Anna Netrebko Hilary Hahn Carlos Kleiber

Transcrição

Anna Netrebko Hilary Hahn Carlos Kleiber
www.klassikakzente.de • C 43177 • 3 • 2004
Anna Netrebko
IN S T. P E T E R S BU RG
Hilary Hahn
SCH R E I B T
AUC H LY R I K
Carlos Kleiber
DA S E TWA S
AND ER E GE N I E
Perfektion
aus Pesaro
JU A N D I E G O FL ÓRE Z
INHALT
EDITORIAL
NEWS
Foto: Kai Lerner
3 Claudio Abbado und das Lucerne Festival 2004
Sunday Night Classics III • ECHO Klassik 2004
TITEL
Andreas Kluge
4 Juan Diego Flórez: Der Graf von Belcanto
INTERVIEW
8
Anja Lechner: Klingende Reiseskizzen
MAGAZIN
10 Anna Netrebko: Salzburger Heimspiele
12 Hilary Hahn: Die Zeilen und das Dazwischen
13 Der klassische Fragebogen,
beantwortet von Albrecht Mayer
14 Martha Argerich: Mama Musik
15 Original Masters: Die Echten, Wahren, Schönen
16 Das andere Jubiläum: Eine Diva namens DECCA
18 Grenzgänger: Hayley Westenra
19 Claudio Abbado: Claudio ist eine Reise wert
20 Musik ... Sprache der Welt: Der Wille zum Stil
22 Andrés Segovia: Spaniens Gitarren erklingen
23 Elvis Costello: Ballett und Bigband
24 Lang Lang: Vorsprung durch Technik
26 Albrecht Mayer: Mozart im Neuland
28 Carlos Kleiber: Gourmet statt Gourmand
NEUE CDs
30 Alle neuen Veröffentlichungen
ausführlich vorgestellt
36 Veröffentlichungsregister
SERVICE
KlassikLink, so einfach geht’s: Auf unserer Internetseite
www.klassikakzente.de tippen Sie einfach in das obere
Suchformular den Namen des KlassikLinks ein und drücken den KlassikLink-Button. Danach können Sie einen
Track in voller Länge aus dem im vorangehenden Text vorgestellten Produkt Probe hören. Hierfür benötigen Sie lediglich den kostenlosen RealPlayer (www.real.com).
KlassikAkzente wird herausgegeben von
2
KlassikAkzente
Titelfoto: James McMillan/Decca
38 Live-Termine
39 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste
Vorschau
Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,
wann waren Sie eigentlich das letzte Mal in Ihrem CD-Geschäft?
Ich meine so richtig mit Stöbern, Probehören, Coverschau, Fachsimpelei ... also das volle Programm für den klassischen Connaisseur? Zugegeben, die Möglichkeiten sind nicht mehr so vielfältig wie noch vor einigen Jahren, denn die Zahl der klassischen
Fachhändler ist rückläufig – selbst in den musikalischen Hochburgen München und Berlin. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Zweifellos sind auch die Online-Anbieter auf dem Vormarsch und schlagen in die Breschen, die durch den Schrumpfungsprozess des klassischen Fachhandels entstanden sind. Die
Vorteile dieser Art des Einkaufens liegen zwar auf der Hand, sind
aber letztendlich marginal, wenn man bedenkt, wie viel konsumptiven Genuss und Sinnlichkeit man den Komponenten
Schnelligkeit, Bequemlichkeit und 24-Stunden-Service opfert. Ich
weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich ist auch die CD eine
Art Gesamtkunstwerk, dessen Inhalt man nicht nur gern hört,
sondern dessen Äußeres einem ebenso wichtig ist wie der habtische Effekt, das „In-der-Hand-Halten“. Angesichts des schier
unendlichen Einfallsreichtums in Fragen Verpackung, Bebilderung und Aufmachung einer CD ist es gerade diese unmittelbare
„Begegnung“ von interessiertem Käufer und CD, die nur der
Gang in ein Fachgeschäft bieten kann. Und im besten Fall bekommt man noch eine profunde Beratung an die Hand, oder
aber einfach nur ein interessantes und anregendes Gespräch mit
Gleichgesinnten. Und hier nun beißt sich die Schlange in den
Schwanz, denn wo keine Nachfrage, da kein oder ein immer beschränkteres Angebot. Will heißen, wer den vollen Service eines
Einzelhändlers einfordert, der muss auch selbst dazu beitragen,
dass „der Laden läuft“, wie man so schön sagt. Oder anders
ausgedrückt: Jeder Besuch bei einem CD-Händler Ihres Vertrauens schafft die notwendige Voraussetzung nicht allein für die
Überlebensfähigkeit, sondern vielmehr auch für einen zufrieden
stellenden Rundum-Service vor Ort. Und wer möchte darauf
schon gern verzichten? Ich nicht. Deshalb ist für mich jeder Besuch in einer fremden Stadt unweigerlich mit einem Gang zum
örtlichen Fachhandel verbunden. Denn wer ein wahrer Klassikfan
ist, der findet immer eine Aufnahme, die ihm just in diesem Moment Balsam für Ohren und Seele ist.
In diesem Sinne freue ich mich darauf, Ihnen vielleicht demnächst
einmal inmitten all jener Silberscheiben zu begegnen, die für Sie
und mich die Welt bedeuten …
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Andreas Kluge
Intro
Cecilia Bartoli
Foto: Simon Fowler/Decca
Claudio Abbado und
das Lucerne Festival 2004
Claudio Abbados Lucerne Festival gehört zwar zu den jüngsten
im Reigen großer Sommerfestivals, aber dank seiner Programme
und spektakulären Besetzungen hat es sich schnell unter die Top
Ten der internationalen Musikfestivals katapultiert. Nicht zuletzt
verdankt es diesen guten Ruf seinem exzellenten Festivalorchester, das manche sogar für das beste Orchester der Welt halten.
Nachzuprüfen ist diese klare Aussage in diesem Jahr nun nicht
mehr nur vor Ort in Luzern, sondern darüber hinaus noch an drei
sonntäglichen TV-Terminen in der ARTE-Reihe „Maestro“ jeweils
um 19.00 Uhr: Am 05.09. spielt Maurizio Pollini Beethovens
4. Klavierkonzert, am 12.09. singt René Fleming Strauss’ „Vier
letzte Lieder“ und am 19.09. singen Violeta Urmana und Robert
Gambill den 2. Aufzug aus Wagners „Tristan und Isolde“. Alle
Konzerte mit dem Lucerne Festival Orchester unter der Leitung
seines Gründers und Chefdirigenten Claudio Abbado.
ECHO Klassik 2004
Der Herbst naht und mit ihm eine bereits lieb gewordene Tradition: die Gala zur Verleihung des ECHO Klassik, des populärsten Preises der deutschen klassischen Musikbranche. In
diesem Jahr ist München zum Veranstaltungsort der am
24. Oktober live vom ZDF übertragenen Gala erkoren worden,
und man darf sich auf eine hochkarätig besetzte Show freuen.
Obwohl die Sieger in den einzelnen Kategorien noch nicht
feststehen, liest sich schon die Nominiertenliste wie das Handbuch der internationalen Klassikstars. Um die „Sängerin des
Jahres“ bewerben sich beispielsweise Anna Netrebko, Magdalena Kožená und Cecilia Bartoli, als „Sänger des Jahres“
stehen Thomas Quasthoff, Marcelo Álvarez und Rolando Vilazon zur Auswahl. Unter den Instrumentalisten tummeln sich
Hilary Hahn, Nikolaj Znaider, Mischa Maisky und Yo-Yo Ma,
Arcadi Volodos, Albrecht Mayer und Lang Lang. Die dirigierende Zunft ist mit Nikolaus Harnoncourt, Daniel Barenboim, Sir
Simon Rattle und Christian Thielemann prominent vertreten
und die „Klassik ohne Grenzen“-Kategorie mit Katharina Thalbach und René Pape. Einzig der „Bestseller des Jahres“ dürfte
bereits vor dem großen Finale im Oktober feststehen: Cecilia
Bartolis Erfolg mit „Salieri“ war einfach nicht zu überbieten!
Sunday Night Classics III
Die große, Musikgrenzen überschreitende ZDF-Gala „Sunday
Night Classics“, 2003 mit Luciano Pavarotti, René Fleming und
Sting gestartet, im Frühling dieses Jahres dann mit Cecilia Bartoli, Joseph Calleja, Andreas Scholl und Nelly Furtado fortgesetzt,
geht am 19.09. in die dritte Runde. Diesmal am Start: die Belcanto-Stars Anna Netrebko – deren aktuelles Soloalbum gerade in
aller Ohren ist – und Juan Diego Flórez, Perus schönster Exportschlager, mit seinem ersten Auftritt im deutschen Fernsehen, dazu Chinas Tastenteufel und jüngster UNICEF-Botschafter Lang
Lang, Hayley Westenra sowie Zucchero und Ex-Abba-Frau Frida.
Es steht also ein heißer Musikabend ins Haus, wenn das ZDF am
19.09 ab 22.15 Uhr den musikalischen Herbst mit einer Starparade der Extraklasse einklingen lässt.
Foto: J. Henry Fair/DG
Foto: KássKara/DG
Claudio Abbado
Lang Lang
KlassikAkzente
3
Titel
Der Comte, als Nonne
verkleidet:
J U AN D I E G O F L Ó RE Z
DER GRAF
VON BELCANTO
Als Comte Ory glänzte der peruanische Tenor
Juan Diego Flórez auch letztes Jahr wieder auf dem
Festival im italienischen Pesaro.
Der Ort heißt Pesaro. Liegt an Italiens Adriaküste, ungefähr 40 Kilometer von Rimini entfernt, und ist in Italiens Ferienmonat Ferragosto komplett ausgebucht. In Strandnähe die einen, in kleinen,
aber feinen (und auch nicht gerade billigen) Alberghi der zauberhaften Innenstadt die anderen. Denn wo es dem einen um Sonne,
Sand und Meer zu tun ist, lockt den anderen das hübsche kleine
Teatro Rossini, das Palafestival (mit dem Charme einer Box-Arena)
und das Auditorium Pedrotti. Die Rede ist vom Rossini Opera Festival, dem in jeder Hinsicht authentischsten Aufführungsort aller Werke aus der Feder des Schwanes von Pesaro, der hier am 29. Februar im (Schalt-)Jahr des Herrn 1792 das Licht der Welt erblickte.
Tickets sind rar, umso mehr, wenn sich der Rossini-Tenor unserer Tage, Juan Diego Flórez, in dem 90.000-Seelen-Ort wieder
einmal die Ehre gibt. Und das tut der südamerikanische Beau mit
schöner Regelmäßigkeit, für den 1996 hier in Pesaro alles seinen
Anfang nahm. Gianfranco Mariotti, der Generalintendant des Festivals, erinnert sich an Flórez’ alles andere als bescheidene Anfänge:
„Er war damals ein junges und sehr interessantes Talent, das beim
Vorsingen entdeckt wurde. Und natürlich haben wir ihn sofort unter
Vertrag genommen als zweiten Tenor in ‚Ricciardo e Zoraide‘ mit
der Absicht, ihn im Auge zu behalten und auf der Bühne genaue zu
beobachten.“ Nun macht man als zweiter von insgesamt vier nicht
gerade unterbeschäftigten Tenören dieser Oper selbst mit seiner
Stimme Welt keine Blitzkarriere, sondern dazu bedurfte es des
weithin bekannten Einspringens für einen Kollegen, was Flórez mit
geradezu hasardeurhaftem Selbstbewusstsein tat. „Ich werde nie
vergessen, wie Juan Diego damals mit seinem jugendlichen Übermut das erste Mal vor uns die Rolle des erkrankten Bruce Ford
vom Blatt vorgesungen hat – so etwas hätte normalerweise einen
Stier eingeschüchtert, nicht so Flórez: Brust raus, gerade Haltung,
große Gesten mit den Armen!“. Dementsprechend hoch gesteckt
waren die Erwartungen, zumindest beim Festivalleiter.
4
KlassikAkzente
KlassikAkzente
5
Foto: Johannes Ifkovitz
Titel
Lässige Eleganz
und intelligentes Repertoire:
Foto: Johannes Ifkovitz
JUAN DIEGO FL ÓR EZ
6
KlassikAkzente
ALS FLÓREZ IN PESARO
SANG, SASS DER
KANZLER IN VERONA:
„ARMES VERONA,
POVERO SCHRÖDER!“
fand die „Süddeutsche Zeitung“ dazu: „Wär’ er doch nach Pesaro
gegangen – dort hätte sich der Kanzler für Rossinis Oper ‚Comte
Ory’ begeistert.“ Und weiter: „In Pesaro endete das Rossini-Festival
mit einem prachtvollen ‚Comte Ory’, als Kanzler Schröder in der
Arena von Verona saß. Armes Bayreuth, armes Verona, povero
Schröder! Und glückliches, vom deutschen Kanzler verschmähtes
Pesaro. […] Da kann der junge Peruaner Juan Diego Flórez –
schwarzgelockt und längst als neues Tenorwunder ausgerufen –
eine wahre Girlande von Spitzentönen glitzern lassen, ohne dass
Urschreie aus der Galerie dem delikat und präzise dirigierenden
Spanier Jesus Lopoz Cobos und dem Orchester des Teatro Comunale aus Bologna die Arbeit versauen würden.“ Also, wenn das keine Empfehlung ist.
Aber „der Tenor, auf den die Welt gewartet hat“ („FAZ“), hat in
diesem Herbst noch mehr zu bieten: ein neues, sein drittes, Soloalbum zum Beispiel, auf dem sich Juan Diego Flórez von allen nur
erdenklichen Seiten präsentieren kann. Als Glucks Orphée, der um
die ihm entrissene Euridice trauert, als draufgängerischer Latin
Lover alias Duca di Mantua in Verdis „Rigoletto“ oder als leidenschaftlicher Borgia-Sohn Gennaro in Donizettis „Lucrezia Borgia“
mit einer kaum bekannten Alternative aus der Feder des Komponisten. Und wer dann immer noch nicht genug von Tenören im Allgemeinen und einem ganz bestimmten im Besonderen hat, der kann
den Peruaner ab 16. Oktober auf seiner ersten Deutschlandtournee
in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Dortmund live erleben
– keine Frage, ein Muss für jeden wahren Fan und der beste Einstieg
in die Welt des Juan Diego Flórez.
Andreas Kluge
„Er war nichts weniger als sensationell, schon gleich bei der ersten
Probe, und das war dann auch der Anfang seiner außerordentlichen
Karriere. Normalerweise wird abgewartet, wie sich der Sänger entwickelt, bevor man ihm ein weiteres Engagement anträgt. Flórez aber
engagierten wir sogar noch während der laufenden Vorstellung.“
Irren wäre menschlich gewesen, hätte nicht Flórez die in ihn
gesetzten Erwartungen immer wieder aufs Neue erfüllt, denn zwischen seinem ersten Auftreten 1996 und seinem diesjährigen Engagement hat er „sowohl seinen Gesangsstil als auch seine Bühnenpräsenz kontinuierlich verbessert“, meint der Generalintendant.
