Mittendrin in freetown - Pfarrgemeinde St. Andreas, Kassel
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Mittendrin in freetown - Pfarrgemeinde St. Andreas, Kassel
DON BOSCO FAMBUL — SIERRA LEONE UNTERWEGS MIT STRASSENKINDERN n w o t e e r f in n i r Mittend Foto: Matthias Graben Ausgabe 36 Dezember 2013 In dieser Ausgabe: grüsse aus freetOwn Ein Kind fragte mich in dieser Woche, ob Gott wirklich Mensch geworden ist. Sein fragendes Gesicht zeigte ein gewisses Staunen darüber und er wollte zugleich Erklärungen. Das Kind hatte es geschafft, dass ich wieder mal wachgerüttelt wurde und ich mich wunderte, wie wenig ich selbst über die Menschwerdung Gottes staunen kann. Vieles wird Routine und Gewohnheit. Umso wichtiger ist die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, dass uns wieder ins Zentrum unseres Glaubens führen möchte. Für diese Zeit wünsche ich Ihnen dieses Staunen des Kindes über die Weihnachtsbotschaft. Pademba Gefängnis 1 5jähriges Pilotprojekt 2 Graduationsfeier 3 UN-Besuch in New York 3 Monatsabschluss-Gebet 3 Jahresrückblick 2013 4ff Spendenaktionen helfen 11 Ab Seite 4 bis 10 Fa m b u l : E n t l a s s u n g a l l e r k i n d e r g e f O r d e rt Es sind fürchterliche Haftbedingungen, die keineswegs internationalen Standards entsprechen. Bruder Lothar forderte nun bei einem Podiumsgespräch im British Council in Freetown alle Kinder und Jugendliche aus dem Gefängnis zu entlassen. „Sogar die eigenen Gesetze untersagen, dass Kinder ge- meinsam mit Erwachsenen gefangen gehalten werden dürfen“, so der Ordensmann. Nach internen Berechnungen befinden sich derzeit rund 300 Kinder unter den 1.756 Gefangenen. Das Gefängnis wurde für 350 Menschen gebaut. Fambul bietet neben pastorale auch soziale Projekte im Gefängnis an. Foto im Pademba Gefängnis aufgenommen von Fernando Moleres Unsere Premium Partner Stark Stiftung F i d e l G ö t z L i e c h t e n s t e i n S t i f t u n g SEITE 2 MITTENDRIN IN FREETOWN G e g e n d i e r e k ru t i e ru n g vO n k i n d e r s O l dat e n Don Bosco Fambul ist bekannt für seine landesweit einzigartigen und innovativen Projekten; sei es auf der Straße, im Gefängnis oder im Mädchenhaus. Die Salesianer in Freetown erreichen die Bedürftigsten. Durch mobile Sozialarbeit, Familien– und Telefonberatung sowie Rehabilitation ist Don Bosco Fambul immer nahe dran und mittendrin in den Nöten junger Menschen. Nun folgt ein weiteres ehrgeiziges—und diesmal sogar—weltweit einzigartiges Projekt: Gemeinsam mit der „Romeo Dallaire Child Soldiers Initiative“ aus Kanada startete ein Präventionsprogramm zur Vermeidung der Rekrutierung von Kindersoldaten. Das fünfjährige Projekt findet als Pilotprojekt in Sierra Leone statt und soll bei Erfolg auf andere Länder übertragen werden. Das Projekt umfasst mehrere Komponente. Schwerpunkt liegt in der Ausbildung sowie Fort– und Weiterbildung von Polizisten, Soldaten und alle Beteiligten in der Staatssicherheit. Hierzu gehören auch die Beamten der Gefängnisse. In diesem Jahr konnte das jeweilige Spitzenpersonal für zwei mehrtägige Seminare gewonnen werden. Don Bosco Fambul beteiligt sich an den Trainingseinheiten durch deren Erfahrungen und Kenntnisse im Kinder– und Jugendschutz. Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Bewusstseinsbildung von Kindern. Hierzu wurden Unterrichtsmaterialien rund um das Thema: Kindersoldaten erstellt. Don Bosco Fambul zeigt sich für diesen Bereich verantwortlich und kann dabei bereits auf eine eigene gutfunktionierte Infrastruktur zurückgreifen. Verschiedene Radio– und Fernsehdiskussionen sind zudem geplant. Fragen bzw. Anmerkungen können über die Telefonberatung eingereicht werden. Der Don Bosco Bus ist zudem im Landesinneren mit mehreren Infoständen unterwegs. Das Projekt soll zunächst bis 2017 durchgeführt werden und bei klarem Erfolg auch auf andere Länder übertragen werden. Lenkungsgruppe des Projekts sind die jeweiligen Direktoren und Leiter der folgenden Institutionen: Police Sierra Leone, Military Sierra Leone, Prison Service Sierra Leone, Sicherheitsbeauftragter Staatshaus, Universität Torondo, Romeo Dallaire Child Soldiers Initiative und Don Bosco Fambul. Roméo Alain Dallaire [wikipedia] ...war von 1993 bis 1994 als General der kanadischen Truppen Kommandeur der Blauhelmtruppen der Vereinten Nationen bei der UNAMIR-Mission in Ruanda. 1994 fand in Ruanda der größte Völkermord nach dem Zweiten Weltkrieg statt, der Völkermord an den Tutsi. Binnen 100 Tagen wurden zwischen 800.000 und einer Million Menschen ermordet. In einem späteren Bericht schrieb Dallaire, dass er mit 5.000 Mann den Völkermord der Hutu an den Tutsi vermutlich hätte stoppen können. Im Rahmen der Möglichkeiten bemühte sich Dallaire, trotz der ihm auferlegten Zurückhaltung mit seinen Truppen während des Völkermords in Ruanda Präsenz zu zeigen und in sehr begrenztem Maße Sicherheitszonen zu schaffen. Nach den Erlebnissen in Ruanda unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidend, wurde Dallaire im Jahre 2000 aus der kanadischen Armee entlassen. In der Überzeugung, eine Mitschuld am Genozid in Ruanda zu tragen, unternahm Dallaire zwei Selbstmordversuche. Von Romeo Dallaire im Buchhandel erschienen: Handschlag mit dem Teufel: Die Mitschuld der Weltgemeinschaft am Völkermord in Ruanda erschien 2005. AUSGABE 36 Bestellen Sie Ihren Newsletter: [email protected] SEITE 3 Don Bosco Fambul macht auf schwerste Menschenrechtsverletzungen aufmerksam. Sei es durch lokale oder internationale Medien oder wie nun im Oktober geschehen bei der Afrikanischen Union in Adis Abeba (Äthiopien) und im UNUN-Hauptquartier in New York durch den Stellvertretenden Direktor, Samuel Thomas Bojohn (Bild oben). Ausbildung erfolgreich beendet. beendet 60 junge Frauen beendeten ihre Ausbildung auf dem 1. Arbeitsmarkt unter der pädagogischen Begleitung und Leitung von Don Bosco Fambul. Das Projekt: „Ausbildung gibt Hoffung“ ist Bestandteil des Gesamtprogramms seit Beginn der Einrichtung in 1998. 28 junge Frauen werden nun in die Selbstständigkeit gehen und erhalten Mikrokredite sowie betriebswirtschaftliche Begleitung durch Kleinunternehmer. Derzeit befinden sich weitere 151 junge Frauen in der Ausbildung, die im kommenden Jahr ihre Ausbildung beenden werden. Der Staatssekretär des Sozialministeriums, Lahei Kargbo (Bild), dankte den Mitarbeitern sowie den Kleinunternehmern für dieses ausgewöhnliche Projekt: HOPE. Großen Zuspruch findet das MonatsabschlussMonatsabschluss-Gebet mit einer Lichterprozession in Fambul. Jeden letzten Freitag im Monat versammeln sich junge Menschen, um Gott Dank zu sagen; fast 300 beim letzten Mal. Brima Kamara, Kamara ein ehemaliges Straßenkind und Don Bosco Schüler, leitet heute den Musik– und Kulturunterricht in der REHA. Zusätzlich hat er sich selbstständig gemacht. Mit seiner „Culture Group“ ist er mittlerweile eine Attraktion, besonders an den Strandpromenaden Freetowns, geworden. Gerne tritt er auch mit seiner Gruppe in Fambul auf und frischt gemeinsam mit ehemaligen Erziehern schöne Erinnerungen auf. SEITE 4 MITTENDRIN IN FREETOWN Die hil fe kom m t m it dem d0n B0sc0 bus 5 Uhr morgens. morgens Mustapha steht auf. Die Nacht hat er unter einem Marktstand geschlafen. 5.30 Uhr. Uhr Vor einem Geschäft kehrt er den Müll des Vortages zusammen. Vom Geschäftsinhaber erhält er Geld für ein Stück Brot. 8 Uhr. Mustapha trifft seine Freunde. Nach dem Fußballspiel rauchen sie gemeinsam Marihuana. 