NAMO - PATRIZIA Immobilien AG

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NAMO - PATRIZIA Immobilien AG
PATRIZIA
estatements
magazin
02
10
INVESTIEREN. OPTIMIEREN. REALISIEREN.
HIMMEL
AUF ERDEN
Aktuelle Studie:
Immobilien setzen sich durch
PLÖTZLICH
WACHSEN FLÜGEL
Hoch hinaus mit Extrembergsteigerin Helga Hengge
NEUE
PERSPEKTIVEN
Hochhausdächer mal anders
FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
EDITORIAL
3
INHALT
08
NEUE PERSPEKTIVEN ON-TOP
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VON KAFFEESATZ,
KALTEN FÜSSEN
UND KÜNFTIGEN
GENERATIONEN
Wohnimmobilien gewinnen zunehmend
an Bedeutung in der Betrachtung institutioneller Investoren. Mit dieser Entwicklung
ist das Informationsbedürfnis deutlich
gestiegen. Die PATRIZIA als Spezialist für
Wohnimmobilien wird mit ihrem neuen
Research Newsletter REALESSENZ künftig
quartalsweise über das aktuelle Geschehen auf den Wohnimmobilienmärkten
sowie deren zukünftige Entwicklung berichten.
KÜHLER
KOPF IN KÜHLEN
GEFILDEN
VON TÜRMEN UND TURBULENZEN
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In der Münchner Wohnsiedlung Ludwigsfeld sind es immer nur wenige
Schritte, bis die nächste kleine oder große Geschichte darauf wartet,
erzählt zu werden.
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In einer der letzten Baulücken von Münchens Altstadt entsteht mit viel
Charme das Isartor-Palais – ein Neubauprojekt der besonderen Art.
HIMMEL AUF ERDEN
Aktuellen Umfragen zufolge planen institutionelle Investoren, ihr Immobilienvermögen am Gesamtanlagevolumen in den nächsten zwei Jahren um
einen Prozentpunkt zu erhöhen, was einem Anstieg von 20 bis 25 Milliarden Euro entspricht. Der Trend hin zur indirekten Immobilienanlage wird sich
dabei noch verstärken. Spezialfonds werden hiervon insbesondere profitieren, da sie einerseits alle Vorteile eines regulierten Instruments mit sich
bringen, andererseits dem Investor zusätzliche strategische und operative
Flexibilität bieten.
REALESSENZ – NEUER RESEARCH NEWSLETTER
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MIT VUI G'FUI
FELS IN DER BRANDUNG
Vor allem Wohnimmobilien sind im Nachgang der Finanzkrise stark gefragt
– gelten sie doch als Fels in der Brandung. Über ihre Tochtergesellschaft,
die PATRIZIA Kapitalanlagegesellschaft mbH (KAG), hat die PATRIZIA dieser
Entwicklung schon früh Rechnung getragen. Mit URBANITAS hat das Unternehmen nun bereits seinen vierten Spezialfonds aufgelegt, der nach Abschluss der Investitionsphase ein Fondsvermögen von 300 Millionen Euro
repräsentieren wird. Insgesamt verantwortet die 2007 gegründete PATRIZIA
KAG derzeit ein Investitionsvolumen von insgesamt 1,3 Milliarden Euro.
PLÖTZLICH WACHSEN FLÜGEL
VON KAFFEESATZ, KALTEN FÜSSEN
UND KÜNFTIGEN GENERATIONEN
UM HIMMELS
WILLEN
NEWS
24
Warum die Fertigstellung eines Hochhauses immer mit dem Beginn
einer Wirtschaftskrise zusammenfällt. Zufall oder Zusammenhang?
Eyjafjallajökull – dieser isländische Zungenbrecher demonstrierte eindrucksvoll, dass die Technik auch heute noch ihre Grenzen hat. Ein am
Ende der Welt gelegener Vulkan verdeutlichte, wie vernetzt die Welt ist,
auf welch fragilen Systemen die globalisierte Gesellschaft und Wirtschaft fußen. Bereits nach wenigen Tagen wiesen die sonst so ausgeklügelten Logistikketten erste Risse auf. Pause! Das Stichwort für Millionen von Menschen – verordnet von oben, von Himmels Willen.
Grund genug, sich in dieser estatements-Ausgabe himmlischen Themen zu widmen und sich hoch hinaus zu begeben. So berichtet die
Gipfelstürmerin Helga Hengge, die als erste Deutsche erfolgreich das
Dach der Welt – den Mount Everest – bestiegen hat, über die Kunst der
kleinen Schritte. Andere Himmelstürmer – die höchsten Wolkenkratzer
dieser Welt – lassen uns dem Himmel zwar näher erscheinen, sind aber
Vorboten für wirtschaftliche Turbulenzen – glaubt man der Theorie des
Skyscraber-Index. Doch sind Wolkenkratzer nicht nur himmelstürmend,
sie bieten darüber hinaus „on-top“ neue Perspektiven, wie ein Blick über
die Dachterrassen dieser Welt zeigt. Eine neue Perspektive bietet auch
eine Studie über Immobilieninvestments, die schon heute den Himmel
auf Erden für möglich hält. Vorausgesetzt, der Horizont stimmt.
Mittlerweile hat die Technik den Himmel zurückerobert. Auch wenn kein
Wölkchen den Himmel mehr trübt und die globalen Systeme wieder
funktionieren, wünsche ich Ihnen, dass Sie auch ohne Himmels Willen
Kraft finden, sich Zeit für eine Pause zu nehmen. Wer weiß, vielleicht
gibt Ihnen die estatements den einen oder anderen interessanten
Denkanstoß. Ich würde mich sehr freuen!
Apropos, kleiner Sprachhinweis für diejenigen, die des Isländischen
nicht so mächtig sind: Es schreibt sich zwar „Eyjafjallajökull“, wird aber
„Soeinmistwiekommeichjetztnachhause“ ausgesprochen.
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MITTENDRIN – JEDERZEIT WIEDER
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Das fünfte PATRIZIA KinderHaus ist fertiggestellt – Maschinenbauer
Harald Lesti packte ehrenamtlich mit an.
BLÜH' IM GLANZE DEINER GÄRTEN
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Philosophische Gedanken zum grünen Daumen der Deutschen.
20 KLINGELING, KLINGELING, ES KOMMT DER … 30
Die Vorteile des Immobilieninvestments mit den Vorteilen des Aktieninvestments verbinden? Der richtige Anlagehorizont macht’s – wie
eine aktuelle Studie beweist.
Interessierte finden die REALESSENZ unter 3 XXXQBUSJ[JBBH
Oft einfach so dahergesagt, wenn die Nerven mal wieder blank liegen
oder einem der Schrecken in den Knochen sitzt. Diese Redewendung
im übertragenen Sinn wurde vor Kurzem in 8.000 Meter Höhe real,
greif- und sogar messbar. Eine Aschewolke vom isländischen Himmel
sorgte weltweit für Stillstand. Für ein paar Tage gehörte der Himmel
wieder sich selbst.
Metallene Mechanik und nervendes Geschnarre als Türklingel sind
Geschichte. Wie die MP3-Technik Einzug an Wohnungstüren hält.
NEUE PATRIZIANER
Die PATRIZIA hat ihren Bereich „Institutionelle Kunden“ neu aufgestellt
und personell verstärkt. Mit Jochen Reith (36) konnte ein erfahrener Spezialist für das Unternehmen gewonnen werden, der in der Vergangenheit
schon erfolgreich neue Immobilienprodukte konzipiert und platziert hat.
Zuletzt arbeitete Reith für die in München ansässige REAL I.S. AG, bei der
er den gleichen Aufgabenbereich verantwortete.
Das Team von Jochen Reith wird von Mathias Häusler (32) und Maximilian Rudolf (30) unterstützt. Häusler und Rudolf waren zuvor bei namhaften Fondsgesellschaften tätig und betreuten dort institutionelle Anleger
rund um das Thema indirekte Investments.
Ihr
Wolfgang Egger
Vorstandsvorsitzender
PATRIZIA Immobilien AG
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PLÖTZLICH
WACHSEN
FLÜGEL
Die Welt ist noch schlaftrunken. Das letzte
Sternenschimmern verblasst gerade am
morgendlichen Himmel. Ruhig und mächtig steigt die Nordwand vor Helga Hengge
empor. Gemeinsam mit ihrem Team schreitet
sie immer höher, am Grat entlang, dem Dach
der Welt entgegen. Dann ist es so weit: Die
Münchnerin ist am Ziel ihrer Träume – am
Gipfel des höchsten Berges der Erde. Um
sich blickend, dreht sie sich im Kreis. Und
tatsächlich, nichts ist in diesem Moment
dem Himmel näher. Als erste deutsche Frau
hat Helga Hengge es geschafft: Die erfolgreiche Besteigung des Mount Everest.
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1991 hat Helga Hengge genug von der bayerischen Heimat. Sie will hinaus und die Welt entdecken. New York soll ihr zweites Zuhause werden.
Als Modestylistin für Werbekampagnen, Kataloge und Modemagazine
kommt sie viel herum: Bikini-Aufnahmen auf den Malediven, Safari-Mode
in Afrika, Designer-Shows in Mailand und Paris. Doch die Modewelt ist
eine Scheinwelt. „Man tut nur so als ob“, sagt Hengge. Statt echten Abenteuern bestimmen gestellte Fotokulissen ihren Alltag. „Ich wollte raus und
ein richtiges Abenteuer erleben“, erinnert sie sich.
Ausgedehnte Bergexpeditionen und Trekkingtouren kennt Hengge bis dahin nur von ihren Großeltern. Monatelang wanderten diese in den 60erund 70er-Jahren durch den Himalaya und die Anden. Mitbringsel wie goldene Klangschalen oder bunte Wollpuppen mit langen Zöpfen und die
spannenden Erzählungen des Großvaters von fremden Welten wecken
schon in der kleinen Helga den Traum, diese scheinbar unendlich fernen
Länder selbst zu entdecken.
DER BERG RUFT – AUF ZUR ERSTEN EXPEDITION
1996 meldet sie sich zu ihrer ersten Expedition an, welche auch sofort
hoch hinaus gehen wird. Im Januar 1997 besteigt sie als 30-Jährige den
Aconcagua in Argentinien. Mit einer Höhe von 6.960 Metern ist er der
höchste Gipfel des südamerikanischen Kontinents. Die Höhe fordert der
zierlichen Bergsteigerin einiges ab: Übelkeit und Kopfschmerzen machen
ihr zu schaffen, dazu kommen die bittere Kälte und das Zehren der Kräfte.
Doch Aufgeben kommt nicht infrage. Das Gipfelfieber packt sie und so
liegt ihr einige Tage später ganz Argentinien zu Füßen. „Das war mein
Einstieg ins Extrembergsteigen“, erzählt die heute zweifache Mutter. Weitere Berge folgen: vom Chopicalqui (6.380 Meter) in Peru über den Ama
Dablam (6.856 Meter) in Nepal bis hin zum Cho Oyu (8.201 Meter) in Tibet. Hengge ist dem Gipfelsturm verfallen, sodass eine Besteigung des
Mount Everest in greifbare Nähe rückt. „Ich hatte dennoch meine Zweifel,
ob ich wirklich dort hingehöre“, erinnert sie sich. Doch dann lernt sie bei
Modeaufnahmen eine Kollegin kennen, die als erste Spanierin erfolgreich
den Gipfel bestiegen hat. „Ich bin noch heute dankbar über dieses Treffen, denn da wurde mir bewusst, dass ich es ebenfalls schaffen kann.“
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STÄNDIGES AUSLOTEN DER KRÄFTE
Zwei Monate lang verbringt Hengges Team am Mount Everest. Immer
wieder steigen sie vom Basislager (6.400 Meter) hinauf zu den vier
Höhencamps. Es ist ein ständiges Ausloten der eigenen Kräfte. „In den
ersten sechs Wochen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Grenzen zu
überschreiten: Man trinkt zu wenig, trägt einen zu schweren Rucksack
oder gibt dem Köper nicht die Zeit, sich auszuruhen“, schildert sie. Doch
Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Nur so erkennt jeder für
sich, wo die eigenen Grenzen liegen.
