Geologischer Dienst NRW
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Geologischer Dienst NRW
Unkonventionelle Erdgasvorkommen in NRW – Chancen und Risiken Dr. Volker Wrede Geologischer Dienst NRW Erdgasvorkommen – eine Chance für die Energieversorgung in NRW? Die Energiewende - brauchen wir in der Zukunft Erdgas? Erdgas Entstehung und Vorkommen Unkonventionelle Erdgasvorkommen in NRW Mögliche Fördertechniken Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Ergebnis Die Energiewende - brauchen wir in der Zukunft Erdgas? Wirtschaftliche Bedeutung Energiewende: „Brauchen wir in der Zukunft Erdgas ?“ Verwendung von Erdgas in Deutschland Ʃ = ca. 85 Mrd. m³/a Elektr. Energie 13 % Sonstiges 4,5 % Gewerbe 13,5 % Chemierohstoff 14 % Prozesswärme 27 % Privathaushalte 28 % Wirtschaftliche Bedeutung Energiewende: „Brauchen wir in der Zukunft Erdgas ?“ Stromerzeugung in Deutschland 2012 *) = 13 % des Gasverbrauchs Erdgas *) 14 % Andere 1 % Braunkohle 25 % Wasserkraft 3% Erneuerbare 17 % 2012: Summe der erneuerbaren Energien incl. Wasserkraft 20% Steinkohle 22 % Kernenergie 18 % Wirtschaftliche Bedeutung Energiewende: „Brauchen wir in der Zukunft Erdgas ?“ Stromerzeugung in Deutschland 2030 Erdgas 14 % Andere 1 % Zunahme der Erneuerbaren Energien auf 40 % Steinkohle 20 % Kernenergie Steinkohle nach 2018 ausschließlich 0% Import Braunkohle 23 % Wasserkraft 3% Ziele: Wegfall der Kernenergie bis 2022 Erneuerbare 39 % Folgerung: Erneuerbare Energien ersetzen die Kernenergie Wirtschaftliche Bedeutung Energiewende: „Brauchen wir in der Zukunft Erdgas ?“ Stromerzeugung in Deutschland 2050 Braunkohle 5% Wasserkraft 3% Erneuerbare 70 % Erdgas 11 % Steinkohle 10 % Kernenergie Andere 1 % 0% Ziel: Zunahme der Erneuerbaren Energien auf 70 – 80 % Auslaufen von mehr als 70 % der Braunkohleförderung bis 2045 Folgerung: Erneuerbare Energien ersetzen die Braunkohle Der Anteil an fossilen Energien bleibt bei 20 – 30 % Erdgas ist davon am wenigsten umweltschädlich (CO2-Emissionen) Wirtschaftliche Bedeutung Energiewende: „Brauchen wir in der Zukunft Erdgas ?“ Herkunft des Erdgases in Deutschland (2012) Niederlande Andere 5 % 21 % Norwegen 28 % Einheim. Förderung 14 % Russland 32 % Die konventionellen Gasvorkommen in Deutschland werden ca. 2025 erschöpft sein Der Import aus den Niederlanden wird nach 2020 stark zurückgehen Erdgas Entstehung und Vorkommen Erdgas – Entstehung und Vorkommen Wie entsteht Erdgas? - Thermisch: Aus organischem Material (z.B. Torf, Faulschlamm) entsteht durch Wärmeinwirkung in einem bestimmten Temperaturbereich („Gasfenster“) Kohle und Methan Bevorzugtes Ausgangsmaterial sind z.B. Algen Erdgas – Entstehung und Vorkommen Wie entsteht Erdgas? - Biogen: Mikroorganismen (Archaea) wandeln organische Substanz im Gestein in Methan um (in geologischen Zeiträumen oder rezent) Ein Gehalt von ca. 2 % organischer Materie im Gestein (TOC) reicht aus, um relevante Gasmengen zu erzeugen Unterscheidung Thermisch / Biogen: Mengenverhältnis der Kohlenstoff-Isotope 12C/13C Thermisches Methan ist reicher an 12C - Anorganisch: durch chem. Reaktionen im Erdmantel (ökonomisch