Abschlussbericht: CDSC in Chiang Mai 1.Praktikum: Schule Ich
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Abschlussbericht: CDSC in Chiang Mai 1.Praktikum: Schule Ich
Abschlussbericht: CDSC in Chiang Mai 1.Praktikum: Schule Ich habe vom 03.02.2013 bis 22.02.2013 ein siebenwöchiges Praktikum an der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai (CDSC) absolviert. Sie ist eine anerkannte deutsche Schule und daher ist die Unterrichtssprache Deutsch. Die Schüler und Schülerinnen werden zusätzlich ab der ersten Klasse in Englisch und von einheimischen Lehrerinnen in Thai unterrichtet. Ab der fünften Klasse wird zusätzlich noch Französisch angeboten, da die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit bekommen sollen das Abitur nach deutschen Bildungsstandards absolvieren zu können. Die Schule befindet sich etwas außerhalb der Innenstadt, etwa 15- 20 Minuten Fahrtweg mit dem Roller, im Grünen umgeben von Reisfeldern ohne viel Verkehr. Durch diese Umstände und die offene, natürlich auch klimabedingte Bauweise des Gebäudes herrscht eine entspannte Atmosphäre. Momentan besuchen 125 Schüler und Schülerrinnen die CDSC von der ersten bis zur 13.Klasse und auch das Kollegium hat eine überschaubare Größe. Die Schule verfügt zudem noch über einen Kindergarten und eine Kindergrippe. Die Klassengrößen sind für deutsche Verhältnisse sehr klein, wovon aber Schüler und Schülerinnen als auch die Lehrkräfte profitieren. Die meisten Kinder und Jugendliche die die CDSC besuchen sind Mischlingskinder, halb-deutsch/-schweizer und halb-thai, adoptiert oder die deutschen Kinder der Lehrkräfte und des Personals an der Schule. Die Kantine ist eine offene, gemütliche Terrasse in der sowohl Frühstück als auch Mittagessen angeboten wird. Jeden Mittag hat man die Wahl zwischen einem thailändischen-, einem deutschen- und einem vegetarischen Gericht mit einem Salatbuffet. Da es eine christliche Schule ist findet jeden Montagmorgen in der runden und offenen Aula eine Andacht statt. Am Flughafen in Chiang Mai wurde ich herzlichst von der Thai-Direktorin Supaporn begrüßt und abgeholt. Sie brachte mich zu meiner Unterkunft, welche die Schule für mich organisierte. Ein großes Haus mit Garten indem eine junge Lehrerin wohnte, die selbst erst Anfang des Schuljahres als Ortslehrkraft nach Thailand kam. Die Mietkosten musste ich selbst tragen, jedoch sind diese in Thailand sehr gering (im Gegensatz zu deutschen Verhältnissen). Das Mittagessen in der Kantine wurde mir von der Schule gestellt, sodass ich jeden Mittag ein warmes Essen bekam ohne das zusätzliche Kosten entstanden. Der Kontakt vorab zur Schule war gut. Ich hatte Kontakt zu meiner zukünftigen Mentorin, welche sich um meine Unterkunft kümmerte und mich dann per Mail meiner neuen Mitbewohnerin vorstellte, die mir alle Fragen beantwortet und mich informierte. Meine Mentorin besorgte vor Schulbeginn, nach meiner Ankunft, zusammen mit mir einen Mietroller in der Innenstadt, den ich für die Zeit während des Praktikums dringend benötigte. Da mein Praktikumsschwerpunkt in der Grundschule lag wurde ich in die „Flex – flexiblen Eingangsstufe“ eingeteilt. Es besuchen 17 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren die Flex. Das besondere an der flexiblen Eingangsstufe ist, dass die erste und zweite Klasse zusammen gelegt wurden. Dies erfordert viel Differenzierung und auch Teamteaching. Frau Damaris Züfle, Teamleiterin