Die Adele* + das LuSt - Integrative Lernwerkstatt Brigittenau

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Die Adele* + das LuSt - Integrative Lernwerkstatt Brigittenau
Integrative Lernwerkstatt Brigittenau - Newsletter Nr. 17 – Juni 2013
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15 Jahre ILB und kein bisschen müde:
Die Adele* + das LuSt**
DER NEWSLETTER
15 Jahre ILB – Programm & Rückblicke
Seite 3
LFD – Na servas
Seite 11
„ADELE“
Seite 12
Die ILB wird NMS
Seite 13
Grüne Außenstelle „LuST“
Seite 14
Schulen der Zukunft
Seite 17
Award Bessere Lernwelten
Seite 20
Eine Medaille für den Direktor
Seite 22
Es tut sich was
Seiten 29-40
SchülerInnen bis 15 : 15 Jahre ILB
Seite 41
www.lernwerkstatt.or.at *A D E L E ‐ Die neue Lernfortschrittsdokumentation an der ILB – sie ersetzt Ich‐kann‐Mappe, LFD, Logbuch (siehe Beitrag auf Seite 12) **LuSt: Lernen unter Sternen – Der Name des neuen ILB‐AU‐Unterstützungsvereins (siehe Beiträge und Glosse auf Seiten 14‐19) Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau
EDITORIAL
Liebe Leute, es war ca. ein Jahr vor dem 10 Jahres‐Fest der ILB! Unser Herr Direktor hatte die Idee, ein Jahr lange monatlich einen Newsletter zu veröffentlichen – als Countodown zum Fest sozusagen. Ich, TiLL, der Newsletter der ILB, wurde geboren und das erste Straßenfest der ILB geplant und realisiert. Toll war es, heiß war es, viele Kinder zwischen 6 und 10 Jahren waren da und viele LernbegleiterIn‐
nen, Nachbarn, Politik,… Seit dem sind 5 Jahre vergangen und es hat sich unfassbar viel getan in dieser Zeit:  die ILB wird 15!!!  die ILB ist nun bereits seit 4 Jahren eine Schule der 6‐15jährige  die ILB hat das 2. Gebäude dazubekommen  die ILB hat viele weitere Kinder in den letzten Jahren aufgenommen, die nun mitfeiern kön‐
nen  die ILB hat viele LernbegleiterInnen, die neu dazugekommen sind und die ILB kennenlernen und erleben und mitgestalten dürfen  die ILB hat endlich die langersehnte grüne Auß‐
stelle in der Stockerauer Au „LuST Stockerau“ Veränderung ist gut – Entwicklung wichtig. Vieles ist geblieben und das soll so sein:  Unser Direktor ist immer noch die unermüdli‐
che Seele und Triebfeder in der ILB  Die Eltern sind immer noch aktiv dabei und gestalten mit – der Elternverein der ILB ist eine aktive und wichtige Säule in der ILB  Die LernbegleiterInnen versuchen immer noch und immer wieder Lust aufs und am Lernen zu wecken und zu erhalten und arbeiten alle über die Zeit hinaus am Herstellen von Lernmateria‐
lien und am Beobachten und Beachten der SchülerInnen  Der Nachmittag darf immer noch laut sein Nr.17. - Juni 2013
Ein neuer Verein ist in Gründung „LuST Stockerau“ – Infos und die Möglichkeit gleich zu Beginn Mit‐
glied zu werden, findet ihr auf den Seiten 14‐19. Jubiläen bringen immer auch Ein‐ und Rückblicke mit sich – Eltern, LernbegleiterInnen, Kinder geben Einblicke in ihre ganz persönliche Sicht der ILB – auf den Seiten 3‐10. Was sich alles in der ILB tut, was die Kinder so machen, zeigen wir an Hand vieler Bilder auf den Seiten 29‐40. Und wer oder was ADELE ist, wird auch anschau‐
lich erklärt – auf Seite 12. Und gleich hier auf Seite 3 findet ihr das umfas‐
sende Festprogramm! Seid dabei! Feiert mit uns und habt viel Freude beim Lesen!  Die SchülerInnen dürfen hier Kinder und Ju‐
gendliche sein Immer noch unverändert, aber gar nicht gut:  Das Sekretariat der ILB ist nach wie vor von Spenden abhängig und kann nur mit Ihrer Hilfe aufrechterhalten werden. Bitte spendet wieder – die Kontonummer und Infos dazu finden Sie auf Seite 43 Nun feiern wir also das 15 Jahr ILB und freuen uns über verschiedene Anerkennungen und Auszeich‐
nungen – Siehe auf den Seiten 17, 20, 21. Euer TiLL* * Hier hat Martina Wolf dem TiLL ihre „Stimme“ geliehen
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Nr.17. - Juni 2013
Wir feiern! 15 Jahre ILB – Das Programm zum Fest
Festprogramm Planungsstand: 2. 6. 2013 09.45 Versammlung der Eingangs‐ und Über‐
gangsgruppen vor der Straßenbühne (bei Regen: im Turnsaal) Bühnenprogramm Ausstellungen 13.30 Kinder‐ und Erwachsenentrommeln Werkraum V50 13:45 Eröffnungsreden und Ansprachen 14.15 Schulband spielt, Chor mit Jonny Pinter singt 09. 45 Kinder‐Trommeln mit Karim 10.00 Stgr A+N: Rhythmische Performance 10.10 Verabschiedung der VerlässlerInnen des Gelben, Roten und Blauen Clusters auf der Straßenbühne (bei Regen: im Turnsaal V 50) 14.40 Stammgruppen D, J: 2 Lieder 11.00 2 Tänze OKE‐Kinder 14.50 Schulband 11.06 Verabschiedung der VerlässlerInnen des Grünen Clusters auf der Straßen‐
bühne (bei Regen: im Turnsaal V 50) 15.20 Modeschau 15.40 Stammgruppen H,P: Englische Lieder; Akrobatikgruppe; Tanz, Breakdance 14.30 Stammgruppe F+B Musikalischer Beitrag Mädchen der Stammgruppe F+G Tanzbeitrag 12.00 Mittagessen für alle SchülerInnen 13.30 Auszug der Gruppen zur Festbühne 16.05 Maskentheater Auftakt mit Kinder‐ u. Erwachsenen‐
trommeln 16.20 Stammgruppe G 16.30 Song von Celisha May (Mutter aus H) 13.45 Festeröffnung mit Ansprachen,… 16.35 Bauchtanz 14.30 Spielestationen, Bühnenprogramm, Standln, Ausstellungen, Buffet,… 16.45 Stammgruppe M: Bühnenauftritt 18.00 offizielles Ende 16.55 Bunte Mischkulanz: HOPKE Theateratelier 17.10 Jonny Pinter und Chor Galerie für künstlerische Ausstellungsstücke Textiler Werkraum Textile (Kunst‐)Werkstücke Tanzraum Medien‐Ausstellung: Filme, Hörspiele Tanzraum Individuelle Projektarbeiten der Kinder Werkraum A7 Schulentwicklung: u.a. PPT Präsentation über Mittelschulflügel u.a., TV, PC, digitaler Bilderrah‐
men, Physikraum OKE‐Radioprojekt Physikraum Grüne Außenstelle Kl. Textil WR V50 Flohmarkt, Johanna Diehl Seite 3
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Spiel‐ und Bastelstationen 14.30 Beginn der Spiel‐ und Bastelstationen 

Schachturnier im Hof mit großen Schachfiguren Bei Regen: Turnsaal A7 Bogenschießen im Hof bei der Sandkiste:, Bei Regen: entfällt 
Bastelstation Flugobjekte im Hof, Bei Regen: Nam‐Raum A7 
Wikingerschach im Hof Bei Regen: Turnsaal A7 
Guerrilla Cooking am Spielplatz, Bei Regen: Sprachenraum 1. Stock 
Geschmackskim Spielplatz, Bei Regen: Gang 1. Stock 
Schminken im Hof, Bei Regen: NAM‐Raum A7 
Zielwerfen im Hof, Bei Regen: Gang 1. Stock 
Jonglieren im Hof: Bei Regen: Turnsaal A7 
Sorgenpüppchen basteln im Hof Bei Regen: Gang, 1. Stock 
Button Station am Spielplatz Bei Regen: Gang 1. Stock 
Original Play im Hof Bei Regen: Red‐Room im 1. Stock 
Feuerstelle im Hof 
Mandala legen mit Naturmaterialien 17.00 Ende der Spiel‐ und Bastelstationen Nr.17. - Juni 2013
Wer war das? Geh ich aus der Schule raus Nein nein ich geh eh noch nicht nach Haus Will mich nur ein bisschen stürken Vis a vis bei unserem Türken Leuchtet entgegen mir ein Gesicht Aus bunter Wolle – ich glaubs fast nicht Noch viel mehr der Fäden gibt es daaaa Sagen: ILB ist 15 Jaaaa DANKE! Und schon bin ich wieder ein bissl munterer und kann endlich meine Till‐beiträge fertig machen! Ich freu mich schon sehr aufs Fest! Josef Die Anke wars Vom Doppelhaus Die ging mit ein paar Buben raus Fäden bunt Schon ging es rund! Gabi
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Nr.17. - Juni 2013
15 Jahre ILB – Rückblicke
15 Gedanken einer Lernbegleiterin der ersten Stunde: 1. 15 Jahre Lernbegleiterin in der ILB + ein Jahr Mitarbeit am Projekt ILB zuvor: Ich bin seit mehr als einem Viertel meiner bisherigen Lebenszeit (ich bin 57) mit der ILB verbun‐
den. 2. Die ILB war die Volksschule unseres Sohnes, der mir heuer sagte, dass es schade sei, dass es die ILB für 6 – 15 Jährige nicht schon zu seiner Zeit gege‐
ben hat, weil er dann sicher dorthin gegangen wäre – und das hat was für sich, denke ich. 3. Der Traumberuf meiner Mutter macht mir Freude, seit ich in der ILB arbeite, und ich erlebe mein Wirken als sinnhaft. Meine Mutter konnte ihren Traumberuf nicht erlernen, weil sie mit sieben Jahren ihren Va‐
ter verloren hat und ihre Mutter ihr (als letztem von 13 Kindern) die Ausbildung nicht finanzieren konnte. Ich selber wollte nie Lehrerin werden – ja, bisweilen erfüllen bekanntermaßen Kinder die Wünsche der Eltern, und bei mir scheint es so zu sein. Obschon ich weiß, was allge‐
meinhin über solche „Fremderfüllungen“ gesagt wird: Für mich passt es so, wie es ist. 4. Ich habe viele, viele Kolleginnen und Kolle‐
gen und Eltern kennengelernt und viele Kinder nur kurz oder recht lang auf ihrem Lernweg begleitet – und zu einigen von ihnen habe ich heute noch enge Beziehun‐
gen. 5.
Ehemalige Schüler der ILB absolvieren in der ILB ihren Zivildienst (zurzeit sind es zwei). – Ein ehemaliger Schüler von mir hat dies auch getan, und er hat sich danach entschieden, Volksschullehrer zu werden. 6.
