Gidon Kremer Thomas Quasthoff Janine Jansen

Transcrição

Gidon Kremer Thomas Quasthoff Janine Jansen
www.klassikakzente.de • C 43177 • 1 • 2007
Gidon Kremer
Fü r K l a s s ikAk zente an
d e r S c h r e i b m aschine
Thomas Quasthoff
En d l i c h J a z z
Janine Jansen
Da s G e ige n w u nder
an d e r B r at s che
Donna Baltica
Elīna G ar anča
Inhalt
Editorial
INTRO
3 Salonen in London
Garanča in Dresden
Doppeljubiläum
Andreas Kluge
Titel
Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,
4 Elīna Garanča: Regen und Blitzlichtgewitter in Riga
wie heißt es doch immer so schön: Schau nie zurück, sondern
immer nur nach vorn! Obwohl dies eine durchaus anfechtbare
Aufforderung darstellt, will ich mich angesichts der ersten Ausgabe Ihrer KlassikAkzente im neuen Jahr dem Diktum beugen,
meinen Blick ein wenig über die vor uns liegenden zwölf Monate
schweifen lassen und einmal das berühmte Nähkästchen in Sachen neuer Veröffentlichungen von etablierten und neuen Universal-Classics-Stars für Sie öffnen.
Das erste Highlight des Jahres gibt es bereits Ende März,
wenn Anna Netrebko und Rolando Villazón ihr Duettalbum vorlegen im Zusammenhang mit drei konzertanten Aufführungen von
„La bohème“ in München und ihren gemeinsamen Auftritten als
Massenets Manon und Des Grieux an der Berliner Staatsoper.
Shootingstar Gustavo Dudamel und sein Simón Bolívar Youth
Orchestra haben sich Mahlers 5. Symphonie aufs Programm geschrieben, Christian Thielemann die Erste von Brahms und EsaPekka Salonen gibt sich auf der Download-Plattform von DG Concerts mit Beethoven und Lutosławski die Ehre.
Dem können und wollen die Pianisten natürlich nicht nachstehen. Und so stellt Lang Lang sein erstes Beethoven-Konzertprojekt
vor, mit dem er im Frühsommer auch auf Deutschlandtournee gehen
wird, Yundi Li konzertiert Liszt und Chopin, Hélène Grimaud tut’s ihm
nach mit Beethovens 5. Klavierkonzert. Und der junge Pole Rafał
Blechacz, gerade erst der Abräumer beim jüngsten Chopin-Wettbewerb, spielt sein Debüt-Recital auf Deutsche Grammophon ein
– mit Chopin natürlich! Jean-Yves Thibaudet wiederum unternimmt
einen „Opernbesuch ohne Text“ mit den berühmtesten Opernparaphrasen der Klavierliteratur.
Überhaupt Oper: Das Thema wird auch in diesem Jahr großgeschrieben. Juan Diego Flórez wird als Donizettis Ernesto aus Zürich, Renée Fleming als Violetta Valéry aus Los Angeles zu erleben
sein – natürlich im DTS-5.1-Sound auf DVD! Anna Netrebko ist die
Susanna auf dem Mitschnitt des Salzburger „Figaros“ von 2006,
der auf CD und DVD veröffentlicht wird. Und die anderen Universal-Vokalakrobaten? Magdalena Kožená erweist Georg Friedrich
Händel ihre Reverenz, Thomas Quasthoff noch einmal dessen
Zeitgenossen Johann Sebastian Bach und Cecilia Bartoli … ja,
die Römerin wird, einer guten alten Tradition folgend, im Herbst
ihr neues Album veröffentlichen. Jedoch, und hierin ebenfalls einer
guten alten Bartoli’schen Tradition folgend, bewahrt die schlaue
Füchsin darüber noch strengstes Stillschweigen. Lassen Sie sich
also überraschen …
Interview
8 Iva Bittová und Vladimír Godár:
Zwischen Lobpreis und Klage
Magazin
10 Janine Jansen: Geigenprinzessin für das Volk
1 2 Mikhail Pletnev: Beethoven ist der Größte
1 3 Yundi Li: Stiftung Liszt-est
1 4 Grand Prix: Moderne Klassiker in neuem Gewand
1 5 The Originals: Der Komponist hat immer Recht!
16 Mysliveček: Der böhmische Mozart
17 Der klassische Fragebogen,
beantwortet von Gustavo Dudamel
18 Gidon Kremer: Bewusstsein und Befriedigung
2 0 Grenzgänger: Thomas Quasthoff
2 2 Mischa Maisky: Goldberg variiert
23 Nikolaus Harnoncourt: Mit Monteverdi durch Europa
N eue
CDs
24 Alle neuen Veröffentlichungen
ausführlich vorgestellt
26 Veröffentlichungsregister
Service
Titelfoto: Kasskara / DG
0 Live-Termine
3
3 1 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste
Vorschau
KlassikAkzente wird herausgegeben von
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Einen guten, erfolgreichen und vorsatzintensiven Start ins neue
Jahr wünscht
Ihr Andreas Kluge
Foto: Kasskara / DG
Intro
Doppeljubiläum
Salonen in London
Esa-Pekka Salonen wird neuer Chef des Philharmonia Orchestra
London und folgt damit Christoph von Dohnányi als Chef­dirigent
des renommierten Londoner Orchesters. Ab der Spielzeit
2008/2009 wird der finnische Stardirigent in der Doppelfunktion
als Chefdirigent und Künstlerischer Direktor dem Orchester vorstehen. „Meine Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra begann 1983, als ich auf die Bühne der Royal Albert Hall kam,
um Mahlers 3. Symphonie zu dirigieren. Den Empfang und die
Unterstützung, die mir das Orchester bereitete, bleiben für mich
unvergesslich.“ Christoph von Dohnányi sagt über seinen Nachfolger im Amt: „Ich freue mich, Esa-Pekka Salonen auf das herzlichste als Chefdirigent des Philharmonia Orchestra zu begrüßen.
Ich kann mir keinen geeigneteren Dirigenten auf dieser Position
vorstellen und sehe unserer Zusammenarbeit bei den ambitionierten Projekten in der Zukunft mit Freuden entgegen.“ Zentraler
Programmpunkt seiner ersten Spielzeit werden Programme rund
um die „künstlerischen Einflüsse des Wiener Jugendstils“ sein.
Im Dezember dirigierte Salonen bereits dreimal Mahlers Lieder­
zyklen sowie ein Programm mit zeitgenössischen Werken von
Lutoslawski, Castiglioni und Donatoni sowie seiner eigenen Komposition für Kammerensemble: „Memoria“.
Foto: Monika Rittershaus / DG
Esa-Pekka Salonen
Unitel und Classica haben Grund zum Feiern. Seit 1966 produ­
ziert die von Leo Kirch gegründete Unitel unter dem Titel „Music
to watch“ Opern, Operetten, Ballette und Konzerte mit hochran­
gigen Künstlern und verfügt damit heute über ein Repertoire von
ca. 1000 Stunden Spieldauer. Oberste Priorität hatte dabei stets
die Realisierung auf höchstem technischen Niveau, sowohl was die
Einführung von Farb- und Stereoaufzeichnungen betraf als auch
neuerdings Aufnahmen im HDTV-Verfahren. Classica wiederum,
der Sender für klassische Musik auf Premiere, wurde 1996 ge­
gründet und ist der erste Kanal
für klassische Musik im deut­
Anna Netrebko
schen Pay-TV. Ein Porträt von
Albrecht Mayer gehört eben­
so zu den aktuellen Projek­
ten von Unitel wie der Livemit­
schnitt von Verdis „La traviata“
bei den Salzburger Festspielen
2005 mit Anna Netrebko und
Rolando Villazón oder das Mo­
zart-Projekt mit Anne-Sophie
Mutter. 2007 wird Unitel eng
mit Christian Thielemann und
den Münchener Philharmoni­
kern zusammenarbeiten, dazu
Produktionen aus der Arena di
Verona sowie aus dem spek­
takulären Opernhaus Palau de
les Arts Reina Sofía in Valencia präsentieren. Die größte Herausfor­
derung für Unitel und Classica stellte im vergangenen Sommer
das Projekt Mozart22 dar, die Aufzeichnung des kompletten Opern­
werks von Wolfgang Amadeus Mozart im Rahmen der Salzburger
Festspiele 2006, das von Deutsche Grammophon und Decca auf
33 DVDs im November veröffentlicht wurde.
www.unitel.de • www.classica.de
Foto: Kasskara / DG
Garanča in Dresden
Zum ersten Mal nach 67 Jahren erstrahlte die Dresdner Sem­
peroper in der Nacht des 13.01. letzten Jahres wieder im Licht
eines grandiosen Balls: Die Premiere des SemperOpernballs
zog über 2200 Gäste in seinen Bann. Am 19.01.2007 führt der
zweite SemperOpernball die festliche Tradition fort und baut
auf den Erfolg der rauschenden Ballnacht vom letzten Jahr auf.
Dabei vertrauen die Organisatoren wieder auf ein anspruchs­
volles und abwechslungsreiches künstlerisches Programm,
das sowohl die Ballgäste als auch die Besucher des großen
Volksfestes auf demTheaterplatz von neuem begeistern wird.
Stargast des Abends und Ballkönigin wird Elīna Garanča sein,
die Dresden noch in guter Erinnerung ha­
ben dürfte: Am 10.10. wurde ihr in der Frau­
enkirche der Europäische Musikpreis 2006
verliehen. Der MDR überträgt das gesell­
schaftliche Ereignis am 19.01. ab 21.00 Uhr
live. Die lettische Mezzosopranistin, deren
Debüt­album „Aria Cantilena“ an diesem
Tag erscheint (siehe Titel­geschichte), wird
den Ballgästen zwei Kostproben ihrer Kunst
bieten – je eine Arie von Johann Strauß jr.
und Gioacchino Rossini.
Elīna Garanča
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Titel
Regen und Blitzlichtgewitter in Riga
10.30 Uhr an einem nicht gerade goldenen Herbsttag in
Riga. Im Reval Hotel Latvija, das uns in Deutschland als
Jugendstil-Hotel ans Herz gelegt wurde, dabei vielmehr
den Charme einer pompösen sowjetischen EndzeitHerberge verströmt, warten wir in der Lobby auf Elīna
Garanča. Der Tag wird es in sich haben, denn auf dem
Programm stehen Fotoshooting und Interview mit der
jungen lettischen Mezzosopranistin, die sich gerade anschickt, mit ihrem ersten Album auf Deutsche Grammophon nun auch auf dem heiß umkämpften Plattenmarkt
zu reüssieren. Die junge Sängerin, die an der Wiener
Staatsoper bereits in Nebenrollen wie Lola und Stefano
zum Publikumsliebling avancierte und dabei manchem
„gesetzten“ Star an ihrer Seite schnell mal die Schau
stahl, hat sich in den zurückliegenden drei Jahren mit
Stimme, Fleiß und Charisma an die Spitze ihrer Zunft
gesungen. Wer heute einen Blick in ihren Auftrittskalender wirft, liest neben dem Namen Garanča nicht nur die
Spitzenhäuser des internationalen Opernbetriebes wie
das Royal Opera House Covent Garden, die Opéra
Bastille, die Berliner Staatsoper Unter den Linden, die
New Yorker MET und – natürlich – die Wiener Staats­
oper, er findet sie dort nun auch in den führenden Partien ihres Repertoires – Dorabella, Octavian, Sesto,
Rosina, Charlotte und Adalgisa.
In Riga regnet es eine halbe Stunde später noch immer in Strömen. Wir versuchen, uns den Tag mit einer
Flut von Espressi an der Hotelbar schönzutrinken und
warten. Unter anderem auf besseres Wetter ... Elīna hat
mittlerweile angerufen und besorgt nachgefragt, was
um Gottes Willen sie denn bei solch einem Wetter anziehen soll, wo jeder Gedanke an einen Fototermin im
Freien selbst dem Fotografen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wie viel mehr dann erst einer Sängerin, die
in dieser Hinsicht zwar alles andere als zimperlich ist, jedoch im Geiste bereits bei ihrer nächsten Vorstellung
und der Hoffnung weilt, diese möglichst ohne Erkältung
über die Bühne zu bringen. Das Team aus Journalistin
und Fotograf bastelt derweil schon an Plan B und inspiziert die nicht sonderlich anheimelnden Räumlichkeiten
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auf Foto­genität hin. Die Idee, eine Homestory mit der
jungen Lettin in ihrer Heimatstadt, die gleichzeitig auch
die Stadt ihrer ersten beruflichen Erfolge war, zu produzieren, musste man Elīna Garanča denn auch nicht lange nahelegen. Mit einer charmanten Portion wohldosierten Nationalstolzes schickte sie uns schon am nächsten
Tag Vorschläge für einige Locations in Riga, die entweder Teil ihrer Biografie waren oder ein überzeugendes
Bild des neuen, selbstbewussten Riga vermitteln.
Inzwischen ist Elīna Garanča in Begleitung einer
Kollegin vom Opernhaus, die für das perfekte Make-up
während der Fotosession sorgen soll, im Hotel eingetroffen und schlagartig hebt sich unsere Stimmung. Ja,
das Wetter sei zwar eine Katastrophe, aber hier in Riga
könnte es binnen kürzester Frist in einen herrlich sonnigen Herbsttag umschlagen – man brauche nur etwas
Geduld und eine Prise Gottvertrauen. Wir verlassen uns
lieber auf die Erfahrungen einer gebürtigen Rigaerin und
harren der Dinge. Die 1976 in der lettischen Hauptstadt
geborene Garanča begann als 20-Jährige ihr Musikstudium an der Lettischen Musikakademie, nachdem sie
ihre musikalischen Vorbilder ziemlich radikal ausgewechselt hatte: Aus Mariah Carey, Whitney Houston
und dem Traum von einer Musical-Karriere wurden quasi über Nacht Joan Sutherland und eine Karriere als
Opernsängerin. Und weil sie alles, was sie anpackt, mit
voller Hingabe betreibt, frönte sie ihrer neuen „Karaoke“Leidenschaft für Sutherlands „Casta diva“ bei geöffneten Fenstern derart, dass die Nachbarn schrien, sie möge endlich damit aufhören! Während sie mit dieser und
anderen Geschichten aus ihrer beruflichen Anfangszeit
für blendende Laune sorgt, beäugen die wenigen morgendlichen Gäste der Bar argwöhnisch, welcher Star
das wohl sein könnte, den man jetzt in den Mittelpunkt
eines nicht enden wollenden Blitzlichtgewitters drapiert.
