Jahresbericht - Don Bosco Mission

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Jahresbericht - Don Bosco Mission
Jahresbericht 2014/15
Mit Jugendlichen
Brücken bauen
Inhalt
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Vorwort
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Mit Jugendlichen Brücken bauen
Dr. Nelson Penedo
8
Sierra Leone
Zusammenbruch der Normalität
Ein Kommentar von Martin Hilgers
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Südsudan
Mit Bildung in die Jugend investieren
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Rumänien
»Sie haben es geschafft, in Würde zu leben«
Interview mit Don Sergio Bergamin SDB
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Pakistan
Eine Brücke aus Vertrauen und Respekt
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Vietnam
Gastronomie als Zukunftsbrücke
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Peru
Eine Brücke zu Straßenkindern bauen
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Indien
Brückenschule für Kinderarbeiter
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Türkei
Hoffnungsbrücken für Flüchtlinge
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Don Bosco Volunteers
Kulturelle Stolpersteine überwinden
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Don Bosco Straßenkinder
»Wir möchten das Image von Straßenkindern ändern«
Interview mit Pater Thomas Koshy SDB
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Don Bosco macht Schule
Jugend als Motor und Potenzial der Zukunft
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Don Bosco Engagement-Service
Engagiert mit Don Bosco
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Team
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Gremien
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Förderer, Partner und Stifter
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Jahresrückblick
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Gut vernetzt
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Impressum
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde und Förderer,
es sind oft einfache Geschichten, die einen ergreifen und zum Nachdenken anregen –
Geschichten, die das Leben schrieb und die unsere Herzen berühren. Die Geschichte von
Sonia und Vasile ist eine solche Geschichte. Als Kinder haben sie in Kanalschächten in der
rumänischen Hafenstadt Constanta gelebt. Dank Don Bosco haben sie es als junge Erwachsene geschafft, sich eine bescheidene Existenz aufzubauen und ein Leben in Würde zu führen.
Das macht uns glücklich, aber auch nachdenklich, denn nicht alle benachteiligten Kinder und
Jugendlichen bekommen so eine Chance!
Die Geschichten in unserem Jahresbericht erzählen, wie Don Bosco weltweit Jugendlichen
eine Chance auf ein besseres Leben gibt. Es sind Geschichten, die zeigen, dass manchmal
eine Idee und guter Wille reichen, um Jugendlichen eine Brücke zu bauen. Wie in Vietnam,
wo Francis van Hoi eine innovative Gastronomieschule leitet, deren Auszubildende bereits vor
ihrem Abschluss bei Unternehmen gefragt sind. Oder wie in Sierra Leone, wo Bruder Lothar
Wagner SDB traumatisierten Kindern hilft, wieder mehr ins Leben zurückzufinden.
Die Geschichten in unserem Bericht zeigen, dass es sich lohnt, gemeinsam mit und für
Jugendliche Brücken zu bauen. Lassen Sie uns dies auch in Zukunft tun! So können wir gemeinsam eine Brücke in eine bessere Welt schlagen!
Dr. Nelson Penedo
Pater Clemens Schliermann SDB
Geschäftsführer
Missionsprokurator
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
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Teilnehmer der Jugendkonferenz 2015 »In welcher
Welt wollen wir leben?«
Mit Jugendlichen Brücken bauen
Mit Jugendlichen und für Jugendliche Brücken bauen, das ist ein wichtiges Ziel unserer
Arbeit. Im Sinne Don Boscos setzen wir uns
für benachteiligte Kinder und Jugendliche
ein, die ein Recht auf ein würdevolles Leben
haben – was ihnen aber leider oft verwehrt
bleibt. Die Ausgrenzung von jungen Menschen kann viele Gründe haben: Es kann die
Abstammung, Hautfarbe, soziale Herkunft,
das Geschlecht, die Religion, die sexuelle
Orientierung oder auch schlicht ihr Erscheinungsbild sein. Daran ändern auch keine Gesetze etwas, nach denen jeder Mensch gleich
ist und die gleichen Rechte hat. Ausgrenzung
beginnt im Kopf. Sie basiert auf Vorurteilen,
die sich hartnäckig halten. Es ist die Angst
vor dem Unbekannten – eine Angst, die nachvollziehbar, aber unbegründet ist. Ausgrenzung geschieht aber auch strukturell, wenn
etwa ethnische Gruppen über Generationen
stigmatisiert und von gesellschaftlicher oder
politischer Teilhabe ausgeschlossen werden.
Ein Beispiel hierfür sind die Kinder aus der
Dalit-Kaste in Indien. Selten können diese
jungen Menschen etwas dafür. Sie wachsen
in eine gesellschaftliche Situation hinein, aus
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der sie sich nur mit großer Anstrengung befreien können. Meistens lernen sie, damit zu
leben, akzeptieren die Situation. Nicht selten
führt die Ausgrenzungserfahrung zu Gewalt
und Kriminalität. Für junge Menschen bilden
die schulische und berufliche Ausbildung
den Schlüssel für eine bessere Zukunft. Nur
so können die starren Strukturen, die ihren
Werdegang behindern, überwunden werden.
Erfahrung von Ausgrenzung
Die Erfahrung von Ablehnung und Abgrenzung ist schmerzhaft und hinterlässt Narben
auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Für
Heranwachsende ist Ausgrenzung besonders schlimm. Die frühen Erfahrungen sind
prägend für das weitere Leben. Gewalt und
Kriminalität sind in vielen Fällen auf solche
Ausgrenzungserfahrungen zurückzuführen.
Um eine sozialkompetente Persönlichkeit
entwickeln zu können, braucht man familiäre Nähe und das Gefühl von Zugehörigkeit
und emotionaler Geborgenheit. Diese Eigenschaften bilden auch die Basis dafür, widrige
Lebensbedingungen und Krisen zu überstehen.
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Straßenkinder leiden besonders unter Ausgrenzung. Sie fliehen aus den Familien auf
die Straße wegen Armut oder Gewalt. Sie
erfahren, dass sie ungewollt und ungeliebt
sind. Auf der Straße müssen sie nicht nur
jeden Tag ums Überleben kämpfen. Auch dort
werden sie gesellschaftlich ausgegrenzt. In
vielen Städten werden die Jungen und Mädchen aus der Innenstadt vertrieben, weil ihre
Präsenz geschäftsschädigend ist. Anstatt
den Minderjährigen zu helfen, werden sie
isoliert – nach dem Prinzip »aus den Augen,
aus dem Sinn«. Kaum jemand erkennt in den
vernarbten Straßenkindern wertvolle junge
Menschen, die noch etwas aus ihrem Leben
machen können.
Junge Menschen nicht mehr auszugrenzen, sondern ihnen Brücken in die Mitte der
Gesellschaft zu bauen, das ist der richtige
Weg. Es ist wichtig zu zeigen, dass wir diese
Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, dass wir
keine Vorurteile gegenüber ausgegrenzten
jungen Menschen haben, sondern das Gute
in ihnen erkennen und fördern wollen. Brücken zu bauen ist ein Zeichen der Lebensfreude und Hoffnung. Wer mit konkreten und
pragmatischen Lösungen jungen Menschen
Auswege aufzeigt, kann Not, Flucht und Kriminalität verhindern. Ich bin überzeugt, dass
die Reintegration ausgegrenzter junger Menschen ein Schlüsselansatz für ihre persönliche
Entwicklung ist. Und sie trägt dazu bei, wesentliche gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen.
Talente entfalten
Doch Reintegration ist keine leichte Aufgabe,
zumal Ausgrenzung ein tief verankertes
gesellschaftliches Prinzip ist. Es ist eine besondere Herausforderung, diese scheinbar
»verlorenen Kinder« nicht aufzugeben, ihr
Potenzial zu erkennen und ihnen die Chance
zu geben, ihre Talente zu entfalten. Sie setzt
aber auch die Bereitschaft zur Veränderung
voraus.
Gute pädagogische Angebote können
wahre Wunder bewirken. Hier haben sich vor
allem Sportangebote bewährt, die spielerisch
Freude wecken, aber durch ihre Regeln auch
disziplinierend wirken. Bei Don Bosco lernen
die jungen Menschen, die sonst nur Ablehnung und Ausgrenzung erfahren, dass sie alle
willkommen sind. Sie verstehen, dass jeder
ein Recht auf einen neuen Anfang hat. Sie
lernen, sich und dem Nächsten zu vertrauen
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
Teilnehmer der Jugendkonferenz 2015 »In welcher Welt wollen wir leben?«
und neugierig, wissbegierig und mutig neue
Wege zu gehen. In Don Bosco finden sie einen
Erzieher, Lehrer, Anwalt und Brückenbauer.
Den Weg aber müssen die jungen Menschen
selbst beschreiten. Dass sich der Einsatz für
jeden einzelnen lohnt, zeigen unsere Erfahrungen in den zahlreichen Projekten weltweit.
Nähe, Zugehörigkeit, emotionale Geborgenheit ist nötig, um junge Menschen zu stärken und ihre Ausgrenzung zu überwinden.
Diese Familiarität schafft Don Bosco nicht
nur in den Jugendzentren, Heimen, Schulen
und Ausbildungsstätten. Auch die Familie der
Engagierten, Spender und Stifter zeigt durch
ihre Förderung, dass sie an das Gute in den
jungen Menschen glaubt, dass sie bereit ist,
in eine bessere Zukunft zu investieren, dass
sie Auswege aus dem Kreislauf der Ausgrenzung schaffen will.
Zeigen wir gemeinsam den jungen Menschen, dass wir für sie und mit ihnen tragfähige Brücken bauen wollen!
Dr. Nelson Penedo
Geschäftsführer von
Don Bosco Mission Bonn
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Don Bosco weltweit
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Projekte, die im Jahresbericht vorgestellt
werden (Ziffern = Seitenzahlen)
Länder, in die Don Bosco Volunteers
2014/2015 versendet wurden
Länder mit Salesianerpräsenz
Länder, in denen Projekte 2014/15 gefördert
wurden
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DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
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15.298 Salesianer engagieren sich für benachteiligte Kinder
und Jugendliche weltweit.