Ein ehemaliger Schü‐
ler von mir macht zurzeit in Praktikum bei uns in der Stammgruppe – da werden Erinnerungen wach. Wir kön‐
nen beide noch ein ungarisches Lied singen, das wir anlässlich unserer Pro‐
jektwoche in Ungarn im zweiten Jahr der ILB (also vor fast vierzehn Jahren) gelernt und dann in Zalalövö in einer Bank vorgesungen haben. Die in der Bank arbeitenden Menschen waren total über‐
rascht und haben sich gefreut, dass wir ein Lied in ihrer Sprache beherrschten – und darüber freuen wir uns heute noch manch‐
mal. 7. Bei einem sehr traurigen Anlass habe ich den etwas mehr als ein Jahr alten Sohn einer ehemaligen Schülerin aus dem 1. ILB‐Jahr, die nur ein Jahr bei uns war, gesehen. Mit dieser Schülerin verbindet mich u.a., dass sie der erste Mensch war, den ich kennenge‐
lernt habe, der am gleichen Tag Geburtstag hat wie ich. In dem Jahr, als ich 44 wurde, wurde sie 11 und meine Mutter war 88. (Für jemanden wie mich, die mittlerweile der Welt der Zahlen etwas anderes als Angst ab‐
gewinnen kann, ist das ein lustiger Zufall.) 8. Die Schwester der oben genannten Schülerin war die ersten vier Jahre der ILB meine Schü‐
lerin. Im vorigen Jahr hat sie bei uns in der Schule bei Claus‐Dieter Kaul den Montes‐
sorikurs absolviert – und sie hat mich aus diesem Anlass in meiner jetzigen Stamm‐
gruppe besucht, einen langen Brief geschrieben – und vieles wiedererkannt, was Seite 5
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sie vier Jahre lang in der Schule um sich hat‐
te. (Spurensicherung?) 9. In der ILB arbeiten nur mehr sehr wenige Kolleginnen und Kollegen (zehn an der Zahl) from the very fist beginning (manchmal nen‐
nen wir sie: Urgesteins‐ILB‐lerInnen oder auch ILB‐DinosaurierInnen): der Begründer Josef Reichmayr, der Freizeitleiter Klaus Kindler, die Werklehrerin Gabi Reithofer, die Beratungslehrerin Christina Gruss, die Tanz‐
lehrerin Margit Urbassek, die Integrationslehrerinnen Claudia Lirsch und Ilse Aichinger, die Volksschullehrerin, Doris Wosyka‐Liebsch, im Freizeit‐Team Srwa Ha‐
makhan und eben auch ich. 10. Ich erlebte in der ILB viele Aufbrüche, Uto‐
pien, Hoffnungen, Feste, Projekte aber auch Bauchlandungen, Enttäuschungen, Abschie‐
de und dazwischen eingestreut viele Sitzungen und Konferenzen. 11. Seit Anbeginn haben wir (= die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich im Team arbei‐
tete und arbeite) von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, unsere (Zusammen‐) Ar‐
beit supervidieren zu lassen. Ich halte Supervision für einen ganz wichtigen Bau‐
stein unserer Arbeit und hoffe sehr, dass dieses Angebot des Stadtschulrats für Wien weiterhin bestehen bleibt! Nr.17. - Juni 2013
14. Es kamen viele Hospitantinnen und Hospi‐
tanten in die ILB. Im Jahr 2000 habe ich mit einem Besuchsbüchlein begonnen. Manch‐
mal denke ich daran und bitte die Hospitantinnen und Hospitanten, sich in das Buch eizutragen. Ein paar Seiten daraus habe ich für diesen Till eingescannt. 15. Last but not least empfinde ich große Dank‐
barkeit, dass mich der Zufall/das Schicksal an die ILB geführt hat, und ich hege die Hoff‐
nung, hier bis zu meinem beruflichen Abtreten sinn voll wirken zu können. Christiana Pock‐Rosei (Mai 2013)
12. In der ILB war ich schon in vielen Funktionen tätig – und bin es teilweise heute noch: als Lernbegleite‐
rin, Leiterstellvertreterin, Freizeitleiterin, Leitungs‐
teammitglied, Clusterleiterin, Clusterleitungsteammitglied. 13. Unter anderem wünsche ich mir von Josef (von vielen auch Tshi Pi genannt), dass er mein letzter Chef sein möge (er ist zum Glück ja nur um ein Jahr älter als ich – das heißt, dass wir hoffentlich zum gleichen Zeitpunkt oder nur um ein Jahr versetzt in Pension gehen werden). Seite 6
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Feedback von Eltern: Wir freuen uns, dass immer wieder so viel positi‐
ves Feedback von Eltern kommt – einige Stimmen haben wir hier für unseren Fest‐TiLL herausgegrif‐
fen: Die RESPEKTVOLLE GRUNDHALTUNG anderen gegenüber und der klare, dementsprechende Umgang miteinander ‐ das ist in der ILB nicht nur ein Leitbild, irgendwo auf einer Homepage von einer Agentur schön ausformuliert, sondern ge‐
meinsam erarbeitet und gelebt. Mein Sohn, wurde immer bestärkt in dem, was er kann. Unzählige Urkunden auf seiner Zimmertür legen Zeugnis davon ab. Das, was mein Sohn in der ILB gelernt hat, wird ihn weit über sein Schul‐
leben hinaus begleiten wird. Mag. Erika Lahninger „Was mir an der ILB gefällt, ist die gute Koopera‐
tion – ganz großes Kompliment!!!!!! Sehr positiv finde ich den Lerncoach/fachüber‐
greifende Ansprechperson und die Fachbereichs‐
räume. Ebenso, dass das Gespräch gesucht wird, wenn es Troubles gibt und dass dann sehr kon‐
struktiv, unaufgeregt und lösungsorientiert vorgegangen wird. Die LernbegleiterInnen achten auf Lernfortschritt, ohne Druck zu machen und bieten ein hervorra‐
gendes Lern‐ & Arbeitsklima und Material‐
angebot. Kinder können ihre kosmischen Themen nach Interesse wählen. Eltern werden als Partne‐
rInnen betrachtet.“ Gabriele Seidl‐Pass Nr.17. - Juni 2013
Glück…Jedenfalls klappte es und 2001/2002 war unser erstes Jahr an der ILB – in der Stg. H. Das Team der LernbegleiterInnen hat uns vom Start weg beeindruckt und wir konnten erleben, wie die ILB auf Kinder wirkt. „Die ILB wird 15 und ich beschließe mein 12. Jahr ohne Unterbrechung als Mutter in dieser Schule und es geht noch weiter. Als wir 2000 zur Einschreibung mit unserer ersten Tochter gingen, war die Sorge, dass es nicht klap‐
pen könnte, groß. Ich hatte mich schon einige Jahre lang mit Reformpädagogik beschäftigt und wollte unbedingt eine Schule für unser Kind, in dem es wirklich gesehen und achtsam begleitet wird und dass es in seinem Tempo lernen darf. Wie groß war meine Freude, als ich von einer Nachbarin erfuhr, dass eine Schule, die all das bietet, was ich suche, gleich ums Eck eröffnet wurde und sogar eine öffentliche Schule ist. Ich habe mir die ILB angesehen und war so über‐
zeugt von dem Konzept, dass rasch klar war, dass es keine Alternative für uns gibt. Es musste diese Schule sein. Vielleicht war es die Energie, mit der wir unsere Tochter angemeldet haben – vielleicht war es Erstes KDL – am Arm bereits unsere zweite Tochter, die nun nach 8 Jahren die ILB verlässt.
Vor allem Monika und Thomas waren für mich so etwas wie ein „Dream‐Team“. Kaum etwas hat es gegeben, das mir nicht gefallen hat. Wenn dies der Fall war, gab es immer einen konstruktiven Dialog und immer eine Lösung, die für uns alle gepasst hat. Besonders war von Anfang an auch der Werkun‐
terricht. Gabi, die mit Herz und Geduld schon die ganz jungen Kinder an die Nähmaschinen setzt, hat vielleicht den Grundstein dafür gelegt, dass eines unserer Kinder nun an die Herbststraße wechseln wird. Seite 7
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Rasch waren die ersten 4 Jahre um – ein Kind ging raus und ins Schulschiff – unsere zweite Tochter kam herein – auch in die Stammgruppe H – zum selben Team und derselben wertvollen Beglei‐
tung. Für den Wechsel in die nächste Schule mache ich mir keine Sorgen. Mit ihrer Kompetenz, sich selbst zu organisieren und ihrer emotionalen Stärke, wird sie meistern, was auch immer auf sie zu‐
kommt. Altersgemischt, integrativ und mit einem so viel‐
fältigem und buntem Angebot. Wenn ich an meine eigene Volksschulzeit zurückdenke bin ich jetzt noch so dankbar, dass hier alles ganz war ‐ im positivsten Sinne. Das ist jetzt fast 8 Jahre her. Wir zählen zu jenen Familien, die den Sprung aus der Volksschule in die Mittelstufe gewagt haben. Zwei Wechsel in einen neuen Klassenverband, neue Lernbegleite‐
rinnen in 5/6 und dann 7/8. Ein Abschied steht an – und ein Neubeginn. Im Herbst startet unser kleiner Sohn in der ILB. Stammgruppe P. Gewünscht hätte ich mir auch für ihn den Thomas und es hat auch so ausgese‐
hen, als würde das klappen, aber zu Ostern hat Thomas die Schule verlassen um in ein anderes Bundesland zu ziehen. Kopfzerbrechen hat uns dann der bevorstehende Wechsel in die Regelschule Gymnasium schon bereitet. Aber ganz unberechtigt. Die Vorteile (zB die mit Abstand große Selbständigkeit) haben überwogen und es gab bis heute (6. Klasse) nie irgendwelche Schwierigkeiten, ganz im Gegenteil. Viel Gutes, Wertvolles, viele schöne Begegnun‐
gen, aber auch Enttäuschung und ein Suchen nach Möglichkeiten und Wegen. Für mich die Erkenntnis, dass es gar nicht so ein‐
fach ist, Idee und Konzept der ILB hochzuziehen und mit Kindern zwischen 11 und 15 Jahren zu realisieren. Viele Menschen aus unterschiedlichen Schulen (Kinder wie LernbegleiterInnen) haben sich hier gefunden, viele unterschiedliche Bedürf‐
nisse sind aufeinander geprallt, viele Gespräche geführt worden, viel Entwicklung passiert und passiert noch. Sicher war ich mir immer, dass es ein Bemühen gibt und den Willen zum Dialog und zur Entwick‐
lung. Und sicher bin ich am Ende dieses „Wagnisses“, dass es für die emotionale Entwicklung unserer zweiten Tochter und für ihre soziale Kompetenz ungemein förderlich war, dass sie geblieben ist. Seine liebevolle Nachricht zum Abschied und seine Wertschätzung für unsere Kinder, haben mich tief berührt und machen mich dankbar für das was er und seine KollegInnen unseren Kindern gegeben haben. Wie er seine KollegInnen im Stammgruppenver‐
band empfohlen und beschrieben hat, macht uns sicher und wir freuen uns, dass unser Sohn bald erleben kann, was unsere Töchter gestärkt hat. Es war eine wunderbare Zeit und es bleibt bis heute das gute Gefühl etwas ganz richtig ge‐
macht zu haben. Mit großem Dank an das ganze Team der ILB."