Hengge ist die einzige Frau im Team und findet dort nur allmählich ihren
Platz. „Ich war zwar nicht die Stärkste und konnte nicht den schwersten
Rucksack tragen. Dennoch war ich meist positiv gestimmt und konnte in
der Not Trost spenden“, sagt sie über sich selbst. So sorgt Hengge mit
ihrem Frohmut gegen Niedergeschlagenheit und Schwermut im Camp.
VIELE KÖPFE – EIN TRAUM
In jedem Expeditionsteam gibt es die unterschiedlichsten Charaktere.
Doch diese lose Ansammlung von verschiedensten Menschen verbindet
der gemeinsame Traum, den 8.848 Meter hohen Gipfel zu erreichen. Damit das Team zu einer Einheit zusammenwächst, bedarf es gegenseitigen
Respekt, Offenheit und Raum, sich in die Gruppe einfinden zu können.
„Wenn der Sturm gegen das Zelt peitscht und es hart und grausam wird,
ist es wichtig zu wissen, wer am liebsten hinschmeißen würde und wer
sich davon nicht aus der Ruhe bringen lässt“, berichtet Hengge. Den Mut
und die Offenheit zu besitzen, auch einmal Schwächen einzugestehen, ist
ungemein wichtig. „Die Gruppe muss sich so gut kennen, dass bereits die
ersten Anzeichen erkannt werden. Sonst droht ein Scheitern der gesamten Expedition.“
„Ein großes Projekt – wie die Besteigung des Mount Everest – zu beginnen, ist nicht schwer, da alle noch mit ganzer Begeisterung und vollen
Kraftreserven dabei sind. Doch wenn sich nach der fünften oder sechsten
Woche der erhoffte Erfolg immer noch nicht einstellt, dann wird es hart.“
Wo es die Kunst ist, durchzuhalten, noch einmal eine Nacht darüber zu
schlafen, seine Erwartungshaltung etwas zurückzuschrauben und das Ziel
in kleineren Schritten zu erreichen, geben viele auf.
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„Sie haben mich auf eine sehr menschliche Art und Weise immer wieder für diesen kalten und eisigen Berg erwärmen können. Bei einer
kräftigen Sherpa-Suppe und ein paar aufmunternden Worten habe ich
wieder zu meiner Stärke und Zuversicht zurückgefunden.“
Doch es gibt auch Tage, an denen sämtlicher Zuspruch nichts hilft, an
denen Hengge diesem unüberwindbar scheinenden Berg nichts von
ihrem Können zeigt. „Für mich war es an solchen schwachen Tagen
okay, dass ich klein bin und der Berg riesengroß“, erinnert sie sich.
Dann gilt es, den eigenen Ehrgeiz zurückzunehmen. In diesen Momenten hilft ein Blick zurück, um dann festzustellen, wie weit man schon
gekommen ist. „Das klingt sehr leicht, ist aber tatsächlich enorm
schwer“, sagt Hengge. Am nächsten Tag schafft man dann einen umso
größeren Schritt.
DAS WISSEN, SEIN BESTES ZU GEBEN
Doch selbst der größte Gipfelstürmer muss mit Niederlagen leben
können. Das weiß auch Hengge, die selbst schon einmal eine Tour
abbrechen musste. „In Tibet verbrachten wir sieben Wochen am Cho
Oyu. Mitten im Gipfelsturm schlug das Wetter um. In der Nacht fiel
über einen Meter Schnee, was das Aus für die Besteigung bedeutete“,
erzählt die Extrembergsteigerin. „Es war furchtbar, nach Hause zu gehen, nachdem wir bereits sieben Wochen am Berg verbracht hatten.“
Aber das Wissen, dass alle ihr Bestes gegeben hatten, macht diese
Niederlage für Hengge erträglich. „Es gibt eben Dinge im Leben, die
man einfach akzeptieren muss. Da helfen nur eine Portion Gelassenheit und langer Atem, auch wenn es manchmal noch so schwer fällt.“
Bei der Besteigung des Gasherbrums in Pakistan fehlt Hengge dieser
lange Atem. Schlechte Stimmung im Team, Zwischenfälle bei der Anreise und Wetterkapriolen sorgen letzten Endes für den Abbruch der
Expedition. „Zwei Tage später hätte ich die Möglichkeit gehabt, mit
einem anderen Team den Gipfel zu besteigen“, erinnert sie sich. „Aus
einer Laune heraus habe ich alles hingeschmissen und nicht mein
Bestes gegeben, was mich bis heute ärgert.“
Die Erfahrungen aus der extremen Bergwelt nimmt Hengge mit ins normale
Leben. Die Besteigung des Mount Everest sieht sie als Gleichnis für das
Meistern von allen Herausforderungen. „Ich glaube, dass jeder Mensch Ziele und Träume hat, die er erreichen und verwirklichen möchte. Am Anfang
ist man voller Tatendrang und positiver Energie, dann kommen die ersten
Rückschläge. Und obwohl man vielleicht die Route ändern muss, sollte man
niemals sein Ziel aus den Augen verlieren. Rückschläge und Schwierigkeiten gehören dazu, wenn man sich einer großen Herausforderung stellt. Sie
sind wichtig, denn nur durch das Überwinden von Widerständen lernt man
seine eigenen Kräfte kennen und wächst über sich selbst hinaus.“
AUF ZU NEUEN UFERN
Im Herbst wird Hengge zu ihrer nächsten Expedition aufbrechen. Ziel ist
die Carstensz-Pyramide (4.884 Meter) in Indonesien, die technisch als
sehr schwierig gilt. „Die Zeit der Vorbereitung und die Vorfreude sind das
Schönste für mich“, sagt Hengge. Aber auch die Wochen am Berg werden
eine wunderbare Zeit für die Bergsteigerin. Nicht ohne Grund schreibt
Hengge in ihrem veröffentlichten Tagebuch: „Es ist das ursprüngliche, bedürfnislose Leben, das ich am Bergsteigen so liebe, die Zeitlosigkeit des
Gehens – ein Schritt nach dem anderen. Die Berge um mich herum strahlen unendlichen Frieden aus, und ich habe das Gefühl, mit der unberührten
Natur in dieser Höhe zu verschmelzen. Die zahllosen Anforderungen des
alltäglichen Lebens verflüchtigen sich; nichts bedrängt mich, wenn ich bei
Mondschein ein Schneefeld hinaufsteige. Gedankenfetzen rauschen vorbei, bis sich völlige Leere einstellt – das Gefühl, mit mir völlig im Reinen zu
sein. In solchen Momenten spüre ich, wer ich wirklich bin – erfasse mein
innerstes Wesen –, und ich schöpfe Vertrauen in meine Körperkraft und in
meine Fantasie.“
Nicht nur beim Bergsteigen, sondern auch im normalen Leben ist Vertrauen in die eigene Kraft und der Mut zum inneren Weg ein guter Begleiter.
Wer eine große Herausforderung erfolgreich besteht, wem plötzlich Flügel
wachsen, wer Kräfte findet, die er nie für möglich gehalten hätte – der
kommt frohen Mutes gestärkt zurück. Dessen nächster Mount Everest wird
ein leichterer sein. >.POJRVF(SFUIFM
VON STARKEN UND SCHWACHEN TAGEN
Trotz Hengges festem Willen, den Gipfel zu erreichen, gibt es in den zwei
Monaten am Mount Everest immer wieder Tage, an denen sie alles hinschmeißen möchte. Die Anstrengungen und die eisige Kälte von minus
35 ˚C nagen am Optimismus. „Es war mir zu kalt und zu anstrengend. Oft
hatte ich das Gefühl, dass ich es nicht schaffen werde. Nicht mit meinen
männlichen Teamkollegen mithalten kann.“ In solchen Momenten kommen Hengge ihr normales, bequemes Leben in New York und eine heiße
Badewanne in den Sinn. „Ich wollte nur nach Hause und dachte mir, so
hast du dir das alles nicht vorgestellt hier“, erzählt sie. Dann stehen der
jungen Frau ihre Bergsteigerkollegen und die Sherpas bei.
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Hochhausdächer sind nicht nur ein platter Schutz gegen
Regen. Nein, sie eignen sich auch hervorragend als
Plattform für Party-People, Sport-Fans, Cineasten und
sogar für moderne Gärtner.
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rinnern Sie sich, was für ein erhebendes Gefühl es war, als Sie das erste Mal auf dem Dach
eines Hochhauses standen? Der Wind strich
Ihnen durchs Haar. Angesichts der Höhe grummelte
Ihnen zwar der Magen, doch Sie fühlten sich beim
gigantischen Ausblick auf die Stadt und die Welt unendlich frei. Unwillkürlich dachten Sie an einen Adler,
den Herrn der Lüfte. Denn so stark und unabhängig
wie er kamen auch Sie sich an diesem Ort vor. Dieses Gefühl kennen wir nur von Aussichtsplattformen
oder dem einen oder anderen Kinofilm. Wenn auf
Hochhausdächern scharf geschossen, gekämpft oder
versucht wird, den Gegner über Leuchtreklameschriften oder Dachbegrenzungen zu schubsen. Möglicherweise von dem erhebenden Gefühl oder von den
ebensolchen Mietpreisen inspiriert, nutzen immer
mehr Unternehmer platte Hochhausdächer für ganz
besondere Zwecke. Umgeben von einem atemberaubenden 360˚-Rundumblick laden sie ihre Gäste etwa
zum feinen Dinieren, zum Cocktail, zum Filmegucken
oder zum Sport ein. Ein New Yorker Paar züchtet gar
Kräuter und Gemüse auf dem Dach einer Lagerhalle
in East Brooklyn.
CHILL OUT ON HIGHEND
Vor der Idee des Hochhaus-Farmings stand allerdings
die der Vergnügung. Restaurants und Bars waren die
Ersten, die die sogenannten Rooftops für sich entdeckten und die mittlerweile in jeder Millionenstadt –
vor allem aber in Südostasien – mit gastronomischer
Verwendung zu finden sind. Im tropischen Bangkok
etwa ist es im Jahresmittel 28 ˚C heiß, und so ist es
nicht verwunderlich, dass hier in Bangkok eines
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der berühmtesten Rooftop-Restaurants steht: Drei Plattformen auf dem
61. Stockwerk des Banyan Tree Hotels machen das „Vertigo” zu einem einzigartigen Erlebnis. Hoch über den Köpfen der thailändischen Hauptstadt
kann man in einem stilvollen Ambiente fast in den Wolken großartig essen
und trinken. Unbestritten bietet das Vertigo eine spektakuläre Aussicht auf
die Skyline Bangkoks und die Windungen des Chao Praya River. Stammgäste genießen einen der wirklich feinen Weine als Sundowner und sehen
zu, wie die glutrote Sonne hinterm Horizont langsam verschwindet.
Eine Cocktailbar über den Dächern der australischen Stadt Melbourne kann
eine weitere Hochhaus-Besonderheit aufweisen: das „Rooftop Cinema“.
