MRSA - rationale und rationelle Diagnostik
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MRSA - rationale und rationelle Diagnostik
DIAGNOSTIK MRSA - rationale und rationelle Diagnostik Klaus Oberdorfer, Hygiene-Institut der Universität Heidelberg (jetzt Labor Limbach und Kollegen, Heidelberg) Constanze Wendt, Hygiene-Institut der Universität Heidelberg Vortrag gehalten von Frau Prof. Constanze Wendt anlässlich der Frühjahrstagung des Berufsverbandes der Ärzte für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie 7.4.2006 im Sparkassen Kongresszentrum am Templiner See in Potsdam Einleitung Die zunehmende Ausbreitung von MRSA in den letzten 8 Jahren, besonders in Deutschland, veranlasste das RobertKoch Institut zu konkreteren Empfehlungen bezüglich eines MRSA-Screenings [1]. Dafür ist eine schnelle und sensitive Diagnostik erforderlich. Auf zwei interessante Entwicklungen der letzten Jahre, die sich diesbezüglich ergänzen, soll im weiteren genauer eingegangen werden. Es sind dies das Screening mittels PCR direkt vom Tupfer (Teil 1) und die Anzucht mittels chromogener Selektivmedien (Teil 2). Zu beiden Neuerungen wurden eigene Untersuchungen durchgeführt. Teil 1: MRSA-Aufnahmescreening mittels Single-Locus Real-Time PCR bei Intensivpatienten Einleitung Einer der effektivsten Wege die Ausbreitung von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) zu vermindern ist der schnelle Nachweis des Keimes in klinischen Proben, wodurch die sofortige Umsetzung von Hygienemaßnahmen erfolgen kann [3,4]. Ein Screening mittels kultureller Anzucht und Differenzierung dauert jedoch 2 bis 3 Tage, daher wird eine schnellere Methode, wie die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) benötigt [5]. Am schnellsten erhält man ein Ergebnis durch eine PCR direkt vom Abstrichtupfer ohne vorangehenden Anzuchtschritt. Die ersten PCR Teste zum direkten MRSANachweis aus klinischen Proben wiesen zwei unterschiedliche Genlokalisationen nach, das mecA Gen, welches für das Penicillin-bindende Protein 2a kodiert und ein S. aureus-spezifisches Genomfragment, wie z.B. nuc, welches für die Thermonuklease kodiert. In Proben, die eine Mischung aus Methicillin-sensiblen S. aureus (MSSA) und mecA tragenden Methicillin-resistenten koagulase negativen Staphylokkken enthalten, können jedoch falsch positive Ergebnisse in der PCR auftreten [6]. Durch Erweiterung mit spezifischen Primern für Koagulase-negative Staphylokokken ist es möglich abzuschätzen wie häufig die oben genannte Mischung auftritt und zu uneindeutigen Ergebnissen führt. In einer Studie fand Eigner et al. [7], dass in bis zu 27 % (167 von 619) der untersuchten Tupfer ein S. aureus-spezifisches Gen, ein Staphylococcus epidermidis-spezifisches Gen und das mecA-Gen nachweisbar waren. Davon bestätigte sich ein MRSA jedoch mittels Anzucht nur in 29 % (49 von 167) der Abstriche. Um dieses Problem zu umgehen, nutzten einige Autoren eine selektive Übernacht-Anreicherung mit anschließendem Nachweis von mecA. Diese Methode zeigte gute Werte für Sensitivität und Spezifität, ist jedoch zeitaufwändig, und die Ergebnisse liegen nicht am gleichen Tag vor [8-10]. Francois et al stellte ein interessantes Verfahren mit immunmagnetischem Anreicherungsschritt vor, aber bis jetzt wurde diese Methode nur mit vergleichsweise wenigen Abstrichen durchgeführt [11]. Auf der Basis von Sequenzstudien des mecA tragenden Genelementes, bekannt unter dem Namen Staphylococcal cassette chromosome mec (SCCmec) [12], wurde eine neue MRSA-spezifische single-locus PCR entwickelt (IDI-MRSA; Infectio Diagnostic, Sainte-Foy, Québec, Canada) [13]. Dieser Test wurde auf ein Real-Time Cycler Gerät angepasst (Smart-Cycler II; Cepheid, Sunnyvale, CA, USA) und wurde im Mai 2004 von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. Dieser Test wurde zertifiziert durch die Europäische Kommission (CEKennzeichnung) und ist seit Januar 2005 in Europa erhältlich, mittlerweile unter dem Namen BD GeneOhm™ MRSA Test. Initial wurde der Test nur in Patientenpopulationen mit relativ hoher MRSA-Prävalenz von 18-25 % angewendet [14 und IDI-MRSA Testanleitung, 2005, DMR03-S5-M02, S. 11-13, www.geneohm.com]. Solch hohe Raten treten jedoch in Deutschland in den meisten Hochrisiko-Populationen nicht auf. Das Ziel der Studie war es, den neuen IDI-MRSA Test in einer Patientenpopulation mit niedrigerer MRSA-Prävalenz zu evaluieren und die Real-Time PCR mit der direkten Anzucht aus klinischem Material als konventionelle Screening-Methode zu vergleichen. Material und Methoden Es wurden Abstriche von Patienten von drei Intensivstationen (Fachbereiche : Herzchirurgie, Bauchchirurgie mit Lebertransplantation, Innere Gastroenterologie) und einer Intermediate Care Station (Gastroenterologie) untersucht. Die Vorgabe für den Studienzeitraum war, alle neu aufgenommenen und von anderen Stationen zuverlegten Patienten zu untersuchen. Das Screening bestand aus einem Nasenabstrich für die Untersuchung