Klaudia Kampusch, ehem. Mutter Stg. H Martina Wolf, Stg. H, L, VW, VWX, bald P "Nachdem unsere Tochter schon mit 5 Jahren eingeschult werden wollte, weil Kindergarten einfach kein Thema mehr für sie war, haben wir uns so gefreut, in der ILB einen Platz für sie zu bekommen. Seite 8
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VWX – das Versuchsprojekt Aus‐
gangscluster :‐) Einblicke einer ILB‐Schülerin Jeder Tag eine neue Herausforderung, eine neue Diskussion und jeden Tag neue Energie und neue Willenskraft. Ein Tag bei uns beginnt mit der Coachinggrup‐
penzeit. In dieser Zeit werden alle wichtigen Informationen für den Tag ausgeteilt und Prob‐
leme, Wünsche, Anregungen, Beschwerden diskutiert, akzeptiert und verstanden. Wir haben insgesamt 6 Coachingruppen, diese heißen: Morgensterne, Bauchtaschen, Young‐
stars, Cheese‐Gruppe und (das Beste kommt zum Schluss :‐), das A‐Team. Jede unserer Coaching‐
gruppen hat seinen eigenen „Coachinggruppen‐
Raum“. Zu unseren Räumen gehören: der Auf‐
enthaltsraum (die ehemalige Bibliothek), der Weltenraum (ehemaliger Club‐Raum), der Spra‐
chenraum (ehemaliges Lehrerzimmer), der BE‐
Raum und der Mathe/NAWI‐Raum. Zusätzlich haben unsere LernbegleiterInnen das VWX‐
Office, das ist ein kleines „Mini‐Lehrerzimmer“. Aber weiter mit unserem Tagesablauf :‐). Nach‐
dem wir uns langsam in die Welt der Schule zurück gefunden haben, beginnen wir (jeder in seinem Tempo :‐) uns auf die Räume aufzuteilen und uns unserer Arbeit/Beschäftigung zu wid‐
men. Das kann vom ernsthaften Mathematik lernen bis zum extremen Lachflash am Gang alles sein. Das darf man jetzt nicht so verstehen, dass wir in der Schule nichts lernen, es ist nur so, dass es so Tage, Wochen manchmal sogar Monate gibt, wo das Gehirn einfach gar nichts tun kann. Selbst wenn man sich bemühen möchte und kon‐
zentriert arbeiten will…manchmal geht es eben einfach nicht! Aber das ist nichts wahnsinnig Schlechtes… natür‐
lich sollte man in der Schule etwas Nützliches tun,…doch muss das immer lernen und stur vor Zetteln sitzen sein? Wir finden das nicht. Denn auch bei Diskussionen (aller Art zum Beispiel: Sexismus, „Ist Lügen okay?“ oder über bestimmte Persönlichkeiten.), lesen, singen, oder einfach mal nur lachen, lernt man…vielleicht nicht unbedingt die Physikfor‐
meln oder die Englischvokabeln, aber dafür lernt man unter anderem: soziale Kompetenzen, res‐
pektvollen Umgang mit seinen MitschülerInnen, richtiges diskutieren, Rhythmusgefühl oder die Emotionen von unseren MitschülerInnen zu deu‐
ten. Einen netten Nachmittag hatten wir zum Beispiel am Donnerstag in Musik. Wir haben spontan beschlossen, dass wir gerne singen würden, also haben sich unsere beiden Gitarristen Pauli und Felix bereit erklärt für uns zu spielen und so gibt jeder seine Wünsche preis und wir singen ge‐
meinsam unsere Lieblingslieder. Nr.17. - Juni 2013
Anders wenn wir gemeinsam mit einer Lernbe‐
gleiterin am Tisch sitzen und jeder seine Arbeit hat, es wird gelacht und getratscht und im Hin‐
tergrund läuft der Radio. Und –suprise‐ es funktioniert, jeder arbeitet! Das System ILB –insbesondere VWX, ist nicht leicht, aber es ist gut. Es macht Spaß und wir ge‐
hen gerne in die Schule…deshalb habe ich Vertrauen in dieses System. Ihr auch? Liebe Grüße aus der Schule, Samira :), VWX Dr. Alfred Trendl Beeidete Wirtschaftsprü‐
fungs & Steuerberatungs GmbH Unsere Dienstleistungen:  Steuerberatung  Unternehmensberatung  Buchhaltung & Lohnverrechnung  Gründungs‐ und Übernahmeberatung  Wirtschaftsmediation Sie erreichen uns unter: www.steuerinfo.at [email protected] Tel 01/5233359‐0 Seite 9
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Nr.17. - Juni 2013
Weiteres Feedback: wenn auch nicht immer unter besten Bedingungen, siehe System oder Infrastruktur. „Liebes Schulteam der ILB! Ich bin Mutter von 4 Kindern und war und bin im Eisenstädter Schulleben sehr aktiv dabei. Regio‐Projekt mit Berliner Schulen zum Thema "AUGENMERKKINDER" und habe mindestens ge‐
nauso viele Stunden wie meine KollegInnen an Teamsitzungen, Vorbereitungen, Supervision usw. Ihr Engagement und vor allem Ihre Schule so wie es sie gibt, spornen mich sehr an weiterzutun und nicht lockerzulassen. Und nicht ganz nebenbei unterrichte ich auch noch an der PH Wien in der LehrerInnenausbildung und in der Fortbildung! Ich schicke viele liebe Grüße aus dem Burgenland Bibi Watzek Erst vor kurzem wurde uns der „Award für bessere Lernwelten“ verliehen. In meiner Schule wird mir nie das Gefühl ge‐
geben weniger zu sein. Nur einmal im Monat, wenn ich meinen Ge‐
haltszettel sehe, merke ich es ‐ aber Ihre Mei‐
nung zu unserer Be‐
rufssparte zieht mir echt die Schuhe aus! Ich bin traurig, ge‐
kränkt und wirklich empört! Ich habe gestern Abend die viel zu kurze Diskussion "im Zentrum ‐ Schule, weg mit den freien Tagen" verfolgen können. Herr Peter Pelinka hat im Zuge der Diskussion auch den Schulleiter, Herrn Josef Reichmayr zu Wort kommen lassen. Ich beneide die Wiener Kinder, die diese Schule besuchen können. Vielen Dank, dass es solche Menschen gibt. Ich selber studiere derzeit an der Alpe‐Adria Univer‐
sität in Klagenfurt Erziehungswissenschaften, habe 2 Töchter im Alter von 12 und 14 Jahren und bin selber ein "schulgeschädigtes" Kind. Dies zeigt sich auch dadurch, dass ich es mir erst jetzt, mit 42 Jah‐
ren zugetraut habe, zu studieren. Es funktioniert, wenn das Interesse vorhanden ist […] Brief einer einfach(en) empörten Handarbeits‐
lehrerin an die Frau Ministerin Fekter „Mehrwert‐LehrerInnen“ oder Inklusion Sehr geehrte Frau Bundesministerin Maria Fekter! Lieber Herr Reichmayr, Sie und ich nehme an Ihr gesamtes Team haben mich sicherlich wieder einen Schritt weiter gebracht“. Seit fast 20 Jahren bin ich HANDARBEITSLEHRERIN; nein stimmt ja gar nicht diese Bezeichnung wurde ja abgeschafft! Vielen herzlichen Dank! Alles Liebe! Ich unterrichte mit großer Begeisterung und viel Engagement "textiles Werken" an einer reformpä‐
dagogischen Volksschule mit angeschlossenen Hauptschulklassen. Wir haben "Schwerpunkt Werken". Alle Kinder, auch die Integrationskinder, werden in diesem Be‐
reich individuell gefördert." Inklusiver Werk‐
unterricht" ist nicht nur ein Schlagwort für uns. Christine Hitz‐Gaggl „Werter Herr Reichmayr! Mit großer Freude und Begeisterung hörte ich Ihnen bei "Im Zentrum" zu! Ja, es gibt sie wirklich: Leute wie Sie, die nicht nur Visionen haben ‐ ist ohne Zweifel auch sehr wichtig, sondern die aktiv sind und Worte in Taten umsetzen, Ich habe mehrere Zusatzausbildungen und bleibe immer am Laufenden, arbeite an einem Comenius Bitte nehmen Sie das zurück! Wie einfach ist es doch auf denen herumzuhacken, die sowieso ganz unten in der Reihe stehen. Ich lade Sie gerne ein, einige Stunden mit mir im Unterricht zu verbringen und dann dürfen Sie Vergleiche zie‐
hen. Und so wie ich denken viele meiner KollegInnen ...HANDARBEITSLEHRERINNEN... wie Sie uns nen‐
nen..... Mit freundlichen Grüßen, Gabriele Reithofer Seite 10
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Schulentwicklung & Ausblicke
LFD … Na servas! Am Anfang gab es einen Beschluss des Schulfo‐
rums. Natürlich nicht ganz am Anfang – in der ILB hat ja alles eine Vorgeschichte…. Jedenfalls fand vor etwa einem Jahr ein Schulfo‐
rum statt, das die Bildung einer Arbeitsgruppe verlangte, die eine schriftliche Lernfortschrittsdo‐
kumentation für die gesamte Schule erstellen sollte. Na servas! Etwa 20 Eltern und LernbegleiterInnen fanden sich zum ersten Treffen im Juni des letzten Schul‐
jahres ein. Eltern, die sich mehr Information, mehr Transparenz, mehr Klarheit und mehr Ein‐
heitlichkeit wünschten. Und Lernbegleiterinnen, die – selbst wenn sie diese Wünsche nachvollzie‐
hen konnten ‐ bezweifelten, dass dies durch „noch mehr Zettel“ erreicht werden könnte. Na Bravo! Beim zweiten Treffen im Herbst des laufenden Schuljahres war die Gruppe schon deutlich klei‐
ner. Eltern, die die schon bekannten Wünsche hatten und bereit waren, etwas für deren Erfül‐
lung zu tun. LernbegleiterInnen, die die schon bekannten Zweifel hatte, aber bereit waren, et‐
was dagegen zu tun… Na ja… Eine gute Voraussetzung dafür, dass sich ein Jahr lang lauter freundliche Damen und Herren zu langen faden Diskussionen zusammensetzen? Na, sicher ned! Fad war es nie, freundlich waren wir nicht immer, Diskussionen gab es um Vieles: Was soll das Ding können, soll es für die Eltern, für die Kinder oder überhaupt für alle sein, worüber soll es Auskunft geben, soll es ein fettes Buch sein oder eine Mappe mit einzelnen Abschnitten, soll es für Schülerinnen und Schüler mit abweichenden Lehrplänen etwas Eigenes geben, soll es auch eine Planungsgrundlage sein oder nur eine Do‐
kumentation, soll es ganz grob oder eher detailliert sein, soll es das für einige oder für alle Unterrichtsgegenstände geben, wer soll das überhaupt machen, soll es in Farbe oder schwarz‐
weiß gedruckt werden, wer wird das überhaupt finanzieren, und, und, und… Aber immer seltener die Frage, ob das überhaupt Sinn hat und not‐
wendig ist. Na, immerhin! Nach etlichen abendlichen Treffen sowie einem intensiven Nachmittag, den wir dazu nützten, vorhandene Tools der ILB und anderer Schulen auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen, wurde es echt richtig arg konkret. Aufbauend auf die an der Schule schon vorhandenen Dokumentationsfor‐
men „LFD“ und „Ich kann‐Mappe“ sollte eine schriftliche Lernfortschrittsdokumentation für bestimmte Gegenstände und Lehrpläne sowie für alle Schulstufen erarbeitet werden. Na, wird ja! Nachdem klar war, was durch die LFD alles do‐
kumentiert werden sollte, war es an den Lernbegleiterinnen, die Formulare mit Inhalten zu füllen. Formulare gab es ja in Hülle und Fülle. Für Deutsch, Mathematik, Englisch, Werken sowie Ernährung und Hauswirtschaft, für den Eingangs‐, Übergangs‐ und Ausgangsbereich, für den Lehr‐
plan der KMS und der Allgemeinen Sonderschule. Na, schau ma mal! Viele Mitglieder der Arbeitsgruppe, aber auch einige weitere LernbegleiterInnen machten sich an die Arbeit bzw. sind noch immer dabei, zu den einzelnen Bereichen kompetenzorientierte Lern‐
ziele zu formulieren. Viele Mitglieder der Arbeitsgruppe, aber auch einige weitere Eltern werden die Inhalte dann in die endgültigen For‐
mulare einfügen sowie den Druck und die Bereitstellung der LFD für alle SchülerInnen orga‐
nisieren. Es wird also im September tatsächlich eine einheitliche, durchgängige, hoffentlich aus‐
reichend transparente und identitätsstiftende Lernfortschrittsdokumentation für alle Schülerin‐
nen und Schüler der ILB geben. Na bitte, geht doch! Martina Englbrecht, AG LFD Seite 11
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Nr.17. - Juni 2013
A D E L E ‐ Die neue Lernfortschrittsdokumentation an der ILB Sie ‐die Mappe‐ könnte z.B. ADELE heißen. Das wäre aus folgenden Gründen praktisch, weil… A,D, L und E können Kinder ziemlich bald lesen und schreiben. Dann kann man schon Sätze bilden: 

Da ist ADELE. ADELE ist im Regal... ...und die Satzzeichen einführen: 

Wo ist meine ADELE? Bring mir bitte die ADELE! Später in Englisch die prepositions üben: 

ADELE is on the desk. ADELE is under the chair... geht auch auf Französisch: 


Ou est ADELE? Elle est sur la table. ADELE est rouge... Alles natürlich handelnd und anschaulich. ADELE kann man vielseitig verwenden. Wär überdies durchgängig und einheitsstiftend, alle in der ILB würden dann tatsächlich denselben Namen für "dieses Ding" verwenden und nie‐
mand außerhalb der Schule hat eine Ahnung, wer oder was eine ADELE ist. Und falls wirklich mal jemand fragen sollte: ADELE ist eine Aufzeichnung der erarbeiteten Lerninhalte. Jeder und jede hat eine ADELE und wenn man z.B. in Mathe etwas Neues erarbeitet hat bzw. wirklich kann, wird´s in die ADELE einge‐
tragen. That´s it. Martina Englbrecht
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Wir werden NMS! Bewerbungsmappe, die all SchülerInnen ver‐
pflichtend zusätzlich zum Abschlusszeugnis der 8. Schulstufe erhalten. Er enthält unter ande‐
rem einen Lebenslauf, ein Bewerbungs‐
schreiben, differenzierte Leitungsbeschreibun‐
gen von erworbenen Schlüsselkompetenzen, einen Sprachenpass, Ergebnisse von Lesetest, externe Lernstandserhebungen, Talente Check, Teilnahmebestätigungen von z.B. Pfade, Buddy System, etc. Im nächsten Schuljahr ist es so weit! Wie beinahe alle „Hauptschulen“ Wiens wird auch unsere Se‐
kundaria ab dem nächsten Schuljahr als „Neue Mittelschule“ geführt. Beginnend mit der 5. Schul‐
stufe wird jährlich aufgestockt, bis dann im Schuljahr 2016/17 die Umstellung abgeschlossen sein wird. Was bleibt erhalten? Selbstverständlich halten wir an den Basissäulen des „Systems ILB“ fest:  Inklusion  Mehrstufigkeit  Projektorientierter, fächerübergreifender Unterricht  Alternative Beurteilungsformen  Reformpädagogik Welche Neuerungen kommen auf uns zu? 

