6 INFORM 1/16 - Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen

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6 INFORM 1/16 - Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen
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INFORM 1/16
INFORM 1/16
LBIH // Seit dem 1. Januar 2016 erbringt der neue Landesbetrieb Bau
und Immobilien Hessen als zentraler Partner in der Hessischen Landes­
verwaltung alle Dienstleistungen des Bau-, Gebäude- und Standort­
managements aus einer Hand. Auch die Gebäude der HZD fallen in
die Verantwortung des LBIH. Im Bild: die Besprechungsräume des
IT-Dienstleisters. Interview mit LBIH-Direktor Thomas Platte ab Seite 8
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INFORM 1/16 // IM GESPRÄCH
Aus zwei mach eins
// LBIH-Direktor
Thomas Platte im Interview
Seit dem 1. Januar 2016 gehen das Hessische Baumanagement (hbm) und das Hessische Immobilienmanagement (HI) gemeinsame Wege. Welche Herausforderungen und
Chancen die Fusion für die IT mit sich bringt, erklärt Thomas Platte, Direktor des neuen
Landesbetriebes Bau und Immobilien Hessen (LBIH), im Interview.
INFORM: Herr Direktor Platte, zunächst einmal wünschen wir Ihnen viel Erfolg für Ihre neue Aufgabe als
Direktor des LBIH. Wie haben Sie das vergangene
Jahr erlebt?
haben die Kolleginnen und Kollegen hier Großartiges
geleistet. Wir nehmen diesen positiven Schwung
mit. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und sehe
den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen für
die kommenden Herausforderungen in einer guten
Ausgangsposition.
Platte: Im vergangenen Jahr haben wir einen bedeu­tenden Schritt hin zu einem zentralen Bau- und Immo­biliendienstleister gemacht. Die Organisations­s truk­
turen, Prozesse und Unternehmenskulturen bei­der
Betriebe mussten vereinheitlicht werden. Dies erfor­
derte ein systematisches Schritt-für-Schritt-Vor­gehen,
Mut zu Entscheidungen sowie Geduld, Zeit und
Disziplin.
INFORM: Im Vorfeld wurde im Strukturprojekt hbm/
HI die konzeptionelle Zusammenlegung des LBIH
erarbeitet. Welche Herausforderungen gab es im
Teilprojekt „IT“ in Zusammenarbeit mit dem HZDBereich „Anwendungsmanagement hbm und HI“ zu
bewältigen?
Wir haben gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den formal noch getrennt organisierten Betrieben funktionieren kann. Als ein Beispiel möchte ich
hier das Thema Unterbringung von flüchtenden und
hilfesuchenden Menschen benennen. In Teamarbeit
Platte: Die besondere Herausforderung liegt in der
Zusammenführung der unterschiedlichen IT-Systeme
der beiden „ehemaligen“ Landesbetriebe begründet. Bislang besteht eine Koexistenz der IT-Systeme,
wobei das Hessische Baumanagement mit einem >>
IM GESPRÄCH // INFORM 1/16
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INFORM 1/16 // IM GESPRÄCH
LEBENSLAUF THOMAS PLATTE
­
Geboren 09. 02.1960 in Treysa (Schwalmstadt, Hessen)
1986
TH Darmstadt, Bauingenieurwesen,
Dipl.-Ing.
1988
große Staatsprüfung, Bauassessor
2000
Sicherheitsingenieur, BGV A 6 (VBG 122)
Bau BG Wuppertal
1990 –1997
Hessische Straßenbauverwaltung
1997
Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main,
Referent Bauingenieurwesen und Vergabe- und Vertragsangelegenheiten
(Anhörungsstelle § 18.2 VOB/B-Verfahren, § 11.2 AVB-Verfahren)
2002
Dienststellenleiter der Staatlichen Neubauleitung Polizeipräsidium Frankfurt am
Main
2004
Stellvertretender Direktor des am
01.01.2004 gegründeten landeseigenen
Betriebs Hessisches Baumanagement
(hbm)
Seit 2007
Direktor des hbm
Seit
01.01.2016
Direktor des Landesbetriebes Bau und
Immobilien Hessen (LBIH)
Seit 1999
Beisitzer der Vergabekammer beim
Regierungspräsidium Darmstadt
Seit 2001
Lehrbeauftragter am Studienzentrum
Rotenburg a. d. Fulda
Terminalserver-System mit zentraler Anwendungs- und Datenbereitstellung arbeitet.
Das Hessische Immobilienmanagement verfügt über ein
Client‑System mit dezentraler und föderaler Datenhaltung.
INFORM: Die „ehemaligen“ Landesbetriebe hbm und HI arbei­
teten seit Jahren in unterschiedlicher Intensität mit der HZD
zu­sammen. Wenn Sie an das aktuelle IT-Projekt denken, was
erwarten Sie von Ihrem Dienstleistungspartner HZD?
