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Katharinen Hospiz Förderverein e. V. Ausgabe 26/2015 Achtsamkeit „Da, dieser kleine Zaunkönig, hast du ihn gesehen?“ „Ist dir aufgefallen, dass Frau Müller heute sehr abwesend war?“ Achtsamkeit im Alltag sind tausend Kleinigkeiten. Seide will anders behandelt werden als Jeansstoff, ein kleiner Junge anders als ein kleines Mädchen. Sieht man, dass der Partner ein Zeichen der Zuneigung braucht, die Begleitung heute in Ruhe gelassen werden will, die Freundin bedrückt ist? Nimmt man die feinen Schwingungen wahr, die signalisieren, was sich hinter der Oberfläche verbirgt? Achtsam sein heißt, im Moment präsent zu sein, heißt wahrzunehmen, was ist, ohne den Moment zu hinterfragen. Es gibt eine schöne Geschichte vom Leibarzt des Dalai Lama, der von misstrauischen westlichen Ärzten beobachtet, bei einer schwerkranken Frau die Diagnose stellen sollte. Er beugte sich achtsam über sie und hielt eine halbe Stunde lang ihren Puls. Seine Aufmerksamkeit war ganz bei der Frau. Danach sagte er in sehr poetischen Worten, was er registriert hatte. Ein Wind, sagte er, sei durch eine Tür in ihrem Herzen gekommen, die nie hätte geöffnet werden dürfen. Noch einmal gefragt, stellte er die exakte Diagnose im gängigen Mediziner-Latein. Sie war richtig. sah dieser tibetische Arzt die Frau im Zusammenhang mit dem Kosmos, von dem auch wir ein Teil sind. Vor allem aber hat er einfach beobachtet und der Frau seine ganze Aufmerksamkeit gegeben. Er war achtsam und hat es sicher schon lange geübt. Der Leibarzt hatte allerdings in seinen poetischen Worten die Frau in einen Zusammenhang gestellt, der mehr und größer ist als der leibliche. Während wir uns glücklich schätzen, wenn uns ein Arzt ganzheitlich betrachtet, d. h. als Wesen mit Körper und Geist in einer Umwelt und in familiären Zusammenhängen, Achtsamkeit ist ständig gefragt, bei uns im Umgang mit uns selbst und in der Begleitung von schwerkranken Menschen. Es ist ein Schlüsselwort in der Vorbereitung zum Hospizdienst, und vielleicht hatte deshalb die Fortbildung mit Holger Hermann zum Thema Achtsamkeit so viel Resonanz gefunden. Er praktiziert eine besondere Form der Achtsamkeitsübungen, die Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), und er hat uns daran teilhaben lassen. Jon Kabat-Zinn ist einer der bekanntesten Lehrer. Er lebt in den USA und hat eine weltbekannte Klinik zur Reduktion von Stress gegründet, die nicht nur viele Erwachsene, sondern auch abhängige Jugendliche behandelt. Er hat MBSR ins Leben gerufen, und viele, viele sind ihm auf der ganzen Welt gefolgt. Achtsamkeit soll und kann zu einer Klarheit des Geistes führen. Ich habe einmal in einer Meditation über einige Tage hinweg meine Gedanken bewusst registriert. Selten, wirklich selten, war ein origineller Gedanke darunter, aber tausend Gedanken und Bilder flogen mir durch den Kopf. Viele wiederholten sich. Ich glaube, den meisten Menschen geht das so. Wir lassen uns von Gedanken und Bildern im Kopf leiten und sehen selten das, was und wie es ist. Achtsamkeit kann uns helfen, das Kopfkino in den Hintergrund treten zu lassen und in Kontakt mit dem zu treten, was auf einer tieferen Ebene in und um uns ist. In der christlichen Tradition bezeichnet