der Grundschule und Klassenlehrerin der Flex war für meine Zeit an der CDSC meine Mentorin und Betreuerin. Hauptsächlich betreute und unterrichtete ich in der flexiblen Eingangsstufe, zudem hospitierte ich in einige Stunden in höheren Klassen in den Fächern Kunst, Deutsch und Biologie. Diese Wahl war mir völlig frei gestellt und ich war in jedem Unterricht willkommen. Im Stundenplan der flexiblen Eingangsstufe finden Wochen1 planstunden, Stunden in denen die Klasse in erste und zweite Klasse aufgeteilt wird und Bibliotheksbesuchen neben der normalen Unterrichtsstunden platz. Jede Woche bekommen die Schüler und Schülerinnen der Flex einen auf sie individuellen ausgerichteten Wochenplan, an diesem bekommen sie in verschiedenen Stunden Zeit daran zu arbeiten. Jeden Montagmorgen nach der Andacht ist eine Bibliothekstunde vorgesehen, in der die Schüler und Schülerinnen der Eingangsstufe dazu angehalten werden jede Woche drei Bücher auszuleihen und zu Hause die Bücher zu lesen oder anzuschauen. Ich hielt 28 Unterrichtstunden in der Flex in den Fächern Deutsch, Mathematik, Kunst und Musik. Zudem betreute ich Wochenplanstunden und übernahm wöchentliche Hausaufgabenbetreuung, Pausen- und Essensaufsichten. Meine Betreuerin ließ mir jede Wahl und Freiheiten im Bereich des Unterrichtens und stand mir sehr hilfsbereit zur Seite. Zudem nahm ich an verschiedenen Projekten teil bzw. leitete sie auch, wie eine Sandwichparty, einen Ausflug in eine Seidenfabrik und zu den heißen Quellen in Sankampaeng, ein Frühstück mit den Vorschülern, meine Abschiedsparty und einen Ostertag in der Flex und zudem noch ein großes Kochprojekt mit Klasse sieben und acht zum Thema Reis und Indien, welches meine Mitbewohnerin leitete. Die Dauer des Praktikums war optimal. Ich hatte anfangs Zeit anzukommen und die Schüler und Schülerinnen kennenzulernen. In der siebten und letzten Woche war nicht nur ich froh, dass die Osterferien vor der Tür standen, da die Luft raus war und eine Pause benötigt wurde. Zum Abschied sagte ich zu meiner Mentorin, dass ich es hier so schön fand das ich mir auch gut vorstellen könnte in die Osterferien zu gehen und danach wieder zurück an die Schule zu kommen. Das Praktikum war eine wirklich tolle Zeit und Erfahrung und wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich nach den Osterferien gerne dort angefangen. 2.Thailand – Chiang Mai Thailand ist ein Land in dem es niemals richtig kalt wird, es aber Regenzeiten gibt, daher muss der Zeitpunkt der Reise gut überlegt sein. Von November bis Januar ist Hochsaison und Thailand ist überflutet von Touristen. Von August bis Oktober ist Regenzeit und sehr, sehr schwül und anscheinend nicht das einfachste Klima für Ausländer. Von Februar bis April ist die heißeste Jahreszeit. Viele Angebote und Aktivitäten schließen über die Zeit von Mai bis November, wegen des Wetters. Ich war von Februar bis April in Thailand, also wie oben beschrieben in der heißesten Jahreszeit. Ich gewöhnte mich schnell an das Klima und die Hitze. Allerdings ist der Smog in Chiang Mai, die zweitgrößte Stadt Thailands, im März und April sehr extrem und somit die Luft sehr, sehr schlecht. Der Smog entsteht durch die Niederbrennung der Reisfelder rund um und in der Stadt. Jedoch schränkte es mich nicht ein, lediglich auf dem Roller trug ich stets eine Sonnenbrille und gegen Ende des Praktikums auch einen Mundschutz. Thailand ist eine komplett andere Kultur