Das Mährisch-Schlesisches Heimatmuseum in Wien

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Das Mährisch-Schlesisches Heimatmuseum in Wien
Erscheinungsort Linz
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In Österreich (SLÖ)
Emze?prPelStsm5-020 U n z
Dank
an unsere Leser
Von WOLFGANG SPERNER
Folge 6
Wien — Linz, 20. März 1980
Interessante Enthüllungen über
Ostagenten und die Bedeutung, die
die Tschechoslowakei hatte. Seite 2.
26. Jahrgang
Der repräsentativste Platz der Zeitung
mag gerade recht sein für den Dank, den
wir allen unseren treuen Leserinnen und
1
Lesern heute schon aussprechen können,
¡a müssen. Denn, als wir uns zu Jahresbeginn gezwungen sahen, nach langem den
Bezugspreis der „Sudetenpost"
den gewachsenen Kosten anzupassen, taten wir
dies begreiflicherweise voll Sorge. Mit einer
Bezugspreiserhöhung ist zumeist — und
dies ¡a auch bei österreichischen Zeitungen
— eine Welle von Abbestellungen, verbunden.
Bei uns ist das — glücklicherweise —
nicht so. Unsere Leserinnen und Leser hasein, wird ersucht, diese der Finanzlandesdirek- ben uns nicht nur zum überwiegenden Teil
tion für Wien, Niederösterreich und Burgenland die Treue gehalten, sie sind auch sogleich
GA 17 (GAS), 1030 Wien, Vordere ZoJlamtsstraße bereit gewesen, über den Bezugspreis hinNr. 5, bekanntzugeben. Ist der Empfänger dieser aus weiterhin eine Spende anzufügen beersten Entschädigungszahlung (Auszahlung vor ziehungsweise den Bezugspreis der „Sude31. Dezember 1979) bereits verstorben, so mögen tenposi" aufzurunden.
sich seine Rechtsnachfolger unter Vorlage der
Wir danken Ihnen allen recht herzlich
entsprechenden Nachweise bei der Finanzlandesdirektion für Wien, NO. und Burgenland melden. dafür!
Wir veröffentlichen natürlich wiederum
alle einlangenden Spenden und Spender,
soweit dies gewünscht wird. Wir bitten um
Geduld, wenn wir nur in Etappen die Spendenliste veröffentlichen können, und wir
danken natürlich auch allen jenen, die
spenden, aber ungenannt bleiben wollen.
Was wir gerne respektieren.
Es ist irgendwie ein Phänomen dieser
spiel, wenn es ihnen nicht gelang, den Verfol- Zeitung: Sie ist die einzige noch immer
gungstatbestand glaubhaft zu machen. Somit
war die Vertriebeneneigenschaft des Klägers zu periodisch erscheinende Zeitung von Vertriebenen in Österreich. Und damit ist sie
bejahen.
Wie nicht anders zu erwarten, hat der beklagte ein wichtiges Sprachrohr: Vor den LandsRegierungspräsident Revision an das Bundes- leuten, aber auch vor Österreich und seiner
verwaltungsgericht eingelegt. Es bleibt abzuwar- Regierung. Dabei können wir erfreut festten, wie die höchstrichterliche Entscheidung aus- stellen, daß die „Sudetenpost" in der Tat
fallen wird. Für unsere Arbeit bleibt aber das gerade
auch bei Regierungsstellen
In
Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster eine Österreich gelesen — und auch beachtet —
wesentliche Argumentationshilfe.
wird, man schätzt die „Sudetenpost" aber,
wie uns unter anderen der Sprecher der Sudetendeutschen, Mbd. Dr. Walter Becher,
Alt-Bundesobmann Dr. Emil Schembera und
hohe Beamte der Regierungsstellen der
Bundesrepublik versichern, auch in Bonn.
Die „Sudetenpost"
geht auch an viele
ständige Bezieher in der Bundesrepublik,
gleicher Zahl zusammenleben mußten. Der
machthabende Teil würde versuchen, die Minder- ja, wir sind sogar mit Abonnements in den
heiten zu unterdrücken und letztlich zu assimilie- USA und in Skandinavien sowie anderen
ren. Diese wiederum könnten ihr Volkstum unter Ländern vertreten.
Die Treue unserer Leserinnen und Leser
dem wachsenden Druck nicht bewahren — Flucht
oder Vertreibung seien die Folge.
bestärkt uns in unserer nicht immer gerade
leichten Arbeit. Wir danken Ihnen allen recht
Als Mindestvoraussetzung der Hilfsmöglichkei- herzlich! Wir danken für die kleinen Spenten durch ein diesbezügliches Gesetz nannte den, die oft schwer abgerungen sein mögen,
Dr. Wittmann das Recht auf Beibehaltung der und wir danken natürlich besonders allen
Muttersprache bei Behörden, in Kirchen und
Schulen, die Gewährleistung der Erhaltung der ¡enen, die wie schon früher mit ihrer kräftikulturellen Identität dieser Volksgruppen und die gen Spende doch auch irgendwie eine schöfür die „Sudetenpost"
Einräumung ihrer Beteiligung an Verwaltung und ne „Abstimmung"
geleistet haben und leisten!
Gestaltung des Staates, in dem sie leben.
Mit der interessanten Zackentalbahn
geht es ab in „Rübezahls Reich' .
Begleiten Sie uns auf Seite 3.
CSSR-Entschädigungen erhöht
Frist bis Jahresende. Bis zu 5 0 Prozent mehr Geld
Zu Beginn dieses Jahres trat eine Novelle zum
CSSR-Entschädigungsgesetz in Kraft. Diese bringt
eine wesentiche Verbesserung der Entschädigungsleistungen für jene Vermögensverluste mit
sich, die österreichische Staatsbürger oder Unternehmungen nach Kriegsende in der CSSR erlitten haben.
• So werden die Entschädigungszahlungen im
Einzelfall um mindestens 50 Prozent angehoben.
• Die Begrenzung für die einem Geschädigten
zustehende Gesamtentschädigung wurden von
240.000 S auf 640.000 S angehoben.
•
Die Frist für Neuanmeldungen wurde bis
31. Dezember d. J. verlängert.
• Alle bis Ende 1979 bereits erledigten Entschädigungsanträge werden von Amts wegen neu
berechnet. Sollte seit der Auszahlung dieser Entschädigung eine Adressenänderung eingetreten
Ein interessanter Rechtsfall
Österreich zählt für Deutsche zu den Vertreibungsgebieten
Zum Begriff der Vertreibungsgebiete liegt
nunmehr ein bemerkenswertes Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster vor. Dieses hat in
dem Rechtsstreit eines Reichsdeutschen mit
früherem Wohnsitz in Osterreich entschieden,
daß Österreich zu den Vertreibungsgebieten im
Sinne des § 1 Abs. 1 BVFG gehört. Das Urteil
enthält auch interessante Ausführungen zum Begriff des Wohnsitzes. Der Entscheidung liegt, wie
die „Sudetendeutsche Zeitung" berichtet, folgender Fall zugrunde:
Der Kläger, Sohn eines sudetendeutschen Vaters und einer aus München stammenden Mutter,
war zunächst österreichischer, dann tschechoslowakischer Staatsbürger und erwarb schließlich
durch den Vertrag zwischen dem Deutschen
Reich und der Tschechoslowakischen Republik
über Staatsangehörigkeits- und Optionsfragen
vom 20. November 1938 mit Wirkung vom 10. Oktober 1938 die deutsche Staatsangehörigkeit.
Der Kläger war in München aufgewachsen,
hatte aber nach der nationalsozialistischen Machtergreifung Deutschland aus Gründen der Gegnerschaft zum Nationalsozialismus verlassen. Ab
Wintersemester 1933/34 war er an der Theologischen Fakultät in Salzburg eingeschrieben und
dort polizeilich gemeldet. Nach dem Anschluß
Österreichs verließ er Ende Juli 1938 Österreich und gelangte über Italien nach Brasilien.
Das Gericht hatte nun zu prüfen, ob der Kläger seinen Wohnsitz in Österreich gehabt hatte
und ob Österreich zu den Vertreibungsgebieten
gehört. Es hat die Frage des Wohnsitzes bejaht.
Danach steht die Tatsache, daß der Kläger sich
zum Zwecke der Durchführung seines Studiums
in Salzburg niedergelassen hatte, der Annahme
der Begründung eines Wohnsitzes nicht entgegen, da es nicht erforderlich ist, daß die Niederlassung für immer erfolgt. Es genügt, wenn die
Absicht besteht, nicht nur vorübergehend am
Ort der Niederlassung zu bleiben, sondern diesen Ort zumindest zeitweise zum räumlichen
Mittelpunkt des gesamten Lebens zu machen.
Nach Ansicht des Gerichts zählt Österreich
auch zu den Vertreibungsgebieten im Sinne des
§ 1 Abs. 1 BVFG. Zum einen gehörte Österreich
zum Stichtag vom 31. Dezember 1937 noch nicht
zum Deutschen Reich; der sogenannte Anschluß
erfolgte erst am 13. März 1938, Österreich war
also ein Gebiet außerhalb der Grenzen des
Deutschen Reiches nach dem Gebietsstande vom
31. Dezember 1937. Zum anderen haben in Österreich gegen deutsche Staatsangehörige Vertreibungsmaßnahmen stattgefunden. Aus Österreich
sind nach den Feststellungen des Gerichts nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges ca. 260.000
Reichsdeutsche ausgewiesen worden, so daß sich
von Einzelfällen nicht mehr sprechen läßt. Lediglich 80.000 Reichsdeutsche verblieben in
Österreich, somit sind drei von vier Reichsdeutschen ausgewiesen worden.
Grundlage für die Ausweisung waren der
Kontrollratsbeschluß vom 19. November 1945 und
der Ausweisungsplan des Alliierten Kontrollrats
vom 20. November 1945. Die Ausweisungen wurden dann im Laufe des Jahres 1946 eingestellt.
Wenn man auch davon ausgehen kann, daß die
Behörden politisch Verfolgte, wie den Kläger,
im Grundsatz nicht haben ausweisen wollen, so
ist nicht auszuschließen, daß bei den chaotischen
Nachkriegsverhältnissen auch diese von Ausweisungsmaßnahmen betroffen wurden; zum Bei-
Das Recht auf Muttersprache
Per Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Wittmann zum
Volksgruppenrecht
Die Schaffung eines international gültigen und
anerkannten Volksgruppen- und Minderheitenrechts forderte der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Bayern, der Bundestagsabgeordnete Dr. Fritz Wittmann, auf einer Pressekonferenz in München.
Ein derartiges, international abgesichertes Gesetz würde nicht nur den Heimatvertriebenen in
den ehemaligen deutschen Ostgebieten zugute
kommen, sondern auch in anderen Teilen der
Welt dazu beitragen, das heute immer mehr an
Grausamkeit zunehmende Verteibungselend zu
mildern. Konflikte entstünden jeweils dort, wo
Menschen verschiedener Nationalitäten und Sprachen innerhalb eines Siedlungsgebietes in un-
Hungerstreik gilt als
Gehorsamsverweigerung
Der tschechoslowakische Dissident und Mitunterzeichner der „Charta 77", Petr Cibulka, 26, der
eine zweijährige Freiheitsstrafe verbüßt, ist am
30. Jänner vom Gericht in Pilsen wegen Gehorsamsverweigerung zu weiteren sechs Monaten
Gefängnis unter verschärften Bedingungen verurteilt worden. Das wurde jetzt durch ein Kommunique des „Komitees zur Verteidigung zu Unrecht
verfolgter Personen" (VONS) bekannt. Cibulka
war aus Protest gegen seine Haftbedingungen
dreimal in Hungerstreik getreten und ins Gefängniskrankenhaus Prag-Pankrac verlegt worden, wo
sein Zustand als alarmierend bezeichnet wurde.
Der Dissident, dessen Vater in Wien lebt, war im
Oktober 1978 mit zwei Freunden verhaftet worden. Es wurde ihnen vorgeworfen, die Charta
verbreitet und verbotene Musik der Popgruppe
„Plastic People" gehört zu haben.
Das schöne Bild der Heimat...
In Asdi im Egerland verbindet sich altes Stadtbild mit den Konturen der Textiifabriken.
SUDETENPOST
Enthüllungen über Ostagenten
Das Revier der Tschechen. „Affären ' die der Sowjetgeheimdienst inszeniert
Jan Sejna, ehemals General des tschechoslo- da Strauß mit seinem erfolgreichen Aufbau der
wakischen Sicherheitsdienstes, der 1967 kurz vor Bundeswehr und seiner Treue zum westlichen
dem Sturz des damaligen Partei- und Staats- Bündnis den Sowjetführern nicht genehm war.
chefs Antonin Novotny in den Westen floh und Wie KGB-Hauptmann Myagkow beschreibt, war
in den USA Asyl erhielt, enthüllte jetzt gegen- auch die Aufbereitung der politischen Szene zum
über dem amerikanischen Top-Kolumnisten Wil- NATO-Austritt Frankreichs eine Aktion des KGB,
liam F. Buckley die Hintergründe der sogenann- die von der KGB-Schule Nr. 311 in einem Kurs
ten „Spiegel"-Affäre, die 1962 zum Rücktritt von für Offiziere und Auslandsagenten bewerkstelligt
Franz Josef Strauß als Bundesverteidigungsmini- wurde. KGB und sowjetisches Außenministerium
ster führte. Die Aktion, die Anfang der sechziger arbeiten dazu Hand in Hand. Auf offizieller Ebene
Jahre einsetzte, war von vornherein auf die wurden Verträge und Vereinbarungen abgeDiskriminierung von Strauß angelegt. Sie ist vom schlossen, während der KGB seine Kanäle zu
sowjetischen Geheimdienst KGB inszeniert und Medien wie Politikern und Organisationen dazu
gelenkt worden. Die Ausführung lag in den nutzte, eine antiamerikanische Stimmung zu erHänden des tschechoslowakischen Sicherheits- zeugen. Dadurch sollte und mußte der Eindruck
dienstes, der während der fünfziger und sech- entstehen, daß Frankreich unter seiner Bindung
ziger Jahre bis zur Anerkennung der „DDR" für
die gegen die Bundesrepublik Deutschland gerichteten Aktionen zuständig war. Das geht auch
aus den Aufzeichnungen des ebenfalls in den
Westen geflohenen Majors des tschechoslowakischen Sicherheitsdienstes, Ladislav Bitterman,
hervor.
Dem Ansuchen um Kennzeichnung unseres
Zum besseren Verständnis der Zusammen- Museumsgebäudes in Klosterneuburg, Schießhänge muß angeführt werden, daß auf keinem stattgasse 2, mit dem Schutzzeichen der Haager
Gebiet eine derart enge Zusammenarbeit zwi- Konvention zum Schutz von Kulturgut bei beschen Moskau und seinen Satelliten besteht wie waffneten Konflikten vom 14. Mai 1954 wurde
auf dem des Spionage- und Sicherheitsdienstes seitens des Dokumentationszentrums und Konder einzelnen Ostblockländer, insbesondere je- ventionsbüros des Bundesdenkmalamtes mit Benen der Tschechoslowakei, der „DDR" und Po- scheid vom 7. Dezember 1979 stattgegeben. Alle
lensr eine rein ausführende, aber zentral vom hiefür erforderlichen
Berechtigungsdokumente
KGB gelenkte Funktion zu.
sowie das Schutzzeichen wurden unserem VerSo hatte der tschechoslowakische Stasi bis ein „Mährisch-Schlesisches Heimatmuseum" über
zum Beginn der „neuen Ostpolitik" Willy Brandts die Stadtgemeinde Klosterneuburg zugeleitet.
die „Betreuung" der Bundesrepublik zugeteilt Ebenso wurde seitens des Bundesdenkmalamtes
erhalten. Dies wurde anläßlich der Kampagne ge- in Wien mittels behördlicher Erledigung vom
gen den damaligen Bundesvertriebenenminister 16. Dezember 1979 festgestellt, daß ein öffentProf. Dr. Dr. Theodor Oberländer (CDU) am Ende liches Interesse bereits an der Erhaltung der
der fünfziger Jahre deutlich, mehr aber noch im Sammlung des „Erstes Österreichisch-SchlesiFalle des als CSSR-Spion verhafteten und ver- sches Heimatmuseum" besteht und durch Rechtsurteilten SPD-Bundestagsabgeordneten
Alfred nachfolge im Sinne des § 6 Abs. 4 DenkmalFrenzel, dessen in der Bundesrepublik tätige schutzgesetz in der derzeit geltenden Fassung
Hintermänner sich allerdings rechtzeitig nach nicht berührt wird. Ein derartiger Schutz dürfte
kaum einen anderen heimatvertriebenen Verband
Prag absetzen konnten.
Diese schon eingefahrene Aufgabenzuteilung zuerkannt worden sein.
Die Erfassung und Pflege unseres heimaterklärt auch, daß der tschechoslowakische Stasi
die Federführung der Kampagne gegen Strauß lichen Kulturgutes liegt weiter in den bewährten
zugeteilt erhielt. Laut Sejna wurden auf den da- Händen der Ehegatten Prof. Walter Schwarzl
maligen Bundesverteidigungsminister Agenten und Frau Oberstudienrat Gusti Schwarzl sowie
seines Sicherheitsdienstes wie auch für diesen von Frau Anneliese Olbrich. Der Museumsarbeit
tätige deutsche Agenten angesetzt. Die Ermitt- weiter verbunden fühlen sich besonders I. Oblungen über den Spion Frenzel ergaben, daß die
Bundesrepublik von einem dichten Netz solcher
Agenten durchsetzt ist. Nach der Installierung der
Bundesregierung unter Willy Brandt wurde dieses Netz 1970 aufgrund des Geheimbefehls
Nr. 0039 des KGB-Chefs Jurij Andopow noch
mehr verstärkt, wie aus dem Buch des ehemaVor über hundert Jahren, als Karlsbad nur ein
ligen KGB-Hauptmanns Alexej Myagkow „Inside
the KGB: An exposé by an officer of the Third Bad weniger Reicher war, zählte die Sprudelstadt im Jahre 1860 6366 Kurgäste. Im Jahre 1911
Directorate" (1977).
wurdedann ein Rekord erreicht, der in der Zeit
Eine der wichtigsten „Westarbeiten" des KGB nach dem Zweiten Weltkrieg erst gebrochen
und seiner Filialen ist das sogenannte „Desin- werden konnte, als man zur Ganzjahreskur überform". Darunter versteht man die Beeinflussung gegangen war. 76.551 Patienten waren das Erder westlichen Öffentlichkeit durch gezielte gebnis dieser Umstellung für das Jahr 1976.
