Humanistische Rundschau 4/2012

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Humanistische Rundschau 4/2012
Foto: M. Lehmann
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU
Herausgeber: Die Humanisten Württemberg, Körperschaft des öffentlichen Rechts, FRLG
Nach einer arbeitsintensiven Sommerpause ist unser Verbandsleben wieder auf
voller Fahrt. Neben den mittlerweile
gut laufenden Vorarbeiten für unser Humanistisches Kitaprojekt, dem Humanistischen Hospiz und der Jugendarbeit
können Sie dem vorliegenden Heft unser
breitgefächertes, teilweise konträres weltanschauliches wie kulturelles Programm
entnehmen, zu dem wir wie immer alle
Interessierten herzlich einladen. Das alles kostet natürlich erhebliche Summen,
die wir nur aufgrund Ihrer Spenden
aufbringen können – dafür möchte ich
mich an dieser Stelle bei allen SpenderInnen herzlich bedanken! Unterstützen Sie unsere Verbandsarbeit bitte weiterhin.
Selten gab ein Gerichtsurteil so viel Anlass
zu einer grundlegenden gesellschaftlichen Debatte, wie das Urteil des Kölner Landgerichtes
zur Beschneidung von Knaben. Seither tobt
ein nicht immer mit ausgewogenen Argumenten geführter „Glaubenskrieg“. Von Befürwortern der Beschneidung werden deren
angeblich erwiesenen medizinisch-hygienischen Vorteile ins Feld geführt, dabei aber
wissenschaftliche Untersuchungen außer Acht
gelassen, die diesbezüglich zu ganz anderen
Ergebnissen kommen. Genauso werden die
durch die Beschneidung hervorgerufene Desensibilisierung der Eichel und die durch die
fehlende Vorhaut bedingten Einschränkungen
bei der Masturbation völlig verschwiegen.
Dafür werden dem Antisemitismusvorwurf
und der unvermeidlichen Anspielung auf den
Holocaust, zusammenhängend mit der Frage,
ob jüdisches Leben in Deutschland überhaupt
noch möglich wäre, wenn das Urteil Bestand
hätte, von Vertretern der jüdischen Religionsgemeinschaft breiter Raum eingeräumt. Dabei gibt es durchaus innerjüdische Kritik an
dem archaischen Initiationsritus und die Beschneidung ist theologisch nicht unumstritten
(http://jewsagainstcircumcision.org/). Schließlich wurde sogar versucht, den tätlichen Angriff arabischstämmiger, (muslimischer) Jugendlicher auf einen Rabbiner in Berlin in den
Kontext einer sich angeblich im Urteil offenbarenden, ausbreitenden „humanistischen Religionsfeindlichkeit“ zu stellen. So wollen wir
die Debatte auch in unserem Verband mit
einer Podiumsdiskussion führen, zu der wir
Auf dem Podium
Multikulti im Sterben
Die Humanistische Hospizinitiative lebt
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OKTOBER/NOVEMBER/DEZEMBER 2012
Beschneidung: Kindeswohl versus Religionsfreiheit
Positionen und Debatte zum Titelthema
4/5
EDITORIAL
AUS DEM INHALT
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Mitten im Wald
Generalmobilmachung der Kirche
durch Heiligenwege
Vertreter der drei großen Religionen einladen.
Zunächst werfen wir im Folgenden einen (!)
humanistischen Blick auf die aufgeworfenen
Fragen mit den vom Philosophen, Theologen
und Publizisten Dr. Dr. Kahl (ebenfalls auf dem
Podium) formulierten Thesen.
Das Kölner Beschneidungsurteil
– ein wichtiger Schritt auf dem
Weg zum säkularen Rechtsstaat
Neun Thesen aus
laizistisch-humanistischer Sicht
Mit seinem Urteil hat das Kölner Landgericht völlig unverhofft einen rechtspolitischen
und kulturellen Meilenstein gesetzt. An einer
sensiblen Materie hat es verdeutlicht, dass
Kinder nicht die Leibeigenen ihrer Eltern sind,
sondern deren Schutzbefohlene. Kinder sind
eigene Rechtssubjekte mit allen Menschenrechten, nicht zuletzt denen auf körperliche
Unversehrtheit und auf Religionsfreiheit.
Eltern haben unstrittig das Recht und die
Pflicht, ihre Kinder gemäß ihrer eigenen Weltanschauung, sei sie säkular oder religiös, zu
erziehen, freilich nur im Rahmen des verfassungsmäßig geschützten Menschenrechtskanons, der für alle gilt, unabhängig vom
Alter. Insofern dürfen atheistische Eltern ihre
Kinder religionslos und religionskritisch erziehen. Religiöse Eltern dürfen ihre Kinder in
den Anschauungen ihrer jeweiligen Religion
erziehen. Verwehrt ist ihnen freilich dabei,
irreversible oder als irreversibel vorgestellte
Mitgliedschaften überzustülpen. Denn dieser
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unfaire Paternalismus nutzt den kindlichen
Zustand der Wehrlosigkeit und Unmündigkeit
aus und verletzt das Recht, nur freiwillig und
ohne Zwang einer Religion oder Weltanschauung beizutreten oder eben nicht beizutreten.
Die Illusion einer neutralen Erziehung sei in
diesem Zusammenhang ausdrücklich als solche benannt und zurückgewiesen.
Die positive Religionsfreiheit der Eltern findet
ihre unüberschreitbare Schranke an der negativen Religionsfreiheit ihrer Kinder. Mit deren
Erreichen der Religionsmündigkeit entsteht
dann die Möglichkeit, selbständig über die Zugehörigkeit zu einer Religion und die etwaige
Teilnahme an ihren Initiationsriten zu entscheiden. Allerdings empfiehlt es sich – angesichts
der Komplexität der zu treffenden Entscheidungen und im Interesse ihrer Ernsthaftigkeit
– das heutige Alter der Religionsmündigkeit
von vierzehn Jahren auf das allgemeine Mündigkeitsalter von achtzehn anzuheben.
Das Grundgesetz der Bundesrepublik
Deutschland benennt die rechtlichen Regeln zur
Lösung der zur Debatte stehenden Probleme in
unüberbietbarer Eindeutigkeit. „Niemand darf
zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen
oder zur Benutzung einer religiösen Eidesform
gezwungen werden.“ (§ 140 Absatz 4, vollgültig aus der Weimarer Reichsverfassung ins
Grundgesetz integriert) Im Lichte dieser kristallklaren Formulierungen, die nur aus ihrem
Dornröschenschlaf geweckt werden müssen,
erweisen sich die Initiationsriten der drei abrahamitischen Religionen, vollzogen an kleinen
Kindern, allesamt als rechtswidrig, ja als verfassungswidrig. Hier werden junge Menschen
nicht nur zur „Teilnahme an religiösen Übungen … gezwungen“, hier werden sie zu deren
Objekt degradiert, zu deren Opfer gemacht.
Unbeschadet dieser Gleichheit in der rechtlichen Unzulässigkeit sollte freilich die beachtliche Differenz zwischen Beschneidung und
Taufe nicht unterschlagen werden. Die Taufe
ist harmloser, denn sie verletzt nicht schmerzhaft den kindlichen Körper, und es fließt kein
Blut. Insofern stellt sie in der Geschichte religiöser Initiationsriten einen zivilisatorischen
Fortschritt dar, der mit dem Namen des Apostels Paulus verbunden ist. War noch der als
göttlich verehrte Erlöser, Jesus Christus, selbst
als Jude beschnitten, so verwarf Paulus die
Beschneidung der männlichen Vorhaut als Zeichen eines Gott wohlgefälligen Lebenswandels und setzte an deren Stelle eine spirituelle
„Beschneidung des Herzens“. Damit wurde
endlich auch die weibliche Hälfte des Menschengeschlechts gleichberechtigt in die unmittelbare Gottesbeziehung mit einbezogen.
Paulus lehrte, vor Gott zähle nur die Reinheit
der Gesinnung, eben der „Glaube“, der in der
Liebe tätig sei. Damit war zugleich auch religi-
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ösen Kleider- und Speisegeboten argumentativ der Boden entzogen.
Das hohe Alter von Traditionen und die identitätsstützende Inbrunst, mit der bestimmte
religiös motivierte Praktiken heute verteidigt
werden, besagen überhaupt nichts über deren
ethische Qualität, über deren lebensdienliche
Sinnhaftigkeit und über deren rechtsstaatliche
Legitimität. Die Religions- und die Kirchengeschichte sind voll der bizarrsten Verirrungen
und schauerlichsten Verbrechen, gepriesen
in „heiligen“ Schriften als gottgewollte und
gottwohlgefällige Glaubensinhalte. Tieropfer,
Menschenopfer, Hexenverbrennungen, Ketzerverbrennungen, Verfolgung Andersgläubiger
und Ungläubiger, Judenpogrome, Steinigungen von Ehebrecherinnen – Jahrhunderte lang,
oft Jahrtausende lang galten sie als göttlicher
Wille, bekräftigt von höchsten, für heilig gehaltenen Autoritäten, oft mit Unfehlbarkeitsanspruch.
