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PRESSESPIEGEL zur Pressekonferenz des ÖAAB am 16.09.2014 „ÖAAB-Vorschläge für eine Steuerentlastung“ PRINTMEDIEN I, 17.09.2014 der Standard Merkels rechter Herausforderer Sprachsoftware lernt Österreichisch AfD-Chef Bernd Lucke THEMA Seite 2 *** Hightech-Lagerstätten für Blutkonserven Forschung Spezial Seiten 13–20 Transport & Logistik Seiten 29–33 Mittwoch, 17. September 2014 | Österreichs unabhängige Tageszeitung | Herausgegeben von Oscar Bronner | € 2,20 NSA nimmt Telekom Austria und Uni Wien ins Visier ÖGB fordert Gesetz gegen schleichende Steuererhöhung Eine Mantelrolle für Sibel Kekilli Wien – ÖGB und Arbeiterkammer sowie der ÖVP-Arbeitnehmerflügel ÖAAB haben am Dienstag ihre Modelle für eine Steuerreform vorgelegt. Der ÖGB-Vorschlag würde Arbeitnehmern pro Jahr zwischen 340 und 3140 Euro an Steuern ersparen, bei der Gegenfinanzierung ist er aber relativ unkonkret. Ähnlich wie im Mietrecht wünscht man sich eine Regelung, wonach die Regierung Vorschläge für Steuersenkungen vorlegen muss, wenn die kumulierte Inflation fünf Prozent übersteigt. Der ÖAAB schlägt die Abschaffung von starren Steuersätzen vor und fordert stattdessen einen „Gleittarif“. Dass parallel zur Gewerkschaft ein Modell erarbeitet wurde, sorgte ÖVP-intern für massive Kritik. (red) Seite 7 Geheimdokument: US-Spionageprogramm nutzt auch österreichische Netze Wien – Als streng geheim eingestufte Unterlagen geben Hinweise darauf, dass der US-Geheimdienst NSA auch österreichische Telekommunikationsnetze für seine Spionagetätigkeiten nutzt. Demnach kommt ein Spionageprogramm namens „Treasure Map“ zum Einsatz, mit dem die NSA versucht, „das Internet zu kartografieren“. So will man jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, jederzeit orten können. Das Programm, eine Art Google Earth für das Internet, dient unter anderem der „Planung von Computerattacken“ und der „Netzwerk-Spionage“. Wie der Standard erfuhr, zeigen die Dokumente, die von dem Whistleblower Edward Snowden ans Licht gebracht wurden, dass die NSA Datenleitungen der Telekom Austria (TA) und der Universität Wien besonders im Auge hat. Sprecher von beiden Institutionen sagen aber, sie hätten bisher keine verdächtigen Vorrichtungen oder Datenverkehre festgestellt. (red) Seite 10 Kiew bindet sich an die EU und kommt Separatisten entgegen OECD-Vorstoß soll Steuerflucht globaler Konzerne stoppen HEUTE Straßburg/Kiew – Parallel zum Straßburger EU-Parlament hat das Parlament in Kiew am Dienstag das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union ratifiziert. In einer symbolischen Aktion wurden die Parlamentssitzungen via Videolink verbunden. Zunächst soll allerdings nur der politische Teil des Abkommens gelten; die wirtschaftlichen Kapitel will die EU aus Rücksicht auf Verhandlungen mit Russland erst Mitte 2015 in Kraft setzen. Das Parlament in Kiew ging auch auf die Separatisten in der Ostukraine zu. Die von ihnen kontrollierten Gebiete sollen einen Sonderstatus mit mehr Autonomie erhalten. Außerdem wurde ein Amnestiegesetz für Kämpfer beider Seiten verabschiedet. (red) Paris – Die wichtigsten Industrieund Schwellenländer haben sich auf wesentliche Schritte im Kampf gegen Steuerflucht geeinigt. Auf insgesamt mehr als 730 Seiten legte die Industrieländerorganisation OECD am Dienstag die ersten Pläne vor, damit global tätige Konzerne künftig nicht mehr nationale Steuersysteme gegeneinander ausspielen können. Laut Schätzungen der EUKommission entgehen den EUStaaten jährlich durch legale und illegale Steuerpraktiken Einnahmen von einer Billion Euro. Künftig sollen Unternehmen nicht mehr Steuertricks wie konzernintern zu hohe Lizenzverrechnungen anwenden oder Zahlungen von Tochterfirmen steuerlich doppelt geltend machen können. (red) Seite 21, Kommentar Seite 42 US-Bomben bei Bagdad Im Kampf gegen die Terrorgruppe IS haben die USA ihren Aktionsradius erweitert und griffen Stellungen nahe Bagdad an. Seite 5 Pilotenaufstand bei AUA Durch die heute, Mittwoch, stattfindende Betriebsversammlung wird bei der AUA mit Verspätungen und Flugstreichungen gerechnet. Seite 22 ZITAT DES TAGES „Prinzipiell muss man ja sagen, dass selbst sehr kluge Leute in Bezug auf Kunst sehr dumm sind.