nicht relevant) Erdgas – Entstehung und Vorkommen Wie entstehen Erdgaslagerstätten? Wenn Wegsamkeiten im Gestein vorhanden sind (große Permeabilität), wandert das freie Gas zur Erdoberfläche und gelangt in die Atmosphäre – dort, wo die Wegsamkeiten unterbrochen sind, sammelt sich das Gas und bildet in geeigneten, porösen „Speichergesteinen“ Lagerstätten Restmengen an Gas verbleiben am Entstehungsort. Wenn keine Wegsamkeiten vorhanden sind (geringe Permeabilität) verbleibt der größte Teil des Gases im Ursprungsgestein („Muttergestein“) Erdgas – Entstehung und Vorkommen Wie entstehen Erdgaslagerstätten? Erdgas – Entstehung und Vorkommen Konventionelle Erdgaslagerstätten Unkonventionelle Erdgaslagerstätten Freies Gas in Gesteinsporen gespeichert Gas fest im Gestein gebunden (Mikroporen, Adsorption an Partikeloberflächen) Große Durchlässigkeit (Permeabilität) des Gesteins Geringe Durchlässigkeit des Gesteins Erdgas entweicht bei Druckentlastung Gesteinsstrukturen müssen aufgebrochen werden, um Gasfluss zu ermöglichen Muttergestein = Barrieregestein = Speichergestein Erdgas – Entstehung und Vorkommen Unkonventionelle Erdgaslagerstätten (Gesteine) Shale Gas (Schiefergas) Gas ist in Tonen oder Tonstein adsorptiv gebunden Coal Bed Methane (CBM) (Flözgas) Gas ist in Steinkohleflözen gebunden Tight Gas Gas ist in Sandsteinen sehr geringer Permeabilität gebunden (zahlreiche Lagerstätten in Niedersachsen) Unkonventionelle Erdgasvorkommen in NRW Erdgasvorkommen in NRW Unkonventionelle Erdgasvorkommen in NRW: Flözgas - im aktiven Bergbau (Grubengas) - im stillgelegten Bergbau - außerhalb der Bergbauzone Schiefergas - in Schichten desPaläozoikums (z.B. „Hangende Alaunschiefer“, Unterkarbon) - Schichten des Mesozoikums (z.B. Posidonienschiefer, Jura; Wealden-Tonsteine, Unterkreide) Erdgasvorkommen in NRW Unkonventionelle Lagerstätten Flözgas - außerhalb der Bergbauzone Flözgas (Grubengasnutzung) Flözgas Erdgasvorkommen in NRW Unkonventionelle Lagerstätten Flözgas - im aktiven Bergbau (Grubengas) Steinkohlenflöze des Oberkarbons Gas ist in Mikro- und Nanoporen gebunden Gasinhalt der Kohle: 0 – 20 m³/t; Ø 5 - 10 m³/t CH4 (und andere Gase) Gasinhalt wird bei Kohleförderung freigesetzt; seit Alters als Gefahrenquelle bekannt: zündfähig bei 5 – 14 % CH4 in Luft: „Schlagende Wetter“ Entgasungsbohrungen vor dem Abbau; freigesetztes Gas wird (seit 1943) abgesaugt und heute in Block-Heizkraftwerken (BHKs) verwertet 1956: ca. 200 Mm³/a 1956; 2007: 72 Mm³/a Mengen mit Verringerung des Bergbaus rückläufig Erdgasvorkommen in NRW Unkonventionelle Lagerstätten Flözgas - im stillgelegten Bergbau Förderung nach EEG zur Reduzierung von Methanaustritten in die Atmosphäre (Klimaeffekt von CH4 ist ca. um den Faktor 20 größer als der von CO2) Gewinnung über Rohrleitungen in verfüllten Schächten oder eigene Bohrungen in verlassene Grubenbaue (erstmals 1997), Verwertung mit Gasmotoren in BHKs. Nutzung meist zeitlich begrenzt (einige Jahre); z. Zt. ca. 40 Standorte; Energierzeugung (2007): 647 Mio. kWh elektrisch / 25 Mio. kWh Wärme Eingespartes CO2-Äquivalent: 2,8 Mio. t/a Erdgasvorkommen in NRW