BARNACK
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BARNACK FOTOSHOOTING COVER & COVERSTORY: www.bernhardschramm.com EIGLMEIER KLEINER INTRE COMMUNITY DIE JUNGEN WILDEN IM WORDRAP Lebensmotto: Probleme kann man niemals mit der gleichen Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. (Albert Einstein) … Was mir imponiert: Ehrlichkeit, Loyalität, Understatement und echte Macher … Was ich nicht mag: Unzuverlässigkeit, fehlende Loyalität, Fachidioten … Ich mag an mir: Meine Hartnäckigkeit, meine Loyalität und meine Kreativität … Energie tanke ich: In der Mittagspause im Stadtpark um die Ecke, am Wochenende an der Ostsee, in den Ferien in der Karibik … Ich esse gerne: Pizza Salami mit Ei, Spargel oder Pasta … Meine Top 3 Lokale: La Vela – Hamburg, A.R. Valentien – San Diego, Seven Hills – San Francisco … An der Bar bestelle ich: Gin Tonic (Hendricks oder Gin Mare) mit Eis und Gurke oder einen guten Chardonnay aus Frankreich … Mein Kaffee: Filterkaffee mit Milch und Süßstoff … Letzter Film im Kino: 22 Jump Street (US 2014) … Aktuell lese ich: „The Circle“ von Dave Eggers … Meine Musik: Calvin Harris, David Guetta, Armin van Buuren, Fatman Scoop, Martin Garrix … Letzter Urlaub: Ein Road Trip durch Thailand … Traumreiseziel: Bora Bora (Gesellschaftsinseln in Französisch-Polynesien) mit der Frau/Freundin … Lieblingsstadt/Lieblingsstädte: Ganz klar unangefochten auf Platz 1 – Hamburg! Gefolgt von München, Wien, San Francisco, Zürich, San Diego und Saint Tropez … Was niemand über mich weiß: Was ich am 30.09.2015 um 20.30 Uhr gemacht habe … Meine Mitarbeiter sagen über mich: Ben(jamin) ist zwar ein Workaholic, der ohne seine Arbeit nicht leben könnte, der auf der anderen Seite aber immer bei einem Feierabendbier dabei ist. Er fordert viel, gibt aber auch viel an seine Mitarbeiter zurück. Er ist ein Chef, der sagt, wenn ihm etwas nicht passt, genauso aber lobt, wenn etwas gut ist. Als Mitarbeiter in seinem Team weiß ich, dass ich mich im Zweifelsfall immer auf ihn verlassen kann. (Lea Weidner) … Einen Kaffee würde ich gerne trinken mit: Beth Behrs oder Eva Longoria … Das Shooting war für mich: Eine großartige neue Erfahrung zusammen mit vielen tollen Menschen. Lebensmotto: Nur wer sein Gestern und Heute akzeptiert, kann sein Morgen frei gestalten. Nur wer loslässt, hat freie Hände, die Zukunft zu ergreifen … Was ich nicht mag: Unpünktlichkeit, Respektlosigkeit … Energie tanke ich: Im Urlaub und beim Sport … Ich esse gerne: Alles – bis auf Rosenkohl … Meine Top 3 Lokale: Restaurant waterkant (Hamburg), Restaurant Buntspecht (Berlin), Die Fette Kuh (Köln) … An der Bar bestelle ich: Immer WasabiNüsse 6 … Mein Kaffee: Schwarz … Letzter Film im Kino: „Erbarmen“ von Jussi Adler-Olsen … Meine Musik: Ist sehr abwechslungsreich (von Westernhagen über Dave Matthews Band bis Boss Hoss) … Letzter Urlaub: Norwegen … Traumreiseziel: Bora Bora … Lieblingsstadt/Lieblingsstädte: Hamburg … Was niemand über mich weiß: Wird er auch hier nicht über mich erfahren 6 … Einen Kaffee würde ich gerne trinken mit: Allen Entscheidungsträgern, die Interesse an dem „Kundenservice von morgen“ haben … Das Shooting war für mich: Eine neue, spannende Erfahrung. INTRE COMMUNITY Lebensmotto: Wake up. Kick ass. Be kind and smile. Repeat … Was mir imponiert: Stete Besonnenheit … Was ich nicht mag: Blinde Ignoranz … Ich mag an mir: Meine Schlagfertigkeit … Energie tanke ich: Beim Sport und auf Reisen … Ich esse gerne: Hausgemachte Pasta mit vielen Freunden aus großen Kummen … Meine Top 3 Lokale: Gastwirtschaft Huth (Wien), Das blaue Barhaus (Hamburg), Otto’s Burger (Hamburg) … An der Bar bestelle ich: Old Fashioned … Mein Kaffee: Nach dem Rezept meiner Großmutter: stark, mit einem Löffel Kakao und einer Prise Salz … Letzter Film im Kino: Victoria … Aktuell lese ich: Sir Peter Ustinovs „Die endlose Reise“ … Meine Musik: Alternative, Electronica, Future