man die Übung zur Achtsamkeit als Kontemplation, in der buddhistischen als 2 Meditation. In den letzten Jahrzehnten treten die Unterschiede zwischen den Religionen in den Hintergrund, und Achtsamkeit gewinnt an Aufmerksamkeit – gleichgültig, woher man kommt. Und das aus gutem Grund. Begegnungsritualen. Die Achtsamkeit schafft den alten, vermeintlich bekannten Augenblick auch in der Beziehung zu Menschen neu. Es liegen darin die Neugier eines Kindes und die Weisheit eines Lebens. Johann Wolfgang von Goethe lässt Faust zum Augenblick sagen: „Verweile doch, du bist so schön.“ Jon Kabat-Zinn bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt: „Nur selten kommt es vor, dass andere Menschen uns wohlwollend als das sehen und erkennen, was wir sind. Meist haben sie es viel zu eilig und sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie lange genug Aufmerksamkeit für einen anderen aufbrächten. Und so wird das Leben der Menschen überall, in der Stadt und auf dem Land, immer einsamer und isolierter.“ Viele Menschen finden in der Natur Stille und Zugehörigkeit. Natur öffnet bei vielen Menschen das Herz, und die Achtsamkeit des Herzens ist Voraussetzung für Mitgefühl und letzten Endes für Religion. In der Natur ergibt sich der Sinn aus dem Da-Sein und So-Sein. Gegenwart ist allgegenwärtig, im Spiel der Katze, im Flug des Vogels, im Rauschen der Blätter, im Rollen der Welle und in der Wahrnehmung des Tuckerns des Bootes auf dem Wasser. Wir Menschen leben aber auch und vor allem in Beziehungen zueinander, und Beziehungen sind ein sehr kompliziertes Geflecht von Emotion, Aufmerksamkeit, alten Mustern und traditionellen Der Augenblick aber verweilt nicht, er ist, ausgesprochen, schon dahin. Kluge Menschen reden, wenn sie von Achtsamkeit sprechen, vom Erwachen zur Wirklichkeit der eigenen Erfahrung. Sie sagen auch, dass man über die Achtsamkeit zur Stille kommt und umgekehrt: dass die Stille aus der Achtsamkeit kommt. Lauschen Sie in die Stille der Nacht, auf die Pausen zwischen den Wörtern und auf den Moment, in dem das Kopfkino eine Pause macht. Die Stille kann sehr groß sein. Möglicherweise liegt in unserer Sehnsucht, einen schönen Augenblick für immer und ewig zu behalten, die Sehnsucht nach eben dieser Stille, denn ein Teil von uns weiß, dass die Stille innerer Frieden ist. 3 Raus in den Garten! NEUPL A N U NG N E U E G E S T A LT U N G I N 2 016 Der raue Wind weht uns um die Nasen, die Bäume sind nun blattleer und doch möchten wir an dieser Stelle schon einen Ausblick auf das neue Gartenjahr wagen, denn Veränderungen stehen an im Katharinen Hospiz am Park. Das neue Jahr soll ein aktives Gartenjahr werden in der Mühlenstraße 1, denn Ziel ist es mehr Leben und Freude nach Außen zu holen. Die aktuelle Lage zeigt, dass es fast nur möglich ist, die Terrasse am Haus zu nutzen und den Ausblick zu genießen. Und auch hier sind Stolperfallen vorhanden, denn der Belag ist für Betten, Rollatoren und Rollstühle mehr als ungeeignet – eine holprige Angelegenheit, wenn man es direkt so sagen kann. Daher möchten wir unter anderem durch neue Plattenbeläge auf der Terrasse und auch einen Rundgangweg durch den Garten bessere und neue Möglichkeiten schaffen, damit Gartenliebhaber auch mit Rollator oder Rollstuhl