JUMA 3/2005 - Bundesverwaltungsamt
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JUMA 3/2005 - Bundesverwaltungsamt
Titel 12.05.2005 9:17 Uhr Seite 1 JUMA D A S J U G E N D M A G A Z I N Beste Freundin, blöde Kuh www.juma.de 3/05 e 0,75 S. 02-03 Inhalt.korr2 12.05.2005 11:52 Uhr Seite 2 Du willst mal raus, gut gebrauchen kannst. Auch im neuen JUMA findest du jede Menge Anregungen: eine Schatzsuche per Internet, die Restaurierung eines alten Bauernhofes, Surftipps für junge Deutschlandtouristen und einen Bericht über ein Jugendprojekt. Wichtig bei deinen Plänen ist vor allem eines: Ergreife die Initiative! Sprich mit Leuten, die dir helfen können! Bitte deine Eltern um Unterstützung! Glaub mir: Es lohnt sich! Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt! 4000. Mitglied im JUMA-Club Nah dran ... raus von zu Haus? Gut! Es gibt tausend verschiedene Möglichkeiten: eine Wanderung mit Freunden in die Natur; einen Ausflug zu einem Kulturdenkmal; ein Besuch im Schwimmbad. Das ist „Futter“ – mal für den Körper, mal für den Geist. Hast du die Chance zu reisen? Nutze sie! Zum Beispiel zu einem Sporttreffen; oder auf einer Klassenfahrt. Wer raus kommt, entdeckt mehr von der Welt – von der eigenen und vielleicht auch von der fremden. Man kann als Au-pairMädchen oder -Junge in einem anderen Land leben, arbeiten und die Sprache lernen. Bei Workcamps und internationalen Jugendbegegnungen lernt man gleichaltrige Leute aus anderen Ländern kennen. Das ist meistens billiger und bringt manchmal genauso viel wie Sprach- oder Studienreisen. Im Internet bekommst du unter der Adresse www.rausvonzuhaus.de eine Menge Tipps, von denen du sicher einige Christian Vogeler JUMICs schreiben für www.juma.de Angelika (links) und Ani sind JUMICs und schreiben für JUMA im Internet. 2 JUMA 3/2005 „Winzige Dinge können eine sehr große Bedeutung haben", findet Katalin, 17 Jahre, aus Miskolc in Ungarn. Sie entdeckte die JUMA-Internetadresse Katalin www.juma.de unten auf dem Titel der Zeitschrift JUMA, die sie in ihrer Schule bekommt. Schnell meldete sie sich als JUMACLUB-Mitglied an. Als 4000. Mitglied bekam sie unser JUMA-Überraschungspaket. Die Gymnasiastin geht in die 11. Klasse und lernt seit zwei Jahren Deutsch. Katalins Hobbys: Ski fahren, reiten und schwimmen. Außerdem Nach einem engagiert sie sich bei einem Tierschutzverein Besuch bei und bei den Maltesern. Zukunftspläne? Design unserer FreunNach einem studieren und vielleicht Betriebswirtschaft. Und din fuhren wir Besuch bei mit dem neue Bus reisen: Sie möchte neue Kulturen und tolle unserer Freunnach Hause. Leute kennen lernen. Musik? KatalinAls mag Popwir din fuhren wir angemitTrance dem Bus und Rock. „In Ungarn hört man immer kommen nach Hause. waren, sahen Als oder Techno in den Klubs. Das mag wir ichangekomauch. Aber zu Hause höre ich Silbermond, Fettes Brot, N. Bedingfield, Maroon 5, Jem, Linkin Park oder Nena." Übrigens: Mitglied im JUMA-Club kann jeder Schüler zwischen 12 und 20 Jahren werden. Wir sind gespannt, wann wir das 5000. Mitglied begrüßen können. Angelika, 17 Jahre, aus Polen erzählt von ihren besten Schulfreundinnen. „Wir sind gute Freunde. Ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann", sagt sie. Rodrigue, 19 Jahre, aus Benin schreibt, warum man zur Schule gehen sollte. „Die Schule muss ein Ort sein, an dem man sich und die Welt entdecken kann", meint er. Ani, 17 Jahre, aus Bulgarien hat gefragt, was ihre Mit- schüler in ihrer Freizeit machen. „Ich war wirklich erstaunt, dass viele wirklich tolle Hobbys haben." Die drei sind JUMICs. Das sind Schülerkorrespondenten, die für JUMA im Internet schreiben. Über 35 Jugendliche haben sich bereits angemeldet. Doch noch sind längst nicht alle Länder vertreten. Darum können sich jetzt neue Korrespondenten anmelden. Bedingung: Man muss Mitglied im JUMA-Club sein. 11:52 Uhr Moment mal! 4 Zeigt her! Schuhe und ihre Besitzer 6 Ein Hund muss her! 11 Kleine Welten 12 Unter Segeln lernen 2. Teil: Die Reise 14 Workcamps Tolle Erfahrungen sind der Lohn 18 Deutschland für junge Touristen 21 Europa Neue Chancen ohne Grenzen 22 Simone: Einsamkeit 25 Helden von früher 26 Du schaffst das! 28 Mitmachen erwünscht 29 Seite 3 31 Beste Freundin, blöde Kuh 32 Leseprobe: Ganz weit weg 34 Mach-mit-Auflösung „Ans Herz ...“ 35 Szene 36 Briefe, Impressum 38 Talente 2006 40 Sportschuhe oder Pumps? Viele unterschiedliche Schuhe sind zur Zeit modern. Lässig, schick oder sportlich – jeder hat seine eigenen Vorlieben. JUMA hat Jugendlichen auf die Füße geschaut und sie über ihre Schuhe befragt. Interessant war vor allem die Frage: Was verraten die Schuhe über ihre Besitzer? 6 WORKCAMP In den Ferien arbeiten kann man in internationalen Workcamps. Dabei geht es nicht ums Geld, sondern um interessante Erfahrungen und denKontakt zu Gleichaltrigen aus allen möglichen Ecken der Welt. 18 Erfolgreiche Begegnung mit Deutsch 30 Einstein – relativ genial SCHUHE Foto: Karsten Schöne 12.05.2005 Foto: Dominik Asbach S. 02-03 Inhalt.korr2 32 Foto: B etsy Beste Freundin, blöde Kuh – so hart sind die Gegensätze manchmal bei Freundschaften unter Mädchen. Wenn man das Thema in einem Fotoroman oder einem Video festhält, macht man interessante Erfahrungen. Eysel FREUNDSCHAFT JUMA 3/2005 3 S 04-05 Moment.korr2 12.05.2005 11:58 Uhr Seite 4 Moment mal ! Kletterturm im Mauerpark Text/Foto: Klaus Martin Höfer Früher war hier der „Todesstreifen“ der Berliner Mauer. Jetzt ist das Betreten des Gebietes zwischen Ost- und Westberlin ungefährlich. Man kann dort in neu angelegten Parks spazieren gehen oder auch klettern. Denn wo früher ein Wachturm für Soldaten stand, sind jetzt Klettertürme. An denen üben Bergsteiger und solche, die es werden wollen. Zum Gipfel führen 18 Routen, die unterschiedlich schwer sind. 4 JUMA 3/2005 S 04-05 Moment.korr2 12.05.2005 11:58 Uhr Seite 5 Frische Luft gegen Computersucht Computer, Fernsehen und Gameboy sind im „Wichernhaus“ in Boltenhagen verboten. In dieser Klinik an der Ostsee lernen Kinder und Jugendliche, sinnvoll mit ihrer Freizeit umzugehen. Früher saßen viele von ihnen stundenlang vor dem PC. Fachleute sprechen von Foto: ZB -Fotoreport Computersucht. Die meisten jungen Patienten leiden unter Übergewicht: Sie bewegen sich zu wenig. Darum lesen die Jugendlichen in der Klinik nicht nur Bücher und spielen Karten, sondern beschäftigen sich auch regelPetra Kroll mäßig an der frischen Luft. Schwimmendes Freibad Mitten in Berlin liegt das „Badeschiff Spreebrücke“. Von Mai bis Oktober kann man hier in 20 Grad warmem Wasser schwimmen. Das gesamte Projekt der Architektengruppe AMP und der Künstlerin Susanne Lorenz besteht aus drei Teilen: dem Badeschiff, zwei Plattformen und einem Brückensteg. Das „Badeschiff“ ist im Sommer von 8–24 Uhr geöffnet. Es erinnert an vergangene Berliner Badekultur. Schon früher war das Baden in der Spree in abgetrennten Wasserbereichen bzw. in „Badeschiffen“ mit Frischwasser erlaubt. Doch das Flusswasser wurde immer schmutziChristian Vogeler ger, und die Schiffe verschwanden. Geocaching heißt das Spiel – zusammengesetzt aus dem griechischen Wort geo (Erde) und dem englischen Wort cache (Versteck). Es ist die moderne Form der guten alten Schatzsuche. Meistens sind die Schätze in einer Dose irgendwo im Wald vergraben: Dosen mit Büchern, Münzen und unbedeutenden oder wertlosen Dingen. Im Internet erfährt man unter www.geocaching.de mehr über das Versteck der Schätze. Man benötigt dann ein Gerät mit Global Positioning System (GPS). Der GPS-Empfänger zeigt dem Schatzsucher ständig an, wo genau er ist. Die Daten bekommt das Gerät von Satelliten, die um die Erde kreisen. Hat der Schatzsucher eine Dose erreicht, nimmt er einige Gegenstände heraus und legt neue hinein. Darum findet auch der nächste Schatzsucher etwas. Petra Kroll Foto: Markus Rührmund Nostalgie mit Himbeergeschmack „Wir schütteten es auf die Hand, schleckten es auf und bekamen farbige Zungen.“ Das sind Kindheitserinnerungen unserer Großeltern an AhoiBrause, eine prickelnde Süßigkeit in bunten Tüten. Seit achtzig Jahren gibt es das bunte Pulver. Im Moment ist es mal wieder groß in Mode. Man bekommt es mit Himbeer-, Orange-, Zitrone- und Waldmeister-Geschmack. Doch Vorsicht, wenn Eltern in der Nähe sind: Die sind nämlich heute noch Petra Kroll ganz begeistert davon. JUMA 3/2005 5 Foto: Markus Rührmund Foto: Kulturarena Veranstatungs GmbH Schatzsuche per Internet 12.05.2005 13:53 Uhr Seite 6 Zeigt her! Stell dir vor, es ist nachts. Du bist extra aufgestanden, um dir die Oscar-Verleihung im Fernsehen anzugucken. Die Weltstars auf dem roten Teppich tragen tolle Smokings und Abendkleider. Doch dann traust du deinen Augen nicht. Eine Schauspielerin geht in Turnschuhen über den roten Teppich! Das ist wie eine Bankangestellte, die in Kostüm und Gummistiefeln am Schalter steht. Unvorstellbar, oder? Du allerdings stehst vermutlich nicht so oft auf einem roten Teppich. Und eine Schule ist auch keine Bank. Du hast viel mehr Freiheiten bei der Wahl zwischen Sandalen und Stiefeln, Turnschuhen und Pumps. Doch wie entscheidest du dich? Das wollte JUMA von fünf Mädchen und Jungen wissen und hat sie wie in einem alten Kinderlied gebeten: „Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh’!“ Laura, 16 Jahre: Ich bin ein absoluter Sommerfreak (1), Das erkennt man unschwer an den Flip-Flops. Ich trage sie sogar im Winter im Haus, nur um ein bisschen „Sommerfeeling“ (2) zu bekommen. Dann muss ich mich nicht die ganze Zeit über das blöde Wetter ärgern. Ich habe viele bunte Sommerlatschen (3), die nach Salzwasser, Sand, Sonnencreme und heißem Asphalt aussehen. Wenn ich draußen unterwegs bin, trage ich oft Schuhe mit Absätzen. Da ich relativ klein bin, sind die Absätze eine gute Möglichkeit, um dies ein wenig auszugleichen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht gerne Turnschuhe trage. Ganz im Gegenteil: Turnschuhe sind für mich einfach unentbehrlich. Es gibt nun mal keine bequemeren Schuhe. Außerdem kann man auf hohen Schuhen sehr schlecht Sport treiben. Ich habe sehr viele unterschiedliche Schuhe und bin sehr wählerisch beim Aussuchen. Die Schuhe müssen mir gefallen und dürfen nicht viel kosten. Manchmal brauche ich wochenlang, um die richtigen Schuhe zu finden. Beim Schuheputzen bin ich allerdings sehr faul. Das ist natürlich schlecht, wenn man viele Schuhe hat. Wenn ich jemanden kennen lerne, achte ich meistens auf die Schuhe. Trotzdem beurteile ich niemanden nach seinen Schuhen. Man kann anhand der Schuhe nur etwas über das Styling (4) einer Person sagen, nicht über den Charakter. Schuhe machen das Styling erst komplett. 