Goodwood Circuit Revival
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Goodwood Circuit Revival
KOMFORTBUS 11. – 15. september D ie Engländer, die Armen, gehen in dieser Beziehung leer aus, können Karneval nicht erleben. Aber sie wollen aus ihrer „Haut“ schlüpfen, möglicherweise noch viel entschiedener als in unseren Breitengraden. Erfinderisch wie sie nun einmal sind, nutzen sie die nächstbeste Gelegenheit, um die fancy dresses in ihrem Kleiderkasten zu entmotten. Goodwood und sein Circuit Revival sind für viele die erste Adresse. Wer hier im September mit Jeans und weißen Socken einläuft, begeht, gelinde gesagt, einen Fauxpas, wird beinahe geächtet. Hier gewandet sich Mann/Frau im besten Zwirn aus den 40er, 50er und 60er Jahren. Es gibt zwar keinen förmlich, schriftlich vorgegebenen Dresscode. Dafür ein Büchlein „Gentlemen, Ladies guide to dress and style at the Goodwood Revival”. Goodwood Circuit Revival Racing, richtig kernig und Maskenball Der Karneval in Deutschland, die schwäbisch-alemannische Fasnet – sind segensreiche Gaben. Ein Vierteljahr lang darf man jeck, verrückt sein, durchaus kräftig spinnen. Aber am Aschermittwoch ist Schluss. Alles vorbei. 90 Wenn das mal kein kräftiger Wink mit dem Zaunpfahl ist! Er wird verstanden. Denn 90 bis 95 Prozent aller Besucher überspringen locker die modische Latte. Die Boxenstop-Gäste sowieso. Zu 100 Prozent! Wir kennen keine (Renn-)Veranstaltung, bei der jeder Besucher fester Bestandteil des Events ist, sich so interaktiv einbringen kann. Goodwood wird erst durch die „verkleideten“ Besucher zur gigantischen, einzigartigen Zeitmaschine. Wer sich für die 50er und 60er Jahre interessiert, wird komplett bedient. Goodwood wäre selbst ohne die pfeilschnellen Rennfahrzeuge einen längeren Besuch wert. Alles ist stimmig. Wer seinen Fuß hinter die Eingangspforten setzt, fühlt sich zwangsläufig in einer anderen Welt, als Teil einer perfekt durchgestalteten, liebenswerten Show. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Aber wirklich nichts. Dafür wird ein mordsmäßiger Aufwand geleistet. Auf dem Gelände wird die Motor Show, die 1948 auf dem Londoner Ausstellungsgelände, dem Earls Court, zu sehen war, nachgestellt. Maserati, Ferrari, Jaguar, BMW, Rolls Royce und Jeep präsentieren sich. Die Lebensmittelkette Tesco dreht die Uhr 40 Jahre zurück und betreibt einen Supermarkt. Nicht als Ausstellungsstück, nein, um richtig, echt zu shoppen. Allerdings mit Preisen der Jetztzeit. Müsste nicht sein. Frisörsalon, Bekleidungsgeschäfte, Bars, Restaurants, Schrottplatz, Kirmes, Kochstudio, Campingplatz, und, und, und. Last not least die Rennen. Hier wird gebolzt, gefightet als stünde das Jüngste Gericht kurz vor der Insel. Die goldenen Jahre des Motorsports werden reaktiviert. Zum Teil sitzen die schnell(st)en Jungs von damals, mittlerweile in Ehre ergraut, hinter dem Lenkrad oder auf ihren Rennmaschinen. Aber nicht für Demo–Fahrten. Das wäre so etwas von daneben. Sondern für Rennen mit Topspeed. Und alles mit einer Fahrzeug- und Rennpalette, die ihresgleichen sucht. Im letzten Jahr sind über die Startlinie gefahren: - Goodwood Trophy: Grand Prix- und Formel-2-Rennwagen 1930 bis 1950. - Earl of March Trophy: Formel-3-Rennwagen 1948 bis 1956. - Barry Sheene Memorial Trophy: Rennmaschinen bis 350 und 500 ccm 1962 bis 1966. - St Mary’s Trophy: Tourenwagen 1960 bis 1966. - Whitsun Trophy: Rennsportwagen und Prototypen 1963 