Strategische Allianzen
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Strategische Allianzen
Outsourcing Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 0 Outsourcing unternehmensspezifische Wertschöpfungskette WS-Stufe 1 Reoptimierung der Organisation WS-Stufe 2 WS-Stufe 3 einzelwirtschaftliche Entscheidung Buy statt make Abhängigkeit Insourcer Gründe/ Ursachen: Absicherung: UK Spezifität / strateg. Bedeutung gesunken bzw. falsch eingeschätzt vorher keine Buyoption neue WSK des Outsourcers Verringerung der Integrationskosten Konzentration auf Kernkompetenzen Spezialisierungsvorteile des Insourcers nutzen Wirkung: Ausweitung der Arbeitsteilung Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 1 Outsourcing: Begriff Out sourc ing outside Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl resource using 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 2 Outsourcing: Einzelwirtschaftliches Kalkül Strategische Überlegungen wegen verändertem Verhältnis der Kosten der Marktbenutzung und der Kosten der Hierarchiebenutzung • Standardisierungen • IKT Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Geänderte Rahmenbedingungen 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 3 Kernkompetenzen und Outsourcing Kernkompetenzen (Wettbewerbsvorteile, Strategische Bedeutung, Kundenbedürfnisse) Komplementärkompetenzen (Unterstützung von Kernleistungen) Ve r (a änd kt iv, erb pa ark ss e i iv ) t Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Peripheriekompetenzen (Ergänzungen) 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 4 Outsourcing: Kernkompetenzen Unternehmen 1 Unternehmen 2 Kernkompetenz : Kernkompetenz : Produkt 1 Produkt 2 Komplementärleistung Komplementärleistung Gemeinsame Spezialisierung: Beschränkung auf Kernprodukte (Unternehmen 1 produziert nur Produkt 1, Unternehmen 2 produziert nur Produkt 2) Zugriff auf Komplementärprodukte durch Kooperation Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 5 Outsourcing: Normstrategien der Organisationswahl hoch Spezifität „Altlasten“ (Kandidat Outsourcing) Make Partnering mittel „Gefährdete Vorteile“ (Kandidat Outsourcing) Buy gering gering Quelle: Picot / Hardt (1998) hoch mittel Strategische Bedeutung Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 6 Outsourcing: Ursachen I Kooperative Outsourcingmodelle ¾ Nutzung der Kompetenzen von Partnern ¾ Nutzung des Innovationspotentials von Partnern ¾ Nutzung der finanziellen Kapazitäten von Partnern ¾ Risikoteilung ¾ Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 7 Outsourcing: Ursachen II ¾ Verbesserung Kostenflexibilität bei Kapazitätsschwankungen ¾ Bedarfsgerechte Erweiterung spezialisierter Ressourcen ¾ Wunsch nach Wachstumspotentialen im Wettbewerbsprozess ¾ Wunsch nach Optimierung der Wertschöpfung (Beschränkung auf KK) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 8 Outsourcing: Aktuelle Entwicklungen Kurzfristige kostenorientierte Auslagerung von Ergänzungsleistungen (IT, funktionale Randbereiche) UK Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Markt Strategische Auslagerung von Zusatzleistungen und kernleistungsnaher Funktionen 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 9 Vorteile des strategischen Outsourcing Quelle: Accenture (2002), Studie: „Outsourcing 2007“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 10 Modelle des externen Outsourcing • Provider (Insourcer) agiert außerhalb und aufgrund seiner einzelwirtschaftlichen Kalküle • Keine Verfügungsrechte der internen Akteure Mögliche Institutionalisierungen ¾ Marktlich: Spotkäufe ¾ Vertraglich: Rahmenverträge ¾ Externes Outsourcing mit Unternehmensgründung ¾ Kooperative Organisation: A+B lagern gemeinsam aus Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 11 Modelle des internen Outsourcing ¾ Internes Angebot oder Leistungen an Externe (vor allem bei standardisierten Leistungen) 1. Internes Outsourcing im Unternehmen 2. Internes Outsourcing in Konzernen 3. Kooperative Organisation des internen Outsourcing (gemeinsame Servicegesellschaft mehrerer Unternehmen) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 12 Outsourcing - Geschäftsbereiche Quelle: Accenture (2002), Studie: „Outsourcing 2007“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 13 Outsourcing in funktionalen Bereichen Quelle: Accenture (2002), Studie: „Outsourcing 2007“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 