Unkonventionelle Lagerstätten Flözgas - außerhalb der Bergbauzone Mengenabschätzung (Größenordnung / geol. Potenzial) Geologischer Kohleninhalt Ruhrgebiet und Münsterland (außerhalb der Bergbau- und Explorationszone): ca. 321 Mrd. m³ oder 440 Mrd. t Kohle Gasinhalt von 5 m³/ t Kohle ergibt 2.200 km³ Flözgas (GIP) (= ca. Größenordnung GroningenFeld NL) Konservativ geschätzt 10 % davon gewinnbar, ergibt 220 km³ gewinnbares Gas Gasmengen im Nebengestein (konventionell und unkonventionell) wurden bislang nicht quantifiziert, dürften aber erheblich sein Zum Vergleich: Ochtrup: 0,2 km³ Konventionelle Erdgas-Ressourcen in Deutschland: 150 km³ Erdgasvorkommen in NRW Unkonventionelle Lagerstätten Schiefergas Oppenwehe 1 Schiefergas Mesozoikum Schiefergas Paläozoikum Erdgasvorkommen in NRW Schiefergas Voraussetzungen (u.a): Gehalt an organischem Kohlenstoff TOC > 2 % Schichtmächtigkeit > 20 m Reifegrad im „Gasfenster“: VR = 1,3 - ~3,5 % ( ≈ T > 150°) Mesozoikum: Gasführende Ton- bzw. Schiefergesteine z.B. Tonsteine des Jura oder Wealden (Unterkreide) Bislang 1 Erkundungsbohrung (Oppenwehe 1) Tiefe > 600 m - > 2.000 m, mehrere stark Gas führende Schichten z.B.Hangende Alaunschiefer Paläozoikum: im nördlichen Rheinischen Schiefergebirge und Münsterland Tiefenlage: 0 - > 4.000 m) TOC: bis > 8 % (Gestein ist z.T. brennbar!); Gasinhalte in NRW nicht detailliert bekannt; z.Zt. keine Mengenabschätzung möglich Erdgasvorkommen in NRW Schiefergas in Deutschland Mengenabschätzung (Größenordnung / geol. Potenzial) Paläozoikum Unterkarbon Jura Posidonienschiefer Unterkreide Wealden Mengenabschätzung der BGR (2012) für Schiefer Gas in Deutschland: 13 Billonen m³ od. 13.000 km³ GIP, Davon ca. 8.000 km³ im Unterkarbon des Norddeutschen Beckens Konservativ geschätzt: 10 % davon gewinnbar, ergibt 1.300 km³ gewinnbares Gas – zum Vergleich: Konventionelle Erdgas-Ressourcen in D: 150 km³ Mögliche Fördertechniken Fördertechniken Horizontal- und Richtbohrtechnik Multiple Bohrungen Abstände 2 – 5 km Abstände wachsen mit der Tiefe Fördertechniken Frack-Technik Stimulierung eines Kluftsystems durch Einpressen eines Fluids, Einbringen von Stützmitteln, anschließend Rückförderung des Fluids Frack-Technik wird seit einigen Jahrzehnten eingesetzt bei der Erdgasförderung und bei tiefer Geothermie Anwendung bei Flözgas (CBM) ist noch unklar (Exploration notwendig) Flözgas - Fördertechniken Erfahrungen aus dem Saarkarbon Gasinhalte Ø 5 – 9 m³/t Kohle Gaspotenzial insgesamt ca. 3.200 km³ CH4 (BMFT 1983) [10 % gewinnbar: 320 km3] Bohrungen Klarenthal 4 / 5 (1967/68) zur Gasabsaugung aus der Kohle Tiefe ca. 610 m 1 m³ CH4 / min vor Abbau; Insgesamt 21,6 Mio m³ in 7 Jahren Aufschluß der Fracs durch den Steinkohlenabbau: Ausrichtung senkrecht zur Hauptspannung; Weite der Fracs: max. 3 cm Kaltwang (1995) Flözgas - Fördertechniken Alternativen: Kohle ist im Gegensatz zu Tonstein („Schiefer“) spröde und besitzt meist eine hohe Klüftigkeit; ca. 50 % der Flözgasgewinnung weltweit erfolgt ohne „Fracking“. Entwässerung der Kohle (Wassergehalt bis 2 %) vermindert LagerstättenDruck und Adsorption des Methans an die