Berufsorientierung (BO): Der Unterrichtsge‐
genstand BO wird in der 5. und 6. Schulstufe integrativ unterrichtet, im Ausgangsbereich (7. und 8. Schulstufe) als ausgewiesene Wochen‐
stunde. In diesem Unterrichtsgegenstand beschäftigen wir uns mit eigenen Interessen und Stärken, lernen Berufsfelder und Ausbildungswege ken‐
nen, nehmen am „Talente Check“ und den „Berufspraktischen Tagen“ teil. Europass: Der Europass wird europaweit um‐
gesetzt und entspricht einer 
Schlüsselkompetenzen: Der Unterricht wird, wie auch bisher, unter dem Schlaglicht des Er‐
werbs von Schlüsselkompetenzen angeboten: Die SchülerInnen arbeiten mit Hilfe ihrer Lern‐
begleiterInnen an den unten angeführten Kompetenzen und lernen diese einzuschätzen, zu skalieren und mit den Einschätzungen ihrer LernbegleiterInnen zu vergleichen. o Muttersprachliche Kompetenz o Fremdsprachliche Kompetenz o Mathematische Kompetenz und grundlegende naturwissenschaftlich‐
technische Kompetenz o Computerkompetenz o Lernkompetenz o Soziale Kompetenz und Bürgerkompe‐
tenz o Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz o Kulturbewusstsein und kulturelle Aus‐
drucksfähigkeit Nr.17. - Juni 2013

Leistungsbeurteilung: In der NMS gibt es ab der 7. Schulstufe statt der 15‐teilige Notenska‐
la der KMS (3 Leistungsgruppen; Noten‐skala 1‐5) eine 7‐teilige Notenskala: es wird zwi‐
schen „grundlegender Allgemeinbildung“ und „vertiefender Allgemeinbildung“ in Deutsch, Mathematik und Englisch differenziert. Auf der 5. und 6. Schulstufe gibt es eine 5 teilige No‐
tenskala. Solange die SchülerInnen an der ILB verbleiben, gibt es weiterhin alternative Leis‐
tungsbeurteilungen bis zum Halbjahreszeugnis auf der 8. Schulstufe. 
Neue Lern‐ und Lehrkultur: viele der geforder‐
ten Punkte werden an unserem Standort schon seit Gründung umgesetzt: o Projektorientierter Unterricht o Teamteaching o Fächerübergreifender Unterricht o Offene Lernformen o Individualisierung o Medienorientierung o Planen im Team o Eigenverantwortung o LernbegleiterInnen statt Wissensver‐
mittlerInnen o Lebenslanges Lernen durch Erwerb von Schlüsselkompetenzen Wir freuen uns, dass nun viele gute Ideen, die schon seit vielen Jahren Standard an der ILB sind, jetzt Wien weit eine feste Basis im Regelschulsystem finden. Martin Biesenbender, VWX Seite 13
Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau
Nr.17. - Juni 2013
Hurra, Hurra! Die grüne „AUßenstelle“, die ist da! „LuST“
Obst, Kräuter, Tierbeobachtung, Rückzugsmög‐
lichkeiten, Tastpfade, Freiluftklassen und vieles mehr. Am Freitag, 26. April war es so weit! SchülerInnen und LernbegleiterInnen des Ausgangsclusters besichtigten als erste SchülerInnengruppe der ILB unsere Außenstelle in der Stockerauer Au. Nach einer etwa einstündigen Anreise zeigte uns Bar‐
bara Tichy unser Grundstück hinter einem noch in Betrieb befindlichen Wirtshaus, sowie den Raum Und ab Beginn des Schuljahres 2013 / 14 geht es dann los: Renovierungsarbeiten in „unserem“ Raum (z.B. Abschleifen des Bodens, Ausmalen, Einrichten etc.), Anlegen von Beeten und Gestal‐
ten des Gartens! Danach erkundeten wir die Aulandschaft rund um unser Grundstück. Besonders beeindruckt hat uns der nahe gelegene Altarm mit seiner Artenviel‐
falt. Wir genossen den sonnigen Tag in vollen Zügen. Wir freuen uns schon auf „dislozierten“ Unter‐
richt zu fächerübergreifenden Themen, wie z.B. Kosmischen Erzählungen, biologischem Forschen und naturwissenschaftlichem Experimentieren in der Au, also auf das Arbeiten in einem unge‐
wöhnlichen Lernraum. Martin Biesen‐
bender, VWX Nach den „Großen“ besuchten auch die anderen Cluster die Au, um bei dem drei‐tägigen Schüle‐
rInnenparlament zwischen 22. und 24. Mai bei der Planung des Grundstücks mitgestalten zu können: in dem Gebäude, den wir für unsere Zwecke nut‐
zen dürfen. Die SchülerInnen lernten in einem Stationenbe‐
trieb die verschiedenen Elemente kennen, die unsere Außenstelle beinhalten soll und setzten Prioritäten gemäß ihrer Wünsche und Interessen: Es wurde beraten über essbare Blumen, Gemüse, Seite 14
Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau
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Was hat die AU mit einem GIPFEL zu tun?
Die Idee einer „grünen Außenstelle der ILB“, die das erste Mal 1998 im 22. Bezirk kurz nach der Gründung unseres Schulprojekts Gestalt annahm aber damals leider nicht richtig auf die Beine kam, ist seit letztem Herbst wunderbar neu be‐
lebt! Eine Langzeit‐Lernbegleiterin („oldie“ seit 1999) aus der ILB hat an dieser Wiederbelebung des Ursprungs‐Gedankens 2012/13 entscheidenden Anteil: Barbara Tichy, die gemeinsam mit ihrer in Stockerau wohnenden damaligen Team‐Kollegin Waltraud Pröstler schon vor mehreren Jahren das Gelände in der Stockerauer Au rund um die sog. „Waldschule“ entdeckte, es mehrfach mit Kin‐
dern besuchte und sich in diese Örtlichkeit „verliebte“. weit. Gemeinsam mit Karl Dwulit, dem Elternver‐
einsobmann, startete sie eine gezielte Initiative zur längerfristigen Nutzung des Geländes.
Wo und wie geht's hier in die AU ?
Der Elternvereinsobmann hatte seinerseits schon eine zeitlang versucht, in Gesprächen mit dem Brigittenauer Bezirksvorsteher und durch Aufbau anderer Kontakte ein „Frei‐Gelände“ im 20. Be‐
zirk für Schulen des 20. Bezirks zu finden, verfolgte aber auch Spuren in die Wiener Lobau und orientierte sich schließlich an Barbara Tichy Richtung Stockerau. Aus dieser Konstellation entwickelte sich ein Pro‐
jekt mit immer konkreteren Vorstellungen zur Nutzung des StockerAU‐Geländes für SchülerIn‐
nen der ILB. Zwischen Neugier, Skepsis, Freude, Hoffnung...
Barbara ließ die Idee, in diese Gegend mit Kin‐
dern / SchülerInnen regelmäßig einzutauchen, nicht mehr los. Im Herbst 2012 war es dann so‐
kommen ist, war die Zeit reif für einen neuerli‐
chen Entwicklungsschub. Reif für einen neuen Anlauf zu einer grünen Außenstelle! Man könnte auch sagen: Im vierten Jahr des Schulversuchs, im Zuge dessen die ILB seit 2009 über die Volksschule hinaus in die Mittelstufe zu wachsen begann und mittlerweile dort voll ange‐
Mutter‐Tochter‐AU‐
Coaching
Rund um Barbara Tichy und neben ihr elternseitig Karl Dwulit entwickelte sich ein sog. „pädagogi‐
sches Kernteam“ der ILB. Es folgten zahlreiche „Erkundungsbesuche“ interessierter Lernbeglei‐
terInnen, schließlich fanden im Frühjahr gezielte Kontakt‐Gespräche mit Vertretern der Gemeinde Stockerau, einem Gasthaus‐Verpächter, den an‐
sässigen Naturfreunden, einem ansässigen Altbauern statt. Parallel dazu entwickelte der EV‐
Obmann im Vorstand konkrete Ideen zur ideellen und finanziellen Unterstützung des Au‐Projekts. Und es zündete wieder einmal ein Funke in der ILB: Nach dem Aufbruch in die Sekundarstufe I vor vier Jahren ist es nun der Aufbruch in ein Seite 15
Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau
Naturgelände, der zusehends mehr Lernbegleite‐
rInnen und unsere SchülerInnen in seinen Bann zieht und mitreißt! Grüne Außenstelle der ILB, noch nicht allen ganz grün Im Zuge des praktischen Eintauchens in diesen Prozess sind allerdings einige wichtige und noch nicht einheitlich gelöste Fragestellungen in den Vordergrund gedrängt: gleiterInnen und dem Schulleiter liegen soll? Um diese Themen kreisten mittlerweile zahl‐
reiche Gespräche und intensive Diskussionen zwischen AU‐Kernteam, Elternvereinsvor‐
stand, Schulleiter. Ein Versuch auf dem Weg zur gemeinsamen Klärung war der große AU‐
Gipfel am 5. Juni 2013, zu dem alle interes‐
sierten Eltern, LernbegleiterInnen und SchülerInnen von mir als Schulleiter eingela‐
den waren. Knapp 60 Menschen sind der Einladung gefolgt und konnten einen hoffent‐
lich informativen, jedenfalls diskursfreudigen Abend mit zeitweilig befreit lachenden und zeitweilig sehr ernsten Mienen miterleben.  Warum braucht es zur rechtlichen Absi‐
cherung des AU‐Projekts einen eigenen Verein und wie soll dieser konstruiert sein?  Wie können längerfristig die finanziellen Mittel für die Pacht des Gasthauses und des zugehörigen Gartenbereichs sowie für Infrastruktur‐Investitionen, Holz‐
Werkstatt‐Einrichtungen usw. aufgestellt und gesichert werden?  Wie manifestiert sich konkret die päda‐
gogische Leitung des AU‐Projekts, die auch aus der Sicht des Elternvereins grundsätzlich bei der ILB, ihren Lernbe‐
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Intensive Diskussionen ‐ in kleinen und großen Kreisen! Auf Basis eines vorliegenden, vom Schulleiter mit dem Kernteam entwickelten Statuts für einen AU‐Verein konnten InteressentInnen durch Einzahlung von 20,‐€ vorläufigen Mit‐
gliederstatus erlangen. "Was für ein Gedränge beim fröhlichen AU‐
Vereins‐Namens‐Voting"
Aus Sicht mehrerer Eltern erzeugen aber die ver‐
schiedenen vorgesehenen Mitglieder‐Kategorien (aktiv = nur für LernbegleiterInnen und juristische Personen wie z.B. EV; unterstützend = für alle Interessierten; fördernd = für alle punktuell Mit‐
machenden) mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten ziemliches Unbehagen und merklichen Unmut. Umgekehrt mehrten sich auf Lernbeglei‐
terInnenseite Ungeduld und Unbehagen angesichts der Intention einzelner Elternvertrete‐
rInnen, das Gelände von Anfang an durch Hereinholen weiterer Gruppen und Schulen zu „verwerten“. Barbaras erklärter Wunsch ist, dass „mit diesem Platz behutsam, liebevoll und wert‐
schätzend umgegangen wird.“ Auf Anregung des Schulleiters wird es noch vor den Ferien einen neuerlichen, aber kleineren AU‐
Gipfel mit allen Mitgliedern des ILB‐AU‐
Kernteams und allen Mitgliedern des Elternver‐
einsvorstands – geleitet von 2 MediatorInnen – geben. Seite 16
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auf ILB‐Ebene früher oder später auch andere Initiativen und Gruppen daran partizipieren lassen größtmöglicher Partizipations ‐ und Gestaltungs‐
kompetenz herausgebildet werden“. Denn: „Brave Pflichter‐
füller und Auswendigler‐
ner werden in unserer heutigen Zeit nicht mehr gebraucht. Eigensinn, Kreativität, Querdenker‐
tum und soziale Kompe‐
tenz sind diejenigen Fä‐
higkeiten, auf die es heu‐
te in viel stärkerem Maß als im vorigen Jahrhun‐
Was also hat die AU mit einem GIPFEL zu tun? Diese Frage stelle ich mir auch selbst. Vielleicht hätte ich die Treffen besser AU‐WIPFEL nennen sollen! Voting! The winner takes it all
Die Ziele sind (aus meiner Sicht als Schulleiter):  Das schwungvoll und erfolgreich ange‐
laufene AU‐Projekt für die vertiefte und wiederkehrende Nutzung durch alle ILB‐
SchülerInnen nachhaltig sicher stellen  Alle bisher schon erkennbaren und noch viel mehr zu weckende Ressourcen der beteiligten Erwachsenen – insbesondere der LernbegleiterInnen und ILB‐Eltern – bestmöglich, auf Augenhöhe, mit klarer Rollen‐ und Arbeitsteilung zur Geltung bringen  Die in den Vereinszielen des Statuts um‐
schriebenen pädagogischen Grundideen und –haltungen der ILB durch die Um‐
setzung unserer Lern‐Arbeit in „natürlicher Umgebung“ noch offensiver in die österreichische Bildungs‐ und Schullandschaft hinaus strahlen lassen und nach Maßgabe der Verwurzelung, Stabilisierung und „Setzung“ des Projekts Möge uns jedenfalls diese Gipfel‐Wipfel‐
Naturerlebens‐Übung – so wie schon viele andere zuvor! – gut gelingen. Vielleicht ist es dazu hilf‐
reich, wenn jede/r der Beteiligten einen Wipfel erklettert und einen Perspektivenwechsel wagt. Josef Reichmayr Schulen der Zukunft –
die ILB ist dabei
dert ankommt“. Zur Förderung dieser Eigenschaften braucht es Schulen, die Lernen als einen lustvollen Prozess verwirklichen, eingebettet in den Rahmen einer wertschätzenden Gemeinschaft. Auf der Website der Initiative werden solche Schulen porträtiert. Wir freuen uns, hier ankündigen zu dürfen, dass die ILB in Kürze zu den porträtierten Schulen zählt, und das als erste öffentliche Schule in Österreich! Die Initiative Schulen der Zukunft, ins Leben ge‐
rufen von Gerald Hüther, Neurobiologe und Daniel Hunziker, Schulleiter und Schulentwickler, hat sich zum Ziel gesetzt, lebensnahe, potenzial‐
entfaltende Bildungseinrichtungen zu fördern, die dazu beitragen, dass junge Menschen „mit Come and see: http://www.schulen‐der‐zukunft.org Karin Feller
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Sei dabei – werde Mitglied im Verein „LuST Stockerau“
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3 der 6 Coachinggruppen im Bild & das 1. Foto vom Nahtstellentreffen die SchülerInnen der zukünftigen vwxyz (nein, nicht alle ‐ ca die Hälfte)
Coaching‐Gruppe „Sponge Bob“, VWX
Coaching‐Gruppe „Cheese“, VWX
Coaching‐Gruppe „A‐Team“, VWX
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Wir haben gewonnen!
