. Herr König dagegen hat sich, dem hoheitsvollen Namen gemäß, für sein Titel-Pendant in der Natur entschieden und lässt Löwengebrüll erschallen, sobald jemand Einlass bei ihm begehrt. Und bei Marie Funke fragt eine Stimme im schönsten Kölsch: „Solle mer’n reilosse?“ Was das für unsere Wohnkultur zu bedeuten hat? Eingedenk dessen, was an Handytönen an unser Ohr dringt, tun sich da nicht nur Türen, sondern Welten auf. Die harmloseren Varianten mögen noch „Horch, was kommt von draußen rein“ oder die Titelmelodie aus „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ sein. Auch für diverse Songs von den „Doors“ könnten sich neue Chancen ergeben, während Howard Carpendales „Tür an Tür mit Alice“ nur sehr eingeschränkt Anwendung finden dürfte. Bushidos „Öffne uns die Tür“ dagegen hat ebenso seinen Markt wie zur Weihnachtszeit natürlich „Macht hoch die Tür“. Derlei liefert einen wunderbaren Vorgeschmack auf das, was künftig möglich ist, um unser Leben mit neuen Geräuschen zu bereichern. Zur Vervollkommnung bedarf es allerdings noch eines weiteren technologischen Fortschritts: des Fingerabdruck-Scanners am Klingelknopf. Damit sich schon an der personalisierten Melodie erkennen lässt, wer da rein will. Denn ansonsten empfiehlt sich weiterhin der gute Rat der Ersten Allgemeinen Verunsicherung: „Mach nie die Tür auf, lass keinen rein! Mach nie die Tür auf, sei nie daheim! Ist erst die Tür auf, dann ist's zu spät, denn du weißt nie, wer draußen steht!“ >,BSMWBO0TUFO .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 SERIE „BÖRSEN DER WELT“ (FOLGE 6) 3 AKTIENHANDEL IN XS UND XXXXL Auf diesem Parkett geht es turbulent zu. Aktien, Fonds, Optionsscheine, Zertifikate, Realtime-Kurse und Charts gilt es zu beachten. Egal ob an der weltgrößten Börse in New York oder an der kleinsten auf den Färöer Inseln. A uf den Kapverdischen Inseln, auf denen 400.000 Menschen leben, wurde nun die kleinste Börse der Welt eröffnet. Dort werden sieben einheimische Unternehmen gehandelt.“ So lauteten die Schlagzeilen im August 2005. Doch in den vergangenen fünf Jahren hat sich auf dem Börsenparkett einiges getan. Der bekannteste Aktienindex ist der Dow Jones Industrial Average, der sich aus 30 der größten USUnternehmen zusammensetzt. An der NYSE werden täglich mehrere Milliarden Aktien gehandelt. Der Tag mit dem höchsten Handelsvolumen war der 10. Oktober 2008 mit 7,3 Milliarden gehandelter Aktien (Einfachzählung). Als kleinste Börse der Welt gilt nun die der Färöer Inseln. Die „Schafinseln“ sind eine besiedelte Inselgruppe im Nordatlantik zwischen den Britischen Inseln, Norwegen und Island, bewohnt von etwa 48.500 Einwohnern. Zusammen mit Island bilden die Färöer seit November 2006 eine Wirtschaftsunion. Am 31. Dezember 2002 hatten 2783 Unternehmen an der NYSE eine Börsennotierung, Ende 2008 waren es 3.507. Die Anzahl von Firmen aus den USA stieg im gleichen Zeitraum von 2.310 auf den Rekordstand von 3.097. Die Marktkapitalisierung lag am 31. Dezember 2009 bei 14.626.450.846.717 US-Dollar. Sigurd Poulsen, Chef der Landesbank Foeroya, plante seit 2003 eine eigene Wertpapierbörse auf den Inseln. Er erwartete an dem neuen Handelsplatz zunächst lediglich zwei Unternehmen. Im Laufe der kommenden fünf Jahre sollten es immerhin acht werden. Im Visier hatte Poulsen die Sparkasse sowie die örtliche Telefongesellschaft und