das frische Grün erleben und neue Kraft schöpfen können – bei Gesprächen oder in aller Stille. Ob aktiv unterwegs oder genießend auf der Terrasse bei einer Tasse Tee oder Kaffee, unser Garten soll in seiner Pracht noch mehr in das tägliche Hospizleben eingebunden werden. So soll es möglich sein, neue Kraft zu schöpfen durch diese neue Verbindung von Außen und Innen, denn besonders der Jahreszeitenzyklus ist Teil vom Leben und auch vom Sterben. Genau wie 4 wir wissen, dass das Sterben im Hospiz allgegenwärtig ist, gehört es dazu, dass Blätter verwelken und vom Baum fallen. Doch der Garten zeigt, dass auch neues Leben entsteht – Jahr für Jahr – und genau dies wird durch die Umgestaltung der Wege, Beläge die Entstehung von neuen Ruhezonen und einem Wasserspiel noch mehr ins Katharinen Hospiz am Park hereingeholt. Solche Veränderungen führen zwangsläufig jedoch auch dazu, dass es eine Bauphase geben wird. Nervenaufreibend von Zeit zu Zeit, doch sind wir bedacht, dass nicht all zu viel störender Lärm nach innen gelangt. Und wer weiß, manchmal ist gerade etwas Bewegung auch interessant, und so mancher mag dann schauen, was da wohl vor sich geht im Garten. In insgesamt drei Bauabschnitten werden wir die Umgestaltung unseres gewachsenen Gartens in Angriff nehmen. Wir nehmen es positiv und sehen das Ziel am Ende! BAUM ST UM PF M I T BL ICK FA NG TER R A SSENBER EICH V ER Ä NDER N NISCHEN EINR ICHTEN alle verwendeten Fotos sind Beispielbilder VE – KTI UNG A R Z T AT F L A N ICH T BEP EGELE PFL W EGF ÜHRUNG IM GA RTENBER E ICH K R ÄU TER BEET – HOCHBEET 5 Schöne Tage I N W E S T- B A R G U M I N N O R D F R I E S L A N D Vom 18. bis zum 20. September 2015 fand in WestBargum ein Familienwochenende statt. Schwester Birgit Mondry und Ehrenamtliche nahmen an einem sonnigen Freitagnachmittag die Familien mit schwerst erkrankten Kindern und ihren Geschwistern auf dem wundervollen Gelände und in dem liebevoll und behindertengerecht umgebauten ehemaligen Bauernhof in Empfang. Alle waren begeistert von dem schönen Anwesen und den farbenfroh eingerichteten Zimmern. Es gab große Wiedersehensfreude unter den Familien und es bildeten sich sofort Spielgemeinschaften zwischen den Kindern. Am Abend wurde allen ein sehr reichhaltiges und vielfältiges Buffet von Kerstin, der freundlichen Chefin und Besitzerin des Bauernhofes, angeboten. Der Tag klang aus mit Gemütlichkeit, Heiterkeit und Liedern. Wunderbare Spielmöglichkeiten bei schönstem Sonnenschein erwarteten die Kinder am Samstag im Obstgarten. Die große Schaukel war wie für Julian bestellt (damit er sich auch ohne Rollstuhl frei fühlen konnte). Er genoss es sichtlich ohne Rollstuhl durch die „Lüfte zu fliegen“. Auch die anderen Kinder fanden ihr Lieblingsgerät, so dass dem Spielspaß nichts im Wege stand. Für die Eltern gab es vor allem Entlastung und Entspannung, Massage, Tischtennisspiel, Mittagsstunde oder Angebote zum Basteln, Werken oder Handarbeiten. Die Kinder fanden unter den Erwachsenen: Holzwerker, Bastler, Spielgefährten, Abenteurer, Wunscherfüller, Babysitter … 6 Der Grillabend wurde gekrönt von einem Lagerfeuer mit Marshmallows auf Spießen und Popcorn in Sieben. Wunschlieder wurden gesungen, von der Gitarre und teils auch von einer Trommel begleitet. Am