:Macht :Leben :Strom

Transcrição

:Macht :Leben :Strom
& Programm Zum Aktionsmonat
5Magazin
09. Oktober – 10. November 2008
:Macht
Wasserdiebe und Klimakrieg
Konflikte um das blaue Gold
:Strom
Energie der Zukunft?
Turbinen an der Praterinsel
:Leben
Früher unterhielt man sich
über den besten Rotwein –
heute über Mineralwasser
Münchner Klimaherbst
:Zukunft Wasser
5 Vorwort
5 Impressum
www.mvhs.de/klimaherbst; Ein Projekt im Rahmen von BenE; www.bene-muenchen.de, Fachliche Beratung Wasserwirtschaftsamt München, www.wwa-fs.bayern.de
Zum zweiten Mal ergreifen das Ökologisches Bildungszentrum und die Münch­ner Volkshochschule mit Partnern aus Bildung, Wissenschaft, Kultur, Um­weltschutz und Stadtverwaltung
Üeine Bildungsinitiative für mehr Klimaschutz. „Menschenrecht oder Wirtschaftsgut
– Wem gehört das Wasser?“ unter dieser Frage laden wir dazu ein, sich zum Auftakt am 10.
Oktober mit der Zukunft des Wasser auseinander zu setzen.
Die Auswirkungen des Klimawan­dels auf die Wasserversorgung werden zwar für den Raum
Bayern aufgrund seiner privilegierten Lage wohl weniger dramatisch ausfallen als in vielen
an­deren Teilen der Erde, jedoch sind auch hier Anpassungsstrategien notwendig. Hochwasser,
ausbleibende Schneefälle und schmelzende Gletscher lassen auch bei uns erkennen, dass wir
vor globalen Herausforderungen stehen und lokale handeln müssen.
Wie kann eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen helfen, die drohende weltweite
Wasserknappheit zu mildern? Wie können wir die Versorgung der Menschen mit sauberem
Wasser dennoch sichern? Welchen Beitrag können die Kommune, die privaten Haushalte und
jeder Einzelne dabei leisten?
In der Hoffnung, dass es uns gelingt, auch mit unserem zweiten Klimaherbst Ihren Wissensdurst zu wecken und einen Beitrag zur Zukunft des Wassers zu leisten.
Cover-Foto: Bernd Opitz
www.berndopitz.com
Dr. Susanne May
Programmdirektorin der MVHS
Angelika Bachmann
Leitung MVHS im ÖBZ
5Impressum & Partner
Herausgeber
Münchner Volkshochschule
Postfach 80 11 64, 81611 München
Koordination
Angelika Bachmann,
Ökologisches Bildungszentrum,
T 089/939489-65
Jonas Bergmiller,
Ökologisches Bildungszentrum,
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Klaus Blanc, Offene Akademie,
T 089/48006-6199
V.i.s.d.p.:
Dr. Susanne May, Programmdirektorin der
Münchner Volkshochschule
Redaktion
text:bau - Medien und Kommunikation
Westendstraße 49
80339 München
Chefredaktion
Marco Eisenack
Art-Direction
dear robinson - Katharina von Hellberg
Cover-Foto
Bernd Opitz
Autoren
Oliver Abraham, Renate Börger, Tina Gentner,
Isabella Lara-Torres, Prof. Harald Lesch, Klaus
Liebig, Carmen Rohrbach, Michael Tibudd,
Michael Zirnstein
Fotos
Basti Arlt, Markus Dorfmüller, Madhuraj,
Magnum Photos, Carmen Rohrbach, Photocase
– Christian Kudler, I Stockphoto
Kooperationspartner
ANU-Bayern e.V.
artcircolo Kunstprojekt
attac
Bauzentrum München
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Bayerischer Rundfunk
BenE München e.V.
Campo Limpo Solidarität mit Brasilien e.V.
Deutsches Museum
EineWeltHaus e.V.
energieWerk Stiftung
Future Camp
FIAN e.V.
GCN - Global-Challenges Network
Germanwatch
Green City Energie
Hochschule München
Instituto Cervantes
LH München – Kulturreferat
LH München – Referat für Gesundheit und
Umwelt
Ludwigs-Maximilians-Universität München
Münchner Umweltzentrum e.V.
Natur+Kosmos
Nord Süd Forum e.V.
Ökoprojekt-Mobilspiel e.V.
projekt 21 plus
Sankt Lukas Kirche München
Schweisfurth-Stiftung
Selbach Umwelt Stiftung
Stadtwerke München
Süddeutsche Zeitung
terres des hommes
Südpolstation Neuperlach Süd
Technische Universität München
Umweltinstitut München
Umweltnetz München Ost
Universitätssternwarte München
Universität der Bundeswehr, München
Wasserstiftung
Wasserwirtschaftsamt München
Wir danken
für ihre freundliche Unterstützung:
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz
Kulturreferat der LH München
Referat für Gesundheit und Umwelt
der LH München
Selbach Umwelt Stiftung
natur + kosmos
FutureCamp
Illustrationen
David Henne, Astrid Schulz,
Christoph Ohanian
Papier
www.mvhs.de/klimaherbst
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5Inhalt
01
5Kalender im November
Münchner Klimaherbst 2008
04 Wasser und Kultur 5S 26
Wasser und Macht 5S 6
02 Wasser und Wissen 5S 14
05 Wasser und Kinder 5S 32
03 Wasser und Leben 5S 21
5Kalender im Oktober
09. Donnerstag
Broken Line, Ausstellung, S 30
Sixteen Rivers, Ausstellung, S 30
Hochalpen-Industrie, Ausstellung, S 30
Bei Regen im Freien, Konzert; Lesung, S 30
10. Freitag
Entwässertes Land – Braunkohletagebau in der Lausitz,
Ausstellung mit Vernissage, S 30
Menschenrecht oder Wirtschaftsgut: Wem gehört das Wasser?
Symposium, S 11
Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17
11. Samstag
München – Buga-See und Ostpark-See, Radexkursion, S 24
Kraftwerk Praterinsel, Exkursion, S 17
12. Sonntag
Wie durstig sind unsere Lebensmittel?, Brunch mit Vortrag, S 24
14. Dienstag
Coole Spiele für prima Klima, Workshop, S 33
Vom Regentropfen zum Wasserhahn –
Der Weg des Wassers in München, Vortrag, S 17
Über Wasser, Film S 11
16. Donnerstag
Vom Wasser zum Strom. Führung durch das Isarwerk 3, Führung, S 18
Wasserknappheit, Dürre und Klimawandel – Die Situation des Wassers
in Spanien, Vortrag, S 11
Alles im Fluss Exkursion zu den letzten bayerischen Gletschern
Exkursion, S 17
Münchens Unterwelt – Besuch im Kanalnetz, Führung, S 17
17. Freitag
Unterirdische Ziegelkathedralen, Führung, S 18
Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17
Wasserdiebe, Film mit Diskussion, S 11
19. Sonntag
Wasserkraft und Handwerk – Besuch einer Hammerschmiede,
Aktiv-Exkursion, S 18
Mit Wasser leben in Afrika und München, Familienworkshop, S 33
20. Montag
Der Zukunft das Wasser reichen – Wasser und Bildung für
nachhaltige Entwicklung, Tagung, S 19
Wassertag im Bauzentrum München, Vorträge, Ausstellung, S 18
54
01. Samstag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
06. Donnerstag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
02. Sonntag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
07. Freitag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Ferien-Workshop
Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17
03. Montag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
alle Veranstaltungen auf einen Blick
21. Dienstag
Internationales Geschäft mit dem Wasser – durstige Menschen,
Vorträge, S 12
Der Zukunft das Wasser reichen – Wasser und Bildung für
nachhaltige Entwicklung, Tagung, S 19
22. Mittwoch
Der Zukunft das Wasser reichen – Wasser und Bildung für
nachhaltige Entwicklung, Tagung, S 19
Wasser kommt doch aus der Leitung, oder?!, Workshop, S 33
Gletscherdämmerung, Podiumsgespräch, Videokunst, S 12
Kann Wasser unterschiedlich schmecken? – Alles über Trink-, Mineralund Heilwasser, Workshop, S 24
Klimaschutz in der Wasser- und Abwasserbehandlung, Vortrag S 19
23. Donnerstag
Wie kam das Wasser auf die Erde?, Musikalische Lesung, S 30
24. Freitag
Changing Waters, Videoinstallation, S 30
Von Brücke zu Brücke, Führung zum Isarplan, S 17
25. Samstag
Lebensadern einer Stadt - Münchner Stadtbäche, Führung, S 19
Performance Waterstory/Vocal -IV, Performance mit Musik, S 31
04. Dienstag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
28. Dienstag
Wasser – das universelle Element, Vortrag, S 20
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
29. Mittwoch
Klimakriege, Lesung und Diskussion S 12
Wasser – Zündstoff und Gold der Zukunft, Vortrag, S 12
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
30. Donnerstag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
31. Freitag
Architektur, Gärten, Wasserspiele und Feng Shui, Exkursion, S 20
Wasser für alle!, Vortrag und Podium, S 12
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
10. Montag
Abschluss:
Der Klimawandel trägt keinen Schnauzbart, Science-Cafe, S 13
05. Mittwoch
Klimawandel in Bayern, was kommt auf die Donau zu?, Vortrag, S 20
Am grünen Fluss, Dia-Vortrag, S 25
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
5Karten & Öffnungszeiten
Karten
für Veranstaltungen der Münchner Volkshochschule
am Veranstaltungsort und im Vorverkauf:
Gasteig,
Kellerstr 6, Eingang Rosenheimer Str. 5
sowie in den
weiteren Anmeldestellen der MVHS
Auskunft
T 089/48006-6220
Informationen
und Kartenreservierungen für Veranstaltungen,
die nicht von der MVHS verantwortet werden, entnehmen Sie
den Angaben neben den jeweiligen Ankündigungen
Öffnungszeiten
Montag, Dienstag 9.00 bis 13.00 Uhr
Mittwoch, Donnerstag 14.00 bis 19.00 Uhr
Anmeldung
T 089/48006-6239
Online: www.mvhs.de
Ermäßigte Preise (soweit angegeben) gelten für Schüler
und Studenten und sind nur an der Abendkasse erhältlich
26. Sonntag
Wasser in Stadt- und Naturraum – ein Sonntagsspaziergang durch die
Maximiliansanlage, Exkursion, S 19
Performance Waterstory /Vocal-IV, Performance, S 31
27. Montag
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima, Workshop, S 33
Wasserfonds eine ethische Möglichkeit der Geldanlage?, Vortrag, S 12
alle Veranstaltungen auf einen Blick
5Veranstaltungsorte
Veranstaltungsorte
Bauzentrum München
Messestadt Riem,
Willy-Brandt-Allee 10
(U2, Messestadt West)
Deutsches Museum
Museumsinsel 1
(S-Bahn, Isartor)
EineWeltHaus
Schwanthalerstr. 80 RGB
(S- und U-Bahn, Karlsplatz/
Stachus)
Hochschule München
Lothstraße 34
Tram 20/21 Haltestelle
Lothstraße
St. Lukas Kirche
Mariannenplatz
(U4/U5, Lehel)
Instituto Cervantes
Alfons-Goppel-Straße 7
(U3/U4/U5/U6, Odeonsplatz)
Schweisfurth-Stiftung
Nymphenburg
Südliches Schlossrondell 1
(Tram 16, Haltestelle
Nymphenburg)
Münchner Volkshochschule
Gasteig,
Rosenheimer Straße 5
(S-Bahn, Rosenheimer Platz)
Technische Universität
München
Arcisstraße 21
(U3/U4, Universität)
Ökologisches
Bildungszentrum
Englschalkinger Str. 166
(U4 Arabellapark, Bus
59/154/184/189 Haltestelle
Cosimapark)
54
5 Zukunft Wasser
Wasser und Macht
501
:Wem gehört das Wasser?
im Jahr 2025 werden zwei Drittel aller Menschen keinen zugang
zu trinkwasser haben. damit es anders kommt, fordert experte
Professor W
­ olfram Mauser, das blaue Gold zum Allgemeingut
zu erklären. Renate Börger fragt den Buchautor, warum der
rohstoff immer knapper wird.
5 Interview: Renate Börger, Foto: Ian Berry/MAgnum Photos/Agentur Focus
Börger: Knapp ist Wasser ja eigentlich
nicht: Es wird nicht weniger und es wäre
genug für alle da. Es gibt sogar einen wunderbaren Kreislauf, mit dem sich der Rohstoff
Wasser immer wieder erneuert.
Mauser: Das macht die Natur für uns
kostenlos. Wenn wir das selbst machen
müssten, wäre es immens teuer, ja unbezahlbar! Es geht also nur darum, wie wir die
Ressourcen nutzen und was wir mit dem
Wasser machen.
Börger: Und wem wir es wegnehmen.
Etwa wenn das eine Land am Oberlauf des
Flusses fast alles für Ackerbau und Industrie
verbraucht und dem anderen Land nur noch
ein dünnes Rinnsal bleibt.
Mauser Der zentrale Punkt ist die Ernährung
und die Landwirtschaft. Für sie brauchen wir
allein 70 Prozent des nutzbaren Süßwassers.
Wir müssen dabei auf die gesamte Wertschöpfungskette schauen. Diese Sicht führt
uns zum Begriff des ,virtuellen Wassers`.
Damit ist Wasser gemeint, das indirekt in
einem Produkt steckt, also für sein Wachstum und seine Herstellung gebraucht wurde.
In einem Hamburger zum Beispiel – vor allem
im Rindfleisch dazwischen – stecken 35
Badewannenfüllungen Wasser!“
56
zur Erhaltung der Natur ansteuern. Wasser
mit Schiffen von A nach B zu transportieren
hat z.B. keinen Sinn. Sinn hat aber, mit dem
zu handeln, was man aus Wasser macht! Mit
Nahrungsmitteln und Gütern eine Art Arbeitsteilung ansteuern.
Börger: Wie soll das gehen?
Mauser: Warum nicht zum Beispiel Solarenergie aus Jordanien gegen landwirtschaftliche Produkte aus Deutschland tauschen!?