Beat … Letzter Urlaub: Eine Rundreise entlang der Küsten Portugals … Traumreiseziel: Nochmal nach Kalifornien, diesmal aber mit Camper … Lieblingsstadt/Lieblingsstädte: Hamburg, San Francisco, Wien, Lissabon … Was niemand über mich weiß: Alles, was ich NICHT in den sozialen Medien teile … Meine Mitarbeiter sagen über mich: Dass ich zu laut telefoniere … Einen Kaffee würde ich gerne trinken mit: Jan Böhmermann … Das Shooting war für mich: Ein Treffen mit alten und neuen Freunden. BENJAMIN BARNACK Geschäftsführer, D+S 360° Webservice GmbH JOEL EIGLMEIER Sales Manager, SABIO GmbH INTRE AKTUELL KARSTEN KLEINER Berater & Projektleiter, junokai GmbH VLNR: BENJAMIN BARNACK JOEL EIGLMEIER KARSTEN KLEINER Als Shooting Location für die aktuelle INTRE Ausgabe haben wir uns für das COCOQUADRAT – Wiens erstes Coworking Café entschieden. Warum? Ganz einfach: Coworking Cafés haben ihren Ursprung in San Francisco, sind cool, trendy, hip und weltoffen. Die jungen Wilden sind mobil, wollen am Sonntag shooten, fliegen aus verschiedenen Städten ein, brauchen WLAN, Kaffee und Fritz Cola, haben selbstverständlich Smartphones, sind ständig online, kommunizieren miteinander INTRE: Steigen wir gleich mal mit dem Thema junge Wilde ein. Es gibt bekanntlich die jungen wilden Köche, die jungen wilden Winzer und jetzt auch die jungen wilden Customer Care-Menschen A. Der wilde Koch macht coole, neue Speisen, der Winzer kreiert neue Weine. Die Frage ist, was macht der Customer Care-Wilde? KARSTEN: Tja, der macht Dinge anders als die alten Langsamen, würde ich sagen – das heißt, schon den Kundenservice auf das auszurichten oder auch so zu erleben oder auch so versuchen zu formen, wie Kundenservice heute wahrgenommen wird, nämlich schnelllebig, integriert und auch neu. Also nicht mehr als das zusätzliche Gute zu einem Produkt, sondern eher in der Produkteigenschaft integriert. Und ich denke, das macht den jungen Wilden aus, dass er Kundenservice von einer anderen Seite sieht, als er bisher gesehen worden ist. INTRE: Kundenservice aus Sicht des Kunden? JOEL: Unter anderem, ja. Karsten hat das gut auf den Punkt gebracht. Der junge Wilde sieht, dass Produkte mittlerweile ziemlich gleich geworden sind. Bleiben wir im Mobilfunk. Die Hardware, egal ob es sich um ein iPhone oder ein Samsung Galaxy handelt, ist eigentlich völlig irrelevant. Für uns sind beide Smartphones, die „Handy-Marke“ selbst ist nicht mehr soooo wichtig. Heute ist der Service, der dahintersteckt, glaube ich, der entscheidende Faktor, der oftmals dafür ausschlaggebend ist, ob ich A oder B kaufe. Ich glaube, der junge Wilde im Customer Service hat anhand eigener Erfahrung erkannt, dass cooler Service immer dort stattfindet, wo der Kunde ist, und dementsprechend krempelt er den Kundenservice in diese Richtung um. Nämlich nicht mehr vom grünen Tisch aus zu denken, sondern tatsächlich von sich selbst, als flexibler Mensch, als im Netzwerk eingebundener Mensch, zu denken: Wie können wir einen coolen Service anbieten, der unser Produkt einfach noch eine Spur besser dastehen lässt, als es ohnehin schon ist? That’s the point. BEN: Ich denke, dass der junge Wilde gar nicht – und so ähnlich haben wir es ja gerade schon gesagt – auf den etablierten Trampelpfaden unterwegs ist. Wir haben heute noch Kundenserviceeinheiten, die seit zehn Jahren – bleiben wir bei dem Ausdruck – die gleichen Trampelpfade gehen. Bei „neuen“ Ausschreibungen werden dann immer noch diese etablierten, aber gegebenenfalls längst überholten Kennzahlen vorgegeben, die heute niemand mehr misst. Auch die Anforderungen an die Skills der Mitarbeiter sind oft nicht mehr passend bei Betrachtung der neuen Rahmenbedingungen. Eines der wesentlichen Themen der jungen Customer Care-Wilden ist, dass diese nicht mehr in Silos denken. Diese Generation wächst in der Community auf. Eine Abgrenzung – im Business beispielsweise