Erfahrungsbericht Erasmus
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Erfahrungsbericht Erasmus
Erfahrungsbericht Erasmus-Praktikum Von Februar 2011 bis April 2011 habe ich in Salamanca ein Auslandspraktikum in der dortigen städtischen Touristeninformation absolviert, in direktem Anschluss an Anschluss an mein ErasmusStudium. Das Praktikum war für mich in allen Aspekten ein voller Erfolg und im Folgenden möchte ich die Gründe dafür nennen. Die Praktikumsfindung verlief recht unkompliziert: Ich habe die Eigeninitiative ergriffen und einfach eine E-Mail an die Touristeninformation geschrieben, deren E-Mail-Adresse ich auf deren Homepage gefunden habe. Ich habe mich darin nach einer Möglichkeit eines Praktikums erkundigt mit der Angabe einiger Daten zu mir. Einige wenige Tage später kam auch prompt die Antwort, dass ein Praktikum ab zweieinhalb Monaten möglich und dazu ein Abkommen mit der Heimatuniversität (Convenio de prácticas) nötig sei. Diese Anfrage habe ich Anfang Dezember 2010 gemacht. In den Weihnachtsferien habe ich alle Formalitäten geregelt, die man nicht unterschätzen sollte, vor allem kann es leicht dauern, bis die Versicherungspolicen da sind. Mitte/Ende Januar 2011 waren dann die benötigten Unterlagen vollständig und der Zuständige meiner Universität konnte mir das Abkommen ausstellen. Ich habe mir von dem Praktikum erwartet, etwas mehr Klarheit bzgl. meiner beruflichen Zukunft zu erlangen, d.h. zu sehen, ob mir die Arbeit in einem Bereich des Tourismus gefällt und meine Sprachkenntnisse , v.a. mündlich, weiter zu verbessern. Alle meine Erfahrungen wurden weit hinaus übertroffen. Ich konnte nicht nur meine spanischen Sprachkenntnisse nochmal deutlich verbessern, sondern auch die des Englischen und Französischen aufgrund der vielen internationalen Touristen. Außerdem habe ich viele sehr sympathische und aufgeschlossene Leute kennen gelernt. Auf das Praktikum an sich habe ich mich nicht speziell vorbereitet. Da ich bereits einige Semester Spanisch studiere und direkt davor durch mein Erasmus-Studium bereits fünf Monate in Spanien gelebt habe, stellte die Sprache kein Problem dar und ich konnte die Kultur des Landes bereits leben und erleben. Im Praktikum wurden uns Praktikanten fast allen Aufgaben anvertraut, die auch die festen Mitarbeiter täglich erledigten. Das wäre zuerst einmal vor allem, dass ich internationale Touristen beraten und ihnen Informationen gegeben habe über die Stadt Salamanca und deren Provinz in allen Sprachen, in meinem Fall Deutsch, Spanisch, Französisch und Englisch, wobei Spanisch natürlich den größten Teil einnahm. Außerdem habe ich die täglichen Statistiken mitgezählt und archiviert, die Informationsstände und die Ausstellungsliste aktualisiert, Informationsanfragen per E-Mail und Brief bearbeitet, indem je nach Forderung entweder Informationsbroschüren per Post zugesandt oder direkt per E-Mail beantwortet wurden oder Pakete mit Informationsmaterial für Tagungen vorbereitet wurden und haben Kunden angerufen, um sie über die Fertigstellung der Pakete zu informieren oder um sie nach ihrer Adresse zu fragen. Ab der Woche vor der Semana Santa, der Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag, haben wir über die Prozessionen und die Aktivitäten während dieser informiert. Das waren so die Hauptaufgaben während der gesamten Zeit. Dazu kam das Beantworten gezielter Fragen der Touristen nach bestimmten Orten, Straßen, Läden oder Verkehrsmittel und/oder anbindungen. Besonders meine Fremdsprachenkenntnisse kamen mir im Praktikum zugute, als auch die kulturellen Erfahrungen, die ich während meines Erasmus-Studiums in der Zeit direkt vor dem Praktikum