- Cardigan-Corgi

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- Cardigan-Corgi
Die Fellfarbe beim Welsh Corgi
Genetik und medizinische Relevanz
„…pigment is not merely decorative; pigment has structural
and protective functions, and pigment cells have other
duties beyond color.”
Zitat: J.P. Yousha in Coat Color in Danes: History & current genetics
Funktionen von Pigment:
•  UV-Schutz; Schutz vor freien Radikalen (in Haut, Haaren und Auge,
Schallschutz im Innenohr; Neuromelanine im Gehirn)
•  Tarnung
•  Kommunikation/Warnfarbe
Dr. Anna Laukner
2
Stammvater Wolf: die „Urfarbe Zwei Pigmentarten:
 Eumelanin (schwarz)
 Phäomelanin (gelblich)
Zwei Merkmale:
 Einzelhaarbänderung
 Wildfarbigkeitsabzeichen
Dr. Anna Laukner
3
Mutationen (I)
A-Locus
E-Locus
A-Locus
und Saddle
tan-Locus
K-Locus
Dr. Anna Laukner
4
Mutationen (II)
?
braun
(B-Locus)
?
dilute
dilute
dilute
(D-Locus) (D-Locus)
(D-Locus)
braun
(B-Locus)
Eumelanin
Dr. Anna Laukner
Phäomelanin
5
Locus
Entdeckte und noch vermutete Farbgene
Gen bzw. kodiertes Protein
Gentest
A-Locus (Aguti)
ASIP (Agouti Signal Peptid)
Ay , aw, at, a
B-Locus (Braun)
TYRP1 (Tyrosinase Related Protein)
Drei Varianten mit je B und bs, bd oder bc, mind. eine weitere
bei der Franz. Bulldogge, evtl. auch beim Spitz
C-Locus
(Chinchilla)
TYR (Tyrosinase) ?
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
D-Locus (Dilution) MLPH (Melanophilin Gen)
D, d
E-Locus
(Extension)
E, Em, eh und eg, e
MC1R (Melanocortin Receptor 1 Gen)
G-Locus (Greying)
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
H-Locus
(Harlekin)
PSMB7 (Proteasome subunit beta-type 7)
H, h
K-Locus (Black)
CBD103 (Beta-Defensin 103)
KB, ky
M-Locus (Merle)
PMEL17 (SILV)
M, m
S-Locus (PiebaldScheckung)
MITF (Microphtalmia-associated
transcription factor)
S, sp weitere Genorte für Scheckung werden vermutet
T-Locus
(Tüpfelung,
„mottle“)
Saddle-tan-Locus
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
hnRNP
Dr. Anna Laukner
Wird derzeit entwickelt
6
Entdeckte und noch vermutete Farbgene
Relevanz beim Pembroke
Locus
Gen bzw. kodiertes Protein
Gentest
A-Locus (Aguti)
ASIP (Agouti Signal Peptid)
Ay , aw, at, a
B-Locus (Braun)
TYRP1 (Tyrosinase Related Protein)
Drei Varianten mit je B und bs, bd oder bc, mind. eine weitere
bei der Franz. Bulldogge, evtl. auch beim Spitz
C-Locus
(Chinchilla)
TYR (Tyrosinase) ?
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
D-Locus (Dilution) MLPH (Melanophilin Gen)
D, d
E-Locus
(Extension)
E, Em, eh und eg, e
MC1R (Melanocortin Receptor 1 Gen)
G-Locus (Greying)
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
H-Locus
(Harlekin)
PSMB7 (Proteasome subunit beta-type 7)
H, h
K-Locus (Black)
CBD103 (Beta-Defensin 103)
KB, ky
M-Locus (Merle)
PMEL17 (SILV)
M, m
S-Locus (PiebaldScheckung)
MITF (Microphtalmia-associated
transcription factor)
S, sp weitere Genorte für Scheckung werden vermutet
T-Locus
(Tüpfelung,
„mottle“)
Saddle-tan-Locus
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
hnRNP
Dr. Anna Laukner
Wird derzeit entwickelt
7
Entdeckte und noch vermutete Farbgene
Relevanz beim Cardigan
Locus
Gen bzw. kodiertes Protein
Gentest
A-Locus (Aguti)
ASIP (Agouti Signal Peptid)
Ay , aw, at, a
B-Locus (Braun)
TYRP1 (Tyrosinase Related Protein)
Drei Varianten mit je B und bs, bd oder bc, mind. eine weitere
bei der Franz. Bulldogge, evtl. auch beim Spitz
C-Locus
(Chinchilla)
TYR (Tyrosinase) ?
