NEUIGKEITEN AUS KARST UND HÖHLEN

Transcrição

NEUIGKEITEN AUS KARST UND HÖHLEN
Heft 128, Juli 2016
VORARLBERGER
LANDESMUSEUMSVEREIN
Karst- und höhlenkundlicher
A u s s c h u s s - Mitglied des
Verbandes österr. Höhlenforscher
N EUIGKEITEN AUS
K ARST UND H ÖHLEN
Unser Titelbild
Der schluchtseitige Ausgang
der Sabinahöhle (1126/76).
Eine Durchgangshöhle in der
Nähe des Schneckenlochs.
Foto: Emil Büchel
Inhalt:
In den Gruoben.................
2
Neue Forschungen in der
Eschenkluft........................
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Alte Bekannte.
Bergsturzhöhlen in Ebnit.........
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Über die Wirtatobelhöhle..
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Am Kapf
(Stiegwaldhöhlen)..................
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In den Gruoben
Bericht und Fotos: Mathias Andreatta
und Markus Reis
Bereits in der Forschungswoche im September hat
Mathias Andreatta mehrere
kleine Löcher in der Nordwand
der Weißplatte gesichtet, die ihn
seither nicht mehr ruhig schlafen ließen. Deshalb machten
sich am Mittwoch, 11.11.2015
Mathias und Markus Reis auf,
diese zu erkunden. Von Partnun
ging es zu Fuß am Partnunsee
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vorbei hinauf in das GruobenPlateau zum besagten Felsband
im Norden der Weißplatte. Dort
ist von unten eine kleine
Durchgangshöhle zu erkennen.
Wenn man ganz zum Fuße der
Wand geht, kann man neben
dieser Durchgangshöhle einen
weiteren Höhleneingang erkennen. Dieser ist ungefähr 3m
hoch und 1m breit. Nach einem
kleinen Frühstück kletterten
Mathias und Markus zu diesem
Eingang hinauf. Die Höhle führt
ungefähr 10m weit, leicht ge-
Das Gruoben-Schlüsselloch und Blick über den herbstlichen Partnunsee
stuft, horizontal nach Süden.
Am Ende befindet sich eine 3mStufe. Nach weiteren zwei Metern Ganglänge endet die Höhle
leider. Hier ist der Gang mit
Sand und Erde gefüllt. Bereits
4m nach dem Eingang führt ein
Schlot nach oben. Dieser konnte ebenfalls befahren werden,
endet aber nach ungefähr 5m.
Mathias und Markus haben die
gesamte Höhle vermessen. Ein
Name ist noch ausständig.
(Anmerkung E. Büchel Juli 2016: Die
Höhle ist jetzt als GruobenSchlüsselloch mit der Nummer
2114/96 im Kataster, mit der Länge
von 14 m und Höhendifferenz von
4 m).
Anschließend wurde ein
kleiner Eingang in der Nähe
besichtigt, hinter dem aber ein
Schluf nach zwei Metern endete. Eine weitere kleine Höhle
mit großem Portal (der Eingang
erinnerte an die Strebenbogenhöhle) wurde nicht vermessen sie fällt eher in die Kategorie
Halbhöhle. Auf dem Heimweg,
kurz bevor der Wanderweg vom
Gruoben-Plateau wieder nach
unten zum Partnunsee führt,
konnten Mathias und Markus
nicht an einem kleinen Loch
vorbei: Mathias kroch sofort
hinein. Markus konnte Mathias
vergnügtes Lachen bis nach
draußen hören und schaute
überrascht, als Mathias kurz
danach aus einem kleinen
Fenster, 5m diagonal über dem
Eingangsloch, herausschaute.
Doch es kam noch besser. Der
kleine Tunnel - gerade genug
Platz zum schliefen - führte
wieder diagonal nach unten und
schon kam Mathias bei einem
zweiten Loch wieder aus dem
Felsen! Aber es ging noch weiter: Von diesem zweiten Eingang zweigt noch ein weiterer
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kleiner Gang in den Fels hinein,
welcher oberhalb einer ca. 8m
hohen Kammer mit einem
Durchmesser von ca. 5m endet.
Mit Hilfe eines Seils konnten
Mathias und Markus gut hinunterklettern. Von dieser Kammer führt ein weiterer, teilweise
mit Schutt gefüllter Schluf nach
unten, welcher dann aber leider
endet. Ebenfalls führen auf
einer Seite der Kammer einige
Gänge weg, welche gerade groß
genug sind, dass man darin
Platz findet. Dieses Röhrensystem ist sehr verwinkelt und
immer wieder treffen Gänge
aufeinander. Das Labyrinth
konnte zum Großteil erkundet
werden und hat wahrscheinlich
keine Fortsetzungen mehr. Das
Schliefen in dieser Höhle machte Mathias und Markus so viel
Spaß, dass sie die Höhle
"Schliefspielplatz" taufen werden. Vom Schliefspielplatz bis
zum Auto wurden noch etliche
Eingänge gesichtet, welche aber
alle aus Zeitmangel und schweren Herzens nicht mehr besichtigt werden konnten. Nach
Rücksprache mit den Schweizer
Höhlenforscherkollegen konnte
sichergestellt werden, dass in
dieser Gegend noch keine
Höhlen erforscht oder dokumentiert wurden.
