Elektromobilität nimmt Fahrt auf. Für wen lohnt sich der Einstieg?

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Elektromobilität nimmt Fahrt auf. Für wen lohnt sich der Einstieg?
Newsletter für Geschäftskunden 2 | 2013
Elektromobilität nimmt Fahrt auf. Für wen lohnt sich
der Einstieg?
Ein Blick über den Tellerrand: In den USA brummt der
Absatz von E-Mobilen. Im ersten Halbjahr 2013 wurden
wieder neue Rekordmarken erreicht. Auch in Deutschland sieht man immer mehr „Stromer“ auf den Straßen.
E-Mobilität ist zur marktfähigen Alternative geworden:
dank technischer Weiterentwicklungen, neuer Fahrzeuge,
die aus der Erprobungsphase in Serienproduktion gehen,
und attraktiver Preismodelle. Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Antriebskonzeptes ist ferner die notwendige
Infrastruktur. Auch hier tut sich einiges, nicht nur in
Lübeck.
aktuellen Strategiepapier der Brüsseler EU-Kommission
geht, werden viele weitere EU-weit folgen. Entlang wichtiger Verkehrsadern sollen hunderttausende Tankstellen
für Elektroautos und Erdgasmobile entstehen. Allein in
Deutschland ist von 150.000 Ladestationen die Rede.
Das Strategiepapier der EU-Kommission ist für die Länder
zunächst noch nicht bindend, aber ein Standard ist immerhin definiert: Der in Deutschland bereits verwendete
Aufladestecker Typ 2 soll europaweit zur Norm werden.
Inhalt
Die Stadtwerke Lübeck eröffneten kürzlich ihre erste
Stromtankstelle für Kunden. Und wenn es nach einem
… weiterlesen auf Seite 03
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06
E-MOBIL
Für wen lohnt sich
die Investition?
EDM-UMSTELLUNG
Mehr Effizienz.
Mehr Leistung.
KLIMAPARTNER
Kooperation mit der
Sparkasse zu Lübeck.
Liebe Geschäftspartner,
die Eröffnung von Lübecks Energietankstelle auf dem Gelände der Stadtwerke
ist ein guter Anlass, den aktuellen Stand der Elektromobilität in Deutschland
zu beleuchten. Damit es nicht nur bei der Theorie bleibt: Wir laden Sie ein,
Elektromobilität selbst einmal Probe zu fahren. Mit dem Opel Ampera der
Stadtwerke Lübeck. Lesen Sie auch über das Projekt „Klimapartnerschaft“ mit
der Sparkasse zu Lübeck, über unser neues Energiedatenmanagement und
vieles mehr.
Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Olaf Altmann, Leiter Geschäftskundenvertrieb
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Schwarze Schafe unter den Energiehändlern.
Mehr als 30.000 Firmen mussten 2012 in Deutschland
Insolvenz anmelden. Der Handel litt besonders schwer.
Große Traditionsmarken wie Schlecker und Neckermann
verschwanden vom Markt. Auch Energiehändler sorgten
für Negativschlagzeilen. Vermeintliche Erfolgsmarken entpuppten sich als schwarze Schafe mit einem unseriösen
Geschäftsmodell.
Zum Beispiel Deutschlands ehemals größter Stromhändler: Um Neukunden zu gewinnen, verkaufte Teldafax
Strom unter dem Einkaufspreis. So musste das Unternehmen immer neue Kunden finden, um bestehende finanzielle Lücken durch deren Vorauszahlungen zu schließen.
Ein ruinöses Schneeballsystem. Allein durch den Sommerrabatt im Jahr 2010 entstand Teldafax ein Schaden von
fast 20 Millionen Euro. In der Folge wurden die den
Kunden gemäß ihrer Jahresabrechnung zustehenden
Rückzahlungen um Monate verzögert. Und schließlich
verloren die Kunden, die ihre Strombeiträge im Voraus
bezahlt hatten, mit der Insolvenz ihr Geld.
Die Mechanismen hinter der Teldafax-Pleite kennzeichnen großteils auch die Insolvenzen anderer schwarzer
Schafe, die Energie unter dem Einkaufspreis anboten, wie
beispielsweise Flexstrom. Sicherlich sind Pleiten weiterer
Dumping-Anbieter nur eine Frage der Zeit.