Wir brauchen eine Neuevaluierung der
unterschiedlichen Fußabdrücke, die wir auf
der Erde hinterlassen. Die Frage muss sein:
Wovon hat jemand mehr, als er braucht? Es
könnte sich als glückliche Fügung erweisen,
dass diejenigen, die viel Wasser haben, unter
Energiemangel, und jene, die viel Energie
haben, unter Wassermangel leiden. Das
wechselseitige Ausgleichen von Defiziten
könnte eine zukunftsträchtige Win-Win-Situation ergeben und die Natur schützen.
Börger: In welcher Rolle sehen Sie die UN?
Mauser: Die Erkenntnis des Klimawandels
schafft neues Bewusstsein über die Weltgemeingüter und neuartige Vernetzungen.
Die UNO, die aus ganz anderen Gründen
gegründet wurde, übernimmt inzwischen
eine ökologische Rolle und hat ein sehr ambitioniertes Umweltprogramm.
Börger: Auch Monokulturen und unsinnige
Bewässerungsarten sind bekannte Wassersünden. Haben wir über das Ökosystem
Wasser dazugelernt?
Börger: Kann man die Kommerzialisierung
des Wassers verhindern?
Mauser Ja, vieles verstehen wir in seinen
Zusammenhängen heute besser. Vor allem
gilt zu bedenken, dass der Wasserkreislauf
keine Ländergrenzen kennt. Die wurden von
den Menschen künstlich eingeführt. Wir müssen eine Bewirtschaftung der globalen Güter
Mauser: Wasser braucht einerseits einen
Preis, damit wir sparsam damit umgehen.
Aber ich will andererseits keiner Privatisierung das Wort reden. Ökonomische Mechanismen müssen im Sinne haushälterischer
Umweltpolitik genutzt werden, denn wenn
Wasser nichts kostet, läuft der Wasserhahn
den ganzen Tag.
Börger: Soll die Nachfrage den Preis
bestimmen?
Mauser: Die Preisgestaltung muss dem
Primat des Politischen unterliegen. Es ist eine
Grenzfrage zwischen Ressourcen, Politik und
Moral. Wirtschaften ist ja kein Selbstzweck,
sondern soll menschliche Lebensbedingungen verbessern. Das setzt demokratische
Strukturen und glaubwürdige internationale
Strukturen voraus. Das Ziel muss sein,
einen sinnigen Ausgleich zwischen dem zu
schaffen, was verschiedene Regionen zum
globalen Wohlstand beitragen können. Das ist
die große soziale Frage des 21. Jahrhunderts.
Buchtipp
5 Die Zukunft ist blau
Mit dem erfolgreichen Buch hat Wolfram
Mauser ein vernachlässigtes Thema
bekannt gemacht. Faktenreich und verständlich informiert der Stellvertretende
Direktor des Departments für Geographie
der LMU über die wachsende Bedeutung
des knappen Rohstoffs und verleiht dem
Begriff „virtuelles Wasser“
eine neue Dimension.
Wolfram Mauser:
„Wie lange reicht die
Ressource Wasser?“,
Fischer, 9,95 Euro
Auftaktveranstaltung mit dem Autor
am 10.10.2008 5 siehe S 11
57
:Cola vs. Wasser
5 Zukunft Wasser
Wasser und Macht
Als die Fabrik kam, verschwand das Wasser in Plachimada.
die Ureinwohner des indischen Dorfes protestieren seit acht
Jahren gegen den Coca-Cola-Konzern, der weiterhin millionen
liter Grundwasser in Flaschen füllen und verkaufen will.
5 Autor: Klaus Liebig, Fotos: Madhuraj, Klaus Liebig
Der Autor Klaus Liebig erlebte den Widerstand der Unberührbaren auf mehreren
Reisen in der Region mit.
Plachimada liegt im Panchayat Perumathi,
einer ländlichen Gemeinde im Bundesstatt
Kerala. Viele der Bewohner der umliegenden
Dörfer sind entweder Tribals oder Adivasis.
Die Ureinwohner oder so genannten Unberührbaren gehören zur armen Unterschicht
des Bundesstaats, der sonst für seine ungewöhnlich hohe Lebensqualität bekannt ist.
Die Menschen hier leben noch weitgehend
von der Landwirtschaft, vom Anbau vor allem
von Reis, verschiedener anderer Getreidearten sowie Gemüse. Vor zehn Jahren kannte
den 2000-Seelen-Ort fast niemand. Heute
findet Google 35000 Seiten.
Als Hindustan Coca-Cola Getränke Pvt. Ltd.
1998 bei der Regierung von Kerala und beim
Panchayat den Antrag stellt, eine Getränkefabrik zu bauen, gibt es weder im Panchayat
noch bei der damals linken Regierung Keralas
Bedenken. Im Gegenteil: Man ist froh, dass
in dieser rückständigen Gegend Arbeitsplätze
entstehen. Im März 2000 nimmt das Werk die
Produktion auf und beginnt mit der Auslieferung von Coca-Cola, anderen Soft-Drinks und
dem in Flaschen abgefüllten Wasser Kinley.
Um das Wasser herzustellen, müssen aus
sechs neuen und zwei natürlichen Brunnen
jeden Tag mehr als eine Million Liter Wasser
dem Grundwasser entzogen werden. Vielen
in den umliegenden Dörfern ist die Fabrik
anfangs gleichgültig. Coca-Cola zu kaufen,
kommt den meisten sowieso nicht in den
Sinn. Ein solcher Luxus ist viel zu teuer. Die
Leute haben ihre Brunnen im Dorf, die gutes
Wasser liefern, das sie zum Bewässern der
Felder, zum Waschen, Kochen und auch als
Trinkwasser verwenden.
58
Schon bald nachdem das Coca-Cola Werk
zu produzieren beginnt, merken die Leute in
den umliegenden Dörfern, dass der Wasserspiegel in ihren Brunnen stark sinkt. Und
die Qualität des Wassers wird schlechter.
Mayilamma, eine Tribal-Frau, Großmutter und
Initiatorin des Protestes, erinnert sich: „Mit
dem Wasser brauchte der Reis viel länger,
bis er gar war, und das Wasser wurde beim
Kochen gelb.“ Aber vor allem gab es auch
gesundheitliche Probleme: „Wenn wir den
Reis gegessen haben, wurde uns übel und
wir bekamen Durchfall. Wenn wir uns damit
gewaschen haben, wurden unsere Haare
klebrig und wir bekamen rote Augen“, so
Mayilamma. Ähnliches erleben viele ihrer
Nachbarinnen und Nachbarn. Zudem fehlt
vielen Bauern nach und nach das Wasser
zur Bewässerung der Felder. Als das Wasser
immer ungenießbarer wird und Kinder in mehreren Dörfern erkranken, beschließen Frauen
aus Plachimada, jeden Tag vor dem Werk zu
demonstrieren. Im April 2002, am „Tag der
Erde“, organisieren die Dorfbewohner eine
große Demonstration. „Wasser ist unser
Leben, wie kann man uns das nehmen?“,
rufen die Demonstrantinnen. Diese Proteste
kommen bei den Lokalpolitikern im Panchayat
zunächst gar nicht gut an. Der Getränke-Multi
ist ein lukrativer Gewerbesteuerzahler.
Die Frauen lassen sich nicht einschüchtern. Sie versammeln sich Tag für Tag vor
dem Werk. Oft nehmen sie ihre Kinder mit.
Mayilamma: „Wenn wir erleben, dass unsere
Kinder krank werden, können wir das doch
nicht zulassen. Da müssen wir uns wehren.“
Während die einen demonstrieren, ziehen
die anderen Frauen in langen Karawanen
zu Brunnen in etwa eineinhalb Kilometern
Entfernung. Eine dreiköpfige Familie braucht
mindestens vier Krüge Wasser am Tag.
Das heißt, die Frauen müssen diesen Weg mit
5 “Unsere Kinder wurden krank”
Die inzwischen verstorbene Mayilamma führte den
Kampf der Frauen beharrlich an.
den schweren Wasserkrügen mehrmals am
Tag zurücklegen, für viele auch deshalb ein
Problem, weil sie dann weder ausreichend
Zeit für ihre Kinder haben, noch einer Erwerbsarbeit nachgehen können.
Nach und nach erkennt man auch im Panchayat Perumathi die Notlage der Leute in den
Dörfern und beginnt, sich zu solidarisieren.
Einige NGOs, politische Parteien und Gewerkschaften unterstützen den Protest. Coca-Cola
versucht, die Leute zu beruhigen und beginnt,
Tankwagen mit täglich 1 000 Liter frischem
Wasser in die Dörfer zu schicken. Der tägliche
Protest, der zeitweise auch die Auslieferung
der Getränke behindert, geht dennoch weiter
und beginnt auch die Gerichte zu beschäftigen. Beim Obersten Landesgericht Keralas
kann der Limohersteller eine Verfügung erwirken, die Demonstrationen und Sitzstreiks
näher als 200 Meter vom Werkstor entfernt
verbietet. Unterdessen werden die Proteste immer massiver. Es kommt zu heftigen
Zusammenstößen mit der Polizei. Demonstranten werden geprügelt und verhaftet.
Es folgt eine Serie von Gerichtsverfahren,
bei denen mal zu Gunsten der Widerstandsbewegung, mal zu Gunsten von Coca-Cola
entschieden wird, wobei es bei einigen Entscheidungen schwer fällt, an eine Unabhängigkeit der Richter zu glauben. Dann deckt
ein BBC-Journalist einen Skandal auf, der den
Konzern ins Wanken bringt. Coca-Cola hatte
als „Wohltat“ 5000 Tonnen Klärschlamm aus
der Produktion als „guten Dünger“ an die
Bauern der Umgebung verteilt. Der Journalist
lässt eine Probe in den Labors der Universität
von Exeter untersuchen, und dabei stellt sich
heraus, dass der „gute Dünger“ hochgradig
mit Schwermetallen und gesundheitsgefährdenden Chemikalien kontaminiert ist.
Als das Ergebnis von mehreren Instituten in
Indien bestätigt wird, kommt es zu großen
Protesten in ganz Kerala und auch in anderen
Bundesstaaten Indiens. 2004 wird der Protest
international. Vor dem Coca-Cola-Werk wird
das Weltwasserforum veranstaltet, bei dem
die Aktivistinnen Medha Padkar, Vandana
Shiva und zahlreiche Führer des weltweiten
Widerstandes gegen das Geschäft mit dem
Wasser auftreten. Ein Jahr später kommt es
zu dem Urteil mit Folgen. Das Landesgericht
von Kerala entscheidet, das Panchayat dürfe
Coca-Cola die Produktionslizenz nicht vorenthalten. Das Werk sei zum Abpumpen von
500 000 Litern Wasser pro Tag berechtigt.
Es gibt jedoch eine Einschränkung: Das
Panchayat darf Bedingungen stellen. Die
Cola-Gegner erkennen sofort ihre Chance und
legen einen Kriterienkatalog mit 13 Punkten
vor. Darin heißt es unter anderem, der Konzern müsse seine Rezepturen offenlegen. So
wolle man überprüfen, ob gefährdende Stoffe
verwendet werden. Für das Unternehmen,
dessen Cola-Rezept zu den bestgehüteten
Geheimnissen der Welt gehört, eine nicht
erfüllbare Bedingung. Fünf Jahre täglicher
Protest – jahrelanger Rechtsstreit. Seit März
2004 pumpt das Werk kein Wasser mehr aus
5 Limo ist hier Luxusgut (Bild links)
In bunten Plastikkrügen wird das Wasser
von weit her geholt
5 Unser täglich Wasser ... (Bild rechts)
Tochter einer Dalitfamilie vor dem Hausaltar
dem Boden. Aber der Frieden ist trügerisch.
Die Menschen wissen, dass die Produktion
jederzeit wieder anlaufen kann. Wie auch
immer das Oberste Bundesgericht in Delhi
entscheiden wird, es wird von großem Gewicht sein: Es beantwortet die Frage, ob die
Gemeinden über die Nutzung der Ressourcen
entscheiden dürfen. Vandana Shiva hat es
beim Weltwasserforum so formuliert: „Das
Volk muss über seine natürlichen Ressourcen
entscheiden können, wer sie besitzen darf
und wie sie genutzt werden sollen, wie sein
Durst gestillt und wie seine Nahrung produziert und verteilt wird.“
Wasserdiebe – ein Film-Essay
am 17.10.2008 5 siehe S 11
59
:Wasser
stinkt nicht
5 Zukunft Wasser
Wasser und Macht
Menschenrecht oder Wirtschaftsgut: Wem
gehört das Wasser?
5 Autor : Michael Tibudd , Illustration: David Henne
Jahren um bis zu 80 Prozent zu. Zuletzt drifteten aber alle Fonds ins Minus. Allerdings
dürfte Wasser in Zukunft noch viel mehr als
heute zum knappen Gut werden - was das
Profitpotenzial wohl nur steigern kann.
Aber wie ist es denn nun mit der Ethik? Kann
man hier Geld verdienen und zugleich Gutes
tun? Fondsbetreiber werben gerne mit der
Nachhaltigkeit, die durch ihre Investitionen
gefördert werde. So gebe es gerade bei der
Wasserinfrastruktur vielerorts auf der Welt
so gravierende Mängel, die durch privates
Kapital zum Wohle aller behoben werden
könnten. Auch Neubauten von Entsalzungsanlagen in Küstenregionen und die damit
verbesserte Wasserversorgung sind gern
gepriesene Wohltaten der privaten Wasserindustrie.
Oder schließt sich das von vornherein aus:
Gewinn erzielen zu wollen aus dem Grundgut
jeglichen Lebens - dem Wasser?
So viel lässt sich in dem Zusammenhang
über Wasserfonds sagen: Wer sein Geld in
diese Form der Kapitalanlage packt, hat diese
Frage für sich eindeutig beantwortet. Seit
dem Jahr 2000 gibt es die Möglichkeit, in
einen Fonds zu investieren, dessen Portfolio
ausschließlich aus Unternehmen besteht, die
hauptsächlich in der Wasserwirtschaft aktiv
sind.
Die Schweizer Privatbank Pictet legte damals
den „Water Fund P“ auf. Inzwischen gibt es
im deutschsprachigen Raum sieben solcher
Fonds, die mehr als fünf Milliarden Euro
eingesammelt haben. Mit Abstand größter
Fonds ist der erste von Pictet mit mehr als
drei Milliarden Euro. Ein zweiter agiert mit
1,5 Milliarden Euro zumindest noch in der
gleichen Größenordnung. Der Rest des Kapitals verteilt sich auf fünf weitere Produkte.