Sonntag gab es ein sehr gemütliches Frühstück und vor dem Abschied einen gemeinsam gestalteten Gottesdienst zum Thema „Die Welt ist bunt wie ein Regenbogen“. Damit endete ein Wochenende, das alle Beteiligten (nachhaltig) beglückt hat. (Barbara Friedrichs, ehrenamtliche Mitarbeiterin) 7 Durch Musik Frieden finden M U S I K T H E R A P I E I M K A T H A R I N E N H O S P I Z A M PA R K Wenn die Worte fehlen, kann die Musik zu einer Sprache werden, die mehr als das Gesagte ausdrückt und auch Brücken schlagen kann – noch einmal zurück ins Leben. „Musik schenkt positive Emotionen, Nähe, Liebe und Trost“, sagt Margarete Schicht. Wöchentlich kommt die Musiktherapeutin, die vom Musiktherapie Institut Rendsburg an das Katharinen Hospiz am Park vermittelt wurde, zu uns ins Haus, besucht mit ihren Instrumenten und Notenbüchern alle Patienten. Vielen von ihnen begegnet sie nur ein einziges Mal, und kann dennoch oft so viel bewirken. „Musik erinnert an besondere Momente, holt die Patienten noch einmal ins Leben zurück und hilft gerade dadurch, loszulassen“, sagt die Musikpädagogin mit therapeutischer Zusatzausbildung (Abschluss: Master of Arts). Und selbst Patienten, denen dieser biografische Aspekt fehlt, schenken die Töne und Schwingungen, die zum Beispiel mit Klangschalen erzeugt werden, Entspannung und innere Ruhe. „Besonders schön ist es, wenn die zumeist verunsicherten Angehörigen mit im Zimmer sind und diese positive 8 Wirkung auch bei ihnen eintritt“, sagt Margarete Schicht. Die Kosten für das wichtige Therapie-Angebot übernehmen die Kassen nicht, sie werden vom Katharinen Hospiz Förderverein sicher gestellt. Welche Musik, welche Instrumente, welche Ansprache – diese und weitere Fragen werden zusammen mit Ärzten, Pflegepersonal und anderen Therapeuten abgesprochen. „Diese Teamarbeit funktioniert hier ganz wunderbar“, sagt die Musiktherapeutin, die am Ende ihres Arbeitstages ziemlich müde nach Hause fährt. „Diese intensiven Begegnungen, das permanente Abschied nehmen kosten schon Kraft, aber ich bekomme auch so viel Dankbarkeit und Lebensfreude zurück.“ Manche Patienten, die lange nicht gesprochen haben, bringt sie sogar zum Singen. „Es ist eine große Freude, mitzuerleben, wie sich Menschen auf dem letzten Stück ihres Lebensweges in eine friedliche Harmonie hinein schwingen.“ Eine wichtige Säule mit tragender Funktion UNSER E NEUEN UND BEK A NNTEN EHR ENA MT L ICHEN M I TA R BEI T ER I N N EN Ohne unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen wäre die intensive Betreuung, die uns so wichtig ist, schlichtweg undenkbar. Sie schenken Zeit, führen Gespräche, entlasten Angehörige und sind immer da, wenn sie gebraucht werden. Ihre Arbeit hat einen unschätzbar hohen Wert nicht nur für uns, sondern vor allem für unsere Patienten und ihre Angehörigen. Einen großen Dank an unsere langjährigen BegleiterInnen Viele ehrenamtliche MitarbeiterInnen unterstützen uns schon etliche Jahre, wie Ines Küter, Eike Schubert und Waltraut Peters. 