11 Uhr. Mustapha nimmt einige Daisy Tabletten. Sie sind bei Straßenkindern beliebt. Billig und machen Wirklichkeit vergessen. 12.30 Uhr. Uhr Mustapha auf Diebestour mit anderen. 13.45 Uhr. Uhr Er wird erwischt. Der Mob prüggelt ihn zusammen. Seinem Vollrausch verdankt er, dem Abendessen ist Händewaschen angesagt. 20 Uhr. Uhr Eine warme Mahlzeit mit frischem Obst gibt es am Bus. Danach Einzel– und Gruppenberatung. 21 Uhr Mustapha spielt am Kicker. Mustapha ist 7 Jahre und das 821 neu registrierte Straßenkind in 2013. dass er keine Schmerzen empfindet. 15.30 Uhr. Uhr Registrierte Don Bosco Straßenkinder bringen Mustapha zum Don Bosco Bus. 15.45 Uhr. Uhr Mustapha wird medizinisch versorgt. 17 Uhr. Uhr Ein Sozialarbeiter kümmert sich um die Aufnahme Mustaphas. 19.45 Uhr. Uhr Vor In diesem Jahr war der Bus an 187 Tagen im Zentrum Freetowns unterwegs *** 15 qualifizierte Mitarbeiter kümmerten sich um 1.321 Straßenkindern *** 1.251 Familienbesuche fanden statt *** 402 Straßenkinder konnten wieder in ihre (Groß)familien zurückgeführt werden *** D ie Fam il ie n be r at un g : pot e nz i a l e s tä rk e n Täglich sitzen die zehn Sozialpädagogen zur “Kleinen Lage” (Foto oben) zusammen. Ehemalige Straßenkinder sind wieder zurück in ihren Familien und bedürfen weiterer Begleitung in ihrem All- “Wir verstehen uns als Familienhilfezentrum” Bruder LotharWagner SDB tag. “Wir verstehen uns als Familienhilfezentrum”, so Bruder Lothar. Dabei nimmt er die ressourcenorientierte Sozialarbeit in den Blick. “Familienmitglieder haben Potenzial. Und die versuchen wir zu fördern”, so der Abteilungsleiter, Raymond Tommy, der monatlich (Pflege)Eltern zum Gespräch und Training ins Fambul-Zentrum einlädt (Foto unten). 13 Seminare fanden in 2013 für Eltern sowie Familienangehörige statt *** 2.081 Hausbesuche wurden durchgeführt *** 401 Schulbesuche *** 312 ehemalige Straßenkindern sowie deren Familien werden durch die Familienberatung betreut und unterstützt *** 217 Jugendliche wurden ebenso erfolgreich in die Schule (re)integriert *** Zweimal im Jahr treffen sich alle Jugendliche zum Don Bosco Fest und zum Tag des Afrikanischen Kindes (16. Juni)*** AUSGABE 36 SIETE 5 Die einzige rehabilitati0nsmassnahme... … in Sierra Leone ist zugleich auch die letzte Hoffnung für viele Straßenkinder in Freetown wieder in ihrem Leben Tritt zu fassen. Daher wird beim Auswahlverfahren besonders darauf geachtet, dass die am meist verletztlichen Kinder aufgenommen werden. Zehn Monate machen die ehemaligen Straßenkinder Gruppenerfahrungen. Gemeinsam Vertrauen schenken durch Akrobatik (Bild), gemeinsames Lernen in der nonformalen Schule, gemeinsame Erlebnisse bei Ausflügen. Musik und Sport sind weitere Methoden, um das Selbstwertgefühl der Kinder zu steigern. Und bei all den Entwicklungsprozessen sind die Familien mit einbezogen. Die Primäre Zielsetzung ist nicht nur eine erfolgreiche Rückführung des Straßenkindes in die Herkunftsfamilie und Großfamilie bzw. Pflegefamilie. Es involviert auch die erfolgreiche Rückführung des Kindes in das bestehende Schulsystem, in die Nachbarschaft der Familie (Stadtteil) sowie in die Gesellschaft als Ganzes. 48 Kinder haben die REHA erfolgreich abgeschlossen. 10 Kinder konnten vorzeitig in ihre Familien integriert werden. Gemeinsames W0hnen u n d au s b i l d u n g Joseph (Name geändert) musste mit ansehen, wie seine Mutter auf der Straße starb. Da war er gerade mal 8 Jahre. Kontakt zu seiner Familie hat er nicht; er kennt seine Angehörige nicht. Nach einer Rehabilitationszeit lebte er weiterhin in Don Bosco Fambul, bis 2011 die neuen Wohnformen eröffnet wurden. Heute macht er eine Ausbildung zum Schweißer. 