Gehen die Lichter aus?
Die Kunden eines insolventen Energieanbieters – dies gilt
für Privatkunden wie Geschäftskunden gleichermaßen –
müssen keine Sorgen haben, plötzlich im Dunkeln zu
sitzen. Wird der Insolvenzantrag gestellt, so entscheidet zunächst der Insolvenzverwalter, ob die Geschäfte
des Energieversorgers weitergeführt werden. Wenn der
Energieanbieter dann tatsächlich nicht mehr liefern kann,
fallen die Stromkunden automatisch in die sogenannte
„Ersatzversorgung“. Lübecker Kunden erhalten den
Strom dann von den Stadtwerken.
Die Ersatzversorgung läuft über drei Monate. Verbraucher können in diesem Zeitraum einen neuen Vertrag mit
einem Stromanbieter ihrer Wahl abschließen oder auch
einen anderen Tarif mit ihrem jeweiligen Grundversorger
aushandeln.
Insolvenzgefahr – ab wann Zahlungen einstellen?
Kunden sollten alle Zahlungen an das insolvente Unternehmen einstellen beziehungsweise erteilte Einzugsermächtigungen widerrufen, sobald sie erfahren, dass das
Unternehmen nicht mehr liefert. Wichtig: Die alleinige
Tatsache, dass ein Insolvenzantrag gestellt wurde, gibt
dem Kunden kein Sonderkündigungsrecht.
Ansprüche einklagen?
Große Hoffnungen auf die Rückerstattung von bereits
bezahlten Guthaben sollte sich niemand machen. Die
Erfolgsaussichten eines Mahnbescheids gegen den
insolventen Anbieter sind gering und es drohen nur
zusätzliche Prozesskosten. Bei einem Insolvenzverfahren
rangieren die Kundenansprüche weit hinten. Viele andere
Gläubiger, wie zum Beispiel das Finanzamt, werden
vorrangig bedient.
Elektromobilität.
Noch Idealismus oder schon smarte Investition?
Ökostrom tanken in Lübeck.
Im Juni feierte die erste kommerzielle Elektroladesäule
auf dem Gelände der Stadtwerke Lübeck in der Moislinger Allee Premiere. Dort können E-Mobile mit Ökostrom betankt werden. Ein weiterer Schritt in Richtung
Klimaschutz-Zukunft, nicht nur für Lübeck. Als „mobiler
Stromspeicher“ ist die Elektromobilität eine der Schlüsseltechnologien der Energiewende. In Lübeck – und
bundesweit.
Bis 2020 sollen laut Planung der Bundesregierung eine
Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Um dieses Vorhaben zu unterstützen, wurden
Forschungs- und Entwicklungsgelder in Höhe von rund 2
Milliarden Euro zugesagt. Aus gutem Grund: Mit einem
Elektroantrieb lassen sich 80 Prozent der Emissionen
einsparen.
Günstiger Treibstoff der Zukunft.
Die steigenden Spritpreise zwingen uns mehr denn je,
über alternative Antriebsmöglichkeiten nachzudenken.
Gleichzeitig ist es so, dass die Rohstoffvorräte nicht
dauerhaft verfügbar sein werden und somit die Suche
nach alternativen Energiekonzepten unumgänglich ist.
Dementsprechend stellen Autos mit sparsamen Motoren
und Hybridantriebe langfristig gesehen auch nur eine
Übergangslösung dar. Letztendlich müssen völlig neue
Konzepte entwickelt und eingeführt werden. Stromtanken ist und bleibt einfach günstiger als Benzin oder
Diesel. Und Strom ist unbegrenzt verfügbar.
Viele weitere Anreize.
Um den Konsumenten weitere Kaufanreize zu bieten,
werden neben großen steuerlichen Vorteilen auch kostenfreie Parkplätze für E-Mobile diskutiert. Als weiteres
Pro soll die Freigabe von Busspuren oder die Ausweisung
von Sonder- und Ladespuren geprüft werden. Viele
Anreize – denn die neue Technologie kommt, gemessen
an den ehrgeizigen Zielen, nur langsam in Fahrt. 7.100
E-Mobile sind in Deutschland unterwegs. Die Tendenz
ist aber deutlich steigend. Immer mehr Autohersteller
bringen Elektrofahrzeuge auf den Markt.