Und der muss es schließlich wissen, denn immerhin hat Juan Diego mit der einzigen Ausnahme von 2002 in jeder Saison seit seinem
Debüt in Pesaro auf der Bühne gestanden. Das hat natürlich seine www.deutschegrammophon.com/florez-comteory
Gründe, weiß Gianfranco Mariotti: „Er ist ein sehr intelligenter Künst- www.klassikakzente.de KlassikLink: florez
ler, der über spezifische Belcanto-Kenntnisse verfügt. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihm, eine ausgewogene Balance zwischen GeJuan Diego Flórez,
sang, Bühne und Musik zu finden. Für unser Repertoire ist ein
Tenor • Alastair Miles
solcher Künstler ein wahrer Segen!“ Obwohl Gianfranco Mariotti
Marie-Ange Todorovitch
Bruno Pratico u.a.
glaubt, dass Flórez’ größter Erfolg in Pesaro 1998 der Don Ramiro
Orchestra del Teatro
in „La Cenerentola“ gewesen sei, darf man mit Fug und Recht beComunale di Bologna
Gioacchino Rossini
haupten, dass sein Comte Ory aus dem vergangenen Jahr dem in
Dirigent:
Le Comte Ory
Jesús López-Cobo
Deutsche Grammophon
nichts nachstand. Das räumt auch der Festivalchef ein: „Der absoVeröffentlichung: 20.09.2004
CD 477 502-0
lute Höhepunkt der Aufführung war das Terzett ‚À la faveur‘, in dem
Juan Diego mit seiner Stilsicherheit die melodische Spannung des
Stückes meisterhaft beherrschte und damit eine unvergessliche
Verdi • Gluck • Rossini
Donizetti • Puccini
und herzzerreißende Melancholie heraufbeschwor.“
Juan Diego Flórez,
Cimarosa
Das kann man jetzt problemlos nachprüfen auf dem Live-MitTenor • Orchestra
Great Tenor Arias
schnitt der Deutschen Grammophon von „Le Comte Ory“, CD 2, TiSinfonica di Milano
Decca
Giuseppe Verdi
CD 475 550-2
tel Nr. 12. Aber natürlich bietet Rossinis vorletzte Oper noch sehr
Dirigent: Carlo Rizzi
SACD 475 618-2
viel mehr Musik zum Staunen und Dahinschmelzen. Immerhin be-
KlassikAkzente
7
Interview
8
KlassikAkzente
Foto: ECM
Selbstverständliche Partnerschaft:
A NJA LECHNER und Pianist
VASSIL IS TSABR OP OULOS
George Ivanovitch
Gurdjieff
Chants, Hymns
and Dances
ECM New Series
CD 981 961-3
Anja Lechner,
Violoncello
Vassilis Tsabropoulos,
Klavier
Klingende Reiseskizzen
Mit dem Rosamunde Quartett spielt Anja Lechner Haydn und Silvestrov, Schubert und Schostakowitsch.
Mit ihrem Klavierpartner Vassilis Tsabropoulos widmet sie sich nun der Musik George Ivanovitch Gurdjieffs,
des nahezu vergessenen Künstlers und Philosophen aus Armenien.
KlassikAkzente: Die Musik von George Ivanovitch Gurdjieff ist heute nahezu vergessen.
Wann haben Sie seine Musik zum ersten
Mal gehört?
Anja Lechner: Vor einem Jahr, als ich Keith
Jarretts Gurdjieff-Platte „Sacred Hymns“
hörte. Schon das erste Stück, „Reading of
Sacred Books“, gefiel mir so, dass ich gleich
die Noten besorgte. Mir fiel auf, dass vor allem die Tänze und Gesänge wie geschaffen
sind für die Besetzung Cello/Klavier. Das war
die Initialzündung zu „Chants, Hymns And
Dances“.
KlassikAkzente: Mir ging es beim ersten
Hören ähnlich. Was berührt einen so unmittelbar?
Lechner: Vielleicht hat es mit Gurdjieffs Leben zu tun: 20 Jahre lang bereiste er Zentralasien und den Kaukasus auf der Suche
nach Musik, die ausdrückt, was Worte nicht
sagen können. Er fand eine Welt, die weit
gehend unerschlossen, nicht schriftlich festgehalten und nur persönlich erfahrbar ist.
Dieses tiefe menschliche Wissen ist in seiner
Musik fast greifbar.
KlassikAkzente: Natürlich in Kombination
mit den wunderschönen Melodien, die –
ähnlich wie bei Keith Jarrett – oft wie aus
dem Nichts kommen …
Lechner: Gurdjieff formulierte es so: „Musik
zu hören oder zu spielen bedeutet ‚empfangen‘.“ Du kannst technisch perfekt sein,
aber wenn die Aussage im Kern getroffen
wird, ist es ein Geschenk, das nicht eingefordert werden kann – seine Melodien sind
solche Geschenke. Mir geht es mit den by-
zantinischen Hymnen meines Klavier-Part- KlassikAkzente: Keine leichte Aufgabe für
ners Vassilis Tsabropoulos übrigens ähnlich: eine klassisch geschulte Cellistin, oder?
Eine achttaktige Melodie reicht, um sich wie
Lechner: Freies Musizieren war mir immer
in einer anderen Welt zu fühlen.
wichtig – in der Arbeit mit Dino Saluzzi, MiKlassikAkzente: Gurdjieffs Musik entstand sha Alperin und in meinen Anfängen im Duo
in den 1920er Jahren, in wirren politischen Tango Mortale. Anfangs bin ich mit meinen
Zeiten, als Schönberg seine Zwölftontechnik Grenzüberschreitungen auf Widerstände
formulierte. Gurdjieff scheint von alldem un- gestoßen, auch bei Kollegen. Heute ist die
Annäherung der Sparten selbstverständliberührt.
cher geworden. Dennoch ist es immer wieLechner: Seine Musik ist zeitlos, er hätte der eine Herausforderung, im Rosamunde
auch vor 300 Jahren leben können oder Quartett Silvestrov und Schubert zu spielen.
heute – die Musik würde ähnlich klingen. Mit Vassilis Tsabropoulos war es so: Ich hörDas Fortschrittsdenken der westlichen Welt te ihn in einem Konzert mit „Bilder einer
interessierte ihn nicht. Seine Stücke sind Ausstellung“ und eigenen Improvisationen
transkulturell, ohne Ideologien und techni- und wusste: Da gibt es jemanden, dem geht
sche Errungenschaften. Er hat sie nicht ein- es wie mir.
mal selbst aufgeschrieben, sondern das
seinem Schüler Thomas de Hartmann über- KlassikAkzente: Dachten Sie deshalb auch
lassen, indem er gesummt oder mit einem sofort an Tsabropoulos, als Sie die GurdjieffFinger auf der Gitarre gezupft hat. De Hart- Noten zum ersten Mal sahen?
mann selbst war Komponist und hatte ein
Lechner: Ja – wir spielen seit drei Jahren
hervorragendes Gehör.
zusammen, die Partnerschaft war von BeKlassikAkzente: Dennoch gibt es Platz für ginn an selbstverständlich, ein natürliches
Miteinander. Wir spielten zunächst SchostaImprovisation.
kowitsch, Schnittke und Franck. Als Vassilis
Lechner: In den Noten steht nur das Nötigs- dann über byzantinische Hymnen improvite: keine Artikulationsbögen, keine Wieder- sierte, hat sich für uns eine neue Dimension
holungen, nur ab und zu eine dynamische eröffnet. Ich wusste: Das ist ein Weg, den
Bezeichnung – wie klingende Reiseskizzen. wir suchen. Vassilis ist Grieche, hat einen
Ist das Stück so kurz oder soll man der Idee ganz natürlichen Zugang zu modaler Musik.
weiter folgen? Viele Stücke verlangen da- Zugleich ist er Jazz-Musiker, Komponist und
nach, ausgebaut zu werden. Der Bandone- spielt hin und wieder Klavierkonzerte unter
on-Spieler und Komponist Dino Saluzzi hat Ashkenazy. „Chants, Hymns And Dances“
auch ohne Noten musizieren gelernt – be- hätte ich mit keinem anderen Partner aufneidenswert. Den Umweg über Noten finde nehmen wollen.
ich mitunter mühsam. Bei Gurdjieff sollte Das Interview führte Oliver Wazola.
man frei mit dem Text umgehen und primär
hören, um die Musik zu verstehen.
www.klassikakzente.de KlassikLink: lechner
KlassikAkzente
9
Foto: Clive Arrowsmith/DG
Können und Charisma:
A NNA NETREBKO
„Für mein zweites Album haben Maestro Abbado und ich beschlossen, uns auf das italienische Repertoire zu konzentrieren,
insbesondere auf das Belcanto-Repertoire, und haben anstelle
von einzelnen Arien wie auf meinem Debütalbum diesmal ganze
Ensembles und Szenen ausgesucht. Zum Beispiel die berühmte
‚Wahnsinns-Szene‘ aus ‚Lucia di Lammermoor‘ oder das Finale
des 1. Aktes, ‚Sempre Libera‘, aus ‚La traviata‘. Die meisten Sze-
10 KlassikAkzente
nen sind mir von meinen Opernauftritten her bestens vertraut,
aber ich habe auch Musikentdeckt, die ich wahrscheinlich nie auf
der Bühnen singen werde wie die herrliche Szene der Desdemona aus Verdis ‚Otello‘. Während die ganze Rolle nicht 100%ig zu
meiner Stimme passt, erwies sich das ‚Lied von der Weide‘ und
das anschließende ‚Ave Maria‘ als geradezu ideal für mich.“
Anna Netrebko
SALZBURGER HEIMSPIELE
Vor nur zwei Jahren hörte Peter Ruzicka, Intendant der Salzburger Festspiele, Anna Netrebko zum ersten Mal singen.
Heute ist sie von seiner Bühne nicht mehr wegzudenken.
Im Sommer 2002 geschah in
Salzburg ein Wunder: Eine nahezu unbekannte junge Russin
trat in Mozarts „Don Giovanni“
auf; sie sang die Partie der Donna Anna und danach standen
Salzburg und die europäische
Musikwelt Kopf. Der Rest ist bekannt: Anna Netrebko, Sopranistin aus St. Petersburg, ist inzwischen ein Weltstar und Peter
Ruzicka – Intendant der Salzburger Festspiele – immer noch
beglückt vom Nachhall dieses
Wunders. Wem ist es eigentlich
zu verdanken? Ruzicka erinnert
sich an jenen Sommer, der zunächst von Missvergnügen geprägt war: „Wir waren in der
Vorbereitung für ‚Don Giovanni‘,
alles war mühelos besetzt worden, bis auf Donna Anna! Wenige Monate vor der Premiere
setzten Nikolaus Harnoncourt
und ich ein Vorsingen in der
Wiener Staatsoper mit sechs
namenlosen Sängerinnen an,
die letzte Chance. Während des
Vorsingens befiel uns neue Depression, denn niemand schien
geeignet.“ Doch die letzte und
sechste Kandidatin löste dann
alle Probleme – „Sie kam, sang
und siegte“, hat Ruzicka noch
genau jenen erlösenden Augenblick im Kopf gespeichert. Der
Tipp, sie einzuladen, sei übrigens aus Amerika gekommen,
gesteht er. „Wir sind dann regelrecht zur Bühne gestürzt, um
sie festzuhalten! Uns war sofort
klar, dass es ein aufsehenerre-
gendes Debüt werden würde!“
Denn man habe augenblicklich
ihre enorme künstlerische Intelligenz erspürt. „Harnoncourt sagt
immer, ein Sänger muss reagieren und das war bei ihr der Fall“,
so Ruzicka. „Wir waren beide
sichtlich glücklich, denn das war
Rettung in letzter Sekunde.“
Aber warum war es eigentlich
so schwer, die Donna Anna zu
besetzen? „Diese Partie ist bei
großen Sängerinnen kaum beliebt, denn sie stellt extreme Koloraturanforderungen und liegt
sehr hoch.“
In der Phase der Schlussproben waren sich Ruzicka und
das Inszenierungsteam dann sicher, dass ein außerordentlicher
Erfolg bevorstünde. „Die durch
das Vorsingen geweckten Erwartungen wurden bei weitem
übertroffen. Denn zu aller musikalischen kam noch diese unglaubliche Bühnenpräsenz. Regisseur Martin Kusej, der ja
auch extreme szenische Anforderungen an die Glaubwürdigkeit dieser Rolle stellte, war
außerordentlich begeistert.“ Die
Rechnung mit Anna Netrebko
sei auch aufgegangen, weil sie
„absolut offen ist und spontan
Zugang zu einer Rolle findet“,
beschreibt Ruzicka das Ausnahmetalent der Russin.
Sie bescherte mit ihrem Debüt den Salzburger Festspielen
durchweg positive Schlagzeilen.
Und den enormen Gewinn, dass
Salzburg und Anna Netrebko
in Zukunft stets in einem Atemzug erwähnt werden. „Das ist
für einen Festspielleiter größtes Glück, wenn die Produktion
nicht nur szenisch Erfolg hat,
sondern mit dem Debüt eines
jungen Sängers eine Weltkarriere startet. So etwas passiert ja
nur alle zehn Jahre.“
Besitzt die 33-jährige Russin, die von den Medien euphorisch als „Diva in Bluejeans“ gefeiert wird und mit ihrer frechfuriosen Arienpräsentation auf
einer DVD neue Wege beschreitet, auch Potenzial, um jüngere
Zuschauer für die Festspiele zu
gewinnen? „Ja, sie ist eine Identifikationsfigur für ein jüngeres
Publikum. Sehen Sie, ein sperriges Stück wie die konzertante Aufführung von Prokofieffs
‚Krieg und Frieden‘ war in diesem Sommer blitzartig ausverkauft und sogar überbucht. Das
ist der beste Beweis dafür, dass
wir mit ihr auch ein anderes,
neues und jüngeres Publikum
erreichen.“
Fragt man Peter Ruzicka,
der als ehemaliger Intendant
der Hamburgischen Staatsoper
langjährige Erfahrung im Umgang mit Sängern besitzt, nach
dem, was Anna Netrebkos Magie ausmacht, muss er nur kurz
überlegen: „Nun, Charisma kann
man stets nur schwer beschreiben. Es ist ihr immenses Können und eine Stimme von großem, klaren Fokus. Sie verfügt
über Musikalität und eine Virtuosität, die nicht nur etwas ausstellt, sondern die Teil eines unverwechselbaren künstlerischen
Ausdrucks ist. Und sie identifiziert sich total mit ihren Rollen,
wirft sich mit der ganzen Persönlichkeit hinein – das teilt sich
mit. Aber trotz allem bleibt da
immer ein letztes Geheimnis,
das nicht erklärbar ist.“
Auch im nächsten Jahr wird
Anna Netrebko ein Magnet der
Salzburger Festspiele sein. Ruzicka freut sich, sie mit ihrer Paraderolle, der Violetta Válery, für
den kommenden Sommer gewonnen zu haben. „Die neue ‚La
Traviata‘ wird Willy Decker inszenieren, Rolando Vilazon singt
den Alfredo und Thomas Hampson den Germont“, verrät der Intendant. Und da heißt es dann,
rechtzeitiges Buchen sichert
nicht nur beste, sondern überhaupt freie Plätze!
Christa Hasselhorst
www.deutschegrammophon.com/
Anna Netrebko
Sempre Libera
Deutsche Grammophon
CD 474 800-2
SACD 474 881-2
netrebko-semprelibera
www.klassikakzente.de
KlassikLink: netrebko
Anna Netrebko, Sopran • S. Mingardo, Mezzosopran • S. Pirgu, Tenor • A. Concetti, Bass u.a.
Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler
Chamber Orchestra Dirigent: Claudio Abbado
KlassikAkzente 11
Magazin
Edward Elgar Violinkonzert op. 61
Ralph Vaughan Williams The Lark Ascending
Deutsche Grammophon
CD 474 504-2
SACD 474 873-2
Hilary Hahn, Violine
London Symphony Orchestra
Dirigent: Sir Colin Davis
Die Zeilen und das Dazwischen
Mit Elgars Violinkonzert und „The Lark Ascending“ von Ralph Vaughan Williams
hat Hilary Hahn zwei überaus leidenschaftliche Werke aufgenommen – und beweist Gefühl.
12 KlassikAkzente
24-Jährige erstaunlich wortgewandt und bezieht sich wohlwissend auf die Verbindung
von Komposition und programmatischem Inhalt, wie sie sich
vor allem unter Komponisten
der Romantik und Spätromantik großer Beliebtheit erfreute.
So hat Ralph Vaughan Williams
seiner Violinromanze „The Lark
Ascending“ (Die aufsteigende
Lerche) das gleichnamige Gedicht des englischen Dichters
George Meredith vorangestellt,
der darin den Flug und Gesang
einer Lerche beschreibt. Die
bildhafte Musiksprache, mit
der Vaughan Williams dies vertont hat, weiß Hilary Hahn mit
großem Gefühl zu interpretieren. Den lyrischen, fast ununterbrochenen Geigenpart über
dem malerischen Streicherteppich erfüllt sie mit Intensität
und Sanftheit gleichermaßen –
man könnte (dabei) die Augen
schließen und tatsächlich eine
Lerche emporsteigen sehen.