Wie der Name schon sagt, ist dieses Etablissement nicht ausschließlich
eine Bar, sondern ein Kino – ein Freiluftkino im Herzen Melbournes. In
den australischen Sommermonaten zeigt Besitzer Barrie Barton außer
montags und freitags Film-Klassiker wie „Blade Runner“, „Ghostbusters“
oder „Die Reifeprüfung“. Spätestens bis 20:30 Uhr sollen sich die Kinobesucher ein Stelldichein geben, rät er, denn mit der Dämmerung startet
die Vorführung. Bei schlechtem Wetter behält er sich vor, die Vorführungen auch mal ausfallen zu lassen. Darüber informiert die Hotline und ab
17 Uhr auch die hauseigene Website; für kühlere Witterungen können zartbesaitete Kinobesucher eine Decke mieten. Mit 185 Deckchairs ist Barries
Kino bestuhlt, das wegen seiner Einzigartigkeit auch gerne als Location
für Parties und Filmpremieren genutzt wird, wie Besitzer Barrie erzählt.
Und weil das Business so gut läuft, plant er, Anfang nächsten Jahres in
Sydney ein zweites „Rooftop Cinema“ zu eröffnen.
TOP-KICK
Ein weiterer ungewöhnlicher „Adlerhorst“ hoch über den Dächern der
Stadt befindet sich in der japanischen Hauptstadt Tokio. Auf dem Tokyu
Toyoko Department Store thront der „Adidas Futsal Park“. Fußballbegeisterte können auf dem 370 Quadratmeter großen Areal Tag und Nacht
kicken. Netze rund um das Spielfeld sorgen dafür, dass sich die Fußgänger
unten auf der Straße keine Sorgen um unbekannte Flugobjekte von oben
machen müssen. Apropos Sport: Weil Platz in Städten teuer ist und nicht
ungenutzt brachliegen sollte, hatten die Betreiber des Hotels „Le Méridien
Lingotto“ eine besonders zündende Idee. Das 5-Sterne-Haus befindet sich
im alten Fiatwerk Lingotto in Turin und wurde 1995 zum Hotel umgebaut.
„Was tun mit dem Dach, das früher als Teststrecke von Fiat benutzt wurde?“, fragten sich die Planer und ließen sich von der sportlichen Note inspirieren. Während man in anderen Hotels auf einem Laufband joggt, kann
man das im „Lingotto“ auf dem Asphalt der alten Teststrecke. Vermutlich
spornt diese Historie neben dem Hochhaus-Thrill zusätzlich an!
Die Öko-Idealisten Annie Novak und Ben Flanner machten noch etwas
anderes: Sie begrünten den Asphalt eines Hochhausdachs an der Eagle
Street in East Brooklyn. Aber nicht, um dort Sport zu treiben, sondern um
Gemüse und Kräuter zu ziehen. Unterstützt von den New Yorker Hoch-
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hausdach-Begrünern Lisa und Chris Goode haben
sie mit 200.000 Pfund Erde auf 1.800 Quadratmetern ihre „Eagle Street Rooftop Farm“ angelegt. Auf
diesem Nährboden wachsen seit Mai vergangenen
Jahres Auberginen, Lollo Rosso, Bohnen, Tomaten,
Petersilie … Seine Produkte verkauft das Paar im eigenen Gemüseladen und beliefert Restaurants der
nahen Umgebung. Daneben geben die beiden Hochhausgärtner Kurse und Workshops in Kompostieren,
Bienenzüchten und Begrünen von Dächern. „Der
Bildungszweig der Farm ist ein Ableger von ,Growing
Chefs'“, sagt Annie Novak, die die Gruppe vor fünf
Jahren gegründet hat. „Am Anfang arbeitete ich nur
mit Kindern am Botanischen Garten, heute sind es vor
allem Erwachsene mit grünen Daumen, die sich für
Gärtnern und Kochen interessieren.“ Schließlich wird
die „Grüne Dach Bewegung“ von der Stadt New York
mit steuerlichen Anreizen gefördert, um den Umweltgedanken voranzutreiben. Auf diesem Sektor lassen
sich hoch über den Dächern der Städte wichtige Aufgaben leisten. Aus diesem Grund wurde in New York
zum Beispiel die stillgelegte Hochbahn, die von der
Gansevoort Street bis zur 20. Straße führt, für 152 Millionen Dollar zum „High line Park“ begrünt. Der Fantasie sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt, wie
es scheint. Spüren auch Sie den frischen Wind dieser
Gedanken? >$ISJTUJOF,PMMFS
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
Kristall-, Diamant-, Smaragd-, Rubin-,
Achat- oder Opalstraße. Die Straßennamen
der Münchner Wohnsiedlung Ludwigsfeld
sind reich an wertvollen Steinen. Einst aus
Kriegsschutt erbaut, ließ sich bis vor Kurzem der frühere Glanz der Siedlung nur
noch erahnen. 2007 erwarb PATRIZIA die
Wohnsiedlung, die sich auf dem ehemaligen Standort des KZ-Außenlagers Allach I
befindet. Nun wird saniert und modernisiert, um so den Glanz der Siedlung neu
entstehen zu lassen. Ein Gang quer durch
Ludwigsfeld – einmal quer durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
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VON KAFFEESATZ, KALTEN FÜSSEN
UND KÜNFTIGEN GENERATIONEN
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elene Freund sitzt auf dem alten samtigen Kanapee in ihrem
Wohnzimmer. Im Fernsehen läuft ihre Lieblingsserie. Neben der
alten Dame liegt Kater Max und döst. Wie jeden Morgen isst die
92-Jährige ihre selbst gemachte Brotsuppe. Dazu gibt es einen türkischen
Kaffee und im Anschluss einen Espresso. „Das macht fit“, sagt sie. Doch
der Kaffee dient nicht nur als Wachmacher, lässt sich aus dessen Satz
doch in die Zukunft blicken. „Jeden Morgen lese ich im Kaffeesatz, was die
Zukunft bringt“, erklärt die gebürtige Chemnitzerin. Ob verheißungsvoll
wie in Zeiten ihrer Jugend oder bedrohend, das weiß die gelernte Friseurin danach. „Als ich jung war, habe ich so einige Kavaliere in meiner Tasse
gesehen, die mir den Hof machen wollten“, erinnert sie sich und lächelt
dabei. Aber auch traurige Botschaften, wie den Tod eines Bekannten,
habe sie im braunen Satz des Kaffees entdeckt.
SELBSTSTÄNDIGE FRISEURIN STATT STASISPITZEL
1918 in Chemnitz geboren, macht sich die junge Frau 1947 auf über die
Grenze. „Die Stasi wollte mich als Spitzel, aber mich hat das nicht interessiert“, erzählt Helene Freund. Viel hält sie in ihrer ausgebombten Heimatstadt so oder so nicht. Die Bombardierung Chemnitz von 1945 zerlegt
erst ihre Wohnung und dann ihren Laden in Schutt und Asche. „Über Rügen bin ich dann nach München gekommen.“
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Seit 1950 lebt sie in Ludwigsfeld. Wie viele der Bewohner ist sie zu Beginn
im Steg-Lager untergebracht. Die Abkürzung „Steg“ steht für „StaatlicheErfassungs-Gesellschaft“. 1953 hat das Barackenleben ein Ende. Eine
Zweizimmerwohnung in der Diamantstraße soll ihr neues Zuhause werden, in dem sie – 57 Jahre später – heute noch lebt.
Geschäftstüchtig eröffnet sie 1953 am Onyxplatz den ersten Friseursalon
Ludwigsfelds. Bis ins hohe Alter schneidet, wäscht und frisiert sie die Haare der Ludwigsfelder. Mit 70 Jahren begibt sie sich in den wohlverdienten
Ruhestand. Als eine der Ersten in Ludwigsfeld zählt sie zu den Urgesteinen
hier. Die Siedlung in Münchens Randbezirk ist ihre zweite Heimat geworden. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt die rüstige Rentnerin. Wer ihre
Wohnung betritt, erlebt einen kleinen Ausflug in vergangene Zeiten. Vor der
Eingangstür steht eine kleine Kanne, mit der Helene Freund Öl holen geht.
Für Wärme sorgt der alte Ölofen im Wohnzimmer. Warmes Wasser gibt es
nicht. Deshalb wird sich jeden Morgen kalt gewaschen. „Ich bin daran gewöhnt“, sagt sie. Doch auf ein paar mehr Annehmlichkeiten im Leben freut
sich die alte Dame schon. Demnächst soll auch ihre Wohnung saniert werden. Neben warmem Wasser, zentraler Heizung und einer Isolierung stehen
auch neue Fenster auf dem Programm. „PATRIZIA krempelt hier vieles um“,
sagt Helene Freund und lacht dabei herzlich. „Aber das wird schon gut werden.“ Ein Wachmacher – die kalte Wäsche am Morgen – steht dann für sie
nicht mehr zwingend auf dem Programm.
VON EINER, DIE WEGZOG, UM ZURÜCKZUKEHREN
Von der Diamantstraße geht es auf in die Rubinstraße. Irena Guggenberger sitzt zusammen mit Nachbar Paul Cafersade am gedeckten Kaffee-
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tisch im Wohnzimmer. Man kennt sich seit vielen Jahren und so werden
alte Geschichten aus der Siedlung ausgetauscht. Vom Lager Schleißheim
gelangt Familie Guggenberger 1953 nach Ludwigsfeld. Die damals sechsjährige Irena wohnt mit ihren Eltern und dem Bruder in der Ladenzeile
am Onyxplatz. „Meine Eltern betrieben ein Textilgeschäft mit Kurzwaren“,
erzählt die heute 63-Jährige. Später zählt noch eine Bäckerei zum elterlichen Betrieb. Mit 21 Jahren zieht sie zusammen mit ihrem Mann nach
Höhenrain im Kreis Starnberg. Es ist nicht der größte Sprung, dennoch
weit genug weg, um die Siedlung und deren Gemeinschaft zu vermissen.
25 Jahre später kehren die Guggenbergers nach Ludwigsfeld zurück. „Es
war so ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein“, erinnert sich die Rentnerin.
„Wir wurden mit offenen Armen empfangen.“
SELBST IST DER MANN
Kaum eingezogen, beginnen die Guggenbergers 1992 mit der Renovierung der Wohnung, die damals allesamt dem Bund gehörten. „Mein Mann
war handwerklich sehr begabt“, erzählt sie stolz. So baut er die Heizung
selbst ein und verlegt Elektroleitungen. „Wir wollten einfach gut wohnen.“
Doch auch dem größten Heimwerker sind Grenzen gesetzt. Die Isolierung
ist schlecht und so ist es in der Wohnung oft kalt und zugig. „Ich habe
ständig gefroren“, erinnert sich Guggenberger. „Dank der guten Isolierung
und den neuen Fenstern ist es jetzt richtig angenehm. Es ist schön, keine kalten Füße mehr zu haben“, sagt sie. Auch die neuen Anstriche der
Wohnblocks gefallen der Rentnerin. „Das macht die Siedlung frischer und
wertet das ganze Wohngebiet auf.“ Von der anfänglichen Skepsis gegenüber den Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ist heute nicht
mehr viel übrig.