Tradition ist nicht unfehlbar
Wer dies kritisierte oder bezweifelte, war
selbst der Gottlosigkeit verdächtig. Im Zusammenspiel von interner und externer Kritik,
im Bündnis von Aufklärung und Staatsmacht
wurden schließlich die gröbsten dieser Verfehlungen beendet oder es wurde deren Beendung eingeleitet. Beispielgebend sei an
das Verbot hinduistischer Witwenverbrennungen 1829 durch die britische Kolonialmacht
in Indien erinnert. Nach der kuriosen Logik
mancher heutiger Beschneidungsapologeten
wäre dies als ein arroganter Eingriff in die
Religionsfreiheit von Hindus und als kulturell
unsensibler Akt eurozentrischer Respektlosigkeit vor Jahrtausende alten religiösen Traditionen zu verdammen, ein frühes Beispiel
für „Vulgär-Rationalismus“ (Navid Kermani).
Kluge Argumente und hilfreiche Informationen
zur intensiven innerjüdischen und innerisraelischen Kritik an Beschneidung finden sich auf
der englischsprachigen Internetseite „Jews
against Circumcision“.
Das Urteil des Kölner Gerichtes steht nicht
so isoliert da, wie es auf manche überraschte
Kommentatoren gewirkt hat. Es bringt an einem konkreten Einzelfall auf den juristischen
Punkt, was hierzulande in den letzten Jahren
und Jahrzehnten an gesellschaftlichem Problem- und Wertbewusstsein herangereift ist. Die
aufwühlenden Berichte über Genitalverstümmelungen in Afrika und Europa, vorgenommen von Frauen bei Mädchen, haben zugleich
ein ebenso breites wie berechtigtes Interesse
an der Frage geweckt: Mit welchem Recht
amputieren eigentlich Ärzte und so genannte
Beschneider an den Geschlechtsorganen kleiner Jungen herum? Kundigen Medizinern mit
Praxiserfahrung und mutigen Juristen ist es zu
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verdanken, dass das Thema „religiös motivierte Knabenbeschneidung“ umfassend in internationalen Fachzeitschriften erörtert wurde. An
einem zufälligen Einzelfall wurden dann von
einem unabhängigen Gericht in Deutschland
die richtigen Konsequenzen gezogen. Die
Ideen einer gewaltfreien Erziehung und der
individuellen Selbstbestimmung gerade in religiös-weltanschaulichen Fragen sind die beiden
tragenden Leitideen, geboren in der europäischen Aufklärung, die den freiwilligen Verzicht
auf die abrahamitischen Initiationsriten empfehlen oder notfalls deren Verbot begründen.
Die europäische Aufklärung war eine befreiende Wohltat für alle Lebensbereiche nicht nur
auf ihrem Ursprungskontinent. Am Beispiel
der religionskritischen Hauptschrift Immanuel
Kants „Die Religion innerhalb der Grenzen der
bloßen Vernunft“ (1793 / 94) sei das Säurebad vergegenwärtigt, in das er vornehmlich
die christliche Religion legte. Diese Kur sei
allen jenen heute empfohlen, die meinen,
aus welchen Gründen auch immer, die Knabenbeschneidung verteidigen zu sollen. Kant
schreibt: “Ich nehme erstlich folgenden Satz
als einen keinen Beweises nötigen Grundsatz
an: alles, was außer dem guten Lebenswandel
der Mensch noch tun zu können vermeint, um
Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes.“ ( Viertes
Stück, 2.Teil, § 2, erster Satz; Zeichensetzung
behutsam modernisiert) Ein starker Text mit
starken Worten! Geleitet vom Idealbild einer
gereinigten Vernunftreligion prangert Kant
all das als „Religionswahn“ (!) und „Afterdienst Gottes“ (!) an, was über den guten Lebenswandel hinausgeht, wie etwa die
Beschneidung. In der Tat: ist es nicht absurd
sich vorzustellen, der erhabene Schöpfer aller
Dinge wolle geehrt werden durch die blutige
Amputation der männlichen Vorhaut, die er
doch selber in seiner grenzenlosen Weisheit
und Güte geschaffen hat?
Die Initiationsriten der drei abrahamitischen
Religionen, Taufe und Beschneidung, sind archaische Relikte der Zwangsmissionierung.
Im kindlichen Zustand der Hilflosigkeit und
Unmündigkeit werden massenhaft Mitglieder zwangsrekrutiert, ein Vorgang, den kein
Rechtsstaat dauerhaft tolerieren kann. Auch
unbeschnitten und ungetauft können wir guten Gewissens, guten Muts, mit guter Laune
und mit gutem Erfolg durchs Leben gehen. Um
ein sinnvolles Leben zu führen, brauchen wir
andere Initiationshelfer: ein
liebevolles und bildungsfreundliches
Elternhaus,
dessen anfängliche Erziehung in eine lebenslängliche
Selbsterziehung mündet.
Dr. Dr. Joachim Kahl
Marburg im August 2012
PODIUMSDISKUSSION Religiöse Knabenbeschneidung – eine Körperverletzung?
Altlandesrabbiner Dr. Joel Berger (Jüdische
Gemeinde), Hussein Hamdan (Islamwissenschaftler), N. N. (Evangelische Kirche), Dr. Dr.
Joachim Kahl (Theologe, Philosoph) sowie ein
Stuttgarter Kinderchirurg sind geladen, um
ihre Standpunkt darzulegen und vorurteilsfrei
voneinander lernen zu können.
Mittwoch, 28. November 2012 Die Moderation dieser
spannenden Veranstaltung,
zu der wir Sie hiermit herzlich einladen wollen, übernimmt Andreas Henschel,
Geschäftsführer der Humanisten Württemberg.
19 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14
PODIUMSDISKUSSION Beschneidung
mit Religionsvertretern und Dr. Dr. Kahl
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
HVD unterstützt Moratorium in der Diskussion um Beschneidungen
Verbandsübergreifende Petition wirbt für sachliche Debatte statt Schnellschuss-Politik.
Der Humanistische Verband Deutschlands unterstützt eine aktuelle Petition an
den Deutschen Bundestag, die ein zweijähriges Moratorium und die Einrichtung eines
Runden Tisches in der Diskussion um die
Beschneidung von einwilligungsunfähigen
Jungen fordert.
„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, zunächst für zwei Jahre keine gesetzlichen Schritte zur Legalisierung der nichttherapeutischen Beschneidung von Jungen
in Deutschland zu ergreifen“, heißt es in der
Petition Nr. 26078, die auf Initiative der Deutschen Kinderhilfe bereits vor einigen Wochen
beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zur Zulassung eingereicht und trotz
breiter zivilgesellschaftlicher Unterstützung im
Vorfeld schließlich vom Petitionsausschuss abgelehnt wurde.
Die Ablehnung wurde damit begründet,
dass es bereits zwei Petitionen gebe, die jeweils ein generelles Verbot bzw. eine generelle
Erlaubnis der rituellen Beschneidung von ein-
willigungsunfähigen Jungen fordern.
Gegen die unnötigerweise vorschnelle Zuspitzung auf diese zwei diametral entgegengesetzten Ziele hatte sich auch der Humanistische Verband Deutschlands ausgesprochen und für eine Unterstützung der Petition
Nr. 26078 geworben, welcher sich zahlreiche
weitere Vereine und Verbände angeschlossen
haben, darunter der Berufsverband der Kinder
und Jugendärzte e. V., der Bund Deutscher
Kriminalbeamter, MOGIS e. V. (Verband Betroffener sexuellen Kindesmissbrauchs), die Neue
Richtervereinigung, der Bundesverband TERRE
DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.
V., MANNdat e. V. – geschlechterpolitische Initiative, der Deutsche Pflegeelternverband e. V.
und zahlreiche Einzelpersonen aus den Bereichen Recht, Medizin, Kinder- und Jugendhilfe. Die Petenten der Petition Nr. 26078 bilden
ein sach- und vernunftorientiertes Netzwerk
ab, das die besondere Verantwortung aus der
deutschen Geschichte, die Religionsfreiheit,
die Integration jüdischen und muslimischen
Lebens in Deutschland und die Verpflichtung
unseres Staates und unserer Gesellschaft auf
Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention
fest im Blick hat.
Der Deutsche Bundestag solle daher die
Einsetzung eines Runden Tisches mit Sachverständigen der betroffenen Religionsgemeinschaften und Fachgebiete beschließen,
um das Thema Beschneidung wissenschaftlich
fundiert zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten, welche alle Interessen, vor allem aber
die Belange des Kindeswohls, berücksichtigt.
Mit der Veröffentlichung der Petition Nr.
26078 auf einer eigens erstellten Petitionsplattform soll nun die Möglichkeit gegeben
werden, Solidarität mit den betroffenen Kindern und die Forderung nach einer Versachlichung und Entschleunigung der Debatte öffentlich zu dokumentieren. Hier geht es zur Petition: https://epetitionen.
bundestag.de/petitionen/_2012/_07/_23/Petition_26078.mitzeichnen.html
Rundschreiben des hvd vom 12.9.2012
PHILOSOPHISCHER GESPRÄCHSKREIS Perspektiven auf Gerhart Hauptmann
Hauptmanns Werk kann unter sehr unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet
werden. Verabschiedet das naturalistische
Frühwerk die bürgerlich-klassische Auffassung
von einem selbstbestimmten und vollendungsbegabten Individuum zugunsten gesellschaftlicher Prägungen, so werden die späteren
Werke wesentlich gekennzeichnet durch eine
subtile psychoanalytische Durchdringung. Es
sind nun weniger soziale Faktoren als vielmehr
die seelischen Verwerfungen inmitten irrationaler Leidenschaften, die das Menschenbild in
Hauptmanns Werk bestimmen.