Noch vor kurzem habe man ihr in Riga nicht unbedingt
den roten Teppich ausgerollt, aber nachdem auch in der
heimischen Presse über den Europäischen Kulturpreis
berichtet wurde, den sie Anfang Oktober neben Michael
Gorbatschow und dem Herzog von Kent in der Dresd-
Foto: Kasskara / DG
Dank widriger Wetterverhältnisse wurde für KlassikAkzente aus einigen Stunden Fotoshooting
ein Tag Privatführung durch die geheimen Ecken Rigas. Reiseleitung: Elīna Garanča.
Geduld und Gottvertrauen:
E L ī N A G A R ANČA
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Titel
Beherrscht das Posieren perfekt:
Foto: Kasskara / DG
E L ī N A G AR ANČA
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Massenet • Offenbach
Rossini • Villa-Lobos
Strauss u.a.
Aria Cantilena
Deutsche Grammophon
CD 477 623 1
Elīna Garanča,
Mezzosopran
Diana Damrau, Sopran
u.a. • Staatsopernchor
Dresden Staatskapelle
Dresden
Dirigent: Fabio Luisi
Nachmittags geht’s ins Opernhaus.
Ein Anruf der international bekanntesten
Sängerin des Hauses öffnet alle Türen.
ner Frauenkirche überreicht bekam, wurde sie sogar in die Neuauflage des „Who’s who“ wichtiger lettischer Persönlichkeiten aufgenommen.
„Augen links, das Kinn höher, bitte mal den Arm aufstützen,
wenn’s geht auch mal lächeln, bitte ...“ Na ja, mit dem Lächeln sei
das so eine Sache: „Auf Befehl“ würde ihr das, wie alles ihr im kategorischen Imperativ Angetragene, eher schwerfallen. Aber sie tue ihr
Bestes, aus dem ungeliebten Job als Fotomodell auch das Beste
herauszuholen. Dass sie das Posieren perfekt beherrscht, beweisen
ihre aktuellen Bilder zum „Aria Cantilena“-Album. Denn quasi chamäleonhaft, wie sie auf ihrem Album zwischen Rossini, Massenet, VillaLobos und Richard Strauss wechselt, meint man auf den Fotos mindestens vier verschiedene Elīna Garančas vor sich zu haben: vom
fast jungmädchenhaften, über den lieblich-fraulichen und den sinnlich-erotischen Typ bis hin zum strengen Bond-Girl. Mittlerweile sind
wir in der Panorama-Bar des Hotels angekommen und Elīna lässt
sich mit Engelsgeduld vor einem großartigen Blick über ihre Stadt
ablichten. Dort sei das Opernhaus, aber das würden wir später ja
ohnehin noch sehen, das da sei die bekannteste Straße in Riga, die
man einmal entlanggegangen sein muss, ach, und dort hinten, zwischen dem weißen und dem gelben Haus, da wohne sie. Nette kleine Wohnung für ihre leider immer seltener werdenden Aufenthalte zu
Hause. Auch der Fotograf ist ganz verliebt in die unprätentiöse, aber
dennoch selbstbewusste Art seines Models und vergisst über seinen
Schnappschüssen fast den Zeitplan. Da hat er allerdings die Rechnung ohne die Gastgeberin gemacht. Getreu dem Motto, wer viel arbeitet – und Fotografiertwerden ist Arbeit! –, soll auch gut essen, bittet die Sängerin zu Tisch in eines der angesagtesten Restaurants der
Stadt. Auf dem kurzen Weg dorthin, denn in Riga sind die wichtigen
Wege fast alle kurz, erfüllt sich tatsächlich die Prophezeiung von
Sonne und vor das – ohnehin schon späte Mittagessen – hat unser
Fotograf deshalb noch mindestens zwei, drei Motive geschoben –
Bushaltestelle, Baum im Park und eine große Uhr, die schon seit
Jahren der zentrale Treffpunkt für alle Rigaer ist, wie uns Elīna zwischen dem Klicken des Auslösers lachend verrät.
Nach dem Essen geht’s an den Ort, der für die junge Elīna
Garanča zum Ausgangspunkt einer Karriere wurde, wie man sie
heutzutage nicht allzu oft mehr antrifft: das Opernhaus von Riga. Wo
man andernorts mit Verboten, absurden Vorschriften und engen Bewegungsradien zu kämpfen hat, genügt ein Anruf der international
bekanntesten Sängerin des Hauses, um im Handumdrehen Zugang
zu allem zu bekommen, wonach sich ein Fotografenherz
sehnt. Der Umgangston ist liebenswürdig und
man merkt ein wenig den Stolz des Hauses
auf jene Sängerin, die in den kommenden
Jahren den Ruf des Theaters in alle Welt tragen
wird. Auf den großen Plakaten wird Puccinis „Madame Butterfly“ angekündigt. Garantiert nichts für sie, obschon sie natürlich problemlos die Suzuki singen könnte. Aber sie habe hier Größeres vor, bekennt sie mit schelmischem Lächeln und einem fast unwiderstehlich
herausfordernden Blick: In einem Jahr, fast auf den Tag genau, wird
sie hier erstmals den Traum aller Fachkolleginnen verkörpern, Bizets
Carmen. Mittlerweile könnte sie das sicherlich auch in New York,
London oder Wien tun, zweifelsohne würde man sich dort mit so einer Carmen gern schmücken. Aber den Zuschlag für ihr Rollendebüt
bekam Riga. Vielleicht aus Dankbarkeit für die Unterstützung beim
Karriereaufbau, ganz sicher jedoch aus klugem beruflichem Kalkül:
Alle bedeutenden Sängerinnen der Vergangenheit haben ihre wichtigen Partien stets im scheint’s Verborgenen ausprobiert, um mit dem
daraus gewonnenen Wissen um ihre Stärken und Schwächen kurz
darauf die große Opernwelt zu erobern. Und dass Elīna Garanča als
Carmen eines Tages den Kopf nicht nur ihrem Don José, sondern
mindestens genauso ihrem ohnehin schon hingerissenen Publikum
verdreht, darauf kann man schon heute jede Wette eingehen.
19.00 Uhr, und wieder liegt Riga unter einem undurchdring­lichen
Regenschleier. Die etwas andere „Homestory mit Elīna Ga­ran­ča“ ist
im Kasten. Sicher, das Fotoshooting hatten sich alle Beteiligten am
Anfang anders vorgestellt. Aber einen ganzen Tag – aus den geplanten fünf Stunden waren schließlich acht geworden! – mit Elīna
Garanča in Riga, das bekommt man ja auch nicht alle Tage.
Andreas Kluge
KlassikLink: garanca
www.deutschegrammophon.com/garanca-ariacantilena
ELīNA GARANČA auf Tournee
02.01. Wien (A), Staatsoper
Rossini: „Il Barbiere di Siviglia“
24.03. Baden-Baden, Festspielhaus
Auszüge aus „Aria Cantilena“
05./07.01. Wien (A), Staatsoper
Mozart: „Le nozze di Figaro“
27.03. München, Herkulessaal
Auszüge aus „Aria Cantilena“
13./15./17./21.01.
Wien (A), Staatsoper
Mozart: „Così fan tutte“
29.03. Dortmund, Konzerthaus
Auszüge aus „Aria Cantilena“
17.02. Wien (A), Musikverein
Berio: Folk Songs
08./11./15.03. Wien (A), Staatsoper
Strauss: „Der Rosenkavalier“
21.03. Frankfurt am Main, Alte Oper
Auszüge aus „Aria Cantilena“
31.03. Düsseldorf, Tonhalle
Auszüge aus „Aria Cantilena“
02.04. Hamburg, Laeiszhalle
Auszüge aus „Aria Cantilena“
13./15.04. Wien (A), Musikverein
Recital
Weitere Termine und aktuelle Ergänzungen unter www.klassikakzente.de
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Zwischen Lobpreis und Klage
Alte Musik, Neue Musik? Für den 1956 geborenen slowakischen Komponisten Vladimír Godár ist die Frage falsch
gestellt. „Jeder Klang trägt das Ganze, auch die ganze Geschichte mit sich“, sagt Godár mit Thomas Manns
„Doktor Faustus“. Seine berührende Kantate „Mater“ für Frauenstimme, gemischten Chor und Barockorchester
atmet den Geist sakraler Musik vergangener Jahrhunderte – und ist doch unmittelbarer Ausdruck eines ganz und
gar heutigen Empfindens. Vor der deutschen Erstaufführung des Werks in Ludwigshafen traf sich KlassikAkzente
mit der Sängerin Iva Bittová und dem Komponisten zum Interview.
KlassikAkzente: Frau Bittová, wie kam es
zu Ihrer Mitwirkung an „Mater“?
Iva Bittová: Vor einigen Jahren schickte mir
Vladimír Godár einen Brief und fragte mich,
ob ich mir vorstellen könnte, als Sängerin
eine Filmmusik von ihm einzuspielen. Da ich
in Tschechien ziemlich isoliert in einem kleinen Dorf lebe, hatte ich den Namen noch nie
gehört. Trotzdem entschloss ich mich, es zu
versuchen. Gleich beim ersten Treffen war ich
fasziniert von Vladimírs Offenheit und dem
Wissen, das er über meine Musik gesammelt
hatte. Er kannte meine gesamte Arbeit von
den ersten Anfängen an!
KlassikAkzente: Was hat Sie fasziniert am
Konzept von „Mater“?
Bittová: Ich bin sehr interessiert an unterschiedlichsten Arten von Musik – Avantgarde,
Folklore und Klassik. Dabei fesselt mich der
Lernprozess als solcher, das Erlernen neuer Sprachen. Ich fühle, wie sich mein Ausdrucksspektrum erweitert. Die Erfahrung mit
diesen Liedern ist für mich wie ein einziges
großes Geschenk. Die Barockinstrumente in
ihrer tiefen Stimmung klingen ganz anders als
in der heutigen Musik. Das kann sehr hoch
gehen, mitunter auch recht scharf klingen. Für
mich liegt in dieser Musik eine große Traurigkeit; andererseits gibt es aber diese plötzlichen Durchbrüche, die uns in unserer gesamten Existenz erschüttern und unser ganzes
Leben erfassen.
KlassikAkzente: Herr Godár, im 17. Jahr­
hundert war die Form der Kantate sehr ver­
breitet – man denke nur an Scarlatti und
Bach. Im späteren 18. und 19. Jahrhundert
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geriet sie dagegen in Vergessenheit und wur­
de erst im 20. Jahrhundert wieder neu be­
lebt. Warum wollten Sie in dieser Form kom­
ponieren?
Vladimír Godár: Zuerst hatte ich gar nicht
die Absicht, eine Kantate zu schreiben. Ich
komponierte einige Stücke für separate Anlässe, aber dann merkte ich, dass es etwas
gab, das all diese Teile miteinander verband,
nämlich die Idee zu „Mater“, mit der Freude
der Mutter über die Geburt, dem Klagegesang über den toten Sohn usw. In meinen
Studienjahren in Bratislava habe ich viel in
Ensembles für Alte Musik gespielt, deshalb
hielt ich es für eine gute Idee, auf dieser Ebene mit Iva zusammenzuarbeiten.
KlassikAkzente: Was macht Iva Bittovás
Gesangsstil aus?
Godár: Ihre fantastische Intonation! Sie ist
sehr rein, und schön wie bei einem Streichinstrument, nicht wie bei vielen Sängern. Außerdem mag ich ihre starke Emotion und die
klare Artikulation. Irgendwann sagte ich zu ihr:
„Was brauche ich mehr als deine Stimme, um
aus all dem Musik zu machen?“
KlassikAkzente: Welche Rolle spielt die
Einfachheit in Ihrer Musik?
Godár: Der 2001 verstorbene Komponist
Iannis Xenakis hat einmal gesagt: „Unsere
Musik ist nicht komplex, jedenfalls nicht so
wie die Musik von Mozart oder Bach. Verglichen damit ist unsere Musik primitiv, denn sie
bleibt eigentlich nur auf einem Level, während die Musik der Vergangenheit sich auf
verschiedenen Bedeutungsebenen bewegte.“
Ich denke, meine Musik – oder das, was in ihr
vermeintlich „einfach“ erscheint – ist in Wahrheit ein Spiel mit diesen vielen verschiedenen
Ebenen der Semantik, die die Musik früherer
Jahrhunderte mit sich führt.
KlassikAkzente: Frau Bittová, Vladimír
Godár nannte sein Werk „Mater“. Sie sind
selbst Mutter von zwei Söhnen. Kann nur eine
Mutter diesen Part singen?
Bittová: Ich denke, es ist sehr wichtig für
eine Künstlerin, dass sie ihre Rolle als Frau
kennt. Viele meiner Freunde fragen mich ständig: „Iva, wie kannst du an deiner Karriere basteln, wenn du zwei Söhne hast?“ Ich bin Musikerin und Sängerin, aber ich wusste nicht,
ob ich ein Kind würde haben können. Natürlich war es mein Wunsch, und so habe ich
mir immer gesagt: Tu es einfach, geh deinen
Weg, denk nicht so viel darüber nach. Es kann
eine Künstlerin nur innerlich bereichern, wenn
sie ein Kind hat, das weckt viele Gefühle, also
ist es auch sehr wichtig für die Kunst und die
Art, wie man Musik interpretiert. Ich kann da
natürlich nur für mich sprechen und sagen, für
mich ist es wichtig und ich bin glücklich damit,
dass ich zwei Kinder habe. Es kann einen nur
stärker machen, das Leben ist für keinen von
uns immer nur leicht. Doch wenn ich allein mit
meinen beiden Söhnen bin und ein paar wichtige Dinge zu klären habe, sind das Momente,
in denen man wirklich über sich nachdenkt,
über sein Tun, und diese Eindrücke teilen sich
auch stark nach außen mit.
Das Interview führte
Karl Lippegaus.
