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Südkurier, 09.06.2010 Stelldichein der Oldtimer Treffen von Liebhabern ausgemusterter Einsatzfahrzeuge am Sportplatz in Bergalingen Mitglieder der „Allrad-Lkw-Gemeinschaft“ mit Organisator Michael Niemann (Dritter von links). Bild: milo Bergalingen (milo) Ausgemusterte Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, THW, Bereitschaftspolizei und Bundeswehr in allen möglichen Farben und mit mehr oder weniger vorstellbaren „Extras“ verzierten am Wochenende die Wiese am Sportplatz in Bergalingen. Zum vierten Mal traf sich die „Allrad-Lkw-Gemeinschaft“ zum jährlichen „AlteimerTreffen“. Fragt man Organisator Michael Niemann, was es mit dem „alten Eimer“ auf sich hat, bekommt man eine nette Anekdote zu hören. Einst trafen sich die Freunde der Lkw-Oldtimer in St. Georgen. Eine ältere einheimische Dame wunderte sich über den Auflauf älterer LkwModelle und fragte vorsichtig im lokalen Dialekt, ob es sich hierbei um „Ahldeimer“ handele – und schon war der Name gefunden. Mit einer ausgefallenen Vorstellung von CampingUrlaub ist die Leidenschaft der rund 20 Lkw-Oldtimer-Liebhaber kaum hinreichend erklärt. „Es handelt sich hier um Individualisten und nicht um klassische Campingplatz-Typen“, erklärt Michael Niemann. Der Wunsch nach Flexibilität dürfte auch schon die einzige Gemeinsamkeit sein, welche die „Oldtimer-Trucker“ mit den gewöhnlichen CampingbusFreunden und ihren standardisierten Fahrzeugen – von Georg aus Bad Säckingen liebevoll als „Joghurtbecher“ bezeichnet – verbindet. Während sich der Kauf ausgemusterter Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr noch verhältnismäßig unkompliziert gestaltet, werden Kauf und Verkauf von Fahrzeugen des THW, der Bundeswehr oder der Polizei über das Verwertungsunternehmen des Bundes (VEWEG) abgewickelt. Und da lässt sich so manches Schnäppchen machen. Die Fahrzeuge haben oft nur wenige Kilometer hinter sich und sind gut gewartet. Entsprechend mehr wird dann in den Um- und Ausbau investiert. Bei fast allen war der Wunsch zu spüren, mit ihren fahrbaren Heimen eines Tages auch auf den Straßen dieser Welt unterwegs zu sein. Bei vielen ist es die Zeit, die finanzielle Situation oder auch berufliche und familiäre Verpflichtungen, die diesem Traum noch im Wege stehen, zumal die Arbeit am Gefährt selbst viel Geld und Zeit verschlingt. Paradebeispiel ist der „Luxusschlitten“ von Joachim aus Bad Kreuznach, der alle nur vorstellbaren Annehmlichkeiten aufzuweisen hat: Klimaanlage, Dusche, WC, Induktionskochfeld, Motorradkofferraum mit Stapler und so weiter. Sein Fahrzeug dürfte inzwischen den Wert von 95 000 Euro erreicht haben – die zahlreichen Arbeitsstunden nicht mitgerechnet. Ähnliches weiß auch Michael Niemann zu berichten, der nach der 5000. Arbeitsstunde aufgehört hat zu zählen. Wer nun denkt, dass es sich bei den Treffen um einen reinen Männerclub handelt, hat weit gefehlt: Die Liebe zu den Kindern und den allenthalben in der Sonne dösenden Hunden der „Allrounder“ verleiht dem Treffen eine durchaus familiäre Atmosphäre. Markus aus Albstadt hat seine ganze Familie mitgebracht. Seinen ausgemusterten Bundeswehr-Shelter hat er in den Originalfarben belassen und damit gute Erfahrungen gemacht: Keine Strafzettel, keine Polizeikontrollen und alle entgegenkommenden aktiven Bundesfahrzeuge betätigen freundlich die Lichthupe zum Gruße. „Die Tarnung bleibt eben…“ http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/rickenbach/Stelldichein-derOldtimer;art372616,4325723