mittels Real-Time PCR. Hierzu wurden Tupfer mit flüssigem Stuart Medium MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 97 als Transportmedium verwendet (Venturi Transsystem; Copan Diagnostics, Corona, CA, USA). Zusätzlich wurden Tupfer mit festem Amies Medium (Medical Wire & Equipement, Corsham, Bath, England, oder MEUS, Piove di Sacco, Italien) für Abstriche von Nase, Rachen und falls vorhanden von Wunden entnommen. Diese Proben wurden für das MRSA-Screening mittels kultureller Anzucht verwendet. Wundabstriche wurden nur von chronischen Wunden oder vorbestehenden Hautläsionen entnommen und nicht von frischen chirurgischen Wunden. Real-Time PCR für den MRSA-Nachweis mittels IDIMRSA Test Die Proben, welche für die PCR vorgesehen waren, wurden täglich, von Montag bis Freitag, ab 11 Uhr verarbeitet. Die Ergebnisse wurden den Intensivstationen zwischen 14 bis 17 Uhr am gleichen Tag mitgeteilt. Die PCR Untersuchung wurde nach den Angaben des Herstellers durchgeführt [www.geneohm.com,14]. Nach dem Vortexen des Tupfers in 1ml eines Probenpuffers, kamen nach Zwischenschritten 50 µl zur Lyse und davon nach weiteren Schritten 2,8 µl zum Einsatz in Smart-Cycler spezifische PCR Reaktionsgefäße. Die Laufzeit der PCR Komponente des Tests betrug 60 min (45 Zyklen). Die PCR wurde für einzelne Proben wiederholt, wenn die interne Kontrolle aufgrund von Inhibitoren ungültig war oder wenn die Positiv- oder Negativkontrollen des Laufes nicht entsprechend ausfielen. MRSA-Screening mittels kultureller Anzucht Die Proben für die MRSA-Anzucht wurden sofort nach Ankunft im Labor angelegt. Die Ergebnisse wurden innerhalb von 3 Tagen weitergegeben. Die Tupfer wurden auf Columbia Agar mit 5% Schafblut und auf KochsalzMannit Agar (beide Medien von Becton Dickinson, Heidelberg, Deutschland) angelegt und bei 36°C für 48 h bebrütet. Zusätzlich wurde mit jedem Tupfer eine Anreicherungsbouillon ohne Selektivantibiotika (CaseinpeptonSojamehlpepton-(CASO-) Bouillon, Merck, Darmstadt, Deutschland) beimpft und bei 36° für 48 h bebrütet. Eine Identifizierung verdächtiger Kolonien erfolgte mittels Latex-Agglutination (Pastorex Staph Plus; bioMérieux, Marcy l´Etoile, Frankreich) und dem Nachweis der freien Koagulase (Kaninchenplasma, bioMérieux). Die Oxacillin-Testung erfolgte, wie vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI, vormals NCCLS) vorgegeben, auf Mueller-Hinton Agar mit 6 mg/l Oxacillin und 4% NaCl, bei einer Inkubation über 24 h bei 30°C [15]. Nachweis von mecA und nuc Gen mittels PCR Bei diskrepanten Fällen zwischen Real-Time PCR und kultur-basiertem Screening, wurde das angezüchtete Isolat mittels Multiplex-PCR auf das Vorhandensein von mecA und nuc Gen untersucht. Für den Nachweis des mecA Gens wurden folgende Primer benutzt: mecA1, 5′GTTGTAGTTGTCGGGTTTGG-3′, und mecA2, 5′CGGACGTTCAGTCATTTCTAC-3′ [16]. Die eingesetzten Primer für den Nachweis des nuc Gens waren 5′AATCTTTGTTCCTACACGATATTC-3′ für Sa442-1 und 5′-CGTAATGAGATTTCAGTAGATAATACAACA3′ für Sa442-2 [17]. Der Nachweis von PCR-Produkten erfolgte nach Elektrophorese im Agarosegel. 98 MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 Statistische Auswertung Die Sensitivität, Spezifität, der positive prädiktive Wert und der negative prädiktive Wert der Real-Time PCR von Nasenabstrichen wurden errechnet im Vergleich zu den Ergebnissen des kultur-basierten Screenings von der Kombination aus Nasen-, Rachen und falls vorhanden von Wundabstrichen und von Nasenabstrichen alleine. Ergebnisse Während des Studienzeitraums vom 11 Wochen wurden Nasenabstriche von 320 Patienten mittels IDI-MRSA gescreent. Zusätzlich wurden Nasen-, Rachenabstriche von allen Patienten mittels kultureller Anzucht untersucht. Wundabstriche waren von 12 (3,9%) der Patienten verfügbar. Es wurden 101 Patienten von der herzchirurgischen Intensivstation, 84 Patienten der bauchchirurgischen Intensivstation, 95 Patienten der gastroenterologischen Intermediate Care Station und 40 Patienten der gastroenterologischen Intensivstation untersucht. Zum Zeitpunkt der Aufnahme bzw. Zuverlegung auf die Intensivstation, war von 2 Patienten bekannt, dass sie mit MRSA kolonisiert waren. Einer dieser Patienten bekam Mupirocin Nasensalbe, und die Abstriche wurden 4 Tage nach Beginn der Behandlung durchgeführt. Im IDI-MRSA zeigte sich ein positives Ergebnis, es konnte jedoch kein MRSA angezüchtet werden. Dieser Patient wurde aus der Auswertung ausgeschlossen, da der Test nicht für das Monitoring von Patienten unter Behandlung indiziert ist. Um die Sensitivität und Spezifität des Tests zu ermitteln, wurden nur die Patienten mit auswertbarem Ergebnis in der Real-Time PCR einbezogen. Bei 28 (8,8 %) der Nasenabstriche war das Ergebnis der Real-Time PCR im ersten Lauf ungültig. Dies wurde hervorgerufen durch die Anwesenheit von Inhibitoren, da die internen Kontrollen negativ ausfielen. Alle Proben mit ungültigen PCR Ergebnissen wurden auf -20°C tiefgefroren und am nächsten Tag