Berufungscoaching - Wirtschaftsuniversität Wien
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Berufungscoaching - Wirtschaftsuniversität Wien
Berufungscoaching: Systemisches Coaching in Phasen der (beruflichen) Neuorientierung Dr. Alexander Kaiser 1 Motivation und Problemstellung Der Begriff Berufung ist vielleicht keiner, der in unserem alltäglichen Sprachgebrauch eine dominierende Rolle innehat. Für manche Menschen hat Berufung ausschliesslich etwas mit Berufung im spirituellen und kirchlichen Sinne und damit mit einer Wahl eines kirchlichen Berufes (Priester, Ordensmitglied, etc.) zu tun. Diese Sichtweise ist jedoch m.E. eine absolut unzulässige Engführung des Begriffs Berufung, wie auch an anderer Stelle ausführlich beschrieben wird (Kaiser 2004). Das Faszinierende und Kraftvolle am Begriff Berufung ergibt sich aus dem Wortstamm, in dem das Wort Rufen beinhaltet ist. Insofern liegt damit die Assoziation mit einem dialogischen Geschehen, nämlich Ruf und Antwort, auf der Hand, ein Zugang, der auch dem systemischen Coachingansatz sehr nahe steht. „Die Berufung ist ein Wort, das an mich ergeht. Sie ist ein Beziehungsgeschehen, das heisst, dass sie in der Beziehung entsteht und wächst. Sie wird weniger und schwächer, wenn die Beziehung und das Gespräch weniger werden.“ (Martini 1998) In meiner bisherigen Erfahrung mit der Methode des Berufungscoachings bei etwa 40 Menschen und mehr als 120 Berufungscoachingsitzungen habe ich die KundInnen immer selbst entscheiden lassen, ob sie den Begriff Berufung im Prozess verwenden wollen, oder stattdessen lieber etwa Lebensaufgabe, Lebensthema, oder etwas anderes einsetzen möchten. Bis auf eine Ausnahme haben sich alle KundInnen für den Begriff Berufung entschieden, meist mit der Begründung, dass dieser Begriff „etwas hat“ und in ihnen eine Dimension berührt und anspricht, die ihnen wesentlich ist1. Berufung ist etwas sehr Umfassendes. Berufung hat jedenfalls auch viel mit dem Beruf eines Menschen zu tun, aber eben nicht nur ausschließlich mit Beruf, sondern auch einer Grundhaltung, einer Lebensausrichtung und vielem mehr. Berufungscoaching zielt daher in seiner Grundintention auf den gesamten Menschen – gleichsam ganzheitlich – ab, wobei sich ein Schwerpunkt der Anliegen der KundInnen dann sehr wohl auf eine Entscheidungshilfe bei der Berufswahl fokussiert. Berufungscoaching ist somit auch nicht als Konkurrenz zur Berufsberatung zu sehen, sondern vielmehr Grundlage, Voraussetzung und damit sinnvolle Ergänzung für diese. Die vorliegende Arbeit stellt ein Prozessmodell für das Berufungscoaching vor und vergleicht dieses Modell mit dem konventionellen systemischen Coaching. Damit ergibt sich folgende Gliederung: Nach einer Einführung mit den Grundannahmen der Methode und einer Definition der Zielgruppen für das Berufungscoaching folgt ein Abschnitt über die 1 Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass hier die spirituelle Dimension des Menschen angesprochen wird. Diese nicht zu berücksichtigen, würde auch bedeuten, etwas Wesentliches des Menschen quasi auszublenden. psychologischen Grundlagen des Berufungscoachings. Daran anschliessend wird das Prozessmodell des Berufungscoachings im Detail vorgestellt und mit dem klassischen Modell des systemischen Coachings verglichen. 2 2.1 Einführung Grundannahmen Die Grundannahme, auf der alle folgenden Überlegungen aufbauen, besteht darin, dass es für jeden Menschen eine persönliche Berufung gibt, aus der auch eine individuelle Lebensform und individuelle Aufgaben folgen. Diese Berufung kann von niemand anderem besser gelebt und erfüllt werden, als von dem Menschen, für den diese Berufung bestimmt ist. Das bedeutet auch, dass die Aufgaben, die sich aus dieser Berufung ergeben, von niemand anderem besser und damit auch für die Allgemeinheit vorteilhafter ausgefüllt werden können, als vom Träger der Berufung selbst. Vielfach wird davon ausgegangen, dass diese Berufung jedem Menschen bereits grundgelegt ist (vgl. dazu etwa Painadath 2002 oder Alphonso 1999 oder Jones 1998) Die persönliche Berufung entspricht daher auch meinem wahrsten und tiefsten Selbst, der Einmaligkeit und Originalität meiner Person. (Alphonso 1999, 