Award Bessere Lernwelten Erstmals wurde vom Bundesministerium für Un‐
terricht und Kunst ein Award 'Bessere Lernwelten' für zukunftsfähige Bildungs‐ und Baukultur in Österreich ausge‐
schrieben. Mit dem Award wurden Projekte ausgezeichnet, die Baukultur und Pädagogik vorbildhaft mitei‐
nander verbinden. „Wir bauen heute die Schule der Zukunft!" Wir haben unser 2009 entstandenes Projekt raum Schläuche‐schlauch Räume unter dem Ti‐
tel: Raumschläuche schaffen bessere Lernwelten eingereicht und tatsächlich gewonnen! Am 27.5.2013 wurde ich gemeinsam mit meiner Kollegin Dipl. Päd.Waltraud Pröstler und den Ar‐
chitektinnen Univ.Ass.DI Renate Stuefer und Arch.DI Alexandra Schilder, Florine Stuefer und den noch immer SchülerInnen der ILB Niklas Dwulit, Samira Haschka ,Felix Hofer, Mariam El Nabriss stellvertretend für alle anderen, von Frau Bundesministerin Dr. Schmied ausgezeichnet! Architektinnen Univ.Ass.DI Renate Stuefer und Arch.DI Alexandra Schilder und die Integrative Lernwerksatt Brigittenau wurden mit dem Preis für Architekturvermittlung ausgezeichnet. Unser Preis beträgt 1000 €. es bisher in der Schule noch nicht gab. Es ent‐
standen Hüllmaterialien für verschiedenste Rauminzenierungen. Die Raumschläuche sollten aus dehnbarem Mate‐
rial sein, und natürlich von den Kindern entworfen und hergestellt werden. Die nötige Ausstattung an Nähmaschinen und Overlockma‐
schinen war vorhanden und so konnte es sehr bald losgehen. Nun ein paar Worte zu unserem Projekt. Renate Stuefer (Architektin an der TU Wien) hat als Mutter dreier ILB Kinder unter anderem viele positive Erfahrungen im textilen Werken machen dürfen, und so kam sie mit ihrer Idee, ein ge‐
meinsames Projekt zu starten, auf mich zu. Unsere SchülerInnen haben aufgrund von SCHWERPUNKT WERKEN wöchentlich 100 Minu‐
ten Werkunterricht, und unser Projekt sollte ungefähr 1 Semester lang dauern. raum SCHLÄUCHE‐ schlauch RÄUME waren unser Thema. Ungewöhnliche neue Räume für die Schule wurden von den Kindern entwickelt. Diese Räume haben Qualitäten und Eigenschaften, die Zeichnend diskutierten und entwickelten Klein‐
gruppen Raumschläuche: den „blauen Kürbis“, den „laufenden Donut“, den „Känguruhbeutel‐
schlauch“, die „rosa Golatsche“ und den „für‐uns‐
alle‐Riesenschlauch“. Material wurde ausgewählt „der dehnt sich, fühlt sich an wie Seide und riecht nach Gummi“, Schnitte von den Kindern gezeich‐
net und am eigenen Körper überprüft, Stoffe zugeschnitten, Teile aneinander gesteckt und dann mit der Overlock zusammengenäht. Seite 20
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wusst eintauchen. Erlebtes wurde in eigenen Texten der SchülerInnen im Buch niedergeschrie‐
ben und im Film von Karin Macher festgehalten. Aber was ich besonders erwähnen möchte ist, dass einige Kinder auch eigene Raumschläuche für zu Hause herstellen wollten. Eltern erzählten, dass sie ihre Kinder meistens im Raumschlauch ruhend vorfinden können, oft wild tobend mit Freunden, oft ganz still und besonnen. Zusätzlich würden ein Film und ein Buch entste‐
hen. Wir hatten uns Großes vorgenommen. Die Stammgruppe C, damals Kinder im Alter von 6‐10 Jahren, arbeitete an Leporellos und an Mo‐
dellen zum Thema Raum. Im textilen Werkunterricht waren wir für die Herstellung der Raumschläuche zuständig. Am Beginn des Projektes konnte niemand ahnen, wie viele Kreise es einmal ziehen wird. Die Aus‐
stellungen in mehreren Bundesländern, der Film, das Buch, all das bekam eine eigene Dynamik. Auch Renate Stuefer und Alexandra Schilder be‐
gleiteten die Kinder auf ihren architektonischen Wegen sehr behutsam und mit mir Hand in Hand. Noch immer werden die raum Schläuche von Gruppen in der ILB ausgeliehen und es ist immer wieder spannend, was Kinder dabei erleben. Abschließend möchte ich sagen, dass ich sehr stolz bin! Nach der Fertigstellung wurden die Schläuche natürlich ausgeführt, und am Karlsplatz durften die Kinder erstmals in die Welt des Raumes be‐
Mit den Raumschläuchen entsteht ein wunderbar raumgreifendes Werkstück, bei dem es in der Herstellung und im fertigen Zustand ums haut‐
nah Spüren, aktiv Formen, lustvoll Experimentieren geht. Da wirken Pädagogik und Architektur gemeinsam. Ein textiles Werkprojekt bekommt einen Archi‐
tekturpreis!!! Das gab es noch nie! Danke allen am Projekt beteiligten Menschen! Gabriele Reithofer, Lernbegleiterin für Werkerziehung Seite 21
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Wer Otto Glöckel auf die ILB aufmerksam machte Oder: Tausche Kekse gegen Medaille Beginn an ausschließlich in altersgemischten, inklusiven Klassen stattfindet Am 12.3.2013 wurde mir im Wappensaal des Rathauses vom Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch die Otto Glöckel‐Medaille überreicht. Als ich ein dreiviertel Jahr vor diesem Termin von der Magistratsdirektion‐Ehrenzeichenkanzlei die Anfrage erhalten hatte, ob ich diese Medaille denn auch annehmen würde, ging mir in der Tat durch den Kopf: Wer hat Otto Glöckel auf mich und die ILB aufmerksam gemacht? … Was mit 7 Volksschul‐Stammgruppen im Schul‐
jahr 1998/99 begonnen hat – die Direktion befand sich zur Zeit der Einschreibung für das erste ILB‐Jahr in einem Baucontainer vor der Schule – ist nun eine gemeinsame Schule der 6 – 14/15‐Jährigen geworden, ein Schulversuch mit dem offiziellen Namen ‚Volksschule mit ange‐
schlossenen Hauptschulklassen‘. Glöckel für seine Zeit für eine vorbildliche päda‐
gogische Haltung steht und andererseits weil die Einreicherin dieser mir gewidmeten Auszeich‐
nung meinen Weg im Wiener Schulsystem seit Jahrzehnten verfolgt und mir durch ihre Arbeit im Alternativschulbereich („ÄTSCH“) immer schon ein Vorbild in Engagement, Beharrlichkeit, Klar‐
heit und Freundlichkeit im Umgang mit Kindern war. Da das pädagogische Alltagstraining mit (einigen wenigen, aber doch) zündelnden, weglaufenden oder Dinge entwendenden SchülerInnen unseren, meinen Detektivspürsinn gut wachhalten hilft, hatte ich bereits nach ein paar Tagen des Rätsels Lösung. Und ich konnte diese Medaille aus zwei‐
erlei Gründen gut annehmen: Einerseits weil Otto …Die ILB ist … die 1. inklusiv geführte, öffentliche Gesamtschule der 6 – 14/15‐Jährigen in Wien. Diese innovative weiterführende Schulform geht auch auf den starken Wunsch von Eltern und Kin‐
dern zurück und wird von 80% der SchülerInnen (die also nach der Volksschulzeit weiterhin an der ILB bleiben – Anm: JR) genützt. Hilda Swiczinsky schreibt u.a.: „1998 gründet Dipl.Päd. für Volks‐ und Sonderschulen, Josef Reichmayr, die 1. reformpädagogisch orientierte, ganztägige, offene Volksschule, die Integrative Lernwerkstatt Brigittenau (ILB) in 1200 Wien, Vorgartenstraße 50, in der der Unterricht von Seite 22
Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau
Das ist besonders im Hinblick auf die aktuelle Bildungsreformdiskussion wichtig, weil dadurch wertvolle Praxiserfahrung gesammelt wird. Nr.17. - Juni 2013
der ILB mithilft und ich ihr auf diesem Weg mein Dankeschön ausdrücken wollte. Ansprache anlässlich der Medaillenverleihung (Auszug) Die Schaffung dieser völlig neuen, öffentlichen schulischen Möglichkeit, die die zu frühe Segrega‐
tion der Kinder nach der 4. Schulstufe vermeidet, ist eine ganz besondere Leistung von Josef Reich‐
mayr und daher besonders auszeichnungswürdig. Besondere „Zuckerl“ der ILB sind auch die Schul‐
puppe TiLL, der gleichnamige Newsletter und die Tatsache, dass Schuldirektor Reichmayr für all seine GestalterInnen in der Schule zu Weihnach‐
ten eigenhändig Dinkelkekse backt und sie verschenkt.“ Offenbar haben meine Kekse der Hilda gut ge‐
schmeckt! Ich habe ihr zu Weihnachten 2011 und 2012 eines meiner ca. 120 Säckchen absolut nichtsahnend und nicht‐intentional geschenkt, weil Hilda seit ihrer Pensionierung regelmäßig an „Otto Glöckel tät schön schauen!“ Sie schreibt in einer persönlichen Anmerkung auf dem Medaillen‐Antrag dazu: „Seit 6 Jahren besu‐
che ich die ILB einmal wöchentlich als ehrenamtliche Mitarbeiterin und bin jedes Mal entzückt von den Kindern, dem pädgogischen Einfühlungsvermögen der LernbegleiterInnen, der Schulleitung und der erfreulichen Atmosphäre in der ILB.“ Otto Glöckel‐
„79 Jahre und 1 Monat auf den Tag genau ist es her, dass am 12.2.1934 jemand von seinem Ar‐
beitsplatz im Wiener Stadtschulrat weg verhaftet wurde ‐ es folgte die Internierung Otto Glöckels, eineinhalb Jahre später war er tot. Zu Beginn der jahrelangen Nacht der nationalsozialistischen Barbarei wurden nicht zufällig zuallererst die emanzipatorischen, reformpädagogischen Schul‐
pflänzchen ausgerissen. Ab sofort war nicht mehr „die Wirklichkeit …Gegenstand des Lernens“ (cit. Glöckel) sondern an Stelle dessen gerade der Schulbetrieb beherrscht von Indoktrination, Aus‐
grenzung, geistiger Entmündigung. So folgenreich kann es sein, wenn man zu Weih‐
nachten „individuell gebastelte“ Kekse verschenkt! Danke liebe Hilda, ich hoffe du bist noch viele Jahre so wach und emsig und rührig zum Wohle der Kinder! tshipi Es galt nicht mehr das Motto: „Der Lehrer thront nicht über den Schülern, er wirkt mitten unter ihnen“ (cit. Glöckel) sondern: Der Lehrer ist ab sofort eine nicht hinterfragbare Autorität, der Seite 23
Der Newsletter der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau
kantige Hitler‐Gruß das primäre (pseudo‐) päda‐
gogische Qualifikationsmerkmal. … Es sollte Jahrzehnte dauern, bis sich wieder eine bunte Schulwiese zu entfalten begann – begrenzt durch den schulorganisatorischen Rahmen von 1962, der stützendes Korsett und eiserner Panzer zugleich war und bis heute ist: Landes‐ und Bun‐
desschulen stellen öffentliche Parallelwelten dar, mitten im Heranwachsen der Kinder reißen wir sie nach 4 Jahren Volksschule wieder auseinander in Schulen, die sich die SchülerInnen anhand möglichst vieler 1er aussuchen dürfen und ande‐