nachgetestet. Bei 13 von 28 Proben ergab sich dabei dann ein auswertbares Ergebnis, wobei dies in allen Fällen negativ war. Für 15 Proben konnte auch bei der Nachtestung kein gültiges PCR Ergebnis ermittelt werden. Es wurde jedoch bei keinem dieser Patienten ein MRSA mittels kultureller Anzucht nachgewiesen. Die Inhibitionsrate war abhängig von der Testcharge. In der ersten Testcharge waren dies 23 von 207 (11,1%), während es in der zweiten Testcharge nur 5 von 113 (4,4%) waren. Von den 304 auswertbaren Proben, waren 288 PCR negativ und 16 PCR positiv. Mittels kultureller Anzucht konnte bei 13 Patienten MRSA nachgewiesen werden, 12 davon waren auch positiv im IDI-MRSA. Bei dem einen verbleibenden MRSA-positiven Patienten konnte MRSA nur im Rachen- aber nicht im Nasenabstrich angezüchtet werden. Die 13 MRSA-positiven Patienten waren folgendermaßen besiedelt: 3 waren nur in der Nase MRSA-positiv, 8 waren positiv in Nase und Rachen, einer in Nase, Rachen und Wunde und einer war, wie erwähnt, nur im Rachen positiv. S. aureus konnte in 90 Nasenabstrichen isoliert werden. 12 von diesen 90 Proben ergaben positive Ergebnisse im IDIMRSA und wurden als Methicillin-resistent mittels Oxacillin-Testung von den angezüchteten Kolonien bestätigt. Von den verbleibenden 78 Proben waren 4 (5,1%) positiv im IDI-MRSA, aber kulturell zeigten sich MSSA-Isolate. Diese Isolate zeigten keine PCR-Banden bei der Untersuchung auf das mecA Gen. Resuspendierte Kolonien ergaben Tabelle 1: Klinische Wertigkeit des IDI-MRSA Real-Time PCR Tests (durchgeführt mit Nasenabstrichen) im Vergleich zur Kultur für den Nachweis von MRSA bei 304 Patienten IDI-MRSA (Nasenabstriche) Kultur von Nasen-, Rachen-, und Wundabstrichen a Kultur von Nasenabstrichen alleine Positiv Negativ Positiv (MRSA) 12 1b Negativ 4 287 Positiv (MRSA) 12 0 Negativ 4 Sensitivität Spezifität PPV NPV 92.3% 98.6% 75.0% 99.6% 100% 98.6% 75.0% 100% 288 PPV positiver prädiktiver Wert, NPV negativer prädiktiver Wert a Wundabstriche wurden untersucht, wenn verfügbar (n=12) b Wachstum von MRSA nur aus Rachenabstrich jedoch ein positives Testergebnis mit dem IDI-MRSA Test. Die Ergebnisse des IDI-MRSA für diese Patienten wurden daher als falsch positiv gewertet. Obwohl der IDI-MRSA Test nur aus Nasenabstrichen durchgeführt wurde, zeigte er im Vergleich mit der kulturellen Anzucht von Nasen-, Rachen- und falls vorhanden Wundabstrichen eine Sensitivität von 92,3%, eine Spezifität von 98,6%, einen negativen prädiktiven Wert von 99,6% und einen positiven prädiktiven Wert von 75%. Wenn man nur die Ergebnisse der Nasenabstriche berücksichtigt, ergeben sich für den IDI-MRSA Test eine Sensitivität und ein negativer prädiktiver Wert von 100% und eine Spezifität von 98,6% (Tabelle 1). Diskussion Die MRSA-spezifische single-locus PCR ist eine vor kurzem beschriebene Methode für den schnellen MRSANachweis direkt von Nasenabstrichproben. Bisher wurde die klinische Wertigkeit dieses Tests an selektierten Patientenpopulationen aus der USA und aus Kanada mit relativ hohen MRSA-Prävalenzen untersucht [13 und IDIMRSA Testanleitung, 2005, DMR03-S5 –M02, S.11-13, www.geneohm.com]. Die Ergebnisse unserer Studie, welche bei Intensivpatienten aus Deutschland mit einer geringeren MRSA-Prävalenz durchgeführt wurde, zeigte weiterhin gute Daten für Sensitivitä, Spezifität und negativem prädiktivem Wert. Vor allem die hohe Sensitivität dieses Tests ist hervorzuheben. In der Erstbeschreibung des Tests erwähnt Huletsky et al [13] eine analytische Sensitivität von ca. 25 KBE pro Nasenabstrich. Bei Verwendung einer Anzuchtmethode mit Anreicherungsschritt als Vergleichsmethode fanden wir kein falsch negatives Ergebnis mit dem IDI-MRSA. Sogar für einen Abstrich, bei dem MRSA erst aus der Anreicherung nach 24 h anzüchtbar war, zeigte der IDI-MRSA ein positives Ergebnis. Dieser Test ist daher sehr gut geeignet, um eine MRSA-Besiedlung zumindest in der Nase auszuschließen. Einige Studien weisen darauf hin, dass die Untersuchung verschiedener Körperstellen notwendig ist, um eine höhere Sensitivität beim Screening auf MRSA zu erreichen [25-27]. In einer umfangreichen Studie zeigte Coello et al [27], dass von den untersuchten 789 MRSA Patienten, nur 61% mit einem einzigen Nasenabstrich als positiv identifiziert worden wären. Bis jetzt wurde der IDI-MRSA Test nur für Nasenabstriche zugelassen. Richtlinien zum MRSA-Screening, wie diejenige welche kürzlich vom Robert-Koch Institut herausgegeben wurde [1], empfehlen jedoch, Nasen-, Rachen und Wundabstriche zu untersuchen. Daher entschieden wir uns, die Probenahmeorte zu erweitern und auch Rachen- und wo möglich auch Wundabstriche für das MRSA-Aufnahmescreening zu verwenden. Wie wichtig die Untersuchung mehrerer Körperstellen ist, zeigte sich dadurch, dass bei einem der 13 MRSApositiven Patienten in unseren Studie, MRSA nur im Rachenabstrich nachzuweisen war. Die erhöhte Sensitivität von ca. 8% (1 von 13) entspricht ziemlich gut den bisher veröffentlichten