zum „Geschäftsbereich IT“ oder zum Bereich IT/TK etc. – findet bei den jungen Wilden nicht statt. Hier heißt es, was muss und kann jeder Einzelne dazu beitragen, damit das Ziel erreicht wird. INTRE: Hier hängt ja auch viel… BEN: Sorry, dass ich unterbreche, aber ich hab noch eine kurze Anmerkung. Schaut mal, wie wir die beiden Termine für den Beitrag vereinbart haben... INTRE: Über WhatsApp A. BEN: Genau. INTRE: Wie lange haben wir gebraucht? JOEL: 20 Fortsetzung auf S38 ç INTRE COMMUNITY und mit allen anderen, die da sind ... INTRE COMMUNITY Fortsetzung von S37 ç Minuten. KARSTEN: Richtig, WhatsApp-Gruppe eröffnet, Termine vorgeschlagen und in 20 Minuten waren beide Termine fixiert. INTRE: Und nur der guten Ordnung halber, ein Burger-Lokal haben wir auch gleich mit organisiert A. BEN: Ja, das auch noch, aber ein weiterer Punkt ist auch, dass wir das Shooting auf einen Sonntag terminiert haben. Wie viele Shootings habt ihr schon am Sonntag gemacht? INTRE: Keines, das ist das erste. JOEL: A Cool. Wir sind alle drei während der Woche vollgetaktet. Da hätten wir den Termin nicht geschafft. INTRE: All right… Weiter geht’s mit dem Thema Digitalisierung bzw. der Transformation in die digitale Zukunft. Ich würde sagen, ihr lebt die Digitalisierung und seid Teil der Digitalisierung. Wie erlebt ihr aber das aktuelle „digitale Sein“ in Deutschland? KARSTEN: Ich denke, dass dieses Wort Digitalisierung, das ja überall in den Fachzeitschriften und in der Branche irgendwie rumschwirrt, noch gar nicht so wirklich fest geformt oder definiert ist. Denn was ist Digitalisierung? Für mich gehört zur Digitalisierung auch, dass ich mir nicht, wie früher, ein Vorhaben setzen muss, zu sagen, heute Nachmittag, wenn ich an meinen Aktenschrank rankomme, rufe ich meinen Kabelnetzbetreiber an, weil ich eine Frage zur letzten Rechnung habe, und ich muss mir noch die Kundennummer raussuchen. Digitalisierung funktioniert für mich dann, wenn ich im Bus oder in der U-Bahn sitze und ich habe eine Frage und ich bekomme von dem Kabelanbieter, Energieversorger etc. einen Kanal in die Hand, der in mein Leben integriert ist. Das kann eine App sein, Twitter, Facebook oder was auch immer. Ich will das in meinem Leben und in mein tägliches Handeln integriert haben. Die Unternehmen sollten im Sinne der Unternehmensentwicklung die Frage stellen: Was kann ich meinem Kunden bieten, damit er sich am wenigsten beschäftigen muss bzw. am wenigsten Aufwand hat, um mit mir in Kontakt zu treten, damit er sein Serviceanliegen lösen kann? Und das zu jeder Zeit, egal wo er gerade ist. Dieses Denken gehört für mich ganz stark zu dem Wort Digitalisierung. INTRE: Viele Unternehmen glauben schon, dass sie jetzt digital sind, wenn sie statt einem Brief eine E-Mail schicken. KARSTEN: A JOEL: Ich würde anschließen wollen. Aus meiner Sicht ist die Digitalisierung in Europa, insbesondere in Deutschland noch nicht so richtig angekommen. Man sagt ja sehr gerne über Frankreich, dass, wenn die Welt untergeht, man dort sein will, weil dort passiert es erst sechs Jahre später A. So nehme ich die Digitalisierung in Deutschland war. Alle sprechen von Wearables, Mobile first und Ähnlichem. Alles gut, aber ich denke da eigentlich schon einen Schritt weiter und bin gespannt, wie die sogenannten Embeddables die Servicezukunft verändern werden. Service muss einfach immer da und ständig verfügbar sein. Da gibt es mit dem Dash-Button ein tolles Beispiel von Amazon. Du klebst dir das Ding auf deine Waschmaschine und wenn das Waschpulver aus ist, dann drückst du auf den Dash-Button und es wird automatisch eine Bestellung ausgelöst. DAS ist absurd einfacher Service und so wird Service in das Leben integriert. Ich will keine Hürden, wenn ich irgendwo Service aufnehmen möchte, das muss einfach gehen. Am besten kriege ich Service aktiv angeboten, bevor ich selbst auf die Idee komme, dass ich ihn