Sie sind auf allen Kontinenten der Welt vertreten – in mehr
als 130 Ländern.
Don Bosco Mission Bonn gehört zur Deutschen Provinz der
Salesianer Don Boscos (SDB). Der Hauptsitz ist in München.
www.donboscomission.de/weltweit
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
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Sierra Leone
Zusammenbruch der Normalität
Ein Kommentar von Martin Hilgers
Waisenmädchen in Sierra Leone
Ebola ist aus den deutschen Medien weitestgehend verschwunden. Doch für die Menschen in Westafrika wird es noch lange dauern, bis sie wieder ihr normales Leben führen
können. Sierra Leone und Liberia waren am
stärksten von der Ebola-Epidemie betroffen.
Beide Staaten sind von jahrzehntelangen
Bürgerkriegen gezeichnet und befinden sich
im Wiederaufbau. Bei der Bevölkerung sitzen
die Wunden des Krieges noch tief. Schon vor
der Ebola-Epidemie gehörten beide Staaten
zu den am wenigsten entwickelten Ländern
der Welt. Ein Kind, das in Sierra Leone geboren wird, hat eine Lebenserwartung von
weniger als 46 Jahren.
Eltern, Geschwister und Freunde verloren.
Immer mehr Waisen sind ganz auf sich allein
gestellt. Manche Kinder wurden verstoßen
und gesellschaftlich ausgegrenzt. Sie haben
die schmerzliche Erfahrung machen müssen,
dass es das Leben, das sie kannten, nicht
mehr gibt. Dass vertraute Menschen und Geborgenheit nicht mehr existieren.
Das gesamte soziale Leben ist von Ebola
betroffen. Der Alltag wird durch Ebola bestimmt, das öffentliche Leben gelähmt. Immer noch sind nicht alle staatlichen Schulen
geöffnet. Und viele soziale Aktivitäten sind
zum Erliegen gekommen.
Besonders Kinder leiden darunter. Wenn
sie an dem Virus erkrankt sind, ist jeder Körperkontakt ein Tabu. Die Jungen und Mädchen können nicht mehr zum Trost in den
Arm genommen werden. Die Krankheit treibt
einen Keil in das Beziehungsgeflecht. Sie isoliert Menschen und lässt Narben zurück.
Alles, was einmal die Normalität ausgemacht hat, geht plötzlich nicht mehr. Und die
Angst vor einer Ansteckung ist immer noch
da. Es wird Jahre brauchen, bis sich die Menschen vom Ebola-Trauma erholt haben – und
besonders die Ebola-Waisen brauchen dafür
unsere Unterstützung.
Trauma Ebola
Martin Hilgers
Teamleiter der
Projektabteilung
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Seit Ausbruch der Epidemie im Jahr 2014
erkrankten über 25.000 Personen an Ebola.
In Liberia und Sierra Leone starben rund
8.800 Menschen an dem Virus. Doch Zahlen
alleine reichen nicht aus, um das Ausmaß
der Ebola-Katastrophe wiederzugeben. Hinter den Zahlen verbergen sich menschliche
Schicksale. Unzählige Kinder und Jugendliche haben Traumata erlitten. Viele haben ihre
Bruder Lothar Wagner mit einem Waisenjungen
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Südsudan
Mit Bildung in die Jugend investieren
Die Salesianer Don Boscos sind seit über 30 Jahren im Südsudan tätig. Trotz der andauernden gewalttätigen Konflikte im Land haben sie Grund- und Sekundarschulen, Berufsbildungszentren und Jugendzentren errichtet.
Immer mehr Kinder im Südsudan leben auf
der Straße. Die meisten kommen in die Städte
und müssen ganz alleine für sich sorgen.
In der Stadt Wau haben die Salesianer eine
Anlaufstelle für Straßenkinder errichtet. 2016
soll die Einrichtung ausgebaut werden und
ein Wohnheim dazukommen. »Die meisten
Jungen, die zu uns kommen, haben keine
Schulbildung. Sie sind nicht mal zur Grundschule gegangen«, sagt Salesianerpater Paul
Antimi (SDB), zuständig für den Sudan und
Südsudan. Manche sind 20 Jahre alt und haben nie eine Schule besucht. Brückenunterricht und Alphabetisierungskurse helfen den
Kindern und Jugendlichen, den Anschluss an
eine normale Schule zu finden.
»Im Südsudan gibt es kein funktionierendes Bildungssystem. Deshalb ist die Arbeit
der Salesianer sehr willkommen und staatlich anerkannt«, so der 42-jährige Salesianerpater. Der mangelnde Zugang zu Bildung sei
ein kulturelles Problem. Bildung hätte keinen
hohen Stellenwert. Die meisten Menschen
lebten von der Viehzucht und Landwirtschaft
und hätten keinen Zugang zu Schulbildung. Es
sei auch schwierig, qualifizierte einheimische
Lehrer zu finden.
Mädchen beim Unterricht in Südsudan
In der Stadt Tonj ist es den Salesianern
glücklicherweise gelungen, die Mädchen zu
integrieren. Es gibt dort eine Grundschule für
600 Jungen und Mädchen sowie eine weiterführende Don Bosco Schule. »Bildung ist
gerade für Mädchen im Südsudan ein großes
Problem. Deshalb sind wir froh, dass immer
mehr Mädchen in Tonj die Schule besuchen«,
Kaum Bildung für Mädchen
In der Don Bosco Einrichtung erhalten die so Pater Paul. Die Mentalität ändert sich mit
Jungen eine Mahlzeit und medizinische der Zeit langsam. »Erst wollten die Eltern
Grundversorgung. Sie können Freizeit- und nicht, dass ihre Töchter zur Schule gehen.
Beratungsangebote teilweise mit ihren Fami- Mittlerweile haben sie auch einen weiteren
lien nutzen. Mädchen sind nicht im Zentrum. Vorteil erkannt. Für Mädchen, die zur Schule
»Auf der Straße gibt es kaum
gehen und gebildet sind, bekomMädchen, da sie sehr früh vermen die Eltern einen höheren
heiratet werden. Meistens sind
Brautpreis«, ergänzt Pater Paul
sie erst zwölf Jahre alt«, so der
schmunzelnd. Es habe sich ein
Salesianerpater, der aus Tansaneuer Trend bei der Bildung von
nia kommt. Sobald die Mädchen
Mädchen herausgebildet. Das
verheiratet sind, werden sie
freut ihn sehr, denn »Bildung ist
meistens auch von der Schule
notwendig, um etwas zu ändern.
genommen. »So haben sie keine
Die Schüler beginnen nachzuChance auf Bildung und bleiben
denken, zu reflektieren, und das
ihr Leben lang abhängig von anführt zu gesellschaftlichen Veränderen Menschen.«
derungen.«
Salesianerpater Paul Antimi
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
BERUFSBILDUNGSZENTRUM
IN WAU
Projektlaufzeit:
Seit 2011
Projektförderung:
Insgesamt 75.000 €
Projektförderer:
Georg Kraus Stiftung,
Spitzweck Stiftung,
Fürtig Stiftung,
Einzelspender: Ehepaar Fuhs
KONTAKT
Silja Engelbert
Projektreferentin
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-807
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Rumänien
»Sie haben es geschafft,
in Würde zu leben«
Interview mit Don Sergio Bergamin SDB
Die Geschwister Sonia und Vasile lebten als Kinder in einem Kanalschacht. Sonia lebt mit ihrer Tochter heute in einer kleinen Wohnung in Constanta.
Der 62-jährige Salesianerpater
Sergio Bergamin ist seit
mehr als 15 Jahren in Osteuropa verankert. Der gebürtige Italiener gehörte mit
zu den ersten Salesianern in
der rumänischen Hafenstadt
Constanta. Dort kam er in
Kontakt mit den Straßenkindern, die in Kanalschächten
lebten. Ihr Schicksal hat ihn
nicht mehr losgelassen. Nachdem er acht Jahre lang das
Don Bosco Haus in Chisinau,
der Hauptstadt Moldawiens,
leitete, kehrte er zurück nach
Constanta – und hat sich auf
Spurensuche begeben.
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Wie sind Sie vor 15 Jahren auf die Straßenkinder in Constanta aufmerksam geworden?
Im Zentrum von Constanta war eine Kirche,
wo wir öfters eine Messe abgehalten haben.
Anschließend sind wir in der Innenstadt spazieren gegangen. Mir sind dann die Kinder auf
der Straße aufgefallen, die sehr verwahrlost
waren. Teilweise waren sie noch sehr klein,
sechs oder neun Jahre alt. Wir versuchten
mit ihnen Kontakt aufzunehmen, haben ihnen
etwas zu essen mitgebracht und sind so mit
ihnen ins Gespräch gekommen. Irgendwann
haben sie uns die Kanalschächte gezeigt, in
denen sie leben. Niemand hat sich um die
Kinder gekümmert. Das waren rund 30 bis 40
Kinder. Der Winter ist sehr kalt in Rumänien,
30 Grad minus sind keine Seltenheit. Die Kinder sind abends in die Kanalschächte gegangen, um sich zu wärmen. Sie haben auch Drogen genommen, Klebstoff geschnüffelt, um
Hunger und Kälte sowie den inneren Schmerz
nicht zu spüren. Die meisten von ihnen hatten
noch nicht mal Schuhe, sondern nur Schlappen
an. Die Polizei wollte sie aus den Schächten
vertreiben. Oft mussten die Kinder Geld bezahlen, um dort bleiben zu können.
Wie konnten Sie ihnen helfen?