Neue Forschungen in der
Eschenkluft
(1111/44-Erdkluft)
Bericht: Mathias Andreatta, M.Reis
Am 16.Februar 2016 haben
sich Markus Reis, Markus
Andreatta, Christian Fritz, und
Mathias Andreatta auf den Weg
zur Eschenkluft gemacht. Das
Wetter war zwar nicht rosig,
doch unter Tage ist das auch
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Perlsinter; auch
Blumenkohlsinter
genannt in der
Eschenkluft im
Gemeindgebiet von
Fraxern.
Auch kleine Tropfsteine und Wandversinterungen finden sich.
Beide Bilder
sind von
Christian Fritz
aufgenommen.
egal. Die Eschenkluft ist eine
Ansammlung von kreuz und
quer verlaufenden Klüften, mit
einigen Engstellen, und am
Eingang thront eine Esche.
Nach kurzem Zustieg von
15 min erreichten sie die Höhle.
Markus A. und Mathias A.
schlosserten zuerst einen Schlot
hinauf, der im alten Plan auch
eingezeichnet war, jedoch aus
techn. Gründen seinerzeit 1987 - nicht erklettert werden
konnte. Auf einer Höhe von
rund 7m wurde ein kleiner
Raum erreicht, wo man gut stehen und laufen kann, der sich
jedoch in alle Richtungen verkleinert und schließlich komplett veschließt. Christian und
Markus R. vermaßen in der
Zwischenzeit den Hauptgang
der Höhle, und Christian machte Markus R. und Mathias A.
darauf aufmerksam, doch an
einer bestimmten Stelle eine
mögliche Fortsetzung zu erkun-
den. Eine Engstelle musste
etwas erweitert werden und so
kamen sie in eine neue Kluft
von etwa 20 - 30 m Länge, 1m
Breite und 3 -6 m Höhe. Auf der
halben Strecke in diesem
Abschnitt findet sich eine
Abzweigung, in welcher der
eine Gang nach kurzer Zeit
doch sehr eng wird, aber nicht
unmöglich zu befahren ist.
Obwohl sich die Kluft nach
unten verjüngt, ist sie in einer
Höhe von 4m doch noch 40 cm
breit. Am Ende jener neuen
Hauptkluft, mussten wir leider
umdrehen, da wir nicht mit
mehreren techn. Kletteraufstiegen gerechnet hatten, und nur
10 Stück Anker bei uns hatten.
Denn wir standen vor einer
nicht erkletterbaren Wand… So
drehten wir am offenen Ende
um. Allerdings meinten Markus
R. und Mathias A., dass der
Gang nicht weiterführen dürfte.
Man weiß es aber ja nie genau,
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bevor man nicht wirklich am
Ende war. Durch diese Forschungstätigkeit konnte die
Kenntnis über die Ganglänge
der Höhle von ursprüglich 45m
auf über 100m verlängert werden. In weiteren zwei Touren im
März und Mai wurden nun insgesamt 195m Ganglänge bei 26
Meter Höhendifferenz dokumentiert.
Alte Bekannte.
Über die Bergsturzablagerung
bei Hackwald (Ebnit) und ihre
Spalten- und Blocküberdeckungshöhlen.
Text und Zeichnungen: Reinhard
Elsensohn, Fotos: Emil Büchel.
Mehr als 30 Jahre sind nun
verstrichen, seit ich im Ebnit bei
Dornbirn mit einigen besonderen kleinen Höhlen Bekanntschaft gemacht habe. Die Stelle
dieser Begegnung liegt nordöstlich der Häuser von Ebnit, am
Weg kurz vor der Parzelle
Hackwald am Fuß des Bocksberges. Eine gute Handvoll kleiner und eigentlich unbedeutender Höhlungen kennen wir
heute von diesem Ort. Und seitdem sich Menschen wie wir mit
diesen Leerstellen zwischen den
massiven Teilen der Landschaft
befassen, tragen diese auch
eigene Bezeichnungen, hier
eben als Hackwaldhöhlen (im
Folgenden abgekürzt mit
HWH).
Nach der Entdeckung der
ersten dieser kleinen Hohlräume, in der Böschung über
dem Hackwaldweg, war 1982
eine kleine Gruppe von uns Walter Krieg, Emil Büchel und
Karl Jürgen Schurr - in dieser
Gegend unterwegs, um die
durchaus als Höhlen anzuspre-
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chenden Hohlräume zu erkunden. Nebenbei wurden noch
vier weitere Kleinhöhlen entdeckt, auch einige der von
Gebhard Winsauer in der
"Heimat" 1926 erwähnten
"schwarzäugigen Höhlenkinder".