KlassikLink: godar
www.mater-musik.de
Stimme wie ein Streichinstrument:
Fotos: Marek Vogel / ECM
Iva Bi ttová
Vladimír Godár
Mater
ECM New Series
CD 476 568 9
Iva Bittová, Gesang
Miloš Valent, Violine/Viola
Bratislava Conservatory
Choir • Solamente Naturali
Dirigent: Marek Štryncl
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Geigenprinzessin für das Volk
Die ganze Welt liegt Janine Jansen zu Füßen, aber wie schaut es in ihrer Heimat aus? Auf ihrem neuen Album hat
die Holländerin mit Riccardo Chailly und dem Gewandhausorchester Leipzig Mendelssohn und Bruch aufgenommen
– und für dessen Romanze erstmals ihre Geige gegen eine Bratsche getauscht. Exklusiv für KlassikAkzente berichtet
die Chefredakteurin des Musikmagazins „Klassieke Zaken“ aus der Heimat der vielfach preisgekrönten Geigerin.
Janine Jansen ist die erste niederländische Geigerin, die den
Status eines internationalen Stars
für sich beanspruchen kann.
Ihre erste CD, die gleich selbstbewusst „Janine Jansen“ hieß,
kam zusammen mit lebensgroßen Janine-Puppen und -Postern auf den Markt gebracht, die
bis in das mondänste Kaufhaus
der Niederlande, Bijenkorf (Bienenkorb), überall zu sehen waren.
Seitdem ist sie dem Bäcker und
dem Schreiner genauso geläufig wie dem Besucher klassischer
Konzerte. Und das ist eine einzigartige Situation in einem Land,
in dem sogar der Name Bernard
Haitink bisweilen noch einiger
Erklärung bedarf. Sie musste
jedoch gerade bei ihrem rasanten Durchbruch viel Kritik erdulden – hauptsächlich von Seiten
der Liebhaber ernster Musik, die
doch zu Anfang ihren Erfolg noch
bedingungslos bejubelt hatten.
Bis zum Jahr 2003 verlief alles ganz ungetrübt. Janine Jansen galt als Geigerin, wie wir sie
in den Niederlanden gern sehen:
bescheiden im Gespräch, eine
10
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Löwin auf dem Podium. Gut, hin
und wieder machte sie eine etwas zu knisternde Fotosession
und kleidete sich bei großen Konzerten mit Vorliebe wie eine echte Diva, ansonsten aber blieb sie
das nette Mädchen von nebenan aus Soest-Süd, das als Geigerin die kühnsten Erwartungen
übertraf. Nach ihrem Vertrag mit
Decca wurde alles anders.
Für die CD-Hüllen buchte
man gewiefte Fotografen, die ihre
Fotogenität dankbar aufgriffen.
Sie wurde als verführerischer Medienstar dargestellt, brach sämtliche Verkaufs- und Download­
rekorde und wurde wegen ihres
neuen Images von den älteren,
oftmals konservativen Klassikfans scharf verurteilt. Gleich auf
dem ersten Cover: Ein weißer An-
zug mit womöglich gar nichts darunter – das tut eine ernstzunehmende Musikerin nicht. Sie
wurde unter dem Motto „Wenn
du Verkaufstricks brauchst, muss
ja in musikalischer Hinsicht irgend­
etwas im Argen liegen“ regelrecht
abserviert. Es war, als hätte sie
ihre Seele an den Teufel verkauft.
Die Werkzusammenstellung ihrer
ersten Decca-Einspielung mit
zahlreichen kurzen, populären
Stücken verstärkte diesen Eindruck noch.
Janine selbst sagt über ihre
Anfangsjahre: „Ich stand dabei
und schaute zu. Es war alles
ziemlich überwältigend. In mir veränderte sich nichts, um mich herum aber umso mehr. Ich dachte
oft: Geht es hier um mich?“ Sie
spielte anlässlich der Feier des
Die Bratsche
Die Bratsche (oder Viola) teilt sich in Bezug auf Witze das Schick­
sal mit den Ostfriesen. Dem Instrument haftet ein behäbiges
Image an. Dabei hat die Bratsche ein wunderbares, warmes
Timbre. Für die Interpretin – zumal wenn sie von der wesentlich
kleiner gebauten Geige kommt – liegt die besondere Herausfor­
derung darin, sich auf dem deutlich größer angelegten Instrument
bei der Intonation zurechtzufinden. Zum Glück ist Janine Jansen
eine routinierte Bratschistin und weiß, wie sie Bruchs Romanze
für Viola einen wunderbar samtenen Baritonklang verleiht.
25-jährigen Thronjubiläums von
Königin Beatrix und wurde von
Millionen Fernsehzuschauern als
Geigenprinzessin empfangen, die
endlich einmal verständliche klassische Stücke spielt. Und zögernd
folgten die Musikpedanten.
Inzwischen nähern sich die
beiden Publikumsgruppen immer
mehr an. Mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ trotzte Janine Jansen
auch dem schärfsten Kritiker Anerkennung ab, ebenso mit ihrer
neusten Einspielung mit Konzerten von Mendelssohn und Bruch.
Sie arbeitet an zwei Fronten weiter: als Diva auf CD und auf großen Konzertpodien und als die
vertraute Janine auf ihrem eigenen Kammermusikfestival in Utrecht. Sie hat ihren eigenen Weg
gesucht und gefunden und fühlt
sich derzeit an ihrem neuen Lieblingsplatz in der Weltstadt Wien
genauso wohl wie in ihrer alten
Wohnung im niederländischen
Städtchen Soest.
Běla Luttmer
KlassikLink: jansen
Aktuelle Tourneedaten finden Sie
auf Seite 30.
Den eigenen Weg
gesucht und gefunden:
Janin e Jans en
Foto: Kasskara / Decca
Felix Mendelssohn • Max Bruch
Violinkonzerte & Romanze
Decca
CD 475 832 8
CD 475 813 3 (Digipak – Limited Edition)
Janine Jansen, Geige/Bratsche
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 19.01.07
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Magazin
Beethoven ist der Grösste
Für den russischen Pianisten und Dirigenten Mikhail Pletnev war 2006 kein Mozart-, sondern ein Beethoven-Jahr.
Mit Folgen fürs Jahr 2007, in dem nicht nur alle neun Symphonien erscheinen werden, sondern auch die ersten
der fünf Klavierkonzerte Beethovens.
Es ist ja nicht so, dass Mikhail
Pletnevs musikalisches Herz
nicht auf Hochtouren schlägt,
wenn er sich gerade seinen ge­
liebten russischen Landsleuten
Tschaikowsky und Rachmani­
noff widmet. Doch ob als Pianist
oder als Dirigent – das Alpha und
Omega seines Denkens und Mu­
sizierens ist und bleibt das Werk
Ludwig van Beethovens. „Beet­
hoven ist kolossal“, so Pletnev
kurz und knapp. Umso erstaun­
licher ist es, dass sich Pletnev
mit knapp 50 Jahren zumindest
auf diskographischem Weg Zeit
gelassen hat für das große Be­
kenntnis. Natürlich gibt es von
ihm Beet­hovens letzte Klavier­
sonate live aus der Carnegie
Hall. Und die Bagatellen und
Variationen sind bei ihm wahr­
lich keine Leichtgewichte. Aber
nun hat Pletnev mit dem Russi­
schen National­orchester tatsäch­
lich innerhalb eines Jahres nicht
nur alle Beet­hoven-Symphonien,
sondern auch gleich die Klavier­
konzerte aufgenommen. Eine Ti­
tanenleistung, wie sie in der Ge­
schichte der Schallaufzeichnung
einmalig ist. Nur ein Jahr Vorbe­
reitungszeit gab er sich und sei­
nem Executive Producer Matt­
hias Spindler dafür, dem er im
Juni 2005 in Basel erstmals von
diesem geplanten BeethovenDoppelschlag erzählte: „Es war
für Pletnev ein Lebensbedürfnis,
es einmal zu machen.“ Während
die Symphonien dann in zehn Ta­
gen im Moskauer Studio-Kasten
waren, wurden die Klavierkonzer­
te unter der Leitung von Christi­
an Gansch im September 2006
beim Bonner Beethoven-Fest
live mitgeschnitten. „Die Klavier­
konzerte hatte Pletnev in dieser
Besetzung schon vorher als Ge­
samtzyklus gespielt. Im Februar
in Moskau und in Montreux Ende
August. Bonn als Aufnahmeort
bot sich an, weil da der Zyklus
am weitesten ausgereift sein
würde.“ Beethovens Klavierkon­
zerte sind wie die Symphonien
selbstverständlich auch auf dem
Schallplattenmarkt Dauerbrenner.
Wenn ein reflektierender Musiker
wie Pletnev jedoch die Partituren
aufschlägt, ist das Erweckungs­
erlebnis garantiert. Spindler: „Es
gibt ja diese ganze Diskussion
um Werktreue und historische
Aufführungspraxis. Davon hält
er persönlich wenig. Für ihn als
Interpreten ist es wichtiger, dass
man dem Hörer das Gefühl gibt,
dass die Musik neu ist.“ Dafür
hat Pletnev einen „improvisato­
rischen“ Zugriff gewählt – womit
er sich auch an Beethovens freie­
rem Spiel orientiert, das von des­
sen Schülern Ferdinand Ries und
Carl Czerny beglaubigt worden
ist. Über diese Art von Sponta­
neität will Pletnev Beethoven so
zu einem Zeitgenossen machen,
der für ihn lebendiger ist denn je.
Das Beethoven-Jahr 2007 ist da­
mit eröffnet.
Guido Fischer
KlassikLink: pletnev
Freies Spiel:
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzerte Nr. 1 & 3
Deutsche Grammophon
CD 477 641 5
Mikhail Pletnev, Klavier
Russian National Orchestra
Dirigent: Christian Gansch
Veröffentlichung: März 2007
12
www.KlassikAkzente.de
[email protected] / DG
Mik hail Plet nev
Foto: Mathias Bothor / DG
Franz Liszt • Frédéric Chopin
Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur, S. 124
Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll, op. 11
Deutsche Grammophon
CD 477 640 2
Yundi Li, Klavier • Philharmonia Orchestra
Dirigent: Sir Andrew Davis
Veröffentlichung: Februar 2007
Stiftung
LiSZt-Test
Nimmt es mit den ganz Großen auf:
Y un d i Li
Yundi Li hat mit den Klavierkonzerten Nr. 1 von Liszt und Chopin seine erste Konzertaufnahme bei der
Deutschen Grammophon eingespielt. „PIANONews“-Chefredakteur Carsten Dürer vergleicht die CD mit
seinen persönlichen Referenzaufnahmen.
„Die Klavierkonzerte Nr. 1 von
Liszt und Chopin sind meine
Lieblingskonzerte aus der Ro­
mantik“, sagt der 24 Jahre junge
chinesische Pianist Yundi Li und
spielt mit diesen beiden Werken
seine erste Konzertaufnahme auf
Deutsche Grammophon ein. Die
Konzerte hat er bereits vielfach
live gespielt, sich also vorberei­
tet, doch wie ist diese Einspie­
lung im Vergleich zu meinen ganz
persönlichen Referenzeinspielun­
gen zu bewerten? Li spielt berau­
schend und bestechend scharf,
das fällt sogleich auf, doch ist
dies der richtige Zugang? „Da
ich jung bin, liebe ich die Energie
und Vitalität“, meint Li. Und es ist
richtig, diese Fähigkeiten drückt
er tatsächlich in beiden Konzer­
ten aus. In Liszts Klavierkonzert
Nr. 1, das in seiner immensen
Geschlossenheit und den über­
gangslosen vier Sätzen einen be­
rauschenden langen Atem vom
Pianisten verlangt, weiß er seine
Erfahrungen der h-Moll-Sonate,
die er faszinierend spielte, ein­
zusetzen.
Bei den Aufnahmen, die ich
(momentan, denn es gibt immer
wieder diese kleinen Veränderun­
gen in den eigenen Vorlieben) von
Liszts Klavierkonzert Nr. 1 am meis­
ten mag, schwanke ich zwischen
unterschiedlichen historischen
Einspielungen. Da ist zum einen
die faszinierende 1967er Liveauf­
nahme mit John Ogdon und dem
Bournemouth Symphony Orches­
tra unter Constantin Silvestri. Es
ist sicherlich – auch aufgrund des
Livecharakters – nicht die am sau­
bersten gespielte Aufnahme die­
ses Konzerts. Aber die Klangqua­
lität, die Ogdon hier produziert, ist
wahrlich ein farbiger Bilderbogen
der Möglichkeiten auf einem Flü­
gel. Zum einen das prankenhafte
Volumen, mit klirrenden Bässen,
zum anderen die Feinsinnigkeit
der leisen Passagen. John Ogdon
ist der Virtuose im besten Sinne,
fasziniert in Tempi und Rubati mit
einer unglaublichen Individualität,
sieht die Sätze als Einzeldarstel­
lungen, weniger als geschlosse­
ne Einheit. Berauschend ist das
Ganze, auch wenn Ogdon viel­
leicht eine der draufgängerischs­
ten Darstellungen leistet. Und
dann ist da der ungarische Pia­
nist György Cziffra, der das Kon­
zert 1971 aufnahm (mit dem Or­
chestre de Paris unter dem Dirigat
seines Sohnes György Cziffra jr.).
Er ist all das, was man sich für die­
ses Konzert von einem Pianisten
wünscht: der Lyriker par excel­
lence, der kraftvolle und vollmun­
dige Techniker, der man für die­
ses Werk schon sein muss. Sein
Spiel besticht vor allem durch die
wunderbar gesetzten Akzente,
die Leichtigkeit der Ein­würfe – bei
ihm klingt alles natürlich und zeigt,
dass Liszt mehr als nur ein virtuo­
ser Spieler war, der mit dieser Art
von Kompositio­nen sein Können
darstellen wollte.
Und Yundi Li? Er ist auf seine
Weise großartig, spielt mit jugend­
lichem Überschwang, nimmt ra­
sante Tempi, besticht durch seine
flirrende Technik und Sauberkeit.
Aber in den lyrischen Sequenzen
reicht er noch nicht an die Klang­
qualität eines Cziffra heran – aber
wie sollte er auch in seinem Al­
ter. Klar- und Offenheit bestimmt
sein Spiel. Und Kraft beweist er
in jedem Fall, wenn auch nicht
so großvolumig wie ein John Og­
don. Und dennoch: Was Yundi Li
in diesem Konzert noch ein we­
nig fehlt, ist der natürliche Atem.