“ US-Konzeptkünstler Joseph Kosuth über Sigmund Freud und die Kunst Seite 35 STANDARDS Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Kommunikation . . . . . . . . . . 34 Spezial Wiener Konzerthaus . 37 Kino, Rätsel, Sudoku . . . . . . . 38 Veranstaltungen . . . . . . . . . . 39 TV, Switchlist . . . . . . . . . . . . 40 Kolumne Hans Rauscher . . . . 41 Wetter . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Westen: Süden: Osten: 13 bis 24° 10 bis 19° 14 bis 23° · @derStandardat · Lange versuchte man sie auf die Rolle der Deutschtürkin festzulegen. Als Kommissarin im „Tatort“ und Kurtisane im Serien-Blockbuster „Game of Thrones“ hat sie sich freigespielt: In der neuen Ausgabe von RONDO exklusiv ist die deutsche Schauspielerin Sibel Kekilli in einer mehr als ungewöhnlichen Rolle zu sehen – als Model der neuen Herbstkollektionen. Im RONDO exklusiv Seite 4, Gastkommentar Seite 41 Jihadl im Einserkastl Um in der dem Einserkastl in der letzten Zeit zugewachsenen Tradition zu bleiben, sei ein Konnex hergestellt, der, sagen wir einmal, nicht zwingend ist. Und ja, ist eh nicht lustig das Ganze, aber dennoch erklären wir hier heute den Jihadl. Gegen den Jihad’l. Im Einserkast’l. Jeder weiß, worum es geht. Das leidige Thema Apostroph wurde ja hier schon früher mit – wie sich jetzt herausstellt – völlig harmlosen Beispielen aufgegriffen: Wer sollte heute noch etwas gegen das am Häus’l, Pardon am Platz’l, verzehrte Schnitz’l haben? Der falschen Apostrophierung von Artikeln standen wir immer schon mit großer Nachsicht gegenüber, auf’s ist mindestens so logisch wie aufs. Und dem sich aus dem Englischen einschlei- chenden Genitiv-s sprechen wir hundert Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs jede Heimtücke ab. Willkommen, du Segnung Albion’s! Sic! Obwohl es der – für den Buchstaben, der ja nichts angestellt hat, irgendwie kränkenden – Isolierungstendenz des s Tür und Tor geöffnet hat. Unlängst gesichtet: Frische’s Wild. Die Rache ist, dass auch das englische Plural-s nicht verschont bleibt: Leckere Snack’s. Neu ist hingegen O’mas. Oder hat sich da jemand etwas dabei gedacht? „Merry O’mas!“? Aber auf dem zweiseitigen Schild, auf dem der Zwetschkenkuchen angepriesen war, stand hinten Oma’s, was wiederum auf eine gewisse Verunsicherung schließen lässt. Womit wir wieder beim Jihadl wären. guha #nichtderstandard Gecloud! Mittwoch, 17. September, 7:12 Uhr. Ein Tag wie jeder andere. Frau Claudia arbeitet, wie jeden Morgen, fleißig von ihrem privaten Rechner aus, um noch schnell die Präsentation für das bevorstehende Meeting vorzubereiten. „Fertig“, denkt sie und lädt die 42 MB in eine ihrer Clouds, die ihr ein Internetanbieter dankenswerterweise kostenlos zur Verfügung gestellt hat, hoch. Doch da fällt Claudia etwas auf. Nach und nac verschwinden einzelne Dokumnte. Zuerst nur wnige. Und dann immer mhr. www.kapsch.net Clauda schreit entstzt auf: „Meine Dten! Weg! Alls!“ Trnenüberstrmt vrsucht sie nch di ltzte Prsntation zu öfnen. Vergblich. Clauda war m End. Damit Ihre Daten auch Ihre Daten bleiben: Kapsch DataDepot as a Service. Für einen hochsicheren und einfachen Datenaustausch via Cloud. Schnell und intuitiv bedienbar. Über das österreichische HochsicherheitsRechenzentrum im earthDATAsafe von Kapsch. Eine weitere Lösung, die nicht der Standard ist, sondern always one step ahead. Bezahlte Anzeige Frank Underwood, der Fiesling aus der US-Serie House of Cards, ist Star der Videoplattform Netflix, die nach Österreich kommt. Seiten 34, 42 Foto: Stefan Armbruster Kopf des Tages Kolumne Seite 41, Kommentar Seite 42 /derStandardat · http://derStandarddigital.at · Aboservice Tel. 0810 20 30 40 · Retouren an Postfach 100, 1350 Wien · GZ: 02Z030924T · P.b.b. · Nr. 7790 Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. $''$&''&* $&%'&+$' +* ('!