Nachdem alle diese befahren, ihre Abmessungen festgestellt und Skizzen angefertigt
wurden, hatte ich zwei davon,
deren Lage mir bekannt und die
auch noch leicht zugänglich
waren, alleine aufgesucht und
später ihre Räume im Maßstab
1:100 dargestellt. Bei der
Durchstreifung des steilen
Waldes unter dem Hackwaldweg fand ich noch zwei weitere
bekriechbare Blocküberdeckungshöhlen. Die Namensgebung beschränkte sich mit
Ausnahme der Osteingangskluft
(HWH 4) auf HWH 1 bis 7
(Kat. Nrn. 1116/15 bis 19, 21
und 22). In den seither vergangenen Jahrzehnten wurden meines Wissens diese Höhlen im
Rahmen unserer Gruppe nicht
mehr besucht. Leider waren die
Aufzeichnungen von 1982 nicht
besonders aufschlussreich, auch
wurden keine Fotos gemacht,
weder von den Höhlen noch
deren Umgebung. Also machten sich Emil und Reinhard auf
den Weg ins Ebnit. Wir hatten
uns vorgenommen, die Höhlen
am Hackwaldweg zu besuchen,
ungenaue Angaben zu vervollständigen und den Zugang zu
jeder so zu beschreiben, dass
die besuchten Höhlen in
Zukunft wieder mühelos aufgefunden werden können.
Wir begaben uns am 26.
Juni und 2. Juli 2015, ausgerüstet mit alten Unterlagen,
Bussole, Maßband, Neigungs-
messer, Kamera, Schreibzeug
und gespannter Neugierde nach
Hackwald, diese alten Bekannten zu besuchen.
Vorbei am Breiten Schrofen
mit seinen senkrecht aufragenden Schichten aus Schrattenkalk und seinem, von Steinschlag-Schutzgittern
eingesäumtem Fuß, bis zu einer
scharfen Linkskurve des Weges,
knapp 400 m nach Passieren der
steil aufragenden SchrofenWand. Der Weg zu den letzten
Häusern der Parzelle Hackwald
führt hier, kurz nach der bergseitigen Abzweigung eines
geschotterten Güterweges, in
einem nahezu rechten Winkel
um eine Felsnase, um dann auf
etwa 200 m in einem ganz
leichten Bogen nach Norden
zum Waldrand zu verlaufen.
Der nach den letzten Anwesen
im Hackwald, dem Ostabhang
des Bocksberges entlang, in der
Verlängerung des Hackwaldweges über die Kohlhalde weiter ziehende ursprüngliche
Fußweg zur Spätenbachalpe,
der sogenannte “Hohe Gang”,
diente im letzten Jahrzehnt des
19. Jahrhunderts zunehmend als
Verbindungsweg nach Dornbirn
und wurde um 1900 als Karrenweg ausgebaut. Bis dahin
waren die Häuser von Hackwald nur von Ebnit her erreichbar.
Der einspurige Fahrweg ist
hier im steilen Abhang am Fuß
eines felsdurchsetzten Geländerückens angelegt. Der abzweigende Güterweg führt ansteigend in das mit Bauminseln
bestandene Weidegebiet zwischen dem Breiten Schrofen
und den Häusern von Hackwald. Diesen Güterweg benützten wir in diesen Tagen mehr-
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fach, in beiden Richtungen, auf
und ab. Denn eigentlich mussten wir die meisten Eingänge
zuerst einmal finden, um ihnen
überhaupt einen Besuch abstatten zu können.
Der Geländerücken, der hier
vom Grat zwischen Breitem
che Ursache des Absturzes liegt
in der nach Südosten, also talwärts einfallenden Gesteinsschichtung des Schrattenkalkes
und des unterlagernden weicheren Mergelgesteins der Drusbergschichten auf einer tieferen
Unterlage von hartem Kiesel-
Schrofen und dem Gipfelaufbau
des Bocksberges nach Osten zur
Ebniter Ache hinunterzieht,
weist eine ungleichförmige,
wellige Oberfläche auf, mit verstreuten, teilweise riesigen Gesteinsblöcken, offenbar Überbleibsel eines alten Bergsturzes.
Alle sich darin befindlichen
Höhlen bildeten sich durch
Bewegungen in den Gesteinsmassen, entweder um weit
geöffnete, begehbare Spalten,
oder um Blocküberdeckungshöhlen, unregelmäßige lufterfüllte Zwickel im Bergsturzschutt. Über das Alter des
Ereignisses gibt es keine
menschliche Überlieferung, es
hat sich vor einigen Jahrtausenden ereignet. Eine wesentli-
kalk. Eine schiefe Gleitfläche
war also seit jeher im Berg vorgezeichnet. Die durch das
Abschmelzen der Vereisung der
letzten Eiszeit entfallende
Stützung, zusammen mit dem
Verlust des Zusammenhaltes
des Gesteins durch Auftauvorgänge des während der letzten
Eiszeit in Klüften und Ritzen
gefrorenen Bindemittels Eis
verringerten mit der Zeit die
Stabilität eines rutschgefährdeten Berghanges. Nicht nur, dass
Mergelgesteine deutlich geringere Festigkeiten aufweisen als
reine Kalkgesteine, sind sie
dazu noch imstande, Wasser
aufzunehmen und zu quellen,
ähnlich wie Lehm. Bei starker
und tiefgründiger Durchnäs-
sung mit Bergwasser bildet die
Wechsellagerung von geringmächtigen Kalkbänken und
tonigen Mergelschichten verformbare Gleitschichten aus,
darüber lagernde, starre Kalkbänke können den Halt auf dem
Untergrund verlieren und abrutschen. Den in der Folge ausgelösten Bergsturz darf man sich
nun aber nicht als den Absturz
einer Felsmasse aus größerer
Höhe oder gar im freien Fall
vorstellen. Entgegen der Bezeichnung Bergsturz fällt kein
Berg oder Berggipfel irgendwo
herunter, es löst sich eher ein
Teil einer Bergflanke aus dem
Gesteinsverband und gerät in
Bewegung. Dieses Abgleiten
erfolgte verhältnismäßig langsam entlang der vorgegebenen
Gleitfläche, wobei die Ablösung nicht immer durchgehend glatt entlang der Trennflächen stattfand, auch Teile der
unterlagernden Mergel wurden
von der in Bewegung geratenen
Felsmasse ausgequetscht und
mitgerissen. Gegenüber dem
anstehenden Gestein ist die
Masse der Bergsturztrümmer
natürlich stark aufgelockert.