13) Im Wesentlichen geht es um eine Ent-Deckung und damit auch Ent-Faltung dessen, was jede und jeden von uns einmalig macht. Wenn wir den Gedanken weiterverfolgen, dass die persönliche Berufung in jedem Menschen bereits grundgelegt ist, erscheint es gerade deshalb sinnvoll, als Begleitung zur Entdeckung dieser Berufung auch die Methode des Coachings einzusetzen und von Berufungscoaching zu sprechen. Der Coachingansatz geht ja davon aus, dass alle Ressourcen in der KundIn2 bereits angelegt und vorhanden sind und durch das Coaching und durch eine neue Sichtweise quasi nur aktiviert werden müssen. Die intendierte Aufgabe von Coaching ist es, auf vorhandene Potentiale und Ressourcen bestmöglich zugreifen und sie verwenden zu können. Das Finden und Ausüben der persönlichen Berufung hat wesentliche positive Auswirkungen: • • • Erfülltheit und Zufriedenheit des Einzelnen, weil er/sie in verstärktem Maße das tut und lebt, was seinen/ihren Fähigkeiten, Charismen, Begabungen etc. entspricht. Größere Zufriedenheit und positive Auswirkungen auf die nähere und weitere Umgebung des Menschen, weil dadurch, dass jemand seine Berufung gefunden hat und diese auch leben darf, es einen höchstmöglichen Nutzen für die Umgebung bedeutet, da diese „Aufgabe“ ja laut Definition optimal besetzt ist, weil niemand anderer sie besser ausüben könnte als der/die, dessen/deren Berufung es ist. Global gesehen (und den Ansatz der Systemtheorie aufgreifend), kann man sogar davon sprechen, dass es ein (nicht unwesentlicher) Beitrag zu einer „besseren Welt“ ist, wenn möglichst viele Menschen das leben und umsetzen können, was sie erfüllt und was ihnen einen größtmöglichen Sinnbezug erfahren lässt. 2 Wir sprechen von KundInnen (im Gegensatz zu KlientInnen oder gar PatientInnen), um auch durch die Sprache zu betonen, dass die KundIn (eigentlich) kundig ist über ihre Berufung und ihr Leben und die Aufgabe des Coches es „lediglich“ ist, durch eine methodische Begleitung der KundIn es zu ermöglichen, verstärkt auf bereits vorhandene Ressourcen zurückgreifen zu können. 2 2.2 „Zielgruppe“ für das Berufungscoaching Wenn wir anhand unseres eigenen Lebens überlegen, wann wir bereit und offen dafür sind, unsere eigene Berufung zu hinterfragen bzw. darüber mit anderen Menschen sprechen wollen, dann wird man wahrscheinlich bald merken, dass dies vor allem in Phasen der Neuorientierung der Fall ist, also an Wendepunkten im Leben. Prinzipiell kann man zwischen einer freiwilligen Neuorientierung und einer gezwungenen Neuorientierung unterscheiden. In beiden Fällen kommt das Berufungscoaching sinnvoll zur Anwendung. Die gezwungene Neuorientierung im beruflichen Kontext kann in unterschiedlichen Szenarien auftreten. Sie kann von außen herbeigeführt sein, also durch Umstände oder Entscheidungen, die jemand anderer herbeiführt oder trifft (Entlassung), oder sie kann aufgrund physischer und/oder psychischer Beschwerden dringend notwendig werden (Burn out, latente Unzufriedenheit in Beruf und/oder Lebensform). Die gezwungene Neuorientierung kann sich aber auch ganz natürlich ergeben, quasi als „Folge der Zeit“ (Schulabschluss, Abschluss einer Ausbildung, Pensionierung) oder im Zusammenhang mit nicht erreichten Zielen (Schulabbruch, Abbruch einer Ausbildung) oder erreichten Zielen (Suche nach neuer Herausforderung). Schlussendlich ist die erzwungene Neuorientierung auch bei Entscheidungssituationen (Auswahl zwischen mehreren, scheinbar gleichwertigen Möglichkeiten) denkbar. Zusammengefasst hier die potentiellen Möglichkeiten einer gezwungenen Neuorientierung in einer Übersicht: • • • • • • • • • • • Schulabbruch Schulabschluss Abbruch einer (weiterführenden) Ausbildung Abschluss einer (weiterführenden) Ausbildung Entlassung Burn out Pensionierung Berufswiedereinstieg nach (Kinder-)Pause (großes) Ziel erreicht und Suche nach neuer Herausforderung latente Unzufriedenheit im Beruf oder in der Lebensform Entscheidungssituation zwischen mehreren Möglichkeiten Auch die freiwillige Neuorientierung kann in unterschiedlichen Kontexten auftreten, wobei sich einige Situationen der gezwungenen Neuorientierung auch hier wieder finden, nämlich dann, wenn es in diesen Situationen keinen „dramatischen Leidensdruck“ (finanzieller, physischer oder psychischer Form) gibt, so etwa beim Berufswiedereinstieg nach längerer Pause oder bei einer Unzufriedenheit in Beruf oder Lebensform, oder auch dann, wenn nach dem Erreichen eines (großen) Ziels eine neue Herausforderung angestrebt wird, oder wenn prinzipiell eine Entscheidungssituation zwischen mehreren Möglichkeiten existiert. Darüber hinaus ergeben sich folgende zusätzliche Szenarien: • • • Vorsorgegedanke bzw. „persönliche Qualitätssicherung“ „Absichern“ einer (schon fast) getroffenen Entscheidung Aspekt der Selbsterfahrung 3 Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass es offenbar unabhängig vom Lebensalter eine große Anzahl von Situationen oder Ereignissen im Leben eines Menschen gibt, in denen man über das Bewusstwerden seiner Berufung in Fragen der Neuorientierung einen wesentlichen Schritt weiterkommen kann. Der Psychologe und Theologe Monbourquette meint in diesem Zusammenhang, dass es im Leben zwei klar auszumachende Phasen gibt, während derer sich das Bedürfnis, seine Lebensaufgabe zu erfüllen, besonders eindringlich auferlegt: diejenigen der Pubertät und der Lebensmitte. (Monbourquette 2003, 32) 3 Psychologische Grundlagen des Berufungscoachings Wenn wir uns in diesem Abschnitt der Arbeit den psychologischen Grundlagen des Berufungscoachings zuwenden, dann geht es darum, die Motivation, seine persönliche Berufung zu entdecken, zu hinterfragen und darauf aufbauend den weiter unten beschriebenen Aufbau des Berufungscoachings zu begründen. 3.1 Warum die eigene Berufung entdecken? 3.1.1 Sinn "Viktor E. Frankl hat als Ausgangspunkt seiner sinnzentrierten Psychotherapieform festgestellt, dass glückendes menschliches Leben weder im Horizont ungehindert lustvoller Triebbefriedigung noch im Horizont machtstrotzend sozialer Positionen stattfindet. Es bedeutet viel eher ein Leben, erfüllt von sinnvollen Aufgaben, die innerlich bejaht werden, und an die man sich freiwillig und freudig hingibt." (Lukas 2002, 8) Letztlich geht es also darum, einen Sinn im Leben auch über die Tätigkeiten und Aufgaben zu finden, die ein Mensch zu bewältigen hat. Alphonso etwa sagt, dass wir ganz spontan das über Bord werfen, was sinnlos ist und das behalten, verinnerlichen und assimilieren, was sinnvoll ist. (Alphonso 1999, 25) "Die größte Angst des Menschen besteht darin, ein sinnloses Leben gelebt zu haben. Seine Mission zu finden und sie zu erfüllen, ist vielleicht die sinnvollste Beschäftigung, der sich ein Mensch widmen kann." (Jones 1998, 8) "Ein Mensch, der seine Lebensaufgabe gefunden hat, findet darin Gründe, die das Leben lohnen und mit Freude erfüllen, ganz gleich, auf welche Hindernisse und Schwierigkeiten er stoßen, oder was für Schweres ihm zugemutet werden mag." (Monbourquette 2003, 36) "In diesem Zusammenhang zitiert Frankl gerne den Ausspruch von Nietzsche: ‚Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie’.“ (Monbourquette 2003, 37) 3.1.2 Nutzen Auch der Nutzenaspekt ist ein Motivationspunkt, sich auf die Suche nach der persönlichen Berufung zu machen.3 Dabei muss zwischen dem persönlichen Nutzen 3 Vgl. dazu auch den ethischen Ansatz des Utilitarismus. Das Modell des Utilitarismus (Jeremy Bentham, John Stuart Mill, 18. und 19. Jhdt.) geht ähnlich wie das aristotelische Modell davon aus, dass jeder Mensch in seinem Leben nach Glück und Wohlergehen strebt. Daraus formulieren Utilitaristen ein Prinzip für ethisches Handeln: Diejenigen Handlungen sind richtig, deren Folgen für das Wohlergehen aller Betroffenen optimal sind – oder anders formuliert: Kriterium für das Richtige ist das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl. Die Stärke dieses Prinzips liegt darin, dass bei 4 und dem Nutzen für die gesamte Umgebung des Menschen bzw. für das System, in dem er lebt, unterschieden werden. "Das Universum verarmt, sooft eine Pflanzen- oder Tierart verschwindet; erst recht verarmt es, wenn ein bestimmter Mensch seine Lebensaufgabe nicht sieht oder sich dagegen sperrt, sie zu erfüllen. Jedes Mal also, wenn jemand in Freiheit seine Lebensaufgabe erfüllt, wird er zum Mitschöpfer und Mitarbeiter der Schöpfung und bereichert die Welt." (Monbourquette 2003, 41) Von Stutz stammt der Ausspruch: „Zu viele Menschen werden als Original geboren und sterben als Kopie.