Daten [27]. Für Wunden kann keine verwertbare Aussage getroffen werden, da die Anzahl der Abstriche zu gering war. Die Abarbeitung der Proben für die Real-Time PCR nach den Herstellerangaben führte in eine Testcharge zu eine Inhibitionsrate von bis zu 11 %. Dies trat häufiger bei Abstrichen auf, welche makroskopisch mit Blut oder Nasensekret kontaminiert waren. Unserer Meinung nach wäre es wünschenswert, die in der FDA-Zulassungsstudie festgestellte und in der Testanleitung zitierte Inhibitionsrate von 4,5% noch weiter zu senken. Es ist hervorzuheben, dass in der Population der 320 untersuchten Intensivpatienten, bei 4 von 16 positiven Ergebnissen im IDI-MRSA, MSSA isoliert werden konnte, und damit 4 falsch positive Ergebnisse resultierten. In unserer Studie stellt dies 5,1% (4 von 78) aller angezüchteten MSSA-Isolate dar. In der Erstbeschreibung des IDIMRSA Tests durch Huletsky et al [13], wurden ein Anteil von 4,6% (26 von 569) an falsch positiven MSSA Isolaten genannt. Dies wurde erklärt durch die Anwesenheit von verbleibenden SCCmec right extremity Fragmenten nach einer Deletion einer chromosomalen Region, welche mecA enthält, oder durch das Vorhandensein anderer SCC Elemente, welche kein mecA enthalten. In unserer Studie hatte kein Patient mit einem im IDI-MRSA Test falsch positiven MSSA Isolat Hinweise auf eine ehemalige MRSA-Besiedlung. Weitere Untersuchungen sind bereits im Gange um solche Isolate zu sammeln und zu charakterisieren [Schuett S, Frey M, Oberdorfer K, Eigner U, Jonas D, Regnath T, von Baum H, Heeg K, Wendt C. Prevalence of Mec right extremity junction (MREJ) in Methicillin-susceptible S. aureus (MSSA). Poster SYP11, 58. DGHM-Jahrestagung (2006), Würzburg]. MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 99 Aufgrund der 4 falsch positiven Ergebnisse, lag der positive prädiktive Wert für den IDI-MRSA nur bei 75%. Dies ist jedoch noch deutlich höher als die 40-60%, die für PCR-Teste berichtet wurden, welche separate Genlokalisationen für S. aureus- und mecA Gene nachweisen [6,28,29]. Dennoch empfehlen wir weiterhin positive IDIMRSA Ergebnisse durch die kulturelle Anzucht aus Screening-Proben zu bestätigen. Im hiesigen Umfeld bevorzugten wir, Patienten mit IDI-MRSA positiven Ergebnissen so lange zu isolieren, bis die endgültige Bestätigung der Ergebnisse erfolgte. Zwischenzeitlich wurde ein Primer im IDI-MRSA Test verändert. Dadurch soll ein Anteil falsch positiver Ergebnisse verhindert werden. Die Kosten für das Screening mit der Real-Time PCR sind vergleichsweise hoch, aber der Test hat eine kurze Abarbeitungszeit (ca. 90 min für 14 Proben), und die Ergebnisse sind sehr einfach zu interpretieren. In Anlehnung an die Kosten-Nutzen Rechnung von Papia et al [30] und unseren eigenen krankenhaus-spezifischen Übertragungsdaten, lag der finanzielle Nutzen ca. 5mal höher als die Kosten des Screenings für die Intensivpatienten, auch wenn die Kosten der zeitweisen Isolierung von Patienten mit falsch positiven Ergebnissen miteinbezogen wurden. Teil 2: Vergleich von fünf Selektivmedien zum Nachweis von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus Einleitung Die kulturelle MRSA-Diagnostik setzt sicht aus Anzucht, Differenzierung und Resistenztestung zusammen. Es wurden immer wieder Versuche unternommen diese Schritte zusammenzufassen, um deren Dauer zu verkürzen. Im Jahr 2003 unternahmen Safdar et al eine prospektive Studie bezüglich des Nachweises von MRSA in Nasenabstrichen bei der sie 32 verschiedene kulturelle ScreeningMethoden verglichen [31]. Sie empfahlen, Abstrichproben zur Anreicherung in eine CASO-Bouillon auszudrücken und Kochsalz-Mannit basierte Agarplatten mit OxacillinPlättchen versehen zu beimpfen. Die gesamte Zeitdauer für dieses Procedere lag bei 72 Stunden. Seit kurzem wurden zwei interessante Verbesserungen in die MRSA-Diagnostik eingeführt. 1. Es wurde festgestellt, dass chromogene Medien den Nachweis und die Identifikation von S. aureus verbessern können. Im Vergleich zu Kochsalz-Mannit-Agares zeigten sie eine signifikant höhere Spezifität und Sensitivität vor allem bei Abstrichen von Orten mit Mischflora [32, 33]. 2. Es wurde nachgewiesen, dass Cefoxitin, ein Cephamycin, eine vielfach stärkere Induktion des mecA Regulator Systems auslöst, als dies Penicilline tun [34]. Die Verwendung von Cefoxitin anstatt Oxacillin wurde initial von Mugeot et al vorgeschlagen [35], weiter untersucht von Felten et al [36] und wird nun von der amerikanischen Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI, vormals NCCLS) für den Nachweis von mecA-vermittelter Oxacillin-Resistenz bei S. aureus empfohlen. Zurzeit bieten verschiedene Firmen Kombinationen von S. aureus spezifischen chromogenen Medium mit Cefoxitin als Selektiv-Antibiotikum für den MRSA-Nachweis an. 100 MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 In Deutschland waren zu Beginn unserer Austestung fünf solcher Medien verfügbar. Für einige der Kulturmedien waren