„Diese Werke sind Menschheit
und Natur, sind menschliche
Natur“, so ein Vers in Hilary s
Gedicht, wobei sich Edward
Elgars Violinkonzert op. 61 vor
allem um die menschliche Natur dreht, es ist eine Art klingende Liebeserklärung an seine Geliebte Alice Stuart-Wortley. „Meine ganze Seele habe
ich in das Konzert gelegt“,
schreibt er dieser 1912 in einem Brief und sicher zählt das
Werk mit seinen großen Spannungsbögen,
leidenschaftlichen Phrasen und dem oft sehr
in sich gekehrten Solopart zu
den emotionalsten Violinkonzerten, die je geschrieben wurden. Und Hilary, die zuletzt mit
ihrer makellosen Interpretation
von Bachs Violinkonzerten
größten Respekt bei der Kritik
hervorrief, beweist nun, dass
ihr auch die großartige Emotionalität eines Edward Elgar keineswegs fern liegt. In ihrem
klaren Ton spiegeln sich Tragik
und Schmerz ebenso wie stürmische Liebe, verbindet sich
Virtuosität mit großem Einfühlungsvermögen. Es scheint, als
begegnete sie dem Konzert
wie einem großen dramatischen Liebesgedicht – bei perfekter Diktion versteht sie sich
bestens darauf, es auch zwischen den Zeilen zu lesen.
Jakob Buhre
www.deutschegrammophon.com/
hahn-elgar
www.klassikakzente.de
KlassikLink: hahn
Foto: KassKára/DG
Hilary Hahn ist eine durchaus
engagierte Musikerin – und
das nicht nur im Konzertsaal.
Da ist zum Beispiel ihre Website
hilaryhahn.com, die sie – als einer der wenigen Klassikstars –
komplett in Eigenregie betreibt.
Und auch auf die Gestaltung
ihrer CD-Veröffentlichungen
hat Hilary Hahn ein Auge: Wie
schon bei vorigen Aufnahmen
hat sie auch bei ihrer Einspielung von Elgars Violinkonzert
und Vaughan Williams „The
Lark Ascending“ für das Booklet einen eigenen, sehr persönlichen Beitrag verfasst, ein Gedicht. „Der Geist dieses Albums steht für eine vergangene Zeit, in der Musik still von
Worten überhöht wurde, in der
auf das Papier gekritzelte Gesten als große Äußerungen zum
Leben erwachten“, schreibt die
www. haraldhoffmann.com
DER KLASSISCHE
FRAGEBOGEN
beantwortet von Albrecht Mayer
Musik ist eine heilige
Kunst, oder …?
Überhaupt nicht!
Das Wundervolle an ihr ist
doch, dass sie wirklich
jeden Menschen
emotional berühren kann.
Könnten Sie wählen,
in welcher Zeit hätten
Sie gern gelebt?
Um 1900.
Welchen Komponisten
der Vergangenheit
würden Sie bitten,
ein Stück für Sie zu
komponieren?
Johannes Brahms.
Welchem Maler aus
der Vergangenheit oder
Gegenwart hätten
Sie gern einmal Modell
gesessen?
Gustav Klimt.
Wie sähe Ihr ideales
Publikum aus?
Diszipliniert, aufgeschlossen,
während des Konzertes ohne
Handy (!) und ohne Husten (!),
und völlig außer Rand und
Band nach dem Konzert.
Ihr musikalisches Credo?
Eines (von mehreren) ist:
klassische Musik –
zugänglich für alle!
Welches war Ihre musikalisch aufregendste
Begegnung?
Schwierig, sich da
festzulegen; vielleicht das
gemeinsame Konzert der
Berliner Philharmoniker mit
Wynton Marsalis und seinen
Jazz-Musikern.
Welche Begegnung
würden Sie in
der Fantasie gern
herbeiführen?
Mit Nicole Kidman
(– in Verhandlungen für
ein gemeinsames MusikFilm-Projekt …)
Auf welches nichtmusikalische Abenteuer
würden Sie sich gern
einmal einlassen?
Eine Wüstendurchquerung
mit den Tuareg.
Welches Buch liegt
neben der Stimmgabel
und welches auf Ihrem
Nachttisch?
Die Partitur von Mahlers 2.
Symphonie und „The
Notebook“ von Nicholas
Sparks.
Welches Musikstück
treibt Ihnen den Schweiß
auf die Stirn?
Das Oboenkonzert von Bernd
Alois Zimmermann.
Welcher Komponist
bzw. welches Werk wird
Ihrer Meinung nach
heutzutage überschätzt
bzw. unterschätzt?
Überschätzt? Da reicht der
Platz hier nicht. Unterschätzt?
Auch da wird der Platz
knapp; einer beispielsweise,
bei dem ich es besonders
bedaure, ist Ralph Vaughan
Williams.
Welche Aussage über
Musik möchten Sie nie
wieder hören?
Diese Musik muss man
verstehen, dann erst kann
man sie genießen.
Mit welcher Märchengestalt würden Sie sich
identifizieren?
Der gestiefelte Kater aus
„Shrek 2“.
Welches der vier Temperamente – sanguinisch,
melancholisch, cholerisch, phlegmatisch –
entspricht Ihrem Wesen
am ehesten?
Sanguinisch.
Welches Gericht käme
nie auf Ihren Tisch?
Affenhirn, sonst so ziemlich
alles.
Könnte man Ihnen
in einem Sportstadion
begegnen?
Sicher, beim Boxen
(Schwergewicht).
Der einzige Weg, eine
Versuchung loszuwerden,
ist, ihr nachzugeben,
sagte Oscar Wilde. Was
sagen Sie?
Klingt gut, probier’ ich schon
seit Jahren, klappt aber nicht.
ALBRECHT MAYER
KlassikAkzente 13
Foto: Marco Caselli Nirmal
Magazin
Gipfeltreffen:
MART H A ARG E RI CH und
C L AU D I O AB BA D O
MAMA MUSIK
Die Schöne mit den schnellen
Fingern war die erste ernst zu
nehmende Frau in der Nachkriegs-Klassik. „Ich erinnere
mich an die Zeit, als Cellistinnen
ihr Instrument noch im ,Frauensitz‘ gespielt haben, weil es anstößig erschien, das Cello zwischen den Beinen zu streichen.“
Argerich spielte wie ein Kerl.
Als „Piano-Callas“ zäumte sie
Tschaikowskys erstes Klavierkonzert auf wie ein Schlachtross. Als Vladimir Horowitz sie
im Radio hörte, war er verblüfft,
dass eine Frau die Tasten
schlug. Eine Draufgängerin nach
dem Motto „alles oder nichts“.
Und so lebte sie auch.
Die Wahnsinnige wurde von
einem Wahnsinnigen unterrich-
tet. Das österreichische TastenEnfant-terrible Friedrich Gulda,
das aus Spaß einmal seinen eigenen Tod annoncierte, förderte
sie. „Ich habe an ihm geliebt,
dass er sehr modern mit einem
sehr klassischen Repertoire
war“, sagt Argerich heute. Und
er hat sie auch als komplizierten
Menschen zu nehmen gewusst,
sie regelmäßig mit dem Satz
empfangen: „No, mit wem
schlafsts denn jetzt wieder?“ Für
Gulda war die sieben Jahre jüngere Argerich ein „Hermaphrodit“. Ihre erste Ehe scheiterte,
es blieb ein Kind. Die schöne
Musikerin hatte Affären mit dem
Dirigenten Charles Dutoit, dem
Klavierspieler Stephen Bishop
Kovacevich und dem Kollegen
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzerte Nr. 2 & 3
Deutsche Grammophon
CD 477 502-6
Martha Argerich, Klavier
Mahler Chamber Orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
Veröffentlichung: 25.10.2004
14 KlassikAkzente
Seit 1944 spielt die Argentinierin Martha Argerich Klavier – da war
sie drei. Auszüge aus einem Porträt der „WELT am SONNTAG“.
tritt sie nicht mehr in Soloprogrammen auf, was sie allerdings
nicht daran hindert, alte Stücke
neu auszugraben. Sie will Beethovens drittes Klavierkonzert
gemeinsam mit Claudio Abbado
und dem Mahler Chamber Orchestra aufnehmen. Danach –
verspricht sie – sollen auch die
Sonaten auf dem Programm
stehen. Alte Jugendlieben.
Die Hände der reifen Frau
sehen aus, als hätte sie ein Leben lang mit Palmolive gespült.
Die Haut ist glatt wie von einer
16-Jährigen. In ihren Haaren
schillern nur vereinzelt graue Ansätze. Allein ihr Lächeln ist etwas milder geworden. Zum Beispiel, als sie in einem Konzert
des Mendelssohn-Trios plötzlich
auf der Bühne stand und
lauschte. Sie glaubte, das PubEine Wilde wird weise.
likum könne sie nicht sehen,
In ihrem belgischen Haus fühlt aber es verbreitete sich eine
sich die Argerich nicht mehr leise Freude über die Anwesenwohl, hat sich ein kleines Domi- heit von „Mama Musik“.
zil in Paris zugelegt, wo sie neben dem alten Weggefährten www.klassikakzente.de.
Nelson Freire wohnt. Seit Jahren KlassikLink: argerich
Alexander Rabinowitsch.
Heute hat sie drei Töchter –
eine von ihnen, Linda Chen, tritt
in Lugano als Violaspielerin auf.
Vor einigen Jahren wurde bei der
Kettenraucherin Argerich Krebs
diagnostiziert. Nach einer Therapie geht es ihr besser. Das Qualmen hat sie aufgegeben. Fast.
Nach einem Konzert gönnt sie
sich manchmal eine Zigarette.
Während die Lebefrau dem
Tod entkommen ist, wütete er in
ihrer Nähe. Gerade ist ihr Bruder
gestorben und der Erfinder des
Lugano-Festivals, Jürg Grand,
den sie liebevoll „Abdoul“ nennt.
„Mir tut es gut, in dieser schweren Zeit buddhistische Texte zu
lesen. Und ich liebe es noch immer zu lachen.“
In der Serie „Original Masters“ veröffentlicht Decca legendäre Referenzaufnahmen,
darunter solche von Clemens Krauss, Erich Kleiber und Carl Schuricht.
Die Echten, Wahren, Schönen
Als Clemens Krauss im März
1954 im Großen Saal des Wiener
Musikvereins die erste StudioAufnahme der „Salome“ leitete,
hörte man eine Interpretation
aus erster Hand: Kein Dirigent
war mit Richard Strauss so eng
verbunden gewesen wie er.
„Clemens Krauss nimmt als
treuer Apostel in regem Gedanken- und Erfahrungsaustausch
schöpferisch an meinem Lebenswerk teil“, schrieb Strauss 1944
im Vorwort zu einem Buch über
die Ära Krauss an der Bayerischen Staatsoper. Die musikhistorischen Fakten sprechen
für sich: Krauss dirigierte die Uraufführungen von „Arabella“
(Dresden 1933), „Friedenstag“
(München 1938), „Capriccio“
(München 1942) und „Die Liebe
der Danae“ (Salzburg 1952),
schrieb das Libretto zu „Capriccio“ und machte als künstleri-
scher Leiter der Bayerischen
Staatsoper (1937–44) München
zum Zentrum des Strauss-Repertoires.
Als er für Decca die „Salome“ einspielte, gehörte Krauss
längst wieder zu den zentralen
Dirigenten in Wien. Er war regelmäßig im Musikverein und im
Theater an der Wien, dem Notquartier der Staatsoper, zu hören, und Ende 1953 hatte ihm
der Erziehungsminister die Direktion der wieder aufgebauten
Staatsoper zugesagt. Dann aber
wurde, auf finanziellen Druck eines reichen Industriellen, die Entscheidung rückgängig gemacht
und Karl Böhm zum Staatsoperndirektor berufen. Zeitzeugen zufolge soll es diese Nachricht gewesen sein (und nicht
die ungewohnte Höhenluft), die
dazu führte, dass Krauss am
16. Mai 1954 in Mexico City im
Alter von 61 Jahren an Herzversagen starb.
So blieb „Salome“ seine letzte Studio-Aufnahme und zugleich
das einzige Dokument einer
Strauss-Oper, das die viel gerühmte Transparenz und Farbigkeit des Krauss’schen Orchesterklanges en detail zu Gehör
bringt (die klangtechnisch sehr
begrenzten Live- und Studio-Aufnahmen von 1933–44 lassen diese Qualitäten allenfalls erahnen).
Und da mit Christel Goltz und
Julius Patzak zudem Sänger aufgeboten sind, die dem subtilen
Orchesterklang mit feien Nuancierungen entsprechen und ein
feinnerviges Kammerspiel bieten,
wo andere nur brüllen und keifen,
kommt dieser Aufnahme umso
größere Bedeutung zu.
Parallel zu dieser Erstveröffentlichung sind in der Serie
„Original Masters“ zwei Dirigen-
ORIGINAL MASTERS – Eine Auswahl
ten-Porträts erschienen, die mit
man jedem dringend ans Herz
legen möchte, der wissen will,
was es mit den „Titanen am Pult“
auf sich hat: Erich Kleibers Beethoven-Aufnahmen wirken noch
nach 50 Jahren so frisch und vital, dass man selbst bei der
„Eroica“ und „Pastorale“ aus alten Hörgewohnheiten gerissen
wird. Und wer Schuberts „Unvollendete“, Schumanns „Rheinische“ oder Brahms’ Zweite in
der kraftvoll-direkten Lesart von
Carl Schuricht gehört hat, wird
seine Grundbegriffe (und Klischeevorstellungen) von „roman
tischer Tradition“ freiwillig überarbeiten …
Thomas Voigt
www.deutschegrammophon.com/
kleiber-tribute
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: original-masters
Richard Strauss
Salome
Decca
2 CDs 475 608-7
alle Veröffentlichungen ab Seite 36
Werke von
Bach • Gluck • Schubert • Mozart u.a
Wilhelm Furtwängler
Die Jubiläumsedition • Furtwängler – Interviews
Deutsche Grammophon
6 CDs 477 006-2
Goltz • Patzak • Kenney
Braun • Dermota
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Clemens Krauss
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Wilhelm Furtwängler
Werke von Bizet • Donizetti • Massenet u.a.
Opern- und Lied-Recitals
Deutsche Grammophon
7 CDs 477 022-2
Pierrette Alarie, Sopran
Léopold Simoneau, Tenor
Radio Symphonie Orchester Berlin
Dirigenten: Paul Strauss • Lee Schaenen u.a.
Güden • Wagner • Dermota • Weber
Wiener Philharmoniker
Royal Concertgebouw Orkest
Dirigent: Erich Kleiber
Foto: Decca
Mozart • Beethoven • Schubert • Weber
Decca Recordings 1949–1955
Decca
6 CDs 475 608-0
Strauss’ Apostel:
C L E ME N S K RA U S S
KlassikAkzente 15
Magazin
Serie: Das andere Jubiläum
Johannes Brahms
Streichquartette
Nr. 2 a-Moll op. 51 • Nr. 3 B-Dur op. 67
Decca
CD 475 615-5
Végh Quartett
Léo Delibes
Lakmé QS
Decca
CD 475 615-8
Mado Robin • Agnes Disney • Libero de
Luca • Jean Borthayre • Orchestre et Chœur de
L’Opéra comique, Paris
Dirigent: Georges Sébastian
Benjamin Britten
Saint Nicolas op. 42
Decca
CD 475 615-6
Peter Pears, Tenor • David Hemmings, Sopran
Ralph Downes, Orgel • Girls Choir of Sir John
Leman School • Beccles Boys’ Choir of
Ipswich School Preparatory Department
Dirigent: Benjamin Britten
Joseph Haydn
Symphonien
Nr. 88 G-Dur • Nr. 101 D-Dur „Die Uhr“
Decca
CD 475 616-0
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Karl Münchinger
Eine Diva namens DECCA
16 KlassikAkzente
Roland Kommerell, ehemaliger Decca-Präsident, zum 75. Jubiläum des legendären Klassiklabels.
75 Jahre Decca – auch heute
läuft mir noch ein prickelnder
Schauer über meinen inzwischen 73 Jahre alten Rücken,
wenn ich an die 10 Jahre denke,
die ich dieser Diva namens
Decca eng verbunden war.
Es war nicht Liebe auf den
ersten Blick, hatte ich doch
meine klassischen Lehrjahre,
die in ihren strengen Augen ohnehin nur aus einer temporären
Einfärbung meiner U-Wolle bestanden hatten, ausgerechnet
bei der Deutschen Grammophon absolviert, dem „Yellow
Label“, das für jeden eingefleischten Deccaianer ein rotes
Tuch war, seit sie beide weiterhin konkurrierend zum gleichen
Konzern gehörten. Nein, sie hat
mich eigentlich nicht gewollte,
ich wurde ihr eher aufs Auge
gedrückt. Umso begieriger war
ich, in das sagenhafte Wesen
einzudringen und sein Vertrauen zu gewinnen.
