Inhalt - Renaissance-Studien
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Inhalt 3 Non può piovere per sempre... -ein kleines Vorwort Wohnungssuche in Florenz Katharina Kohm 4 Cercasi: coinquilina italiana Konstanze Kähne 8 Wohnen bei Mamma Infernale Manuel Diepenbrock 9 Erasmus Manuel Diepenbrock 11 Attenzione Iscrizione Lea-Marie Imiela 12 Guida universitaria Claudia Schulz, Katharina Kohm, Anne-Kathrin Gärtig, Konstanze Kähne, Manuel Diepenbrock 14 Hartnäckigkeit zahlt sich aus die Suche nach einem Italienischkurs Konstanze Kähne 25 Lieblingsplätze: ein kleiner Stadtführer Katharina Kohm, Konstanze Kähne, Anne-Kathrin Gärtig 26 Die Toskana ruft! Claudia Schulz 31 Casentino Manuel Diepenbrock 33 Forza Viola Manuel Diepenbrock 35 Calcio storico Gratis rissa der Superklasse Katharina Kohm 37 Sport frei! Konstanze Kähne 39 Theater Konstanze Kähne 39 Kino Manuel Diepenbrock 40 Essen und Trinken Anne-Kathrin Gärtig 41 Tipps Katharina Kohm, Claudia Schulz 42 1 2 links) Katharina Kohm, Claudia Schulz, Anne-Kathrin Gärtig, Konstanze Kähne, Lea Marie Imiela und (oben) Manuel Diepenbrock- hatten wir beim Gedanken an die Esperienze die Befürchtung, nur ein dünnes Heftchen abliefern zu können, gerade nach der Vorlage unserer Vorgänger. Diese Angst wandelte sich aber bald in Ansporn und so waren wir alle estaunt, bei unserer zweiten Redaktionssitzung viele, umfangreiche Texte vor uns liegen zu haben. Non può piovere per sempre... Ende September empfing uns die Arnostadt noch mit wundervollem Sommerwetter und unseren letzen Monat in Florenz durften wir auch bei unerbittlichem Sonnenschein und 40 ° Celsius im Schatten verbringen. Doch in der Zwischenzeit- von Ende November bis Anfang Juni- schüttete und regnete es, daß wir uns mit „Non può piovere per sempre“ auch des öfteren im wörtlichen Sinn Mut machten. Aber alles hat sein Gutes -auch der seit Jahren verregnetste und längste Winter- und so gingen wir viel ins Kino, entdeckten die Museen und genossen den einen Monat Sonne um so mehr. Als nur sechsköpfiger Jahrgang -(von Mit unseren Beiträgen wollen wir Euch vor allem eine Orientierung und Hilfe für Euer Jahr im neuen und manchmal verwirrenden Florenz mit auf den Weg geben. Daher findet Ihr Erfahrungsberichte von unserer Wohnungssuche, eine Guida universitaria, die die von uns besuchten Unikurse kurz bewertet und unsere Lieblingsplätze in der Arnostadt und Ihrer Umgebung. Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Lektüre und ein erlebnisreiches, spannendes und „italienisches“ Jahr in Florenz! Lea-Marie Imiela, Anne-Kathrin Gärtig, Manuel Diepenbrock, Claudia Schulz, Katharina Kohm, Konstanze Kähne 3 Wohnungssuche in Florenz Eine nette Unterkunft für die nächsten Monate zu finden ist in Florenz ein beeindruckendes Erlebnis. Wer nicht bereits von Bonn aus über die ehemaligen florentiner DIS-Studenten eine Wohnung gefunden hat, dem steht ein wahres Abenteuer bevor. Das Problem mit den Bonner Kontakten ist, dass die meisten bereits Ende Juni schon ausziehen und die Zimmer dann natürlich ab sofort weitervermietet werden. Wer also trotz Bonner-Kontakte im Sommer noch ohne Unterkunft ist, dem bleiben zwei Möglichkeiten von Deutschland aus etwas zu finden: 1. Mietwohnzentrale kontaktieren. Dort werden einige Wohnungen in Zentrumsnähe vermietet. Der Nachteil daran ist, dass dieser Service ausschließlich für ausländische Studierende angeboten wird, deswegen teilt man die Wohnung immer mit anderen Ausländern und spricht folglich englisch anstatt italienisch. Weiter verlangt die Agentur eine Provision, die nach Mietdauer berechnet wird (je länger desto höher). 2. Oder übers Internet bei www. easystanza.it. Auf dieser Seite kann man ein Profil erstellen, eine Reihe von Kriterien angeben und dann werden die passenden Angebote herausgesucht. Der Nachteil daran ist, dass man im nächsten Schritt, um mit den Vermietern in Kontakt treten zu können, sich anmelden und etwas bezahlen muss. Das Beste meiner Meinung nach ist, sich selber vor Ort auf die Suche zu machen. Dazu ist es ratsam, sich bereits gegen Anfang September (da die Uni-Kurse in der Regel gegen Ende September anfangen) eine gute Woche Zeit zu nehmen und nach 4 Florenz zu kommen, um sich ein eigenes Bild über den Wohnungsmarkt zu verschaffen und die verschiedenen Angebote gegeneinander abzuwägen. Ich habe mir z.B. so an die 10 Wohnungen angeguckt. Entweder man kann für diesen Zeitraum bei (eventuell existierenden) Bekannten, alten DISlern (sofern diese ihre Wohnungen noch haben) oder in einer der Jugendherbergen unterkommen. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich zusammen mit einer/einem anderen DIS-Studentin/en vor Ort irgendein billiges Doppelzimmer für kurze Zeit zu mieten (sowas wie Zwischenmiete), um schon einmal ein Dach über dem Kopf zu haben, und dann in aller Ruhe, sobald sich der erste Uni-Orientierungsstress gelegt hat, jeder für sich oder gemeinsam, eine andere Wohnung zu suchen. Hat den Vorteil, dass man sich dann schon ein bisschen in der Stadt auskennt und vielleicht besser einschätzen kann, in welchem Viertel man gerne leben möchte. Uns Deutschen mag es knapp erscheinen erst Anfang September nach einer Wohnung zu suchen, aber vorher hat das überhaupt keinen Sinn, da im August kein einziger Student oder Vermieter so lebensmüde ist, sich in Florenz aufzuhalten. Sie flüchten vor Hitze und Touristen in ihre Heimatstädte oder ans Meer. Ich persönlich habe Anfang September gesucht, jede Menge Angebote gefunden und eine Woche später auch meine jetzige Wohnung. Es ist allerdings ratsam, sich ein bisschen psychisch auf die Situation und v.a. auf die Preislage einzustellen. Nehmt euch Zeit und setzt euch mit der Suche nicht unter Druck, denn ihr wollt euch ja gut ein Jahr in eurer Wohnung wohlfühlen. Angebote und Kosten Für ein schönes, helles Einzelzimmer („camera singola“) in Zentrumsnähe muss man schon gut und gerne 350-400 Euro Kaltmiete rechnen. Hinzu kommen dann noch die Nebenkosten. Manche Angebote haben auch alle Auslagen (Wasser, Strom, Gas, condominio) im Preis inbegriffen („spese incluse“) . Dies ist ratsam (aber leider selten), denn ansonsten können im Winter die Heizrechnungen die Monatsmiete nochmal um bis zu 130 Euro/Monat in die Höhe treiben. Manchmal gibt es auch „condominio incluso/escluso“, dass heißt, dass die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus liegt und die Kosten für Treppenhausreinigung, -beleuchtung, evtl. Aufzug mit/oder nicht einberechnet sind. Man findet auch billigeres, wenn man bereit ist sich mit jemandem ein Zimmer zu teilen („camera doppia“). In diesem Fall liegen die Preise bei ca. 200-290 Euro Kaltmiete. Einzelzimmer mit wenig Licht und/oder klein und/oder außerhalb findet man aber auch schon billiger, so um die 300 Euro. Tipp: Möglichst sehr alte Häuser meiden, denn denen mangelt es meist an ausreichender Isolierung und im Winter wird’s dann bitterkalt. Geheizt wird nicht oder nur sporadisch, weil zu teuer (Gas...). Komplett leere Wohnungen werden eigentlich kaum angeboten, wenn dann meist über Agenturen (dazu aber später). Außerdem steht es der Verbesserung der Sprachkenntnisse entgegen mit seinen deutschen Kommilitonen zusammen zu ziehen. Eine Wohnung zusammen mit Italienern zu teilen, stellt neben der Sprachpraxis auch einen nicht zu unterschätzenden sozialen Kontakt-Faktor dar. So könnt ihr über die diversen Mitbewohner eurer Freunde die unterschiedlichsten Leute, Sprachen und Kulturen ken- nenlernen. Weiter verlangen die Vermieter im allgemeinen eine Kaution („caparra“), als Sicherheit für eventuelle Mietausfälle, Schäden o.ä., die im allgemeinen 1-2 Kaltmieten beträgt, und bei Schlüsselübergabe zusammen mit der ersten Monatsmiete fällig wird. Stellt euch darauf ein, dass dies einen extremen monetären Engpass verursachen kann. Bsp.: Monatsmiete a 400 Euro + Cappara kann gut und gerne 8001200 Euro ergeben, die oft bar gezahlt werden müssen und bei Auszug wieder zurückgezahlt werden. Überweisungen werden nicht gern gesehen. MEIDET (Mit großem M und großem T) Angebote, bei denen in irgendeiner Weise eine Agentur mit im Spiel ist. Denn das sind nur Blutsauger und es kann zu bösen versteckten Überraschungen in Form von Extra-Kosten im Vertrag führen....(z.B. 50 Euro extra für Vertragsabschluss, Agenturprovision, die meist 1 Kaltmiete beträgt, o.ä.). Generell werden mehr Wohnungen ohne Vertrag angeboten. Das ist zum einen ganz gut, weil man ausziehen kann, wann man will, ohne eine Frist von meist 3 Monaten einhalten zu müssen. Im entgegengesetzten Fall kann es allerdings passieren, dass einem von heute auf morgen gekündigt wird und dann steht man dumm da, ohne Rechte, ohne neue Wohnung und v.a. mit vielen schweren Kisten. Mit einem Vertrag passiert einem dies nicht, aber die Verträge haben im allgemeinen eine Laufzeit von mindestens einem Jahr und vorher kann man auch nicht ausziehen. Wenn ihr sowieso bis September oder Oktober bleiben wollt, stellt das kein Problem dar, aber die Erfahrung zeigt, dass die meisten bereits im Juni/Juli die Zelte abbauen und zurück nach Deutschland fahren. 5 Und wenn man sich dazu dann noch mit seinen Mitbewohnern doch nicht so gut verstehen sollte....aber in diesem Fall könnte man auch eventuell - immer in Absprache mit dem Vermieter - das Zimmer untervermieten. Aber man haftet eben mit seinem Namen bis Vertragsauslauf. Im Normalfall gibt es aber keine Probleme ohne Mietvertrag, das ist hier einfach so üblich. Welche Quartieri sind zu empfehlen? Fangen wir mal andersherum an- die quartieri, die absolut zu meiden sind, sind: Zona Cascine (Riesiger Park, der aber nachts von Dealern, Prostituierten, immigrati und anderen Leuten, die man v.a. als Mädchen ungern als direkte Nachbarn hätte, bevölkert wird), Scandicci, Sesto Fiorentino, Novoli (Nordwesten; diejenigen, die Kurse in Politik, BWL o.ä. besuchen wollen, müssen zwar dorthin, aber es ist dennoch ratsam in Zentrumsnähe zu wohnen und dann mit dem Bus hinzufahren, denn abends ist dies keine gute Gegend; viele immigrati, und die andere Hälfte gleich wie in den Cascine), Bahnhof. Ein Studenten-Bus-Abo kostet um die 22 Euro. Ist also zu verkraften. Gibt’s bei der Ataf-Zentrale vor dem Bahnhof (dort wo die Busse abfahren) gegen Vorlage des blauen librettos und Ausweis. 6 Centro is natürlich toll, weil mittendrin, kann allerdings laut werden (motorini, Müllabfuhr, betrunkene Amerikaner-Horden, die brüllend durch die Straßen in ihre Hotels zurück wanken) und stinkt auch gerne mal (viele, viele Hunde, die auf Grund des akuten Mangels an öffentlichen Grünanlagen, eben in den Sträßchen des Centros ausgeführt werden). Zona Piazza Vieusseux/Leopoldo (hinter der Fortezza da Basso, nördlich) ist relativ ruhig und nett, aber schon Fahrradzone. Zu Fuß dauert es dann schon eine halbe Stunde zum Dom/Piazza San Marco. Piazza Beccaria ist so das Entfernungsextrem in östlicher Richtung, und eigentlich immer noch relativ „centro“, eher alternatives Flair. Zona Santa Croce ist meiner Meinung nach, neben Santo Spirito, eines der typischsten Wohnviertel von Florenz, viele kleine kuriose Geschäfte, multikulti, aber sehr viele alte Häuser, alles etwas heruntergekommen und Negativfaktoren wie im „centro“. Dort wohnen viele italienische Studenten, weil auch abends viel los ist. Santo Spirito ist auf der anderen Arno-Seite und hat ähnliche Charakteristika wie Santa Croce,ist allerdings weiter weg vom centro (15min) und v.a. abends auch Aufenthaltsort vieler dubioser Gestalen (Dealer, immigrati, gente malfamata eben)....andere Arno-Seite weiter südlich (Porta Romana, San Niccoló) ist schon besser, denn diese Wohnungen sind meist sehr ruhig gelegen und haben oft eine Terrasse oder sogar einen Garten mit Blick auf Giardino dei Boboli. Viale dei Mille/ Stadio/Campo di Marte ist sehr nett (dort findet man auch billigere und schöne Zimmer, oft mit Blick ins Grüne), aber ist doch schon etwas ab vom Schuss (gleiches gilt für Zona Cure), da wird ein Fahrrad unabdinglich! Wovon ich persönlich abraten würde, ist eine Wohnung außerhalb zu nehmen (obwohl das von uns auch einer gemacht hat und damit ganz glücklich war), denn die Busse fahren meist nur bis 23 Uhr und die Verbindungen lassen einiges zu wünschen übrig. Wer keinen allzu großen Wert auf allabendliches Amusement legt und lieber ruhig im Grünen wohnt, für den ist es optimal. Und so geht´s: Zuerst kauft man sich am Kiosk eine Stadtkarte für 2,50Euro und eine italienische Telefonkarte für 5 oder 10Euro. Gut wäre es, wenn man zu dem Zeitpunkt schon eine italienische Handy-Nummer besitzt, denn die wollen die Vermieter immer zur Sicherheit wissen, damit sie euch dann, wenn die Wahl auf euch gefallen sein sollte, zurückrufen können. Handykarte gibt’s gegen Ausweisvorlage und 10 Euro in allen Wind/Vodafone/TIM-Shops. Wind startet am meisten „promozioni“ (Freiminuten, FreiSMS,etc...), es gibt aber manchmal Probleme mit dem Empfang. Vodafone haben viele, bietet aber seltenst irgendwelche tollen promozioni an. TIM ist recht teuer in andere Netze, aber macht gute Angebote. Auf alle Fälle stimmt euch untereinander ab, dann kostet es weniger, wenn ihr euch anruft. Dann läuft man am besten zuerst die Plätze ab, wo die italienischen Studenten ihre Wohnungsanzeigen aushängen, sammelt Telefonnummern mit zugehöriger Beschreibung des Zimmers und Lage. Es hängen eigentlich überall bunt verstreut Aushänge herum, aber die richtig fetten Fänge macht man v.a. in der Fakultät Lettere in Piazza Brunelleschi, im Innenhof der Via Santa Reparata (Lingue, draußen oder gleich im Innenhof rechts, links neben den Kaffeeautomaten) und in Via Alfani (sowohl draußen als auch innen bei den Aulen). Die andere Quelle für Telefonnummern sind zwei Anzeigenblättchen: la Pulce (kauft man am Kiosk für 2 Euro, erscheint Mo/Mi/Fr) und La Locandina (liegt unregelmäßig vor und in Bars aus, manchmal auf grünen Ständchen vor der Tür drapiert). In diesen Anzeigenblättchen sind dann nach Stadtvierteln (Quartieri) die Singole und Doppie sortiert. Oft stehen auch anstatt der Quartieri einfach „Landmarken“ drin (z.B. Zona Piazza XY). Dann setzt man sich in ein Café und versucht anhand der Stadtkarte die verschiedenen Wohnungen zu orten. Das führt dazu, dass leider häufig selbst verlockende Angebote auf Grund der ungünstigen Lage ausgesondert werden müssen. Dann sucht man sich eine ruhige Telefonzelle (kann schwer werden) und ruft an. Dabei sollte man die Grundfragen klären, um sich eventuell den Weg zu sparen und Enttäuschungen vor Ort zu vermeiden: Wichtig: noch frei? Wer wohnt dort? Jungs/Mädchen, wie viele, Studenten oder Arbeiter („lavoratori“), Alter (Um den 50jährigen Lüstling, der seine Abstellkammer mit Vorliebe an ragazze straniere vermietet, von vorneherein auszusortieren) Monatliche Nebenkosten („spese“)? Condominio? (Kosten für Treppenhaus,-licht, etc.) Vertrag? („contratto“) Fakultativ: Festnetzanschluss(„rete fissa“)? (recht selten...) Internet, Waschmaschine? Ob Gäste willkommen sind oder nicht (oft nicht...)? 