Wir kauften ein kleines Haus in der Peripherie
von Constanta. Da waren zwei Duschen drin,
und es gab auch Schlafmöglichkeiten. Zudem
haben wir den Jungen und Mädchen ein warmes Essen angeboten. Die Kinder sind sehr
gerne zu uns gekommen. Wir haben auch
Weihnachten mit ihnen gefeiert, zusammen
gegessen, gesungen und Spaß gehabt. Es
ist wichtig für die Kinder und Jugendlichen
da zu sein, Zeit mit ihnen zu verbringen und
ihnen zuzuhören. Die Kinder konnten, wenn
sie wollten, auch dort übernachten.
Was waren denn die besonderen Herausforderungen?
Viele Kinder lebten schon lange auf der Straße.
Es zog viele auch immer wieder dahin zurück.
Sie hatten Probleme, sich an Regeln zu halten.
Das kannten sie nicht. Ein großes Problem
waren natürlich auch die Drogen. Viele waren
abhängig. Wir haben ihnen geholfen, davon
loszukommen. Die meisten sind aber auch
immer wieder zu uns zurückgekehrt. So wie
die Geschwister Sonia und Vasile. Das waren
die ersten Straßenkinder, die im Don Bosco
Haus in Constanta übernachtet haben. Vasile
war 14 und Sonia zehn Jahre alt. Für Mädchen
ist das Leben auf der Straße besonders hart,
weil sie schneller Opfer von Gewalt werden;
Sonia ist oft verprügelt worden.
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Dies ist jetzt rund 15 Jahre her. Was ist aus
den Straßenkindern geworden?
Manche konnten ihren Weg gehen, und das
macht uns Salesianer glücklich. Manche sind
gestorben oder haben den Absprung nicht
geschafft. Alex zum Beispiel, der mittlerweile
29 Jahre alt ist, lebt immer noch in einem
Kanalschacht mitten in der Innenstadt von
Constanta. Er ist mit fünf Jahren auf der
Straße gelandet. Er hat keine Chance, ein
Zimmer zu bekommen, weil er keine Papiere
hat. Ohne festen Wohnsitz erhält er auch
keinen Ausweis. Ein Teufelskreis. Seine zwei
Brüder sind damals auch auf der Straße gelandet. Der jüngste hat den Absprung geschafft,
hat eine Arbeit in einer Recycling-Fabrik und
hat sogar eine kleine Wohnung.
Wie kann man den Kindern am besten
helfen?
Wir müssen uns um die benachteiligten Kinder und Jugendlichen kümmern. Wir dürfen
sie nicht alleine lassen oder ihre Ausgrenzung
hinnehmen. Sonia und Vasile haben es geschafft, ihren Weg zu gehen. Sie leben in bescheidenen Verhältnissen, aber nicht mehr auf
der Straße. Sonia hat eine winzige Wohnung,
in der sie zusammen mit ihrer wunderbaren
sechsjährigen Tochter wohnt. Sie kann ihre
Tochter alleine großziehen, auch wenn es finanziell nicht gerade leicht für sie ist. Ihr Mann
ist an einem Tumor gestorben. Sie erhält nur
eine kleine Rente für sich und ihre Tochter. Sie
hat gelernt, Verantwortung zu übernehmen.
Das ist ein Riesenschritt, das hätte sie vor einigen Jahren noch nicht gekonnt. Ihre Tochter
ist für sie das schönste Geschenk!
Vasile war nie im Gefängnis, das ist nicht
selbstverständlich bei einem solch harten
Leben auf der Straße. Er ist eine ehrliche
Haut geblieben. Es macht mich glücklich, die
beiden zu sehen! Trotz aller Widrigkeiten haben sie es geschafft, ein Leben in Würde zu
führen.
DON BOSCO FAMILIENHÄUSER IN CONSTANTA
Projektlaufzeit:
Seit 2010
Projektförderung 2014:
63.895 €
Projektförderer:
Kindermissionswerk »Die
Sternsinger«,
Hilfsaktion für den Fernen
Nächsten,
Born Stiftung
Das Interview führte Kirsten Prestin
ADRIAN*, 15 JAHRE
Adrian ist 15 Jahre alt und lebt seit sechs
Jahren im Familienhaus des Don Bosco
Zentrums in Constanta.
Ich bin mit neun Jahren hierhin gekommen. Meine Eltern haben sich nicht gut
verstanden. Die Beziehung zu meiner
Mutter war immer sehr schwierig. Mein Adrian und die Don Bosco Mitarbeiterin Martha
Vater hat uns irgendwann alleingelassen.
Er ist nie mehr wiedergekommen. Als
kleines Kind wurde ich dann auch in ein Waisenhaus gesteckt. Da war es nicht schön.
Teilweise konnte ich auch bei meiner Großmutter leben. Hier bei Don Bosco fühle ich
mich wohl. Ich mag die anderen Jungs, und die Regeln, die es hier gibt, sind okay. Ich
hatte nur am Anfang Schwierigkeiten, mich einzuleben. Das ist jetzt aber anders. Ich
finde auch gut, dass mir geholfen wird, Kontakt mit meiner Mutter zu halten. Sie lebt
auch heute noch in einer Baracke, ohne Strom und Wasser – zusammen mit meinem
kleinen Bruder. Er ist jetzt zwei Jahre alt. Meinen Bruder vermisse ich sehr, und ich
würde ihn gerne öfter sehen. Ich verstehe mich aber gar nicht mit meinem Stiefvater.
Es gibt auch oft Streit zwischen ihm und meiner Mutter. Da mache ich mir dann große
Sorgen um meinen kleinen Bruder. Meine Mutter hat mich auch schon besucht. Das
hat mich sehr gefreut. In der Schule hatte ich immer Probleme. Hier läuft es jetzt ganz
gut. Buchhaltung und Rechnen machen mir besonders viel Spaß. Morgen kommt
sogar meine Lehrerin hier vorbei und spricht mit Martha von Don Bosco. Martha
arbeitet hier, und ich kenne sie schon viele Jahre. Wenn ich noch besser in der Schule
werde, dann möchte ich Banker werden. Das wäre klasse!
* Name geändert
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
KONTAKT
Federico Lagi
Projektreferent
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-64
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Pakistan
Eine Brücke aus Vertrauen und Respekt
Pater Julio Palmieri SDB mit Schülerinnen in Quetta
DON BOSCO LEARNING
CENTRE QUETTA
Projektlaufzeit:
Seit 2004
Projektförderung 2014:
20.880 €
Projektförderer:
Are-Gymnasium,
St. Ursula Schule Geisenheim,
Aktion Hoffnung
In Pakistan treffen viele verschiedene ethnische Gruppen und Religionen aufeinander.
Der Großteil der Bevölkerung ist muslimisch.
Christen bilden eine religiöse Minderheit. Die
Vielfalt der Kulturen stellt eine Bereicherung
dar, führt aber auch zu Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen. Frauen und
Mädchen haben in dem südasiatischen Land
einen besonders schweren Stand. Die Don
Bosco Schule in Quetta im Südwesten des
Landes besuchen circa 300 Mädchen und
450 Jungen. Ziel der Salesianer ist es, das
Selbstbewusstsein der Schülerinnen zu stärken und ihnen Raum zur Entfaltung zu geben.
Sorgen der Eltern
KONTAKT
Cornelia Brenig
Projektreferentin
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-76
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Die meisten Mädchen in der Don Bosco
Schule stammen aus armen Familien. Schon
früh müssen sie im Haushalt mithelfen.
»Anfangs waren die Familien der Mädchen
sehr besorgt. Sie hatten Angst, dass ihre
Töchter durch unsere Einrichtung vom rechten Weg abgebracht würden«, so Pater Julio
Palmieri SDB, Leiter der Einrichtung in Quetta.
Traditionsgemäß müssen sich Mädchen oder
Frauen um die älteren Familienmitglieder
kümmern. Der Schulbesuch schüre die Angst,
dass die Mädchen diese Aufgabe dann nicht
mehr erfüllen könnten.
In Pakistan werden viele Mädchen sehr
früh verheiratet, manchmal mit zwölf oder
13 Jahren. Die jungen Bräute müssen dann
in der Familie des Ehemannes leben. Dort
haben die jungen Bräute kaum Rechte und
müssen sich um Haus und Hof kümmern.
Die Geschlechtertrennung ist in Pakistan sehr
strikt. So müssen in manchen Regionen in
öffentlichen Bussen Frauen und Männer getrennt sitzen. Meistens dürfen Frauen auch
nicht ohne Begleitung das Haus verlassen.
»Wir bekehren die Mädchen nicht und sagen ihnen auch nicht, wie sie sich verhalten
sollen. Wir versuchen einen Raum zu schaffen, in dem sie sich entfalten können. Es
herrscht eine Atmosphäre von gegenseitigem
Respekt, in der sich die Mädchen frei entwickeln können«, so Pater Julio. Die Salesianer
und Mitarbeiter im Don Bosco Zentrum achten und respektieren die unterschiedlichen
kulturellen Bräuche.
Mädchen lüften den Schleier
Rund 300 Mädchen zwischen fünf und
18 Jahren besuchen derzeit die Einrichtung
der Salesianer in Quetta. Mit einem Schulabschluss haben sie gute Chancen, sich weiterzubilden. Einige Mädchen besuchen im Anschluss ein College, manche werden aber von
ihrer Familie schon frühzeitig von der Schule
genommen. Außerhalb der Einrichtung sind
viele Schülerinnen komplett in eine Burka
gehüllt. Sobald sie die Schule betreten, ist
das aber anders. »Ich stelle einen langsamen
Wandel fest: Einige Mädchen lüften ihren
Schleier, wenn sie das Zentrum betreten. Das
zeigt mir, dass sie sich bei uns wohl, sicher
und respektiert fühlen«, betont Pater Julio mit
einem Lächeln.
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Vietnam
Gastronomie als Zukunftsbrücke
Francis van Hoi leitet in
Ho-Chi-Minh-Stadt seit einem
Jahr die Don Bosco Gastronomieschule. In München
wurde der dreifache Vater
zum Koch und Gastronom
ausgebildet. Seit 2005 unterstützt er mit der Don Bosco
Mission Bonn schwer behinderte Kinder und Jugendliche
in seinem Heimatland.