Kohle Flözgasgewinnung ohne Fracking: SISBohrungen (z.B. Airth, Schottland) ob in Deutschland anwendbar, muss geprüft werden Flözgas - Fördertechniken Klüftigkeit der Kohle („Tektonische Beanspruchung“) z.B. Projekt Hamm-Gas Methan aus Karbon-Bohrungen im Münsterland Aus der Bohrung Dora 18 (im Münsterland) wird seit 1913 (!) Methan (85 %) gewonnen und über einen 30 kW-Motor zur Strom- und Wärmeversorgung mehrerer Gebäude und eines Sägewerks genutzt Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht - Seismizität - Lagerstättenwasser / Flowback (ortsabhängig) - Beeinträchtigung des Grundwassers durch Frackfluide - Methanfreisetzung Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Besteht das Risiko induzierter Seismizität? Natürliches Erdbeben Roermond 1992 Bei entsprechenden geologischen Voraussetzungen (unter Spannung stehende Störungen) sind induzierte Beben nicht grundsätzlich auszuschließen: Beispiele: Geothermiebohrungen in Basel 2006: Magnitude: 3.4 Landau/Pfalz 2009: Magnituden bis 2.7 Gas-Fracktests in Lancashire 2011: Magnitude: 2.3 (Erdbeben mit M > 3 sind in der Regel spürbar) Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Besteht das Risiko induzierter Seismizität? Gutenberg-Richter-Relation Prophylaxe: log10N(M) ≈ a - b M Vermeiden von Frack-Aktivitäten in tektonisch aktiven Zonen Seismisches Monitoring der Fracks: Abbruch, wenn Ereignisse auftreten, größer als ein vorgegebener Grenzwert (in GB M > 0.5) oder nach Gutenberg-RichterRelation mit dem Auftreten größerer Beben zu rechnen ist natürliche Bodenunruhe 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Kann es durch das Fracken zu einer Beeinträchtigung des Grundwassers kommen? • Wassergefährdende Komponenten der Frack-Fluide könnten (bei technischem Versagen) in das Grundwasser gelangen • Gibt es natürliche Wegsamkeiten zwischen den Zielhorizonten der Bohrungen und Grundwasservorkommen? Risiko-Analyse Wirksamkeit der Pfade Groß (3) Mittel (2) Klein (1) Nicht vorhanden (0) Groß (3) 9 6 3 0 Mittel(2) 6 4 2 0 Klein (1) 3 2 1 0 Nicht vorhanden(0) 0 0 0 0 Gefährdungspo tenzial der Frack-Fluide Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Technische Pfade: 0 Oberflächenverunreinigung 1 Bohrloch-Lecks (technische Frage, nicht Frack-spezifisch) Grundwassergefährdung Mögliche Migrationswege nach Gutachten NRW Geologische Pfade 2 Störungen 3 Gesteinsdurchlässigkeiten (Diffusion) Geprüft wird die Frage, ob Wegsamkeiten zwischen den gasführenden Schichten in der Tiefe (meist > 1000 m) und den Grundwasser führenden Schichten nahe der Oberfläche (meist < 50 m) bestehen – unabhängig von der Art der eingesetzten Stoffe (deren Zulassungsfähigkeit nach WHG prüft die Genehmigungsbehörde) GD-Forum 30.01.2012 ahu (Quelle: 2012 ahu 2012) Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Pfad „0“: Oberflächenkontamination Frac-Bohrung in Canada, Bohrplatz geschottert Bohrung in Pennsylvania Bohrplatz unbefestigt Bohrplatz Oppenwehe 1 (NRW) Nach EPA 2015 die Hauptursache von Havarien – In Deutschland ist die Versiegelung des Bohrplatzes vorgeschrieben Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Pfadgruppe 