haben möchte. Die digitale Transformation muss auch schneller werden. Viele Unternehmen wundern sich, dass auf ihren Faxgeräten keine Schreiben mehr eingehen, und die Kunden wundern sich, dass es kein rechtsverbindliches Mittel ist, ihre Verträge mittels E-Mail zu kündigen. Das müssen die Unternehmen einfach akzeptieren und sich entsprechend anpassen. Deshalb bin ich also der Meinung, um es nochmal kurz zu fassen, dass so ein Service nahtlos eingebettet laufen muss. BEN: Da sind wir uns alle einig. Für mich heißt Digitalisierung, dass sich der Kunde rund um die Uhr, zu jeder Zeit an jedem Ort mit dem Endgerät seiner Wahl sämtliche Interaktionen, beispielsweise mit seinem Energieversorger, seinem (virtuellen) Schuhgeschäft oder seinem Mobilfunkanbieter, selbst initiieren kann. Ich möchte komplett papierlos durch den Alltag kommen – egal wo ich bin, meine Bankgeschäfte erledigen, bei Amazon die Rechnung anfordern und ein Daten-Roaming-Paket noch schnell am Flughafen bestellen. Die Firmen müssen diesen Schritt mitgehen und die richtigen Plattformen und Kanäle in der neuen, digitalen Welt bereitstellen. Und es gibt ja viele super Beispiele. Wenn ich daran denke, dass ich heute per Videolegitimation ein Konto eröffnen kann, dann ist das schon cool. In unserer Branche gibt es ganz viele Propheten, die immer wieder aufzeigen, dass in zehn Jahren alles ganz anders wird. Aber eigentlich sind wir längst mittendrin, in der schönen, neuen digitalen Welt. Einige Branchen und einige Unternehmen haben es verstanden und gehen diese neuen Wege mit. Die anderen warten und hoffen, dass es wieder vorbeigeht. Für diese Gruppe wird es in der Zukunft sehr schwer. ihren internen Prozessen beschäftigen. Wenn ich beim Kunden bin, dann passiert es öfters, dass ich sage, jetzt lasst doch mal die Optimierungen, innerhalb des ganzen Unternehmens, Optimierungen sein. Konzentriert euch lieber auf die vom Kunden erlebte Servicequalität. Unsere Generation möchte einfach Servicequalität direkt spüren. INTRE: Auf allen Kanälen... KARSTEN: Selbstverständlich. Wenn ich im Zug bin, und eine Serviceanfrage via Twitter oder Chat absende, erwarte ich, dass das Unternehmen auch in der Lage ist, mir auf diesem Kanal ein Feedback zu schreiben. Wir hatten es gerade. Kurz zurück zur Terminplanung für das Shooting. Ben, Joel und ich haben eine WhatsApp-Gruppe eröffnet und kommunizieren über den Kanal. Und jetzt stell dir vor, dass das INTRE per Mail antwortet. INTRE: Wäre ziemlich seltsam und hätte nicht funktioniert. JOEL: Hier passt ein Zitat von Bill Gates sehr gut. Auf die Frage „Do we need banks?“ hat er gesagt, „No, we don’t need banks, we need banking“. Ich denke, dass bringt das Thema Digitalisierung super auf den Punkt. Wenn wir uns das „Banking“ heute ansehen: Da gibt es eine ganz tolle Entwicklung, was heute alles bereits möglich ist. Die Finanzbranche hat das Thema Digitalisierung sehr gut im Griff. Aber auch Sixt. Sixt bietet bereits Service über WhatsApp an. Das ist voll cool. Stell dir vor, du bist Sixt-Kunde, bist am Flughafen und weißt, der Fortsetzung auf S41 ç INTRE COMMUNITY INTRE: Das klingt so, als ob die Unternehmen noch eine Menge an Hausaufgaben zu erledigen haben… BEN: Da ist etwas Wahres dran. Ich glaube, das eigentliche Problem ist, dass viele Unternehmen in den letzten Jahren ihren Kundenservice und die Kundenkommunikation am grünen Tisch geplant haben. Ein Beispiel: Wenn man sich mit Auftraggebern und Unternehmern zum Thema Digitalisierung unterhält und dann hat einer der Vorstände – drei Jahre vor dem Ruhestand – bei seiner Enkeltochter eine App gesehen, geht dieser in die Fachabteilung und beauftragt auch eine App. Wir werden eingeladen und im Gespräch stellt sich heraus, es ist eigentlich gar nicht klar, was die App kann, welche Auswirkung das auf den Kunden hat und Ähnliches. Aber es gibt ausreichend Budget für die App. Das