bis 1966. - Fordwater Trophy: Gran Turismo-Autos 1961 bis 1966. - Chichester Cup: Formel-Junior-Rennwagen mit Mittelmotor 1960 bis 1963. - Madgwick Cup: Rennsportwagen bis maximal 3 Liter Hubraum 1960 bis 1966. - Richmond Trophy: Grand-Prix-Rennwagen mit Frontmotor 1950 bis 1960. - Glover Trophy: Grand-Prix-Rennwagen bis 1,5 Liter 1961 bis 1965. - Sussex Trophy: Rennsportwagen 1955 bis 1960. Das liest sich weiß Gott mächtig gut. Wird in diesem Jahr mit Sicherheit nicht schlechter. Die meist im weißen Overall gekleideten Rennmechaniker schieben die Boliden mehrfach an den Start. Wow, jetzt ist tief Luftholen angesagt. Aber es geht noch weiter. Auf dem Fluggelände warten Spitfire, Hurrican, Me 109, Lancaster und andere Flugraritäten auf ihre Startfreigabe. Wir halten langsam, aber sicher inne. Sonst müssen wir noch Beruhigungspillen verteilen, bevor dem einen oder anderen Leser der berühmte Gaul durchgeht. Die riesige Zeitreise droht zu erdrücken. Dieser Gefahr wollen wir Sie und uns nicht aussetzen. Gibt’s ein wirksames Gegenmittel? Ganz klar, aber nur eins: Hingehen, zuschauen, Teil der Veranstaltung werden. Wir sind dabei. Sie auch? Donnerstag, 11. September Anreise und ein Juwel in Flandern: Gent Der Boxenstop-Komfortreisebus, die „Charlotte“, startet um 7:00 Uhr. Zuvor können unsere Gäste Kaffee und eine frische Butterbrezel im Boxenstop genießen. Für PKWs stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Die Reise führt auf der Autobahn über Karlsruhe, Hunsrück, Aachen nach Belgien. Unterwegs bieten wir unser beliebtes Bordfrühstück mit Kaffee, um die Mittagszeit einen Imbiss an. Vorbei an Brüssel ist Gent das erste Etappenziel. Sie übernachten in einem guten Mittelklasse-Hotel, unmittelbar am historischen Stadtkern gelegen. Wir laden zur Besichtigung einer der schönsten Städte Flanderns, ja von ganz Belgien ein. In diese Stadt können Sie sich verlieben. Sie strahlt ihren über Jahrhunderte durch den Handel gewachsenen Wohlstand aus. Am Abend dürfen Sie sich auf ein feines Menü aus der Hotelküche freuen. Obwohl Sie sich in Ihrem Hotel außerordentlich wohl fühlen, sollten Sie noch einen abendlichen Spaziergang und Kneipenbummel einplanen. Dafür lohnt es sich, Ihr Bett noch lange auf Sie warten zu lassen. Freitag, 12. September Der frühe Vogel fängt den Wurm Gegen 8:00 Uhr, nach einem Frühstück vom üppig gedeckten Buffet, geht’s Richtung Ärmelkanal. In Calais entern Sie die Fähre von P&O/Stena Line, setzen über nach Dover. Die White Cliffs begrüßen Sie bereits von Weitem. Heute machen Sie einen auf KulTour. Sie besichtigen Leeds Castle, für Lord Conway „the loveliest castle in the world“. Auf dem Weg dorthin reichen wir Ihnen belegte Sandwiches. Leeds Castle war ursprünglich eine normannische Festung. Sie wurde auf zwei Inseln in einem See gebaut. Heinrich VIII., einer der berühmtesten Könige, ließ die Festung zu einem prächtigen Palast umbauen. Er diente über 300 Jahre als königliche Residenz. Vor allem der Bankett-Saal Heinrichs des VIII., der gelbe Salon und die Thorpe Hall faszinieren. Dieses Schloss wird Ihnen bei einer Führung vorgestellt. Danach haben Sie noch Zeit, zumindest einen Teil der 200 Hektar großen Parklandschaft, vor allem das Labyrinth aus 2.400 Eiben, auf eigene Faust zu erobern. Am Nachmittag peilen Sie über die Autobahn Brighton, das bekannteste britische Seebad, an. Sie übernachten im The Royal Albion Hotel****. Dieses Hotel