“4 Das Folgen der eigenen Berufung hat also eine positive Auswirkung auf die Welt, indem die Vielfalt einerseits und die Originalität andererseits gefördert wird. In einer konsequenten Betrachtung des Berufungsgedankens besteht der Nutzen auch darin, dass niemand anderer als der Träger der Berufung die sich daraus ergebende Lebensaufgabe und die daraus resultierenden Tätigkeiten besser erfüllen kann. Das bedeutet, je mehr Menschen ihre persönliche Berufung erkennen und ihr auch folgen, umso größer ist der Nutzen für das Gesamtsystem. Aus der Systemtheorie wissen wir, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. (Mücke 2001, 25) Es geht dabei um ein Auftreten von Eigenschaften, die sich nicht (linear) aus den Eigenschaften der einzelnen Teile allein ableiten lassen. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass ein großes Potential in der Interaktion und der Verbindung zwischen den Mitgliedern des Systems liegt. Diese Überlegung kann auch auf den Gedanken der Berufungen in einem System umgelegt werden. Je mehr Individuen ihre Berufung suchen, finden und ihr folgen, um so mehr Interaktionsmöglichkeiten und Verbindungen ergeben sich in einem System zwischen solchen „berufenen Individuen“, was wiederum zu einem größeren Gesamtnutzen für das System und einer höheren Qualität des Gesamtsystems führt. Tatsächlich ist es auch so, dass diese Individuen, die ihrer persönlichen Berufung folgen, durch die Verbindung mit anderen Elementen des Systems diesen ermöglichen, ihre Berufung zu finden oder diesen Prozess zumindestens begünstigen. Neben dem Nutzen für das Gesamtsystem existiert natürlich auch ein Nutzen für jeden einzelnen Menschen, der seiner Berufung folgen kann. "Wenn ein Mensch seine eigene Berufung entdeckt, wirkt sich das klärend auf alle seine Lebensbereiche aus. Seine Lebensaufgabe hilft ihm, weise zu werden und es hilft ihm, das, was die Entfaltung des Menschen behindert zurückzudrängen." (Monbourquette 2003, 37) Im allgemeinen kann auch beobachtet werden, dass Menschen, die ihrer Berufung folgen und diese Berufung auch in ihrem Alltag umsetzen und leben können, eine positive Ausstrahlung haben und darauf basierend auch auf sich gut schauen können. Damit können sie oftmals auch der Gefahr eines „burn outs“ leichter begegnen. jeder Handlung die Interessen anderer mitberücksichtigt werden müssen. Die Kritik am Utilitarismus liegt vor allem in der Frage: Wer setzt fest, was nützt? Im Kontext der persönlichen Berufung (und damit des Berufungscoachings) können wir in Bezug zum Modell des Utilitarismus davon ausgehen, dass das Folgen der persönlichen Berufung auch einen größtmöglichen Nutzen für die Umwelt desjenigen Menschen hat, der seiner Berufung folgt, da ja definitionsgemäß diese einzigartige Berufung und Aufgabe, bzw. dieser einzigartige Auftrag von niemand anderem besser und damit auch „nutzenbringender“ erfüllt werden kann. 4 gehört bei einem Vortrag im Herbst 2002 im Kardinal König Haus 5 3.2 Wege, die eigene Berufung zu leben Es ist jedem Menschen eigen, dass er nach einer Betätigung, nach einem Wirken sucht, bei dem er Spuren in der Welt hinterlässt, bei der er physisch, mental, sozial/emotional und spirituell gefordert ist und zwar weder überfordert noch unterfordert. (Covey 1998, 40ff) Das Erkennen der persönlichen Berufung ist ein entscheidender Schritt, ebenso wichtig ist es jedoch diese Berufung in eine konkrete Tätigkeit bzw. Lebensform umzusetzen. Diese konkrete Umsetzung wird oftmals als Vision bezeichnet (etwa bei Jones 1998 oder Cerny 2002). Bildlich gesprochen ist die Berufung das Fundament einer Pyramide, ein Fundament, das beständig und konstant ist. Darauf aufbauend kann die Berufung dann in eine Vision umgesetzt werden. In unterschiedlichen Phasen des Lebens werden auch unterschiedliche Formen und Betätigungsfelder, also unterschiedliche Visionen geeignet sein, so dass sich die Visionen mehrmals, vielleicht sogar grundlegend, ändern können. Die darunter liegende Berufung ist von diesen Änderungen jedoch im allgemeinen nicht betroffen. Die Berufung ist eng