Unternehmen braucht jetzt eine App. INTRE: Nicht wahr, oder? BEN: Doch, ganz im Ernst. Das meine ich, wenn ich davon spreche, dass die Unternehmen ihren Kundenservice am grünen Tisch planen. Der Endkunde, seine Wünsche oder Bedürfnisse kommen da oftmals nicht vor. INTRE: Und damit sich das auch im Sinne ROI super ausgeht, macht ein Controller noch schnell ein Excel, bei dem alles grün ist. BEN: A. INTRE: Passt ja gut zum grünen Tisch A. KARSTEN: Ich denke, was zu jung, wild, Kundenservice und Digitalisierung dazugehört, ist einfach, dass sich die Unternehmen früher – und viele auch noch heute – mit BENJAMIN BARNACK INTRE COMMUNITY Rückblende /Werdegang In den letzten zwölf Jahren hatte ich die Chance, sehr intensiv in verschiedene Bereiche unserer Branche einzutauchen. Zu meinen beruflichen Stationen gehören beispielsweise die Bertelsmann AG (Arvato), die Deutsche Post AG (Kundenservice) oder die Sparda Bankengruppe (Sparda Telefonservice). Seit Anfang 2014 bin ich als Director Business Development bei der D+S Unternehmensgruppe für die strategische Entwicklung neuer Geschäftsfelder verantwortlich. Im Januar 2015 durfte ich außerdem die Geschäftsführung der D+S 360° Webservice GmbH übernehmen. Darüber hinaus engagiere ich mich im Bundesverband der digitalen Wirtschaft und im deutschen Dialogmarketingverband. D+S 360° Webservice GmbH Die D+S 360° Webservice GmbH ist die Innovationsschmiede der D+S Unternehmensgruppe. Kern des Leistungsportfolios ist die eigenentwickelte Lösung Webservice First. Webservice First ist eine innovative Customer Care-Plattform. Mit Webservice First hat die D+S 360 eine moderne und innovative Lösung für den kanalübergreifenden Kundenservice entwickelt. Webservice First ermöglicht die Bearbeitung eingehender Kundenanliegen über alle Kanäle – zum Beispiel Call, Mail oder Chat – auf einer Plattform. Die Lösung beinhaltet zudem ein leistungsstarkes Ticketsystem, eine dynamische interne Wissensdatenbank und eine innovative Web-SelfserviceLösung. Die Lösungen der D+S 360° Webservice GmbH finden Sie online auf www.webservice-first.com JOEL EIGELMEIER Rückblende/Werdegang Joel Eiglmeier geb. 1987 in Oldenburg machte sich 2006 zum Studium nach Hamburg auf. Nach einem kurzen Ausritt in die BWL, studierte er Soziologie und Philosophie. Auf einige Stationen als Mitarbeiter an verschiedenen Lehrstühlen der Universität Hamburg, folgte ein längerer Zwischenstopp in der PR-Branche. Hier betreute er die Kommunikation zahlreicher Unternehmen im Gesundheitswesen. Seit über drei Jahren ist er Teil des Teams von SABIO und beendete währenddessen das berufsbegleitende Masterstudium. Als Sales Manager verantwortet er bei SABIO den Vertrieb der Integrationslösungen, mit denen qualitätsgesichertes Wissen auch in der OmnichannelInteraktion ausgespielt werden kann. Als Teil der Gen Y weiß der passionierte Blogger um die Wichtigkeit von Hashtags nicht nur zur #Selbstdarstellung, sondern auch für gelungenen #Kundenservice im Zeitalter der #Digitalen_Transformation. Über die SABIO GmbH SABIO hilft Unternehmen dabei, ihre Kunden durch herausragenden Service zu begeistern. Mit SABIO Knowledge bietet das Hamburger Unternehmen eine browserbasierte Wissensmanagementlösung für den Kundenservice an. Das Ziel von SABIO ist es, komplexe Technologien einfach bedienbar zu machen, um so eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern sicherzustellen und Wissen system- und kanalübergreifend auf den Punkt zu bringen. Mit über 100.000 Anwendern in mehr als 120 Firmen und zahlreichen Integrationspartnern ist SABIO Marktführer für integrierte Wissenssysteme in der telefonischen Kundenberatung. Erfahren Sie mehr auf www.sabio.de Fortsetzung von S39 ç KARSTEN KLEINER Rückblende/Werdegang Meine Kundenservice-Karriere begann in Amsterdam. Nach einigen Zwischenstationen in verschiedenen Customer Care Managementpositionen