Dabei sind kulturgeschichtliche Strömungen
wie die aufkeimende Psychoanalyse Sigmund
Freuds oder der Symbolismus
genauso bedeutsam wie
die epochalen Werke wichtiger Zeitgenossen: Friedrich Nietzsches Philosophie
des Dionysischen, Arthur
Schnitzlers Diagnosen gestörter Geschlechterbezie-
hungen, Thomas Manns filigrane Seelenkunde, aber auch der psychodramatische Wahn
Salomes und Elektras in den gleichnamigen
Opern von Richard Strauss stehen in diesem
Kontext.
Hauptmanns Aufstieg zum literarischen
Repräsentanten der bürgerlichen Kultur (Literaturnobelpreis etc.) und seine spätere Einvernahme durch die Nationalsozialisten ergänzt
das widerspruchsvolle Bild eines zutiefst ambivalenten Künstlers.
Mittwoch, 14. November 2012 19 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14
PHILOSOPH. GESPRÄCHSKREIS Hauptmann
mit Peter Machauer
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
G. Hauptamann, Ölgemälde von Lovis Corinth
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„Multikulti auch im Sterben“ – die erste humanistische Hospizinitiative in Stuttgart
Als einziges konfessionsfreies Hospiz in
Stuttgart bietet die ambulante humanistische
Hospizinitiative der Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Stuttgart und der Humanisten Württemberg
eine Begleitung Sterbender ganz ohne religiösen Hintergrund an. Am 24. Mai feierten
im Humanistischen Zentrum Stuttgart acht
Hopizbegleiter ihren Abschluss des zweiten
Kurses zur humanistischen Sterbebegleitung.
HOSPIZBEGLEITER SEIN
„Selbst da, wo in unserer Gesellschaft der
Tod als Erlösung empfunden wird, bezieht
sich diese Erlösung in der Regel nur auf Erlösung von Leid, das der Sterbende nicht mehr
tolerieren möchte oder kann. Sterbehilfe in
dieser Situation ist Sterbebegleitung und dient dazu,
dass der sterbende Mensch
in seinem Leid nicht alleine
bleibt.“ Mit diesen Worten
des Vizepräsidenten des Humanistischen Verbands, Erwin
Kress, fasst Andreas Henschel,
Geschäftsführer der Humanisten Württemberg, zumindest einen Teil der Grundsätze
humanistischer Hospizarbeit
in seinem Grußwort zusammen. Insbesondere in dieser
verletzlichen Situation sollten demnach „Selbstbestimmung und Fürsorge“ Basis
für jede Sterbebegleitung sein, betont Andreas Henschel. Doch gerade diese Selbstbestimmung im Glauben findet nicht immer die
nötige Zustimmung. So berichtet Konstantin
Wecker in seinem eigens für die Veranstaltung
formulierten Grußwort über seine Schwierigkeiten, einen Sponsor für ein neues Hospiz in
Hamburg zu finden. Der politisch aktive Musiker setzt sich schon seit langer Zeit für die humanistische Hospizbewegung ein, die im Sterben stets den Fokus auf das Diesseits richtet.
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Welche Voraussetzungen muss ich
erfüllen, um mich als Hospizbegleiter/
in für die humanistische Hospizinitiative
ausbilden zu lassen?
Interesse an Menschen samt einer gewissen
Grundempathie, die sich im Laufe des Kurses
weiterentwickelt und die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit.
Wie ist der Ablauf des Kurses?
Der neue Kurs umfasst Fortbildungsabende, Exkursionen, ein Praktikum und ein Schulungswochenende. Schwerpunkt im Kurs sind
Ein Jenseits, gar ein Paradies, ist für humanistische Sterbebegleitung erst einmal irrelevant.
Auch bei der Arbeiterwohlfahrt, die bundesweit verschiedene Dienste für ältere Menschen
anbietet und in Stuttgart einen ambulanten
Pflegedienst sowie drei stationäre Pflegeeinrichtungen betreibt, wurde der Mangel an
einer Alternative zur kirchlichen Sterbebegleitung erkannt. Um konfessionsfreie Menschen
in ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung
auch im Sterben zu unterstützen, ergriff man
hier im Jahr 2009 die Initiative und kam auf
die Humanisten Württemberg zu: Gemeinsam
sollte die erste humanistische Hospizinitative
in Stuttgart verwirklicht werden.
Abschluss des zweiten Kurses zur
humanistischen Sterbebegleitung
Bereits im März 2010 wurden erstmals in
Stuttgart ehrenamtliche Mitarbeiter in die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen, die
eine konfessionsfreie und humanistisch ausgerichtete Sterbebegleitung wünschen, ausgebildet. Bis dahin wurden sämtliche Hospizdienste
in Stuttgart von Seiten religiöser Trägerschaft
angeboten. Neben den beiden stationären Ein-
die humanistischen Aspekte des Lebens und
des Sterbens. Während des Kurses wird man
sich auch persönlich mit dem eigenen Sterben
auseinandersetzen.
Wie hoch ist die Kursgebühr?
Es werden keine Kursgebühren erhoben.
Wie werden die Hospizbegleiter später eingesetzt?
Die ausgebildeten Sterbebegleiter werden
später im stationären und häuslichen Umfeld
der Patienten eingesetzt. Der Zeitaufwand ist
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richtungen in kirchlicher Trägerschaft, gibt es
hier eine Vielzahl ehrenamtlicher Hospiz- und
Sitzwachengruppen, die ebenfalls aus einem
religiösen Umfeld entstammen. Dabei sind nur
noch ca. 50 % der Bevölkerung einer Kirche
angehörig und viele Sterbende und deren Angehörige würden wohl dementsprechend eine
konfessionsfreie Begleitung bevorzugen.
hospizliche Versorgung
unbefriedigend
Es sei wichtig gewesen, das Stuttgarter Hospizangebot um ein konfessionsfreies Hospiz zu
ergänzen, meint Dr. Gabriele Will im Anschluss
an den offiziellen Teil der Veranstaltung. Die Kinderärztin
ist Mitglied des Vorstands der
Humanisten Württemberg und
hat selbst am zweiten Kurs der
humanistischen Hospizinitiative teilgenommen. „Zu einem
selbstbestimmten Leben gehört es dazu, selbstbestimmt
im Sterben zu sein,“ bekräftigt
sie. „Selbstverständlich: Multikulti auch im Sterben,“ bringt
es Peter Schmidt, einer der Teilnehmer des ersten Kurses, auf
den Punkt. Er und die anderen
Teilnehmer hatten zuvor dem
zweiten Kurs Wünsche für die
zukünftige gemeinsame Hospizarbeit mit auf
den Weg gegeben. Man freut sich über die zusätzlichen Unterstützer.
Innerhalb der letzten Jahre ist die Zahl der
durch Hospizdienste begleiteter Sterbender
rapide angestiegen: Allein in Stuttgart waren
es 1999 noch weniger als 500, im Jahr 2007
dann schon etwa 1000. Immerhin ist mittlerweile auch die Zahl der ambulanten Hospizund Palliativdienste von 451 im Jahr 1996 auf
1500 im Jahr 2008 bundesweit gestiegen.
dabei sehr unterschiedlich. Teilweise wird die
Betreuung Einzelner zwischen mehreren Hospizbegleitern aufgeteilt.
Wann beginnt der nächste Kurs?
Der nächste Kurs beginnt im Frühjahr 2013.
Wo kann ich mich für diesen Kurs
anmelden?
InteressentInnen melden sich bitte bei
Andreas Henschel in der Geschäftsstelle der
Humanisten Württemberg, (0711) 6493780
oder per E-Mail bei [email protected]
kenhaus kam und den Ärzten selbst nur noch
schwer vermitteln konnte, dass sie einfach in
Ruhe sterben wolle. „Im Vergleich zu Angehörigen hat man als Fremder eine gewisse Distanz, die einen schützt,“ meint er dazu.
„In der humanistischen Weltsicht steht das
Diesseits im Mittelpunkt,“ erklärt
Gabriele Will. „Für
uns gibt es keine Heilsversprechung“. Dennoch
gebe es auch eine
weltliche Spiritualität, die es den
humanistischen
Hospizbegleitern
ermögliche, die
Fotos: Jens Volle
Doch laut einer Studie der Deutschen HospizStiftung aus dem Jahr 2009 ist die hospizliche
Versorgung, die Sterbenden ein Stück an Lebensqualität wiedergeben kann, deutschlandweit „weiterhin unbefriedigend“. Die Nachfrage gerade nach einer konfessionsfreien
Sterbebegleitung ist hoch, bestätigt Christoph
Keiper, Projektleiter der AWO: „Die zweite
Gruppe der humanistischen Hospizbegleiter
in Stuttgart ist dringend erforderlich, um die
erste Gruppe zu unterstützen“.
