Fire and Ice
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www.sport-und-design-drachen.de Ausgabe 1/2010 – Februar/März Deutschland: E 5,50; A: E 6,20; CH sfr 10,80; DK: dkr 62,00; B/NL/L: E 6,30; F: E 7,20; I: E 7,70; E: E 7,70 Hot Spot s Großnespiel s l Gewint von mehr a 0 0 8.0 im P re i se Wer Drachenfestival auf Fuerteventura EURO m o zu : Videicht auf de Ber drachen. -designrt-und www.spo Fire and Ice Flames von Robert Brasington Very British Kite Festival in Portsmouth Der Himmel als Atelier Im Gespräch mit Holger Lendla Kontrollfreaks Symphony TR von Invento Der folgende Bericht ist in der Ausgabe 1/2010 des Magazins Sport & Design Drachen erschienen. www.sport-und-design-drachen.de lenkdrachen o t k c s a t B roo e th Die Drachennase ist sehr sauber und überstandsfrei verarbeitet Didak Gistelsesteenweg 586 8400 Oostende Belgien Telefon: 00 32 / 59 51 29 55 Fax: 00 32/59 70 00 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.didak.com kite a d i D Sh Die Firma Didakites ist in der belgischen Hafenstadt Oostende beheimatet und stellt Jahr für Jahr auf der Nürnberger Spielwarenmesse ihre Produkte aus. Dort konnte 2009 erstmals der Shark am Messestand bewundert werden, der als komplettes Ready-to-Fly-Set ausgeliefert wird und – so der Aufdruck auf dem beiliegenden Manual – „100 % controle freestyle stuntkiting“ verspricht. Unser Test soll nun zeigen, ob sich der bissige Meeresbewohner mit seinen spitzen Zähnen einen Platz am hart umkämpften Drachenhimmel erobern kann, ob er bei all den Premium-Einsteigerkites mithält oder ob er nur in der breiten Masse mitschwimmt. W enn man den Shark seinem Reißverschlussköcher entnimmt und ihn aufbaut, fällt sofort ein unverwechselbares Detail ins Auge: Das Segel unseres Testkandidaten besteht nur aus einem einzigen, flippig bedruckten Paneel. Nicht aus zwei Segelhälften, die im Kielbereich mit einer stabilisierenden Naht verbunden sind, sondern tatsächlich nur aus einem einzigen Paneel aus Spinnakernylon. Dies ist ungewöhnlich, aber zweifelsohne dazu angetan, den Verkaufspreis des Drachens niedrig zu halten, da jede Naht natürlich Arbeit bedeutet und somit Kosten verursacht. Damit das Segel nicht öde und trist aussieht, hat man es mit einem peppigen Muster bedruckt. Weil als Material dehn- 14 bares Spinnakernylon gewählt wurde, müssen Einsteiger nicht fürchten, dass das Segel gleich beim ersten harten Crash im Kielbereich reißt, doch wäre es wünschenswert gewesen, wenn Didak auf der Segelrückseite unter dem Kielstab durch einen aufgesteppten Streifen Mylarlaminat für zusätzliche Verstärkung gesorgt hätte. So wirkt das Segel – vor allem bei feuchter Witterung – in Kielrichtung doch recht schnell etwas ausgedehnt und lappig. Ein weiterer Nachteil der kostengünstigen Fertigung aus nur einem Paneel ist der, dass das Segel an den Flügelspitzen unschöne Falten wirft. Würden mehrere Segelpaneele zusammengefügt werden, könnte man Kett- und Schussfäden so ausrichten, dass sie stets parallel zur lti sto p Le it ten v de r bezug s on v k r a S gfä or e gg pte n ka in erb Lasche eingenäht, die zur Abspannung der 5-Millimeter-CFK-Rohre in der Leitkante dient. Leider wurde hier nicht darauf geachtet, dass der Knoten der Gummischnur in den Stabtaschen verschwindet, sodass sich an ihm bei etwas schlampiger Flugweise die Flugleinen unrettbar verfangen könnten. Text und Fotos: Paul May Schleppkante verlaufen, sodass eine solche Faltenbildung möglicherweise vermieden werden könnte. Gestärkt Das Areal um das Mittelkreuz, die Kielabspannung, die Zone, in der sich obere Spreize und Kielstab kreuzen, sowie die Stellen für die segelseitigen Stand-OffAufnahmen sind angemessen mit Dacron verstärkt, sodass hier auch auf lange Sicht keine Probleme auftreten sollten. Lobenswert ist die Art und Weise, in der die Gurtbandnase angefertigt ist. Sie schließt glatt und überstandsfrei