E-Mobilität in der Praxis.
Elektrofahrzeuge sind mit ihrer Reichweite von 100 bis
200 Kilometern nur für den allgemeinen Stadtgebrauch
ideal. Hier ist natürlich noch viel Potenzial nach oben. Die
höheren Anschaffungskosten sollen sich langfristig durch
die günstigen Treibstoffkosten rechnen. Eine Tankfüllung
für 100 Kilometer kostet z. B. für einen Elektro-Smart
rund 4 Euro. Im Vergleich dazu liegen die Benzinkosten
für ca. 4,2 Liter Super pro 100 Kilometer bei rund 7 Euro.
Die Ladezeit ist abhängig von Fahrzeug und Ladestation. Beim Gleichstromladen an einer Ladestation ist die
Batterie nach einer halben Stunde zu 80 Prozent gefüllt.
Wer sein Auto an normale Steckdosen klemmt, muss je
nach Batteriegröße mit einer Ladezeit zwischen 8 und 13
Stunden rechnen.
Zur Kostensenkung im Anschaffungspreis bieten verschiedene Hersteller Batterie-Leasingverträge an. Die Einstiegspreise sinken dadurch erheblich – allerdings wird eine
monatliche Leasingrate für die Batterie fällig.
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Für wen lohnt es sich schon heute?
Ob sich Elektromobilität tatsächlich lohnt, hängt von
der individuellen Nutzung ab. Im kommerziellen Kurzstreckenbetrieb kann die Rechnung durchaus schon
heute aufgehen. Ausschlaggebend sind dabei folgende
Kriterien: die Fahrstrecke, die Möglichkeit zur Aufladung
und die Häufigkeit der Fahrten. Bei täglich vielen kurzen
Fahrten innerhalb des Stadtgebiets ist das Elektroauto
ohne Zweifel eine gute Alternative. Durch die im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen geringeren
Treibstoffkosten amortisiert sich der relativ hohe
Anschaffungspreis bereits nach ca. 38.000 Kilometern.
Außerdem gibt es innerstädtisch meist mehr Lademöglichkeiten als auf der Autobahn.
Vorteile, die immer mehr Unternehmen nutzen: Carsharing-Anbieter, Pflege- und Lieferdienste sowie Handwerksbetriebe haben das Potenzial von Elektroautos
bereits erkannt und sind auf die umweltschonenden und
emissionsneutralen Fahrzeuge umgestiegen. Vielleicht
auch eine Alternative für Ihr Unternehmen?
Fahren Sie mit uns Probe!
Gerne laden wir Sie zu einer Probefahrt ein.
Sprechen Sie dazu Ihren Kundenbetreuer an
oder rufen Sie uns an.
Geschäftskunden-Hotline:
(0451) 8 88 – 11 44
Wer fährt jetzt schon elektrisch? Ein kurzer Überblick
über Hersteller und aktuelle Modelle.