Ich wusste natürlich schon,
dass die Oper bei Decca einen
besonders hohen Stellenwert
besitzt und ein gewichtiger
Schwerpunkt ihres enormen
Kataloges ist. Dass sie aber für
alle, die hier arbeiten, schon
fast eine Weltanschauung ist,
musste ich erst verinnerlichen.
Ein wahres Opern-Tollhaus!
Und doch sind auf seiner Bühne auch viele Weltstars der Instrumentalmusik zu Hause,
spielen alte ebenso wie neue
Musik eine bedeutende Rolle.
Obwohl niemand von mir
künstlerische Akzente oder Impulse erwartet hätte, haben mir
intensive, Augen und Ohren öffnende Erlebnisse mit dem emotionalen Phänomen Oper auch
aus der Sicht des „Fans“ sehr
geholfen, mit meinen präsidialen Entscheidungen einen Beitrag zur gedeihlichen Entwicklung zu leisten.
Sehr beeindruckt hat mich
das Verhältnis zu den Künstlern.
Mit dem sicheren Gespür für
außergewöhnliche Talente sind
die meisten von ihnen in einem
frühen Stadium ihrer Entwicklung ins Haus geholt und mit
langfristigen, intelligenten Programmplanungen gefördert wor-
den. Die Aufnahmeteams waren ein weiteres wichtiges
Bindeglied zu den Künstlern.
Sie schworen auf Deccas transparenten „natural sound“, der
auch bei Großprojekten unter
komplexen akustischen Bedingungen realisiert wurde. Auch
in der Wiedergabetechnik waren die Decca-Ingenieure echte
Pioniere. Legendär sind die
Long-playing Microgroove Full
Frequency Range Recordings
(kurz FFRR) – siehe beziehungsweise höre auch nebenstehende Wiederveröffentlichungen in
der Decca Heritage-Serie.
Nicht wenige Decca-Künstler haben sich im Lauf der Jahre einen echten Kult-Status erworben. Andererseits tat sich
Decca mit dem Starkult (im Sinne von Medien-Hype) eher etwas schwer. Selbst das übliche
Klappern, das nun mal zu jedem Handwerk gehört, auch
dem elitären, lag ihr nicht so im
Blut, genauso wenig wie das
Bedürfnis, in der äußeren Gestaltung (sprich: Plattentasche)
die anspruchsvolle Qualität des
Inhalts zu reflektieren. Erfreulicherweise hat aber in den 80er
und 90er Jahren ein nachhaltiger Wandel eingesetzt. Auch
die legendären drei Tenöre gerieten zu einer Selbsterfahrung
in Sachen „Klappern“. Zwar
klapperten wir erstmal mit den
Zähnen angesichts des ungewöhnlich hohen Investments
und der relativ zaghaften Umsatzschätzungen unserer internationalen Vertretungen. Aber
dann brach ein Sturm los, der
uns wahrhaftig das Klappern
lehrte. Der Erfolg kam übrigens
auch einigen Projekten zugute,
die uns sehr am Herzen lagen,
aber ohne diese „Hilfe“ wohl
kaum realisierbar gewesen wären, wie zum Beispiel im Bereich der Musik des 20. Jahrhunderts, insbesondere die
Serie „Entartete Musik“.
Gerade als es im Gebälk
des traditionellen Klassikgeschäfts mächtig zu knirschen
begann, beendete meine Pensionierung auch meine Affäre
mit der großen Diva Decca. Möge sie noch lange leben!
Das Erbe: Decca Heritage
Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht Decca in der Serie Heritage sechs legendäre Einspielungen aus dem Jahre 1955, die
entweder seit langen Jahren nicht mehr oder noch nie auf CD
erhältlich waren. Im Klang und im Erscheinungsbild nähert sich
die Serie einer Mono-LP so weit als möglich an. Der authentische Klang wurde durch direkten Transfer erhalten, Linernotes
und Cover sind dieselben, die auch 1955 verwendet wurden.
Frédéric Chopin
Chopin Recital
Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58 • Nr. 1 As-Dur op. 29
Nr. 2 Fis-Dur op. 36 • Nr. 3 Ges-Dur op. 51
Nr. 4 Cis-Dur op. 66 • „Fantasie-Impromptu“ u.a.
Decca
CD 475 615-7
Nikita Magaloff, Klavier
Technisch war Decca der Zeit damals weit voraus: FFRR, „Full
Frequency Range Recording“ war die Weiterentwicklung eines Forschungsprojektes aus dem U-Boot-Krieg und lieferte während der 50er Jahre mit die besten Monoaufnahmen,
die je gemacht wurden – auch aus historischer Sicht: Samt
und sonders besitzen die Aufnahmen bis heute noch Referenzstatus.
George Gershwin
Rhapsody In Blue
Klavierkonzert F-Dur
Decca
CD 475 615-9
Julius Katchen, Klavier
Mantovani and his orchestra
KlassikAkzente 17
Magazin
Serie: Grenzgänger
Hayley Westenra
Pure
Decca
CD 473 300-2
Die Stimme der 17-jährigen Neuseeländerin
Hayley Westenra begeistert
auf ihrem internationalen Debütalbum „Pure“
jenseits jeglicher Kategorien.
Hayley Westenra
Veröffentlichung: 20.09.2004
Entspannter Purismus
Der gute Ruf eilt ihrer Stimme
voraus. Schon bevor Hayley
Westenra zum ersten Mal eine
deutsche Bühne betrat, spuken
den geladenen Gästen bei diesem „Showcase“ in Hamburg
zahllose Lobeshymnen im Hinterkopf herum. Von einer „Jahrhundertstimme“, von „Sensationen“ und „Star-Qualität“ schrieb
die Presse anlässlich des internationalen Debütalbums „Pure“
der Neuseeländerin. Kollegen
aus allen musikalischen Regionen, von José Carreras, über
Bryn Terfel bis Kiri Te Kanawa,
von Heather Nova, über Sting
bis James Last, äußerten sich
begeistert. Sicherlich weiß auch
jeder der Anwesenden, dass
„Pure“, von Beatles-Förderer Sir
George Martin und seinem Sohn
Gilles produziert, allein in Neuseeland und England schon
über 1,2 Millionen Mal verkauft
wurde. Und dass der Erfolgsstern in den USA, beschleunigt
von einer Kooperation mit Walt
Disney und regem Interesse aller
TV-Sender und Filmstudios, gerade erst aufgeht. Mitten in diese erwartungsvolle Spannung
hinein fängt das eher unscheinbare Mädchen, dem all diese
Aufmerksamkeit gilt, eine 17Jährige mit strahlendem Lächeln
und schüchterner Art, an zu singen. „Pokarekare Ana“ heißt ihr
erstes Stück, ein Seefahrerlied
auf Maori. Die meisten der Besucher strahlen schon nach den
ersten Takten. Manche stoßen
ihren Nachbarn mit einem Seitenblick an, der „Hab’ ich’s dir
nicht gesagt?“ zu rufen scheint.
Andere recken den Hals, um irgendwie hinter das Geheimnis
dieser gänzlich unangestrengten
Sopranstimme zu kommen.
Fünf Stücke weiter applaudieren
alle, einträchtig enthusiastisch.
Sicherlich faszinieren, live
wie auf ihrem Album „Pure“,
auch die Melodien, ein abwechslungsreicher Songzyklus, der
von der „Carmina Burana“, über
Maori-Folksongs bis hin zu
„Amazing Grace“ und Popsongs
reicht. Doch die Hauptsache
bleibt immer ihre Stimme, dieses engelsgleiche und überirdische Organ, das selbst die euphorischsten Vergleiche höchs-
tens im Ansatz begreiflich machen. Selbst die sagenhafte
Karriere der musisch begabten
Neuseeländerin, die von Straßenmusik in Christchurch, über
Meisterklassen bei Dame Malvina Major zu Auftritten an der
Seite von José Carreras und
Bryn Terfel und schließlich zu einem Exclusivvertrag mit Decca
führte, rückt dagegen eher in
den Hintergrund des Interesses.
Hayley Westenra braucht weder
ausgeklügeltes Marketing noch
Skandale und Inszenierungen,
um interessant zu sein. Ihre Stimme ist schon aufregend genug.
Götz Bühler
www.hayleywestenra.com
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: westenra
Schüchterne Stimmgewalt:
Feuer, Wasser Erde, Luft? Wasser ist das Element von
Hayley Westenra, Neuseelands neuer Stimme – pur und klar
wie
naturelle. Entdecken auch Sie Ihr Element unter
www.mein-element.de! Dazu erwarten Sie tolle Gewinne:
vom freien Download bis zum Cabrio.
18 KlassikAkzente
Foto: Rhys Frampton/Phil Sharpe
HAYLEY WES TENR A
Gustav Mahler:
Symphony No. 2 „Auferstehung“
Claude Debussy:
La Mer
Deutsche Grammophon
CD 477 508-2
E. Gvazava, Sopran • A. Larsson, Contralto
Orfeón Donostiarra • Lucerne Festival Orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
CLAUDIO IST EINE REISE WERT
Im Pop heißen reisende Fans Groupies. In der Klassik heißen sie Abbadiani Itineranti,
und sie reisen nicht jedem nach, sondern nur Maestro Claudio Abbado.
zusammengestellte
Lucerne
Festival Orchestra. Auf dem Programm standen neben der Auferstehungs-Symphonie
von
Gustav Mahler Claude Debussys „La Mer“. Dieses denkwürdige Konzert ging als das „Wunder von Luzern“ („Der Tagesspiegel“) in die Musikgeschichte
ein, das Orchester wurde als
das beste der Welt apostrophiert.
Neben Salzburg ist das Lucerne Festival das einzige europäische Orchesterfestival von
Rang, und auf die Arbeit mit
Jungendorchestern wird hier
großer Wert gelegt. Gerade
Claudio Abbado hat diese Idee
leidenschaftlich vorangetrieben.
Er formte dabei stets aus einem
kammermusikalischen Kern Orchesterformationen, bei denen
die Kultur des Aufeinanderhörens im Vordergrund stand. Die
Rolle eines Orchestererziehers
alten Kalibers, sagt Abbado, habe ihm nie gelegen, und seine
„musikalischen Wunder“ wurden
immer aus dem Moment heraus
geboren. Aus dieser über Jahrzehnte gelebten humanistischen
Musizier-Praxis erblühte das
(Orchester-)Wunder von Luzern
vom Sommer 2003. Als das Lucerne Festival Orchestra auf die
Bühne kam, staunte das Publikum nicht schlecht. Dieses für
eine kurze wunderbare Som-
merzeit zusammengestellte EliteOrchester suchte rein besetzungstechnisch seinesgleichen.
Herzstück der Formation war
das an sich schon hochgelobte
Mahler Chamber Orchestra, das
sich wiederum aus Mitgliedern
des Gustav Mahler Jugendorchesters zusammensetzt. Diesem Kern schlossen sich das
Hagen Quartett sowie das Ensemble der Klarinettistin Sabine
Mayer an. Als Solisten gesellten
sich Spitzenmusiker wie Kolja
Blacher, Sologeiger der Berliner
Philharmoniker und die russische Cellistin Natalia Gutman
hinzu. Als wenn das nicht reichen würde, ergänzten noch der
Kontrabassist Alois Posch von
den Wiener Philharmonikern, der
Trompeter Reinhold Friedrich
und die Blockflötistin Michala
Petri das Ensemble. Abbado
beseelte diese Formation der
Besten mit dem Geist der Musik
ohne Wenn und Aber. Eine
Sternstunde der Musik.
Sven Ahnert
www.deutschegrammophon.com/
abbado-mahler2
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: abbado-mahler2
Foto: KássKara/DG
Fußballfans reisen um die Welt.
Das ist nicht verwunderlich. Für
seine Lieblingspopgruppe fährt
man auch schon einmal bis in
die äußersten Winkel Europas.
Auch das ist keine Besonderheit.
In der Klassik-Welt ist es nicht
viel anders, nur geht es da ein
klein wenig geordneter zu. So
gibt es in Italien den Club Abbadiani Itineranti, die reisenden
Abbadianer. Ursprünglich waren
das die Loggionisti, Besucher
der Mailänder Scala, die zunächst einen Abbado-Club gegründet haben und dann – nach
Abbados Weggang aus Mailand
– zur weltweit reisenden Enthusiastentruppe wurden. Mittlerweile müssten die 200 eingetragenen Mitglieder einige 1000
Kilometer
zusammenhaben.
Dieses Jahr haben sie es nicht
allzu weit. Da geht es wieder
nach Luzern, genau wie im
Sommer 2003.
Claudio Abbado ist seit
1966 ständiger Gast des Lucerne Festivals. Nicht selten, gerade in den letzten Jahren als
Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, begeisterte er das internationale Publikum mit immer
neuen Schattierungen und Facetten etwa der Symphonien
Beethovens, Mahlers und Schuberts. Im August 2003 leitete
Abbado das aus internationalen
Spitzensolisten und -Ensembles
Besitzt Kultstatus und Fanclub:
CLAUDIO ABBADO
KlassikAkzente 19
Magazin
Musik ... Sprache der Welt – Jede CD auch einzeln erhältlich!
alle Veröffentlichungen ab Seite 36
Werke von Beethoven • Berlioz • Brahms
Bruckner • Haydn • Mozart • Schubert • Schumann
Musik ... Sprache der Welt
Ausgewählte Orchesteraufn. 1 von 1953–1956
Deutsche Grammophon
10 CDs 474 980-2
Dirigenten: Fricsay • Jochum • Sanderling
Böhm • Markevitch • Furtwängler u.a.
Veröffentlichung: 14.09.2004
DER WILLE ZUM STIL
Unter dem Titel einer alten Werbe-LP bringt die Deutsche Grammophon die besten Aufnahmen der 50er Jahre auf
CD heraus: „Musik … Sprache der Welt“. Eine Serie, die ebenso eigenwillig ist wie die Musiker, die sie präsentiert.
Man muss kein Pessimist sein,
um dem Tonträger im eigentlichen Sinne eine überschaubare
Zukunft zu prophezeien. Die Musikaufzeichnung, die als bloßes
Datenpaket durch das Internet
saust, hat einen physisch greifbaren Aufbewahrungsort nicht
mehr nötig. Sie wird zu einer abstrakten Größe, ohne konkrete
Heimat. In den 50er Jahren war
das ganz anders. Wer eine Aufnahme erwarb, bekam nicht nur
klingende Töne, sondern dazu
ein gewichtiges Trägermedium:
eine schwarz glänzende VinylScheibe, die die Musik auf
optisch nachvollziehbare Weise
– nämlich in Form von Rillen –
konservierte. Eine perfekte Pressung galt als handwerkliche
Meisterleistung, weshalb die
Schallplatte auch unabhängig
von ihrem Inhalt eine Aura des
Besonderen verströmte. Diese
Aura wurde noch gesteigert
durch die Empfindlichkeit des
Objekts, denn wer eine LP sachgerecht aus der Hülle auf den
Plattenspieler und wieder zurück
bewegen wollte, musste dies
mit ehrfurchtsvollem Fingerspitzengefühl tun, sollte die Qualität
der Wiedergabe nicht leiden.
Auch heute noch vermittelt
sich das Gefühl von Wertigkeit
der alten LPs ungemindert. Dafür
sorgen schon das stolze Gewicht von 180 Gramm und die
Tatsache, dass die Hüllen nicht
geklebt, sondern (aus Sorge, der
Leim könne das Vinyl angreifen)
genäht wurden. Für den Kunden
20 KlassikAkzente
der 50er Jahre wurde eine solche
Platte noch aus einem sehr prosaischen Grund zum Wertobjekt:
1954 etwa kostete eine LP der
Deutschen Grammophon nicht
weniger als 24 Mark – ein kleines Vermögen angesichts eines
durchschnittlichen Bruttolohns
von monatlich gut 350 Mark.
Nun sind die Klassik-Schallplatten dieser Zeit selbstverständlich weit mehr als ein soziologisches Phänomen. Ihr Zweck
war in allererster Linie die Konservierung berühmter Werke in
erstklassigen Interpretationen.
Manche meinen sogar, der damalige künstlerische Standard
sei seither nie mehr erreicht worden. Solche Bewertungen sind
natürlich im Wesentlichen Geschmackssache. Zudem waren
die großen Musiker dieser Zeit
viel zu ausgeprägte Persönlichkeiten, als dass man sie in eine
einzelne Schublade stopfen
könnte. Man höre sich nur die
Orchesteraufnahmen der hier
vorliegenden CD-Edition an: den
kantig-sonoren Beethoven Kurt
Sanderlings, die Transparenz in
Ferenc Fricsays Haydn-Interpretationen oder den weich fließenden Klang in Wilhelm Furtwänglers Schumann-Einspielung. So
gegensätzlich diese Dirigenten in
ihrem Auftreten waren, so verschiedenartig klang Musik unter
ihren Händen.