14 Outsourcing: Befürchtungen potentieller Insourcer außerhalb innerhalb Wahl des falschen Partners Kosten des Partnerwechsels potentieller Insourcer Insourcer UK neue WSK des Outsourcers einer eingegangenen UK Unvollständige Verträge (Qualitätsstandards, Konditionen) Verschlechterung des Arbeitsklimas Abhängigkeit Abgabe ökonomischer Verantwortung Hohe Kontroll- und Anreizkosten Daneben: Gesamtwirtschaftliche Diskussion Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 15 Scheitern des Outsourcing-Vorhabens Quelle: Accenture (2002), Studie: „Outsourcing 2007“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 16 Outsourcing – Hürden und Hemmnisse Quelle: Accenture (2002), Studie: „Outsourcing 2007“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 17 Outsourcing: Ökonomische Anreize Probleme: • • Exakte Leistungsbeschreibung unmöglich Detaillierte Kataloge verringern Innovationsanreize Lösung: Ökonomische Anreize im Vertrag Übergeordnete Leistungsziele statt Servicevereinbarung Handlungsfreiräume Beteiligung am Erfolg Partnering Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 18 Perspektive Outsourcing Kostenorientiertes Outsourcing Strategisches Outsourcing = Kooperatives Outsourcing = Business Transformation Outsourcing Ö Strategie WBF und Unternehmenswert (Shared Service-Plattformen: Angebot an Dritte) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 19 Strategische Orientierung des Outsourcing Quelle: Accenture (2002), Studie: „Outsourcing 2007“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 20 Joint Ventures Kooperationen mit „starker Institutionalisierung“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 21 Joint Ventures: Gemeinschaftsunternehmen Partner A Partner B Partner C Partner D Joint Venture Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 22 Joint Ventures: Beispiel ¾ Sitz: Japan ¾ Investitionen von insges. 4,1 Mill. $ Joint Venture Zur gemeinsamen Entwicklung, Produktion und Vermarktung verbesserter Akkus für Automobile • Geplante Marktreife der Lithium-Ionen-Akkus: 2009 • Kompetenzen Nissan: - Adaption der Akkus für Hybrid- und Wasserstoffautos • Kompetenzen NEC.: - Akkuzellen-Technologie - Batterie-Fertigung • Motivation: - Zugang zu den Kernkompetenzen des jeweiligen Partners Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 23 Joint Ventures: Konstituierende Merkmale Kooperation zur Betreibung eines gemeinsamen „Geschäfts“ (Wagnis, Projekt, wirtschaftliche Aktivitäten) Kooperationsziele – Typische Kooperationsziele als Basis – + Wunsch nach besonderer Absicherung – + Wunsch nach eigener organisatorischer Einheit – Häufig: als Teil der Internationalisierungsstrategie (Aufnahme lokaler Partner statt Auslandtochter, Zwang durch faktische Gegebenheiten – Sprache, Kultur, Kontakte-, Erwerb von landesspezifischen Know-how, Umgehung von Außenhandelsrestriktionen, Umgehung nicht-tarifärer Handelshemmnisse – öffentliche Auftragsvergabe, Absicherung des Wechselkursrisikos, Absicherung politischer Länderrisiken, Erschließung neuer Märkte) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 24 Joint Ventures: Inhalte und Formen Inhalt der Kooperation – Kooperation im Rahmen einer dafür gegründeten selbstständigen juristischen Person, meist zwecks einer als dauerhaft beabsichtigten Tätigkeit Institutionalisierung – Meist als Kapitalgesellschaften Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 25 Joint Ventures: Typische Kontraktstruktur • JV-Agreement der kooperierenden Mütter (Unternehmenskonzept, Management- und Organisationsstruktur, Markt- und Vertriebsfragen, Personalfragen, Verrechnungspreise,...) Rechte und Pflichten der Partner Innengesellschaft • Gesellschaftsvertrag (=Unternehmensgründung) • Drittverträge, Separatverträge (Liefer- und Leistungsverträge, Managementverträge zwischen JV und diversen Müttern,...) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 26 Beteiligung Unabhängige Vertragspartner: Joint Venture Contractors Technologiegeber Abnehmer Finanzierung Gesellschafter Joint Venture Partner LeistungsCompany Mütter beziehungen Management Agreement, Gesellschaftsvertrag Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Fremdfinanciers Gaststaat: Konzessionen Subventionen Zentralbank Vertraglicher Leistungsaustausch Zum Gaststaat (Nicht hoheitlich) Drittverträge, Separatverträge Joint Ventures: Beteiligte (International) 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 27 Joint Ventures: Konstituierende Merkmale Anzahl der Partner offen, häufig zwei Kooperationsrichtung offen, häufig vertikal (bei internationalen JV) Kernkompetenzen offen, häufig heterogen Dauer eher unbegrenzt Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 28 Joint Ventures: Konstituierende Merkmale Poolung von Ressourcen ja (partiell), Ausstattung des Unternehmens mit Ressourcen und Kapital Property Rights stärker verdünnt als bei reinem Vertrag Entry/Exit-Regeln in JV-Agreement und Gesellschaftsvertrag Kernkompetenzen häufig zwischen Partnern unterschiedlicher Nationalität Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 29 Joint Ventures: Effizienzkriterien Ausgestaltungsflexibilität: Anpassungsflexibilität: Wahl der Rechtsform und Freiheitsgrade je nach Rechtsform Relativ gering im Gesellschaftsvertrag, gegeben im Rahmen anderer Verträge Flexibilität: Durch Institutionalisierung geringer als bei rein vertraglicher Kooperation Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 30 Joint Ventures: Stabilität Stabilisierungsbedarf: Stabilisierungsmechanismen: Aufteilung Rendite/Risiko starke Institutionalisierung Informationsasymmetrien (ea/ep) wechselseitige Abhängigkeiten (Mütter/Mütter) Reputation, entstehendes Wissen A B C Ebene Mütter/Mütter Ebene Mütter/JV Stabilisierungsbedarf: verdünnte PR: Unterinvestition drohend P/A-Beziehung: Informationsasymmetrien besonders ausgeprägt; JV Verselbstständigung des JV: Trade-off zw. Autonomie (situationsgerechtes Agieren) und institut. Einfluss der Mütter Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Stabilisierungsmechanismen: starke Institutionalisierung, mehrere Vertragsebenen, Haftungsbegrenzung (EK des JV) wechselseitige Abhängigkeiten (Mütter/JV) Schaffung von Investitionsanreizen 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 31 Joint Ventures: Effizienzkriterien Dominanz von Partnern Kontrollierte Mehrheit im JV (Verteilung der Kapitalanteile) Kaum 50/50-Konstellationen: Verhandlungspatt Absolute Mehrheit als Unternehmensstrategie (spiegelt sich meist in Autonomie und Management des JV) Kapitalminderheit als Unternehmensstrategie (Mitspracherecht, geringe Risiko- und Kapitalanteile) Spezifitätsgrad eher hoch, da Absicherung über Unternehmen Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 32 Strategische Allianzen Kooperation zwischen Konkurrenten (aktuellen/potentiellen) Konkurrenz auf dem Endproduktmarkt Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 33 Strategische Allianzen: Beispiel gemeinsame Anpassung des Betriebssystems IOS-XR von Cisco für den japanischen Markt Kompetenz: ausfallsichere Systeme Motivation: Zugang zu Systemen von Cisco Kompetenz: Know-how bezüglich IP-Technik Motivation: Ausbau seines japanischen Marktanteils Quelle: COOP-Watching Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 34 Strategische Allianzen: Einordnung Kooperationsrichtung und Beziehung der Partner 1. Horizontal (Dieselbe Wertschöpfungsstufe) 2. Aktuelle oder potentielle Konkurrenten (Coopetion) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 35 Strategische Allianzen: Konstituierende Merkmale: Kooperationsinhalte Funktionsspezifische Kooperation zwischen mindestens zwei aktuellen oder potentiellen Konkurrenten (auf dem Markt für das Endprodukt) auf gleicher Stufe der Wertschöpfungskette) Häufig in den Bereichen: Forschung und Entwicklung Marketing, Vertrieb Produktion Häufig in den Branchen Luftverkehr, Industrie, Medien, Pharma, Stadtwerke Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 36 Strategische Allianzen: Konstituierende Merkmale: Kooperationsziele Stärkung der individuellen Kernkompetenzen und Ausgleich vorhandener Schwächen. Damit Erhöhung der individuellen Wettbewerbsfähigkeit und Erhöhung der WBF der Allianz gegenüber Dritten (strategisch) Gemeinsame Nutzung nicht marktfähiger Inhalte (Know-how über Technologien und Märkte, Grundlagenforschung, …) Burden-Sharing-Allianz (bei Verkürzung von Produktlebenszyklen und zunehmenden F&E-Kosten) Nutzung von Synergiepotentialen bei multiplen Anwendungsmöglichkeiten von Entwicklungen (z.B. Mikroelektronik): Technologietransfer Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 37 Strategische Allianzen: „Kooperationsplus“ und Beispiele Entwicklung und Etablierung eines gemeinsamen Standards (kritische Masse): Economics of Network z.B. VHS-VideoSystem (Konsumgüterelektronik) z.B. Global One (Telekommunikation) Gemeinsame Spezialisierung durch die Kombination komplementärer Ressourcen z.B. Apple Powerbook (Kombination von Sony- und SharpTechnologien Schnelle Gewinnung und Anwendung neuer Fähigkeiten durch die Kombination von komplementärem Wissen z.B. NUMMI-Projekt von Toyota und GM (New United Motor Manufacturing, Inc.) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 38 Strategische Allianzen: Klassifikation nach Porter Klassifikation nach Porter: gemeinsamer Endproduktmarkt Typ Y Komplementäre Stärken/Schwächen in einer Funktion Eigentum und Gewinnerzielung (partiell) gemeinsam oft starke Institutionalisierung inaktive aktive (Lieferung) Typ X Legende gemeinsamer Endproduktmarkt Wertschöpfungsstufen Achtung: Abgrenzungsfrage Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Komplementäre Stärken/Schwächen zwischen Funktionen getrenntes Eigentum und Gewinnerzielung (und dezentrales Managemt.) Ausweitung Arbeitsteilung häufig vertraglich 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 39 Strategische Allianzen: Konstituierende Merkmale Kooperationsrichtung: horizontal Kernkompetenzen: Heterogen innerhalb der Funktion oder heterogen zwischen Funktionen Homogen Dauer: Meist unbegrenzt: Projektkooperationen denkbar oder befristete Verträge (Roche/ deCode) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 40 Strategische Allianzen: Konstituierende Merkmale Poolung von Ressourcen: Ja, wenn Institutionalisierung über die vertragliche Kooperation hinausgeht Property-Rights: Verdünnt Entry/Exit-Regeln: Selten konkrete Regelungen Manchmal über die Vorraussetzungen der Aufnahme zusätzlicher Allianzpartner. Häufig aber Ad-hoc-Verhandlung Internationalität: Je nach Branche: häufig internationale, aber auch regionale KMU-Allianzen (siehe: „Die beste Kooperation“) Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 41 Strategische Allianzen: Effizienzkriterien Ausgestaltungsflexibilität: Hoch „schnelle“ Implementierungsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen UK (partielle und totale) Anpassungsflexibilität: Hoch und sinkend mit der Stärke der Institutionalisierung. Flexibilität: Insgesamt hoch im Vergleich zu vielen anderen Kooperationsformen Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 42 Strategische Allianzen: Stabilisierungsbedarf Besonders ausgeprägt, da ein labiler Mix von Kooperation und Wettbewerb (Coopetition) Starke Anhängigkeit Gängiger Verdacht auf Wettbewerbsbeschränkungen (siehe Luftfahrtallianzen) Gefahr der Auflösung (Unterinvestition, Ausbleiben sinnvoller UK) Asymmetrische Informationen in allen Varianten Divergente Unternehmenskulturen als zusätzliches Problem bei internationalen Allianzen Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 43 Strategische Allianzen: Stabilisierungsmechanismen Beschränkte Stabilisierungsmöglichkeiten, die mit dem Institutionalisierungsgrad steigen Einstellung: Erfolg des Konkurrenten ist eigener Erfolg !! Häufige Veränderungen Aufwand der Reorganisation Aufbau von Reputation und Übernahme von Reputation aus vorangegangenen Kooperationen Evtl. nicht marktfähige Elemente in Entwicklungs- und Produktionskooperationen als Kitt Manchmal als Vorstufe einer horizontalen Verschmelzung Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 44 Strategische Allianzen: Effizienzkriterien • Regelmix: Besonders deutlich ausgeprägter Trade off zwischen (geringen) erwartungsstabilisierenden commitments (bei hohem Stabilisierungsbedarf) und hoher Flexibilität. Die Stabilisierungsmöglichkeiten steigen mit dem Grad der Institutionalisierung (Kapitalbeteiligung, JV), während die Flexibilität dabei abnimmt. • Rückschlüsse auf Spezifitätsgrad: Muster Strategische Allianz Î Fusion ist ein Hinweis auf einen relativ hohen Spezifitätsgrad in dieser UK. Muster Strategische Allianz Î Auflösung ist ein Hinweis auf einen relativ geringen Spezifitätsgrad in dieser UK. Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 45 Wertkettenkooperation Vertikale Kooperationen Beispielkomplex: Content Distributoren Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 46 Wertkettenkooperation: Einordnung Kooperationsrichtung: Vertikal (Unterschiedliche Stufen der Wertschöpfungskette) Komplettes Fahrzeug Automobilhersteller Systeme Systemhersteller Abnehmer Zulieferer Komponenten Abnehmer Zulieferer Einzelteile/Normteile Abnehmer Zulieferer Rohstoffe/Halbzeuge Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 47 Wertkettenkooperation Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 48 Wertkettenkooperation: Private Marktplätze „Private Trading Networks“ Private Marktplätze: Private Trading Networks • Von einem Unternehmen initiiert und nur für seine Geschäftspartner zugänglich. Online-Zusammenarbeit mit Zulieferern und Abnehmern. • Branchenspezifische Marktplätze häufig als Vorstufe • Vor allem Zusammenarbeit zwischen Zulieferern und Abnehmer (Integration der Zulieferkette, Gemeinsame Produktentwicklung) Initiator: Unternehmen mit hohem Marktanteil, Organisation komplexer Prozesse Beispiel: Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 49 Wertkettenkooperation: Mehrwert durch PTNs Private Marktplätze: Private Trading Networks Quelle: Jupiter Research, 2001 Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 50 Wertkettenkooperation: Konstituierende Merkmale Kooperationsinhalte Kooperation entlang der Wertschöpfungskette auf der Basis komplementärer Kernkompetenzen Typische Anwendungsbereiche: Automobilhersteller, Textilindustrie, Bauindustrie, „Inhalteanbieter“/Internet Kooperationsziele Wunsch nach vertikaler Desintegration (Senkung Hierarchiekosten) mit gleichzeitiger „loser“ Anbindung der vorher ausgelagerten Funktionen (Outsourcing) Verkürzung von Entwicklungszeiten über Auslagerung von Entwicklungselementen Erreichung einer wettbewerbsfähigen „Gesamtleistung“ Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 51 Wertkettenkooperation: Konstituierende Merkmale Kooperationsformen Meist vertragliche Kooperation Beispiele: Subcontracting, Franchising, langfristige Zuliefer-Hersteller-Verträge Hersteller-Zuliefer-Beziehungen (vertikal-rückwärts) und/oder Hersteller-Händler-Beziehungen (vertikalvorwärts) Mit oder ohne Wettbewerb auf einzelnen Stufen (multiple/single sourcing-Strategien) Kooperationsrichtung Vertikal Kernkompetenz Heterogen, Komplementär Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 52 Wertkettenkooperation: Konstituierende Merkmale Dauer Meist unbestimmt oder vertraglich festgelegt Poolung von Ressourcen Kaum, getrenntes Eigentum, individuelle Gewinnmaximierung Property-Rights Verdünnt (v.a. schwächere Partner) Entry/Exit-Regeln: Vertragliche Regelungen möglich Internationalität Zunehmend, aber auch regional: KMU Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 53 Wertkettenkooperation: Effizienzkriterien Ausgestaltungsflexibilität Über Vertragsgestaltung gegeben Anpassungsflexibilität Steigt mit der Gestaltbarkeit der Zusammensetzung Steigt mit Wettbewerb auf einzelnen Stufen Steigt mit der Anpassungsfähigkeit der Partner Sinkt mit dem Wunsch des Aufbaus von Dauerbeziehungen Flexibilität: Meist gegeben Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 54 Wertkettenkooperation: Stabilität Stabilisierungsbedarf Unt. C Abhängigkeit (auch asymmetrisch) Informationsasymmetrien (ea/ep): Gefahr von adverse selection, moral hazard, Stabilisierungsmechanismen gegenseitige Abhängigkeiten schaffen, gemeinsam produziertes Wissen Reputation, Vertrauen, gem. IKS, interner Wettbewerb auf den Stufen Unt. A Unt. B hold up, insbesondere wenn: Spezifische Investitionen (Region, Standards, Systeme, Maschinen,..) nach fundamentaler Transformation Rahmen-/Langfristverträge (Höchst-/ Mindestmengen, take-or-payKlauseln), Sicherheitsleistungen kein marktreifes Produkt auf vorhergehender Stufe Konventionalstrafen, Vertragsintention: unkooperatives Verhalten unattraktiv machen; Minimierung von Neuverhandlungsanreizen eventuell erzwungen durch Regulierung: Unbundling Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 55 Wertkettenkooperation: Effizienzkriterien Regelmix Stabilisierung vor allem über den Aufbau von Dauerbeziehungen, wobei damit die grundsätzlich vorhandene Flexibilität eingeschränkt wird. Spezifitätsgrad Relativ hoch nach der fundamentalen Transformation, häufig asymmetrisch, abgesichert meist über Langfristverträge und/oder Kapitalbeteiligung, kaum über eigene Unternehmen Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 56 Wertkettenkooperation: Perspektiven Horizontale Kooperationen zwischen Wertkettenkooperationen z.B. Energiebranche Unternehmenskooperation I - Prof. Dr. Theresia Theurl Automobilindustrie 4. Partielle Kooperation von Unternehmen 57