ren Schulen, die den Rest nehmen müssen. …dass das schulische, pädagogische Leitungsper‐
sonal Tag für Tag während der Arbeitszeit stundenlang vor dem „Fernseher“ sitzt (seit kur‐
zem sogar gleich vor zwei Geräten parallel) …dass die Halbtagsschule immer noch Standard und die Regel ist und deswegen Eltern für den Schulplatz (für Essen und Betreuung) ihres Kindes an einer ganztägigen öffentlichen Schule bezah‐
len müssen und SchülerInnen – wenn ihre Eltern diese Gebühr nicht bezahlen können oder wollen – aus der Schule ausgeschlossen werden Otto Glöckel tät schön schauen und er tät ratlos schauen, dass auch 80 Jahre später Kinder nach der Volksschule in verschiedene Schultypen auf‐
geteilt werden …dass die Halbtagsschule immer noch Standard und die Regel ist, in Wien aber eine wachsende Zahl von ganztägigen Schulen sehr kreativ die Grundidee eines gemeinsamen Lernens und Le‐
bens, eines gemeinsamen Essens und Spielens umzusetzen versucht Otto Glöckel tät schön schauen und er tät ver‐
wundert schauen, … …dass eine einheitliche und universitäre Lehre‐
rInnenausbildung Gestalt annimmt …dass Österreich Teil und Mitglied einer Europäi‐
schen Union ist „Von Wien gehen heute zahlreiche Anregungen auf schulreformatorischem Weg in die Welt hin‐
aus“ (cit. Glöckel 1926) …dass es in Wien eine rot‐grüne Stadtregierung gibt …dass Integration und Inklusion in vielen Bemü‐
hungen engagierter PädagogInnen zu leben und umzusetzen versucht wird …dass es weit über 100 Mehrstufenklassen an Schulen der Stadt Wien gibt Anno 2013 ist Wien aus meiner Sicht auf bestem Weg zu einer Schulreformstadt, das signalisieren uns BesucherInnen und deren Rückmeldungen aus verschiedenen anderen österreichischen Bundesländern ebenso, aus anderen Staaten Europas und darüber hinaus. Lange, teils jahr‐
zehntelang gewachsene und von den Wiener PädagogInnen getragene Projekte wie die verbale Nr.17. - Juni 2013
Beurteilung, der Gruppenunterricht, das offene Lernen, Teamteaching, muttersprachliche Alpha‐
betisierung, Klein‐(Förder‐)Klassen und ambulante psychagogische Betreuung, die In‐
tegration autistischer Kinder, bis hin zu Begabungsförderung und bilingualen oder Lern‐
gemeinschafts‐Lernwerkstatts‐Campus‐Schulen – ein beachtliches Potpourri! …: „Die Schulreform kann nicht vom grünen Tisch aus gemacht werden. In der Praxis des Schulle‐
bens sieht manches ganz anders aus als in der Studierstube; hier muß sich die Einheitlichkeit in den Grundfragen verständnisvoll verbinden mit der Vielgestaltigkeit in der Durchführung“. Mit diesem Statement gibt uns Otto Glöckel ein gera‐
dezu programmatisches und hochaktuelles Motto dafür vor, was Schulautonomie sein kann und soll. …Ich bedanke mich bei der Stadt Wien und ihren politischen RepräsentantInnen namens der fünf mit der Otto Glöckel‐Medaille heute ausgezeich‐
neten Menschen!“ Josef Reichmayr
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Nr.17. - Juni 2013
Bilderreigen zur Verleihung der Glöckl-Medailie
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Nr.17. - Juni 2013
"Zum Festakt im Wappensaal und zur nachfolgenden Nachbetrachtung in der Wienzeile war eine bunte Mischung aus Menschen eingeladen, deren Wege sich im Laufe der Jahre mit dem "medaillierten" Josef Reichmayr aus beruflichen, verwandtschaftlichen und privaten Gründen gekreuzt hatten und wohl weiter und immer wieder kreuzen werden. Es treten in diesen Bildern auf: Das Leitungsteam der ILB (Christiana Pock‐Rosei, Verena Corazza, Karin Feller, Klaus Kindler (unsichtbar), Michael Pichler‐König (unsichtbar, damals noch nicht im Leitungsteam); ehemalige und aktuelle Elternvereinsobfrauen und ‐männer (Susi Wolfsohn, Alfred Trendl, Karl Dwulit) und aktuelle Vorstandsmitglie‐
der und Langzeiteltern (Renate & Michael Riha); pädagogische Leitfiguren (Prof. Dr. Rupert Vierlinger); meine erste Klassenelternvertreterin aus Pfeilgassenzeiten 1984‐88 (Maria Moritz); Teamlehrerin aus Pfeilgassenzeit und ILB‐Lernbegleiterin (Silvia Chovanec); Söhne und Tochter (Martin, Margarete, Matthias); Lebensbegleiterin (Monika); Schwester & Mann (Edith & Horst); Nichte (Andrea); Gruppenbild mit ausgewählten LernbegleiterInnen (Gabi Reithofer, Martina Hofleitner, Barbara Dollenz, Tanja Dirks; u.a.); Schülervertreterin (Vivian); lernbegleitender Film‐ und Radiomacher (Rudi); TiLLs Pflegemutter (Martina Wolf) mit einer ihrer Töchter; der Leiter der MA 56 / Wiener Städtische Schulverwaltung (Mag. Oppenauer); Bildungsstadtrat Oxonitsch; JRs Montessori‐Erstanimatorin (Mariana Potocnik); ein Hobbypädagoge, ex‐Elternvertreter und Architekt (Franz Ryznar); Medaillen‐Wegbereiterin mit Mann (Hilda Swiczinsky und Helmut); der erste Bezirksschulinspektor zur Gründungszeit der ILB (Richi Felsleitner); Bruder u & Sohn (Michael & Emil); die anderen 4 Glöckel‐PreisträgerInnen; Mehrfach‐ und Langzeitmütter der ILB (Regina Blümel; Martina Wolf); … und all jene, die auch dort waren aber gerade nicht fotografiert wurden und all jene, die die nicht dort waren und denen dennoch ein Teil der Medaille gebührt und gehört! Seite 26
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"Glöckel‐Medaillen‐Nachlese im Kreis der ILB‐LernbegleiterInnen ‐ eine Medaille ist nicht genug! Fähnchenschwingen ‐ schon eine Generalprobe fürs 15‐Jahres‐Fest? Das nennt man Effizienz und multiple Kräfteoptimierung" Seite 27
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Wenn DIE DREI aus der Chefetage so streng schauen…
könnte man meinen, dass das nichts Gutes zu bedeuten hat… …hat es aber doch: Am 6. Mai besuchte Dr. Rupert Corazza, Wiens Schulinspektor für Inklusion, in Begleitung unse‐
rer SPZ‐Leiterin Andrea Bossler die ILB. Nach einem Rundgang durch die Schule und einer „wohlwollenden Inspektion“ einiger Stammgrup‐
pen folgte ein Treffen, bei dem Direktor Josef Reichmayr sowie Eltern und Integrations‐ Lern‐
begleiterInnen die Gelegenheit hatten, verschiedene Themen anzusprechen, Anliegen vorzubringen, Geschenke zu übergeben und ein‐
fach auch „den neuen Inspektor“ kennenzulernen. So wurde thematisiert, dass nach wie vor die Freizeitbetreuung von Integrationschülerinnen und ‐schülern auf der Sekundarstufe in Wien nicht gewährleistet ist. Diese Situation wird auch von Dr. Corazza als unbefriedigend bewertet. Damit die Inklusion ein Gesicht bekommt oder ‐ besser gesagt – viele Gesichter. …und warum sie so streng geschaut haben, wis‐
sen wir nicht. In Wirklichkeit war´s nämlich durchwegs nett, entspannt, interessant und gar nicht streng! Martina Englbrecht Auch zeigte er großes Verständnis für das Anlie‐
gen, die Bezeichnung „schwerstbehindert“ auch in Zeugnisformularen und somit auf einer offiziel‐
len Ebene durch eine weniger stigmatisierende Wortwahl zu ersetzen. Schließlich wurde auch beratschlagt, was unternommen werden könnte, um zu vermeiden, dass einzelne Integrationskin‐
der immer wieder unbeobachtete Momente nützen, um das Schulhaus zu verlassen. Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass das Treffen in sehr netter Atmosphäre stattfand, dass es Kaffee und Kekse gab und dass Herrn Corazza ein kleines Büchlein mit Fotos und Statements aller Integrationsschülerinnen und ‐schüler der ILB übergeben wurde. Praxisgemeinschaft für Entwicklungsbegleitung, Beratung & Therapie Wir begleiten Kinder und Eltern bei Themen, wie: Kindliche Ängste (zB Schulangst), Lernschwäche, Umgang mit Aggressionen, Sprach‐ und Sprech‐
problemen, Erziehungsthemen. Durch Begleitung, Beratung, Logopädie, Psychologie, Psychotherapie,… Infos unter: www.kinderpraxis‐augarten.at Seite 28
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Es tut sich was…
ExternistInnenprüfungstag‐ ein bereichender und fordender Tag ‐ Am 16.5.2013 fand zum wiederholten Mal die EinzelexternistInnenprüfung an der ILB statt. Geprüft wurde der Jahresstoff der 1. bis 4. Schul‐
stufe. Es kamen über 40 Kinder aus fünf Bundesländern an unsere Schule, die ihr erwor‐
benes Wissen und Können vom Hausunterricht in der Jahresabschlussprüfung unter Beweis stell‐
ten. Es begann mit einer gemeinsamen Eröffnung mit musikalischen Darbietungen. Einige Kinder spiel‐
ten Violine, Flöte, Querflöte, auch ein Schlagzeuger war dabei. Seite 29
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Andere Kinder sangen, wie zum Beispiel Mando‐
la, die drei unterschiedliche Hymnen in der jeweiligen Landessprache vortrug. Nr.17. - Juni 2013
Danach wurden schulstufenspezifisch die Prüfungen abgenommen. Den mündlichen Präsentationen und Dokumentationen mitgebrachter Unterlagen folgten schriftliche Prüfungen in Mathematik und Deutsch. Für Schü‐
lerInnen, Eltern und Lehrerinnen war es ein fordernder, bereichernder und interessanter Tag. Motivation für den Hausunterricht: Neben der Prüfung führten wir diesmal auch eine anonyme Befragung der Eltern betreffend den Hausunterricht durch: 
das Schulsystem, schlechte Schulerfahrun‐
gen, zu teure Privatschulen; 
Verantwortung liegt bei den Eltern und wird nicht an Dritte abgegeben; 
Unterricht mit eigenen Werten und Lebens‐
einstellungen; 
schlechte Bildungsversorgung am Land; 
keine Lebensumstellung durch Schul‐ bzw. Gesellschaftszwänge. Seite 30
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Vorteile des Hausunterrichtes: Nachteil des Hausunterrichts: 
Rollenkonflikt Eltern / Lehrer; 
Unterricht fordert viel Vorbereitung und Or‐
ganisation; Stärkung des Selbstbewusstseins; 
„Nachreifen“ im Umgang mit Emotionen möglich; Freundschaften müssen bewusst gepflegt werden, geschehen nicht „automatisch“; 
weniger Sozialkontakte außerhalb der Fami‐
lie, wenig Gruppenerfahrung; 
Stärken, nicht Schwächen, der Kinder för‐
dern; 
entspannte Atmosphäre; 