mit einer (guten) Lebensphilosophie verknüpft und ermöglicht damit auch eine große Freiheit in Verantwortung für die Vision, also für die konkrete Umsetzung der Lebensberufung in Beruf, Familie, Gesellschaft, Gemeinschaft, etc. Das erscheint um so mehr als sinnvoll und notwendig, da sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens weiterentwickelt, an Erfahrungen, Eindrücken, etc. gewinnt und von seiner Prägung her jemand anderer ist (im positiven Sinn) als 10 Jahre zuvor. Wenn wir das oben begonnene Bild der Pyramide mit der Berufung als Fundament und der darauf aufbauenden Vision vervollständigen, dann stehen an der Spitze dieser Pyramide Ziele. Es sind Ziele, die sich aus der jeweils aktuellen Vision ergeben und die notwendig sind um die Vision auch zu erreichen bzw. sie im alltäglichen Leben umsetzen zu können. Ein konkretes Ziel ist somit also immer von der Berufung gespeist, anders formuliert ist in diesem Modell die Quelle jedes Handelns meine persönliche Berufung. Je weiter hinauf wir auf dieser Pyramide gelangen, umso „verstandesorientierter“ ist die Arbeit. Während das Finden der eigenen Berufung einer Ent-deckung dessen gleicht, was bereits im Menschen grundgelegt ist und daher stärker von Intuition und Gefühlen geprägt ist, ist die zielorientierte Arbeit mehr rational orientiert. Dann können Techniken und Methoden des Ziel- und Zeitmanagements gut eingesetzt werden, insbesondere des Ziel- und Zeitmanagements der 4.Generation nach Covey (Covey 1992, Covey 1998), da es ganzheitlich orientiert ist und alle Rollen eines Menschen berücksichtigt. Das Berufungscoaching behandelt alle drei Ebenen, also Berufung, Vision und Ziele. 4 Vorgehensweise und Phasen des Berufungscoachings Im folgenden wird ein Phasenmodell des Berufungscoachings vorgestellt, nach dem der Autor der vorliegenden Arbeit in der praktischen Coachingarbeit auch vorgeht. Diese Phasen sind als Grobstruktur zu verstehen, an denen sich sowohl KundIn als auch Coach orientieren können. Klarerweise ist es aber weder möglich und auch gar nicht intendiert, jeder KundIn ein und dasselbe Modell „überzustülpen“, so dass innerhalb der nun zu skizzierenden Phasen genügend Freiraum für das individuelle Eingehen auf den jeweiligen Kunden als Original bleiben muß. Gerade beim Thema Berufung und der zugrundeliegenden Definition, dass jeder Mensch einzigartig ist und daher auch eine einzigartige nicht kopierbare Berufung hat, ist der Aspekt des 6 individuellen Eingehens innerhalb einer konstanten Prozessstruktur besonders wichtig. Das Berufungscoaching kann in drei Phasen unterteilt werden, nämlich: • Ent-decken • Stärken • Umsetzen In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese drei Phasen von den KundInnen sehr gut nachvollzogen und angenommen werden und als Orientierung im Prozess sehr hilfreich sind. Darüber hinaus können von diesen drei Phasen umrandet nochmals drei Schritte transparent gemacht werden, nämlich: • Berufung • Vision • Ziel Graphisch lässt sich das komplette Modell des Berufungscoachings wie in Abbildung1 darstellen. Zeitachse (Sitzungen) Zeitachse (Kundenrealität) Zukunft Umsetzen 5 Ziel 4 Stärken Vision Entdecken Berufung 3 2 1 Gegenwart Abbildung-1: Prozessmodell Berufungscoaching Im folgenden werden die einzelnen Phasen des Berufungscoachings und deren charakteristische Inhalte kurz beschrieben. 4.1 Ent-decken In der ersten Phase des Berufungscoachings steht das Finden bzw. Ent-decken der eigenen Berufung im Zentrum. 7 Im Unterschied zum „konventionellen“ systemischen Coaching, kommen KundInnen zum Berufungscoaching in vielen Fällen mit einem ziemlich konkreten Ziel, nämlich die eigene persönliche Berufung benennen zu können und davon ausgehend, eine geeignete Berufsform zu finden, um diese Berufung auch im Leben umsetzen und verwirklichen zu können. Damit ist das große Ziel der gesamten Coachingbegleitung oftmals bereits sehr schnell definiert. Trotzdem ist der Schilderung des Anliegens und der Ist-Situation der KundIn ausreichen Platz und Zeit einzuräumen. Diesbezüglich kann auch im Berufungscoaching nach dem Grundsatz „so viel wie notwendig und so wenig wie möglich“ gearbeitet werden, um die Grundausrichtung der