Die Konsolidierung der IT-Infrastruktur ist ein großes Projekt,
bei dem wir gerne die Beratungsleistungen und Unterstützung
v.l.: Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und LBIH-Direktor Thomas Platte
der HZD in Anspruch nehmen und genommen haben. Von
dem zentralen IT‑Dienstleister für die Hessische Landesverwaltung erwarten wir den gleichen zuverlässigen und stabilen
System­betrieb, von dem wir bereits in den vergangenen Jahren profitieren konnten.
INFORM: Können Sie uns einen Einblick in die Rahmenbedingungen des Projektes gewähren? Wann wird die Konsolidierungsphase voraussichtlich abgeschlossen sein?
Platte: Die Konsolidierungsphase wird nach derzeitigem Stand
der Planungen frühestmöglich beginnen und voraussichtlich
Ende des Jahres 2016 abgeschlossen sein. Das neue IT-System
sollte sehr gut auf die Erfordernisse und Bedürfnisse des Landesbetriebes Bau und Immobilien Hessen zugeschnitten sein
und die Geschäftsprozesse effizient unterstützen.
INFORM: Können Sie uns den aktuellen Stand des Projektes
E-Vergabe aufzeigen?
Platte: Die E-Vergabe bzw. der Vergabemanager ist der Nachfolger der Anwendung Vergabe- und Vertragsdaten (VVD), mit
der Vergabeverfahren im Baubereich rechtskonform durchgeführt werden. Im Zuge der IT-Systemzusammenführung der
„ehemaligen“ Landesbetriebe werden auch die Vergaben des
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HZD - LEIS TUNGEN FÜR DA S LBIH
­
ƒƒ B
ereitstellung und Betrieb von IT-Verfahren in einer
zentralisierten WTS-Umgebung (E-Gov Shared
Hosting Plattform)
ƒƒ Zentraler File-Service zur Ablage der Geschäftsdaten
ƒƒ S
harePoint Extranet zum Datenaustausch mit
externen Firmen
ƒƒ B
etrieb der dezentralen Server in den Lokationen des
Kunden
ƒƒ E-Vergabe / VVD
ƒƒ U
mfängliches Client-Management im Rahmen des
HessenPC
ƒƒ Kommunikationsdienste (WAN und LAN)
ƒƒ O
rchestrierung der genannten Leistungen in einem
umfänglichen Anwendungsmanagement
LBIH KOMPAK T
­
Beschäftigte: ca. 2.000
Zentrale:
Wiesbaden, Abraham-Lincoln-Straße 38–42
Niederlassungen:
Niederlassung Nord in Kassel, Niederlassung Ost in Fulda, Niederlassung Mitte in Gießen, Niederlassung West
in Wiesbaden, Niederlassung Rhein-Main in Frankfurt
und Niederlassung Süd in Darmstadt
Aufgaben:
Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen versteht
sich als zentraler und verlässlicher Partner der Hessischen Landesverwaltung, der künftig seine vielfältigen
Baumanagement- und ImmobilienbewirtschaftungsLeistungen aus einer Hand erbringen wird. Seine Kompetenz und vielfältige Expertise machen ihn zu einem
Komplettanbieter für alle Dienstleistungen des Bau-,
Gebäude- und Standortmanagements.
www.lbih.hessen.de
Technischen Gebäudemanagements hiermit abgewickelt, um
eine größere Transparenz für den LBIH zu erreichen. Noch in
diesem Jahr sollen die ersten vollelektronischen Angebots­
abgaben durchgeführt werden, um bestmöglich für die gesetzlichen Anfor­derungen ab 2017 gerüstet zu sein.
INFORM: Warum ist die neue IT-Architektur so wichtig für die
Fachanwendungen?
Platte: Mit der neuen IT-Struktur des LBIH wird gewährleistet,
dass niederlassungsübergreifendes und standortunabhängiges Arbeiten möglich ist. Durch die vielfältigen betrieblichen
Aufgaben aus dem Bau- und Immobilienbereich ist eine enge
Verzahnung der Daten und Fachanwendungen erforderlich,
die bestmöglich mit der IT-Architektur des LBIH realisiert
werden kann.
Schlussendlich möchte ich der HZD ein ausdrückliches Dankeschön für die konstruktive Unterstützung bei der Konzeption
der neuen IT-Struktur des Landesbetriebes Bau und Immobilien Hessen aussprechen. Mein Dank schließt selbstverständlich
die Kolleginnen und Kollegen aus dem IT-Bereich der „ehemaligen“ Landesbetriebe hbm und HI ein.
Die Fragen stellte Birgit Lehr, HZD.