Rosen für die Krebspatienten - Die Kreiskliniken Altötting
Transcrição
Rosen für die Krebspatienten - Die Kreiskliniken Altötting
LANDKREIS ALTÖTTING Tradition schafft Revolutionäres Montag, 23. März 2015 Nummer 68 / KREISNACHRICHTEN Eich- und Prüftermin für Waagen und Gewichte Seite 21 Bauernwallfahrt beschert EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm seinen ersten Besuch in Altötting Altötting. Das Eichamt Landshut-Passau bietet am Freitag, 26. März, von 9 bis 12 Uhr sopwie von 13 bis 15 Uhr Bürgern und Gewerbetreibenden am Bauhof der Stadt Altötting, Oskar-von-Miller-Straße 14-16, einen Eich- und Prüftermin für transportable Waagen und Gewichte an. Eine besondere Anmeldung für diesen Termin ist nicht erforderlich. Weitere Auskünfte erteilt das Eichamt unter " 0871/ 143840. Frühjahrsdienstversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Altötting. Jahresberichte, Personalien und Ehrungen stehen thematisch im Mittelpunkt der Frühjahrsdienstversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes am Mittwoch, 25. März, ab 19.30 Uhr im Gasthaus Pallauf (Heuboden) in Arbing. Diskutiert werden auch die Finanzausstattung und der Haushalt des Kreisverbandes; außerdem gibt es Informationen über neue Gerätehäuser und Fahrzeuge im Landkreis sowie Grußworte unter anderem von Reischachs Bürgermeister Herbert Vilsmaier und Landrat Erwin Schneider. Neuwahlen bei der Zimmerer-Innung Töging. Die Mitglieder der Zimmerer-Innung Mühldorf/Altötting treffen sich am Donnerstag, 26. März, um 18.30 Uhr beim Pauli-Wirt in Erharting zur Jahreshauptversammlung. Nach dem Bericht von Obermeister Christian Drexl werden die Jahresrechnung 2014 und der Haushaltsplan 2015 präsentiert, ehe die Vorstandschaft gewählt wird. Danach stehen die Abstimmung über eine Satzungsänderung sowie Vorträge zu den Themen „Planung 2015“ und innovative Schraubverbindungen auf der Tagesordnung. Altötting. Normalerweise sind es hohe katholische Würdenträger, die sich in Altötting quasi die Klinke in die Hand geben. Mittlerweile aber schließt auch die evangelische Kirche auf, zumindest was die Führungsspitze betrifft. Nach Margot Kähsmann vor gut einem Jahr hat gestern EKD-Ratsvositzender Heinrich BedfordStrohm Altötting besucht. Für den Landesbischof war es der erste Auftritt in der Wallfahrtstadt. Zwar sei sein Vater Dekan in Passau gewesen, nach Altötting aber habe es ihn trotzdem nie verschlagen – zu seinem Bedauern, wie er gestern vom Kapellplatz fasziniert sagte. Dass er das lang versäumte am Sonntag nachholen konnte, hat Bedford-Strohm den Organisatoren der Bauernwallfahrt zu verdanken. Andreas Remmelberger von der Aktionsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hatte ihn schon vor drei Jahren eingeladen – um auch den Landwirten im evangelisch geprägten Franken nachzukommen. Am Kapellplatz erwartete den Landesbischof eine Besonderheit, die es so in der Geschichte Altöttings noch nicht gegeben hat: Zwischen Rathaus und Gnadenkapelle flatterte an einem der Masten eine rund acht Meter lange, weiß-lilafarbene EKD-Fahne. Pfarrer Hans-Ulrich Thoma zufolge wurde sie extra angefertigt, weil es keine passende gegeben hatte. Mit Rindern und Schafen an der Seite ging es von der Basilika zum Kapellplatz. Den begleitenden Trubel nahmen die Tiere gelassen. ANZEIGE Offener Umweltstammtisch des Bund Naturschutz Altötting. Offener Umweltstammtisch des Bund Naturschutz ist am Freitag, 27. März, ab 19 Uhr. Besprochen wird unter anderem der Entwurf Uwe Reuters zum Naturlehrpfad in Altötting, der im vergangenen Jahr eine umfangreiche Ideensammlung angelegt hat und diese in eine erste Konzeption einfließen lässt. Diesen Lehrpfad zu konzipieren und zum Leben zu erwecken, bleibt ein arbeits- und zeitintensives, aber ebenso spannendes Vorhaben. Wie die Vorstandschaft mitteilt, ist am Freitag Treffpunkt in der Geschäftsstelle des Bund Naturschutz in Altötting, Bahnhofstraße 48. Sollte der Platz nicht ausreichen, wird der