Kochkurs in der Gastronomieschule in Ho-Chi-Minh-Stadt
In Vietnam boomt seit vielen Jahren der Tourismus. Ausgebildete Fachkräfte aus dem
Gastronomiebereich sind allerdings Mangelware. In dem asiatischen Land gibt es
keine einzige Gastronomieschule. Das hat
Francis van Hoi, der lange Zeit in München
als Koch und Gastronom gearbeitet hat, auf
eine Idee gebracht: Warum sollte er nicht das
Know-how aus Deutschland in sein Heimatland importieren? Seit einem Jahr leitet der
gebürtige Vietnamese jetzt eine Don Bosco
Gastronomieschule in Ho-Chi-Minh-Stadt,
ehemals Saigon, der größten Stadt des kommunistischen Staates. Dabei folgt er ganz den
Spuren Don Boscos. Denn in seiner Schule
sollen benachteiligte Jugendliche ohne Schulbildung eine Ausbildung machen können. Mit
der Ausbildung in der Gastronomie haben die
Jugendlichen eine große Chance, eine Arbeit
zu finden.
Unternehmen stehen Schlange
»Es kommen immer mehr Touristen nach
Vietnam, aber es gibt keine geeigneten Servicekräfte. Schon jetzt stehen Unternehmen
bei uns Schlange, weil sie gerne unsere
Schüler einstellen wollen«, so der gelernte
Koch und Gastronom. Die Berufsausbildung
soll in der Regel drei Jahre dauern und aus
einem theoretischen und einem praktischen
Teil bestehen. »Bei uns geht es nicht nur
ums Kochen, sondern wir wollen die Schüler
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
fachlich qualifizieren«, betont der Leiter der
Don Bosco Schule. Zurzeit besuchen 60 Mädchen und Jungen aus armen Verhältnissen die
Schule. Sie werden im Restaurant und in der
Küche als Lehrlinge eingesetzt. »Uns ist wichtig, dass unsere Lehrlinge eine ganzheitliche
Ausbildung machen können. Deshalb spielen
auch Ernährung und Gesundheit eine wichtige Rolle. Die Arbeit in der Gastronomie erfordert ein vielfältiges Wissen«, unterstreicht
der innovative Geschäftsmann. Manche Jugendliche, die eine Ausbildung machen, sind
schon 30 Jahre alt und haben noch nie eine
Schule besucht. »Ohne unsere Schule hätten
sie keine Chance, einen Job zu finden«, so
van Hoi. Die Ausbildung und das Wohnheim
sind gratis. Der Umsatz aus dem Restaurant
fließt ganz in die Förderung der Lehrlinge. Mit
ihrem Trinkgeld bezahlen die Jugendlichen
zum Beispiel ihre Schulbücher. 2016 soll eine
Bäckerei und Konditorei hinzukommen.
DON BOSCO GASTRONOMIEFACHSCHULE VIETNAM
Projektlaufzeit:
Seit 2014
Projektförderung 2014/15:
493.500 €
Projektförderer:
Misereor,
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte,
Erzbistum München,
Firma Föhnsturm GmbH
Chancen für Kinder mit Handicaps
»Hier möchten wir vor allem Jugendlichen mit
Handicaps einen Ausbildungsplatz anbieten.
In Vietnam leben sehr viele Menschen mit Behinderung. 7,5 Millionen Vietnamesen hat das
Schicksal ereilt, davon 1,7 Millionen Kinder
unter 18 Jahren. Wir möchten den Kindern
helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Mit einer Ausbildung in der Gastronomie
kann das gelingen«, so der Don Bosco Leiter.
KONTAKT
Cornelia Brenig
Projektreferentin
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-76
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Peru
Eine Brücke zu Straßenkindern bauen
HILFE FÜR STRASSENKINDER IN LIMA
Projektlaufzeit:
Seit 2001
Projektförderung 2013:
12.400 €
Projektförderung 2014:
1.932 €
Projektförderung 2015:
25.116 €
Projektförderer:
Private Förderer
In einer warmen Sommernacht im Jahre 1993
sah Salesianerpater Pedro Dabrowski, wie
Polizeipatrouillen Straßenkinder in Lima verfolgten. Sie wollten sie festnehmen und ins
Gefängnis schicken. Der Pater zögerte nicht
lange und öffnete den Kindern und Jugendlichen die Tür seines Hauses. So konnten sie
sich im Innenhof des Gebäudes verstecken.
Seit dieser Nacht bieten die Salesianer Kindern
und Jugendlichen, die auf der Straße leben,
ein Zuhause. Immer noch leben Zehntausende von Straßenkindern in der peruanischen
Hauptstadt Lima.
Im Don Bosco Haus in Lima leben zurzeit 80
Straßenkinder zwischen sieben und 18 Jahren.
Die Jungen und Mädchen werden psychologisch betreut und können eine schulische und
berufliche Ausbildung absolvieren. Sie werden
zum Schreiner, Elektriker, Metallarbeiter oder
Maurer ausgebildet oder können ihren Schulabschluss in Abendkursen nachholen. Viele
Kinder sind traumatisiert. In Gesprächen, Gruppenrunden und durch sportliche Aktivitäten lernen sie, ihre Traumata zu verarbeiten.
Brot für die Armen
Seit Kurzem können die Kinder und Jugendlichen auch in der hauseigenen Bäckerei ausgebildet werden. Die Backwaren werden in
einem Ladenlokal verkauft und leisten einen
Beitrag zum Erhalt des Straßenkinderzentrums. Dabei wird nicht nur betriebswirtschaftliches Denken geschult, was den Kindern auf
dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben
hilft, sondern auch soziales Denken. Die Backwaren werden für einen sehr niedrigen Preis
verkauft, damit auch arme Leute sich frisches
Brot leisten können.
ELENA*, 13 JAHRE
Elena mit ihrer Mutter und dem
kleinen Brüderchen in Lima
KONTAKT
Federico Lagi
Projektreferent
Ich bin dreizehn, und bis vor einem Jahr
war ich die jüngste von sechs Geschwistern. Dann kam mein kleiner Bruder zur
Welt. Wegen ihm bin ich mit meiner Mutter
in Lima und verkaufe Schokolade auf der
Straße. Mein Bruder hat eine offene Wirbelsäule, und dort, wo wir leben, auf der anderen Seite der Anden, im Tiefland des Amazonas, gibt es kein Krankenhaus, das diese
Krankheit behandeln kann. Deshalb habe ich die Schule verlassen und bin mit meiner
Mutter in die Hauptstadt gekommen. Wir kaufen eine ganze Kiste Schokolade und
verkaufen sie dann weiter. Mit dem Erlös kann meine Mutter Milch und Windeln für
meinen Bruder kaufen. Erst haben wir unsere Schokolade in Bussen angeboten. Das
war aber zu gefährlich. Manchmal bremsen die Fahrer ganz plötzlich, und wenn man
nicht aufpasst, liegt man am Boden. Jetzt verkaufen wir die Schokolade an Ampeln.
Dort gibt es viele Jungen, die Windschutzscheiben putzen, Straßenclowns oder auch
Kinder, die Kaugummis verkaufen. Zeit, um Freunde zu finden, habe ich leider nicht.
Zum Glück können wir im Don Bosco Haus wohnen. Ich hoffe, dass ich bald wieder
in mein Dorf zurück reisen kann. Dort möchte ich auch wieder die Schule besuchen.
Später möchte ich Medizin studieren, damit ich immer helfen kann, wenn jemand in
der Familie Hilfe benötigt.
* Name geändert
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-64
14
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Indien
Brückenschule für Kinderarbeiter
Wenn es regnet, darf Umesh spielen. Ansonsten beginnt sein Tag bei Sonnenaufgang.
Seit drei Jahren steht der Zehnjährige monatelang in der Lehmgrube. Seine dünnen Beine
stampfen und vermengen die harte Erde mit
Wasser, sein Vater hilft ihm dabei. Nur wenige
Schritte entfernt formt seine Mutter Lehmziegel. Sind genug Ziegel fertig, schleppt Umesh
sie zum Trocknen auf den hinteren Teil der
Baustelle. Sieben Tage die Woche arbeitet die
Familie bei 40 Grad im Schatten.
Der Gulbarga-Distrikt im Norden des Bundesstaates Karnataka gehört zu den besonders heißen Regionen des Landes. Monatelange Trockenzeiten sind keine Seltenheit.
Die extremen klimatischen Bedingungen erschweren das Leben der Menschen. Infolge
der mageren Ernten und Dürrekatastrophen
verdingen sich viele als Wanderarbeiter und
ziehen dorthin, wo es Arbeit gibt.
Moderne Form der Sklaverei
In der Region Gulbarga sind dies vor allem die
Ziegeleien und Zementfabriken, die den Menschen Hoffnung auf Lohn und Brot machen.
Knapp zwei Euro bekommen die Arbeiter für
1000 fertige Ziegel: ein Hungerlohn. Viele Eltern müssen sich Geld leihen, um ihre Familie
zu ernähren – so wie Umeshs Vater, der sich
bei dem Besitzer der Fabrik Geld geliehen hat,
das er nun mit Wucherzinsen zurückzahlen
muss.
Die Familie lebt neben den Lehmgruben,
in einer schäbigen Hütte ohne Strom- und
Wasser. Bis zu 120 Prozent Zinsen verlangen
private Geldverleiher. Mit diesen Wucherzinsen beginnt dann ein tückischer Kreislauf aus
Schulden und Schuldknechtschaft. Letztendlich ist das eine moderne Form der Sklaverei.
Nicht selten werden die Kinder von ihren verzweifelten Eltern »verkauft«, um den Kredit
abzubezahlen.