Doch für eine erste Konzertein­
spielung beweist er hier ein ge­
sundes Maß an Selbstvertrauen,
punktgenauen Akzenten und –
was vielleicht das Wichtigste ist
– liebevoll umgesetztem jugendli­
chem Esprit, den nur wenige Pia­
nisten in vorangeschrittenem Alter
verwirklichen können.
Den zweiten Teil dieses
Beitrags mit Carsten Dürers
Kommentaren zu Lis Chopin
lesen Sie exklusiv unter www.
klassikakzente.de/li-chopin
KlassikLink: li
www.KlassikAkzente.de
13
Foto: Elfriede Hanak / Decca
Magazin
Vielfach ausgezeichnet:
Herbert von K ara j a n
Moderne Klassiker in neuem Gewand
In der Serie „Grand Prix“ präsentiert die Deutsche Grammophon preisgekrönte Aufnahmen der letzten drei Jahrzehnte.
Vielfach ausgezeichnete Klassik­
aufnahmen aus den letzten
dreißig Jahren gibt es nirgend­
wo so zahlreich wie im Katalog
der Deutschen Grammophon. Es
sind diese weltweit anerkannten
Referenzen der modernen Klas­
sik, die jetzt mit der neuen Se­
rie „Grand Prix“ ein einheitliches
Forum bekommen. Zwar ha­ben
sich einige der ausgewähl­ten
Aufnahmen erst im Zuge der
Rezeption zu anerkannten Klas­
sikern von heute entwickelt; die
meisten aber haben bei ihrem Er­
scheinen weltweit Jubelkritiken
geerntet und die bedeutends­
ten Schallplattenpreise abge­
räumt. Auf die großen Würfe der
Deutschen Grammophon und
ihres Alte-Musik-Labels Archiv
Produktion regnete es wäh­
rend der letzten drei Jahrzehnte
förmlich Grammys, Gramophone
Awards, Echos und Edison-Prei­
se. „Grand Prix“ bietet jetzt die
Gelegenheit, diese großen Ein­
spielungen in einheitlichem De­
sign, unter Einbeziehung der Ori­
ginalcover und zu einem mittleren
Preis aufs Neue oder auch zum
ersten Mal kennenzulernen.
Unter den Highlights der ers­
ten Staffel befinden sich Herbert
von Karajans einziges Neujahrs­
konzert mit den Wiener Philhar­
monikern aus dem Jahr 1987 und
seine Grammy-prämierte späte
Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 27.
Liszt • Schumann • Scarlatti • Scriabin • Schubert
The Studio Recordings – New York 1985
Deutsche Grammophon
CD 477 633 5
Vladimir Horowitz, Klavier
14
www.KlassikAkzente.de
Interpretation von Beethovens 9.
Symphonie, die zehn Jahre da­
vor entstand. Doch das bedeutet
nicht, dass sich „Grand Prix“ auf
massenkompatibles Repertoire
beschränkt: Zwei der höchstprä­
mierten Klassikaufnahmen aller
Zeiten liegen weitab vom Main­
stream und haben bis heute die
Strahlkraft, dem Hörer neue Pers­
pektiven zu erschließen: Die Rede
ist von Bártoks Streichquartetten
in der Interpretation des Emerson
String Quartet und von Reinhard
Goebels Weltersteinspielung der
Dresdner Konzerte von Johann
David Heinichen.
Abgerundet wird das (Klang-)
Bild der ersten zehn Serientitel
mit einigen Aufnahmen, die nicht
nur aufgrund ihrer musikalischen
Qualität geschätzt, sondern auch
von Klassikfreunden in aller Welt
mit sentimentaler Zuneigung ge­
liebt werden, etwa Leonard Bern­
steins unübertroffene (unübertreff­
liche?) Interpretation von Mahlers
5. Symphonie und Vladimir Horo­
witz’ späte Studioaufnahmen von
1985. Die Rückkehr des über 80jährigen Meisters nach Jahren der
selbst auferlegten Abstinenz war
seinerzeit schlicht die Klassiksen­
sation des Jahrzehnts.
Ein kleiner Blick voraus macht
Lust auf den zweiten Veröffent­
lichungsschwung im kommen­
den April: Vorab angekündigt sind
Puccinis „Manon Lescaut“ in der
genialen Aufnahme mit Mirella
Freni und Plácido Domingo sowie
Bryn Terfels einmalig natürlich und
kraftvoll ausgefallene Interpreta­
tion berühmter Schubert-Lieder.
Im Bereich der Symphonik ist die
von Pierre Boulez selbst dirigier­
te Einspielung seiner wichtigsten
Werke vorgesehen, die Alte Musik
wird mit zwei Meilensteinen in
der Aufnahmekarriere des BachSpezialisten Paul McCreesh re­
präsentiert sein, und zwar mit
Bachs großen Sakralwerken OsterOratorium und Magnificat.
Harald Reiter
KlassikLink: grandprix
www.deutschegrammophon.com/
grandprix
Präzisionsfanatiker:
S ir Georg Solti
Der Komponist hat immer Recht!
Foto: Jim Steere / Decca
Der Wahlspruch des großen Dirigenten George Szell kann auch als Motto der mittlerweile ebenfalls legendären
Serie „The Originals“ dienen, die wahrhaft große, unsterbliche Werke in Maßstäbe und Referenzen setzenden
Aufnahmen ohne Interpretenwillkür und Modetendenzen gültig präsentiert.
Dass man in den 1960er Jahren den damals nicht unbedingt
populären Komponisten Gustav
Mahler (!) wiederentdeckte, ist
neben Leonard Bernstein vor allem dem Präzisionsfanatiker Sir
Georg Solti zu verdanken. Mit
Solti, damals Leiter des Chicago Symphony Orchestra, und
seinen Wunderensembles hielt
eine Brillanz Einzug in Konzertsaal und Wohnzimmer, die
anzustreben seither vorbildlich
wurde, etwa in der Symphonie
Nr. 1, vom London Symphony
Orchestra auf „Chicago-Niveau“
so „Titan“-isch wie fein säuberlich ausmusiziert.
Musikfestivals mit einer
außergewöhnlichen Gestalt
als Spiritus Rector sind Ga­
ranten für das Außergewöhn­
liche. Was Rudolf Serkin für
Marlboro, Pablo Casals für
Prades oder Gidon Kremer für
Lockenhaus bedeute(te)n, war
Benjamin Britten für sein Alde­
burgh Festival. Freundschaftli­
ches Miteinander und der Kom­
ponist (siehe Szell!) standen im Rostropowitsch Zufluchts- und
Mittelpunkt, auch und gerade Lieblingsort im Westen wurde.
in der Zeit des Kalten Krieges, So entstand im Geiste Alde­
als Aldeburgh für Künstler wie burghs auch eine Aufnahme,
Svjatoslav Richter und Mstislaw die zu den schönsten Kammer­
Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 28.
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 1 D-Dur
Decca
CD 475 823 0
Chicago Symphony Orchestra
Dirigent: Sir Georg Solti
Veröffentlichung: 05.02.07
Franz Schubert • Robert Schumann
Claude Debussy
Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll D 821
Fünf Stücke im Volkston op. 102
Sonate für Cello und Klavier a-Moll L 135
Decca
CD 475 823 9
Mstislaw Rostropowitsch, Cello
Benjamin Britten, Klavier
Veröffentlichung: 05.02.07
Gioacchino Rossini
Il turco in Italia (ital. Gesamtaufnahme)
Philips
2 CDs 475 824 9
Sumi Jo, Sopran • Raúl Giménez, Tenor
Simone Alaimo, Bariton • Enrico Fissore, Bass
Academy of St Martin in the Fields
Dirigent: Sir Neville Marriner
musik-Einspielungen aller Zei­
ten zählt: Rostropowitsch und
Britten musizieren Schu­berts
„Arpeggione“-Sonate, Schu­
mann und Debussy – so schön,
so glücklich kann Musik sein!
Gioacchino Rossinis „flächige“ Spritzigkeit, sein „musikalischer Wortwitz“ sind bei Sir
Neville Marriner bestens aufgehoben. Die sprichwörtlich gewordene Lockerheit seines Londoner Ensembles, der Academy
of St Martin in the Fields, und
eine erlesene Schar von Singkomödianten mit dem umwerfend komischen Simone Alaimo
(in der Titelrolle) und der atemberaubenden Sumi Jo an der
Spitze garantieren in der Buffa „Il turco in Italia“ ungetrübten
Opernspaß. Dass dieser nicht
ausufert und auch hier der Komponist „Recht hat“, dass also
genaue und werkdienliche Arbeit geleistet wurde, versteht
sich bei Sir Neville von selbst.
Ludwig Robeller
KlassikLink: originals
Veröffentlichung: 05.02.07
www.KlassikAkzente.de
15
Magazin
Josef Mysliveček
Il divino Boemo – Symphonien
Archiv Produktion
CD 477 641 8
Concerto Köln
Dirigent: Werner Ehrhardt
Gluck • Mozart • Mysliveček
Le belle immagini – Arien
Deutsche Grammophon
CD 471 334 2
Magdalena Kožená, Mezzosopran • Barbara
Maria Willi, Spinett • Jindrich Pavlis, Klarinette
Vladislav Borovka, Oboe • Prague Philharmonia
Dirigent: Michel Swierczewski
Der böhmische Mozart
„Il divino Boemo“, den göttlichen Böhmen, nannte nicht nur Mozart seinen Freund Josef Mysliveček.
Früh vergessen, bekommt er nun von Concerto Köln ein angemessenes Denkmal aufgestellt.
wechseln, dass man fast an ei­
nen tragischen Roman von Hugo
oder Dumas glauben mag:
Mysliveček wird 1737 in ein­
fache Verhältnisse hineingeboren,
ab 1754 studiert er, zusammen
mit seinem Zwillingsbruder Joa­
chim, Philosophie und Literatur
an der Prager Universität. Ob­
gleich sein Lebenstraum, Musi­
ker und Komponist zu werden,
längst feststeht, arbeitet er ab
1758 im elterlichen Betrieb. 1763
aber gibt er sein Erbe auf und
folgt seiner eigentlichen Leiden­
schaft nach Italien, wo ihn eine
rauschende Karriere erwartet.
Er ist jung, stattlich, charmant
und hoch begabt; nur zwei Jah­
re später wird seine erste Oper
„Semiramide“ ein riesiger Erfolg.
Auftraggeber aus ganz Europa,
schöne Frauen und die feine Ge­
sellschaft reißen sich in der Fol­
gezeit um ihn. Dennoch wüss­
ten wir wenig über Myslivečeks
Persönlichkeit, wäre da nicht die
Korrespondenz Mozarts, den er
als 14-Jährigen 1770 in Bologna
kennenlernt und in den nächsten
Jahren häufig wiedertrifft. Mozart
spricht in seinen Briefen in den
höchsten Tönen von der originel­
len Rhythmik und dem melodiö­
sen Reichtum in Myslivečeks Mu­
sik, der Einfluss des Böhmen ist
in vielen seiner Frühwerke spür­
bar. Aber als sich die beiden 1777
in München wiederbegegnen, hat
das Schicksal Mysliveček nicht
nur schwer erkranken lassen,
sondern nach den oberflächli­
chen Maßstäben gesellschaft­
lichen Lebens unmöglich ge­
macht: Er leidet an Syphilis, was
zu einer hässlichen Gesichtsläh­
mung und schließlich zum Verlust
seiner Nase führt. Derart entstellt
gerät Mysliveček, ungeachtet der
andauernden Qualität seiner Mu­
sik, in Vergessenheit und stirbt
1781 mit nur 43 Jahren verarmt
in Rom.
Mysliveček hinterließ etwa
50 kurze dreisätzige Sympho­
nien, die vor der Zeit der klas­
sischen Ouvertüren den Auftakt
einer Oper bildeten, aber auch
konzertant aufgeführt wurden.
Auf „Il divino Boemo“ präsentie­
ren Concerto Köln mehrere Welt­
ersteinspielungen, die mit ihrer
brillanten melodiösen Leichtigkeit
und harmonischen Vielfalt klarmachen, warum dies die Pop­
musik ihrer Zeit gewesen ist.
Harald Reiter
KlassikLink: concerto
[email protected] / DG
Magdalena Kožená hat es vor
drei Jahren gesanglich vorge­
macht, jetzt legen Concerto Köln
symphonisch nach: Es gilt, der
Musikwelt einen zu Unrecht ver­
gessenen Genius wiederzuge­
ben, Josef Mysliveček. Kein an­
derer Komponist hat vielleicht so
sehr die Erfahrung des Abstiegs
aus höchsten Ruhmeshöhen in
bitterste Armut und Anonymität
erleben müssen wie dieser böh­
mische Sohn eines Müllers, den
kein Geringerer als Mozart nicht
nur als Freund, sondern als Inspi­
ration betrachtete (was nicht ge­
rade oft vorgekommen ist).
Mozarts hohe Meinung teilte
auf dem Gipfel von Myslivečeks
Karriere ganz Europa, was uns
zu den Eckdaten eines Künstler­
lebens bringt, in dem sich Licht
und Schatten derart extrem ab­
Weltersteinspielungen mit Mysliveček:
C o ncert o Köl n
16
www.KlassikAkzente.de
Foto: Mathias Bothor / DG
Ludwig van Beethoven
Symphonien 5 & 7
Deutsche Grammophon
CD 477 622 8
Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela
Dirigent: Gustavo Dudamel
Der klassische
Fragebogen
beantwortet von Gustavo Dudamel
„Musik ist eine heilige
Kunst“, oder ...?
Ja. Weil sie uns tiefer berührt
als alles andere im Leben. Sie
ist magisch – man kann sie
nicht sehen, aber man kann sie
fühlen.
Könnten Sie wählen, in
welcher Zeit hätten Sie
gern gelebt?
Im Hier und Jetzt, keine Frage.
Welchen Komponisten der
Vergangenheit würden Sie
bitten, ein Stück für Sie zu
komponieren?
Bach. (Und Mahler, bitte!!?!)
Welchem Maler aus
Vergangenheit oder
Gegenwart hätten Sie gern
einmal Modell gesessen?
Van Gogh oder Picasso.
Welches war Ihre
musikalisch aufregendste
Begegnung?