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3 Gestern und heute – die Siedlung Ludwigsfeld
Die Siedlung Ludwigsfeld wurde Anfang der 1950er-Jahre für ehemalige KZHäftlinge, Heimatvertriebene und NS-Zwangsarbeiter errichtet. Das in Bayern bis dahin größte Wohnbauvorhaben wurde in nur sieben Monaten im
Münchner Norden fertiggestellt. 2007 erwarb die PATRIZIA Immobilien AG
die knapp 700 Wohnungen von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
Die in die Jahre gekommenen Wohngebäude werden nun von PATRIZIA instand gesetzt und in einen zeitgemäßen Zustand gebracht. Neben neuen
Heizungen, Fassaden, Dämmungen, Isolierfenstern, Elektrosteigleitungen
umfasst die Modernisierung auch die Anbringung von Balkonen und Terrassen. Bis Mitte 2011 soll die Sanierung der Siedlung abgeschlossen sein.
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EINE NEUE GENERATION WÄCHST HERAN
In den knapp 700 Wohnungen der Siedlung haben Menschen aus 28 Nationen eine Heimat gefunden. Während Helene Freund und Irena Guggenberger zur ersten Generation der Ludwigsfelder gehören, wächst mittlerweile die dritte Generation heran. Da gibt es das frisch vermählte Pärchen
Cam aus der Kristallstraße. Seit Anfang des Jahres wohnen Tanja und Karnik Cam in einer modernisierten Wohnung. „Unsere jetzige Wohnung ist
mit der alten nicht zu vergleichen, so groß sind die Unterschiede“, sagt
Tanja Cam.
In der Opalstraße hat sich das junge Pärchen zuvor acht Monate eine
Einzimmerwohnung mit Wohnküche geteilt. Die Liebe ist zwar groß,
doch irgendwann werden die 40 Quadratmeter immer enger und enger.
„Außerdem war es im Winter ständig kalt“, erinnert sich die 26-Jährige.
Eine kleine Gasheizung sorgt nur in der Wohnküche für etwas Wärme.
Die restlichen Räume sind unbeheizt. Von angenehmem Wohnflair und
Gemütlichkeit keine Spur.
„Jetzt komme ich gern nach Hause“, sagt Karnik Cam. Das neue Heim bietet alles, was zum Standard im Jahre 2010 gehört und es zum Wohlfühlen braucht.
„Es ist viel angenehmer, sogar das lästige Putzen macht mir Spaß“, schwärmt
Tanja Cam, die leidenschaftlich gern dekoriert. So stehen brennende Kerzen
auf dem Wohnzimmertisch. Am Fenster hängen luftige Vorhänge, die Wände
zieren moderne Bilder. Neben allen augenscheinlichen Neuerungen wie neuen Fenstern, begradigten Wänden, neuen Fußböden sowie einem komplett
neuen Bad macht sich vor allem die Isolierung bemerkbar. „Im Winter ist es
angenehm warm und im Sommer kühl“, sagt Tanja Cam.
AUF ZUR FREILUFTSAISON
Ganz besonders haben die beiden ihre neue Terrasse ins Herz geschlossen. „Wir können es kaum erwarten, die Freiluftsaison zu eröffnen“, sagt
der 35-Jährige. Erste kleine Nachbarschaftsfeste sind bereits in Planung.
„Die Vorstellung, im Sommer nach der Arbeit auf der Terrasse im Grünen
zu entspannen, ist herrlich“, sind sich die beiden sicher, die sich ein Leben
mitten in der hektischen und lauten Innenstadt Münchens nicht vorstel-
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„UNS GEHT ES
HIER RICHTIG GUT."
len können. „Die Ruhe und die Natur in Ludwigsfeld sind etwas sehr Besonderes“, meint Karnik Cam. Ideal für Familien mit Kindern. „Wir können
uns ein Leben mit Nachwuchs hier sehr gut vorstellen“, meint Tanja Cam
mit einem Augenzwinkern. „Das hat aber noch zwei bis drei Jahre Zeit“,
fügt ihr Mann schnell an. „Die neue Wohnung hat unser Leben positiv
verändert“, sagt Tanja Cam überzeugt. „Uns geht es hier richtig gut. Wir
können Wohnen in Ludwigsfeld jedem nur empfehlen.“
KLEINE UND GROSSE GESCHICHTEN
Von der Diamant- in die Rubin- zur Kristallstraße – einmal quer durch
Ludwigsfeld. Es sind immer nur ein paar wenige Schritte, bis in einer der
Straßen die nächste kleine oder große Geschichte darauf wartet, erzählt
zu werden. Meist sind es Geschichten aus der Vergangenheit. Wer die Zukunft sehen möchte, der geht von der Rubin- in die Opalstraße, wo die
ersten Häuserzeilen bereits saniert und modernisiert sind. Oder biegt
in Diamantstraße ab. Vielleicht verrät Helene Freund, was sie in ihrem
Kaffeesatz entdecken konnte. >.POJRVF(SFUIFM
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MIT VUI G'FUI
Wer sich derzeit in Münchens Altstadt nach dem Einkaufsbummel auf dem
Viktualienmarkt die Zeit für einen zweiminütigen Spaziergang Richtung Isartor
nimmt, dem wird ein Neubauprojekt sofort ins Auge fallen.
B
ei dem Projekt handelt es sich um eines der
letzten unbebauten Grundstücke von Münchens Innenstadt. Die an die stolzen Bürgerhäuser des 19. Jahrhunderts erinnernde Architektur
zieht ihre Blicke auf sich. Die Rede ist vom IsartorPalais, einem mit viel Feingefühl – oder wie man in
München sagt: „mit vui G'fui“ – errichteten Neubau
der PATRIZIA Projektentwicklung.
Das fünfstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude mit seinen großzügigen Rundbogen-Schaufenstern, den weiß
lackierten Holzsprossenfenstern im Obergeschoss und
seinen kupferverblendeten Mansardendächern bietet
Raum für 15 moderne Wohnungen, vier weitläufige
Büroeinheiten sowie großzügige Einzelhandels- und
Gastronomieflächen. Ein grüner Innenhof sorgt dafür,
den städtischen Trubel schnell zu vergessen.
Im Oktober 2007 erwarb PATRIZIA das Grundstück von
der Stadt München. Mai 2009 begann das Bauvorhaben, das mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von
etwa 30 Millionen Euro veranschlagt wurde. „Bei der
Planung galt es zu berücksichtigen, dass das IsartorPalais in einer exklusiven Altstadtlage mit denkmalgeschützter Umgebung entsteht“, erzählt David Christmann, Projektverantwortlicher und Leiter Region Süd
der PATRIZIA Projektentwicklung. Der renommierte
Berliner Architekt Prof. Hans Kollhoff entwarf ein Gebäude, das sich harmonisch in die vorherrschende
gründerzeitliche Fassadensprache des angrenzenden
Gärtnerplatzviertels einfügt.
DAS RICHTIGE KONZEPT
LANDSCHLÖSSCHEN UND GÄRTEN
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„Der Name Zwingerstraße verweist auf die mittelalterliche Befestigungsanlage Münchens, die ungefähr dem Verlauf der heutigen Frauenstraße folgte“,
berichtet Christmann. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Areal vor dem Isartor und den Befestigungsanlagen als Standort für Mühlen, Klosterbauten und Manufakturen genutzt. Später errichteten in
der Umgebung – in unmittelbarer Nähe zur Isar –
Patrizier und Adelige ihre kleinen Landschlösschen
inmitten weitläufiger Gärten. Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich erste Belege für die Bebauung des
Grundstückes an der Zwingerstraße mit fünfstöckigen Wohn- und Geschäftshäusern. Durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurden
sie nach dem Krieg abgerissen. Lange wurde die so
entstandene Freifläche als Parkplatz und Miniparkanlage von Münchens Bewohnern genutzt. Mit der
Schließung einer der letzten Baulücken am Münchner Altstadtring wird das Gebiet nochmals deutlich
aufgewertet.
Dass die PATRIZIA Projektentwicklung mit diesem
Konzept richtig lag, beweist das rege Interesse. Bereits kurz nach Baubeginn standen nur noch wenige
Wohn- und Gewerbeflächen im Isartor-Palais zur Verfügung. Mittlerweile sind alle Wohnungen sowie zwei
von vier Ladeneinheiten vermietet. „Auch die Büround Kanzleiräume stoßen auf reges Interesse“, sagt
Christmann.
Trotz des langen Winters geht das Bauvorhaben zügig voran. Die Fertigstellung soll, wie geplant, Ende
2010 erfolgen. „Wir freuen uns schon sehr darauf,
das fertige Isartor-Palais Münchens Bewohnern präsentieren zu können“, meint Christmann. Mit seiner
besonderen Architektur wird das Isartor-Palais sicher
seinen Beitrag dazu leisten, das Gesicht Münchens
an dieser besonderen Stelle nachhaltig zu prägen.
Weitere ausführliche Informationen finden Sie unter
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HIMMEL AUF ERDEN
Die Vorteile des Immobilieninvestments
mit den Vorteilen des Aktieninvestments
zu verbinden – vor allem für institutionelle
Investoren wären das himmlische Aussichten. Dass diese paradiesischen Zustände zu
irdischer Wirklichkeit werden können, lässt
sich durch harte Fakten belegen. Das zeigt
eine aktuelle Studie der IREBS International
Real Estate Business School an der Universität Regensburg. Vorausgesetzt, der Anlagehorizont ist langfristig!
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ie investiere ich mein Geld? Gerade in diesen Zeiten ist die Antwort auf diese eigentlich doch so simple Frage alles andere als
einfach. Beispiel Immobilie: Investiere ich direkt in Immobilien? Beteilige ich mich an einem offenen bzw. geschlossenen Fonds? Oder
erwerbe ich Aktien einer börsennotierten Immobiliengesellschaft? Wenn
Letzteres eine Option ist, welche Gesetzmäßigkeiten folgen Immobilienaktien? Wird ihre Wertentwicklung eher von den Immobilien- oder den
Aktienmärkten getrieben?
Das Fazit der von der European Real Estate Association in Auftrag gegebenen und von der IREBS International Real Estate Business School an
der Universität Regensburg verfassten Studie ist überraschend eindeutig:
Demnach verhalten sich Immobilienaktien über einen langen Investitionszeitraum letztlich wie Direktimmobilien. Kurzfristig entwickeln sie sich
aber wie Aktien.
NEUER FORSCHUNGSANSATZ
Forschungen über das grundsätzliche Verhalten von Immobilienaktien
sind nicht neu. Bisher gelang es jedoch nicht, eindeutige und schlüssige
Ergebnisse aus den Untersuchungen zu ziehen. Zu sehr waren die letztlich
inkonsistenten Daten von der Methoden- und Stichprobenwahl abhängig.
Dieser Umstand ist für all jene unbefriedigend, die eine Alternative zu direkten Investitionen in Immobilien suchen und zwischen verschiedenen
Angeboten der indirekten Immobilienanlage wie offene und geschlossene
Immobilienfonds, Aktien von Immobilienaktiengesellschaften sowie Real
Estate Investment Trusts (REITs) oder Beteiligungen an Real Estate Private
Equity Fonds zu wählen haben.
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Die Beantwortung der Fragestellung hat weitreichenden Einfluss auf die
Investitions- und Diversifikationsentscheidungen auf der Ebene eines
Portfolios. Durch die Börsennotierung kann sich die Performance einer
Immobilienaktie und ihr Risiko-Chancen-Profil nicht den Entwicklungen
an den Aktienmärkten entziehen. Entsprechend fließen die aktuellen
Wirtschaftsentwicklungen ebenso in den ermittelten Anteilspreis mit ein
wie mögliche Fehleinschätzungen und -bewertungen von Analysten. Das
eigentliche Kerngeschäft der notierten Unternehmen ist jedoch die auf
langfristige Zeiträume ausgerichtete Bewirtschaftung von Immobilien.