Stammtisch im Gasthaus Plankl fortgesetzt. Mitarbeiter/in im Zustelldienst gesucht Rufen Sie uns an von Mo. – Fr. Bereich Rottal-Inn (0851) 802-383 Bereich Altötting ((08671) 5067-12 oder per eMail an [email protected] Neue Presse Zeitungsvertriebs-GmbH Medienstraße 5 94036 Passau Am Rathaus die Madonna, im Vordergrund die Farben der EKD – das hat es am Kapellplatz noch nicht gegeben. − Fotos: Kleiner Beeindruckt zeigten sich Heinrich Bedford-Strohm (M.) und Dekan Peter Bertram von den Votivtafeln, die ihnen Prälat Günther Mandl zeigte. In Sachen Ehrerweisung war es damit noch nicht getan. Kapelladministrator Günther Mandl führte Bedford-Strohm auch durch die Gnadenkapelle, erklärte ihm den historischen Hintergrund und zeigte ihm im Umgang einige der rund 2000 Votivtafeln, darunter diejenige, welche die Organisatoren der Bauernwallfahrt gestiftet haben. gab es auch für die Heilkräuter, die am Ende der Wallfahrt an die Teilnehmer verteilt wurden. Für Bedford-Strohm ging es im Anschluss im Kultur + Kongress Forum weiter. Dort sprach er zum Thema „Mit Gerechtigkeit Hunger besiegen“ – eine der „größten Herausforderungen unserer Zeit“, so der EKD-Vorsitzende. Er äußerte sich auch Diese konnten sich gestern trotz Kälte nicht über mangelndes Interesse beschweren. Hunderte Landwirte und Unterstützer zogen nach der von Feichtens Pfarrer Michael Witti zelebrierten Messe zum Kapellplatz, wo Bedford-Strohm und Mandl stellvertretend für alle Tiere einige Rinder, Esel und Schafe segneten. Reichlich Weihwasser Rosen für die Krebspatienten Die Burghauser Künstlerin Katalin Harrer stellt derzeit in der Onkologie der Kreisklinik Altötting aus zu den Ausstellungsräumen, welche vor allem von der Krankheit Krebs dominiert werden. In ihren abstrakteren Werken malt sie dunkle Wände und Abgründe, aber auch Hoffnung und setzt anschlagende Chemotherapien künstlerisch in leuchtendem Orange um. Denn Katalin Harrer kennt die Lasten und Herausforderungen, die solch eine Krankheit mit sich bringt: Ihr eigener Mann erkrankte an Hirntumor und lag fünf Jahre lang im Wachkoma. In dieser schwierigen Phase half ihr die Malerei: Die stundenlange Beschäftigung mit Linien, Farbtönen und Formen machten den Kopf frei und ließen sie „abschalten“. Ausstellen würde die 75-Jährige die entstandenen Arbeiten aber nie. „Zu persönlich“ sind die Werke, malen war für sie damals ein intimes Erlebnis. Von Marlene Knobloch Altötting. Zwischen den kalkweißen Wänden und den sterilen Gängen, durch die ab und an ein Hauch von Desinfektionsmittel weht, blühen seit kurzem Hortensien und Rosen. „Die Rose ist meine Lieblingsblume, die strahlt so eine Freude aus“, sagt Katalin Harrer, während sie aus dem Wartesaal kommt und es dabei den Rosen gleichtut. Überhaupt ist die Malerin mit ihrem einnehmenden Lachen und ihren intensiven Gesten ein deutlicher Kontrast zur eher bedrückenden Umgebung der Onkologie. Kunst soll die Patienten ablenken Seit zwei Wochen hängen die Bilder der Burghauser Malerin auf der Station für Krebspatienten in der Altöttinger Kreisklinik. Kunst lautet das Rezept von Dr. Johannes Spes sowie von Verwaltungsdirektor Robert Moser seit der Eröffnung der Station vor einem Jahr. „Die Patienten sollen auch einmal auf andere Gedanken kommen“, sagt Stationsleiter Spes. Die Rückmeldung der Patienten sei sehr positiv, die Bilder würden von diesen besprochen, begutachtet und beurteilt. Und auch für die Ärzte und Krankenpfleger bildet die farbenfrohe Gestaltung ein angenehmes Ambiente. Aber nicht jedes Motiv ist für die schwierige Station geeig- Wissen um die therapeutische Kraft von Bildern: Onkologe Dr. Johannes Spes und die Burghauser Malerin Katalin Harrer, die zurzeit auf der Krebsstation der Altöttinger Klinik ausstellt. − Foto: Knobloch net: Zu düstere Stimmungen werden vermieden, erklärt Spes; man wolle die Patienten ja aufheitern. Eine Prämisse, die mit Harrers Bildern einhergeht: In Acryl, Öl oder Aquarell kombiniert sie die Farben und malt, was