Die höchste Rendite konnte dabei erzielen,
wer schon möglichst lange dabei ist: Pictet
und andere legten in den vergangenen fünf
Wasser und Macht
Auftakt!
Fondsbetreiber locken privatanleger neuerdings
mit der idee, gutes tun zu können und damit auch
noch geld zu verdienen. aber wie sieht es mit der
moral im Wassergeschäft wirklich aus?
Es sind heikle Fragen:
Ist Wasser ein Gut wie jedes
andere? Darf man also damit
handel treiben? Darf man in
Wassergeschäfte investieren,
um in Zukunft gröSSere Gewinne
zu erzielen?
Programm
Allerdings gibt es auch Zweifel. Experten
warnen grundsätzlich, dass Investitionen in
Wassertechnik nicht automatisch nachhaltig
seien, nur weil sie auf dem sensiblen Gebiet
Wasser getätigt werden. Zudem werde
privates Kapital nur dort eingesetzt, wo auch
Gewinne zu erwarten seien - also gerade
nicht in vielen unterversorgten Gebieten
in ärmeren Ländern. Das große Geld im
Wassersektor sei mit aufwendiger Großtechnik zu verdienen, die auch nach dem
Bau gewartet und gepflegt werden müsse
– gegen entsprechendes Geld. Die vielerorts
gefragten dezentralen Kleinanlagen – etwa
ein ganz schlichter Dorfbrunnen – seien für
Privatinvestoren wenig attraktiv.
Wasserfonds – eine ethische Möglichkeit
zur Geldanlage?
Podiumsdisskusion mit Experten
am 27.10.2008 5 siehe S 12
Auftaktveranstaltung des Münchner
Klimaherbstes: Namhafte Referenten
nehmen Bezug auf den Klimawandel
und dessen Einfluss auf die Wassersituation - global wie auch lokal.
Perspektiven einer gerechten Verteilung und nachhaltigen Nutzung des
Wassers werden aufgezeigt. Ob es
langfristig möglich sein wird, die Versorgung der Menschen mit sauberem
Wasser weltweit zu sichern, wird anschließend auf dem Podium diskutiert.
Vorträge:
„Wie lange reicht die Ressource
­Wasser?“
Prof. Dr. Wolfram Mauser, LMU
„Klimaveränderung und Wasserwirtschaft: global denken – lokal handeln”
Dr.-Ing. Martin Grambow, Bay. Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit
und Verbraucherschutz
„Kommunale Betriebe statt internationale Konzerne für eine nachhaltige
Wasserversorgung“
Stephan Schwarz, Geschäftsführer für
Versorgung und Technik, SWM
Podiumsdiskussion:
„Streit ums Wasser - Wem gehört das
Wasser?” mit Dr. Thomas Kluge, Institut für sozial-ökologische Forschung,
Frankfurt/ Main, Prof. Dr.-Ing. Peter
Rutschmann, Technische Universität
München, Prof. Dr. Eva Lang, Ökologische Ökonomie, Universität der
Bundeswehr, Mün., Prof. Dr. Wolfram
Mauser, Dr. Ing. Martin Grambow;
Moderation: Dietlind Klemm, Redakteurin Bayerische Rundfunk
In Kooperation mit der Selbach-Umwelt-Stiftung, Wasserwirtschaftsamt
und dem Deutschen Museum
Fr 10.10.2008 18.00 bis 22.00 Uhr
Deutsches Museum, Ehrensaal
Museumsinsel 1
Begrenzte Plätze. Anm. erbeten unter:
[email protected], T 089/93 94 89 65
Eintritt frei
GZ 8603
Über Wasser
Dokumentarfilm von Udo Maurer
Die Filmdokumentation „Über Wasser” des österreichischen Regisseurs
erzählt aus drei unterschiedlichen Teilen unserer Erde von der existentiellen Bedeutung des Elements Wasser.
Ein scheinbar selbstverständliches
Faktum wird so zu einer spannenden
Erzählung vom alltäglichen Kampf
ums Überleben: Trotz des Wassers.
Ohne das Wasser. Mit dem Wasser.
Von den Überschwemmungen im
Mündungsgebiet des Brahmaputra in
Bangladesch, über die einst florierende Hafenstadt am Aralsee, die heute
in der kasachischen Steppe liegt, bis
zum täglichen Kampf um ein paar
Kanister Wasser in einem Slum in
Nairobi. Ein dokumentarisches Lehrstück, ein eindringlicher Versuch, die
Selbstverständlichkeit unseres Alltags
mit ein paar Fragen, Ahnungen und
Zweifeln zu erschüttern.
Di 14.10.2008 20.00 Uhr, 83 Min
Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek
EUR 6.-, ermäßigt EUR 4.AG 190 E, Info T 089/480 06 62 20
Wasserknappheit, Dürre und
Klimawandel in Spanien
Internationale Studien sagen voraus,
dass sich große Teile der mediterranen Länder in wenigen Jahrzehnten in
Wüsten verwandeln, wenn sich nichts
grundlegend ändert. Spanien ist im
besondern Maße betroffen. Politische
Versäumnisse, mangelnde Niederschläge und ein steigender Wasserverbrauch führen zur Versteppung
5 10
ganzer Landstriche und regelmäßigen
Engpässen bei der Trinkwasserversorgung. Doch die Versuche der
spanischen Regierung, mit millardenschweren Wasserprogrammen gegenzusteuern, sind höchst umstritten.
Teodoro Estrela Monreal ist stellvertretender Leiter der Abteilung Planung
und nachhaltige Wassernutzung des
spanischen Umweltministeriums und
war maßgeblich an der Erarbeitung
des staatlicher Bewässerungsplans
beteiligt.
Moderation: Wolfgang Roth, Redakteur Süddeutsche Zeitung
In Kooperation mit dem Instituto
Cervantes
Do 16.10.2008 19.30 Uhr
Instituto Cervantes, Kultursaal
Alfons-Goppel-Straße 7
Spanisch und Deutsch
EUR 5,-, ermäßigt EUR 4.Kartenres. T 089 / 29 07 18 13
Wasserdiebe
Film-Essay von Madhuraj (S 8)
Wie Wasser zur Ware wird. In einer
kleinen Gemeinde im Osten Keralas
wurde 1999 ein Coca-Cola-Werk
gebaut, das Trinkwasser in Flaschen
füllte. Dazu wurden täglich eine Million Liter Tiefenwasser abgepumpt.
Daraufhin begannen vor allem Frauen
ihren Protest. Fünf Jahre lang belagerten sie die Fabrik. Der indische
Fotograf Madhuraj hat die Geschichte
dieses Kampfes gegen die Privatisierung des Wassers dokumentiert.
Klaus Liebig, freier Autor und Journalist, hat die Auseinandersetzungen
verfolgt und führt in den Film ein.
Fr 17.10.2008 20.00 Uhr,
45 Min, dt. Bearbeitung Klaus Liebig
Gasteig, Raum 117
EUR 3.- barrierefrei
AG 220 E, Info T 089/480 06 62 20
Siehe S 8
5 11
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
Programm
Programm
Wasser und Macht
Internationales Geschäft
mit Wasser – durstige
­Menschen
Problematische Folgen für die Menschen in Entwicklungsländern.
Der Wasserkonzern Veolia präsentiert
sich gern als Vorreiter für Wasserversorgung und Umwelttechnik. Unterstützung aus dem Entwicklungsbereich lässt Gewinne sprudeln. Aber
der Export teurer Großtechnologie
geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Lokale Konzepte, die
nicht viel kosten - wie Regenwassernutzung - bleiben außen vor. Ähnlich
bei Großstaudämmen: Anhand von
Beispielen wird gezeigt, wie – mit
Beteiligung deutscher Banken und
Firmen – überdimensionierte Energieund Bewässerungsprojekte realisiert
werden, von denen die Großindustrie
profitiert, während die Menschen
vertrieben, Flüsse umgeleitet und
ökologische Katastrophen in Kauf
genommen werden.
Referenten:
Dorothea Härlin (attac, Berliner Wassertisch), Dr. Walter Ulbrich (Germanwatch, Campo Limpo Solidarität mit
Brasilien e.V.), In Zusammenarbeit mit
dem Nord Süd Forum
Di 21.10.2008 19.00 bis 21.30 Uhr
EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80
RGB, Eintritt frei
GZ8617, Info T 089/480 06 62 20
Gletscherdämmerung
Auswirkungen des Klimawandels auf
unserer Wasserressourcen und unsere
Gesellschaft, Podiumsgespräch:
Dr. Ludwig Braun, Ltg. Kommission
für Glaziologie, Bayr. Akademie der
Wissenschaften, Dr. Bernd Wiemann,
Ltg. Forschungs- und Entwicklungsgruppe Vodafone D, Dr. Klaus Arzet,
Ltg. Wasserwirtschaftsamt München;
Moderation: Jutta Höcht-Stöhr,Leiterin
Evangelischen Stadtakademie
Hydroformance: Rúrí, Island
Videoinstallation „nature lost“
Mi 22.10.2008 19.00 Uhr
St. Lukas Kirche, Mariannenplatz
Eintritt frei, Info T 089/98 89 84
Wasserfonds – Eine ethische
Möglichkeit zur Geldanlage?
Die Kontroverse zwischen Trinkwasserprivatisierung und Wasser für die
Armen (5 siehe S 10).
Wasseraktienfonds rücken ins Blickfeld der Anlagestrategien. Doch die
Investitionen sind umstritten. Geht
die Aufbereitung von Trinkwasser mit
der Privatisierung des Allgemeinguts
Wasser einher, so ist die Armutsfalle oft vorprogrammiert. Dagegen
können Technologien zur Entsalzung
oder Filtration aber auch Wasserkrisen bekämpfen. Rolf D. Häßler von
der Nachhaltigkeits-Ratingagentur
oekom research erklärt die Bewertung von Unternehmen auf Basis von
ökologischen und sozialen Kriterien.
Investment-Experte Thomas Volpe
(Schweizer Privatbank Sarasin AG)
­erläutert ethische Anlagestrategien.
Im Anschluss moderiert Siegfried
Grob (vom Kooperationspartner projekt21plus) eine Publikumsdiskussion.
Mo 27.10.2008 19.30 Uhr
Lounge: edmoses, Prinzregentenstr. 2
begrenzte Plätze Anm.
unter: [email protected] oder
T 089/35 65 33 44
Eintritt und Wasser frei , Siehe S 10
Harald Welzer: Klimakriege
Buchvorstellung: Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird.
Der Klimawandel stelle eine weithin noch unbegriffene Bedrohung
menschlichen Zusammenlebens dar,
so die Grundthese Welzers in seinem
heftig diskutierten Buch. Denn es seien gerade die sozialen Effekte, die aus
der Verschiebung der Regenzonen, rasant fortschreitender Wüstenbildung
und extremer Wetterereignisse Katastrophen machen. Welzer, Direktor des
Center for Interdisciplinary Memory
Research am Kulturwissenschaftlichen
Institut Essen, diskutiert im Anschluss
mit Prof. Hartmut
Graßl, ehem. Dir. des
Max-Planck-Instit. f.
Meteorologie, ehem.
Ltg. das Weltklimaforschungsprogramm der
UN.
Modertion: Dr. Jeanne
Rubner (SZ)
Mi 29.10.2008 20.00 Uhr
Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek
EUR 6.- ermäßigt EUR 4.- barrierefrei
AG 210 E, Info
T 089/480 06 62 20
Wasser – Zündstoff und
Gold der Zukunft
Wassermanagement
Bäche und Quellen versiegen oder
werden im Oberlauf in Rohre gefasst.
Nachhaltiges Wassermanagement
wird oftmals zu spät begonnen. Auch
wenn immer raffiniertere Wassergewinnungstechniken entstehen, kann
das ständige Sinken des Grundwasserspiegels und das Versalzen vieler
Flüsse nicht verhindert werden. Wie
funktioniert das Wassermanagement
in verschiedenen Regionen der Welt
und welche Lösungsansätze werden
auf Weltwasserforen angeboten.
Vortrag: Dr. Sabine Goede-Beisenherz
Wasser und Macht
ne verlassen. Ein Überblicksreferat
thematisiert, wo und wie Menschen
um Wasser kämpfen. Im Anschluss
berichten NGOs von Wasserprojekten,
die eine gerechtere Verteilung der
Wasserressourcen sichern sollen.
Impulsreferat: „Menschen im Kampf
um Wasser“, Kim Weidenberg, FIAN
e.V., Berlin (FoodFirst Informationsund Aktions-Netzwerk)
Podiumsdiskussion: „Wasserprojekte
in Afrika, Asien und Lateinamerika“
Henner Lang, WasserStiftung
Kim Weidenberg, FIAN e.V.
Horst Kühnle, Campo Limpo Solidarität mit Brasilien e.V., Judith Fischer,
terres des hommes e.V., Robert Huber,
Deutscher Entwicklungsdienst DED
(angefragt), Ekkehard Pascoe,
energieWerk Stiftung, Moderation
Marita Matschke, Nord Süd Forum
In Zusammenarbeit mit Nord Süd
Forum und Schweisfurth-Stiftung
Fr 31.10.2008 19.00 bis 22.00
Schweisfurth-Stiftung, Südliches
Schloßrondell 1, Eintritt frei, GZ 8632,
Info T 089/480 06 62 20
Auftakt!
„Der Klimawandel trägt
keinen Schnauzbart“
Norbert Joa im Gespräch mit Prof. Dr.
Armin Nassehi
Sind Bildung und Wissen die richtigen
Mittel, um im Bewusstsein endlicher
Ressourcen und globaler Klimaveränderungen das Handeln zu beeinflussen? Wie zielführend sind lokale
und internationale Maßnahmen, um
der weltweit fortschreitenden Wasserkrise Einhalt zu gebieten? Wenig
wirkungsvoll, meint Daniel Gilbert,
Prof. von der Harvard Universität.
Denn dem Klimawandel fehlt schlicht
die Bedrohungskomponente wie
sie z.B, ein möglicher terroristischer
Anschlag, so seine Erklärung. Prof. Dr.