in Holland, Frankreich, der Schweiz und Italien hat es mich 2011 wieder zurück nach Deutschland verschlagen, wo ich 2011 als Outsourcing-Manager bei einem Telekommunikationsunternehmen anfing. Seit August 2013 arbeite ich bei der Berliner Unternehmensberatung junokai, die sich auf die Beratung von kundenservicespezifischen Segmenten spezialisiert hat. Seit 2013 verantworte ich verschiedene Projektleitertätigkeiten in diversen Servicebereichen. Leitung von DMS-Abteilungen, Verantwortung von Ausschreibungen mit anschließender Implementierung in den Bereichen Internetportale, Telekommunikationsunternehmen, Broadcasting-Unternehmen sowie Aufzeigen und Durchführen von Optimierungen im Bereich Multikanalmanagement und Prozessdesign bis hin zum Neuaufbau ganzer Kundenserviceeinheiten. Über junokai Schwerpunkt der Tätigkeit von junokai ist die Beratung von Unternehmen im Bereich Kundenservice. Das können Beratungsaufgaben im Kundenmanagement, im Kundenservice oder in eigenen Customer Service Centern sein. Ebenso werden Call Center-Dienstleister und auch beide Seiten beraten, wenn es um die Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Dienstleistern geht. junokai konzentriert sich auf die „vom Kunden erlebte Servicequalität“, denn letztlich entscheidet der Kunde und nicht das Unternehmen, der Auftraggeber oder der Dienstleister, was guter und was schlechter Service ist. www.junokai.de INTRE: Ohne Zweifel seid ihr super unterwegs, gut drauf und habt noch viel vor. Die Frage ist, habt ihr euren – nennen wir es mal so – Karrierenweg geplant oder ist das eine Aneinanderreihung von Zufällen? BEN: Super Frage. Ja, ich habe vom Anfang an tatsächlich geplant. Ich war 20 oder 21, da habe ich mich das erste Mal von einer Personalberatung beraten lassen. Mittlerweile arbeite ich mit diesem Unternehmen seit elf Jahren zusammen. Lange Zeit gab es einen Dialog, ohne dass ein Transfer stattfand. Ich habe meine persönlichen Ziele definiert und wir haben gemeinsam in diese Richtung geplant. Meine persönliche Planung hatte fest definierte Meilensteine, um immer im Blick zu haben, wie sich mein persönliches Profil entwickelt. Natürlich spielt hier auch das Thema der Qualifikation eine extrem wichtige Rolle. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder an meinen Soft Skills und an meinen fachlichen Kompetenzen gearbeitet. Meine letzte Weiterbildung habe ich erst vor einigen Wochen abgeschlossen. In den letzten Monaten habe ich neben dem Job ein Studium als Fachwirt Onlinemarketing BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) an der DDA (die dialog akademie) absolviert. Jetzt mache ich erst mal ein halbes Jahr Pause, ab 2016 werde ich in St. Gallen weiter an meinen Managementfähigkeiten arbeiten. Es ist immer wieder die Rede von Vitamin B. Sicherlich, Vitamin B ist einer der wichtigsten Faktoren in der heutigen Geschäftswelt, aber Empfehlungen werden nur ausgesprochen, wenn ich für meine Kontakte fachlich ein kompetenter Ansprechpartner bin. Gerade deshalb versuche ich immer, dass ich meinen Auftraggebern, Kollegen, Gesprächspartnern und Netzwerkkontakten auch inhaltlich einen Mehrwert bieten kann. Das funktioniert halt nur über Fachwissen, die relevanten Themen sind im ständigen Wandel, also ist auch eine fortlaufende Weiterentwicklung unumgänglich. Sonst bleibt man irgendwann stehen. Fortsetzung auf S42 ç INTRE COMMUNITY Flieger hat drei Stunden Verspätung. Dann schnell eine WhatsApp-Nachricht abgesetzt, dass du später kommst, und Sixt schreibt einfach „ok, guten Flug“ zurück. Das ist doch super toll, geht schnell und hat eine Menge an Leichtigkeit – und ist komplett digital. INTRE: Das entspricht auch dem Bild, das Sixt in den Medien hat. Jung, innovativ, frech, ein bisschen wild sozusagen A. INTRE COMMUNITY Fortsetzung von S41 ç KARSTEN: Ohne Zweifel, da hast du recht, die Leistung muss am Ende passen. Sonst