Lösungsfokussierung bereits am Beginn des Coachings bestmöglich zu unterstützen. Wir gehen ja davon aus, dass die Berufung in jedem Menschen bereits grundgelegt, also bereits vorhanden ist. Dementsprechend muss nichts von „außen hereingeholt“ werden, sondern vielmehr das Vorhandene entdeckt werden. Wichtig dabei erscheint im Auge zu behalten, dass die persönliche Berufung nur selten im Kopf der KundInnen schon parat ist, sondern dass sie vielmehr eben ent-deckt werden muss. Dieses Ent-decken basiert wesentlich auf der Annahme, dass die persönliche Berufung eng mit dem Selbst des Menschen verbunden ist. D.h. auch, dass im Prozess des Berufungscoachings die Aufmerksamkeit der KundIn behutsam auf die eigene Intuition, die Gefühle, die eigene „innere Stimme“, etc. gelenkt wird. Es geht dabei auch darum, Situationen aus der (näheren) Vergangenheit, bei denen die KundIn erfahren und gefühlt hat, „stimmig“, authentisch, ja gleichsam aus der eigenen Mitte heraus gehandelt zu haben, wieder ins Bewusstsein zu rufen und dieses dort erfahrene, gute Gefühl neu zu ankern und abrufbar zu machen. Eine von mehreren Möglichkeiten, diese Phase des Entdeckens gut zu unterstützen, ist die von Jones vorgeschlagene Übung der Verben – Werte – Arbeitsbereiche. (Jones 1998, 67ff und Cerny 2002, 84ff) Dabei geht es darum, auf eine Menge von Verben, Werten und Arbeitsbereichen zu schauen und und davon schrittweise und intuitiv (basierend auf einer stimmigen und erfüllten Situation in der Vergangenheit) welche auszuwählen. Eine der wesentlichen Aufgaben des Coaches in der ersten Phase des Berufungscoachings ist es, die KundIn dabei zu unterstützen, dass das gelingt. Insofern hat dieses "Werkzeug" auch einen stark hypnotherapeutischen Bezug (vgl. dazu Schmidt (2005)). Aus den so gewählten Begriffen kann dann so etwas wie ein erster Berufungsauftrag formuliert werden, der eine Basis für die weitere Arbeit darstellt. Die KundIn hat dann bis zur nächsten Sitzung Zeit zu überlegen und vor allem nachzuspüren, wie sehr sie dieser Auftrag betrifft, was er beim Kunden selbst und ggf. in der Umgebung des Kunden an Reaktionen, etc. auslöst. Mit anderen Worten geht es darum, diesen Berufungsauftrag im Inneren „arbeiten zu lassen“ und zu beobachten, welche Reaktionen er bewirkt. Eine andere Möglichkeit, die Intuition der KundIn verstärkt anzusprechen, besteht auch im Einsatz von geführten Meditationssequenzen, Imaginationen oder hypnotherapeutischen Werkzeugen. Die wesentliche Aufgabe des Coaches in der 1.Phase des Berufungscoachings ist es, die KundIn durch Fragen, kleine Übungssequenzen, etc. bereit zu machen, verstärkt auf Intuition, Gefühle und Körperwahrnehmung zu vertrauen. Ergebnis dieser Phase ist eine konkret benennbare (also auch verbalisierbare) Berufung. 4.2 Stärken In der 2.Phase des Berufungscoachings steht das Stärken im Mittelpunkt. Vorerst geht es aber natürlich darum, das Ergebnis der 1.Phase auf Stimmigkeit und 8 „Korrektheit“ hin zu überprüfen, dabei muss auch genügend Zeit und Raum bleiben, Änderungen und Adaptionen vorzunehmen. Daran anschließend liegt der Schwerpunkt der Begleitungsarbeit darin, dass die KundIn bereits vorhandene Ressourcen, Talente und Fähigkeiten erkennt, sich bewusst macht, konkret benennt und auch im Bezug auf die gefundene Berufung betrachtet. Daneben ist es ein wesentlicher Erfolgsfaktor auch das vorhandene implizite Wissenn eines Kunden – soweit möglich – explizit zu machen. Dazu hat sich auch ein speziell für diesen Zweck entwickeltes und adaptiertes Werkzeug, die Übung der Erfolgsbilanz, sehr gut bewährt (vgl. dazu Kaiser 2005). Vielen KundInnen wird am Ende dieser 2.Phase nach langer Zeit so richtig bewusst, wieviel an Ressourcen und Fähigkeiten bereits vorhanden sind und gleichsam nur aktiviert werden müssen. Der Coach kann hier ein breites Spektrum der klassischen Fragetechniken aus dem systemischen Coaching zur Anwendung bringen. Insbesondere können hier zyklische Fragen sinnvoll eingesetzt werden. Ergebnis dieser Phase ist die konkret benennbare Berufung aus Phase 1 ergänzt um eine (große) Menge von explizit gemachten Ressourcen, Stärken, Talenten und Fähigkeiten, die helfen, diese Berufung zur Entfaltung