In der Studie wurde ein gänzlich neuer analytischer Ansatz verfolgt. Erstmals
wurden auch gesamtwirtschaftliche Faktoren einbezogen. Frühere Ansätze
fokussierten sich ausschließlich auf die gegenseitigen Einflüsse der drei
Anlageklassen: Immobilienaktien, Direktimmobilien und allgemeine Aktien. Die Berücksichtigung gesamtwirtschaftlicher Faktoren gestattete, auch
solche Effekte zu betrachten, die aus den Wechselwirkungen zwischen der
Gesamtwirtschaft und den drei vorgenannten Anlageklassen resultieren.
VORREITER USA UND UK
Für die Stichprobe wurden die Märkte der Vereinigten Staaten und Großbritanniens – unter anderem wegen ihrer besonders hohen Transparenz
und des großen Marktvolumens – gewählt. Die dort vorhandenen Finanzund Immobilienmarktindizes als Kennzahlen für die Wertentwicklungen
auf den Märkten greifen auf einen langen Erhebungszeitraum zurück
und decken den Großteil des Marktvolumens ab. Für das allgemeine
wirtschaftliche Wachstum dienten die jeweiligen Bruttoinlandsprodukte
als Indikator. Als Inflationsindikator wurden die Verbraucherpreisindizes
beider Länder ausgewertet. Um den Einfluss des Geldmarkts zu ermitteln,
zog man die Interbankenzinsen heran, aus denen sich die resultierenden Kreditkosten ableiten lassen. Um in den beiden betrachteten Ländern eine vergleichbare Datenbasis sicherzustellen, wurden die Daten
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zwischen 1992 und 2008 mittels eines komplexen VECM (Vector Error
Correction Model) ausgewertet. Dieses statistische Verfahren aus der
Ökonometrie dient der Auswertung von Zeitreihen wie beispielsweise Aktienkursen. Die untersuchten Variablen stehen dabei in einem sinnvollen,
anders als bei einfachen linearen Regressionsmodellen, vorher nicht bekannten Zusammenhang. Beeinflussen sie sich gegenseitig, nennt man
sie kointegriert. Man spricht diesen Modellen verlässliche Ergebnisse
bei Betrachtungen langer Zeithorizonte zu. Hintergrund ist, dass makroökonomische Daten lediglich monatlich oder gar vierteljährlich, wie im
Falle des Bruttoinlandsprodukts, erhoben werden. Aktienindizes werden
jedoch täglich ermittelt. Zudem ist es nicht sinnvoll, Veränderungen an
Direktimmobilien monatlich zu analysieren, da sie seltener bewertet werden und subjektiven Schätzungen unterliegen.
Bei einer hohen Anzahl von Faktoren in einem solchen Kointegrationsmodell, steigt die Wahrscheinlichkeit signifikant, dass die Ergebnisse zu
instabil werden, um aussagekräftige Schlussfolgerungen abzuleiten. Es
ergaben sich dennoch sehr stabile Ergebnisse, die erstaunlich aussagekräftig und deutlich waren. Die Stabilität der Ergebnisse bestätigt auch
die Auswahl der Daten für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die
Dichte an Auswertungspunkten, mit der gearbeitet wurde. Dementsprechend überzeugend fallen die Schlussfolgerungen aus.
IMMOBILIEN SETZEN SICH LANGFRISTIG DURCH
Die Immobilienaktien der untersuchten Länder sind langfristig signifikant
durch den zugrunde liegenden Immobilienmarkt beeinflusst. Die Studie
zeigt auch, wie stark die Abhängigkeiten für bestimmte Zeiträume sind.
Je länger der betrachtete Zeitraum ist, desto stärker wird der Einfluss des
Immobilienmarkts. Das setzt sich fort bis zu einem Punkt, an dem sicher
abgeleitet werden kann, dass sich Immobilienaktien über einen sehr
langen Investitionszeitraum letztlich wie Direktimmobilien verhalten. Im-
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mobilienaktien sind bei kurzfristiger Betrachtung zwar durch den Aktienmarkt beeinflusst, auf lange Sicht sind sie jedoch durch die Entwicklung
der Immobilien in den jeweiligen Portfolios getrieben. Für weniger entwickelte Märkte weisen ähnliche Resultate darauf hin, dass die Ergebnisse
auch dort Gültigkeit besitzen. Je weiter entwickelt und transparenter diese
Märkte sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich in gleicher Weise
verhalten.
Zwischen den untersuchten Ländern ergaben sich jedoch auch Unterschiede. In den USA ist eine stärkere Verflechtung innerhalb der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu beobachten als in Großbritannien. So
konnten starke Wechselwirkungen von Bruttoinlandsprodukt und Zinsniveau in den USA ausgemacht werden. Im gesamten Untersuchungszeitraum fanden sich höhere Wachstumsraten der Gesamtwirtschaft bei im
Verhältnis niedrigen Zinssätzen. Diese waren verantwortlich für zusätzliche, kreditfinanzierte Investitionen und führten über diesen Weg zum Anstieg der Immobilienpreise. In Großbritannien deuteten die beobachteten
Entwicklungen der Indizes darauf hin, dass sich die Finanz- und Immobilienmärkte vor allem untereinander beeinflussen. Außerdem bestätigten die Resultate, dass Aussagen zum wirksamen Inflationsschutz durch
Immobilieninvestitionen nicht unabhängig von der Betrachtung des wirtschaftlichen Umfelds und dessen Verknüpfung mit dem Immobiliensektor
getroffen werden können.
Immobilienbesitz bietet gute Diversifikationsmöglichkeiten für Investoren mit Multi-Asset-Portfolios. Direktinvestitionen stehen jedoch Eintrittsbarrieren wie hohe Transaktionskosten, Transparenzlücken und
schlechte Liquidierbarkeit entgegen. Wenn aber börsennotierte Immobilienaktien langfristig einen adäquaten Ersatz für Direktimmobilien darstellen, können Investoren mit langem Investitionshorizont und flexibler
Exitplänen von den Vorteilen beider Anlageklassen profitieren – von
3 Prof. Dr. Steffen Sebastian
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der Liquidität, Transparenz und dem Management der Immobilienaktien sowie den Diversifikationsmöglichkeiten und dem Risiko-ChancenProfil von direkten Investition in Immobilien. Die Studie zeigt nicht nur,
dass Immobilienaktien auf lange Sicht als Ersatzinvestition für direkten
Immobilienbesitz dienen können, sondern auch wie gut sie diese Rolle
für unterschiedliche Anlagezeiträume spielen. Wer langfristig in Immobilien investieren möchte und ausreichend flexibel ist, findet in Immobilienaktien damit eine gute Alternative zu direktem Immobilienbesitz.
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DIE CANTILLON-EFFEKTE
Burj Khalifa | Dubai | Fertig: 2010 | 818 m | Stock: 163 | (MPCBMF'JOBO[LSJTF
Taipei Financial Center (Taipei 101) | Taipeh | Fertig: 2004 | 508 m | Stock: 101 | #FHPOOFO[V;FJUFOEFS5FDIOPMPHJFCMBTF
Petronas Tower | Kuala Lumpur | Fertig: 1997 | 452 m | Stock: 88 | "TJFOLSJTF
Sears Tower (jetzt Willis Tower) | Chicago | Fertig: 1974 | 442 m | Stock: 110 | 4UBH¿BUJPOEFSFS+BISF
Das Ergebnis sind Finanzspekulationen und ein exzessiver Investitionsboom, der oft den Anfang vom Ende
einer wirtschaftlichen Expansion darstellt. Die Rekordbauten werden in der Regel auf dem Höhepunkt eines
Wirtschaftsbooms geplant. In dieser Situation lohnt es
sich, dank hoher Mietpreise, die vermietbaren Flächen
über einer gegebenen Grundfläche auch mit sehr aufwendigen Mitteln zu vervielfachen. Das Resultat: ein
möglichst hohes Gebäude. Somit ist ein Hochhaus eine
Wette darauf, dass man genügend Nutzer findet, die bereit sind, eine Höhenmeterprämie für das Büro oder die
Wohnung zu entrichten. In den Jahren zwischen Planung
und Ausführung der Bauten verändert sich jedoch auch
die Wirtschaft: Die Wirtschaftsentwicklung überschreitet ihren zyklischen Höhepunkt und sorgt für eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Das Gebäude und mit ihm die neuen Flächen werden also gerade
dann verfügbar, wenn sie aufgrund der wirtschaftlichen
Lage nicht mehr benötigt werden. Somit sind Hochhäuser Spätzykliker in Bezug auf die Konjunktur. Der Immobiliensektor liefert auf diese Weise ein für alle sichtbares
Beispiel der Fehlallokation von Kapital zu Zeiten des
Wirtschaftsbooms.
Empire State Building | New York | Fertig 1931 | 381 m | Stock: 102 | (SP‡F%FQSFTTJPO
SPÄTZYKLIKER DER KONJUNKTUR
Chrysler Building | New York | Fertig: 1930 | 319 m | Stock: 77 | (SP‡F%FQSFTTJPO
40 Wall Street | New York | Fertig: 1929 | 283 m | Stock: 71 | (SP‡F%FQSFTTJPO
Metropolitan Life | New York | Fertig: 1909 | 213 m | Stock: 50 | 643F[FTTJPO
Aus Sicht von Andrew Lawrence konnte es sich bei dieser Korrelation nicht um einen Zufall handeln. Rekordverdächtige Bauprojekte wurden immer zu Zeiten großen
ökonomischen Wachstums und immenser Finanzflüsse
geboren, sozusagen als Denkmäler der Epoche. Wurde
der Bau höherer Gebäude traditionell durch innovative
Technologien, neue Designrichtungen oder die Bildsprache der Unternehmenskultur bestimmt, haben laut
Lawrence die in ein Land fließenden Kapitalströme und
politische Bestrebungen in der Zwischenzeit ebenso großen Einfluss auf derartige Bauvorhaben. Hohe Liquidität
braucht ehrgeizige Investitionsobjekte. Politiker und Entwickler sind Optimisten und Spieler – wenn sie einmal
am Ball sind, wollen sie dranbleiben. Es ist daher nicht
verwunderlich, dass ein Denkmal für die Epoche das Sahnehäubchen der Regierungszeit darstellt, so Lawrence.
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Der zeitliche Zusammenhang zwischen der Fertigstellung
von Wolkenkratzern und der wirtschaftlichen Entwicklung
eines Landes wurde 1999 von Andrew Lawrence, dem
damaligen Research Direktor von Dresdner Kleinwort
Benson in Hongkong, erstmals untersucht. Der Ökonom
zeigte, dass es zur Abschätzung von Krisen so etwas wie
einen Wolkenkratzer-Index (Skyscraper-Index) gibt: Nahezu jedes Mal fällt die Fertigstellung eines Wolkenkratzers, der einen neuen Höhenrekord aufstellt, mit einer
bedeutenden Korrektur auf den Finanzmärkten oder der
Wirtschaftsentwicklung zusammen. Seit der Vollendung
des Singer Buildings in New York im Jahre 1908 bestand
– um in den Worten von Lawrence zu bleiben – diese ungesunde 100-jährige Korrelation, welche an die biblische
Geschichte des Turmbaus zu Babel erinnert.