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
D-Locus (Dilution) MLPH (Melanophilin Gen)
D, d
E-Locus
(Extension)
E, Em, eh und eg, e
MC1R (Melanocortin Receptor 1 Gen)
G-Locus (Greying)
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
H-Locus
(Harlekin)
PSMB7 (Proteasome subunit beta-type 7)
H, h
K-Locus (Black)
CBD103 (Beta-Defensin 103)
KB, kbr, ky
M-Locus (Merle)
PMEL17 (SILV)
M, m
S-Locus (PiebaldScheckung)
MITF (Microphtalmia-associated
transcription factor)
S, sp weitere Genorte für Scheckung werden vermutet
T-Locus
(Tüpfelung,
„mottle“)
Saddle-tan-Locus
Bisher nicht molekulargenetisch nachgewiesen
hnRNP
Dr. Anna Laukner
Wird derzeit entwickelt
8
Weißscheckung
E-Locus
K-Locus
A-Locus
Merle
Merke:
Die Grundfarbe vererbt sich unabhängig von
der Weißscheckung und vom Merlefaktor.
Dr. Anna Laukner
10
E-Locus
E
Ausprägung von
Eumelanin und
Phäomelanin möglich
EM
schwarze Maske
e
nur Phäomelanin
WCC: clear red; WCP: fawn
Dr. Anna Laukner
11
E-Locus:
M
E (Maske)
an
Fang (kann sich bis über
Augen erstrecken)
•  Restliche Körperfarbe
wird durch K- bzw. ALocus bestimmt
•  Weiße Abzeichen
überlagern Maske –
dann meist dunkle
Verbrämung am Rand
Dr. Anna Laukner
12
http://www.phi-vestavia.com/colors2.htm
•  (Eumelanin-)Maske
E-Locus (e/e)
Dr. Anna Laukner
13
Fotos: http://www.welshcorgi-news.ch
•  Genotyp e/e: Nur Einlagerung von Phäomelanin möglich-> Hund ist
einfarbig gelblich bis rötlich.
•  e/e (red) überlagert die Gene des K- und A-Locus („Tarnkappe“).
E-Locus (e/e)
•  Stammesgeschichtlich
alte Mutation ->
kommt in sehr vielen
Rassen vor.
•  Hunde mit e/e haben
oft Wechselnasen (im
Winter heller).
Fotos: http://www.welshcorgi-news.ch
Dr. Anna Laukner
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K-Locus
KB
nur Ausprägung von Eumelanin
(dominantes schwarz); beim Corgi
wahrscheinlich nicht mehr existent
kbr
brindle (gestromt)
kein Gentest verfügbar
ky
Ausprägung von Eumelanin und
Phäomelanin je nach Genotyp am A-Locus
Dr. Anna Laukner
15
K-Locus: KB
•  KB ist Dominantes Schwarz.
•  Ein solcher Hund kann alle Zeichnungen des A-Locus
sowie gestromt verdeckt tragen, zeigt sie selbst also
nicht.
•  Außerdem kann er das Allel e des E-Locus tragen und
vererben. •  Deshalb sind dominant schwarze Hunde meistens
„Überraschungseier .
Ist beim Welsh Corgi höchstwahrscheinlich nicht
existent.
Dr. Anna Laukner
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K-Locus: kbr (brindle)
•  kbr führt zu Stromung, ist dominant über
Nicht-Stromung. Kein zuverlässiger Gentest
verfügbar.
•  Je nach Eumelaninpigmentierung sind die
Streifen schwarz, blau, chocolate oder lilac.
•  Stromungsverlauf immer entlang dem
Verlauf der Muskelfasern (Beine längs
gestreift) - im Unterschied zu Tigern und
Zebras.