Einzelne Teile der abgeglittene
Felsmasse bewegten sich verschieden schnell, zerbrachen
bei ihrer Talfahrt in zahllose
Felskeile und Blöcke, die zwischen der Ebniter Ache und
dem Abbruchgebiet am Bocksberg zu liegen kamen. Es kam
zur Bildung von aufgehenden
Abrissklüften, durch Kippen
und Übereinandertürmen von
Felstrümmern von Hohlräumen
mit Begrenzungsflächen aus
nicht anstehendem Gestein,
Blocküberdeckungshöhlen. Die
vom Schrattenkalk aufgebaute
markante Südwand des Bocks-
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berges, die Bocksbergfluh,
begrenzt die Ausbruchsnische
nach Norden, der gratförmige
Geländerücken vom Fuß des
Bocksberg-Gipfelaufbaues zum
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auf die ersten 100 Meter nach
der Kurve noch einigermaßen
zusammenhängend,
einen
Felsrücken mit streckenweise
fast senkrecht aufragenden
Oben der Südseitige Eingang der Hackwaldhöhle 5 und unten der Plan der
Hackwaldhöhle 3
Breiten Schrofen den Ausbruch
nach Westen. Hier ist der
Schrattenkalk bis auf die unterlagernden Drusbergschichten
vollkommen abgetragen und
nach Südosten gewandert.
Bei der erwähnten WegKurve beginnt mit wandartigen
Stufen beiderseits des Weges
das Gebiet mit den gesuchten
Hackwaldhöhlen. Das Kalkgestein dieser Schrofenstufe ist
Felswänden bildend, unterbrochen durch steile Gräben oder
Mulden. Ich vermute, dass hier
aus dem ursprünglichen Gesteinsverband abgelöste größere
Gesteinsschollen bei ihrer
Talfahrt abgebremst wurden
und als noch einigermaßen
zusammenhängende Massen
liegen blieben. In den Felsen
entlang
und
über
dem
Hackwaldweg gebildete Hohl-
räume sind Spaltenhöhlen an
unterschiedlich geneigt verlaufenden Kluftscharen, ihre
Bildung dem Aufklaffen von
Schichtfugen oder bereits im
Gestein vorhandenen Klüften
verdankend. Im steilen Waldgelände unter dem Weg sind
dagegen unter einzelnen hausgroßen Blöcken Blocküberdeckungshöhlen in Form bekriechbarer Einzelräume bekannt.
Nachdem sich in den Unterlagen nur allgemeine Hinweise
zur Lage fanden, wandten wir
viel Zeit auf mit der Suche nach
den Höhlen. Eine kleine Höhle,
direkt am Fahrweg war die
erste, die wir zu sehen bekamen, ihre Ansicht passte aber zu
keiner der vorhandenen Zeichnungen. Sie war auch nicht im
Kataster verzeichnet, und sollte
uns trotzdem als vermutlich
sicherer und jederzeit auffindbarer Anhaltspunkt dienen. Jetzt
Hackwaldhöhle 8 auch Wegrandhöhle (1116/43) genannt,
öffnet sie sich an einer 30°
gegen die Waagrechte geneigten
Kluftschar als 80 cm breite
Spalte. Der Hohlraum ist von
Querklüften durchzogen und
seitlich durchgehend von kantigem Blockwerk begrenzt, nach
etwa 5 Metern verstürzt.
Bei der ersten Befahrung der
Höhlen 1982 war ich nicht
dabei, ich kannte nur diejenige
am Weg und die wenige Meter
über dem Weg sich befimdliche
HWH 1. Dachte ich wenigstens,
ich hatte aber ziemliche Mühe,
auch diese wieder zu erkennen.