geht gar nichts. Bei mir war es ähnlich. Ich habe acht Jahre im Ausland verbracht und kam 2011 wieder zurück nach Deutschland. Wie der Zufall es will, habe ich über zwei, drei weitere Zufälle die Personalberatung meines Vertrauens gefunden. Durch eine entsprechende Wissensvermittlung des Personaldienstleisters, wo der Kundenservice in Deutschland heute steht, was dieser leistet und welche aufstrebende Zukunft dieser hat, war mein Feuer für diese Branche entfacht. Bei junokai habe ich dann miterlebt, wie man den Servicegedanken jeden Tag leben kann. Der Servicegedanke von junokai sowie das Mentoren-Programm unter der Schirmherrschaft Henning Ahlerts, Gründer von junokai, haben mich überzeugt. Das war einfach der passende Topf zu meinem Deckel. JOEL: Mann oh Mann, da hab ich vermutlich eine völlig unrunde Biografie vorzuweisen. Ich habe mich ursprünglich mal für ein BWL-Studium entschieden und dann relativ schnell gemerkt, dass ich mir damit völlig was vormache, und es abgebrochen. Dann habe ich gewechselt und am Ende Soziologie und Philosophie studiert. Ich komme also aus einem ganz anderen Bereich. Dann ein recht erfolgreicher Abstecher in die PR-Branche, aber auch dort habe ich den Sinn nicht gesehen. Dann wollte ich in die Beratung gehen, habe mit einigen größeren Unternehmen gesprochen, aber das passte auch nicht zu mir. Zu steif, zu uncool. INTRE: Es bleibt spannend A. JOEL: Du sagst es. Aber wir nähern uns A. Durch Zufall bin ich dann auf eine Softwarefirma namens SABIO gestoßen, was ich mir auch nicht vorstellen konnte und schon gar nicht im Customer Service-Umfeld. Ich bin aber genauso, wie das gerade schon gesagt wurde, schon im Vorstellungsgespräch an die richtigen Leute geraten, die, glaube ich, direkt etwas gesehen haben und gedacht haben, okay, der bringt Willen mit und scheint auch die Energie zu haben, hier in dem Laden bestehen zu können. So hat man sich dann langsam reingefuchst, immer mehr Dinge rübergeschoben gekriegt und irgendwann ist wohl aufgefallen, dass der auch alleine laufen kann und man den auch sonst wo hinschicken kann. An dieser Stelle ein Danke an Max und Alex, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben. INTRE: Für junge, wilde Mitarbeiter A braucht es aus unserer Sicht auch Arbeitgeber, die diesen Menschen Freiraum lassen, einen Vertrauensvorschuss geben, auch mutig sind Fehler zulassen und auch mit diesen Menschen gemeinsam arbeiten. Was ist das Besondere bei euren Arbeitgebern? Warum geht ihr jeden Tag motiviert und mit viel Freude ans Werk? KARSTEN: Bei mir ist es genau das, was du gerade gesagt hast. Mein Arbeitgeber vertraut mir. Er lässt mich walten und schalten. Ich habe ausreichend Entscheidungsfreiräume und werde super unterstützt bei dem, was ich umsetzen möchte. Wir haben kurze Wege, schnelle Entscheidungen und leben eine „Einfach-machen-Mentalität“. Ich steche nicht um acht Uhr am Morgen ein und um 16:00 Uhr wieder aus. Die Arbeitszeit ist flexibel und das passt super zur Work-Life-Balance und bringt sehr viel an Lebensqualität. Ich sehe junokai in dem Sinne nicht als „Arbeitsplatz“, sondern junokai gehört zu meinem Leben einfach dazu. Und das treibt mich jeden Tag aufs Neue an. BEN: Bei mir ist es ähnlich. Bei der D+S hat bereits vor ein paar Jahren ein Umdenken stattgefunden. Wir haben als Unternehmen erkannt, dass wir uns aktiv mit den veränderten Rahmenbedingungen beschäftigen müssen. Die Zukunft wird sich primär in der neuen digitalen Welt abspielen, hier will die D+S auch weiterhin als erfahrener und kompetenter Partner ganz vorne mitspielen. Unsere Unternehmensgruppe hat das vorhandene Portfolio erweitert und Experten für die neuen digitalen Themen an Board geholt. INTRE: Jemanden aus der Generation Y! BEN: A Genau, so kam ich Anfang 2015 auch zur D+S Unternehmensgruppe. Die Mischung bei D+S ist einfach irre – Stabilität und Qualität treffen