Falschinformationen. Dies wurde laut Sejna auch
Im Jahre 1977 konnten 82.500 Gäste in Karlsim Falle der Aktion gegen Strauß angewandt.
Die auf ihn angesetzten Agenten hätten Material bad aufgenommen werden. Freilich, infolge der
mit streng geheimen und tendenziösen Details chronischen Devisennot und da im Westen leüber ein wenig erfolgreiches Manöver der Bun- bende Kranke neben Karlsbad auch noch andere
deswehr, das sie über ein „Sicherheitsloch" im Kurorte zur Verfügung haben, stellen gerade die
Bundesverteidigungsministerium an sich bringen „Patienten aus kapitalistischen Staaten" das
konnten, an den „Spiegel" weitergeleitet, der es Hauptkontingent der Besucher in den Monaten
dann als Report unter dem Titel „Bedingt ab- Mai bis September, während die Inlandspatienten
wehrbereit" veröffentlichte. Damit sollte die an- oder Kranke aus kommunistischen Ländern vor
gebliche Unfähigkeit von Strauß bewiesen wer- allem die klimatisch ungünstigeren Monate nütden, die Sicherheit seines Ministeriums zu gewährleisten. Außerdem wollte der KGB mit der
Veröffentlichung eine „Oberreaktion" von Strauß
und Bundeskanzler Konrad Adenauer provozieren, die mit der Verhaftung des „Spiegel"Herausgebers Rudolf Augstein und des Artikelautors Conrad Ahlers auch prompt eintrat. Das
Presseecho darauf, das laut Sejna durch den
Bis 1968 waren sich das Prager kommunistikommunistischen Apparat in Europa angeheizt sche Regime und die tschechische Emigration im
wurde, sollte die FDP, den damaligen kleinen Westen darüber einig, daß die Vertreibung von
Partner der Unionsparteien in Bonn, veranlassen, über drei Millionen Sudetendeutschen endgültig
die Koalitionsfrage zu stellen und so den Rück- und daß ihre öffentliche Erörterung tabu sei.
tritt von Strauß zu erzwingen. Die Berechnungen Dies änderte sich mit dem „Prager Frühling",
des KGB gingen, wie die Geschichte beweist, d. h. mit der Reformpolitik, die mit dem Namen
voll auf.
Alexander Dubceks verbunden ist. Damals be„Seit dieser Zeit", so kommentiert William gann — zwar nur vereinzelt und ziemlich
Buckley In der Zeitung für amerikanische Sol- zaghaft — eine Diskussion über die Vertreibung,
daten „Stars and Stripes", „kehrten die Feinde wobei man sich vor allem über die wirtschaftlivon Strauß immer wieder zu demselben Thema chen Auswirkungen Gedanken machte schreibt
zurück: daß er autokratisch sei, gefühlslos ge- Milo J. im „Bayernkurier" und setzt fort: Das
genüber den Menschenrechten und daß er die landwirtschaftliche Fachorgan „Zemedelske noFreiheit unterdrücke. Bei jeder Gelegenheit über- viny" wies z. B. auf die Rolle der Deutschen bei
trieben sie alles, was er gerade tat und was nicht der Besiedlung der Grenzgebiete Böhmens und
in strikter Obereinstimmung mit dem Gesetz Mährens hin, das KP-Zentralorgan „Rude pravo"
war. Elfmal ging Strauß gegen die Autoren sol- befaßte sich in einer Serie mit den Verwüstungen
cher hetzerischer Versionen vor, und elfmal ge- im Grenzgebiet nach dem Abzug der Deutschen,
wann er vor Gericht." Nach den Enthüllungen die Familienzeitschrift „Host do gomu" schließvon General Sejna sollten die Kritiker von Strauß lich veröffentlichte ein Gespräch des Rektors der
beschämt sein, schreibt Buckley, nachdem jetzt Politischen Hochschule der KPTsch, Dr. Milan
bekannt ist, wie leicht sie damals manipuliert Hübl, mit dem Schriftsteller Jan Prochazka und
wurden. „Die Rechtfertigung von Strauß sollte dem Redakteur Vladimir Blazek, in dem auch die
von allen jenen gefeiert werden, die sich gegen moralische Komponente der Vertreibung angesprochen wurde.
die Ungerechtigkeit stellen."
an die NATO leidet und aufgrund der Stationierung fremder Truppen, besonders amerikanischer,
sein Nationalstolz beleidigt wird.
Diese erfolgreiche Aktion wird KGB-Agenten
laut Myagkow heute immer noch als ein Beispiel
hingestellt, wie vom KGB sein revolutionärer
Auftrag erfüllt wird, denn in einer geheimen Anweisung Andropows, in der die elementaren Unterschiede zwischen östlichen und westlichen
Geheimdiensten aufgezählt werden, heißt es
u. a., daß die Aufgabe der Geheimdienste der
sozialistischen Länder der „Sieg der revolutionären Kraft" und die „Verteidigung der Arbeiterinteressen" sei.
ERICH J. KARL
im „Bayernkurier"
Das Mährisch-Schlesische Heimatmuseum
in Wien nunmehr als Kulturgut bestätigt
mann Karl Schnür, II. Obmann Werner Olbrich
und Ing. Burkhard Jilg.
Unter den wertvollen Spenden für unser Museum ragt das Schachspiel mit geschnitzten, typisch schlesischen Schachfiguren hervor, die uns
der langjährige, ehemalige Rechtsberater der
Deutschen Botschaft in Wien nach stundenlanger
künstlerischer Heimarbeit als wertvolle Bereicherung gewidmet hat, es war Dr. Helmut Goldmann.
Die Unterstellung unseres „Mährisch-Schlesisches Heimatmuseum" unter den Schutz der
Haager Konvention wird unserer kulturellen Arbeit im Geiste der sudetendeutschen Heimat weiteren Auftrieb verleihen gemäß den Worten des
unsterblichen Dichterfürsten Friedrich Schiller:
Ein tiefer Sinn wohnt in den alten Bräuchen.
Man muß sie ehren.
FOLGE 6 VOM 20. MÄRZ 1980
Tribüne
der Meinungen
Zur Studie „Kuffner"
Als ich in der Weihnachtsnummer Ihrer Zeitung — Folge 24, vom 19. Dezember v. J. —
den Artikel „Wer war Hanus Kuffner?" von
R. Lachmayer, Klagenfurt (eine Rezension
über eine umfangreiche Studie des Dr. Richard A. Hofmann, München) las, beabsichtige
ich gleich, meinen Dank für diese Veröffentlichung zu schreiben. Wie schon oft im Leben,
fiel im Gedränge der Tage, dieser Gedanke
zwar nicht der Vergessenheit zum Opfer,
aber die gute Absicht ließ auf sich „etwas
warten — leider!" Da ich „aus der Erinnerung
meiner Jugend schöpfend", mich noch lebhaft
erinnern kann, wie im Schaukasten der Buchhandlung Vilem Powondra in Kremsier die
Karten des Herrn Hanus Kuffner in den Jahren 1919/1920 ausgestellt waren und wie lebhaft damals die „reservace pro Nemce v Durinsku" ( = Reservation für die Deutschen in
Thüringen) besprochen wurden, fühle ich mich
verpflichtet, Ihnen meine Herren sowie den
Herren Dr. Hofmann und Lachmayer für das
Bemühen zu danken, diese an sich ungeheuerlichen Pläne, „der Vergessenheit entrissen zu haben!" Wie ein roter Faden ziehen
sich die Gedankengänge des Herrn Kuffner
bis zum sog. Morgenthauplan hin! Quo usque
tandem muß man da sagen?! Wie lange soll
noch das deutsche Volk (trotz der vielgerühmten sog. Entspannungspolitik!) zu den
parias der Völkerfamilie gehören? Bis etwa
„zum bitteren Ende der Freiheit Westeuropas?"
Dr. Gottfried Joh. Langer, Fürth/Bayern
Treffen der Budweiser Forstschüler?
Der Linzer Moor-Professor Otto Stober will Absolventen aktivieren
Der durch seine Moorforschungen und besonders als Begründer des modernen Moorbades
Wimsbach-Neydharting bekannt gewordene „MoorProfessor" Otto Stöber aus Linz ist ein früherer
Absolvent der angesehenen Budweiser Forst-
Karlsbad: Heil für den Westen
Der bekannte Kurort wird in den nächsten Jahren ausgebaut
schule. Nun hat der in Branneburg/Inn lebende
Professor Dr. A. Sedlmeyer ein Buch über Budweis herausgebracht, in dem auch die einstige
k. k. Franz-Josef-Deutsche-Forstschule erwähnt
ist.
Dies ließ den Neydhartinger Moor-Professor
sogleich Kontakt mit dem Autor des BudweisBuches aufnehmen. Prof. Otto Stöber regte nun
ein neuerliches Treffen der einstigen Budweiser
Forstschüler an. Dazu aber braucht er die Adressen der einstigen Absolventen der Alma mater
forest Budweis und bitte um etwaige Zuschriften
an die Adresse: Prof. Otto Stöber, A-4010 Linz,
Pfarrplatz 3 bis 4. Prof. Stöber hat übrigens in
seinem Moorbad Neydharting eine Reihe von I n teressanten 'Sammlungen und Museeñ eingencritet, darunter eine Sammlung über die einstige
Forstschule Budweis.
zen müssen, um in Karlsbad die Kur zu gebrauchen. Daran haben auch Zubauten, Umbauten oder Erweiterungen bestehender Kureinrichtungen nichts geändert., Die starken Propagandathesen unmittelbar nach Kriegsende, daß die
Bäder nun endlich und ausschließlich „den Werktätigen gehören" werden, verpuffte ziemlich bald
und heute wird niemand mehr gerne an diese
Parolen erinnert.
Nach neuesten Plänen hofft man in den nächsten Jahren weitere 500—600 zusätzliche Kurbetten zu schaffen. Ab 1981 soll die weltbekannte
Der langjährige Geschäftsführer der SLOÖ und
Mühlbrunnkplonade gründlich renoviert werden. Ehrenobmann der Südmährer, Inspektor Josef
Rund 18 Mio. Kronen sind dafür veranschlagt. Nohel, ist am 14. d. M. plötzlich im KranKummer bereitet seit Jahren die atmosphärische kenhaus der Elisabethinen in Linz verschieden.
Verschmutzung, die durch die erhöhte Braun- Die Würdigung seiner landsmannschaftlichen
kohlenförderung im Revier von Falkenau ver- Verdienste erfolgt in der nächsten Ausgabe der
ursacht wird
Sudetenpost.
Inspektor Josef Nohel
gestorben
Die Tschechen und die Vertreibung
Neue Ansatzpunkte für eine Diskussion auf der „anderen Seite"
Buckley hat offenbar eine zu gute Meinung
vom publizistischen Anstand der Strauß-Gegner,
wenn er erwartet, daß sie sich etwa wegen der
Aufdeckung der „Spiegel-Affäre" schämen, besonders nachdem sie bereits jetzt schon die
heiße Phase ihres Kampfes gegen den Kanzlerkandidaten der Union eröffnet haben. Sie können der bewährten Hilfe des KGB und seiner
Mitarbeiter im Ostblock wie auch in der Bundesrepublik sicher sein. 1962 ahnte man die Mitarbeit des KGB im Hintergrund der „SpiegelAffäre", aber man konnte sie nicht beweisen,
genausowenig wie man beispielsweise die Hintergrundarbeit des KGB und der Staatssicherheitsdienste von „DDR", Polen und der CSSR
bei der Kampagne gegen den ehemaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke beweisen konnte,
obwohl es zahlreiche Indizien dafür gab.
Mit der „Spiegel-Affäre" sollten aber nicht nur
Strauß persönlich und die Bundesregierung getroffen werden, sondern vor allem die NATO,
Mit der gewaltsamen Beendigung des „Prager
Frühlings" wurde es in der Tschechoslowakei
wieder still um die Vertreibung, aber im Westen
setzte sich die Diskussion durch die neue Emigration der Jahre 1968/69 fort. Zunächst in internen Gesprächen oder bei Begegnungen mit
Deutschen, vor allem den in der Bundesrepublik
lebenden Sudetendeutschen. Emigrierte Regimekritiker, wie z. B. der Schachgroßmeister Ludek
Pachmann, die Schriftsteller Dr. Rudolf Ströbinger oder Ota Filip, ja selbst ehemalige hohe
kommunistische Funktionäre wie der Generalintendant des tschechoslowakischen Fernsehens,
Jiri Pelikan, und der ehemalige ZK-Sekretär Zdenek Mlynar prangerten in öffentlichen Diskussionen oder durch ihre Unterschrift unter Resolutionen die Vertreibung als ein Verbrechen gegen
die Menschenrechte an.
Dies hatte seine Auswirkungen auf tschechische und slowakische Intellektuelle in der Heimat, die sich gleichfalls mit dem Thema Vertrei-
bung zu befassen begannen. Im Dezember 1978
veröffentlichte die in Paris erscheinende tschechische Zeitschrift „Svedectvi" (Zeugenschaft) einen Aufsatz unter dem Titel „Thesen zur Aussiedlung der tschechoslowakischen Deutschen". Der
Verfasser verwendete das Pseudonym „Danubius". Dem Vernehmen nach handelt es sich um
einen vom Dienst suspendierten slowakischen
Professor der Soziologie, der auch die „Charta '77" unterzeichnete. Dieser Aufsatz, der die
Vertreibung vom moralischen und rechtlichen
Standpunkt aus verurteilt, schlug hohe Wellen
der Diskussion in der tschechoslowakischen Emigration wie auch unter den Anhängern der „Charta '77" daheim, die bis heute nicht abgeebbt sind,
Gerüchtweise hieß es, der „Danubius"-Aufsatz
sei ursprünglich als ein Dokument der ChartaBewegung vorgesehen gewesen, aber man habe
dann doch die Veröffentlichung im Westen
vorgezogen. Die vier 1979 erschienen Folgen von
„Svedectvi" waren voll von Diskussionsbeiträgen zu den „Danubius"-Thesen, aber auch in
den übrigen tschechischen und slowakischen
Emigrationsorganen gewann das Thema Vertreibung eine unerwartete Aktualität.
Die Diskussionsbeiträge lassen drei Lager erkennen: zunächst die große Gruppe der in der
Bundesrepublik und im EG-Raum lebenden
Tschechen und Slowaken, die die Vertreibung
verurteilen, eine kleine Gruppe des in den USA
beheimateten „Rates des freien Tschechoslowakei", die die Vertreibung rechtfertigt, und die
Unterzeichner der „Charta "77", soweit sie sich
in westlichen Publikationsorganen zu Wort gemeldet haben; bei letzteren kann man das Bestreben erkennen, dem sie verfolgenden Staatssicherheitsdienst keine Handhabe für weitere
Repressalien zu geben. Das wird deutlich
in dem langen Aufsatz von Prof. Hübl unter
dem Titel „Glossen zu den Thesen von Danubius über die Aussiedlung der Deutschen", der
sogar seine unzweideutige Aussage von 1968 in
„Host do domu" in einem umgekehrten Sinne
interpretiert. Vorsicht ist auch der Tenor der Briefe des in Prag lebenden Dozenten Dr. Lubos Kohout und des Charta-Sprechers Petr Uhi. Während eine derartige Reaktion der unter Druck le-
benden Charta-Leute noch verständlich ist, muß
die Verteidigung der Vertreibung durch in den
USA lebende tschechische Intellektuelle befremden, vor allem, wenn sie in einer Erklärung behaupten, eine solche Verteidigung liege im „Interesse ungetrübter freundschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei".
Einen interessanten Beitrag veröffentlichte jetzt
das in London erscheinende Zentralorgan der
tschechoslowakischen Sozialdemokraten im Exil,
„Pravo lidu". Dieser ist unterzeichnet mit dem
Pseudonym „Bohemus". Eine redaktionelle Notiz besagt, daß es sich um ein „Prager qualifiziertes Autorenkollektiv" handelt. Die tschechischen Sozialdemokraten waren bisher hinsichtlich
ihrer Einstellung zur Vertreibung gespalten, und
deshalb überrascht um so mehr der klare Standpunkt, den ihr Organ gegen die an Sudetendeutschen begangenen Verbrechen einnimmt. Die Autoren vertreten den Standpunkt, daß die mit der
Vertreibung verursachte Demoralisierung und
Rechtlosigkeit in der Tschechoslowakei eine wesentliche Voraussetzung für die kommunistische
Machtergreifung war — und dem ist nicht zu widersprechen.
Einbürgerung von
Ausländerkindern in der
Bundesrepublik?
Unter dem Eindruck der als alarmierend bezeichneten Lage der eine Million Ausländerkinder
in der Bundesrepublik will die Regierung den
hierzulande geborenen Gastarbeiterkindern einen
Rechtsanspruch auf Einbürgerung geben. Damit
will Bundeskanzler Schmidt den immer lauter
werdenden Rufen der Kirchen und Gewerkschaften nach einer besseren „sozialen Integration"
der Ausländerkinder gerecht werden. Die „Einbürgerung per Postkarte", die der Beauftragte
der Bundesregierung für ausländische Arbeitnehmer, der frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsident Kühn, empfohlen hatte, wird es jedoch
nicht geben.