6 JUMA 3/2005 Interviews: Laura Bravo; Fotos: Dominik Asbach S. 06-10 Schuhe.korr2 S. 06-10 Schuhe.korr2 12.05.2005 13:53 Uhr Seite 7 Laura, 15 Jahre: Diese Turnschuhe sind bequem. Die sind total ausgelatscht (5), weil ich mit ihnen schon durch viele Städte gelaufen bin. Es sind nachgemachte All-Stars (6). Die Schuhe sind weiß und haben weiße Schnürsenkel. Freunde und Bekannte aus aller Welt haben mir mit schwarzem Stift auf russisch, italienisch, französisch und deutsch etwas auf die Schuhe geschrieben. Sprüche, kleine Briefe oder irgendwelche Wörter haben sie dort hinterlassen. Ich finde es schön, wenn ich diese Erinnerung immer bei mir habe. Ich trage die Turnschuhe sehr oft, außer bei schlechtem Wetter. Weiße Schuhe werden nämlich so schnell dreckig. Wenn sie mal dreckig werden, bürste ich sie höchstens kurz ab. Ansonsten pflege ich sie nicht gerade oft. Beim Schuhkauf weiß ich ziemlich genau, wonach ich suche. Ich mag bequeme, manchmal aber auch elegante Schuhe. Einmal habe ich meine Traumschuhe gesehen, dummerweise aber nicht gekauft. Das waren Stöckelschuhe mit Pfennigabsatz (7). Sie waren bunt gestreift und vorne relativ spitz. Das sah einfach super süß aus. Als ich noch einmal in das Geschäft kam, hatten sie die Schuhe nur noch mit zehn Zentimeter Absatz. Das war mir einfach zu hoch. Schuhe können etwas über eine Person verraten. Meine Schuhe zum Beispiel verraten über mich, dass ich liebend gerne reise. Und dass ich gerne Sachen trage, die nicht jeder anhat. Vielleicht verraten sie noch, dass ich gerne etwas Künstlerisches mache. JUMA 3/2005 7 S. 06-10 Schuhe.korr2 12.05.2005 13:53 Uhr Julia, 13 Jahre: Das sind meine Gummistiefel. Die ziehe ich immer an, wenn schlechtes Wetter ist und ich im Wald spazieren gehe. Die Schuhe kann man nach dem Spaziergang leicht abwischen, was ich total praktisch finde. Ich putze nämlich nicht gerne Schuhe. Da die Stiefel so bunt sind, bekomme ich trotz des schlechten Wetters draußen immer gute Laune, wenn ich sie trage. Die Schuhe sind mir sofort aufgefallen, als ich sie beim Einkaufen gesehen habe. Weil sie so schön bunt und schrill sind, passen sie gut zu mir. Ich bin ein ausgefallener Typ. Man erkennt an den Gummistiefeln sofort, dass ich ein fröhlicher Mensch bin und gerne etwas unternehme. Beim Kauf von Schuhen bin ich sehr wählerisch. Darum fahre ich zum Einkaufen in die Großstadt. Dort finde ich meistens etwas. Ich achte bei der Auswahl vor allem darauf, dass meine Schuhe bequem sind. Farblich sollten sie natürlich zu mir und meinen Klamotten (8) passen. Da ich aber keinen Schuhtick (9) habe, komme ich mit vier Paar Schuhen sehr gut aus. Ich finde, dass Schuhe etwas über einen Menschen aussagen können. Man kann zum Beispiel an den Schuhen oft die Vorlieben eines Menschen erraten. Trotzdem gucke ich nicht auf die Füße, wenn ich eine neue Person kennen lerne. Es kommt ja schließlich nicht auf die Schuhe an. 8 JUMA 3/2005 Seite 8 S. 06-10 Schuhe.korr2 12.05.2005 13:53 Uhr Seite 9 Patrick, 17 Jahre: Ich trage nicht unbedingt das, was andere tragen. Die Lederschuhe sind eher klassisch. Ich trage sie in der Schule und abends, wenn ich weggehe. Nur beim Tanzen sind sie unpraktisch, weil sie dabei schneller kaputt gehen. Ich achte beim Einkauf zwar darauf, dass die Schuhe nicht drücken, aber einige meiner Schuhe sind trotzdem nicht bequem. Ich habe mir diese Schuhe gekauft, nachdem ich eine ganze Weile nach braunen Lederschuhen gesucht hatte. Ich finde immer dann Schuhe, wenn ich nicht damit rechne. Manchmal sehe ich durch Zufall welche im Schaufenster und probiere sie einfach an. Meistens kaufe ich sie mir, wenn sie mir gefallen. Zugegeben, ich habe einen Schuhtick. Ich kaufe mir ungefähr alle zwei Monate neue Schuhe. Es ist mir sehr wichtig, dass sie zu meinen Klamotten passen. Ich suche eher die Klamotten nach den Schuhen aus und nicht die Schuhe nach den Klamotten. Für mich sind die Schuhe das Wichtigste am Styling. Wenn ich jemanden kennen lerne, sind die Schuhe das erste, was mir auffällt. Wenn die Schuhe ungepflegt oder hässlich sind, bin ich schon skeptisch. JUMA 3/2005 9 S. 06-10 Schuhe.korr2 12.05.2005 13:53 Uhr Seite 10 Tim, 20 Jahre: Diese Schuhe haben schon einiges mitgemacht. Ich trage sie seit mehreren Jahren. Die Sohle hinten ist schon komplett abgelaufen. Eigentlich müssten die Schuhe längst in den Müll, weil sie so alt und kaputt sind. Meine Mutter wollte sie schon mehrmals wegwerfen, aber ich möchte das nicht. Diese Schuhe gehören einfach zu mir. Mittlerweile habe ich neue weiße, sportliche Schuhe, etwas feinere blaue Turnschuhe und ein Paar schicke Lederschuhe, die ich zu meinem Anzug anziehen kann. Natürlich habe ich auch Jogging-Schuhe, Tennis-Schuhe und Fußballschuhe für jeden Untergrund. Ich gehe eigentlich ziemlich selten neue Schuhe kaufen. Meistens brauche ich neue Fußballschuhe. Ansonsten bin ich ein ziemlich unkomplizierter Schuhtyp. Was mir gefällt und bezahlbar ist, wird gekauft. Dabei achte ich nicht so sehr darauf, ob es zu meinen Klamotten passt. Bei anderen Menschen achte ich nicht so sehr auf die Schuhe. Ich finde, dass Schuhe nicht immer etwas über den Schuhträger aussagen. Allerdings sagen die weißen Schuhe sehr viel über mich aus. Ich bin ein sehr unordentlicher Mensch. Doch finde ich gerade das sehr gemütlich, was auch sehr gut zu meinem Lebensmotto passt: Probier’s mal mit Gemütlichkeit! Worterklärungen 1 der Sommerfreak (deutsch-englisch) – jemand, der in den Sommer vernarrt ist 2 das Sommerfeeling (deutsch-englisch) – Gefühl, als ob Sommer wäre 3 die Sommerlatschen (Umgangssprache) – bequeme Schuhe für den Sommer 4 das Styling (englisch) – modische Aufmachung 5 ausgelatscht (Umgangssprache) – abgenutzt, abgetragen 6 All-Stars – bekannte Schuhmarke 7 der Stöckelschuh mit Pfennigabsatz – Schuh mit hohem Absatz in der Größe eines Pfennigs 8 die Klamotten (Umgangssprache) – Kleidung 9 einen Schuhtick haben – verrückt sein nach möglichst vielen Schuhen 10 JUMA 3/2005 12.05.2005 14:15 Uhr Seite 11 Ein Hund muss her! Sie bellen. Sie stinken, wenn sie nass sind. Man muss ständig mit ihnen spazieren gehen. Es gibt viele Gründe, warum Eltern keinen Hund im Haus haben wollen. Du wünschst dir trotzdem einen? Schön! Hier ein paar gute Argumente dafür: Kinder mit einem Hund in der Familie zeigen bessere schulische Leistungen als Kinder ohne einen Hund. Das hat eine wissenschaftliche Untersuchung bei 400 deutschen Familien ergeben. Und das sagt die Studie noch: Ein Hund erhöht die Lust am Lernen und an Leistung. Kinder mit Hund machen länger und intensiver Hausaufgaben. Sie sind weniger aggressiv und weniger egoistisch. Und sie sind aufgeschlossener für Argumente anderer. Ein Hund fördert Verantwortungsbewusstsein, Arbeitsdisziplin und die Fähigkeit Probleme zu lösen. Er vermittelt aber auch seelische Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Welche Eltern können da noch „Nein!“ zum eigenen Hund sagen? Christian Vogeler Mit einem Hund an der Seite fühlen sich viele Kinder wohl. Das Tier ist Freund und Spielkamerad zugleich. Es kann Lebensfreude vermitteln und Einsamkeit verhindern. Einigen gibt es auch mehr Selbstsicherheit. Foto: Michael Bernhardi S. 11 Hund.korr2 JUMA 3/2005 11 S. 12-13 Oldtimer.korr2 12.05.2005 14:20 Uhr Seite 12 Internet-Tipp: www.xsdreams.de Fotos: Horst Haas Foto: Dirk Patschkowski Kleine Welten Dirk Patschkowski bei der Arbeit mit Lupe und Pinzette 12 JUMA 3/2005 Tipp: Internetreams.de www.xsd Für viele Millionen Deutsche ist Modellbau ein Hobby. Eine wahre Leidenschaft ist das Basteln für Dirk Patschkowski. Der Drucker aus Wuppertal nimmt AutoBausätze aus dem Laden und zaubert damit kleine Szenen aus der Automobilgeschichte, so genannte Dioramen. Da steht zum Beispiel ein alter, verrosteter BMW in einer Scheune. Werkzeuge und andere Geräte liegen herum. In einer Ecke steht ein Motorrad-Oldtimer. So findet man manchmal echte Schätze. Und daran möchten sich manche Oldtimer-Fahrer gerne erinnern. Doch für diese Kulissen gibt es keine Bausätze. Darum arbeitet Dirk mit einfachen Dingen aus dem Alltag. Lampen entstehen zum Beispiel aus Strohhalmen. Plakate und Schilder hat er am Computer verkleinert. 30 bis 40 Stunden dauert der Bau einer einfachen Kulisse. Und wenn der Wuppertaler mal keine Miniaturszenen bastelt? Dann malt er – am Christian Vogeler liebsten so groß wie möglich. 12.05.2005 14:21 Uhr Seite 13 Foto: Horst Haas S. 12-13 Oldtimer.korr2 JUMA 3/2005 13 S 14-17 Segeln.korr2 12.05.2005 14:26 Uhr Tini: „Am Anfang war vieles neu: Ich fühlte mich unwohl in der kleinen Koje, die Schiffsbewegungen waren ungewohnt, und bei laufender Maschine im Unterricht schreiben ist auch nicht so einfach. Doch es gab auch spannende Erlebnisse. Wir haben in 23 Tagen und 16 Stunden den Atlantik überquert. Das werde ich nie vergessen. In Costa Rica sind wir neun Stunden durch den Regenwald gewandert. Heute bin ich stolz darauf, dass ich das geschafft habe.“ 47 Menschen sind gespannt, was sie erwartet. Zwei Tage nach dem Start bekommen sie einen Vorgeschmack: Windstärke 10! „Es kann sein, dass ich diverse Geschehnisse nicht miterlebt habe, da ich selbst den Großteil des Tages seekrank in meiner Koje verbracht habe. Es wird jedoch erzählt, dass ein Segel gerissen ist und geborgen werden musste“, schreibt Konstantin ins Schiffstagebuch. Die „Thor“ sucht Schutz im Hafen von Helgoland. Am nächsten Tag bessert sich das Wetter. Über die britische Kanalinsel Guernsey geht es durch die Biskaya und weiter nach Teneriffa. Dort besteigen die Segler den Vulkan Teide und treffen Jacqueline Heyerdahl, die Witwe des Forschers und Seglers Thor Heyerdahl. Am 18.11.2004 beginnt die Überquerung des Atlantik. Max schreibt: „Wir verließen die schützenden Hafenmauern von Santa Cruz de Tenerife, um uns auf den langen, abenteuerlichen Weg nach St.Vincent in der Karibik zu machen. Genau um 15:28 h begannen wir die Segel zu setzen. Und zwar zum ersten Mal auf der gesamten Reise wirklich alle Segel. Und so begann sich die ,Thor‘ langsam, dann zunehmend schneller und schneller der Sonne entgegen zu bewegen, um ihre Crew an neue Ufer zu bringen und so unseren Erfahrungshorizont um ein Weiteres zu verschieben.“ Bis zu diesem Zeitpunkt haben sich die Schüler mit dem Schiff vertraut gemacht. Sie haben sich an den Rhythmus der Wachdienste angepasst. Sie haben Segel gesetzt und geborgen. 