Kindheit wiederentdecken
Dieser Kreislauf kann nur durch Bildung
durchbrochen werden. Seit vielen Jahren
kümmern sich die Salesianer Don Boscos um
Kinderarbeiter und ihre Eltern. Für die Wiedereingliederung in den Schulbetrieb wurden so-
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
Jungen, die die Brückenschule besuchen
genannte Brückenschulen konzipiert. Jedes
Kind wird dort fit gemacht, um wieder in eine
normale Klasse einzusteigen.
Zudem haben die Salesianer in den Dörfern
um Gulbarga Abendschulzentren eingerichtet.
Diese Zentren sollen verhindern, dass Kinder
die Schule vorzeitig abbrechen und arbeiten
gehen müssen. In den Abendschulzentren
können die Kinder ihre Hausaufgaben machen und Lernstoff wiederholen. Sie bereiten
sich auf Klassenarbeiten und Prüfungen vor.
In Bablad, am Stadtrand von Gulbarga,
haben die Salesianer Don Boscos mithilfe
der beiden Kooperationspartner, dem Hilfswerk Deutscher Zahnärzte und der Stiftung
UNESCO Bildung für Kinder in Not, ein neues
Zentrum für Kinderarbeiter erbaut. Der Neubau wurde im April 2014 fertig gestellt. Im
Zentrum werden Jungen und Mädchen aufgenommen. Auf dem großzügigen Gelände
können die Kinder spielen und Sport treiben.
Auch hier erhalten sie Brückenunterricht und
können ein Stück verlorener Kindheit wiederentdecken.
DON BOSCO BRÜCKENSCHULEN FÜR KINDERARBEITER
Projektlaufzeit:
Seit 2010
Projektförderung 2011:
72.827 €
Projektförderung 2012:
43.344 €
Projektförderer:
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte,
Stiftung UNESCO Bildung für
Kinder in Not
KONTAKT
Margret Vogt
Projektreferentin
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-22
15
Türkei
Hoffnungsbrücken für Flüchtlinge
Kinder im Don Bosco Flüchtlingszentrum
UNTERSTÜTZUNG VON
FLÜCHTLINGEN
Projektlaufzeit:
Seit 2013
Projektförderung 2013:
31.000 €
Projektförderung 2015:
51.187 €
Projektförderer:
Kindermissionswerk »Die
Sternsinger«, HIT-Stiftung,
Missionshilfe St. Vitus
JUGENDZENTRUM FÜR
FLÜCHTLINGE
Projektlaufzeit:
Seit 2013
Projektförderung:
33.800 €
Projektförderer:
Private Stiftung
KONTAKT
Federico Lagi
Projektreferent
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-64
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Immer mehr Menschen aus Syrien und dem
Irak fliehen in die Türkei. Gewalt und Terror
treiben die Familien vor allem in die Hauptstadt Istanbul. Dort hoffen sie auf ein besseres und vor allem sicheres Leben. Für die
meisten Flüchtlinge ist die Türkei nur eine
Zwischenstation, bevor sie in die USA, Kanada
oder ein europäisches Land weiterreisen. Die
Salesianer sind seit einigen Jahren vor Ort: In
Istanbul und in der Grenzstadt Iskenderum.
Sie helfen den Flüchtlingen und Migranten,
Fuß auf türkischem Boden zu fassen und ein
möglichst alltägliches Leben zu führen.
Die Pfarrei der Salesianer in Istanbul wurde
zu einem Zentrum für Flüchtlinge und Migranten umgebaut. Hier bekommen die Kinder
nicht nur eine Mahlzeit, sondern werden
auch in Englisch, Geografie, Mathematik sowie Kunst und Musik unterrichtet. Auch die
Eltern können an dem Unterricht teilnehmen.
Zudem werden verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten, die den Kindern helfen, ihre
schweren Traumata zu überwinden. Viele Kinder sind von den Strapazen der Flucht schwer
gezeichnet. Die Salesianer unterstützen die
Flüchtlinge zudem bei Behördenbesuchen,
der Wohnungssuche und Arztbesuchen.
In Iskenderum, einer der wichtigsten
Hafenstädte der Türkei im Südosten des Landes, werden die dort ankommenden Flücht-
Besuch von Papst Franziskus im November 2014,
mit Pater Calleja SDB
linge unterstützt. Es werden Lebensmittel,
Kleidung und Medikamente bereitgestellt.
Insgesamt 100 Kinder werden schulisch betreut und nehmen an Freizeitaktivitäten teil.
Die meisten Familien wollen, sobald sich die
Lage verbessert, zurück nach Hause.
Auch in den Ferien gibt es kulturelle Aktivitäten und Freizeitangebote. Zurzeit werden
von den Salesianern an beiden Standorten
rund 450 Kinder und ihre Familien betreut.
Die Zahl der Flüchtlinge wird vermutlich weiter steigen, da die angespannte Lage im Irak
und Syrien anhält.
Mit den Jahren sind die Salesianer zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Flüchtlinge
geworden. Papst Franziskus besuchte die
Einrichtung der Salesianer am 3. Dezember
2014 in Istanbul – und zeigte sich beeindruckt:
»Wie die Salesianer mit Flüchtlingen arbeiten,
das ist hervorragend.« Er würdigte die Arbeit,
die fast im Verborgenen stattfindet, aber doch
so wertvoll ist. »Es ist erstaunlich, dass nur
wenige Personen so viel für Flüchtlinge tun
können und ihnen eine neue Heimat bieten.«
Finanzielle Unterstützung bekamen die Aktivitäten dieses Jahr insbesondere durch das
Kindermissionswerk, die HIT-Stiftung und das
Hilfswerk Deutscher Zahnärzte sowie durch
zahlreiche Privatpersonen.
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Kulturelle Stolpersteine überwinden
Dass die Kulturen in verschiedenen Ländern
sehr unterschiedlich sind, zeigt sich oft in
alltäglichen Dingen. Nicht immer ist der Zugang dazu einfach. So erging es auch den
Volunteers. »Also, was mich mittlerweile
echt nervt, ist, dass mir ständig gesagt wird,
ich sei dicker geworden.« Die Empörung ist
förmlich greifbar, als die Teilnehmerin unseres
Zwischenseminars in Lusaka sich den Ärger
von der Seele redet. Sechs junge Frauen nicken heftig dazu, eine siebte entgegnet: »Mir
sagen sie immer nur, ich sähe so schlecht
aus, ich müsste mehr essen.« Auch sie wirkt
nicht gerade glücklich.
Acht Don Bosco Volunteers – allesamt
Mädchen – trafen sich im Februar zu einer
Zwischenreflexion ihres Freiwilligendienstes
in Ostafrika. Sie hatten, wie 20 andere Abiturienten, im vergangenen Jahr ihren Freiwilligendienst in einer Don Bosco Einrichtung
angetreten. In Uganda, Ruanda, Tansania und
Sambia sind sie im Einsatz für benachteiligte
Kinder und Jugendliche. Im Zwischenseminar werden Knackpunkte der täglichen Arbeit, kulturelle Stolpersteine und mögliche
Konflikte mit Schutzbefohlenen, Kollegen,
Vorgesetzten und Salesianern analysiert und
auf Lösungsmöglichkeiten abgeklopft. Mit
Gewichtsproblemen hatte keiner gerechnet.
Neue Denkweise erforderlich
Tatsächlich ging es gar nicht um das Gewicht
der Mädchen. Mit 18 für ein ganzes Jahr in
einem afrikanischen, asiatischen oder lateinamerikanischen Land zu arbeiten und in die
Gesellschaft einzutauchen, ist nicht immer
einfach. Kulturelle Unterschiede fordern unsere Erklärungsmuster, unsere Kategorien
und Denkweisen heraus. Nicht alles ist das,
wonach es aussieht. Das kann auch schon
mal Frust auslösen. In Sachen Taille war es die
Sekretärin unseres Gastgebers, des Father
Provincial der Salesianer in Sambia, die für
Aufklärung sorgte: »Das ist ein Kompliment.«
Ob es einem Menschen gut ginge, könne
man daran ablesen, wie gut er genährt sei.
Wenn er seit dem letzten Treffen nicht dünner
geworden sei, müsse es ihm gut gehen.
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
Volontärin in einer Don Bosco Einrichtung in Sambia
Das erklärt vieles und glättet die Wogen.
Glücklicher sehen unsere Freiwilligen freilich
nicht aus. Aber damit müssen sie leben. Und
das können sie. Dann wenden wir uns den
übrigen Herausforderungen zu. Einige sind
wesentlich ernsterer Natur. Und sie brauchen Zeit und Mut, bis sie in Worte gefasst
werden können. Einem Team gelingt es erst
gegen Ende des Seminars. Trotz herzlicher
Aufnahme und Gastfreundlichkeit fühlen
sich manche überflüssig. Das ist nicht leicht.
Tränen fließen. Woher frischen Mut für die
zweite Halbzeit nehmen? Das Motto der
Musketiere greift: Einer für alle und alle für
diese zwei: Die ganze Gruppe unterstützt sie
darin, Lösungen zu erarbeiten.
Don Bosco Volunteers sind Gruppenmenschen. Deswegen sind sie auch bereit, ein
Jahr ihres Lebens in den Dienst der Don
Bosco Bewegung zu stellen. Sie ziehen Kraft
aus der Gruppe und geben sie wieder zurück.
Auch hier gelingt das. Den beiden Mädchen
wurde eine Last von der Seele genommen,
sodass sie befreit einen zweiten Anlauf starten können.
DON BOSCO VOLUNTEERS
Don Bosco Volunteers entsendet jedes Jahr rund 50 Freiwillige ins Ausland. Die jungen
Menschen sind zwischen
18 und 28 Jahren alt. Ein Jahr
lang unterstützen sie weltweit
Don Bosco Projekte in aller
Welt. Mehr Informationen:
www.donboscovolunteers.de
KONTAKT
Wolfgang Kirchner
Referent Freiwilligendienst
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-42
17
Pater Koshy mit ehemaligen
Straßenkindern
»Wir möchten das Image von
Straßenkindern ändern«
Interview mit Pater Thomas Koshy SDB
Pater Thomas Koshy
ist Direktor des »Don Bosco
National Forum for the Young
at Risk« (YAR) in der indischen Metropole Neu-Delhi.
