Informationen zur Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung SpZA
Transcrição
Informationen zur Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung SpZA
in Zusammenarbeit mit der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, Düsseldorf gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik Geschäftsbereichsleitung und Verwaltung Grafenberger Allee 341/3, 40235 Düsseldorf Kontakt Britta Grupe Fortbildungskoordinatorin Telefon 0211 / 67 08-22 Fax 0211 / 67 08-26 E-Mail [email protected] Datum: Januar 2016 Erneut können wir Ihnen unsere Fortbildungsreihe Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung für das Jahr 2016/17 anbieten. Darüber freuen wir uns, denn die Aktualität der Probleme in der Betreuung psychisch kranker Menschen mit „Doppeldiagnosen“ besteht weiterhin und wir hoffen, Ihnen einen guten Weg zur fachlichen Qualifizierung aufweisen zu können. Das Konzept der gemeinsamen Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Eingliederungs- und Wohnungslosenhilfe hat sich in den letzten Jahren bewährt und die Qualifizierung beider Bereiche bisher erfolgreich gezeigt. Wir passen das Curriculum laufend den sich verändernden Informationsbedürfnissen an. Wir wünschen uns, dass auch in Zeiten „leerer Kassen“ und sich dramatisch verändernden Rahmenbedingungen Träger, Dienste und Einrichtungen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unser Angebot nutzen, um daraus „Kapital zu schlagen“ für ihre tägliche Arbeit und deren Weiterentwicklung. Die Methoden der Wissensvermittlung orientieren sich an den Erfordernissen der Berufspraxis. Besonders freuen wir uns, dass wir wiederum die Teilnehmerbeiträge gegenüber den Vorjahren nicht haben anheben müssen. Wir hoffen, dass sich Ihre Investitionen in unser Fortbildungsangebot für Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszahlen! Wesentliche Leitgedanken der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung sind: durch individuelle Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine "institutionelle“ Qualifikation zu erreichen, d.h. durch persönliche Qualifizierung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, auch auf Veränderungen der Arbeitsweisen in ihren Einrichtungen hinzuwirken, "Gemeindepsychiatrie" so zu verstehen, dass die in diesem Bereich Tätigen es als ihre Aufgabe ansehen, in den Gemeinden (Lebensort!) Lebens- und Versorgungsbedingungen (mit) zu gestalten, die den Bedürfnissen psychisch behinderter, erkrankter und gefährdeter Menschen und ihrer Familien entsprechen. Auch richtet sich die SpZA weiterhin an berufserfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeindeorientierter fachpsychiatrischer Dienste und Einrichtungen, die berufsbegleitend neuere Entwicklungen ihres Fachgebiets kennen lernen, vorhandene Kenntnisse vertiefen sowie ihre Handlungsstrategien praxisorientiert erweitern wollen. Themen (auszugsweise): Grundlagen der Krankheitslehre, medizinisches vs. psychologisches vs. systemisches Grundverständnis psychischer Erkrankungen Grundlagen der Verhaltensbeobachtung - "naives" Wissen vs. wissenschaftliche Verhaltenstheorien Darstellung und Erarbeitung von 4 unterschiedlichen Grundverständnissen psychischer Erkrankung Konfrontation mit realen psychiatrischen Erlebnissituationen Erhebung des unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Kenntnisstandes der Teilnehmer Frühwarnsymptome einer psychischen Erkrankung verschiedene Erklärungsmodelle für psychotische Dekompensation Grenzen psychosozialer Handlungsmöglichkeiten bei psychotischer Dekompensation Akutbehandlung Psychopharmaka chronische psychische Erkrankung und deren Erklärungsansätze Prävention Herausarbeiten von Chancen und Grenzen der einzelnen Institutionen in Bezug auf Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten bei psychischen Erkrankungen Lehre psychiatrischer Institutionen Enthospitalisierung gemeinsame Therapieplanung psychiatrischer Institutionen, die ein unterschiedliches Grundverständnis von psychischer Erkrankung haben Erarbeitung eines veränderten Leistungsprofils der eigenen Institution Grenzen der persönlichen Belastbarkeit, Maßnahmen der Psychohygiene Obdachlosigkeit und psychische Erkrankung Sucht und Psychose, Doppeldiagnosen Qualitätssicherung ambulante Notfallversorgung, Krisenintervention. Methodik: Die Methoden der Wissensvermittlung entsprechen moderner Didaktik, sie orientieren sich in doppelter Hinsicht an den Erfordernissen der Berufspraxis: einmal haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, durch kontinuierlichen Rückgriff auf ihre eigenen Erfahrungen zu