Jedes Mal, wenn ich dirigiere,
ist es besonders.
Welche Begegnung würden
Sie in der Fantasie gern herbeiführen?
Immer wieder die mit meiner
Frau und die mit meinem neu­
en Auto.
Auf welches nichtmusikalische Abenteuer würden Sie
sich gern einmal einlassen?
Formel 1 zu fahren, vielleicht in
Monte Carlo?
Wie sähe Ihr ideales
Publikum aus?
Menschen, die offen für neue
Ideen sind – meine Interpretati­
onen sind nicht immer die, die
man erwartet. Also mag ich ein
Publikum, dass dem offen ge­
genübersteht.
Welches Musikstück
treibt Ihnen den Schweiß
auf die Stirn?
Meinen Sie im übertrage­
nen Sinne? Dann jede beliebi­
ge Mozart- oder Rossini-Oper.
Physisch: Mahler!
Welcher Komponist bzw.
welches Werk wird Ihrer
Meinung nach heutzutage
unterschätzt?
Schubert.
Welche Aussage über
Musik möchten Sie nie
wieder hören?
Dass es für einen jungen Künst­
ler anmaßend sei, ganz nach
oben zu wollen.
Wie lautet Ihr musika­lisches
Credo?
Fleißig arbeiten und fleißig üben,
immer.
Welches Buch liegt zurzeit
neben der Stimm­gabel und
welches auf Ihrem Nachttisch?
Ich mache da keinen Unter­
schied. Im Moment ist es die
Mozart-Biografie.
Welches der vier Temperamente – sanguinisch, melancholisch, cholerisch, phlegmatisch – entspricht Ihrem
Wesen am ehesten?
Ich glaube, eine ausgewoge­
ne Mischung aus allen vieren ist
wohl ideal – das ist, als sollte
ich mich entscheiden, welches
von Hindemiths vier Tempera­
menten ich am liebsten getanzt
sehen würde. Ich liebe die Mu­
sik zu allen vieren!
Welches Gericht käme
nie auf Ihren Tisch?
Alles, was mich zuerst beißen
könnte!
Könnte man Ihnen in einem
Sportstadion begegnen?
Natürlich!
„Die einzige Möglichkeit,
einer Versuchung zu wider­
stehen, ist, ihr nachzu­
Mit welcher Märchengestalt
geben“, sagte Oscar Wilde.
würden Sie sich identifizieren? Was sagen Sie?
Ich liebe alle Zeichentrickfiguren. Das ist absolut wahr (aber bitte,
nichts davon zu meiner Frau!).
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17
Magazin
Brahms • Mozart • Mendelssohn • Glass
Schnittke • Lourié • Beethoven • Schubert u.a.
The many Musics of Gidon Kremer
Deutsche Grammophon
2 CDs 477 653 4
Gidon Kremer, Geige • Martha Argerich, Klavier
Yuri Bashmet, Bratsche • Mischa Maisky, Cello
u.a. • Wiener Philharmoniker u.a.
Dirigenten: Bernstein • Harnoncourt • Dohnányi u.a.
Bewusstsein und Befriedigung
In der Serie „Portrait of the Artist“ bittet die Deutsche Grammophon Künstler, ihre eigenen Aufnahmen Revue
passieren zu lassen und eine persönliche Auswahl zusammenzustellen. Für KlassikAkzente setzte Gidon Kremer
noch einen drauf und verriet, was ihm dabei durch den Kopf ging.
Man kann sich im Entstehungs­
prozess einer CD als Künst­
ler verschieden stark engagie­
ren, und ich habe mich bei „The
many Musics of Gidon Kremer“
sehr stark eingebracht. Natürlich
war ich dabei auf meine Aufnah­
men bei der Deutschen Gram­
mophon beschränkt, aber im­
merhin arbeiten wir schon seit
25 Jahren zusammen – es stand
also genügend Material zur Aus­
wahl. Daraus das richtige auszu­
wählen, war allerdings schwierig,
denn jede Aufnahme hat ihre ei­
gene Geschichte, ihren eigenen
„süßen Schmerz“.
Dieses 2-CD-Set sehe ich
als eine Art Dokumentation der
Beziehung zwischen der Deut­
schen Grammophon und mir
– eine Beziehung, die trotz aller
Höhen und Tiefen ein Meilenstein
in meinem musikalischen Werde­
gang geworden ist. Es kann na­
türlich keine Komplettedition sein,
aber es zeigt doch eine Band­
breite an Ideen, die ich verwirkli­
chen konnte – dank DG und vie­
len wundervollen musikalischen
Partnern. Wenn irgendjemand
Interesse hat, diesen Pfad wei­
18
www.KlassikAkzente.de
ter zu verfolgen, gibt es auf jeden
Fall noch viel zu entdecken.
Das Porträt ist also eine
Art Einführung oder Visitenkar­
te, wenn man so möchte, auch
wenn es immer eine Schande
ist, Auszüge oder einzelne Sätze
aus großen Werken zu verwen­
den. Für mich ist das Wichtigste
bei dieser Auswahl, dass sie alle
musikalischen Begegnungen wi­
derspiegelt, die ich haben durfte
– sei es mit wunderbaren Kompo­
nisten, Dirigenten, Partnern oder
Ensembles.
Als ich jung war, träumte ich
davon, eines Tages ein „Künstler“
zu sein. Damals hätte ich mir nie
träumen lassen, wie viele der ganz
Großen ich kennenlernen, mit wie
vielen von ihnen ich einmal arbei­
ten sollte. (Ich erinnere mich noch
an das ungläubige Staunen, bei­
nahe den Schrecken, als Herbert
von Karajan und Leonard Bern­
stein mit mir spielen wollten.)
Genauso wenig hätte ich mir
vorstellen können, das Kammer­
musikfest Lockenhaus ins Leben
zu rufen oder Kremerata Baltica.
Zurückblickend kann ich nur sa­
gen, dass ich sehr viel Glück hat­
te, so inspirierende Musiker ken­
nenzulernen. Mehr kann man
wirklich nicht verlangen. Mit so
kreativen Köpfen zu arbeiten, hat
mir geholfen zu verstehen, was es
eigentlich bedeutet, Musik darzu­
bieten (also im besten Sinne zu
servieren) und nicht nur als Mög­
lichkeit zur Selbstdarstellung zu
missbrauchen. Die größte Befrie­
digung verschaffte und verschafft
mir das Gefühl, dass man zum
musikalischen Bewusstsein eines
Publikums beitragen kann, dass
es viel mehr zu entdecken gibt,
als man je annehmen könnte.
Musik ist für mich ein Aben­
teuer, und ich hoffe, noch eini­
ge Jahre lang – zusammen mit
Kremerata Baltica, einem En­
semble, das ich als Verlängerung
meiner Ideen betrachte – das we­
niger Bekannte oder „Unbekann­
te“ zu erforschen und natürlich
auch immer die „Bekannten“ wie­
derentdecken zu können.
Darum gibt es auf „The many
Musics of Gidon Kremer“ auch
drei bisher unveröffentlichte Auf­
nahmen. Sie sind ein kleiner Ein­
blick in die 25-jährige Aufnahme­
geschichte eines besonderen
Festivals, das immer noch jung
im Geiste ist und jedem im Ge­
dächtnis geblieben sein dürfte,
der seine Freuden schmecken
durfte, egal ob als Zuhörer oder
Musiker. Lockenhaus war und
ist eine Oase, wo intimes, na­
türliches, ehrliches Musikma­
chen (und -hören) für alle auf der
Tagesordnung steht – weit weg
vom Mainstream der Konzert­
säle und des Kommerzes: Es
ist ein Ort, an dem man Musik
auf die natürlichste Weise, die
es gibt, erleben kann. Nachdem
Kremerata Baltica mein zweites
Lockenhaus geworden ist, habe
ich diese Stücke aus dem Ar­
chiv des Festivals ausgesucht.
Klar, dass ich ein Stück ausge­
wählt habe, das speziell für uns
von meinem guten Freund aus St.
Petersburg, Leonid Desjatnikow,
komponiert wurde, und auch klar,
dass wir unsere Leidenschaft für
einen Musiker teilen wollten, der
unter seinen vielen Zeitgenossen
einer der einzigartigsten war, mit
einer wirklich eigenen Stimme
und Signatur – Astor Piazzolla.
Gidon Kremer
KlassikLink: kremer
Foto: privat
Nicht nur im Konzertsaal, auch privat ein Traumpaar:
Tat jana G rinde nko und G idon Kremer
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19
Magazin
Foto: Jim Rakete / DG
Serie: Grenzgänger
Im März gemeinsam auf Tournee (siehe S. 30):
T i ll B rö n ner und T h om a s Q uast Hoff
Treffen der Welten
Wenn eine Klassik-Ikone wie der Sänger Thomas Quasthoff und ein Jazzstar wie der Trompeter Till Brönner zusammen­
treffen, prallen Welten aufeinander. Dass dabei in diesem Fall eine völlig neue Welt entstand, liegt in den Charakteren
beider Musiker begründet. Der amerikanische Schlagzeuger Peter Erskine, seit den Tagen bei der Jazzrock-Band
Weather Report selbst eine Jazzlegende, erinnert sich an die nicht ganz alltäglichen Aufnahmen.
KlassikAkzente: Wie hast du
dich dem Projekt angenähert?
Peter Erskine: Ich erhielt ei­
nen Anruf von Till Brönners Bru­
der Pino, ob ich an diesem Al­
bum partizipieren wolle. Natürlich
kannte ich Till, aber mit dem Na­
men Thomas Quasthoff war ich
nicht vertraut. Dabei ist er auch
in den USA recht bekannt. Ich er­
20
www.KlassikAkzente.de
wähnte Thomas’ Namen gegen­
über dem britischen Kompo­
nisten Mark-Anthony Turnage,
meinem Verbindungsmann zur
Klassik. Und der sagte sofort, ich
müsse das unbedingt machen.
Als ich ins Studio kam, sah ich
aus dem Augenwinkel jemand
hereinkommen und dachte, es
wäre ein Kind. Aber das war
Thomas Quasthoff. Damit begann
eine unglaubliche Erfahrung. Vor
den Aufnahmen sah ich mir einen
Dokumentarfilm über Thomas an.
Ich gestehe, dass mir die Tränen
kamen. Ich war unglaublich be­
wegt vom Kampf und dem Spi­
rit dieses Mannes. In der Musik
zählt jedoch allein der Sound. Ich
erwartete, auf einen Sänger zu
treffen, der zwar Jazz mag, aber
kaum Erfahrungen mit diesem
Genre hat. Er konnte diese ame­
rikanischen Songs jedoch singen,
als hätte er sein Lebtag nichts an­
deres gemacht. Die Authentizität
seiner musikalischen Aktivitäten
ist zu hundert Prozent wahrhaf­
tig. Ihm zu begegnen, war wie
eine göttliche Eingebung – und
NEUERSCHEINUNGEN
Jazz Album
Deutsche Grammophon
CD 477 650 1
2EINHARD 'OEBEL DIRIGIERT DAS 23/ 3AARBRàCKEN
Thomas Quasthoff, Gesang
Till Brönner, Trompete • Chuck Loeb, Gitarre
Alan Broadbent, Klavier • Dieter Ilg, Kontrabass
Peter Erskine, Schlagzeug
*OHANN-ICHAEL(AYDN!NDROMEDAUND0ERSEUS
2EINHARD'OEBEL$IRIGENTq2UNDFUNK3INFONIEORCHESTER3AARBRàCKEN
6OKAL%NSEMBLE+ÚLNq(EIKE0ORSTEINq#HRISTINE7OLFF
-AX#IOLEKq2AIMUND.OLTEq'UNTER#REMER
KlassikLink: quasthoff
2EINHARD'OEBEL
.
ACHDEM /RIGINALKLANG0IONIER 2EINHARD 'OEBEL SEINE !RBEIT MIT
-USICA !NTIQUA +ÚLN OFlZIELL FàR BEENDET ERKLËRT HAT àBERTRËGT
ER HIER SEINE %RFAHRUNGEN IN DER HISTORISCHEN !UFFàHRUNGSPRAXIS
AUF EIN MODERNES 3INFONIEORCHESTER -ICHAEL (AYDNS /PERN2ARITËT
u!NDROMEDAUND0ERSEUShPRËSENTIERTERERSTMALSINDERAUTHENTISCHEN
DEUTSCHEN&ASSUNGDES,IBRETTOS
.
ACH *AHREN ZUM ERSTEN -AL
WIEDERZUHÚRENDREIFRàHE+LAVIER
KONZERTE VON ,EOPOLD +OäELUCH
EINEM DER PRODUKTIVSTEN +OMPONISTEN
AUF DEM 'EBIET DER +LAVIERMUSIK DER
7IENER+LASSIK
,EOPOLD+OäELUCH+LAVIERKONZERTE
4OMAS$RATVA+LAVIERq3LOVAK3INFONIETTA
ÈILINAq/LIVERVON$OHNANYI$IRIGENT
/#
visation ist ja nicht gleichbedeu­
tend mit solo spielen. Wir Schlag­
zeuger können davon ein Lied
singen. Ich selbst wollte einst
klassischer Musiker werden und
fühle mich nach wie vor in beiden
Welten wohl. Es ist für mich eine
Offenbarung, auf einen Musiker
wie Thomas Quasthoff zu treffen,
der Jazz und Klassik auf so ho­
hem Niveau umsetzen kann.
KlassikAkzente: Normalerweise ist dieser Klassik-Jazz-Cross­
over ja total peinlich. Was war
diesmal anders?
Erskine: Ich spiele auf vielen
Platten mit. Um mich zu beein­
drucken, muss eine Aufnahme
schon wirklich speziell sein. Zu­
nächst einmal war ich von Tho­
mas’ Stimme gefesselt. Aber er
hat auch seine Hausaufgaben
gemacht und kennt sich in un­
serer Sprache aus. Klassik auf­
zunehmen ist auch ein anderer
Prozess im Studio. Thomas hat­
te aber kein Problem, mit uns
acht bis zehn Stunden im Stu­
dio zu verbringen. Till Brönner
machte auch einen großartigen
Job als Produzent. Plattenprodu­
zenten dürfen wie Filmregisseu­
re nur dann intervenieren, wenn
es absolut notwendig ist, und Till
wusste genau, wann es etwas zu
sagen gab, und wann nicht. Mit
Alan Broadbent hat er die per­
fekte Wahl für Piano und Arran­
gement getroffen. In Amerika gilt
Alan als der beste Vokal-Beglei­
ter überhaupt. Und die Band war
wundervoll. Gitarrist Chuck Loeb,
Bassist Dieter Ilg und die aus ver­
schiedenen Big Bands handver­
lesenen Bläser machten die Ses­
sions zum echten Vergnügen.