Und doch – wenn man genau hinhört, gibt es da tatsächlich etwas Verbindendes: einen
Wesenszug, den man sowohl in
Eugen Jochums dunkel gefärbtem Mozart wahrnehmen kann
als auch in Fritz Lehmanns duftigem Schubert, der im klangprächtigen
Beethoven-Dirigat
Karl Böhms ebenso hervorblitzt
wie in Igor Markevitchs farbenreicher Aufnahme von Berlioz’
„Symphonie fantastique“. Gemeint ist eine gewisse Entschiedenheit, eine spürbare individuelle Perspektive, die vom ersten
bis zum letzten Takt präsent ist.
In keiner dieser Interpretationen
wird man einen Moment des
Zauderns, der Unentschlossenheit finden. Die Patriarchen der
Musik zeichneten sich durch
Entschlussfreudigkeit aus. Die
anschaulichsten Belege hierfür
liefert einmal mehr Wilhelm Furtwängler. Als er etwa bei einer
Probe der dritten „Leonoren“Ouvertüre darauf aufmerksam
gemacht wurde, dass ein von
ihm gewünschtes Crescendo so
aber nicht in der Partitur stehe,
antwortete er schlicht: „Ja, Sie
haben Recht; aber es ist halt so
schön.“
In unserer Gegenwart ist ein
solches Dirigieren schon aus
praktischen Gründen kaum noch
möglich. Denn selbstverständlich braucht es sehr viel Zeit, um
eine Hundertschaft Musiker dazu
zu bringen, sich den Willen eines
Dirigenten zu Eigen zu machen,
seine individuellen Vorstellungen
bis ins letzte Detail umzusetzen.
Genau diese Zeit steht aber
kaum mehr zur Verfügung. Wenn
heute ein Gastdirigent einen
Konzertabend der Berliner Philharmoniker leitet, billigt man ihm
gewöhnlich drei Proben von insgesamt rund acht Stunden zu.
Solche Bedingungen wären für
viele Pultgrößen der Vergangenheit völlig inakzeptabel gewesen.
So erklärte Ferenc Fricsay einmal, man könne „vom Orchester
eine gute Leistung unter sechs
bis acht Proben nicht erwarten“.
Aufschlussreich sind auch die
Dispositionspläne zu Schallplatteneinspielungen.
Rekordverdächtig war zum Beispiel die
Ausdauer von Igor Markevitch,
der seine 48-minütige Aufnahme
der „Symphonie fantastique“ in
geschlagenen 22 Stunden (verteilt auf 6 Tage) realisierte. Solche
Statistiken lassen ahnen, dass
die hohe Dirigierkunst früherer
Jahre nicht so sehr metaphysische Ursachen hatte. Neben der
Inspiration der Ausführenden
waren es vielmehr ganz diesseitige Parameter, auf denen ihre
mitreißende Wirkung beruhte:
Gestaltungswille, Konzentration
und harte Arbeit.
Tobias Möller
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: musik
Bestellen Sie noch heute den ausführlichen Katalog zur Serie „Musik Sprache der Welt“– kostenlos.
Schreiben oder faxen Sie an:
Universal Classics & Jazz
Kennwort: Musik Sprache der Welt
Stralauer Allee 1, 10245 Berlin
Fax: (030) 52007–2244
www.klassikakzente.de
Foto: XXXXXXXXXXX
KlassikAkzente 21
Foto: XXXXXXXXXXX
Foto: Eduard Müller
Magazin
SPANIENS GITARREN ERKLINGEN
Fast im Alleingang
hat Andrés Segovia die Gitarre zum klassischen Musikinstrument gemacht.
Eine neue CD stellt bisher unveröffentlichte Aufnahmen des genialen Gitarreros vor.
Einer seiner Fans brachte Andrés Segovias Bedeutung für
die Musik auf den Punkt: „Segovia war der größte klassische
Gitarrist, der jemals gelebt hat,
und er wird immer der größte
bleiben, der je gelebt hat, denn
er war der Fels, auf dem die
klassische Gitarrenmusik praktisch gegründet ist.“
In der Tat gibt es kaum einen
Musiker, der so einen prägenden Einfluss auf sein Instrument
hatte, wie den 1893 im südspanischen Linares geborenen Segovia. Vor ihm war die Gitarre
ein Bauerninstrument, das in
klassischen Konzertsälen nichts
zu suchen hatte. Segovia machte es zu seiner Lebensaufgabe,
sie in jede Oper und jede Musikschule der Welt zu bringen, und
sah sie musikalisch der Violine
und dem Piano ebenbürtig. Mit
Feuereifer lernte er schon als
Vierjähriger die Gitarre und entwickelte im Laufe der nächsten
Jahre eine völlig neue Technik,
die nicht nur die Fingerspitzen,
sondern die gesamte rechte
Hand einsetzte und dadurch
gleichzeitig ökonomischer, dynamischer und vielseitiger im
Klang war als alles, was man bis
dahin gesehen oder gehört hatte. Die neue Technik machte
schnell die Runde, unter anderem in den von Andrés Segovia
gegründeten
Gitarrenkursen
und -schulen in aller Welt, etwa
an der Accademia Musicale
Chigiana in Siena, in Santiago
de Compostela und der University of California in Berkeley. Zu
seinen Schülern gehörten Generationen von begnadeten Musikern, darunter Alirio Diaz, Oscar
Ghilia und John Williams.
Bis Segovia im Juni 1987
starb, hatte er eine weit über 75jährige Bühnenkarriere hinter
sich und dutzende Schallplatten
aufgenommen. Umso erstaunlicher, dass einige seiner besten
Aufnahmen nie auf CD zu bekommen waren oder gar nicht
erst erschienen sind. Mit der
Doppel-CD „The Great Master“
schließt die Deutsche Grammophon nun große Lücken. Das
gesamte Repertoire der Veröffentlichung wurde in 96 kHz/24
bit erstklassig remastert und erscheint zum ersten Mal bei der
Deutschen Grammophon. Einzelne Titel hatte Segovia zwar
schon in anderen Versionen veröffentlicht. Für diese wurden die
Archive erfolgreich nach anderen Versionen durchsucht. Insgesamt über eine Stunde Material erscheint auf dieser Doppel-
CD überhaupt zum ersten Mal in
digitaler Qualität. Und auch die
Materialauswahl wird dem großen Gitarristen gerecht: Mit vielen der Komponisten war Segovia persönlich befreundet, einige
der Kompositionen selbst gehen
auf seine Anregungen zurück.
Auf der zweiten CD finden sich
zudem Werke aus Renaissance
und Barock, die Segovia selbst
arrangiert oder für die Gitarre
transkribiert hatte. Die Kompositionen des 1948 verstorbenen
Mexikaners Manuel Ponce sind
auch deshalb bemerkenswert,
weil sie ursprünglich Komponisten wie Alessandro Scarlatti und
Silvius Leopold Weiss zugeschrieben worden waren. Auch
27 Jahre nach seinem Tod arbeitet Segovia immer noch hart
an seiner Lebensaufgabe.
Marc Wirbeleit
Andrés Segovia
The Great Master
Werke von
Castelnuovo-Tedesco • Downland • Esplá
Handel • Lauro • Villa-Lobos • de Visée
S.L. Weiss u.a.
Deutsche Grammophon
2 CDs 474 961-2
Andrés Segovia, Gitarre
22 KlassikAkzente
Foto: Mark Seliger/DG
Ballett und
Bigband
Elvis Costello hat mit „Il Sogno“
seine erste Orchestermusik geschrieben –
und wird prompt mit einem großen
amerikanischen Komponisten verglichen.
Stößt man im CD-Regal auf das
Fach „Ballettmusik“, findet man
dort Namen wie Prokofieff,
Ravel, Tschaikowsky sowieso –
aber wie wäre es mal mit
einem ehrwürdigen Mitglied der
Rock’n’Roll Hall of Fame, einem
Songwriter, der im Punk geboren wurde, sich von Rock- und
Popsongs ernährte, im Jazz ein
zweites Zuhause fand und über
ein Dutzend Alben veröffentlichte, ohne Noten lesen zu können?
Keine schlechte Idee, dachten
sich die Tänzer der italienischen
Compagnia Aterballetto und beauftragten im Jahr 2000 niemand Geringeren als Elvis Costello mit einer Ballettmusik zu
Shakespeares „Sommernachtstraum“. „Ich war schon sehr überrascht, gefragt zu werden, denn
von Ballett hatte ich bisher fast
überhaupt keine Ahnung“, gibt
Costello zu. Doch diese Gelegenheit wollte er sich nicht entgehen lassen, zumal die Form
der großen Orchestermusik eine
Art logische Konsequenz in seiner musikalischen Laufbahn darstellt. Schon mehrfach hat er
bewiesen, dass er mit klassischen Instrumenten und Formen
etwas anzufangen weiß: 1992
nahm er zusammen mit dem
Brodsky Streichquartett das Album „The Juliet Letters“ auf,
zwei Jahre später entstand
eine Filmmusik für die BBC, mit
„For the Stars“ gelang ihm im
Duett mit Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter der Sprung
vom Popsong ins Kunstlied und
auch der Streichereinsatz auf
seinem jüngsten Balladenalbum
„North“ wirkt durchdacht. „Il So-
Er kann auch ernst:
E LV I S C O ST E L L O
Elvis Costello
Il Sogno
Deutsche Grammophon
CD 471 577-2
Elvis Costello, Musiker und Komponist
London Symphony Orchestra
Dirigent: Michael Tilson Thomas
gno“ ist nun ein nächster, allerdings gewaltiger Schritt auf das
klassische Genre zu. Zwar ist
Costello dem Notenlesens inzwischen mächtig, doch mit einem kompletten Orchesterapparat umzugehen, wer hätte ihm
das zugetraut? Costello hat sich
selbst vertraut. Ausgerüstet mit
Papier und Bleistift und dem
skizzierten Bühnengeschehen
fertigte er eine 200-seitige Partitur an, in der er seine unberechenbare Stil-Vielfalt geschickt
mit kompositorischer Disziplin
vereint. Verführerische Streicherpassagen treffen auf freche Bläserparts, großer Orchesterklang
wird kontrastiert mit lässigem
Big-Band-Sound, wilde Saxophon-Soli, süß-klirrendes Vibraphon und auch das selten gehörte Cimbalom tragen zu einer
Klangfarbenvielfalt bei, die nur
zu gut auf die zauberhafte Phantasiewelt des „Sommernachtstraums“ passt. „Meine Orchestrierung hält sich vielleicht nicht
an bestimmte Regeln, ich habe
einfach nur mit gesundem Menschenverstand aufgeschrieben,
was ich hören wollte.“ Nun klingt
dies nicht gerade nach einem
gestandenen Orchesterkomponisten, doch der Weg dahin ist
vielleicht nicht mehr allzu weit:
Ein Rezensent der „Washington
Post“ befand nach einer New
Yorker Aufführung von „Il Sogno“
den Vergleich mit George Gershwin als „unvermeidbar“.
Jakob Buhre
www.deutschegrammophon.com/
costello-ilsogno
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: costello
KlassikAkzente 23
Magazin
Vorsprung durch
Technik
Auf einer edlen Video-DVD erscheint jetzt Lang Langs
heute schon legendäres Konzert in der Carnegie Hall.
Jeder Tonmeister weiß: Konzertaufnahmen sind schwierig,
weil die Akustik des Raumes
nur schwer zu beherrschen ist.
Umso kniffliger wird es, wenn
nicht nur der Ton, sondern auch
das Bild aufgenommen werden
soll. Und nahezu teuflisch ist
die Aufgabe, wenn der aufzunehmende Künstler das 21-jährige Klaviergenie Lang Lang ist
und das Konzerthaus die ehrwürdige Carnegie Hall. Darum
haben die Experten der Deutschen Grammophon Monate
gebraucht, um eine der aufwändigsten Aufnahmesession
in der über 100-jährigen Ge-
24 KlassikAkzente
schichte des Labels zu planen,
auszuführen, zu schneiden und
abzumischen. Die nun fertig gestellte DVD schöpft die Möglichkeiten der Bild- und Tontechnik voll aus. Und sie enthält
nicht nur das komplette Recital
mit Werken von Schumann,
Haydn, Schubert, Tan Dun,
Chopin und Liszt, sondern
auch umfangreiches Bonusmaterial, darunter eine beeindruckende Bildergalerie und eine umfassende Dokumentation.
www.deutschegrammophon.com/
langlang-recital
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: lang
Fotos: Deutsche Grammophon
Keineswegs kamerascheu:
LA NG L AN G
Schumann • Haydn • Schubert
Tan Dun • Chopin • Liszt
Lang Lang –
Live At Carnegie Hall
Deutsche Grammophon
DVD 073 098-9
Lang Lang, Klavier
Veröffentlichung: 20.09.2004
KlassikAkzente 25
Magazin
Wolfgang Amadeus Mozart
Andante B-Dur • Oboenkonzert C-Dur u.a.
Ludwig August Lebrun
Oboenkonzert Nr. 1 d-Moll
Deutsche Grammophon
CD 476 235-2
Albrecht Mayer, Oboe
Mahler Chamber Orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
Mozart im Neuland
Mit Claudio Abbado hat der Oboist Albrecht Mayer einen vermeintlich alten Bekannten
ganz neu erklingen lassen: Wolfgang Amadeus Mozart.
Bevor Albrecht Mayer einer der
gefragtesten Oboisten der Welt
wurde, war er Sänger im Bamberger Domchor – einer der
Gründe, warum er in seiner Repertoireauswahl oft ungewöhnliche Wege geht, sich bei seiner
Spielweise am Gesang orientiert
als dem „natürlichsten“ Instrument. Seine letzte CD „Lieder
ohne Worte“, mit Bach-Transkriptionen für Oboe und Orchester, stieg auf Platz 2 in die deutschen Klassik-Charts ein, seine
neue Aufnahme hat er mit Claudio Abbado eingespielt. Ausgangspunkt für die Aufnahme
war der Klassiker für die Oboe
schlechthin, Mozarts Oboenkonzert. Mayer: „Die Messlatte
für jeden Oboisten und ein
Stück, dem ich mich in vielen
Jahren mit viel Neugierde und
großem Respekt genähert habe.“ Ein Stück, das zum Alltag
jedes Oboisten gehört, und
doch ungewohnte Facette zeigt,
wenn man ausnahmsweise nicht
genau hinhört, sondern hinsieht:
Bis 1920 war das Werk als DDur-Flötenkonzert bekannt, dann
fand der damalige Direktor des
Mozarteums (und Mitbegründer
der Salzburger Festspiele) Bernhard Paumgartner 1920 im Archiv des Instituts eine Abschrift
in C-Dur. Mayer erzählt die Ge-
26 KlassikAkzente
schichte des Werkes wie einen
Krimi: „Heute lässt sich natürlich
nur noch schwer nachvollziehen,
wie Mozarts ursprüngliche Fassung gewesen ist. Mein Wunsch
einer eigenen Version dieses
Oboenkonzertes ist zurückzuführen auf die Anregungen meines ehemaligen Lehrers, Professor Ingo Goritzki, der sich
ausführlich mit diesem Konzert
beschäftigt hat und es unlängst
bei Hähnle in einer sehr übersichtlichen und leicht verständlichen Fassung herausgegeben
hat. Auf dieser CD nun erklingt
quasi das Ergebnis unserer kombinierten Nachforschungen.“
Als ein weiteres Stück, das
wohl eher in die Kategorie
„Programm-Außenseiter“ gehört,
kam dann das Mozart zugeschriebene Konzert D-Dur KV 271a/
271i hinzu, das heute allgemein
als sein Violinkonzert Nr. VII gilt.
Die Bearbeitung für Oboe fiel
Mayer und seinem Dirigenten
nicht schwer. Abbado erklärt,
dass Mozart für das Konzert in
D-Dur ohnehin nur die Themen
der Soloinstrumente ausnotiert
hatte: „Der verbindende Orchesterpart wurde nachträglich von
einem Geiger dazukomponiert.