FOLGE 6 VOM 20. MÄRZ 1980
SUDETENPOST
Die sudetendeutschen Parteien der Zwischenkriegszeit
(Fortsetzung und Schluß)
Die Gewerbepartei stand dem „BdL" nahe,
koalierte sehr oft mit ihm und spielte mehr auf
Kommunalebene eine Rolle. Ihr Hauptvertreter
war der Abgeordnete Alois Stenzl.
ben unsere Hände aus tiefster, bitterer N o t . . . " ) .
In den „Schreckensteiner Grundsätzen" kommt
deutlich die Verdrossenheit der sudetendeutschen
Jugend bezüglich der Parteienherrschaft zu Tage,
die später, 1933, politische Gestalt annehmen
sollte: „Wir wollen eine Erneuerung des DeutschEine kleine, doch überaus einflußreiche Grup- tums. Unser Arbeitsgebiet ¡st das Böhmerland.
pe stellte die 1919 gegründete „Deutsche Demo- Wir kennen in unserer Arbeit keine Parteien,
kratische Freiheitspartei" („DDFP") dar, die sich sondern nur Deutsche. Im öffentlichen Leben
vor allem auf das Großbürgertum, auf Industrielle sollen nicht Parteien, sondern Persönlichkeiten
und nicht zuletzt auf das Prager und Brünner führen. Selbstlose, tätige Mitarbeit der erwachdeutsche Judentum stützte. Insbesondere im er- senen Jugend soll das öffentliche Leben erneusten Jahrzehnt der CSSR erhielt das Sudeten- ern helfen. Wir wollen alle Kräfte, sittliche und
deutschtum durch die deutschjüdischen Unive*
geistige, in den Dienst des Deutschtums stellen.
sitätsprofessoren und Abgeordneten Bruno Kafka Gleichgültig ist uns Weg und Art der Arbeit".
und Ludwig Spiegel tatkräftige Unterstützung. Ähnliche Gedanken wurden für Mähren in den
Auch der Unternehmer Dr. Rösche und der Rei- „Mährisch-Altenstädter Leitgedanken" niedergechenberger Bürgermeister K. Kostka gehörten zu legt. In den „Schutzverbänden" und den verdieser Partei.
schiedenen Turnorganisationen (Deutscher TurnGrößte übernationale Partei war die der Kom- verband, Atus, Christlicher Turnverband) wurden
munisten (KPTsch), die aber nur in den zwanzi- dann solche Gedanken in die Praxis umgesetzt.
ger Jahren eine größere Rolle spielte. Sie ging Als es schließlich 1933 zum Verbot der beiden
1921 aus der Sozialdemokratie hervor. Wie keine deutschen nationalen Parteien („DNP", „DNSAP")
andere politische Partei war sie bis zum Abschluß kam, sprang Konrad Henlein mit seiner nationades CSSR-SU-Beistandspaktes im Jahre 1935 len Sammlungsaktion in die Bresche, wobei er
völlig staatsverneinend. Die Gründung der natio- sich vor allem auf die Vertreter der Jugendbewenalen Parteisektionen erfolgten in Etappen. Als gung stützen konnte.
letzte nahm die tschechische die 21 Leitsätze
Seine „Sudetendeutsche Heimatfront"( „SHF"),
der Komintern an, wobei Lenin zwischen den die später auf staatliches Drängen in „Sudetenbeiden extremen Flügeln (dem Tschechen deutsche Partei" („SdP") umbenannt wurde, war
B. Smeral und dem Deutschen Karl Kreibich) ver- ein Wagnis, geboren aus extremster wirtschaftmittelte. Bereits auf dem 2. KPTsch-Parteitag licher und politischer Not, die von einer politisch
1924 wurde in Anwesenheit des führenden sowje- völlig unerfahrenen Jugend getragen wurde.
tischen Politikers Dimitrij Manuilskij die gewich- Henlein konnte sich dabei anfangs auf den „Katige Resolution über die Nationalitätenfrage der meradschaftsbund" stützen, der auf den geistiCSSR gefaßt, in der für alle nichttschechischen gen Grundlagen des Wiener Soziologieprofessors
Völker bzw. Volksteile der Tschechoslowakei die Othmar Spann aufbaute und später auch zum
„Selbstbestimmung bis zur Lostrennung vom Teil auf den „Aufbruch", der der früheren
Staate" gefordert wurde. Eine solch extreme „DNSAP" nahestand. Die gerade in den InduForderung hatte nicht eine der sudetendeut- striegebieten des Sudetenlandes sich bemerkbar
schen Parteien je aufgestellt. Die Gründung der machende Weltwirtschaftskrise erschwerte zwar
sudetendeutschen Sektion der KPTsch erfolgte auf der einen Seite den Aufbau der Partei, trieb
im März 1921 in Reichenberg-Paulsdorf, womit ihr aber auf der anderen viele Anhänger zu, da
sich die „Reichenberger Linke" der „DSAP" der tschechische Staat sich um die deutschen
von dieser lossagte. Noch 1921 erklärte der spä- Arbeitslosen kaum kümmerte. Bereits im Herbst
tere KPTsch-Parteiführer B. Smeral bei einer 1934 stellte sich die „SHF" bei einer großen
Parlamentssitzung im Hinblick auf die CSSR-Na- Kundgebung in Böhmisch Leipa der Öffentlichtionalitätenpolitik seiner tschechischen Landsleu- keit vor. Der CSSR-Außenminister E. Bene§
te: „Was die Deutschen angeht, so habt ihr, ent- wollte sie bereits kurz darauf verbieten lassen,
gegen unserem Rat und entgegen dem gesunden doch stellte sich der CSSR-Präsident Masaryk
Menschenverstand, während der Versailler Ver- gegen dieses Ansinnen, das er als undemokrahandlungen jede nur mögliche Anstrengung tisch ablehnte. Bei den Parlamentswahlen vom
unternommen, um so viele von ihnen hereinzu- Mai 1953 kam es dann zur nationalen Demasbekommen, wie ihr nur kriegen konntet, um ih- kierung des angeblich tschechischen Nationalnen dann jedoch hochmütig zu erklären: ,Mit Re- staates, da die „SdP" Henleins die stimmstärkste
bellen verhandeln wir nicht!' Ihr hättet das Slowa- aller tschechoslowakischen Parteien wurde. Sie
kische Problem lösen können, wenn ihr die Slowa- zog mit 44 Abgeordneten ins Parlament ein! Die
kei als ein Land mit eigenem Charakter behandelt größten Wahlverluste erlitten 1935 die deutschen
hättet, indem Mißtrauen und Separatismus nur „aktivistischen Parteien, die seit 1926 bzw. 1929
überwunden werden können, wenn ihr das größ- in der Regierung saßen, für die deutsche Volkste Maß an Autonomie gewährt wird, aber nicht gruppe aber bisher keine wesentlichen Zugeals ein erobertes, als ein feindliches Land, als ständnisse erzielen konnten. Da die tschechieine Kolonie angesehen wird". Gemeinsam mit schen Parteien sich gegen eine Regierungsbeden tschechischen Nationalsoztafisten wurde nach teiHgtmg der „Sudetendeutschen Partei" stellten,
dem Zweiten Weltkrieg dann gerade diese an- bliebe der „SdP" nur die Öppositionsrolle, die
geblich internationale Partei eine Austreiberpar- sie auch nützte. Vor allem gelang es ihr durch
tei.
Heinz Rutha Kontakte zur britischen Regierung
zu knüpfen, die ja 1919 mitverantwortlich dafür
Die deutsche Jugendbewegung hat nirgends in war, daß die 3V2 Mio. Deutschen der SudetenEuropa auch eine politische Rolle gespielt — und Karpatenländer der Tschechoslowakei einmit Ausnahme im Sudetenland. Die studentische verleibt wurden.
und junge Kriegsgeneration gründeten bereits
Erst lange nach den Briten interessierte sich
am 5. 1. 1919 die „Böhmerlandbewegung", die
aber 1924 bereits wieder vom tschechischen auch Hitler für die ungelöste Sudetendeutsche
Staat verboten wurde. Lange galt Ernst Leibls Frage, indem er in wachsendem Maße für die
„Weihelied" als eine Art Hymnenersatz („Wir he- Zuerkennung des Selbstbestimmungsrechtes für
die Sudetendeutschen eintrat. Für die Öffentlich- weil tschechischerseits mit keiner der übrigen
keit nicht wahrnehmbar, boten schließlich die Nationalitäten ein Ausgleich gesucht wurde.
tschechische Regierung und ihr Staatspräsident
Keine der sudetendeutschen politischen Grupzwei Wochen vor dem Abkommen von München
die freiwillige Abtretung des Sudetenlandes an pierungen ist nach der Vertreibung in Deutschdas Reich an. Dieses Angebot erfolgte auf meh- land oder Österreich wiedererstanden. Eine Gereren Wegen in Prag, Paris und London — ohne schichte der sudetendeutschen Parteien der Vordaß Hitler eingeschaltet war. Mit dem „Abkom- kriegszeit gibt es leider immer noch nicht.
men von München" am 29. 9. 1938 fanden diese
Aktionen schließlich ihren äußerlichen Abschluß.
Die politsche Geschlossenheit der sudetendeutschen Volksgruppe, erreicht durch Konrad
Henlein und seine Mitarbeiter (u. a. Walter Brand,
Karl-Hermann Frank, Ernst Kundt, Wiliy SebeDie Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter
kowsky), hatte diese unblutige Praktizierung des Linz und die Landesversicherungsanstalt OberSelbstbestimmungsrechtes
zustandegebracht. bayern in München führen auch heuer wieder
Hitler hingegen wollte den Anschluß durch Krieg zwischenstaatliche Sprechtage in Linz durch. Der
erreichen. Durch diese Lösung wurden dem erste Sprechtag, von dem wir leider zu spät intschechischen Volk viele unnötigen Opfer erspart, formiert wurden, fand am 5. März statt. Weitere
so bitter auch die politische Niederlage empfun- Sprechtage sind für den 2. Juli und den 22. Okden wurde. Sie war aber eine konsequente Folge tober, jeweils von 8 bis 13 Uhr in Linz, Volksder Nationalitätenverhältnisse in der Tschecho- gartenstraße 14, 2. Stock, Sitzungszimmer, angeslowakei nach 1918 und deshalb unvermeidbar, setzt.
Zwischenstaatlicher
Sprechtag
1*5»
Die Wahrheit siegt—
oder doch nicht?
In der Reihe „Pädagogik der Gegenwart"
erschien im Verlag für Jugend und Volk der
Band 408 betitelt „Zeitgeschichte als Auftrag
politischer Bildung — Lehren aus der Vergangenheit", Herausgeber P. Schneck und
K. Sretenovic. Wie zu entnehmen ist, hat sich
diese Reihe (Herausgeber der Abg. z. NR und
amtsführenden Präsident des Wiener Stadtschulrates Dr. Hermann Schnell) die Aufgabe
gestellt, die entscheidenden pädagogischen,
psychologischen, didaktischen und methodischen Probleme von heute vom Bereich des
Kindergartens und der Vorschulerziehung bis
zur Erwachsenenbildung in möglichst knapper
Form und dennoch ausreichend zu erörtern.
Nun, so schön und gut. Auf Seite 169, unter 4.3. „Holocaust und der Vorwurf der Einseitigkeit" kann — man höre und staune —
nachgelesen werden: „ . . . N i c h t selten geben
sich diese „Holocaustkritiker" aber damit zufrieden, da taucht dann womöglich ein nebuloser „Völkermord" an den Donauschwaben
und den Sudetendeutschen auf, der die Tragödie von Holocaust bei weitem übertreffen
soll. Ähnliches „Strandgut" neonazistischer
Greuelerfindungen sollte bereits ein Alarmsignal s e i n . . . "
Verfasser dieses „Artikels" unter dem Titel:
„Am Beispiel .Holocaust' — die Verarbeitung
von Zeitgeschichte in den Medien als Anlaß
für politische Bildung", ist ein gewisser Dr.
phil. Peter DUSEK, Jahrgang 1945, und wie
aus der Autorenliste zu entnehmen ist, handelt
es sich um einen Journalisten und Mitarbeiter des ORF. Dort ist er in der Schulfunkredaktion tätig und Gestalter mehrerer Reihen zur Zeitgeschichte, so u. a. der Reihe
„Alltagsfaschismus in Österreich". Die Reihe
behandelt vornehmlich die Jahre 1937—1940
unter Einschlichtung einiger weniger Beispiele
aus dem heutigen Alltag (darum also der
„Alltagsfaschismus" — oder?).
Es soll hier nicht auf die Tragödien und
Schrecknisse des 2. Weltkrieges und der kurzen Zeit davor eingegangen werden, das hat
„Holocaust" genug gezeigt bzw. ist dies alles
schon genügend bekannt.
Was aber besonders an dieser Sache als
eine Frechheit empfunden wird, daß geschrieben wurde, es handle „sich um einen nebulosen Völkermord an den Sudetendeutschen
und Donauschwaben, was eine neonazistische
Greuelerfindung sei!"
Und jetzt kommt der große Knüller:
Aus der Hand von Frau Wissenschaftsminister Dr. Hertha FIRNBERG erhielt der Verfasser dieser Zeilen den „Staatspreis für
Wissenschaftspublizistik"!!! Für hervorragende
Leistungen als Verfasser zahlreicher Schulfunksendereihen für wissenschaftliche Publikationen zu Themen der Zeitgeschichte!
Der Leser dieser Zeilen (und als steuerzahlender Staatsbürger!) möge sich darob
seine eigenen Gedanken machen, sogar vielleicht an die Frau Bundesminister im Rahmen
seiner demokratischen Rechte eine Anfrage
richten oder ähnliches. Es bleibt jedermann
selbst überlassen, seine Konsequenzen daraus zu ziehen (womöglich aber nicht im eigenen Kämmerlein, sondern in aller Öffentlichkeit, denn der Preis ist bestimmt aus Steuergefdern recht hoch dotiert!).
Zum Schluß noch ein Wort aus dem zitierten Buch. Verfasser dieser Textstelle ist
Dr. Hermann Schnell, auf Seite 9:
„ . . . Das Streben nach historischer Objektivität ist eine wichtige Verbindung für den
Zeitgeschichteunterricht..." — und dazu gehört auch der Schulfunk!
Vielleicht ein Stammbuchvers zum Nachdenken für Dr. Dusek?
H. R.
Die Landschaften der alten Heimat
Eine der landschaftlich prächtigsten und
technisch
interessantesten
Gebirgsbahnen
der Sudeten war die elektrisch betriebene
„Zackentalbahn"
Hirschberg-WarmbrunnHermsdorf-Petersdorf-Schreiberhau-Polaun,
welche die Verbindung zwischen Schlesien
und Böhmen herstellte und die Hauptzugangsroute zum Riesengebirge bildet. Sie verlief
annähernd der Grenze zwischen Riesen- und
Isergebirge und war die einzige Bahnlinie,
die das Gebirge überquerte. Ab Polaun schloß
sich an sie die sudetendeutsche Eisenbahnlinie über Tannwald und Gablonz nach Reichenberg an, die ein gemischtes System hatte,
da dort, wo das Neigungsverhältnis von 20 :
1000 m überschritten wird, die Zahnradbahn
zur Anwendung kommt, was auf der Strecke
zwischen Tannwald und Polaun der Fall ist.
Beim Hauptbahnhof in Hirschberg beginnend führte die Riesengebirgsbahn zunächst
in einem weiten Bogen um die Nordseite der
Stadt Hirschberg auf der Hauptlinie Hirschberg-Görlitz über die Boberbrücke, dann über
den hohen steinernen Boerviadukt, hinter dem
sie links von der Hauptlinie abzweigte und
im breiten Zackentale aufwärts nach Bad
Warmbrunn (9 km). Sodann übersetzte sie den
Zacken und erreichte nach 13 km den Ort
Hermsdorf mit der sagenumworbenen Burgruine Kynast, die bei der Ausfahrt aus der
Station sichtbar wurde. Die Bahn wendete sich
nun scharf westlich zur Station Petersdorf
(17 km), die in 380 m Höhe unmittelbar am
Fuße des Riesengebirges liegt.