12 Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren leben in drei verschiedenen Appartments zusammen *** 3 machen eine Ausbildung während 7 Jugendliche die Schule besuchen *** 2 junge Männer sind in der Berufsfindungsphase Über menschenrechtsverletzungen reden 6 Pressekonferenzen fanden in 2013 statt *** 1.745 RadioJiingles wurden gesendet *** 34 Zeitungsartikel über Fambul sind veröffentlicht worden Es sei die beste Opposition im Land, meint Samuel Bojohn, der Stellvertretende Direktor. Und spricht dabei von den Medien. „Journalisten aus dem In– und Ausland besuchen uns und erfahren von uns, was es bedeutet, ein Straßenkind oder ein Gefangener im Pademba zu sein“, so Bojohn, der es als eine Aufgabe ansieht, Informationen weiterzugeben. Auch die Mädchensituation im Land sei immer ein Thema. SEITE 6 MITTENDRIN IN FREETOWN Kriseninterventi0nss telle f ür m ädche n 95% der Mädchen in Sierra Leone unterziehen sich – meist unter Zwang – der Genitalbeschneidung, die immer noch nicht rechtlich verboten ist. United Nations Mission in Sierra Leone meldet, dass die Zahl von Vergewaltigungen an Mädchen derzeit höher ist als während dem Rebellenkrieg. Mädchen werden in dem muslimisch geprägten Land zur Heirat mit fremden sowie älteren Menschen gezwungen. Zugang zu Bildungsaktivitäten sind für Mädchen erschwert. Nur ca. 19% der Mädchen besuchen Primarschulen. Gewalt in Erziehungsinstitutionen wie Familie und Schule, besonders gegenüber Mädchen, stehen auf der Tagesordnung. Mädchen kennen nicht ihre Rechte; Erwachsene, besonders männliche, sind sich ihrer kriminellen Handlungen nicht bewusst. Alarmierend ist nicht nur die zunehmende Brutalität der Gewalttäter gegenüber Mädchen, sondern auch die steigende Zahl von Vergewaltigungen an Mädchen und jungen Frauen unter 14 Jahren. Die Salesianer übten in 2013 mehrfach scharfe Kritik an den Ermittlungsbehörden. Sie sprach in diesem Zusammenhang von einer „Kultur der Straflosigkeit“. So wurde ein 13jähriges Mädchen durch fünf männliche Jugendliche über Stunden vergewaltigt. Nach fünf Tagen intensiver medizinischer Betreuung ist das Opfer ihren Verletzungen erlegen. Die Polizei habe in diesem Fall nie ermittelt, obwohl das mehrfach von Don Bosco Fambul gefordert wurde. Einige Mädchen, die sich nun im Mädchenhaus aufhalten, wurden von ihren Peinigern wie Sklaven gehalten, und das oftmals über Jahre. Seit der Eröffnung des Mädchenhauses wurden 521 Kriseninterventionen mit Nachbetreuung für Mädchen und junge Frauen mit Gewalterfahrung durchgeführt. Das Haus ist rund um die Uhr geöffnet und durch professionelle Sozialarbeiterinnen sowie medizinischem Pflegepersonal besetzt. E i n s t i e g i n d e n au s s t i e g : r au s au s p ro s t i t u t i o n & r e i n i n b i l d u n g h 0 p e + p ro j e k t Mariama war 12 Jahre, als sie zum ersten Mal zur Prostitution gezwungen wurde. Schutz vor Krankheiten war für sie nicht möglich. Als sie eine Radiodiskussion verfolgte und von Don Bosco hörte, meldete sie sich bei der Telefonberatung. Die Sozialpädagogin erzählte ihr vom Mädchenhaus. Dort angekommen wurde sie betreut und ihre Familie auffindig gemacht. Schließlich konnte sie den Straßenstrich verlassen und Dank “HOPE+” wieder in die Schule integriert werden. Nach wie vor wird sie von Pädagogen betreut. 301 Mädchen und jungen Frauen mit Gewalterfahrung erhalten in 2013 ganzheitliche Betreuung im HOPE+ Projekt. Die Chance für den Einstieg in den Ausstieg von Gewalt und Ausbeutung zu selbstbewusstem Leben. AUSGABE 36 SEITE 7 “Hallo, hier ist d0n b0sc0 childline 116” 11.670 Anrufe im vergangenen Jahr. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das sozialpädagogische Beratungsangebot eine eigenständige Abteilung. Seit 2010 war die Telefonberatung am Jugenzentrum angegliedert und durch die Stark Stiftung finanziert worden. In diesen Jahren gelang es, die MitarbeiterInnen fort– und weiterzubilden, sodas das Angebot rege in Anspruch genommen wird und von vielen jungen Menschen geschätzt wird. Benjamin Koroma (rechts im Bild) leitet die Abteilung und bildet gleichzeitig ehrenamtliche Lehrer und Erzieher aus. Telefonberatung ist erstmalig und einzigartig in Sierra Leone. —Seit dem 1. September 2013 finanziert das Kindermissionswerk Die Sternsinger das Projekt. Pfarreien, die dieses Projekt bei der nächsten Sternsingeraktion unterstützen möchten, bitte folgende Projektnummer angeben: D 13 0147 001 Neue Premium Partner in 2013: Mit dem Kindermissionswerk Die Sternsinger konnte Fambul ein weltweit helfendes Werk als Premium Partner gewinnen. Durch deren Mittel wird die Child Line 116 (Telefonberatung) finanziert. Die Fidel Götz Stiftung— Stiftung—Liechtenstein steht mit Fambul bereits seit 2011 in Kontakt und engagiert sich sehr stark für die Anliegen von Mädchen mit Gewalterfahrung. Die Stiftung will deren Mittel wirkungsorientiert und beispielhaft eingesetzt sehen. Dafür steigt sie tief in die Projekte ein und pflegt einen engen, stets zielführenden Austausch mit dem Projektverantwortlichen. Herzlichen Dank für die wohlwollende und gute Zusammenarbeit! SEITE 8 MITTENDRIN IN FREETOWN G e wa lt f r e i e oa s e : J u g e n d h au s Jugendliche wiederum beteiligen sich aktiv und ehrenamtlich in den Jugendzentren. Derzeit sind 601 regelmäßige jugendliche Besucher im Don Bosco Club registriert und mit einer ID-Card ausgestattet. Diese Jugendliche sind regelmäßige Besucher der Jugendzentren. Zusätzlich besuchten weitere 591 registrierte Jugendliche Sonderveranstaltungen, wie Seminare, Workshops, Nachhilfeunterricht oder den Musik- und Tanzunterricht, sodass im Berichtzeitraum 1.192 Jugendliche die verschiedenen Veranstaltungen besuchten. Der Lastwagen in Don Bosco Fambul (Bild oben) wird vielfältig benutzt. Jedoch der Samstag ist reserviert für Ausflüge der beiden Jugendzentren. Und die Ausflüge stehen am Ende einer ereignisreichen Woche. Junge Menschen besuchen die Jugendzentren in der Fortsteet und in Dzwarzak um Freunde zu treffen und zu lernen. Und das nicht nur kognitiv, sondern auch sozial, emotional und spirituell. So ist zumindest der Wochenplan von Bruder Linus ausgerichtet, der beide Jugendzentren koordiniert. Die Jugendhäuser haben von Montag bis Samstag von Nachmittag bis Abends geöffnet. Sie dienen auch als Anlaufstelle für benachteiligte Kinder. Seit diesem Jahr werden auch Begabte durch ein Stipendiumprogramm unterstützt. Diese Kinder und L au f e n d h e l f e n : 1 2 x 1 2 € h i l f t m o n at l i c h e i n e m k i n d Straßenkinder sind großen Gefahren ausgesetzt. Und immer wieder erfahren sie Gewalt. Zwei Krankenschwester und ein Arzt kümmern sich um verletzte und kranke Kinder, um die sich sonst niemand kümmert. 25 stationäre sowie 398 ambulante Behandlungen wurden in 2013 durchgeführt. Durchschnittliche Kosten: 12€. Helfen Sie mit einer Dauerspende von 12€ 12 monatlich und unterstützen Sie Kinderleben. AUSGABE 36 SEITE 9 Ein starkes team: 121 fambul mitarbeiter Hinter dem Don Bosco Fambul Programm stehen 121 MitarbeiterInnen, MitarbeiterInnen die Tag und Nacht, rund um die Uhr erreichbar sind. Egal ob im Mädchen– und Frauenhaus oder in der Familienberatung, im Clearing Center oder am Telefon: sie alle haben Compassion, Mitgefühl, Empathie. Sie haben die Vision, die Lebenswelt der Kinder zum Besseren zu gestalten. Und das ist der Erfolg von Don Bosco Fambul. Begegnung und Austausch unter den MitarbeiterInnen wird gepflegt: gepflegt monatlich ein gemeinsames Frühstuck mit einem Gottesdienst in einem der Abteilungen; vierteljährliche Mitarbeiterversammlungen; halbjährliche Besinnungstage; der jährliche Mitarbeiterausflug und die Weihnachtsfeier sowie die regelmäßigen Fort– und Weiterbildungsangebote. Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Papst Franziskus in Evangelii Gaudium, Kapitel 49. Seit Schuljahresbeginn bastelten die Kinder der Grundschule SaulgrubSaulgrub-Altenau fleißig für den alljährlich stattfindenden kleinen Adventsmarkt. Letzten Samstag war es dann so weit und der Weihnachtsstand der Grundschule öffnete seine Pforten. Fleißig kauften die Eltern, Großeltern und alle Besucher des Marktes getöpferte Schneemänner und Meisenknödeldächer für den Garten. Sterne und Windlichter zur Dekoration für Zuhause gab es aus Papier, Filz oder Ton. Außerdem noch gut duftende gerollte Bienenwachskerzen. Insgesamt wurde ein Reingewinn von 310€ erzielt, der wie in den letzten Jahren dem Projekt der Salesianer Don Boscos für „Straßenkinder in Sierra Leone“ gespendet wurde. Herzlichen Dank! Bereits seit 25 Jahren pflegt die Katholische Frauengemeinschaft aus Reinsfeld eine große Tradition im Herbst: Die Erstellung eines Erntedankteppich und Dekoration von Erntedankaltären in vielen hunderten Arbeitsstunden in der St. Remigius-Pfarrkirche Reinsfeld. Der Erntedankteppich 2013 "Der Geist bewirkt alles in allem" wurde bis Sonntag, 27. Oktober 2013, in der Reinsfelder Pfarrkirche St. Remigius ausgestellt. Der Erlös aus Verkäufen und Spenden von 1.000€ ging wie im vergangenen Jahr wieder an Don Bosco Fambul.. Danke an die Leiterin Elfriede Hanke sowie ihr ganzes Team, die über das ganze Jahr in ihrem Handarbeitskreis strickten und bastelten. Die Kommunionkinder aus Meckel, Wolsfeld und Messerich (Bild) verzichteten auf gegenseitige Geschenke und spendeten den Erlös der Aktion an die Straßenkinder in Freetown. Danke an Frau Bettina Scheuren für die Durchführung. Die Spende erhielt Bruder Lothar im Rahmen einer Unterrichtsstunde in der Klasse 4b am 05.11.2013. Danke an Frau Inga Kewes, der Klassenlehrerin BITTE HELFEN SIE UNS! Marathonstiftung Bank für Sozialwirtschaft BLZ 700 20 500—Konto 374 10 30 103 Bitte geben Sie Ihre vollständige Anschrift auf dem Überweisungsträger an, falls Spendenquittung erwünscht. Danke für Ihr Interesse an unserer Arbeit mit und für Straßenkinder! Diese Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht. Das ist Ausschließung. Es ist nicht mehr zu tolerieren, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden, während es Menschen gibt, die Hunger leiden. Das ist soziale Ungleichheit. Heute spielt sich alles nach den Kriterien der Konkurrenzfähigkeit und nach dem Gesetz des Stärkeren ab, wo der Mächtigere den Schwächeren zunichte macht. Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg. Der Mensch an sich wird wie ein Konsumgut betrachtet, das man gebrauchen und dann wegwerfen kann. Wir haben die „Wegwerfkultur“ eingeführt, die sogar gefördert wird. Es geht nicht mehr einfach um das Phänomen der Ausbeutung und der Unterdrückung, sondern um etwas Neues: Mit der Ausschließung ist die Zugehörigkeit zu der Gesellschaft, in der man lebt, an ihrer Wurzel getroffen, denn durch sie befindet man sich nicht in der Unterschicht, am Rande oder gehört zu den Machtlosen, sondern man steht draußen. Die Ausgeschlossenen sind nicht „Ausgebeutete“, sondern Müll, „Abfall“. „ Papst Franziskus in Evangelii Gaudium, Kapitel 53.