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LASERTECHNIK >> Einfachere Herstellung von Diamantwerkzeugen >> Diamantschneidplatten sind seit vielen Jahren in Schneidwerkzeugen eta bliert, da sie sich durch ihre hohe Härte zum Bearbeiten von jeglichen Metallen eignen. Allerdings macht die extreme Härte der Diamanten auch ihre eigene Bearbeitung und die Formung einer Schneidkante mit präziser Geometrie zu ei ner Herausforderung. Hierfür rückt die Bearbeitung mit industriellen UltrafastLasern immer mehr in den Vordergrund. Industrielle Diamanten werden zunächst mit unterschiedlichen Methoden (siehe Tabelle) synthetisiert und anschliessend auf einen Werkzeugeinsatz geschweisst. Anschliessend wird die Diamantklinge bearbeitet und das fertige SchneidwerkzeugInlay in das Werkzeuggehäuse eingesetzt. Traditionelle Ansätze zur Formung einer Schneidkante sind das mechanische Schleifen und die Funkenerosion (Electrical Dis charge Machining: EDM). Für den Schleifvorgang verwendet man Diamantschleifmittel, da dies das einzige Material ist, mit dem sich industrielle Diamanten schleifen lassen. Diese Methode hat jedoch den Nachteil, dass sich Mikrorisse im Werkstück bilden, die eine gewisse Materialschwächung verursachen. Polykristalline Diamanten (PCD) enthalten Diamantkörner, die in eine Karbidmatrix eingelagert sind. Bei der Bearbeitung eines PCD-Werkzeuges können die Dia- mantkörner beim Schleifen aus der Matrix gerissen werden, was Löcher hinterlässt. Hersteller versuchen daher, die Diamantkörner so klein wie möglich zu halten, damit diese Löcher, die durch den Schleifprozess entstehen, nicht zu gross werden. Das verringert jedoch die Lebensdauer, da grössere Körner länger in der Trägermatrix verbleiben. Mit anderen Worten: Der Schleifprozess vermindert die Langlebigkeit des entstehenden Werkzeugs. Die Bearbeitung mittels Laserstrahlung weist hingegen keine Einschränkungen auf und ist die einzige Methode, mit der sich alle Typen synthetischer Diamanten qualitativ hochwertig bearbeiten lassen. Früher wurden dafür Laser mit Pulsbreiten im Bereich von einigen zehn Nanosekunden eingesetzt, die das Material mit jedem Laserpuls verdampft haben. Dieser Ansatz war zwar effektiv, erzeugte jedoch Mikrorisse. Weiter wurde eine wärmebeeinflusste Zone erzeugt, in der Diamant in Graphit umgewandelt wurde. Dadurch wurde die Materialhärte und damit auch die Werkzeugstärke vermindert. Ultrafast-Laser mit Pulsbreiten von unter 15 Pikosekunden verursachen solche Probleme nicht, denn ihre extrem hohen Spitzenleistungen erhitzen das Material nicht einfach nur, sondern spalten die molekularen oder atomaren Bindungen, die das Material zusammenhalten. Diese «Atomisierung» eliminiert weitgehend die wärmebeeinflusste Zone und verhindert vollständig die Graphitbildung. Einzigartig für synthetische Diamanten Das Funkenerodieren ist ein effektiver Prozess für die Herstellung von Schneidkanten aus hartem Material, kann aber nur bei leitenden Materialien eingesetzt werden. Das bedeutet, dass man diese Methode nur bei einigen Arten von synthetischen Diamantwerkzeugen verwenden kann. Bild: Coherent Ewag setzt auf Coherent-Laser Bild 1: Schematische Darstellung der grössten Unterschiede zwischen der Ultrafast-Bearbeitung und der Bearbeitung mit Lasern längerer Pulsbreiten. 