publizierte Daten zu Sensitivität und Spezifität vorhanden [37-42], welche jedoch keinen direkten Vergleich all dieser Medien untereinander erlaubten. Das Ziel unserer Austestung war es, die notwendige Inkubationszeit zu ermitteln sowie die Sensitivitäten und Spezifitäten der verschiedenen Medien anhand von ScreeningAbstrichen zu vergleichen. Wir verglichen die neuen Medien mit unserer bisherigen diagnostischen RoutineVorgehensweise, welche bestand aus einer direkten Beimpfung von Blut- und Kochsalz-Mannit Agar in Kombination mit einer CASO-Anreicherungsbouillon, die auf Kochsalz-Mannit Agar subkultiviert wurde. Patienten und Methode Die Abstriche wurden von Hochrisiko-Patienten des Universitätsklinikum Heidelberg gemäß den lokalen Screening-Empfehlungen entnommen, sowie von Patienten mit bekannter MRSA Kolonisation. Die Screening Abstriche der Patienten beinhalteten Abstriche von Nase, Rachen, Leiste, Perineum und infizierten Orten. Vier der Medien wurden von den Herstellern als Fertigplatten geliefert: - MRSASelect (BioRad, Marnes-la-Coquette, Frankreich) - MRSA ID (bioMérieux, Marcy-l´Etoile, Frankreich) - BBL CHROMagar MRSA (Becton Dickinson, Heidelberg, Deutschland) und - MRSA-Ident-Agar Entwicklungscharge (heipha, Dr. Müller GmbH, ein Mitglied der Biotest Gruppe, Eppelheim, Deutschland, nach einer persönlichen Information von heipha wurde das Rezept im Jahr 2006 optimiert um die Sensitivität zu steigern). Ein Medium wurde selbst hergestellt anhand von dehydrierten CHROMagar MRSA Pulver (CHROMagar Microbiology, Paris, Frankreich, lizensiert von MAST Diagnostika, Reinfeld, Deutschland) unter Zugabe von cephamycinhaltigen Supplement (SU625). Columbia Blutagar und Kochsalz-Mannit Aagar (beide von Becton Dickinson, Heidelberg, Deutschland) wurden als Referenzmedien benutzt. Die Anreicherung erfolgte in einer nichtselektiven CASO-Bouillon (Merck, Darmstadt, Deutschland). Es wurden für jedes der verschiedenen Testmedien zwei Testmethoden durchgeführt, eine direkte Beimpfung der Medien mit dem Tupfer und eine Beimpfung mittels Öse aus der Anreicherungsbouillon. Die für die Anreicherungsmethode verwendete Charge des Testmediums von bioMérieux wurde später von der Firma aufgrund eines Herstellungsfehlers zurückgerufen. Daher sind die Ergebnisse nicht vergleichbar und im weiteren nicht dargestellt. Direktbeimpfung mit Tupfer Insgesamt wurden 829 konsekutive MRSA-Screeningabstriche ausgetestet. Um gleiche Chancen für jedes Testmedium aufrechtzuerhalten, wurde nur jeweils ein Testmedium zusätzlich zum Routine-Procedere beimpft. Die Reihenfolge der Inokulation für die MRSA Screeningabstriche war wie folgt: zunächst wurde die Anreicherungsbouillon beimpft durch manuelles Ausschütteln für ca. 2-3 Sekunden und Ausdrücken des Tupfers am Rand des Röhrchens, dann wurden der Tupfer auf den Blutagar, auf das Testmedium und schließlich auf Kochsalz-Mannit Agar ausgestrichen. Für jedes zu untersuchende Testmedium wurde eine Testreihe von mindestens 160 aufeinanderfolgenden MRSA-Screeningabstrichen angelegt. Das Wachstum von verdächtigen Kolonien wurde nach Übernacht-Inkubation bei 36°C nach einem und nach zwei Tagen beurteilt. Üblicherweise kamen die Screeningabstriche zwischen 14 und 17 Uhr im Labor an und die bebrüteten Platten wurden morgens zwischen 8 und 11 Uhr beurteilt. Dies ergibt eine Inkubationszeit von 15 bis 18 Stunden für den ersten Tag und von 39 bis 42 Stunden für den zweiten Tag. Für jeden Tupfer wurde die Anreicherungsbouillon übernacht bei 36°C bebrütet und bei Trübung am ersten Tag auf Kochsalz-Mannit Agar ausgesät. Die ausgesäten Kochsalz-Mannit-Platten wurden für weitere zwei Tage bebrütet. Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon Insgesamt wurden für 300 aufeinanderfolgende Tupfer, 10 µl von trüber Anreicherungsbouillon mit einer Öse auf jede der fünf Testmedien und auf Kochsalz-Mannit Agar ausgebracht. Alle Medien wurden bei 36°C inkubiert und nach 24 Stunden und nach 48 Stunden beurteilt. Identifikation von MRSA Malvenfarbige Kolonien auf den Medien MRSASelect, BBL CHROMagar MRSA, CHROMagar MRSA, MRSAIdent und grüne Kolonien auf MRSA ID wurden als mögliche MRSA Isolate gewertet. Auf Blutagar wurden typische weiß-gelbe creme pigmentierte Kolonien mit oder ohne ß-Hämolyse und gelbe Kolonien auf KochsalzMannit Agar als mögliche S. aureus Isolate betrachtet. Eine Bestätigung von allen verdächtigen Kolonien wurden mittels Latex-Agglutination (Pastorex Staph-Plus, BioRad, Marne-la Coquette, Frankreich) direkt von der Platte durchgeführt. Die Oxacillin-Testung erfolgte mittels Mueller Hinton Agar mit 6 mg/l Oxacillin und 4% NaCl (Oxacillin Screen Agar) gemäß Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI, vormals NCCLS) [43]. Kolonien mit einer positiven Latex-Reaktion und Wachstum auf Oxacillin Screen Agar wurden als MRSA gewertet. Für jeden Patienten mit MRSA-Erstnachweis, wurde die Diagnose mit einer positiven Koagulasereaktion (Kaninchenplasma, bioMérieux) und