Die erste Höhlung, die große
Ähnlichkeit mit einer der Zeichnungen hatte, war dann doch die
HWH 1 (1116/15), von der
Wegrandhöhle 25 m weiter in
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Richtung Hackwald und 6 m
höher als der Weg, als dunkles,
auf einer Spitze stehendes
Dreieck im zerklüfteten Fuß
eines hausgroßen Blockes zu
erkennen. Der dahinter sich öffnende Raum verläuft als mehrere Meter breiter, nur gebückt
befahrbarer Gang zwischen grobem Blockwerk, nach einer
kleinen Stufe folgen noch 4 -
herunter, teilweise in Form von
schluchtartigen Gräben. Diese
sind wohl besser von der oberen
Geländekante her einsichtig und
auch zugänglich.
Emil fand nach einigen vergeblichen Versuchen eine Öffnung im Waldboden, unter der
ein dunkler Hohlraum von einigen Metern Höhe sichtbar
wurde. Das konnte eigentlich
5 m mit Raumhöhen zwischen
30 und 50 cm bis zur Unschliefbarkeit. Nicht weit von der
HWH 1, in der Nordflanke desselben Felsens, eigentlich nur
um die Ecke, öffnet sich die
HWH 2 (1116/16) am unteren
Ende des Schlucht, in der sich
oben der Eingang zur HWH 3
befindet. Eine Spalte zieht in
den Felsklotz, trifft nach 4 m
auf eine Querkluft, an der entlang sich der Höhlraum nach
beiden Richtungen einige Meter
weit fortsetzt, um dann unschliefbar zu enden. Wieder einmal. Schwierigkeiten bereitete
uns die Suche nach weiteren
Höhleneingängen. Das Gelände
bergseitig des Weges wird in
Richtung Hackwald zunehmend
steiler, zwischen den von Moospolstern überzogenen Felsrippen und -buckeln ziehen steile
Rinnen und Gräben zum Weg
nur das Deckenfenster der
HWH 3 (1116/17) sein. Wir
bezeichneten das Fenster als
Schachteingang, besser zugänglich war die dazugehörende
Höhle über den Klufteingang,
der aber noch zu finden war.
Wir vermuteten zwar seine
mögliche Lage, es gelang uns
aber erst bei der nächsten Tour
ihn auch aufzufinden. Diese
Spaltenhöhle mit Deckenfenster
verläuft entlang einer senkrechten, im Grundriss von Nord
leicht nach Nordost umbiegend
streichenden Kluft. Am Klufteingang mündet diese HWH 3
in einen sehr steilen Graben
zwischen zwei Felsrücken aus,
der Schachteinstieg führt unmittelbar in einen 4 m hohen
Raum. In dieser Umgebung
hatte ich das unangenehme
Gefühl, beinahe senkrecht von
oben auf Fahrzeuge zu blicken,
die den Hackwaldweg entlang
fuhren. Emil stieg mit Seilhilfe
vom oberen Rand eines steilen
Grabens zum Klufteingang ab
und dann in den Höhlenraum
ein. Diese Höhle ist am besten
vom bereits erwähnten Güterweg, der vom Hackwaldweg
aus nach Nordwesten aufsteigt,
zu erreichen. Hier von der Stelle
der stählernen Spülrinne aus ~
25 m nach Osten in den Wald
queren und in einem kleinen
Bogen nach links bis an den
oberen Rand des Grabens mit
dem Klufteingang, der von oben
zu erkennen ist. Emil fand auch
noch den Eingang in die
benachbarte Osteingangskluft
oder HWH 4 (1116/18). Diese
höhlenbildende Kluft, öffnet
sich unter dem Schachteingang
der HWH 3 und verläuft parallel zur ihr auf 7 m Länge zu
einem begehbaren Gang, zwischen 2 und 4 m hoch.
Wo bergseitig des Hackwaldweges die Felsen etwas
zurückweichen, sind etwa in der
Falllinie unter dem Weg zwei
riesige, übereinandergestapelte
Gesteinsblöcke zu sehen, beide
mit großen Fichten bewachsen,
deren Wurzeln sich in Spalten
und Löchern festkrallen. Der
obere Block ist an der Westseite
mit einem roten Farbkreuz markiert, eine Grundstücksgrenze
läuft direkt quer über die Höhle
hinweg. Der unregelmäßige
Luftraum ist zum Teil von
Verbruch erfüllt, dazwischen ist
aber der Luftraum der HWH 5
(1116/19) frei geblieben. Der
untere Raumteil, dessen Eingang von Norden her erreichbar
ist, ist niedrig, der waagrechte
Boden von Sand, Grus und
Schutt bedeckt. Zwei enge
Durchstiege führen ins obere
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Stockwerk, eine sich nach
Süden öffnende Halbhöhle
unter einem weit überhängenden Gesteinspaket.
Zwischen
den
beiden
Riesenblöcken mit der Höhle
HWH 5 und dem Hackwaldweg
ist das Gelände sehr unübersichtlich, von moosüberwucherten Gesteinstrümmern und mit
Humus gefüllten Vertiefungen
eingenommen, auf und zwischen denen Bäume, belaubte
Sträucher und Stauden wachsen
und den direkten Blick verwehren. Eine Durchquerung des
Geländes verlangt viel Aufmerksamkeit, um sich nicht
durch einen falschen Tritt zu
verletzen, zwischen unzähligen
lockeren, kantigen Gesteinstrümmern sind viele Spalten
und andere Hohlräume zu überqueren. Die benachbarten Öffnungen der HWH 6 (1116/21)
und HWH 7 (1116/22) nordöstlich unter der scharfen Wegkurve waren schon vor 30
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Jahren niedrig und eng, diesmal
aber durch zusätzliche Anhäufung von Sediment noch viel
weniger einladend. Wir verzichteten daher einstimmig auf eine
Befahrung und beließen es bei
der Einmessung der Eingänge.