Audi A3 e-tron
115 PS, 140 km/h, max. Reichweite: 140 km,
Ladezeit: 4 – 9 Stdn., Preis: noch keine Angabe
BMW i3
170 PS, 150 km/h, max. Reichweite: 160 km,
erweitert durch benzinbetriebenen Range Extender auf
240 – 300 km, Ladezeit: 6–8 Stdn., Preis: ab 34.950 €
Smart Fortwo Electric Drive
75 PS, 125 km/h, max. Reichweite: 145 km,
Ladezeit: 4 – 8 Stdn., Preis: ab 19.900 €
4
Ford Focus Electric
145 PS, 137 km/h, max. Reichweite: 162 km,
Ladezeit: 11 Stdn., Preis: ab 39.990 €
Mercedes B-Klasse Electric Drive
136 PS, 160 km/h, max. Reichweite: 200 km,
Ladezeit: 2 Stdn., Preis: noch keine Angabe
Mini E
204 PS, 150 km/h, max. Reichweite: 240 km,
Ladezeit: 2 – 4 Stdn., Preis: ab 39.990 €
Opel Ampera
150 PS, 161 km/h, max. Reichweite: 40–80 km,
erweitert durch benzinbetriebenen
Range Extender auf 500 km, Ladezeit: 6 Stdn.,
Preis: ab 45.900 €
Citroën C-Zero
67 PS, 130 km/h, max. Reichweite: 150 km,
Ladezeit: 6 Stdn., Preis: ab 29.393 €
Mitsubishi i-MiEV
67 PS, 130 km/h, max. Reichweite: 150 km,
Ladezeit: 6 Stdn., Preis: ab 29.300 €
MIA Electric
24 PS, 110 km/h, max. Reichweite: 130 km,
Ladezeit: 3 Stdn., Preis: ab 19.500 €
Nissan Leaf Visia
109 PS, 145 km/h, max. Reichweite: 200 km,
Ladezeit: 4 – 8 Stdn., Preis: ab 23.790 €
Peugeot iON
67 PS, 130 km/h, max. Reichweite: 150 km,
Ladezeit: 6 Stdn., Preis: ab 29.393 €
Tesla Roadster
288 PS, 210 km/h, max. Reichweite: 400 km,
Ladezeit: 2 – 4 Stdn., Preis: ab 128.520 €
Renault Zoe
88 PS, 135 km/h, max. Reichweite: 184 km,
Ladezeit: 2 Stdn., Preis: ab 21.700 €
Renault Twizy
88 PS, 80 km/h, max. Reichweite: 100 km,
Ladezeit: 3,5 Stdn., Preis: ab 7.690 €
VW e-up!
82 PS, 130 km/h, max. Reichweite: 160 km,
Ladezeit: 4 – 8 Stdn., Preis: ab 26.900 €
Toyota iQ EV
64 PS, 125 km/h, max. Reichweite: 80 km,
Ladezeit: 3,5 Stdn., Preis: noch keine Angabe
„Alle Angaben ohne Gewähr.“
Neue Software-Basis für das Energiedatenmanagement der Stadtwerke Lübeck.
Die Stadtwerke Lübeck arbeiten in allen Bereichen daran, die Qualität von
Produkten und Services immer weiter zu verbessern. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine stetige Optimierung von internen Prozessen und
modernen Management-Tools. Hier sind die Stadtwerke Lübeck in den letzten
Monaten in einem umfangreichen Projekt einen großen Schritt weiter vorangekommen.
Nach einer intensiven Analyse wurde ein neues EnergiedatenmanagementSystem (EDM) eingeführt. Es ist die Basis für die Verwaltung und die Produktkalkulationen für alle Strom- und Gaskunden. Das bewährte System stammt
von der Firma Soptim, einem internationalen Marktführer der Branche.
Die Stadtwerke Lübeck können ihre Kunden nun in allen Fragen des Energiemanagements auf bester Datenbasis optimal unterstützen. Mit zielorientierter
Planungs-, Monitoring- und Ex-post-Analyse. Marktnahe Prognosen und Kalkulationen ermöglichen das Erstellen attraktiver und wettbewerbsfähiger Angebote.
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Sonja Meyer, Stadtwerke Lübeck
Vertriebsanalystin
Horizonte führte dazu ein Gespräch mit Sonja Meyer,
Vertriebsanalystin bei den Stadtwerken Lübeck.
Warum war die EDM-Umstellung
notwendig?
Meyer: Der liberalisierte Energiemarkt ist immer schneller in Bewegung und stellt immer höhere
Anforderungen. Dafür war unser
altes System nicht mehr leistungsfähig genug. Das neue EDM-System
entspricht unseren Anforderungen,
auch komplexere Vertrags- und
Preisstrukturen passgenau abbilden
zu können. Auf Basis einer möglichst
genauen, zählpunktscharfen Prognose kann die Beschaffung in Zukunft
noch enger am Markt agieren und
bessere Preise für den Kunden generieren.
Was waren die großen
Herausforderungen?
Meyer: Die Koordination eines
solch verzahnten Projektes mit vielen
Schnittstellen in alle beteiligten
Fachbereiche ist extrem komplex und
anspruchsvoll.