mit dem Ergebnis des kombinierten Panels zur Identifikation und zur Resistenztestung PMIC/ID-21 im BD Phoenix System (Becton Dickinson, Pont de Claix, Frankreich) bestätigt. MRSAverdächtige Kolonien auf einem der neuen Testmedien mit negativer Latex-Reaktion wurden weiteruntersucht durch Subkultur auf Blutagar und mittels Gramfärbung. Wenn eine MRSA-verdächtige Kolonie nicht auf dem Oxacillin Screen Agar (CLSI) wuchs, erfolgte eine Nachtestung mit dem Phoenix Panel PMIC/ID-21. Statistische Auswertung Für die Direktbeimpfung wurde Sensitivität und Spezifität für jedes Medium berechnet in Bezug auf die Ergebnisse von Direktbeimpfung von Blutagar, Kochsalz-Mannit Agar und des jeweils verwendeten cefoxitin-enthaltenden Testmediums in Kombination mit dem Ergebnis der Anreicherung (Subkultur auf Kochsalz-Mannit Agar). Für die Anlage aus der Anreicherungsbouillon wurden die Ergebnisse der vier auswertbaren Medien verwendet. Die Analyse wurde stratifiziert nach der Inkubationszeit. Das 95% Konfidenz-Intervall (CI95) wurde berechnet nach der efficient-score Methode [44, Newscombe] mittels VassarStats (http://faculty.cassar.edu/lowry/clin1.html, 25.10.05). Ergebnisse und Diskussion Im Zeitraum zwischen Juli bis August 2005 wurden 829 Abstriche von 177 Patienten ausgewertet. Die MRSAPrävalenz bei den untersuchten Abstrichen betrug 16% (CI95: 12,1 -20.7%). Die Prävalenz schwankte zwischen 14,3 % und 24,4 % zwischen den Testreihen der verschiedenen Testmedien, dennoch ergab sich kein signifikanter Unterschied. Von den 829 untersuchten Abstrichen in der Direktbeimpfung, waren 194 Nasenabstriche, 152 Rachenabstriche, 133 Leistenabstriche, 132 Abstriche der Perinealregion, 23 Achselabstriche und 195 Abstriche von Wunden oder anderen Orten. Die Verteilung der Abstrichorte unterschied sich nicht signifikant zwischen den Testreihen. Sensitivität Für die Direktbeimpfung sind in Tabelle 2 die Sensitivitäten von allen Testmedien nach einem (Inkubation für 15 bis 18 Stunden) und nach zwei Tagen (39 bis 42 Stunden) dargestellt. Obwohl sich einige der Medien nach 15 bis 18 Stunden signifikant unterschieden, waren in unserer Austestung nach einer Inkubationszeit von 39 bis 42 Stunden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Testmedien mehr feststellbar, wie auch die sich überlappenden 95% Konfidenzintervalle zeigen. Da die Hersteller keine genauen Informationen über die Inhaltsstoffe angeben, sind die Gründe für die dennoch beobachteten Unterschiede hypothetisch. Sensititvitätsunterschiede zwischen den Medien können entweder bedingt sein durch Wachstumsinhibitoren für MRSA Stämme oder wie durch Perry et al [37] gezeigt wurde, durch die verschiedenen Eigenschaften der selektiven Inhaltsstoffen (außer Cefoxitin) das Überwuchern der Begleitflora zu verhindern. Nach unseren Erfahrungen zeigen die Testmedien mit den höchsten Sensitivitäten, nämlich MRSASelect (Bio-Rad) und MRSA ID (bioMérieux), auch den Vorteil der besten Unterdrückung der Begleitflora. Wie bereits von Stoakes et al [42] erwähnt, ist dies vor allem bei der Untersuchung von perianalen Abstrichen wichtig. Die Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon wurde durchgeführt, um einen direkten Vergleich aller Testmedien nach definierten Bebrütungszeiten zu ermöglichen. Die Sensitivitäten der verschiedenen Platten mit dieser Methode sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Die besten Sensitivitäten zeigte MRSASelect. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die meisten der neuen chromogenen Medien bessere oder zumindest gleiche Sensitivitäten aufweisen als Kochsalz-Mannit Agar oder Blutagar in Kombination mit Kochsalz-Mannit Agar (siehe auch Tabelle 2 und 3). In einigen Fällen konnte MRSA leicht auf den Screening-Medien jedoch nicht auf den direkt beimpften Blut und Kochsalz-Mannit-Agares nachgewiesen werden. Dies war in der Testreihe mit MRSASelect dreimal und in der Testreihe mit MRSA ID zweimal der Fall. Ein MRSA war selbst nach Subkultur aus der Anreicherungsbouillon nicht nachweisbar, sondern nur auf dem direkt beimpften Selektivmedium MRSASelect. MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 101 Tabelle 2: Sensitivitäten der verschiedenen Testmedien (Direktbeimpfung) Medium Anzahl an getesteten Tupfern Anzahl an Tupfern mit MRSA Sensitivät in % 95 % CI in % MRSASelect (BR) Tag 1 * 166 21 84.0 63-95 MRSASelect (BR) Tag 2 † 166 23 92.0 73-99 Blut + KM Agar Tag 2 166 20 80.0 Blut + KM Agar + CASO auf KM Agar 166 24 96.0 Gesamt ‡ 166 25 100 MRSA ID (BM) Tag 1 166 31 75.6 59-87 MRSA ID (BM) Tag 2 166 39 95.1 82-99 Blut + KM Agar Tag 2 166 37 90.2 Blut + KM Agar + CASO auf KM Agar 166 41 100 Gesamt 166 41 100 BBL CHROMagar MRSA (BD) Tag 1 167 11 32.4 18-51 BBL CHROMagar MRSA (BD) Tag 2 167 27 79.4 82-99 Blut + KM Agar Tag 2 167 31 91.2 Blut + KM Agar + CASO auf KM Agar 167 34 100 Gesamt 167 34 100 CHROMagar MRSA (MA) Tag 1 167 20 60.6 42-77 CHROMagar MRSA (MA) Tag 2 167 32 