Dr. Anna Laukner
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K-Locus: kbr (brindle)
redbrindle
Dr. Anna Laukner
darkbrindle
18
K-Locus: kbr (brindle)
In Verbindung mit
dem Markenfaktor at
ist der Hund
„schwarzgestromt
(tricolour with brindle
points)
Dr. Anna Laukner
19
K-Locus: ky
Der Genotyp ky/ky läßt die Ausprägung
der Allele des A-Locus zu.
Merke: Bei red, sable und tricolour
(with red markings) liegt immer ky/ky
auf dem K-Locus vor.
Dr. Anna Laukner
20
A-Locus
Ay
dominantes gelb, mehr oder weniger stark
ausgeprägte dunkle Haarspitzen.
Sable, red
aw
wolfsfarben (beim Corgi extrem selten,
entspricht Fellfarbe des Västgötaspets)
at
tan markings (tricolour)
a
rezessives schwarz (beim Corgi extrem selten)
Dr. Anna Laukner
21
A-Locus: Ay (sable)
•  Ay: Dominantes Gelb.
•  Ausdehnung der dunklen Haarspitzen sehr unterschiedlich - von
sattelähnlicher Dichte bis zu wenigen schwarzen Haarspitzen alles
möglich.
Foto rechts: http://www.phi-vestavia.com/colors2.htm
Dr. Anna Laukner
22
A-Locus: Ay (sable)
•  Eumelanin kann
schwarz, braun,
blau oder lilac
sein.
Fotos: http://www.welshcorgi-news.ch
Dr. Anna Laukner
23
A-Locus: Ay (sable)
Merkmal von Ay:
dunkler Fleck über
Violscher Drüse
Dr. Anna Laukner
24
Dominantes Gelb / Rezessives Gelb
•  Abgrenzung von Ay (red) zu
e/e (clear red) ist manchmal
schwierig (am einfachsten
bei Neugeborenen).
•  Hunde mit e/e können kein
schwarzes Pigment ins Haar
einlagern, Hunde mit Ay
schon.
•  Unterscheidungsmerkmal
Krallenfarbe und Tasthaarfarbe beim Corgi schwierig
wegen Weißscheckung.
Dr. Anna Laukner
Fotos: http://www.welshcorgi-news.ch
25
Dominantes Gelb / Rezessives Gelb
•  Aus Verpaarung von Ay mit e/e können auch
schwarze und gestromte Welpen fallen.
Foto rechts: www.welshcorgi-news.ch
Dr. Anna Laukner
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Farbintensität Phäomelanin
•  Derzeit noch kein Gentest verfügbar
•  Züchtererfahrung: volle Intensität dominant über
aufgehelltes Phäomelanin.
•  Mischerbige Hunde stehen im Phänotyp dazwischen (so
genannter intermediärer Erbgang).
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A-Locus: at (Markings)
• 
• 
• 
at: Wildfarbigkeitsabzeichen auf dunklem Grund
Black and Tan
Ergibt in Kombination mit Weißscheckung Tricolor.
Dr. Anna Laukner
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A-Locus: at (tan Abzeichen)
Dr. Anna Laukner
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Schwarzgestromt
•  Genotyp kbr/- at/at
•  Schwarz mit gestromten Wildfarbigkeitsabzeichen
Dr. Anna Laukner
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at: Saddle tan (RHT)
• 
• 
Werden black-and-tan geboren
Aktuelle Studie zeigt, dass offensichtlich Sattelzeichnung der Wildform entspricht und
Black-and-Tan durch eine Mutation daraus entstanden ist:
Dreger, D.L.; Parker, H.G.; Ostrander, E.A.; Schmutz, S.M.: Identification of a mutation that is associated with the saddle
tan and black-and-tan phenotypes in Basset Hounds and Pembroke Welsh Corgis. J Hered. 2013 May-Jun; 104(3):
399-406
31
Dr. Anna Laukner
32
Dr. Anna Laukner
33
Dr. Anna Laukner
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Dr. Anna Laukner
35
Dr. Anna Laukner
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Saddle tan
Dr. Anna Laukner
37
Saddle tan
Dr. Anna Laukner
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Creeping tan
Dr. Anna Laukner
39
at: Creeping Tan
Dr. Anna Laukner
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Saddle tan
Derzeit läuft eine Studie bei Laboklin zur Unterscheidung
zwischen Tricolour (BHT) und saddle tan (RHT).