(!&)$&&$&+*&1 $'$&%(&&'($($% !"!#!! "#! "!"! !#!"! %!!!! "#! ""! ! !$!! !#!!! %!%! "!! "!%$ ((%&"& ,%'#& Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. ()#+* (*%!(*-#* *-%!* ) *(##*-* #*#+!)+-#*"* -)"*/%#*$* !!(#*-(%'*"* *-#*#*(** 0-(*)* +-("%!!*"* #)+*( +%#) .((#* )!%))#'** !" # " ! # # $ !" !$ $ !" !$ ! " "!! ! !" ! ! !" !" #! " ! D0 @B4&K@D<2@6!+@!+0!/@<DAA2* /20A='!).A@ F20@ 4K8KKK@ D<27@ <+0'!0@GE< !@ !0+'!@AD0 !0@JDF2<@5<=!0* A+!<A!@ !<@ *<!+A0!)/!<* D0 @67@.=2@)0! .=@5<* A!++0A!<0!@ !+/A@ !+0@ !+'!0!=@ A!D!<-20J!5A8@ 0 @ JG<@ 2)0!@ !</3'!0==A!D!<08@ +H!@ A!D!<* =AJ!@=+0 @ <+0@0+)A@/!)<@F2<'!* =!)!0@ !=@ G+< @ $E<@ =@ '!=/A!@ +0-2//!0@ !+0@ D<)=)0+AA=* =AJ@6JG+=)!0@C%@D0 @&B%@<2* J!0A7@!</+AA!.A8@2/@+<2.!<@@ )'!.A!@!=@ !=).@5<2/5A@<+A+-@ 0@ !<@<A!+-2..!'!0@ !<!0@2<* =).'!@ =!+!0@ /+A@ !0@ <!/+!0@ #@#@2@'0J@G+==!0@ +!@=)G<* 0+)A@'!=5<2)!0@G2< !08@ J!0@ <!+A0!)/!<F!<A<!A!<@ 02)@ !+@ !<@<'!@G+!@ +!@A!D!<<!* 0+)A@G=@=+!@=+)@F20@ !<@0)=* $2</@$+00J+!<A@G!< !0@=2..@=+0 @ A!0@ A!D!<<!$2</@ GE0=)!0@ =2.* !+ !@ 2 !..!@ F'!8@ !<@ @ .!08@ /@@D0 @+0@ !<@<!+A!<* F!<J+)A!A@G!+A'!)!0 @D$@-20-<!* !+0!@'!=!AJ.+)!@!=A+//D0'@JD/@ -//!<@A<'A@ +!@<-A+20@)<+=A* A!@2<=).'!8@!<@@=-+JJ+!<A@ )02/!0@ !<@-.A!0@<2'<!==+20@ .+)!<@!G!<-=)$A!<@67@ !0@ JD/+0 !=A@ -5D0-A!@ +0!@ +.* =@ /+A@'!/!+0A@+=A@D<)@ +!@ D0=)@ 0)@ !+0!<@ !'!0$+00* .+< !@ =2..@ +!@ 20,D0-AD<!.!* ,)<.+)!0@ 2..!-A+FF!<A<'=* J+!<D0'@+/@D=/(@F20@JG!+@+.* D0'@+0$2.'!@ !<@0+! 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Alle Rechte vorbehalten. 6FKRQ DQ ,KUH 3HQVLRQ JHGDFKW" ZZZNRPIRUWLQYHVW]RQHDW -HW]W EHUHFKQHQ 'LHV LVW HLQH 0DUNHWLQJPLWWHLOXQJ XQG NHLQ $QJHERW XQG NHLQH (PSIHKOXQJ RGHU $X˫RUGHUXQJ LQ )LQDQ] LQVWUXPHQWH ]X LQYHVWLHUHQ 3URVSHNWH XQG .XQGHQLQIRUPDWLRQVGRNXPHQWH IU DOOH YRQ 3LRQHHU ,QYHVWPHQWV $XVWULD LQ gVWHUUHLFK DQJHERWHQHQ )RQGV NRVWHQORV LQ GHXWVFKHU 6SUDFKH DXI ZZZSLRQHHULQYHVWPHQWVDW 3LRQHHU ,QYHVWPHQWV LVW HLQ 0DUNHQQDPH GHU 8QWHUQHKPHQVJUXSSH 3LRQHHU *OREDO $VVHW 0DQDJHPHQW 6S$ /1 Áww !119$ d ÁîÒ /,1!. 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Alle Rechte vorbehalten. Ā 1! / 1/ !119$ d ÁîÒ /,1!. 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Alle Rechte vorbehalten. 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September 2014 Mittwoch I 17. September 2014 POLITIK k u r i e r. a t 2 Es werden eher mehr Flüchtlinge kommen als bisher. Das können die EU-Länder nur gemeinsam schaffen Wenn das Leben nur so einfach wäre, wie sich das populistische Politiker und kleingeistige Kolumnisten vorstellen. Wir schließen unsere Grenzen, und plötzlich kommen keine Flüchtlinge mehr zu uns. Fein, dass unser ausgehungertes und orientierungsloses Bundesheer endlich wieder eine adäquate Aufgabe hat – Assistenzeinsatz an der Grenze. Nein, das Leben ist eben nicht einfach, und die Aufnahme von Flüchtlingen in der EU erst recht nicht. ZunächstzeigteinBlickaufdieStatistik,dassnichtdiejenigen Länder, die eine EU-Außengrenze haben, die meisten Asylwerber beherbergen. Im Gegenteil. Schweden, LuxemburgundauchÖsterreichsindLändermitbesonders vielen Anträgen. Italien, wo viele Flüchtlinge ankommen, weist nur ganz wenige Anträge aus. Darauslässtsichschließen,dassdieItalienerFlüchtlinge ausreisen lassen, ohne dass Italien als Erstaufnahmelandfestgestelltwird.EsgibtsogarBerichte,wonach italienische Behörden Flüchtlinge zum Weiterreisen motivieren. Niemand hat etwas davon, wenn traumatisierte Menschen ohne Hab und Gut am Brenner aufgehalten werden – ins Burgenland kämen sie ohnehin nicht, was den Assistenzeinsatz des Bundesheeres im Osten besonders absurd erscheinen lässt. Vielmehr muss die EU ganz schnell in den Ländern, wo Flüchtlinge ankommen, Behörden installieren. Dort muss die Identität der Menschen bestimmt werden. Und die EU muss mit den Mitgliedsländern gerechte Quoten aushandeln. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich, dass nur mehr Europa Probleme bei uns löst, jedenfalls eher als schlichte Rufe nach Rezepten von gestern. eMail an: [email protected] auf Twitter folgen: @HBrandstaetter WIE VIEL GELD IN DER TASCHE BLEIBEN SOLL Auswirkungen des ÖGB-AK-Lohnsteuermodells EINKOMMEN BRUTTO/MONAT 1400 € VON MARIA KERN Im Finanzministerium sitzen derzeit regelmäßig Experten beisammen, um eine Steuerreform auszuarbeiten. Bis Jahresende soll das Konzept stehen. Momentan ist also der beste Zeitpunkt für Interessenvertreter, eigene Vorschläge auf den Tisch zu legen – damit diese noch von denFachleutenimFinanzressort berücksichtigt werden (können). Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Arbeiterkammer (AK) haben ihr gemeinsames Modell – wie berichtet – gestern in den Gremien abgesegnet und der Öffentlichkeit präsentiert. Auch der ÖAAB hat seine Ideen vorgestellt. Die ÖGB-Eckpunkte Die zentralen Forderungen des politisch gewichtigen ÖGB-AK-Papiers sind: Der Eingangssteuersatz soll von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt werden; Statt drei soll es sechs Tarifstufen geben (siehe Grafik). Der Höchststeuersatz soll bei 50 Prozent bleiben, aber erst ab einem Einkommen von 80.000 Euro (derzeit 60.000) greifen. Jene Arbeitnehmer, die keine Lohnsteuer zahlen, weil sie weniger als 11.000 Euro pro Jahr verdienen, sollen durch eine höhere Negativsteuer (450 statt 110 Euro jährlich) von der Reform profitieren (kann beim Lohnsteuerausgleich geltend gemacht werden). Auch Pensionisten sollen erstmals eine Steuergutschrift erhalten: 110 Euro pro Jahr. All das zu finanzieren, würde laut ÖGB und AK 5,9 Milliarden Euro kosten PAMMESBERGER KURIER.at/Pammesberger Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Arbeitnehmer-Vertreter plädieren für eine Erbschaftsund Schenkungssteuer sowie andere vermögensbezogene Steuern.EinehöhereKapitalertrags- oder eine höhere Grundsteuer werde der ÖGB der Regierung aber nicht vorschlagen, stellte Wiens AKDirektor Werner Muhm, der auch in der SteuerreformGruppe der Regierung sitzt, klar. ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz will sich nicht festlegen, welche Vermögenssteuer er präferiert, um sich Verhandlungsspielraum mit der Politik offen zu lassen. AK-Präsident Rudolf Kaske meint, das Modell sei „fair, gerecht und bringt eine Entlastung für alle Arbeitnehmer“. ÖGB-Boss Erich Foglar richtet der Regierung mit dem Verweis auf die laufende ÖGB-„Lohnsteuer-runter“Kampagne (585.000 Unterstützer) aus, dass die Steuerreform „genau jetzt nötig und machbar“ sei. Das Konzept wird auch von den Schwar- 534,57 47,21 853,06 Rudolf Kaske Arbeiterkammer-Präsident zen in ÖGB und AK mitgetragen, betont Muhm. Die ÖAAB-Ideen Dennoch hat der ÖAAB gestern eigene Vorschläge für eine Steuerreform im Ausmaß von 5,5 Milliarden vorgelegt. Statt Steuerstufen sollte es nachAnsichtdesÖVP-Arbeitnehmerbundes ein GleittarifModell geben, erläutert VizeÖAAB-Obfrau Gabriele Tamandl. Jahreseinkommen zwischen 12.000 und 75.000 Euro sollten zwischen 1 und 43,2 Prozent besteuert werden (linear). Jene, die keine Lohnsteuer zahlen, würden vom ÖAAB keine finanziellen Zuckerln bekommen. Stärker entlastet werden sollten Familien. Einmal mehr wird ein Steuerfreibetrag von 7000 Euro pro Kind/Jahr gefordert. Ein Angestellter (2000 Euro brutto/Monat) mit zwei Kindern würde sich z.B. rund 1500 Euro jährlich ersparen. Ein Angestellter mit einem Brutto-Einkommen von 3500 Euro und einem Kind würde 3400 Euro weniger Lohnsteuer im Jahr zahlen. Die dafür nötigen Milliarden sollten rein „ausgabenseitig“ hereingebracht werden, meint man im ÖAAB. Doppelgleisigkeiten bei Förderungen sollten beseitigt, eine Staatsreform angegangen werden. Vermögenssteuern lehnt der ÖAAB erwartungsgemäß ab. 39,29 1079,19 2000 € 37,10 1175,93 2200 € 19,04 4600 € 2508,25 5500 € 2531,40 18,03 13,55 2959,55 7000 € 10,73 9000 € 3140,00 7,88 