In der Umsetzung galt es, die bestehenden Kunden- und Vertragsdaten
aus dem alten System fehlerfrei in
das neue System zu überführen. Das
waren immense Datenmengen. Nicht
zuletzt auch der vielfältige Datenaustausch an den Schnittstellen zu den
bestehenden Systemen.
Das Etablieren eines komplexen
neuen Softwaresystems mit umfangreichen Funktionalitäten im Unternehmen ist immer eine Mammutaufgabe. Es gilt nicht nur zu schulen
– es ist auch wichtig, Akzeptanz und
Verständnis für die neue Komplexität
zu schaffen. Dies ist uns in diesem
Projekt hervorragend gelungen.
Was sind die Vorteile
für die Kunden?
Meyer: Die Kunden der Stadtwerke
Lübeck profitieren durch die vielen
neuen Möglichkeiten einer passgenauen Vertragsgestaltung mit
unterschiedlichen Preisfindungsmechanismen, z. B. bei Tranchenverträgen, bei denen der Kunde selbst
die Zeitpunkte des Kaufs bestimmen
kann.
Dies führt beispielsweise auch zu
besseren Angeboten für die Versorgung und das Energiemanagement
von Unternehmen mit vielen Abnahmestellen – ein Vorteil für Filialisten
und Logistikstandorte.
Projekt Klimapartnerschaft.
Ökologie und Ökonomie gehen bei der
Sparkasse zu Lübeck Hand in Hand.
Klimaschutz ist für die deutschen Sparkassen ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor. 40 Prozent aller KfW-Fördermittel für
Klimaschutz und Energieeffizienz werden über die Geldinstitute vergeben. „Für uns als Sparkasse zu Lübeck ist
Ökologie auch ein aufrichtiges Anliegen“, betont Wolfgang Pötschke, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse
zu Lübeck. „Die Einsicht, dass Klimaschutz notwendig ist,
bewirkt allein nichts, wenn man nicht selbst handelt.“
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eigenen kleinen Blockheizkraftwerkes (BHKW). Erste
Ideen sind in der Entwicklung zu einem Konzept, das
auch die Anrainer der Sparkasse von einer integrierten
und auf den Verbrauch abgestimmten Strom-, Wärmeund Kälteversorgung profitieren lässt.
Ein aktueller und interessanter Ansatz ist das Projekt
„Klimapartnerschaft“ gemeinsam mit den Stadtwerken
Lübeck. Die Herausforderung, notwendigen Klimaschutz
auch zum wirtschaftlichen Erfolgsfaktor zu machen, steht
im Mittelpunkt dieser Kooperation.
Konkrete Zieldefinition als Basis und
Erfolgsmessung.
Ein wichtiger Punkt für eine nachhaltige, erfolgreiche
Umsetzung ist die gemeinsame Formulierung von
konkreten Klimaschutzzielen. Zur Erfolgsmessung und
zum Beweis bzw. zur Kontrolle der Wirtschaftlichkeit.
Auf dieser Datenbasis ist die Sparkasse zu Lübeck das
erste Unternehmen der Region, das die Ökobilanz im
Geschäftsbericht ausweist. Die Vorteile werden künftig
weit über positive PR hinausgehen. Diese Form der
konkreten Dokumentation anhand der EU-Vorgaben
kann künftig bares Geld wert sein. Die Einführung von
Energiemanagement-Systemen im Gewerbe wird mit
einer Reduzierung der Stromsteuer belohnt. Der Nachweis zur Bewilligung wird über solche Ökobilanzen im
Jahresabschluss erfolgen (siehe auch Horizonte 01/2013).
Kooperation in drei Phasen.
Im ersten Schritt ging es um die Nutzung von vorhandenen Effizienz-Potenzialen. Hier wurden Sparkassen-Mitarbeiter von den Profis der Stadtwerke im Rahmen von
Workshops zu Energieeffizienz-Experten weitergebildet.
Diese entwickelten aktiv zahlreiche Einsparvorschläge
und fungieren als Multiplikatoren in ihren Abteilungen.
Ohne große Anschubinvestitionen konnten so erhebliche
Einsparungen realisiert werden – allein durch bewusstes
Verhalten und optimierte Abläufe. Ein konkretes Beispiel:
1,8 Tonnen weniger Verbrauch an Kopierpapier!