Das Interview führte
Wolf Kampmann.
2
àDIGER ,OTTER !UFSTEIGER DER !LTE
-USIK3ZENE BEGEGNET )RVINE !R
DITTI DEM 'RàNDER DES WELTWEIT
RENOMMIERTESTEN 3TREICHQUARTETTS FàR
.EUE -USIK 7IR HÚREN DIE )NTERPRE
TEN SOWOHL MIT 3OLOWERKEN AUF IHREM
JEWEILIGEN u(EIMAT4ERRAINh ALS AUCH
GEMEINSAM IN $UOKOMPOSITIONEN VON
"IBER UND "ERIO %INE SPANNENDE (Ú
RERFAHRUNG DIE ZEIGT WIE VERBLàFFEND
ENG DIE MUSIKALISCHEN "EZàGE àBER
ALLE EPOCHALEN 'RENZEN HINAUS GE
SPANNTSIND
/#q(YBRID3!#$
ich bin überhaupt nicht religiös.
Aber Thomas hat mir und allen
anderen gezeigt, was im Leben
möglich ist und wie dankbar wir
für unsere Gaben sein dürfen.
KlassikAkzente: Hat sich dabei die Bedeutung der Kategorien Jazz und Klassik verändert?
Erskine: Ideologisch sind die­
se Genres sicher überholt. Aber
jede Kategorie hat ihr eigenes
Vokabular. Jazzmusiker mögen
Standards, weil sie über diese
Musikform sofort herausfinden,
wie jeder andere Jazzmusiker
spielt. Entweder jemand kann
mit diesem Material umgehen
oder nicht. Da war also dieser
Sänger, der aus der Klassik kam
und Jazz singen wollte. Aber es
wurde ziemlich schnell deutlich,
dass Thomas Quasthoff genau
weiß, was er tut. Die Vollendung
seiner Gesangstechnik stand ja
schon vorher außer Frage. Aber
dass seine Phrasierung und seine
Art zu improvisieren so weit fort­
geschritten sind, hätte ich nicht
erwartet. Und dennoch bringt er
auch seinen klassischen Hinter­
grund mit ein. Es ist also nicht nur
eine weitere Jazzplatte.
KlassikAkzente: Wie hat Thomas Quasthoff improvisiert?
Erskine: Man muss sehr viel
Jazz hören, um improvisieren zu
können. Thomas durchdringt den
Scat-Gesang ebenso intuitiv wie
theoretisch. Jazzsänger improvi­
sieren in jeder Zeile mit Phrasie­
rungen und Ornamentierungen.
Thomas kann von einer Improvi­
sation im Stile Bobby McFerrins
spontan auf eine schwermütige
Ballade umschalten. Er hat eine
unglaubliche Palette an Möglich­
keiten. Wenn wir von einem Stück
mehrere Takes aufnahmen, sang
er es jedes Mal anders. Impro­
/#q#$
Veröffentlichung: März 2007
"IBERq"ERIO-USICFOR6IOLINS
(EINRICH)GNAZ&RANZ"IBER
6IOLIN3ONATAS.O
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%XCERPTSFROMu$UETTIPERDUE
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2àDIGER,OTTER"AROCKVIOLINE
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2àDIGER,OTTER
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)N$EUTSCHLANDUND¾STERREICHIM6ERTRIEBVON
www.KlassikAkzente.de
WWWOEHMSCLASSICSDE
21
Foto: Kai Bornhöft / DG
Magazin
Besonderer Glücksfall:
Misc ha Mais ky
Musik als subjektive Äußerung:
Goldberg variiert
Ale x ej Lu b imow,
Ale x a nder Trostians ky
und K yri ll Ryb a kov
Mischa Maisky, Nobuko Imai und Julian Rachlin haben das Klavierwerk schlechthin als Streichertrio aufgenommen.
Ein außergewöhnliches Erlebnis, wie Rachlin exklusiv in KlassikAkzente berichtet.
Mischa Maisky war für mich
schon immer ein großes Vor­
bild, ein echtes Idol! Alleine ihm
die Hand zu drücken, wäre mir
schon eine große Ehre gewesen
– und erst recht, mit ihm musizie­
ren zu dürfen. Deshalb war ich to­
tal stolz, als ich ihm 1993 – mit 17
Jahren – zum ersten Mal begeg­
net bin. Das war anlässlich eines
Auftritts mit dem Doppelkonzert
von Brahms.
Seither haben wir viel zusam­
men gespielt – und ich habe mich
natürlich sehr gefreut, als er mich
fragte, ob ich an der neuen Auf­
nahme der Goldberg-Variationen
mitwirken möchte.
Ich musiziere am liebsten
mit Kollegen, bei denen es nicht
nötig ist, viel zu reden. Vor al­
lem in der Kammermusik. Und
bei Mischa und mir ist das der
Fall. Da stimmt die Chemie ein­
fach – wenn wir uns treffen, dann
spielen wir oft stundenlang mit­
einander und sind uns wortlos ei­
nig. Das ist schon ein besonderer
Glücksfall, wenn man nicht immer
lange diskutieren muss.
Dass wir auch mit Nobuko
Imai – eine sehr erfahrene, exzel­
Johann Sebastian Bach
Goldberg-Variationen BWV 988
Transkription für Streichtrio
Deutsche Grammophon
CD 477 637 8
Mischa Maisky, Violoncello • Julian Rachlin,
Geige • Nobuko Imai, Bratsche
22
www.KlassikAkzente.de
lente Bratschistin – hervorragend
harmonieren, wusste ich schon
aus Verbier, wo wir drei zusam­
men musiziert haben.
Doch auch wenn man sich
bestens versteht, muss so ein
Projekt natürlich sehr gründlich
vorbereitet werden. Ich habe un­
gefähr zwei Jahre an den Gold­
berg-Variationen gearbeitet. Denn
es ist ein so hochkomplexes
Werk, das erfordert viel Hingabe
und Genauigkeit! Und diese Be­
arbeitung von Dimitri Sitkovetsky
ist wirklich fantastisch, ich finde
sie an manchen Stellen fast bes­
ser als das Original.
Wir hatten dann drei Tage Zeit
für die Aufnahme. Es war mein
Wunsch, in eine Kirche zu gehen,
weil es einem da etwa leichter
fällt, die Spannung aufrechtzuer­
halten. Natürlich gibt es trotzdem
immer mal Momente, in denen
man müde wird oder einfach nur
laut herumbrüllen will – die Into­
nation in so einem Trio ist schließ­
lich etwas sehr Heikles, vor allem,
wenn sie unter dem akustischen
Mikroskop eines Mikrofons be­
trachtet und immer wieder hinund hergewendet wird. Aber wir
haben sehr konzentriert gearbei­
tet und hatten einen wunderba­
ren Tonmeister – das ist ja auch
extrem wichtig.
Mit dem Resultat (meine
erste Aufnahme für die Deut­
sche Grammophon!) bin ich jetzt
wirklich glücklich. Natürlich gibt
es immer noch etwas zu verbes­
sern; 1000%ig zufrieden werde
ich niemals mit mir sein. Aber wir
haben viel Herz und Hirn inves­
tiert und können gut in den Spie­
gel schauen, finde ich.
Julian Rachlin
KlassikLink: maisky
Claudio Monteverdi
L’Orfeo • Il ritorno d’Ulisse in patria
L’incoronazione di Poppea
Deutsche Grammophon/Unitel
DVD-Box 073 427 8
(DVD 073 416 3 / 073 417 4 / 073 426 8 je einzeln erhältlich)
Monteverdi-Ensemble des Opernhauses Zürich
Regie: Jean-Pierre Ponnelle
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
Mit Monteverdi durch Europa
Barockoper – das war Mitte der 70er Jahre für jedes Opernhaus noch ein Ausflug in Randgefilde des Repertoires.
Zürich aber wollte gleich alle drei überlieferten Opern Claudio Monteverdis im Zyklus präsentieren.
Foto: Unitel
Die künstlerischen Voraussetzun­
gen des hochfliegenden Plans
konnten besser nicht sein: Als
Dirigent Nikolaus Harnoncourt,
schon damals hochrenommier­
ter Experte für Alte Musik. Für
die In­szenierungen Jean-Pierre
Ponnelle, führender Regisseur
jener Jahre. Sie beide verstan­
den sich schnell und wuchsen
zusammen zu einem einzigarti­
gen Team.
Was bis dahin an den Opern
des Barock als steif, geziert und
verstaubt gegolten hatte, das
erweckte Ponnelle zu prallem
Bühnenleben. Selbst das hoch
sitzende Orchester bekam Kos­
tüme und wurde einbezogen ins
szenische Spiel. Instrumentalis­
ten stiegen auf die Bühne und
begleiteten dort einzelne Szenen,
wenn die Musik solistische Pas­
sagen vorsah. Im „Ulisse“ hinge­
gen stürzte der verzweifelte Narr
Iro ins Orchester, fiel dem Dirigen­
ten, Hilfe suchend, um den Hals
und bekam von dem, statt eines
Trostes, lapidar einen Dolch zum
Selbstmord gereicht.
Alle Sänger waren mimisch,
gestisch und stimmlich ins Dra­
ma integriert. Die Psychologie
der Charaktere, die differenzier­
te Zeichnung der Figuren, die
Lebendigkeit der Szene – all
dies hatte Ponnelle aus dem tie­
fen Verständnis der Musik ent­
wickelt. Harnoncourt bemerkte
dazu später: „Ponnelles Perso­
nenführung war so modern, so
psychologisch fein und durchge­
arbeitet … Ich hatte das Gefühl,
das ist das Modernste, was es
überhaupt gibt.“
Den vollendeten Zyklus woll­
te halb Europa sehen. Zwischen
Hamburg und Mailand, zwischen
Edinburgh und Wien feierte Mon­
teverdi aus Zürich Triumphe. Da
war es nur konsequent, die Ins­
zenierungen auch filmisch auf­
zuzeichnen – und zwar in eigen­
ständigen, auf der Bühnenfassung
basierenden Studioproduktionen.
Dazu nochmals Harnoncourt:
„Diese Filmarbeit dauerte Wochen.
Bühnenbild und Kostüme wurden
eigens dafür angefertigt. Die Mu­
sik war vorher eingespielt worden,
und ich bin gelegentlich zu den
Dreharbeiten gekommen, wenn
man die Musiker sehen sollte.
Das Ganze sollte jedenfalls fil­
misch werden. Wer genau acht­
gibt, wird viele Kameraeinstellun­
gen bemerken, die beim reinen
Abfotografieren im Opernhaus gar
nicht möglich gewesen wären.“
So bekommen wir heute
noch einen gültigen, authenti­
schen Eindruck von einem Mei­
lenstein des Musiktheaters.
Max W. Busch
KlassikLink: monteverdi
www.deutschegrammophon.com/dvd
Meilensteine in ganz Europa:
N ikol a u s Har no n co u rt
www.KlassikAkzente.de
23
neue CDs
Barockes Seelen-Beben
Magische Passagen:
R iccardo Cha illy
Foto: Ben Ealovega / Decca
Sie haben schon bei Antonio Vivaldis weltlichen Serenade
„Andromeda liberata“ erfolgreich gemeinsame Sache gemacht: die als sopranistisches Pulverfass gefeierte Leipzigerin Simone Kermes und der italienische Feuerkopf am
Dirigentenpult, Andrea Marcon. Jetzt suchen beide mit
dem Venice Baroque Orchestra zwar Vivaldi als Schöpfer
geistlicher Motetten auf. Doch der rote Priester konnte sich
selbst in den vier Werken nicht bei seiner mitreißenden Affektensprache zurückhalten. Mal ließ er in „In turbato mare
irato“ das Meer heftig aufschäumen, mal setzte er ans Ende
der Motette „Nulla in mundo pax sincera“ für die Solistin
ungeheuerlich virtuose Koloratur-Passagen. Für Simone
Kermes sind solche stimmlichen Herausforderungen aber
längst und eben auch auf ihrer ersten Solo-CD ein Leichtes. Und dass sie mit ihrem charismatischen Timbre jede
Gefühlswelt erobern kann, hat sie ja schon als Händels
„Rodelinda“ mit Alan Curtis bewiesen. Der „Amor sacro“
kann glücklich sein, nun von so einer Sängerin wachgeküsst worden zu sein. • RL
KlassikLink: marcon
www.deutschegrammophon.com/marcon-vbo-amorsacro
Schumanns Schwächen
Erst auf dem Totenbett hat Gustav Mahler, der Meister der Orchestrierung, entschieden, dass seine Arrangements der Symphonien
Schumanns überhaupt publiziert werden sollten. Ihm war sicher
klar, wie heikel es ist, Werke eines anderen Meisters zu „tunen“.
Andererseits: Wie falsch konnte eine Praxis sein, die noch zu Bachs
Zeiten alltäglich war? Und: Dass der geniale Schumann in Belangen
der Orchestrierung Schwächen hatte, ist sattsam bekannt.
Nun präsentiert das in Schumanns Heimatstadt Leipzig ansässige Gewandhausorchester unter dem Mahler-Spezialisten
Riccardo Chailly diese Alternativfassungen in Konzertmitschnitten auf CD. Der direkte Vergleich, etwa der magischen Passage
am Übergang vom 3. zum 4. Satz der d-Moll-Symphonie, wird
sicher hochspannend und höchst reizvoll werden.