die großen Fischereikonzerne. Doch ganz gleich wie groß die Börse auch sein mag, sowohl auf den Färöer Inseln als auch in New York ist es jeden Tag sehr spannend, wenn sich die aktuellen Kurswerte über die Anzeigentafel schlängeln – sei es in der XS- wie in der XXXXL-Version. >.FMBOJF8PMMTDIFJE Am 31. März 2004 wurde in der Hauptstadt Tórshavn die Börse mit dem Namen „Färöer Securities Market“ gegründet. Ein wichtiger Schritt, um unabhängiger von Dänemark zu werden, unter dessen Herrschaft der Inselstaat seit rund 600 Jahren steht. Die Unternehmen, die an der Färöer Börse notieren, werden über die Börse Island gehandelt. 2006 ging mit Atlantic Petroleum das erste Unternehmen an die färöische Börse. Seitdem haben die beiden größten Banken – Foeroya Banki und Eik Banki – und auch die einzige zu den Färöern fliegende Fluggesellschaft, Atlantic Airways, an der Börse notiert. Das Wertpapier-Pendant der Superlative ist die viel zitierte „Wall Street“. Die New York Stock Exchange (NYSE) – so der offizielle Name – ist die größte Wertpapierbörse der Welt und gehört zur NYSE EuronextGruppe. .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 FÜR GENIESSER Es hat den Anspruch, dem Gast den Wunsch „ich will genießen!“ zu erfüllen, das Steakrestaurant „Azsteakas“ in der Augsburger Innenstadt. M it bester Qualität sowie absolut frischen und natürlichen Zutaten hat die Küche des „Azsteakas“ innerhalb kürzester Zeit viele Anhänger gewonnen. Dabei ist das engagierte Steakhouse, das überwiegend Fleisch vom reinrassigen Black Angus Rind aus Argentinien verwendet, nicht nur für Freunde exzellenter Steak- und anderer Fleischgerichte eine gefragte Adresse. 3 INFORMATION 4UFBLIPVTF"[TUFBLBT -VEXJHTUSBF "VHTCVSH 5FMFGPO 3 5FMFGBY 3 XXXB[TUFBLBTEF Die Salatbar sucht ihresgleichen und begeistert nicht nur durch ihre außergewöhnliche Reichhaltigkeit, sondern auch durch ihre täglich frisch zubereiteten, hausgemachten Dressings. Hinzu kommen weitere Extras, die jede selbst zusammengestellte SalatKomposition zu einer kleinen Delikatesse machen: Ein großer Laib Parmesankäse, von dem sich der geneigte Gast die von ihm bevorzugte ScheibchenMenge herunterhobeln kann, Sonnenblumen- und Pinienkerne, verschiedene Crouton-Sorten, Oliven, Schafskäse sowie frisches Baguette. Und nicht nur wenn der Salat als Hauptgericht gewählt wird, kann der Teller so oft am eisgekühlten Vitamin-Buffet wieder aufgefüllt werden, bis der individuell gewünschte Sättigungsgrad erreicht ist. Das sowie auch die wochentags täglich wechselnden, feinen Mittagsangebote erfreuen das Schwabenherz! Selbst verwöhnte Gaumen vermögen die im „Azsteakas“ servierten Steaks offenkundig zu entzücken, denn bei unserem Besuch vor Ort hörten wir am Nebentisch den wohlig geseufzten Kommentar eines Gastes: „Also, bei diesem Tenderloin kommen mir doch glatt die Freudentränen.“ Das Steakhouse-Team wird’s freuen, setzt es sich doch konsequent für höchste Fleischqualität bei Einkauf und Zubereitung ein. So müssen die Fleischzulieferer einen strengen Kriterienkatalog erfüllen, wenn sie die Küche dieses qualitätsbewussten Steakrestaurants als Kunden haben möchten. Zubereitet wird das erstklassige Fleisch von Hüft-, Rib-Eye, Rump-, American Tenderloin-, Filet- oder T-BoneSteaks von wahren Künstlern am Lavastein-Grill. Sie setzen ihren ganzen Ehrgeiz daran, punktgenau den vom Gast für sein Steak gewünschten Garungsgrad zu erreichen sowie auch unterschiedlich lang gegrillte Steaks für Gäste einer Tischgesellschaft zeitgleich zu servieren. Generell kann der gesundheitsbewusste Gast in diesem Steakhouse vollkommen entspannt genießen, denn hier haben Frische, natürliche Gewürze und Verzicht auf chemische Zusatzstoffe oberste Priorität. Zur Entspannung im „Azsteakas“ trägt nicht zuletzt auch der zuvorkommende Service bei. „Ich will genießen!