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geschützter Rahmen, insbesondere wenn der Zwang des Schulsystems für das Kind nicht passt; 
Pauli übt sich als Koch im Restaurant am Donauturm
weniger Kontakt zu Gleichaltrigen. Silvia Chovanec 
1:1 Betreuung: Lernen geht schneller, dafür mehr Zeit für Natur, Musik, Sport etc.; Berufspraktische Tage 
kein Leistungsdruck, kein Stress, kein Mob‐
bing; 
Rücksichtnahme auf Bedürfnisse und Inte‐
ressen der Kinder; 
Kind beteiligt sich selbst an Bildung; 
eigene Zeiteinteilung, freie Gestaltung des Alltags; Auch in diesem Jahr fanden im Ausgangscluster im Februar wieder die Berufspraktischen Tage statt. Eine Woche lang schnupperten die Kinder in die Berufswelt. Es machte ihnen großen Spaß, wenngleich sie die Anstrengung des Tages abends deutlich spürten… Karin Abriel 
viel Zeit mit Familie. Adrian arbeitet in der Spenglerei seines Vaters…und kann gar nicht genug bekommen
Felix im Kindergarten Vorgartenstraße, den er einst selbst besucht hat
Paulina glänzt als WOMAN Redakteurin
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Ein sportliches Jahr in der VWX: Freude an der Bewegung, Freude an der Leistung, Spaß in der Gruppe: Ein erlebnisorientierter, ab‐
wechslungsreicher Sportunterricht kann und soll intensiv und anspruchsvoll sein. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die Lern‐ und Leistungs‐
bereitschaft zu fördern, eine positive Einstellung zur Anstrengung zu entwickeln, sich Leistungsan‐
forderungen zu stellen und die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern. Von Anfang an war klar: Wir haben ein gemein‐
sames Ziel: Spaß an der Bewegung!!! Wir trainierten gemeinsam, erlernten neue Sportar‐
ten und nahmen an Turnieren teil. Angefangen haben wir im Herbst mit Leichathletik im Augar‐
ten. Dort haben manche zum ersten Mal Disziplinen wie Kugelstoßen, Hochsprung, Staffel‐ , Dauerlauf und vieles mehr ausprobiert. Im Winter waren wir hauptsächlich in der Halle und haben uns unter anderem mit Kraft/ und Konditionstraining befasst. Eislaufen waren wir beim Eislaufverein Engel‐
mann und am Rathausplatz. Über das Eis zu gleiten oder zu flitzen macht den SchülerInnen sehr viel Spaß! Klettern: Emotionale und soziale Aspekte wie zum Beispiel die Überwindung der Angst, die Seite 32
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Verantwortung bei der Partnersicherung und die daran gekoppelte Notwendigkeit, Vertrauen zur sichernden Person zu entwickeln erlebten wir bei einem Exkurs in der Kletterhalle. Eines unserer Highlights war der Schitag mit Ski4free. Wir fuhren mit dem Bus nach Mönich‐
kirchen. Dort wurden die Kinder von SchilehrerInnen professionell betreut. Allen hat es sehr gut gefallen und wir sind bis auf unsere liebe Vici (Ellenbruch beim Snowboarden) unver‐
letzt nach Hause gekommen. Da die positiven Effekte des Yoga erkannt und belegt wurden, haben wir uns überlegt, Yo‐
ga/Pilates den SchuelerInnen näher zu bringen. Auch wenn wir nur wenige begeistern konnten war es uns doch ein Anliegen, diese Bewegungs‐
erfahrung zu ermöglichen. Nach unserer ersten Taekwondo Einheit war uns klar, dass wir diese Sportart unbedingt intensivie‐
ren wollen. Es gab dann im Jänner eine Woche lang einen Workshop für alle VWX SchülerInnen. Taekwondo ist nicht nur ein Kampfsport oder eine Selbstverteidigung, es ist vielmehr ein Le‐
bensweg zu oder mit einem gesünderen dynamischeren Körper, einer zufriedeneren Seele und einem unbesiegbaren Geist. Seite 33
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Ballspiele wie Basketball, Fußball, Volleyball, Brennball und Völkerball waren ein fixer Be‐
standteil unseres Sportunterrichts. Regelkunde und Fairplay waren hier die Schlüsselqualifikatio‐
nen, die das Wichtigste im Teamsport ermöglichen: Spiel und Spaß!!! Da unsere Turnhalle für die Großen schon etwas klein ist, nutzten wir auch einmal die Anlagen in der Sport‐ und Funhalle Dusika. Highlight des Jahres war unser Riesenerfolg beim Integra Hal‐
len Cup mit einem fantastischen 1. Platz und einem 6. Platz!!!! Seite 34
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“Girlies Sports Day” im Wiener Rathaus: In sie‐
ben Räumen und erstmalig auch im Arkadenhof war Platz für Indoor und Outdoor Mitmach‐
workshops sowie für Schnupperstationen zum Thema Bewegung, Fitness und Ernährung in al‐
tersgerechter Form. Ob Zumba, Breakdance, Mädchenfußball, Baseball, Badminton oder Slack‐
line, die Mädchen konnten einfach ausprobieren, was ihnen Spaß machte. Das Angebot reichte von Tanz‐Workshops, Yoga, einem Fitness‐Check und Selbstverteidigung über Ernährungsberatung bis hin zum richtigen Styling. Nr.17. - Juni 2013
Der 4.2 km lange Coca Cola Run war ebenfalls ein Highlight für 10 SchülerInnen des VWX Teams. Die SchülerInnen bekamen einen Trainingsplan und waren aufgefordert, sich in den Wochen vor dem Lauf gesund zu ernähren und auch in der Freizeit zu trainieren. Last but not least der Wassersport: Im Winter waren wir einmal im Dianabad, jetzt im Sommer werden wir die Extremsportart Wakeboarden am Wasserskilift an der alten Donau kennenlernen. Die Sprach‐ und Sportwoche gibt uns zudem noch die Möglichkeit, jeden Nachmittag das Freibad zu besuchen. Dort können die Kinder jede Menge Bewegungserfahrung im Wasser sammeln. Das Bewegung und Fitness Spass macht haben wir in diesem Jahr sicherlich erfahren. Im Hin‐
blick auf nachhaltiges Sportbetreiben hat jede/r vielleicht für sich das Ideale entdecken können und so ist der Grundstein für lebenslanges Sportbetreiben gelegt. Für uns als LernbegleiterInnen ist es das Schönste, die Freude und Begeisterung in den Gesichtern der Kinder zu sehen! Alice Filler, VWX
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"LEIBESÜBUNGEN" oder "BEWEGUNG und SPORT" wie es seit einigen Jahren heißt nach den Grundideen der MOTOPÄDAGOGIK Raum bieten, sowie anregendes Material in Hülle u. Fülle und in verschiedenen Qualitäten: beim EXPERIMENTIEREN kann jedes Kind‐ ganz gleich welche Bedürfnisse grad vorhanden sind ‐ "genau seines tun" und zur Erfahrung kommen: ICH KANN! Dieses Schöpfen aus vielen Bewegungserfahrun‐
gen darf im Vorzeigekreis bestaunt werden und wird dabei versprachlicht und somit ins Bewusst‐
sein geholt. Heute haben ein Haufen Plastik‐ und Papier‐
sackerl die Kinder fasziniert und so viel Freude, Elan und Lachen in ihre Gesichter gezaubert ;) Seht selbst: Seite 36
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6 Mädchen wagen sich dabei in luftige Höhen: ohne jegliche Geräte und Fremdhilfe! Umrahmt von Burschen voller Geschick und Witz. Diesen Beitrag sowie ähnliche Einblicke in unser Arbeiten und Erleben können Sie unter: http://www.lernwerkstatt.or.at/ ‐‐> Das sind wir  roter Cluster HP Blog sehen. Andrea Amon, HP Mittelalter‐Projekt des Gelben Clusters ‐ April 2013 Das Mittelalter erleben: Gemeinsamer Ausflug des Gelben Clusters auf die Rosenburg. „Verknoten und Falten“: Das Mittelalter spüren: Die Hitze beim Feuer des Schmieds erleben Ein Seil aus Hanf drehen Wolle spinnen Das Mittelalter hören: Flötenmusik und Dudlsackklängen des Spiel‐
manns Arnulf lauschen Tanzmusik hören Einen mittelalterlichen Tanz einstudieren Das Mittelalter sehen: Jonglierkünste bewundern Einen Schwerkampf miterleben Einen Burghof durchschreiten Das Mittelalter schmecken und riechen: Getrocknete Apfelringe herstellen und verkosten Teemischungen zusammenstellen Gewürze im Mörser zerkleinern Dieses Thema, diese enorme Fähigkeit unseres Körper selbst, seine Biegsamkeit u. Faltbarkeit mit all seinen Gelenken, Sehnen und Bändern, … hat uns ein andermal fasziniert und uns bis hin zu Zirkusakrobatik motiviert. Das Mittelalter begreifen: Ritterfiguren und Burgen basteln Ein Wappen mit Tusche gestalten Brettspiele spielen Sehen Sie selbst auf der Bühne des 15 Jahre ILB‐
Festes unseren Pyramidenbau! Das Mittelalter kennen lernen: Wissenserwerb mit Hilfe von Karteien, Setzleis‐
tenmaterial, Büchern, … Karin Feller, Gelber Cluster Seite 37
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2. Pflanztag SCHULGARTENPROJEKT 2013, Stammgruppe B Projektlaufzeit: Februar bis Juli Ablauf: 1. Landschafstplanerischer Workshop in der Schule: Welche NutzerInnen und welche Bedürf‐
nisse sollen im Schulhof Platz haben? Planung von Zonen, Ideen zur Verbesse‐
rung von Zonen, Planung von Pflanzbe‐
reichen, Ideen für Pflanzungen Herstellung von neuen Pflanzplätzen; Kartoffeln pflanzen in Reissäcke; Beet in der Pergola wieder aktivieren; Pflanzungen von Bohnen, Kürbis in ungenutzten Ecken und am Zaun 3. Rundgang im Viertel, Ausflug zu anderen Gärten und zum neuen Nachbarschafts‐
garten auf der Fläche bei der U‐Bahn, gleich neben der Schule
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Gedichte der Stg. L
Endlich wieder Frühling (Milena) Der Bach entspringt, er plätschert leise und auch die Sonne winkt das erste Mal auf ihre Weise. Seht nur her, wie sich die Knospen recken im lauten Klang der Vogelhecken. Auch im Garten geht es schon los mit den ersten Narzissen sie blühen so schön wie goldgelbe Polsterkissen. Frühling (Alina) Ich las ein schönes Frühlingsgedicht von Blumen, das machte mir Mut. Doch draußen fand ich den Frühling nicht – schön langsam bekam ich Wut Weg mit den Mützen, her mit den Pfützen! Der Wald soll wieder singen, die Hasen wieder springen. Der Fuchs und der Luchs sollen friedlich sein, dann kehrt endlich der Frühling ein. Frühling (Anonym) Das Osterei ist immer dabei. Jemand ist gekommen und hat sich ein Ei genommen. Ich sah´ einen Baum, der hatte sehr viel Schaum und war in einem Traum. Ich sah eine Frühlingswanze, die Walzer tanzte. Und auf der Wiese war eine Fliege, die sah eine Ziege. Die Frühlingswinde (Anonym) Die Frühlingswinde wehen herum, da haut´s die Blumen um! Da kann ich endlich aus dem Haus hinaus. Die warme Sonne ist eine Wonne. Footballspielen mit Freunden ist cool, ich freue mich schon aufs Schwimmen im Pool. Der Winter ist bald vorbei – ich esse ein rotes Osterei. Frühling (Anonym) In der Wiese tanzen viele Wanzen. Der Frühling ist gut, denn er hat Mut. Auf dem Boden liegen faule Fliegen. Die Sonne glüht und der Frühling blüht. Ich liege unter dem Baum und hab´ einen Traum. Die grünen Blätter kommen vom Wetter. Ein Tier tanzt auf alle vier und zwar hier. Frau Hitt ist gekommen und hat ein Ei genommen. Frühlings‐Gaul (Anonym) Es war einmal ein Gaul, der hieß Paul. Er fraß und aß sehr viel, dass es schwamm im Nil. Er liebte das Wetter, so wie die Blätter. Frühling, ja Frühling, das war schön! Alles so grün, die Sonne strahlt, das Wetter blüht. Da war ein Hase, er griff ihm auf die Nase. Der Hase lief ihm nach, und warf ihn in den Bach. Der nasse Gaul lag faul, in vielen Frühlings‐Blättern. Sie trabten herum, sie liebten es, hurra! Früh‐