Armin Nassehi, Prof. für Soziologie
an der LMU München diskutiert zum
Abschluss des Klimaherbstes mit den
Besuchern warum der Weg von Wissen zum Handeln nicht nur lang ist,
sondern oft gar nicht beschritten wird.
Moderation: Norbert Joa, Bayerischer
Rundfunk. Wir laden Sie herzlich ein,
den Abend bei „Wasser, Brot und
mehr“ausklingen zu lassen.
Mit freundlicher Unterstützung von natur+kosmos
Mo 10.11.2008 19.00 bis 22.00 Uhr
Ökologische Bildungszetrum
Anmeldung bei der MVHS erbeten,
Eintritt frei, barrierefrei
GZ 8665
Mit wenig viel bewirken.
Die energiesparenden
Waschmaschinen von Bosch.
Mi 29.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
EUR 5.- barrierefrei
GZ 8630 E, Info T 089/480 06 62 20
Mit wenig viel bewirken. Die neuen Waschmaschinen von Bosch sparen Energie und
„Wasser für alle”
Wasser. Gegenüber einem 15 Jahre alten vergleichbaren Gerät von Bosch, benötigen
Weltweit gibt es viele Initiativen gegen eine Privatisierung des Wassers
wehren. Doch um das Menschenrecht
auf Wasser zu sichern, darf man sich
nicht auf Regierungen oder Konzer-
sie bis zu 35 % weniger Strom und bis zu 55 % weniger Wasser*. Dabei müssen Sie
nicht auf Leistung und Komfort verzichten. Eine Beladungsmenge 1 – 8 Kilo, das 15 Min.Kurzprogramm und gezielte Entfernung von Flecken durch die Flecken-Automatik sind
Beispiele dafür. Mehr Infos über Europas Nr. 1 unter www.bosch-hausgeraete.de
* Im 60°C Waschprogramm
5 13
5 12
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
:Wasser kann man essen
Wasser läuft nicht nur aus dem Hahn. Weitaus mehr des
rohstoffes verbrauchen wir durch all das, was auf
unserem teller landet. Mit teils gravierenden Folgen für
die umwelt in wasserarmen Produktionsländern.
Wirkungsvoller als die Spartaste an der spülung ist der
Blick auf den „virtuellen Wasserverbrauch“.
502
5 Zukunft Wasser
Wasser und Wissen
:Einfach mal
laufen lassen
eine kleine einkaufshilfe:
1 Kilo Käse
10.000 Liter
1 Tüte Chips
Für die Produktion der
benötigten 10 Liter Milch.
Nötig für die Kartoffeln in
200 Gramm Chips.
1 Ei
200 Liter
185 Liter
1 Kilo Rindfleisch
15455 Liter
Fast alles für die Herstellung des 155 Liter fürs Tränken, der Rest
Hühnerfutters.
für das Futter.
5 14
1 Kilo Weizen
1300 Liter
1 Kilo Reis
3400 Liter
Im weltweiten Weizenhandel
werden jährlich 75 Mrd. m³
Wasser exportiert.
Verschlingt 21 % des weltweiten
Wasserbedarfs für Nutzpflanzen.
1 Kilo Hühnerfleisch 1 Kilo Zucker
3900 Liter
1500 Liter
20 Liter fürs Tränken und
Reinigen, der Rest für Futter.
Nötig für die Herstellung von
9 Kilo Zuckerrohr.
Fotos: iStockphoto: YinYang, Photosoup, Juanmonino, Subjug, Alex_Kizilov, Acik Photocase
5 www.mvhs.de/klimaherbst
5 Quelle: Vereinigung deutscher Gewässerschutz e.v.
5 Autor: Oliver Abraham
5 Foto: Basti Arlt
Wassersparen ist nicht
überall sinnvoll.
unser autor prüft Eine
provokante These.
Für Gewinnung, Transport und Aufbereitung
des Münchner Wassers müssen die Stadtwerke darüber hinaus keine Energie aufwenden – das Trinkwasser ist von Natur aus rein
und fließt wegen des natürlichen Gefälles von
allein aus den Gewinnungsgebieten Mangfall- und Loisachtal in die drei Hochbehälter
vor München. Ein knapp 3300 Kilometer langes Rohrleitungsnetz verteilt das Trinkwasser
an die Verbraucher. Tatsache ist, dass auch
Leitungen in einigen Bereichen Münchens
gespült werden müssen. Es sind die Endstränge des Netzes, dort wo Verbrauchers
Durchflussmenge am geringsten ist, die
Dimension der Rohre aber auch für einen
Löschwassereinsatz groß genug sein muss.
100 000 000 000 Liter! So viel Wasser
verbrauchen die Münchner pro Jahr. Eine
unfassbar große Menge, die rund um die
Uhr ausreichend bereitgestellt werden will.
Im trockenen Sommer ebenso wie in der
Fußballhalbzeitpause. Damit immer genug
da ist, haben die Stadtwerke München drei
Versorgungsgebiete erschlossen. So fließen
dann also einhundert Milliarden Liter durchs
Kanalnetz. Ob man da auch ein bisschen
sparen kann? Oder sollte?
Sparen klingt gut, ist es meist auch. Umso
paradoxer klingt dies: Manchmal muss
Wassersparen auf lange Sicht nicht unbedingt
sinnvoll sein und auch nicht billiger. Eine
ketzerische Sicht? Tatsache ist: In Deutschland (alte Bundesländer) stieg der Wasserverbrauch bis in die 1970er Jahre kontinuierlich
an. Manche Versorger konzipierten ihre
Infrastruktur (Zuleitungen, Abwasserkanäle)
damals vor diesem Hintergrund und mit
einer – damals nicht abwegigen – Prognose
steigenden Verbrauchs. Aber: Fließt nicht
mehr genügend Wasser durch die Trinkwasserleitungen, können sich Keime bilden. Um
schädliche Biofilme zu verhindern, muss
die Mindestdurchflussmenge gewährleistet
sein – wenn nicht mehr genug Wasser in den
Haushalten verbraucht wird, müssen Wasserversorger gegebenenfalls mit Extrawasser
spülen. Nur so kann die gute Wasserqualität
erhalten werden. Auch Abwasserkanäle
­müssen mancherorts extra „gespült“ werden,
um nicht zu verstopfen.
Hinzu kommt, dass die Kosten für die eigentliche Ressource Wasser vor dem Hintergrund
der Investitionen in die Infrastruktur und der
laufenden Kosten von Technik, Personal und
Instandhaltung gering sind. Dennoch: Jeder
Kubikmeter Wasser, der der Natur nicht entnommen wird, bedeutet ein bisschen weniger
Eingriff in die Natur.
Und München? Ist in einer komfortablen
Situation: Die Grundwasserneubildung im
Mangfall- und Loisachtal ist doppelt so hoch,
wie die Entnahme zur Trinkwasserversorgung,
sagt Rainer List von den SWM. Schädigungen
für Flora und Fauna in den Gewinnungsgebieten waren und sind daher nicht zu befürchten
– zumal der Verbrauch in München stetig
sinkt: Von rund 400.000 m³ pro Tag vor zwanzig Jahren auf heutige 320.000 m³, bilanziert
der Leiter der Wassergewinnung der SWM.
München ist in einer Situation, die ihresgleichen sucht: genug Wasser, gesundes
Wasser, günstiges Wasser. Trotzdem darf
man eines nie vergessen – Wasser ist nicht
ersetzbar. Wenngleich die Verbraucher in
der Landeshauptstadt inzwischen grundsätzlich an einem Punkt angelangt sind, bis zu
dem Sparen sinnvoll war, darf die wertvolle
Ressource auch in Zukunft nicht vergeudet
werden. Also - seien Sie freundlich zu Ihrem
Wasser! Und zu Ihrem Geldbeutel.
Tipps für die Haushaltskasse
- Duschen statt Baden spart 100 Liter
- Garten mit Regenwasser gießen
- Wassersparende Haushaltsgeräte
- Moderne Wasserhähne sparen durch
schnelle Temperaturegelung 30 % Wasser
- Klospülungen mit Spartaste: 4-Personen-
haushalt bis zu 36 m³ weniger im Jahr
Infos über Wassersparen im Haushalt am „Wassertag im Bauzentrum München”
am 20.10.2008 statt 5 siehe S 18
5 15
Programm
Wasser und Wissen
Energie – Technik – Forschung
5 Interview : Marco Eisenack , Illustration: Katharina von Hellberg
:Der Strom
ist blau
Das geplante Wasserkraftkraftwerk an der Praterinsel
ist bei naturschützern umstritten. Es gibt keine Energie,
die „uneingeschränkt gut“ sei, sagt Dr. Bernhard Thiersch,
Geschäftsführer der Praterkraftwerk GmbH, im Gespräch
mit Marco Eisenack.
Seit Juli ist die Genehmigung wirksam.
Wann kommen die Bagger?
Baubeginn ist Anfang nächsten Jahres,
Fertigstellung Mitte 2010.
Wie kam es zu dem Standort Praterinsel?
Für ein Wasserkraftwerk braucht man Fallhöhe, damit das Wasser Energie abgeben
kann. An der Praterinsel liegt eine Gefällestufe mit etwa zehn Metern Fallhöhe vor.
Warum kam man erst jetzt auf die Idee?
Weil es aufgrund der baulichen Gegebenheiten und des Denkmalschutzes ein relativ komplizierter Standort ist, wurde er aus
wirtschaftlichen oder genehmigungstechnischen Gründen bisher nicht angepackt.
Anvisiert wird er schon seit Jahrzehnten.
Warum stand das Projekt in der Kritik?
Eine eingereichte Klage enthielt Bedenken, dass die so genannte Kleine Isar in
ihrem optischen Eindruck leidet, weil dort
weniger oder andere Wassermengen fließen. Es ist der typische Konflikt zwischen
Klimaschutz und Naturschutz. Dem Naturschutz geht es dabei um die Flora, Fauna,
Gewässerökologie und vielleicht das Erscheinungsbild. Dem Klimaschutz geht es
um regenerative Energie, CO2-Einsparung
und Nutzung von Potenzialen.
Der Isar-Plan: eine Erfolgsstory
Der Isar-Plan ist kein Projekt der Superlative, zumindest nicht, was seine
Kosten anbetrifft. Und trotzdem ist
er innerhalb kurzer Zeit zu einem der
bedeutendsten wasserbaulichen Vorhaben in Bayern und in Deutschland
avanciert, dessen Ausstrahlungskraft
selbst noch im fernen Japan und in
Kalifornien wahrgenommen wird. Bei
einem Erklärungsversuch stößt man
schnell auf den immensen Nutzen
dieses Projektes für den Menschen,
den Bürger und seine Umwelt. In
vier für den Klimaherbst konzipierten
Führungen verdeutlichen Experten
aus dem Planungsteam, warum der
Isar-Plan zum Spannendsten gehört,
was Münchens Baustellen derzeit zu
bieten haben.
macht den Fluss kaputt. Es gibt Situationen, bei denen es Gefällestufen gibt, die
man nutzen kann. Auf der anderen Seite
steht auch fest: Man kann die Welt nicht
mit einer einzigen erneuerbaren Energie
retten. Die uneingeschränkt „gute“ Energie gibt es nicht, sondern nur ein möglichst breites Spektrum an Maßnahmen.
Wenn man alle nutzt, werden wir vielleicht
unseren Energiebedarf decken können.
Exkursionen zum Isar-Plan:
„Ein Projekt schreibt Stadtgeschichte“, 10.10.
„Ein Fluss lebt auf“, 17.10.
„Ein Tag im August 2005“, 24.10.
„Die Quadratur des Kreises“, 7.11.
In Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt München
Und der Vorwurf Wasserkraftwerke seien
Fischhäcksler?
Bei uns wird eine möglichst fischfreundliche Turbine installiert, bei der die Verletzungsmöglichkeiten sehr gering sind
und die Druckschwankungen klein. Zudem
wird versucht, über die Konstruktion des
Rechens Fische abzuhalten. An Oberfläche
und Sohle geben Leitwände den Fischen
die Chance, vorbeizuschwimmen.
Jeweils freitags
10.10., 17.10., 24.10., 07.11.2008
15.00 bis 17.00
Treff: U-Bahnhalt Thalkirchen (U3)
Ausgang Tierpark; Information beim
WWA München, matthias.junge@
wwa-m.bayern.de, T 089/ 212 33 26 90
Eintritt frei
Gibt es an der Isar noch weitere Möglichkeiten Energie zu gewinnen?
Es gibt in Höllriegelskreuth eine kleine
Stufe, an der man etwas machen könnte,
auch unterhalb des Oberföhringer Wehrs.
Im Stadtgebiet ist alles weitestgehend
ausgeschöpft, bis auf die Stelle im TivoliPark am Eisbach. Hier wurden von anderer
Seite auch schon Anträge gestellt.
Tradition und Zukunft der
Nutzung der Wasserkraft in
der Münchner Innenstadt
Was tun Sie für den Naturschutz?
Für beide Isararme wird ein Erscheinungsbild angestrebt, dass dem Charakter des
jeweiligen Flussarmes entspricht. Das
Kraftwerk ist so ausgelegt, dass es im sensiblen Bereich, wenn wenig Wasser fließt,
die kleine Isar nicht beeinträchtigt.
Kritiker werfen Ihnen vor, mit Kleinkraftwerken werde man das Klima nicht retten,
sondern nur die Flüsse zerstören.
Leider wird die Diskussion immer sehr unsachlich und emotional geführt. Man kann
nicht pauschal sagen, jedes Kleinkraftwerk
Die Veranstaltung zu diesem Thema
findet am 12.10.2008 statt 5 siehe S 15
Stadtspaziergang an der Praterinsel
Die Nutzung der Wasserkraft hat in
München Tradition. Erst waren es
kleine Mühlen und Hammerwerke an
den Münchner Stadtbächen, Ende
des 19. Jahrhunderts wurden größere Wasserkraftwerke errichtet. Das
Maxwerk und das Tivolikraftwerk sind
eindrucksvolle Zeitzeugen der frü-
hen Ingenieurkunst und leisten noch
heute einen wichtigen Beitrag zur
klimafreundlichen Energieversorgung.