“ wird dem Gast hier wirklich leicht gemacht. >"TUSJE4DIMFS > 4UFBLTVOENFIS°WPN "UMBOUJLIVNNFSCJT[VN ;SJDIFS(FTDIOFU[FMUFOTPXJF FJOFGFJOF(FUSjOLFBVTXBIM JOLMVTJWF$PDLUBJMT°LPNNFO JNÃ"[TUFBLBT²BVGEFO5JTDI .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 3 0C4PNNFSGSJTDIFPEFS8JOUFS[BVCFS° EBT)PUFM&O[JBOJO;BVDIFOTFFJTU JNNFSFJOF3FJTFXFSU ZURÜCK ZUR BALANCE Geht es um den „flow“, den Glückszustand, auf den der Mensch Einfluss hat, empfiehlt es sich, Einfluss zu nehmen. Insbesondere stark belastete Menschen finden ansonsten ihre Balance nicht so ohne weiteres wieder. W arum also nicht wieder lernen, auf die eigene innere Stimme zu hören? Weg gehen vom Alltagsgeschehen und los lassen. Und sei es auch nur für ein Weilchen. Am besten an einem Ort, an dem man auch als gänzlich Fremder wie ein Freund des Hauses empfangen wird. Das Vier Sterne Hotel Enzian in Zauchensee im Salzburger Land ist so ein Ort! Die Inhaberfamilie Maier umgibt ihre Gäste mit Herzlichkeit und strahlt Begeisterung für das Gastgebersein aus. Ein besonderes Anliegen ist ihnen dabei, dass ihre Gäste während des Aufenthaltes in ihrem Haus alles hinter sich lassen können, was ihr inneres Gleichgewicht stört. Das sind naturgemäß die unterschiedlichsten Dinge. Zeitmangel sowie ein Übermaß an übernommenen Pflichten und selbst auferlegtem Perfektionismus gehören häufig dazu. Ein überaus erholsames Gegengewicht dazu ist die harmonische Atmosphäre im Enzian. Die feine Küche, mit viel Liebe zubereitet und mit täglich neuen Kompositionen für echte Gaumenfreuden sorgend, tut das Ihre dazu. Darüber hinaus hält der Wellness-Bereich des Hotels mit Schwimmbad, Sauna- und Massage-Bereich ein brei- tes Angebot für das körperliche Wohlbefinden bereit. Ein oder zwei Gänge aus dem üblichen Alltagstempo herunterzuschalten, fällt hier deshalb nicht schwer… Den Rahmen für das Wohlfühlwohnen im Hotel Enzian bildet die zauberhafte Bergwelt des Salzburger Landes. Für Wintersportler ein wahres Paradies! Das Auto kann man während des Aufenthalts in Zauchensee getrost vergessen, denn das weitläufige Wintersportgebiet Ski Amadé liegt vor der Haustür. Schon der erste morgendliche Blick aus dem Hotelfenster präsentiert wunderbar präparierte Pisten, ohne lange Wartezeiten geht es in die Gondel, und schon kann der persönliche Traum-Skitag beginnen. Im Sommer lässt es sich bei ausgedehnten Wanderungen entspannen oder „Wellness selbst gemacht“ ausprobieren. Was das ist? Beispielsweise still auf einer Bergwiese sitzen und seine Antennen ausfahren. Dabei lässt sich viel Neues entdecken. Unter anderem das eigene Ich und seine Wünsche. Und wenn es dabei gelingt, zurück zur Balance zu finden, freut das ganz besonders die Maiers vom Enzian! >"TUSJE4DIMFS 3 INFORMATION )PUFM&O[JBO 'BNJMJF.BJFS 1BMGFO ""MUFONBSLU;BVDIFOTFF 5FMFGPO 3 5FMFGBY 3 XXXFO[JBO[BVDIFOTFFBU .JLSPLPTNPT FTUBUFNFOUTmagazin 