Dass ein Hospizbegleiter – auch oder gerade dann, wenn Angehörige an ihre Grenzen
stoßen – bei der Vermittlung zwischen Arzt
und Patient eine wichtige Rolle einnehmen
kann, weiß Peter Schmidt. Er selbst sah sich in
solch einer Dolmetscherposition, als eine Frau,
die er vor einigen Monaten betreute, ins Kran-
persönlichen Bedürfnisse der Sterbenden und
ihrer Angehörigen zu erspüren. Wichtig für die
humanistische Hospizarbeit sei es, sich mit der
eigenen Vergänglichkeit auseinandergesetzt
zu haben, betont Will. „Denn es ist die große
Kränkung, alt und gebrechlich zu werden und
sterben zu müssen.“ Diese Auseinandersetzung hiermit, da sind sich die humanistischen
Hospizbegleiter alle einig, ist in jedem Falle
eine Bereicherung für das eigene Leben.
Und so war es kaum eine Überraschung,
dass ob solch eines ernsten Themas dieser
Abend dennoch voller Lebensfreude war. Besonders dazu beigetragen hat Wilma Heuken
mit ihrer atmosphärischen Akkordeon-Musik.
Die Künstlerin trug unter anderem selbst vertonte Gedichte von Mascha Kaleko vor. Sie
hatte sich gerade deren lebenslustige Werke
dafür ausgesucht und gab ihr Können auch
nach den Grußworten als stimmungsvolle Begleitmusik zum Besten. Auch die ehrenamtlichen Helferinnen sorgten sich ums Wohlbefinden aller Gäste. Bei Finger Food in Bio-Qualität und Stuttgarter Wein nutzte man bis spät
abends die Möglichkeit zu ungezwungenem
Austausch im Humanistischen Zentrum.
Julia von Staden
Humanistische Totengedenkfeier 2012
Gemeinsame Auftaktveranstaltung für den
im kommenden Frühjahr geplanten Kurs ist
unsere Humanistische Totengedenkfeier.
Nachdem in den letzten Jahren trotz interessanter Vorträge, unterschiedlicher zum
Thema passender Ausstellungseröffnungen
und immer höchsten Ansprüchen genügender
musikalischer Umrahmung die Zahl der Besucher an unserer traditionell morgendlichen
Feier zum Totengedenken stark rückläufig
wurde, wollen wir es in diesem Jahr einmal
ganz anders probieren. Neben der Ehrung der
Verstorbenen und einer wie immer vorzüglichen musikalischen Begleitung durch Elena
Benditskaja am Klavier und Jonathan Schirmer
am Cello werden wir diesmal die AUTOREN-
LESUNG 100 Jahre 'Der Fuhrmann' (Körkarlen)
des Dramatikers, Schauspielers und Regisseurs
Gerald Friese erleben, der aus seinem jüngsten
Theaterstück „Der Fuhrmann des Todes” nach
einer Erzählung der Nobelpreisträgerin Selma
Lagerlöf (Erstveröffentlichung 1912) liest. Im
Buch geht es um die dramatische Szenen einer
Nahtod-Erfahrung in der Silvesternacht. Der
Autor vergleicht in einer außergewöhnlichen
Performance Passagen aus
seinem Stück und der literarischen Vorlage. Das Thema Nahtod-Erfahrung erregt zunehmende Aufmerksamkeit – immer mehr Menschen trauen
sich, über ihre Erlebnisse
zu erzählen – und ist seit Jahren Gegenstand
wissenschaftlicher Forschung. Auch im Kino ist
die Frage nach dem, was sich beim Tod eines
Menschen ereignet, schon angekommen („Hereafter" mit Matt Damon).
Nun endlich steht dies bedeutende Thema
auch für die Bühne bereit und wir wollen uns
innerhalb unserer Humanistischen Totengedenkfeier damit beschäftigen.
Sonntag, 25. November 2012 16 Uhr, Humanistisches Zentrum Stuttgart,
Mörikestraße 14
TOTENGEDENKFEIER mit Performance
mit Gerald Friese
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
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V E R A N S T A L T U N G E N
2012
Oktober
Dienstag, 2. Oktober
Sa., 27. + So., 28. Oktober
Sonntag, 25. November, 16 Uhr
Feldenkrais-Herbstkurs I
Leitung Knut Störmer
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
An 12 Abenden im Herbst führt Knut Störmer
seinen Feldenkraiskurs fort. Auch Anfänger
sind jederzeit herzlich willkommen. Kosten:
145 € pro Teilnehmer, für Mitglieder 135 €.
Feldenkrais-Wochenendkurs:
„Alles atmet – Alles bewegt”
Leitung Knut Störmer
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Sa., 10 – 17 Uhr, So., 10 – 13 Uhr
Atmen ist eine komplexe Bewegung – wir
wollen nicht den Geist überlasten, sondern
wieder zur Einfachheit zurückkehren. Kosten:
140 €, für Mitglieder 130 € . Anmeldungen
bitte bei Knut Störmer, (0711) 6408415
Totengedenkfeier 2012 „Der Fuhrmann
des Todes“
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Musikalische Umrahmung: Elena Benditskaja
(Klavier) und Jonathan Schirmer (Cello); Theatralische Lesung mit Gerald Friese nach einer
Erzählung von Selma Lagerlöf (siehe S. 5).
Mittwoch, 3. Oktober, 19 Uhr
Chorprobe Avanti Comuna Kanti
Leitung Lena Spohn
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Auch am Tag der Deutschen Einheit proben
wir. Wenn Sie Lust zum Mitsingen haben, erfragen Sie die Chortermine für dieses Quartal
bitte bei Caroline Herre, (0711) 6152098
Donnerstag, 4. Oktober
Feldenkrais-Herbstkurs II
Leitung Knut Störmer
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
An 12 Abenden im Herbst führt Knut Störmer
seinen Feldenkraiskurs fort. Auch Anfänger
sind jederzeit herzlich willkommen. Kosten:
145 € pro Teilnehmer, für Mitglieder 135 €.
Samstag, 6. Oktober, 12.00 Uhr
JuHu-Treffen: Kart fahren
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Nach gemeinsamen Mittagessen, geht’s auf
die Kartbahn. Anschl. evtl. Bummel über den
Cannstatter Wasen. Kosten: 35 € p. P.
Do., 11. bis Mo., 15. Oktober
VERBANDSREISE Istanbul
Leitung: Andreas Henschel
Die angemeldeten Teilnehmer treffen sich am
11.10. um 9.30 Uhr im Terminal 1 des Stuttgarter Flughafens vor den Check-In-Schaltern
von Turkish Airlines. Planmäßige Rückkehr ist
am Montag, 15. Oktober um 21.30 Uhr.
Sonntag, 21. Oktober, 16 Uhr
Herbstfest mit Jazz-Konzert und
Vernissage
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Es spiel die Frauenband WitchCraft zur Eröffnung der Bilderausstellung 6. Wand – Wahrnehmung, Irritation, Auflösung von Christiane
Winkler & Elke Martin (s. auch Seite 10/11).
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Mittwoch, 31. Oktober, 15 Uhr
Senioren- und Freundeskreis
Leitung: Heidi und Walter Tannert
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Nach dem Kaffeetrinken sehen wir heute auf
der großen Leinwand im Saal den zugleich
bedrückenden wie auch mutmachenden Film
„Überwindungen“, der von Depressionen
im Seniorenalter handelt.
November
Freitag, 9. bis Sonntag, 11. November
Start am Freitag, ca. 19 Uhr
Juleica- Ausbildung
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Mit den Nürnberger JuHus setzen wir die Jugendleiterausbildung fort. Neueinsteiger bitte
bald anmelden. Programm: Ersthelferausbildung sowie juristische Fragen zum Thema
Jugendarbeit. Weitere Infos sowie Kosten
etc. auf Anfrage in der Geschäftsstelle.
Samstag, 10. November, 18 Uhr
Vorbereitungstreff Jugendfeier 2013
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Leitung: Petra Häneke/Andreas Henschel
Kennenlernen und erste Terminabsprachen
stehen im Mittelpunkt. Weiter besprechen wir
Wünsche und Vorstellungen zu den weiteren
Vorbereitungen. Anmeldung bitte bis 1.11.
in der Geschäftsstelle, (0711) 6493780.
Mittwoch, 14. November, 19 Uhr
PHILOSOPHISCHER GESPRÄCHSKREIS
Perspektiven auf Gerhart Hauptmann
mit Dr. Peter Machauer, Lichtenstein
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Zu Leben und Werk des berühmten Repräsentanten bürgerlicher Literatur (s. S. 3)
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
Mittwoch, 28. November, 19 Uhr
Podiumsdiskussion „Religiöse Knabenbeschneidung – eine Körperverletzung?
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Welchen Stellenwert hat die religiöse Knabenbeschneidung für das Judentum und den
Islam und wie geht die moderne Gesellschaft
mit archaischen Traditionen um? (s. Seite 3)
Dezember
Sonntag, 2. Dezember , 16 Uhr
Buchvorstellung / Lesung
Homezone – Ausflüge in die fremde Nähe
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Mit Ingeborg Gleichauf. Im Anschluss Umtrunk und Gespräch mit der Autorin sowie
Verkauf und Signatur des Buches (s. Seite 7).
Sonntag, 9. Dezember, 15 Uhr
Wintersonnwendfeier Zuffenhausen
AWO-Begegnungsstätte, Lothringer Str. 13 A
Wintersonnwendfeier des Ortsverbandes
Zuffenhausen-Stammheim-Neuwirtshaus.