7 Wichtig: Wann man vorbeikommen kann, um sich das Zimmer anzuschauen? Straßenname, Hausnummer und Klingelschildname? Es melden sich dann entweder direkt der Vermieter oder die Mitbewohner. Ihr dürft nicht beleidigt sein, wenn euch euer deutscher Akzent unumgänglich als Ausländer verrät und manche sich nicht scheuen direkt zu sagen, dass sie nur Italiener suchen. Das hat nichts mit Rassismus zu tun (hoffe ich zumindest...), sondern damit, dass die ausländischen Studenten meist nicht die ruhigsten sind, nur für kurze Zeit bleiben und die Vermieter eben lieber auf lange Zeit vermieten. Außer natürlich es steht bereits ein Zeitraum auf der Anzeige drauf oder aber auch, dass sie keine Lust haben den gratis Sprachlehrer für uns zu spielen. Ach ja, auf manchen Anzeigen findet man den Zusatz: nur „settimana corta“. Da braucht ihr dann gar nicht anzurufen, denn dass heißt, dass sie Leute suchen, die nur unter der Woche dort wohnen und am Wochenende nach Hause fahren. Wenn man überall angerufen und ein paar Termine ausgemacht hat, plant man die einzelnen Wohnbegehungen mit eventuellem Busticketeinsatz und los geht’s! Bustickets gibt’s für 1 Euro, (Einfache Fahrt) oder 3,90 Euro (Vierfahrtenkarte) in Kiosks, Bars oder anderen Geschäften in Haltestellennähe. Um sich im Busliniennetz zurechtzufinden hilft es ungemein am Bahnhof in der Ataf-Zentrale sich einen Buslinienplan geben zu lassen. Dann seht ihr, welche Linie wohin fährt und an welcher Haltestelle ihr aussteigen müsst, denn das ist manchmal gar nicht so einfach zu erraten im überfüllten Bus. Wenn dann die Wohnungsbegehung 8 zu eurer Zufriedenheit erledigt ist, müsst ihr die deutsche Ungeduld im Zaum halten, in der Zwischenzeit weitere Wohnungen anschauen und warten, bis sich irgendjemand bequemt euch anzurufen, das kann dann schon mal gerne eine Woche dauern (am besten beim Besuch fragen, wann Sie Bescheid geben würden). Selber nochmal vor dem genannten Datum anzurufen, ist gut zu überlegen, denn das kann sowohl positiv (echtes Interesse eurerseits) als auch negativ (nervig, stressend) interpretiert werden. So, also, mit diesem Info-Paket in der Tasche dürfte nix mehr schiefgehen! Viel Erfolg! Katharina Kohm Cercasi: coinquinlina italiana Nach unserem Erfahrungsaustausch scheint es wesentlich einfacher, Anfang Oktober eine sympathische Mitbewohnerin als ein schönes Zimmer zu finden, zumindest wenn man ein gutes Angebot machen kann. In Bonn hatte ich mich mit Laura Frangini (der Leiterin der italienischen Theatergruppe der Uni Bonn, die ich durch meine Bonner Mitbewohnerin kannte) darauf geeinigt, daß ich ihre Wohnung in Florenz erst allein miete und mir dann sofort Anfang Oktober eine italienische Mitbewohnerin suchen würde. In Florenz angekommen besorgte ich mir zuerst ein italienisches Handy. Dann hielt ich an den schwarzen Brettern Ausschau nach netten WG-Zimmer-Anzeigen, die ich meinem Angebot entsprechend übernehmen könnte, machte dann mit leuchtend gelben und orangefarbenen Zetteln selbst einen Aushang. Am ersten Tag lief es langsam an, aber spätestens nach dem zweiten konnte ich mich vor Anrufen kaum retten. Oft mußte ich am Telefon Erasmusstudenten erklären, daß es überhaupt nichts mit ihnen zu tun habe, aber ich nun einmal eine italienischsprachige Mitbewohnerin suche, da ich selbst die Sprache noch lernen wolle. Am Ende hatten dann aber doch neun oder zehn Mädchen die Wohnung besichtigt und ich eine Favoritin, die dann zum Glück auch zusagte. So habe ich ein Jahr tolles WG-Leben mit einer sizilianischen Biologiestudentin erfahren dürfen. Sicher hätte mir ein riesengroßes Stück Italien in diesem Jahr gefehlt, wenn ich aus mangelndem Mut heraus mit einer Deutschen zusammengezogen wäre, und ich kann nur jedem empfehlen mit Italienern oder auch mit anderen (nichtdeutschen) Erasmusstudenten zusammenzuwohnen. Konstanze Kähne Wohnen bei Mamma Infernale Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Zimmer bei einer italienischen Familie zu nehmen und so stach die Anzeige „affitasi bella stanza in una famiglia italiana vicino al Ponte di Vecchio“ mir sogleich ins Auge. Zwar hatte ich einige Bedenken, ob sich das Familienleben mit dem nicht immer so angepassten Studentenleben vereinbaren ließe, zumal die italienische Mamma ja auch einen zweifelsfreien Ruf hat, aber ich entschloss mich es mir zumindest mal anzuschauen. Schnell war ein Besichtungstermin vereinbart und so stand ich nach kurzer Zeit vor einem etwas finsteren, altehrwürdigen Palast aus dem Mittelalter, der wohl schon zu Dantes Zeiten dastand. Das Zimmer war im Vergleich zu den vorher gesehenen „Highlights“ eine rühmliche Ausnahme...sehr groß, blitzblank sauber und ein großer Tisch zum Arbeiten. Auch die Vermieterin und ihre beiden Kinder ( 20 und 28), beide natürlich noch zu Hause wohnend wie es sich für gute „mammoni“ gehört, machten auf Anhieb keinen schlechten Eindruck auf mich. Ich wollte es mir überlegen und vorher noch andere Wohnungen besichtigen, doch kurze Zeit später rief die Vermieterin schon wieder an, um mir zu berichten, daß es auf einmal plötzlich ganz viele andere Studenten gebe, die auch brennend an dem Zimmer interessiert seien. Ob die Bewerber schon wirklich bis zum Arno herunter Schlange standen oder ob es sich um ein Druckmittel handelte, bleibt in den Sternen, doch ist wohl eher Letzteres anzunehmen. Mangels Alternativen entschied ich mich dann das Zimmer zu nehmen und sehr schnell wurde ich aufgeklärt, was sie unter „etwas anpassen“ verstand. Zunächst einmal räumte sie ihren ganzen Nippes ( eine hübsche Sammlung von Engelchen und allerlei kitschigen Porzellanfigürchen ) entgegen ihrer Ankündigung nicht weg, sondern stellte vielmehr überall Schildchen mit dem Hinweis „Non Toccare“ auf. So entstand direkt eine richtig gemütliche museale Atmosphäre. Etwas irritiert räumte ich meine Sachen in ein klappriges Schränkchen, das wohl nicht zu ihren großen Schätzen gehörte, da ich es doch tatsächlich ganz für mich beanspruchen durfte. Dachte ich jedenfalls. Bei ihren täglichen Kontrollgängen durch das Zimmer stellte sie jedoch fest, daß ich doch tatsächlich in dem Schrank Essensvorräte gelagert hatte. Natürlich ein Unding, da bekanntlich ja Kekstüten die Luft im Schrank mit einem penetranten Geruch schwängern. So wurden diese 9 sofort entsorgt. Die sehr gesunde Ordnungsliebe sowie der Putzeifer drückten sich sehr schnell noch in anderen Dingen aus. So gehörte jeden Morgen um halb 9 ein gründlicher Hausputz zum Ritual. Schwer bewaffnet mit einem überdimensionalen Mob, die Standardausrüstung eines ordentlichen italienischen Haushaltes, wurde auch mein Zimmer reinlich unter die Lupe genommen. Ein besonderes Vergnügen, vor allem dann, wenn ich mich aufs Ausschlafen freute. Aber keine Chance, da wurde man gnadenlos weggemobbt. Auch ihr außerordentlicher Sinn für die Umwelt kam zum Vorschein: so wurde schnell die fürstliche Deckenbeleuchtung in meinem Zimmer durch 1 Sparlampe ausgetauscht, die ein intimes Halbdunkel erzeugte. Überhaupt musste man einen guten Tast- und Orientierungssinn besitzen, da vom Essen bis zum gemeinsamen Fernsehen ein Schummerlicht bis völlige Dunkelheit an der Tagesordnung waren. Zwar hat Italien die höchsten Strompreise in Europa für private Haushalte, aber das war doch dann eine etwas sehr extreme Handhabung. Die Zettelwirtschaft wurde zudem auf die Heizung ausgedehnt, die man auch nicht höher stellen sollte. Da sie eben superpignola war, kontrollierte sie auch jeden Morgen, ob ich die 3 Schlösser an der Tür auch wirklich 6 Mal abgeschlossen hatte und nicht vielleicht doch nur 5 Mal. Als ich mich dann entschlossen hatte auszuziehen, erlebte ich die nächste Überraschung: die Kaution würde ich erst wieder bekommen, wenn ich mindestens 9 Monate bleiben würde, eröffnete sie mir plötzlich, ein Zeitraum, der mir dann doch etwas zu lang erschien. So musste ich in den sauren Apfel beißen und auf die Kaution verzichten. Sobald ich meinen Auszug angekün10 digt hatte, war ich auf einmal sowieso alles andere als der „ragazzo bravissimo“, mit dem sie mich bei meinem Einzug immer wieder betitelte, sondern eher „un ragazzo molto cattivo“. Vor allem, da ich aus Versehen einen goldenen Becher aus dem Zimmer mitnahm (in Wirklichkeit ein billiger gelber Plastikbecher mit einem Wert von ein paar Cent). So rief sie mich am selbigen Tag noch mitten in der Nacht an und verlangte, daß ich sofort erscheinen sollte, um ihr den Schatz zurückzubringen, da sie ansonsten die Polizia, Carabinieri und alles mögliche rufen wolle.Einen Teil meiner Sache, den ich noch in meinem Zimmer stehen hatte, beschlagnahmte sie zudem sofort. Nach erfolgreicher Übergabe des Bechers in Anwesenheit sämtlicher Familienmitglieder im Nachthemd, denen es sichtbar peinlich war, aber die zu allem, was die Mamma für gut hielt, Ja und Amen sagten, erhielt ich dann schließlich meine Sachen zurück. Der einzige Lichtblick war das sensationell gute toskanische Essen, das ich hin und wieder kosten durfte. Ihr Mann war ein leidenschaftlicher Hobbykoch und das Essen erstreckte sich von der Pasta über die Bisteca Fiorentina bis zum Gelato meist über 2 Stunden hin. Ich fand dann ein Zimmer etwas außerhalb in Galuzzo, das schon etwas im Grünen liegt und ein sehr schöner Vorort ist. Der Nachteil ist eben, daß der Weg mit dem Fahrrad in die Stadt recht weit ist und die Busse nachts selten bis gar nicht mehr fahren. Alles in allem war es jedoch trotzdem ganz schön und die Preise sind etwas günstiger als im Stadtzentrum. Manuel Diepenbrock ERASMUS Wenn man nicht das Glück haben sollte das heiß begehrte DAAD-Stipendium in der Tasche zu haben, muß man nun nicht auf jegliche Unterstützung verzichten und sein Schicksal schon als Vu Compra sehen, der mit dem Verkauf von allem möglichen Kitsch seinen Lebensunterhalt fristet, sondern hat die Möglichkeit einfach ein Erasmusstipendium zu beantragen. Zwar kann man mit dem Zuschuß von 100 € gerade einmal eine Ecke seines Zimmers bezahlen, aber immerhin besser als gar nichts. Das Bewerbungsformular kann man sich im Erasmusordner in der Bibliothek des Romanischen Seminars in Bonn kopieren. Wichtig ist es, sich in Florenz nicht als Erasmusstudent einschreiben zu lassen, sondern als regulärer DIS-Student, um auch den Abschluß in Firenze machen zu können. Nachdem man sein Libretto di Studio stolz in den Händen hält, sollte man sich bald auf den Weg zum „Ufficio delle Relazioni Internazionali“ machen, das sich im Erdgeschoß des Hauptgebäudes Piazza Brunelleschi befindet.(Öffnungszeiten: Montag 9-11:30, Mittwoch 10-12:30, Freitag 9-11.30). Dort muß man seine Ankunft bestätigen lassen (nicht, daß man zu mobil wird und sich vom üppigen Mobilitätsstipendium einen Urlaub in der Karibik genehmigt anstatt in Florenz zu studieren). Das berüchtigte Certificate of Arrival bekommt man entweder schon per Mail zugeschickt und druckt es sich vorher aus. Sollte man dies vergessen, ist das auch kein Problem, man kann sich auch direkt im Ufficio ein Schreiben ausstellen mit der Aufenthaltsdauer in Florenz. Wenn man dann Ende Juni/ Anfang Juli Florenz wieder verlässt, muß man dies wiederum sich dort bestätigen lassen. Sollte es Schwierigkeiten geben, da man ja offiziell nicht als Erasmusstudent, sondern „studente regolare“ eingeschrieben ist, geht man entweder zu Herrn Meli oder kommt einfach noch einmal an einem anderen Tag wieder. Wenn dann gerade jemand anderes Dienst hat, gibt es manchmal auf einmal überhaupt keine Probleme mehr. Manuel Diepenbrock 11 Attenzione Iscrizione Das erste, was wir an unserem primo giorno da fiorentini in der Via San Gallo vernahmen, war der schrille Laut des Weckers. Kurz nach sechs. Das Bad? Wo war es noch mal? Suchen in der neuen Umgebung, hastig Zähne putzen, rein in die Klamotten und raus auf die Straßen von Florenz. Einschreibung! Alles hatte eigentlich schon 12 Stunden vorher seinen Lauf genommen. Um Mitternacht nach unserer Anreise hatten wir am Studentensekretariat vor der Anmeldeliste gestanden und unsere Namen gesucht. Drei Stunden zuvor hatten wir auf der Liste, so eine Art Schmierzettel, abgerissen von einem Din-A-4-Block, schon zum zweiten Mal unsere Namen neben die anderen platziert, die dort aufgekritzelt waren. Wieder waren sie verschwunden. Kurzerhand erstellten wir erneut ein Exemplar der Anmeldeliste, mit unseren Namen auf den ersten Plätzen. Hoffentlich würden sie am nächsten Morgen immer noch ganz oben auf diesem kleinen Stück Papier stehen, dem offenbar so viel Bedeutung zugemessen wurde, dass man hätte meinen können, der segensreiche Verlauf unseres weiteren Studiums hinge davon ab. Bei dieser scrittura santa handelte es sich jedoch lediglich um die Warteliste, die bestimmen sollte, wer wann am nächsten Tag Eingang in die segretaria di lettere e filosofia in der Via San Gallo 10 bekommen könnte. Als wir uns der Traube Menschen näherten, wurde uns klar, dass unsere Ahnungen, die uns am Vorabend merkwürdig und abwegig erschienen, am frühen Morgen um halb sieben Realität geworden waren. Zweieinhalb Stunden vor Öffnung des Sekretariats hatte sich ein wahrer Auflauf von 12 jungen, übernächtigten Menschen vor den Türen der Uni eingefunden. Der Blick auf das kleine weiße Etwas an dem braunen Holztor verhieß Gutes. Unsere des nachts angefertigte Kreation hatte Stand gehalten und wurde von mindestens sechs aufmerksamen Personen bewacht, unseren zukünftigen Kommilitonen! Die von uns als arg überzogen abgetanen Berichte über die italienische Einschreibebürokratie nun doch ernst nehmend, teilten wir unsere Gruppe in kleine Kontrolleinheiten und ermöglichten so einander den Genuss von Capuccini und Brioches. Während die einen Wache hielten, konnten die anderen auch noch schnell die für die Einschreibung angeblich benötigte marca da bollo holen. Als die letzten organisatorischen Hürden überwunden waren und der Zeiger unserer Uhren sich gegen 8:45 bewegte, gingen die Türen auf. Die Traube war mittlerweile zu einem Pulk von 80 oder 90 Studentensekretariatskonsultationsanwärtern angeschwollen, der ins Innere des Vorraumes drängte. Die Topplätze waren jedoch weiterhin unsere. Eine energische Süditalienerin übernahm das Kommando, indem sie sich die heilige Schrift griff und mit einem zuständigen Angestellten des Sekretariats Nummern verteilte. Streng der Liste folgend wurden die Namen aufgerufen, unter denen sich auch unsere befanden, die, auf Grund von Ausspracheschwierigkeiten, in der Vergabeprozedur für einige Verzögerung sorgten. Zu guter Letzt hatten wir es geschafft! Die Plätze 16-20 gehörten den Bonner Studenten der Deutsch-Italienischen Studien. Ab 9:00 Uhr ging dann alles sehr schnell. Um 9:25 Uhr trat die erste von uns in die Verwaltungsräume ein. Die nächste folgte und nach ungefähr 8 Minuten waren wir wieder vereint. Doch wusste keiner der Angestellten so recht, was er mit uns anfangen sollte. Unser, vor den Toren der segretaria angewachsene Mut schwand wieder dahin. Zwar war unser Studiengang bekannt, doch wollte keiner der zehn Sekretäre unsere Einschreibung in die Hand nehmen. Ratlosigkeit! Was nun? Nach langem Hin und Her sahen auch wir ein, dass es keinen Sinn machte den weiteren Administrationsfluss aufzuhalten. Wir gingen. Standen wieder vor den Toren des Sekretariats und wussten nicht wohin mit unserer 14,63 Euro teuren marca da bollo. Die nächstfolgenden