Im Zusammenhang mit diesem Konzert entstand noch eine
weitere Schumann-Aufnahme, die den Start von Decca Concerts,
einer Download-Kooperation zwischen Decca und iTunes, mit
einem Paukenschlag markierte: Unter der Stabführung Chaillys
spielte Martha Argerich in Leipzig das hochromantische Klavierkonzert in a-Moll. Dieser mit Sicherheit sehr begehrte Konzert­
mitschnitt ist ausschließlich als Download erhältlich. • HR
Sopranistisches Pulverfass:
Si mone Ke rm es
24
www.KlassikAkzente.de
Simone Kermes,
Sopran • Venice
Baroque Orchestra
Leitung: Andrea
Marcon
Veröffentlichung: 06.02.07
[email protected] / DG
Antonio Vivaldi
Amor sacro
Motetten
Deutsche Grammophon
CD 477 598 0
KlassikLink: chailly • www.deccaclassics.com/deccaconcerts
Robert Schumann
(Arrangement:
Gustav Mahler)
Symphonien Nr. 2 & 4
Decca
CD 475 835 2
Gewandhausorchester
Leipzig
Dirigent:
Riccardo Chailly
Veröffentlichung: 05.02.07
Schon mit seiner epochalen Rekonstruktion von Monteverdis „Krönung der Poppea“ hatte der Alte-Musik-Experte Alan Curtis in den 1960er Jahren Aufführungsgeschichte
geschrieben. Seitdem sind weitere Pioniertaten gefolgt. So
legte der Amerikaner und Wahl-Florentiner erst jüngst die
Weltersteinspielung von Vivaldis Opern-Pasticcio „Motezuma“ vor. Und bereits 1990 hatte er Händels 1721 uraufgeführte „Floridante“ im historischen Originalsound wachgeküsst. Nun präsentiert Curtis dieses Polit- und Liebesdrama
um den thrakischen Prinzen Floridante in einer Aufnahme,
für die das Motto galt: Never change a winning team! Denn
wie bei „Motezuma“ und Händels „Rodelinda“ sorgt erneut
das Curtis-Ensemble Il Complesso Barocco für authentische Verve und Ausdrucksfülle – während der italienische
Bariton Vita Priante genauso mit dabei ist wie in der Titelpartie die Altistin Marijana Mijanovic. 2005 feierte Alan
Curtis übrigens seinen 70. Geburtstag. Aber die Barockoper
ist und bleibt eben ein wahrer Jungbrunnen. • GF
Foto: Mathias Bothor / DG
Der Barock-Goldgräber
Ein Porträt:
H ilary Hahn
KlassikLink: curtis
Foto: privat
Innenansicht eines
Künstlerlebens
Georg Friedrich Händel
Floridante
Archiv Produktion
3 CDs 477 656 6
Schreibt weiter Aufführungsgeschichte:
A lan C urt is
R. Invernizzi, Sopran
S. Rostorf-Zamir,
Sopran • J. DiDonato,
Mezzosopran
M. Mijanovic, Alt u.a.
Il Complesso Barocco
Dirigent: Alan Curtis
Veröffentlichung: 01.02.07
So nahe kommt man einem Künstler selten: Nicht in erster Linie
persönlich ist der Einblick, den Hilary Hahn mit „A Portrait“ in ihr
Leben gewährt, es steht vielmehr ihre umfassende, immer gegenwärtige Beschäftigung mit der Musik im Vordergrund. Und das
fasziniert an dieser im Stil eines Roadmovies inszenierten Langzeitdoku. Ob in Berlin, Hongkong oder Philadelphia, wir erleben
Hilary Hahn im Aufnahmestudio, in den Momenten, bevor sie die
Bühne betritt, oder beim Signieren ihrer CDs nach einem Konzert. Es entwickeln sich detaillierte Einblicke in den Arbeitsalltag
der Künstlerin, wobei uns das Auge der Kamera erlaubt, die Perspektive zu wechseln und die Dinge aus dem Blickwinkel Hilary
Hahns nachzuerleben. Dadurch werden Erfahrungen greifbar, die
sonst nur bekommt, wer selbst dieses Leben lebt. „A Portrait“ ist
ein wenig wie „Deutschland, ein Sommermärchen“, der auch fasziniert, weil wir mit diesem Film die WM sehen können, wie die
Spieler sie erlebt haben. Natürlich kommt auch die Musik nicht
zu kurz: Der Film ist gespickt mit Konzertausschnitten, unter anderem ist ein rarer Mitschnitt von Hilary Hahns Auftritt im Rahmen
der Klassik-Clubnacht Yellow Lounge zu sehen. • HR
KlassikLink: hahn
Mit Hilary Hahn • Natalie
Zhu • Kent Nagano
Deutsches Symphonie
Orchester Berlin u.a.
Regie: Benedict Mirow
Hilary Hahn
A Portrait
Deutsche Grammophon
DVD 073 419 2
Veröffentlichung: 02.03.07
www.KlassikAkzente.de
25
Alle Veröffentlichungen auf einen Blick Einzelveröffentlichungen
Robert Schumann (Arrangement: Gustav Mahler)
Symphonien Nr. 2 & 4
Decca CD 475 835 2
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Riccardo Chailly
Veröffentlichung: 06.02.07
Johann Sebastian Bach Goldberg-Variationen BWV 988
Transkription für Streichtrio
Deutsche Grammophon CD 477 637 8
Mischa Maisky, Violoncello • Julian Rachlin, Geige
Nobuko Imai, Bratsche
Josef Mysliveček
Il divino Boemo – Symphonien
Archiv Produktion CD 477 641 8
Antonio Vivaldi Amor sacro – Motetten
Deutsche Grammophon CD 477 598 0
Concerto Köln
Dirigent: Werner Ehrhardt
Simone Kermes, Sopran • Venice Baroque Orchestra
Leitung: Andrea Marcon
Veröffentlichung: 06.02.07
Georg Friedrich Händel Floridante
Archiv Produktion 3 CDs 477 656 6
R. Invernizzi, Sopran • S. Rostorf-Zamir, Sopran
J. DiDonato, Mezzosopran • M. Mijanovic, Alt • V. Priante,
Bass • R. Novaro, Bass • Il Complesso Barocco
Dirigent: Alan Curtis
Veröffentlichung: 06.02.07
Jacques Offenbach Romantique Ouvertüren aus „Orpheus
in der Unterwelt“ • „Die Rheinnixen“ • „Die Reise zum Mond“
Archiv Produktion CD 477 640 3
Ludwig van Beethoven
Symphonien Nr. 5 & 7
Deutsche Grammophon CD 477 622 8
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzerte Nr. 1 & 3
Deutsche Grammophon CD 477 641 5
Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela
Dirigent: Gustavo Dudamel
Mikhail Pletnev, Klavier • Russian National Orchestra
Dirigent: Christian Gansch
Veröffentlichung: März 2007
Ludwig van Beethoven
Sonaten
Decca CD 475 815 5
Nelson Freire, Klavier
Veröffentlichung: 06.03.07
Jérôme Pernoo, Violoncello • Les Musiciens du Louvre
Dirigent: Marc Minkowski
Jazz Album
Deutsche Grammophon CD 477 650 1
Thomas Quasthoff, Gesang • Till Brönner, Trompete
Chuck Loeb, Gitarre • Alan Broadbent, Klavier
Dieter Ilg, Kontrabass • Peter Erskine, Schlagzeug
Veröffentlichung: März 2007
Massenet • Offenbach • Rossini • Villa-Lobos • Strauss u.a.
Aria Cantilena
Deutsche Grammophon CD 477 623 1
E. Garanča, Mezzosopran • D. Damrau, Sopran u.a.
Staatsopernchor Dresden • Staatskapelle Dresden
Dirigent: Fabio Luisi
Felix Mendelssohn • Max Bruch
Concertos & Romance Violinkonzert in e-Moll, op. 64 u.a.
Decca CD 475 832 8
CD 475 813 3 (Digipak – Limited Edition)
Janine Jansen, Geige/Bratsche • Gewandhausorchester
Leipzig • Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 19.01.07
Gluck • Mozart • Mysliveček Le belle immagini – Arien
Deutsche Grammophon CD 471 334 2
Magdalena Kožená, Mezzosopran • Barbara Maria Willi,
Spinett • Jindrich Pavlis, Klarinette • Vladislav Borovka,
Oboe • Prague Philharmonia • Dirigent: Michel Swierczewski
Brahms • Mozart • Mendelssohn • Glass • Schnittke u.a.
The many Musics of Gidon Kremer
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 653 4
G. Kremer, Geige • M. Argerich, Klavier • Y. Bashmet, Bratsche • M. Maisky, Cello u.a. • Wiener Philharmoniker u.a.
Dirigenten: Bernstein • Harnoncourt • Dohnányi u.a.
Franz Liszt • Frédéric Chopin Klavierkonzert Nr. 1 in
Es-Dur, S. 124 • Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll, op. 11
Deutsche Grammophon CD 477 640 2
Yundi Li, Klavier • Philharmonia Orchestra
Dirigent: Sir Andrew Davis
Veröffentlichung: Februar 2007
26
www.KlassikAkzente.de
DVD
Vincenzo Bellini Norma
Decca DVD 074 314 7
Hasmik Papian, Sopran • Varduhi Khachatrian, Sopran
Gegam Grigorian, Tenor
Regie: Boris Airapetian
Beethoven • Mendelssohn • Mozart • Schumann
Emil Gilels: Recital
Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 426 5
Veröffentlichung: 01.03.07
Emil Gilels, Klavier
Hilary Hahn A Portrait
Deutsche Grammophon DVD 073 419 2
Mit Hilary Hahn • Natalie Zhu • Kent Nagano • Berliner
Symphonieorchester u.a.
Veröffentlichung: 02.03.07
Regie: Benedict Mirow
Claudio Monteverdi L’Orfeo • Il ritorno d’Ulisse in patria
L’incoronazione di Poppea
Deutsche Grammophon/Unitel DVD-Box 073 427 8
(DVD 073 416 3 / 073 417 4 / 073 426 8 je einzeln erhältlich)
Monteverdi-Ensemble des Opernhauses Zürich
Regie: Jean-Pierre Ponnelle • Dirigent: Nikolaus Harnoncourt
von Januar bis März 2007
Grand Prix
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 5
Deutsche Grammophon CD 477 633 4
Liszt • Schumann • Scarlatti • Scriabin • Schubert
The Studio Recordings – New York 1985
Deutsche Grammophon CD 477 633 5
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Leonard Bernstein
Vladimir Horowitz, Klavier
Johann Strauß • Josef Strauß
Neujahrskonzert
Deutsche Grammophon CD 477 633 6
Béla Bartók
Die 6 Streichquartette
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 632 2
Kathleen Battle, Sopran • Wiener Philharmoniker
Dirigent: Herbert von Karajan
Emerson String Quartet
klassikakzente 01-07
Joseph Haydn Die Schöpfung
Archiv Produktion 2 CDs 477 632 7
Sylvia McNair, Sopran • Donna Brown, Sopran • Michael
Schade, Tenor • Gerald Finley, Bariton • Rodney Gilfry,
Bariton • The Monteverdi Choir • The English Baroque
Soloists • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner
Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 9
Deutsche Grammophon CD 477 632 5
Gioacchino Rossini Stabat Mater
Deutsche Grammophon CD 477 633 3
Edvard Grieg
Lieder
Deutsche Grammophon CD 477 632 6
Anna Tomowa-Sintow, Sopran • Agnes Baltsa, Alt • Peter
Schreier, Tenor • José van Dam, Bass • Wiener Singverein
Berliner Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan
K. Ricciarelli, Sopran • L. V. Terrani, Sopran • D. Gonzalez,
Tenor • R. Raimondi, Bass • Philharmonia Orchestra &
Chorus • Dirigent: Carlo Maria Giulini
Anne Sofie von Otter, Mezzosopran
Bengt Forsberg, Klavier
Johann David Heinichen
Dresdner Konzerte
Archiv Produktion 2 CDs 477 633 0
Vivaldi • Boccherini • Tartini Cellokonzerte
Konzert RV 398 & 413 • Konzert Nr. 2 • Konzert in A-Dur
Deutsche Grammophon CD 477 633 7
Musica Antiqua Köln
Leitung: Reinhard Goebel
Mstislaw Rostropowitsch, Cello • Collegium Musicum
Zürich • Dirigent: Paul Sacher
06.12.2006
15:02 Uhr
Seite 1
Nikolaus Lehnhoff
Kent Nagano
Harry Kupfer
Bertrand de Billy
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EuropaChor Akademie Mainz · Opéra national de Lyon
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Interpretation akzentuiert Nikolaus Lehnhoff Wagners
Lohengin als einen dramatischen Kampf zwischen
Weiblichkeit und Männlichkeit, Rache und Leidenschaft.
Das kraftvolle Spiel der hochkarätigen Interpreten
und mit seiner höchsten Ansprüchen genügenden
musikalischen Qualität setzt dieser Lohengrin aus
Baden-Baden einen Meilenstein für Jahrzehnte.
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John Treleaven und Eric Halfvarson führen ein
Ensemble der absoluten Spitzenklasse an und lassen
Harry Kupfers Ring zu einem Erlebnis von über
15 Stunden berauschender Musik werden.
Symphonie-Orchester des Gran Teatre del Liceu
2000068 125 Jahre Berliner Philharmoniker 5 DVDs
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Simonwww.KlassikAkzente.de
27
Seiji Ozawa · Sir
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Sergej Rachmaninoff 24 Préludes
Prélude cis-Moll op. 3 • 10 Préludes op. 23
13 Préludes op. 32
Decca CD 475 823 8
Vladimir Ashkenazy, Klavier
Johannes Brahms • César Franck
Sonate für Violine und Klavier A-Dur • Trio für Violine,
Horn und Klavier Es-Dur op. 40
Decca CD 475 824 6
Itzhak Perlman, Geige • Barry Tuckwell, Horn
Vladimir Ashkenazy, Klavier
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“
Decca CD 475 840 3
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Karl Böhm
Photo © KASSKARA / DG
Franz Liszt
Les Funérailles • Sonate h-Moll S 178
Trübe Wolken S 199 • Klavierstück Fis-Dur S 192 Nr. 3
Philips CD 475 824 7
Alfred Brendel, Klavier
STING
Das sensationelle Debüt auf Deutsche Grammophon!
STING - singt Lieder von John Dowland
S T I N G live – Die Tour zum Album:
25.02.07 München · 27.02.07 Frankfurt
28.02.07 Hamburg · 05.03.07 Berlin · 07.03.07 Düsseldorf 08.03.07
Baden-Baden · 12.03.07 Stuttgart
Tickets unter www.eventim.de und 01805 570 000
(0,14 EUR/Min.)