Gäste willkommen! Ansprache, Musik,
Textbeiträge, Filme und Gespräche. Für die
Kinderbescherung bitte bis Anfang Dezember
telefonische Angabe zu Namen und Alter der
Kinder bei Walter Tannert, (0711) 875563.
Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr
Humanistische Wintersonnwendfeier
im Humanistischen Zentrum Stuttgart
Ansprache: Andreas Henschel; Musikalische
Umrahmung: Elena Benditskaja. Nach traditioneller Kaffee- und Kuchentafel hören wir
kuriose Geschichten und unerhörte Klänge.
Samstag, 22. Dezember, 10.30 Uhr
Philosophisches Café der Anstifter
Mit Philosoph Boris Wandruszka
Hegelhaus Stuttgart, Eberhardstraße 53
Eintritt 8 € inkl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf
(siehe auch Seite 11).
BUCHVORSTELLUNG »Homezone« Ausflüge in die fremde Nähe
Die Autorin Ingeborg Gleichauf liest
aus ihrem jüngst erschienenen Buch
über die erstaunlichen Momente, in
denen sich Heimat offenbart. Auf
verschiedentliche, manchmal ziemlich
skurrile Weise basteln Menschen an
einem Nest, einem Zuhause. Für sich
selbst oder für andere. Unterwegs zu
solchen Möglichkeitsweisen von »Heimatgefühl« begegnen uns in diesem
Buch »Homezone« ganz »normale«
Menschen: Bestatter, Dichterwitwen,
Mütter und auch Schriftsteller. Sie
durchqueren Landschaften zu Fuß
oder im Zug, sie sitzen auf Bäumen, sie zählen
die Sterne. Und wir erleben lesend und staunend lauter »Exkursionen in die Nähe«.
Ein paar Zeilen zur Probe:
»Auch ein Heimatloser kann ein Zuhause
haben, an einem Ort, an mehreren, in einer
Stadt, einem Haus, einer Landschaft, im Wald,
am Meer, im Telefonhäuschen, auf dem Balkon, im Weltall, in einer Musik, in einem Bild,
in einem Gedicht, im Leben eines anderen
Menschen. Wo ich zuhause bin, braucht nicht
meine Heimat sein und die Sehnsucht nach der
Heimat ist nicht identisch mit dem Wunsch, ein
Zuhause zu haben.«
»Die Dinge des Alltags sind sprechend,
sprechender als manch kluger Satz. Dass ein
wichtiges Utensil des mobilen Menschen im
Namen so etwas wie Heim, Zuhause, Heimat
Impressum
Die Humanistische Rundschau erscheint vierteljährlich als Organ der Humanisten Württemberg
Redaktion: Andreas Henschel
Lektorat: Walter Tannert
Layout: www.monikalehmann.de
Druck: frechdruck, Stuttgart
Die veröffentlichten Beiträge stellen nicht in
jedem Fall die Meinung des Verbandes dar.
DIE HUMANISTEN WÜRTTEMBERG
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Freireligiöse Landesgemeinde
Mörikestraße 14 · 70178 Stuttgart
Geschäftsführung: Andreas Henschel, M. A.
(0711) 6493780
Fax (0711) 6493886
(Bitte nutzen Sie unseren Anrufbeantworter)
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.dhuw.de
Girokonto 2493529 bei der
BW-Bank (BLZ 60050101)
Vorstandssprecher:
Dr. Gabriele Will, (07152) 948093
Walter Tannert, (0711) 875563
Ingeborg Gleichauf:
»Homezone« Ausflüge in die
fremde Nähe. Geschichten
Klöpfer & Meyer, Tübingen 2012
200 Seiten, gebunden, 18,90 €
Hannah Arendt (dtv 2000)
Was für ein Schauspiel! Porträts
deutschsprachiger Dramatikerinnen
des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. (aviva 2003)
ISBN 978-3-86351-039-8
Ich will verstehen.
Geschichte der Philosophinnen.
hat, zeigt, wie wichtig
(Reihe Hanser 2005)
es offenbar ist, auch
Sein wie keine andere. Simone de Beauvoir.
den mobilen Menschen (Reihe Hanser 2007)
nicht zum heimatlosen
Worte mir nach. Acht Dichterinnen und ihr
Nomaden machen zu Leben. (Reihe Hanser 2008)
wollen, der nirgendwo
Denken aus Leidenschaft. Acht PhilosophinRuhe findet: homezone, nen und ihr Leben. (Reihe Hanser 2008)
das ist der Bereich, in dem jemand auf seinem
Heimatkunde Schwarzwald (Hoffmann und
Mobiltelefon, unter einer Festnetznummer zu Campe 2009)
erreichen ist. Es gibt also offenbar Zonen der
Jetzt nicht die Wut verlieren. Max Frisch Eine
Ruhe im ruhelosen Heute. Oder: Man tut so, Biografie. September 2010 (Nagel & Kimche)
als gäbe es diese Zonen.«
Jetzt nicht die Wut verlieren. Max Frisch.
Ingeborg Gleichauf wurde am 20. Juli 1953 Eine Biografie. Überarbeitete Neuauflage. Erin Freiburg geboren und wuchs in Neustadt/ scheint März 2013 bei Reihe Hanser dtv.
Schwarzwald auf. Nach dem Abitur studierte
Für „Sein wie keine andere“ hat die Autosie Philosophie und Germanistik in Freiburg rin den Preis der Jungen Kritiker Wiens 2008
und schloss dieses Studium mit dem Staatsex- erhalten.
amen ab. Nach ihrer Heirat
und der Erziehung von drei
Sonntag, 2. Dezember 2012 Töchtern promovierte sie
16 Uhr, Humanistisches Zentrum Stuttgart,
schließlich über Ingeborg
Mörikestraße 14
Bachmann und ist seither
LESUNG/BUCHVORSTELLUNG
freie Autorin und Dozentin
mit Ingeborg Gleichauf
in der Erwachsenenbildung.
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Weitere Veröffentlichungen:
Mitteilungen
Wir gratulieren zur Hochzeit
Tobias und Melanie Scheitza geb. Heß ·
Leinfelden-Echterdingen
Dominic und Maria Richter · Pforzheim
Wir gedenken unserer Toten
Mathilde Käss · Benningen
Rudolf Heinel · Kornwestheim
Frieda Münderle · Stuttgart-Wangen
Else Fischer · Esslingen
Hildegard Gross · Stuttgart-Botnang
Elisabeth Bonz · Leonberg
Josef Diessner · Aidlingen
Margot Fitterling · Stuttgart-Bad Cannstatt
Elfriede Franz · Stuttgart-Zuffenhausen
Hildegard Gruber · VS-Schwenningen
Renate Weißer · Winterbach
Zur Vermeidung von Terminüberschneidungen bitten wir um Rücksprache vor
Festlegung von Terminen für Namensfeier,
Hochzeit oder Trauerfeier, an denen ein
Sprecher unseres Verbandes die Zeremonie
leiten bzw. die Ansprache halten soll.
Anmeldung Jugendfeier 2013
Wir bitten die Eltern der Kinder, die im nächsten Jahr an der Jugendfeier/Jugendweihe unseres Verbandes teilnehmen wollen, sich bis
spätestens 1. November in unserer Geschäftsstelle zu melden! Den Termin fürs erste Vorbereitungstreffen finden Sie im Veranstaltungskalender. Gerne können Sie auch beiliegende
Postkarte zur Anmeldung benutzen.
Mitgliedsbeiträge 2012
Die meisten Mitglieder haben ihre Beiträge für
dieses Jahr entweder selbst überwiesen oder
sie wurden per Lastschrift von uns eingezogen. Doch der/die eine oder andere ist noch im
Rückstand und wir möchten Sie herzlich bitten, den von der Landesversammlung festgelegten Mindestbeitrag 2012 von 50 € für die
Einzelmitgliedschaft beziehungsweise 75 € für
die Familienmitgliedschaft nun zu überweisen.
Bei bis 1. November 2012 noch ausstehenden Zahlungen werden wir uns erlauben, ein
Mahnschreiben zu schicken.
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
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WANDER- UND KULTURREISE 2013 „Fränkisches Seenland/Naturpark Altmühltal“
In Mittelfranken, 50 km südlich von Nürnberg, erstreckt sich inmitten einer reizvollen
Hügellandschaft zwischen Gunzenhausen im
Westen und Kelheim im Osten ein von Menschenhand erschaffenes Seengebiet, durch das
sich in zahlreichen Schleifen und Bögen die
Altmühl windet und mit idyllischen Seitentälern, bizarren Felsformationen, weiten Feldern
auf der Jura-Hochfläche, dichten Wäldern und
sonnigen Wiesen eine der faszinierenden Naturlandschaften bildet sowie den zweitgrößten
25. bis 30. September 2013 Fränkisches Seenland/Naturpark Altmühltal
WANDER- UND KULTURREISE
ab 350 €/Person
Naturpark Deutschlands darstellt. Hierhin werden wir im nächsten Jahr vom Mittwoch, 25.
bis Montag 30. September 2013 unsere
Wander- und Kulturreise unternehmen.