zu bringen. Am Ende der 2.Phase des Berufungscoachings wird der KundIn als Verschreibung bzw. Intervention die Aufgabe mitgegeben, eine konkrete Vision der Umsetzung ihrer Berufung zu erstellen (2.Ebene in der Pyramide in Abbildung-1). Hierbei geht es darum „so zu tun als ob“ die Umsetzung der Berufung im Alltag bereits gelungen ist und dann so konkret wie möglich den Ablauf des Alltags niederzuschreiben. Eine Vision ist im Unterschied zur Berufung oder zur Mission etwas sehr Konkretes und die KundIn wird dazu angehalten, möglichst detailliert und exakt sich vorzustellen, wie und was sein wird, wenn die Berufung konkret im Leben umgesetzt wird und sich gleichsam virtuell auch dort hineinzubegeben und das auch niederzuschreiben. Die Vision kann mit dem Drehbuch eines Films verglichen werden, sie soll ebenso umfassend und konkret sein. Ein wesentlicher Aspekt ist auch, dass die Vision möglichst viele Lebensbereiche der Kundin beinhaltet und abdeckt. Damit diese Aufgabe gut gelingt, hat es sich am Ende der 2.Phase auch als nützlich erwiesen, die KundIn mit Hilfe von Fragen, insbesondere auch zyklischen Fragen, auf die Rollen zu sensibilisieren, die sie in ihrem derzeitigen Leben einnimmt. Dabei ergibt sich ganz natürlich auch die Überlegung, welche dieser Rollen auch in Zukunft eingenommen werden sollen, welche Rollen abgegeben werden sollen und welche Rollen eventuell neu hinzukommen sollen. 4.3 Umsetzen In der 3.Phase des Berufungscoachings geht es um die konkrete Umsetzung der Berufung im Leben der KundIn. Welche Möglichkeiten der Realisierung gibt es? Wie realistisch sind die einzelnen Varianten? Was sind konkrete erste Schritte auf diesem Weg? Welche Schritte bin ich schon gegangen? Das sind einige der wesentlichen Frage, die im Rahmen der letzten Phase beantwortet werden sollten. Von der konkreten Vision ausgehend werden mit der KundIn dann mehrere Teilziele formuliert. Insbesondere Techniken des Ziel- und Zeitmanagements der 4.Generation nach Covey (Covey 1992, Covey 1998) haben sich hier vor allem wegen des ganzheitlichen Ansatzes als sehr nützlich erwiesen. Die KundIn ist durch die Formulierung der Vision im Geiste schon einmal am Ziel gewesen und aus dieser Erfahrung heraus ist es dann auch gut möglich, realistische Teilziele festzulegen. 9 Die "Timeline-Übung", als Möglichkeit einzelne Teilschritte auf dem Weg zur Vision auch physisch aufzulegen bzw. aufzustellen, ist genauso gut einsetzbar wie etwa die "Backcasting-Methode".5 Ergebnis der letzten Phase ist der Beginn der konkreten Umsetzung des 1.Schritts im Alltag. 5 Zusammenfassung, Ausblick und Schlussfolgerungen Vergleicht man das vorgestellte Modell des Berufungscoachings mit der Vorgehensweise im konventionellen systemischen Coaching (vgl dazu etwa Tomaschek 2003 oder Backhausen 2003), dann zeigt sich, dass das Modell des Berufungscoaching mit dem systemischen Coaching "voll kompatibel" ist und sich dabei auf die speziellen Bedürfnisse derjenigen Menschen wenden kann, die auf der Suche nach ihrer Berufung sind. Die Praxiserfahrungen mit der Methode des Berufungscoachings, die sowohl von der Anzahl der KundInnen als auch vom "Querschnitt der Kundenprofile" als repräsentativ angesehen werden können, sind als sehr positiv zu bewerten. Das Prozessmodell des Berufungscoachings gibt der KundIn eine Orientierung – gleichsam einen Fahrplan – was von einer überwiegenden Anzahl der begleiteten KundInnen sehr geschätzt und als sehr hilfreich empfunden wird. Es hat sich gezeigt, dass es einerseits einen aktuellen Bedarf für diese besondere Form des Coachings vor allem in Phasen der beruflichen Neuorientierung gibt und dass es andererseits einer Grundsehnsucht des Menschen entspricht, sich seiner Einzigartigkeit und seiner Berufung und Lebensaufgabe bewusst zu werden. Das Prozessmodell des Berufungscoachings lässt genügend Platz und Freiraum um ganz indivduell auf die KundInnen eingehen zu können und es lässt auch offen jederzeit vom Berufungscoaching zum "konventionellen Coaching" zu wechseln, ohne dass es hier zu einem Strukturbruch kommen würde. Weiters ist es auch gut möglich (und in der Praxis bereits eingesetzt worden) einige Elemente des Berufungscoachings