Weltweite Kirche: Referat Benedict Schubert
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Weltweite Kirche: Referat Benedict Schubert
Begeisternd und befremdend – wie Christinnen und Christen weltweit leben und feiern Benedict Schubert Studienleiter mission 21 Was auf Sie zukommt: 1. Die weltweite Christenheit als Kontrastprogramm aufgrund von ABBAS: Glaube – Liebe – Hoffnung. Reisen in die Christenheit 2. Vielfalt ist Gnade, nicht Last und Strafe 3. Über die Möglichkeit & die Notwendigkeit, sich zu verständigen Christentum als Kontrastprogramm Das orientalische Christentum ist vielfältig wie ein reich verzierter Teppich. Es ist entstanden aus dogmatischen Auseinandersetzungen um die Christologie und die Trinitätslehre. Das Mönchtum spielt eine grosse Rolle. Manche Kirchen haben eine Bibel mit mehr oder weniger Inhalt als unsere. Christentum als Kontrastprogramm In (Süd)Afrika sind im vergangenen Jahrhundert unzählige Afrikanische Unabhängige Kirchen entstanden: • gegründet von Heilerinnen oder Propheten • überzeugt, sie müssten nicht zuerst Europäer werden, um Christen zu sein • begeistert von den vielen Parallelen, die sie zwischen ihren traditionellen Vorstellungen und der biblischen (alttestamentlichen) Welt entdeckten. Christentum als Kontrastprogramm Manche „Buren“ verstehen sich als Gottes auserwähltes Volk Ihre eigene Geschichte verstehen sie als Wiederholung des Exodus. Für manche ist Rassismus Ausdruck ihres Gehorsams gegenüber Gottes Wort. Christentum als Kontrastprogramm Das Christentum kam mit der spanischen Eroberung nach Kuba. Seinen besonderen Charakter hat es als Religion der ehemaligen Sklaven und durch das politische Umfeld im kubanischen Staatssozialismus. Dienen als Grundhaltung. Christentum als Kontrastprogramm Die Yoido-Full-Gospel Church von Yonggi Cho ist eine der grössten Kirchen der Welt. In pfingstlicher Tradition dürfen geistliches und leibliches Wohlergehen nicht voneinander getrennt werden: Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gutgehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gutgeht (3 Jo 2). Koreanische Traditionen – Schamanismus und Konfuzianismus – prägen das Christsein. Christentum als Kontrastprogramm Ein extremes Beispiel aus der Pfingstbewegung: Die „Snake-Handlers“ im Süden der USA. Für sie lässt sich nach Mk 16,18 erkennen, was wahre Gläubige sind. Snake handling ist von Gesetzes wegen in Kentucky verboten. Die Snake Handlers kämpfen für eine Aufhebung des Verbots. Christentum als Kontrastprogramm Die römisch-katholische Kirche ist in sich vielfarbige Gemeinschaft. Einheit durch Liturgie und durch „Stellvertretung“ als Grundfigur des Denkens und Lebens. Der Hl. Benedikt ist der Mönchsvater der Westlichen Kirche. Seiner Regel hat viele Gemeinschaften inspiriert und geprägt. Mönchtum ist radikale Nachfolge am Ende der Zeiten. Christentum als Kontrastprogramm Der „religiöse Spezialist“ als Priester: die Anziehungskraft des katholischen Verständnisses des geistlichen Amts. Die hohe Bedeutung der Sakramente – über allen die Eucharistie. Gottesdienst ist weltweit als ein Gottesdienst erkennbar. Christentum als Kontrastprogramm Glaube und Nationalismus sind wiederholt unheilige Verbindungen eingegangen. Religion wird leicht zum Brandbeschleuniger, weil sie ein einfach erkennbares Identitätsmerkmal ist. Ein Kontrastprogramm! offen gemeinschaftlich rituell emotional demokratisch laut pazifistisch körperlich plurizentrisch bewegt brüchig reich schwach mächtig arm einheitlich ruhig zentralistisch geistig aggressiv leise geschlossen hierarchisch individuell intellektuell spontan Vielfalt ist Gnade, nicht Strafe Alle behaupten: Wir sind christliche Kirche, wir stehen auf dem Fundament der Apostel und Propheten, wir sind der Schrift treu. Ist damit alles, was sich christlich nennt, auch wirklich christlich? Vielfalt ist Gnade, nicht Strafe An Pfingsten erfüllt sich, was Gott schon in Babel deutlich machte: Vielfalt ist Gnade. Es verstehen nicht plötzlich alle Aramäisch. Alle Anwesenden hören die Begeisterten in „ihrer Sprache“ die Grosstaten Gottes verkünden. Der Geist beflügelt die Übersetzung, ermöglicht Verstehen. Von der Möglichkeit & Notwendigkeit, sich untereinander zu verständigen Christliche Kirchen und Gemeinschaften sind in einer Übersetzungsbewegung entstanden. Dabei waren und sind zwei Kräfte am Werk: - Eine „indigenizing force“: ein Kraft, die Wurzeln in den Erdboden treibt. - Eine „pilgrim force“: eine Kraft, die Menschen hinaus ruft aus dem Vertrauten. Von der Möglichkeit & Notwendigkeit, sich untereinander zu verständigen Benedikt v. Nursia Wie alle Menschen hat für Christinnen und Christen der Geburtsort grosse Bedeutung. Und der Ort, an dem sie die prägenden Jahre der frühen Kindheit verbringen. Frédéric Chopin Wir sind Christinnen und Christen aus Basel oder Bamenda, aus Banjarmasin oder Luzern, aus Meggen oder Mocomoco. Fidel Castro Von der Möglichkeit & Notwendigkeit, sich untereinander zu verständigen Gleichzeitig gilt für Christinnen und Christen: unsere Heimat ist im Himmel (Phil 3,20). Das Bewusstsein dafür ist gerade in Ländern mit langer christlicher Tradition erst wieder zu entwickeln. Fremde helfen uns dabei. Resident aliens fallen nicht durch lieblose Moral, wohl aber durch befremdende Liebe auf. Von der Möglichkeit & Notwendigkeit, sich untereinander zu verständigen Es gibt nicht eine „Normalgestalt“ von Kirche. Weltweit gesehen ist der reformierte Protestantismus der Schweiz exotisch. Fremde Christinnen und Christen haben für uns das „Charisma der Fremdheit“ – und wir für sie. Von der Möglichkeit & Notwendigkeit, sich untereinander zu verständigen • Was braucht es, damit Kirche lebt? • Wer gestaltet Gottesdienste? • Was ist dringend nötig zu tun? • Was darf der Glaube kosten? Begeisternd und befremdend – wie Christinnen und Christen weltweit leben und feiern Paulus kommt zum Schluss: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe." 1. Korinther 13,13