Schritte zum nahe gelegenem dipartimento in der Santa Reparata hätten wir besser als erste tun sollen; zu Prof. Marco Meli,der zusammen mit Frau Svandrlik zuständig für die Studi Interculturali, indirizzo italo-tedeschi ist. Hier wurden wir freudig und mit offenen Armen empfangen. Nach ein paar Telefonaten mit dem Sekretariat seinerseits bekamen wir einen Sondertermin mit der zuständigen Mitarbeiterin, die unglücklicher Weise ausgerechnet heute nicht an ihrem Arbeitsplatz hatte sein können und schrieben uns endlich ein! Die marca da bollo brauchten wir für die Einschreibung gar nicht! Zwar wurden uns als Bonner Studenten die Studiengebühren erlassen, doch die um die Bearbeitungsgebühr-ziemlich exakt der Peis der besagten marcazu entnehmen aus dem grünen DinA4-Einschreibungsformular (Studentensekretariatsvorhalle) mussten auch wir im nächsten Postamt bezahlen. Also attenzione! Am besten direkt zu Herrn Meli oder Frau Svandrlik in der Via Santa Reparata gehen. Das erspart nächtliche Konspirationen und allzu frühes Aufstehen, und man kann sich ohne große Komplikationen an der Università degli Studi di Firenze einschreiben. Viel Spaß dabei. Lea Marie Imiela 13 Guida universitaria Zwei Wochen nach unserer Ankunft waren wir DISler bei Herrn Meli im Büro versammelt um gemeinsam unsere Kurse aus Bonn anrechnen zu lassen und die noch fehlenden für Florenz zusammenzustellen. Das ist teilweise recht unterschiedlich ausgefallen, aber im Durchschnitt sollten die, die die Laurea triennale machen wollten, 6 Prüfungen ablegen. Wer noch die Sprachkurse machen musste, konnte sich auf viel mehr Arbeit und Stunden einstellen. Zum Glück hatte ich meine Spanischsprachkurse schon in Bonn gemacht. Das Niveau hier ist auch höher und wer hat schon Lust in Italien die meiste Zeit an der Uni in Spanischkursen zu sitzen?! Außerdem sollte man eine Bestätigung für das Pflichtpraktikum mitbringen, sonst muss man hier noch eins absolvieren. Nachdem für jeden feststeht in welchen Bereichen man Prüfungen ablegen soll, holt man sich die Guida (enthält Sommer- und Wintersemester, kann man gegen Vorlage seines blauen Librettos in der Facoltà di Lettere, Piazza Brunelleschi abholen) und den Orario (enthält ein Semester, erhältlich in den Copyshops um Brunelleschi oder im Internet). In der Guida stehen kurze Beschreibungen der Kurse und im Orario die Uhrzeiten, der Veranstaltungsort und die Sprechstundenzeiten (ricevimento) der Dozenten. Da sucht man sich dann etwas Passendes aus, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass Kurszeiten verschoben werden können, der Kurs schon angefangen hat oder gar nicht erst stattfindet, der Prof nuschelt und man nix versteht…daher ist improvisieren angesagt…noch mal in den Orario geguckt und neuen Kurs testen. 14 Ich sollte einen Kurs in Storia d’arte machen und habe mir Storia della radio e della televisione bei Professoressa Paola Valentini ausgesucht. Sehr gute Wahl wie sich bei der (einzigen) schriftlichen Prüfung herausstellte. Der Kurs läuft bestimmt immer gleich ab. Sie spricht etwas undeutlich, aber sie macht immer eine Power Point Präsentation, so dass man alles abschreiben kann. Außergewöhnlich nett war sie in der Sprechstunde zwar nicht und sie vergibt auch keinen Ausländerbonus, aber der Prüfungsstoff war auch nicht sooo umfangreich. Man muss ein Manuale (Storia della radio e della televisione di F. Monteleone) und ein weiteres Buch seiner Wahl lesen. Ganz nett (und ganz dünn) war Televisione e società italiana 1975-2000 di E. Menduni. Darin erfährt man dann viel über Berlusconis Medienunternehmen, was recht interessant war. Außerdem waren beide Bücher leicht zu lesen. Die Prüfung bestand aus 3 Fragen, die man auch „freier“ beantworten konnte - ohne die Bücher auswendig gelernt zu haben. Ich habe die Bücher auch noch, falls jemand den Kurs machen will… Ich kann den Kurs also wärmstens empfehlen, wenn man sich nicht für einen kleinen Storia d’arte Kurs verausgaben will ;) In Germanistik habe ich einen Kurs bei Frau Hennemann- Barale über die Reisebilder von H. Heine besucht. Lea und ich wollten zum Heine-Jahr 2006 eine Kursfahrt nach Düsseldorf organisieren, die anfangs auch begeistert angenommen wurde, aber am Ende standen wir beide mit nur 3 Teilnehmern etwas blöd da… Daran muss man sich gewöhnen: Italiener sind anfangs immer ganz begeistert dabei, aber wenn’s um genauere Planung und ums Bezahlen geht, sind sie mucksmäuschenstill. Naja, die Fahrt fiel ins Wasser, aber wir haben die Prüfung trotzdem bestanden. Eine weitere Prüfung war in Geografia sociale bei Professoressa Mirella Loda. Wir kannten sie schon von einem Gastvortrag in Bonn, über den Einzelhandel in Florenz…nettes Thema…nach kurzer Absprache war das auch unser Prüfungsthema :) Wir sollten die Mitschriften und 2 Aufsätze lesen. Im Kurs wirkte Frau Loda sehr streng und wollte immer, dass man ihren Kurs nicht auf die leichte Schulter nimmt, aber diese Angstmacherei sollte man nicht zu ernst nehmen. In der Prüfung war sie sehr nett! Außerdem kann sie auch deutsch und freut sich, wenn sie das anwenden kann… Durch sie haben wir auch eine Dozentin aus München kennen gelernt, für die wir Umfragen über den Einzelhandel in Florenz machen konnten. Ganz schnell legt man die Prüfung in der dritten Fremdsprache ab. Man meldet sich online beim Centro Linguistico di Ateneo (www.cla.unifi.it) oder persönlich in der Rotonda, Piazza Brunelleschi an. Wenn man Englisch gewählt hat, muss man sich WIRKLICH nicht auf den Computertest vorbereiten. Es gibt 3 Fragen zu kurzen Texten und man wählt aus vorgegebenen Antworten aus. Man wird im Centro Didattico Morgagni (Viale Morgagni 40) geprüft. Die Prüfung in Letteratura italiana war die umfangreichste! Man sollte frühstmöglich mit der Leserei beginnen. Nachher ist man immer schlauer… Ich habe bei Professoressa Bacchereti Letteratura moderna e contemporanea (Thema: Romanzo nel ’900) besucht. Der Kurs war zwar unmöglich voll (die Studenten standen auf dem Flur und teilweise sogar draußen am Fenster; gut zu wissen, dass die armen Italiener dafür schon Studiengebühren zahlen), aber auch wahnsinnig interessant und strukturiert. Die empfohlene Literaturgeschichte „La scrittura e l’interpretazione“ di Luperini war mit 40 € zwar teuer, aber hilfreich, weil sie sehr gute Kapitel zu den zu behandelnden Autoren enthielt. Zusätzlich zu den 3 Autoren (Pirandello, Svevo, Gadda) musste man sich für die Prüfung einen geschichtlichen und literaturwissenschaftlichen Überblick über das 20. Jahrhundert in Italien verschaffen. Das wurde nicht in der Vorlesung gemacht. Also hatte man zuhause eine ganze Menge zu tun. In der Prüfung wurde auch so ziemlich alles abgefragt…schließlich hatte sich die Dozentin auch eine knappe Stunde Prüfungszeit für jeden genommen. Ich bin sehr froh, dass nicht alle Prüfungen so hart waren, aber trotzdem war der Literaturkurs der beste von allen! Wirklich schade, dass man nicht mehr Zeit für italienische Literaturkurse hatte. Das bringt die Laurea triennale eben so mit sich… Claudia Schulz 15 Storia contemporanea: Storia della Lingua Italiana In diesem Fach kann man sich den Professor nicht aussuchen, denn die Kurse werden nach Nachnamen aufgeteilt. Professor Palla interessiert sich nicht für die einzelnen großen Ereignisse, sondern legt eher Wert auf übergreifende Zusammenhänge, verblüffende Zahlenrelationen (Größendimensionen) und Anekdoten. Manchmal einschläfernd (v.a. Samstagvormittags um 9 Uhr), manchmal recht spannend. Er ist zwar nicht bereit für ausländische Studierende den Stoff zu ridimensionieren, ist aber in der Prüfung sehr nett und entgegenkommend. Der Kurs wird in beiden Semestern jeweils von zwei verschiedenen Dozenten angeboten, das erste Modul ist jeweils gleich. Es wird die Entwicklung der italienischen Phonologie, Morphologie und des lessico vom Latein besprochen, außerdem die Dialekte und italiani regionali. Zusätzlich muss die „Storia della lingua italiana“ von Migliorini gelesen werden. Ich habe den Kurs bei Prof. Andrea Dardi besucht. Pünktlich um 17 Uhr erschien er in der aula, hängte Jacke und Schirm auf, schaute immer wieder prüfend auf die Uhr, um dann zwischen 17.10 und 17.15 Uhr die Tür zu schließen und zu beginnen. Seine Erklärungen bereicherte er manchmal auch durch sein schauspielerisches Talent. Für uns ausländische Studenten wurde das Prüfungsprogramm zwar nicht reduziert, aber dafür beruhigte Prof. Dardi uns immer wieder („Die Erasmus-Studenten frage ich, wie sie heißen und wie es ihnen geht, und das ist dann die Prüfung.“) und die Prüfung war wirklich sehr fair. Der professore gehört auch zu den wenigen, die immer auf Emails antworten, er setzte sich auch sehr für mich ein, als es wegen dem Termin der Prüfung Probleme mit dem Sekretariat gab. Das zweite Modul beschäftigte sich dann mit Fremdwörtern im italienischen Wortschatz, es war sehr amüsant zu erfahren, wie Wörter wie „Kaffeehaus“ ins Italienische gekommen sind oder wie sich „fare shopping“ durchgesetzt hat. Letteratura spagnola: Meist hat man die Wahl zwischen zwei zeitgleich stattfindenden Kursen. Prof.ssa Tobío ist nur was für Fortgeschrittene, da sie ihre lezioni auf Spanisch hält und so schnell spricht, dass einem Hören und Sehen vergeht. Prof. Chiappini spricht Italienisch, gleicht einem alten Märchenonkel und legt Wert auf gute Manieren (besser nie zu spät kommen oder Kaugummi kauen, sonst droht euch ein Donnerwetter vor der ganzen Klasse). Wen Anekdoten aus dem Leben der zu behandelnden Autoren interessieren (zumindest 20.Jhd.),der ist bei ihm genau richtig, denn er hat sie fast alle persönlich kennengelernt. Es liegt ihm sehr am Herzen, dass seine Studenten etwas von seiner Liebe zur Poesie in sich aufnehmen (Lässt es sich nicht nehmen einem manche Lebensweisheit oder Denkanstoss mit auf den Heimweg zu geben). Katharina Kohm 16 Grammatica Italiana Die professoressa Emanuela Cresti ist gut mit Frau Prof. Pirazzini befreundet und so war uns ihr Kurs schon vorher empfohlen worden. Das 1. Modul ist eine allgemeine Einführung in die italienische Grammatik und Phonetik/Phonologie. Bei vielen italienischen Studenten ist Frau Cresti gefürchtet, was sich jedoch kaum nachvollziehen lässt. Am Anfang jeder lezione wird der Stoff der vorigen wiederholt, außerdem steht die professoressa nach jeder Stunde für Fragen und Erklärungen zur Verfügung. Sehr amüsant war es, als sie uns, um zu erklären, dass Vokale suoni cantabili sind, As und Es vorsang. Um an der Prüfung teilnehmen zu können, muss man etwa eine Seite eines literarischen Textes zu Hause grammatisch analysieren. Die Prüfung selbst kann, was eine Seltenheit ist, ohne die Lektüre von zusätzlichen Büchern bestens bestanden werden, denn es wird nur abgefragt, was auch in den Sitzungen besprochen worden ist. Da Prof. Cresti, besonders wegen ihrer Forschungen zur gesprochenen Sprache, sehr gefragt ist, mussten mehrere Stunden wegen Seminaren in Rom oder Tokio ausfallen und es wurde vor Weihnachten sehr knapp, das 2. Modul zu beenden. Dieses ging dann auch um italiano parlato. Voraussetzung für die Prüfung war es diesmal, ein Gespräch zwischen Italienern aufzunehmen und nach bestimmten Regeln zu transkribieren, was einerseits großen Spaß machte, andererseits aber auch zur Verzweiflung trieb, wenn auf einmal alle drei Gesprächsteilnehmer auf einmal reden oder Wörter benutzen, die man so noch nie gehört hat und auch im Wörterbuch nicht finden kann. Die Mühe wurde dann aber auch mit guten Prüfungsergebnissen belohnt. Das 3. Modul im zweiten Semester, im Seminarstil, entsprach einer Art Oberseminar, in der jeder von uns drei Teilnehmern kleinere oder größere eigene Arbeiten vorstellen musste. Deutsche Landeskunde Ein sehr netter, sehr kleiner Kurs bei Herrn Rentrop. Zusammen mit etwa fünf italienischen Studenten werden verschiedene Landeskundethemen wie die deutsche Medienlandschaft oder die verschiedenen Bundesländer besprochen, immer mit einem Vergleich der Situation in Italien. Um den Kurs in Bonn als Landeskunde DaF anerkennen zu lassen, kann man mit Herrn Rentrop individuelle Zusatzleistungen, zum Beispiel die Gestaltung einer Sitzung, absprechen. Letteratura Tedesca: Romantische Lyrik Dieser Kurs von Frau Prof. Svandrlik behandelte mehrere Dichter der Romantik, viel Wert wurde auf das Lesen, Übersetzen und Interpretieren der Texte gelegt. Leider konnte vieles nur kurz angesprochen werden. Die Vorlesung wurde komplett auf italienisch gehalten. Letteratura Italiana: Petrarca Montag bis Mittwoch nachmittag findet man sich im historischen Salone IV Novembre, einer ehemaligen Klosterkirche in der Via Alfani, zur Lettura del Canzoniere bei Professoressa Adele Dei ein. Mit perfekt sitzender Frisur und immer schick mit Rock bespricht die professoressa ein Gedicht nach dem anderen, unterstreicht grundlegende Aspekte und liest einzelne Passagen vor. Rhythmus und Metrik hat sie so verinnerlicht, dass man, auch wenn sie frei spricht, meint, Adele Dei würde Gedichte rezitieren. Doch wehe, ein ungebetener Tourist verirrt sich in den Saal oder wagt sich gar auf die Empore. Die Vorlesung wird sofort unterbrochen und der Störenfried hinausgeschickt. 17 Deutsch-Italienische Übersetzung In Italien sind fast alle Kurse mehr oder weniger reine Vorlesungen. Deshalb war der Übersetzungskurs, in dem wir endlich selbst aktiv werden durften, eine nette Abwechslung. Dott. ssa Rauen kommt aus Südtirol und ist zweisprachig, wenn auch sicherer im Deutschen, was für uns, die wir italienischsprachige Lektoren gewöhnt sind, etwas ungewohnt war, da sie öfter die italienischen Studenten fragen musste „Come suona per voi, questa traduzione?