Der interessanteste Teil der Gebirgsbahn
begann hinter Petersdorf, wo sie, um die
Gebirgshöhe erklimmen zu können, mehrere
große Schleifen ziehen mußte und dadurch
den Reisenden eine Fülle stets wechselnder,
großartiger Ausblicke auf das Hochgebirge
und das Zackental bot. Sofort nach der Ausfahrt aus der Station beschrieb sie, auf hohem Steindamm aufwärts führend, einen
förmlichen Halbkreis, tief unter sich die
Station und den Ort Petersdorf liegen lassend, um weiter oben in noch engerer und
mehr als halbkreisförmiger Kurve in entgegengesetzter Richtung oberhalb Hartenberg-
Heidelberg in das Waldtal des Kleinen Zakken einzuschwenken. Nachdem sie die als
Holzverladestelle dienende Weiche Seifershau passiert hatte, zog sie in scharfer Halbkreisschleife nach links, den kleinen Zacken
und die Fahrtstraße nach Flinsberg übersetzend, an der Berglehne des Hohen Iserkammes hinan, den sie in einem 145 m langen Tunnel durchfuhr.
ten grafi. Schaffgotschen Glashütte trat die
Gebirgsbahn in das Isergebirge ein, und
zwar stieg sie in nordwestlicher Richtung im
Waldtale des Oberen Zacken und am Südfuße des Rotfloßübels bergan zur Station
Jakobstal-Karlstal (886 m), mit der sie ihren
höchsten Punkt erreichte. Wir finden uns hier
am Treffpunkt von Riesen- und Isergebirge
und der Wasserscheide zwischen Zacken und
Fahrt ins Rübezahlreich
Nach der Ausfahrt aus diesem bot sich
den Fahrgästen wiederum ein herrlicher
Ausblick auf das tief unten liegende Tal des
Großen Zacken mit den Häusern von NiederSchreiberhau und zum Riesengebirgskamm
mit der Schneegrubenbaude und dem Reifträger. Nach 27 km gelangte die Bahn zur
Station Nieder-Schreiberhau, wo es meist
einige Minuten Aufenthalt gab. Auf der Weiterfahrt ging es nun durch einen 200 m
breiten und 30 m tiefen Graniteinschnitt in
weiter Schleife zuerst südlich in Fahrtrichtung des Hochstein-Massives (1058 m), dann
südlich um das Tal des Dorfbaches und in
einer weiteren Schleife nordwestlich nach
(30 km) Mittel-Schreiberhau (630 m), mit der
in der Nähe gelegenen Sagenhalle. Dann
zog die Bahn in einer Kurve nach SW, teils
in Einschnitten, teils auf Dämmen durch die
„Hüttstadt" (Ortsteil von Schreiberhau) in
einer erneuten Schleife der „Böhmischen
Furt" ausweichend, hart am Fuße des Weißbachsteines entlang, zur (32 km) Station
Ober-Schreiberhau (707 m), welche die
Hauptstation der sechs auf Schreiberhauer
Gebiet gelegenen Bahnhöfe war.
Hinter der Station Josephinenhütte (712 m)
mit der gleichnamigen, ehemals weltberühm-
Iser (Ost- und Nordsee). Von hier ab senkte
sich die Bahnlinie wieder und führte fast
immer durch Hochwald (meist grafi. Harrachscher Besitz) an den Osthängen des Isergebirges nach dem Sudetenland. Nur ab und
zu gestattete der Wald beschränkte Ausblicke
auf das böhmische Riesengebirge mit Neuwelt-Harrachsdorf.
Hinter der Wechselstelle Neuwelt folgte
nochmals eine scharfe Kurve, bevor der Zug
nach 48 km die letzte Bahnstation auf preußischem Gebiet, Strickerhäuser (700 m) an
der Landesgrenze, erreichte. Diese malerisch
in einer Mulde und am Berghang gelegene
Baudensiedlung bot eine reizende Aussicht
in das tiefliegende, gegen Süden sich erstreckende Isertal. Das Dörfchen, welches nur
20 Minuten von dem sudetendeutschen Bad
Wurzelsdorf entfernt liegt, zählte etwa 200
Einwohner und besaß eine eigene Schule,
Kapelle, Poststelle und Finanzwache. Zugehörig war es der politischen Gmeinde Schreiberhau, deren entferntesten Vorposten es
bildete.
Nach Verlassen der Station Strickenhäuser
trat die Bahn wieder in den Wald ein und
fuhr in starken Biegungen um den Südfuß
des Ziegenkammes durch den 280 m langen
Isertunnel des Käuligen Hübeis und auf dem
26 m hohen Viadukt über die Iser, die vom
Gesenke zwischen Tafelfichte und Wittighaus
her die Rechsgrenze bildete, zum Grenzbahnhof (53 m) Polaun (früher Grüntal) im Sudetenland, wo die eigentliche Zackentalbahn
endete.
In der Zeit ihres Bestehens (der Bau der
Bahnlinie mit 2 Tunnels, 1 Viadukt und
7 größeren Brücken erforderte 1,2 Millionen
cbkm Bodenbewegung und kostete über 10
Millionen Mark) hat die Gebirgsbahn Hunderttausende Touristen und Wintersportler
in das Rübezahlreich befördert, sowohl von
Schlesien wie von Böhmen. Eine schwere
und traurige Aufgabe erwuchs der Gebirgsbahn in den letzten Monaten des zweiten
Weltkrieges, als ununterbrochen Flüchtlingszüge aus Schlesien auf der Bahnlinie ins
Sudetenland rollten und zahllose unglücklich
und heimatlos gewordene Menschen in ein
Ungewisses Schicksal führte.
Die Vertreibung der deutschen Menschen
aus ihrer Heimat in Schlesien und dem Sudetenland schuf auch im Grenzgebiet des
Riesen- und Isergebietes tiefgreifende Veränderungen. Der Touristenverkehr kam fast
vollständig zum Erliegen, und das Grenzgebiet wurde zum Sperrgebiet erklärt, was die
Stillegung der Gebirgsbahn und die Ausweisung der letzten dort noch lebenden Bewohner zur Folge hatte. Die Bahnlinie von
Schreiberhau über Jakobstal zu den Strickerhäusern verrottete, die Schienen versanken
in Moos und Unkraut, und die einst so beliebten Baudenkolonien an der Iser wurden
zum Niemandsland. Strickerhäuser wurde 1959
von den Polen an die Tschechoslowakei „abgetreten" und ist jetzt ein Ortsteil von Neuwelt-Harrachsdorf.
Die Tschechen haben im Sommer 1963 das
letzte Teilstück der Eisenbahnlinie von Tannwald nach Harrachsdorf fertiggestellt, so daß
dieser bekannte Wintersport- und Urlaubsort
im Riesengebirge von Innerböhmen aus nun
auf direktem Wege zu erreichen ist.
Erhard Krause
SUDETENPOST
Alt-Bürgermeister Dr. Koref : Seine
Vorfahren stammten aus Böhmen ab
Zum 89. Geburtstag erschienen die interessanten Memoiren des bekannten Politikers
Es ist kennzeichnend, daß viele bedeutende
Politiker der Ersten und Zweiten Republik Österreichs aus den Sudetenländern ihre Herkunft ableiten, Ferdinand Kunschak, Josef Schlegel, Reinhard Kamitz, Julius Raab — ferner Karl Renner,
Theodor Körner, Adolf Schärf, Ferdinand Hanusch, Bruno Kreisky, aber auch Ernst Koref. —
Sein Vater Leopold stammte aus Libeschitz bei
Saaz, er wurde für ihn das Musterbeispiel eines
durch und durch humanistisch gesinnten Menschen, sein Wesen und Leben war für ihn Vorbild und Ziel. Er machte die bescheidene Karriere
eines Mittelschulabsolventen durch und wurde
Staatsbahninspektor in Linz. Korefs Mutter, eine
• geborene Maria Baumgartner, stammte aus Wall' see a. d. Donau, sie war bäuerlich-kleinbürgerlicher Herkunft, hatte wohl nur eine dreiklassige
Volksschule besucht, war aber ein Naturtalent.
Es war erstaunlich — so erzählt Koref — wie sie
von ihrem gebildeten Mann und den studierenden Kindern trotz ihrer häuslichen Inanspruchnahme die Bildungsgüter in sich aufnahm und
geistig weiterverarbeitete und trotz ihrer stark religiösen Bindung auch für Probleme des Fortschritts aufgeschlossen war. Aus dieser Ehe gingen neun Kinder hervor, fünf Buben und vier
Mädchen, außerdem starben noch fünf Kinder als
Frühgeburten oder bald nach der Geburt. Die
Mutter war 18 Jahre jünger als der Vater, es
war eine überaus glückliche Ehe und die Kinder
haben von der Nestwärme viel gespürt und mitbekommen; haben sie doch im späteren Leben
alle ihren „Mann gestellt" und sind tüchtige Menschen geworden. Korefs Vater war zeitlebens nie
krank und schlief 1924 schmerzlos hinüber; er
war der Sohn eines jüdischen Tapezierers, dadurch waren die Kinder infolge der Nürnberger
Gesetze vom Jahre 1938 schwer belastet.
erfolgte in der NS-Ära, in der er auch seinen
Staatsposten aufgeben mußte und durch Privatunterricht seinen Lebensunterhalt verdiente. 1949
erhielt er den Hofratstitel und 1956 wurde er
65jährig in den Ruhestand versetzt, nicht aber
als Politiker. — Mit dem Jahre Null (1945) begann für Koref als Bürgermeister die große Aufbauarbeit auf allen Lebensgebieten der Stadt,
zugleich wurde er Landesobmann der sozialistischen Partei. Das Zweigespann Koref—Gleißner
hat für Linz und Oberösterreich Leistungen vollbracht, die in die Geschichte eingehen werden,
sprichwörtlich wurde das gute oberösterreichische
Klima der Zusammenarbeit zwischen beiden. —
Aber auch in der Bundespolitik hat Koref eine
bedeutende Rolle als Nationalrat und außenpolitischer Sprecher der SPÖ gespielt, er war ein vehementer Vertreter des Europagedankens.
nen Abbruch tut", ist sein nationales Bekenntnis.
Der Volksdeutschen, die nach dem Krieg als
Heimatvertriebene und Flüchtlinge nach Österreich kamen, gedenkt Koref mit den Worten: „Ich
erlebe es heute fast noch täglich, daß mich eine
mir unbekannte Person auf der Straße sichtlich
erfreut anspricht und mir dankbar in Erinnerung
bringt, was ich anno dazumal für sie getan habe."
Auch wir Sudetendeutsche danken unserem
Altbürgermeister für seine große Hilfsbereitschaft
besonders in der Zeit, die auch für uns das Jahr
Null bedeutet hat, in unserer größten Not.
Als wir am 28. November 1970 in Linz anläßlich
einer Feierstunde „25 Jahre Heimatvertreibung",
auch LH Dr. Gleißner und Bürgermeister Dr. Koref geladen hatten, konnte ich ihnen als Sprecher der oö. Landsmannschaft unseren tief empfundenen Dank zum Ausdruck bringen. In der
Ausstellung „Verdient um Österreich" (1978) für
bedeutende Österreicher sudetendeutscher Herkunft war auch Bürgermeister Dr. Koref mit seinem Bild vertreten.
Wir wünschen dem Jubilar noch recht viele
Jahre in Gesundheit. Unser Dank an die neue
Heimat Linz und Oberösterreich soll unsere Arbeit für sie sein, ohne dabei unsere alte Heimat
zu vergessen, nach dem Wahlspruch am Heimatdenkmal des Pöstlingbergs: „Die Fremde laß zur
Heimat werden — die Heimat nie zur Fremde!"
Prag läßt Deutschen-Aussiedlung zu
Das Deutsche Rote Kreuz war nach der Afghanistan-Invasion besorgt
Der Generalsekretär des Deutschen Roten
Kreuzes, Schilling, und sein für Auslandsfragen
zuständiger Abteilungsleiter, Hofmann, haben in
Prag mit der Führung des Tschechoslowakischen
Roten Kreuzes über die Behandlung von Aussiedlungsanträgen gesprochen und dabei den
Eindruck gewonnen, daß die Aussiedlung von
Deutschen aus der Tschechoslowakei in den bisherigen Größenordnungen unverändert weitergehen werde. Von deutscher Seite wurden die Prager Gespräche jetzt in Bonn als „im Ergebnis
befriedigend und in der Atmosphäre außerordentlich freundlich" bezeichnet. Das Deutsche Rote
Ernst Koref heiratete 1922 Elvira, die Tochter Kreuz zeigt sich mit der Abwicklung und AusfühRobert Geyers, des Bankdirektor-Stellvertreters rung und auch mit der Größenordnung der Ausder Oberbank, der aus Freinspitz Im Bezirk Mäh- siedlung zufrieden und erwartet, „daß sich das
risch-Krumau stammte. 1929 wurde dem Ehepaar fortsetzt". Im Februar kamen 84 tschechoslowakiKoref die Tochter Beatrix geboren. Verheiratet sche Staatsbürger deutscher Nationalität in die
mit dem Linzer Rechtsanwalt Dr. Gottfried Eypel- Bundesrepublik, im Januar waren es 64, im Detauer ist sie gegenwärtig als Dr. juris Staatssekre- zember letzten Jahres 88.
tärin. Korefs Frau Elvira trat auch schriftstellerisch
Im Gegensatz zur Sowjetunion, die nach der
hervor, sie starb 1975 an einer plötzlichen LunBesetzung Afghanistans Ausreisegenehmigungen
genombolie.
Der Jubilar Dr. Ernst Koref machte sich zu sei- für Deutsche drastisch zurückgeschraubt hat, und
nem 89. Geburtstag selbst sein schönstes Ge- anders als die ähnlich restriktiv mit Erlaubnissen
burtstagsgeschenk mit der Herausgabe seiner Le- zu Westreisen in dringenden Familienangelegenbenserinnerungen „Die Gezeiten meines Lebens", heiten verfahrenden DDR-Behörden, die außerauf 540 Seiten ist das inhalts- und gehaltsvolle dem den Häftlingsfreikauf zum Erliegen gebracht
haben, hat Prag nach der Invasion Afghanistans
Leben dieses Vollblutpolitikers zusammengefaßt.
=»t; Ernst Koref. war „ein sehr guter und strebsamer keine Veränderung erkennen lassen. Im Gegen(wenn auch geschwätziger) Schüler", er besuchte * teil'Hat das tschechoslowakische Rote" Kreuz den
, das Gymnas+um auf der Spittelwiese in Linz und Bonner Besuchern — die Kriegsgräberangelegenwidmete sich dann dem Studium der Fächer rVeiten zur Sprache brachten — bedeutet, es sei
Deutsch und Englisch an der Universität Wien, in schweren Zeiten gut, daß Kontakte zwischen
wo er 1914 zum Doktor der Philosophie promo- den Rotkreuz-Gesellschaften ohne weiteres mögvierte. Bei einer Wiener Aristokratenfamilie er- lich seien. Nach der Erfahrung des Deutschen Rohielt er während seines Hochschulstudiums den ten Kreuzes bewähren sich die Rotkreuz-VerbinPosten eines Erziehers (Hofmeisters), wodurch er dungen jetzt, während die politischen Kontakte
seine Eltern finanziell entlasten konnte. — Durch zwischen Bonn und Prag von Prag eingefroren
den Ausbruch des Ersten Weltkriegs war natür- worden sind.
Ein Briefwechsel zwischen dem deutschen Bunlich sein weiteres Studium für die beiden Lehramtsprüfungen hinfällig geworden. Er rückte als desaußenminister und dem Prager Außenminister
„einjähriger Freiwilliger" zum oö. Hessenregi- verzeichnete im Dezember 1973 die tschechoment ein, wo er gemeinsam mit dem zwei Jahre slowakische Erklärung, „daß die zuständigen
jüngeren Heinrich Gleißner die militärische Aus- tschechoslowakischen Stellen Anträge tschechobildung erhielt. Zum Kadetten befördert, .kam er slowakischer Bürger, die aufgrund ihrer deutnach Krakau zu einem polnischen Regiment, in schen Nationalität die Aussiedlung in die Bundas er als Zugskommandant eingeteilt wurde. desrepublik Deutschland wünschen", im Einklang
Er war gezwungen, Polnisch zu lernen, was dem mit den in der Tschechoslowakei geltenden Gesprachenbegabten Koref nicht schwer fiel, sprach setzen und Rechtsvorschriften „wohlwollend beer doch später auch Englisch, Russisch, Franzö- urteilt werden". Eine Handlungsvollmacht wurde
sich und Italienisch. — Durch besondere Tapfer- den beiden nationalen Rot-Kreuz-Gesellschaften
keit wurde er mit der „Großen Silbernen" Tap- erteilt: „Es gibt keine Einwände seitens der beiferkeitsmedaille ausgezeichnet, kam aber in rus- den Regierungen, daß das Deutsche Rote Kreuz
sische Kriegsgefangenschaft, aus der er mit ei- und das Tschechoslowakische Rote Kreuz die
nem niederösterreichischen Freund ausbrach und Lösung der obenerwähnten Fragen fördern." Seitsich bis zu den deutschen Stellungen durch- dem haben wechselseitige Besuche in Bonn und
schlug. — Zwischendurch legte er die Lehramts- Prag stattgefunden: Vertreter des Deutschen Roprüfung in Deutsch ab, mußte aber wieder an ten Kreuzes verhandelten im Januar 1977 in Prag
die italienische Front; nach Kriegsende legte er
seine zweite Lehramtsprüfung in Englisch ab.
Sein Probejahr als „Supplent" machte er an der
Realschule in Linz, kam aber später als Profes- Dr. Wischin (Linz):
sor ans Gymnasium auf die Spittelwiese. Hier
war u. a. auch der jetzige Univ.-Prof. Dr. Fellinger sein Schüler, aber auch SS-Führer Kaltenbrunner, welcher Umstand ihn 1945 vor dem KZ
Dachau gerettet hat.
Vom Sinn und Widersinn
der Schreibweise
tschechischer Namen
Korefs Hauptbetätigungsfeld aber sollte die Politik werden, wiewohl er auch in dieser Funktion
immer wieder als Lehrmeister tätig war. Schon
1919 wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen
Partei, die geistigen Voraussetzungen dazu hatte
er sich bereits durch das Erleben und die Lektüre gelegt. Humanität und Demokratie blieben
seine geistigen Fundamente. Sozialismus und
Christentum waren für ihn keine Gegensätze. Das
in der Bergpredigt enthaltene Konzentrat menschlichen Verhaltens und Goethes bekanntes Wort
„Höchstes Glück der Erdenkinder ist nur die Persönlichkeit", sind seine Leitgedanken geworden
und geblieben. Seit seinem 15. Lebensjahr zählte
Koref sich nicht mehr zu den Gläubigen, er ist
aber nie aus der Kirche ausgetreten und ist niemals kirchenfeindlich gewesen, so sehr er auch
unter der Politik von Seipel und Dollfuß als Sozialist gelitten hat. Er sah in Seipel einen hochbegabten Mann, der sicherlich das Gute wollte,
aber er war leider ein verkrampfter Ideologe",
eine Eigenschaft, die Koref auch seinen hochgeschätzten Parteifreund Otto Bauer zumaß, und
rückblickend die Feststellung traf, daß beide in
ihrer Wirksamkeit nicht zum Nutzen Österreichs
gereicht haben, eine Feststellung, die ihm bestimmt nicht leicht fiel. Koref hatte immer den
Mut, seine Meinung zu sagen, auch wenn sie
der offiziellen oder der gewünschten zuwiderlief.