Das Netzwerk koordiniert
die Arbeit von 84 Don Bosco
Einrichtungen in Indien. Der
64-jährige Inder war 25 Jahre
lang Leiter des Don Bosco
Shelters für Straßenkinder in
der südindischen Großstadt
Vijayawada.
www.strassenkinder.de
18
Warum ist das Thema Straßenkinder in
Indien so relevant?
Wir haben 2013 in 16 indischen Städten eine
Studie über Straßenkinder durchgeführt. Allein in diesen Städten leben rund 116.000
Straßenkinder. In ganz Indien gibt es Millionen von Straßenkindern. Straßenkinder sind
also keine Randerscheinung! Wir sprechen
hier von Jungen und Mädchen, die ohne Eltern aufwachsen und auf der Straße leben.
Sie haben zwar ein Zuhause, wollen aber
nicht dorthin zurück. Die meisten kommen
aus zerrütteten Familien. Der Vater ist sehr oft
Alkoholiker und schlägt die Kinder. Wenn die
Jungen und Mädchen auf der Straße landen,
sind sie meistens zwischen 12 und 14 Jahre
alt – manchmal aber auch jünger. Die Zahl der
Mädchen ist in den letzten Jahren gestiegen.
Früher kamen auf 100 Jungen ein bis zwei
Mädchen, heute sind es vier bis fünf.
Wie sieht eine solche Flucht aus?
Die meisten Kinder nehmen den Zug, um
in die nächste Metropole zu gelangen. Oft
liegt sie in einem anderen Bundesstaat. Sie
verstecken sich während der Fahrt, um vom
Schaffner nicht entdeckt zu werden. Unsere
Sozialarbeiter und Streetworker sind rund um
die Uhr an den Bahnhöfen. Es ist wichtig, direkt mit den Neuankömmlingen Kontakt aufzunehmen. Man erkennt sie sofort an ihrem
Blick, der wirkt so verloren.
Was bieten die Don Bosco Häuser?
Die Don Bosco Häuser sind offene Häuser.
Jedes Kind und jeder Jugendliche wird hier
aufgenommen. Die Straßenkinder können
kommen, wann sie möchten. Die Mitarbeiter
zeigen den Kindern, dass wir ihre Freunde
sind und unsere Unterstützung nicht an Bedingungen knüpfen. Das ist gerade in der
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Anfangszeit ganz wichtig! Die Kinder können
sich waschen und erhalten saubere Kleidung
und Essen. Spiel und Spaß stehen auch auf
dem Programm.
Am Anfang sagen die meisten noch nicht
mal ihren richtigen Namen. Sie erzählen auch
nichts über ihre Eltern. Sie behaupten, dass
ihre Eltern tot sind. Das sind alles Überlebensstrategien! Wir fragen sie schließlich, ob
sie zurück nach Hause wollen. In Vijayawada
haben wir in 25 Jahren 50.000 Straßenkinder unterstützt. 25.000 Kinder konnten wir
in ihre Familien zurückbringen. Nur zwei bis
drei Prozent sind wieder auf die Straße zurückgekehrt.
Foto: Don Bosco Mission / Simone Utler
Wie wird der Zugang zu Bildung gefördert?
Im Don Bosco Shelter leben Hunderte Straßenkinder. Viele von ihnen besuchen eine
Brückenschule, die sie für die normale Schule
fit macht. Die meisten Straßenkinder haben
keine Schulbildung. Einige von ihnen besuchen später sogar das College und machen
einen Universitätsabschluss. Viele mit Auszeichnung! Diese Erfolgsgeschichten veröffentlichen wir regelmäßig in den lokalen
Zeitungen. Wir arbeiten eng mit den Medien
zusammen.
Warum sind die Medien so wichtig?
In der Gesellschaft herrscht ein negatives
Bild von Straßenkindern. Wir möchten dieses
schlechte Image ändern. Deshalb bieten wir
den Medien regelmäßig Erfolgsgeschichten
an. Damit zeigen wir, dass man jedes Kind
zum Leuchten bringen kann! Es muss nur die
Chance dazu erhalten!
Das Interview führte Kirsten Prestin.
DEV*, 12 JAHRE, NEU-DELHI
Kein Kind soll auf
der Straße enden!
(* Name geändert)
KONTAKT
Junge Menschen, die auf der Straße leben, erfahren meist Ablehnung, Ausgrenzung
und Misstrauen. Don Bosco Straßenkinder möchte das ändern! Ziel ist es, den Kindern
eine Chance zu geben, ihre Talente zu entfalten und würdevoll leben zu können. In mehr
als 130 Ländern der Welt ist Don Bosco aktiv, um Straßenkindern neue Perspektiven
zu schaffen. Schon vor 150 Jahren setzte sich der italienische Priester und Seelsorger
Giovanni Bosco für Straßenkinder in Turin ein.
Kirsten Prestin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-70
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
19
Jugend als Motor und Potenzial
der Zukunft
Teilnehmerin der Jugendkonferenz 2015 auf der Leonardo-Brücke
DON BOSCO FORUM
»…nur mal kurz die Welt
retten? – 200 Jahre Verantwortung für junge Menschen«,
so der Titel des Don Bosco
Forums 2015. Die Internationale Jugendkonferenz fand im
Vorfeld des Forums statt.
www.donbosco-machtschule.de
KONTAKT
Benedict Steilmann
Stellv. Leiter Bildung und
Volontariat
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-72
20
In welcher Welt wollen wir leben? Diese
Frage stellten sich 40 junge Menschen aus
aller Welt auf der Internationalen Jugendkonferenz, die Ende Januar auf dem Venusberg
in Bonn stattfand. Die Jugendlichen kamen
zwar aus verschiedenen Ländern und Kulturen, doch ihre Vorstellungen von Zukunft
haben viel gemeinsam. Für alle ist ein respektvoller Umgang mit anderen Menschen
sehr wichtig. »Mehr Respekt vor anderen
Kulturen und mehr Offenheit gegenüber Andersdenkenden«, wünscht sich der 20-jährige
Student Nagy aus Kairo. Mohammad kommt
aus Afghanistan und lebt jetzt als Flüchtling in
Rom. Der 19-Jährige möchte in einer Welt leben, die ganz einfach ist – ohne Boshaftigkeit
und in der die Menschen friedlich und höflich
miteinander umgehen. »Ich möchte in einer
farbenfrohen Welt leben, in einer Welt ohne
kulturelle Differenzen und in einer grünen
Welt, in der die Umwelt respektiert wird«,
so der Wunsch der 31-jährigen Elisa, die sich
in Rom ehrenamtlich um Flüchtlinge und Obdachlose kümmert.
Eine Welt ohne Grenzen
Teilnehmer der Jugendkonferenz 2015
der Konferenz auf dem Don Bosco Forum in
Bonn vor. Mit einem eindrucksvollen Bühnenbild drückten sie ihre Vorstellungen für eine
gerechte und friedvolle Zukunft aus. Zudem
konfrontierten die Jugendlichen Vertreter von
Politik und Kirche mit ihren Ansichten über
eine »Welt ohne Grenzen«. Grenzen sollten
aufgehoben werden, denn sie schaffen auch
Grenzen in den Köpfen der Menschen.
»Wir wollen gehört werden und wir möchten partizipieren«, so die Forderung der jungen
Gäste. Zusammen mit dem Staatssekretär
im Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),
Dr. Friedrich Kitschelt, und dem Generalökonom der Salesianer Don Boscos, Jean Paul
Muller, diskutierten sie über eine bessere
Beteiligung von jungen Menschen an gesellschaftlichen und politischen Prozessen.
»Die Jugendlichen sind unser Motor und
Potenzial. Wir müssen ihnen und ihren Fähigkeiten vertrauen«, so Muller. Dem stimmte
BMZ-Staatssekretär Kitschelt zu: »Wir brauchen neues Handeln, damit das Leben junger
Menschen gelingt!«
Ihre Wünsche und Visionen stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
21
Engagiert mit Don Bosco
Stiftertreffen
2015
2. und 3. Oktober
in Bonn
KONTAKT
Annika Mumme
Engagementberaterin
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-11
22
Das Gefühl, etwas zu bewegen, Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen,
der Gesellschaft etwas zurückzugeben – es
gibt viele gute Gründe, sich für die Arbeit Don
Boscos zu engagieren. Gemeinsam möchten
wir für benachteiligte Kinder und Jugendliche bessere Zukunftschancen schaffen. Das
ist es, was uns alle, die wir im Namen Don
Boscos wirken, verbindet! Das Engagement
für die jungen Menschen dieser Welt. Denn
sie sind unsere Zukunft!
Um diesem gemeinsamen Gedanken und
dem vielfältigen Engagement Raum zur Begegnung und zum Austausch zu geben, findet
jedes Jahr das zweitägige Stifter- und Förderertreffen in Bonn statt. Unter dem Motto
»Engagiert mit Don Bosco« kommen hier alle
zusammen, die sich weltweit für Kinder und
Jugendliche einsetzen. Die Salesianerpatres
berichten den Stiftern und Förderern hautnah aus ihren Projekten. Junge Don Bosco
Mitarbeiter erzählen von ihren Erfahrungen
und den alltäglichen Herausforderungen.
Volunteers lassen uns an ihrem Auslandsjahr
bei Don Bosco teilhaben. Es sind Berichte
aus erster Hand von Menschen, die ganz nah
dran sind an den Problemen der Kinder und
Jugendlichen.
An diesem Wochenende kommen alle zusammen, um die gemeinsame Arbeit zu reflektieren und zu würdigen. Das Engagement
Don Boscos wird erst durch Stifter, Förderer
und Engagierte möglich. Ihr Glaube an die
Leistung der Salesianer Don Boscos ist es,
der ihre Tätigkeit möglich macht. Auch in diesem Jahr laden wir unsere Stifter und Förderer als Teil der Don Bosco Familie wieder
herzlich dazu ein, gemeinsam die Arbeit und
das Wirken Don Boscos zu erleben und im
Austausch Gleichgesinnte kennenzulernen.