George Enescu hat es dann
später für Yehudi Menuhin bearbeitet – es folgt aber daraus
nicht zwingend, dass das Konzert von vornherein für die Violine
gedacht war. Die Themen sind
im Violinschlüssel notiert, könnten also auch von einem anderen Instrument dieses Tonumfanges – Flöte, Oboe – gespielt
werden. Zusammen haben wir
daher diese Version erarbeitet,
die, so glaube ich, der Schönheit
und dem Reichtum von Mozarts
musikalischer Erfindung voll gerecht wird.“
Zusammen mit dem Andante KV 315 und den beiden Konzertarien KV 368 und KV 577
schließt diese Mozart-Veröffentlichung nahtlos an Mayers „Lieder ohne Worte“ an. Ergänzt
wird das Mozart-Programm vom
Konzert für Oboe und Orchester
von Ludwig August Lebrun,
einem Zeitgenossen Mozarts
und ebenso vielseitigen wie unterschätzten Oboenvirtuosen.
Auch hier gingen Abbado und
Mayer neue Wege. Der Dirigent
erinnert sich: „Das Konzert für
Oboe und Orchester wird in der
heutigen Aufführungspraxis meistens an die romantische Spielweise angenähert. Wir haben
uns aber bemüht, dem Werk
Stil und Klangbild seiner Entstehungszeit zurückzugeben und
so eine klare Verbindung zu Mozart herzustellen.“
Gefragt, ob es nicht irgendwann zu viel würde mit dem Mozart, winkt Mayer ab: „Mozarts
Musik ist jedermann so geläufig,
dass man meint, alles über sie
zu wissen. Tatsächlich besitzt
diese Musik zwar vordergründig
eine wundersame, eingängige
Schlichtheit, die jedem – ob nun
musikalisch versiert oder nicht –
einen leichten Zugang bietet. In
Wirklichkeit befindet sich hinter
der Schlichtheit der Linien eine
schier unendliche Tiefgründigkeit. Zusammengefasst …“ – „…
Mozarts Œuvre ist noch lange
nicht ausgeschöpft,“ grinst Abbado. Mayer fügt hinzu: „Wenn
man sich den einzelnen Stücken
ganz behutsam nähert, sie in ihrer Essenz wahrnimmt, erscheinen immer neue Facetten seiner
Musik, die plötzlich in eine neue
Richtung weisen. In etwa so wie
beim Fährtenlesen.“ Für Mayer
und Abbado war die Aufnahme
eine Reise, auf der sie neue Aspekte zu Mozart entdecken
wollten. Manchmal, sagt Mayer,
„blieb uns nichts anderes übrig,
als uns von der Neugier leiten zu
lassen“. Und Abbado ergänzt:
„… und Neuland betritt nur derjenige, der auf der Suche ist.“
Marc Wirbeleit
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: mayer
Foto: Mark Sellinger/DG
Mozart gemeistert:
www.haraldhoffmann.com
AL BRECHT MAY ER
KlassikAkzente 27
Magazin
Schubert Symphonie Nr. 8
Johannes Brahms Symphonie Nr. 4
Richard Wagner Tristan und Isolde
Deutsche Grammophon
CD 477 532-4
Wiener Philharmoniker • Staatskapelle Dresden
Dirigent: Carlos Kleiber
Gourmet statt Gourmand
Als letzter Jahrhundertdirigent hinterlässt
der mit 74 Jahren verstorbene Carlos Kleiber ein diskographisches Weltkulturerbe.
Manchmal mussten bei ihm
eben die allerhöchsten diplomatischen Kräfte gebündelt werden, um ihn aus seinem bayerischen Domizil ans Dirigentenpult zu locken. So gab Carlos
Kleiber 1989 endlich sein lang
ersehntes Debüt bei den Berliner Philharmonikern – nach
langen
Überredungskünsten
des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
Kleibers erster Auftritt bei den
Hauptstadt-Musikanten wurde
natürlich ein Triumphzug. Und
sofort wurde der damals 59Jährige als Nachfolger Herbert
von Karajans ebenso gehandelt,
wie er später wieder auf dem
Kandidatenkarussell auftauchte,
nachdem Claudio Abbado seinen Abschied von Berlin ange-
kündigt hatte. Doch jedes Mal
blieb Kleiber seinem Ruf als legendäres Phantom des Konzertbetriebs treu: So großzügig
Konzertmanager dem öffentlichkeitsscheuen Kleiber ihre Avancen machten, so schnell reagierte er mit einer Kontaktsperre
und verschwand auf unbestimmte Zeit von der Bildfläche.
Schließlich konnte er sich es
längst leisten, „nur zu dirigieren,
wenn ich hungrig bin“, so Kleiber
zu Karajan. Aber wenn ihn einmal der Hunger packte, dann
gab es kein Halten mehr. Auf jedes künstlerische Lebenszeichen des 1930 in Berlin geborenen Kleiber wurde dann mit einer fast selbstverständlichen Einstimmigkeit reagiert, haben sich
die Live-Erlebnisse mit ihm ins
musikalische Langzeitgedächtnis eingebrannt. Während jede
der Aufnahmen, die er seit 1973
für die Deutsche Grammophon
machte, sofort zur Referenzeinspielung gekürt wurde. Aus Anlass des Todes von Carlos Kleiber am 13. Juli bündelt ein „Memorial“-Album daher noch einmal drei seiner symphonischen
Sternstunden: Neben dem „Tristan“-Vorspiel gibt es die fulminant ausbalancierte 4. Symphonie von Brahms sowie Schuberts „Unvollendete“, die Kleiber
strahlend schön und abgrundtief melancholisch formte. Unter
seinen Opernaufnahmen haben
zudem zwei ganz besonders
Maßstäbe gesetzt. Kleibers
Dresdner „Tristan und Isolde“
bietet auch dank einer Luxus-
Sängerbesetzung (René Kollo,
Margaret Price) ein Wunder
an kompromisslos modernster
Klangfarbenspannung bei gleichzeitig lyrischer Sogkraft. Und die
jetzt auf SACD veröffentlichte
„La Traviata“ dokumentiert den
sensiblen Perfektionisten Kleiber,
dem die Sänger-Prominenz auf
Schritt und Tritt folgte. Wie Placido Domingo, der den Alfredo
sang: „Trotz der exaktesten
Vorbereitung erlangte die Musik
bei ihm eine ungemeine Spontaneität, eine Natürlichkeit, so
dass eine Aufführung nie der
anderen glich.“
Guido Fischer
www.deutschegrammophon.com/
kleiber-tribute
www.klassikakzente.de.
KlassikLink: kleiber
Richard Wagner
Tristan und Isolde (Gesamtaufnahme)
Deutsche Grammophon
CD 413 315-2
Giuseppe Verdi
La Traviata (Gesamtaufnahme)
Deutsche Grammophon
CD 415 132-2 2
SACD 477 077-2
Price • Kollo • Fassbaender
Fischer-Dieskau • Moll • Götz u.a.
Rundfunkchor Leipzig • Staatskapelle Dresden
Dirigent: Carlos Kleiber
Cotrubas • Domingo • Milnes • Malagú
Jungwirth • Gullino • Bayerischer
Staatsopernchor • Bayerisches Staatsorchester
Dirigent: Carlos Kleiber
28 KlassikAkzente
Foto: Siegfried Lauterwasser/DG
C ARL O S K L E I BE R
KlassikAkzente 29
neue CDs
Rekonstrukteur:
PA UL M c C RE E SH
O ecclesia triumphans!
Schon mit der Aufnahme „Venetian Vespers“ konnte Paul
McCreesh den musikalischen Geist rekonstruieren, der zur
Zeit Monteverdis den venezianischen San-Marco-Dom erfüllte. Jetzt ist McCreesh mitsamt Gabrieli Consort and
Players über die Alpen gezogen, um dem Einfluss der Italiener auf die deutsch-österreichische Kirchenmusik nachzuhören. Station gemacht wurde dafür in München, Wien
und vor allem in Salzburg, da hier mit Heinrich I.F. Biber einer der Pioniere der Sakral- und Instrumentalmusik wirkte.
Aus Anlass seines 300. Todestages hat McCreesh Bibers
farbenprächtiges Requiem zu aufregend neuem Leben erweckt. Zudem gibt es einen von McCreesh eingerichteten
Klangdialog zwischen Bibers Messe in B-Dur sowie Motetten und Instrumentalstücken von Bibers Zeitgenossen
und Amtskollegen Johann Kaspar Kerll, Abraham Megerle
und natürlich Johann Heinrich Schmelzer. Schließlich bildete Schmelzer mit Biber jenes strahlende Zweigestirn,
das mit seinen Sonaten das barocke Violinspiel diesseits
der Alpen revolutionieren sollte. • GF
Heinrich I.F. Biber
Requiem in f-Moll
Messe in B-Dur
Decca
SACD 474 714-2
Veröffentlichung: 11.10.2004
30 KlassikAkzente
Gabrieli Consort
& Players
Dirigent:
Paul McCreesh
Nach der gerade veröffentlichten „Winterreise“ Schuberts, die
Matthias Goerne erstmals mit Alfred Brendel zusammenbrachte,
kehrt er jetzt zu alten Bekannten zurück. Zu seinem langjährigen
Klavierpartner Eric Schneider. Zu Robert Schumann, von dem
der deutsche Meister-Bariton bereits den „Liederkreis“-Zyklus
eingespielt hat. Und auch an seine aufregende Gustav-MahlerErkundungen erinnert Goerne von Ferne mit diesem reinen
Schumann-Recital. Denn die Auswahl spiegelt Schumanns umfangreiches Liedschaffen entlang all der melancholisch-empfindsamen Lyrik jener Dichter-Fürsten wider, die von Schumanns
erster Heine-Vertonung „Belsatzar“ über Lenau, Reineck bis zu
Goethe und eben Rückert reicht. Und bei all den Gesängen und
Romanzen, die Schumann ganz in den Dienste der romantischen Liebesbeteuerung stellte, steigt Matthias Goerne sogar
auf die Alm. Um mit seiner berühmten Sprachmelodik und dem
Sinn für all die kostbaren Zwischenfarbwerte das stilisierte Jodelmotiv der schönen „Sennin“ einzufangen. • GF
www.klassikakzente.de. KlassikLink: goerne
Kehrt zurück zu Schumann:
Foto: Sasha Gusov/Decca
Foto: Sheila Rock/DG
Liebesbeteuerungen
MAT T H I AS G OERN E
Robert Schumann
Lieder
Decca
CD 475 601-2
Matthias Goerne,
Bariton
Eric Schneider, Klavier
Schimmernde
Impressionen
Wie kleine Juwelen schimmern Gabriel Faurés „Impromptus“ in „Plainte calme“, dem neuen Recital des deutschen
Pianisten Alexander Lonquich. Als autonome Stücke
durchweben sie ein Programm, das drei Generationen
französischer Musik zu einer homogenen Reise verbindet:
von der Spätromantik Faurés über die schillernden Farben
in Ravels „Gaspard de la nuit“ bis hin zu Olivier Messiaens
erster Publikation „Préludes“. „Jede Begegnung mit einem Kunstwerk ist auch das Ausloten des eigenen existenziellen Standpunktes“, das ist Lonquichs Maxime, und
womöglich der Grund, weshalb sein Recital so bruchlos
durch zentrale Wegmarken französischer Klaviermusik
wandert. Weitab von oberflächlicher Virtuosität forscht der
1960 in Trier geborene Wahlitaliener dem Grundsätzlichen
in der Musik nach. Zugleich zeigt seine erste Soloaufnahme für ECM New Series, wie der Impressionismus entstand: In den „Impromptus“ Faurés keimt die quellklare
Leichtigkeit Debussys, Ravel komponiert deutlich freier,
Messiaen löst sich schließlich ganz aus der Tradition: Die
Vorboten seines an Farblehren und Naturlauten orientierten Spätstils finden sich schon in den „Huit Préludes“ des
20-Jährigen. • HR
Keine vier Wochen nach Erscheinen von Thomas Zehetmairs
letzter CD wurde sie schon geadelt: Der Preis der deutschen
Schallplattenkritik hatte die Aufnahme von Heinz Holligers Violinkonzert in die begehrte Vierteljahresliste aufgenommen. Ein Erfolg, der auch Zehetmairs Interpretation der dritten Solo-Sonate
Eugène Ysaÿes zu verdanken ist. Nun erscheint der gesamte Zyklus der sechs Sonaten op. 27 – mächtige Prüfsteine des wahren Violinvirtuosen, von wenigen spielbar und deshalb nur selten
zu hören. Zehetmair stellt sich immer wieder neuen künstlerischen Erfahrungen und Horizonten: Bereits im Alter von 14 Jahren debütierte er im Wiener Musikverein, nahm noch im selben
Jahr seine erste Schallplatte auf. 1961 in Salzburg in eine musikalische Familie geboren, absolvierte er Meisterklassen etwa bei
Nathan Milstein. Zehetmair ist einer der wenigen Geiger, der
höchste Ausdruckskraft und Leidenschaft mit analytischer Klarheit und Präzision zu vereinen versteht. Neuester Beweis: seine
gleichzeitig strenge wie feurige Sicht auf Ysaÿes Sonaten – einem
Gipfelgrat der Violinliteratur. • HR
Foto: Priska Ketterer
Foto: Vico Chamla, Mailand
Lotet aus:
A LEXA NDER LONQ U I C H
Geadelter Gipfel
Geadelt:
T H O MAS Z E H E T MA IR
Fauré
Messiaen • Ravel
Plainte calme
ECM New Series
CD 472 400-2
Alexander Lonquich,
Klavier
Eugène Ysaÿe
Six Sonates op. 27
ECM New Series
CD 472 687-2
Thomas Zehetmair,
Violine
KlassikAkzente 31
neue CDs
Heinrich Spoerl
Die Feuerzangenbowle
Deutsche Grammophon
Literatur
2 CDs 982 140-0
Heinz Rühmann
Karin Himboldt
Erich Ponto
Paul Henckels u.a
In die Herzen
genuschelt
Das Zwinkern in den Augen. Der nachdenkliche, fast entschuldigende Humor. Die ganze stille Art, die doch umso
mehr Ausdruck hatte: Heinz Rühmann war eben darum
außergewöhnlich, weil er nie etwas Besonderes sein
wollte. Vor allem seine Stimme ist es, die direkt ans Herz
geht: Ein Satz, ein Wort, ein „Pfeiffer mit drei ‚f‘“ wecken
wohlige Erinnerungen an den 1994 verstorbenen einfachen
Mann aus dem Ruhrpott. Aus Anlass des zehnjährigen
Todestages verwöhnt die Deutsche Grammophon Literatur
den Hörsinn mit seltenen Tondokumenten Rühmanns: Vier
Hörspiele mit über sechs Stunden Spieldauer erscheinen
erstmals auf CD – „Du kannst mir viel erzählen“, „Ein
Engel namens Schmitt“, „Abdallah und sein Esel“ und
„Warten auf Godot“ sind in einer 6-CD-Box oder auch
einzeln erhältlich. Der besondere Leckerbissen aber ist
die „Feuerzangenbowle“. In behutsamer Bearbeitung
wurde aus der Tonspur des Defa-Filmes ein einzigartiges
Hörspiel. Der falsche Pennäler Pfeiffer, längst in unserem
kollektiven Gedächtnis zu Hause, ist auch 60 Jahre nach
seiner Verfilmung lebendig wie eh und je. • MW
Heinz Rühmann
Gesammelte Hörspiele
Deutsche Grammophon
Literatur
6-CD-Box 981 952-5
Heinz Rühmann
Helen Vita
Alexander Ponto
Walter Giller
Grete Weiser u.a.
Samuel Becketts
Warten auf Godot
Deutsche Grammophon
Literatur
2 CDs 982 139-6
Heinz Rühmann
Friedrich Domin
Ernst Schröder
Rudolf Vogel
Heinz Rühmann
Du kannst mir
viel erzählen
Deutsche Grammophon
Literatur
CD 982 139-9
Heinz Rühmann
Walter Giller
Grete Weiser u.a.
Heinz Rühmann
Ein Engel namens
Schmitt
Deutsche Grammophon
Literatur
CD 982 139-7
Heinz Rühmann u.a.
Heinz Rühmann
Abdallah und sein Esel
Deutsche Grammophon
Literatur
2 CDs 982 140-2
Heinz Rühmann
Helen Vita
Alexander Ponto
Kurt Marquardt u.a.
Jetzt
KlassikAkzente
einfach
per SMS bestellen!