Stilvoll logieren werden wir in der HotelBurg Abenberg, von wo aus wir unsere täglichen Wander- bzw. Besichtigungstouren unternehmen. Am Abend erwartet uns dann auf
unserer Burg entweder ein Fränkisches Menü,
ein italienisches Buffet, ein Rittermahl im Gewölbekeller, ein Barbeque-Grillabend sowie
ein Fondue-Abend je nach
Wetter, Wunsch und vorheriger Absprache.
Kosten
Bei individueller Anreise
mit dem PKW (wenn möglich in Fahrgemeinschaften,
Anreise mit dem Zug ist
natürlich auch möglich, nur brauchen wir für
unsere Ausflüge auch genügend Kraftfahrzeuge) betragen die Kosten für Unterkunft, Halbpension (Frühstück und Abendessen, exklusive Getränke) sowie Organisationspauschale
im Einzelzimmer 80 €/pro Nacht und Person
(gesamt 400 € pro Person), im Doppelzimmer
70 €/pro Nacht/pro Person (gesamt 350 € pro
Person).
Anmeldungen
können ab sofort schriftlich oder telefonisch
in der Geschäftsstelle erfolgen. Anmeldeschluss ist der 1. Mai 2013. Eine ausführliche Reiseaus- und -beschreibung erfolgt in der
nächsten bzw. übernächsten Ausgabe dieser
Humanistischen Rundschau (1. bzw. 2. Quartal 2013).
Bitte merken Sie sich den Reisetermin in
Ihrer Jahresplanung 2013 vor!
Überwindungen – Ein Film über Depressionen im Seniorenalter
Die Volkskrankheit Depressionen betrifft alle
Altersgruppen, aber gerade ältere Menschen
leiden unter einer großen Scham, innere Nöte
auszusprechen. Der Weg zur professionellen
Hilfe erfordert sehr viel Überwindung. In diesem 80-minütigen Dokumentarfilm erzählen
drei Betroffene, wie sie diesen Schritt erfolgreich bewältigt haben.
Norbert ist 63 Jahre alt und ist manischdepressiv. Bis vor acht Jahren hat er sich mit
exzessivem Alkoholkonsum betäubt. Obwohl
er mit seiner Erkrankung stets offen umgegangen ist, hat er erst sehr spät den Weg zur
Mittwoch, 31. Oktober 2012 15 Uhr im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14
SENIOREN- UND FREUNDESKREIS
Film: Überwindungen
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Therapie gefunden. Inzwischen hat er gelernt,
seine manischen und depressiven Phasen
wahrzunehmen. Ein Großteil seiner Energie
fließt in die Selbsthilfearbeit. In der Beratung
und Begleitung depressiver Menschen hat er
seinen Lebensinhalt gefunden.
Frauke ist 71 und hat gerade einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik beendet. Immer wieder fällt sie in tiefe Depressionen, aus
denen sie ohne fachliche Unterstützung nicht
herauskommt. Die Ursachen reichen bis in ihre
Kindheit zurück. Hinzu kommt eine traumatisierende Trennungsgeschichte. Einerseits ist
sie sehr aktiv, schreibt, malt
und ist vielfältig engagiert,
gleichzeitig leidet sie unter
quälender Einsamkeit. Doch
seit ihrem letzten Klinikaufenthalt hat sie das Gefühl,
dass so etwas wie Heilung
doch möglich erscheint.
Gisela ist 72 und lebt allein in einer sehr
bunten Wohnung. Blumen und fröhliche Farben sind ihr sehr wichtig. Diese Dinge symbolisieren, dass sie es geschafft hat, sich in das
Leben zurück zu kämpfen. Ihr Leidensweg
begann vor 30 Jahren, als sich ihr Mann das
Leben nahm – bis heute hat sie keine Antwort
darauf, warum er das getan hat. Erst viele
Jahre später traten Anzeichen einer schweren
Depression auf. Nach einem längeren Klinikaufenthalt hat sie angefangen, sich in ihrem
Viertel zu engagieren, besucht regelmäßig
ein Nachbarschaftsheim und beteiligt sich an
Kunstprojekten. Oft ist sie noch sehr traurig,
aber sie hat sich für das Leben entschieden.
Der Film macht Mut, weil er Menschen zeigt,
die trotz schrecklicher Traumatisierungen das
Leben anpacken und gestalten. Sie überwinden sich und erzählen von großer seelischer
Not. Sie geben nicht auf, die tückische Krankheit Depression überwinden zu wollen.
und Küchenkräfte einen Verkündigungsauftrag und müssen sich den Theologien ihrer Arbeitgeber verpflichten. Wer dies nicht tut, wird
entlassen. Der Titel bezieht sich auch auf den
Arbeitsdruck, dem Arbeitnehmer bei Kirchenunternehmen ausgesetzt sind. Gewerkschaften sind die Hände gebunden. Streiks werden
untersagt und innerbetriebliche Interessenvertretungen stoßen auf Widerstand. Dagegen
regt sich zunehmend Widerstand.
+ Beschneidung
+ Gleichberechtigung + Kinderflaute bei Säkularen + Plädoyer
für eine säkularhumanistische Kultur + Rechtspopulismus + Bundeswehr + Weltuntergang 2012 +
Kinder- und Jugendliteraturpreisanwärter
diesseits 3/2012
„Anständig arbeiten“ ist Titel der aktuellen
Ausgabe von diesseits. Es geht um den religiös
definierten Anstand, den die kirchlichen Arbeitgeber in ihren Einrichtungen durchsetzen
wollen und damit Nicht- und Andersgläubige
diskriminieren. Sie bedienen sich am kirchlichen Arbeitsrecht, das einen besonderen Tendenzschutz einräumt. Allerdings legen Diakonie, Caritas & Co. diesen Tendenzschutz weit
aus. Plötzlich haben selbst Ärzte, Putzfrauen
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HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
Heiligenwege im Stuttgarter Wildpark
am halben Mantel sofort zu erkennen), und
sich „mit seinem Glaubenszeugnis, seinem
Leben und seinem Wirken auseinander zu
setzen“!
So könne der Martinsweg zur „Spurensuche“ werden: „nach den Spuren des Hl. Martin, aber mehr noch, nach den Spuren Gottes
in unserem Leben“.
Wieder zurück aus diesen „Schwindelhöhen“ und auf festem Boden gelandet, denkt
man vielleicht im gastlichen Bärenschlössle
„diesen Spuren“ weiter nach und fragt sich
jetzt ganz weltlich, ob denn dieses religiöse
Beschildern der Natur überhaupt zulässig ist?
Ob da nicht der schöne Wildpark als billige
Werbefläche missbraucht wird? Zulässig ist
das nicht, denn eindeutig sagt das Waldgesetz u. a., dass unbefugtes Anbringen von
Zeichen, die als Wegweiser dienen, verboten
sind und als Ordnungswidrigkeit mit „Bußgeld“ geahndet werden. Wegweiser zu den
Spuren Gottes sind in diesem Fall noch nicht
privilegiert.
Erschwert wird die Sache, weil der rechtswidrige Zustand als fortgesetzte Handlung
herbeigeführt wurde. Weiterer Erschwerungsgrund: die Ordnungswidrigkeit wurde im Zusammenhang mit der Ausübung eines Berufes
oder Gewerbes begangen.
Wie? Die christliche Kirche sei kein Gewerbe? Obacht, da muss man die Augen öffnen!
Wenn die Nachfrage sinkt, wird geworben.
Längst sind findige Absatzstrategen und Medienpfarrer am Werk, mittels „heiligen Verpackungen“ verstaubte Ladenhüter unters Volk
zu bringen. Wird bald aus dem Erholungswald
ein „Gotteswald“? Hängen bald Heiligenbilder an den Bäumen? Finden Andachten mit
Posaunenchor an den Schießhäuschen statt,
die das Waldfest übertönen?
Mir wird unbehaglich bei dieser „pastoraler
Erneuerungsprozess“ genannten religiösen
Generalmobilmachung, die sich da und dort
zur Zeit deutlich ausbreitet!
Der öffentliche Raum sollte neutrales Gebiet bleiben, das nicht dauerhaft durch weltanschauliche Symbole markiert wird – es
sollten alle Bürger gleiche Wertschätzung
erfahren.
Erich Dengler
Foto: Erich Dengler
Im Stuttgarter Wildpark um Parkseen und
Bärenschlössle wurden jetzt zahlreiche hölzerne Wegschilder mit goldenen Kreuzen an
den Bäumen angenagelt.
Auf Nachfrage beim dortigen Revierförster
S., was das zu bedeuten habe, wusste er, dass
die Zeichen den Weg des hl. Martin weisen
und dass das von der Diözese Rottenburg
ausgehe.
Weiteren Aufschluss über die „neuen Wegweiser“ erhält man im Magazin für die Diözese Rottenburg/Stuttgart, wo es heißt, der neu
gewählte Diözesanrat hätte mit dem Konzept
„Glaubhaft Kirche leben“ dem „pastoralen
Erneuerungsprozess in der Diözese“ zugestimmt und am 15. April hätte der Bischof mit
Eröffnung des Hl. Martinsweges durch das
Bistum die Erneuerung begonnen. Das war
dringend erforderlich, denn die Wundertaten
des Heiligen Martin (im 4. Jahrhundert Soldat
(!), Missionar und Bischof von Tours/Frankreich) drohten in Vergessenheit zu geraten.