97.0 83-100 Blut + KM Agar Tag 2 167 32 97.0 Blut + KM Agar + CASOauf KM Agar 167 33 100 Gesamt 167 33 100 MRSA-Ident (HE) Tag 1 161 9 39.1 21-61 MRSA-Ident (HE) Tag 2 161 18 78.3 56-92 Blut + KM Agar Tag 2 161 18 78.3 Blut + KM Agar + CASO auf KM Agar 161 23 100 Gesamt 161 23 100 * Tag 1: Bebrütungszeit 15-18 h, † Tag 2: Bebrütungszeit 39-42 h, ‡ Gesamt: Blut + KM Agar + CASO auf KM Agar + jeweilige Testmedium KM Agar: Kochsalz-Mannit Agar, CASO: Caseinpepton-Sojamehlpepton-Bouillon Tabelle 3: Sensitiväten der verschiedenen Testmedien (Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon) Medium Anzahl an getesteten Tupfern Anzahl an Tupfern mit MRSA Sensitivät in % 95 % CI in % MRSASelect (BR) 24 h 300 38 79.1 65-89 MRSASelect (BR) 48 h 300 41 85.4 72-93 BBL CHROMagar MRSA (BD) 24 h 300 30 62.5 47-76 BBL CHROMagar MRSA (BD) 48 h 300 32 66.6 52-79 CHROMagar MRSA (MA) 24 h 300 37 77.1 62-88 CHROMagar MRSA (MA) 48 h 300 40 83.3 69-92 MRSA-Ident (HE) 24 h 300 27 56.2 41-70 MRSA-Ident (HE) 48 h 300 28 58.3 43-72 KM Agar 24 h 300 31 64.6 49-77 KM Agar 48 h 300 32 66.7 51-79 Gesamt 300 48 100 102 MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 Spezifität Inkubationszeit Alle neuen getesteten Medien waren hochspezifisch auf MRSA. Dadurch werden die bisherigen Ergebnisse zu MRSA ID, MRSASelect und CHROMagar MRSA [37, 42] ergänzt. Bei der Direktbeimpfungsmethode nach einem Tag bestätigten sich alle verdächtigen Kolonien als MRSA, somit zeigten alle Testmedien eine Spezifität von 100%. Nach zwei Tagen lagen die Spezifitäten von MRSASelect, MRSA ID, BBL CHROMagar MRSA, CHROMagar MRSA und MRSA-Ident bei 99,3%, 97,6%, 99,3%, 99,3% und 100%. Insgesamt konnten nur 6 falsch positive Kolonien auf allen getesteten Platten festgestellt werden. Sogar nach Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon zeigten sich Spezifitäten zwischen 97,6 und 100% ohne signifikante Unterschiede zwischen den Medien oder der Dauer der Inkubation. Die positiven prädiktiven Werte und die Differenzierungsergebnisse der falsch positiven Kolonien für beide Beimpfungsmethoden sind in Tabelle 4 dargestellt. Die Anzahl der falsch positiven Kolonien ist sehr niedrig, sogar nach Beimpfung mit der plurimikrobiellen Anreicherungsbouillon. Wenn ein weiterer Test wie z.B. eine Latex Agglutination zur Bestätigung von S. aureus verwendet wird, scheint es uns durchaus möglich, verdächtige Kolonien auf den neuen Testmedien als MRSA zu bezeichnen, zumindest bei bekannten MRSA Trägern. Es zeigte sich ein signifikanter Sensitivitätsanstieg bei dem Vergleich der Ablesung nach einem Tag (Inkubationszeit 15 bis 18 Stunden) zur Ablesung nach zwei Tagen (Inkubationszeit 39 bis 42 Stunden) für alle Medien bei der Direktbeimpfung. Im Gegensatz dazu ergab sich nur ein leichter Anstieg der Sensitivität von 2 bis 6 % für die Ablesung von 24 h versus 48 h bei der Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon. Dies bestätigt die Empfehlung von vielen Herstellern, eine Inkubationszeit von 20 bis 24 h für die Medien vor dem Ablesen einzuhalten. Dies dürfte jedoch für die meisten Laboratorien schwierig zu befolgen sein, ohne den üblichen Tagesablauf zu verändern. Daher ist es unserer Meinung nach sinnvoll, die Medien zwei Tage zu bebrüten. Wenn ein Anreicherungsschritt verwendet wird, ist es durchaus möglich, die aus der Bouillon beimpften Platten nur 24 h lang zu bebrüten. Dadurch wird es möglich, die Zeitspanne der Abstrichauswertung auf zwei Tage zu reduzieren, selbst bei Einschluss eines Anreicherungsschrittes. Im Gegensatz dazu waren 51% der verdächtigen Kolonien auf Kochsalz-Mannit Agar bei der weiteren Testung Methicillin-sensibel. Diese Beobachtung wurde schon früher berichtet und führte zur Einführung von KochsalzMannit Agar mit Oxacillin-Supplementierung. Jedoch berichtete Blanc et al [45], dass auch auf einer solchen Platte fast die Hälfte aller verdächtigen Kolonien nicht MRSA, sondern andere Spezies als S. aureus waren. Dadurch waren weitere zeitraubende Bestätigungsteste zur Identifikation von S. aureus notwendig. Dies ist die erste Studie, welche 5 verschiedene MRSA Medien mit chromogenen Substanzen und Cefoxitin vergleicht. Aufgrund der hohen Anzahl an Medien entschlossen wir uns zu einer Austestung in Reihen. Wir verzichteten bewusst auf die häufig in Studien übliche Beimpfung der Platten mittels gevortexter Bakteriensuspension, da wir die in der Routinediagnostik übliche Direktbeimpfung der Platten verwenden wollten. Zum Ausgleich der Variation zwischen den einzelnen Testreihen aufgrund von unterschiedlichen MRSA-Prävalenzen nutzten wir Konfidenz-Intervalle. Jedoch zeigen auch andere Studien hohe Sensitvitäten der Medien die unseren Ergebnissen vergleichbar sind (siehe auch Tabelle 5) [37, 41, 42]. Tabelle 4: Positive prädiktive Werte (PPW) und Differenzierungsergebnisse der falsch positiven Kolonien auf den verschiedenen Testmedien Direktbeimpfung * Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon † Medium PPW % PPW % Falsch positive Kolonien MRSASelect (BR) Tag 1 100 95.0 2x gram neg. Stäbchen MRSASelect (BR) Tag 2 95.8 93.2 + 1x KNS MRSA ID (BM) Tag 1 100 MRSA ID (BM) Tag 2 92.9 BBL CHROMagar MRSA (BD) Tag 1 100 BBL CHROMagar MRSA (BD) Tag 2 96.4 CHROMagar MRSA (MA) Tag 1 100 CHROMagar MRSA (MA) Tag 2 97.0 Falsch positive Kolonien 1x Enterokokken Nicht auswertbar 1xMSSA, 2xCNS Nicht auswertbar 90.3 1x gram neg. Stäbchen 3x gram neg. Stäbchen 91.4 100 1x KNS 95.2 2x MSSA MRSA-Ident (HE) Tag 1 100 96.4 1x MSSA MRSA-Ident (HE) Tag 2 100 82.3 +5x MSSA Gesamt Tag 1 100 0 95.6 6 Gesamt Tag 2 95.8 6 90.5 6 * Anzahl der getesteten Tupfer mit der Direktbeimpfung: 166, 168, 167, 167 und 161 † Anzahl der getesteten Tupfer mit Beimpfung aus der Anreicherungsbouillon: 300, MSSA: methicillin-sensibler Staphylococcus aureus, KNS: Koagulase-negative Staphylokokken MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 103 104 MIKROBIOLOGE 18.Jg. 2008 gemischt * 2 ORSAB, SMB Tupfer in 750 μl NaCl, 50 μl auf alle Medien 22-24h Nachweisorte Anzahl chromogener Medien Zusatzliche Medien (Vergleichsmedien) † Beimpfungsmethode Sensitivität nach: 59% 72% 89% 82% 1 Nase 95.2% 48 h 146 (7.2 %) 2015 (?) 82.9% n.e. 97.3% 74.8% 48 h >18 h Tupfer 400 μl NaCl, 50 μl auf alle Medien MSA-OXA, MSA-CFOX 2 Nase, perianal 111 (5.2%) 1243 (?) 2125 Stoakes et al. (2006) 97.0% 78.3% 39.1% 79.4% 95.1% 92.0% 60.6% 32.4% 75.6% 84.0% 15-18 h 39-42 h Tupfer in 1. TSB 10ml, dann auf 2. Blut 3. ein chromogees Medium 4. KM Agar TSB, Columbia Blutagar, KM Agar 5 in 5 Testreihen gemischt * Gesamt:156 (16.0%) 5 Testreihen mit 25, 41, 34, 33, 23 Gesamt:177 Gesamt:829, 5 Testreihen: 166,168,167,167,161 Eigene Austestung Direktbeimpfung 56.2% 77.1% 62.5% 79.1% 24 h 58.3% 83.3% 66.6% 85.4% 48 h Tupfer in TSB 10 ml, 10 μl von 18 bis 24 h bebrüteter TSB auf alle Medien MSA 4 Gemischt * 48 (16%) 300 Eigene Austestung Anreicherung * Nachweisort gemischt: Nase, Rachen, Axilla, Leiste, Perineum, Wunden † Zusätzliche Medien: ORSAB (Oxacillin-Resistant Screening Agar Base, Oxoid), SMB: Selective mannitol broth with colistin, Aztreonam und Cipro-floxacin bebrüted für 22 bis 24 h und bei Farbumschlag, Aussaat auf Columbia Blut Agar (Inkubation 22 bis 24 h), TSA II: Tryptic soy Agar II (BD Diagnostics), MSA-OXA: Mannitol Salt agar mit Oxacillin (6 mg/l) (Oxoid), MSA-CFOX: Mannitol Salt agar mit Cefoxitin (2mg/l) (Oxoid), TSB: Tryptic Soja Bouillon bebrütet für 15 to 18 h und bei Trübung, Aussaat auf KM Agar (Inkubation 2 Tage) MRSA-Ident CHROMagar MRSA BBL CHROMagar MRSA MRSA ID 80 % 24 h 85 (11.4 %) Anzahl an nachgewiesenen MRSA MRSASelect Tupfer auf 1. TSA II 2. Chromogen es Medium 205 Anzahl Patienten 48 h TSA II 747 Anzahl Proben 2015 Perry et al. (2004) Flayhart et al. (2005) Vergleichsstudien chromogener Medien zum Nachweis von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus aus klinischen Proben Studie Tabelle 5: Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die neuen selektiven Medien entscheidende Vorteile gegenüber Kochsalz-Mannit Agar und Blutagar bei dem Nachweis von MRSA aufweisen. Obwohl wir leichte Unterschiede in der Sensitivität der Medien feststellten, zeigten doch alle von Ihnen eine sehr hohe Spezifität. Sie erlauben die Nachweisdauer auf zwei Tage zu reduzieren sogar mit Einschluss eines Anreicherungsschrittes. Zusammenfassende Schlussfolgerungen Die beiden hier vorgestellten neuen Entwicklungen im Bereich des MRSA-Screenings, das direkte Screening mittels PCR vom Tupfer und die selektive Anzucht mittels chromogener Selektivmedien innerhalb von 2 Tagen, stellen zwei Methoden dar, die die bisherige MRSADiagnostik erheblich beschleunigen können aber gleichzeitig eine hohe Sensitivität und Spezifität aufweisen. Nach Meinung der Autoren, sollte das MRSA-Screening zukünftig ein chromogenes Medium einschließen. Ob die zusätzliche Verwendung eines PCR-Verfahrens sinnvoll ist, muß in Kosten-Nutzen-Analysen für einzelne Institutionen, bzw. einzelne Patientenpopulationen festgestellt werden. Danksagung Wir möchten Frau A. Heller, K. Mortag, und H. Zyprian für die hervorragende technische Durchführung der Austestungen danken. Die Medien von Bio-Rad, bioMérieux und heipha wurden kostenlos von den Herstellern zur Verfügung gestellt, die Medien von BD und MAST wurden zur Austestung für die Hälfe des Listenpreises überlassen. Literatur Teil 1: MRSA-Aufnahmescreening mittels Single-Locus RealTime PCR bei Intensivpatienten 1. Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (2004) Kommentar zu den "Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen". Epidemiol Bull 46:396 2. Oberdorfer K, Pohl S, Frey M, Heeg K, Wendt C. Evaluation of a single-locus real-time polymerase chain reaction as a screening test for specific detection of methicillin-resistant Staphylococcus aureus in ICU patients. Eur J Clin Microbiol Infect Dis (2006) 25:657–663 3. 4. 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