“ Die Texte, die für Italiener als Übersetzung in die Muttersprache ausgelegt waren, waren für uns oft recht schwer und die Besprechung wenig genau, aber der Kurs lohnt sich auf jeden Fall, um die Sprachpraxis zu trainieren. Laboratorio di Italiano Scritto Da sich in den letzten Jahren gezeigt hat, dass die italienischen Studenten, die ja nur an mündliche Prüfungen gewöhnt sind, große Probleme beim Schreiben ihrer tesi haben, wurde dieser Schreibkurs eingerichtet, in dem das Schreiben argumentativer Texte geübt wird. Der Kurs ist zweigeteilt; in der einen Hälfte bei Dott.ssa Laura Diafani werden vor allem stilistische, in der anderen bei Dott.ssa Antonietta Scarano linguistische Aspekte betrachtet. Jede Sitzung beginnt mit einem theoretischen Teil und schließt ab mit einer passenden Schreibaufgabe. Wir haben uns diesen Kurs ausgesucht, um etwas für unsere Sprachpraxis zu tun, mussten aber feststellen, dass die Aufgaben einfach doch für Muttersprachler ausgelegt und für uns daher oft recht schwierig waren. Da die Uni Florenz aber schlichtweg keine entsprechenden Kurse für Ausländer anbietet – was sehr notwendig wäre, da auch viele der regulär ein18 geschriebenen Studenten nicht aus Italien stammen – lohnt sich der Besuch dennoch auf jeden Fall. Man ist gezwungen, jede Woche zwei Texte zu schreiben, die man dann korrigiert bekommt. Letteratura Tedesca: Büchner Die Vorlesung von Prof. Marco Meli über das teatro büchneriano war im Vergleich zu einem Germanistikkurs in Deutschland zwar recht verschult, aber wunderbar strukturiert, gut ausgewogen zwischen Textarbeit und Zusatzwissen und sehr interessant. Kurssprache war italienisch, die Texte wurden teils sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch gelesen. Storia medievale Wer für seine laurea triennale oder auch als Landeskundeschein im Magisterstudiengang den Bereich Geschichte abdecken muss, kann zwischen storia moderna, storia contemporanea und storia medievale wählen. Nur für storia medievale kann man Kurs und Dozent frei wählen, in den anderen Bereichen erfolgt die Zuteilung über die Anfangsbuchstaben des Nachnamens. Für den Mittelalter-Kurs bei Prof. Giuliano Pinto muss man für die Prüfung zusätzlich zum Stoff der Vorlesung ein manuale lesen, das chronologisch das gesamte Medioevo abdeckt, außerdem acht saggi aus einem Aufsatzband. Ähnliches gilt für die Parallelkurse. Es lässt sich wenig Charakteristisches über ihn erzählen, da er seine Vorlesung ohne buon giorno zu sagen beginnt, mit „ci fermiamo qui“ beendet und dazwischen strikt sein Thema, schwerpunktmäßig die Demographie des Mittelalters, durchbringt. Übersetzung Italienisch –Deutsch Der Übersetzungskurs bei der deutschen Lektorin Barbara Heinemeier verbindet das Übersetzen verschiedener Texte, wie wir es aus den Kursen in Bonn kennen, mit der systematischen Betrachtung bestimmter Grammatik-Phänomene, die sich in den beiden Sprachen nicht entsprechen und die daher oft für Fehler in Übersetzungen sorgen. Dottoressa Heinemeier mit ihrem norddeutschen Charme kann nahezu jedes Phänomen der deutschen Grammatik erklären, spricht selbst fließend mehrere Sprachen und reagiert manchmal sehr heftig auf Anfängerfehler ihrer italienischen Studenten: „Sie sind jetzt im 3. Jahr, das dürfen Sie nicht mehr falsch machen. Schreiben Sie zum nächsten Mal eine Liste über die Bildung des Präteritums.“ Wir können in diesem Kurs keine Prüfung machen, sondern uns lediglich einen Teilnahmeschein ausstellen lassen. Letteratura Italiana: Linee narrative dell ‘800 Gino Tellini gehört sicher zu den bekanntesten Florentiner Professoren. Er stellte uns von Foscolo über Manzoni bis Verga und D’Annunzio die großen narrativen Autoren des Ottocento vor. Wichtiges wird mehrere Male wiederholt, man darf sich nur nicht von den parentesi, die Prof. Tellini immer wieder öffnet und schließt, abschrecken lassen und erwarten, nach der Stunde einen klaren, linearen Mitschrieb zu haben. Dafür lässt sich der Stoff gut mit dem von Tellini selbst herausgegebenen und eigentlich für die Schule gedachten Buch „Letteratura e Storia“ nacharbeiten. Anne-Kathrin Gärtig Semantica e Lessicologia Dozent: Prof. Massimo Moneglia Dieser Kurs läßt sich in Bonn als Hauptseminar in der italienischen Sprachwissenschaft anrechnen. Der Kurs war eher theoretisch und beschäftigte sich mit sprachphilosophischen Fragestellungen und Logik, was ich aber, zumindest am Ende recht interessant fand. Herr Moneglia kann sehr gut erklären und macht die schwierigen Konzepte durchaus greifbar. Leider nahmen an dem von mir besuchten Kurs nur drei Studenten teil, so daß er nicht vollständig stattfand und viel selbst erarbeitet werden mußte. Wenn man sich für das Thema des Kurses interessiert, führt das zu Begeisterung bei Herrn Moneglia und bei entsprechendem Lernaufwand auch zu einem angenehmen Prüfungsgespräch und –ergebnis. Lingua francese Dozenten: A. Fricke, P. Lestournelle Für Euch ist ja die zweite Fremdsprache hoffentlich schon erledigt, wenn Ihr hier seid. Im vergleichenden Gespräch schienen uns die Kurse in Florenz ungleich aufwendiger. Aber falls Ihr Lust habt, Französisch weiter zu machen: die Kurse hier sind echt gut. An der Uni Florenz wird Französisch in drei Teilen unterrichtet: Grammatik, mündlicher und schriftlicher Ausdruck und Phonetik. Ein kompletter Kurs dauert sechs Wochen und umfaßt sechzig Stunden, also genau das Doppelte wie die anderen Kurse. Ich hatte das Glück, im ersten Semester Grammatik und Ausdruck bei Frau Fricke und Phonetik bei Herrn Lestournelle zu haben, die beide unheimlich gute Lehrer sind und einem Freude an der französischen Sprache vermitteln. Konstanze Kähne 19 Storia Moderna Was benötigt man alles für eine gute Vorlesung ? Einen Professor mit kräftiger Stimme, der es versteht selbst schläfrige Studenten, die sich gerade in ihren Wunschträumen noch im Bobolipark sonnen, schnell an das Thema der Vorlesung zu fesseln. Dann wäre es nicht schlecht, wenn er mit kindlicher Neugierde gepaart mit Begeisterung ans Werk geht, so daß sich sein Enthusiasmus auf seine Studenten überträgt. Auch der gelegentliche Eintausch der stickigen Aulaluft gegen die frische Luft der Anschauung vor Ort verleiht der Vorlesung sicherlich Abwechslung und ermöglicht es den Studierenden die graue Theorie in den Straßen Firenzes lebendig werden zu sehen. Idealerweise nimmt er dann noch die Prüfung nicht so überwichtig und zeigt sich sehr verständnisvoll. Mischt man all diese positiven Eigenschaften zu einem Cocktail zusammen, so müsste man diesen nach Professor Cipriani benennen. Ohne zu übertreiben kann man sagen , daß seine Vorlesung über die „Storia Moderna“ ein Genuß war, was sich leider schon bei den Studenten herumgesprochen hat und der sehr schöne Festsaal im Dipartimento della Storia auf der Via San Gallo zumeist platzend voll war. Allein um seine kräftige unverwechselbare Stimme zu hören, die für einige Kommilitonen Anlaß zur ständigen Erheiterung und Nachahmung war, lohnt es sich seine Vorlesung zu besuchen. Ganz schnell verwandelt sich die Aula in einen großen Opernsaal, in dem der Opernsänger, d.h. der Professor, des öfteren zum Crescendo anhebt und sich mit Ausdrücken der Superlative wie „famosissimo, clamorosissimo, straordinario“ nur so überschlägt. Immer in feinsten Anzügen und mit Krawatte betritt er die Bühne und stets 20 gelingt es ihm mit großer Begeisterung und Engagement einen sehr guten Überblick über die moderne Geschichte von dem Fall Konstantinopels bis Napoleon, mit einem Schwerpunkt natürlich auf der Medicizeit in Florenz, zu vermitteln. Er versteht es dabei die großen Zusammenhänge darzustellen und gleichzeitig mit verblüffenden und amüsanten Originaltexten aus der jeweiligen Zeit zu überraschen. So verglich er beispielsweise einige Texte von Boccaccio im Original, die auf dem Index des Kirchenstaates standen, mit einer verstaubten vom Kirchenstaat original herausgegeben Ausgabe, die einige schlüpfrige Stellen mit viel Phantasie einfach umdichtete. Ein anderes Mal kam er mit Schere, Taschenmesser und Siegel bewaffnet in die Vorlesung und fing an in aller Seelenruhe einen Originalbrief aus der Renaissancezeit zu basteln, mit genauer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Nachbau für zu Hause. Natürlich durfte auch wieder die schöne Anekdote über Napoleons letzte Tage auf St. Helena nicht fehlen, von denen schon unsere Vorgänger in der „Esperienze“ berichtet haben. So wurde wirklich Geschichte lebendig! Um den großen historischen Reichtum von Florenz den Studenten näher zu bringen, verlegte er kurzerhand seine Vorlesung an große historische Schauplätze der Stadt und machte Privatführungen durch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Florenz‘, wie etwa Santa Croce, Palazzo MediciRiccardi, Palazzo Pitti, Boboligärten und das Anthropologische Museum. So wies er uns in die kleinen und großen Geheimnisse der Medici ein und erklärte uns, was es mit den mysteriösen, überdimensionalen, steinernen Badewannen im Bobolipark auf sich hat. Nur soviel soll verraten werden: luxuriöse Prototypen des gepflegten Gartenswimmingpools waren sie nicht. Auch was die Prüfung anging, zeigte er sich sehr verständnisvoll. Die mündliche Prüfung konnte man auch an einem Apello Straordinario ablegen, der eigentlich nur für Studenten, die fuori corso sind, reserviert ist. Das Thema konnte man selber auswählen und in einer knappen Viertelstunde hatte man eine sehr gute Creditiausbeute im Sack. Letteratura Francese - Forme del romanzo nel Settecento Da wir noch zu der Spezies der DISler gehörten, die erst kurz vor der Florenzabreise von ihrem Glück erfuhren, eine weitere Fremdsprache sowie einen Literaturkurs besuchen zu müssen, mußten wir dies zum größten Teil nachholen. Ich entschied mich bei dem Literaturkurs für Formen des französischen Roman des 18. Jht. bei der Professorin De Panta. Sie war stets gut vorbereitet und beglückte uns gleich zu Anfang mit einer riesigen Mappe von ungefähr 10 Romanauszüge von Montesquieu über Voltaire bis zu Rousseau, die wir durcharbeiten mussten. Außerdem mussten wir einen Roman komplett lesen. Den Kurs selber verbrachten wir eigentlich fast die ganze Zeit mit der Übersetzung der Romanauszügen, die die Professorin Satz für Satz und mit unendlichen Varianten für uns vorübersetzte. Dies war auf Dauer dann doch etwas langatmig, auch wenn der Stoff an sich wirklich interessant war, und man letzendlich doch einen guten Überblick über die Literatur der Epoche gewonnen hat. Frau De Panta war sehr nett und entgegenkommend. In der Prüfung hatte sie schon relativ hohe Ansprüche, aber schließlich wurde auch diese Hürde gemeistert. Storia e Critica del Cinema Professorin Jandelli hatte die Aufgabe, uns die gesamte Geschichte des Kinos in einem Modul näher zu bringen, ein sehr ehrgeiziges und vor allem für den Studenten sehr arbeitsintensives Unterfangen. Nach einer schnellen Klarstellung, daß dieser Kurs nur für Studenten sei, die nicht in die DAMS eingeschrieben seien, brach sofort das große Wirrwarr aus. Zunächst einmal fragte man sich, was bedeutet diese komische Abkürzung überhaupt? DAMS steht für die Discipline delle Arti, della Musica e dello Spettacolo, wobei in den Bereich des Spettacolo auch das Kino fällt. Trifft denn diese Regelung überhaupt auf mich zu ? Da Italiener ja bekanntlich Generalregeln stets mißtrauisch gegenüberstehen und sich immer fragen, ob diese auch wirklich auch auf sie zutreffen, ging das große Vortragen der Einzelschicksale los. Ein Glück, daß ich mich gleich intuitiv in den richtigen Kurs gesetzt hatte und zu den Auserwählten gehörte, die bleiben durften. Als die Professorin dann auch noch eröffnete, daß sie die angegeben Kurszeiten abgeändert habe und statt an 3 Tagen den Kurs nur an zweien abhielte, dafür aber dann 4-stündig, war das Chaos perfekt. Die Vorlesung war insgesamt recht interessant, und Frau Jandelli stellte die wichtigsten Entwicklungen der Kinogeschichte von den Anfängen über das klassische amerikanische Kino Hollywoods, den Neorealismo bis hin zur Postmoderne gut dar. Der Vorlesungsstoff war gut strukturiert und sie zeichnete auch immer schöne Modelle an die Tafel. In den 4 Stunden waren zumeist die beiden Ersten für die Vorführung eines Films oder Filmsequenzen reserviert. Zur Erheiterung trug auch Jandellis alltäglicher 21 Kampf mit den Tücken der Technik bei. So setzte fast jedesmal, als sie zum Redeschwall ansetzte, das Mikro aus, das sie vergeblich zu bändigen versuchte. Auch der Filmprojektor nahm sich gerne mal eine Auszeit. Für die Prüfung, eine der wenigen, die schriftlich abgehalten werden, mußten wir uns auf 10 verschiedene Zeitepochen des Kinos vorbereiten sowie jeweils zu diesen Epochen einen Film sehr gut kennen . Zudem mussten wir ein wissenschaftliches Buch über ein spezielles Kinothema lesen, das nicht im Kurs behandelt wurde. Also vom Arbeitsaufwand wirkt das ziemlich viel, in der Prüfung relativiert sich das jedoch etwas. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf dem ersten Bereich, während das zusätzliche Buch quasi nur als Bonuspunkt gewertet wird. Über den chaotischen Ablauf der Prüfung wurde in der letzten Esperienze ausführlich berichtet, und man kann dem eigentlich nicht viel hinzufügen. 22 Letteratura Tedesca „Goethes Italienische Reise“ Professor Collini, der vielleicht schon einigen durch seine Vorlesung über Tieck im Rahmen des Deutsch-italienischen Kulturprogramms in Bonn bekannt sein dürfte, ist ein Spezialist der deutschen Romantik. Schon sein ganzes Erscheinungsbild entspricht dem typischen Klischee eines Romantikers. Er wirkt sehr asketisch und erscheint zu seiner Vorlesung immer(!) ganz in Blau gekleidet, also in der Farbe der Melancholie und Nachdenklichkeit. Seine Frisur ist in allen 4 Himmelsrichtungen vom Winde zerzaust, und wenn er während seines Redeflusses plötzlich innehält, die Hand nachdenklich unter das Kinn legt, erscheint er wie eine in Meißel gehauene Statue eines Träumers aus einer vergangenen Epoche. Eigentlich hatte er ja für dieses Semester Goethes „Werther“ vorgesehen, was er aber extra(!) noch kurzfristig abänderte, um sich für Goethes „Italienische Reise“ zu entscheiden. Diese erschien ihm für die deutschen Studenten, besonders für die DISler interessanter, womit er sicherlich nicht falsch lag. Überhaupt war er stets sehr entgegenkommend, begrüßte die Studenten persönlich vor jeder Vorlesung und unterbrach diese auch mal, um sich nach der Unterbringung und dem Befinden der ERASMUS-Studenten zu erkundigen. Seine Vorlesungen hielt er immer frei ohne Konzeptpapier, war stets mit voller Begeisterung dabei und verstand es diese auch bei den Studenten zu entfachen. Ein besonderer Schwerpunkt der Vorlesung lag nicht zufällig auf Goethes Aufenthalt in Venedig. Collini war Professor an der Uni in Venedig und man merkte ihm seine Verbundenheit mit der romantischen Lagunenstadt an. Insgesamt herrschte in dem Kurs eine sehr nette Atmosphäre und auch nach Vorlesungsschluss unternahm man noch meist etwas zusammen. So lud er uns etwa zu einem Vortrag über Freuds Verständnis von Leonardo da Vinci ein, der im deutschen Kunsthistorischen Institut stattfand. Dieses bietet interessante Veranstaltungen zur deutsch-italienischen Kunstgeschichte an und besitzt eine große Kunstbibliothek, die jedoch nur Promovierten vorbehalten ist. Es besteht auch die Möglichkeit hier ein Praktikum zu machen, was besonders für Studenten, die auch Kunstgeschichte studieren, interessant sein dürfte. Kunsthistorisches Institut in Florenz Max-Planck-Institut Via Giuseppe Giusti 44 I-50121 Firenze Öffnungszeiten 9-20 Uhr http://www.khi.fi.it/ Eine andere gemeinsame Unternehmung führte zu einem mit Collini befreundeten jüdischen Buchhändler, dem die Stadt untersagte seine Bücher draußen auf der Piazza San Firenze vor dem ehrwürdigen, vom berühmten Architekten Sangallo erbauten Palazzo Gondi zu verkaufen. Mit einer Unterschriftenaktion versuchte er auf seine Lage aufmerksam zu machen. Neben sehr günstigen Büchern gab es zudem fast alles zu kosten, was die Toskana an superleckeren Köstlichkeiten zu bieten hat: das traditionelle Mandelgebäck, die Cantuccini, die man in den Vin Santo eintaucht, einem klassischen Dessertwein der Toskana, der früher gerne als Messwein verwendet wurde und daher diesen Namen trägt. Natürlich durfte auch die Vorläuferin der Pizza, die Focaccia, nicht fehlen, die vor allem mit Rosmarin ein Gedicht ist. Das Besondere war, daß all diese Leckereien selbst gemacht waren und einen unvergleichlichen Geschmack hatten. Storia dell‘Arte Moderna dal Quattrocento all‘ Ottocento Professor Gnocchi, bei dessen Namen man eher an einen kulinarischen Gaumengenuß denkt, ist