Singer Building | New York | Fertig: 1908 | 187 m | Stock: 47 | 643F[FTTJPO
2009 fielen zwei auf den ersten Blick nicht miteinander in Verbindung stehende Ereignisse zusammen:
Zum einen gab es die schwerste weltweite Wirtschaftskrise seit der großen Depression in den 1930erJahren. Zum anderen wurde in Dubai der Bau des bis heute höchsten Gebäudes der Welt, des 800 Meter
hohen Burj Khalifa, abgeschlossen. Wie das Burj Khalifa haben viele Hochhäuser oft die eigentümliche
Eigenschaft, dann fertiggestellt zu werden, wenn sich die Wirtschaft eines Landes in Schwierigkeiten
befindet. Zufall? Oder besteht zwischen diesen beiden Ereignissen ein Zusammenhang?
VON TÜRMEN UND TURBULENZEN
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One World Trade Center Tower | New York | Fertig: 1972/73 | 417 m | Stock: 110 | 4UBH¿BUJPOEFSFS+BISF
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2005 nahm sich auch der amerikanische Ökonom Mark Thornton dieser Thematik an und
zeigte, dass das intuitiv einleuchtende Konzept
des Skyscraper-Index auf Basis der Konjunkturtheorie der Österreichischen Schule für Nationalökonomie erklärt werden kann. Thornton
bezog sich in seiner Arbeit auf drei sogenannte
Cantillon-Effekte, benannt nach Richard Cantillon, die eine theoretische Fundierung für den
Skyscraper-Index lieferten:
Erstens: Fallende Zinsen zu Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs führen zu steigenden Grundstückspreisen, vor allem in den
zentralen innerstädtischen Bürostandorten.
Verbunden mit niedrigeren Kreditzinsen,
veranlasst dies die Grundstückseigentümer
dazu, den Bau immer kapitalintensiverer Bauvorhaben zu beginnen. Zweitens: Folge der
niedrigen Zinsen und der damit verbundenen geringeren Kapitalkosten ist, dass die
durchschnittliche Größe der Firmen wächst,
wodurch die Büroflächennachfrage zunimmt.
Dies führt zu steigenden Mieten, wodurch der
Bau weiterer und in der Regel höherer Bürogebäude unterstützt wird. Drittens: Die niedrigen Zinsen ermöglichen es den Projektentwicklern neue, bisher wegen ihrer Kosten noch
nicht verwendete Technologien zu verwenden,
beziehungsweise neue Technologien zu entwickeln, mit denen neue Höhenrekorde aufgestellt werden können.
AKTUELLE BAUPROJEKTE
Es bleibt abzuwarten, inwieweit der Index auch
in Zukunft seine Gültigkeit haben wird. Der Bau
des Nakheel Tower mit einer Höhe von rund
1.000 Metern in Duabi, der das Burj Khalifa vom
Thron des höchsten Gebäudes der Welt hätte
stoßen können, ist abgebrochen worden. Daneben sind gegenwärtig nur vier weitere Gebäude
geplant, die eine Höhe von mehr als 818 Metern erreichen sollen. Drei von ihnen – der Murjan Tower in Manama (Bahrain) mit geplanten
1.022 Metern, der Burj Mubarak Al Kabir in Madinat Al Hareer (Kuwait) mit 1.001 Metern und
der Kingdom Tower in Jeddah (Saudi Arabien)
mit ebenfalls 1.001 Metern – liegen allesamt im
Mittleren Osten, während sich der vierte Wolkenkratzer, das Sewun International Finance
Center, mit 965 Metern in Seoul (Südkorea) befindet. Man darf gespannt sein, wann welcher
dieser Türme fertiggestellt und mit welcher Krise dieser dann zusammenfallen wird.
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LESTI, DER „MUZUNGU“
Nach seiner Rückkehr aus dem von Armut und Aids schwer geprüften
ugandischen Dorf Buyamba hat Harald Lesti viel zu erzählen. Dass die
Schulkinder sich über die Anwesenheit und die Aktivitäten der „Muzungus“, der weißen Ausländer, im Dorf tatsächlich gefreut haben, freut auch
ihn ganz besonders. „Harry, Harry!“-Rufe der Kinder haben ihn bei seinen
Gängen durch das Dorf begleitet. Kein Wunder, hatte er doch zehn Fußbälle als Geschenk mitgebracht und auch einige Spiele organisiert. So
was spricht sich herum und macht Laune! Dass ihm und dem anderen
Helfer der Grünhelme meist eine Gruppe Neugieriger beim Abendessen
vor ihrer abseits gelegenen Unterkunft zugesehen und dabei staunend
festgestellt haben, „dass der Muzungu auch essen kann“, war weniger
angenehm. Aber so ist das eben auf dem Dorf, und zwar überall auf der
Welt, Privatleben ist dort nur sehr begrenzt möglich …
MITTENDRIN –
JEDERZEIT WIEDER
Er ruht in sich selbst, hat feine Antennen und Sinn für Humor. Und er
hat schon viel von der Welt gesehen – Harald Lesti, Maschinenbauer
aus Aichach. Von Anfang Oktober 2009 bis Mitte Januar 2010 arbeitete
er zusammen mit anderen freiwilligen Helfern der Grünhelme auf der
Baustelle für das PATRIZIA KinderHaus in Uganda. Mittlerweile sind die
Arbeiten abgeschlossen und die neuen Schulgebäude nach der feierlichen Einweihung in Betrieb.
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urzarbeit im Unternehmen, für das Harald Lesti
in Augsburg tätig ist, hatte seine insgesamt viereinhalb Monate dauernde Auszeit möglich gemacht.
Da er schon vor Jahren im Rahmen eines Sabbatjahres für
ein Entwicklungshilfeprojekt auf einer Teeplantage in der
Himalaya-Region gearbeitet hatte, suchte er auch 2009
wieder nach einem sinnvollen, sozialen Projekt. Aufgrund
eines Hinweises aus seinem Freundeskreis war er auf die
Grünhelme, einer von Dr. Rupert Neudeck gegründeten,
sehr pragmatischen und unabhängigen Entwicklungshilfeinitiative, sowie deren gemeinsames Projekt mit der
PATRIZIA KinderHaus-Stiftung in Uganda aufmerksam geworden. Nach gründlichen Recherchen, vielen Vorbereitungen und ausführlichen Gesprächen mit Thomas Just,
dem für die Bauprojekte der Grünhelme Verantwortlichen,
sowie auch mit dem Ehepaar Neudeck und der Stiftung
war Ende September 2009 der große Rucksack für die Reise nach Ostafrika gepackt. „Ich will das Leuchten in den
Augen der Kinder sehen“, hatte Harald Lesti auf die Frage
geantwortet, worauf er sich denn nun, so kurz vor dem
Aufbruch, am meisten freue.
GESCHAFFT!
Die Bauarbeiten für das PATRIZIA KinderHaus waren für den zwar sehr
sportlichen, aber normalerweise eher am Schreibtisch tätigen Maschinenbauer Lesti anstrengender als erwartet. Zudem war die sechs TageArbeitswoche mit ihren zehnstündigen Arbeitstagen auch lang. Allerdings gab es außer der Arbeit auf der Baustelle auch nicht viel anderes
zu tun oder gar zu unternehmen in Buyamba. Kein Strom, kein fließendes
Wasser und unbefestigte Lehmstraßen. Die nächste größere Stadt, in die
man einmal in der Woche zum Einkaufen für die Baustelle und die eigene
Versorgung mit Lebensmitteln fuhr, lag etwa eine Stunde entfernt. So bestand das Abendprogramm der Grünhelme im Wesentlichen aus Kochen
und Ausruhen.
Ende Februar 2010 wurden nach knapp einem Jahr Bauzeit die neuen
Grundschulgebäude in Buyamba als fünftes PATRIZIA KinderHaus in
Anwesenheit des Generalvikars der Diözese von Masaka und des stellvertretenden Parlamentssprechers von Uganda eingeweiht. Dr. Rupert Neudeck sowie Alfred Hoschek, ehrenamtlich Schatzmeister der PATRIZIA
KinderHaus-Stiftung, reisten eigens zur Einweihung aus Deutschland an.
„Muzungu Alfred“ und der Grünhelme-Gründer bekamen neben vielen
Bananen auch ein Kaninchen und ein Huhn überreicht – ein großes Geschenk für die Menschen in Buyamba! Die Tiere freuen sich aber immer
noch ihres Lebens, denn die Beschenkten ließen sie selbstverständlich
im Dorf zurück.
REDUKTION AUFS WESENTLICHE
Die Grundschule bietet nun rund 700 Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren
unter baulich wie auch hygienisch einwandfreien Bedingungen bislang
nicht gegebene Möglichkeiten für ihre Ausbildung. Darüber hinaus stehen jetzt für die Mittagsverpflegung der Kinder eine kleine Küche und ein
überdachter Speisesaal zur Verfügung. Ein neues Lehrerhaus ermöglicht
die Unterbringung von bis zu vier Lehrkräften. Alfred Hoschek erzählt
nach der Rückkehr aus Uganda: „Die Stiftung hat das Kinderhilfsprojekt
in Buyamba in der Überzeugung begonnen, dass Schulbildung Wege in
eine Zukunft ohne Hilflosigkeit und Armut eröffnet. Mit den jetzt fertig gestellten Gbäuden, dem engagierten Lehrpersonal und dem erkennbaren
Lernwillen der Kinder sind die ersten großen Schritte auf diesem Weg
getan.“ Harald Lesti würde ein ähnliches Projekt jederzeit wieder aktiv
unterstützen. >"TUSJE4DIMFS
Während der dreieinhalb Monate in Buyamba habe er am meisten Brot
vermisst, erzählt Harald Lesti und lacht. Und Abwechslung auf dem Teller,
denn die ugandische Küchenkunst basiert in der Hauptsache auf Bananen. Als sehr positiv hat er die Begegnung mit den Einheimischen erlebt:
„Sie waren vollkommen unkompliziert, haben uns unterstützt und herzlich aufgenommen“, berichtet er. In die Sanierungs- und Neubauarbeiten
für das PATRIZIA KinderHaus waren in Spitzenzeiten unter Anleitung der
Grünhelme bis zu 40 Afrikaner eingebunden. Die wenigsten mit bautechnischer Erfahrung, aber alle motiviert und guter Dinge – vor allem
die Frauen. Die Kommunikation erfolgte auf Englisch, allerdings mit einigen Varianten, die dem lokalen Verständnis angepasst waren. Sollte
zum Beispiel etwas „jetzt“, im Sinne von „sofort“, erledigt werden, reichte
das einfache „now“ nicht aus. „You have to do it now, now“, traf den gewünschten Zeithorizont schon eher.
„ICH WILL DAS
LEUCHTEN IN
DEN AUGEN DER
KINDER SEHEN.“
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
BLÜH' IM
GLANZE
DEINER
GÄRTEN
Bäumen, die Antwort darauf zu finden, was uns wirklich glücklich macht.
Ein Refugium, um sich vom „Wir“ zu befreien und das „Ich“ zu entfalten.
Und so ist es bis heute.
WIE DER MENSCH, SO SEIN GARTEN
„In schöner Gartengestaltung entscheidet der leitende Gedanke über
das, was in ihm auftreten darf, und über das, was ausgeschlossen werden muss“, schrieb Gartenfreund und -gestalter Will Lange schon 1907
in seinem Standardwerk „Die Gartengestaltung der Neuzeit“, und erhob
die geistige Grundlage der Hortikultur zur Kunstform: „Wer gibt uns das
Thema für den Garten? Antwort: Wir nehmen die leitenden Gedanken aus
uns, aus unseren Beziehungen zu den Dingen, aus den Dingen selbst. So
wird jeder Garten charakteristisch. Er wird persönlich aus der Individualität des Besitzers oder des Zweckes heraus gestaltet: Die Kunst schöner
Gartengestaltung wird durch klare Durchführung der Leitmotive zur Persönlichkeitskunst.“
Etwa 40 Millionen Deutsche besitzen einen Garten oder arbeiten zumindest darin. Es gibt derzeit knapp 22 Millionen Gartenhaushalte im Lande.