mit den Dacronstabtaschen der Leitkantenstäbe ab. In diese ist an den Flügelspitzen eine www.sport-und-design-drachen.de Damit der Shark stets lautlos durch das Himmelsblau zischt, hat man in den geschlossen ausgeführten Schlepp kantensaum eine Spannschnur eingelegt. Diese erfüllt ihren Zweck bestens, denn der fetzige Belgier blieb während unseres Tests jederzeit angenehm still und ruhig. Als Gerüst verwendet man für diesen Kite ausschließlich CFK-Rohre mit einem Durchmesser von 5 Millimetern. Diese sorgen dafür, dass der Shark angemessen leicht, dennoch steif und reaktionsfreudig ist, dass er darüber hinaus aber auch robust genug ist, den einen oder anderen harten Absturz klaglos zu überstehen. Eine gute Stabwahl! Old Schooler Der Shark verfügt über einen konservativen Segelshape, der an die Prism-Kites „Vapor“, „Illusion“ oder „Fanatic“ aus den Jahren 1996/97 erinnert. Tief herabgezogene Flügelspitzen, ein relativ kurzer Kiel und stark profilierte Leitkanten lassen in Kombination mit einer langen oberen Spreize, die dem Segel im Nasenbereich nur eine sehr geringe Tunnelbildung gestattet, schon vor dem ersten Probeflug vermuten, was sich später bestätigt: Der Shark vollführt sehr schön flache Bauchtricks, stallt ausgezeichnet und slidet sicher durch das Windfenster. Die klassischen Old-SchoolMoves klappen also ausgezeichnet, doch die Manöver der neuesten Zeit, Backspin, Lazy Susan, Jacob’s Ladder, Comete, Yo-Yo Aufgenommen werden diese Stäbe auf den Leitkanten von gut passenden und sorgfältig gestoppten Verbindern. Nur beim Mittelkreuz hat man auf das Kleben von Stopperclips verzichtet, sodass sich dieses relativ ungehindert bewegen kann und bei einer unsanften Bodenberührung nur durch die Dacronverstärkung gestoppt wird. Das kann zu bösen Segelrissen führen. Die unteren Spreizen werden mittels eines Gummibands verbunden, das sie davor bewahrt, ungewollt aus dem Mittelkreuz zu rutschen. www.sport-und-design-drachen.de und Co., sind nicht oder nur mit größter Anstrengung zu initiieren. Wer allerdings auf diese abgefahrenen, wilden und aggressiven Stunts verzichten und sich stattdessen an tellerflachen Axeln, knapp über dem Boden rotierenden 540ern oder herrlich schwebenden Slotmachines berauschen kann, für den ist Die unteren Spreizen sind durch ein Gummiband verbunden, damit sie nicht aus dem Mittelkreuz rutschen können Klett- und Flauschband zur Abspannung des Kielstabs 15 lenkdrachen Szene www.scoutlog.de Jan Schönberg unterwegs in Tellerflach gleitet der Shark durch die klassischen Bauchtricks der Shark ein prima Partner. Nur den Flic Flac, ebenfalls einen Trickklassiker, liebt der Shark nicht gerade, da er ungern um seine Horizontalachse klappt. Doch in den Fade lässt er sich, wenngleich auch nicht sonderlich bereitwillig, durch den Umweg über den Axel legen. Dort angekommen verharrt er recht stabil in dieser Position. Belgischer Flitzer Durch sein geringes Eigengewicht hebt der Shark bereits angenehm früh ab, um seinen flotten, keinesfalls jedoch rasend schnellen Flug aufzunehmen. Dieser nimmt zwar mit höherer Windgeschwindigkeit zu, bleibt aber immer innerhalb kontrollierbarer Grenzen. Erst bei Winden um die 5 Bft. beginnt unser belgischer Freund mit den Flügelspitzen zu schlagen und dadurch zu verkünden, dass es ihm so langsam zu viel und zu wild wird. Bei all dem entwickelt er niemals bedrohliche Zugkräfte, sodass die 75-Dekanewton-Leinen, die zu seinem Lieferumfang gehören, selbst an der oberen Windgrenze etwas überdimensioniert erscheinen. Im Leichtwind vermitteln sie, bedingt durch den großen Leinendurchhang, den ihr Eigengewicht erzeugt, ein viel zu indirektes Fluggefühl. Die Flugpräzision des Shark ist brauchbar, könnte allerdings auch bei dieser Größe besser sein. Bedingt durch seinen konser vativen Schnitt kommt der Kite mit einer leichten Neigung nachzudrehen aus engen Spins und den Flug hart gesnapter Ecken quittiert er mit einem deutlichen Nach wackeln. Doch auf der Geraden und der großen Kreisbahn ist er durchaus spurtreu unterwegs. Generell sollte man beim Kauf eines eher kleinen Drachens stets davon ausgehen, dass im Präzisionssegment und bei der Drachenkontrollegewisse Abstriche in Kauf genommen werden müssen. 