einer umfassenderen Sichtweise der Themen zu kommen, zum anderen wird auf Veränderungen des praktischen Handelns abgezielt. Informationsreferate werden von daher nur zu ausgewählten Themen gehalten, praktische Übungen im Planspiel, Gruppenarbeit, Rollenspiele und Falldarstellungen stehen im Mittelpunkt. Audiovisuelle Methoden werden integriert. Supervisionen und die Teilnahme an trialogisch orientierten Fachtagungen dienen der Ergänzung und Abrundung. Gesamtstruktur: Die Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung gliedert sich in: 1a. 1b. Einen „Grundkurs“ mit einem Gesamtumfang von 16 eintägigen Unterrichtseinheiten (UE). Er stellt zunächst einmal eine selbständige Qualifizierungsmaßnahme dar und kann mit einem eigenen Zertifikat über die Teilnahme an diesem abgeschlossen werden. Für die Erlangung dieses Zertifikats ist die Ableistung einer mündlichen Prüfung neben der regelmäßigen Teilnahme Voraussetzung. Nach erfolgreicher Qualifizierung, die durch das Zertifikat nachgewiesen wird, ist die Teilnahme am weiterführenden, 26 UE umfassenden „Aufbaukurs“ möglich. Jedoch besteht auch die Möglichkeit, den „Grundkurs“ ohne Prüfung abzuschließen. In diesem Fall wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Diese berechtigt aber nicht zur Teilnahme am Aufbaukurs. Seite 2 von 4 2. Der sich an den „Grundkurs“ (erfolgreiche Absolvierung durch Zertifikat nachgewiesen) anschließende „Aufbaukurs“ wird wiederum mit einem Zertifikat abgeschlossen. Dieses Zertifikat ist der Nachweis der Qualifizierung im Rahmen der „Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung“. Neben der qualifizierten Teilnahme am Grundkurs setzt die Erlangung des Zertifikats „Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung“ voraus: a. die regelmäßige Teilnahme an den Unterrichtseinheiten des Aufbaukurses (26 Unterrichtstage), an der arbeitsplatzbezogenen Supervision (30 Unterrichtsstunden à 45 Min. pro TN) an 1-2 trialogisch orientierten Fachtagungen/Psychoseseminaren, unterrichtsbegleitende Kleingruppenarbeit in Eigenverantwortung, b. die Erstellung einer schriftlichen Hausarbeit (als Einzel- oder Gruppenarbeit), c. die erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung. Schaubild zur Struktur der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung Grundkurs 16 x 8 Unterrichtsstunden Abschluss mit Teilnahmebescheinigung oder mit eigenem Zertifikat Aufbaukurs Kleingruppenarbeit, Tagungen, usw. 26 x 8 Unterrichtsstunden Voraussetzung: Zertifikat Grundkurs Abschluss: Zertifikat Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung Supervision: 30 U-Std. zu 45 Minuten Dauer der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung: Gesamtdauer (Grund- und Aufbaukurs): 2 – 2 ½ Jahre unter Berücksichtigung der Schulferien NRW Nächster Grundkurs: ca. 1 Jahr, unter Berücksichtigung der Schulferienzeiten Beginn: 06.05.2016 (ausgebucht!) Nächster Aufbaukurs: ca. 1 ½ Jahre ebenfalls unter Berücksichtigung der Schulferienzeiten Beginn: Sommer 2017 Veranstalter: Graf Recke Stiftung Düsseldorf, Sozialpsychiatrischer und Heilpädagogischer Verbund, in Kooperation mit der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V., Düsseldorf. Seite 3 von 4 Kursleitung: Klaus Nouvertné, Dipl.-Psychologe u. Psychotherapeut, Solingen Tagungsort: Graf Recke Stiftung, Sozialpsychiatrischer und Heilpädagogischer Verbund, Grafenberger Allee 341-343, 40235 Düsseldorf, Seminarraum „Haus Zoppenbrück“. Teilnehmerbegrenzung: Die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 23 begrenzt. Kosten: Grundkurs: Aufbaukurs: € 810,-- pro Person € 1.720,-- pro Person Die Fortbildungsreihe Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung wird durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert. Der Teilnehmerbeitrag wird mit der schriftlichen Bestätigung der Anmeldung durch die Veranstalter fällig. Information und Anmeldung: Weitere Informationen zu allen Teilen der SpZA erhalten Sie bei: Graf Recke Stiftung, Geschäftsbereich Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik, Grafenberger Allee 341-343, 40235 Düsseldorf, Frau Grupe 0211/67 08 22; Fax: 0211/67 08 26; e-mail: [email protected] Die Anmeldung zum Grundkurs 24 bitte mit dem beiliegenden Vordruck vornehmen, einschl. der Zustimmungserklärung des Arbeitgebers. Die Anmeldung wird erst mit der schriftlichen Bestätigung durch die Veranstalter wirksam. Zugang zu den Aufbaukursen haben nur die Absolventinnen und Absolventen der Grundkurse. (Falls Sie einen Bildungsscheck und Prämiengutschein nutzen möchten, bitte sofort mit der Anmeldung einreichen) Seite 4 von 4