für die Vermittlung des Kunstgenusses zuständig. Seine Vorlesung gibt einen ganz guten Einblick in die großen Kunstrichtungen vom 15.Jh. bis zum 19.Jh.. In Florenz, schließlich der Stadt mit den meisten Kunstwerken der Welt, stellt sie also eigentlich eine Pflichtveranstaltung dar, zumal die meisten behandelten Kunstschätze nur ein Paar Steinwürfe von der Fakultät entfernt liegen. Mit 2 Diaprojektoren jagte er im zügigen Tempo ein Kunstwerk nach dem anderen auf die Leinwand und sprach dabei wie ein Wasserfall. Begonnen hat er seinen Überblick mit dem Wettbewerb um die Fertigung der zweiten Bronzetür für das Battisterium im Jahr 1401, das „Il Sacrificio di Isacco“ zum Thema haben sollte. An dem Wettbewerb nahmen die berühmtesten Künstler der damaligen Zeit teil, darunter auch Brunelleschi und Ghiberti, der sich schließlich als Sieger durchsetzte. Während Ghiberti die einzelnen Teile der Szene auf einer Ebene abbildete, verteilt Brunelleschi diese in dieTiefe des Raumes auf 3 verschiedene Ebenen. Dies wird als die Geburtsstunde der Renaissancekunst gesehen. Die Kunstwerke für diesen Wettbewerb kann man sich übrigens im Bargello anschauen. So schritt Professor Gnocchi in schnellem Tempo voran, bis ein besonderes Vorkommnis seine Vorlesung aus dem Rhythmus brachte. So berichtete er uns ganz geschockt, daß er seine Aktentasche mit der 23 Diasammlung nicht finden könne und er einen begeisterten Kunstdieb in Verdacht habe, sie gestohlen zu haben. Er beschrieb uns haargenau die Tasche, in der sich seine Sammlung befand, und forderte uns auf, den dreisten Dieb auf den Straßen von Florenz zu stellen. Er nutzte indes die Zeit uns von einem anderen unglaublichen Zwischenfall zu informieren. So hat ein Student eine Minikamera in den Toiletten der Uni, die auch von den Professoren frequentiert werden, versteckt positioniert und so angeblich brisante Aufnahmen gemacht. Professor Gnocchi nahm dies mit Humor und meisterte letztendlich auch diese etwas verkorkste Vorlesung ohne sein Anschauungsmaterial. Manuel Diepenbrock 24 Hartnäckigkeit zahlt sich aus – die Suche nach einem Italienischkurs Nachdem Ende Januar endlich die letzten Prüfungen des ersten Semesters absolviert waren, stellte ich, aus dem Lernstreß wieder ins Leben getreten, fest, daß es ja schön und teilweise auch interessant war, Französisch und die Geschichte des Kinos zu lernen, aber ich doch eigentlich hier war, um mein Italienisch zu verbessern. Sicher stellt sich das mit einem italienischen Alltag auch von selbst ein, aber mir kam es trotzdem komisch vor, in Bonn Grammatik ohne (viel) Sprechen zu lernen und hier dann die Konversation losgelöst von der immer mehr in den Schubkästen meines Gedächtnisses verschwindenden Grammatik zu haben. So begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Italienischkurs für mich. Zuerst nahm ich die Guida dello studente in Augenschein und fand als einzig in betracht kommendes Angebot das Laboratorio dell’Italiano scritto, das ich dann auch brav besuchte. Schon nach den ersten beiden Sitzungen war jedoch klar, daß sich dieser Kurs hauptsächlich an Italiener wendet, die Probleme beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten haben. Daher war natürlich der theoretische Teil eher langweilig und die praktischen Übungen unheimlich anspruchsvoll, zumindest erfüllten sie auch nicht die Zwecke, die ich anstrebte, nämlich formale Briefe und wissenschaftliche Texte in einfach nur korrektem Italienisch zu verfassen. Der zweite Anlaufpunkt war das Centro Linguistico di Ateneo der Universität Florenz. Dort erklärte man mir auf meine Anfrage, daß ich jeden beliebigen Sprachkurs gegen eine nicht zu hohe Gebühr bei ihnen belegen könne, außer jedoch die Italienischkurse, die kostenlos aber Erasmusstudenten vorbehalten sind (ich hatte „leider“ ein DAAD-Stipendium). Als ich später in ihrem Kursangebot Spezialkurse für italienische Grammatik und Wortschatzvertiefung entdeckte, die auch für alle für 55 Euro pro Kurs ausgeschrieben waren, war ich erst begeistert. Die Enttäuschung folgte, als man mir mitteilte, daß diese Kurse bestimmt genau das Richtige für mich wären, aber leider in diesem Jahr nicht angeboten werden können, da kein Geld da ist. Da war ich wieder beim Erasmuskurs und der eventuellen Möglichkeit, über eine Bescheinigung über den Kulturaustausch meiner Uni mit der florentiner doch noch daran teilnehmen zu können. Also, erst zum Ufficio delle relazioni internazionali an der Piazza Brunelleschi das Formular abholen, dann damit in das zuständige Erasmusbüro in der Via Cavour 82. Dort schien dann auch erst alles zu klappen, bis ich mein schönes blaues libretto vorzeigte: Wie, du bist nicht für corsi singoli eingeschrieben, sondern richtige Studentin der Uni Florenz? Nein, dann geht das nicht. Ich erklärte dann die scheinbar sehr komplizierten Verhältnisse unseres Studienganges und der Partnerschaft der beiden Universitäten mit dem Ergebnis, daß die Damen des Erasmusbüros sich für überfordert erklärten und versuchten, die zu solchen Entscheidungen befugte Chefin anzurufen. Diese ging natürlich nicht ans Telefon. So empfahl man mir, noch einmal wiederzukommen oder anzurufen und mir in der Zwischenzeit ein Schreiben über den angeblichen kulturellen Austausch von einem zuständigen Professor zu besorgen. Entmutigt ging ich zur Sprechstunde von Frau Svandrlik und schilderte ihr meine Odyssee. Frau Svandrlik klemmte sich sofort hinters 25 Telefon, rief die zuständige „Chefin“ an und setzte ihr mit Nachdruck auseinander, daß es natürlich und schon seit zehn Jahren einen kulturellen Austausch zwischen den Universitäten Bonn und Florenz gibt, und daß sie das wissen müsse, schließlich ist sie die Verantwortliche dieses Austauschs, und daß es ja wohl die Höhe wäre, wenn sie ihren Studenten keinen Sprachkurs anbieten könnte, außerdem sei es die Aufgabe des Erasmusbüros, sich darüber zu informieren anstatt ausländische Studenten zu verunsichern. Fünf Minuten später hatte ich meinen Platz im Sprachkurs, eine Bescheinigung war dann nicht mehr nötig. Der Sprachkurs, Niveau C1, stellte sich dann zum Glück auch als sehr gut heraus: eine Auffrischung des Grammatikstoffes von Sprachpraxis II, italienische Filme, einen selbstgehaltenen Vortrag und einen Dozenten, der bereit war, Übungstexte zu korrigieren. Noch einmal das Wichtige in Kürze: Erasmusstipendiaten: bei Interesse schon in Bonn, oder zumindest frühzeitig für den Sprachkurs anmelden. DAAD-Stipendiaten: entweder nach den Spezialkursen vom Centro Linguistico erkundigen, vielleicht werden sie ja nächstes Semester angeboten (gilt natürlich für alle), sonst für die Anmeldung zum Erasmuskurs ins Erasmusbüro in Via Cavour 82. Falls die sich dort nicht daran erinnern sollten, daß Ihr den Kurs besuchen dürft, halt noch zu Frau Svandrlik gehen. Auch hier gilt: je früher, desto besser, da die Kurse schnell ausgebucht sind. Konstanze Kähne 26 Lieblingsplätze:ein kleiner Stadtührer Zona Statuto (Fortezza da Basso) Gelateria „De Medici“ am Anfang der Via dello Statuto. Machen meiner Meinung nach das beste Eis in ganz Florenz, haben auch abends bis spät geöffnet und bieten außer den Geschmacksstandards außergewöhnlich gewagte Kreationen, wie z.B. den gusto al gorgonzola, an. Wer sich in diesem Viertel nach einer Grünanlage sehnt, sollte der Versuchung widerstehen sich im einladend anmutenden Park der Fortezza da Basso niederzulassen, denn dort wimmelt es leider von perversen Exhibistionisten. Ungefährlicher ist da der parco ortobotanico am Ende der Via del XX.Settembre, ganz in der Nähe, und der Park der Villa Stibbert. Katharina Kohm Barberino di Mugello Wenn ihr das Glück haben solltet in Besitz eines Autos zu gelangen oder bereits eins mitgebracht habt, dann bietet sich als Alternative zum Meer ein Ausflug nach Barberino di Mugello an. Dort gibt es einen Stausee, der bilancino, an dem man überall baden kann. An zwei Stellen sind Strände mit Bar und Segelboot-, Windsurf- und Tretbot- Verleih eingerichtet worden. Die Bar „Bagno Maria“ ist eher für ältere Leute gedacht und sehr ruhig. Die andere, das „Bahia“, ist für Jugendliche konzipiert und bietet neben einer Speisekarte für Mittag- und Abendessen, Fernseher (für Fussballspiele, etc.) auch eine Tanzfläche, DJ-Pult und Sitzkissenlounge unter freiem Himmel für sommerabendliche Ausgeh-Abende. Eintritt frei, Preise normal (Bier 4 Euro, Coctails 5 Euro). Neben der Moto GP- und Formel 1 Test-Rennstrecke Mugello (circuito del Mugello) bietet Barberino seit Anfang diesen Jahres auch ein Designer- Outlet. Dieses ist natürlich besser mit dem Auto erreichbar, aber es existiert auch ein Busservice (Sita). Dort findet man neben renommierten Marken wie Calvin Klein, Prada, Esprit auch Calzedonia (Bademoden und Strümpfe aller Art), Puma, Adidas, etc...ein weiterer Bereich ist dem kulinarischen Interesse (Spezialitäten, Weine), Küchenausstattung und Einrichtungsgegenständen gewidmet. Katharina Kohm Auf ins Grüne So schön Florenz ist, so anstrengend kann es auch sein. Nach einigen Monaten an sie gewöhnt nehmen die vorher von der Kunst und Architektur Florenz verzückten Sinne nun auch Abgase, den Straßenlärm und vor allem die nicht enden wollenden Touristenströme in der Arnostadt wahr. Und da möchte mensch dann einfach nur raus, mal wieder frische Luft atmen, in die blau-grüne Mischung aus Baumkronen und Himmel schauen und Vogelgezwitscher an sein geplagtes Ohr lassen. Wenn Zeit oder Geld nicht ausreichen, um wirklich raus, zum Beispiel ins Chianti, zu fahren, lassen sich auch in Florenz selbst grüne Oasen finden, die meisten ohne Eintritt zugänglich und von Touristen angenehm unbeachtet. Einige von uns gern besuchte Parks sollen hier kurz vorgestellt werden. Empfehlen möchte ich des weiteren die Broschüre „Scoprire i Giardini di Firenze“, die umfassend über Öffnungszeiten, Geschichte und Lage aller Florentiner Parks informiert und die man auf Nachfrage kostenlos bei der Touristeninformation erhält. Giardino di Villa Il Ventaglio Besonders jenen unter Euch, die in Zona le Cure oder Campo Marte wohnen, sei der Parco di Villa Il Ventaglio ans Herz gelegt. Am Ende der Via Aldini gelegen, ist er von beiden Stadtvierteln in höchstens fünfzehn Minuten Fußweg erreichbar, von der Innenstadt aus sollte man zwanzig Minuten mit dem Rad einplanen. In der weitläufigen Anlage, die eine große Liegewiese mit vielen schattenspendenden Bäumen, einen Teich, an dem sich Schildkröten und Enten beobachten 27 lassen, sowie ein kleines Stück Wald umfasst, hat man bald das Gefühl, völlig außerhalb der Stadt zu sein. Auf dem Weg zur Villa, die leider nicht von innen besichtigt werden kann, taucht jedoch zwischen den Baumwipfeln das ein oder andere Stück florentiner Altstadt auf, und man hat einen schönen Blick in die klassische Landschaft der Toskana. Parco delle Cascine Der Parco delle Cascine ist die größte öffentlich zugängliche Grünanlage in Florenz und gilt damit auch als grüne Lunge der Stadt. Viele Sportbegeisterte nutzen die Cascine zum Joggen. Dienstags vormittags hat man auf dem Markt eine große Auswahl an frischen Lebensmitteln, Kleidung, Haushaltswaren und allem, was man sonst von italienischen Märkten kennt. Abends und nachts sollte man die Cascine eher meiden, da der Park aufgrund von Prostitution als sehr gefährlich gilt. Dies ist besonders schade, da sich hier einige der angesagtesten florentiner Diskotheken befinden. Man sollte jedoch dahin nur in der Gruppe gehen und nachts mit dem Taxi nach hause fahren. Giardino di Boboli und Giardino Bardini Der Giardino di Boboli hinter dem Palazzo Pitti ist natürlich trotz über 28 drei Euro Eintritt ein absolutes Muss. Etwas unbekannter ist der Giardino Bardini, der im Eintrittspreis des Giardino di Boboli enthalten ist. Hier bieten sich dem Besucher eine wunderschöne, am Hang gelegene Gartenanlage und ein beeindruckender Blick auf die Altstadt von Florenz. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch im Mai, wenn der Flieder und die zahlreichen anderen Blumenarten in voller Blüte zu bewundern sind. Giardino delle Rose Ein Geheimtipp ist der kleine, aber sehr schöne Giardino delle Rose, der zur Blütezeit der Rosen im Mai und Juni kostenlos für Besucher geöffnet ist. Hier lassen sich die Schönheit und der Duft verschiedenster Rosenarten entdecken und ein wunderschöner Blick auf das nahe florentiner Häuser- und Kirchenmeer genießen. Eine kleine Liegewiese mit einem Springbrunnen laden zum Verweilen und Erholen ein. Parco Mediceo di Pratolino Villa Demidoff Schön und vor allem riesig ist der Park der Villa Demidoff, der mit seinen vielen Wasseranlagen zum Spazierengehen und Naturtanken einlädt. Er befindet sich ungefähr eine halbe Stunde außerhalb von Florenz und ist in die toskanische Hügellandschaft eingebettet. Schon allein die Fahrt mit dem Bus 25 A entlang der Via Bolognese bietet wunderschöne Ausblicke auf Florenz und in die Umgebung. Im Park läßt sich der gigantische Appennino von Giambologna bestaunen. Ebenfalls empfehlenswert sind die anderen Medici Villen und ihre Parkanlagen sowie der Giardino della Società Toscana di Orticultura und der Giardino di Villa Fabbricotti, die sich beide in der Nähe von Ponte Rosso befinden und ohne Eintritt zugänglich sind. Also dann, viel Spaß beim Lesen, Lernen oder Erholen im Grünen. Konstanze Kähne 29 Settignano San Gimignano Hier haben Berühmtheiten wie Michelangelo und D’Annunzio gelebt. Der Ort selbst ist sehr klein und hat heute wenig zu bieten, Ausgangspunkt für wunderschöne Spaziergänge – ideal, wenn man das Bedürfnis hat, mal wieder aus der Stadt herauszukommen und grün zu sehen. Mit der Buslinie 10 fährt man von Santa Maria Novella oder San Marco aus bis zur Endhaltestelle Settignano. Von dort aus kann man zum Beispiel ein Stück bergauf und dann nach links Richtung Friedhof gehen. Sofort ist man umgeben von Hügeln, Wiesen und Olivenhainen. Der Weg führt in einem weiten Bogen zurück zur Straße, an der der Bus entlang fährt, man ist etwa 45 min unterwegs. Schon von weitem sieht man das Städtchen auf seinem Berg liegen. San Gimignano, wegen seiner hohen Geschlechtertürme auch “Manhattan des Mittelalters” genannt, erreicht man am besten mit dem SITA-Bus, die Fahrt dauert etwas mehr als eine Stunde. Es empfiehlt sich, außerhalb der Hochsaison hierher zu kommen, denn sonst sind sowohl der Ort als auch der Bus gestopft voll. Neben den Türmen gibt es einen wunderschönen Marktplatz, den Dom und viele kleine Gässchen zu entdecken, schnell ist man von einem zum anderen Ortsende gelangt und genießt einen herrlichen Blick über die Toskana-Landschaft. Auch wenn sich ein Touri-Laden an den anderen reiht, hat das Städtchen einen ganz eigenen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Anne-Kathrin Gärtig Anne-Kathrin Gärtig Arezzo Arezzo ist weniger überlaufen als andere Orte in der Toskana. Es liegt etwa eine Zugstunde entfernt im Süden von Florenz, an der Bahnstrecke nach Rom. Wir waren im Februar hier und ich erinnere mich vor allem daran, dass ein schrecklich kalter Wind durch die Stadt gepfiffen hat. Also besser etwas besseres Wetter abwarten, um das Amphitheater, die schöne Hauptpiazza, den Park und mehrere sehenswerte Kirchen und natürlich die Häuser von Petrarca und Vasari zu besichtigen. Am ersten Sonntag des Monats findet ein großer Antiquitätenmarkt statt, zu dem die Händler und Besucher von weit her anreisen. 