Nach der Februar-Revolution 1934 wurde Koref
Interniert, wegen mangels an Beweisen, aber
bald wieder entlassen. Eine zweite Internierung
1965 trat Koref von seinen politischen Ämtern
zurück. Während seiner 17jährigen Tätigkeit als
Bürgermeister ist Linz von der einst stark bombengeschädigten Provinzstadt zur modernen
Großstadt von heute aufgestiegen. Zuletzt war
er auch noch 7 Jahre im Bundesrat tätig.
Zurückblickend blieb er dem Grundsatz treu:
Vergeben, aber nicht vergessen! Liegt doch im
Vergessen das Tor für die Verbrechen von morgen! Seiner Ansicht nach liegen die einzigen gesicherten Grundlagen der Demokratie in den
Ideen und Idealen des Christentums, Sozialismus
und Humanismus zusammen mit Freiheit, MenHchkeit und Toleranz. — „Wir sind deutsche
Österreicher und wollen es bleiben — und spielen nicht weiter aus Opportunitätsgründen Verstecken. Ich fühle mich deutsch, was meinem uneingeschränkten Bekenntnis zu Österreich kei-
FOLGE 6 VOM 20. MÄRZ 1990
I. Die Ortsnamen
Die Vernunft gebietet seit jeher, daß in der
Sprache, in der geschrieben oder gesprochen
wird, auch der dieser Sprache eigentümliche
Sprachschatz verwendet wird, außer, es handelt
sich um alteingebürgerte spezifische Fremdworte.
Von den vielen Modeworten, die in den letzten
Jahren aus den englischen Sprachkreisen Englands und Amerikas mit Film, Musik und dem Geschäftsleben zu uns gekommen sind, soll hier
nicht die Rede sein.
Es geht vielmehr um den Gebrauch alter herkömmlicher Vornamen und Ortsnamen, deren
Identität in den einzelnen Sprachen unbestritten
ist, für die aber jede Sprache ihre eigenen Namensbildungen kennt.
Was dem Deutschen München ist, bedeutet für
den Italiener „Monaca", für den Engländer und
Amerikaner „Munich" und für den Tschechen
„Mnichov". Der deutsche Vorname Franz lautet
in Italien „Francesco", in Frankreich „Francoir",
in England und Amerika „Frank" und bei den
Tschechen „Frantisek".
So gesehen, wäre die Sache ja ganz einfach
und logisch. Nur bei den slawischen Völkern und
dort vor allem bei den Polen und Tschechen, soll
aber das, was sie für ihre eigene Sprache in Anspruch nehmen, nicht auch für andere Sprachen,
vor allem nicht auch für die deutsche Sprache gelten.
Wir werden heutzutage ständig mit vielen in
über die Verfahrensformen der Aussiedlung, im
Juni 1978 waren Tschechen in Bonn, im Februar
und März 1979 sprachen Vertreter der Auslandsabteilung des Tschechoslowakischen Roten Kreuzes aufs neue in Bonn vor. Prag lud am 14. Jänner, nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan, die beiden Abgesandten des Deutschen
Roten Kreuzes zu den Besprechungen vom 5. bis
zum 9. März in die Tschechoslowakei ein.
Ober die Zahl der gegenwärtig vorliegenden
Aussiedlungsanträge möchte sich das Deutsche
Rote Kreuz aus Rücksicht auf die Verhandlungspositionen gegenüber den tschechoslowakischen
Behörden und aus Sorge vor deutscher innenpolitischer Verwertung solcher Ziffern nicht äußern.
Insgesamt fallen nach Mitteilung des Roten Kreuzes 80.000 bis 100.000 Personen in der Tschechoslowakei unter die Vereinbarungen im „humanitären Briefwechsel" der Außenminister von 1973.
Darüber hinaus gibt es assimilierte DeutschTschechen und Mitglieder von Mischehen, die
nicht von der Zahl der in der Tschechoslowakei
heute noch lebenden Deutschen erfaßt sind. Aber
bei weitem nicht alle haben die Aussiedlung beantragt.
Im letzten Jahr kamen insgesamt 1058 Aussiedler aus der Tschechoslowakei in die Bundesrepublik. Seit 1955 waren es alles in allem 72.164.
Die Zahl der Aussiedler aus der Sowjetunion lag
für 1979 mit 7226 Personen weit höher. Seit 1955
ließ Moskau 78.818 Deutsche ausreisen. Die Zahl
der ausreisewilligen Deutschen in der Sowjetunion ist ungleich höher als in der Tschechoslowakei. Moskau hat die Ausreisegenehmigungen
in den letzten Monaten gedrosselt. Im Dezember waren es noch 602, im Februar nur noch
420. Hier sieht das Deutsche Rote Kreuz Anlaß
zur Sorge.
Woher stammt das Wort „Sudetendeutsch"?
Dr. Jesser wurde am 1. Juli 1870 im Schönhengstgau geboren, er ist am 16. März 1954
als Heimatvertriebener in Westdeutschland
gestorben. Otto Zerlik bezeichnet ihn als
den „Klassiker der sudetendeutschen Schutzarbeit" und „Kämpfer für das Selbstbestimmungsrecht". Ihm verdanken wir auch den.
Begriff „Sudetendeutsch" als Volksgruppenname für die Deutschen der Kroniänder Böhmen, Mähren und Österr.-Schlesien.
Während die Bezeichnungen Deutschmähre r und Deutschschlesier etwas ungebräuchlich klingen, kommt der Name Deutschböhmen schon sehr früh vor: So bezeichnete sich
der 1529 in Leipa geborene Humanist, Arzt
und Naturforscher Georg Handsch von Limus
auf den Titelblättern seiner Werke als „Germanicobohemus"; Hörnigk nennt in seinem
berühmten Buche „Österreich über alies,
wenn es nur will" die „Teutschböhmen"
grundarbeitssame Leute. — Der erste Gebrauch des Namens „Sudeta" findet sich auf
einer römischen Landkarte als die Bezeichnung eines in dieser Gegend gelegenen Waldgebirges. Durch Jessers Arbeit wissen wir
auch, daß der große Luther-Prediger Johannes Mathesius, der 1565 in St. Joachimsthal
gestorben ist, in der Matrikel der Universität
Altdorf bei Nürnberg im Jahre 1586 (oder
1596) als „Johann Matthis a Sudetis" aufscheint.
deutscher Sprache in der CSSR verfaßten und bei
uns verbreiteten Publikationen, Büchern und Reiseprospekten konfrontiert, in welchen alte Vornamen und Ortsnamen, die in der deutschen Sprache ihre althergebrachten deutschen Bezeichnungen haben, grundsätzlich nur mit ihren tschechischen Namen wiedergegeben werden. Merkwürdigerweise aber mit der Ausnahme, daß Prag die
deutsche Ortsbezeichnung behält.
Nun, wir alle, die einst in diesen vorwiegend
oder ganz deutschen Orten zu Hause waren, kennen die tschechische Mentalität der übersteigerten nationalen Empfindlichkeit schon aus der Zeit
der 1. Republik, wenn es um die Verwendung
deutscher Ortsnamen im ehemals deutschen
Sprachgebiet der CSSR ging. Immerhin war es
damals noch so, daß Orte mit bestimmter qualifizierter Minderheit oder Mehrheit auch im amtlichen Verkehr neben der tschechischen Ortsbezeichnung auch den deutschen Ortsnamen führen
durften. Heute aber, da alle diese Siedlungen ihre
deutsche Bevölkerung verloren haben, dient den
Tschechen als Begründung für den Gebrauch
ausschließlich tschechischer Ortsnamen in der
deutschen Sprache das Argument, es handle sich
eben jetzt ausschließlich um tschechische Orte in
einem tschechoslowakischen Staatswesen und
nicht um deutsche Orte.
Und hier beginnt bereits die Unlogik, besser gesagt, der Widersinn. Ist denn dann Prag, wo man
den deutschen Ortsnamen gelten läßt, etwa dann
keine tschechische Stadt mehr? Oder: Der Tscheche kennt In seiner Sprache die Städte: Pafii (Paris), Novy York (New York), Rim (Rom), Solnohrad (Salzburg), Rezno (Regensburg) oder Drazdany (Dresden) usw. Nun ist es aber eine unwiderlegbare Tatsache, daß kein Tscheche bei Gebrauch der tschechischen Muttersprache für die
aufgezählten Orte andere als die seiner Sprache
Um den Volkstumskampf in den drei Kronländern nicht als eine reine „böhmische"
Angelegenheit zu behandeln, suchte Jesser
nach einem Sammelnamen und kam so auf
die römische Bezeichnung „Sudeta" und
nannte daher die Deutschen dieser Länder
als, Sudetegdeutsshe, neben den Sammelnamen Donaudeutsche, Alpendeutsche, Karpatendeutsche usw. Nach 1918 nannte Jesser
sie eine Volksgemeinschaft, die noch mehr
war als eine Sprach- und Kulturgemeinschaft,
sie wurde zu einer Schicksaisgemeinschaft,
der sich keiner mehr entziehen konnte; vor
1917 konnte sich das Wort „sudetendeutsch"
nicht durchsetzen, als aber der amerikanische
Präsident Wilson das Programm des Selbstbestimmungsrechtes der Völker verkündete,
entdeckte man plötzlich die Existenz der 35
Prozent Sudetendeutschen in den ehemaligen
Kronländern und übernahm dieses Sammelwort zur Anmeldung des Rechts auf Selbstbestimmung. Auch die deutsch-österr. Delegation in St. Germain führte dann dieses Wort
in die amtliche Terminologie unter dem aus
Südmähren stammenden Kanzler Dr. Renner
ein.
Dr. Jesser aber verwahrte sich dagegen,
daß
die Wortbildung
„sudetendeutscher
Stamm" verwendet wird, bilden sich die Sudetendeutschen doch aus diesen Stämmen
des deutschen Volkes, an die sie unmittelbar angrenzen.
Dr. Alfred Zerlik
eigentümlichen tschechischen Ortsnamen verwendet. Aber in der deutschen Sprache dürfe es
— so der offizielle tschechische Standpunkt —
keine deutschen Ortsbezeichnungen für Orte in
Böhmen, wie etwa Pilsen, Karlsbad, Eger, Reichenberg u. a. geben, denn es handle sich ja bei
ihnen nicht um deutsche, sondern um tschechische Städte.
Wie denn? Sind dann etwa, wenn man dieser
Logik folgt, Rom, New York, München, Wien oder
Paris tschechische Städte, weil sie bei den Tschechen ja offizielle tschechische Ortsnamen tragen?
Sicherlich, es wird kein Tscheche in dieser Einbildung leben, sondern er wird es als selbstverständlich ansehen, wenn er in seiner Muttersprache diese Ortsnamen verwendet. Aber bei anderen Nationen, insbesondere bei den Deutschen,
da soll diese Regel nicht gelten?
Hier offenbart sich das bekannte übersteigerte
und einseitig ausgeprägte Nationalgefühl, das
den slawischen Völkern und insbesondere den
Tschechen in bezug auf ihre Sprache zu eigen
ist, das sich wohl aus dem jahrhundertealten Nationalitätenstreit in den böhmisch-mährischen
Ländern erklären, aber doch heute nicht mehr
rechtfertigen läßt.
Der beste Beweis dafür ist die Tatsache, daß
auf der anderen Seite sicherlich kein Deutscher,
Österreicher, Franzose, Engländer oder Amerikaner auf die Idee käme, sich dagegen zu verwahren, wenn die Tschechen für deutsche, französische, englische und andere Orte ihre eigenen
tschechischen Bezeichnungen gebrauchen. Und
niemand aus diesen anderssprachigen Ländern
würde sich einbilden, daß durch diesen tschechisen Sprachgebrauch etwa schon der nationale
Charakter des einen oder anderen Ortes im Ausland angetastet würde.
(Fortsetzung folgt!)
FOLGE 6 VOM 20. MÄRZ 1980
Wie es zum
„Prager Frühling" kam
Zdenek Mlynar, in Wien lebender ehemaliger
Sekretär des ZK der KP der CSSR, und Jiri Pelikan, Prager Ex-KP-Funktionär und nun Abgeordneter im Europa-Parlament für die italienischen Sozialisten, haben ein Forschungsprojekt
über die Erfahrungen des „Prager Frühlings" begonnen. Sie haben die Absicht, eine Gruppe von
30 Forschern zusammenzustellen, welche die
Entwicklung in der CSSR von der kommunistischen Machtübernahme im Februar 1948 bis
heute untersuchen soll. Die beiden „Forscher"
haben offenbar Angst vor der historischen Wahrheit, ansonsten würden sie mit ihren Forschungen mindestens bei 1945 beginnen.
Dipl.-Volkswirt
Walter Dürbeck - 5 0 Jahre
Generaldirektor Dipl.-Volkswirt Walter Dürbeck,
Hauptgeschäftsführer der österreichischen AEGTelefunken Gesellschaft mbH, vollendete am
18. März seinen 50. Geburtstag. Der Jubilar, der
am 1. Oktober 1979 die Leitung des Unternehmens übernahm, blickt auf eine reiche berufliche
Erfahrung zurück. 1930 in Theussau/Sudetenland
geboren, begann Walter Dürbeck nach dem Abitur in Frankfurt/M., im Jahre 1952, mit dem Studium der Volkswirtschaft, zwischen 1952 und 1957
in Frankfurt/M. und Washington D. C. seine berufliche Laufbahn bei der damaligen AEG in der
handelspolitischen Abteilung. 1959 wurde er zum
Länderreferenten in der Exportabteilung ernannt.
Seit dieser Zeit gehört auch die Betreuung der
Konzernaktivitäten in Österreich zu Dürbecks Arbeitsgebiet. 1972 wurde Walter Dürbeck zum Prokuristen ernannt. 1974 übernahm er als Bereichsdirektor die Leitung des Zentralressorts Europa
im Horizontalbereich Ausland. Im Zuge der Neuorganisation des Konzerns wurde ihm im Jahre
1976 die Leitung der Zentralabteilung Regionen
Westeuropa im Zentralbereich Regionen und Materialwirtschaft übertragen.
Dr. Max Mitic gestorben
Der langjährige Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung der Wiener Handelskammer,
Dr. Max Mitic, ist im 74. Lebensjahr gestorben.
Der Alt-Österreicher, aus Dallwitz bei Karlsbad
entstammend, war zwischen 1947 und 1971 als
Abteilungsleiter in der Wiener Handelskammer
und zudem als Konsulent im Institut für Wirtschaftsforschung tätig. Mitic galt als angesehener
Wirtschaftspolitiker, der sich auch systematisch
mit der Kommunalpolitik befaßte.
Ein tschechisches Auto
Wie die polnische „Trybuna Ludu" in einer
Korrespondenz ' aus Prag berichtete, werde in
der Tschechoslowakei für das kommende Planjahrfünft 1981—1985 keine wesentliche Steigerung
der Pkw-Produktion vorgesehen. In der Tschechoslowakei werde jedoch immer häufiger davon gesprochen, daß spätestens in drei Jahren
die Fertigung eines neuen Wagens mit einem
westdeutschen Lizenzmotor aufgenommen werden
dürfte. Die Lizenz sei bereits bei einer westdeutschen Firma erworben worden.
SUDETENPOST
Prag schiebt Engländer ab
Die tschechoslowakischen Behörden haben
nach Angaben der Britischen Botschaft in Prag
den bei einer Razzia in einer Privatwohnung festgenommenen 18 Jahre alten Engländer Angus
Cargill ausgewiesen. Wie es hieß, war Cargill
nach einer polizeilichen Vernehmung wieder freigelassen und angewiesen worden, aus der
Tschechoslowakei auszureisen. Nach Informationen der Universitätsdozentin Kathie Wilkes aus
Oxford, die mit einem der führenden Prager Dissidenten, dem Philosophieprofessor Julius Tomin, Kontakt hatte,, war Cargill mit 23 Intellektuellen einer offiziell geächteten Gruppe in einer Privatwohnung zu einer Philosophievorlesung zusammengetroffen. Kurz nach Beginn der Veranstaltung waren Sicherheitsbeamte in die Wohnung eingedrungen und hatten die Ausweise der
Anwesenden überprüft. Dabei wurde der 18 Jahre alte Engländer, der einzige Ausländer in dem
Kreis, festgenommen. Cargill hatte vor kurzem
das Abitur auf der englischen Eliteschule Eton
abgelegt und befand sich zu einem vierwöchigen
Aufenthalt in Prag. Wie es hieß, war schon vorher eine Vorlesung der „fliegenden Universität"
Professor Tomins von der Polizei gesprengt worden.
Bundesverband
Heute wende idi midi an alle Frauen, an alle
sudetendeutschen Frauen in Österreich mit der
Bitte und herzlidien Einladung, unsere Frauengruppen zu besuchen. Sie werden sich bestimmt
bei uns wohlfühlen. In der heutigen Zeit, wo wir
dodi alle ein bisserl ängstlidi und besorgt das
große Weltgeschehen betraditen und verfolgen,
dürfte es für viele Frauen, die vielleicht allein
sind, ein Bedürfnis sein, sich im Kreise von
Frauen, die eine gemeinsame Heimat hatten, auszuspredien und Kontakt zu pflegen. Audi junge
Frauen, die vielleidit sdion in österreidi geboren wurden und deren Eltern das Sdiidcsal der
Verteibung erleiden mußten, sind bei uns herzlidist eingeladen und gut aufgehoben. Sie können
bei uns viel über die Heimat ihrer Eltern erfahren, sie damit audi lieben lernen und diese Liebe
zur Heimat vielleidit audi ihren Kindern weitergeben. In unserer rasdilebigen Zeit, wo alles nur
auf Hasten und Hetzen eingestellt ist und keiner
mehr für den anderen Zeit hat, damit auch Bindungen viel rascher verlorengehen, müssen gerade wir Älteren, ja gerade wir Großmütter, der
jungen Generation helfen, wieder zu einem sinnvollen Leben zu finden. Und dies können wir
besser in einer Gemeinschaft als einzeln tun.