Von den Hohlräumen selbst gibt
es ja schon Zeichnungen. Südlich unter der Kurve fand ich
dann in einer größeren Anhäufung von moosüberwachsenen
Blöcken noch eine Höhle, durch
deren kleine Tagöffnung ich in
einen mehrere Meter im
Blockwerk stufenartig abfallenden Raum blicken konnte. Dem
Geräusch eines hinabfallenden
Steines nach zu vermuten,
erstreckte sich der Hohlraum
aber noch weiter in die Tiefe.
Nachdem wir aber nicht mehr
dazu kamen, dieses Loch näher
zu ergründen, blieb es vorläufig
unbenannt.
Über die Wirtatobelhöhle
in Langen bei Bregenz.
Text und Zeichnungen.: Reinhard
Elsensohn, Fotos: Emil Büchel
Im Heft 69 (1997) unserer
"Neuigkeiten" erschien ein
Aufsatz des bekannten Prähistorikers und Naturforschers
Gero von Merhardt (18861959) über "Die Schneckenlochhöhle im Iferstock", entnommen aus der "Vorarlberger
Landeszeitung" vom 21. Dezember 1907. Darin erwähnte er
ganz kurz neben Freschenhöhle,
Elisabethhöhle, Bruderloch und
einer Krallenhöhle auch eine
Wirtatobelhöhle, die er besucht
hatte und aus eigener Anschauung als unbedeutende Höhle
ansah.
Seither ließ mir diese Wirta-
tobelhöhle keine Ruhe mehr,
ich hatte aber keinerlei Angaben
dazu, weder über den Höhlenraum noch über deren Lage und
den Zugang. In den Flurnamenkarten von Bregenz und
Langen bei Bregenz fand ich
keine entsprechenden Eintragungen, ich wusste eigentlich
nur, dass sich irgendwo im
Wirtatobel oberhalb des ehemaligen Bergwerks oder im
Rickenbachtobel zwischen der
Straßenbrücke und der Mündung des Rickenbaches in die
Bregenzer Ach etwas zumindest
Höhlenartiges befinden musste.
Wenn schon Gero von Merhardt
dieses Objekt persönlich besucht hatte, musste es doch vor
ungefähr einhundert Jahren vorhanden gewesen sein. Ich nahm
es also in den Höhlenkataster
auf und gab ihm die Nummer
1121/12. Ich durchstreifte in
den kommenden Jahren mehrfach diese Gegend, fand aber
bis auf ein paar unbedeutende
winzige Löcher nichts, was ich
mit dem Begriff Höhle in
Zusammenhang brachte. Erst
viel später durfte ich feststellen,
dass ich mich dabei mehr als
einmal, aber völlig ahnungslos,
durch den als Wirtatobelhöhle
bezeichneten Raum bewegt
hatte.
Zuerst sollte aber 2004 ein
Ansicht der Wirtatobelhöhle aus dem
Heimatbuch von Langen bei Bregenz.
Bildautor unbekannt.
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Seite 10
Ansicht der Wirtatobelhöhle von der Langenerstraße aus. Bild links Hans Kogler (Herbst/Winter),
Bild rechts. E. Büchel Mai 2015
Buch mit dem Titel "Heimat
Langen" erscheinen, das ich mir
besorgte und hoffte, darin etwas
über diese Höhle zu erfahren.
Ich fand darin im Abschnitt
über die Gewässer von Langen
ein Bild aus der Rickenbachschlucht, das auf mich den
Eindruck eines riesigen Portales
machte, das ich aber aus eigener
Anschauung nicht kannte. Wo
konnte dieses nur zu finden
sein? Ich wandte mich dann
Hilfe suchend an den damaligen
Bürgermeister von Langen,
Herrn Hans Kogler, der mir
bereitwillig Auskunft gab und
mir noch ein Farbbild von dieser Felswand mit dem Portal
beilegte, auf dem sich die vermutliche Höhle dramatisch verkürzt darstellte. Die Aufnahme
hatte er etwa vom Nordportal
der Steinschlaggalerie an der
Langener Straße aus, westlich
über dem Rickenbach, etwa
400 m vor Erreichen der Straßenbrücke im Wirtatobel, gemacht. Darauf ist gut zu erkennen, dass es sich um eine riesige
Ausbruchsnische in der Wand
westlich unter dem Straßentunnel handelt, deren im Schatten
liegende Rückwand auf dem
Schwarzweißbild einen tiefen
Raum vortäuscht. Wegen der
Erwähnung durch Gero von
Merhardt in der Zeitung von
1907 haben wir diesem Objekt
den Namen Wirtatobelhöhle
belassen. Ich war mehrfach die
Langener Straße entlang gefahren, die Nische in der Felswand
war für mich als Fahrer aber
nicht einsehbar. Ich musste vor
der Galerie parken, zu Fuß entlang der Galerie zu deren
Nordportal gehen und hatte
dann vom rechten Straßenrand
aus den Blick auf die gegenüberliegende Wand mit der Öffnung. Heute sind die belaubten
Bäume allerdings einiges höher
und stehen auch unter dem
Felsdach, sodass sie die dunkle
Nische immer mehr verdecken,
besonders in der warmen
Jahreszeit. Am 22. Mai 2014
machte ich mich mit Emil auf
den Weg, diese namentlich altbekannte Höhle endlich kennen
zu lernen und Aufnahmen zur
Fertigung einer Zeichnung zu
machen. Wir fanden dabei nicht
nur den riesigen Wandausbruch,
sondern auch die Schlucht mit
dem Wasserfall des Rickenbaches sehr beeindruckend und
sehenswert.