30 Die Toskana ruft! In Florenz sind viele…laute, blonde, tiefdekolletierte Amerikanerinnen… und in den Hügeln der Toskana tummeln sich deutsche Lehrerfamilien. All das sollte einen nicht abschrecken Florenz und die Toskana zu erkunden! Man kann viele Orte und Strände (wie z.B. Pisa, Viareggio, Forte dei Marmi, Lucca) sehr gut und günstig mit dem Zug erreichen. Einfach vorher bei www.trenitalia.it nach den Zeiten gucken; wenn man eine Kreditkarte hat, kann man die Tickets auch schon vorher stressfrei kaufen. Teilweise kann es dann etwas teurer werden. Für die Strecken nach Rom und Mailand kann man unter der Rubrik happytrain günstige Angebote finden. Die Züge sind im Allgemeinen recht günstig. Nach Pisa zahlt man z.B. ca. 5€. Einmal sollte man den Schiefen Turm und den Dom von Pisa auf dem Campo dei Miracoli gesehen haben. Aber wenn man vom Flughafen kommt oder dort Besuch abholt, kommt man eh vorbei und kann kurz raus springen. Viel mehr hat Pisa dann auch nicht zu bieten. Tja, in Florenz wird man ziemlich verwöhnt. Man kann auch im Spätsommer oder sonst wieder im Frühjahr vormittags Pisa besichtigen und dann weiter nach Viareggio an den Strand fahren. Es gibt auf jeden Fall bessere und schönere Strände, aber ohne Auto bleiben einem nicht viele Bademöglichkeiten übrig. Es gibt auch einen freien Strand, da muss man aber etwas laufen. Wenn man sich in der Vorsaison am Strand breit machen will, kann man sich auch an die zahlreichen Privatstrände legen. Etwas nördlicher liegt der Strand von Forte dei Marmi. Sieht ähnlich aus wie in Viareggio, nur dass der Liegeplatz mit Schirmchen pro Tag zwischen 20 und 150 € kostet und auf der Promenade anstatt Luftmatratzen Gucci, Prada und D&G verkauft werden. Die Bademeister sind stolz auf ihre Preise und lassen nicht so gern mit sich verhandeln. Wer’s mag… 31 Wirklich schöne Strände liegen im Süden der Toskana. Nördlich von Grosseto liegt Castiglione della Pescaia. Langer Sandstrand, glasklares Wasser, viele italienische Familien und Pärchen…Nachteil: eher mit dem Auto zu erreichen (ca.2 Std Fahrt). Zwischen Livorno und Cecina liegt Castiglioncello und den Strand kann man nach längerer Fahrt auch mit dem Zug erreichen. Zwischen vielen Felsen sucht man sich dann eine kleine Strandbucht. Wirklich schön. Unbedingt sollte man einen Ausflug nach Cinque Terre machen!! Das liegt zwar nicht mehr in der Toskana, sondern in Ligurien, sollte aber auf keinen Fall vergessen werden! Die 5 Dörfer heißen Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore (von Norden nach Süden). Man kommt dort am besten mit dem Zug, ca. 2 Std. Fahrt, hin. Der größte Ort ist Monterosso mit einen schönen Sand/Kiesstrand. Das Beste an Cinque Terre ist das Wasser! Also unbedingt Badesachen einpacken. Man kann die fünf Dörfer auf Bergwegen erkunden (die komplette Wanderung dauert ca. 5 Stunden, keine FlipFlops tragen!). Ich habe die Bootsfahrt vorgezogen :) Man kann in allen Orten, außer Cor- 32 niglia, aussteigen, durchbummeln und nach einer Stunde wieder weiterfahren. Zwischendurch trifft man dann auf Möchtegernhelden, die auf die zahlreichen Felsen kraxeln und sich bewundern lassen wollen. Dann bleiben die Touris stehen, klatschen, filmen…ganz großes Kino. Und Egopolitur für Günter und Jochen aus Leverkusen. Die berühmte Via dell’amore (von Riomaggiore nach Manarola) ist etwas arm. Man zahlt pro Person 3 € und darf ein Stückchen an den Felsen langgehen, guckt sich auf Kakteen eingeritzte Liebesschwüre an und das war’s auch schon. Aber wie gesagt, das Meer ist so schön hellblau, man darf Cinque Terre nicht verpassen. San Gimignano, Siena und Greve in Chianti erreicht man mit den Überlandbussen von Lazzi und Sita. Die befinden sich am Bahnhof. Von uns war keiner mit dem Auto hier, daher haben wir uns eins ausgeliehen. Wir wollten uns die schönen Hügel der Toskana nicht entgehen lassen! Alle Autovermietungen sind hinterm Bahnhof zu finden, Borgo Ognissanti. Wenn der Fahrer unter 25 ist, wird’s immer noch etwas teurer. Man benötigt immer eine Kreditkarte. Auf der Via de’ Ginori befindet sich das Studentenreisebüro CTS (Centro Turistico Studentesco e Giovanile, sehr nette Leute, wenn auch manchmal etwas schwer von Begriff), die mit Europcar zusammenarbeiten. Wenn man einen internationalen Studentenausweis vorzeigt (oder vor Ort für 10 € beantragt), bekommt man Rabatt. Am Wochenende (von Freitag- bis Montagmittag) kostet ein Fiat Punto mit Teilkasko ca. 90 €. Wenn 4 Leute mitfahren, lohnt sich das auf jeden Fall. Ansonsten wartet man bis die Eltern zu Besuch kommen und ein Auto mieten wollen… Man muss im italienischen Straßenverkehr zwar etwas mehr aufpassen, aber die Italiener sind schon ganz gute Autofahrer…mit gutem Reaktionsvermögen. Parkplätze (blaue Linien bedeuten, dass man zahlen muss, weiße sind für Anwohner) sind Mangelware und man darf selbst mit dem Mietauto nicht ins Stadtzentrum von Florenz fahren. Etwas nervig. Aber von 20 bis 8 Uhr darf man auf den blauen Parkplätzen umsonst parken. Man sollte aber auch die Hinweisschilder für die Straßenreinigung beachten - sonst wird abgeschleppt. Wenn man ein Auto hat, sollte man unbedingt in die zentrale und südliche Toskana fahren! Einfach schön… Claudia Schulz Casentino Will man mal den Touristenmassen, dem Smog und Lärm entfliehen, bietet sich als Ausflugsziel das ca 50 km östlich gelegene beschauliche Casentino an, sicherlich eine der schönsten Regionen der Toskana. Sobald man das ziemlich verbaute Arnotal bis Pontassieve hinter sich gelassen hat, entfaltet sich langsam die volle Naturschönheit der Toskana, die zum Teil, im Gegensatz zum Chiantigebiet, noch ursprünglicher und wilder ist. Als Ausgangspunkt wählt man am besten den kleinen Ort Poppi aus. Wenn man sich Poppi von weitem nähert, meint man sich zu täuschen. Wie kommt plötzlich der Palazzo Vecchio hier in 33 diese Gegend ? Das burgartige Gebäude hoch auf dem Hügel sieht aber auch wirklich dem Palazzo Vecchio verblüffend ähnlich. Auch ansonsten ist Poppi sehr reizvoll, nicht umsonst gehört es zu den schönsten Orten der Toskana. Empfehlenswert ist es die Webseite www.borghitalia.it aufzusuchen. Dort erhält man nach Regionen aufgeteilt eine Liste mit den schönsten Orten, inklusive Anfahrstbeschreibung und Sehenswürdigkeiten. Es sind zumeist nicht die ganz großen Touristenzentren, sondern eher ursprüngliche kleine Orte mit einem ganz besonderem Charme. Zu den Höhepunkten der Region zählen sicherlich auch das Kloster Camaldoli und das Heiligtum La Verna, ein spirituelles Zentrum, wo Franz von Assisi die 5 Wundmale empfing. Beide Klöster liegen sehr hoch, ziemlich abseits auf den waldreichen Bergen. Hier kann selbst im Frühling bei kalter Witterung noch Schnee liegen, also am besten fährt man im Hochsommer dort hin, da durch die Höhe bedingt, zumeist ein sehr angenehmes Klima herrscht. La Verna ist zudem berühmt für seine meisterhaften Terrakotten aus der Schule von Della Robbia. Camaldoli ist vor allem historisch interessant durch seine sogenannten „Disputationes Camaldulenses“ von 1468, die von Cristofero Landino, der an der Florentiner Universität Rhetorik und Poetik lehrte, niedergeschrieben worden sind. Zu den Gesprächen kamen die Gelehrten des Kreises um Lorenzo de Medici im Juli zusammen, um fernab von der Hitze der Stadt über philosophische Fragen zu diskutieren. Von der feudalen Epoche des Mittelalters kündigen die vielen Burgen, besonders die der Grafen Guidi in Poppi und Romena, wobei letztere nur noch eine Ruine ist, aber trotzdem noch ganz eindrucksvoll aussieht. Im Castello di Romena war 34 Dante während seines Exils häufiger Gast des Grafen Guidi und wurde dort angeblich zu seinen Gesängen der Divina Commedia inspiriert.Wegen der besonderen landschaftlichen Schönheit und dieser Erinnerung an Dante wurde das Casentino im Ottocento Ziel von zahlreichen Dichtern wie beispielsweise Gabriele D‘Annunzio oder Dino Campana, der in seinen „Canti orfici“ die friedliche und geheimnisvolle Landschaft des Casentino beschreibt. Man sollte jedoch diese Tour am Besten mit dem Auto machen, da man ansonsten zu den Klöstern kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinkommt. Manuel Diepenbrock Forza Viola In einem Land, welches so Fußball verrückt ist und in dem das runde Leder den Alltag durchdringt, gehört natürlich ein Stadionbesuch zum Pflichtprogramm eines Studienaufenthaltes. Eigentlich kann man erst ernsthaft behaupten wirklich in Florenz angekommen zu sein, wenn man weiß, wie es um die Fiorentina steht. Wir hatten das große Glück, im Gegensatz zu vielen unseren Vorgängern, endlich einmal die „Viola“ oder die „Gigliati“, so wie sie von ihren Fans aufgrund ihrer violetten mit der Florentiner Lilie bestickten Trikots genannt werden, in der höchsten italienischen Fußballliga bewundern zu dürfen. Nachdem der Verein im Schuldensumpf 2002 ertrank, die Lizenz entzogen und die Fiorentina unter Zwangsverwaltung gestellt wurde, gelang dem Verein nur 2 Jahre später der Aufstieg in die Serie A. Ursprünglich hatte die Fiorentina die Vereinsfarben Rot und Weiß, aber die Trikots verfärbten sich zu Lila nachdem sie im Arno gewaschen worden waren. So jedenfalls erzählt es eine jener alten Legenden, die im Sport sich ja bekanntlich immer großer Beliebtheit erfreuen. Wie man sieht, kann man sich auch mit verwaschenen Trikots zu einem erfolgreichen Team mausern, was vor allem die 50er Jahre bestätigen. Zwar holte man nur 2 Mal den Scudetto (1956 und 1969) aber in diesen beiden Jahren dafür umso souveräner, als man beide Male 33 Spieltage unbesiegt blieb, was keiner anderen italienischen Mannschaft bisher gelungen ist. Genauso bewegt wie die Geschichte der Stadt Florenz ist auch die Geschichte des AC Florenz, wo glanzvolle Zeiten sich mit jähen Abstürzen immer wieder abwechselten. Der unerwartete 4. Platz dieser Saison kann sich als wertlos erweisen,da nach dem Saisonende die Fiorentina mit in den Strudel des Skandals um Juventus Turin geriet. Wie es aussieht, droht sogar ein neuerlicher Zwangsabstieg (in die Serie B). Endlich einmal wieder nach der großen Zeit von Batistuta Mitte der 90er Jahre stellte man mit Luca Toni den Torschützenkönig der Serie A, der wegen seiner etwas bulligen Statur auch den Spitznamen „Armadio“ trägt. Kein Wunder, daß die Fiorentiner begeistert waren von ihrer Mannschaft, viele die Vereinsflagge aus ihren Fenstern hängten und an fast jeder Ecke jemand ein Trikot von Toni feilbot. Da die Eintrittspreise in Italien, verglichen mit deutschen Stadien, recht teuer sind, kann man sich ein Stadionerlebnis leider nicht allzu oft gönnen, zumal es für Studenten keinerlei Ermäßigung gibt. Ich wählte mir die Partie gegen die große Rivalin Roma 35 aus, eine direkte Konkurrentin um den Champions-League-Platz. Entsprechend aufgeheizt war die Stimmung auf beiden Fanseiten im ausverkauften Stadion „Artemio Franchi“, das sich auf dem Campo di Marte in Richtung Fiesole befindet. Die preisgünstigsten Plätze befinden sich in der Curva Ferroviaria, wo ein Platz um die 18 Euro kostet. Von allen Plätzen hat man jedoch eine gute Sicht aufs Spielfeld und falls die Kicker unten kein so mitreißendes Spiel zeigen sollten, kann man einfach den wunderschönen Blick auf Fiesole genießen. Allerdings sollte man sich nicht direkt neben den Gästeblock setzen. Auch wenn dieser durch eine hohe Glaswand abgetrennt ist, haben die Romafans einen Sport daraus gemacht, Flaschen und Feuerwerkkörper rüber zu schießen. Da das Spiel kurz vor den Wahlen stattfand, nutzten die beiden großen Konkurrenten Prodi und Berlusconi erstmal das Spiel als Plattform für ihre Parteiwerbung und ließen ununterbrochen über dem Stadion Kleinflugzeuge mit Spruchbändern kreisen. Dies veranlasste beide Fanseiten vereint sich mit Sprechchören gegen Berlusconi einzustimmen. Auch danach stand erstmal der Fußball im Hintergrund und es gab eine Schweigeminute für einen entführten kleinen Jungen, dessen Schicksal die Nation erregte. Wieder zeigten beide Fangruppen vereint mit Sprechchören und Parolen ihr Mitgefühl. Das Stadion in Italien ist wirklich ein Ort großer Emotionen,an dem man an einer nationale Konversation teilnimmt. Beim Anpfiff jedoch war es schnell mit der Freundschaft vorbei und die Fans, besonders in der Curva Fiesole, die berühmt ist für die phantasievollen Choreographien ihrer Ultrafans, lieferten sich ein farbiges, lautstarkes Spektakel. Als dann noch der Publikumsliebling Toni den Führungstreffer 36 erzielte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr...“Toni, Toni, Toni, Tonigoal... Tonigoal, Tonigoaaaaaaaaal“ schallte es überall. Am Ende trennten sich beide Mannschaften 1:1. Ein weiterer Höhepunkt war es das Länderspiel der Squadra Azzurra in Florenz live gegen Deutschland mitzuerleben. Über das Spiel selber sei lieber schnell der Mantel des Schweigens gehüllt. Deutschland kam bekanntlich mit 1:4 unter die Räder. Das tat der Stimmung eines DIS-Studentes auch keinen wirklichen Abbruch, vielmehr war die tolle Atmosphäre im Stadion ansteckend und so schwenkte man munter die italienische Fahne mit und freute sich über einen großen Fußballabend, auch wenn man am nächsten Morgen von den italienischen Mitstudenten zum Teil mitleidig belächelt wurde angesichts des kleinen Debakels der Nationalelf. Für Studenten, die selber Fußball spielen wollen, bietet einmal die Uni relativ preisgünstig Fußballplätze an, die man jedoch aufgrund der großen Nachfrage schon Wochen vorher auf der Homepage des Hochschulsports online reservieren und direkt per Kreditkarte bezahlen muß. Gespielt wird im Polivalente Padovani (sowohl auf einem großen als auch kleinen Feld) in der Viale Pasquale Paoli, 21, die man mit den Buslinien 3, 10 und 20 erreichen kann. Alternativ besteht die Möglichkeit Calcetto zu spielen, also auf einem kleineren Fussballfeld 5 gegen 5 beim Campo Sportivo A.S.S.I auf der Viale Michelangelo unterhalb der Piazzale Michelangelo. Allerdings benötigt einer der Spieler eine tessera und die Miete für den Platz ist auch relativ hoch. Wer deshalb locker kicken will ohne Geld dafür auszugeben, kann seiner Leidenschaft im Parco delle Cascine frönen. Dort kann man um den Piazzale delle Cascine in bester Bonner Hofgarten-Manier auf den großen Rasenflächen spielen, wo eigentlich immer Platz ist. Falls man nicht selber genügend Leute zusammen kriegt, ist dies auch kein Problem: man kann sich meist problemlos anderen Gruppen anschließen. Manuel Diepenbrock Calcio storico – Gratis rissa der Superklasse „Eine traditionelleres Event als den calcio storico gibt es nicht in Florenz, das darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen!“ erzählte mir ganz enthusiastisch mein florentinischer Freund Matteo. Vorgesehen waren drei Spieltage: 11.6., 18.6. und am 24.6., zusammen mit dem Stadtpatronsfest von Florenz, das Finale. Es treten Mannschaften der vier historischen Stadtviertel (Rossi, Bianchi, Azzurri, Verdi), die jeweils eine Kirche als Zentrum haben und somit auch deren Namen als Zusatz tragen, z.B. Santa Maria Novella für die Rossi, im Vollkontakt - Fussball gegeneinander an. Da sich der Eintritt auf 25 Euro pro Spiel belief, dachte ich mir, es wäre sinnvoll nur dem Finale beizuwohnen. Dazu sollte es aber nicht kommen... Mein Freund Matteo, wie schon gesagt, ein eingefleischter calcio-storicoFan und Freund einiger der Mitspieler, hatte sich natürlich Karten für alle drei Spieltage besorgt. Ich hatte am ersten Spieltag mit Claudia versucht einen Blick auf das Spektakel zu erhaschen, aber dies wurde uns unmöglich gemacht, da das Gebiet rund um Piazza Santa Croce großräumig abgesperrt wurde. Allein an der Eröffnungszeremonie konnten wir teilhaben. Es begann wie jedes Jahr damit, dass ein Zug von Fahnenwerfern, Musikkapellen und ehrwürdig in florentinischer Tracht, ganz im Medici-Stil, gekleideter älterer Herren durch die Straßen vom Dom über Piazza della Signoria zur „Arena“ auf dem Platz Santa Croce zog. Fast ein bißchen wie Karneval... Am Ende des Zuges liefen die zwei konkurrierenden Teams (Azzurri und Bianchi), a ca.20 Mann, ebenfalls in traditionelle Höschen und Schüch37 chen gekleidet, aber ansonsten alles andere als edle, feinfühlige, friedfertige Herren... Da wir also nicht das Geringste vom Spiel sehen konnten, blieb mir nichts anderes übrig, als den Abend und den Besuch Matteos abzuwarten, der mir dann meine Neugier befriedigen und alle Details erzählen sollte. Aber bereits an seinem zerknautschten, vergrämten Gesichtsausdruck, sowie der auf meine Frage „Na, wie war`s?“ folgende Schimpfwörter-Tirade erkannte ich, dass irgendetwas gehörig schiefgelaufen sein musste. Und das war es auch! Am nächsten Tag kannten die lokalen Zeitungen nur ein Thema. Aber was war geschehen? Die beiden Mannschaften hatten sich gemäß den Regeln auf dem Sandplatz einander gegenüber aufgestellt. Der Schiedsrichter an der Mittellinie, er hebt den Ball in die Höhe, pfeift und wirft zeitgleich den Ball in die Höhe... Der Ball fliegt, dreht seine Kreise in der von gespannter Erwartung geschwängerten Luft, fällt, kommt auf dem Boden auf, der Sand stiebt nach allen Seiten, prallt ab, springt wie38 der in die Höhe, in Erwartung eines Kopf-, Knie- oder Beinkontaktes, berührt erneut den Sand, kullert dann aber unter kleinen Hüpfern an den Rand des Spielfeldes und bleibt dort völlig unbeachtet liegen...was war aus den Spielern geworden? Die hatten nur auf den Anpfiff gewartet, um dann ohne sich auch nur im entferntesten um den Ball zu kümmern, anzufangen sich zu hemmungslos zu prügeln! Für eine gute Viertelstunde sah man auf dem „Spielfeld“ eine buntgemischte Masse von ca. 40 Männern, die sich im Vollkontakt-Boxkampfstil die Köpfe einschlugen. Drei der Spieler wurden sofort ins Krankenhaus verfrachtet und nachdem der Schiedsrichter aus seiner Verblüffung erwacht und erbost-verzweifelt und doch aussichtslos versucht hatte das „Spiel“ in die vorgesehenen Bahnen zu leiten (man braucht wohl nicht hinzuzufügen, dass ihn das selbe Schicksal ereilte wie den armen Ball), wurde die partita abgepfiffen und der Bürgermeister schritt mit einem Machtwort und Verurteilung des barbarischen Verhaltens und fehlenden Sport-Sinns ein. Kaum aber hatten Schiedsrichter, Bürgermeister und weitere „große Tiere“ den Schauplatz verlassen, nahmen die Teams ihren Kampf wieder auf und prügelten noch gute 40 Minuten weiter, bis dann endlich dank des Einschreitens der Sicherheitskräfte die Zankhähne auseinandergetrieben und die Zuschauer gebeten wurden, den Ort der „vergogna“ zu verlassen. Da zu diesem historischen Ereignis auch die lokalen Fernsehsender eingeladen waren, kann man sich den Unmut des Bürgermeisters und der Sponsoren über den Vorfall ausmalen. All dies führte letztlich dazu, dass die geplanten nächsten zwei Spiele abgesagt wurden, der calcio storico an seinem ersten Tag auch sein Ende fand und ich somit um das Finale gebracht wurde. Die bereits für die folgenden Wochenenden angesetzten Spiele verkauften Karten wurden ersetzt, die Karten für das erste aber nicht. Noch unklar ist, ob diese Entscheidung endgültig für ewig gelten wird, oder nur für diese Saison. In den Zeitungen wurde angekündigt, dass es der letzte calcio storico für Florenz gewesen sei, aber man weiß ja nie -und die Florentiner lieben ihn doch viel zu sehr als kampflos darauf verzichten zu wollen...! Katharina Kohm Sport frei! Wer trotz Pizza, Pasta und Vino nicht nudeldick werden und etwas für seine Fitneß tun möchte, dem bieten sich in Florenz viele Möglichkeiten: Joggen in den Cascine, teure Fitneßstudios oder das Centro Universitario Sportivo di Firenze, kurz CUS. Letztere soll hier vorgestellt werden. Auf der Internetseite des CUS findet sich ein ähnlich umfangreiches Programm, wie man das vom Uni-Sport in Bonn gewöhnt ist. Bevor man dieses jedoch nutzen kann, muß man eine tessera machen. Dafür meldet man sich zuerst für einen Termin beim Arzt/bei der Ärztin des CUS an, die einem für 12 Euro das berühmte Certificato del Medico ausstellt, ohne das in Italien Sporttreiben unmöglich scheint. Zur ärztlichen Untersuchung begibt man sich zum Hauptsitz des CUS in der Via della Rovere 40, die sich in der Nähe der Endhaltestelle Caruso der Buslinie 20 befindet. Dort angekommen, meldet man sich zuerst beim Sekretariat, deren Mitarbeiter einem den Weg zum Raum des Arztes zeigen. Die ärztliche Untersuchung ist so harmlos –Abhören und einige Fragen-, daß sich einem der Verdacht aufdrängt, diese bürokratische For- malie diene in der Hauptsache dazu, den Ärzten aufwandsarm das Konto zu füllen. Mit dem Certificato geht es dann zurück ins Sekretariat zur Austellung der tessera. Hierfür werden zwei Paßfotos und weitere 6 Euro benötigt. In der Segretaria kann man sich auch direkt für die Kurse anmelden. Diese finden meist zweimal die Woche statt, und man darf höchstens zweimal hintereinander fehlen, sonst muß man sich auf der Internetseite neu anmelden. Schade ist, daß viele der Kurse in der Via delle Rovere stattfinden, die sehr weit draußen liegt. Sehr gut fanden wir Schwimmen, GAG (gambe, addome, glutei, Bauch-Beine-Po) und Total Body Music, die alle in den Sportanlagen beim Stadion angeboten werden. Konstanze Kähne Theater Obwohl wir gar nicht so selten im Theater waren, hat es uns seltsamerweise immer ins Teatro della Pergola gezogen. Vielleicht war es Bequemlichkeit (das Teatro della Pergola liegt im Zentrum) oder Gewohnheit, oder die Gewißheit, wenn das Stück schlecht ist, wenigstens den beeindruckenden und wunderschönen Theatersaal aus dem siebzehnten Jahrhundert betrachten zu können. Die Stücke, die ich gesehen habe, waren fast alle recht nett inszeniert, relativ gut verständlich und eher „klassisch“. Theaterkarten kosten meist so um die zehn Euro und aufwärts. Es gibt die Möglichkeit, für das Teatro della Pergola beim Ticketverkauf im Rinascente ab 13:00 Uhr des Spieltages Last-Minute-Karten für acht Euro zu erwerben. Das italienische „Studentenwerk“ (Azienda Regionale Diritto Studio Universitario) vergibt auch Karten für Theater und andere Kulturveranstal39 tungen zum symbolischen Preis von einem Euro. Seit Anfang diesen Jahres müssen diese jedoch im Internet vorgemeldet werden (immer montags ab 10:00 Uhr bis mittwochs für die Veranstaltungen in zwei Wochen) und werden dann nach mir unbekannten Kriterien verteilt. Ich habe aber nach diesem System nie Karten bekommen. Ob man Karten erhält, kann man auch auf der Internetseite in dem angegebenen Zeitraum nachschauen. Falls Ihr mehr Glück als ich haben solltet, müßtet Ihr die Karten dann im Mensabüro in der Viale Gramsci 36 abholen. Konstanze Kähne Kino Wenn sich die Sonne wieder einmal hinter dicken Wolken verkrochen haben sollte und die Himmelsschleusen die Tore weit öffnen, um eimerweise Wasser über die Stadt zu kippen, oder man einfach mal den unerlässlichen Strom an Touristengruppen entkommen will, dann bietet sich ein Besuch in den vielen Kinos von Firenze an. So hatte man im November, in der ersten Dezemberhälfte und teilweise im Frühjahr das Gefühl, daß der Regen zum festen Stadtbild gehöre. Jedoch anders als der norddeutsche Nieselregen prasselte der Regen hier zumeist in groben Mengen herunter und verwandelte die Straßenzüge in gluckernde Wildbäche, so daß man geneigt war die Zeilen aus Alfieris Gedicht „La Pioggia“: „Sia maledetta Pisa ! Ognor ripiove; anzi a dir meglio, e`non è mai spiovuto“, ohne weiteres Firenze anzudichten. Im warmen gemütlichen Kinosaal kann man wunderbar seine Italienischkenntnisse erweitern, zudem bieten die italienischen Filme einen guten Einblick in die Mentalität und die Gesellschaft der Italiener. Gerade auch 40 Florenz oder die Toskana spielen im italienischen Kino eine wichtige Rolle. Man denke nur an den Antikriegsfilm „Paisà“ von Rossellini, in der ein Partisanenführer über die Dächer von Florenz und durch den Corridoio Vasario rennt, um so durch den Geheimgang auf die andere Seite der von den deutschen besetzen Stadt zu gelangen. Oder etwa an die wunderbare Tragikkomödie „La Vita è bella“ von Benigni, die in den Straßen der Altstadt von Arezzo spielt. Eine Infotafel auf dem wunderschönen Hauptplatz erinnert an die Dreharbeiten des Films. Wer sich besonders für die großen Klassiker des Kinos erwärmt, von Welles über Kubrick bis hin zu Scorsese sowie natürlich die großen Filmen des italienischen Neorealismo, der ist im Alfieri Atelier genau richtig aufgehoben. Ergänzend zu der Vorlesung „Storia del Cinema“ findet Anfang des Semesters eine Filmreihe statt mit den wichtigsten Filmen, die man auch für die Prüfung kennen sollte. Für insgesamt 10 Euro kann man sich gegen Vorlage des Libretto di Studio eine Tessera ausstellen lassen und kommt so in den Genuß von 16 Filmen, die an einem Tag der Woche immer im Doppelpack vorgeführt werden. Ansonsten zahlen Studenten zumeist 3,50 Euro für einen Filmbesuch. Auch Studenten, die nicht an der Vorlesung teilnehmen, können ohne weiteres diese Tessera kaufen. Hin und wieder gibt es auch von Studenten organisierte Filmreihen, die keinen Eintritt kosten. Es lohnt sich deshalb ab und an einen Blick auf die Aushänge an der Piazza Brunelleschi zu werfen. Das Atelier Alfieri ist ein kleines, aber feines Kino, das ganz in der Nähe von Santa Croce liegt. Es hat ein ganz eigenes Flair und gemütliche Sessel, in denen man sich wohl fühlt. Wer sich lieber die aktuellen Kassenschlager zu Gemüte führen will, kann auf die 3 großen Kinos der Kinogruppe Cinehall zurückgreifen. Zu dieser Gruppe gehören das Odeon, das Gambrinus sowie das Astra 2. Für diese 3 Kinos zahlt man von Montag bis Donnerstag, wenn man einen Gutschein des Heftes „Firenze Spettacolo“ vorweisen kann, statt den Normalpreis von 7,20 Euro nur 5 Euro . Besonders empfehlenswert ist das Kino „Odeon“, das sich unmittelbar hinter der Piazza Repubblica befindet und allein schon vom schönen Interior sehenswert ist. Es kann seine vorherige Nutzung als Theater nicht verleugnen. Hier hat man auch die Möglichkeit sein Vokabular in der dritten Fremdsprache aufzupolieren, da hier die Filme in den Originalsprachen mit italienischen Untertiteln gezeigt werden. Einem Besuch des Astra 2, das sich am Rande des Innenstadtringes an der Piazza Beccaria befindet, ist jedoch eher abzuraten, da die Akustik doch stark zu wünschen übrig läßt. Eine Alternative bietet noch das Principe auf der Via Cavour, das etwas unauffälig, tief versteckt in einem Gebäudekomplex liegt, aber zumeist auch ganz gute Filme im Angebot hat. Das aktuelle Kinoprogramm sowie die Adressen der Kinos kann man in den kostenlosen Tageszeitungen Metro, Leggo, City nachlesen, die man Montag bis Freitag am Morgen an den wichtigsten Knotenpunkten Firenzes bei freundlichen Verteilern bekommt. Über Filmreihen oder Filmfestivals informiert zudem das Veranstaltungsheft „Firenze Spettacolo“, das man an jedem Kiosk bekommen kann. Will man sich nicht nach den Vorführzeiten der Kinos richten oder einen Film bis in die kleinsten Details studieren, empfiehlt es sich die Mediateca della Toscana aufzusuchen, wo man sich DVD‘s oder Videos ausleihen und sich vor Ort anschauen kann. Um Zutritt zu haben, muß man sich vorher eine tessera associativa ausstellen lassen. (Für 1 Jahr: 20 € oder 1 Trimester: 10 €, im Heft „Firenze Spettacolo“ befindet sich zudem ein Gutschein mit dem man 2 Euro Reduktion bekommt). In der Mediateca besteht auch die Möglichkeit nach Belieben das Internet zu nutzen oder in Büchern oder Zeitschriften über Filme zu stöbern. Sie befindet sich in der Via San Gallo direkt neben dem frisch eröffneten Student Point der Uni Firenze. Auch im Sprachenzentrum, das sich im Untergeschoß der Philosophischen Fakultät in der Via Alfani befindet, besteht die Möglichkeit sich Filme vor Ort anzuschauen, allerdings ist die Auswahl nicht ganz so groß. Hier zahlt man für eine Tessera, die 3 Monate gültig ist, 8 Euro und kann auch das Internet benutzen. www.mediatecatoscana.net (Via San Gallo 25) Öffnungszeiten: Dienstags - Freitags 10-13 und 14-17 Uhr Manuel Diepenbrock Essen und Trinken Edi’s House Dieses Ristorante / Pizzeria liegt an der Piazza Savonarola, wo auch das Dipartimento di Linguistica seinen Sitz hat. Nur wenige Touristen verirren sich hierher, dafür kommen ganz normale Florentiner. Nach zwei Besuchen kennt uns die Bedienung, wir werden freundlich begrüßt und nach unserem Wohlbefinden und dem unserer verschiedenen Gäste, die wir natürlich alle hierhin führen, gefragt: „Ah, la mamma è già partita!