Interessierte Züchter und Besitzer (v.a. Pembroke Corgis)
können gerne daran teilnehmen – weitere Infos nach dem
Vortrag.
Fotos: http://lakeshorecorgi.com/index.php/pwc-information/coats-color/
41
A-Locus: a
•  a: rezessives Schwarz
•  Vor allem bei Hütehunderassen (Deutscher
Schäferhund, Puli, Sheltie, aber auch
Schipperke, Spitz)
•  Häufigkeit beim Corgi: unbekannt (Hinweis
wäre etwa schwarzer Welpe aus sable bzw.
tricolour Eltern).
Dr. Anna Laukner
42
Dr. Anna Laukner
43
B-Locus
B
kein braun
b
braun
Dr. Anna Laukner
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•  Verdünnt schwarzes Eumelanin
zu braun.
•  Es gibt (mindestens) drei
verschiedene Allele b.
•  b ist entwicklungsgeschichtlich
sehr alt (in allen Rassen
vorhanden, mit je nach
Selektionsdruck unterschiedlich
starker Verbreitung).
•  War früher (außer bei deutschen
Jagdhunderassen) wenig beliebt,
man vermutete „Degeneration
als Ursache. Heute weitgehend
„rehabilitiert , erlebt sogar einen
Boom als Modefarbe.
Dr. Anna Laukner
45
Fotos: http://www.welshcorgi-news.ch
B-Locus: b (chocolate)
D-Locus
D
kein dilute
d
dilute (blue)
Dr. Anna Laukner
46
D-Locus (d) dilute
•  d/d führt zu
Verklumpung der
Pigmentkörnchen:
black wird blue; red
wird fahlrot. •  Umstritten, da dieser
Faktor mit
Farbmutantenalopezie assoziiert
sein kann.
•  Blue hat nichts mit
„Blue Merle“ zu tun!
•  Fehlfarbe bei beiden
Corgi-Rassen.
Foto: http://www.welshcorgi-news.ch
Dr. Anna Laukner
47
Farbmutantenalopezie
•  Syn.: Color Mutant
Alopecia (CMA), Black
Hair Follicle Dysplasia)
•  Vor allem Bereiche mit
Eumelanin betroffen,
Phäomelanin weniger.
•  Nur pigmentierte Bereiche
betroffen, unpigmentierte
(weiße) nicht.
•  Keine Heilung möglich,
nur Kontrolle von
Sekundärinfektionen.
Dr. Anna Laukner
48
Farbmutantenalopezie
•  Syn.: Color Mutant
Alopecia (CMA), Black
Hair Follicle Dysplasia)
•  Vor allem Bereiche mit
Eumelanin betroffen,
Phäomelanin weniger.
•  Nur pigmentierte Bereiche
betroffen, unpigmentierte
(weiße) nicht.
•  Keine Heilung möglich,
nur Kontrolle von
Sekundärinfektionen.
Dr. Anna Laukner
49
Dr. Anna Laukner
50
M-Locus
M
merle
m
non merle
Dr. Anna Laukner
51
M-Locus (Merle)
•  Bei vielen
Hütehunderassen
traditionelle
Farbe
(Altdeutscher
Tiger, Berger de
Beauce arlequin
sowie vielen
Briten etc.)
Dr. Anna Laukner
52
www.welshcorgi-news.ch
M-Locus (Merle)
Dr. Anna Laukner
53
M-Locus (Merle)
Unvollständig dominanter Erbgang
Dr. Anna Laukner
M/M (homozygot): Weißtiger, hoher
Prozentsatz an Taubheit und Augenanomalien
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Foto rechts: http://www.welshcorgi-news.ch
M/m (heterozygot): bisher kein Beleg für
Schadwirkung
M-Locus (Merle)
•  Gefahr:
Merle prägt sich
nur auf
EumelaninPigmentierung aus,
nicht auf
Phäomelanin!
  Fazit: Merle sieht
man nur auf
schwarzem
Pigment, nicht auf
rotem oder
gelbem.