Weiter wird in der Schrift dazu eingeladen,
sich mit dem Hl. Martin auf einen „geistlichen
Weg zu begeben“ (nach seiner Exhumierung
Religiöse Generalmobilmachung mitten im Wald
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
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HERBSTFEST Geballte Damen-Power im Humanistischen Zentrum
Jazzkonzert der Gruppe WitchCraft mit
Nicole Metzger, Lindy Huppertsberg,
Angele Frontera und Yelena Jurayeva sowie
Ausstellungseröffnung „Die 6. Wand –
Wahrnehmung, Irritation, Auflösung“ von
Christiane Winkler & Elke Martin
Zum Konzert
„WitchCraft“ – internationale Frauenpower
Seit 2006 besteht die Zusammenarbeit von
Nicole Metzger mit der Kontrabassistin Lindy
Huppertsberg und deren Frauenband „WitchCraft“.
Neue Wege gehen, zeitgemäße Strömungen
aufnehmen, Impulse aus allen Musikrichtungen verarbeiten, die eigenen Wurzeln mit einbeziehen, kreative Möglichkeiten ausschöpfen,
das ist das Wesen von „WitchCraft“.
Mit Nicole Metzger, Lindy Huppertsberg,
der aus Kasachstan stammenden Pianistin
Yelena Jurayeva und der
brasilianischen Schlagzeugerin und Percussionistin
Angela Frontera stehen
vier Ausnahmemusikerinnen auf der Bühne, die
sich gegenseitig durch ihre
unterschiedlichen musikalischen Backgrounds und
Temperamente inspirieren.
In ihrem Repertoire, das
sowohl aus Eigenkompositionen als auch aus eigenwilligen Arrangements
bekannter Songs besteht,
vereinen sie brasilianische
Grooves mit Jazz und europäischen Klassik-Elementen.
Nicole Metzger, Gesang
… zählt zu den großen Stimmen des deutschen Jazz. Mit Projekten wie „Nicole Metzger
sings Gershwin“ sorgte sie über Jahre hinweg
für Aufsehen in der deutschen Jazzszene. Die
Stimme von Nicole Metzger ist facettenreich
und nicht mit einem Wort zu beschreiben. Sie
reicht von bluesig bis soulig, sie ist klar und
wandlungsfähig. Die Sängerin interpretiert absolut stilsicher die großen Jazzsongs; Anleihen
aus Blues und Gospel fließen wie natürlich in
ihren Sound, ebenso wie Anklänge der europäischen Musik. Ihre Stimme wandelt sich von
„Schwarzen Einflüssen“ zu weichen, feinen
Klängen und schlägt mühelos eine Brücke von
der reichen Jazztradition zu unserer heutigen
Musik. Besonders faszinierend ist ihr mitreißender Scatgesang, eine improvisierende,
textfreie Gesangsform, bei der die Stimme als
eigenständiges Instrument zur Geltung kommt.
Nicole Metzger bewegt sich seit langem mit
ihren verschiedenen Bandprojekten auch auf
10
internationalem Parkett. So tourt sie zum Beispiel seit 2002 regelmäßig mit einem amerikanischem Trio, den New Yorker Jazzgrößen
Michael Jefry Stevens (Piano), Joe Fonda (Kontrabass) und Harvey Sorgen (Schlagzeug) durch
die USA und Europa, und war auch schon im
Humanistischen Zentrum zu Gast „That´s what
I want to do“ heißt die neueste, gerade veröffentlichte Scheibe von „Nicole Metzger &
The New York Connection“, die ausschließlich Eigenkompositionen von Stevens, Fonda und Metzger zu Gehör bringt und Publikum und Kritiker gleichermaßen begeistert.
Ihre Zusammenarbeit mit den französischen
Musikern Jean-Yves Jung (Piano), Marcel
Löffler (Akkordeon), Jean-Marc Robin (Schlagzeug) und einem Programm, bei dem Nicole
Metzger mit ihrer „French Connection“ den
Bogen zwischen Chansons und Jazzstandards
spannt, unterstreicht ihren internationalen An-
spruch und ihre musikalische Flexibilität.
Seit 2000 musizieren Nicole Metzger und der
Gitarrist Wesley „G“ miteinander. Die beiden
Musiker überraschen ihr Publikum immer wieder mit neuen Duoprogrammen, bei denen sie
sich gesangliche und musikalische Bälle in gekonnter Weise zuspielen. Zum 10-jährigen Bestehen von „Body & Soul“ veröffentlichten sie
ihre erste gleichnamige CD. 2006 gewannen
sie den 1. Preis beim „Internationalen Duowettbewerb Voice & Guitar“.
Lindy Huppertsberg („Lady Bass“), Kontrabass
Europas bekannteste Kontrabassistin spielte
von 1979-89 bei der Frankfurter „Barrelhouse
Jazzband“. Gleichzeitig studierte sie an der
Mainzer Hochschule für Musik Schulmusik.
1987 gründete sie ihr eigenes, deutsch-amerikanisches Quartett „Lady Bass & The Real
Gone Guys“, 1994 kam die Aufsehen erregende, amerikanische Mainstream-Band „The
Swinging Ladies“ dazu. 2003 gründete sie
die „erfolgreichste Frauen-Jazzband Europas“
(Pressezitat): „WitchCraft“, zunächst mit Anke
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
Helfrich (piano) und Carola Grey (drums).
Mit vielen berühmten Jazzstars stand sie bereits auf der Bühne und im Studio: z.B. Harry
„Sweets“ Edison, Clark Terry, Arnett Cobb,
Herb Ellis, Bobby Durham, Al Grey, Butch Miles, DeeDee Bridgewater, Benny Golson, Kenny
Burell, Roy Hargrove, Nicholas Payton, Pete
York, Joy Fleming, Charly Antolini, Paul Kuhn
u.v.m. Ihr Vorbild und Lehrer Ray Brown gab
ihr den Namen „Lady Bass“. Der kräftige und
swingende Bass von Lindy Huppertsberg ist in
vielen internationalen All-Star-Besetzungen
sehr gefragt. Tourneen führten sie bereits in
über 50 Länder dieser Erde. 2001 wurde ihr
die Ehrenbürgerschaft der Stadt New Orleans
verliehen.
Angela Frontera, Schlagzeug, Percussion
Die brasilianische Ausnahme-Percussionistin, Schlagzeugerin und Sängerin wurde in
Belo Korizonte geboren und wuchs in São Paulo auf. Sie blieb der Tradition
ihrer Musikerfamilie treu
und begann ihre Karriere
in den großen Night Clubs
von São Paulo. Angela
Frontera ist eine Meisterin
der lateinamerikanischen
Rhythmen wie Samba,
Bossa Nova, Olodum, Salsa und Merengue, aber
auch im Jazz, Funk und
Pop zuhause. Rund um den
Globus gibt Angela mehr
als 150 Konzerte im Jahr.
Auftritte mit Grace Jones,
Cauby Peixoto, Airto Moreira, Hector Cosita, Edo
Zanki, Six was Nine, Nina Hagen und Rosanna
& Zélia sowie Tourneen mit Joe Zawinul oder
Buena Vista Social Club sind Belege dafür, welchen Stellenwert Angela Frontera im internationalen Musik-Business inne hat. Spätestens
seit ihren zahlreichen TV-Auftritten, z. B. mit
der Harald Schmidt Show Band, ist sie auch in
Deutschland keine Unbekannte mehr.
Yelena Jurayeva (Kasachstan), Piano
In einer musikalischen Familie aufgewachsen, begann Yelena Jurayeva mit sechs Jahren
Klavier zu spielen im Tchaikovsky's Musiccollege, an der Hochschule für Musik in Almaty/
Kasachstan und in der Frankfurter Hochschule
für Musik und darstellende Kunst absolvierte sie ihre Ausbildung sowohl im klassischen
als auch im Jazz-Bereich mit Auszeichnung.
Während des Studiums gewann sie mehrere
Preise, unter anderem den ersten Preis beim
Tchaikovsky-Wettbewerb Astana/Kasachstan
1996. 2002 erhielt sie ein Stipendium der
Yehudi Menuhin Stiftung „live music now“,
2007 ein Jazz-Arbeitsstipendium der Stadt
Frankfurt nach New York. Sie spielt Konzerte
in Deutschland und zahlreichen europäischen
und asiatischen Ländern. Ihr Konzertrepertoire
umfasst ein breites Spektrum sowohl der Jazzals auch der klassischen Musik und ihre eigenen Kompositionen und Arrangements aus
verschiedenen Stil-Epochen und -Richtungen.
Zur Ausstellungseröffnung
Die 6. Wand –
Wahrnehmung, Irritation, Auflösung
Wie künstlerische Intuition und Inspiration
es uns ermöglichen, der Realität eine reflektierte und damit subjektiv wohltuende Gestalt
zu geben.
Am Anfang aller emotionalen und intellektuellen Prozesse im Menschen steht dessen sinnliche Wahrnehmung der Realität. Oft
genug führt diese Wahrnehmung zu Irritationen: Konflikte, Kriege, Not, Streit, Verlust,
Paradoxien, Tod, Lügen etc. überfordern dann
unsere angelernten und angeborenen Bewältigungsstrategien. Wir suchen nach Lösungen.