Insbesondere die Kraftwerke Isar I, II
und III der SWM erzeugen seit ihrer Inbetriebnahme (1908-1923) rund 45.000
MWh Strom pro Jahr. In jüngster Zeit
konnten kleinere Anlagen wie das
Muffat-Kraftwerk oder eine Wasserkraftschnecke am Westermühlbach in
Betrieb genommen werden. Ein Streifzug an der Praterinsel mit Einblicken
in die alten Kraftwerke und Infos über
das geplante Praterkraftwerk.
Referent: Dr. Bernhard Thiersch, Technischer Geschäftsführer, Green City
Energy. In Zusammenarbeit mit Green
City ­Energy GmbH und SWM.
Sa 11.10.2008 15.00 bis 17.00 Uhr
Treffpunkt Maximiliansbrücke Ecke
Widenmayerstraße
Infos unter T 089/890 66 85 55
Eintritt frei
Vom Regentropfen zum
Wasserhahn
Der Weg des Wassers in München
Begleiten Sie einen Regentropfen auf
seinem Weg von der Regenwolke bis
zu Ihrem Wasserhahn. Am Beispiel
der Reise eines Regentropfens von
der Wolke bis ins Grundwasser wird
die Wasserversorgung der Stadt
München erläutert. Ausgehend von
den Grundlagen der Hydrogeologie
werden der Wasserkreislauf und die
Grundzüge der wasserchemischen
Zusammensetzung des Münchner
Leitungswassers beschrieben. Für
unsere Zukunft stellen sich die Fragen,
was langfristig für den Schutz unserer
Wasservorkommen von Bedeutung ist
und was wir selber dafür tun könnenReferent: Dipl. Geol. Ulrich Hafen
Di 14.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
EUR 5.-, barrierefrei
DZ 2500 E, Siehe S 22
5 16
Alles im Fluss. Gletscherforschung an der Zugspitze
Der Schneeferner unterhalb des
Zugspitzgipfels ist einer der letzten
Gletscher Deutschlands. Er hat die
größte Gletscherfläche, obwohl in den
letzten 100 Jahren Zweidrittel seiner
Fläche geschmolzen sind. Der Wissenschaftler Wilfried Hagg erforschte im
Auftrag der Kommission für Glaziologie der Bay. Akademie der Wissenschaften die Veränderungen des
Schneeferners und erläutert bei einer
kleinen Gletscherbegehung die Ergebnisse. Im Anschluss kann man vom
Zugspitzgipfel die Aussicht genießen.
Leitung: Dr. Christof Thron, Referent:
Dr. Wilfried Hagg
Treff: Münchner HBF, Gleis 27-36, um
7.15 Uhr zum Kauf von Gruppentickets (Treff für Autofahrer: Talstation
der Eibsee-Seilbahn um 9.50 Uhr zum
Kauf von Gruppentickets); Seilbahnticket für Berg-und Talfahrt p.P. EUR
45.- bzw. EUR 41.- bei Bahnanreise),
Mittagessen im Berggasthof (feste
Wanderschuhe, warme Kleidung, Sonnen- und Regenschutz mitnehmen)
Do 16.10.2008 10.30 bis 15.00 Uhr
Anmeldung bei der MVHS erforderlich
EUR 17.- ermäßigt EUR 11.GZ 8610
Münchens Unterwelt
Besuch im Kanalnetz
Die Einrichtungen der Kanalisation
werden wenig beachtet, obwohl sie lebensnotwendig sind. Unter München
liegen ca. 2300 Kilometer Abwasserkanäle, die ältesten von ihnen sind
inzwischen über hundert Jahre alt. Sie
haben die Gelegenheit, in ein altes
Kanalstück und in eines der größten
Regenrückhaltebecken Europas unter
dem Hirschgarten einzusteigen. Bitte
festes Schuhwerk und MVV-Fahrkarte
mitbringen.
Führung: Benjamin Tax, Münchner
Stadtentwässerung
5 17
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
Programm
Do 16.10.2008 9.00 bis 12.00 Uhr
Treffpunkt: Waisenhausstr./Ecke
Klugstr.
Anmeldung erforderlich
EUR 5.CW 4107
Fr 17.10.2008 9.00 bis 11.00 Uhr
Treffpunkt: Akademiestr./Ecke Türkenstr. (U3/6 Haltestelle Universität)
Anmeldung erforderlich
Eintritt frei
CO 2126
Vom Wasser zum Strom
Führung im Isarkratfwerk 3
Um den steigenden Bedarf der Stadt
an elektrischem Strom zu decken,
wurde von 1905 bis 1907 westlich der
Isar der Werkkanal angelegt. Dadurch
wurde es möglich, das Potenzial der
Isar für größere Kraftwerke zu nutzen.
Das Gebäude stammt noch aus der
Blütezeit von Wasserkraftwerken, drinnen beißt sich eine riesige „Wasserschnecke” durch das Isarwasser und
erzeugt umweltfreundlich pro Jahr
rund 430.000 Kilowattstunden Strom,
die etwa 170 Haushalte versorgen.
Referent: Dimitrios Nikolaidis, Leiter
Wasserkraftwerke SWM
Do 16.10.2008 16.00 bis 17.30 Uhr
Treffpunkt: Wittelsbacher Str. 24
Anmeldung bei der MVHS erforderlich
EUR 5.CM 91
Unterirdische
Ziegelkathedralen
Programm
Wasser und Wissen
Besuch in der Unterwelt der
Münchner Kanalistaion
Seit der Begründung des Münchner
Kanalisationssystems durch Max
von Pettenkofer vor rund 150 Jahren
wurden in der „Münchner Unterwelt”
Millionen von spezialgehärteten Klinkersteinen verbaut. Eine Besichtigung
des Kanalsystems gewährt einen Blick
in älteste Teile dieser beeindruckenden unterirdischen Bauwerke.
Aber auch eine moderne Anlage, wie
eines der gigantischen Regenrückhaltebecken, gehört zum Besichtigungsprogramm.
Führung: Benjamin Tax, Münchner
Stadtentwässerung
Foto: Münchner Stadtentwässerung
Kleine Wasserkraft im
Wandel der Zeit
Von der historischen Hammerschmiede zu modernisierten Wasserrädern
– Exkursion zum Mitmachen
Noch vor hundert Jahren dienten
unzählige kleine Wassermühlen an
Bächen und Flüssen nicht nur der
Erzeugung von Elektrizität, sondern
trieben vor allem Getreidemühlen, Sägereien oder Hammerschmieden an.
Mittlerweile sind sie meist verschwunden, auch wenn sie einen wichtigen
Beitrag zur Energieversorgung leisten
könnten. Eine Entdeckungsreise zu
verbliebenen Wassermühlen wie der
perfekt erhaltenen Hammerschmiede
in Kraiburg, der weltweit letzten im
Betrieb stehenden „Fassturbine“ - an
der eine antike Schuhschleiferei angebunden ist - und zu einem Wasserrad,
das mit einem modernen Generator
Ökostrom produziert.
So 19.10.2008 14.00 bis 19.30 Uhr
Anmeldung bis zum 17.10.2008 erforderlich.
Infos unter: info@projekt21plus;
T 089/35 65 33 44
EUR 25.-
Wassertag im
Bauzentrum München
Infos und Beratung rund ums Wasser in Haus und Garten
13.00 Uhr: Zukünftige technologische
Herausforderungen beim Umgang mit
Wasser
Prof. Dr. Harald Horn, TU München,
Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft
14.00 Uhr: Trinkwasserqualität und
Trinkwasserhygiene in Gebäuden
- Anforderungen nach der Trinkwasserverordnung
- Hohe Verantwortung von EigentümerInnen und VerwalterInnen von
Gebäuden
- Maßnahmen zum Legionellenschutz
und zur Desinfektion der Hausinstallation
- Korrosions- und Verkalkungsschutz
in Warmwasser- und Trinkwasseranlagen
Dieter Kuchta, staatl. gepr. Techniker
/ Hygieniker (VDI 6023) / Sachverständiger
15.00 Uhr: Regenwassernutzung und
-versickerung
- Speicherung des Regenwassers in
Zisternen zur Gartenbewässerung
- Versickerung der Niederschläge in
Mulden, Rigolen, Belägen
- Beispiele für Rinnen, Beläge, Zisternen, Zapfstellen, Versickerungseinrichtungen
Clemens Fauth, Dipl.-Ing. Univ. Landschaftsarchitekt/Energieberater HWK
16.00 Uhr: Grauwassernutzung und
Trockentoiletten
- Aufbereitung und Nutzung von
gering verschmutztem Abwasser aus
dem Haushalt
- Sinnvoller Einsatz von Komposttoiletten und Trockentrenntoiletten
Dr. Christian Wilhelm, Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V.
Wasser und Wissen
17.00 Uhr: Grundwasser und Wärmepumpe
- Wie kann das Grundwasser für Wärmepumpen genutzt werden?
Herbert Schönwetter, RGU der LH
München
- Effizienter Einsatz von Wärmepumpentechnik
Dr. Frank Trautner, Dipl.-Geoökologe /
gepr. Energieberater
18.00 Uhr: Wassersparen im Haushalt
- Profitabler Einsatz moderner und
effizienter Einspartechnik
- Wasserverbrauch senken ohne Verzicht auf den gewohnten Komfort
- Verbrauchserfassung und –bewertung
- Kosten und Nutzen
Norbert Endres, Staatl. gepr. Umweltschutztechniker / Energieberater
Mo 20.10.2008 13:00 bis 19:00 Uhr
Bauzentrum Willy-Brandt-Allee 10
Informationen unter:
www.muenchen.de/bauzentrum
T 089/50 50 85
Eintritt frei
Siehe S 15
„Der Zukunft das Wasser reichen“
Wasser und Bildung für nachhaltige Entwicklung (Bundesweite Fachtagung)
Als offizieller Beitrag zum Jahresthema „Wasser“ der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“
zeigt die Tagung die Spannweite
von Wasser als kulturelles Gut bis
zu seiner Nutzung als materielles
Gut. Dazu gibt es vielfältige Projekte rund um das Thema Wasser und
Bildung für nachhaltige Entwicklung.
In Vorträgen, Workshops und einem
„Markt der Möglichkeiten“ wird das
Thema handlungsorientiert unter
ethischen, ästhetischen als auch
unter gesellschaftspolitischen und
wirtschaftlichen Aspekten beleuchtet.
Es werden ausgezeichnete Projekte
der bayerischen Wasserkampagne
„WasSerleben 2008“ und unterschiedliche innovative Methoden einer
zukunftsorientierten Umweltbildung
vorgestellt, die von Akteursnetzwerken, Exkursionen, Naturerfahrungen
bis hin zu interkulturellen, interreligiösen, künstlerischen und musischen
Projekten reichen. Die Tagung bietet
Raum für einen intensiven fachlichen
Austausch über das Thema Wasser
und Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Veranstalter:
Arbeitsgemeinschaft Natur- und
Umweltbildung (ANU), Bayerisches
Staatsministerium für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz,
Evangelische Akademie Tutzing
Mo 20.10.08 14.00 bis 21.00 Uhr,
Di 21.10.08 7.00 bis 21.00 Uhr,
Mi 22.10.08 7.00 bis 13.00 Uhr (zum
Abschluss gemeinsames Mittagessen)
Evangelische Akademie Tutzing,
Schloss Straße 2+4, Tutzing,
Anm.: T 081 58/25 11 25, Mail
[email protected]
Der Teilnahmebeitrag incl. 2 Nächte
im DZ, VP und Tagung: 153.- EUR.
50 % Erm. für Schüler, Studenten,
Azubis, Zivil- und Wehrdienstleistende, Arbeitslose gegen Vorlage des
Ausweises. ; Max. 120 Teilnehmer
barrierefrei
Klimaschutz in der Wasserund Abwasserbehandlung
Wie das Kyoto-Protokoll auch im
Bereich Wasser genutzt werden kann.
Technische Innovationen in Wasserversorgung und -aufbereitung werden
über den internationalen Klimaschutz
finanziell gefördert. Wie, in welchen
Bereichen und in welchem Umfang
diskutiert Dr. Roland Geres aus der
Entwicklerperspektive anhand von
weltweiten CDM- (Clean Development
Mechanism) Projekten: Gerade in
Entwicklungsländern schlummert für
deutsche Technologie großes Potential. Auch in Industrieländern sind über
5 18
Kyoto finanzierte Projekte möglich.
Der Referent Dr. Roland Geres ist
geschäftsführender Gesellschafter von
FutureCamp und Leiter des Geschäftsbereichs Klima. Das Münchener
Beratungsunternehmen ist neben dem
TÜV Süd der größte Dienstleister in
der Klimaschutzberatung und Projektentwicklung in Bayern.
In Kooperation mit der Ringvorlesung
Umwelt
Mi 22.10.2008 19.30 bis 21.00 Uhr
Hörsaal 1100 der TU München
(Eingang: Arcisstraße 21)
T 089/28 92 29 90, http://rivo.fs.tum.de
oder Umweltreferat der Studentischen
Vertretung TUM (asta-umweltreferat@
fs.tum.de); Eintritt frei
Lebensadern einer Stadt –
Die Münchner Stadtbäche
An manchen Plätzen hört man sie
noch rauschen, die Stadtbäche, die
seit dem Mittelalter bis heute die
Stadt mit einem raffinierten Wassernetz durchzogen haben und auf
die unterschiedlichste Weise genutzt
wurden. Sie erzählen von Müllern und
Badern, Fischern und Bäckern und
erinnern an einen weitgehend unbekannten Teil der Münchner Stadtgeschichte.
Führung: Martina Sepp M.A
Sa 25.10. von 12.00-13.30 Uhr
Treffpunkt: Ecke Pfisterstr./ Sparkassenstr. (Hofpfisterei)
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 5.GZ 8623 E
Wasser im Stadt-
und Naturraum
Sonntagsspaziergang durch
die Maximiliansanlagen
Entlang der Isar ist ein Spaziergang
in den Maximiliansanlagen zu jeder
Jahreszeit ein kurzweiliges und erholsames Erlebnis. Beim Durchwandern
5 19
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
Isar
:Hotspots
Wasser und Wissen
Architektur, Gärten, Wasserspiele und Feng Shui
So 26.10.2008 11.00 bis 14.00 Uhr
Treffpunkt: Auf dem Bogenhauser
Kirchplatz 1, St. Georg
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 10.GZ 8625 E, Info T 089/480 06 62 20
Führung: Katrin Schmidt, Dipl.-Ing.
Architektur, Feng-Shui Consultant
Wasser
– das universelle Element
Schon der griechische Naturphilosoph
Thales hielt das Wasser für das grundlegende Element des Kosmos und des
Lebens. Heute wissen wir, dass Wasser (H2O) aus den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff zusammengesetzt
ist, nach wie vor aber als universelles
Medium viele Prozesse der chemischen Veränderung begleitet und das
biologische Leben auf unserer Erde
erst möglich macht. Welche Bedeutung das Wasser auf den unterschiedlichen Ebenen der Natur und damit
für das Überleben des Menschen hat,
wird in diesem Vortrag aufgezeigt.
Referent: Prof. Gerhard Wenske
Di 28.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 5.-, Info T 089/480 06 62 20
DZ 2499 E
Vom Arbeitsalltag zur Lebenskultur
Die Zentrale der Bosch-SiemensHausgeräte GmbH ist der erste
europäische Bürokomplex, in dem
sich moderne Architektur und traditionell chinesisches Feng-Shui zu einer
harmonischen Einheit verbinden.
Wesentliche Elemente des Feng Shui
sind Grundlage der anspruchsvollen
Architektur und werden besonders in
der Gestaltung der Freiräume sichtbar.
Wasserspiele, gezielte Pflasterung und
eine vielfältige Pflanzenwelt verbinden Außen und Innen und lassen eine
Atmosphäre innovativer Zusammenarbeit entstehen. Feng Shui Vorkenntnisse sind nicht erforderlich
Fr 31.10.2008 14.00 bis 17.00 Uhr
Treffpunkt: großer Springbrunnen vor
dem Hauptzugang, Carl-Wery-Str. 34,
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 10.GZ 8635 E, Info T 089/480 06 62 20
Klimawandel in Bayern – was kommt auf die Donau
zu?
Die Auswirkungen des Klimawandels
sind inzwischen auch regional spürbar. Vor allem in sensiblen Gebirgsregionen beginnt der Wasserhaushalt
zu reagieren. Neue wissenschaftliche
Verfahren erlauben es, die Techniken der globalen Klimamodellierung
auch regional im Einzugsgebiet der
Oberen Donau zu nutzen. Dadurch
können mögliche Auswirkungen
des Klimawandels auf die regionalen Wasserressourcen abgeschätzt
und Anpassungsstrategien geplant
werden. Der Vortrag stellt die bereits
stattgefundenen Klimaänderungen im
Donau- und Alpenraum dar und gibt
einen Ausblick auf die zu erwartenden Veränderungen der nächsten 50
Jahre. Hierbei werden Fragen nach
der Zukunft der Gletscher, des Win-
tersports, der Landwirtschaft und der
Energieerzeugung angesprochen.
Prof. Dr. Wolfram Mauser, LMU München, Lehrstuhl für Geographie und
geographische Fernerkundung.
In Kooperation mit der Ringvorlesung
Umwelt
Mi 05.11.2008 19.30 bis 21.00 Uhr
Hörsaal 1100 der TU München,
Eingang: Arcisstraße 21
T 089/28 92 29 90,
http://rivo.fs.tum.de oder Umweltreferat der Studentischen Vertretung TUM
([email protected])
Eintritt frei
!
Ausblick
Klimawandel und Grundwasser – Treiber, Trends und
Konsequenzen
Ein gern zitiertes Beispiel für die
Sensitivität komplexer Systeme ist der
Schmetterlingseffekt der Chaostheorie, der besagt, dass ein Flügelschlag
drastische Auswirkungen auf unser
Klima haben könnte. Auch das Grundwasser ist ein komplexes System,
das von zahlreichen natürlichen und
anthropogenen Faktoren beeinflusst
wird. Die Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Grundwassersysteme sind höchst unterschiedlich. Der
Vortrag gibt einen Überblick über die
verschiedenartigen Einflussfaktoren
auf das Grundwasser und deren Folgen für Menschen, Pflanzen und Tiere.
Referent: Dr. Peter Rumm, FutureCamp GmbH, München
Mi 12.11.2008 19.30 bis 21.00 Uhr
Hörsaal 1100 der TU München (Eingang: Arcisstraße 21)
T 089/28 92 29 90,
http://rivo.fs.tum.de oder Umweltreferat der Studentischen Vertretung TUM
([email protected])
Eintritt ist frei.
5 20
Abenteuer gibts nicht nur in der Ferne. Die Weltreisende Carmen Rohrbach erkundete die Isar auf
300 Kilometern zu fuss. in münchen traf sie wieder auf einen alpinen wildfluss.
5 Text und Fotos: Carmen Rohrbach, Marco Eisenack und Wasserwirtschaftsamt
Lebensoase der Münchner:
Kiesstrände, Inseln und Wiesn. Seit acht Jahren
darf sich die Isar auch mitten in München wieder
ausbreiten wie ein alpiner Wildfluss. Bis 2009
wird sie zwischen Großhesseloher Wehr und
Museumsinsel vom Betonkorsett befreit sein.
Acht Kilometer Naturlandschaft für 28 Millionen
Euro. Das Interesse anderer Metropolen an der
Isar-Renaturierung ist groß. Sogar Los Angeles
will seine Betonwanne jetzt loswerden.
München
5
FloSSbau wie in alten Zeiten:
Seit altersher ist die Isar Transportweg für Waren
und Menschen. Heute gibt es die Gaudi-Flöße. Die
Fahrt von Wolfratshausen bis München ist beides:
feucht-fröhliches Vergnügen und Naturerlebnis pur.
Mittenwald
5
erfährt man die bewusst inszenierten
Blickbeziehungen zwischen Parklandschaft und Innenstadt. Vorgestellt
werden Gestaltungsprinzipien der
Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts, die durch die Gartenarchitekten
Lenné und von Effner umgesetzt wurden. Als Ergänzung wird die Sprache
der traditionellen chinesischen Lehre
Feng Shui erläutert, um die Wirkungsweise von Wasserlauf und Formen auf
Städtebau, Naturraum und Menschen
zu erkennen. Es gilt zu erkunden, ob
Gebäude, richtig platziert, Schönheit
und Kraft ausstrahlen und auf ihr Umfeld und ihre Betrachter zurückwirken.
Führung: Katrin Schmidt, Dipl.-Ing.
Architektur, Feng-Shui Consultant
Bad
Tölz
Sylvensteinspeicher
5
5Programm
Natur-Kunst am Isarufer bei Lenggries:
Früher wurde aus Isarkieseln Kalk
gebrannt. Heute freuen wir uns
an den Steinen, ihren Farben und
Formen. Dem Kundigen erzählen
sie Geschichte.
Buchtipp
5 “Am grünen Fluss”
5
Doppelter Anfang:
Scharnitz
Die Isar entspringt im wilden Karwendelgebirge gleich zwei Mal, am Halleranger heißt sie Lafatscherbach und
im Hinter-autal nennt man die Quelle:
Isar-Ursprung.
Carmen Rohrbach
Frederking-Thaler, EUR 19,90
5 Mi 5.11.2008 19 Uhr; ÖBZ
Lesung und Diavortrag mit der Autorin
Dr. Carmen Rohrbach
Eine ganz besondere Reise-Diashow. Genaue Infos auf S 24
5 Fr 10.10., 17.10., 24.10., 7.11.2008
Energie–Technik–Forschung,
Der Isar-Plan: eine Erfolgsstory
Exkursionen an der Isar, S 17
5 21
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
:Ein guter Tropfen
Die Deutschen trinken immer mehr davon. aber sie streiten auch
immer mehr darüber. Ob Heilquelle, Mondscheinfüllung oder
­Leitungswasser - um die beste form des einst simplen durstlöschers
tobt ein meinungskrieg, der die esoterik-zirkel längst verlassen hat.
5 Zukunft Wasser
Wasser und Leben
503
5 Autor: Michael zirnstein, Foto: Basti Arlt
Wasser leidet. Wenn man es mit billiger PopMusik aus Japan bedudelt, zieht es sich zusammen, gefriert es dann, kommen hässliche
Klümpchen heraus. Spielt man ihm hingegen
Vivaldis „Frühling“ vor, blüht es auf, seine
Eiskristalle sehen aus wie filigrane Blumen.
Das zumindest behauptet Masaru Emoto, ein
Japaner, der Wasser auf der ganzen Welt
gesammelt und damit experimentiert hat. In
seinem Buch die „Botschaft des Wassers“
sind seine Wasserkristallfotos zu sehen:
Leitungswasser aus Berlin – kümmerliche
Bröckchen; Quellwasser aus Sanbuchichi –
eine strahlende Diamantkrone. Die H2OMoleküle sind aufgrund ihrer Dipol-Struktur
leicht magnetisch. Wasser könne daher die
Schwingungen der Umgebung aufnehmen
und sie sich merken, schlussfolgert Emoto.
Auch wenn Wissenschaftler gerade wieder
herausgefunden haben: „Wasser hat kein Gedächtnis“, bleibt der japanische Wasser-Guru
bei seiner These. Mehr noch, er sagt: Wasser
aus Gläsern, die er mit positiven Botschaften
wie „Liebe“ oder „Dankbarkeit“ beschrieben
hatte, bildeten schöne Eiskristalle; Wasser,
das sich „Du machst mich krank“ ansehen
musste, verkümmerte. Ja, selbst Gedanken
und Gebete soll das Wasser aufnehmen und
speichern – und es soll diese Informationen
auch auf das Zellwasser im menschlichen
Körper übertragen. Somit hätte Masaru
Emoto die Heilkräfte des Weihwassers von
Lourdes erklärt. Wenn er denn Recht hat.
Die Sache mit dem Wasser ist längst zur
Glaubensfrage geworden.
Nie wurde so viel Mineralwasser wie heute
getrunken in Deutschland: Der Verbrauch
hat sich von 12,5 Liter pro Jahr und Kopf
(1970) auf 132 Liter (2006) erhöht. Wissenschaftler teilen das Wasser ein in: natürliches
Heilwasser (aus einem unterirdischen, reinen
Vorkommen, mit Mineralstoffen und Spurenelementen, die eine lindernde oder vorbeu5 22
gende Wirkung entfalten; amtlich zugelassen); Mineralwasser (am Quellort abgefüllt);
Quellwasser (aus unterirdischen Vorkommen,
gereinigt), Tafelwasser (industriell aus Trinkoder Meerwasser gefertigt, mit Zusätzen wie
Sole, Mineralstoff-Mixturen und Kohlensäure
versetzt); und Leitungswasser (Trinkwasserqualität).
welche wohltuenden Badekulturen man in
Russland (Banja), Thailand (Songkran), Japan
(Orfu & Sento) und Griechenland (Thalasso)
pflegt. Und sie zeigt, was Wasser alles kann,
wenn man nur jeden Tag mindestens zwei
Liter (30 Milliliter je Kilo Körpergewicht; umso
mehr, je mehr Kaffee, Tee und Alkohol man
intus hat) davon trinkt.
Es gibt 500 Mineralwasser und 60 Heilwasser
hierzulande, eine Vielfalt wie nirgends sonst.
Michaela Merten und andere Aqua-Puritaner
schwören auf selbst gezapftes, hochenergetisches Quellwasser; es ginge aber auch
artesisches Wasser (also Wasser, das aus
eigener Kraft dem Boden entspringt) aus
Höhenlagen mit möglichst wenig Kohlensäure
und Mineralien („Mineralien können meist
eh nicht verwertet werden und lagern sich
als schädliches Geröll im Körper ab“, sagt
sie). Gepumptes, unter Druck befördertes
Wasser würde – wie Emoto es beschrieben
hat – verklumpen, auch an den Wänden
von Plastikflaschen würden sich die agilen
Teilchen totlaufen, mit der Folge, dass die
Wassermoleküle aneinanderkletten und keine
Ärmchen mehr freihätten, Schadstoffe aus
dem Körper mitzunehmen.
Einmal abgesehen vom Geschmack, der
vom Grund, durch den das Wasser sickerte, abhängt und den Mineralstoffen, die es
aufnahm, ist die Wirkung sehr unterschiedlich: Die Informationszentrale Deutsches
Mineralwasser empfiehlt auf ihrer Internetseite (www.mineralwasser.com) für jeden
Typ ein anderes Wasser: magnesiumreiches
für nervlich Angespannte; natriumreiches für
Sportler und Schwerarbeiter; viel Calcium für
die Schönheit und guten Knochenbau; mineralstoffarmes Wasser zur Entspannung; zum
Genießen beim Essen: mit feiner Kohlensäure zum Appetitanregen, den Geschmack
neutralisierende zum Wein oder als sulfatreicher Magenbitter.
Dagegen gibt es aber auch diejenigen, die im
Wasser mehr entdecken als in Milligramm
gemessene Inhaltsstoffe. Zum Beispiel die
Schauspielerin Michaela Merten, die in
ihrem Buch „Wasser“ die „Glücksformel für
Schönheit und Gesundheit“ erkannt haben
will. Sie beschreibt, wie man den gestressten
Körper mit Aqua-Boxing und Aqua-Qi-Gong in
Form bringt; wie man die Seele mit WataWassertanz (wie Aikido kämpfende Delphine)
oder Aqua-Lomi (Massage) streichelt; und
Seit Stars wie Madonna (Voss), Catherine
Zeta-Jones (Ty Nant) und Mariah Carey (Fiji)
öffentlich an edlen Fläschchen nuckeln, ist
Wasser auch zum Lifestyle-Produkt geworden
und darf in keiner Damenhandtasche fehlen.
Natürlich sind das meist gute Wässerchen.
Voss zum Beispiel wird aus artesischen
Quellen in Norwegens Wäldern gewonnen.
Aber eher noch kommt es auf die Verpackung
als auf den Inhalt an. Ty Nant aus Wales
hat den Trend vor 20 Jahren mit tiefblauen
Flaschen losgetreten, die man sich ebenso
als Vase hinstellen kann wie den eleganten Voss-Zylinder – und natürlich auch das
Bling-Wasser mit Naturkorken und SwarovskiKristallen (50 Euro für 0,75 Liter). So rein das
Produkt auch aussieht – von umweltgerechter
Nachhaltigkeit kann keine Rede sein, wenn
etwa Fiji-Wasser in bunten Plastikflaschen
aus der Südsee nach Deutschland transportiert wird, um dann in einer Wasserbar oder
einem Restaurant mit eigener Wasserkarte zu
gesalzenen Preisen verkauft zu werden.