sammeln konnte. Die Organisation einer Touristeninformation war mir nur von Touristenseite bekannt gewesen und hier hatte ich die Möglichkeit, vor Ort einmal „hinter die Kulissen“ schauen zu können. Das Praktikum hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich würde es sogar nochmal machen. Es herrschte immer eine entspannte, freundliche Arbeitsatmosphäre und ein kollegiales Miteinander. Die Kolleginnen waren alle sehr aufgeschlossen, zuvorkommend und immer hilfsbereit. Kurz vor Abreise haben wir auch zusammen ein Abschiedsessen gemacht. Wenn jemand auch außerhalb der Praktikumsstätte in Salamanca Leute kennen lernen möchte, dann ist er bei den berühmt-berüchtigten Erasmus-Partys im The Irish Rover dienstags genau richtig. Auch sonst gibt es sehr viele Bars und Weggehmöglichkeiten in der Stadt, ob bei der Gran Vía, dem Plaza de San Justo oder der Calle de los Bordadores. Die Calle de Van Dyck und ihre Nebenstraßen sind für ihre Tapas-Bars bekannt. Die Stadt hat noch sehr viele weitere, auch kulturelle, Freizeitmöglichkeiten zu bieten, die aber im Zuge des Praktikums sowieso gelernt und besichtigt werden. (Die erste Woche ist eine Einführungswoche, in der man sich so gut wie alle Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen der Stadt anschaut. ) Außerdem empfiehlt es sich, sich ein Handy mit einer spanischen SIM-Karte anzuschaffen, da die meisten Verabredungen über SMS laufen. Ab besten man nimmt schon ein Simlock-freies von zu Hause mit und kauft sich dann vor Ort eine SIM-Karte. Ich hatte eine Prepaid-Karte der Supermarktkette carrefour. Meine Wohnung habe ich über den Online-Wohnungsmarkt der Universität von Salamanca (USAL) gefunden: http://websou.usal.es/vivienda/habitac.asp Ich habe mir einige angeschaut, bevor ich mich für eine tolle, günstige WG mit sehr guten Lage entschieden habe. Die Zimmer wurden direkt von der Vermieterin einzeln vermietet. Es ist empfehlenswert, gleich zu Anfang sich zu erkundigen, ob eine kurze Mietdauer (z.B. drei Monate) ein Problem darstellt. Auch ist darauf zu achten, ob es eine Heizung gibt und welcher Art sie ist (Gas oder zentral). Spanien hat mir äußerst gut gefallen. Ich kannte es bereits von früheren Urlauben und Besuchen von Freunden und natürlich durch meinen Studienaufenthalt direkt vor dem Praktikum, der allerdings in einer Region stattgefunden hat, die sich sehr von der Region um Salamanca unterscheidet, sowohl landschaftlich als auch kulturell. Die spanischen Lebensgewohnheiten empfinde ich größtenteils als sehr angenehm. Ich würde sagen, dass der Arbeitsrhythmus insgesamt entspannter ist. Die Oficina hatte z.B. in den Wintermonaten montags bis freitags von 14 bis 16 Uhr wegen Mittagspause geschlossen und in den Sommermonaten von 14 bis 16.30 Uhr, etwas, was bei uns undenkbar wäre. Das Praktikum hat einen sehr großen Einfluss auf mein weitergehendes Studium. Es hat mir die Bestätigung gegeben, dass ein Beruf in der Tourismusbranche das Richtige für mich ist und ich somit mein LA-Studium abbrechen werde und nur noch mein Magister-Studium zu Ende machen werde. Meine Studienmotivation ist jetzt auch wieder deutlich gestiegen, da ich nun wieder ein Ziel vor Augen habe. Auch insofern war das Praktikum sehr hilfreich. Soweit mir bekannt ist, ist es jederzeit möglich, in der Oficina Municipal de Turismo ein Praktikum ab zwei- bis dreimonatiger Dauer zu absolvieren. Bei Interesse am besten eine E-Mail an [email protected] Die Ansprechpartnerin dafür ist Montse Segurado Moralejo. Sie ist sehr freundlich und hilfsbereit, wie alle anderen auch. Aufgrund meiner durchweg positiven Erfahrungen kann ich die Praktikumsstelle nur empfehlen.