10 Jahre sind sie nun schon dabei. Und da man nicht oft genug Danke sagen kann, haben wir einen offenen Abend zum Anlass genommen, sie in aller Form zu ehren. Herzlich willkommen – 14 neue ehrenamtliche MitarbeiterInnen Es freut uns sehr, dass sich auch immer wieder neue Gesichter einbringen möchten. Schließlich wird jede helfende Hand gebraucht. Feierlich wurden sie im Rahmen des offenen Abends willkommen geheißen, nachdem sie sich in einem Vorbereitungskurs auf die Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen und ihren Familien vorbereitet haben. Calliopi Hansen, Gitta Hansen, Andrea Herwig, Nicole Jansen-Kruppa, Editha Klamt, Mona Marquardt und Bärbel Nürnberger absolvierten Kurs 23 im Erwachsenenbereich von AHPBD, während Maike Asmussen, Alex Diendorf, Christina Geiling, Birgit Peters, Sabine Stegen, Birgitt Thomsen sowie Elisabeth Voß-Isenbeck Kurs 5 aus dem Bereich ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst besuchten. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! 9 Kontemplation E I N S PI R I T U E L L E R W EG VO N W I L L IGI S J ÄGE R , K R E UZ V E R L AG , F R E I BU RG Willigis Jäger ist 90 Jahre alt, Benediktinermönch, Zen-Meister und Mystiker. Er lebt auf dem Benediktushof in Holzkirchen bei Würzburg, einer überkonfessionellen Bildungseinrichtung, die bis 2007 von ihm geleitet wurde und die sich den Menschheitsfragen nach Sinn und Zweck des Lebens und des Sterbens, der Religion und der Spiritualität widmet. Seine Vision: der soziale Gedanke, Gemeinschaft, die Idee der Verantwortung für sich selbst, für einander, für die Umwelt – die Menschheit soll zusammenwachsen und zusammen wachsen. Er setzt sich ein für eine nicht konfessionelle, umfassende Religiosität, die moderne Erkenntnisse aus Natur- und Geisteswissenschaften integriert. Wer ist spannender – der Mensch und Autor Willigis Jäger oder das, was er schreibt. Nun, beides ist nicht voneinander zu trennen. 10 Diese Gedanken sind nicht zuletzt auf vielen Reisen in die Dritte Welt gewachsen und bei einem zwölfjährigen Aufenthalt in Japan, wo er zum Zen-Meister ausgebildet wurde. Westliche und östliche Weisheit zusammenzubringen ist deshalb eines seiner großen Anliegen. Willigis Jäger glaubt, dass die Evolution neue Bewusstseinsebenen hervorbringen wird und dass die Zeit reif ist für eine solche neue Ebene. Kontemplation ist einer der Wege dahin. Kontemplation ist ein Weg der Stille und der Heilung. Die großen spirituellen Meister des Abendlands sind diesen Weg gegangen: Loslassen, sich einlassen, Eintauchen in einen Raum der Stille, die neue Kraft gibt. Das Buch „Kontemplation – ein spiritueller Weg“, das im Verlag Kreuz in Freiburg erschienen ist, führt zurück auf einen Weg, in dem Spiritualität das (Alltags-)Leben durchdringt. Veranstaltungen Vorankündigung M I T D E M K A T H A R I N E N H O S P I Z A M PA R K I N D I E Z U K U N F T ! Unter diesem Titel möchte der Katharinen Hospiz Förderverein im Frühjahr 2016 eine Veranstaltung anbieten. Wir wollen eine breite Öffentlichkeit erreichen und über die gesetzlichen Veränderungen sprechen, die im November 2015 im Bundestag verabschiedet wurden. Wie wollen wir sterben? Eine schlichte Frage, die jeden Menschen betrifft, auf die es keine einfache Antwort gibt. Zu individuell ist der persönliche Hintergrund und zu komplex der gesetzliche Rahmen, der das letzte Stück des Lebens umgibt. Die Mitglieder des Katharinen Hospiz Fördervereins haben sich mit dem Thema Sterbehilfe befasst – für uns wurde deutlich: •So., 