Wenden Sie sidi betreffend der Zusammenkünfte
der Frauengruppen an ihre jeweiligen Landesfrauenreferentinnen bzw. Dienststellen der Landesverbände der SLÖ. Allen Müttern und Großmüttern möchte ich wieder die „Sudetendeutsdie
Jugend (SDJÖ)" und ihre Sommerlager in der
Zeit vom 19. bis 27. Juli ans Herz legen. Die Kinder sind hier bestimmt gut untergebracht und in
einer netten Gemeinschaft. Jeder von uns, der in
der Kindheit und Jugend so ein Lagerleben kennengelernt hat, weiß, weldies wunderbare Erleb-"
nis dies für einen jungen Menschen ist..jähere
Auskünfte bei den Landesjugendführern bzw.
Landes Jugendreferenten, oder aber sofortige Anmeldung bei der „Sudetendeutsdien Jugend", 1180
Wien, Kreuzgasse 77/14. Für den Landesverband
Wien, Nö. und Burgenland gebe idi bekannt:
Der Frauennachmittag in Wien findet bis auf
weiteres jeden 2. Dienstag im Monat (der nächste
somit am 8. April) im Kaffee Roch, Wien 1, Dominikanerbastei 3, statt. Ich hoffe sehr, wir dürfen in der nächsten Zeit viele Frauen in unseren
Gruppen begrüßen. Darauf freuen sich sehr alle
meine Mitarbeiterinnen und Ihre Maria Magda
Reichel, Bundesfrauenreferentin.
Essig bleibt Mangelware
Nicht nur in Prag, auch in der Provinz ist tageweise kein Essig in den Verkaufsläden zu haben. Auf Anfragen teilte das zuständige Ministerium mit, daß der Engpaß durch die außerordentlich ertragreiche Gurkenernte hervorgerufen wurde. Betriebe der Lebensmittelindustrie sowie auch
Privatpersonen kauften die verfügbaren Essigbestände auf, um Gurken und anderes Gemüse
zu konservieren. In Prag überstiegen die Essigverkäufe um 232 Prozent die im August 1978 verkaufte Menge. Insgesamt wurde um 116 Pro2ent mehr Essig verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und um 48 Prozent mehr als
zur Zeit des höchsten Essigverbrauchs im August 1977. Den Essigerzeugern wurde staatlicherseits auferlegt, im kommenden Jahr die voraussichtlichen Erträge der Gurkenernte besser abzuschätzen und entsprechend ihre Fertigung zu
disponieren.
Statussymbol
Kritik an „kleinbürgerlichen Verhaltensweisen",
die sich als Geiz, Neid, Imponiersucht und Besitzgier offenbaren, übte die Preßburger „Pravda".
Auch wenn durch Jahre die Bürger der Tschechoslowakei zu einer „klassenlos-fortschrittlichen"
Lebensauffassung erzogen würden, sei dieses
Verhalten nicht umzubringen.
Es häufen sich die Fälle, durch Bestechung
einen größeren Wagen zu erstehen, nur um dem
Nachbarn zu imponieren oder wenigstens mit ihm
gleichzuziehen. Kleinbürgerliches Verhalten aber
greife auch in den Dörfern um sich: „So ist es
zur Gewohnheit geworden, daß die Familienoberhäupter an Samstagen die Autos waschen und
polieren, um sie Sonntag aus der Garage zu holen zu dem Zweck, sie vor dem Haus den anderen vorzuzeigen. Das macht die ganze Gemeinde so. Am Abend, und falls Regen kommt,
schon vorher, wandern die Autos für die ganze
nächste Woche in die Garagen zurück. Die Besitzer benutzen sie nicht, um sie nicht schmutzig
zu machen oder Sonne, Frost, Schnee, Regen
oder Staub auszusetzen. Der Wagen soll länger
als der des Nachbarn strahlen, denn im Glanz
des Lacks erstrahlt das Ansehen des Besitzers."
„Imponiergehabe" äußere sich auch beim Häuserbau: Es soll größer und hauptsächlich höher
als das des Mitbürgers sein und hauptsächlich
mit einer
„Hausbar"
ausgestattet werden.
„Autos, Wochenendhäuser und Dinge, die man
eigentlich nicht braucht, sind nicht mehr Mittel
zum besseren Leben, sondern ein Ziel an sich",
heißt es in der PreBburger „Pravda".
Wien
Böhmerwaldmuseum
Die ordentliche Hauptversammlung des Böhmerwaldmuseums Wien, findet am Samstag, den
11. April 1980, um 18 Uhr im Hotel Fuchs, 1150
Wien, Mariahilferstraße 138, Eingang Restaurantseite, statt. Wir ersuchen unsere Landsleute um
zahlreidien Besudi.
K. H.
== Erzgehirge
in Wien
Vereinslokal Gmoa-Keller, 1030 Neumarkt, Ecke
Marokanerstr., Zusammenkunft jeden ersten
Samstag im Monat.
Am 8. März trafen wir uns wieder zu unserem
allmonatlidien Beisammensein im Gmoa-Keller
um 16 Uhr. Obmann Dir. Winkler begrüßte die
sehr zahlreidi ersdiienenen Landsleute. Er gab
seiner Freude Ausdruck über den zahlreichen
Besuch und begrüßte alle recht herzlich. Sein besonderer Gruß galt Herrn Obermedizinalrat
Strasse samt Gattin, Frau Neudert und Frau
Ging wie auch Botschafter Dr. Krahl mit Frau.
Er ermahnte die anwesenden Landsleute weiter
zusammenzustehen, damit das Gefühl der Zusammengehörigkeit nie aufhört, sondern, sich im
Gegenteil verstärkt. Anschließend gab Obm. Direktor Winkler einen Bericht über die Gedenkfeier für die Märzgefallenen am 1. März, die von
der SLÖ und den Südmährern durchgeführt
wurde. Er bedauerte den schwachen Besuch und
betonte, wie wichtig es ist, diese ersten Opfer
des Sudetenlandes nie zu vergessen, denn sie
waren der Beginn der großen Vertreibung unserer Landsleute im Jahre 1945. In einer Schweigeminute gedachten wir der Opfer des 4. März 1919.
Die Veranstaltung in der Kongreßhalle war sehr
erhebend, der Vortrag sehr eindrucksvoll. Es
wurde die Schicksalsgemeinschaft der Südtiroler mit den Sudetendeutschen aufgezeigt. Auch
die Südtiroler lassen nicht nach im Kampf um
ihr Recht, ebenso dürfen wir, obwohl von der
Heimat vertrieben, nicht nadilassen uns immer
als Sudetendeutsche zu bekennen und unserer
Heimat treu zu bleiben. Obm. Dir. Winkler gratulierte dann allen Geburtstagskindern, die im
März und April geboren sind. Namentlich hebt
er besonders hohe Geburtstage heraus. Von Frau
Elisabeth Kaaden, Frau Frieda Misof, Wilhelm
Reckziegel, Frau Olga Langer, Herr Dr. Wilhelm Schalter und Herr Franz Hofrichter. Die
kommenden Veranstaltungen werden dann noch
bekanntgegeben. Im April entfällt das allmonatliche Treffen, da ja am 19. April die 30-JahrFeier unseres Heimatverbandes stattfindet. Am
3. Mai findet unsere alljährliche Muttertagsfeier statt. Wir treffen uns wieder bei der Votivkircbe und f?hren von dort mit dem Bus nach
Greifenstein in unsere Heimatkirche Maria Sorg
um dort an der Malandacht teilzunehmen. An-
sdüießend fahren wir nach Hadersfeld zu einer
guten Jause. Ansdiließend gibt Obm. Dir. Winkler bekannt, daß die Witwe unseres verstorbenen Lm. Rudolf Becker ein Danksdireiben an
die Erzgebirger riditete. Der Verstorbene hat
in seinem Vermäditnis S 1000.— für die Erzgebirgsstube hinterlassen, die im Heimathaus eingeriditet werden soll. Als Kranzablöse wurde
von den Anwesenden eine größere Summe gesammelt, die audi zur Einriditung der Heimatstube verwendet werden soll. — Am 16. März
findet die Klemens-Maria-Hofbauer-Gedenkfeier
in Wien I, Maria am Gestade statt. Messe und
Predigt: Prälat Univ.-Prof. Dr. Karl Hörmann,
Gestaltung: Prof. Dr. Josef Koch. Für die Aussdiußsitzung am 30. April wird besonders aufmerksam gemadit. Am 18. Mai: Kreuzbergtreffen der Südmährer. Es zelebriert Abt P. Ildefons Pauler vom Deutsdien Orden. Es predigt
Prof. Dr. Josef Kodi. Für die Kundgebung
wurde Dr. Otto Habsburg als Spredier eingeladen. — Fahrtanmeldung für die Muttertagsfeier
und für das Kreuzbergtreffen bei Frau Dick! —
Es wird aufmerksam gemacht, daß die Bundespräsidentenwahl auch am 18. Mai stattfindet
(Wahlpflicht). Briefwahl ist möglich. Die Einladungen zur 30-Jahr-Feier ergehen noch sdiriftlich. Ansdiließend erfolgte dann noch ein gemütliches Beisammensein.
Ing. M.
= Londskron
Am 2. März d. J. fand die 30. Jahreshauptversammlung statt. Der alte Vorstand mit Dipl.Kfm. Otto Steffan als Obmann und Schriftführer, Oskar Fiebiger, Obm.-Stellvertreter, Edi
Müller als Hauptkassier und Mag. Pharm. Josef
Lesdiinger, Stellvertreter, wurde einstimmig
wiedergewählt. Am 5. Oktober (Sonntag) wird
eine kleine Feierstunde anläßlich der 30 Jahre
alten Heimatgruppe „Landskron und Umgebung" in Wien, stattfinden. Wir werden einen
alten Film von daheim vorführen, Vorträge und
Vorlesungen unserer Landsleute werden gebracht, unser Vereinsheim werden wir entsprechend schmücken. Es gehen gesonderte Einladungen aus. — Am 10. Mai findet eine Busfahrt
auf die „Hohe Wand" statt. Treffpunkt: 8 Uhr
früh beim Westbahnhof, Ankunftsseite, Ecke Felberstraße. Fahrtkosten trägt der Verein. Als Abschluß ein kleiner Heurigenbesudi in der Badner
Gegend. Die Hauptversammlung bestätigte wieder, daß wir eine zwar kleine aber lebensfrohe,
heimatlidi bedadite Gemeinde sind, die immer
wieder gerne beisammen ist. — Vermählung:
Herbert Müller, Mittelsdiullehrer am Realgymnasium in Baden bei Wien, der Sohn der Farn.
Helga und Edi Müller-Teidimühle, vermählte
sich mit Frl. Christine Hörhan, Fachlehrerin in
Wien. Herzlidien Glückwunsdi!
Oberösterreich
.=Böhmerwälder In Oft
Jahreshauptversammlung der Böhmerwäldler
am 30. März 1980 (Palmsonntag) um 9 Uhr vormittags im Gasthaus Seimayr, Linz-Wegsdieid,
Obushaltestelle Hörzingerstraße. Pünktlidies Erscheinen erbeten! (Vortrag über „Die Entwicklung in Südtirol im letzten Jahrzehnt" durch
einen Fachmann aus Südtirol).
Kefermarkt
Die Ortsgruppe Kefermarkt der Sudetendeutschen Landsmannschaft betrauert den Heimgang
ihres -langjährigen Schriftführers und Gründungsmitgliedes, Lm. Franz Weilguny, der am
1. März plötzlich und unerwartet im 79. Lebensjahre gestorben ist. Er war ein Onkel des Obmannes der Ortsgruppe Kefermarkt, Lm. Ambros Reichersdörfer. Er stammte aus Johannesdorf bei Kaplitz, war dort Bürgermeister und besaß ein Land und eine Gastwirtsdiaft. Im vergangenen Jahr konnte er in Neumarkt i. M. nodi
das sdiöne Fest der goldenen Hodizeit feiern.
Eine große Trauergemeinde, darunter auch viele
Heimatvertriebene, gaben Lm. Franz Weilguny
das letzte Ehrengeleit. Lm. Kommerzialrat Erwin Friedridi, Linz, hielt am offenen Grabe einen tiefempfundenen Nachruf, dankte Lm. Franz
Weilguny für seine Treue und Heimatliebe und
für seine vorbildliche Arbeit, die er als Schriftführer geleistet hat, wofür ihm auch als sichtbares Zeichen der Anerkennung das Ehrenzeidien der Sudetendeutsdien Landsmannschaft
verliehen wurde. Er wies audi auf die Fahne
des Kameradschaftsbundes Neumarkt i. M. hin,
dessen Mitglied er audi war, und erinnerte daran, daß Franz Weilguny jahrelang an den versdiiedensten Fronten tätig war. Nadi Kriegsende
mußte er mit anderen dreieinhalb Millionen Sudetendeutschen Landsleuten das bittere Los der
Vertreibung erleben. Er kam nach Oberösterreich und 1963 nach Neumarkt i. M., wo er eine
neue Heimat fand. Eine Handvoll Heimaterde
aus dem Böhmerwald war der letzte Gruß der
Heimat. Als dann das Lied „Tief drinn im Böhmerwald" von einem Bläsertrio gespielt wurde,
floß manche Träne im Gedenken an die verlorene Heimat. Möge er in Frieden ruhen. Unser
tiefstes Mitgefühl gilt all seinen Verwandten,
besonders aber seiner Frau und seiner Tochter.
W.P.
Sfeyr
Allen im Monat März geborenen Landsleuten,
insbesondere allen Altersjubilaren wünsdit die
Bezirksleitung Gesundheit und Wohlergehen.
Den 83. Geburtstag feiern am 10. März Ldmn.
Maria Bäcker und am 18. 3. Ldmn. Antonia
Grunwald. Den 78. Geburtstag begehen am 2. 3.
Ldm. Ing. Walter Schubert und am 7. 3. Maria
Schuster. Ihren 76. Geburtstag feiern am 7. 3.
Ldmn. Maria Reininger und am 31. März unser
Bezirksobmann Adalbert Kienberger. 73 Jahre
werden am 13. 3. Ldmn. Adele Werner und am
16. 3. Ldm. Josef Sattler. Ldmn. Hermine Hollmann wird am 27. 3. 71 Jahre. Unter den jüngeren Jahrgängen feiern ihren Geburtstag am 9. 3.
Ldm. Karl Helfert, am 16. 3. Ldmn. Maria
Sattmann, am 19. 3. Ldm. Martin Pils, am 25. 3.
Ldm. Richard Heene, am 28. 3. Ldm. Rudolf
Frühauf und am 31. 3. Ldm. Ing. Peter Grasern. — Am 27. Februar verstarb unsere Ldmn.
Margareta Nödl im 78. Lebensjahre. Den Angehörigen bekunden wir unsere tiefe Anteilnahme.
— Die Landsleute Otto und Maria Riegl feierten am 9. Februar die goldene Hochzeit. Wir
bedauern die verspätete Nachridit, die Glückwünsche der Bezirksleitung dagegen erfolgten
dagegen pünktlich. Weiters beglückwünschen wir
die Landsleute Johanna und Josef Trinks,
Hauptschuldirektor i. R., weldie am 9. März das
seltene Fest der diamantenen Hochzeit begingen.
Für unseren verstorbenen Landsmann Alfred
Christa sind folgende Kranzablöse-Spenden eingegangen: Ldm. Erich Pohl, Wien, und Ldmn.
Katharina Pohl, Wien, je S 500.—; Ldmn. Ledwina Pohl, M^tzingen. BRT). S 691.68; t,dm. Oskar Nei>h*>user, Ascban, BRD S 333.29; Ldmn.
Gertrude Kaspar S 300.—; je S 200.—: Ldmn.
Tauche-ReinL Ldmn. Martha Seidel, Ldm. Adal-
bert Kienberger, Farn. Ing. Leo Rollinger, Fam.
Julius Fischer, Ldm. Robert Schreiner, Wien,
Ldmn. Elena Waldmüller, Innsbruck. Ldm.
Flora Nahlik S 150.—; Ldmn. Martha Prediger,
Kaufbeuren, BRD, S 140.—; je S 100.—: Ldmn.
Irmgard Bauhof, Ldmn. Maria Bäcker, Ldmn.
Hedwig Fisdier, Ldmn. Hildegard Gallistl, Ldmn.
Hermine Hollmann, Ldmn. Anna Keilwerth,
Ldmn. Maria Reininger, Ldmn. Rosina Trsek,
Ldmn. Olga Zifreund, Ldm. Richard Heene,
Ldmn. Margaretha Sabinsky, Innsbruck. S 120.—:
Herr Ernst Pirzel, Steyr. Je S 50.— : Fam. Franz
Pranghofer, Herr Helmut Young, Steyr. Weiters
gingen für unseren verstorbenen Landsmann
Ing. Franz Nödl folgende Kranzablöse-Spenden
ein: je S 200.—: Frau Sary, Lm. Anton Steinmüller, Ldmn. Martha Seidel, Ldm. Ing. Leo Rollinger; je S 100.—: Ldmn. Maria Tomani, Ldmn.
Hedwig Fisdier, Ldmn. Hermine Hollmann, Fam.
Riedel, Ldm. Josef Sattler, Ldm. Julius Fischer.