10.000 € 3140,00 6,83 ÖGB-/AK-MODELL STEUERTARIFE DERZEIT Jahreseinkommen* Steuersatz Jahreseinkommen* Steuersatz 11.000–25.000 € 36,5 % 11.000–20.000 € 25 % 25.000–60.000 € 43,2 % 20.000–30.000 € 34 % ab 60.000 € 50,0 % 30.000–45.000 € 38 % 45.000–60.000 € 43 % 60.000–80.000 € 47 % ab 80.000 € 50 % *) Bemessungsgrundlage: Brutto-Bezug abzüglich Sozialversicherung, diverse Zulagen, Pendlerpauschale, eCard-Gebühr etc. „Versuch, Finanzierungslücken kosmetisch zu schließen“ ÜBERBLICK Analyse. Rechte und populistische Parteien in der EU – allen voran auch die FPÖ – zeigen großes Interesse an Russland. Sie solidarisieren sich mit Präsident Wladimir Putin, schätzen seine autoritäre Politik und und treten vehement gegen die Sanktionen gegenüber Russland auf. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wertet die Strafmaßnahmen als „Wirtschaftskrieg“,außerdemverletzedie Regierung die Neutralität, weil sie im Russland/Ukraine-Konflikt Partei ergreife und nicht „Äquidistanz“ halte, sagte Strache am Dienstag beieinerPressekonferenzmit Wiens FPÖ-Klubchef Johann Gudenus und Generalsekretär Herbert Kickl. Für Empörung sorgt noch immer die Rede von Gudenus bei einer erzkonservativen Veranstaltung in Moskau, wo der FPÖ-Mann sehr kämpferisch Partei für Russland ergriff. Europa sei von einer mächtigen Homosexuellenlobby bedroht, erklärte Gudenus. Und für die Politik der EU, die Politik von NATO und Amerika sei, „schäme“ er sich. Gestern meinte Gudennus, dass er sich auch „als österreichischer Patriot für die Sanktionen schäme“. Für die pro-russische Haltung und die Sympathie für Autokraten von Rechtspopulisten hat Politikwissenschaft- Faschingsstar will Stadt regieren ler Anton Pelinka eine eindeutige Erklärung: „Sie sehen in Russland eine Gegenmacht zu westlichen Werten, eine Gegenmacht zur US-Hegemonie und zur EU-Integration. Der russische Nationalismus ist Rechten sehr willkommen, bereits Anfang der 1990er Jahre war Jean-Marie Le Pen vom radikalen Politiker Wladimir Schirinowski eingeladen“, sagt Pelinka gegenüber demKURIER.SeineResümee: „Rechtsparteien sehen in Russland ein Bollwerk gegen die westliche Dekadenz.“ Klagenfurt. Otto Umlauft (63) ist seit Jahrzehnten Aushängeschild der Faschingsgilde „Stadtrichter zu Clagenfurth“. Jetzt will der Burggraf in der Landeshauptstadt Bürgermeister werden und kandidiert bei der Kommunalwahl am 1. März 2015 als Quereinsteiger für die ÖVP. Umlauft ist im Brotberuf erfolgreicher Unternehmer in Klagenfurt. Pelinka: „Absurd“ Unverständlich, geradezu „absurd“ findet Pelinka das freiheitliche Argument, die Teilnahme an den Sanktionen widerspreche der Neutralität. „Rechtlich bezieht sich die Neutralität ausschließlich auf eine militärische Neutralität, die eine Beteiligung an Kriegen ausschließt, nicht aber an Boykott-Maßnahmen.“ Nicht korrekt ist der FPÖVorwurf, die Regierung hätte für die Zustimmung zu den Sanktionen das Parlament befassen müssen. Juristen sagen eindeutig „Nein“. Universitätsprofessor Pelinka plädiert für „ein offensiveres Auftreten und Erklären der Sanktionen und der Russland-Politik“ durch die Regierung. Wien. Im „QS World University Ranking“ erreichte die Uni Wien 156. Rang. Die Technische Uni Wien, die Uni Linz und die Uni Graz machten gegenüber dem Vorjahr mehrere Ränge gut, befinden sich weiterhin in den Top 800. Uni Wien in Ranking unter Top 200 Stronach-Mandatar will „Armenhaus“ Vorarlberg. StronachMandatar Christoph Hagen will Armenhäuser für Mindestsicherungsbezieher. Derzeit hätten diese Zugang zu TV und Handy und würden „zum Nichtstun erzogen“, so Hagen zu den Vorarlberger Nachrichten. Klubobfrau Nachbaur: Das sei „nicht Parteilinie“. – MARGARETHA KOPEINIG ······························································ Wer wie profitieren soll ÖGB-AK-Konzept Der Vorschlag von ÖGB und Arbeiterkammer sieht vor, dass alle Arbeitnehmer von der Steuerreform profitieren würden – auch jene, die keine Lohnsteuer zahlen. Sie würden bis zu 450 Euro Steuergutschrift pro Jahr erhalten. Lohnsteuerzahler würden sich jährlich zwischen 400 und 3140 Euro ersparen. Niedrigverdiener würden prozentuell stärker entlastet als Spitzenverdiener. Zwei Milliarden für das Budget brächten Vermögenssteuern, sagen die Arbeitnehmervertreter. Tatsächlich? „Das hängt davon ab, ab wie viel sie schlagend werden – und vom Steuersatz“, sagt Schulmeister. „Man könnte auf diese Summe aber kommen. Eine Million als Grenze istjedenfallszuhoch,beinetto 500.000 Euro sollte sie sein.