14 JUMA 3/2005 Seite 14 Sicherheitsübungen und Schiffsmanöver standen auf dem Programm. Nur das Lernen für die Schule musste bis jetzt warten. Dann, am 21.11.2004, notiert Lehrer Steffen ins Schiffstagebuch: „Morgen beginnt der Unterricht. Auf dem gesamten Schiff haben die Menschen Bücher in der Hand, lesen über das Meer und seine Bewohner, über die Seefahrt oder über lineare Funktionen. Einige verlassen dabei gedanklich den Kreis und überspringen den Horizont, andere bleiben hier. Das gesamte Leben an Bord findet aufgrund der steigenden Temperaturen zunehmend draußen statt. Das frisch eingerichtete Klassenzimmer mit Tafel und Schatten auf dem Hauptdeck dient als Wohnund Esszimmer, als Aufenthalts- und Arbeitsraum, als Lebensraum.“ Ankunft in der Karibik Es ist Samstag, der 11.12.2004. Der letzte Tag der Atlantiküberquerung ist angebrochen. Für Chrissy beginnt der Tag mit einer erfrischenden Salzwasserdusche. Um acht Uhr schreibt sie eine Spanischklausur: „Ich schlang schnell ein paar Cornflakes in mich hinein, wiederholte noch ein paar wichtige Vokabeln und schon ging es auf in die Messe (1). Dort erkämpfte ich mir einen Platz ... So beschäftigte ich mich ca. ’ne Dreiviertelstunde mit der spanischen Pluralbildung. Als ich endlich aus dem ,stinkenden Affenkäfig‘ entlassen worden war, kam ich an Deck. Das erste, was ich hören konnte, war Felix, der auf der Bram (2) saß und laut schrie: „Land in Sicht!“. Nach dieser Entdeckung geht es weiter mit dem Unterricht: Deutsch und Jule: „Ich habe ein Sanitätspraktikum gemacht. Gregor ging es zeitweise richtig schlecht. Er hatte hohes Fieber. Ich habe ihm alle 10 Minuten Wadenwickel gemacht. Ich bin stolz, dass er auch ohne Bordarzt wieder gesund geworden ist.“ Teil 2 Unter Segeln lernen High Seas High School (HSHS): das bedeutet Schule auf dem Meer. Sechs Monate waren Schüler und Lehrer auf großer Fahrt. Die Reise ging auf dem Traditionssegler „Thor Heyerdahl“ von Kiel aus in die Karibik und zurück nach Emden. Über den Start berichteten wir im letzten JUMA. Doch was haben die Schüler und ihre Begleiter unterwegs erlebt? Welche Erfahrungen bringen sie mit? Und: Sind alle gesund wieder angekommen? Tipp: Internet-.kiel.provinzial.de hs http://hs 12.05.2005 14:26 Uhr Seite 15 Gelassen und um viele Erfahrungen reicher kehren die Schüler nach Deutschland zurück. Fotos (5): Ronald Frommann S 14-17 Segeln.korr2 JUMA 3/2005 15 S 14-17 Segeln.korr2 12.05.2005 14:26 Uhr Seite 16 Biologie. Zum Mittagessen gibt es wie jeden Samstag Eintopf. Anschließend wird die Thor von oben bis unten gesäubert. „Reinschiff“ sagen die Seeleute dazu. Nachmittags dreht der Schiffsrat seine Runde und verteilt Schiffstagebucheinträge. Chrissy schreibt: „Das sorgte gerade unter uns Schülern für Diskussionen, so dass wir nach dem Abendessen eine spontane Schülerversammlung einberiefen. Leute, langsam klappt’s mit den Gesprächs- und Diskussionsregeln!“ Samstag ist auch Kinotag auf der „Thor“. Der Segelfilm „Wind“ wird abends draußen auf dem Hauptdeck gezeigt. Schwimmen, Tauchen oder Ausflüge mit dem Beiboot sind in den nächsten Tagen die Verlockungen. Doch dabei lauern auch Gefahren. Phillip verletzt sich beim Sprung von der „Thor“ ins Wasser am Rücken. Am 23.12. schreibt Elmar, der pädagogische Leiter, ins Logbuch: „Wir haben gestern um 12.30 Uhr den Hafen von Fort de France/Martinique unter Segeln verlassen. In Fort de France ging der Bordarzt Wolf planmäßig und Philipp aus gesundheitlichen Gründen von Bord.“ Der Schüler aus Meckenheim muss zurück nach Deutschland. Weihnachtsfest an Bord Lehrer und ihre Erfahrungen Thorsten: „Man hat die Chance, Schüler sehr gründlich kennen zu lernen – wahrscheinlich das einzige Mal in der Berufskarriere.“ Nina: „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Allerdings gab es beim Unterrichten einige Ablenkungen: unsere Maschine Olga, fliegende Fische, die über Bord gesprungen sind oder ein riesiger Barracuda, der an der Angel hing.“ Steffen: „Man lernt authentisch zu sein. Man kann sich nicht verstellen, weil man den ganzen Tag mit den Schülern verbringt.“ Zurück in die Heimat 16 JUMA 3/2005 „Herzlich willkommen zu einem unvergesslichen Weihnachtsfest!“, notiert Tini am 24.12.2004. Das Fest beginnt mit den Nachrichten der Deutschen Welle. Danach liest der Kapitän zwei Gedichte des Dichters Joachim Ringelnatz vor. Es folgen selbst geschriebene Gedichte, Weihnachtslieder, die Niklas am Akkordeon begleitet, und das Abendessen. Vor der Bescherung gibt es noch einmal Geschichten und Lieder. Dann wird es spannend: „Nach und nach wird jedes einzelne Geschenk verteilt. Diejenigen, die eines bekommen, müssen es sofort auspacken, damit auch die anderen es sehen können. So ist es fast so, als ob jeder von uns selber ganz viele Geschenke bekommt.“ Im neuen Jahr macht die HSHS Station in Costa Rica. Höhepunkt des Aufenthaltes ist eine Exkursion in den Regenwald. Im Februar sind die Schüler auf Kuba. Eine Grippewelle sorgt dafür, dass nur wenige Schüler das Programm mitmachen können. Die „Thor“ ist während der Landzeiten mit anderen Gästen in der Karibik unterwegs. Inzwischen hat Jochen Beninde das Schiff als Kapitän übernommen. Anfang März sind die Schüler der HSHS wieder an Bord. Die Reise geht nach Mexiko. Nadia berichtet: „Vier Tage verbrachten wir im Nationalpark von Isla Contoy. Das waren besonders erholsame Tage, die wir mit verschiedenen sportlichen Aktivitäten wie Kajak fahren, Schnorcheln oder Schwimmen verbrachten. Wir füllten diese Tage mit mehreren Aktionen für die Naturerhaltung des Parks.“ Mit vollen Provianträumen, 14,0 Tonnen Frischwasser, 12,6 Tonnen Diesel und 355 Liter Schmieröl geht es auf den Weg zurück. Am 16. März übernehmen die Schüler das Schiff bis zu den Bermudas. Von dort geht es in Richtung Azoren. Im Logbuch bemerkt der pädagogische Leiter: „Mit Tobias: „Diese Reise war anders als die früheren Reisen. Alles hat sich positiv entwickelt. Die Harmonie zwischen Projektleitung und Schiffsleitung hat gestimmt. Elmar hat frischen Wind reingebracht und war sehr freundschaftlich. Er hat klare Regeln aufgestellt oder auch Regeln verbessert.“ dem seit gestern zunehmenden schweren Wetter ist nun bei allen im Bewusstsein die Nordatlantiketappe angebrochen, und mit ihr der insgeheim befürchtete Abschied von der Gelassenheit, Wärme und Freundlichkeit der karibischen See.“ Auf dem Stundenplan stehen jetzt Mathematik, Englisch, Erdkunde, Chemie, Deutsch, Physik und Biologie. Da alle Schüler mindestens drei Fächer wählen müssen, findet der Unterricht zum Teil zeitgleich in Messe, Salon und Bibliothek statt. Für die Schüler gibt es auf dieser Etappe nur für die einzelnen Unterrichtsstunden eine Befreiung von den Wachzeiten und Aufgaben. Elmar schreibt: „Bei zusätzlich schwerem Seegang und kurzem, unruhigem Schlaf ist dies eine ganz besondere Herausforderung, die jedoch von allen ernsthaft und mit viel Engagement angenommen wird.“ Mitte April ist man schon ganz nah dran an Zuhause. Nadine erklärt, wie es ihr in so einem Moment geht: „Ach ja, es sind nur noch 12 Tage. Es neigt sich allmählich echt dem Ende zu – weniger als zwei Wochen. Schon ein komisches Gefühl. Einerseits freue ich mich riesig auf meine Familie und auf mein Zuhause, andererseits werde ich vielleicht Leute aus den Augen verlieren. Na ja, aber ich denke die ,richtigen‘ Freundschaften bleiben bestehen! (Ach ja, Mama, bitte, bitte bringt mir Vollmilch zur Ankunft mit, das ist glaub’ ich das Getränk, das ich am Christian Vogeler meisten vermisse!“) Worterklärungen 1 die Messe – hier: Aufenthaltsraum auf Schiffen 2 die Bram – hier: Platz im Mast für den Ausguck 12.05.2005 14:26 Uhr Seite 17 Fotos (3): Thor Heyerdahl e.V. S 14-17 Segeln.korr2 Vielfältige Eindrücke einer Reise: Ankerplatz in der Karibik (ganz oben), Trekking in Costa Rica (links), stürmisches Wetter in der Nordsee (oben). JUMA 3/2005 17 S. 18-20 workcamps.korr2 12.05.2005 14:40 Uhr Seite 18 Workcamps Tolle Erfahrungen sind der Lohn m Aufenthaltsraum hängt eine Zeichnung an der Wand. Sie zeigt eine Stimmungskurve. Ihren Tiefpunkt hat die Kurve am Dienstag. Da schüttete es wie aus Kübeln (1). „Der Wind riss die Schutzplane ab und der Regen wusch die Farbe von der Wand“, erzählt Margarete, 21 Jahre. Seit einer Woche lebt und arbeitet die junge Nürnbergerin auf dem Kochshof im Bergischen Land. Margarete teilt sich die Arbeit mit fünf anderen Jugendlichen aus drei Nationen. Alle sind Teilnehmer eines Workcamps. Der Verein „Pro International“ veranstaltet das Camp einmal im Jahr zur Erhaltung des Hofs. Das Fachwerkhaus wurde 1149 gebaut und im langen Lauf seiner Geschichte als Bauernhof genutzt. Der Hof ist typisch für die hügelige Landschaft nordöstlich von Köln. Genau wie der Regen, der immer wieder an den Mauern nagt. „Wir sitzen hier in einem Wetterloch“, sagt Horst Escher, genannt Horsti. Er weist die Jugendlichen an und hat auch sonst alles unter sich. Horsti ist „Herzog“ (2) . Um den Hals trägt er eine gelbe Mantille (3) und auf dem Kopf ein Barett, die Mütze der „Zugvögel“. Die „Zug- I Horsti leitet die Jugendlichen an. Er kennt den Kochshof noch von früher. Das Haus, das renoviert wird, war sehr verkommen. Im Jahr 2005 veranstaltet Pro International 14 Workcamps in Deutschland. Bei allen Treffen arbeiten und leben junge Leute aus der ganzen Welt zusammen. Fotos: Karsten Schöne Beatriz aus Spanien hat schon einmal an einem Workcamp in Deutschland teilgenommen. 18 JUMA 3/2005 vögel“ sind Deutschlands älteste Jugendbewegung. Das Haus ist ihr Bundessitz. Die Jugendlichen des Bundes nutzen es aber auch als Treffpunkt und für Ausstellungen oder Liederabende. Horsti kennt das Haus noch, als es eine Ruine war. „Es war total verkommen“, sagt er. Das zeigen alte Fotos in der Küche. Die Küche und die beiden Werkstatträume liegen heute in den alten Ställen. Darüber schlafen die Teilnehmer in einfachen Unterkünften. „Auf unseren ersten Workcamps standen die Jugendlichen noch bis zu den Knien in Bottichen (4) und haben Quark gestampft“, erzählt Horsti. Aus Quark, Reisig und Mörtel (5) bestehen die Mauern, um die sich jetzt die sechs Freiwilligen aus Europa und Afrika mit Farbe und Pinsel kümmern. „Es ist eine gute Arbeit“, findet Beatriz, 22 Jahre, aus Spanien. „Man sieht sofort, was man geschaffen hat.“ Für Beatriz, die Chemie in Münster studieren will, ist es das zweite Workcamp. Sie war schon mal auf einem in Berlin. „Dort haben wir einen Kinderspielplatz gebaut und mussten den ganzen Tag nur graben.