Wels
Geburtstage: Am 22. März, 72 Jahre: Otto Zettl,
aus Odrowitz, wohnhaft in Marditrenk, Kieferstraße 36; am 22. März, 82 Jahre: Ferdinand
Böhm aus Teplitz, wohnhaft in Salzburg, Parsdierstraße 36/8; am 22. März, 80 Jahre: Theresia
Hübl aus Marienthal, wohnhaft in Wels, Brennereistraße 11; am 24. März, 75 Jahre: Adolf
Müller aus Liebschütz, wohnhaft in Budikirchen,
Schickenhäuser 42; am 25. März, 71 Jahre: Sia vomii Mrazek aus Krummau, wohnhaft in Neumarkt, Lehen 2; am 26. März, 79 Jahre: Arnold
Wintersteiner aus Brunn, wohnhaft in Wels, Leopold-Bauer-Straße 7; am 29. März, 84 Jahre:
Ernst Cyron aus Nikolai, wohnhaft in Wels, Birkenstraße 21; am 29. März, 78 Jahre: Paula Liemer aus Saubsdorf, wohnhaft in Schwanenstadt,
Gmundner Straße 30; am 31. März, 74 Jahre:
Josef Deutsch aus Wositz, wohnhaft in Wels,
Schießstättenstraße 37; am 31. März, 73 Jahre:
Ferdinand Pfaff aus Aussig, wohnhaft in Wels,
Vogelweiderstraße 5; am 2. April, 83 Jahre: Leontine Gabriel aus Prerau, wohnhaft in Scharten
Nr. 63. Wir wünschen allen Geburtstagsjubilaren
Gesundheit und Wohlergehen. — Der Landsmannschaftsabend am Freitag, den 4. April, entfällt.
Salzburg
Unsere Landsleute treffen sich zu unserem
nächsten Kaffeenachmittag im Restaurant Stieglbräu am Dienstag, dem 1. April. Wir bitten
um zahlreiches Erscheinen, da wir zu diesem
Treffen Besuch aus Wien erwarten und einige
Ehrungen vorgenommen werden. Am 2. April
begeht der Obmann der Bezirksgruppe Hallein,
Lm. Franz Peller, seinen 70. Geburtstag. Lm Peller stammt aus Hammern im Böhmerwald und ist
bis zum heutigen Tage ein ganz besonders heimattreuer Böhmerwäldler geblieben. Nach
Kriegsende war er zwei Jahre in Gefangensdiaft
und kam 1947 nadi Oberalm bei Hallein. In Salzburg nahm er zuerst Kontakt mit der Zentralberatungsstelle der Volksdeutsdien auf, stieß
dann zur Bezirksgruppe Hallein und ist seit ungefähr 16 Jahren deren Obmann. Unter seiner
Führung hat sidi die Bezirksgruppe zu einer beaditlidien Größe entwickelt. Eine Anzahl größerer Veranstaltungen gehen auf seine Initiative
zurück. So hat er im vergangenen Jahr eine
Feier zum Gedenken an den 4. März 1919 veranstaltet, die sich eines großen Besuches erfreute
und zu der auch eine Menge Landsleute aus dem
benachbarten Bayern gekommen waren. Es" war
ein ganz großer Erfolg der Bezirksgruppe, auf
den unser Lm. Peller stolz sein kann. Audi eine
Singgruppe hat er ins Leben gerufen, die bei unseren Veranstaltungen in Salzburg immer gern
gesehene Gäste sind. Immer, wenn sie gebraudit
werden, sind die „Halleiner" da. Unsere Landesleitung wünsdit unserem getreuen Landsmann
zum „Siebziger" alles Gute. Er möge uns noch
lange erhalten bleiben, damit er seine Bezirksgruppe weiterhin so vorbildlich führen und betreuen kann. — Wieder haben wir einen Landsmann durch den Tod verloren. Herr Ludwig
Kröpl (D. Gillowitz) hat uns für immer verlassen.
Wir sprechen seinen Angehörigen unser tiefempfundenes Mitgefühl aus. Eine Kranzablöse geht
wie immer an die Sudetenpost.
Hollein
Den im März geborenen Landsleuten wünscht
die Bez.-Gruppe Gesundheit und viele freudige
Erlebnisse. Formblätter zum Vertriebenenausweis und Härtebeihilfe abholen. Bitte Gebrauch
machen. Oder melden. Komme gerne kostenlos
ins Haus.
Steiermark
Brück an der Mur
Zu unserer am 2. März stattgefundenen Monats- und Jahreshauptversammlung konnte unser Obmann auch den Landesobmann OSR Dir.
Emil Sdiwab mit Gattin und die Leobner Vertreter Dipl.-Ing. Eridi Blasdike mit Sohn und
Toditer sowie drei neue Mitglieder begrüßen.
Durdi den Tod blieb der Platz von Frau Ida
Badimann aus Znaim leer. Sie verstarb am 17.
Februar, kurz vor ihrem 85. Geburtstag. Sie
war seit 1956 Mitglied unserer Bezirksgruppe
und zeigte immer reges Interesse. Unsere Geburtstagswünsdie gehen diesen Monat an Herma Herold (82), Raase; Julius Hejna (71), Tischau;
Josef Tadio (74), Glasern; Hugo Wahn (70),
Deutsdi-Jasnik, und Wilhelmine Hodimann aus
Mürzzusdilag. Anschließend folgte wie jeden
Monat die Verlesung der Gedenktage bedeutender Sudetendeutscher. Nadi einer kurzen Erläuterung zu den widitigsten Artikeln in der Sudetenpost durdi unseren Obmann wurde in einer
Gedenkminute unserer verstorbenen Landsleute,
audi der Märzgefallenen, gedadit. Von den folgenden Beriditen der Amtswalter sei der unseres Obmannes OSR Dir. Roman Pietsdi. hier
wiedergegeben: Seit der Jahreshauptversammlung vom Vorjahr, am 1. April 1979, fanden sieben Monatsversammlungen statt. Der durdisdmittlidie Besudi betrug 32 Landsleute. Der
Dank sei jenen Landsleuten ausgesprochen, die
fast alle Monatsversammlungen besuchen und
damit beweisen, daß die Landsmannschaft für
sie mehr als ein Verein ist, nämlich Heimstätte.
Von den Monatsversammlungen wurde eine als
Muttertagsfeier und eine als Vorweihnachtsfeier gestaltet. Dank der Einsatzfreudigkeit unserer Frauen, die für Tischschmuck und Bewirtung sorgten, bekamen die Veranstaltungen einen besonders festlichen Ral'men. Ihnen sei bei
dieser Gelegenheit nochmals hervlidi gedankt.
Die Zusammenarbeit im Aussdiuß ist bestens
und auch das Verhältnis zur Landesleitung herzlich. Zur Bezirksgruppe Leoben besteht seit
Jahrzehnten eine gute Verbindung. Lpndsleute,
die im Altersheim oder Krankenhaus .«ind, werden vom Obmprn oder Ai>«sc+u'flmitgHedern besudit. Bedauerlich ist, daß durch Behinderung
oder Altersbeschwerden ein Großteil der Mit-
FOLGE 6 VOM 20. MÄRZ 1980
SUDETENPOST
glieder auf Ausflugsfahrten verzichten muß und
wir nur die Möglichkeit haben, an Tagesfahrten
der Firma Lammer teilzunehmen. Meiner Stellvertreterin Fr. Koppel möchte ich besonders
danken, da sie mich jederzeit bestens vertritt.
Allen übrigen Ausschußmitgliedern sei für die
gute Zusammenarbeit bestens gedankt. Nach der
Stellungnahme zu den Berichten und der Entlastung des Auschusses überbrachte Landesobmann OSR Dir. Emil Schwab die Grüße der
Landesleitung. Er gab einen Bericht zur Lage
der Landsmannschaft in der heutigen Zeit, erinnerte aber auch an die bitteren Jahre nach
der Vertreibung. Immer wieder betonte er, die
verlorene Heimat nicht zu vergessen, der Landsmannschaft die Treue zu bewahren und sich als
Sudetendeutsche über den Tod hinaus zu bekennen. Seine Worte: „Wir sind Österreicher sudetendeutscher Abstammung", mögen allen Mahnung und Leitsatz sein. Als Dank und Anerkennung für jahrelange Treue zur Landsmannschaft überreichte der Landesobmann Fr. Maria
Schulz aus Weißkirch die Silberne Treuenadel.
Leider konnte den beiden Landsleuten Franz
Guschelbauer und Walter Heintel die Treuenadel
nicht überreicht werden, da beide Herren nicht
anwesend waren. Wir hoffen, dies bei der nächsten Versammlung nachholen zu können. — Zu
der Sternfahrt nach Steyr am 22. Juni sagte der
Landesobmann, daß je ein Autobus von Graz
und Leoben fährt. Wer sich daran beteiligen
will, möge sich rechtzeitig melden. Zum Schluß
dankte der Landesobmann der Bezirksgruppe
für die gute Zusammenarbeit, die Treue zur
Landsmannschaft und sprach den Wunsch aus,
daß es auch weiterhin so bleiben möge. Unser
Obmann dankte dem Landesobmann für seinen
Bericht und die zu Herzen gehenden Worte. —
Anschließend folgte die Neuwahl des Ausschusses, welche wie jedes Jahr in bewährter Weise
von unserem Lm. Ernst Rudi durchgeführt
wurde. Die Wahl ergab keine Änderungen.
Sämtliche Amtswalter bleiben in ihren Funktionen. Neugewählt wurde nur für Verstorbenen
Lm. Kahler als Kassierstellvertreter Fr. Eugenie Schilcher und Fr. Gertrude Piesch als Beirat. Im Namen des Ausschusses dankte der Obmann für das entgegengebrachte Vertrauen und
mit dem Lied „Im schönsten Wiesengrunde"
wurde unsere Hauptversammlung beendet. —
Wegen der Osterfeiertage findet unsere nächste
Monatsversammlung erst am 13. April, wie immer im Bahnhofshotel Bruck/M., um 15 Uhr statt.
Zu unserem gemütlichen Nachmittag in Kapfenberg treffen wir uns am 27. März um 15 Uhr im
Gasthaus Schuster.
Moraw, Wien; Josef und Anna Pötsch, Salzburg;
Hilde Preisak, Kremsmünster; Antonia Prexl,
Eisenstadt; Dipl.-Ing. Kurt Rösner, Leoben;
Gustav Scholze, Linz; Artur Wenzel, Kremsmünster; Franz Zwiefler, Linz.
S 32.—: Johann Guserl, Linz.
S 22.—: Emil Richter, Wien; Karoline Rieger,
Wels; Adolf Zendulka, Pasching.
S 20.—: Ottilie Göttlicher, Klagenfurt; Josef
Waber, Traun.
S 12.—: Maria Dostal, Wien; Elisabeth Herbe,
Enns; Philipp Karl, Wien; P. Bernhard Tonko,
Wien.
Spendenliste 16
ach/Attersee; Martha Röscher, Linz.
S 52.—: Josef Moj, Leoben.
S 56.—: Maria Hilgärtner, Linz; Ernestine Jaklitsch, Klagenfurt; Elisabeth Rosenberg, Linz;
Maria Tomani, Linz.
S 42.—: Konstance Donnhof, Linz; Helene Eder,
Steyr; Maria Grüner, Losenstein; Walther Jungbauer, Linz; Max Kriehebauer, Bad Hall; Ingenieur Karl Maier, St. Martin/Innkr. ; Robert
Matejka, Linz; Grete Mayer, Köflaeh; Johann
Proli, Linz; Rudolf Puritscher, Linz; Dipl.-Ing.
Eduard Rybczuk, Salzburg; Josef Sacher, Wien;
Josef u. Isolde Schweizer, Linz; Franz Stroh,
Wien; Roman Strzygowski, Salzburg; Viktoria
Waber, Linz; Anton Wagner, Stadl-Paura; Ludmilla Weigl, Ottensheim; Karl Weyrich, Niederhollabrunn; Karl Wirobal, Hallstatt.
S 32.—: Auguste Bauer, Graz; Fritz Bayer,
Braunau; Dr. Bruno Wagner, Wien.
S 30.—: Thekla Novotny, Köflaeh; Augustin
Schlor, Wels.
S 22.—: Anton Konetschnig, Villach; Rosa Zak,
Linz.
S 12.—: Karl Fiedler, Traun; Anna Heger, Wien;
Arthur Hosa, Sauerbrunn; Marianne Hübner,
Wels; Johann Riha, Wels; Johann Strassmaier,
Kapfenberg; Ing. Rudolf Titze, Wien.
S 10.—: Friedrich Wojna, Bad Schallerbach.
S 392.—: Dkfm. Otto Steffan, Wien.
S 200.—: Dr. Herbert Tenschert, Trofaiach; Walter Vogel, Wien.
S 112.—: Josef Tins, Klagenfurt.
S 100.—: Eleonore Hoyer, Wr. Neustadt; Margarethe Schuster, Linz.
S 62.—: Maria Bayer, Wien.
S 50.— Ilse Zeitler, Wien.
S 42.— Anna Czerny, Graz; Alois Grasböck, Pettenbach; Othmar Griebler, Langenzersdorf; Marianne Sehorz, Steyr; Alexander Simmet, Sankt
Martin.
S 22.—: Ingeborg Blochberger, Maria Enzersdorf.
S 12.—: Walter Otto Franz, Güssing; Theresia
Glaser, Leonding; Franz Hietler, Echsenbach;
Ernst Kheml, Wien; Ludwig Krammer, Linz;
Ludwig Krammer, Linz; Wilhelm Prüdcl, Frei- S 92.—: Johann Krasnik, Lienz; Helene Kudera,
stadt; Dr. Gustav Tschepl, Wien.
Kapfenberg; Karl Rauch, Wien; Ing. Erwin Strecha, Gmunden.
S 52.—: Margarete Kusmierczyk, Linz.
S 50.—: Maria Fresser, Wien; Erich Litterak,
Linz; Maria Ossinger, Hauskirchen.
S 192.—: Prof. Dipl.-Ing. Karl Maschek, Wien.
S 42.—: Willibald Adam, Wien; Marie BaumgartS 92.—: Hanni Voit, Traun; Dkfm. Dr. Karl ner,
Linz; Josef Berger, Steyr; Maria Hauer,
Mühlpeck, Klosterneuburg; Hedwig Liebl, Wien. Wels;
Johann Hengster, Linz; Adele Jerutka,
S 60.— Dipl.-Ing. Friedrich Mandel, Kapfenberg. Traun; Rudolf Mödritzer, Wien; Ing. Roland PoS 52.— F. Bittner, Klamm/Semmering.
thorn, Kapfenberg; Ilse Scharf, Enns; Anton WiS 50.— Olga Riehs, Wien:
strela, Klagenfurt.
S 43.—: Berta Koblischke, Wien, — 2. Spende S 32.—: Ernst Hegedüs, Wien.
1980.
S 22.—: Agnes Grober, Allerheiligen; Maria RichS 42.—: Erna Clemens, Klagenfurt; Elfriede ter, Linz.
Hausmann, Wien; Ing. Hermann Heidecker, S 12.—: Aurelia Böhmel, Wien; Anni Frei, WeyWien; Karl Jaksch, Wien; Franz Kirsch, Wien; er; Th. Friedl, Freistadt; Georg Hamm, Traun;
Hilde Krepl, Linz; Hermann P. Krommer, Krum- Julius Hübl, Wilhelmsburg; Richard Krammer,
pendorf; Hermann Müller, Klagenfurt; Emil Mitterberghütten; Grete Mayenburg, KlagenReckziegel, Kremsmünster; Ernst Roden, Wien; furt; Leopoldine C. Reiter, Wien; Edith SchönDr. Friedrich Sakar, Wien; Georg Schröpf er, tag, Salzburg; Johann Spielvogel, Wels; Erwin
Steyr; Marta Streer, Linz; Margarete Tichy, Suida, Klagenfurt.
Wien.
S 36.—: Dr. Ilse Tielsch, Wien.
S 30.—: Barbara Wagner, Haid/Ansfelden; DokS 92.—: Gertrude Bismer, Ulmerfeld; Kandioltor Franz Kral, Wien.
S 22.—: Anton Krämling. Salzburg; Franz Rusch- ler Wilhelmine, Poysdorf.
S 52.—: Hilde Krebs, Grafenstein.
ka, Neumarkt; Engelbert Törk, Wien.
S 20.—: Franz Deutsch, Grünau/Almtal; Profes- S 50.—: Albine Bicha, Haid; Eilhelm Fellinghauer,
Deutschlandsberg; Hermine Geyer, Vilsor Karl Bernard, Graz; Richard Willim, Linz.
lach; Maria Lang, Wals; W. A. Leder, Pörtschach;
S 17.—: Hans Baschant. Enzenkirchen.
S 12.—: Veronika Gritsch. Wien; Maximilan Johann Rausch, St. Ulrich/Steyr.
Häntschel, Zeltweg; Kurt Heidler, Tullnerbach; S 42.—: Ing. Burkhard Jilg, Wien; Marianne
Franz Irschik, Raabs; Maria Kunz, Linz; Hans Mark, Wien; Maria Molisch, Attnang-Puchheim.
Knötis. Baden; Ing. Manfred Prager, Wien; Isa- S 30.—: Rosalia Grosser, Wien.
S 22.—: Franz Dittrich, Leonding.
bella Wagner, Linz.
S 20.—: Wilhelm Nickel, Mödling; Rosa Stampfer, Feistritz/Drau.
S 12.—: Traute Fritsch, Wien; Margit Haid,
Innsbruck, Kurt Reischel, Kronstorf.
S 200.—: Matth. Vejvar, Freistadt.
S 192.—: Hilde Glaser, Wien.
S 102.—: Wanda Weber. Kronstorf.