Die Wirtatobelhöhle befindet sich westlich unter dem
Westportal des Tunnels. Der
Zugang zu diesem Überhang
beginnt beim Parkplatz kurz
nach dem Straßentunnel auf der
Langener Seite des Wirtatobels.
Weglos durch den steinigen
Wald unter der Felswand entlang absteigend, führen die
Trittspuren der Wasserfallkletterer, die nach ihrem Abstieg im
Wasserfall des Rickenbaches
der Felswand entlang wieder
Der sehenswerte rund 30 m hohe
Wasserfall westlich der Halbhöhle.
Foto E. Büchel
Heft 128, Juli 2016
Seite 11
Bild oben. Planskizze mit Grundriss und Schnitten der riesigen Halbhöhle
Bild links: Negativabdrücke von Rippelmarken am “Dach” der Wirtatobelhöhle.
zur Straße aufsteigen, direkt bis
zur Ausbruchsnische. Und weiter unter dem Felsdach bis in
den Talgrund zum Rickenbach,
der aus einer klammartigen
Schlucht heraustritt, nachdem
er einen 30 m hohen Wasserfall
herabgestürzt ist. Die im Bereich der Wirtatobelhöhle anstehenden Gesteine - hauptsächlich Sandstein, daneben etwas
Mergel und Nagelfluh - gehören
zur Formation der Luzerner
Schichten der Oberen Meeresmolasse, bildeten sich während
dreitausend Jahrtausenden vor
etwa 18 bis 21 Millionen Jahren
während der Epoche des
Eggenburgium, in einem Meer
am Nordrand des Alpengebirges. Während die Alpen zum
Hochgebirge aufstiegen, förderten zahllose wilde Flüsse riesige
Schlamm- und Schottermassen
als Abtragungsrückstände entlang des Nordrandes des entstehenden Gebirges in ein flaches
Meeresbecken, dessen Form
und Küstenlinien sich mit der
Zeit veränderten, nach Norden
oder Süden verlagerten. Gebildet hat sich der torartige Ausbruch an einer durchziehenden
wandparallelen Kluft, die etwa
10 m hinter der Wandflucht verläuft. Die durchwegs zum Berg
hin einfallende Gesteinsschichtung ist durch talwärts geneigte
Kluftscharen gestört, an denen
entlang immer wieder hausgroße Felsblöcke herausgebrochen
und ins Wirtatobel abgestürzt
sind. Der Boden der Ausbruchsnische wird von einer steil zum
Rickenbach abfallenden Halde
aus Sand, Grus und Schutt
gebildet, im oberen Teil liegen
einige größere Felsblöcke. Sein
Höhenunterschied über die
Länge der Balme beträgt etwa
12 m, die Tiefe des Raumes
schwankt zwischen 8 und 11 m,
die größte Raumhöhe erreicht
geschätzte 18 m. Laubbäume
haben sich bis unter die Trauflinie angesiedelt Im Felsdach
sind an freigelegten Schichtflächen des Sandsteines sehr
sehenswerte großflächige Abdrücke von Rippelmarken zu
sehen. Eigentlich befanden sich
die Rippelmarken sich in den
abgestürzten Felsteilen, in den
darüber abgelagerten und jetzt
freigelegten feinen Sand- und
Tonschichten sind nur noch
deren versteinerten Abdrücke
zu sehen. Diese von strömendem Wasser hervorgerufenen
wellenförmigen Oberflächenformen des Sandbodens stammen aus Flachwasserbereichen
des Molasse-Meeres, so wie sie
auch heute an flachen Uferbereichen zu beobachten sind,
wo die Wellen des Wassers über
feinem Sandboden auslaufen.
Ähnliche Bildungen sind auch
am Felsdach der FallenderBach-Nische 1121/03 am
Ferdinand-Kinz-Weg
(Gebhardsberg) zu sehen.