Dr. Anna Laukner
55
Kryptisches Merle (Mc)
Cryptic merle (Mc): Nur auf kleinen
Körperbereich beschränkt oder gar nicht
sichtbar (beruht auf verkürzter DNA-Sequenz
des Merle-Gens). Andere Farbgene verhindern oder überlagern
die Ausprägung (etwa e/e (clear red) oder
Extremscheckung)
Foto rechts: www.welshcorgi-news.ch
Dr. Anna Laukner
56
Merle
Ein Gentest ist sinnvoll:
•  wenn unklar, ob M/M oder M/m
•  Bei red, sable oder clear red aus merle
Eltern oder vor merle Verpaarung
•  Verdacht auf cryptic merle
Dr. Anna Laukner
57
Sable merle
•  Bei Geburt
noch ganz
gut zu
erkennen ...
Dr. Anna Laukner
58
Sable/merle
•  Bei Geburt
noch ganz
gut zu
erkennen ...
•  ... beim
erwachsenen
Hund schon
weniger!
Dr. Anna Laukner
59
Sable merle
Foto unter dem Link:
http://www.cwcorgi.com/Aragorn/ColorRegist.htm
Dr. Anna Laukner
60
M-Locus (Merle)
•  Merle: sehr umstritten und neuerdings wieder
stark in der Diskussion, da es zur Zeit
„Modefarbe ist.
•  Befürchtung: zukünftig mehr Weißtiger, auch in
Tierheimen.
Dr. Anna Laukner
61
Merle x Merle
In anderen Ländern durchaus üblich:
http://www.cardicorgis.com/PecanValley/
dynamic/kodak.php
Dr. Anna Laukner
62
Abstammung laut Pedigree Datenbank:
Tricolour with brindle points x Blue merle and white with brindle
Dr. Anna Laukner
63
Abstammung:
Cryptic merle x Blue merle
Dr. Anna Laukner
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§ Merle §
Deutschland:
M x M Verpaarungen sind nicht
erlaubt!
(§11b TSchG: (1) Es ist verboten,
Wirbeltiere zu züchten (...), soweit (...)
züchterische Erkenntnisse (...) erwarten
lassen, dass als Folge der Zucht (...) bei
der Nachzucht (...) oder deren
Nachkommen erblich bedingt
Körperteile oder Organe für den
artgemäßen Gebrauch fehlen oder
untauglich oder umgestaltet sind und
hierdurch Schmerzen, Leiden oder
Schäden auftreten
Dr. Anna Laukner
65
S-Locus
S
keine Piebald-Scheckung
s
Piebald-Scheckung
Dr. Anna Laukner
66
S-Locus (Piebald-Scheckung)
• 
• 
• 
Pigmentzellen wandern während
der Embryonalentwicklung von der
Neuralleiste in die Haut
Pigmentierung geht zentrifugal und
konvex von zwei Pigmentzentren
aus: am hinteren Körperende und
am Kopf. Ganz zum Schluss
schließen sich die pigmentierten
Areale an der Brust, an der
Mittellinie des Kopfes und an den
Akren.
Wird diese Migration gestört oder
unterbrochen, so ist die „genetische
Grundfarbe nur unvollständig zu
sehen.
Dr. Anna Laukner
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Piebald-Scheckung
•  Reinerbige Hunde für s/s zeigen Piebald-Scheckung (bis
zur Extremscheckung)
68
Foto: http://cardicommentary.de
Irische Scheckung
Bei den Briten gibt
es noch eine andere
Form der
Weißscheckung, das
so genannte Irish
Pattern, das
unabhängig von der
Piebald-Scheckung
des S-Locus vererbt
wird.
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Weißscheckung
Irish Pattern
Dr. Anna Laukner
Piebald Pattern
70
Problem: Taubheit
•  Pigmentzellen im Innenohr sind wichtig für die
Schallweiterleitung.