“ Schuh sagt: Werde, wie gefordert, nur auf „große“ – KARIN LEITNER 20,26 2304,54 4200 € Vermögen steuerlich zugegriffen, seien zwei Milliarden „unrealistisch. Legt man die französischen Vermögenssteuern auf Österreich um, kommt man auf nicht einmal 500 Millionen Euro.“ Und wie verhält es sich mit Reformen (weg mit Steuerausnahmen und Doppelförderungen, effizientere Verwaltung etc.), von denen sich der ÖGB zwei Milliarden verspricht? Schuh verweist auf „die Vorlaufzeit. Das dauert, bis sie wirken. Nur bei den Förderungen kann man schnell Geld holen.“ Schulmeister urteilt: „Eine Verwaltungsreform ist der ewige Schmäh als Geldquelle – und als Gegenfinanzierung ungeeignet, weil sie erst langfristig greift.“ 21,96 2099,48 3800 € Ulrich Schuh Wirtschaftsforscher 24,13 1894,42 3400 € „Nur bei den Förderungen kann man schnell Geld für Steuersenkung holen.“ 25,24 1661,47 3000 € Experten-Check. Ein Volumen von drei Milliarden hatte die Steuerreform2009.Derjetzigen Regierung schweben für die nunmehrige vier bis fünf Milliarden vor. ÖGB und Arbeiterkammer wollen mehr: sechs Milliarden. Als viel zu hoch qualifiziert der Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister diesen Betrag: „Es ist nicht klug, in einerwirtschaftlichenDepression den Aktionsspielraum des Staates stark einzuschränken.“ Dass dieser eine Milliarde wieder lukriere, weil mehr konsumiert, die Konjunktur belebt würde, wie die Gewerkschafter sagen, sei zwar möglich:„DiezusätzlicheNachfrage der Steuerbegünstigten ist aber kleiner als die Nachfrage, die der Staat entfalten könnte, wennermehrGeldhätte,etwa für Infrastrukturinvestitionen und thermische Sanierung.“ Geht auch Ulrich Schuh vom Wirtschaftsforschungsinstitut Eco Austria davon aus, dass durch mehr Kaufkraft eine Milliarde zurückzuholen ist? „Das hängt von der wirtschaftlichen Lage ab, es ist aber durchaus realistisch.“ Und wie steht es mit Milliarde Nummer 2, die ÖGB und AK bei jenen eintreiben wollen, die Steuern schuldig sind? „Utopisch“ ist diese Summe für Schuh. „Hier versuchen ÖGB und AK, Finanzierungslücken in ihrem Steuerkonzeptkosmetischzu schließen.“ Schulmeister befindet hingegen: „In dem Bereich ist viel drin. Es müsste aber mehr Finanzbeamte dafür geben.“ 32,25 1299,11 2600 € % 55,35 Grafik: Christa Breineder, Quelle ÖGB/AK „Den Menschen wird spürbar mehr Geld im Börsel bleiben, das sie dringend brauchen.“ ... IN PROZENT 420,13 1500 € ÖGB-Boss Foglar freut sich über große Unterstützung für Kampagne € JÄHRLICHE STEUERERSPARNIS ... IN EURO 1800 € (zur Gegenfinanzierung: siehe rechts).ZweiMilliardendavon sollen durch Vermögenssteuern aufgebracht werden: Die Noch mehr Wut-Omas! aber woher? Finger weg. „Kein Versuch einer Alleinregierung“ Regierungssitzung. DerVizekanzlerpräsentiertesichlustvollerstmalssolo APA/ROLAND SCHLAGER Die EU muss zeigen, wie sie Probleme löst 400 € für jeden mehr, Steuersenkung 2015. ÖGB und AK wollen alle Arbeitnehmer entlasten, der ÖAAB primär Mittelstand und Familien. Beide wollen bis zu 6 Milliarden an die Bürger ausschütten. Umstritten bleibt, auf wessen Kosten. APA/HELMUT FOHRINGER HELMUT BRANDSTÄTTER FPÖ Rechte sehen in Russland Gegenmacht zum Westen ······························································ Leitartikel 3 Solo-Premiere im Pressefoyer: Vizekanzler Mitterlehner Erst seit Ende August Vizekanzler – und schon allein auf der Polit-Showbühne. Wegen Angina musste der Kanzler gestern dem