“ Das Essen ist sehr bezahlbar und sowohl die Pizza als auch die primi piatti 41 und dolci sind einfach lecker! Geöffnet wird um 19.00 Uhr, ab 20.00 kann es recht voll werden, also vielleicht reservieren. Zona 15 Zum ersten DAAD-Kennenlern-Treffen hat Herr Rentrop uns hierher eingeladen und wir alle sind mehr als einmal wiedergekommen. Die Bar direkt an der Piazza Brunelleschi hat innen auf den ersten Blick zwar ein wenig Schwimmbad-Flair, aber dafür ein nettes Publikum – hauptsächlich Studenten – und ab 19 Uhr einen sehr leckeren aperitivo. Geöffnet ist den ganzen Tag, man trifft sich in den UniPausen zu einem Kaffee oder kommt abends zu einem Cocktail oder Wein bei immer sehr guter Musik. Nabucco Leider kann man im Nabucco nicht draußen sitzen, aber sonst hat dieses Café/Winebar an der Via Santa Reparata, fast direkt neben der Mensa, alles, was das Herz begehrt. Die Bedienungen sind immer nett und freundlich,man kann nach dem Mittagessen schnell einen Kaffee trinken, zwischendurch ein panino oder cornetto essen oder auch abends zum aperitivo kommen. Leider wird recht früh geschlossen. Vor allem kommt das Nabucco einem Café, wie wir es aus Deutschland kennen und wie es in Italien leider seltener ist, recht nah, einem Café, in dem man sich mit einer guten Freundin verabredet um sich dann stundenlang zu unterhalten. Anne-Kathrin Gärtig 42 Tipps Organisatorisches Einschreibung im Sekretariat der Facoltà di lettere e filosofia, Via San Gallo 10 Man sollte sich schon einen Tag früher in die Liste eintragen, die an der Tür des Sekretariats aushängt. Am folgenden Tag ca. 2 Std. vor Öffnung erscheinen und Listenplatz kontrollieren. Folgende Unterlagen mitbringen: - 2 Passbilder - blaues Studienbuch aus Bonn - Kopie der Stipendienzusage - beglaubigte Kopie des Abiturzeugnisses - Nachweis über die gezahlten Gebühren, die man vorher bei der Post einzahlen muss - codice fiscale und Abriss der beantragten Aufenthaltsgenehmigung (falls schon vorhanden) Aufenthaltsgenehmigung (permesso di soggiorno) in der Questura, Via San Gallo 83, Eingang Via Zara 2 man sollte sich schon früh morgens anstellen, da man sonst mit sehr langen Warteschlangen rechnen muss. In der Questura liegen Formulare zur Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung aus, die man schon vorher ausfüllen sollte. Folgende Unterlagen mitbringen: - die Dichiarazione consolare , die man schon in Deutschland beim Konsulat beantragt hat - 3 identische Passbilder - Kopie und Original von Reisepass oder Personalausweis - Achtung: Bürger aus Deutschland müssen keine Gebühren in Form von marche da bollo zahlen. Nachdem man die Unterlagen abgegeben hat, erhält man einen Abriss des Antrags, den man zum Abholen (ca. 4 Wochen später, wieder früh hin) der Aufenthaltsgenehmigung aufbewahren muss. Zur Abholung gibt man den Abschnitt am Eingang ab und wartet drinnen, bis man aufgerufen wird. Codice fiscale im Ufficio imposte dirette, Via Santa Caterina d’Alessandria 23 man sollte nach Möglichkeit schon pünktlich zur Öffnungszeit des Büros da sein, da man so lange Wartezeiten vermeiden kann. Mitzubringen sind Original und Kopie des Personalausweises. Banken Es ist zu empfehlen ein Konto bei der Deutschen Bank zu eröffnen, da man von diesem gebührenfrei Bargeld abheben kann. In der Innenstadt befinden sich 2 Automaten: - Via Strozzi 16 - Via Por Santa Maria Achtung jedoch vor manipulierten Bankautomaten! Krankenversicherung Für gesetzlich Versicherte: Bei eurer Krankenkasse besorgt ihr euch die europäische Krankenversicherungskarte (European Health Card), die ihr dann bei eurem Arztbesuch in Florenz vorlegt. Falls ihr eine Ersatzbescheinigung bekommt, tauscht diese nach eurer Ankunft in Florenz bei der ASL gegen das libretto sanitario ein, welches dann beim Arztbesuch vorgelegt werden muss. Für privat Versicherte: Ihr lasst euch eine Auslandsversicherungsbescheinigung ausstellen, deren Übersetzung beim ital. Konsulat in Köln beglaubigt werden muss; bei einigen Kassen erhält man direkt eine Übersetzung. Für den Notfall solltet ihr Bargeld bereithalten. Apotheken 24h Comunale 13 Interno Stazione S.M.N. Tel.: 055/289 453 Molteni Via Calzaiuoli 7r Tel.: 055/289 490 Notfallnummern Carabinieri 112 Polizia 113 Vigili del fuoco 115 Emergenza sanitaria 118 Polizia stradale 055/503251 Questura 055/49771 Veicoli rimossi 055/308249 Uni DIS-Kommision Dipartimento di Filologia Moderna Via Santa Reparata 93-95 Prof. Marco Meli Prof. Rita Svandrlik Dipartimento di Italianistica Piazza Savonarola 1 Prof. Giuseppe Nicoletti Prof. Gino Tellini Mensa Ufficio Tesserini Viale Gramsci 36 Tel.: 055/226 1360 Orario: lun, mer, ven 9-13 mar, gio 9-13, 15-17 Mensen: Via San Gallo 25 (Eingang Via Santa Reparata) Viale Morgagni 51 43 - Via Bolognese 52 Via del Romito Via Manelli (Mensa dei feroviari) Piazza Porta al Prato Orario: 12-14.15, 19.30-21 Stundenplanerstellung Vorlesungsverzeichnis (Guida) wird vor Beginn des Semesters in der Facoltà di Lettere, Piazza Brunelleschi verteilt Darin befinden sich die Titel der Veranstaltungen für das gesamte akademische Jahr, sowie die Studienordnungen der corsi di studio Uhrzeiten und Veranstaltungsmodule sind zu Beginn des Semesters in den Copyshops erhältlich(nach Orario fragen) Anerkennung von Scheinen Hr. Meli und Fr. Svandrlik erstellen zu Beginn des Aufenthalts anhand der Studienordnung der studi interculturali eine Liste der anerkannten Scheine und der noch zu leistenden crediti. -Hierzu Kopien aller bisher gemachten Leistungs- und Teilnahmescheine und des Librettos einreichen (auch Bescheinigungen über Computerkurse, Sprachkurse, Praktika) Für die Anerkennung in Deutschland: nach einer Prüfung eine Kopie des verbale verlangen und sich das Kursprogramm und die Bibliographie unterschreiben und abstempeln lassen. Nach Ablauf des Jahres in der Segreteria eine Bescheinigung über die erbrachten esami ausstellen lassen (14,62€ in marche da bollo mitbringen). Esami Schließen sich jeweils an die Vorlesungszeit an, d.h. ab Ende Januar bis März bzw. Ende Mai bis Juli 44 Es gibt meist drei Termine (appelli) zur Auswahl, zu denen man sich übers Internet anmeldet: http://stud.unifi.it:8080/prenot Einige Dozenten gehen nach der Reihenfolge der Liste (aus dem Internet), andere losen aus. Eventuell muss man am nächsten Tag wiederkommen. Die Prüfungen sind öffentlich, d.h. andere Studenten können der Prüfung beiwohnen und es kommt vor, dass mehrere Prüfungen gleichzeitig im selben Raum stattfinden. Man kann nach Absprache mit dem Dozenten auch außerhalb der Prüfungszeit in einer Sprechstunde geprüft werden, falls man verhindert ist. Bibliotheken Öffentlich: Biblioteca Medicea Laurenziana Piazza San Lorenzo 9 Tel.: 055/2302991 Biblioteca Nazionale Centrale Piazza Cavalleggeri 1 Tel.: 055/24119200 www.bncf.firenze.sbn.it Orario: lun-ven 9-19, sab 9-13 - man benötigt eine tessera zum Betreten des Gebäudes (also auch für den Lesesaal) und eine weitere tessera für die Ausleihe Biblioteca Marucelliana Via Cavour 43 Tel.: 055/268550 Orario: lun-ven 8.30-19, sab 8.3013.45 hier kann man auch seine eigenen Bücher zum Lernen mitbringen; es gibt einen sehr schönen Lesesaal Universitätsbibliotheken Biblioteca di Lettere Piazza Brunelleschi 4 Tel.: 055/2757811 Orario: lun-ven 8-19, sab 8-13 Sport Centro Universitario Sportivo, CUS Via Vittoria delle Rovere 40 Tel.. 055/450244 oder -451789 [email protected]fi.it Studio A Via de’ Ginori Verschiedene Aerobic- und Tanzkurse; nette familiäre Atmosphäre und relativ geringen Preisen Freizeit Touristeninformation Via Cavour 1r Tel.: 055/290832 Via Manzoni 16 Tel.: 055/2332210 Piazza Stazione 4 Tel.: 055/212245 Borgo S. Croce 29r Tel.: 055/2340444 Einkaufsmöglichkeiten Supermärkte Esselunga Via Massaccio 274/276 , Via Pisana 130,132, Via di Novoli 61, Via del Gignoro Coop Viale Talenti 94, Via Cimabue 47 Standa Piazza Dalmazia 14, Via Pietrapiana 42/44 (Nähe Santa Croce) Conad Via de’ Servi 56, Via Alamanni2 Mercato Centrale Piazza del Mercato Centrale Mobil Bahn: Bahnfahren ist in Italien deutlich günstiger als in Deutschland. Für unter 26-jährige gibt es z.B. die Carta verde railplus mit verschiedenen Rabatten. Spezielle Angebote und Fahrzeiten etc. gibt es auf: www.trenitalia.it Bus: ATAF: der öffentliche Personennahverkehr in Florenz: www.ataf.net - Tickets kosten 1€ für eine Stunde; ein Viererticket kostet 3,90€; die Chipkarte Carta Agile kann man für 12 Fahrten zum Preis von 10€ aufladen. Beides gibt es beim tabacchi und in der edicola. Monatsabos (1 Monat 20€, 6 Monate 100€, 12 Monate 175€) bekommt ihr am Busbahnhof beim Hauptbahnhof, lu-sab 7.15-13.15, mar-gio auch 14.15- 16.45 (benötigt werden das libretto und ein Passfoto) Lazzi: www.lazzi.it Piazza Stazione 3r Tel.: 055/351061 Bringt euch nach Prato, Pistoia, Pisa, Lucca, Viareggio…usw. SITA: www.sita-on-line.it Via Santa Caterina da Siena 15r Fährt u.a. nach Siena, San Gimignano, Grosseto, Volterra, Arezzo und Assisi Fahrrad: Gebrauchte Fahrräder findet man in der Pulce oder per Aushang; die Preise liegen meist zwischen 20 und 50 Euro; Fahrradläden gibt es z.B. in Via San Gallo 42r („Bianchi“) und in der Via Pisana 104r 45 Auto: In das centro storico darf man unter der Woche (8-21Uhr) nur als Anwohner fahren (man kann dann einen Telepass beantragen), andernfalls riskiert man eine multa. Einmal wöchentlich kommt, nach Zonen geordnet, die Straßenreinigung. Hierfür muß die Straße geräumt werden, ansonsten bekommt man entweder eine Kralle an die Räder geschraubt, die gegen eine saftige multa wieder abmontiert wird, oder das Auto wird direkt abgeschleppt und das ist dann nochmal um einiges teurer. Der genaue Tag der Straßenreinigung ist am Anfang jeder zona auf einem Schild angegeben. Flüge: Günstige Angebote gibt es bei: www.hlx.de fliegen direkt nach Pisa, z.B. von Köln/ Bonn oder Stuttgart www.ryanair.com fliegen auch nach Pisa, z.B. von Frankfurt/Hahn oder Lübeck www.germanwings.de fliegen nach Bologna, z.B. von Köln/ Bonn oder Stuttgart Ankunft in Pisa: Terravision-Shuttlebus nach Firenze S.M.N., kostet 7,50 Euro und dauert ca.70min Zug zum Bahnhof Pisa Centrale und dann nach Firenze S.M.N., kostet ca. 5 Euro und dauert ca. 60min Ankunft in Bologna: Shuttlebus nach Bologna Centrale kostet 4,50 Euro und dauert ca. 20 min; dann mit dem Zug nach Firenze S.M.N., dauert ca. 70min, und kostet mit dem Intercity 7,75 Euro (Eurostar 13Euro und ca. 60min Fahrtzeit) 46 Kultur Theater: z.B. Teatro Comunale, Corso d´Italia 12 Teatro della Pergola, Via della Pergola 32 Teatro Verdi, Via Ghibellina 99 Es gibt jeweils Studentenermäßigung, so dass eine Eintrittskarte 10-15Euro kostet. Eine vollständige Liste der Kinos und Theater findet man in den kostenlosen Tageszeitungen Metro, Leggo und City, hier kann man auch das Programm nachlesen. Kinos: z.B. Odeon (als ehemaliges Theater besonders schön, im Sommer mit offener Kuppel, so dass man während des Films aus dem bequemen Kinosessel heraus über sich den Sternenhimmel bewundern kann; oft Filme in Originalsprache), Via dei Sassetti 1 Fulgor, Via Finiguerra 22r Goldoni, Via Serragli 109 Principe, Via Cavour 184r Alfieri, Via dell´Ulivo 6 Mittwochs ist Kinotag, alle Eintrittskarten kosten die Hälfte. Bei Esselunga kann man Punkte sammeln und diese in Kinokarten einlösen, eine Liste der teilnehmenden Kinos wird mitgereicht. Montagmorgens um 8.30 Uhr werden in der Azienda Regionale per il Diritto allo Studio Universitario (Ecke Via Varchi/Viale Gramsci) Kino- und Theaterkarten für 1 Euro verkauft. Die Kinokarten gelten im Alfieri (Adresse siehe oben; hier werden italienische Schwarz-Weiß-Klassiker gezeigt), Flora (Piazza Dalmazia 2), Fiorella (Via D´Annunzio 15). Vorverkaufsstelle für Theater- und Konzertkarten, etc.: BoxOffice, Via L. Alamanni 39 Sonstige kulturelle Veranstaltungen: Karneval der Kulturen am 28. Februar. internationaler Karnevalszug von Ognissanti bis zum Palazzo Vecchio Im Sommer werden zahlreiche OpenAir-Veranstaltungen angeboten Ostersonntag Scoppio del Carro auf dem Domplatz Ab Ende April bis Juni findet das Musikfestival Maggio Musicale statt Juni: Festa della Musica (meist gratis, auf den verschiedenen Piazze der Stadt) Juni: Calcio Storico (falls er nochmal stattfindet), Piazza Santa Croce Juni/Juli: Summer Festival (Piazza Ghiberti, Open-Air-Bar und –Restaurant, je nach Abend Musik, Tanz, Bands- sehr nette Atmosphäre) Juni-August: Estate fiesolana (im Amphitheater von Fiesole, einmalige Atmosphäre) Juli-August: Opera Festival (im Giardino di Boboli) Ausgehen: Pizzerie ZeroZero Via Lorenzoni, 8r Keine Touris, stylish; sehr gut für Fisch San Domenico San Domenico (bei Fiesole), tolle Aussicht Caffé italiano Via Isole delle Stinche 11/13r, Neapolitaner schwören drauf Osterie Osteria delle belle donne Via delle belle donne 16r; klein und gemütlich; Essen wie bei nonna Antica Mescita Via S.Niccoló 60; Günstig und gut, cucina familiare Il Sabatino Porta San Frediano; Sehr günstig, schneller Service; schlichte Einrichtung, gemischtes Publikum Rosticceria La Ghiotta Via Pietrapiana 7r; Günstig und sehr italienisch Ristoranti Perseus Viale Don Minzoni 10r; Sehr gute bistecca fiorentina und andere Fleischgerichte, florentinische Spezialitäten nach Jahreszeit; keine Pizze; sehr gut aber etwas teurer, am Wochenende besser reservieren Il Latini Via Palchetti 6r; Einfache rustikale Einrichtung, typisch toskanische Küche, nette und unkomplizierte Atmosphäre, früh da sein Buca Lapi Via Trebbio, 1r; Etwas für besondere Gelegenheiten, nicht gerade billig aber sehr gut Il Gatto e la Volpe Via Ghibellina; günstig und lecker, früh da sein La Macelleria Bisteccheria,Via S. Zanobi 97/R: Fleischerei mit eigenem kleinen Restaurant, praktisch keine Touristen. Der Besitzer ist der Vater von einem Germanistikstudenten. Relativ preisgünstig, sehr gute Fleischgerichte. Aperitivo Ca. 18.30 – 21.00 Uhr Heißt in Florenz, dass in dieser Zeitspanne fast alle Getränke das Doppelte kosten (durchschnittlich 7Euro, da man sich so oft man will am dargebotenen warm/kalt- Buffet bedienen darf. In manchen Kneipen reicht dies schon als Abendessen aus (v.a. im Kitch, Piazza Beccaria, 6Euro, lecker Coctails) 47 I Visacci Borgo Albizi 80r; klein und stylish, gute Musik, man bezahlt nur den Getränkepreis Zona 15 Piazza Brunelleschi Kostet 6 Euro; großes Buffet, oft auch Fisch; eher kühles Ambiente Chiaroscuro Via del Corso, 36 Kostet 6,50 Euro; sehr großes Buffet, leckere Gerichte, Themenabende (z.B.Mexikanisch, Japanisch) Nabucco Via XXVII. Aprile 26r; 6,50 Euro, aperitivo „studentesco“, manchmal eher karg Mayday Via Dante Alighieri Nur mittwochs; man bezahlt den Getränkepreis plus 1Euro; lecker, viel Auswahl Rex Via Fiesolana Kreative Deko und Einrichtung, viel zum Dippen Negroni Via de` Renai; 7 Euro, gibt oft lecker Glasnudeln und wie der Name schon sagt, ist der Negroni-CoctailSpezialist schlechthin Cafe Paris, Pazza Dalmazia: sehr leckeres zum Teil warmes Buffet und Cocktail für 6 Euro. Man sitzt sehr schön draußen auf dem Platz. Gelaterie Perché no Via de` Tavolini 19r; sehr lecker; unbedingt nocciola und cioccolata bianca probieren De`Medici Via dello Statuto 3r; Riesenauswahl (auch gorgonzola-Geschmack, wer´s mag...) und superlecker Bianucci Via Gramsci, Fiesole Cavini 48 Piazza delle Cure 19r; günstig, große Portionen Bars Salamanca Via Ghibellina 80r; montags Flamenco, tolle Tapas und Coctails Cabiria Piazza Santo Spirito; coole Einrichtung, gemütlich für nachmittags und abends Loonees Via Porta Rossa; ab Mitternacht gute Livemusik, freier Eintritt BeBop Via de`Servi; ab 23Uhr Livebands, nette Kelleratmosphäre Capocaccia Lungarno Corsini; stylisher In-Treff; eher teuer, sehen und gesehen werden Teatro Scribe Querstraße Via Ghibellina; sehr klein und oft voll, aber sehr günstige, sehr alkoholische Coctails (ca.3Euro) Godi Godi Viale Don Minzoni 66r; Cappuccino mit Schokoeinlagen und super pasticceria Disco Jaragua Via dell´Erta Camina 12r; Bar und Salsadisco, freier Eintritt, es werden auch Salsakurse angeboten Blob Via Vinegia; Discopub, alternativ, familiäre Atmosphäre Yab Via Sassetti 5r; eher teuer, viele ganz junge neureiche Florentiner, aber R`n B- abend montags soll gut sein Maracaná Via Faenza; brasilianische Disko, Donnerstag bis 23Uhr Studententag freier Eintritt Universale Via Pisana 77r Tenax Via Pratese 49 Central Park + Meccanó In den Cascine, nur im Sommer geöffnet; OpenAir-Disko mit verschiedenen Dancefloors, Urlaubsatmosphäre Claudia Schulz, Katharina Kohm Impressum Redaktion: Manuel Diepenbrock, Anne-Kathrin Gärtig, Lea Marie Imiela, Konstanze Kähne, Katharina Kohm, Claudia Schulz Autoren: Manuel Diepenbrock, Anne-Kathrin Gärtig, Lea Marie Imiela, Konstanze Kähne, Katharina Kohm, Claudia Schulz Tipps: Katharina Kohm, Claudia Schulz Fotos: Manuel Diepenbrock, Anne-Kathrin Gärtig, Claudia Schulz Layout: Konstanze Kähne Druck: Rotarprint Druckerei, Universität Bonn 49 50