Verwendete Literatur
VON MERHARDT, GERO (1907):
Die Schneckenlochhöhle im Iferstock;
- "Vorarlberger Landeszeitung", 44
(294): 4-5, 21.12.1907, Bregenz
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Vorarlberger Alpen; - Sammlung geologischer Führer, 49, (1 u.2. Aufl.,
Bornträger 1969, 1978), mit geologi-
Heft 128, Juli 2016
Seite 12
scher Karte. 1:300.000, StuttgartBerlin
CZURDA, KURT (1977): Zur
Geologie des Pfänderstockes; Festschrift "50 Jahre Pfänderbahn",
Hrsg. Emmerich Gmeiner, Pfänderbahn AG, Bregenz
HERRMANN, PAUL, SCHWERD,
KLAUS (1982): Geologische Karte
der Republik Österreich 1:25.000,
Blatt 82 Bregenz; - Geologische
Bundes-Anstalt, Wien
HERRMANN, PAUL (1983), Geologische Karte der Republik Österreich 1:25.000, Erläuterungen zu
Blatt 82 Bregenz; - Geologische
Bundesanstalt, Wien
KRIEG, WALTER, VERHOFSTAD
JAN (1986 / 1989): Gestein und Form
- Landschaften in Vorarlberg; - 1.und
2. Aufl., Hecht Verlag, Hard
OBERHAUSER, RUDOLF (1994),
Geologische Karte der Republik
Österreich 1:25.000, Blatt 110 St.
Gallen-Nord und 111 Dornbirn-Nord;
- Geologische Bundes-Anstalt, Wien
VON MERHARDT, GERO (1998):
Die Schneckenlochhöhle im Iferstock;
- "Neuigkeiten aus Karst und Höhlen",
12 (69): 641-642, (71): 660-661,
VLMV, Bregenz (wegen der teilweise
unleserlichen Kopie von Heft 69
wurde der Abdruck in Heft 71 wiederholt)
BÜCHEL, EMIL (2004): "Höhlen"
und Geologie im Gebiet des Pfänderstocks (mit einigen Anmerkungen zu
Höhlen im Konglomerat allgemein); "Neuigkeiten aus Karst und Höhlen",
18 (100): Beilage, VLMV, Bregenz
BEREUTER, E., FINDENIG, J.,
FINK, H., GUNZ, E., HALDER, B.,
HALLER,
F.,
KOGLER,
J.,
ÖSTERLE, A., SCHEDLER, J.,
VOGT, W. (2004): Heimat Langen; Gemeinde Langen bei Bregenz / Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn
CZURDA, KURT (2004): Zur
Geologie des Pfänderstockes; "Neuigkeiten aus Karst und Höhlen",
18 (100): Beilage, VLMV, Bregenz
OBERHAUSER, RUDOLF, BERTLE
HEINER, BERTLE, R. (2007):
Geologische Karte von Vorarlberg
1:100.000;
mit
Erläuterungen,
Geologische Bundesanstalt, Wien /
VLMV, Bregenz / Inatura, Dornbirn /
Land Vorarlberg, Bregenz
Am Kapf ober Götzis
Beitrag: E. Büchel, Fotos.A.Klampfer
und M.Reis
Am Weg zum Kapfklettersteig war Alex Klampfer schon
vor längerer Zeit ein Höhleneingang aufgefallen aus dessen
Eingang zeitweise Wasser austritt. Nun hat er im Frühjahr
einen Abstecher zu dieser offensichtlichen Höhle gemacht um
diese etwas näher in Augenschein zu nehmen und hat festgestellt, dass es sich eine etwas
enge, aber befahrbare Höhle
handelt die wenige Meter hinter
dem Eingang als Schlot weiter
nach oben führt. Mit genauer
Lageangabe und Details machten sich M.Reis und M.Andreatta an einem sonnigen Tag im
April dieses Jahres auf den
Weg, um die Höhle näher zu
erforschen. Leider war gleich
beim Eingang die Forschung an
diesem Tage schon zu Ende.
Nachdem das Wetter im heurigen Frühling mit Niederschlägen nicht gegeizt hatte, war der
Höhlengang wasserfüllt und
Der wassererfüllte Eingangsbereich
der Stiegwaldhöhle 2
daher nicht befahrbar. Die
Höhle ist als Stiegwaldhöhle 2
mit der Nummer 1111/103 im
Kataster. Rund 100 m Luftlinie
weiter nordöstlich und 90 Meter
höher liegt die Stiegwaldhöhle 1 (1111/96) mit einer
Ganglänge von 30 m und einer
Höhendifferenz von 4 m.
Unser monatliches Treffen
findet jeden ersten Dienstag im
Monat - ausgenommen Feiertage - im Gasthof “zum
Färbers” in Dornbirn statt.
Eventuelle Änderungen werden
kurzfristig telefonisch, per EMail bekannt gegeben oder
sind auf unserer Homepage
ersichtlich.
Impressum
Der karst- und höhlenkundliche
Ausschuss des Landesmuseumsvereins Vorarlberg hat
seinen Sitz in A-6900 Bregenz,
Weiherstraße 10,
Internet: http://www.karst.at
Dieses "Neuigkeitenblättle" ist
für die Information unter den
Mitgliedern bestimmt. Ausdrucke, auch nur auszugsweise,
bedürfen unserer Zustimmung.
Redaktion, Umbruch und Gestaltung: Emil Büchel
E-Mail: [email protected]
Eingang der Stiegwaldhöhle 2
30. Jahrgang, Heft 2/2016,
Juli 2016

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