“ S. 18-20 workcamps.korr2 12.05.2005 14:40 Uhr Seite 19 JUMA 3/2005 19 S. 18-20 workcamps.korr2 12.05.2005 14:40 Uhr Seite 20 Workcamps Wer kommt in die Workcamps? Gruppen von 10 bis 15 jungen Leuten (meist 18 bis 26 Jahre alt, es gibt aber auch Teenager-Camps, und einige Camps gehen auch bis 30 Jahre) aus durchschnittlich 5 bis 7 verschiedenen Ländern, die für zwei oder drei Wochen zusammen leben und ihr Zusammenleben weit gehend selbst organisieren und gestalten. Musik verbindet. Beim gemeinsamen Singen am Feuer kommt man sich schnell näher. Die Teilnehmer der Workcamps sind Studenten oder Jugendliche, die gerade ihren Schulabschluss gemacht haben. Einen Lohn für ihre Arbeit erhalten sie nicht. Nur die Unterkunft und die Verpflegung sind frei. Um 8 Uhr stehen Beatriz und die anderen aus der Gruppe auf. Dann wird fünf Stunden gearbeitet. Zwischendurch gibt es eine Mittagspause. Den Küchendienst übernimmt ein Team aus zwei Leuten, das täglich wechselt. Der Rest ist Freizeit. Im Urlaub zu arbeiten gibt den Teilnehmern das gute Gefühl, zu helfen. Aber nicht nur! „Es ist auch eine gute Möglichkeit, das Land kennen zu lernen und Deutsch zu sprechen“, findet Matous, 20 Jahre, der wie Katerina und Martin, beide 25 Jahre, aus Tschechien kommt. Alle drei haben im Internet von dem Projekt erfahren. „Ich bin überrascht, wie freundlich und warm wir hier aufgenommen worden sind“, sagt Katerina, noch auf Englisch. Martin spricht Deutsch und besteht auch darauf, es zu tun. Beatriz und Matous verstehen Deutsch und antworten auf Englisch, und Margarete wechselt ständig zwischen beiden Sprachen. Nizar, 20 Jahre, aus Sansibar spricht und versteht nur Englisch. Die Verständigung klappt trotzdem prima. 20 JUMA 3/2005 Auch heute, obwohl alle etwas verschlafen wirken. Gestern haben sie mit den „Zugvögeln“ bis tief in die Nacht hinein gefeiert und gesungen. Auch Lieder auf Russisch und Griechisch wurden angestimmt. „Der soziale Aspekt des Projekts ist für mich zweitrangig“, sagt Beatriz. „Denn ich kann mich auch zu Hause in Zaragoza engagieren. Mir ist es wichtig, interessante Leute aus anderen Ländern kennen zu lernen. Leute, die bereit sind, sich einer solchen Situation zu stellen.“ – „Es sind einfach tolle Erfahrungen, die man in einem Workcamp sammelt“, findet auch Margarete. Es ist inzwischen das sechste, an dem sie teilnimmt. „Die gemeinsame Arbeit schweißt zusammen und man hat am Ende Freunde auf der ganzen Welt.“ Und die Stimmungskurve an der Wand? Seit gestern zeigt sie steil nach Petra Kroll oben. Worterklärungen 1 es schüttet wie aus Kübeln (Umgangssprache) – es regnet stark 2 der Herzog – hier: einer der Leiter der „Zugvögel“ 3 die Mantille – (spanisch) Tuch 4 der Bottich – großes Gefäß 5 der Mörtel – Gemisch aus Wasser, Sand und Zement Wie wohnt und lebt man? Unter einfachen Bedingungen in Schulen, Jugendheimen, Jugendherbergen, zeitweise leer stehenden Räumen/Häusern, in sozialen Einrichtungen oder manchmal auch in Zelten. Oft sorgen die Teilnehmer selbst für die „internationale“ Küche. Was macht man? Gemeinsam und unentgeltlich (meist zwischen 4 und 6 Stunden täglich) bei sozialen, oder gemeinnützigen Aufgaben/ Projekten mitarbeiten: z.B. bei - Instandsetzungsarbeiten - der Pflege von Parkanlagen - Natur- und Umweltschutz - in sozialen Einrichtungen usw. Wo gibt es Workcamps? Aufgrund von Austauschvereinbarungen mit ausländischen Partnerorganisationen vermittelt Pro international Interessent/innen in Workcamps in den meisten europäischen Ländern. Andere Anbieter veranstalten weltweit Workcamps. Internet-Adressen: www.pro-international.de www.ibg-workcamps.org S. 21 Webtipps.korr2 12.05.2005 15:00 Uhr Seite 21 Surftipps Deutschland für junge Touristen immer zu einem Ergebnis. Die Ferienbörse vermittelt den Internationalen Studentenausweis ISIC und gibt einen Überblick über Veranstaltungen für Jugendliche. Wer nicht allein reisen möchte, findet auf der Seite Angebote für Jugendreisen, Ferienlager, Sprachreisen und internationale Jugendbegegnungen. www.ferienboerse.org Land und Leute Die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. bietet auf ihren Seiten viele nützliche Informationen für Urlauber aus dem Ausland. Dazu gehören praktische Hinweise wie ein Routenplaner, wo die nächste Apotheke zu finden ist und wie die eigene Währung in Euro umgerechnet werden kann. Bei den Städtetrips geht es zu den Sehenswürdigkeiten, in die Museen, in beliebte Lokale und zu Läden, die gerade in Mode sind. Wer sich eher für Sport interessiert als für Kultur, findet vielleicht ein passendes Ausflugsziel zum Wandern, Reiten, Radfahren oder Skaten. www.deutschland-tourismus.de Ferienziele per Datenbank Bei der Ferienbörse im Internet wird mit Ferienangeboten aller Art gehandelt. Besucher der Website können ihr Alter eingeben, das gewünschte Urlaubsziel und zwischen verschiedenen Arten der Unterkunft wählen: zum Beispiel „15 Jahre, Bayern, Berghütte“. Die Suche in der umfangreichen Datenbank führt allerdings nicht mus“, „Wirtschaft“ und „Wissenschaft“. Unter „Tourismus“ findet man Links zu Landkarten und Stadtplänen, Reise- und Ausflugszielen, Transport und Verkehr, Unterkunft, Webcams, Veranstaltungen, Wetter und Klima usw. Die Seite kann man in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Arabisch aufrufen. www.deutschland.de Schnell auf Schienen Interrail ist ein Klassiker für Jugendliche. Viele Generationen schon haben die Möglichkeit genutzt, Deutschland und Europa mit der Bahn kennen zu lernen. Die Homepage für Interrailer hat Informationen über Abfahrtzeiten von Zügen, zu Unterkünften und zu einzelnen Ländern. Am interaktiven „Treffpunkt“, der von Interrailern und Schaffnern besucht wird, bekommt man Tipps für die Reise. So sucht beispielsweise Domi jemanden, mit dem sie sich in Nürnberg ein Zimmer in der Jugendherberge teilen kann, damit es billiger wird. Vokabeln in mehreren Sprachen helfen bei Auskünften am Schalter. www.interrailers.net Informativ und mehrsprachig Das offizielle Portal der Bundesrepublik Deutschland im Internet bietet eine repräsentative Sammlung wichtiger Internetlinks auf deutsche Informationsangebote in den Rubriken „Bildung“, „Gesundheit“, „Kultur“, „Medien“, „Sport“, „Staat“, „Touris- Gut und günstig „Langeweile streng verboten“ steht auf der Homepage der deutschen Jugendherbergen. Die Häuser mit der Tanne, dem Symbol für Jugendherbergen, sind längst nicht mehr nur günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Sie bieten ihren Gästen auch ein abwechselungsreiches Programm mit Ausflügen, Tanz, Musik und Theater. Rund 600 Jugendherbergen gibt es in Deutschland: in allen Städten und auf dem Land. Ein Bett kann online gebucht werden. Allerdings braucht man eine Mitgliedskarte. www.jugendherberge.de Sabine Kaldemorgen JUMA 3/2005 21 S. 22-24 Grenze.korr2 12.05.2005 14:50 Uhr Seite 22 Europa Neue Chancen ohne Grenzen In den Grenzregionen Ostbayern und Westböhmen an der deutsch-tschechischen Grenze starteten deutsche und tschechische Jugendliche ein gemeinsames Projekt. Es heißt „Neue Chancen ohne Grenzen“. Dabei lernten sie das Grenzland und sich gegenseitig besser kennen. Das Grenz-Projekt der Jugendbildungsstätte Waldmünchen soll dabei helfen, gegenseitige Vorurteile abzubauen, Ängste voreinander zu überwinden und geChristoph meinsam Chancen zu Lauer von der ergreifen – ein Beitrag Jugendbildungsstätte zur deutsch-tschechiWaldmünschen Begegnung und chen leitete Verständigung. Dafür das deutschtschechische gründeten jeweils rund Projekt. 20 junge Deutsche und Tschechen binationale (1) „Projekt-Unternehmen“. Der deutsche Projektleiter Christoph Lauer, 30, erläutert die Projektidee: „Die Jugendlichen entwickeln wie im richtigen Wirtschaftsleben eine Geschäftsidee. Sie betreiben Marktforschung. Sie kalkulieren die Kosten. Sie überlegen Vermarktungsstrategien.“ Eine deutsch-tschechische Gruppe konzipierte und vermarktete ein Brettspiel über die Region. Es heißt „Kreuz und Quer“. Die andere Gruppe entwarf und verkaufte den Wochenkalender „Deutsch-tschechische Ansichten“ – mit Fotos aus Deutschland und Tschechien, Tipps fürs Wochenende im Grenzgebiet, Zitaten, Witzen und Kochrezepten – auf deutsch und auf tschechisch. „Wenn man die Jugendlichen anleitet,“ so die tschechische Projektleiterin Stepánka Ciprová, 26, „kriegen sie eine Menge auf die Reihe (2)!“ 22 JUMA 3/2005 Beitrag zur Verständigung Bei der Umsetzung ihrer Ideen lernten die Projektteilnehmer auch die wirtschaftlichen Zusammenhänge in ihrer Grenzregion kennen. So gibt es seit dem Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 Fördergelder aus Brüssel (3). Damit werden in Böhmen und in Bayern Brücken und Straßen gebaut. Bürgermeister diesseits und jenseits der Grenze arbeiten zusammen. Der tschechische Austauschschüler Libor, 18, ist überzeugt: „Durch unser Projekt haben viele die Region erst richtig kennen gelernt.“ Die Projektteilnehmer wurden an einem Wochenende in Waldmünchen auf ihre gemeinsamen Aufgaben vorbereitet. In Rollenspielen lernten sie, aufeinander zuzugehen und Probleme zu lösen, zum Beispiel sprachliche. Alle Tschechen lernen in der Schule Deutsch, aber die Deutschen lernen kein Tschechisch. Bei gemeinsamen Treffen dolmetscht (4) die tschechische Projektleiterin. Auch die Mentalitäten unterscheiden sich: Die Deutschen sind offensiver und direkter; die Tschechen sind ruhiger und zurückhaltender. Die deutsch-tschechische Grenze verliert an Bedeutung: Oberpfalz (links) und Westböhmen (rechts) wachsen zusammen. Trotzdem klappt die Verständigung. Die Bayerin Laura, 16, hat in Waldmünchen das Zimmer mit gleichaltrigen Tschechinnen geteilt. Dabei hat sie festgestellt: „Die sind total nett und wir haben uns prima verstanden.“ „In der Regel,“ so ihre Landsmännin (5) Edith, 17, „fahren wir mit Freunden oder Eltern über die nahe Grenze, um billig einzukaufen, zum Friseur zu gehen oder zum Tanken. Sonst gibt es keinen Kontakt zu Tschechen.