Darüber kann Rainer List nur den Kopf schütteln: „Es ist eine Schande, wenn man in München das Wasser nicht aus dem Hahn trinkt.
Von uns kriegen sie zum selben Preis 1000
Liter in der Qualität, wie Sie im Bio-Laden
eine Flasche bekommen“, sagt der Leiter der
Wassergewinnung der Münchner Stadtwerke. „Wir liefern quellfrisch und naturrein ins
Haus.“ Das Münchner Wasser stammt zum
Großteil aus dem Mangfalltal. Im Schutzgebiet mit nitratfilterndem Mischwald, in
dem noch Frauenschuh wächst, sprudelt es
aus eigener Kraft am Fuß des Taubenberges
hervor, auf den es sechs Jahre zuvor einmal
abregnete und dann Steinschicht für Steinschicht nach unten sickerte.
„Viele Mineralwässer sind schlechter als das
Münchner Leitungswasser“, bestätigt Professor Peter Wilderer, Ordinarius für Wassergüte
an der Technischen Universität München.
Wilderer hat 2003 als erster Deutscher von
König Carl XVI. Gustaf von Schweden den
„Stockholm Water Price“, den begehrten
Wasser-Nobelpreis erhalten. Er hat über
Wasserqualität geforscht und sich bei Projekten in der ganzen Welt für Wassergüte und
einen freien Zugang für alle ausgesprochen.
In mehr als 80 Ländern ist Trinkwasser knapp.
Die Forderung nach mondbeschienenem BioWasser hält Wilderer da für kontraproduktiv:
edles Luxusprodukt – soweit darf es nicht
kommen.
Die Veranstaltung zu diesem Thema
findet am 22.10.2008 statt 5 siehe S 24
5 23
5Programm
5Programm
Wasser und Leben
Leben – Lifestyle – Tourismus
Vergleich von Landschaftsarchitektur
und ihren Gewässern bei einer Radtour durch den Riemer Park und den
Ostpark. In den 60er und 90er Jahren
entstanden zwei wichtige Naherholungsgebiete. Auf den Ackerflächen
Perlachs entfaltete sich der knapp 60
Hektar große Ostpark als freie Wiesenlandschaft, von Hügeln umrahmt und
von einem See sowie dem umgelenkten Hachinger Bach begrenzt. Der
große Riemer Park spiegelt mit streng
geometrisch angeordneten, weit
gespannten Gehölzflächen und Grasheiden die Verzahnung von bewaldeten und offenen Landschaftsräumen
wider. Unter Leitung von Mitarbeitern
der Stadtverwaltung erkundet die
Radtour die Landschaftsparks.
Bei wechselhaftem Wetter wird am
Treffpunkt entschieden, ob die Tour
stattfindet. Rückfragen bitte an den
Dozent Edwin Busl: T 089/998 29 90 44
Treffpunkt: Platz der Menschenrechte
in der Messestadt West, südlich der
Riem Arcaden am Kirchturm
Sa 11.10.2008 10.00 bis 15.00 Uhr
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 4.GZ 8607 E
Regionaler Herbstbrunch
Wie viel „Durst“ haben
unsere Lebensmittel?
Genießen Sie mit guten Gewissen
regionale und ökologische Produkte,
während sie in einem Beitrag den unterschiedlichen Wasserverbrauch bei
der Erzeugung unserer Lebensmittel
kennen lernen.
Umweltnetz München-Ost, MUZ
Referenten: Mathias Bischke, Heinz
Brachvogel, Martin Ehrlinger
So 12.10. 11.00 bis 14.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anm. unter T.: 089/93 94 89 71
EUR 15.-,Kinder (6 -12 J.) EUR 7.inklusive alkoholfreier Getränke
Kann Wasser unterschiedlich
schmecken?
Alles über Trink-, Mineral- und Heilwasser
Lernen Sie, welche Faktoren auf den
Geschmack von Wasser Einfluss
nehmen und wie es dazu kommt.
Warum verkalken manche Wässer
die Kaffee-maschine so schnell? Und
was ist eigentlich der Unterschied
zwischen Trink-, Mineral- und Heilwasser? Ist Wasser aus der Leitung
gesundheitlich unbedenklich? Den Abschlussbildet eine „Blindverkostung”
verschiedener „Wässer”, bei der man
unterschiedliche Geschmacksnoten
erfahren kann.
Seminar mit Dipl. Geol. Ulrich Hafen
Mi 22.10.2008, 19.00 bis 21.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anmeldung bei der MVHS erforderlich, EUR 7.-,
barrierefrei
DZ 2501
Siehe S 22
Wasser im Stadt- und Naturraum
Sonntagsspaziergang durch
die Maximiliansanlagen
Entlang der Isar ist ein Spaziergang
in den Maximiliansanlagen zu jeder
Jahreszeit ein kurzweiliges und erholsames Erlebnis. Beim Durchwandern
erfährt man die bewusst inszenierten
Blickbeziehungen zwischen Parklandschaft und Innenstadt. Vorgestellt
werden Gestaltungsprinzipien der
Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts, die durch die Gartenarchitekten
Lenné und von Effner umgesetzt wurden. Als Ergänzung wird die Sprache
der traditionellen chinesischen Lehre
Feng Shui erläutert, um die Wirkungsweise von Wasserlauf und Formen auf
Städtebau, Naturraum und Menschen
zu erkennen. Es gilt zu erkunden, ob
Gebäude, richtig platziert, Schönheit
und Kraft ausstrahlen und auf ihr Umfeld und ihre Betrachter zurückwirken.
So 26.10.2008 11.00 bis 14.00 Uhr
Treffpunkt: Auf dem Bogenhauser
Kirchplatz 1, St. Georg
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 10.GZ 8625 E
Architektur, Gärten, Wasserspiele und Feng Shui
Vom Arbeitsalltag zur Lebenskultur
Die Zentrale der Bosch-SiemensHausgeräte GmbH ist der erste
europäische Bürokomplex, in dem
sich moderne Architektur und traditionell chinesisches Feng-Shui zu einer
harmonischen Einheit verbinden.
Wesentliche Elemente des Feng Shui
sind Grundlage der anspruchsvollen
Architektur und werden besonders in
der Gestaltung der Freiräume sichtbar.
Wasserspiele, gezielte Pflasterung und
eine vielfältige Pflanzenwelt verbinden Außen und Innen und lassen eine
Atmosphäre innovativer Zusammenarbeit entstehen.
Klimaschutz
ist unser Antrieb
Fr 31.10.2008 14.00 bis 17.00 Uhr
Treffpunkt Springbrunnen vor dem
Eingang, Carl-Wery-Str. 34,
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 10.GZ 8635 E
Am grünen Fluss
Isar - Abenteuer und Natur pur
Die weit gereiste Autorin und Dokumentarfilmerin Carmen Rohrbach hat
sich einmal in Bayern umgesehen und
ist an der Isar über ihre gesamte Länge von 300 km entlang gewandert. Sie
besuchte Dörfer und Städte an ihren
Ufern, beobachtete Pflanzen und Tiere
der Flusslandschaft und sprach mit
den Menschen, die am und mit dem
Fluss leben.
Lesung und Diavortrag mit Dr. Carmen Rohrbach
Fahren Sie mit den Öffentlichen.
Kleiner Beitrag. Große Wirkung.
Günstig fahren ab 9 Uhr.
Im Abo zusätzlich sparen.
Mi 5.11.2008 19.00 bis 21.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anmeldung bei der MVHS erbeten
EUR 5.-, barrierefrei
GZ 8637 E
Siehe S 21
Foto: Photocase; Christian Kudler
5 24
www.mvv-muenchen.de
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
5 Zukunft Wasser
Wasser und Kultur
5 Fotos: Markus Dorfmüller
:Spitzentechnik
WeiSSe Pracht und unberührte Pisten. nur ein Winter­
märchen? Der in hamburg lebende Fotograf Markus
Dorfmüller zeigt die realität unserer alpinen Hochlandidylle in Zeiten von Klimawandel und globalem
Massentourismus.
Von der künstlichen Schneeschicht auf der unsichtbaren Plastikplane
bis zum ins Bergmassiv gestellten Seilbahnmonstrum zeigt Markus
Dorfmüller mal subtil mal drastisch das Ausmaß der technischen
Eingriffe auf unseren schmelzenden Gletschern.
Zu sehen in der Ausstellung „Hochalpinindustrie“ von 10. Oktober
bis 23. November in der Aspekte Galerie im Gasteig.
5 27
5 29
Skitourismus in tiroler Wintersportzentren.
sommerliche impressionen.
Fotos: Markus Dorfmüller
5Programm
5Programm
Wasser und Kultur
„Bei Regen im Freien“
Wasserwelten zwischen Himmel und
Erde – ein musikalisch-literarischer
Tauchgang
Krista Posch (Vocal) und Peter Ludwig
(Musik) umspielen das Phänomen
Wasser und die Auseinandersetzung
des Menschen mit seiner elementaren Gewalt in dokumentarischen und
literarischen Texten von Melville bis
Ringelnatz. “Ich habe dazu Klaviermusik geschrieben, die fließt, strömt,
und perlt, als Gletscherbruch in seine
getaute Form stürzt, sich als Sturmflut
aufrichtet, um dann im Nebel wie flüssiges Blei unter dem Mond zu liegen.”
(Peter Ludwig); Projektion: Peter Casagrande / In Zusammenarbeit mit dem
Kulturreferat der LH München
Do 9.10.2008 20.00 Uhr
Gasteig Black Box / barrierefrei
EUR 11.- errmäßigt EUR 9.AG 180 E
„Hochalpenindustrie”
Fotoprojekt von Markus Dorfmüller
Mit der Großbildkamera wanderte der
Fotograf Markus Dorfmüller durch
die Tiroler Alpen. Seine großformatigen Bildserien dokumentieren die
industrielle Formung der Natur für
den Skitourismus in Wintersportzentren Serfaus, Ischgl und Stubai.
“Der Berg wird zum tragfähigen
Belag, auf den möglichst haltbarer
Schnee für die Skisaison aufgebracht
wird.”Dorfmüller studierte an der
Hochschule für Bildende Künste in
Hamburg und Berlin. Seine Arbeiten
waren schon in vielen Ausstellungen
und Magazinen wie Wallpaper, Mare
und SZ-Magazin zu sehen. Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.
Eröffnung: Do 9.10.2008 19.00 Uhr
Aspekte Galerie Gasteig, 3. Stock
Ausstellungsdauer: 10.10. bis 23.11.
täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr
Eintritt frei / barrierefrei
Siehe S 26
„Sixteen Rivers“
Bilder eines globalen Fotoprojekts
Die Welt ist im Fluss. Um diese Metapher zu bebildern, richteten Fotografen in aller Welt am 15. Juni 2002
ihre Kameras zur gleichen Zeit auf
die 16 größten Flüsse der Erde. Vom
Amazonas bis zum Zambesi halten die
Aufnahmen für einen Augenblick das
reflektierende, sich ständig bewegende Flusswasser in seiner changierenden Farbigkeit fest.
Fotografien von: Roberto Huarcaya,
Brasilien; Marcela Taboada, Andrew
Kaufmann und Thomas Muscionico,
USA; Peter Solnes, Australien; John
Vink, Kambodscha; Greg Girard,
China; Nitin, Indien; Nicolai Ignatiev,
Russland; Per Anders Petterson,
Simbabwe; Mauro d´Agati, Ägypten;
Mehmet Gülbiz, Türkei; Peter Rigaud,
Österreich; Michael Peuckert, Deutschland; Xavier Desmier, Frankreich; Mike
Goldwater, UK.
Eröffnung: Do 9.10.2008 19.00 Uhr
Aspekte Galerie Gasteig, 3. Stock
Ausstellungsdauer: 10.10. bis 23.11.
täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr
Eintritt frei / barrierefrei
„Broken Line“
Fotoprojekt von Olaf Otto Becker
Der mit dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnetet Künstler stellt
einige Exponate seiner viel beachteten Serie „Broken Line“ aus. Mit dem
Schlauchboot legte er lange Fahrten
in die Einsamkeit Grönlands zurück:
Dabei entstanden stille Fotografien,
mit Langzeitbelichtung festgehalten
im klaren Licht der Mitternachtssonne.
Das Ergebnis sind fast schattenlose Traumlandschaften, unwirkliche
Idealbilder der nordischen Landschaft.
Die Fotografien stehen im Kontext des
globalen, vom Menschen gemachten
Klimawandels, der die einzigartige
Natur Grönlands dauerhaft verändern
wird.
Ökologisches Bildungszentrum
Ausstellungsdauer 10.10. bis 12.11.
täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei / barrierefrei
„Entwässertes Land“
Braunkohletagebau in der Lausitz –
eine künstlerische Begegnung
Seit Jahrzehnten wird in der Lausitz
Braunkohle gehoben, eng verbunden
mit dem Themen Wasserhaushalt.
Durch intensives Abpumpen sinkt
der Grundwasserspiegel auf riesigen
Gebieten. Unmengen des Grundwassers verdampfen bei der Kühlung von
Braunkohlekraftwerken oder werden durch den Kontakt mit anderen
Bodenschichten zu unbrauchbarer
Säure. Gemeinsam mit dem Künstler
Ralf Röhr stellt projekt21plus Zusammenhänge und Folgen des Braunkohleabbaus für die Region multimedial
dar. Die Ausstellung beleuchtet die
Thematik wissenschaftlich, persönlich,
emotional und musisch.
Künstler und Aussteller: Ralf Röhr;
Jänschwalde; Carl von Einem;
projekt21plus, München
Eröffnung: Fr 10.10.2008 19.00 Uhr
Ausstellungsort: Industriestr. 29-31,
Gröbenzell,
Busshuttle: S-Bahnhof Lochhausen
Eintritt frei
Wie kam das Wasser auf die
Erde?
Prof. Dr. Harald Lesch ist Professor für
theoretische Astrophysik an der Uni
München und unterrichtet Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München. Gerd Kötter,
Kirchenmusikdirektor in St. Lukas,
verknüpft Kirchenmusik mit Elementen aus der bildenden und darstellenden Kunst zu außergewöhnlichen
Inszenierungen. Hierzu gehört auch
die Verbindung von Klang, Bewe-
5 30
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
Wasser und Kultur
gung und Sprache. Die monumentale
Lukas-Kirche bietet hierfür den idealen
Raum. In Kooperataion mit der St.