•  Auch diese Pigmentzellen können bei einer
Piebald-Weißscheckung fehlen
•  Folge: Einseitige oder beidseitige Taubheit
Dr. Anna Laukner
71
Problem: blaue Augen
•  Auch die Augen- und Lidpigmentierung kann bei einer
Weißscheckung betroffen sein
Folge: Ein oder zwei blaue
Augen, im Extremfall auch
unpigmentierte Lider
Foto: https://www.flickr.com/photos/brunkfordbraun/6976946760
Dr. Anna Laukner
72
Problem: blaue Augen
•  Auch die Augen- und Lidpigmentierung kann bei einer
Weißscheckung betroffen sein
Folge: Ein oder zwei blaue
Augen, im Extremfall auch
unpigmentierte Lider
Folge: Erhöhte Neigung zu
Lidreizung bei
unpigmentierten Lidern,
erhöhte
Lichtempfindlichkeit bei
blauen Augen
Foto: http://www.welshcorgi-news.ch
Dr. Anna Laukner
73
Problem: blaue Augen
Es gibt mindestens 3
verschiedene genetische
Ursachen für blaue
Augen:
•  Merle
•  Weißscheckung
•  Bislang nicht
identifizierter Faktor
für blaue Augen
Dr. Anna Laukner
74
Piebald + Merle
Piebald und Merle verstärken sich
möglicherweise in ihrer Schadwirkung
Fazit: In Rassen mit Merle sollte besonders
darauf geachtet werden, dass nicht mit dem
Piebald-Faktor gezüchtet wird.
Dr. Anna Laukner
75
Weißscheckung
Früher gab es solid Corgis – ganz solid ist aber heute bei allen
Briten selten bis nicht mehr existent ...
Dr. Anna Laukner
76
Weißscheckung
Piebald-Scheckung?
Irish Pattern + PiebaldScheckung?
Fotos: http://cardicommentary.de
77
Extremscheckung
•  Extremscheckung ist
bei den Briten nicht
erwünscht
•  Wahrscheinlichkeit für
Extremscheckung ist
beim Genotyp s/s auf
dem S-Locus erhöht.
•  Fazit: S/s nur mit S/S
verpaaren.
Dr. Anna Laukner
78
Weißscheckung
Dr. Anna Laukner
Fotos: http://cardicommentary.de/markings.htm
• Nicht jede Form der
Weißscheckung ist
schon
molekulargenetisch
identifiziert -> es gibt
weiteren
Forschungsbedarf
79
Dr. Anna Laukner
Fellfarben beim Border Collie
80
Fellfarbe und Verhalten
• 
• 
• 
• 
• 
• 
Zusammenhang wird immer wieder
hergestellt, geistert auch zur Zeit wieder
durch viele Foren und Vorträge
Wird mit Tyrosinaseaktivität begründet
(vereinfacht: Tyrosin ist Ausgangsstoff für
Melanin, Thyroxin und Adrenalin)
Aber: nicht wissenschaftlich belegt.
Auch bei hellhaarigen Hunden kann die Haut
dunkel sein (Melanozyten in Haarfollikeln
unterscheiden sich von Melanozyten in
Epidermis)
Generelle Tyrosinaseaktivität läßt sich nicht
unbedingt an Fellfarbe ablesen
(Weißscheckung)
„Cockerwut bei roten Cockern: läßt sich
durch getrennte Farbzucht erklären, rote
waren außerdem lange Zeit am häufigsten
Dr. Anna Laukner
81
Gentest: Chancen und Risiken
Chancen:
  Gesundheitliche Probleme ausschließen (z.B. cryptic merle oder Piebald)
  Eindeutige Zuordnung eines unklaren Phänotyps (z.B. ob red oder clear red; tricolour oder sable
etc.)
  Fehlfarben vermeiden (z.B. blue oder chocolate)
Risiken:
Foto links: www.welshcorgi-news.ch
  Genetische Verarmung durch einseitige Selektion und Verzicht auf Zucht mit Trägern
Dr. Anna Laukner
82
Gentest
•  Auf Züchterwunsch
•  Ggf. vor Merle-Verpaarung
•  Aus Blutprobe (Tierarzt)
oder Backenabstrich
(Züchter)
•  Bei Fragen:
☞ https://www.facebook.com/
AnnaLauknerAutorin oder
über Laboklin
Dr. Anna Laukner
83
Dr. Anna Laukner
84
Auf was kann man testen?
Ist ein Corgi red oder clear red?
Ist ein Corgi Träger von clear red?
Ist ein red Corgi Träger von tricolour?
Trägt ein Corgi die Piebald-Scheckung?
Merle
Diverse Fehlfarben: blau, chocolate, lilac,
schwarz
Dr. Anna Laukner
Fellfarben beim Border Collie
85
... und auf was kann man nicht
testen?
•  Unterschied zwischen red und sable
•  brindle
Dr. Anna Laukner
86
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!

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