Unsere Reise nach Indien hat uns das Elend
und die Chancenlosigkeit unzähliger Kinder
vor Augen geführt. Dieser Eindruck treibt uns
an, etwas für die Jungen und Mädchen zu
tun. Wir sind sehr dankbar, in den Salesianern
Don Boscos verlässliche Partner zu haben.
Sie sind schon seit vielen Jahren vor Ort und
kennen die alltäglichen Probleme der Kinder
und Jugendlichen.
Für uns als evangelische Christen ist die
Zusammenarbeit mit den Salesianern eine
ganz neue Erfahrung. Wir sind sehr beeindruckt von der menschlichen Wärme, der Bescheidenheit, aber auch der Kompetenz der deutschen und indischen Don Bosco Mitarbeiter. Mit unserer Stiftung können wir viel bewirken. Das macht uns glücklich! Wir sind
zuversichtlich, dass auch nach unserem Tod die Stiftung weitergeführt wird. Unsere Söhne
werden die Hilfsprojekte in Indien in unserem Sinne fortsetzen.«
Ehepaar Schlayer
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Eindrücke vom Stiftertreffen 2014
BRÜCKEN BAUEN MIT IHREM TESTAMENT
Viele Menschen bedenken Don Bosco Mission Bonn in ihrem Testament. Mit dieser
Entscheidung des Herzens ermöglichen sie benachteiligten Kindern und Jugendlichen
eine lebenswerte Zukunft.
Sie setzen mit ihrer Testamentsspende ein besonderes Zeichen für Menschlichkeit
und Nächstenliebe und bauen Brücken für junge Menschen in die Mitte der Gesellschaft.
Stellvertretend für die Freunde und Förderer, die in den letzten Monaten von uns gegangen sind, gedenken wir an dieser Stelle unserer Verstorbenen, denen es ein persönliches Anliegen war, Don Bosco Mission Bonn in ihrem Testament zu berücksichtigen:
Professor Dr. Stephan Buchloh, Lorenz Hamberger, Gertrud Steimer, Gertrud Stumpf,
Wolfgang Kalus, Berta Kaiser, Anton Niedermeier, Heinrich Coenen, Rosa Breindl,
Margarete Hey
Wir tragen unsere verstorbenen Wohltäter in das Buch der Verbundenheit ein und feiern
im Gedenken an sie die Heilige Messe am 24. jeden Monats.
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
KONTAKT
Angelika Müller
Spenderbetreuerin
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-804
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Team
Leitung
Engagement und Assistenz der
Geschäftsführung
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Nelson Penedo,
Pater Clemens Schliemann SDB
Annika Mumme, Heike Strecke
Kirsten Prestin, Juliana Gößmann
Programme und Projekte
Bildung und Volontariat
Silvia Cromm (abwesend), Cornelia Brenig, Nenja
Niggeling, Martin Hilgers, Silja Engelbert, Margret
Vogt, Anna Brunner, Federico Lagi
Wolfgang Kirchner, Cynthia Cichocki, Benedict Steilmann, Lisa-Marie Schulz
Fundraising und Marketing
Finanzen und Zentrale Dienste
Rita Kurth, Rainer Erdorf, Angelika Müller, Monika
Jordan, Thomas Becker, Andrea Bayer, Anne Sauff,
Sonia Mauricio (abwesend)
Martina Henk, Lizbeth Makena Kiruai, Tanja Kreuzberg, Wiebke Kahlert, Dorothee Priggert-Schall,
Jens Röskens, Tanja Kabon, Br. Stefan Weßels SDB
(abwesend)
In Elternzeit: Ulla Fricke, Klaudia Michalek-Kursawe, Melanie Mörmel
Im Sabbatjahr: Claudia Steiner
24
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Gremien
Don Bosco Mission Bonn ist eine Einrichtung der Deutschen Provinz der Salesianer Don
Boscos. Der Provinzial ist der gesetzliche Vertreter des Trägers. Er wird unterstützt vom
Provinzialrat. Zu den Aufgaben des Provinzialrats gehören die Beaufsichtigung, Kontrolle und
Genehmigung aller Geschäftsbereiche von Don Bosco Mission Bonn. Ihm obliegt insbesondere die Prüfung und Genehmigung der Haushalts- und Geschäftsplanung sowie des Jahresabschlusses. Im Sinne des Deutsches Zentralinstitut (DZI) nimmt der Provinzialrat die Aufgaben
eines Aufsichtsorgans wahr.
Provinzialrat
Dem Provinzialrat gehören folgende Mitglieder an:
P. Josef Grünner SDB, Provinzial
P. Franz-Ulrich Otto SDB, Provinzialvikar
P. Reinhard Gesing SDB, zweiter Provinzialvikar
P. Stefan Stöhr SDB, Provinzökonom
P. Claudius Amann SDB
P. Otto Nosbisch SDB
P. Clemens Schliermann SDB
P. Christian Vahlhaus SDB
Besonderes Aufsichtsgremium
Das Besondere Aufsichtsgremium überwacht in Ergänzung zum Provinzialrat die Einhaltung
der externen und internen Vorgaben durch die Einrichtungsleitung. Zu seinen Aufgaben gehören die Prüfung und Annahme des Haushaltsplans und des Jahresabschlusses. Darüber hinaus
genehmigt das Besondere Aufsichtsgremium die von der Einrichtung erlassenen Richtlinien.
Die Einrichtungsleitung informiert das Gremium über alle bedeutenden Vorgänge, die Don
Bosco Mission Bonn und ihre Aufgaben betreffen.
Dem Besonderen Aufsichtsgremium gehören ehrenamtlich folgende Personen an:
Nadim K. Ammann (Vorsitzender)
Hans-Michael Heitmüller
P. Toni Rogger SDB
RA Axel Vogt
Beirat
Der Beirat berät Don Bosco Mission Bonn bei der Umsetzung ihrer Aufgaben. Er trägt insbesondere mit Sorge um das salesianische Profil und die Schwerpunktsetzung in der inhaltlichen
Arbeit und der Öffentlichkeitsarbeit. Er fördert und stärkt die Vernetzung von Don Bosco
Mission Bonn in Kirche und Gesellschaft. Der Beirat berät die Einrichtung bei der strategischen
Planung und Entwicklung.
Dem Beirat gehören die Mitglieder des Besonderen Aufsichtsgremiums an sowie:
Provinzial der Deutschen Provinz, P. Josef Grünner SDB
Generalökonom, Br. Jean Paul Muller SDB
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
25
Förderer, Partner und Stifter
Unser Dank geht an alle, die unsere Arbeit unterstützen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass
benachteiligte Kinder und Jugendliche Chancen auf eine bessere Zukunft bekommen!
Eine Liste unserer Förderer, Partner und Stifter finden Sie auf unserer Website.
DANKE
Don Bosco Mission Bonn arbeitet eng abgestimmt zusammen mit Don Bosco Mondo e. V. Als
rechtlich selbstständige Fachorganisation der Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich
Don Bosco Mondo im Bereich der Bildung, der beruflichen Ausbildung, der Nothilfe und der
Förderung der Rechte von Kindern und Jugendlichen weltweit.
Don Bosco Mission Bonn und Don Bosco Mondo sind beide im Don Bosco Zentrum Bonn
angesiedelt. Dieses besteht aus der Pfarrei St. Winfried, der Kommunität der Salesianer sowie
den Büros der beiden Einrichtungen.
www.don-bosco-mondo.de
26
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Jahresrückblick
Das Jahr in Zahlen
Im Jahr 2014 standen uns 11,8 Millionen
Euro für unsere Arbeit zur Verfügung. Insgesamt 8,20 Millionen Euro flossen direkt in
unsere internationalen Projekte. Im Fokus
unserer Arbeit standen wie in den Vorjahren
der Aufbau und die Förderung von Straßenkinderprojekten, schulische und berufliche
Bildung sowie weitere soziale Hilfen für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Ein bestimmendes Thema im letzten Jahr war die
Ebola-Epidemie. Gemeinsam mit unseren
Förderern konnten wir die Einrichtungen in
Westafrika, vor allem in Sierra Leone, effektiv
unterstützen. Und das mit Erfolg, denn die
Epidemie konnte eingedämmt werden. Um
einen erneuten Ausbruch zu verhindern, wird
die Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit
fortgesetzt.
Im Sommer 2014 wurden mit Don Bosco
Volunteers erneut 26 Freiwillige zwischen
18 und 27 Jahren in Don Bosco Projekte in
13 Länder entsandt. Das Volontariat bei Don
Bosco wurde dabei mit 170.000 Euro aus Mitteln des BMZ gefördert.
Ein weiterer wichtiger Baustein unserer Arbeit ist die Bildungsarbeit im Inland.
2014 haben wir insgesamt 440.289,60 Euro
für unsere Bildungsarbeit und Kampagnen
eingesetzt. Hierzu zählen auch unsere Mitgliedschaft in größeren Netzwerken wie dem
Aktionsbündnis gegen AIDS und der Globalen
Bildungskampagne. Dort engagieren wir uns
gemeinsam mit zehn weiteren Organisationen dafür, dass Regierungen mehr in die Bildung in den armen Ländern investieren.