S 100.—: Stefanie Hawlat, Linz; Grete Neumann/
Trawnitschek, Salzburg; Adele Puhm, Wie^n; Er- S J00.—: Wenzel Kölbl, Steyr; Maria Kopka,
Braunau.
win Taschner, Innsbruck.
:
S 92.—i Max Bentivoglio, Köflaeh;. Johann Mj- g .$?!— .Hermann Frana, Wien.
S
52*—:
Johann Schlesinger, Wien.
narsch, Linz; Eduard Schulz, Wals; Josefa
S 50.—: Hilde Eschner, Linz.
Schwarz, Linz: Josef Straka, Wien.
S 52.—: Lieselotte und Laurenz Seidl, Klagen- S 42.—: Franziska Glaser, Judenburg; Bertha
Gratz, Linz; Elisabeth Ruppitsch, Graz; Karl
furt.
S 50.—: Adolf ine Benischke, Wien; Engelbert Unden, Alkoven.
S 32.—: Karl Grünzweig, Linz.
Dürnsteiner, Mauerkirchen.
S 42.—: Fritz Antoni, Klagenfurt: Erich Corazza, S 12.—: Karl Hauke, Wien; Bernd Zeißel, Wien.
Innsbruck; W. Eichler, Spittal/Drau; Dr. Otto
Hofmann, Wien: Franz Kopetzky. Linz; Angela
Max, Knittelfeld; Priska Meidl, Wien; Sl. Mrazek, Neumarkt/Kallham; Wolfgang Pluskai. Graz;
Franz Rudolf, Wien; Maria Steinhäusl, Haid: Gusti Tschetschounik, Graz; Josef Weiß, Wildon;
Familie Dipl.-Ing. Karl Maschek, Wien: dem
Herta Werner, Wien.
treuen Freunde Rudolf Beckert, Wien, S 1000.—.
S 32.—: Theresia Klement. Wien.
Frau Doris Rehnelt, Wels, für Frau Rosa Stehr
S 30.—: Else Kotschy, Hallein.
S 22.—: Franz Brunner, Wien; Elisabeth Stawiar- und Herrn Gerd Corazza S 300.—.
Die
Sudetendeutsche Landsmannschaft in Brück/
skv, Wien.
Mur spendete für verstorbene Frau Ida BachS j»0.—: Adolf Müller. Buchkirchen.
S 12.—: Edith Foschi. Linz; Hans Lederer, Stei- mann aus Znaim S 300.—.
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Salznerbrunn; Paul Schuhmeier. Linz; Hans Seidel,
Linz; Dr. Franz Wischin, Linz; Johann Zuber, burg überwies uns S 650.—.
Von Dr. Grünwald, St. Gilgen, für verstorbene
Klagenfurt.
Frau Stradai S 250.—, für verstorbene Frau Margarete Sallmann S 100.—, für verstorbenen Herrn
Hillebrand S 100.—, für verstorbenen Herrn Anton
Dlaske S 100.—, für verstorbene Frau WienR 100.—: Anton Karl Endisch. Linz.
S 92.—: Hermann Bendel, Mattighofen; Gustav Claudi S 100.—.
Escher, Wien; Sofie Hollmann, Wien; Maria Klimepch, Linz: Alfred Krischke, Wien; Hermine
Der verstorbene Landsmann Rudolf Beckert
Moherndl, Bad Schallerbach; Herbert Schwab, aus Wien vermachte der Sudetenpost S 1000.—.
Wien; Ernst Voit, Bruck/Mur.
Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken beS 50.—: Franziska Lackner. Deutschlandsberg.
wahren und drücken seinen Angehörigen unser
S 42.—: Anna Dittrich, Wilhering; Walter Fel- tiefstes Mitgefühl aus.
genhauer, Linz; Johann Garle, Traun; Wilfried
Gerschitz, Wien: Dietmar Gottermeier. Lin/;
Anna Grasböck. St. Valentin: Antonia Grünwald,
Linz; Rudolf Kern, Stadi-Paura; Otto Malik,
Wien; Hedi Nentwich, Bad Ischi; Elfriede Pohl,
Salzburg; Hedda Pohl. Klagenfurt; Alois Richter,
Grimmenstein: Rudolf Rosenkranz, Pasching; 4010 Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Ruf 73 6 69.
Otto Thum, Wien; Gertrud Weitenthaler, Graz.
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein,
S 32.— Herta Kothny, Wien; Josef Kukla, Lienz. Obmann Ing. Alfred Rügen, Geschäftsführer Karl Koplinger,
Verantw. Redakteur: Prof. Wolfgang Sperner. Alle in
S 30.— Karl Pokluda, Wien.
Obere Donaulände 7. Druck: Druckerei und ZeitungsS 22.— Greti Bauer, Linz; Emma Sobotka, Ans- Linz,
haus J. Wimmer Ges. m. b. H. & Co., Linz, Promenade 23.
felden; Berta Walisch. Graz.
Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.
R 12.—: Ing. Oskar Anders, Wien; Fritz Buder. Jahresbezügspreis einschließlich 8 % Mehrwertsteuer
Kufstein; Alfred Burkert. Graz; Ing. Richard S 108 — Einzelpreis S 5.—. Postsparkassenkonto 7734.939.
Czujan, Wien; Anna Haslinger, Linz; Ludwig Bankkonto: Allg. Sparkasse Linz, Konto 0000-028135.
Husty. Hallein; Eduard König, Berhardsthal ; Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — EntgeltOtto König, Salzburg; Ernst Leder. Wien: Emma liche Einschaltungen im Textteil sind durch PR gekennLehnert, Traun; Ilse Mallener, Wien; Wilhelm zeichnet
Scholze, Salzburg; Elisabeth Stroinigg, Linz.
Spendenliste 21
Die JUGEND berichtet
Jugendredaktion 1180 Wien
Bundesjugendführung
Liebe Landsleute, Freunde und Kameraden!
Zahlreiche Veranstaltungen werfen ihre Schatten voraus, und wir würden uns sehr freuen,
wenn sich wieder sehr viele junge Leute daran
beteiligen könnten. Vor allem erwarten wir uns
neue Gesichter in unseren Reihen. Wir müssen
immer wieder darauf hinweisen, daß es unumgänglich notwendig ist, daß gerade die jungen
Leute sudetendeutscher Abstammung in unseren Reihen Platz haben sollten. Nur so ist es
uns möglich, unsere Aufgaben und Tätigkeiten
im Sinne unserer Volksgruppe auch in der Zukunft zu erfüllen. Darüber hinaus wollen wir
aber alle jungen Menschen, die an unseren
Problemen und an der Lösung derselben interessiert sind, ansprechen und diese einladen bei
uns mitzumachen! Gerade der Bundes jugendtag
am 29./30. März in Lessern in der Steiermark
wird richtungsweisend für die Zukunft sein.
Man braucht nur unser Angebot in Anspruch
nehmen, um zu sehen, was bei uns los ist und
was wir wollen. Das Unsere dazu beizutragen,
ist die Losung des kommenden Bundesjugendtages!
Ihre Bundesjugendführung
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN: 3. und
4.
Mai:
LEICHTATHLETIKWETTKÄMPFE
DER SDJÖ und deren Freunde in Traun bei
Linz! Jedermann — gleich welchen Alters — kann
bei dieser Veranstaltung mitmachen! Bitte vormerken! 24. bis 26. Mai: SUDETENDEUTSCHER
TAG 1980 in STUTTGART, mit Pfingsttreffen
und Pfingstwettkämpfen der Sudetendeutschen
Jugend! Anreise mit modernen Autobussen ab
Wien, Linz, Salzburg und Graz in Vorbereitung!
Nutzen auch Sie diese Angebote, nehmen Sie die
jungen Leute nach Stuttgart mit (für diese gibt
es Fahrtkostenzuschüsse)!
Ganz besonders möchten wir alle Landsleute
auf diese Maßnahme aufmerksam machen:
SOMMERLAGER DER SDJÖ VOM 19. BIS
27. JULI IN MONDSEE/OÖ.: Heuer befinden
wir uns in einer der schönsten Gegenden Österreichs — dem Salzkammergut in Oberösterreich.
Umrahmt von hohen, steilen Bergen liegt der
Mondsee und etwas nördlich davon der Irrsee.
Und genau zwischen den beiden Seen liegt HOF,
der Ort des diesjährigen Sommerlagers! Der
Bundesobmann der SLÖ, unser Lm. Prof. Doktor Josef Koch, hat sich dort für stille Stunden
ein wunderschönes neues Haus erbaut, umgeben von Wiesen und einem nahen Wald. Und
dieses Haus wurde uns für das Sommerlager
zur Verfügung gestellt! Wir werden wieder eine
herrliche Woche bei Sport, Spiel, viel Baden,
Wandern, Tanzen, ernsteren Dingen und vieles
anderes mehr in einer netten und frohen Gemeinschaft verleben. Auch eine Fahrt in die
Mozartstadt Salzburg ist vorgesehen. Wir machen wieder zwei Gruppen: eine für Buben und
Mädchen im Alter von ca. 9 bis 14 Jahren und
eine zweite für 15 bis 18/19jährige! Das wäre
doch auch etwas für Ihre Kinder bzw. für Ihre
jungen Leute! Selbstverständlich können auch
die Freunde mitgebracht werden (egal ob sudetendeutscher Abstammung oder nicht!) Kinder und junge Leute aus ganz Österreich sind
dazu herzlichst eingeladen! Termin: 19. Juli bis
27. Juli 1980. Teilnehmerkreis: junge Leute im
Alter von ca. 9 bis 18/19 Jahren. Unterbringung
nnd Verpflegung: im Haus bzw. in modernen
Zelten (mit Boden!); das Essen wird durch die
bekannt gute Küche des Gasthofes „Haidermühle" verabreicht! Lagerbeitrag: nur S 730.—.
Die FAHRTKOSTEN werden ersetzt! Rüstblatt:
mit all den Dingen, die mitgenommen werden
müssen, bzw. die Anreisemöglichkeiten usw.,
wird nach Erscheinen des ÖBB-Sommerfahrplanes gegen Ende Mai an die angemeldeten
Teilnehmer übersandt. Anmeldung: Bitte sofort
durchführen! Zwecks eventi. Zugsvorbestellungen würden wir schon jetzt die ungefähre Teilnehmerzahl benötigen. Anmeldungen mit genauer Adressen- und Altersangabe an die Sudetendeutsche Jugend, Kreuzgasse 77/14, 1180
Wien, richten! Da die Teilnehmerzahl natürlich
begrenzt ist, ist eine rasche Anmeldung von
Vorteil!
=
Landesgruppe Wien
= = = = =
ALLGEMEINER HEIMABEND: Für junge
Leute ab ca. 15 Jahre findet regelmäßig jeden
Mittwoch ab 20 Uhr in unserem Heim in Wien
XVII, Weidmanngasse 9, statt. Vorher Gelegenheit zum Tischtennisspielen! Komm auch Du
und bringe Deine Freunde mit. Bei uns ist immer etwas los! VORANKÜNDIGUNG: Am Mittwoch, den 16. April, findet der ordentliche LANDESJUGENDTAG
der
SDJÖ-Landesgruppe
Wien, Nö. und Bgld. statt!
=Landesgruppe Niederösterreich
=
Am 9. März fanden in Losenheim bei Puchberg am Schneeberg die Skimeisterschaften des
Landesverbandes der Nö. Trachten- und Heimatvereine statt, bei dem auch die SDJÖ Mitglied ist, wobei Karsten Eder aus Maria Enzersdorf einen beachtlichen 4. Platz in seiner
Klasse errang.
Wir möchten besonders darauf hinweisen,
daß auch heuer wieder ein Autobus von Wien
— mit Zusteigemöglichkeiten entlang der Westautobahnfahrten — nach Stuttgart zum Sudetendeutschen Tag (24. bis 26. 5.) geführt wird!
Näheres siehe unter Landesgruppe Wien. Ma-
Kreuzgasse 77/14
chen auch Sie von dieser guten Möglichkeit
Gebrauch! Wir würden uns sehr freuen, wenn
auch aus Niederösterreich wieder viele jüngere
Leute teilnehmen könnten! — Hinweisen möchten
wir auch noch auf die beiden Tagesautobusfahrten am 15. 5. und am 5. 6. (beide Donnerstage — Feiertage)! Auch da kann man mitmachen!
VORANKÜNDIGUNG: Am 10. Mai findet in
Maria Taferl die Gedenkstunde der Nö. Landesregierung anläßlich des 25. Jahrestages zum
Anschluß des österr. Staatsvertrages statt!
Nehmen auch wir recht zahlreich daran teil!
= Landesgruppe O b e r ö s t e r r e i c h =
Wir möchten bekanntgeben, daß auch aus Oberösterreich Autobusse zum Sudetendeutschen
Tag nach Stuttgart geführt werden! Auskünfte,
Anfragen und Anmeldungen dazu bei: Familie
Othmar SCHANER, Julius-Tandler-Str. 13, 4600
Wels ! Bitte kommen Sie rechtzeitig und nicht erst
in der letzten Woche! Auch die Jugendlichen sind
aufgerufen, nach Stuttgart mitzukommen! —
Am 3. und 4. Mai finden in TRAUN am Platz
des Allg. Turnvereins die Leichtathletikwettkämpfe der jungen Sudetendeutschen und ihrer
Freunde statt! Wir machen wieder einen Leichtathletik-Dreikampf — als JEDERMANNWETTKAMPF (jeder kann mitmachen, das Alter ist
egal: also vom Kleinkind bis zum Großpapa) —
und auch ein Faustballturnier! Bitte unbedingt
vormerken und mitmachen! — Weitere Auskünfte bei Rainer RUPRECHT, Johann-StraußStraße 9, 4600 WELS!
Spendenliste 13
S 190.—: Emil Äoch, Salzburg.
S 92.—: Klara Fuchs, Salzburg; Mag. pharm. J.
Leschinger, Wien; Dkfm. Helmuth Tautermann,
Wien; Dr. Friedrich Utner, Melk; Ing. Wilfried
Zimmermann, Trofaiach; Thomas Zuschrot,
Kefermarkt.
S 50.—: Dipl.-Ing. Viktor Link, Villach; Marie
Pötsch, Wien.
S 42.—: Heinrich Bachel, St. Marienkirchen/P.;
Egon Dittrich, Wels; Otto Friedrich, Steyr; Ingenieur Ernst Goldbach, Bad Ischi; Dipl.-Ing. Alfred
Grohmann, Salzburg; Irmgard Holaschke, Sankt
Florian; Aurelia Manasek, Penk/Mölltal; Elfriede
Merklein, Wien; Ing. Heinrich Michel, Grieskirchen; Prim. Dr. Hans Jürgen Prexl, Voitsberg;
Gerta Strasser, Wien; Oswald Tuch, Knittelfeld;
Anni Weber, St. Gilgen; Dr. Rudolf Zink, Raab.
S 22.—: Emilie Pischinger, St. Polten; Familie
Grosser, Zeil am See; Grete Kubat, Wien; Hilde
Ratzka, Salzburg.
S 12.—: Gerhard Feller, Wien; Martha Ressel,
Wien; Anna Roffeis, Wien; Rosa Wähle, Wien.
Spendenliste 14
S 100.—: Rosa Bastetzky, Enns; Josef Leisch,
Linz; Valerie Messner, Wien; Johann Taschner,
Weißkirchen.
S 92.—: Ernst Ratzer, Braunau; Walter Thoma,
Neudörfl, Burgenland.
S 50.—: Berta Bulla, Graz; Alfred F. Regenermel,
Wien.
S 42.—: Hermann Baumgartner, Ranshofen;
Robert Czermak, Wien; Med.-Rat Dr. Heribert
Heinrich, Wien; Leopold Heinz, Zeil am See;
Dr. Rudolf Hölzl, Graz; Johannes Irsigler, Linz;
Franz Mourek, Steeg a. Hallstättersee ; Margarete
Nitschmann, Graz; Adolf Pistauer, Linz; Theresia
Toman, Klagenfurt; Otto Zettl, Marchtrenk.
S 32.—: Hedwig Fischer, Steyr; Hubert Gaberle,
Wien; Theodor Haas, Wels; Franz Hawelka,
Grieskirchen; Herta Staier, Bruck/Mur.
S 30.—: Theresia Häusler, Freistadt; Matthias
Kroiher, Allhaming: Maria Pikal, Wien.
S 22.—: Hanni Maschke, Wien; Rudolf Olbrich,
Wien.
S 20.—: Maria Groß, Feldkirchen, Steiermark;
Dr. Hans Rasch, Wien¿ Elfriede Wawra, Villach.
S 12.—: Wilma Kaind* Wien; Filomene Kasper,
Enns; Josef Koch, Bad Ischi; Alois Krammer,
Linz; Ing. Johann Lang, Zwölfaxing; Mag. Helga
Nowotny, Wien; Anton Richter, Linz.
Spendenliste 15
Spendenliste 17
Spendenliste 2 2
Spendenliste 18
Spendenliste 23
c
Spendenliste 19
Spendenliste 2 0
S 100.—: Dr. Heinrich Wallentin, Sauerbrunn.
S 92.—: Stefanie Wimmer, Linz.
S 100.—: Kurt Ansorge, Linz; Karoline Franzi,
S 50.—: Emilie Kleinsorge, Wien.
S 42.—: Adele Bachmann, Graz; Theresia Barth, Radmer; Otto Fuchs, Linz; Maria Sejka, Linz.
Linz; Erika Deak, Salzburg; Johann Hauser, S 92.—: Dr. Arthur Feist, Wien; Lieselotte
Wels; Josef Kofron, Mistelbach; Dkfm. Wilhelm Kirschner, Salzburg; Elisabeth Reichel, Unter-
Erscheinungstermine
3. April : Folge 7
17. April : Folge 8
1. Mai : Folge 9
15. Mai : Folge 10
5. Juni : Folge 11
19. Juni : Folge 12
3. Juli : Folge 13/14
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