liegt gegenüber der Pier, am Rande der Altstadt. Brighton, das ehemalige Fischerdorf, mit seinen schmalen Lanes, ist immer und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Nach dem Motto „Kapitän, nimm mich mit auf die Reise“ laden wir nach dem Abendmenü zu einem Stadtbummel und Pub-Besuch ein. Eins sei heute schon versprochen: Hier steppt abends der Bär, ist gehörig viel los, steht alles unter Druck. Die englischen Girlies, aber auch die Boys, geben regelmäßig am Wochenende richtig Gas, ihr Letztes. Let’s have a party and much fun. » 91 Samstag, 13. September Wir halten Wort Sie haben hoffentlich gut geschlafen, bedienen sich am ‚Traditional English Breakfast‘. Wenn Sie keine Station auslassen, schaffen Sie eine Grundlage bis weit in den Nachmittag. Heute haben Sie die Qual der Wahl: Goodwood oder KulTour. Die Goodwood-Gäste reisen auf direktem Weg zum Circuit Revival. Klar, die Modeauswahl haben Sie schon am Morgen hinter sich gebracht. Beweisen Sie Mut. Die Engländer, Männlein und Weiblein, treiben es meist noch bunter. Ein Tipp: Mit einem Dirndl stehlen unsere weiblichen Gäste den meisten Besuchern die Show. Die Engländer sind über dieses zeitlose Gewand very amused. So sehr, dass Boxenstop schon einmal einen Dirndl- und Trachtenstand in Goodwood erwogen hat. Tun wir natürlich nicht. Die Engländerinnen sollen ihren Tweed austragen. Das reicht. Wir haben Ihnen von Goodwood eingangs so viel vorgeschwärmt. Heute lösen wir unsere Vorhersage, besser als jede Wetterprognose, ein. Goodwood ist objektiv an einem Tag nicht zu packen. Denn die Rennen auf dem kurvigen Asphaltband ziehen an wie ein Magnet. Lord March ist ein wahrer Nimmersatt, wenn es darum geht, seine Besucher zu unterhalten. Mittlerweile werden auch Liebhaber historischer Motocross-Maschinen vorbildlich bedient. Auf einem kurvenreichen, hügeligen Kurs, zum Teil auch durch Matsch und Schlamm, geht’s kernig zur Sache. Meist mit Viertakt-Motoren, so wie es sich für gutes britisches Scrambling gehört. Selbst Weltmeister, meist von der Insel, belasten nochmals ihre zum Teil müden Knochen und angeschlagenen Gelenke. Fluggelände, Fahrerlager, Tribünen, Showbühnen, Konzertzelte, Tanzboden, Geschäfte, Campingplatz, das alles will geordnet und gut geplant in Angriff genommen werden. Lord March engagiert zu jedem Revival weit über 1.000 Schauspieler und Komparsen, die auf unterschiedliche Weise die Glory Days zelebrieren. Unsere KulTour-Gäste können den Morgen ganz gemütlich angehen lassen, auch ein wenig ausschlafen. Sobald die „Charlotte“ aus Goodwood zurückkehrt, zielen wir über die South Coast zum wunderschön gelegenen Beachy Head. Sie kennen die White Cliffs von Dover. Sie sind ein mehr oder weniger müder Abklatsch der markanten, schneeweißen Cliffs von Beachy Head. Hoch oben über dem Meer genießen Sie einen tollen Ausblick aufs Meer und die eindrucksvolle Klippenformation der Seven Sisters. Hoffentlich macht das Wetter mit. Dann wird Beachy Head ein richtiger Knaller. Danach fahren Sie noch ein paar Kilometer Richtung Osten nach Eastbourne, ebenfalls ein renommiertes Seebad. Früher ein unbedeutendes Fischerdorf, wurde es vom 7. Herzog von Devonshire Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem großzügigen Seebad im viktorianischen Stil mit eleganter Seepromenade aufgemotzt. Sie lernen Eastbourne mit seiner geschäftigen High Street bei einer Führung kennen. Am Spätnachmittag ziehen Sie westwärts. Vorbei an Brighton treffen sich später alle Gäste in Goodwood. Bei einem Sekt, zu dem Boxenstop einlädt, kann jeder Gast vom Tag schwärmen.Noch einmal übernachten Sie im Royal Albion Hotel****. Nach dem Abendmenü zieht es Sie sicher erneut hinaus auf die Piste. 