2: Vertikale Migration von Fluiden in Störungen „worst case“-Modellierungen (z.B. Sauter, Helmig & Schetelig 2012): Störung wassergefüllt ohne Widerstand, Überdruck des Fracs 300 bar, Frackdauer: 2 h: Maximaler Flüssigkeitsaufstieg nach 12 h: 50 m; Anschließend Rückfluss (Druckgefälle zur Bohrung) Bisher weltweit kein Fall eindeutig belegt (u.a. EPA 2004; 2015; ECCC 2011; USGS 2013; Ministerstwo Srodowiska 2015) Damit ist auch der Pfad 3 „Diffusion des Frackfluids durch das Gestein“ praktisch ausgeschlossen GD-Forum 30.01.2012 Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Methanaustritte im Umfeld von Frack-Bohrungen werden in den USA diskutiert (Osborne et al. 2011 / Molofsky et al. 2011 / Jackson et al. 2013) als Ursache werden Bohrlochleckagen vermutet - Sie treten im Ruhrgebiet als Folge des Bergbaus auf - aber es gibt auch natürliche Methanaustritte Gasaustritt bei Hamm Es muss untersucht werden, inwieweit das Deckgebirge im Münsterland gasdicht ist. Nach Rudolph et al. (2008) ist das Deckgebirge (bezogen auf Gase) „gering durchlässig“ und sind die Störungen im Regelfall abgedichtet. Im Einzelfall könnten Störungen aber gaswegsam sein. Modellierung nach Meiners et al. (2008): Gasquelle: 0,15 kg/m².a T = 300a Quellbereich Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Methanaustritte Im Münsterland tritt von Natur aus örtlich Methan an der Oberfläche aus – - es besteht keine Beziehung zum Bergbau - eine Beziehung zum Störungsmuster ist nicht eindeutig erkennbar - das Methan ist nach dem heutigen Wissen (Melchers 2008) überwiegend biogenen Ursprungs und stammt nicht aus der Inkohlung der Steinkohlenflöze Hier ist ein Grundwasser-Monitoring vor Beginn der Exploration notwendig (Beweissicherung!) im Münsterland Methan ist im Trinkwasser nicht giftig, der Methangehalt von Brunnenwasser wird daher i.d.R. nicht untersucht – aber Verpuffungsgefahr! Risiken des „Fracking“ aus geowissenschaftlicher Sicht Methanaustritte Auf diesem Phänomen basiert nach Feststellungen der Regierung von Colorado auch der brennende Wasserhahn im Film „Gasland“. Die biogene Gasführung in den Brunnen wurde dort schon 1976 beschrieben. (http://cogcc.sate.co.us/library/Gasland%20DOC.pdf) aus “Gasland“ Analoge Phänomene wurden bereits 1965 aus Michigan beschrieben Ergebnis Unkonventionelle Erdgasvorkommen – eine Chance für die Energieversorgung in NRW? Aus Sicht der Geowissenschaften: Ja - was das Flözgas betrifft ! Vielleicht - was das Schiefergas betrifft - aber welche Risiken bestehen ? Die Fördertechniken (mit und ohne Fracking) sind weltweit etabliert (> 3 Mio. gefrackte Bohrungen) Die offenen Fragen sind meist standortspezifisch und können nur durch Untersuchungen vor Ort geklärt werden Zahlreiche Gutachten liegen vor Keines der Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Fracking-Technik grundsätzlich abzulehnen sei. Von den Gutachern wurden Fragen formuliert, die durch weitere, schrittweise Untersuchungen unter wissenschaftlicher Begleitung beantwortet werden müssen. Der Rahmen hierfür muss von der Politik gesetzt werden. Vielen Dank !