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HOCHZEITS-KNIGGE
Der Wonnemonat Mai ist da, und Hochzeitsfeste haben wieder Hochkonjunktur. Sie sind
eingeladen? Damit Sie beim Fest eine gute Figur machen, kommen hier Tipps rund um
Kleidung, Geschenke und das richtige Timing. Sicher, üblicherweise verlaufen
Hochzeitsfeiern heut zu Tage nicht mehr nach einem streng geregelten Zeremoniell, bei
dem Etikette wie Stolpersteine auf die Gäste lauern. Vielleicht heiraten Ihre Freunde
sogar im Badeanzug auf dem Zeltplatz - dann erübrigt sich ein Großteil unserer Tipps
sowieso. Bei den meisten Hochzeiten kommt es aber trotzdem gut an, wenn Sie sich an
ein paar Regeln halten.
Zusage:
Geben Sie dem Brautpaar frühzeitig Bescheid, ob Sie kommen und wen Sie mitbringen.
Wenn auf der Einladung ein Datum angegeben ist, zu dem eine Zu- oder Absage
gewünscht wird, dann halten Sie sich daran. Denn egal ob traditionelles Fest oder lockere
Party - eine rechtzeitige Zusage ist einfach ein Ausdruck von Höflichkeit.
Trauungszeremonie in der Kirche:
Kommen Sie unter keinen Umständen zu spät! Knarrende Kirchentüren oder klackernde
Absätze fallen auf und können die Zeremonie empfindlich stören. Erkundigen Sie sich
genau, wo sich die Kirche befindet, und kalkulieren Sie eine realistische Anfahrzeit ein.
Planen Sie so, dass Sie eine halbe Stunde vor Beginn der Trauung zur Stelle sind, erst
recht, wenn Sie Trauzeuge sind. Dann wird das Brautpaar nicht noch nervöser, und Ihnen
bleibt auch noch Zeit für einen entspannten Plausch mit den anderen Gästen.
So gratulieren Sie:
Nach der Trauung beglückwünschen Sie als erstes das Brautpaar, im Anschluss die
Brauteltern. Wenn Sie ein oder beide Elternpaare nicht kennen, sprechen Sie erst Ihren
Glückwunsch aus und stellen sich dann vor. Dabei erklären Sie kurz, in welcher
Beziehung Sie zur Braut beziehungsweise zum Bräutigam stehen.
Geschenkübergabe:
Geschenke werden nicht vor oder direkt nach der Kirche überreicht, insbesondere, wenn
es sich um sperrige Pakete handelt. Am besten übergeben Sie ihr Geschenk bei der Feier,
die im Anschluss an die Trauung stattfindet. Meist steht für diese Zwecke ein
Geschenktisch bereit, auf dem Sie Ihr Präsent deponieren können. Warten Sie nicht
darauf, dass Ihr Geschenk mit einem "O wie schön" vom Brautpaar kommentiert wird
üblicherweise erfolgt das Auspacken erst nach der Feier am nächsten Tag.
Männer aufgepasst:
Sie dürfen ihr Jackett am Tag der Hochzeit erst dann ausziehen, wenn der Bräutigam
seines abgelegt hat - und sei Ihnen noch so warm.
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Passende Geschenke:
Wenn Sie ein Sachgeschenk machen möchten, halten Sie sich an die Geschenkwünsche
des Brautpaares - mit dem dritten Toaster oder einer Obstschale in Wagenrad-Größe tun
Sie ihm keinen Gefallen. Wenn es keine Liste gibt, fragen Sie direkt nach - oder
erkundigen Sie sich bei engen Freunden oder den Trauzeugen, welches Geschenk gut
ankommen könnte. Sie können sich auch mit mehreren Gästen zu einem
Gemeinschaftsgeschenk zusammentun. Packen Sie das Geschenk schön ein, und
versehen Sie es mit einer Karte, auf der Ihr Name steht. Damit ersparen Sie dem
Brautpaar mühsame Recherchearbeit, wenn's um das Dankeschön-Karten schreiben
geht...
Ein Geldgeschenk ist gar nicht einfallslos oder peinlich - Sie ermöglichen dem Brautpaar,
sich selbst einen Wunsch zu erfüllen. Um zu verhindern, dass alle Gäste sehen können,
welche Summe Sie schenken, sollten Sie die Scheine oder Münzen diskret einpacken. Von
"originellen" Verpackungen, die sehr mühsam zu öffnen sind, wie in Kuchen
eingebackene Münzen, sollten Sie dabei absehen.
Die richtige Kleidung:
Ein weißes Kleid oder Kostüm ist für Sie tabu - diese Farbe bleibt für die Braut reserviert.
Creme oder Beige als Grundfarben sind okay, wenn der Stoff deutlich gemustert ist. Mit
Schwarz sind Sie dagegen auf der sicheren Seite. Ob festliche Robe oder schlichtes
Leinenkleid, sollten Sie vom Rahmen der Veranstaltung abhängig machen. Sie können
auch zwei Garderoben mitnehmen: Ein schlichteres Kleid für tagsüber, und ein
raffiniertes für die Party am Abend.
Männer sollten einen Anzug tragen. Traditionell sind dunkle Töne angesagt, an einem
warmen Tag passt auch ein festlicher heller Sommeranzug aus Leinen oder Baumwolle.
Viele Paare heiraten nicht mehr in Weiß, sondern suchen sich eine bestimmte Farbe aus,
etwa Rot. Dann stellen sie meist eine eigene Kleiderordnung auf, und bitten die Gäste
zum Beispiel um eine Garderobe in Schwarz und Weiß. Daran sollten Sie sich halten.
Rund um die Rituale:
Den Eröffnungstanz bestreitet stets das Brautpaar - und zwar allein. Als nächstes
kommen die Eltern dazu, anschließend tanzt die Braut mit dem Schwiegervater und der
Bräutigam mit der Schwiegermutter. Erst danach sollten sich die anderen Gäste unter die
Tanzenden mischen. Wenn Braut oder Bräutigam Sie zum Tanzen auffordern, sollten Sie
nicht ablehnen.
Bei Ihrer Hochzeit wurde die Torte erst um Mitternacht angeschnitten, und deswegen
machen Sie das Paar auf seinen "Fehler" aufmerksam, wenn es schon bei der Kaffeetafel
das Messer zückt - keine gute Idee. Dieser Brauch kann unterschiedlich gehandhabt
werden.
Ohnehin ist an diesem Tag erlaubt, was dem Brautpaar gefällt.
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Rede:
Wenn Sie mit einer Rede, einem Spiel oder einem anderen eigenen Beitrag glänzen
möchten, achten Sie darauf, dass es den Rahmen des Fests weder zeitlich noch inhaltlich
sprengt. Sprechen Sie sich vorher mit den Eltern oder den Trauzeugen ab - die wissen
meistens über den genauen Ablauf des Festes Bescheid oder organisieren dieses sogar
selber.
Mit ihnen sollten Sie den passenden Zeitpunkt für Ihren Einsatz abstimmen. Verzichten
Sie auf Obszönitäten, und kramen Sie keine Schwänke aus der Kinder- oder Jugendzeit
des Brautpaares hervor - auch wenn es sich um harmlose Geschichten handelt, kann das
dem Paar unangenehm sein.
Im Restaurant:
Zeigen Sie Ihre guten Tischmanieren, und halten Sie sich mit Extrawünschen zurück,
etwa was die Tischordnung oder die Speisenfolge angeht.
Fragen rund um das Fest:
Auch damit sollten Sie sich an die Personen wenden, die das Fest organisiert haben, statt
das Brautpaar zu bestürmen.
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