02|10 EINS ANTON – DIE KOLUMNE FÜR AUFGEWECKTE VIELREISENDE 3 WARUM WIR AUF TOMATENSAFT FLIEGEN schnitz als Zugabe in den Becher bekommen, gibt es zum Tomatensaft auch noch Pfeffer, Salz und ein Cocktail-Umrührstäbchen dazu. Echter Mehrwert also auf dem Klapptisch, value for money. Und dann kommen auch noch der Spieltrieb und ausgeprägtes Verantwortungsgefühl dazu. Auch die schönste Simulation am Boden kann nicht nachspüren, was in einem Geschäftsreisenden vor sich geht, der gebeutelt von verdrängter Flugangst, angespannt von den bevorstehenden Meetings, erschöpft von der harten Arbeit eines Tages, fern der Heimat und im Mittelsitz eingezwängt zwischen zwei Preisboxern nach dem rettenden Strohhalm greift. Die händische Zubereitung eines vitaminreichen Absackers bietet Ablenkung und vermittelt das Gefühl, etwas Vernünftiges getan zu haben, bevor man etwas echt Gesundes zu sich nimmt. Das ist so ähnlich wie beim Überraschungsei. Alles geklärt? Dann bleibt noch die famose Zahl von 1,7 Millionen Litern Tomatensaft, den die Lufthansa jährlich an ihre Passagiere ausschenkt. Damit könnte man zwar die Tanks von gut 65 Boeing 737 bis zur Halskrause füllen. Bei einem Brennwert von 16 Kilokalorien pro 100 Milliliter käme jede von denen gerade mal 75 Meter weit. Wenn Sie wollen, rechnen Sie’s nach. Wenn nicht, trinken Sie mit mir ein Bitter Lemon. I rgendwann musste das ja kommen: der im Flug servierte Tomatensaft als Forschungsgegenstand. Und wer hat sich um die Lösung des Rätsels bemüht, warum ausgerechnet das verflüssigte Nachtschattengewächs sich unter uns Jet-Settern so großer Beliebtheit erfreut? Ausgerechnet eine Wissenschaftlerin des Fraunhofer-Instituts für Bau(!)physik. Flugzeugbau vielleicht? Immerhin konnte Dr. Andrea Burdack-Freitag nachweisen, dass es mit den Kabinenbedingungen zusammenhängt, warum uns in 10.000 Metern Höhe etwas mundet, was auf Flughöhe Null von den Probanden als „erdig und muffig“ beschrieben wurde. Unter Kabinendruck dagegen verspürten wir „fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke“. Ich sehe das anders. Das aus dem Karton in den Plastikbecher umgefüllte Rotgetränk aus dem Discounterregal, das wir normalerweise serviert bekommen, halte ich mir grundsätzlich nicht unter die Nase. Braucht bloß vor, neben und hinter mir einer ruckeln – zack! Und wenn ich Kühlung will, drehe ich an der Luftdüse über dem Sitz. Jahrelange Beobachtungen lassen mich ganz andere Gründe für diese Beliebtheit vermuten. Wobei Kalorienzufuhr als Ausgleich für weggefallene Bordverpflegung ebenso zu vernachlässigen ist wie das Durstlöschen. Happy landings – Ihr * * „Eins Anton“ sitzt im Flugzeug vorne links. Sein Anspruch an die Welt um ihn herum entspricht dem Ticketaufdruck „First Class“. Dennoch nimmt er stets auch aufmerksam wahr, was in seinem Rücken geschieht. IMPRESSUM Herausgeber PATRIZIA Immobilien AG, PATRIZIA Bürohaus, Fuggerstraße 26, 86150 Augsburg Tel.: + 49 (0) 821 50910-000, Fax: + 49 (0) 821 50910-999 [email protected], www.patrizia.ag Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Augsburg, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Autoren dieser Ausgabe Dr. Marcus Cieleback, Monique Grethel (CR), Christine Koller, Andreas Menke (Projektleitung), Karl von Osten, Bert Röge, Astrid Schüler, Prof. Dr. Steffen Sebastian, Melanie Wollscheid Bildquellen