16 llerdings wäre es vorstellbar, dass es beim A Shark durch ein behutsames, sukzessives Kürzen der oberen Spreize durchaus noch Verbesserungspotenzial gäbe, das man wecken könnte. Verlässlicher Partner Der Shark ist ein unkomplizierter, einfach aufgebauter Lenkdrachen, mit dem Einsteiger die Basics problemlos erlernen können. Die Materialien, die Didakites diesem Modell mit auf den Weg gegeben hat, sind robust und haltbar, ohne dabei übergewichtig zu sein, sodass der Shark besonders bei leichtem Wind eine ordentliche Figur macht. Aggressiv und bissig ist dieser konservative Kite jedenfalls nicht. Wer auf moderne Tricks, starken Zug oder hohe Geschwindigkeit verzichten kann, findet im Shark einen verlässlichen Partner für das entspannte Fliegen. Dänemark Für die Kleinen ist der erste eigene Drachen das ultimative Abenteuer … Pro & Contra Gute Leichtwindeignung Günstiger Preis Robuste Verarbeitung Gutmütige Flugeigenschaften Einfache Bauart Konservative Flugeigenschaften Falten und Überstände an den Flügelspitzen Nothing else matters Die Vorfreude steigt mit jedem gefahrenen Kilometer, jedem der zahlreich zu absolvierenden Verkehrskreisel, die bei unseren nördlichen Nachbarn die Dominanz der Verkehrsampeln gebrochen haben. Rømø ist das Ziel, von Hamburg aus in wenigen Autostunden zu erreichen und so etwas wie die kleine Schwester der etwas weiter nördlich gelegenen legendären Kiter-Insel Fanø. Spätestens auf dem rund 10 Kilometer langen Rømødamm ist das Kribbeln deutlich zu spüren: Das Paradies für Drachenflieger naht, der weite Sandstrand mehr zum thema www.romo.dk www.wolkenstürmer.de mit systemimmanenter Windgarantie ist zum Greifen nah. Die kleine Nordseeinsel und der breite, befahrbare Strand sind ein Eldorado für die ganze Familie. Papa packt die Matte aus, Mama greift zum Lenkdrachen und die Kleinen können mit Eddy & Co. ihre ersten Flugerfahrungen sammeln. Und spätestens wenn der Nachwuchs mit leuchtenden Augen und der Leine in der Hand den eigenen Drachen am Himmel bewundert, ist für die stolzen Eltern die Welt total in Ordnung. Gemeinsam mit der Familie und Freunden die Faszination des Drachenfliegens erleben: Besser geht es nicht. In solchen Momenten kann man so herrlich abschalten, sind Sorgen und Nöte des Alltags ganz weit weg. Dann gilt: Nothing else matters. Euer Fakten … und optisch dazu noch ein absoluter Knaller Name: Shark Hersteller: Didakites Kategorie: Einstieg, Allround Empf. Verkaufspreis: 79,50 Euro Spannweite: 181,5 cm Standhöhe: 94,5 cm Leitkantenlänge: 130 cm Gewicht: 130 cm Gestänge: 5-mm-CFK-Rohr Segelmaterial: 42 g Spinnakernylon Waage: Dreipunktwaage/Dacronleine Empf. Leine: 15-30 m/25-45 daN Windbereich: 2-5 Bft. (8-35 km/h) Zubehör: Dyneema-Lenkset (25 m/70 daN) auf Winder mit Handschlaufen, Nylonköcher, mehrsprachiges Manual Für Hamburger Deerns und Jungs passen am besten die Drachen aus dem Wolkenstürmer-Sortiment Jan Schönberg Foto-Galerie Ralf Maserski mit neuer Homepage Drachenpilot Ralf Maserski, in der Szene bekannt als ehemaliger Redakteur des Drachenmagazins HochHinaus, hat seine private Website komplett neu designt. Optisch bietet seine Homepage jetzt viele neue Hingucker. User sollten daher etwas Zeit mitbringen, denn Maserski hat mehr als 3.500 Fotos von Festivals, Workshops, Ausstellungen und Drachen auf www.maserski.de online gestellt. Balanceakt auf der Flügelspitze – der Spike www.sport-und-design-drachen.de Mehr als 3.500 Fotos sind auf Ralf Maserskis Homepage zu finden www.sport-und-design-drachen.de 17