Klimaschutz als Innovationsmotor.
Klimaschutz kann auch zum direkten Wettbewerbsvorteil werden, denn die neuen Anforderungen führen
zu Produktinnovationen. So wurde nach Anfragen der
Lübecker Sparkasse ein Hersteller von Geldautomaten
und Kontoauszugsdruckern zur Entwicklung eines
energiesparenden Modells inspiriert, das den Energieverbrauch um mehr als 20 Prozent reduziert. Jede Investition
wird laut Vorstandsvorsitzendem Pötschke künftig auch
an ökologischer Nachhaltigkeit gemessen. Eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung!
Dass dies keinesfalls nur ein Lippenbekenntnis ist, stellt
die Sparkasse zu Lübeck immer wieder unter Beweis. Seit
2006 ist das Bekenntnis zu konsequenter Nachhaltigkeit
in den Unternehmenswerten verankert. Zu diesem Zeitpunkt war man mit dieser Entscheidung vielen Unternehmen in der Region voraus. Auf den ersten Schritt in
Richtung Ökologie folgten über die Jahre viele weitere.
In der zweiten Phase standen Energieeffizienz-Investitionen mit schnellem Return-on-Investment an. So soll
zum Beispiel die mehr als 20 Jahre alte Umlaufpumpe der
Heizung ausgetauscht werden. Das neue umweltfreundliche System spart mehr als 15.000 Euro jährlich an Kosten.
Der gesamte Stromverbrauch konnte um 121 Megawattstunden gesenkt werden, bei einer CO2-Reduktion von 140
Tonnen. Auch beim Thema Mobilität wurde in Nachhaltigkeit investiert oder einfach umgedacht. Kurze Wege zum
Geschäftspartner werden heute auch mit dem Dienstfahrrad zurückgelegt. Für Kurierfahrten zu den Geschäftsstellen
steht ein erdgasbetriebener VW Caddy zur Verfügung.
Nun steht Phase drei an – die eigene Energieerzeugung.
Hier geht es um effizientes Contracting auf Basis eines
Wolfgang Pötschke
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse zu Lübeck
Wichtiges auf einen Blick:
Grundlagen zur Strom-, Energie- und Erdgassteuer.
Stromsteuer.
Erdgassteuer.
In Deutschland unterliegt jede Art von Strom einer
Steuer. Die Einführung dieser Stromsteuer am 1. April
1999 sollte Anreize schaffen, den Energieverbrauch zu
reduzieren und ressourcenschonende Alternativen zu
entwickeln.
Im Rahmen der ökologischen Steuerreform aus dem Jahr
2006 wird auf den Verbrauch von Erdgas eine Erdgassteuer erhoben. Die Steuersätze unterscheiden sich je
nach Verwendungsart.
Was wird besteuert?
Die Stromsteuerpflicht entsteht mit der Entnahme von
Strom aus dem Versorgungsnetz. Im Zeitpunkt der
Entnahme tritt „die Ware Strom“ in den steuerrechtlich
freien Verkehr ein und wird zugleich verbraucht. Das Aufkommen der Stromsteuer steht komplett dem Bund zu.
Wie hoch ist der Steuersatz?
Die Höhe der Stromsteuer ergibt sich aus dem jeweils
geltenden Steuersatz und der zu versteuernden Menge
an Strom. Dabei bemisst sich die Steuer nach der Einheit
Megawattstunden. Zurzeit liegt der Regelsteuersatz
bei 20,50 Euro je Megawattstunde (2,05 ct/kWh). Für
Unternehmen des produzierenden Gewerbes besteht die
Möglichkeit, eine Reduzierung des Steuersatzes über das
Finanzamt zu erhalten.
Energiesteuer.
Die Verteuerung von Energie durch die Steuer soll den
Anreiz für einen sparsamen Umgang mit wertvollen
Ressourcen geben – und damit zur Schonung der Umwelt
beitragen. Am 1. August 2006 trat daher das Energiesteuergesetz in Kraft.
Um welche Erzeugnisse geht es?