ihr in den Sinn oder besser vors Auge kommt. Vor allem draußen in der Natur findet sie immer wieder Landschaften, Pflanzen und Details, die sie noch an Ort und Stelle aufs Papier bringt. Vor einem tief blauen Farbverlauf macht sie Halt beim Rundgang. Morgenstille und der sich sanft ankündigende Tag stecken für die Künstlerin in den Übergängen von Schwarz zu Pastellblau, aber auch die sich anbahnende Heilung einer Krankheit. In vielen ihrer Bilder findet Harrer Bezüge Nur ein einziges Bild hat auch einen Titel Das nächste Bild zeigt einen zerbrochenen Spiegel, welcher von einem barocken Bilderrahmen umgeben wird, daneben hängen verblühende weiße Rosen. „Wie die Zeit vergeht“, heißt die Komposition, der einzige Bildtitel der Ausstellung. „Was ich sehe, sehen noch lange nicht alle anderen“, lautet ihre Ansicht und sie möchte dem Betrachter alle Möglichkeiten der freien Assoziation lassen, in- zum Freihandelsabkommen TTIP. Die Kirchen befürchteten, dass dadurch die weltweite Ungleichheit in den Handelsbeziehungen weiter verstärkt werde. Welthandel sei nicht in sich etwas Negatives. Aber es müsse gewährleistet sein, dass er auch den Schwachen nützt. (Einen weiteren Bericht finden Sie auf Seite 9). − ckl Warnung aufs Smartphone im Katastrophenfall dem sie ihm keine InterpretationsAltötting. Am 31. Juli 2013 wurrichtung vorgibt. Doch wie verging für Katalin de im Landkreis Altötting das Harrer die Zeit? Was sieht sie Katastrophen-Warnsystem KATselbst, wenn sie in den zerbroche- WARN in Betrieb genommen. Bürnen Spiegel blickt? Ihre künstleri- ger können sich eine App auf ihr schen Anfänge als Sechsjährige? Smartphone laden und werden Die Zeichenlehrerin in der fünften dann im Falle einer Natur- oder Klasse, welche sie unterstützte und Umweltkatastrophe, aber auch eianspornte? Die Jugend in Ried? nes Industrieunfalls benachrichDenn die gebürtige Österreicherin tigt. Man kann sich per SMS auf fand ihren Weg erst 1961 nach Mobilgeräte oder per E-Mail auf Burghausen. „Wenn ich einmal PC oder Laptop warnen lassen. Zeit habe, fange ich zu malen an“, 15 000 Euro hat die Installation sagte sie sich damals. des Informationssystems im Land25 Jahre später war diese Zeit ratsamt gekostet, bis zu 3000 Euro dann tatsächlich da und die sind jährlich im Kreishaushalt einSchmuckfachverkäuferin beschäftigte sich wieder mit der Kunst. Au- geplant für das Verschicken von todidaktisch erlernte sie verschie- SMS. Allerdings wird das Warnsysdene Techniken von Kalligraphie tem nur spärlich genutzt, wie MdB bis Aquarellmalerei und präsen- Stephan Mayer in der jüngsten tierte ihre Ergebnisse in über 50 Kreistagssitzung anmahnte. AltötEinzel- und 40 Gemeinschaftsaus- ting habe KATWARN zwar als ersstellungen im Landkreis Altötting, ter Landkreis installiert, andernin Traunstein und Regensburg, im orts aber sei die Akzeptanz bei weiHaus der Kunst in München oder tem größer. Er nannte als Beispiel im polnischen Lesnica. 1993 grün- Osnabrück, wo KATWARN auch dete sie die Malgruppe „Farbkreis“ genutzt werde, um beispielsweise per Zeitungsannonce, um mit über Schulausfälle zu informieren. Gleichgesinnten Aquarelle zu ma- Landrat Erwin Schneider erklärte, len und gibt seither ihr Wissen über er werde mit den zuständigen Mitdiese Disziplin an der Volkshoch- arbeitern der Landkreisverwalschule weiter. tung Verbesserungsmöglichkeiten Em Ende der Ausstellungsrunde besprechen, um eine höhere Beteizeigt Katalin Harrer noch eines ihrer Lieblingsbilder mit ihrer Wahl- ligung der Bürger zu erreichen. heimat Burghausen darauf. Sie hat Gleichzeitig erklärte er auf Nachdie Stadt schon vor langer Zeit ins frage von Kreisrat Hubert HochreiHerz geschlossen. Und da, im Lie- ter (Grüne), dass die Bürger im benweinturm, einmal auszustel- Landkreis auch weiterhin im Katalen, wäre nach all den doch recht strophenfall auf konventionellem weit gestreuten Ausstellungen Wege mit Warnfahrzeugen infornoch ein letztes bescheidenes Ziel. miert würden. − ecs