Die “Jahrhundertwende”
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Die “Jahrhundertwende”
Die “Jahrhundertwende” IMPRESSIONISMUS UND SYMBOLISMUS Wilhelminische Epoche: ab 1888 (bis 1918) Überblick über die deutsche Geschichte unter http://germanhistorydocs.ghidc.org/sub_imglist.cfm?sub_id=258§ion_id=8&language=german Zwischen 19. u. 20. Jahrhundert ♦ GESCHICHTE ♦ Epoche/Zeit/Zeitalter: Ende des 19. Jahrhunderts, Beginn des 20. Jahrhunderts Deutschland: Preußen ist das größte Königreich auf deutschem Boden (Wilhelm I.), dann andere kleinere Königreiche; nach dem Krieg gegen Frankreich (1870) wird Wilhelm I. 1871 die kaiserliche Krone angeboten (den Auftrag, Kaiser zu werden) Geschichtliche Ereignisse: - Es war die Epoche von Preußen (dann II. Reich) und Österreich -1870 Preußen führte einen Blitzkrieg gegen Frankreich + gewann - es ist die Zeit der 2 großen Kaiserreiche (das Deutsche Reich, das Oesterreichische Reich) - es ist die Zeit des IMPERIALISMUS (ca. von 1890 bis 1914/18) - Technik und Industrien entwickelten sich schnell, starke Wirtschaft 1 1) DAS GROßE DEUTSCHE REICH = DAS ZWEITE REICH 1)1890 Bismarck wurde von Wilhelm II entlassen und auch das 2. Reich (wie alle europäischen Länder in dieser Zeit) wollte eine MACHTPOSITION haben (Kolonien in der Welt) 2)Deutschland war die größte militärische Macht Europas dank Bismarcks Politik 3)Der Kaiser Wilhelm II. hatte eine imperialistische/militaristische Perspektive: er wollte die Vollmacht haben - er verstärkte die Kriegsmarine - seine Hauptinteressen waren Uniformen, Paraden, Krieg - er hatte kein Interesse für die soziale Situation des Volks Die Zeit von Wilhelm II. = wilhelminische Epoche, Wilhelminismus Das Wort bezieht sich auf das das gesellschaftlich-kulturelle Klima der Regierungszeit Wilhelms II.: -Diese Zeit war patriarchal und konservativ -Wichtig waren pompöser Militärparaden -Der Kaiser war gegen die sozialistischen Ideen, er war militaristisch, er hatte imperialistische Ambitionen (Imperialismus) - Der Kaiser wollte, dass Deutschland zu einer Weltmacht würde 2 Reaktionen Unter Wilhelm II. wuchs die UNZUFRIEDENHEIT der Arbeiter Wilhelm II. hatte kein Interesse für ihre soziale Situation (keine Sicherheiten, Armut usw.) Deswegen entwickelte sich / verstärke sich die politische Bewegung der Sozialdemokratie 2) DIE DONAUMONARCHIE / Das österreichische Reich -Das österreichische Reich war eine DOPPELMONARCHIE (umfasste zwei Staaten: Oesterreich und Ungarn) - Es war ein Vielvölkerstaat! Es umfasste Teile von Italien, Serbien, tschechische, bulgarische, russische, rumänische Gebiete, also VIELE VOELKER mit ihren verschiedenen Traditionen, Sprachen, Kulturen - Der Kaiser war FRANZ JOSEPH I. mit der Kaiserin Elisabeth (Sisi) 3 Der erste Weltkrieg 1914-1918 1) Großbritannien, Frankreich und Russland (The Triple Entente, auf deutsch: die Alliierten, die Entente, it. Triplice Intesa) kämpften gegen die sog. „Mittelmächte“ (Deutschland und Österreich) 2) Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund (it. triplice Alleanza) mit ÖsterreichUngarn und Deutschland verbündet. Aber 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten, mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. 3) Italien trat erst 1915 in den Krieg ein, aber mit der Entente 4) es war ein Stellungskrieg 5) 1917 traten die USA ein (Russland trat aus -> russische Rev.) 6) 1918 Österreich, das Deutsche Reich u. ihre Verbündeten verloren den Krieg 7) Nach dem ersten Weltkrieg ENDETEN sowie das österreichische Reich/die Donaumonarchie als auch das II. Deutsche Reich Der Ästhetizismus (Impressionismus + Symbolismus) - die Intellektuellen fühlten eine “geistige Leere” – sie sind mit der Realität unzufrieden -> versuchen, sich von der Realität zu entfernen Die Intellektuellen suchten einen elitären, raffinierten, aristokratischen Lebensstil Auch ihre Werke waren raffiniert und elitär Sie betonen das Schöne „an sich“ Sie legen Wert auf die äußerliche Form Sie legen Wert auf die Eleganz der Wörter, der Ausdrucksformen 4 Der Ästhetizismus / die Moderne (Impressionismus + Symbolismus) Manchmal gingen die Inhalte verloren gegangen (zugunsten der FORM) In ihren Häusern hatten die Intellektuellen der Jahrhundertwende viele wertvolle, exotische (nutzlose aber schöne) Gegenstände Sie waren ein Zeichen von Luxus und Originalität (sie unterscheiden sich von den anderen Leuten) Typische Gegenstände in ihren Häusern waren Perlen, Seide, Teppiche, wertvolle Vorhänge, Schildkröten, Gegenstände aus Elfenbein, Statuen, Waffen… Ihr Haus war wie ein Museum Ihre Literatur war schön aber nicht besonders “tief” in ihren Inhalten Sie zeigt den Hedonismus und Ästhetizismus der Autoren Deutsche Autoren Die deutschen Autoren der Zeit reisten nach Frankreich, Russland, Italien, usw., um andere Künstler und Intellektuelle kennen zu lernen Es gab in diesen Jahren viele Freundschaften und kulturelle Treffen unter den europäischen Intellektuellen Der deutsche Symbolist Stefan George fuhr nach Paris und arbeitete z.B. zusammen it vielen französischen Dekadenten wie Mallarmé. Rainer Maria Rilke fuhr nach Russland und traf dort Tolstoj. In dieser Zeit sind die wichtigsten kulturellen Tendenzen der Impressionismus und der Symbolismus Sie werden normalerweise als “Ästhetizismus“ oder als „die Moderne“ genannt. 