Die Energiesteuer ist eine bundesgesetzlich geregelte
Verbrauchssteuer auf folgende Energieerzeugnisse:
• Benzin
• Dieselkraftstoff
• leichtes und schweres Heizöl
• Flüssiggas
• Erdgas
• Kohle
Wer zahlt die Steuer?
Als Verbrauchssteuer ist die Energiesteuer darauf ausgerichtet, vom Verbraucher getragen zu werden. Sie wird
über den Warenpreis an die Verbraucher weitergegeben.
Die Höhe der Steuer ist je nach Energieerzeugnis und
Verwendungszweck unterschiedlich und im Steuertarif
gesetzlich festgelegt.
Was wird besteuert?
Die Erdgassteuer ist eine Verbrauchssteuer, die automatisch vom Gasanbieter auf den Erdgaspreis aufgeschlagen
und letztlich vom Gaslieferanten beglichen wird. Der
Zweck dieser Mengensteuer zielt darauf ab, umweltschädliches Verhalten einzudämmen und energieeffiziente Technologien zu fördern.
Wie hoch ist der Steuersatz?
Erdgas für das Beheizen von Wohnraum wird derzeit mit
0,55 Cent pro Kilowattstunde besteuert. Für Erdgas als
Kraftstoff gilt der reduzierte Steuersatz von 13,90 Euro
je Megawattstunde. Alle BHKW, die einen Nutzungsgrad von mindestens 70 Prozent erreichen, sind von der
Erdgassteuer befreit.
§
7
News
Staffelmarathon – Teamgeist mal zehn.
Am 20. Oktober findet der 6. Stadtwerke Lübeck Marathon statt. Nutzen Sie diesen Event mit einer Firmenstaffel zur Stärkung von Motivation und Teamgeist!
8
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Mitarbeiter der Stadtwerke Lübeck GmbH und anderer Tochterunternehmen der Stadtwerke Lübeck Holding GmbH
sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Teilnahmevermittlungen über
Teilnahme- und Eintragsdienste können nicht berücksichtigt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Beim Staffellauf wird die 42,195 Kilometer lange Strecke in maximal zehn Abschnitte unterteilt. Der Vorteil:
Sowohl erfahrene Läufer als auch Marathon-Neulinge
können mitmachen. So trägt jeder Teilnehmer zum
Erfolg des gesamten Teams bei. Eine gute Übung für
den Berufsalltag!
Solarstrom erstmals billiger als Strom aus
neuen Atomkraftwerken.
Im Herbst sinken die Solarstrom-Subventionen unter
10 Cent pro Kilowattstunde. Damit ist Elektrizität aus
Fotovoltaik erstmals günstiger als aus neuen Atomkraftwerken.
Die oftmals als teuer und ineffizient gescholtene
Elektrizität aus Fotovoltaikanlagen verzeichnet so
starke Preisrückgänge, dass sie jetzt auch in Mitteleuropa günstiger ist als Atomenergie aus neuen
Kraftwerken. Auf 10,9 Cent pro Kilowattstunde
taxiert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
(DIW) die Kosten für Atomstrom.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur sinkt dagegen
die Einspeisevergütung für Strom aus größeren Solarkraftwerken in Deutschland im Oktober auf unter 10
Cent pro Kilowattstunde.
Gedruckt auf 100 % Ökopapier.
Der QR-Code für das
links beschriebene
Gewinnspiel:
Einfach mit Ihrem
Smartphone scannen –
und schon können Sie
teilnehmen!
IMPRESSUM Herausgeber: Stadtwerke Lübeck GmbH Redaktion: Frank Stahmann (V.i.S.d.P.), Olaf Altmann, Katja Seyfarth, in Zusammenarbeit mit Wire
Advertising, Hamburg Homepage: www.sw-luebeck.de E-Mail: [email protected] Geschäftskunden-Hotline: (0451) 8 88 – 11 44
Stand: August 2013 Fotos: Seite 1, 3, 4 und 6: Thies Rätzke, Seite 5: Shutterstock, Seite 4: Automodelle: Corbis, Shutterstock, Volkswagen AG, Seite 7:
Shutterstock, Seite 8: PRO EVENT c/o Roman Klawun GmbH, Samsonite

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