Organisationsentwicklung
Im Rahmen der Organisationsentwicklung
bei Don Bosco Mission Bonn wurden in 2014
eine Reihe organisatorischer und struktureller
Veränderungen vorgenommen, um unsere
Qualität, Leistungsfähigkeit, Transparenz und
Wirtschaftlichkeit auch für die Zukunft sicherzustellen. Damit steigern wir die Wirksamkeit
unserer Arbeit und versuchen unserer Vision
einen Schritt näher zu kommen. Die Leitungsstruktur der Don Bosco Mission Bonn wurde
durch den Provinzial der Deutschen Provinz
der Salesianer Don Boscos, P. Josef Grünner
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
SDB, neu organisiert. Der Geschäftsführer,
Dr. Nelson Penedo, wurde gleichzeitig zum
Einrichtungsleiter bestellt. Er wird unterstützt
durch die Arbeit des Missionsprokurators,
P. Clemens Schliermann SDB, der im Namen
der Deutschen Provinz der Salesianer Don
Boscos die salesianische Identität und Ausrichtung der Einrichtung stärkt und Aufgaben
in Außenrepräsentanz wahrnimmt.
Die Anzahl der Beschäftigten betrug zum
Jahresende 39 Mitarbeiter/innen, dies entspricht 26,7 Vollkräften. Im Einzelnen sind
dies 2 Ordensangehörige, 11 Vollzeitkräfte,
21 Teilzeitkräfte, 1 geringfügig Beschäftigter,
3 Praktikanten und 1 Freiwillige (FSJ). Hinzu
kommen die zahlreichen ehrenamtlichen
Mitarbeiter. Alle Beschäftigten werden nach
den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) des
Deutschen Caritasverbandes bezahlt. Die
einzelnen Jahresgehälter werden in diesem
Jahresbericht nicht aufgelistet.
Transparenz, Steuerung und Kontrolle
Das Interne Kontrollsystem (IKS) wurde weiter ausgebaut. Hierbei stehen die Transparenz und die durchgängige Anwendung des
Vier-Augen-Prinzips im Vordergrund. Im Rahmen unserer Größe wird die Funktionstrennung durchgeführt. Die Funktionstrennung
und Kontrollen helfen, Fehler zu vermeiden.
Zur Stärkung der Gesamt- und Bereichssteuerung wurde die Finanzplanung neu organisiert und verfeinert. Die Planung setzt bei
der Strategie der Einrichtung und einzelner
Bereiche an und bricht die Finanzplanung
bis auf einzelne Projekte und Maßnahmen
herunter. Alle Maßnahmen werden an den
strategischen Zielen von Don Bosco Mission
Bonn ausgerichtet. Die Höhe des jeweiligen
Budgets orientiert sich dabei an den Zielen
der Maßnahme. Hiervon versprechen wir uns
einen noch zielgenaueren Mitteleinsatz.
Auf den folgenden Doppelseiten finden Sie
die von unserem Wirtschaftsprüfer Jürgen
Mosig geprüften und testierten Ergebnisse
des Jahresabschluss 2014.
KONTAKT
Jens Röskens
Leiter Finanzen, Personal und
zentrale Dienste
[email protected]
Tel. +49(0)228 / 5 39 65-812
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Bilanz Don Bosco Mission Bonn zum 31.12.2014
Aktiva
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen und sonst. Vermög.
Gegen.
Wertpapiere aus Schenkung
Guthaben Kreditinstitute, Kassen
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
31.12.2014
31.12.2013
198.503,33 €
192.449,74 €
674,23 €
3.794,03 €
1.167.495,08 €
740.213,97 €
119.432,36 €
35.104,81 €
3.843.404,01 €
4.274.798,63 €
10.082,00 €
6.450,00 €
5.339.591,01 €
5.252.811,18 €
Passiva
31.12.2014
31.12.2013
295.650,69 €
253.329,31 €
1.100.000,00 €
660.000,00 €
376.236,68 €
381.991,22 €
29.375,67 €
161.394,58 €
3.474.221,00 €
3.757.441,48 €
Verbindlichkeiten an SDB und
sonst.
44.286,97 €
38.654,59 €
Rechnungsabgrenzungsposten
19.820,00 €
0,00 €
5.339.591,01 €
5.252.811,18 €
Reinvermögen
(einschl. Bilanzgewinn)
zweckgeb. Rücklagen
Rückstellungen
Verbindlichk. Lieferungen und
Leistungen
Verbindlichk. zweckgebundene
Mittel
Summe Passiva
Erträge
1,12 %
Sonstige Erträge
35,72 %
Geldspenden
2,00 %
Zuschüsse kirchl.
und öff. Stellen
9,41 %
Erbschaften und
Vermächtnisse
50,04 %
Zuwendungen
anderer
Organisationen
2,13 %
Zuwendungen
Don Bosco Mondo
Gewinn- und Verlustrechnung
Erträge
2013 [€]
2014 [€]
186.900,45
187.055,57
3.962.513,98
4.247.432,54
560.397,73
1.118.503,98
0,00
600,00
12.000,00
12.000,00
247.644,07
253.596,44
5.220.318,79
5.949.982,00
erhaltene Messstipendien
90.516,33
92.974,00
Summe der Aufwendungen
sonst. betriebl. Erträge
11.885,08
28.461,29
Jahresüberschuss
7.027,76
5.366,94
10.299.204,19
11.895.972,76
Zuwendungen öffentliche Hand
Geldspenden gemeinn./kirchl. Zwecke
Erbschaften und Vermächtnisse
Bußgelder
Zuschüsse des Trägers
Zuwendungen Don Bosco Mondo
Zuwendungen anderer Organisationen
Zinsen und ähnliche Erträge
Summe der Erträge
28
Aufwendungen
2013 [€]
2014 [€]
Personalaufwand
−1.342.694,00
−1.498.756,65
Förderung Projektmaßnahmen*
−6.882.529,51
−7.916.078,73
Sachaufwendungen
−2.004.296,09
−1.946.994,95
−47.215,74
−51.821,05
−10.276.735,34
−11.413.651,38
22.468,85
482.321,38
0,00
−440.000,00
22.468,85
42.321,38
Abschreibungen
Einstellung in zweckgebundene Rücklagen
Bilanzergebnis
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
75
464
8,2 Mio. €
Länder, in denen Projekte gefördert wurden
geförderte Projekte
Förderung für Projektmaßnahmen
Kosten nach DZI-Mittelbereichen
Aufwendungen
7,61 %
Projektbegleitung
0,45 %
Abschreibungen
13,13 %
Personalaufwand
69,36 %
Projektaufwand
17,06 %
Sachaufwand
3,86 %
Bildung und
Kampagnen
8,86 %
Werbung und ÖA
72,90 %
Projektförderung
6,78 %
Verwaltung
davon
DZI-Kostenbereiche
Projektförderung
Projektbegleitung
Bildung u.
Kampagnen
Werbung u.
Öffentlich.
Verwaltung
Vermögens­
verwaltung
Summe
−141.490,64 €
−357.743,12 €
−237.824,70 €
−282.326,54 €
−479.371,66 €
0,00 €
−1.498.756,65 €
−7.916.078,73 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
−7.916.078,73 €
−254.695,89 €
−497.999,44 €
−194.173,53 €
−718.131,78 €
−277.241,95 €
−4.752,36 €
−1.946.994,95 €
−4.663,89 €
−12.437,05 €
−8.291,37 €
−9.846,00 €
−16.582,74 €
0,00 €
−51.821,05 €
−8.316.929,15 €
−868.179,61 €
−440.289,60 €
−1.010.304,32 €
−773.196,34 €
−4.752,36 €
−11.413.651,38 €
* Erläuterung: Unter Projektförderung wird die Bewilligung und Zuordnung von Mitteln aus freien und
zweckgebundenen Zuwendungen zu bestimmten Maßnahmen verstanden (in der Bilanz: Zuführung
zu den Verbindlichkeiten). Aus diesen Geldern sowie aus Mitteln des Vorjahres wurden im Berichtsjahr
insgesamt 8.199.299,84 € an die Projekte weitergeleitet. Die Förderzwecke der Jugendhilfe und Bildung
werden auch verwirklicht durch direkte Ausgaben (s. Sachaufwendungen). Die Verwendung für die einzelnen DZI-Kostenbereiche ergibt sich aus der obigen Tabelle.
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
29
Gut vernetzt
Unser Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation junger Menschen. Dies ist
nur möglich, wenn auch die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen
stimmen. Die Vernetzung mit anderen Organisationen und Institutionen ist sehr wichtig. Don
Bosco Mission Bonn setzt sich in Bündnissen, Netzwerken und Verbänden auf nationaler wie
internationaler Ebene für die Belange junger Menschen ein.
30
www.ageh.de
www.eine-welt-netz-nrw.de
www.agmissionsprokuren.de
www.bildungskampagne.org
www.aids-kampagne.de
www.jugendhaus-duesseldorf.de
www.china-zentrum.de
www.justitia-et-pax.de
www.orden.de
www.netzwerkafrika.de
www.ecpat.de
www.oikocredit.de
DON BOSCO MISSION BONN: JAHRESBERICHT 2014/15
Impressum
Don Bosco Mission Bonn
Sträßchensweg 3
53113 Bonn
Telefon: +49(0)228 / 5 39 65-20
Fax:
+49(0)228 / 5 39 65-65
E-Mail: [email protected]
www.donboscomission.de
Redaktion: Kirsten Prestin, Dr. Nelson Penedo (V. i. S. d. P.)
Layout: Petra Strauch / just in print
Druck: Don Bosco Druck & Design, Ensdorf
Auflage: 1.200 Exemplare
Titelbild: Simone Utler
Bilder: S. 2: Marco Keller / Don Bosco Mondo; S. 4: WDR / Jörg Sauerwein; S. 8: Don Bosco Mondo;
S. 10: Marco Keller; S. 11: Marco Keller; S. 14: Florian Kopp; S. 18: Klaus Zeugner; S. 19: Simone Utler;
S. 20: Raoul Kowolik; S. 21: Raoul Kowolik, www.mesli.de; S. 22: www.mesli.de; S. 23: www.mesli.de;
S. 24: Raoul Kowolik; S. 25: Don Bosco Beromünster; S. 26: Simone Utler; Mitarbeiter: Raoul Kowolik;
Alle anderen Bilder © Don Bosco Mission Bonn
September 2015
MIT JUGENDLICHEN BRÜCKEN BAUEN
31
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