in das konventionelle Coaching zu integrieren. Das erscheint vor allem dann sinnvoll, wenn das Thema einer Coachingsitzung die Zielarbeit der KundIn in einem weiteren Sinn ist. Zusammenfassung Es wird ein Prozessmodell für das Berufungscoaching vorgestellt, das in der Coachingpraxis bereits oftmals erfolgreich angewendet wurde. Die wesentlichen Eckpfeiler des Modells Ent-decken – Stärken – Umsetzen werden beschrieben und die im Berufungscoaching eingesetzten Frage- und Interventionsformen skizziert und mit den Methoden im „konventionellen Coaching“ verglichen. Die Zielgruppe des Berufungscoaching – nämlich Menschen an (beruflichen) Wendepunkten wird genauer spezifiziert und die Bedürfnisse dieser Gruppe aufgezeigt und dem potentiellen Nutzen der Methode des Berufungscoachings gegenübergestellt. Schlüsselbegriffe: Berufung, Neuorientierung, Coaching, Berufsfindung 5 An die Spiritualität und Theologie anknüpfend, kann man der 3.Phase des Berufungscoachings auch einen gewissen "Sendungscharakter" zusprechen. Dieser liegt einerseits im gedanklichen Gehen und Nachspüren eines konkreten Weges und Zieles und andererseits in der ganz konkreten und verbindlichen Formulierung des ersten Schritts auf diesem Weg. D.h. die KundIn wird am Ende dieser Begleitung durch das Verbindlichmachen des ersten Schritts vor sich selbst, gleichsam in den Alltag gesendet und „entlassen“. Vergleiche dazu auch ausführlicher Kaiser (2004) 10 Abstract: Vocation-coaching – coaching in phases of personell reorientation A model for a coaching-method, the “Vocation-coaching is” presented, which was used successfully in the last two years. The main aspects of the model, namely discovering – strengthen – transfer are described. The coaching-techniques which are used within the vocation-coaching are compared to the techniques of the “conventional coaching”. The target group of the vocation-coaching are humans at turning points in their lives, especially at turning points in their professions. The needs of these persons are described and compared to the potential use of the method of the vocation-coaching. Key words: Vocation, reorientation, coaching, vocation-finding Literatur Alphonso, H. (1999): Die persönliche Berufung, Münsterschwarzach; Vier-Türme Verlag, 4.Aufl. Backhausen,W., Thommen,J. (2003): Coaching, Wiesbaden: Gabler Cerny, T. (2002): Talente nutzen – erfolgreich sein, München: Hanser Covey, S. (1998): Der Weg zum Wesentlichen, Frankfurt: Campus Verlag Covey, S. (1992) Die 7 Wege zur Effektivität, Frankfurt: Heyne Verlag De Shazer, Steve (1989): Der Dreh, Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag Jones, L. (1998): Mission Statement – Vom Lebenstraum zum Traumleben, Wien: Signum Verlag Kaiser, A. (2004): Berufungscoaching als Methode einer zeitgemäßen Berufungspastoral: theologische, spirituelle und psychologische Grundlagen; http://www.wave.co.at/berufungspastoral.pdf Kaiser, A. (2005): Erfolgsbilanz - ein Werkzeug des persönlichen Wissensmanagements (In Vorbereitung) Lukas, E. (2002): Vom Sinn des Augenblicks, München: Kösel Verlag Martini, C. (1998): Mein spirituelles Wörterbuch, Pattloch Verlag, http://www.cssr.at/prarchiv/a2002/ame_kont.htm#K1 Monbourquette, J. (2003): Finde deinen Platz im Leben, Freiburg: Herder Spektrum Mücke, K. (2001): Probleme sind Lösungen, Potsdam: Klaus Mücke Öko Systeme Verlag Painadath,S. (2002): Der Geist reisst Mauern nieder, München: Kösel Verlag Schmidt, G. (2004): Liebesaffären zwischen Problem und Lösung, Heidelberg: CarlAuer Systeme Verlag Tomaschek, N. (2003): Systemisches Coaching, Wien: Facultas White,M. (2002): Die Zähmung der Monster, Heidelberg: Carl-Auer Systeme Verlag Der Autor: Dr. Alexander Kaiser, Jg. 1965, Professor für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Wirtschaftsuniversität Wien, zertifizierter Professional Coach (systemisch-analytisch), als freiberuflicher Coach tätig, Gründer und Leiter von WaVe – Zentrum für Wachstum und Veränderung (www.wave.co.at). Arbeitsschwerpunkte: Berufungscoaching, Wissensmanagement Anschrift: Wirtschaftsuniversität Wien, 11 Abteilung für Informationswirtschaft, Augasse 2-6, A-1090 Wien, Österreich, Email: [email protected] 12