“ S. 22-24 Grenze.korr2 12.05.2005 14:50 Uhr Seite 23 Für die Spielkarten des Brettspiels „Kreuz und Quer“ fotografierten die Jugendlichen Motive in der deutschen Oberpfalz und im tschechichen Westböhmen. JUMA 3/2005 23 S. 22-24 Grenze.korr2 12.05.2005 14:50 Uhr Seite 24 Auch Tschechen kommen zum Einkaufen über die Grenze. Elektronische Geräte wie Videorekorder oder digitale Kameras sind in Deutschland preiswerter; die Auswahl in Bekleidungsgeschäften ist größer. Bei ihren Einkäufen lernen sich Tschechen und Deutsche selten näher kennen. Deutsch-tschechisches Miteinander Ganz anders geht es in den Projektgruppen der Jugendlichen zu: Mehrmals treffen sie sich für ganze Tage in Waldmünchen oder in Tschechien. „Leider viel zu selten“, so Stepánka Ciprová. Schließlich dauern die Projekte fast ein ganzes Jahr und die Teilnehmer wohnen weit auseinander. Viele Aufgaben wie zum Beispiel die Sponsorensuche für Spiel und Kalender lösen die Teilnehmer daher allein oder in kleinen Gruppen. „Das ist oft mehr ein Nebeneinander als ein Miteinander,“ kritisiert Andreas, 16. Im tschechischen Stribro dagegen überlegt man während eines Seminartages gemeinsam: Wie soll die Verpackung des Brettspiels aussehen? Was darf die Produktion der Spielfiguren und Spielkarten kosten? Und was bekommen die Sponsoren als Gegenleistung für ihre Unterstützung? Zum Beispiel Platz für Werbung auf dem Spielbrett oder in der Spielanleitung! Manche Aufgaben werden geteilt. Li- Fotos (3): Jörg-Manfred Unger Gemeinsames Spiel: eine der beiden deutschtschechischen Projektgruppen während eines Arbeitstreffens im tschechischen Stribro. 24 JUMA 3/2005 Auch der Kalender „Deutschtschechische Ansichten“ zeigt Bilder aus der Region. bor erstellt Seiten fürs Internet. Andere formulieren die Fragen für die Spielkarten. 4–5 Teilnehmerinnen machen Fotos für den Spielplan und für die Spielkarten. erwartet. Trotzdem überwiegen für ihn letztlich die positiven Erfahrungen. Ein weiterer Schritt deutsch-tschechischen Miteinanders ist gemacht. Jörg-Manfred Unger Warum die Jugendlichen an dem Projekt teilnehmen? Die meisten kommen auf Empfehlung ihrer Lehrer. Ihnen liegt die Vernetzung und Kooperation von tschechischen und deutschen Schulen am Herzen. Vasek, 19, aus Merklin bei Pilsen will erfahren, wie ein Unternehmen funktioniert. Außerdem möchte er neue Leute kennen lernen. Aber er stellt auch fest, wie schwierig Entscheidungsprozesse in einer Gruppe sein können. Und dass manche Arbeitsschritte länger dauern als Worterklärungen 1 binational – hier: aus zwei Ländern 2 etwas auf die Reihe kriegen – etwas schaffen 3 Brüssel – Sitz der Europäischen Kommission 4 dolmetschen – mündlich übersetzen 5 die Landsmännin – eine Frau mit derselben Nationalität Europa der 25 2004 trat Tschechien der Europäischen Union (EU) bei – zum selben Zeitpunkt wie Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern. Mit dieser Erweiterung auf 25 Staaten sind alle Nachbarländer Deutschlands außer der Schweiz EU-Mitglieder, auch die drei an der 1253 Kilometer langen deutschen Ostgrenze: Polen, Tschechien und Österreich. Europa im Internet: www.europa.eu.int S. 25 Simone 12.05.2005 15:28 Uhr Seite 25 JUMA 3/2005 25 12.05.2005 15:33 Uhr Seite 26 Fotos:Sonja Rothweiler Pog bere o im Ra ti its a m A nger Ho nfan f g ei : Mit de nen m erst Tanz en H d öhe er Pun k pun kt. s hat d as 26 JUMA 3/2005 The ater stüc k Fotos: Sonja Rothweiler S. 26-27 Punk.korr2 S. 26-27 Punk.korr2 12.05.2005 15:33 Uhr Seite 27 er h ü r f on v n e d Hel Noch ist Lloyd der Sänger einer Punkband (ganz links). Doch dann muss er zum Militär. Seine Freunde versuchen ihn aus der Kaserne zu holen (links). Ein Stück Jugendbewegung kommt ins Theater: der Punk. „Helden für einen Tag“ heißt das Stück von Martin Ritzenhoff und Xao Seffcheque. Helden wollen die Mitglieder einer Düsseldorfer Punkband sein. Sie hoffen auf einen Auftritt als Vorgruppe des Punkstars Iggy Pop. Doch ein Hippie, ein toter Gitarrist, Konflikte mit den Behörden und die Liebe sorgen für jede Menge Ärger. Die Geschichte spielt Ende der 70er Jahre rund um den Ratinger Hof in der Düsseldorfer Altstadt. Das Lokal war zu dieser Zeit ein europaweit bekannter Treffpunkt der Punkszene. Sprache, Kleidung und Lebensgefühl der Punker machen das Stück zu einem Spiegel der damaligen Zeit. „Wer’s mit drei Akkorden nicht schafft, sich auszudrücken, kriegt’s auch mit 300 nicht gebacken“, sagt Tommy, der Gitarrist der Gruppe. Viele Szenen zeigen Geschichten, die wirklich passiert sind. „Es ist spannend, noch mal alles aufzuschreiben. Einfach zeithistorisch“, findet Autor Xao, der die Punk-Ära als Musiker, Performance-Künstler und Journalist in Düsseldorf erlebte. Schüler zweier Düsseldorfer Gymnasien haben die Produktion „Helden für einen Tag“ von Anfang an begleitet. Sie machten Interviews mit Autoren, ehemaligen und heutigen Punks. „Eine völlig fremde Welt“, findet Sarah, 18 Jahre, „aber gerade darum sehr spannend.“ Und Gregor, 17 Jahre, ergänzt: „Nach Emilia Galotti eine ganz willkommene Abwechslung!“ Christian Vogeler JUMA 3/2005 27 S. 28 Motivation.korr2 12.05.2005 15:47 Uhr Seite 28 Du schaffst das! Motivation ist alles – sagt man. Doch woher kommt die Motivation? Das wollte JUMA wissen. Die Antworten liest du hier. Vielleicht ist ja ein Tipp für dich dabei?! eine Klavierlehrerin hat mir mal ein Kompliment gemacht. Ich bin ihre zweitbeste Schülerin, hat sie gesagt. Das hat mich motiviert, weiter viel zu üben. Ich lege generell großen Wert auf die Meinung meiner Klavierlehrerin. Lara, 16 Jahre M gymnastik machen. Das Einzige, was mich dazu motiviert, ist die Aussicht auf Besserung. Der Arzt meinte, dass ich nach dieser Gymnastik wieder normal tanzen und Tennis spielen kann. Katrin, 16 Jahre ei einem Basketballspiel bin ich immer n der letzte Französehr ehrgeizig. Die ganze sischarbeit habe ich Stimmung motiviert mich. eine Vier geschrieben. Die Mannschaft hält Ich war ziemlich entzusammen. Wenn der täuscht. Meine Lehrerin Teamgeist stimmt, dann hat mir aber gesagt, dass gebe ich alles. ich eigentlich ganz gut Alex, 18 Jahre bin. So etwas motiviert n der Schulaula sind oft mich. Ich habe für die Veranstaltungen. Dabei nächste Arbeit besonmache ich immer Saders viel gelernt. Damit nitätsdienst. Eigentlich wollte ich meiner Lehrewürde ich lieber selber rin zeigen, dass sie mitfeiern. Statt dessen Recht hat. muss ich bis vier Uhr Julia, 13 Jahre morgens am Rand stehen enn ich schlecht und aufpassen. Was mich drauf bin (1), moti- motiviert? Ich kann im viert mich meine FreunNotfall helfen. Ich weiß, din allein durch ihre was zu tun ist. Ich bin Anwesenheit. Sie hilft gleich an Ort und Stelle. mir, dass ich mich nicht Tim, 17 Jahre so hängen lasse (2). Ich rüher haben mich habe dann immer gleich Mädchen, die ich gut bessere Laune. fand, sehr motiviert. Ich Patrick, 17 Jahre habe trainiert, weil ich für ch hatte vor ein paar diese Mädchen gut Monaten einen Unfall. aussehen wollte. Ich Ich musste am Knie dachte, dass ich dann operiert werden. Seiteher Chancen bei ihnen dem muss ich mit habe. Heute trainiere ich Krücken laufen und nur noch für mich selber. regelmäßig KrankenMarkus, 17 Jahre I B I Umfraage: Laura Bravo; Illustration: Niels Schröder W F I 28 JUMA 3/2005 ch musste mir vor ein paar Monaten überlegen, ob ich die Nachprüfung in Mathematik mache oder nicht. Es hat keinen Sinn, dachte ich. Meine Eltern, Freunde und Lehrer haben mir Mut zugesprochen. Sie haben mir gesagt, dass ich die Prüfung schon schaffe. Am Ende habe ich sie auch bestanden. Jara, 18 Jahre I ls die Schule wieder angefangen hat, war ich schlecht drauf und hatte keine Lust. Da hat mir mein Freund gesagt, dass die Schule und die Klausuren gar nicht so schlimm werden. Er hat mir Mut gemacht. Das hat mich in dem Moment motiviert. Sabine, 18 Jahre A ch gehe regelmäßig zum Fechten. Gestern musste ich gegen jemanden antreten, der eigentlich viel stärker ist als ich. Doch eine Bekannte hat mir gut zugeredet. Sie meinte: Du schaffst das schon! Das hat mich sehr motiviert. Sie hat Recht behalten. Elisabeth, 14 Jahre I Worterklärungen 1 schlecht drauf sein – schlechte Laune haben 2 sich hängen lassen – nichts Sinnvolles tun, unmotiviert sein S. 29 Jugendmuseum.korr2 12.05.2005 15:51 Uhr Seite 29 Jugendmuseum Mitmachen erwünscht Die Besucher basteln Pappräder und verbinden diese mit Kordeln. So wächst die Maschine und wird immer beweglicher. In der Ausstellung „Paper-la-Papp“ gibt es aber noch mehr. Die Besucher können Papierflieger falten und Wind machen. In der oberen Etage des Hauses gibt es ein Spiegelkabinett, ein Labyrinth und ein Kino mit Sitzen aus einem richtigen Flugzeug. In Zukunft sind noch mehr Ausstellungen zu Natur, Technik, Geschichte und Kultur geplant. Außerdem wollen die Leiter der Einrichtung Ausstellungen aus anderen Städten ausleihen. Vielleicht eine Seifenblasenausstellung aus München. Oder riesige halbierte Knochen, die den menschlichen Körper zeigen. Für Bianca, Ramona und Felix gibt es also auch in Zukunft viel zu tun. Susanne Besser Fotos: Karsten Schöne „Bitte nicht berühren!“ Diesen Satz kennt jeder, der schon mal in einem Museum war. Im Kinder- und Jugendmuseum in Köln ist das anders. Das Anfassen der Ausstellungsstücke ist dort ausdrücklich erwünscht. Jugendliche zeigen den Besuchern die Ausstellung. Sie geben Erklärungen und fordern zum Mitmachen auf. Heute führen Bianca, Ramona und Felix durch das Museum. Die jungen Museumsführer sind 15 Jahre alt. Sie haben eines gemeinsam: Die Arbeit macht ihnen einen Riesenspaß. Ramona zeigt, wie man selbst Papier herstellen kann. „Die Arbeit hier ist besser als Zeitungen austragen“, findet Ramona. Herzstück der Ausstellung ist der „Papyromat“. Der Künstler Ralf Kettler hat diese Maschine aus Pappe und Papier erfunden. Mit der Zeit soll sie immer größer werden. Die Idee mit den jungen Museumsführern kommt aus Amerika: Die Jugendlichen helfen freiwillig und bekommen dafür ein bisschen Geld. Sie verstehen die Besucher oft viel besser, weil sie im gleichen Alter sind. Außerdem können sie die Arbeitswelt der Erwachsenen kennen lernen. Die Jugendlichen betreuen, informieren und passen auf, dass nichts kaputt geht. JUMA 3/2005 29 S. 30 Interview.korr2 12.05.2005 15:56 Uhr Seite 30 Erfolgreiche Begegnung mit Deutsch Cecilie (rechts) im Gespräch mit JUMA-Praktikantin Laura Cecilie: Bei der schriftlichen Arbeit ging es um das Thema Menschenrechte. In der mündlichen Prüfung war die Judenverfolgung während des Zweiten Weltkrieges mein Thema. JUMA: Sprichst du noch weitere Fremdsprachen? Cecilie: Ich lerne neben Englisch noch Latein. Cecilie Hynkova ist die 1000. Absolventin des Deutschen Sprachdiploms der Kultusministerkonferenz (KMK), Stufe 2, in Tschechien. Im Mai 2004 machte sie ihr Abitur. Seitdem studiert sie Germanistik an der Kant-Universität in Prag. Als Gast der Zentralstrelle für das Auslandsschulwesen, die zusammen mit der KMK für das Sprachdiplom zuständig ist, besuchte Cecilie jetzt Köln. JUMA bat sie zum Interview. JUMA: Wann und warum hast du mit dem Deutschlernen angefangen? Cecilie: Ich wurde schon gefragt, welche Sprache ich lernen möchte, als ich in die Grundschule kam. Ich sagte damals, dass ich mit meiner Freundin aus Österreich in ihrer Sprache sprechen möchte. Das war die erste Begegnung mit der deutschen Sprache. JUMA: Was gefällt dir besonders an Deutsch? Cecilie: Ich finde es gut, dass diese Sprache feste Regeln hat. Man weiß, wie man Sätze bilden soll. Manche Menschen sagen, dass Deutsch sehr schwer ist, aber wenn man es einmal kann, dann geht es eigentlich. Nur die Aussprache ist schwer. Wir Tschechen können Umlaute nicht so gut aussprechen. Aus Frühling wird so etwas wie „Friehling“. JUMA: Welche Aufgaben hattest du im Sprachdiplom? 