Brechenmacher & Baumann, Fotolia, helgahengge.com, i-stock, Photocase, PATRIZIA Immobilien AG, privat Druckerei AZ Druck und Datentechnik Nein, es sind niedere Instinkte, die hier erbarmungslos zuschlagen und uns zu einem Getränk greifen lassen, das wir in der Kneipe ums Eck nicht mit der Kneifzange anfassen. Schlicht und einfach: Wir kriegen mehr geschenkt als die anderen. Denn während Cola-, Wasserund Apfelsafttrinker bestenfalls einen Eiswürfel oder einen Zitronen- Disclaimer Dieses Magazin stellt keine Anregung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder sonstigem Handel von Wertpapieren der PATRIZIA Immobilien AG dar. Die zur Verfügung gestellten Informationen und Daten bieten dem Leser einen Überblick über das Unternehmen zu Informationszwecken. Dieses Magazin enthält keine Informationen, aufgrund derer wertpapierrechtliche Ansprüche geltend gemacht werden können. HEMMA ኸዙኽ NAMO HJEM ZU HAUSE NHÀ 뿽 THUIS at home rumah EV Dahoim MAJAS DO DOMU ҃ҋҜ HJEM DOM DOMÁCÍ ࡑࡼࡩࡐ baile HJEM NYUMBANI NHÀ A CASA cartref EM CASA HJEM ⹅ AT HOME 0Â-$6 lakay NAMO HUIS ̵̫̳ NHÀ namo Dahoim NHÀ lakay TAHANAN RUMAH ̵̧̫̳ NAMO 0Â-$6 shtëpi at home HUIS Dahoim )256$ RUMAH ҲҫӅӆ À LA MAISON cartref OTTHON zu Hause HUIS A CASA DOMÁCÍ ҆ҋҋҏ BAILE lakay ⹅ hjem DAHOIM ZU HAUSE nhà HUIS ZU HAUSE EV ࡑࡼࡩࡐ HJEM 뿽 OTTHON AT HOME HEMMA NAMO ZU HAUSE ኸዙኽ HJEM HUIS ҃ҋҜ HJEM DOM DOMÁCÍ ࡑࡼࡩࡐ baile HJEM NYUMBANI 0Â-$6 lakay NAMO HUIS ̵̫̳ NHÀ namo THUIS at home rumah EV Dahoim MAJAS DO DOMU HEMMA ኸዙኽ NAMO HJEM ZU HAUSE NHÀ 뿽 THUIS at home rumah EV Dahoim DOMÁCÍ DO DOMU ҃ҋҜ HJEM DOM DOMÁCÍ ࡑࡼࡩࡐ baile HJEM NYUMBANI NHÀ A CASA k Die PATRIZIA Immobilien AG ist ein börsennotiertes Unternehmen, dessen Geschäftstätigkeit den Ankauf, die Wertoptimierung und Platzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien umfasst. Als anerkannter Geschäftspartner großer institutioneller Anleger sowie der öffentlichen Hand agiert das Unternehmen bundesweit und deckt die gesamte Wertschöpfungskette rund um die Immobilie ab. Derzeit betreut die PATRIZIA ein Immobilienvermögen von rund 3 Milliarden Euro. Außerdem hat die PATRIZIA etwa 25.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten in der Immobilienverwaltung. Die PATRIZIA Immobilien AG ist im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. cartref EM CASA HJEM ⹅ AT HOME 0Â-$6 lakay NAMO HUIS ̵̫̳ NHÀ namo Dahoim NHÀ lakay TAHANAN RUMAH ̵̧̫̳ k 0Â-$6 shtëpi at home HUIS TAHANAN NAMO Die Welt von heute ist bunt und vielfältig. ҲҫӅӆ À LA MAISON cartref Diese Vielfalt leben auch wir von PATRIZIA. HUIS A CASA DOMÁCÍ ҆ҋҋҏ zu Denn Menschen aus 97 Nationen lakay finden bei PATRIZIA ein Zuhause. ⹅ hjem BAILE DAHOIM ZU HAUSE nhà HUIS Von Argentiniern und Bulgaren, über Inder und Japaner bis hin zu EV Vietnamesen ࡑࡼࡩundࡐ HJEM 뿽 OTTHON AT HOME ZUZyprer. HAUSE Unsere Kunden kommen aus allen 97 HEMMA NAMO ZU HAUSE ኸዙኽ HJEM HUIS ҃ҋҜ HJEM DOM DOMÁCÍ ࡑࡼࡩࡐ baile HJEM NYUMBANI NAMO HUIS ̵̫̳ NHÀ namo 0Â-$6 Teilen dieser Welt und so unterschiedlich sie auch sind – eines verbindet alle: Den Wunsch schön zu wohnen. Und das wollen wir ermöglichen. Egal ob Mieter oder Eigentümer – bei PATRIZIA ist die Welt zuhause. PATRIZIA Immobilien AG PATRIZIA Bürohaus Fuggerstraße 26 86150 Augsburg Telefon +49 (0) 8 21 / 5 09 10-0 00 Telefax +49 (0) 8 21 / 5 09 10-9 99 [email protected] www.patrizia.ag