auf Innovation und das bei einem Dienstleister in der Größe. Das ist manchmal so wie bei Daniel Düsentrieb. Wir probieren auch mal mit unseren Auftraggebern ganz neue Themen aus. Egal ob eine Legitimation über eine Videoverbindung, eine moderne Selfservice-Lösung oder ziemlich innovative Kundenservices über WhatsApp. Wir haben in den letzten Monaten einige spannende Ansätze und Ideen realisiert und wir wissen, was funktioniert oder eben mal nicht so gut funktioniert. Aber auch für meine Generation spielen traditionelle Unternehmenswerte eine wichtige Rolle. Genug Unternehmen plakatieren ihre Räume mit Unternehmenswerten, wenige Unternehmen leben diese auch. Mit der D+S habe ich im letzten Jahr ein Unternehmen gefunden, bei dem die Unternehmenswerte ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Handelns sind. INTRE: Klingt cool. Nehmen wir an, ihr könntet euer Chef sein, was würdet ihr anders machen? JOEL: Coole Frage A. Es fällt Chefs unglaublich schwer, sich noch ein bisschen mehr aus dem operativen Geschäft sozusagen herauszuziehen. Ich würde, glaube ich, weg von der Kanzlerschaft, hin zum Präsidenten gehen und die Firma repräsentieren. Wenn ich mein Chef wäre, würde ich mit all dem Wissen, das ich über die Branche und in meinen Kopf habe, noch mehr Trendsetter werden wollen. Und ich würde den Blog, den mein Chef schon lange machen will, einfach machen. BEN: Erstmal würde ich Apple als bevorzugten Hardwarelieferanten etablieren A. Dann würde ich alle „das haben wir schon immer so gemacht“-Themen einmal auf den Prüfstand stellen und neu aufsetzen. Die Kommunikation bei uns intern ist schon ganz gut. Ich würde zusätzlich noch Jobrotation bei uns im Unternehmen einführen. Jede Führungskraft sollte mindestens eine Woche pro Jahr ans Telefon und eine weitere Woche in einer anderen Abteilung mitarbeiten oder hospitieren. Ich habe bei der D+S auch einen ganz klaren Vertriebsauftrag und ich sehe mich als Vertriebler. Egal ob Marketing oder Vertrieb, beide Bereiche haben es – in allen Firmen, die ich bisher kennenlernen durfte – nicht ganz so leicht. Ich glaube, dass das, was wir in Vertrieb & Marketing machen, nicht immer für alle Kollegen in dieser Form greifbar ist. Egal ob die vielen Messen, Bilder von Kundenevents auf Facebook oder ab und an auch mal Bewirtungsbelege als Anlage der Reisekostenabrechnung – sicherlich sieht „Marketing & Vertrieb“ für viele Kollegen nach einer riesengroßen Party aus. Eine Jobrotation würde hier bestimmt die Transparenz erhöhen und das Gefühl vermitteln, dass die Arbeit vorne an der Kundenfront manchmal ein ganz schöner Knochenjob sein kann. KARSTEN: Wenn ich mein Chef wäre, würde ich wahrscheinlich versuchen, mir ein bisschen mehr Zeit zu nehmen, als der Chef es momentan tut – einfach für Privates und Freizeit. Und ich hätte mit Sicherheit auch ein anderes Cover ausgewählt, für das neue junokai Buch „50 Tipps der Woche“, von dem jetzt der zweite Band rauskommt. autorin: birgit weilguni INTRE COMMUNITY JOEL: Das kann ich eigentlich ganz einfach beantworten. Ich hatte vom ersten Tag an die Möglichkeit, super viel von mir einzubringen. Damit meine ich nicht, dass ich alles verändern wollte, sondern, dass der Arbeitsplatz, den ich hier habe, ganz stark durch das geprägt ist, was eben auch meiner Persönlichkeit entspricht. Ganz besonders freut es mich, dass man mir trotz meines jungen Alters unglaublich viel Vertrauen entgegengebracht hat. Toll ist auch, dass meine Geschäftsführer immer für mich da sind. Ich kann jederzeit kommen und mit ihnen sprechen. Da gibt es ein super Verhältnis. Es wird bei uns ehrlich kommuniziert, das gefällt mir unglaublich gut. Die Work-Life-Balance passt, ich kann auch Home Office machen und erledige meine Sachen von zu Hause. Die Dinge müssen gemacht werden, die Leistung muss stimmen, der Kunde muss zufrieden sein. Da gibt man jeden Tag sein Bestes.