„Im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung haben die Gartenbesitzer ein
besonderes Profil“, stellten die Sozialwissenschaftler Uwe Garske und Dr.
Klaus Vossen 2006 in einer Trendstudie zum Gartenmarkt fest. „Das Wohnen spielt für die Gartenbesitzer eine besonders wichtige Rolle, was sich
auch in einem besonders umweltbewussten Lebensstil ausdrückt. Besitz
als Lebensleitlinie hat eine große Bedeutung.
Hofmann von Fallersleben hat nicht nur
den Text zur offiziellen deutschen Nationalhymne geschrieben, sondern auch zur
inoffiziellen: „Sonne, lass mein Blümchen
sprießen! Wolke, komm es zu begießen!
Richt' empor das Angesicht, liebes Blümchen, fürcht dich nicht!“ dichtete er dereinst. Treffend. Denn das Volk der Dichter
und Denker hat einen grünen Daumen.
GARTELN MACHT STOLZ UND GLÜCKLICH
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in bunter Strauß, ein Blumenkasten am Balkon, eine Pflanze, ein
eigener Garten: die Sehnsucht nach etwas Grünem, Blühendem im
Leben, ist tief im Menschen verwurzelt. Das hat nicht nur mit der
zunehmenden Urbanisierung zu tun, sondern ist elementarer Bestandteil
unserer Kultur, seit vor knapp 2.400 Jahren der Philosoph Epikur im alten
Athen einen Garten als Studierzimmer für seine Schule einrichtete. Weg
von der Aufmerksamkeit heischenden Zur-Schau-Stellung von Meinung,
heraus aus der Öffentlichkeit des städtischen Treibens, zurück in die Privatsphäre, ins Eigene, umgeben von Natur statt von den Errungenschaften von Technologie und Zivilisation. Um dort, angesichts von Blumen und
Wer es sich leisten kann, versucht sich ein Stück mehr Lebensqualität
zu verschaffen, indem er einen Garten zum Haus, ein Wochenendhäuschen, einen Dauercampingplatz, die Parzelle im Kleingartenverein oder
zumindest einen Balkon mit Blick ins Grüne sein Eigen nennt. Der Rosenstrauch am Rand der Terrasse, die in Töpfen gezogenen Salbeiblätter
fürs Saltimbocca vom Balkon: „Gartenarbeit ist in Deutschland eine fast
noch größere Passion als das Heimwerken“, stellen Garske und Vossen
fest. „Gartenarbeit wird von vielen als äußerst beglückende Betätigung
empfunden, die fast Meditationscharakter besitzt und wie kaum eine andere Freizeitbeschäftigung Genugtuung bereitet.“ Nach der Flow-Theorie
sei das nicht weiter verwunderlich, bedeute diese Tätigkeit doch eine Anstrengung, bei der man Zeit und Raum ohne weiteres vergessen kann,
seine Fähigkeiten einbringen muss und ein entsprechendes Feedback erhält: Der Lohn wächst und gedeiht, und die Herausforderung hat niemals
ein Ende. Zudem sind Gärten zutiefst demokratisch, schenken sie dem
Individuum doch einen eigenen Anteil am Ertrag der Heimaterde. Mag er
auch kleiner sein als jener der Reichen und Herrschenden: Seine Tulpe ist
seine, sein Apfel auch. Unversteuert und frei.
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Zugleich bietet der Garten seinem Besitzer das Gefühl von Schutz und
Geborgenheit. Ein Blick ins etymologische Lexikon genügt, um die kulturkreisübergreifende Wahrheit dieser Idee zu belegen. Im Lateinischen
steht hortus, im Griechischen chortos für den eingefriedeten Hof. Die
indogermanische Wurzel „gher“ mündet in den gorodo-s, den Zaun, der
dann wieder auftaucht im russischen gorod (Stadt) und im polnischen
ogorod (Obstgarten). Vielleicht ist der Garten ja die älteste Bautätigkeit
des Menschen überhaupt, denn das Wort bezeichnet ja zuerst einmal nur
einen umfriedeten Raum? >#FSU3zHF
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
KLINGELING, KLINGELING,
ES KOMMT DER…
Keine zwei Klingelzüge neben den Türen in der historischen Fuggerei zu Augsburg sind
gleich. Eine zweckmäßige Navigationshilfe für Heimkehrer zu dunkler Stunde: Am Griff
sollst du dein Heim erkennen…
D
ie Glocken im Inneren der Häuser dagegen klangen alle gleich.
Von feinen Nuancen bei der Stimmung mal abgesehen. Doch wer
will bei einem solch profanen Vorgang noch zwischen As-Dur und
Cis-Moll unterscheiden? Klingelingeling ist Klingelingeling. Die Zeiten haben sich jedoch gewandelt. An die Stelle metallener Mechanik ist schon
vor Jahrzehnten elektronische Signaltechnik getreten. Angesichts des digitalen Fortschritts lag da die Frage auf der Hand: Wenn sich jedermann
mittels weniger Tastenbefehle seine bevorzugte Klangfolge als Klingelton
aufs Handy laden kann – warum sollten wir uns dann an der Türklingel
weiterhin mit aggressivem Läuten, nervendem Geschnarre oder pseudomelodiösem Ding-Dong zufrieden geben? Die Antwort ist inzwischen am
Markt. Neue Geräte mit MP3-Technik sorgen für die persönliche Note an
der Wohnungstür.
Wie sich das anhört, hat der deutsche Ableger der britischen Firma ReBell auf seiner Website als Hörmuster auf einen virtuellen Hauseingang
gelegt. Wer hier einmal nach Herzenslust „Klingelputzen“ geht, erlebt
Klangwelten quer durch die Etagen deutscher Wohnbefindlichkeit. Prof.
Moser hat’s gern anspruchsvoll. Drückt bei ihm ein Besucher die Türklingel, erklingt ein munteres Violinkonzert. Herr König dagegen hat sich,
dem hoheitsvollen Namen gemäß, für sein Titel-Pendant in der Natur entschieden und lässt Löwengebrüll erschallen, sobald jemand Einlass bei
ihm begehrt. Und bei Marie Funke fragt eine Stimme im schönsten Kölsch:
„Solle mer’n reilosse?“
Was das für unsere Wohnkultur zu bedeuten hat? Eingedenk dessen, was
an Handytönen an unser Ohr dringt, tun sich da nicht nur Türen, sondern
Welten auf. Die harmloseren Varianten mögen noch „Horch, was kommt
von draußen rein“ oder die Titelmelodie aus „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ sein. Auch für diverse Songs von den „Doors“ könnten sich
neue Chancen ergeben, während Howard Carpendales „Tür an Tür mit
Alice“ nur sehr eingeschränkt Anwendung finden dürfte. Bushidos „Öffne
uns die Tür“ dagegen hat ebenso seinen Markt wie zur Weihnachtszeit
natürlich „Macht hoch die Tür“.
Derlei liefert einen wunderbaren Vorgeschmack auf das, was künftig
möglich ist, um unser Leben mit neuen Geräuschen zu bereichern. Zur
Vervollkommnung bedarf es allerdings noch eines weiteren technologischen Fortschritts: des Fingerabdruck-Scanners am Klingelknopf. Damit
sich schon an der personalisierten Melodie erkennen lässt, wer da rein
will. Denn ansonsten empfiehlt sich weiterhin der gute Rat der Ersten Allgemeinen Verunsicherung: „Mach nie die Tür auf, lass keinen rein! Mach
nie die Tür auf, sei nie daheim! Ist erst die Tür auf, dann ist's zu spät, denn
du weißt nie, wer draußen steht!“ >,BSMWBO0TUFO
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
SERIE „BÖRSEN DER WELT“ (FOLGE 6)
3
AKTIENHANDEL
IN XS UND XXXXL
Auf diesem Parkett geht es turbulent zu. Aktien, Fonds, Optionsscheine, Zertifikate, Realtime-Kurse und Charts gilt es zu beachten.
Egal ob an der weltgrößten Börse in New York oder an der kleinsten
auf den Färöer Inseln.
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uf den Kapverdischen Inseln, auf denen
400.000 Menschen leben, wurde nun die
kleinste Börse der Welt eröffnet. Dort werden
sieben einheimische Unternehmen gehandelt.“
So lauteten die Schlagzeilen im August 2005. Doch
in den vergangenen fünf Jahren hat sich auf dem Börsenparkett einiges getan.
Der bekannteste Aktienindex ist der Dow Jones Industrial Average, der sich aus 30 der größten USUnternehmen zusammensetzt. An der NYSE werden
täglich mehrere Milliarden Aktien gehandelt. Der
Tag mit dem höchsten Handelsvolumen war der
10. Oktober 2008 mit 7,3 Milliarden gehandelter Aktien
(Einfachzählung).
Als kleinste Börse der Welt gilt nun die der Färöer
Inseln. Die „Schafinseln“ sind eine besiedelte Inselgruppe im Nordatlantik zwischen den Britischen
Inseln, Norwegen und Island, bewohnt von etwa
48.500 Einwohnern. Zusammen mit Island bilden die
Färöer seit November 2006 eine Wirtschaftsunion.
Am 31. Dezember 2002 hatten 2783 Unternehmen an
der NYSE eine Börsennotierung, Ende 2008 waren es
3.507. Die Anzahl von Firmen aus den USA stieg im gleichen Zeitraum von 2.310 auf den Rekordstand von 3.097.
Die Marktkapitalisierung lag am 31. Dezember 2009
bei 14.626.450.846.717 US-Dollar.
Sigurd Poulsen, Chef der Landesbank Foeroya, plante
seit 2003 eine eigene Wertpapierbörse auf den Inseln.
Er erwartete an dem neuen Handelsplatz zunächst lediglich zwei Unternehmen. Im Laufe der kommenden
fünf Jahre sollten es immerhin acht werden. Im Visier
hatte Poulsen die Sparkasse sowie die örtliche Telefongesellschaft und die großen Fischereikonzerne.
Doch ganz gleich wie groß die Börse auch sein mag,
sowohl auf den Färöer Inseln als auch in New York
ist es jeden Tag sehr spannend, wenn sich die aktuellen Kurswerte über die Anzeigentafel schlängeln
– sei es in der XS- wie in der XXXXL-Version.
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Am 31. März 2004 wurde in der Hauptstadt Tórshavn
die Börse mit dem Namen „Färöer Securities Market“
gegründet. Ein wichtiger Schritt, um unabhängiger
von Dänemark zu werden, unter dessen Herrschaft
der Inselstaat seit rund 600 Jahren steht. Die Unternehmen, die an der Färöer Börse notieren, werden
über die Börse Island gehandelt. 2006 ging mit Atlantic Petroleum das erste Unternehmen an die färöische
Börse. Seitdem haben die beiden größten Banken
– Foeroya Banki und Eik Banki – und auch die einzige zu den Färöern fliegende Fluggesellschaft, Atlantic
Airways, an der Börse notiert.
Das Wertpapier-Pendant der Superlative ist die viel
zitierte „Wall Street“. Die New York Stock Exchange
(NYSE) – so der offizielle Name – ist die größte Wertpapierbörse der Welt und gehört zur NYSE EuronextGruppe.