30 JUMA 3/2005 JUMA: Mit der bestandenen Sprachdiplomprüfung darfst du in Deutschland studieren. Kommt das für dich in Frage? Cecilie: Ja, ich weiß allerdings noch nicht genau, mit welchen Universitäten unsere Universität Verbindungen hat. Außerdem kriegt man erst im zweiten Studienjahr ein Stipendium. JUMA: Wie viel Zeit nimmt das Studium ein? Cecilie: Von Montag bis Donnerstag bin ich den ganzen Tag an der Uni, freitags nur vormittags. Freitagnachmittags unterrichte ich einen tschechischen Schüler. Ich habe die ganze Woche Programm. JUMA: Wo in Deutschland würdest du gerne einmal studieren? Cecilie: Ich würde gerne Berlin und Frankfurt sehen. Wo ich studieren will, weiß ich noch nicht. JUMA: Warst du denn schon mal woanders in Deutschland? Cecilie: Vor zwei Jahren war ich drei Wochen bei einem Sprachkurs in Marburg. Diese Reise habe ich bei einem Deutschwettbewerb gewonnen. Ich war dort mit zwanzig tschechischen Studenten, die auch an diesem Sprachkurs teilgenommen haben. JUMA: Was hast du nach dem Studium vor? Cecilie: Das weiß ich noch nicht genau. Ich würde gerne Hebraistik studieren, aber da das nur alle paar Jahre angeboten wird, muss ich noch warten. JUMA: Erzählst du uns noch ein bisschen über dich privat? Cecilie: Ich lebe mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern zusammen. Mein Bruder Jakob ist 30 und meine Schwester Magdalena 25. Ich bin mit meinen 19 Jahren die Jüngste. Mein größtes Hobby ist das Singen. Früher war ich in einem Chor. Danach habe ich Einzelstunden gehabt, für die ich aber leider keine Zeit mehr habe. Ich singe jetzt in unserer Kirche, wo wir während der Weihnachtszeit viele Auftritte haben. Außerdem höre ich sehr gerne Musik und lese sehr gerne. JUMA: Vielen Dank für das Gespräch! Interview: Laura Bravo S 31 Einstein.korr2 12.05.2005 16:09 Uhr Seite 21 Relativ genial Deutschland feiert das Einsteinjahr. Der 100. Geburtstag der Relativitätstheorie und der 50. Todestag des weltberühmten Wissenschaftlers sind der Anlass. 1905 veröffentlichte Albert Einstein (14.3.1879–18.4.1955) fünf Aufsätze. Diese Arbeiten revolutionierten die klassische Vorstellung von Raum, Zeit, Materie und Energie. Albert Einstein war ein genialer Wissenschaftler, Physiker, Querdenker, Pazifist, Weltbürger und Visionär. Daran sollen zahlreiche Veranstaltungen in ganz Deutschland erinnern. Einsteins Werk, der Bürger Einstein und Einsteins Leben sind die Schwerpunkte eines Wettbewerbs für Schüler in Deutschland. Internationale Veranstaltungen sind ein Schülercamp und ein Kongress im September in Berlin. Das Deutsch-Französische Jugendwerk organisiert eine Bustour durch Frankreich und Deutschland. Die Busse halten an Schulen und Jugendzentren. An Bord haben sie Experimente zu Albert Einsteins wissenschaftlichem Werk. Infos bekommt man im Internet über www.einsteinjahr.de. Foto: Picture-Alliance / dpa JUMA 3/2005 31 S.32-33 Mädchen.korr2 12.05.2005 16:19 Uhr Seite 32 Beste Freundin, blöde Kuh Mädchenfreundschaften sind nicht immer leicht. In Köln haben 20 Mädchen darüber einen Videofilm gedreht. Tipp: Internet- uerwachekoeln.de fe www.alte Zu dem Videoprojekt gehörte auch die Produktion eines Fotoromans. ei einer Mädchenfreundschaft kann mancher Junge neidisch werden. „Man muss immer für einander da sein“, sagt Dilara, 14 Jahre. „Und zusammenhalten“, betont ihre beste Freundin Diren, die zwei Jahre älter ist. Mädchen sind ständig zusammen. Sie erzählen sich alles. Auch über Jungs und deren Macken (1). Vertrauen ist in diesen Freundschaften sehr wichtig. Und Treue. Eine perfekte Welt? So denken viele. So wirkt es auf den ersten Blick. Doch die Wirklichkeit sieht manchmal anders aus. Auch Mädchen haben Probleme miteinander. Da geht es oft darum, wer schöner aussieht. Oder die eine ist sauer, weil ihre Freundin sie plötzlich vernachlässigt. Oft ist ein Junge daran „schuld“. Aber auch ohne einen Freund wackelt die Freundschaft öfter mal. „Es ist manchmal doof, wenn Diren keine Zeit hat“, gibt Dilara zu. All B 32 JUMA 3/2005 diese Probleme erkennen andere aber nicht immer. Der Grund: Die Mädchen streiten sicht nicht so offen und laut wie Jungs. Die prügeln sich auch mal – und versöhnen sich schnell wieder. Bei Mädchen ist das schwieriger. „Wir wollen zeigen, dass auch Mädchen miteinander viele Konflikte haben“, sagt Andrea Zamara, Leiterin des „Mädchentreffs“ im Bürgerzentrum (2) „Alte Feuerwache“ in Köln. „Die beste Freundin ist ja schon zum Mythos geworden.“ Deshalb hat sie mit 20 Mädchen einen Videofilm über Mädchenfreundschaften gedreht. Damit die Mädchen erkennen, dass ihre Freundschaften nicht perfekt sein müssen. Streiten ist ebenso normal, wie miteinander viel Spaß zu haben. Der Videofilm heißt „Beste Freundin, blöde Kuh“. Dafür hat jedes Mädchen aufgeschrieben, was ihr an einer Freundschaft wichtig ist. Alles wurde gesammelt. Zum Beispiel heißt es da: „Eine Freundin sollte mir sagen, wenn ich Fehler mache.“ Oder: „Um eine Freundin zu behalten, muss man aufrichtig sein.“ Der Film dauert 16 Minuten und erzählt drei Geschichten. Die Mädchen haben sich alles selbst ausgedacht und aufgeschrieben. Wie in einem echten Drehbuch. Und sie haben natürlich selbst gespielt. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Mehtap, 15. Doch Diren gibt auch zu: „Das Drehen war anstrengend.“ Wie die Filmprofis mussten sie einzelne Szenen wiederholen, damit sie besser werden. Diren hat in der Geschichte „Die Neue“ ein Mädchen gespielt, das neu in ein Haus eingezogen ist. Dort wird sie von den anderen Mädchen im Hausflur gehänselt (3). Sie lässt deshalb vor Schreck einen Karton mit Geschirr fallen. Alles ist kaputt! Die Mutter ist sauer. Doch diese Geschichte hat ein glückliches Ende. Weniger gut geht die Geschichte „Die Clique“ aus: Ein Mädchen lügt ihre Freundinnen an, um mit einer anderen Freundin ins Kino zu gehen. Dabei wird sie erwischt ... Doch was ist in einer Mädchenfreundschaft wirklich verboten? Die Mädchen vom Mädchentreff sind sich einig: Man darf nie über die beste Freundin lästern. „Man muss ihr die Meinung ehrlich ins Gesicht sagen“, meint Diren. Ehrlichkeit ist also wichtig. Nur so kann eine Freundschaft funktionieren. In dem Videofilm blickt ein Mädchen zu ihrer besten Freundin und sagt: „Sie ist wie eine Schwester, ohne sie ist es schwer.“ Und eine andere sagt den schönen Satz: „Freundschaft ist wie Liebe.“ Annette Zellner Worterklärungen 1 die Macken – Fehler 2 das Bürgerzentrum – Haus, in dem es Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, aber auch kulturelle Angebote wie zum Beispiel Theater und Konzerte gibt 3 hänseln – Mit Worten ärgern, provozieren 12.05.2005 16:19 Uhr Seite 33 Fotos: Betsy Eysel S.32-33 Mädchen.korr2 JUMA 3/2005 33 S. 34 Leseprobe.korr2 12.05.2005 16:23 Uhr Seite 34 Leseprobe „Aaaaaaaahhhhhh!“, Lucia wacht auf, sie liegt schweißgebadet im Bett. In ihrem Bett? Da ist schon wieder eine dieser verflixten Fragen. Und da war auch wieder dieser Traum, den sie jetzt schon so oft in diesem Bett hatte, seit sie in England ist. Sie setzt sich hin, macht das Licht an und öffnet die Schublade des Nachttischchens. Sie holt ein Buch raus und blättert drin rum. Die Zeilen verschwimmen vor ihren Augen. Lisa? – Katja? – Sarah? Immer wieder schwirren diese Namen durch ihren Kopf. Mal erscheinen sie rechts auf der Seite, mal links, irgendwo oben oder unten. Am liebsten würde Lucia diese Namen packen und ganz nach unten in die Schublade stecken, doch so einfach geht das nicht. Das Buch steckt sie weg, aber die Namen, die schwirren immer noch durch ihr Zimmer. Ihr Zimmer? Nicht ganz ihr Geschmack, aber ihre Gasteltern haben sich immerhin Mühe gegeben. Sie knipst 34 JUMA 3/2005 das Licht aus und legt sich wieder hin. Sie versucht zu schlafen, aber es geht nicht. Sosehr sie auch die Augen zudrückt und versucht an etwas Schönes zu denken, sie kann doch nicht einschlafen. Es klappt einfach nicht. Morgen wird sie wieder total k.o. sein. Sie wird ihre schlechte Laune an Sarah auslassen, obwohl die es ganz und gar nicht verdient hat. Mit diesem Gedanken schläft Lucia dann doch ein. „Riiing, riing, ring!“ „Sarah, du? Was machst du denn so früh hier?“ Da fällt es Lucia wieder ein, sie hat die Schule ganz vergessen, vor ihrer Tür steht Sarah mit ihren Schulsachen und wartet. Hops, rechtes Hosenbein. Hops, linkes Hosenbein. Ratsch. Hose zu. Die Zahnbürste in die rechte Hand, das Schulzeug in die andere. Schnell den Schaum aus dem Mund, einen Blick in den Spiegel, ein T-Shirt über und dann steht Lucia neben Sarah auf der Straße. Die beiden gehen schweigend nebeneinander her. Auch diesen morgen werden sie wieder zu spät zur Schule kommen. Es gongt zur großen Pause, die Klassentüren werden aufgerissen und die Schüler stürmen aus den Räumen. Lucia ist bei den Ersten, sie will sich noch einen Computer ergattern. Sie muss jetzt unbedingt ihre E-Mails abrufen. Lucia Hiesig: Ihr Postfach enthält vier neue E-Mails. Einmal Werbung. Löschen! Eine Kettenmail. Das Lesen eilt nicht. Eine von Mike. Kann sie auch später lesen. Und dann eine von Lisa. Die muss sie jetzt sofort lesen: hey lucy! wie geht es dir? mir geht es echt super. die schule läuft einigermaßen, aber das wochenende war dafür doppelt so gut. habe schon lange nicht mehr so gefeiert. ich war mit katja unterwegs. wir sind mit dem zug nach frankfurt gefahren. und ich sag dir, da ging die post ab, wir hatten einen wahnsinnigen spaß. mir ging es danach jedenfalls nicht mehr so gut, aber katja hat mich sicher zum bahnhof verfrachtet. lass mal wieder was von dir hören. ciao lisa Lucia ist den Tränen nahe. Lisa, ihre beste Freundin, ihre eigentlich beste Freundin, unternimmt am Wochenende jetzt immer etwas mit Katja. In jeder E-Mail von Lisa kommt Katja vor. Katja hier, Katja da. Ihr hängt dieser Name schon zum Hals raus. Lucia kann es zwar irgendwie verstehen, dass Lisa, während sie weg ist, nicht alleine rumhängen will. Schließlich war es ja sie, die unbedingt ein Jahr ins Ausland wollte. Trotzdem hat sie nicht damit gerechnet, dass Lisa ihre Freundschaft einfach so wegwischt und austauscht. Sie selber hat sich ja Mühe gegeben, dass die Freundschaft bestehen bleibt. Sie hat Lisa Briefe geschrieben mit Fotos und kleinen Souvenirs. Doch von Lisa hat sie noch nicht einmal zum Geburtstag einen Brief, geschweige denn ein Geschenk bekommen, nur eine kurze E-Mail: happy birthday! Nein, sie kann es einfach nicht glauben, dass so was so schnell gehen kann. „Lucia, darf ich bitte mal an den Computer?