92 Sonntag, 14. September Bitte Rennkerzen einschrauben Goodwood Sie freuen sich auf das englische Frühstück vom Büffet. Danach nehmen alle Gäste Goodwood ins Visier. Am Sonntag toben die Kolben genauso wie die Tage zuvor, das historische Treiben rotiert auf schnellster Stufe. Allein die vielen tausend Besucher in ihren Outfits sind ein Blickfang erster Güte. Unser Tipp: Schauen Sie um die Mittagszeit an einem Fish & Chips-Stand vorbei. Lassen Sie aus einem Glas Guinness die Luft heraus, setzen Sie sich irgendwo auf den Rasen und genießen Sie. Wetten: Irgendwann werden Sie unsicher, ob Sie träumen oder in der Realität leben. Keine Sorge. It’s a reality show. Nochmals zurück zu Fish & Chips. Selbst da lässt sich der Lord nicht lumpen. Die Chips werden so wie früher in Tüten aus Zeitungspapier ausgegeben. Aus der Tüte tropft zwar nicht mehr das Fett. Dem neuen bedruckten Papier sei es gedankt. Aber sonst passt ’s verdammt gut. Racing, Motocross, Flugzeuge, Tanzen, Bar, Sie werden es einfach nicht schaffen, auf einen Langweile-Modus umzuschalten. Ausgeschlossen, unmöglich. Am Nachmittag drehen Sie bei, reisen Sie in der „Charlotte“ Richtung Dover. Deutscher Kaffee und schwäbischer Hefekranz sind ein gelungenes Kontrastprogramm. Das wollen wir Ihnen gerne bieten. Sie übernachten an der Küste, im Hotel Mercure Hythe Imperial**** in Hythe. Die Hotelküche ist empfehlenswert. Sie haben die Wahl zwischen drei Menüs. Sie verbringen die letzte Nacht dieser Reise noch mal auf englischem Boden. Am Abend muss ein Guinness her. „Guinness am Abend, erfrischend und labend.“ Stammt nicht von W. Shakespeare. Wäre ihm allerdings auch zuzutrauen. Nein, mit dieser Weisheit hat ein schwäbischer Shakespeare sein Allerbestes gegeben. Montag, 15. September Heimreise - über den Kanal Das englische Frühstück im Mercure Hythe Imperial Hotel**** schließt nahtlos an das Abendmenü an. Sie stärken sich nochmals kräftig. Nicht nur für den kurzen Weg nach Dover, sondern vor allem für die Heimreise über Calais, Brüssel, Aachen nach Tübingen. Bei der Fährpassage nach Frankreich müssen Sie die Stunde zurückgeben, die Ihnen am Freitag bei der Überfahrt zusätzlich gegönnt wurde. In Calais gilt wieder Mitteleuropäische Zeit. Der Alltag rückt näher. Gegen 23:00 Uhr erreichen Sie die Endstation, das ganz in der Nähe vom Boxenstop liegende Universitätsparkhaus. Wenn Sie aus dem Parkhaus herausfahren, ist die Reise nach Goodwood endgültig Geschichte. Schade! Circuit Revival » Unsere Leistungen −Hotel***(*), Gent ÜF/Abendmenü − The Royal Albion Hotel****, Brighton 2 x ÜF/2 x Abendmenü − Mercure Hythe Imperial Hotel****, Hythe ÜF/Abendmenü − Eintrittskarte Sonntag − Führungen Gent, Leeds Castle − KulTour Beachy Head und Stadtführung Eastborne − Fähre Calais – Dover – Calais −Bordfrühstück − Picknick, Kaffee und Kuchen −Reiseleitung − Komfortbusreise (4*) » ihr reisepreis − Person/DZ 895,00 € − EZ-Zuschalg 140,00 € » zusatzkarten (Aufpreis) −Eintrittskarte Samstag 79,00 € − Tribünenkarte Startline Samstag 78,00 € − Tribünenkarte Woodcote Samstag 90,00 € − Tribünenkarte Startline Sonntag 78,00 € − Tribünenkarte Woodcote Sonntag 90,00 € 93