und falls man sich dazu entscheiden sollte für eine Weile dort zu wohnen und zu arbeiten , sollte man sich anpassen können, da sehr viele Dinge anders sind als hier in Deutschland/den westlichen Ländern. Die Thais habe ich als freundliche und sehr hilfsbereite Menschen kennengelernt, sowie deren interessante Kultur. Wenn man ihnen und ihrer Kultur mit Respekt entgegen tritt, so werden sie es gleich tun. Ich hatte öfter das Gefühl, dass sich viele Touristen sich nicht dem Land und deren Kultur anpassen wollten/konnten und dies verständlicherweise die Einheimischen nervte und verärgerte. Thai2 land ist ein Land, welches vom Tourismus lebt, aber ich kann nur jedem empfehlen, wer einmal dorthin reisen sollte, nicht nur in den traumhaften und sehr touristischen Süden, sondern auch in den noch „einheimischen“ Norden. Das Wasser ist ein großes Thema, wenn man in ein asiatisches Land reist. In Chiang Mai ist das Wasser allerdings so gut, dass meine Mitbewohnerin und ich uns davon Kaffee kochten und Zähne putzten. Beim weiteren Reisen durch das Land benutzte ich auch das Trinkwasser aus den Flaschen um die Zähne zu putzen. Eiswürfel sind unvermeidlich, da sie in jedem Getränk sind und ich wollte auch nicht darauf verzichten. Ich hatte nie gesundheitliche Beschwerden wegen des Wassers oder des Essens. Bevor ich nach Thailand geflogen bin, bin ich noch nie Roller gefahren – vor allem nicht im Linksverkehr. Es ist kein Problem. Man fährt ja mit dem Verkehr mit und ehe man sich versieht hat man den Linksverkehr schon verinnerlicht und an den thailändischen Verkehr gewöhnt. Das Badezimmer heißt auf Thai „Nassraum“, da die Dusche bzw. ein Duschkopf meistens mitten im Raum hängt, sodass bei einer Dusche wirklich der ganze Raum mit Klo und Waschbecken nass wird. Es gibt sehr selten eine durch eine Mauer oder Vorhang abgegrenzte Dusche. Der Abfluss stellt ein Loch im Boden oder in der Wand da. Zum Badezimmer gehört auch das Klo und auch dieses ist anders als hier. Die Thais benutzen kein Klopapier. Sie benutzen kleine Handduschen die neben jedem Klo hängen. Für die westlichen Touristen wird aber in (fast) allen Unterkünften Klopapier angeboten, allerdings darf man dieses nicht in die Toilette werfen, sondern in einen Mülleimer nebendran. Die Waschmaschinen werden nur mit kaltem Wasser betrieben. Thailändisches Essen ist sehr lecker, aber meistens auch sehr scharf. Daher lernte ich vorab schon mal eine wichtige Vokabel: „mai pet = nicht scharf“. Thais essen drei bis fünfmal am Tag Reis, dass heißt sie kennen ein westliches Frühstück nicht. Cornflakes oder Toastbrot ist in Supermärkten erhältlich, sowie Wurst, Käse und selten auch Brot. Wurst und Käse ist in Thailand sehr teuer und entspricht nicht unsere Auswahl und Qualität. Damit meine ich zum Beispiel, dass der Käse den es dort gibt und teuer verkauft wird Scheiblettenkäse ist. In Hotels oder Restaurants bekommt man meistens Eier, Marmelade und weißes Toastbrot zum Frühstück. Eine riesige Auswahl an leckerem, frischem Obst und Gemüse ist auf den einheimischen Wochenmärkten zu finden. In Garküchen, die meistens einem Wohnzimmer gleichen, gibt es landestypische, sehr köstliche Gerichte. Für die die es nicht scharf mögen eignen sich Fried Rice, Pad Thai oder Chop Soey, eine Suppe mit Kokosmilch und Hühnchen. Eine Delikatesse ist der Papaya- oder Mangosalat, welcher aber selbst für scharfliebende brennend scharf ist! Überall in