Lukaskirche
Do 23.10.2008 19.00 bis 20.30 Uhr
St. Lukas Kirche, Mariannenplatz
Anm. über MVHS oder Abendkasse
EUR 12.-, ermäßigt EUR 8.GZ 8620 E
Siehe S 34
WATER STORY (VOCAL – IV)
Videoinstallation und Performance
von Rúrí
Islands international bekannte Künstlerin Rúrí befasst sich in ihrem Werk
seit Jahren mit Wasser und Umwelt.
In ihrer Konzeptkunst verbindet sie
sinnliche Erlebnisse mit metaphysischen und sozialkritischen Aspekten,
in denen der Umgang mit der Natur
hinterfragt wird.
Die St. Lukas Kirche wird Schauplatz
von zwei eindrucksvollen Video- und
Soundinstallationen, die erstmalig in
München präsentiert werden. Aufnahmen von Islands einzigartigen
Landschaftsbiotopen und gewaltig
rauschenden Wasserfällen werden
auf großräumigen Projektionsflächen
übertragen und verbinden sich mit der
Architektur der Kirche zu einem besonderen Naturereignis. Zur Langen
Nacht der Museen werden Ruri und
ihr Team Water Story/ Vocal - IV mit
einer Performance begleiten.
Ein Projekt der St. Lukas Kirche in Kooperation mit artcircolo und Evangelischer Stadtakademie München
Mi 22.10.2008, 19.00 Uhr
Gletscherdämmerung
Podiumsgespräch siehe S 11
Videoinstallation „Changing Waters“
Do 23.10.2008 19.00 Uhr
Wie kam das Wasser auf die Erde?
siehe S 30
anschl. Videoinst. „Changing Waters“
Fr 24.10.2008 19.00 Uhr
Liturgische Feier
mit Pfarrerin Beate Frankenberger und
Gerd Kötter, Musik
anschl. Videoinst. „Changing Waters“
Sa 25.10.2008 20.00 bis 02.00 Uhr
Lange Nacht der Museen
WATER STORY/VOCAL – IV
22 Uhr: Performance mit Rúrí; Hoerdur Askelsson (Orgel), Hilmar Örn
Hilmarsson (Komposition) u.a.
So 26.10.2008 19.00 bis 21.00 Uhr
Videoinstallation „Changing Waters“
Mo 27.10.2008 19.00 Uhr
Finissage
:Wasserexperimente
5 Zukunft Wasser
Wasser und Kinder
505
Mit drei Litern Wasser am Tag könnten wir überleben. tatsächlich
verbrauchen wir täglich ungefähr 128 Liter: Zum Waschen, zum
Kochen, für die Toilettenspülung oder im Garten.
für unser experiment brauchst du nur eine schüssel Wasser
5 Autor: Tina Gentner, Illustration: astrid Schulz
Was brauchst Du?
1 Teller mit Wasser, Pfeffer, etwas Spülmittel
Was tust du?
Streu so viel Pfeffer auf die ruhige Wasseroberfläche, bis alles bedeckt ist. Der Pfeffer
schwimmt oben! Jetzt tauchst du vorsichtig
deinen Finger in das Wasser und ziehst ihn
wieder heraus!
Wasser
ist
“spannend”
Was passiert?
Dein Finger bleibt trocken.
Warum?
Die Teile, aus denen Wasser besteht („Moleküle“), ziehen sich an wie kleine Magneten.
Dadurch ist die Oberfläche des Wasser
gespannt und bildet eine Art Haut. Man nennt
das „Oberflächenspannung“.
Durch den Pfeffer rücken die Wassermoleküle
noch enger zusammen und bilden eine Wasserhaut. Ohne Oberflächenspannung würden
Tiere wie der Wasserläufer untergehen.
Bild 1
Der Tropfen-Trick
Jetzt gibst du einen Tropfen Spülmittel auf
deinen Finger. (Bild 2)
Dann tippst noch mal in die Pfefferwolke auf
dem Wasser.
Bild 2
Wasser und Kinder
Coole Spiele für ein prima
Klima
Spielnachmittag mit Piet Bauer
Was hat das Klima mit unserem
Wasserverbrauch zu tun? Bei Spielen,
Experimenten und Zaubereien mit den
Elementen Wasser, Luft und Feuer
erfahren Kinder Zusammenhänge von
Trinkwasser und Klima. Bitte auf wettergerechte Kleidung
achten und Brotzeit mitbringen (4 bis
7 Jahre).
Di 14.10.2008 15.00 bis 18.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anm. erforderlich
MUZ T 089/93 94 89 71
EUR 6.50
Mit Wasser leben in Afrika und München
Nebelnetz bis Trockenklo
„Wie können sich Menschen ausreichend sauberes Wasser verschaffen?“
Dieser Frage geht die Wasserstiftung
nach. Nötig sind Wasserstrukturen,
die am Alltag der Menschen anknüpfen.
In „WasserSchulen“ lernen afrikanische Kinder, wie sie Wasservorräte
nachhaltig nutzen und schützen
können. Im Workshop berichten Referenten von den Projekten und zeigen
Tricks der Wassergewinnung.
Workshop für Kinder, Jugendliche und
Familien mit Henner Lang (WasserStiftung), Monika Seidel (Nord Süd
Forum); In Zusammenarbeit mit Nord
Süd Forum und WasserStiftung
19.10.08 15.00 bis 18.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anm. bei der MVHS erforderlich,
[email protected], T 089/93 94 89 61
EUR 8,50, Kinder EUR 6,50,
Familien: EUR 22.GZ 8660
Was passiert jetzt?
Der Pfeffer „rast“ zum Tellerrand.
Dort geht er langsam unter.
Warum?
Die Teilchen, aus denen Spülmittel gemacht
ist, haben sich zwischen die Wasserteilchen
geschoben. Sie können sich gegenseitig also
nicht mehr anziehen! Die Oberflächenspannung ist zerstört.
Aha!
Wenn Öle und Chemikalien in Teiche und
­Bäche geraten, hat das ganz schnell schlimme Folgen für Tiere und Pflanzen. Das bekommt nicht nur der Wasserläufer zu spüren.
5Programm
Bild 3
Auch als Schulklassenprogramm
2. bis 7. Klasse
Di 14.10./ Mo 20.10.2008
09.00 bis 12.00 Uhr
Informationen und Anmeldung beim
MUZ, T 089/93 94 89 71
Wasser kommt doch aus der
Leitung, oder?!
Kindernachmittag mit Ulrike Weiss
Trinkwasser scheint ein unerschöpfliches Gut zu sein. Die Kinder erfahren,
dass das nicht selbstverständlich ist.
Sie erfahren, woher unser Trinkwasser
kommt und wie viel wir davon täglich
verbrauchen. Spielerisch und mit
Spaß können sie die Eigenschaften
des Wassers erforschen. Experimente
und abwechslungsreiche „Wasser“Spiele sorgen für einen spannenden
Nachmittag. Bitte auf wettergerechte
Kleidung achten und eine kleine Brotzeit mitbringen (6 bis 10 Jahre).
Mi 22.10.2008 15.00 bis 18.00 Uhr
Ökologisches Bildungszentrum
Anm. erforderl. MUZ T 089/93 94 89 71
EUR 6.50
Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima
Kinder werden Klimaexperten
Klimafreundliches Handeln kennenlernen, erforschen und erleben, was
„Klima“ überhaupt ist. Um es zu
messen bauen wir Wetterstationen
und Messinstrumente. Gemeinsam
werden Visionen für das Klima der
Zukunft entwickelt und für Radio Feierwerk Beiträge und eine Klimamusik
produziert.
Bildungsprojekt zum Klimawandel
für 6- bis 12-Jährige in Kooperation
von Ökoprojekt – MobilSpiel e.V. und
Südpolstation Neuperlach Süd Feierwerk e.V. / Schirmherrschaft: Prof. Dr.
Wolfgang Seiler, Institut für Meteorologie und Klimaforschung GarmischPartenkirchen
Für Schulen
Bei einem Schulklassenprogramm
des Münchner Umwelt-Zentrums e.V.
im ÖBZ zum Thema Wasser erleben
die Schüler/innen ein vielfältiges
Bildungs- und Aktionsprogramm zur
Ergänzung des Unterrichts. Sowohl
für die Grundschule als auch für die
Sekundarstufe 1 können verschiedene
Themen gewählt werden, die erfahrungsorientiert und spielerisch die
Zusammenhänge zwischen Wasser,
Klima und Energie vermitteln. Experimente ergänzen das fächerübergreifende Verständnis. Neben dem
Wissen stehen die Anregung zum
Nachdenken und bewusstem Handeln
im Vordergrund.
Infos beim Münchner Umwelt-Zentrum e.V. im ÖBZ, T 089/93 94 89 71
Leben im Wasser - Wassersafari
1. bis 6. Klasse
Wasser kommt doch aus der Leitung
– oder?
Wasserkreislauf und -versorgung
2. bis 7. Klasse
Wasser – geheimnisvolles Lebenselexier
5. und 6. Klasse
Klima, Wetter, Witterung
5. und 6. Klasse
Gewässergüte-Untersuchung
am Beispiel Hachinger Bach
8. bis 13. Klasse
Offenes Programm; wochentags;
Schulklassenprojekt
Koopertaion mit den SWM:
Von der Quelle in den Wasserhahn
Ein Vormittag bei den Stadtwerken
München im Forstenrieder Park
5. und 6. Klasse
Stadtwerke Mün., T 089/23 61 50 56
Mo 27.10. bis Fr 7.11. 14.00 bis 17.30
Ökoprojekt – MobilSpiel e.V.,
Welserstr. 23
Infos unter: T 089/769 60 25,
www.mobilspiel.de
Eintritt frei
Kooperation mit der Wasserstiftung:
Wasserschule in Afrika und München:
Von Nebelnetz bis Tockenklo
2. bis 7. Klasse
14./20.10.08
9.00-12.00 Uhr
5 32
5 33
Aktion, Exkursion
Film, Foto, Kunst
Diskussion, Vortrag
Die letzte Frage
„Woher kommt unser
Wasser eigentlich?”
kEine leichte Frage. Harald Lesch lehrt Astrophysik und Naturphilosophie. Als neuer Moderator des ZDF-Magazins „Abenteuer
Forschung“ sollte er für uns eine Antwort parat haben:
5 Autor: Professor Harald Lesch, Illustration: Christoph Ohanian
Wie kam das Wasser auf die Erde? Holen Sie sich
doch mal ein Glas frisches Wasser. Ich warte hier.
So und jetzt ganz langsam trinken. Sie spüren die kühle
Frische und natürlich wissen Sie, dass ohne das Wasser kein
Leben auf der Erde möglich ist. Sie wissen, dass Sie zu einem
ganz erheblichen Teil aus Wasser bestehen. Und Sie wissen
sogar, dass diese Gedanken im Kopf ohne Wasser nie gedacht
worden wären. Also ohne Wasser geht und denkt
nichts im Universum.
Aber woher kommt dieser Stoff - H2O –
eigentlich? Die Antwort ist verblüffend: von den Sternen! Warum?
Weil wir hier leben. Leben auf
Planeten kann nur entstehen, wenn der Planet dem
strahlenden Stern nicht zu
nahe kommt und nicht zu
weit entfernt umkreist.
Klar, sonst ist es zu heiß
oder zu kalt. Astronomen
sprechen von der bewohnbaren Zone. Unsere
Erde umkreist die Sonne
in einem Abstand von rund
150 Millionen Kilometern,
sie bewegt sich mitten in der
bewohnbaren Zone der Sonne.
Betrachtet man diese Position
aber zu Zeiten, als das Sonnensystem
gerade entstand, also vor rund 4,5 Milliarden
Jahren, dann kommt man zu dem überraschenden
Ergebnis: Es war viel zu heiß für Wasser. Die inneren Planeten
hatten alle kein Wasser bei ihrer Geburt. Das Wasser kommt
von Asteroiden, die aus der Region um den Jupiter stammen.
Diese einige zehn oder hundert Kilometer großen Felsbrocken
schlugen auf die gerade zur Felsenkugel erstarrenden Urerde
ein und brachten das Wasser. Genaue Untersuchungen der
Zusammensetzung des Erdwassers und ein Vergleich mit
dem Wasser in Meteoriten und Kometen unterstützen dieses
Modell.
5 34
In den ersten 500 Millionen Jahren des Sonnensystems
schlugen auf der Erde Brocken ein, die die Erde zum blauen
Planeten machten. Übrigens, der Begleiter der Erde, der
Mond, erzählt uns noch aus dieser dramatischen Frühphase.
Die Mondoberfläche weist nämlich noch alle Narben des damaligen Flächenbombardements auf. Während auf der Erde,
aufgrund ihrer inneren Hitze, längst alle Spuren verschwunden
sind, zeigt uns der Mond, was damals los war.
Die Erde hat viel Wasser im Vergleich
zu Venus oder Mars. Das die
Asteroiden ihr so viel Wasser
von außen bescherten, hatte
große Auswirkungen auf
die Atmosphäre. Es regnete Jahrtausende, der
Regen wusch fast alles
an Kohlendioxid aus
der Atmosphäre, es
entstanden Kalkgesteine. Der Treibhauseffekt der Urerde wurde
immer schwächer
und unserer Erde blieb
das Schicksal der Venus
erspart. Dort ist es 450
Grad Celsius heiß. Letztlich
kommt das Wasser auf der
Erde aus der Gaswolke, aus der
sich das Sonnensystem bildete. Da
bildeten Sauerstoff- und Wasserstoffatome die Wassermoleküle. Der Sauerstoff, den wir
atmen und trinken, kam von explodierten Sternen. Wie alle
chemischen Elemente, die schwerer sind als Helium wurde
auch der Sauerstoff in Sternen erzeugt und mittels gewaltiger
Explosionen ins Universum geschleudert, wo er sich zu Gaswolken verdichtete. So, jetzt ist ihr Glas Wasser leer und ich
bin durstig. Na dann Prost.
Musikalische Lesung mit Professor Lesch am 23.10.20085 siehe S 30