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
FÜR GENIESSER
Es hat den Anspruch, dem Gast den Wunsch „ich
will genießen!“ zu erfüllen, das Steakrestaurant
„Azsteakas“ in der Augsburger Innenstadt.
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it bester Qualität sowie absolut frischen
und natürlichen Zutaten hat die Küche des
„Azsteakas“ innerhalb kürzester Zeit viele Anhänger gewonnen. Dabei ist das engagierte
Steakhouse, das überwiegend Fleisch vom reinrassigen Black Angus Rind aus Argentinien verwendet,
nicht nur für Freunde exzellenter Steak- und anderer
Fleischgerichte eine gefragte Adresse.
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Die Salatbar sucht ihresgleichen und begeistert nicht
nur durch ihre außergewöhnliche Reichhaltigkeit,
sondern auch durch ihre täglich frisch zubereiteten,
hausgemachten Dressings. Hinzu kommen weitere
Extras, die jede selbst zusammengestellte SalatKomposition zu einer kleinen Delikatesse machen:
Ein großer Laib Parmesankäse, von dem sich der
geneigte Gast die von ihm bevorzugte ScheibchenMenge herunterhobeln kann, Sonnenblumen- und
Pinienkerne, verschiedene Crouton-Sorten, Oliven,
Schafskäse sowie frisches Baguette. Und nicht nur
wenn der Salat als Hauptgericht gewählt wird, kann
der Teller so oft am eisgekühlten Vitamin-Buffet wieder aufgefüllt werden, bis der individuell gewünschte
Sättigungsgrad erreicht ist. Das sowie auch die wochentags täglich wechselnden, feinen Mittagsangebote erfreuen das Schwabenherz! Selbst verwöhnte
Gaumen vermögen die im „Azsteakas“ servierten
Steaks offenkundig zu entzücken, denn bei unserem
Besuch vor Ort hörten wir am Nebentisch den wohlig
geseufzten Kommentar eines Gastes: „Also, bei diesem Tenderloin kommen mir doch glatt die Freudentränen.“ Das Steakhouse-Team wird’s freuen, setzt es
sich doch konsequent für höchste Fleischqualität bei
Einkauf und Zubereitung ein. So müssen die Fleischzulieferer einen strengen Kriterienkatalog erfüllen,
wenn sie die Küche dieses qualitätsbewussten
Steakrestaurants als Kunden haben möchten. Zubereitet wird das erstklassige Fleisch von Hüft-, Rib-Eye,
Rump-, American Tenderloin-, Filet- oder T-BoneSteaks von wahren Künstlern am Lavastein-Grill. Sie
setzen ihren ganzen Ehrgeiz daran, punktgenau den
vom Gast für sein Steak gewünschten Garungsgrad
zu erreichen sowie auch unterschiedlich lang gegrillte Steaks für Gäste einer Tischgesellschaft zeitgleich
zu servieren.
Generell kann der gesundheitsbewusste Gast in diesem Steakhouse vollkommen entspannt genießen,
denn hier haben Frische, natürliche Gewürze und
Verzicht auf chemische Zusatzstoffe oberste Priorität.
Zur Entspannung im „Azsteakas“ trägt nicht zuletzt
auch der zuvorkommende Service bei. „Ich will genießen!“ wird dem Gast hier wirklich leicht gemacht.
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
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ZURÜCK ZUR BALANCE
Geht es um den „flow“, den Glückszustand, auf den der Mensch Einfluss
hat, empfiehlt es sich, Einfluss zu nehmen. Insbesondere stark belastete
Menschen finden ansonsten ihre Balance nicht so ohne weiteres wieder.
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arum also nicht wieder lernen, auf die eigene innere Stimme zu hören? Weg gehen vom
Alltagsgeschehen und los lassen. Und sei es
auch nur für ein Weilchen. Am besten an einem Ort, an
dem man auch als gänzlich Fremder wie ein Freund des
Hauses empfangen wird. Das Vier Sterne Hotel Enzian
in Zauchensee im Salzburger Land ist so ein Ort!
Die Inhaberfamilie Maier umgibt ihre Gäste mit Herzlichkeit und strahlt Begeisterung für das Gastgebersein aus. Ein besonderes Anliegen ist ihnen dabei,
dass ihre Gäste während des Aufenthaltes in ihrem
Haus alles hinter sich lassen können, was ihr inneres
Gleichgewicht stört. Das sind naturgemäß die unterschiedlichsten Dinge. Zeitmangel sowie ein Übermaß
an übernommenen Pflichten und selbst auferlegtem
Perfektionismus gehören häufig dazu. Ein überaus
erholsames Gegengewicht dazu ist die harmonische
Atmosphäre im Enzian. Die feine Küche, mit viel Liebe
zubereitet und mit täglich neuen Kompositionen für
echte Gaumenfreuden sorgend, tut das Ihre dazu. Darüber hinaus hält der Wellness-Bereich des Hotels mit
Schwimmbad, Sauna- und Massage-Bereich ein brei-
tes Angebot für das körperliche Wohlbefinden bereit.
Ein oder zwei Gänge aus dem üblichen Alltagstempo
herunterzuschalten, fällt hier deshalb nicht schwer…
Den Rahmen für das Wohlfühlwohnen im Hotel Enzian bildet die zauberhafte Bergwelt des Salzburger
Landes. Für Wintersportler ein wahres Paradies! Das
Auto kann man während des Aufenthalts in Zauchensee getrost vergessen, denn das weitläufige
Wintersportgebiet Ski Amadé liegt vor der Haustür.
Schon der erste morgendliche Blick aus dem Hotelfenster präsentiert wunderbar präparierte Pisten,
ohne lange Wartezeiten geht es in die Gondel, und
schon kann der persönliche Traum-Skitag beginnen.
Im Sommer lässt es sich bei ausgedehnten Wanderungen entspannen oder „Wellness selbst gemacht“
ausprobieren. Was das ist? Beispielsweise still auf
einer Bergwiese sitzen und seine Antennen ausfahren. Dabei lässt sich viel Neues entdecken. Unter
anderem das eigene Ich und seine Wünsche. Und
wenn es dabei gelingt, zurück zur Balance zu finden,
freut das ganz besonders die Maiers vom Enzian!
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FTUBUFNFOUTmagazin 02|10
EINS ANTON – DIE KOLUMNE FÜR AUFGEWECKTE VIELREISENDE
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WARUM WIR AUF
TOMATENSAFT FLIEGEN
schnitz als Zugabe in den Becher bekommen, gibt es zum Tomatensaft
auch noch Pfeffer, Salz und ein Cocktail-Umrührstäbchen dazu. Echter
Mehrwert also auf dem Klapptisch, value for money.
Und dann kommen auch noch der Spieltrieb und ausgeprägtes Verantwortungsgefühl dazu. Auch die schönste Simulation am Boden kann nicht
nachspüren, was in einem Geschäftsreisenden vor sich geht, der gebeutelt von verdrängter Flugangst, angespannt von den bevorstehenden
Meetings, erschöpft von der harten Arbeit eines Tages, fern der Heimat
und im Mittelsitz eingezwängt zwischen zwei Preisboxern nach dem rettenden Strohhalm greift. Die händische Zubereitung eines vitaminreichen
Absackers bietet Ablenkung und vermittelt das Gefühl, etwas Vernünftiges getan zu haben, bevor man etwas echt Gesundes zu sich nimmt. Das
ist so ähnlich wie beim Überraschungsei.
Alles geklärt? Dann bleibt noch die famose Zahl von 1,7 Millionen Litern
Tomatensaft, den die Lufthansa jährlich an ihre Passagiere ausschenkt.
Damit könnte man zwar die Tanks von gut 65 Boeing 737 bis zur Halskrause füllen. Bei einem Brennwert von 16 Kilokalorien pro 100 Milliliter käme
jede von denen gerade mal 75 Meter weit. Wenn Sie wollen, rechnen Sie’s
nach. Wenn nicht, trinken Sie mit mir ein Bitter Lemon.
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rgendwann musste das ja kommen: der im Flug servierte Tomatensaft als Forschungsgegenstand. Und wer hat sich um die Lösung des Rätsels bemüht, warum ausgerechnet das verflüssigte
Nachtschattengewächs sich unter uns Jet-Settern so großer Beliebtheit erfreut? Ausgerechnet eine Wissenschaftlerin des Fraunhofer-Instituts für Bau(!)physik. Flugzeugbau vielleicht? Immerhin konnte Dr.
Andrea Burdack-Freitag nachweisen, dass es mit den Kabinenbedingungen zusammenhängt, warum uns in 10.000 Metern Höhe etwas
mundet, was auf Flughöhe Null von den Probanden als „erdig und
muffig“ beschrieben wurde. Unter Kabinendruck dagegen verspürten
wir „fruchtige Gerüche und süße, kühlende Geschmackseindrücke“.
Ich sehe das anders. Das aus dem Karton in den Plastikbecher umgefüllte Rotgetränk aus dem Discounterregal, das wir normalerweise
serviert bekommen, halte ich mir grundsätzlich nicht unter die Nase.
Braucht bloß vor, neben und hinter mir einer ruckeln – zack! Und
wenn ich Kühlung will, drehe ich an der Luftdüse über dem Sitz. Jahrelange Beobachtungen lassen mich ganz andere Gründe für diese
Beliebtheit vermuten. Wobei Kalorienzufuhr als Ausgleich für weggefallene Bordverpflegung ebenso zu vernachlässigen ist wie das
Durstlöschen.
Happy landings – Ihr
*
* „Eins Anton“ sitzt im Flugzeug vorne links. Sein Anspruch an die Welt um ihn
herum entspricht dem Ticketaufdruck „First Class“. Dennoch nimmt er stets auch
aufmerksam wahr, was in seinem Rücken geschieht.
IMPRESSUM
Herausgeber
PATRIZIA Immobilien AG, PATRIZIA Bürohaus, Fuggerstraße 26, 86150 Augsburg
Tel.: + 49 (0) 821 50910-000, Fax: + 49 (0) 821 50910-999
[email protected], www.patrizia.ag
Verlag
vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Augsburg, www.vmm-wirtschaftsverlag.de
Autoren dieser Ausgabe
Dr. Marcus Cieleback, Monique Grethel (CR), Christine Koller, Andreas Menke
(Projektleitung), Karl von Osten, Bert Röge, Astrid Schüler, Prof. Dr. Steffen Sebastian,
Melanie Wollscheid
Bildquellen
Brechenmacher & Baumann, Fotolia, helgahengge.com, i-stock, Photocase,
PATRIZIA Immobilien AG, privat
Druckerei
AZ Druck und Datentechnik
Nein, es sind niedere Instinkte, die hier erbarmungslos zuschlagen
und uns zu einem Getränk greifen lassen, das wir in der Kneipe ums
Eck nicht mit der Kneifzange anfassen. Schlicht und einfach: Wir kriegen mehr geschenkt als die anderen. Denn während Cola-, Wasserund Apfelsafttrinker bestenfalls einen Eiswürfel oder einen Zitronen-
Disclaimer
Dieses Magazin stellt keine Anregung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder sonstigem Handel von Wertpapieren der PATRIZIA Immobilien AG dar. Die zur Verfügung
gestellten Informationen und Daten bieten dem Leser einen Überblick über das
Unternehmen zu Informationszwecken. Dieses Magazin enthält keine Informationen,
aufgrund derer wertpapierrechtliche Ansprüche geltend gemacht werden können.
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umfasst. Als anerkannter Geschäftspartner großer institutioneller Anleger
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das Unternehmen bundesweit und
deckt die gesamte Wertschöpfungskette rund um die Immobilie ab.
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