lingswetter! … Seite 39
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Frühlingsgedicht (Anonym) Die Blätter waren wie das Wetter. Ich musste laufen wegen dem Einkaufen. Die Sonne, die war heut nicht in der Tonne! Dass sogar die Wanzen heute tanzen! Trotzdem war es heute gut, ich hatte viel Mut. Da würd´ ich gerne fliegen und in der Wiese liegen unter einem schönen Baum‐ Das wär mein Traum! So ist der Frühling nun mal (Anonym) Die Sonne ist heut warm erwacht, sie wurde wieder kalt gemacht. Es ist noch kalt und voller Schrecken und draußen könnte man verrecken. Doch die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Winterqualen. Jetzt beschwert sich niemand mehr, wegen dem wirren Verkehr Alle freuen sich deutlich und laut, über das herrliche Bärlauchkraut. Die Hitze nimmt immer noch zu und schon schwitz´ ich im rechten Schuh. Bald ist es mir viel zu heiß, auch die Bäder öffnen gleich. Jetzt sitzen alle da hinten beim Günter und freuen sich auf den nächsten Winter. Nr.17. - Juni 2013
Frühling ist da (Jana) Der Frühling kommt wieder (Anonym) Draußen ist kein Schnee – Es ist Frühling, doch von Frühling keine Spur. juhee! Wann kommt der Frühling nur? Es gibt viele Blätter, Es blüht noch der keine Rose, das kommt vom Wetter. jeder trägt noch eine lange Hose. Die ersten Bienen kommen bald Erst vor kurzem habe ich eine Blume erblickt aus dem Wald. doch leider wurde sie vom Morgenfrost erstickt. Die Blumen wachsen voller Charme, Ab und zu hört man die Vögel singen da wird mir gleich ums Herz sehr warm. und auch wieder nur die Bäume klingen. Ich glaube der Frühling kommt schon wieder, Ich stecke meine Nase es blüht auch schon der Flieder. in die Lüfte wie ein Hase. Jetzt ist es schon wirklich heiß, Die Sonne strahlt sehr ich glaub´ich brauch´ ein Eis. auf das Meer, Ich glaube, ich muss jetzt laufen ich sitz´ in meiner Wanne und Eis kaufen. und sehe eine Tanne. Der Sommer ist mir jetzt zu heiß. Und ich habe Halsweh – das kommt vom letzten Schnee. Frühlingsgedicht (Neele) Ich gehe spazieren, dem Frühling gratulieren. Endlich wird es wieder warm, die Blumen wachsen voller Charme, gelbe Narzissen lassen uns wissen: Es ist nun Frühlingszeit, wir sind bereit! Ich atme tief ein, rieche Blumen und das ist fein. Ich pflücke mir ein Vergissmeinnicht‐ Es schimmert schön im Sonnenlicht. Alle Blumen sind prächtig – und wirken so mächtig. Seite 40
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SchülerInnen bis 15 Jahre : 15 Jahre ILB
Mit neuen Mittelschul‐Flügeln zum Lernen unter Sternen! Wie das? Vor gerade mal 4 Jahren, seit 2009 haben wir unsere pädagogischen ILB‐Fühler organisiert in die Mittelstufe hinein auszustrecken begonnen. Und in wenigen Tagen gehen 22 SchülerInnen von unseren „Großen“ weg, schließen ihre Pflichtschul‐
zeit ab, bereiten sich auf andere allgemein‐ oder berufsbildende Schulen, eine Lehre, einen Besuch der Polytechnischen Schule, einen Aufbaulehrgang im Sonderpädagogischen Zentrum vor. Erstmals in der Geschichte der ILB gibt es deutlich mehr große VerlässlerInnen als jüngere, die nach der 4. Stufe oder anderswann zwischendurch die ILB verlassen. Erstmals wird es 2013/14 mit ca. 200 Haupt‐ bzw. Neuen MittelschülerInnen mehr Sekundarstufen‐
Kinder als Volksschulkinder (ca. 180) geben. Erst‐
mals werden wir fast 100 Integrationskinder auf allen Schulstufen begleiten. Unsere Neuen Mittelschul‐Flügel sind nun schon ordentlich tragfähig und siehe da, sie entführen uns geradewegs in ein neues Projekt, lassen uns in die Stockerauer Au entschweben – „Lernen unter Ster‐
nen“ heißt der klare Titelsieger nach einem Punkte‐
Abstimmungsverfahren zwischen 6 verschiedenen Vereinsbezeichnungen im Rahmen des sog. AU‐
Gipfels in der ILB, an dem ca. 60 LernbegleiterIn‐
nen, Eltern und einzelne SchülerInnen teilnahmen. Was für ein gewaltiges Potenzial darin liegt, war bei dem von älteren SchülerInnen aus dem Kreis des SchulsprecherInnen‐Teams organisierten Statio‐
nenbetrieb in den Turnsälen spürbar: Die „Großen“ coachen die „Kleinen“, gemeinsam laufen Nach‐
denk‐ und Diskutierprozesse und gibt es für alle die Möglichkeit, sich einzubringen und mitzubestim‐
men, welche Zonen in der Au vorrangig gestaltet werden sollen. Intensive und berührende Szenen des Miteinander werden möglich und sichtbar, der „normale“ Alltag der ILB, der im Vergleich zum größeren Schulsystem in Österreich schon abnor‐
mal genug ist, erfährt eine zusätzliche Krönung! Und das beim kollektiven Trockenschwimmtraining – zumal das Hochwasser vorübergehend Vor‐Ort‐
Besuche in der Au unmöglich macht. Ein Flow ähnlich der 2009er‐Aufbruchstimmung in die Mittelstufe, durchzieht auch die Reihen der LernbegleiterInnen und weckt erstaunliche Ener‐
gien. Großes Interesse und Neugier wird bei immer mehr Eltern spürbar – nur noch eine Kleinigkeit, die sich aber als großer Brocken herausstellt – will geklärt sein: Wie kann bei diesem Projekt ein passendes Zusammenspiel zwischen LernbegleiterInnen und aktiven Eltern gefunden und im laufenden Prozess entwickelt werden. „Lernen unter Sternen (LuSt Stockerau)“: Das Kind hat seit Kurzem einen Namen! Feierlich, demokra‐
tisch und lustvoll getauft von vielen Menschen der ILB. Jetzt braucht dieses Kind förderliche Bedingun‐
gen zum Heranwachsen, dann bin ich sicher, dass es uns viel Arbeit bringen, aber auch viel Freude machen wird. Lernen mit allen Sinnen, Lernen in der Natur, Lernen unter Sternen! Und zu diesem LuSt‐Baby gesellt sich „Adele“, die neue, einheitli‐
che Lernfortschrittsdokumentation der ILB. Von Anfang an, seit Gründung der ILB 1998, ist Teamar‐
beit ein durchgehendes Wesensmerkmal unserer Arbeit. Könnte sein, dass „Adele und das LuSt“ ein neues Dream‐Team bilden und die ILB zu neuen Höhenflügen animieren. Wenn uns jemand stoppt, dann nur wir selbst! Apropos stoppen, quantifizieren, objektivieren: Wenn unsere Kinder mit noch so vielen Testbatte‐
rien ausgequetscht werden, wenn unsere LernbegleiterInnen mit noch so vielen Statistiken und Listen und Eingaben gequält werden – wir dürfen und wollen und werden uns nicht die Lust an der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen nehmen lassen. Gut geerdet, realitätsbezogen und naturverbunden einerseits, geistig stets nach den Sternen greifend andererseits. Die nächste größere Zwischenbilanz ist 2018 fällig – das wären dann 20 Jahre ILB – olé! Neugierig? Tshipi im Juni 2013
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Nr.17. - Juni 2013
- eine Schule für SchülerInnen von 6 – 15 (Jahren) !
- mit einem Sekretariat von 8 – 14 (Uhr) !
Wir bitten um Spenden für unsere Sekretariatskraft !
 Wenn Eltern ein Formular suchen, einen Antrag abgeben, Hilfe brauchen, telefonisch etwas ausrichten lassen möchten, dann...
 Wenn ein Kind Bauchweh hat oder eine Auszeit braucht, jemanden sucht, etwas durchsagen möchte, Kopierhilfe braucht, dann...
 Wenn ein/e LernbegleiterIn Informationen braucht, ein Formular sucht, sich auf einer Erhebung eintragen muss, jemanden sucht,
dann...
 Wenn die Schulleitung wichtige Informationen an Eltern und LernbegleiterInnen heran bringen möchte, etwas organisiert, Gäste betreut, Aushänge macht, dann...
...immer dann ist Frau Monika Gesswagner gefragt! Sie ist seit 2009 über den Elternverein bei uns geringfügig beschäftigt. Ihre monatliche
Entschädigung (370,-€) wird ausschließlich über Spenden finanziert.
Unsere Sekretariatsassistentin ist zu einer unentbehrlichen Hilfe geworden. Ihre Finanzierung ist momentan noch bis zum Sommer 2012 gesichert.
Konto: 0361 00 99 067 [Bawag, BLZ 14 000] Kennwort: Trendl-Spenden-ILB
BAWAG 14000Weitere Infos auf der Elternvereins-Homepage: h t t p : / / w w w . e v - i l b . a t /
Sie erreichen Frau Gesswagner im Sekretariat 1.Stock, Eingang Allerheiligenplatz 7 persönlich von Montag bis Freitag von 8°° bis ~14°°
telefonisch unter 33 33 723 – 222 oder über M@il unter [email protected]
INTEGRATIVE LERNWERKSTATT BRIGITTENAU - SCHULE DER STADT WIEN: ganztägig – altersgemischt – 6- bis 15-Jährige
A-1200 Wien, Vorgartenstraße 50 / Allerheiligenplatz 7, Tel: [0043-1] 33 33 723, Fax: 33 33 723 – 110
www.lernwerkstatt.or.at
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Termine mehr dazu + aktualisiert unter www.lernwerkstatt.or.at
Termin
Thema
14.6.2013, 9:00-18:00 Uhr-
ILB-VerlässlerInnen-Fest, 15 Jahre ILB
19.6.2013, 12:00-16:00 Uhr
ILB Konferenz – verschoben vom 18.6, Unterrichtsschluss: 11:45 Uhr!
28.6.2013, 9:00 Uhr
Schulschluss und Zeugnisverteilung
2.9.2013, 9:00 Uhr
Schulbeginn
Impressum
Integrative Lernwerkstatt Brigittenau, Vorgartenstraße 50, 1200 Wien, Tel.: 01 333 37 23
Web: http://www.lernwerkstatt.or.at Mail: [email protected]
Redaktion :
Josef Reichmayr, Jackie Hechmati, Martina Wolf, Karinmaria Feller
Kontakt Redaktion:
[email protected]
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