“, ein Junge steht hinter Lucia und tippt ihr auf die Schulter. Lucia dreht sich erschrocken um, sie steht schweigend auf und überlässt ihm den PC. Sie hat sowieso gesehen, was sie sehen wollte oder was sie eigentlich nicht sehen wollte. Die nächsten Schulstunden verlaufen wie üblich, sie sitzt neben Sarah und lässt sich von den Lehrern auf Englisch voll dröhnen. Nur in Mathe und Deutsch ist sie einigermaßen bei der Sache. Zum Glück haben sie heute nur sieben Stunden. Vielleicht geht sie noch mit zu Sarah, deren Mutter kocht immer so gut. Bei ihr zu Hause ist im Moment sowieso keiner, ihre Gasteltern sind auf einer Dienstreise und haben die „echte“ Tochter mitgenommen Das ist Lucia im Moment ganz recht. Berit Bretschneider: Ganz weit weg. Aus: Dorothee Dengel/Dagmar Kalinke (Hg.) Einfach unschlagbar! Beste Freundinnen © 2004 Deutscher Taschenbuch Verlag, München Ganz weit weg S.35 Mach mit.korr2 12.05.2005 16:26 Uhr Seite 35 Auflösung unserer Mach-mit-Aktion aus JUMA 3/2004 Ans Herz gewachsen Ich habe sehr viele alte Fotografien. Auf vielen Fotos bin ich als Baby oder Kleinkind, auf manchen sind meine Familie oder meine Freunde abgebildet. Mir gefällt es, die Fotografien meinen Gästen zu zeigen oder sie mir selbst anzusehen. Ich denke, dass alle Leute so wie ich ihre alten Fotos schätzen sollten, denn das sind Erinnerungen. Olga, Litauen Mein Kreuz, mein Ring und mein Amulett sind mir ans Herz gewachsen. Das Kreuz ist aus Holz und 5 Zentimeter groß. Mein Amulett ist rund, aus Kupfer und 3 Zentimeter groß. Darauf abgebildet ist der heilige Giorgi, der auch im georgischen Staatswappen abgebildet ist. Kreuz und Amulett trage ich immer um den Hals. Mein Ring ist aus Silber und ganz schlicht. Auf ihm steht in altgeorgischer Schrift „Gott, erbarme dich meiner!“ Giorgi, Georgien Als ich in die zweite Klasse ging, schenkte mir meine Mutter einen Globus. Er ist groß und sehr schön. Die Meere und Ozeane sind blau, die Kontinente bunt: braun, gelb und grün. Mit seiner Hilfe reisten meine Mutter und ich durch alle Kontinente. Ich erfuhr viel über einzelne Städte und Länder. Schon damals wusste ich, wo sich Deutschland befindet. Der Globus ist eine gute Sache. Ich habe ihn sehr gern. Wenn ich erwachsen bin, dann schenke ich ihn vielleicht meinen Kindern! Artjom, Klasse 8, Russland nachten schenkte mir meine Freundin ähnliche Ohrringe. Für mich ist es unmöglich, ohne diese Ohrringe zu leben. Ich bin einfach an sie gewöhnt. Candice, 17 Jahre, Südafrika Meine zwei Hündchen sind eine Erinnerung an meine erste, unvergessliche Liebe. Eines von ihnen ist weiß, das andere rot. Weiß bedeutet Erinnerung und rot steht für die Liebe. Schon seit sieben Jahren sind die beiden Stofftiere immer bei mir. Wenn ich sie nicht bei mir habe, fühle ich mich einsam und unwohl. Vladislav, Estland Für mich gibt es nichts wichtigeres als meine ersten Fußballschuhe. Ich war fünf Jahre alt, als ich das erste Mal Fußball gespielt habe. Mittlerweile spiele ich schon neun Jahre lang und bin auch sehr erfolgreich. Ich habe Südafrika schon drei Mal vertreten und hoffe, dass das nicht das letzte Mal war. Ryan, Südafrika Mir ist eine kleine Statue ans Herz gewachsen. Ich habe sie im Sommer des letzten Jahres bekommen. Zu dieser Zeit war ich mit meiner Freundin in der Stadt Adler. In einem Geschäft kaufte meine Freundin die kleine Statue, weil sie ihr so gut gefallen hat. Am Ende unserer Ferien schenkte mir meine Freundin die Statue. Durch sie erinnere ich mich an die Zeit mit meiner Freundin, die jetzt in einer anderen Stadt wohnt. Julija, Klasse 10, Russland Mein Surfbrett ist mein allerliebstes Ding auf der Welt. Ich gehe fast jedes Wochenende 3–6 Stunden surfen. Es ist rosa mit schwarzen Hawaii-Blumen. Man kann es von weitem sehr gut erkennen. Mein Surfbrett bekam ich zu Weihnachten. Ich habe lange darauf gewartet. Vorher habe ich meine Eltern lange überreden müssen. Das Brett steht in meiner Surfschule. Ich denke, dass es mir Glück bringen wird. Amy, Kapstadt, Südafrika Auf einem Markt habe ich meine Traumohrringe gesehen. Sie waren sehr hübsch mit ihrer blauen und silbernen Farbe. Ich war auf den ersten Blick in diese Ohrringe verliebt. Zu Weih- Mein Lieblingsgegenstand ist ein schön besticktes Handtuch. Bestickte Handtücher sind bei uns in der Ukraine ein Symbol für Erfolg, Glück, Liebe und Beständigkeit. Meine Urgroßmutter hat mein Handtuch für ihren Mann gestickt, als sie beide jung und verliebt waren. Ihre Liebe und Seele sind in diesem Handtuch spürbar. Viele Jahre hat es das Haus meiner Urgroßmutter geschmückt. Jetzt ist es mein Handtuch. Von Zeit zu Zeit nehme ich es in die Hände, bewundere es und fühle die Wärme meiner Urgroßmutter. Viktoriya, Ukraine Gewinner der 10 Uhren: Artjom Borissow Julija Sak Gymnasium Nr. 1, Tula, Russland Vladislav Matjuschkin Mittelschule Nr. 3, KohtlaJärve, Estland Candice Fuma Ryan Campher Amy Goodman Dt. Schule Kapstadt, Südafrika Olga Simanowicz Vilnius, Litauen Giorgi Gogitschaischvili Tiflis, Georgien Viktoriya Navytska Brovary, Ukraine Sebastian Instituto Primo Capraro Bariloche, Argentinien JUMA 3/2005 35 S 36-37 Szene.korr2 12.05.2005 16:30 Uhr Seite 36 Szene Yvonne Catterfeld Schauspielende Sängerin Popmusik ist international Foto: Tapete JUMA: In den ersten Tagen von Darlo habt ihr englische Texte gesungen. Wie kam es zur Umorientierung? Darlo: Wenn wir auf Tournee waren oder wenn ich was gelesen habe, habe ich mir immer Notizen für die Texte gemacht. Irgendwann ist es mir leichter gefallen, Liedtexte auf Deutsch zu schreiben, anstatt alle ins Englische zu übersetzen. Es war unmittelbarer, einfacher zu sagen: Ich verwende jetzt direkt einen Satz, den ich beispielsweise in der U-Bahn gehört habe. JUMA: Spielt Politik eine Rolle in der Musik von Darlo? Darlo: Die spielt durchaus eine Rolle. Nicht alle Lieder sind Politsongs. Aber es gibt ja durchaus Statements, die ich loswerden möchte. Wir machen uns kritische Gedanken zu diesem System, in dem wir leben. Juma: Haltet ihr es für sinnvoll, dass im Radio mehr deutsche Lieder gespielt werden? Darlo: Wir halten davon überhaupt nichts. Die Radiostrukturen ändern sich ja nicht durch eine Quote für deutsche Musik. Da würden dann große Plattenfirmen ihre deutschen Gruppen reinbringen. Ich finde, Popmusik war und ist international. Und wenn die besseren Sachen aus dem Ausland kommen, dann halte ich nichts von einer deutschsprachigen Quote. Sie würde die Qualität der Sendungen nicht verbessern. 36 JUMA 3/2005 Foto: Mathias Botor/BMG Interview mit der Hamburger Gruppe „Darlo“ Juli Für Sommernächte Die Musik für warme Sommernächte liefert eine Band aus Gießen: „Juli“. Die Texte der Songs schreibt Sängerin Eva Briegel. Zunächst hat Eva noch englisch gesungen, weil es sich leichter texten lässt. Damit hat die Band bereits wichtige Musikwettbewerbe gewonnen. Doch erst seitdem man deutsch singt, hat „Juli“ den ganz großen Erfolg. Heute meint Eva: „Mit der Zeit haben wir unsere Scheu vor ehrlicher Popmusik verloren. Und weil wir logischerweise wesentlich besser Deutsch als Englisch beherrschen, können wir uns in der Muttersprache besser ausdrücken.“ Bei einem Fernsehwettbewerb für deutsche Musik hat man den ersten Platz errungen. Gewählt haben „Juli“ die Zuschauer. Foto: www.luxanalog.com Darlo Bekannt geworden ist Yvonne Catterfeld als Schauspielerin. In der Fernsehserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ spielte sie eine Hauptrolle. Doch ihr Herz schlägt für die Musik. „Ich bin und bleibe vorwiegend Sängerin“, sagt Yvonne. Schon als Kind wollte Yvonne Sängerin werden. Sie ging zur Musikschule, nahm mit 15 Jahren Gesangsunterricht und lernte Klavier und Gitarre. Mit 18 machte sie das Abitur. Danach lernte sie für die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule. Die bestand sie mühelos und begann Jazz- und Popmusik in Leipzig zu studiieren. Ihr Hauptfach war Gesang. Heute arbeitet Yvonne fast nur noch als Sängerin. Der Erfolg gibt ihr Recht: Ihre Konzerte sind ausverkauft, und sie hat schon mehrere Preise für ihre Platten gewonnen. S 36-37 Szene.korr2 12.05.2005 16:30 Uhr Seite 37 Verdient Hab viel zu lang an uns geglaubt Mit deinem Egotrip hast du unsre ganze Zeit versaut Ich kann es immer noch nich’ begreifen Wie blind war ich, ich sah nich’ deine Oberflächlichkeiten Foto: Mayk Azzato/BMG Wie konnt’ ich dir nur so vertraun Habe nich’ gecheckt was in dir steckt ich konnt’ dich nich’ durchschaun Dir tut´s nich’ wirklich weh, ich weiß Denn für dich war das mit uns doch nur so´n Zeitvertreib Silbermond Du hast mich nich’ mehr verdient Ich lass dich hier stehn Und schau nich’ mehr zurück Senkrechstarter Bereits das erste Album brachte „Silbermond“ in kürzester Zeit in Und es ist mir egal wie es dir geht die Charts. Schon nach vier Monaten verkaufte sich „Verschwen- Denn ich schau nich’ mehr zurück de deine Zeit“ 400 000-mal. Die Band aus der sächsischen Stadt Du hast mich nicht verdient Bautzen hat im Jahr 2000 ihren ersten Musikwettbewerb gewonnen. Das war drei Monate nach ihrer Gründung. 