Thailand an Straßenständen, Bars oder Garküchen bekommt man Fruchtshakes, welche aus frischen Früchten gemacht werden und wunderbar schmecken. Cha Thai Yen (with milk) ist der thailändische Tee und wird natürlich auch mit Eiswürfeln getrunken. Die größte Ladenkette in Thailand ist 7/11 (seven/eleven). Fast in jeder zweiten Straße ist ein 24-Stunden-geöffneter-Laden, der einem Minisupermarkt gleicht und in seinem Sortiment von allem das wichtigste besitzt (Toilettenpapier, Milch, Getränke, Süßwaren und Toilettenar- 3 tikel). Sollte einem abends um zehn Uhr das Klopapier ausgehen, könnte man schnell in 7/11 fahren und welches kaufen. Die Massagen in Thailand sind auch etwas unverzichtbares, da sie erstens ausgezeichnet sind und zweitens zu fast beschämend niedrigen Preis angeboten werden. Meistens werden die traditionelle Thaimassage, Ölmassage, Aromamassage und Fußmassage angeboten. Durchschnittlich kostet etwa eine Stunde Thaimassage oder Fußmassage 200Baht was etwa fünf Euro sind. Die Landessprache ist Thai und die „Verständigungssprache“ mit den Touristen ist Englisch. Thais haben oft keine Chance auf eine gute Bildung, da die Arbeit und das Geld wichtiger für sie und ihre Familien sind. So kommt es auch, dass das Englischsprachniveau der Thais unterschiedlich gut bzw. schlecht ist. Es gibt einige Thais die über ausgezeichnete Englischkenntnisse verfügen, aber auch andere die so gut wie kein Wort verstehen. Meistens beherrschen Taxi- oder TukTuk-Fahrer ein gutes Vokabular um ihre Gäste zu verstehen. Falls man nicht in einem Hotel, Hostel oder Guesthouse wohnt, sondern ein eigenes Heim hat, sowie ich, sollte man die Adresse des Hause auch auf Thai (geschrieben) bei sich haben. Da die Thais andere Schriftzeichen und eine Tonsprache haben, können die wenigsten Thais eine mit unseren Schriftsystem geschriebene Adresse entziffern. Über Thailand heißt es oft: „Hier wird man wenigstens mit einem Lächeln im Gesicht abgezogen“. Für Thailänder ist unser Aussehen, die weiße Haut ein Status dafür das wir aus dem Westen kommen und reich sind. Natürlich versuchen einige davon zu profitieren, aber wenn man richtig handelt und nicht alles hinnimmt zahlt man auch nicht zu viel. Ich konnte die Thais in dieser Hinsicht auch ein wenig verstehen, als ich vorort sah welche Arbeiten und Arbeitszeiten sie für so wenig Geld verrichten, würde ich auch von den „reichen Ausländern“ profitieren wollen. Nach meinem siebenwöchigen Praktikum in Chiang Mai kam mein Freund nach und wir reisten noch mehr als drei Wochen durch das Land. Wir hatten uns vorher keinen Plan gemacht, was in Thailand auch kein Problem ist. Erst blieben wir noch in Chiang Mai, reisten dann nach Koh Phangan, Koh Tao, Khao Lak, Similian Inseln, Koh Phi Phi und Bangkok. Jede Weiterreise war ein Abenteuer, da man nie genau wusste was einen erwartete, einmal mit einer „Schlaffähre“ mit Bettenlager oder einem Speedboot das über die Wellen sprang. Thailand ist unglaublich Vielfältig. Die großen Städte, der Dschungel, die Tiere, die weißen Strände und das klare türkisfarbene Meer. Von der Natur und Kultur, den Tieren und Pflanzen hat Thailand ein unglaubliches Spektrum zu bieten, bei dem man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Es ist eine unglaubliche Erfahrung die ich jedem empfehlen kann! 4 Aula in der Schule an allen Seiten offen 5 das hoch- und herunterklettern eines Nicht nur uns machte Wasserfalls Spaß=) 6 7