Es genügt eine SMS mit dem
Keyword „KA“, gefolgt von einem
Leerzeichen und Ihrer postalischen Anschrift, an 72447
und schon sind Sie in
unserem Verteiler.
Ja, bitte schicken Sie mir die KlassikAkzente kostenlos!
Name _____________________________________________________
PLZ/Ort __________________________________________________
UNIVERSAL
Classics & Jazz
Redaktion
KlassikAkzente
Stralauer Allee 1
___________________________________________________________
10245 Berlin
Straße, Nr. ________________________________________________
Mein Lieblingskünstler und -Komponist
Nicht jeder hat einen Klassikhändler gleich um die Ecke. Nicht jeder kann sich viermal
im Jahr einfach so losreißen, um die neuen KlassikAkzente beim Händler abzuholen.
Und nicht selten sind sie dann schon vergriffen. Darum gibt es die KlassikAkzente
auch im Abonnement. So verpassen Sie nie wieder ein Heft und sind immer umfassend als Erster über alles Neue aus der Klassik informiert. Das Abo ist gratis. Dieses
Angebot gilt nur in Deutschland.
Coupon ausfüllen und per Post an UNIVERSAL Classics & Jazz, Redaktion KlassikAkzente,
Stralauer Allee 1, 10245 Berlin schicken, oder per Fax 030/520 07 22 44 . Noch einfacher
bestellen Sie Ihr Gratisabo und Ihren E-Mail-Newsletter unter www.klassikakzente.de.
neue CDs
Literatur
Der Theater-Fürst
Am 16. Februar 1951 las er ihnen auf einer Pressekonferenz gehörig die Leviten, den Stadtverwaltern von Düsseldorf. In einem
zweistündigen Monolog, in dem er in mehrere Rollen schlüpfte.
Da brauste der Künstler Gustaf Gründgens auf, der Schauspieler,
der Regisseur und die Diva. Nachdem der Generalintendant
Gründgens seine Abrechnung offiziell mit den Worten eingeleitet
hatte: „Ich muss leider ein bisschen unfein werden.“ Anlass für
diese Selbstinszenierung war die Luft abschnürende Bürokratie,
die Gründgens als Chef des Schauspielhauses erdulden musste
– bis zum Verbot, sein Auto vor dem Bühneneingang zu parken!
Nun platzte Gründgens also der Kragen, listete er mit buchhalterischer Akribie seine Verdienste für die Heimatstadt auf, die er zur
Metropole des deutschen Nachkriegstheaters gemacht hatte.
Gustaf Gründgens-Box – Eine Auswahl
Jede CD ist auch einzeln erhältlich.
Gustaf Gründgens
Das komplette
Schallarchiv
Theaterstücke
Hörspiele • Monologe
Deutsche Grammophon
17-CD-Box 981 953-3
Gesprochen von
Gustaf Gründgens u.a.
Johann Wolfgang
von Goethe
Faust I
Deutsche Grammophon
2 CDs 982 037-4
Gesprochen von
Gustaf Gründgens u.a.
Johann Wolfgang
von Goethe
Faust II
Deutsche Grammophon
2 CDs 982 037-5
Gesprochen von
Gustaf Gründgens u.a.
Musste leider unfein werden:
G U STAF G RÜ N D G E N S
Foto: xxxxxxxxx
Gustaf Gründgens war legendärer Mephisto,
verführerischer Chansonnier
und streitbarer Theatermanager.
Eine Hör-Box mit 17 CDs setzt ihm ein Denkmal.
Natürlich wurde dieser 16. Februar 1951 genauso zum Triumphzug für ein Theatergenie, das in seinen zahllosen Rollen auf der
Bühne oder im Hörspielstudio ganze Generationen in seinen
Bann zog. Und glücklicherweise lief damals in Düsseldorf ein Aufnahmegerät mit, so dass dieses Zeitdokument jetzt erstmals in
voller Länge zu erleben ist. Als eine der vielen Raritäten, die das
opulente Hörbuch „Gustaf Gründgens – Theaterstücke, Hörspiele, Monologe“ zu einer wahren Schatztruhe machen. Auf 17 CDs
ist die Edition angelegt, bei der selbstverständlich Gründgens als
Mephisto in der epochalen Gesamteinspielung von Goethes
„Faust“ nicht fehlen darf. Schwerpunkt dieses bislang umfangreichsten Gründgens-Porträts sind aber jene Rundfunkmitschnitte, die bislang entweder stark gekürzt oder noch nie veröffentlicht
worden sind. So liegt das heitere Trauerspiel „Hans Sonnenstößers Höllenfahrt“ in der kompletten Fassung vor, die Gründgens
1937 für den Berliner Reichsfunk machte – inklusive seiner Chansons „Das große Glück“ und „Ich steig heraus aus meinem
Traum“. Zudem konnten neben der unveröffentlichten Aufnahme
von Gründgens als „Torquato Tasso“ (1950) auch all die vollständigen Bänder von T.S. Eliots „Die Cocktail Party“ und seines letzten Theatermitschnitts von Hermann Bahrs „Das Konzert“ (1963)
wiederentdeckt werden – bei dem Gründgens mit seiner ehemaligen Frau Marianne Hoppe für einen Abend lang noch einmal
den Bund fürs Leben eingegangen war. Denn auf den Theaterbrettern zählten für Gustaf Gründgens schließlich keine Gefühle:
„Empfinden kannst du im Bett, aber nicht auf der Bühne.“ • RL
KlassikAkzente 33
neue CDs Literatur
50 Aufnahmen aus 50 Jahren:
E L O Q U E N C E -BOX
Literatur
als Ohrenschmaus
Vor genau 50 Jahren veröffentlichte
die Deutsche Grammophon ihr erstes Hörbuch.
Und die wortgewaltige „Eloquence“-Box
feiert dieses Jubiläum mit einer Zeitreise.
„Die Schallplatte im Dienst des Wortes – so nahe der Gedanke liegt, sie nach einem halben Jahrhundert fast ausschließlicher Verwendung für die Musik zu gewinnen, eines
so nachdrücklichen Entschlusses bedurfte es, um das Monopol der Töne und der singenden Stimme zugunsten der
‚nur‘ sprechenden zu brechen. Dahinter steht die Überzeugung, dass es in dieser ebenso wortscheuen wie wortverschwenderischen Zeit doch noch Menschen gibt, die es
verlangt, dem Wort lesend zu begegnen, und die darum bereit sind, ihm wie ihr Auge auch ihr Ohr zu öffnen.“ 1954
schrieb Karl Heinz Ruppel dieses kleine Manifest. Als ein
fast zeitlos wirkendes Geleitwort zu einem Experiment, das
Schallplattengeschichte schreiben sollte. Denn als die
Deutsche Grammophon ihre erste Sprechplattenkassette
mit Goethes „Faust I“ in der Inszenierung von Gustaf
Gründgens auf den Markt brachte, entwickelte diese sich
umgehend zum Verkaufsschlager: Bereits ein Jahrzehnt
später hatten über 50.000 Exemplare der Box mit ihrem
markanten, holzschnittartigen Faust-Konterfei ihr Publikum gefunden. Obwohl dieser „Faust“ doch ganz ohne jene akustischen Illusionsmittel auskam, an die der Rundfunkhörer bis dahin noch bei solchen Literaturkonserven
gewöhnt war. Jetzt war es Theater pur, wirkte das Wort allein aus seiner Intensität heraus. Die vier glorreichen Büh-
34 KlassikAkzente
neninterpreten um Paul Hartmann in der Titelrolle setzten
so mit ihrer Hörfassung nicht nur künstlerische Maßstäbe.
Sie gaben gleichzeitig den Startschuss für die HörbuchReihe „Deutsche Grammophon Literatur“, die seitdem
zahlreiche Nachahmer gefunden hat. Doch für das unerreichte Original sprechen allein über 2.000 Produktionen,
die seit 1954 entstanden sind und in denen das gesprochene Wort in seiner ganzen Vielfalt und Begeisterungsfähigkeit als Sprachkunstwerk festgehalten werden konnte.
Lyrik, Prosa, Drama, der große Shakespeare-Monolog und
Stanislav Lems Science-Fiction-Welten – die literarische
Bandbreite, die von berühmten Schauspielern und Schriftstellern abgesteckt wurde, ist ein lebendiges Spiegelbild
der Sprachkultur. Eines, das jährlich um 50 Neuproduktionen anwächst. Ein halbes Jahrhundert „Deutsche Grammophon Literatur“ wird daher jetzt entsprechend gefeiert.
Mit der 25 CD starken „Eloquence“-Box, die mit ihrer Spieldauer von über 30 Stunden noch einmal die vergangenen
50 Jahre Revue passieren lässt. In drei groß angelegten Kapiteln begegnet man guten, alten Bekannten, die es mit ihren Lesungen geschafft haben, Gedankenräume über ihre
Kraft des Wortklanges zu schaffen. In den „Autorenlesungen“ locken Max Frisch, Siegfried Lenz und Peter Handke
in ihre Werke, ist Thomas Manns Aufnahme seiner Erzäh-
lungen „Das Wunderkind“ und „Eisenbahnunglück“ nicht
nur das älteste Dokument. Mann beherrschte die Sprechkunst ein Jahr vor seinem Tod derart, dass man selbst beim
eigenen Lesen des gedruckten Wortes nicht annähernd in
jene Verzauberung durch den Geist geraten kann, der sich
hier Wort für Wort mitteilt. Solche Idealfälle sind natürlich
in den „Schauspielerporträts“ zuhauf zu finden. Will Quadflieg, Maria Wimmer, Paul Wessely, Ernst Deutsch oder
Charles Regnier – wie sie alle auf der Schauspielbühne den
Text nicht als Vorwand oder Anlass zur eitlen Selbstdarstellung verbogen, so drückte sich ihre Intelligenz auch dann
unüberhörbar in der Souveränität der Behandlung der
Sprache aus, als sie solistisch vor die Aufnahmemikrophone traten. Und Werke von Schiller bis Schnitzler, von Büchner bis Kipphardt vortrugen. Bei diesem Who’s who der
deutschen Zunge darf aber selbstverständlich ein Name
nicht fehlen, der in dem Kapitel „Dichter und ihre Werke“
Meisterstücke deutscher Prosa von Matthias Claudius,
Jean Paul und Heinrich von Kleist liest: Ernst Ginsberg. Ihm
ist es immerhin zu verdanken, dass aus der „Deutschen
Grammophon Literatur“-Reihe das geworden ist, was sie
heute ist. Als erster Leiter des 1956 gegründeten „Literarischen Archivs“ der Deutschen Grammophon betreute
Ginsberg zahlreiche Anthologien deutscher Dichtung, die
heute zu den Klassikern der Hörbuchkunst gehören. Ihm
und seinem Nachfolger Palli Meller Marcovicz, auf dessen
Konto bedeutende Theaterproduktionen geht, ist es zu verdanken, dass das gesprochene Wort mehr zählt denn je
– zumindest in dieser Klangform. • GF
Eloquence-Box – Eine Auswahl
Jede CD ist auch einzeln erhältlich.
50 Aufnahmen
aus 50 Jahren
Das gesprochene Wort
Deutsche Grammophon
Literatur
25-CD-Box 981 969-7
Gelesen von Sprechern
und Autoren der DGL
Wilhelm Busch
Du siehst die Weste,
nicht das Herz
Gedichte
Deutsche Grammophon
Literatur
CD 981 971-1
Gesprochen von
Günther Lüders und
Erich Ponto
Siegfried Lenz
Deutschstunde •
So zärtlich
war Suleyken
Deutsche Grammophon
Literatur
CD 981 588-0
Gelesen von
Siegfried Lenz
KlassikAkzente 35
W. A. Mozart Andante B-Dur • Oboenkonzert C-Dur u.a.
Ludwig August Lebrun Oboenkonzert Nr. 1 d-Moll
Deutsche Grammophon CD 476 235-2
Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von August bis Oktober 2004
Einzelveröffentlichungen
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzerte Nr. 2 & 3
Deutsche Grammophon CD 477 502-6
Martha Argerich, Klavier • Mahler Chamber Orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
Veröffentlichung: 25.10.2004
Mahler Symphonie Nr. 2 „Auferstehung“ • Debussy La Mer
Deutsche Grammophon CD 477 508-2
Albrecht Mayer, Oboe • Mahler Chamber Orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
Heinrich I.F. Biber
Requiem in f-Moll • Messe in B-Dur
Deutsche Grehon SACD 474 714-2
Gabrieli Consort & Players
Dirigent: Paul McCreesh
Veröffentlichung: 11.10.2004
Giovanni Gabrieli
Music for San Rocco
Deutsche Grammophon 2 SACDs 477 086-2
Gabrieli Consort & Players
Dirigent: Paul McCreesh
E. Gvazava, Sopran • A. Larsson, Contralto
Orfeón Donostiarra • Lucerne Festival Orchestra
Dirigent: Claudio Abbado
Sempre Libera
Deutsche Grammophon CD 474 800-2 SACD 474 881-2
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 9
Decca 2 CDs 475 631-0 SACD 475 619-1
Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a.
Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber
Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado
Royal Concertgebouw Orchestra
Dirigent: Riccardo Chailly
Andrés Segovia The Great Master
Werke von Castelnuovo-Tedesco • Downland • Esplá
Handel • Lauro • Villa-Lobos • de Visée • S.L. Weiss u.a.
Deutsche Grammophon 2 CDs 474 961-2
Veröffentlichung: 07.09.2004
Elvis Costello Il Sogno
Deutsche Grammophon CD 471 577-2
Andrés Segovia, Gitarre
Elvis Costello, Musik und Komposition
London Symphony Orchestra
Dirigent: Michael Tilson Thomas
Gioacchino Rossini Le Comte Ory
Deutsche Grammophon CD 477 502-0
Juan Diego Flórez, Tenor • Bonfadelli • Miles • Todorovich
Orchestra del Teatro Comunale di Bologna
Dirigent: Jesús López-Cobos
Veröffentlichung: 20.09.2004
Verdi • Gluck • Rossini • Donizetti • Puccini • Cimerosa
Great Tenor Arias
Decca CD 475 550-2 SACD 475 618-2
Juan Diego Flórez, Tenor • Orchestra Sinfonica di Milano
Giuseppe Verdi • Dirigent: Carlo Rizzi
James Galway
Wings of Song
Deutsche Grammophon CD 477 508-5
James Galway, Flöte • London Symphony Orchestra
Dirigent: Klauspeter Seibel
Robert Schumann
Lieder
Decca CD 475 601-2
Matthias Goerne, Bariton • Eric Schneider, Klavier
Edward Elgar Violinkonzert op. 61
Ralph Vaughan Williams The Lark Ascending
Deutsche Grammophon CD 474 504-2 SACD 474 873-2
Hilary Hahn, Violine • London Symphony Orchestra
Dirigent: Sir Colin Davis
Schubert Symphonie Nr. 8 • Johannes Brahms Symphonie
Nr. 4 • Richard Wagner • Tristan und Isolde
Deutsche Grammophon CD 477 532-4
Wiener Philharmoniker • Staatskapelle Dresden
Dirigent: Carlos Kleiber
Giuseppe Verdi La Traviata (Gesamtaufnahme)
Deutsche Grammophon CD 415 132-2 2 SACD 477 077-2
Cotrubas • Domingo • Milnes • Malagú • Jungwirth
Bayerischer Staatsopernchor • Bayerisches Staatsorchester
Dirigent: Carlos Kleiber
Richard Wagner Tristan und Isolde (Gesamtaufnahme)
Deutsche Grammophon CD 413 315-2
Price • Kollo • Fassbaender • Fischer-Dieskau • Moll u.a.
Rundfunkchor Leipzig • Staatskapelle Dresden
Dirigent: Carlos Kleiber
36 KlassikAkzente
Musik ... Sprache der Welt
Beethoven • Berlioz • Brahms • Bruckner • Mozart u.a.
Musik … Sprache der Welt
Ausgewählte Orchesteraufnahmen 1 von 1953–1956
Deutsche Grammophon 10-CD-Box 474 980-2
Dirigenten: Fricsay • Jochum • Sanderling • Böhm •
Markevitch • Furtwängler u.a.