2 Die Laserbearbeitungsmaschine «Ewag Laser Line Ultra» ist ein komplett fertiges System für die Herstellung von Werkzeugen wie Schneidwerkzeugeinsätze, Rotationswerkzeuge, Fräs- und Bohrbits. Sie kann eine Vielzahl von ultraharten Materialien bearbeiten, darunter auch PCD und CBN (kubisches Bornitrid). Das System bezieht und integriert für die Bearbeitungsmaschine «Ewag Laser Line Ultra» den «Hyper Rapid 50»-Ultrafast-Laser von Coherent, der eine Bild: Coherent >> LASERTECHNIK Bild 2: Das Gerät «EWAG Laser Line Ultra» (links) ist ein System zur Herstellung von Diamant-Werkzeugen. Die Fotos zeigen zwei Klingen im Vergleich: Die eine wurde mit der traditionellen Schleifmethode und die andere mit der Ultrafast-Laser-Ablationsmethode hergestellt. Die Klinge, die mit der Lasermethode hergestellt wurde, ist glatter und zeigt kaum Späne auf der Klinge. Tabelle 1: Anwendbarkeit verschiedener Methoden zur Schneidkanten-Herstellung für verschiedene Typen von synthetischen Diamanten. Durchschnittsleistung von 50 Watt zur Verfügung stellt. Der grösste Vorteil dieses Ultrafast-LaserSystems ist, dass sich damit nahezu jede Geometrie in dem Diamanten realisieren lässt. Zudem kann man in einer einzigen Aufspannung die komplette Werkzeuggeometrie herstellen: Klinge, Frei- und Spanflächen, Spanbrecherstrukturen usw. Wird eine komplexere Werkzeugform mittels Schleif- oder EDM-Methode hergestellt, so muss der Werkzeugkörper mehrfach neu eingespannt werden, was zusätzlich Zeit und Kosten verursacht. Auch kleine Kantenradien ohne Nachbearbeitungsprozesse Darüber hinaus erfolgt die Werkzeugformung mit hoher Präzision, was eine Optimierung des Werkzeuges für seinen speziellen Einsatzzweck ermöglicht. So benötigt man beispielsweise für die Bearbeitung von Holz oder Kunststoff Fräswerkzeuge mit Kantenradien von weniger als zwei Mikrometer, während man für die Aluminiumbearbeitung Kantenradien von vier bis sieben Mikrometer benötigt. Noch grössere Kantenradien kommen zum Einsatz, wenn es um das grossflächige Abtragen von Material geht. Im Gegensatz zu traditionellen Fertigungsmethoden können mit dem Ultrafast-System auch kleine Kantenradien ohne Nachbearbeitungsprozesse hergestellt werden. Speziell bei der Bearbeitung von PCD kann durch den berührungslosen Prozess das Problem des Herauslösens von Diamantpartikeln aus der Karbidmatrix vermieden werden. Somit können wieder grössere Diamantpartikel eingesetzt und damit die Lebensdauer des Werkzeuges verbessert werden. Volle Leistung, schnelle Pulsfolge Der Laser von Coherent wurde aus verschiedenen Gründen für das System ausgewählt. Zum einen liefert der Ultrafast-Laser die volle Leistung über alle Repetitionsraten (was z. B. bei Scheibenlasern nicht der Fall ist) und kann damit konsistentere Ergebnisse garantieren. Zum anderen bietet der Laser von Coherent einen so genannten «Burst»-Modus an, bei dem eine schnelle Folge von Pulsen erzeugt wird. Dieser BurstModus ermöglicht den Abtrag von grösseren Materialmengen, wie er für die Bearbeitung der Diamanten wünschenswert ist. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Materialbearbeitung mit UltrafastLasern eine hervorragende und universell anwendbare Methode für die Herstellung von Diamantwerkzeugklingen beliebigen Profils darstellt, wobei die Anzahl der Prozessschritte und damit die Betriebskosten gesenkt werden können. Im Gegensatz zu früher angewandten Techniken kann mit dieser Methode ausserdem jeder Diamanttyp durchgängig bearbeitet werden. << Autor: Frank Gäbler, Marketingdirektor, Coherent Information: Coherent (Deutschland) GmbH Dieselstrasse 5b D-64807 Dieburg Tel. +49 6071 968 0 Fax +49 6071 968 499 [email protected] www.coherent.de Anwender: Ewag AG Industriestrasse 4 4554 Etziken www.ewag.com 3