Künstler, in diesem Fall Maler, werden intuitiv
die kreative Gestaltung als Weg zur Katharsis
wählen. Der Realität das eigene Bild entgegensetzen, dem Erlebten eine neue Form geben,
es verstärken, abschwächen, erklären, umgestalten, dekorieren, durch Symbolisierung neu
erfinden – das ist Reflektion: die konstruktive
Auseinandersetzung mit dem Leben. So nimmt
der Maler alles, was in ihm ist, und bringt es
mit Hilfe seiner Intuition und seines Könnens
auf die 6. Wand, die Leinwand. Und für ihn
(oder sie), und nur für ihn, bannen sich Schrecken und Schönheit der Welt in seiner subjektiven Bildsprache und werden so zur erträglich
eingeschmolzenen Essenz einer oft unbegreiflichen Wahrheit.
Christiane Winkler wurde in Eilenburg/
Sachsen geboren und lebt seit 1990 in Fellbach. Sie arbeitet abstrakt und gegenständlich
mit verschieden Materialien.
MALERISCHE AUSBILDUNG
1995 bis 2003 Walter Thumm
2003 bis 2010 Selbststudium
2010 bis 2012 Andrej Dugin (KA Moskau)
Seit 2012 Barbara Armbruster
PROJEKTE
Bildnerische Arbeit mit Kindern der Klassen
1 bis 4 einschließlich etlicher Ausstellungen bei
z. B. Fellbacher Zeitung, Bibliothek Fellbach,
Kreissparkasse, Fellbacher Bank und mehr.
AUSSTELLUNGEN
Kunstverein Fellbach
Daiker Werke
Berufsakademie Stuttgart
Kesselhaus Schorndorf uvm.
Elke Martin wurde in Stuttgart geboren,
lebte zwei Jahre in Berlin. Sie arbeitet hauptsächlich gegenständlich mit Öl auf Leinwand.
PROJEKTE
Spiegelbilder: eine Reihe von Werken, die bildnerische und schriftliche Elemente auf einem
Medium vereinen.
MALERISCHE AUSBILDUNG
Bis 2006 Autodidaktin
2006 bis 2009 Otto Engbarth (KA Stuttgart)
2009 bis 2012 Andrej Dugin (KA Moskau)
AUSSTELLUNGEN
Kraftwerk Berlin
Restaurant Remstal
BHS Anlagenberatung
Stuttgart
Kreissparkasse Fellbach
uvm.
Seit 2012 stellen die
beiden Künstlerinnen
gemeinsam aus. Die
abstrakte und die gegenständliche Malerei
treten dabei in einen
spannenden Dialog.
Erleben Sie Kunst und
Musik im Humanistischen Zentrum bei unserer Herbstfeier!
Sonntag, 21. Oktober 2012 16 Uhr, im Humanistischen Zentrum
Stuttgart, Mörikestraße 14
HERBSTFEIER
Vernissage und Jazzkonzert
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
VERANSTALTUNGSHINWEIS Philosophisches Café im Hegelhaus
Warum hat der Mensch Religion? Religionspsychologische und religionsphilosophische
Überlegungen zum ,,religiösen Apriori" des
Menschen
Es gab Zeiten in der Wissenschaft, da hat
man die Religion grundsätzlich als ein abgeleitetes Phänomen betrachtet, das keinen Sinn
und keinen Wert in sich hat, sondern irgendeine
psychologische oder gesellschaftliche Funktion
erfüllt, meistens – wie im Falles des ,,Opiums
fürs Volk" – eine ,,negative", sprich verschleiernde, verdrängende, trügerische Funktion. Der
Vortrag versucht zu zeigen, dass Religiosität,
die sich in allen, auch den frühesten Kulturen
findet, keineswegs ein Zeichen ,,verblendeten
Bewusstseins" (Adorno) ist, dass vielmehr in
der Religion eine ursprüngliche Seinsdimensi-
on, ein fundamentales Bedürfnis zum Ausdruck
kommt, das tief im Wesen des Menschen verankert ist und Entscheidendes zur Stellung des
Menschen im Kosmos mitteilt. Dabei ist klar,
dass auch das Religiöse, wie jede menschliche
Kulturerscheinung, verfallen und sich gegen
das Menschliche kehren kann.
Boris Wandruszka promovierte in Medizin
und Philosophie; er ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in Stuttgart.
Buchveröffentlichungen:
,,Der Traum und sein Ursprung – eine neue Anthropologie des Unbewussten"
(2008), ,,Philosophie des
Leidens zur Seinsstruktur
des pathischen Lebens"
(2009).
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Das
Philosophische Café der AnStifter im Hegelhaus“, mit dem wir ab dem kommenden Jahr
eine verstärkte Kooperation anstreben. Weitere sehr interessante Veranstaltungen dieser
Reihe sowie weitere Veranstaltungen der AnStfter, finden Sie im „Programm Philosophisches Café September bis Dezember 2012“,
das im Humanistischen Zentrum ausliegt, bzw.
unter www.die-anstifter.de/.
Samstag, 22. Dezember 2012 10.30 Uhr im Hegelhaus
Stuttgart, Eberhardstraße 53
Philosophisches Café der Anstifter
Eintritt 8 € inkl. Kaffee/Brezeln oder Hefezopf.
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
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BERICHT Alle Wetter für JuHus in Stuttgart
JUHUTREFFEN IN STUTTGART IM JULI
Am ersten Juliwochenende trafen sich
die Teilnehmer der Jugendfeier 2012 und
JuHus vom letzten und vorletzten Jahr
zu einem gemeinsames Wochenende im
Humanistischen Zentrum Stuttgart.
Angeleitet von dem Berliner Erlebnispädagogen Ingo Grießbach in Zusammenarbeit
mit unserer Jugendreferentin Petra Häneke,
unserem Geschäftsführer Andreas Henschel
und dem Tübinger Marcel Kronberg erhielten
die 14 Jugendlichen beste Betreuung und
leckere Verpflegung, abwechslungsreiche Angebote und genug Zeit zum Chillen. Auf dem
Programm stand u. a. eine Paddeltour auf der
Enz bei Bietigheim, die obligatorische lange Filmnacht auf der Großleinwand im Saal
des Humanistischen Zentrums und am Sonntag, wegen des Regens, statt des geplanten
Geocoachings ein spontaner Bowlingevent.
Auch das im strömenden Regen stattfindende Beachvolleyballturnier im benachbarten Silberburgpark begeisterte die sich vom
Wind und Wetter nicht abschrecken lassenden JuHus. Schade, dass das Wochenende so
schnell um war und es bis September dauert,
bis einige der Jugendlichen als Delegation der
Württemberger JuHus zum Bundestreffen der
Jungen Humanisten nach Bremen fliegen.
Einladung zur Juleica Ausbildung und zum Treffen der
Jugendfeierteilnehmer 2013
Auch im kommenden Quartal wird wieder
einiges für die Jugendlichen unseres Verbandes geboten sein. Neben dem Besuch einer
Kartbahn wird auch die JuLeiCa-Ausbildung
für die Jugendlichen, die daran bisher beteiligt waren bzw. für alle, die Lust haben sich
in der Jugendarbeit zu engagieren, weitergehen. Dafür treffen wir uns am Wochenende
9. bis 11. November mit Übernachtung im
Humanistischen Zentrum und dieser 2. Teil der
Ausbildung wird sich vor allem mit rechtlichen
Fragen, die die Jugendarbeit betreffen und einer Erste Hilfe Ausbildung beschäftigen.
Stuttgart
Hierzu werden auch die Nürnberger Jugendlichen zusammen mit der Jugendreferentin
Anita Häfner wieder bei uns zu Gast sein. Und
schließlich werden wir an diesem Wochenende, und zwar am Samstag, 10. November
um 18 Uhr im Humanistischen Zentrum Stuttgart die Interessierten und Teilnehmer an der
Jugendfeier 2013 sowie deren Eltern und Geschwister bei uns begrüßen. Hierzu bitten wir
alle interessierten Jugendlichen und Familien,
sich mit beiliegender Postkarte anzumelden.
… und beim Chillen – cool war’s!
Mit der Slackline …
AUSSICHT IN DER S-BAHN
… auf der Enz …
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Die Alternative zu Konfirmation,
Kommunion und Jugendweihe
Mehr Infos erhalten Sie auf unserer Website, per Post, Telefon oder Mail bei:
DIE HUMANISTEN WÜRTTEMBERG Körperschaft des öffentlichen Rechts · FRLG
Mörikestraße 14 · 70178 Stuttgart ·
(0711) 6493780 · E-Mail: [email protected]
Zur Jugendfeier siehe auch Seite 7 und beiliegende Postkarte.
HUMANISTISCHE RUNDSCHAU Oktober/November/Dezember 2012
Halte ab 15. September mal in S-Bahnen in und um
Stuttgart Ausschau nach unserem Fenster-Aufkleber
(siehe Bild). Wir bieten damit eine schöne Abwechslung zu missionarischen Sprüchen, über die wir berichtet haben (hr 2 und 3/2012).
Wer einen Aufkleber sichtet: fotografieren und mailen an [email protected].
Die besten Schnappschüsse werden in der nächsten
Rundschau abgedruckt und die Entdecker erhalten
eine kleine Belohnung!