13. Dezember 2015 World Candlelight, Beginn um 18.00 Uhr auf dem Sternenfriedhof, Nebeneingang Mühlenstraße •Mi., 03. Februar 2016 Infoabend für den Ehrenamtlichen Vorbereitungskurs, Beginn um 19.00 Uhr Die vielfältigen Angebote des Katharinen Hospiz am Park für die Begleitung eines schwerstkranken Menschen und seiner Familie werden durch Hauptsowie Ehrenamtliche MitarbeiterInnen dargestellt und sollen zur anschließenden Podiumsdiskussion anregen. Mit einer musikalischen Beglei- tung soll diese interessante Veranstaltung abgerundet werden. •So., 21. Februar 2016 Katharinengottesdienst in St. Jürgen, Beginn um 10.00 Uhr z Förderverein Das Wichtigste ist das Wohlergehen jedes einzelnen Patienten, das individuelle Schicksal und natürlich das Wissen zu allen Hilfs- und Linderungsangeboten der Palliativmedizin und Hospizarbeit. 11 Kirsten Braasch H AU P TA MT L ICHE M I TA R BEI T ER I N Kirsten Braasch ist seit Januar 2015 als Ärztin im Bereich SAPV im Katharinen Hospiz am Park tätig. Was umfasst Ihren Aufgabenbereich? Ich führe Hausbesuche bei Patienten mit SAPV durch. Dabei ist das Erkennen und Behandeln von Schmerzen, Luftnot, Angst und anderen Symptomen zentraler Teil meiner Arbeit. Abhängig von der Lebenssituation des Erkrankten erfolgt eine einmalige Beratung oder eine längere Betreuung immer in gutem Kontakt mit dem Hausarzt. Gemeinsam mit einer Palliative Care-Schwester und weiteren Kooperationspartnern versuche ich Patienten und Angehörige so zu unterstützen, dass ein Verbleiben in der vom Patienten gewünschten Umgebung (Häuslichkeit oder Pflegeheim) möglich wird. Neben der Betreuung vor Ort gehört auch die Vor- und Nachbereitung zu meinen Aufgaben. Ebenso diene ich als Schnittstelle für Angehörige, Pflegekräfte und Hausärzte. Warum arbeiten Sie gerne im Katharinen Hospiz am Park? Nach meiner Ansicht ist die eigentliche ärztliche Kunst nicht die Durchführung medizinischer Diagnostik und Standardtherapien, sondern Patienten so über ihre Erkrankung aufzuklären, dass ein selbstbestimmter individueller Umgang mit der neuen Lebenssituation möglich wird. In der heute schnelllebigen Zeit bleibt Ärzten hierzu oft keine Zeit. Im Katharinen Hospiz am Park habe ich eine Arbeitsstelle gefunden, wo genau diese Art zu arbeiten gefordert und gefördert wird. Deshalb arbeite ich gerne hier. Was motiviert Sie? Weniger die gesagten Worte, als die gelebten Momente und dass wir alle gemeinsam etwas sehr Wertvolles vollbringen – jeden Tag aufs Neue. Was bedeutet „Leben“ für Sie? Einen Weg zu gehen, der in ruhigen Zeiten einfach geradeaus verläuft, der in unruhigen Zeiten aber auch steinig werden kann, der zeitweise nicht erkennen lässt, wie und wohin es weiter geht, der aber nach Erreichen einer Bergkuppe immer wieder neue Ausblicke gibt. Der Katharinen Brief ist ein gemeinsames Projekt des Katharinen Hospiz Fördervereins e. V. und der Katharinen Hospiz am Park gGmbH. Inhaltlich verantwortlich: Hans A. Dethleffsen, 1. Vorsitzender · Sr. Claudia Toporski, Hospizleitung Mühlenstraße 1 · D-24937 Flensburg · Tel. 0461 50323-0 · Fax 0461 50323-23 · E-Mail: [email protected] Redaktionsteam: R. Grau, A. Kunsemüller, T. Sonntag, C. Toporski, A. Werner · Foto: KHaP, M. 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