5 WIEN: “die Wiener Moderne” Wien war der Mittelpunkt dieser neuen Bewegungen Deswegen werden diese neuen Tendenzen auch „Wiener Moderne“ genannt. - Die Atmosphäre bei diesen Künstlern/Autoren ist dekadent: der Künstler interessiert sich nicht für die Realität seiner Zeit der Schrifsteller sucht Isolation, lebt in einem „geschlossenen Kreis“ Nur die Schönheit ist wichtig Die Autoren wollen ihr Leben zu einem Kunstwerk machen, z.B. auch durch heroische Handlungen (ästhetisierende Haltung) DER IMPRESSIONISMUS ENTWICKELT SICH ZWISCHEN 1890 UND 1920 Diese Bewegung enstand in Frankreich in der MALEREI Es war die Kunst der Eindrücke Der Name stammt aus dem Gemälde von Claude Monet „Impression, soleil levant“ In diesem Bild wollte Monet den Sonnenaufgang nicht reproduzieren, SONDERN DEN SUBJEKTIVEN EINDRUCK wiedergeben Wichtig: nicht was man sieht, SONDERN wie man es sieht Auch in der Literatur versuchte man nach dieser Perspektive, nicht die Wirklichkeit darzustellen, sondern die Empfindungen und Eindrücke des Schriftstellers zu fixieren 6 Deutsche Impressionisten: Friedrich Nietzsche: - war nicht nur ein Philosoph, sondern auch ein Dichter (benutzte diese Technik in seinen Gedichten) - seine Lyrik und Prosa ist suggestiv, magisch, ein Spiel von Eindrücken, Licht, Farben, Klängen - seine Werke basieren auf den Emotionen, dem Irrationalen (Grundprinzipien seiner Philosophie: der Übermensch, der Wille zur Macht und Stärke) Arthur Schnitzler: - österreichischer Dichter und Facharzt für Nervenkrankheiten; - Meister der impressionistischen Dichtung; - schrieb Theaterstücke und Novellen - auch bei Schnitzler -> die Wirklichkeit wird durch eine subjektive Sensibilität verarbeitet u. ausgedrückt - die Realität sieht unsicher aus, melancholisch, flüchtig, subjektiv empfunden, ohne Anhaltspunkte - diese Stimmung ist auch von der politischen Situation des Österr. Reichs beeinflusst (die Donaumonarchie zeigt nach vielen glorreichen Jahrhunderten ihre Probleme, die Zeichen ihrer Dekadenz) Deutsche Impressionisten: - Schnitzler -> nimmt in seinen Werken die THEORIE DES UNBEWUSSTEN und die Traumdeutung von Sigmund Freud auf - das Ich mit seiner Subjektivität tritt in den Vordergrund - innerer Monolog und erlebte Rede drücken diese Subjektivität aus (in der Erzähltechnik – so wie bei Joyce mit seinem stream of consciousness) - Resultat: die Kunst ist nicht moralistisch, sondern desillusioniert und impressionistisch 7 DER SYMBOLISMUS Diese Bewegung LÄUFT PARALLEL zum Impressionismus Der Name zeigt, dass diese Bewegung auf DAS SYMBOL großen Wert legt Symbol = etwas, das auf ETWAS ANDERES verweist Die konkrete sichtbare Wirklichkeit ist uninteressant für die Symbolisten: sie wollen JENSEITS der konkreten Wirklichkeit gehen Die konkrete Gegenstände werden also nur als SYMBOLE von etwas Anderem verstanden Hinter diesen Symbolen STECKT eine andere Wirklichkeit -> die Symbolisten wollen diese versteckte Wirklichkeit entdecken, entschlüsseln DER SYMBOLISMUS Die wichtigsten Symbolisten -> sind Franzosen -Verlaine, Mallarmé, Rimbaud, Baudelaire Auch Oscar Wilde, Gabriele D’Annunzio zeigen diese Haltung, so wie in Deutschland: -Stefan George -Hugo von Hofmannsthal -Rainer Maria Rilke Der DICHTER = ein SEHER Er erkennt die Bedeutung der Symbole der Welt Er findet geheimnisvolle Übereinstimmungen (correspondances) zwischen den Dingen und den versteckten Bedeutungen Er versteht den tiefsten Sinn der Dinge (Der normale Mensch kann das nicht (elitäre Haltung) Wichtig für die Symbolisten: die Raffiniertheit, die Schönheit des Wortes. Motto: „Kunst um der Kunst willen“ Stefan George Hugo von Hofmannsthal Rainer Maria Rilke 8 Jugendstil Die Kunst dieser Zeit -> Jugendstil (Art Nouveau, Liberty, Floreale) Vertreter: Gustav KLIMT + Ferdinand HODLER impressionistische und symbolische Kunst (die Motive des Traums, des Irrealen sind stark präsent) Der Einfluss von Freuds Psychoanalyse und Traumdeutung ist klar Ferdinand HODLER Gustav KLIMT 9