Sting - Songs From The Labyrinth
Sting, Vocals und Laute
Edin Karamazov, Laute
CD 170 3139
Vinyl 476 5722
Videos und Hörproben auf www.sting-labyrinth.de
Schubert • Schumann • Debussy Sonate für Arpeggione
und Klavier a-Moll D 821 • Fünf Stücke im Volkston op.
102 • Sonate für Cello und Klavier d-Moll L 135
Decca CD 475 823 9
Mstislaw Rostropowitsch, Cello
Benjamin Britten, Klavier
Georges Bizet • Jules Massenet • Camille Saint-Saëns u.a.
Régine Crespin – Prima Donna in Paris
Decca 2 CDs 475 824 3
Régine Crespin, Sopran • L’Orchestre de la Suisse Romande
Wiener Volksopernorchester
Dirigenten: A. Lombard • G. Sebastian
Georg Friedrich Händel Saul (Gesamtaufnahme)
Philips 3 CDs 475 825 6
D. Brown, Sopran • L. Dawson, Sopran • D. L. Ragin,
Countertenor • J. M. Ainsley, Tenor • A. Miles, Bass
Monteverdi Choir • English Baroque Soloists
Dirigent: Sir John Eliot Gardiner
Gustav Holst • Richard Strauss
Die Planeten op. 32 • Don Juan op. 20 • Till Eulenspiegel
Decca CD 475 822 5
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Herbert von Karajan
Johann Strauß Die Fledermaus
Decca 2 CDs 475 831 9
Hilde Güden, Sopran • Erika Köth, Sopran • Waldemar
Kmentt, Tenor • Wiener Staatsopernchor • Wiener
Philharmoniker
Dirigent: Herbert von Karajan
Giuseppe Verdi Aida (ital. Gesamtaufnahme)
Decca 2 CDs 475 824 0
R. Tebaldi, Sopran • G. Simionato, Mezzosopran • C. Bergonzi, Tenor • C. MacNeil, Bariton • A. Van Mill, Bass •
Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde u.a.
Dirigent: Herbert von Karajan
Leoš Janáček Jenufa (engl. Gesamtaufnahme)
Decca 2 CDs 475 822 7
Elisabeth Söderström, Sopran • Eva Randová,
Mezzosopran • Wieslaw Ochman, Tenor • Peter Dvorský,
Tenor • Wiener Staatsopernchor • Wiener Philharmoniker
Dirigent: Sir Charles Mackerras
Barber • Ives • Copland • Cowell • Creston
Adagio • Symphonie Nr. 3 • Quiet City u.a.
Decca CD 475 823 7
Elia Nichlin, Oboe • Michael Laird, Trompete • Academy of
St Martin in the Fields
Dirigent: Sir Neville Marriner
Gioacchino Rossini Il turco in Italia (ital. Gesamtaufnahme)
Philips 2 CDs 475 824 9
S. Jo, Sopran • R. Giménez, Tenor • S. Alaimo, Bariton
E. Fissore, Bariton • Academy of St Martin in the Fields
Dirigent: Sir Neville Marriner
Ludwig van Beethoven
Frühe Streichquartette
Philips CD 475 825 2
Quartetto Italiano
Joaquín Rodrigo
Concierto de Aranjuez • Fantasia para un gentilhombre
Philips CD 475 824 8
Pepe Romero, Gitarre • Augustín Leon Ara, Geige • Christine
Pendrill, Englischhorn • Academy of St Martin in the Fields
Dirigent: Sir Neville Marriner
Johann Sebastian Bach 6 Partiten
B-Dur BWV 824 • c-Moll BWV 826 • a-Moll BWV 827
D-Dur BWV 828 • G-Dur BWV 829 • e-Moll BWV 830
Decca 2 CDs 475 823 4
András Schiff, Klavier
Richard Strauss Elektra (Gesamtaufnahme)
Decca 2 CDs 475 823 1
Birgit Nilsson, Sopran • Marie Collier, Sopran • Regina
Resnik, Mezzosopran • Gerhard Stolze, Tenor • Tom
Krause, Bassbariton • Wiener Philharmoniker
Dirigent: Sir Georg Solti
Gustav Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur
Decca CD 475 823 0
Chicago Symphony Orchestra
Dirigent: Sir Georg Solti
Edward Elgar Symphonie Nr. 1 As-Dur op. 55
In the South (Alassio) op. 50
Decca CD 475 822 6
London Philharmonic Orchestra
Dirigent: Sir Georg Solti
Robert Schumann
Carnaval op. 9 • Kreisleriana op. 16
Philips CD 475 826 0
Mitsuko Uchida, Klavier
ECM New Series
Valentin Silvestrov
Symphonie Nr. 6
ECM New Series CD 476 571 5
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
Dirigent: Andrey Boreyko
Dimitri Schostakowitsch
24 Präludien und Fugen op. 87
ECM New Series CD 437 189 2 (Deluxe Edition)
DIE NEUE CD!
Der Pianist Ludovico Einaudi ist ein
Meister der Atmosphäre. Ruhig und
melancholisch, mit kräftigen Klangfarben
und zarten Harmonien, breiten sich seine
romantischen Melodien aus.
Keith Jarrett, Klavier
Ludwig van Beethoven
Klaviersonaten Vol. 3 (Gesamtaufnahme)
ECM New Series CD 476 315 5
András Schiff, Klavier
Erkki Sven Tüür
Oxymoron • Salve Regina II • Ardor • Dedication • Oxymoron
ECM New Series CD 476 577 8
P. Carneiro, Marimba • L. Karin, Violoncello • M. GerretzTraksmann, Klavier • Vox Clamantis • NYYD Ensemble
Estnisches Symphonieorchester • Dirigent: Olari Elts
CD 475 8102
Konzerttermine:
21.05.07 Berlin / 22.05.07 Hamburg / 23.05.07 Mainz / 24.05.07 Karlsruhe
Video und Hörproben auf www.einaudi.de
Service
LIVE-Termine
(Auswahl, Änderungen vorbehalten)
Pierre Boulez
Renée Fleming
13.01. Freiburg
14.01. München
16.–18.01.Berlin, Philharmonie
19.01. Düsseldorf, Tonhalle
27./30.01.Salzburg (A), Mozarteum
02./03./05./07./09.04.
Berlin, Staatsoper
Joseph Calleja
14.01. Bonn, Theater
17./21./27.02.,
02./05./17./20./23./26.03.
Wien (A), Staatsoper
Giuliano Carmignola
07.01. Basel (CH)
08.01. Zürich (CH), Tonhalle
09.01. Bern (CH), Kultur-Casino
10.01. Innsbruck (A)
11.01. Ludwigsburg
12.01. Schaffhausen (CH)
13.01. Luzern (CH)
Riccardo Chailly
08./09./15./16.02., 29./30.03.
Leipzig, Gewandhaus
02./05./07./13./15./21.01.
Wien (A), Staatsoper
17.02. Wien (A), Musikverein
08./11./15.03.
Wien (A), Staatsoper
21.03. Frankfurt/M., Alte Oper
24.03. Baden-Baden,
Festspielhaus
27.03. München, Herkulessaal
29.03. Dortmund, Konzerthaus
31.03. Düsseldorf, Tonhalle
Yundi Li
Mischa Maisky
20.02. Baden-Baden,
Festspielhaus
22.02. Erlangen,
Heinrich-Lades-Halle
23.02. Schweinfurt, Theater
24.02. Bayreuth, Stadthalle
25.02. Bamberg, Konzert- und
Kongresshalle
07.01. Bamberg
09.01. Schweinfurt
Marc Minkowski
16./18./22./31.01.
Zürich (CH), Opernhaus
03.02. Salzburg (A), Mozarteum
01./03.03.Wien (A), Konzerthaus
09.03. Luzern (CH)
11.03. Frankfurt/M., Alte Oper
Hélène Grimaud
13.01. Bremen, Die Glocke
14.01. Köln, WDR-Sendesaal
29.03. Wien (A),
Theater an der Wien
19.04. Wien (A), Musikverein
Albrecht Mayer
Valery Gergiev
03.02. Salzburg (A), Mozarteum
06.02. Frankfurt/M., Alte Oper
10.02. Hamburg, Laeiszhalle
08./09.02.Leipzig, Gewandhaus
26.02. Berlin
05.03. Wien (A)
09.03. Basel (CH)
11.03. Dortmund
18.03. Köln
René Pape mit
Christian Thielemann
Janine Jansen
Gustavo Dudamel
Magdalena Kožená
25./27.04.Wien (A)
El-i na Garanča
5./26.01.Frankfurt/M.
2
26.02. München,
Prinzregententheater
01.03. Berlin, Philharmonie
18.03. Heidelberg, Festival
28./29.03.Genf (CH), Victoria Halle
11.04. Berlin, Philharmonie
1.–03.03.München,
0
Philharmonie Gasteig
Maurizio Pollini
09.02. Zürich (CH), Tonhalle
02.03. Genf (CH), Victoria Halle
08.03. München, Herkulessaal
Thomas Quasthoff
10.01. Graz (A), Stefaniensaal
12.01. Wien (A), Konzerthaus
02./04.02.Berlin, Philharmonie
13./14.02.Dresden, Semperoper
15.02. Dresden, Frauenkirche
23.02. Hohenems (A),
Markus-Sittikus-Saal
Thomas Quasthoff,
Jazzkonzert mit Till Brönner
12.03. Wien (A), Musikverein
17.03. Köln, Philharmonie
19.03. Berlin, Admiralspalast
Bryn Terfel
22./24./29.01., 03./07./10.02.
Wien (A), Staatsoper
Christian Thielemann
5.–07.01.München,
0
Philharmonie Gasteig
31.01. Salzburg (A), Festspielhaus
22.–25.02.München,
Philharmonie Gasteig
01.–03.03.München, Philharmonie
Gasteig (mit René Pape)
05.03. Wien (A)
20.03. Berlin, Philharmonie
23.–25.03.Wien (A), Musikverein
30.03. München,
Philharmonie Gasteig
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Vorschau
-Klassik-CD-Bestsellerliste
November 2006
Tschaikowsky • Rachmaninoff • Rimsky-Korssakoff • Glinka
Russian Album
Deutsche Grammophon CD 477 615 1
CD 477 638 0 Deluxe Edition mit Bonus-DVD
Anna Netrebko, Sopran • Z. Bulitschewa, Mezzosopran
D. Voropaev, Tenor • V. Moroz, Bariton u.a. • Chor und
Orchester des Mariinskij-Theaters • Dirigent: Valery Gergiev
Endlich im Duett auf CD:
A n na Ne t r e b ko und
Ro l a n d o V i l l az ó n
John Dowland
Songs from the Labyrinth
Deutsche Grammophon CD 170 313 9 Vinyl 476 572 2
Sting, Gesang/Laute
Edin Karamazov, Laute/Erzlaute
Lang Lang Dragon Songs Klavierkonzert vom Gelben Fluss
Solowerke für Klavier • Kammermusik
Deutsche Grammophon CD 477 649 0 (inkl. Bonus-DVD)
Lang Lang, Klavier • China Philharmonic Orchestra
Dirigent: Long Yu
Wolfgang Amadeus Mozart
Violetta – Arien und Duette aus „La Traviata“
Deutsche Grammophon CD 477 593 7
Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor
Thomas Hampson, Bariton • Wiener Philharmoniker
Dirigent: Carlo Rizzi
Foto: Kasskara / DG
Die
Puccini • Verdi • Strauss • Korngold • Smetana • Janáček
Rimsky-Korssakoff • Cilèa
Homage – The Age of the Diva
Decca CD 475 806 9
Titel
Renée Fleming, Sopran • Orchester des Mariinskij-Theaters
Dirigent: Valery Gergiev
Magazin
Wolfgang Amadeus Mozart Das Mozart-Album
Deutsche Grammophon CD 477 633 9
A. Netrebko, Sopran • E. Miklósa, Sopran • E. Garanča
Mezzosopran • T. Quasthoff, Bassbariton u.a. • Mahler
Chamber Orchestra u.a. • Dirigenten: Claudio Abbado
Sir Charles Mackerras • Sebastian Weigle
Albrecht Mayer
New Seasons – Händel für Oboe und Orchester
Deutsche Grammophon CD 476 568 1
Albrecht Mayer, Oboe
Sinfonia Varsovia
Anna Netrebko & Rolando Villazón: Ihr erstes Duettalbum
Nicole Cabell: Als Cardiffs „Singer of the World 2005“
zum Decca-Exklusivvertrag
Lang Lang: Mit Beethovens Konzerten auf CD und Tournee
Anne Sofie von Otter: Das Theresienstadtprojekt –
Musik aus einer düsteren Zeit
Mstislaw Rostropowitsch: Der Dirigent und größte
lebende Cellist wird 80
Der musikalische Fragebogen: Till Brönner
Mozart • Chopin • Schumann • Liszt
Memory
Deutsche Grammophon CD 477 593 8 (plus Bonus-CD)
Die nächste Ausgabe erscheint Mitte März.
Lang Lang, Klavier
Johann Sebastian Bach
Klavierkonzerte
Sony Classical CD 8869 7006 9922
Martin Stadtfeld, Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Tutto Mozart!
Deutsche Grammophon CD 477 588 6
Bryn Terfel, Bassbariton • Miah Persson, Sopran
Christine Rice, Mezzosopran • Duncan Williams,
Glockenspiel • Greg Lawson, Mandoline u.a. • Scottish
Chamber Orchestra • Dirigent: Sir Charles Mackerras
Impressum
KlassikAkzente wird herausgegeben von
UNIVERSAL Music Classics & Jazz
Telefon 030/520 07 01
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Österreich: Universal Music GmbH
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Schwarzenbergplatz 2
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Telefon +43/1/811 212 07
Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung:
G9 Design GmbH, Hamburg • Ständige Mitarbeiter: Stephan Steigleder (Online-Redaktion), E-Mail:
[email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl @umusic.com • Mitarbeiter
dieser Ausgabe: Max W. Busch, Carsten Dürer, Guido Fischer (GF), Wolf Kampmann, Andreas Kluge,
Gidon Kremer, Reinhard Lemelle (RL), Karl Lippegaus, Běla Luttmer, Julian Rachlin, Harald Reiter (HR),
Ludwig Robeller • Litho: fws design & repro GmbH, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen
Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 18-4 00
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