2005 hat sie den „Echo“ als beste Newcomer-Band bekommen, den begehrtesten Preis für Musiker in Deutschland. Dass „Silbermond“ es so weit geschafft hat, verdankt die Band ihrer Spielfreude. Letztes Jahr hatten sie 170 Auftritte. Die Herbst-Tournee war komplett ausverkauft. Foto: Oomph Richtigstellung Echter Gentleman Oomph Schwere Klänge Foto: Tom Trambow Gentleman, Reggae-Musiker aus Köln, ist kein Rocker. Im letzten JUMA haben wir versehentlich das falsche Foto – die Rockgruppe „Oomph“ – statt des Kölners, der eigentlich Tillman Otto heißt, abgebildet. Unser Bild zeigt nun den echten Gentleman, der seinem Künstlernamen übrigens alle Ehre macht: Seine beiden letzten goldenen CD-s hat er zugunsten der Aktion „Gemeinsam für Afrika“ versteigert. Das niedersächsische Trio „Oomph“prägt seit nunmehr 15 Jahren die Musikszene Deutschlands. Wenn Dero (Gesang, Drums), Crap (Gitarre, Keyboards) und Flux (Gitarre, Sampling) zusammen musizieren, werden Sie für manche Fachleute zu den kreativen Köpfen der deutschen Rock-Szene. Ihr Musikstil liegt zwischen Elektro-Metal, Industrial und Dance. Sie vereinen die Kühle der elektronischen Welt mit der Erdigkeit des Rock. JUMA 3/2005 37 S. 38-39 Briefe.korr2 12.05.2005 16:35 Uhr Seite 38 Klassen– Brieffreundschaften JUMA vermittelt Briefreundschaften zwischen ausländischen Klassen ab dem 3. Lernjahr Deutsch. Ihr solltet 13–20 Jahre alt sein und euch auf Deutsch schreiben wollen. Notiert die Zahl der Schüler, euer Alter, eure Deutschkenntnisse und den Namen eures Lehrers. Leider können wir nur eine Auswahl veröffentlichen. Wir sind 16 Schülerinnen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren. Unsere Hobbys: Volleyball, Schwimmen, Partys und Wandern. Wir antworten auf alle eure Briefe. Anna Smirnowa, Sowjetskaja 39-24, 624485 Sewerouralsk, Swerdlowsker Gebiet, Russland Wir sind eine zweisprachige Deutschgruppe mit 3 Jungen und 5 Mädchen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren. Unsere Hobbys: Musik hören, Zeichnen, Lesen, Tanzen, ins Kino gehen und Basketball spielen. Gymnasium Mór Perczel Klasse 0.N\c, Frau Eke Kornélia Március 15.tér 8600 Siófok, Ungarn Wir sind 7 Schülerinnen und 6 Schüler im Alter zwischen 12 und 13 Jahren. Unsere Hobbys: Musik hören, Fußball, Informatik und ins Kino gehen. Grundschule in Hetfehell, Klasse 7, Alina Tóka Rákoczi 30. 7681 Hetfehell, Ungarn Wie sind eine kleine Gruppe von Schülern im Alter zwischen 13 und Wir sind 21 Schülerinnen und lernen seit 2 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys: Volleyball spielen, Musik hören und Ski laufen. Hier bei Lecco haben wir die Möglichkeit Ski zu fahren, weil der Comer See von Bergen umgeben ist. Wo wohnt ihr? Liceo Bertacchi-Gymnasium, Klasse 2 LD , Caterina Garrè, Via XI Febbraio 6, 23900 Lecco, Italien Wir sind 24 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 Jahren. Unsere Hobbys: Musik, Sport, Computer und Fremdsprachen. Wir lernen seit 3 Jahren Deutsch und suchen Brieffreunde aus aller Welt. Gimnazjum w Bielanach Wroclawskich Barbara Michalec ul. Akacjowa 1 55-040 Kobierzyce, Polen Wir sind 12 Schülerinnen und 12 Schüler im Alter zwischen 14 und 15 Jahren. Unsere Hobbys: Musik, Kino, Computer, Autos und Deutsch. Gymnasium, Klasse I b, Magdalena Rednowska Al. XX-Lecia 2 96-515 Teresin, Polen Unsere Gruppe besteht aus 8 Mädchen und einem Jungen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Wir lernen seit 9 Jahren Deutsch. Unsere Hobbys: im Internet surfen, Sport, Musik, Kochen und Backen. College für Fremdsprachen Ljuda Schahumjan Jerewanjan 24-15 378710 Martuni, Gegharkunik, Armenien Wir sind 12 Schülerinnen und ein Schüler im Alter zwischen 13 und 15 Jahren. Unsere Hobbys : 38 JUMA 3/2005 Basketball, Tanzen, Musik, Sport, Briefe schreiben und Computer. Hauptschule „Sauletekis“ Zaneta Ustinoviene V. Kurdirkos Str. 11 85165 Naujoji Akmene, Litauen Wir sind 3 Jungen und 1 Mädchen im Alter von 17 Jahren. Unsere Hobbys: Deutsch, Sport und Musik. Wir suchen Brieffreunde, mit denen wir auf Deutsch korrespondieren können. Gymnasium, Klass 8 D Komenskeho 2 95801 Pertizánske, Slowakei Wir sind eine Gruppe von 20 lustigen Mädchen und 5 tollen Jungen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Unsere Hobbys: in die Disko, ins Café und ins Kino gehen und Musik hören. Wir haben das schönste Mädchen von der ganzen Schule in unserer Klasse, die „Schulmiss“, und eine MetallbassSpielerin, die zu einer Black-Metal-Gruppe gehört. Wir haben auch eine Tanzgruppe, die „Springe und Tanze“ heißt. Escola Secundária da Maia, Dr. Adelaide Sá, Av. Luis de Camoes, 4470 Maia, Portugal 14 Jahren. Wir interessieren uns für Sprachen, Lesen, Literatur, Sport und Musik. Gymnasium Nr. 1 Irina Yatsenko, Klasse 8–9 Korneewa Str. 50 660001 Krasnojarsk , Russland Wir sind 5 Mädchen und 3 Jungen im Alter zwischen 17 und 18 Jahren. Unsere Hobbys: Musik hören, Sport treiben, Tanzen und ins Kino gehen. Bitte schreibt uns. Jussupova Reichona, Sanobar Torakulova Str. 45 704469 Bogi-Baland, Samarkand, Usbekistan Wir sind 5 Mädchen und 8 Jungen im Alter zwischen 13 und 14 Jahren. Unsere Lieblingsfächer: Kunst, Sport, Deutsch, Englisch und Erdkunde. Unsere Hobbys: Fußball, Floorball, Ski fahren, Rad fahren, Computer, Musik, Schwimmen und Tanzen. Zakladni Skola Klasse 8A , Mgr. Monika Marcinková, Skolská 11 789 01 Zabreh, Tschechien S. 38-39 Briefe.korr2 12.05.2005 16:35 Uhr Seite 39 Briefe alle Schwierigkeiten zu überwinden. Liebe ist Zauberei, weil sie die Narren zu Weisen und die Weisen zu Narren macht. Liebe ist blind, weil sie nicht aus den Augen, sondern vom Herzen kommt. Liebe ist göttlich, weil sie nicht zwei Körper, sondern zwei Seelen verbindet. Liebe ist Leben, weil man ohne Liebe in dieser Welt nicht leben kann. Deepa Lustige Dichter aus Colombo 30-jähriges Jubiläum (JUMA 2/04) Europa, wir kommen! (JUMA 3/04) Seit dem Sommer 2003 sind wir, die Schüler aus der Mittelschule Birstonas, mit Jugendlichen aus ganz Deutschland befreundet. Wir nehmen am Projekt „Versöhnung über den Gräbern“ teil. Wir bringen zusammen die Gräber von russischen, deutschen und litauischen Soldaten vom 1. und 2. Weltkrieg in Ordnung. In den Sommern 2003 und 2004 war in Birstonas ein Sommercamp, wo wir zusammen gearbeitet und die Freizeit verbracht haben. Im Herbst ist unsere Gruppe mit der Deuschlehrerin Laima Puskunigiene und dem Schulleiter Alvydas Urbonavicius nach Berlin gefah- ren. Anfang November 2004 waren wir wieder in Berlin, wo wir im gemeinsamen Seminar über die Pläne für den nächsten Sommer gesprochen haben. Wir haben so viel von Berlin gesehen: den Reichstag, das Brandenburger Tor, die Straße Unter den Linden und den Kudamm. Wir haben unglaublich viel erfahren. Aber das wichtigste ist doch, dass wir durch eine sinnvolle Arbeit noch engere Freunde geworden sind und wir hoffen, dass es so auch bleibt. Julija, 17 Jahre, Birstonas, Litauen, Mitglied des Klubs der Freunde der deutschen Sprache „Linqua“ Bücher für alle (JUMA 2/04) Unterricht gerade den Konjunktiv lerne, suche ich im Buch Seiten mit dem Konjunktiv. Ich weiß nicht, wie lange ich für das Buch brauchen werde, denn es ist sehr schwer für mich und wir haben immer sehr viele Hausaufgaben in den anderen Fächern. Wenn ich es gelesen habe, gebe ich das Buch meinem Freund. Kostja, 14 Jahre, Moskau, Russland Herzlichen Dank für das Buch „Tintenherz“, das ihr mir geschickt habt! Mit diesem Buch lerne ich Deutsch. Was ich gelesen habe, erzähle ich in der Klasse. Da ich im Der erste Funke (JUMA 1/05) 12 Deutsch Lernende aus Sri Lanka, Colombo, haben Gedichte zum Thema „Liebe“ geschrieben. Eins hat uns besonders gut gefallen: Liebe ist fröhlich weil sie aus der ganzen Welt ein Paradies macht. Liebe ist mächtig, weil sie den Menschen die Macht gibt, Wir sind Schüler der Internatsschule für elternlose Kinder in der Stadt Krymsk, Russland. Unser Wunsch, mehr über Deutschland und das Leben der Jugendlichen zu erfahren, ist groß. JUMA gibt uns die Möglichkeit, Neues zu lernen und unsere Sprachkenntnisse zu verbessern. Wir danken der Redaktion im Jubiläumsjahr herzlich und wünschen uns, dass JUMA uns auch in Zukunft durch das Jahr begleitet und uns mit vielfältigen Informationen und Bildern Freude bereitet. Schülerinnen und Schüler der Internatsschule Krysmk, Russland Unsere Lehrerin Jutta Hebbeler hat eine JUMA-Ausleihe an unserer Schule organisiert. Mindestens einmal pro Woche wird sie von drei oder vier Schülerinnen aus der achten Klasse durchgeführt. Nach der letzten Unterrichtsstunde suchen sie für die Ausleiher die gewünschten Hefte heraus. Sie notieren die Namen, beraten usw. Ausleihen können alle Schüler der Schule. Sie müssen sich verpflichten, die Hefte in gutem Zustand zurückzubringen Wir verleihen Hefte der letzten Jahre, etwa ab Jahrgang 2000. Schülerinnen und Schüler der 6. Autoren-Mittelschule, Tiflis, Georgien Impressum Redaktion JUMA: Frankfurter Str. 40, 51065 Köln, Telefon: +221/96 25 13-0; Telefax: +221/96 25 13 – 14 JUMA im Internet: http://www.juma.de E-Mail: [email protected] Redaktion: Christian Vogeler (verantwortlicher Redakteur), Dr. Jörg-Manfred Unger, Kerstin Harnisch Pädagogische Beratung: Christiane Drasdo, Bundesverwaltungsamt – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – Köln Layout: Helmut Hagen Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; Claudia Maul, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Ruhr-Universität Bochum Korrespond. Mitglied: Gerlinde Massoudi, Goethe-Institut München Litho: R&S Druck und Verlag: TSB Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG, Mönchengladbach; Copyright by TSB 2005. ISSN 0940-4961. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder keine Gewähr. Der Verlag behält sich vor, Leserbriefe gekürzt abzudrucken. Texte ohne Copyright-Vermerk sind für Unterrichts- und Lehrzwecke zur Veröffentlichung frei. JUMA 3/2005 39 S. 40 Fussball.korr2 12.05.2005 16:45 Uhr Seite 40 Internationaler Kreativwettbewerb Rudi Völler, Internationaler Botschafter der FIFA WM 2006 und Schirmherr des Wettbewerbs Bildende Kunst zur FIFA-FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT DEUTSCHLAND 2006 „Die Welt zu Gast bei Freunden“ – so lautet das Thema von „Talente 2006 – Die FIFA WM in der Schule“. An dem Wettbewerb können sich Deutschklassen von Schulen und Goethe-Instituten weltweit beteiligen. Die Interpretation des Themas ist freigestellt. Mögliche Ansätze sind beispielsweise • Ein Ball vereint die Welt • Aus Gästen werden Freunde • Fans dieser Welt • Fußball als Weltsprache • Fußball macht Freu(n)de • Deine Welt des Fußballs • Fußball in den Ländern deiner Freunde Darstellende Kunst Musik Mediale Kunst Kreatives Schreiben Zur Erstellung eines Projektes kann man aus fünf Kategorien wählen: • Bildende Kunst • Darstellende Kunst • Musik • Mediale Kunst • Kreatives Schreiben „Bühne frei!“ heißt es für die besten 100 internationalen Gewinnergruppen am 10. und 11. Mai 2006 in Berlin. Beim großen internationalen „Talente 2006 Festival“ dürfen sie ihre Projekte live am Berliner Olympiastadion präsentieren. Darüber hinaus gibt es jede Menge attraktive Gewinne, z.B. Fernseher mit DVD-Rekorder, Lexika, Fußbälle usw. Die genauen Teilnahmebedingungen findet man im Internet unter www.FIFAworldcup.com/talente2006. Lehrer bekommen zusätzliches Info-Material per E-Mail: [email protected]