Veröffentlichung: 14.09.2004
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Deutsche Grammophon CD 474 984-2
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Karl Böhm
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Deutsche Grammophon CD 474 989-2
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Karl Böhm
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 44 c-Moll „Trauersinfonie“ • Nr. 95 c-Moll
Deutsche Grammophon CD 474 981-2
RIAS-Symphonie-Orchester Berlin
Dirigent: Ferenc Fricsay
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 4 d-Moll
Deutsche Grammophon CD 474 988-2
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Wilhelm Furtwängler
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll Originalfassung
Deutsche Grammophon CD 474 990-2
Symphonieorchester des
Dirigent: Eugen Jochum
Rundfunk
Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 36 C-Dur KV 425
„Linzer“ • Nr. 33 B-Dur KV 319
Deutsche Grammophon CD 474 982-2
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Dirigent: Eugen Jochum
Franz Schubert Musik zum Schauspiel „Rosamunde“
op. 26 • Ouvertüre „Die Zauberharfe“ • Ständchen
Deutsche Grammophon CD 474 986-2
Diana Eustrati, Alt • Berliner Motettenchor • Berliner
Philharmoniker • Dirigent: Fritz Lehmann
Hector Berlioz
Symphonie fantastique op. 14
Deutsche Grammophon CD 474 987-2
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Igor Markevitch
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 3 D-Dur • Nr. 4 c-Moll „Tragische Sinfonie“
Deutsche Grammophon CD 474 985-2
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Igor Markevitch
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 • Klavierkonzert Nr. 3
Deutsche Grammophon CD 474 983-2
Svjatoslav Richter, Pianist • Leningrad Philharmonic Orchestra • Wiener Philharmoniker • Dirigent: Kurt Sanderling
Grenzgänger
Werke von Bizet • Donizetti • Massenet u.a.
Opern- und Lied-Recitals
Deutsche Grammophon 7 CDs 477 022-2
Alarie • Simoneau • Radio Symphonie Orchester Berlin
Dirigenten: Paul Strauss • Lee Schaenen u.a.
Werke von Bach • Gluck • Schubert • Mozart u.a
Wilhelm Furtwängler Die Jubiläumsedition
Furtwängler – Interviews
Deutsche Grammophon 6 CDs 477 006-2
Berliner Philharmoniker • Dirigent: Wilhelm Furtwängler
Johan Sebastian Bach Die gesamten Bach-Aufnahmen
der Archiv Produktion aus den 50er Jahren • Goldbergvariationen • Konzerte für Klavier und Orchester • Duette u.a.
Deutsche Grammophon 8 CDs 477 013-2
Hayley Westenra
Pure
Decca CD 473 300-2
Hayley Westenra, Sängerin
Original Masters
Veröffentlichung: 20.09.2004
Decca Heritage
Johannes Brahms
Streichquartette
Nr. 2 a-Moll op. 51 • Nr. 3 B-Dur op. 67
Decca CD 475 615-5
Ralph Kirkpatrick, Cembalo
Mozart • Beethoven • Schubert • Weber
Decca Recordings 1949–1955
Decca 6 CDs 475 608-0
Güden • Wagner • Dermota u.a. • Wiener Philharmoniker
Royal Concertgebouw Orkest • Dirigent: Erich Kleiber
Richard Strauss Salome
Decca 2 CDs 475 608-7
Végh Quartett
Benjamin Britten Saint Nicolas op. 42
Decca CD 475 615-6
Peter Pears • David Hemmings • Ralph Downes
Girls’ Choir of Sir John Leman School u.a.
Dirigent: Benjamin Britten
Frédéric Chopin Chopin Recital
Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58 • Nr. 1 As-Dur op. 29
Nr. 4 Cis-Dur op. 66 • „Fantasie-Impromptu“ u.a.
Decca CD 475 615-7
Goltz • Patzak • Kenney • Braun • Dermota
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Clemens Krauss
Mozart • Haydn • Beethoven • Sibelius u.a
Konzerte und Symphonien (die gesamten Aufnahmen der DG)
Deutsche Grammophon 5 CDs 477 089-2
Schneiderhan • Casadesus • Berliner Philharmoniker u.a.
Dirigent: Hans Rosbaud
Beethoven • Mendelssohn • Schubert • Schumann
Brahms • Tschaikowsky Decca Recordings 1949–1956
Decca 5 CDs 475 607-4
Nikita Magaloff, Klavier
Léo Delibes Lakmé QS
Decca CD 475 615-8
Mado Robin • Agnes Disney • Libero de
Luca • Jean Borthayre • Orchestre et Chœur de L’Opéra
comique, Paris • Dirigent: Georges Sébastian
George Gershwin • Rhapsody In Blue
Klavierkonzert F-Dur
Decca CD 475 615-9
Backhaus • Ferras • Wiener Philharmoniker
Dirigent: Claus Schuricht
Vivaldi • Rameau • Haydn • Beethoven u.a.
Trio di Trieste
Streich- und Klaviertrios (die gesamten Aufnahmen der DG)
Deutsche Grammophon 5 CDs 477 030-2
Trio di Trieste
Julius Katchen, Klavier
Mantovani and his orchestra
Literatur – Eine Auswahl
Joseph Haydn Symphonien
Nr. 88 G-Dur • Nr. 101 D-Dur „Die Uhr“
Decca CD 475 616-0
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Karl Münchinger
50 Aufnahmen aus 50 Jahren Das gesprochene Wort
Deutsche Grammophon Literatur 25-CD-Box 981 969-7
(Jede CD ist auch einzeln erhältlich).
Gelesen von Sprechern und Autoren der DGL
ECM New Series
Text und Musik aus dem Film von Harald Bergmann
Scardanelli
ECM New Series CD 476 124-7
Walter Schmidinger, Scardanelli-Gedichte • Peter Schneider, Scardanelli-Klavier • Noël Lee, Klavier • Christan Ivaldi,
Klavier • Konzeption/Montage: Harald Bergmann
George Ivanovitch Gurdjieff
Chants, Hymns And Dances
ECM New Series CD 981 961-3
Johann Wolfgang von Goethe Faust I
Deutsche Grammophon Literatur 2 CDs 982 037-4
Gesprochen von Gustaf Gründgens u.a.
Gustaf Gründgens Das komplette Schallarchiv
Theaterstücke • Hörspiele • Monologe
Deutsche Grammophon Literatur 17-CD-Box 981 953-3
(Jede CD ist auch einzeln erhältlich).
Gesprochen von Gustaf Gründgens u.a.
Anja Lechner, Violoncello • Vassilis Tsabropoulos, Klavier
Siegfried Lenz
Deutschstunde • So zärtlich war Suleyken
Deutsche Grammophon Literatur CD 981 588-0
Eugène Ysaÿe
Six Sonates op. 27
ECM New Series CD 472 687-2
Gelesen von Siegfried Lenz
Heinz Rühmann
Gesammelte Hörspiele
Deutsche Grammophon Literatur 6-CD-Box 981 952-5
Thomas Zehetmair, Violine
DVD
Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt
Lang Lang – Live At Carnegie Hall
Deutsche Grammophon DVD 073 098-9
Lang Lang, Klavier
Veröffentlichung: 20.09.2004
Heinz Rühmann • Helen Vita • Alexander Ponto
Walter Giller • Grete Weiser u.a.
KlassikAkzente 37
Service
Liebe KlassikAkzente-LeserInnen,
da wir uns über Ihre zunehmende Zahl an Bestellungen von
den auf der Rückseite unseres persönlichen Anschreibens
abgebildeten Produkten sehr freuen, bieten wir Ihnen diesmal den speziellen Service einer Sonderbeilage mit aktuellen Produkten aus unserem klassikakzente.de-Shop.
Bitte nutzen Sie auch unsere Hotline 0180 522 34 34.
Foto: KássKara/DG
Mutter, Anne-Sophie
Thomas Quasthoff
LIVE-TERMINE
Bartoli, Cecilia
15.09. Luzern (CH), Kultur- und
Kongresszentrum
17.09. Ludwigsburg, Theater im
Forum
01.12. Hamburg, Musikhalle
03.12. Frankfurt, Alte Oper
06.12. München, Prinzregenten
Theater
10.12. Wien (A), Konzerthaus
16.12. Genf (CH), Grand Théâtre
20.12. Basel (CH)
Boulez, Pierre
14./16.09. Luzern (CH), Kultur- und
Kongresszentrum
24.10. Frankfurt
Brendel, Alfred
06.10. Zürich (CH), Tonhalle
26./28.11. Luzern (CH),
Lucerne Pianofestival
Calleja, Joseph
14./18./21.09.
Wien (A),
Wiener Staatsoper
Concerto Köln
12.09.
19.09.
26.09.
02.10.
04.10.
05.10.
13.11.
Vevey (CH)
Erlangen
Köln, Philharmonie
Essen, Philharmonie
Mülheim/Ruhr
Oberhausen
Berlin
38 KlassikAkzente
Berlin, Deutsche Oper
Hamburg, Musikhalle
Dortmund, Konzerthaus
München, Herkulessaal
Frankfurt, Alte Oper
Gardiner, Sir John Eliot
30.10. Wien (A), Musikverein
18.11. Luzern (CH)
Gergiev, Valery
03./05./07.11.
Wien (A), Musikverein
Reinhard Goebel –
Musica Antiqua Köln
20.09. Güstrow,
Schloss Güstrow
21.09. Köln, Opernhaus,
Steinfoyer
14./15.10. Salzburg (A)
Grimaud, Heléne
30.10.
31.10.
01.11.
02.11.
19.11.
Pires, Maria João
15./17./19./21.09.
Frankfurt, Alte Oper
22.09. Köln, Philharmonie
23.09. Bremen, Die Glocke
Pletnev, Mikhail
(Auswahl, Änderungen vorbehalten)
Flórez, Juan-Diego
16.10.
27.10.
31.10.
01.11.
04.11.
12.09. Luzern (CH), Kultur- und
Kongresszentrum
München
Stuttgart
Frankfurt
Köln
Bamberg
Hagen Quartett
24.10. Wien (A), Konzerthaus
31.10. Zürich (CH)
Hahn, Hilary
22.10. Wien (A), Konzerthaus
Heppner, Ben
30.11. Frankfurt, Alte Oper
27.11. Dortmund, Konzerthaus
06.12. Berlin, Staatsoper
Unter den Linden
08.12. Dresden, Semperoper
Jansen, Janine
27.10. Berlin, Philharmonie
Kožená, Magdalena
13.11. Berlin, Deutsche Oper
Latry, Oliver
22.09. Ottobeuren, Basilika
18.11. Winterthur (CH),
Stadtkirche
Li, Yundi
23.09. Bonn, Beethovenhalle
20.10. Berlin, Kammermusiksaal
(Philharmonie)
05.11. Hannover, Funkhaus
Maisky, Mischa
18.09. Eisenstadt (A)
McCreesh, Paul
17./29./31.10.
Berlin, Komische Oper
07.–09.11. Basel (CH)
12.11. Berlin, Komische Oper
21.11. Bonn, Beethovenhalle
12.12. Zürich (CH), Tonhalle
Minkowski, Marc
29.09. Bremen, Die Glocke
01.10.
08.10.
23.10.
24.10.
29.10.
Ascona (CH)
Lucarno (CH)
Zürich (CH)
St. Gallen (CH)
Essen, Philharmonie
Pollini, Maurizio
13./16.09. Luzern (CH), Kultur- und
Kongresszentrum
Quasthoff, Thomas
09.09.
02.10.
04.10.
07.11.
08.12.
13.12.
15.12.
16.12.
18.12.
19.12.
Berlin, Philharmonie
Frankfurt, Alte Oper
München, Herkulessaal
Berlin, Staatsoper
Unter den Linden
Hannover, Kuppelsaal
Braunschweig, Stadthalle
Köln, Philharmonie
Düsseldorf, Tonhalle
Hamburg, Musikhalle
Berlin, Philharmonie
Thielemann, Christian
29.–31.10.
05.–07.11.
13.11.
27./28.11.
03./04.12.
München, Philharmonie
München, Philharmonie
Berlin, Deutsche Oper
Wien (A), Musikverein
Baden-Baden,
Festspielhaus
Uchida, Mitsuko
10.09.
12.09.
28.09.
08.10.
Feldkirch (A)
Luzern (CH)
Wien (A), Konzerthaus
Baden-Baden,
Festspielhaus
10.10. München
DIE
-KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE
im August
Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt
Lang Lang – Live At Carnegie Hall
Deutsche Grammophon
CD 474 820-2 SACD 474 875-2
Foto: Lillian Birnbaum/DG
VORSCHAU
Lang Lang, Klavier
Anna Netrebko
Opera Arias
Deutsche Grammophon
CD 474 240-2
Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker
Dirigent: Gianandrea Noseda
J. S. Bach
Goldbergvariationen
Sony Classical CD 093101
Martin Stadtfeld, Klavier
Peter I. Tschaikowsky
Klavierkonzert Nr. 1
Deutsche Grammophon
Anne-Sophie Mutter und
Sir André Previn
CD 474 291-2 SACD 474 637-2
Lang Lang, Klavier • Chicago Symphony Orchestra
Dirigent: Daniel Barenboim
Mozart • Bellini • Donizetti • Verdi u.a.
The Woman – The Voice
Deutsche Grammophon DVD 073 230-9
Anna Netrebko, Sopran
Regie: Vincent Paterson
Vivaldi’s Cello
Sony Music CD 90916
Yo-Yo Ma, Cello • Amsterdam Barocque Orchestra
Dirigent: Ton Koopman
TITEL
Anne-Sophie Mutter und Sir André Previn – auf den Spuren
von Erich Wolfgang Korngold und Peter Tschaikowsky.
MAGAZIN
Thomas Quasthoff: die Berliner Barocksolisten und Johann
Sebastian Bach – Solo-Kantaten vom Meister der protestantischen Kirchenmusik.
Renée Fleming: Plädoyer für Händels starke Frauen.
Antonio Vivaldi
The Vivaldi Album
EMI Classics CD 557 647-2
Nigel Kennedy, Violine • Berliner Philharmoniker
Antonio Salieri
The Salieri Album
Decca CD 475 100-2 SACD 470 631-2
Yundi Li: mit Chopins Scherzi ganz in seinem Element.
Grenzgänger: Andeas Vollenweider meldet sich mit „VOX“.
Die nächste Ausgabe erscheint am 24. November 2004.
Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Orchestra of the Age of
Enlightenment • Dirigent: Adam Fischer
Lieder von Brahms • Schumann • Strauss u.a.
Widmung
Romantische Lieder
Deutsche Grammophon CD 474 501-2
IMPRESSUM
KlassikAkzente wird herausgegeben von
UNIVERSAL Classics & Jazz
Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Justus Zeyen, Klavier
Telefon 030/520 07 01
•
•
Stralauer Allee 1
•
10245 Berlin
E-Mail: [email protected]
•
http://www.klassikakzente.de
Österreich: Universal Music GmbH • Edelsinnstr. 4 • A-1122 Wien • Telefon +43/1/811 212 07
Joseph Haydn
Die Schöpfung (Live-Aufnahme Salzburg 1965)
Deutsche Grammophon 2 CDs 474 955-2
Wunderlich, Tenor • Janowitz, Sopran • Prey, Bariton
Borg, Bass • Wiener Philharmoniker u.a.
Dirigent: Herbert von Karajan
Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung:
G9 Werbeagentur GmbH, Hamburg, E-Mail: [email protected] • Ständige Mitarbeiter: Carsten
Diekmann (Online-Redaktion), E-Mail: [email protected] • Dietmar Lienbacher (Österreich),
E-Mail: [email protected] • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Sven Ahnert, Jakob Buhre, Götz
Bühler (GB), Guido Fischer (GF), Christa Hasselhorst, Reinhard Lemelle (RL), Tobias Möller, Harald Reiter (HR),
Thomas Voigt, Oliver Wazola, Marc Wirbeleit (MW) • Litho: fws, Hamburg • Druck: SKN, Norden
Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0
Fax 030/280 18-4 00 • [email protected] • www.runze-casper.de
•
Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und
unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: KlassikAkzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle.
KlassikAkzente 39
Fans in aller Welt sind begeistert.
Auf den Musikreisen an Bord der Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtflotte verschmelzen neue Reiseerlebnisse
mit von Weltstars interpretierten Werken der Klassik und Moderne. Musikerlebnisse, die, über den
schönen Moment hinaus, auch später immer wieder an wundervolle Tage erinnern.
Sollte die Postkarte auf dieser Anzeige fehlen, fordern Sie Informationen über Kreuzfahrten für
Musikliebhaber an bei: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH, Abteilung Marketing Services, Kennwort
HL0405007, Ballindamm 25, 20095 Hamburg, oder per Telefon unter 0800 - 22 55 556 (gebührenfrei).
In Kooperation mit

Documentos relacionados