Ministerrat fern bleiben. Ein roter Ersatz wurde oder wollte nicht gefunden werden. Und so präsentierte sich der schwarze Bundesobmann in feinem dunkelblauen Anzug erstmals allein. Kaum ist die Tür zum Pressefoyer ins Schloss gefallen, steht er schon am Rednerpult. Kein KoalitionsZwillingzuseinerLinken.Kameras wie Blicke auf ihn gerichtet. Der passionierte Tarockierer gleichsam als politischer Gstieß (österreichischer Ausdruck für Sküs, die höchste Tarockkarte). Eine Rolle, die Reinhold Mitterlehner sichtlich gefällt. Die Unterlagen lässt er nonchalant auf das Pult fallen. Wie beiläufig adjustiert er sie und sich. Standbein. Spielbein. Die Krawatte sitzt perfekt – wie der erste Satz: „Das ist kein Versuch einer Alleinregierung.“ Die Lacher sind auf seiner Seite. Nun: Inhalte. Strenge Miene passend zum Ukraine-Konflikt und für die Fotografen. Dezent dozierende Gesten, um das Programm für die Regierungsklausur Ende September zu verkaufen. Dann wird um Fragen gebeten. Es sind nur zwei. Wegen der kargen Antworten ist Mitterlehners Premiere nach wenigen Minuten vorbei. Die Tür geht auf. Man gewinnt den Eindruck, der Vizekanzler wäre gern länger geblieben. – JOHANNA HAGER HTC One (M8) Super Leistung – super Qualität: 3Superphone.® 20€ Servicepauschale/Jahr. 24 Monate Mindestvertragsdauer. 69€ Aktivierungsentgelt. Details: www.drei.at áûûû C>>±¤xWà~ª £[§½~ª ~~ª f±¤W § )W§½ ~~ª x~ f±¤W>~åo~ Õoo£à C> 9Ñ[Õx~ªà 0fW§W áûûû >±¤xWà~ª ªWo M~ÕàWÑ£Wv Õ~ Õ±¤¤~ª ï±Ñ W¤¤~§ )ÑWª £~ª[åÕ~Ñ fWå~ª ¾>Á ®¿Á '~Wªª~9±Õà Wª Wªª~Õ )WÑàªv x~ª ~~§W¤~ª ÊCÑ àåѧåx>½~ªo~ÑËv x~Ñ ¡~àøà øå§ Êå~ÕÕ~¤*å ª~ÑË §åà~Ñà ÕàÁ '~Wªª~ åªf~xªà ¤~Õ~ª Ê+åªx¤Ë Õà ¡~àøà x~Ñ Ê¤åªøª£µªË § >±§§~Ñ äû¸ ï~Ñ ðWªx~¤à Õo x~Ñ Ê+åªx¤Ë ª x~ª ʤåªøª£µªËÁ ~ Ñ~WÑf~à~ª åªx ~ª~Ñ åà±ÑW§§Õàåªx~ ª M~ª +àà~ B~ +W¤¤ ï~Ñ Ñ~à x~Ñ ®'[Ñ~v ðWÑ å§ ~Ñ Õo ªoà W¤Õ )éªÕà ¤~Ñ Õ~à ¾xWf~¿Á M~à~Ñ~Õo~ª£àu Õà 9WÑ£Õo~ª é¤àÇ ª~ W¤¤~ª~Ñø~~ªx~ +åàà~Ñ f~£W§ ~ª~ >àÑW~ éf~Ñ áûû åѱv ð~¤ Õ~ ~ ª~ª Ñ ~Õo~ª£à~ª 9WÑ£ Õo~ª ªà~Ñ x~ Mªx ÕoåàøÕo~f~ ~¤~à Wà ¾0+C>;C¿Á ;~ª±¤x +~ÕÕª~Ñ ðÑx ~åà~ Ûû >~ÑïåÕBL ÑWàå¤~Ñà x~§ >éxàѱ¤~Ñ åÕªW §~W¤½ªÕà~ª §à ~ª~Ñ ±£å åªx ~ª~§ BW¤£ ¾Õ~ ~ BL>~à~¿Á £Ñ±ª~ÁWàL0B, ÖY zÚ DYÚ ÎÎ ?åêÕÕµÕ«w §Yêh® ? 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Alle Rechte vorbehalten. 9~à~Ñ ªW§ ~ W¤¤~§ ;~Õ½~£à ð~à éf~Ñ x~§ åÑoÕoªàà ¤~à åªx ï~¤~ +ÑWªà~ª ª ½åªoà± >½ÑWo~ ~Ñ~f¤o~ª ,Wo±¤f~xWÑ Wf~ªv W½½~¤ ¤~Ñ~ª Ñéª~ åªx 95v x~ >½Wѽ¤[ª~ f~§ +> ª±o ~ª §W¤ Ñéªx¤o øå éf~Ñx~ª£~ªÁ >± ~Ñ£¤[Ñà 959WÑ à~±f§Wªª ~ªøÑÕ àWª >àÑWo~u Ê0~ªfWÑ ð¤¤ x~ >àWxàÑ~~Ñåª ªoàv xWÕÕ TåðWªx~Ñ~Ñ ~åàÕo ¤~Ѫ~ªÁ W ðÑx Wª x~Ñ W¤Õo~ª >à~¤¤~ ~Õ½WÑàÁË Cªx >±øW¤Õ½Ñ~o~ Ѫ 'åxà >oð~ªàª~Ñ ¾Ñé ª~¿ ±Ñx~Ñàu Ê~ +>)åÑÕ~ §éÕÕ~ª ~ÑÕ~àøà ð~Ñx~ªÁ >±ªÕà ~à x~Ñ >oåÕÕ ªWo ªà~ª ¤±ÕÁË 6 ÁÕ]Ù®åÕå zåY§§ÕåÙ *µ®ÙåêÕ,µz§§x YhÕ õqåÙå ÕY µ®w O¶ Ú¯z z ÚqÚ ,¨¨YÖz¯ Ì M ~ ª Á WÕ Õ~à +±ªW à~ª ﱪ ~ð~Ñ£ÕoWà åªx Ñf~à~Ñ£W§§~Ñ Ñ± Wª~ £éªxà~ +±x~¤¤ øåÑ >à~å~Ñ Ñ~±Ñ§ Õà W§ ~ªÕàW ﱪ 59Ñ[Õx~ªà Ño ± ¤WÑ ½Ñ[Õ~ªà~Ñà ð±Ñx~ªÁ +à x~§ ª~å~ª BWÑÕóÕà~§ Õ±¤¤ ð~ f~Ñoà~à åªà~Ñ Wªx~ Ñ~§ x~Ñ ªWªÕÕà~å~ÑÕWàø ﱪ áÜv Wå ä 9ѱø~ªà ~ Õ~ª£à ð~Ñx~ª Õ±¤¤Á WÕ ï±Ñ ~¤~à~ )±ªø~½à ¤[ÕÕà W¤¤~Ñ xªÕ ª±o ±~ªv ð~ x~ ;~ ±Ñ§ § ~àW¤ ªWªø~Ñà ð~Ñx~ª £µªªà~Á >~oÕ +¤¤WÑx~ª åѱ ðéÑ x~ª x~§ åx~à f~ ~ª~Ñ C§Õ~àøåª x~Õ ~Õà~Ѫ ï±Ñ~ ¤~à~ª ª~å~ª BWѧ±x~¤¤Õ Wª >à~å~Ѫ ¡[Ѥo ~ªà~~ªÁ ~ ~~ªªWªø~Ñåª Õ~à ¤Wåà 5 åªx Ñf~à~Ñ£W§ §~Ñ Õ± WåÕu e ~ ~£[§½åª ﱪ >à~å ~Ñf~àÑå åªx §~Ñ )±ªÕå§ xåÑo ~ª~ µ~Ñ~ )Wå£ÑWà Õ±¤¤~ª ¡~ð~¤Õ ~ª~ +¤¤WÑx~v ªÕ~ÕW§à øð~ +¤¤WÑx~ª åѱ fѪ~ªÁ e åÑo ;~±Ñ§~ª f~ x~ª µÑx~Ñåª~ª åªx ªÕ½W Ñåª~ª ª x~Ñ L~ÑðW¤àåª Õ±ð~ L~ѧµ~ªÕÕà~å~Ѫ ð~Ñx~ª ~f~ªW¤¤Õ ¡~ øð~ +¤¤WÑx~ªv ªÕ~ÕW§à ï~Ñ +¤¤WÑx~ª åѱ ~ÑðWÑà~àÁ L~¤ ~ªWå~Ñ ð~Ñx~ª x~ 9¤[ª~ ﱪ 5 åªx Ñf~ à~Ñ£W§§~Ñ ª x~Ñ ªWªø~ ÑåªÕÑW~ ªoàÁ ~ x~ª >à~å~ÑàWÑ~ªv x~ ªWo x~ª 9¤[ª~ª x~Õ 5 ªoà §~Ñ ª xÑ~ >àå~ªv Õ±ªx~Ѫ ¤~à~ªx ª Õ~oÕ >àå~ª ~Õà~¤~à Õ~ª Õ±¤¤~ªv ðÑx ~Õ W¤¤~ÑxªÕ Õo±ª ~ ªWå~ÑÁ ~Ñ ªWªÕÕà~å~Ñ ÕWàø f~ 'WÑ~ÕÑåàà±~ª £±§§~ª ﱪ ¸¸Áûûû fÕ äÁûûû åѱ Õª£à ﱪ áÜv 9ѱø~ªà Wå ä 9ѱø~ªàÁ ~Ñ >½àø~ªÕà~å~ÑÕWàø ðéÑx~ f~ }˰ ɇˁɜ üèÏʿŔɜ˰ΘͧŞ˙ɜ ˁͱΘ ɜˁ˰ʥɜȗͧ̃Ȱʹɜ˰ ϩ̃ͧɇɜ˰̿ 5ˁɜ <ˁ˰ȗͧɜȰʹɜͧ ʹŞȗɜ˰ Ş˰ʥɜȗ˙ˁȰʹ ɜˁ˰ɜ §̈ͱɜʥɜ˙ɇʆ̃ͧɇɜͧρ˰ʥ ʆφͧ ɇˁɜĺ̃ͧŞͧ˙ȗɜͧʥɜͧ kŞͧΘɜ˰Ͻϩɜͧʥɜ ʹˁ˰Θɜͧ˙Şͱͱɜ˰̿ û 9ѱø~ªà f¤~f~ªv Wf~Ñ ªoà ð~ fÕ~Ñ f~Ñ~àÕ f~ ~ª~§ 'WÑ~Õ~ª£±§§~ª ﱪ ÜûÁûûû åѱv Õ±ªx~Ѫ f~ ûÁûûû åѱ ~ªÕ~àø~ªÁ ~Ѫï~Ñx~ª~Ñv x~ £~ª~ *±ªÕà~å~Ñ øW¤~ªv f~£[ §~ª x~§ªWo ~ª~ åà ÕoÑà ﱪ û åѱ ÕàWàà ¸¸û åѱ ~ª§W¤ § 'WÑÁ ª ª~å~Õ >à~å~ѧ±x~¤¤ Wà W§ ~ªÕàW Wåo x~Ñ 5 ï±Ñ~¤~àÁ WÕ L±¤å §~ª f~àÑ[à v +¤¤WÑx~ª åѱv x~Ñ µoÕàÕà~å~ÑÕWàø ¤[~ £éªà f~ áv 9ѱ ø~ªàÁ ~ÕÕ~Ñ ~Õà~¤¤à Õ±¤¤~ª ªWo x~Õ~§ )±ªø~½à x~ W§¤~ª ð~Ñx~ªv éÑ x~ ~Õ ½Ñ± )ªx åªx 'WÑ ~ª~ª >à~å~ÑÑ~f~àÑW ﱪ Ûûûû åѱ ~f~ª £µªªà~Á ªWªø§ªÕà~Ñ WªÕ 'µÑ >o~¤¤ª ¾5L9¿ Ñ~W~Ñà~ ï±ÑÕoàv f~xWª£à~ Õo éÑ x~ x~~ª åªx ï~ÑÕ½ÑWov x~ L±ÑÕo¤[~ øå ½Ñé~ªÁ ~Ñ åà~ª 0Ñxªåª W¤ f~Ñ ð~Ñx~ª Wåo ª åªÕ~Ñ~§ ~Ñoà éf~Ñ x~ >à~å~ÑÑ~ ±Ñ§ ï~Ñ ~Õ½~¤~ x~Õ 5 ~ªWªªàv ð~ ï~¤ x~ª WÑf~ à~ªx~ª 5Õà~ÑÑ~o~Ѫ §~Ñ § µÑÕ~¤ f¤~f~ª Õ±¤¤à~Á ~ *~Õ~Ñ Õ~~ª Wf~Ñ ¤~o ~ª xѪ¤o xWï±Ñ ~ðWѪàv x~ Õ~Õ ~¤x ¡~àøà Õo±ª WåÕøå ~f~ª ±x~Ñ Õo Wå Ñ~ªx ð~¤o~ ÑÕ½WѪÕÕ~ § ª[oÕ à~ª 'WÑ øå Ñ~å~ªÁ ~ªª éÑ fWÑ~ +éªø~ Õªx x~Õ~ ª TW¤~ª ~±ÕÕ~ª~ª L~ÑÕ½Ñ~ o~ª ¤~x~Ñ ªoà øå ª~§~ªÁ ~ ~Ñ~oªåª~ª Õªx ¤~ x¤o x~ ~¤~à§åÕ£ ~ª~Ñ Ñ±~ª ~ð~Ñ£ÕoWàÕ£W§ ½Wª~Á +à ﱤ£ÕðÑàÕoWठo~Ñ òW£à~à Wà xWÕ W¤¤~Õ Ñ~oà ð~ª øå àåªÁ å x~ª ~ÑÕà~ª ¤o£ §W x~Õ~Õ ~Ñ~oà~Ñ~ BWѧ± x~¤¤ Ñ~oà ~¤~Wªà xW~Ñ£±§ §~ªÁ f~Ñ x~Ñ ðoàÕà~ ~ÕàWªxà~¤ ~¤àÁ ,[§¤o ð~ x~ Õ~oÕ +¤¤WÑx~ª åѱ éÑ x~ Õoµª~ ª~å~ >à~å~Ñ ð~¤à x~Ñ ~ð~Ñ£ÕoWà Wå ~àÑ~f~ª ð~Ñx~ª Õ±¤¤~ªÁ W Ñ~x~à x~Ñ 5 µoÕà ïW~ ﱪ xï~ÑÕ~ª ;~±Ñ§~ªv µ~Ñ~Ñ )Wå£ÑWàv 'Wx Wå >à~å~Ñf~àÑé~Ñ åªx Ñ~ªx ð~¤o~ª L~ѧµ~ªÕÕà~å~ѪÁ ~ W¤¤~§ ;~Õ½~£à ï±Ñ x~ª åªf~ÕàÑàà~ª~ª L~Ñx~ªÕà~ª x~Ñ ~ð~Ñ£ÕoWàu WÕ Õà ªoà Õ~ѵÕÁ WÕ Õà >o¤åx~ Ñ~ ª T~à¤å½~Á Wf~ ð[Ñ Õ~à 5L9+ ªÕà~Ѫ '±WªªW +£¤*~àª~Ñ §à Ñ~§ Ê~Ñ §à x~§ TWÕà~ÑË)W§½Ñå W§ äÜÁ ,±ï~§f~Ñ äû¸¸ x~ ~fWàà~ ¤±Õ~àÑ~à~ª Wàà~v WåÕÑ~ o~ªx ~¤~~ª~à éÑ ~ª § ~àW¤ xåÑoxWoà~Õ >à~å~Ñ £±ªø~½à ~ð~Õ~ªÁ MWÕ §Wª ¡~àøà Wàv Õªx ï~¤~ ±ªåª~ª f~ x~ª >à~å~ÑøW¤~Ѫ åªx ~ª~ ;~ ~Ñåª ª ª~å~Ñ TåÕW§§~ª Õ~àøåªv x~ f~ ªå¤¤ f~ªªàÁ o¤WåÕÁ½Wªxd£Ñ±ª~ªø~àåªÁWà PolitikHeute Laut Dokumenten von Edward Snowden Vorbereitungen für Regierungsklausur NSA spionierte bei Uni Wien und im Netzwerk der Telekom „Django“ im Ministerrat als „Lonesome Cowboy“ Der US-Geheimdienst NSA nutzte offenbar die Netze der Telekom Austria sowie der Universität Wien, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden. Der Zweck sei das Sammeln aller möglichen Daten gewesen Vizekanzler Mitterlehner (VP, re.) absolvierte das Ministerrats-Pressefoyer ohne den kranken Kanzler Faymann (SP). Dieser will aber am Donnerstag in Rom mit der künftigen EU-Außenbeauftragten Mogherini über Russland beraten . Fotos: Helmut Graf, Lisi Niesner 4 I . Q Kampf ums Geld beginnt Q Arbeiterkammer und Gewerkschaft rechnen vor: ÖGB-Steuerplan: Bei 2.200 Euro Lohn 84 Euro mehr im Börserl Lohnsteuer plus Entlastung (pro Monat) Leserbriefe I n der Debatte um die Steuerreform wird mit neuen Milliarden- unter 11.000 Euro im Jahr von beträgen jongliert. ÖGB und AK peilen ein Volumen von 5,9 110 auf bis zu 450 Euro angeMrd. an. Und wie viel bleibt jedem Einzelnen? „Heute“ weiß es. hoben werden. In der Tabelle links finden Sie, um wie viel Einigt sich die Koalition QDer Eingangssteuersatz soll weniger Ihnen der Staat ins nicht auf eine spürbare Steu- von 36,5 auf 25 % gesenkt wer- Börsel greifen würde. Vage bleibt indes die Finanerreform, verspielt sie ihre den (bis 1.429 € brutto/Monat). Existenzberechtigung. Einen Q Bis 2.143 € wären 34 % zierung: ÖGB und Kammer rechnen mit Reichensteuer ersten konkreten Vorschlag Lohnsteuer zu entrichten, lieferten AK und ÖGB gestern: Qbis 3.214 € statt derzeit 43,2 (2 Mrd.), Kampf gegen Steuerkünftig 36 %. betrug (1 Mrd.), Streichung Q Der Spitzensteuersatz von von steuerlichen Begünstigun50 % soll erst für Einkom- gen und Doppelgleisigkeiten mensteile über 80.000 € im zwischen Bund und Ländern Jahr gelten (derzeit 60.000 €). (2 Mrd.). Eine Milliarde wird Wie berichtet soll auch die durch steigenden Konsum erGutschrift für Einkommen wartet (enu, bob) . Foto: Helmut Graf, Lisi Niesner Steuer jetzt Steuer neu Entlastung –8 Euro –32 Euro 24 Euro 4 Euro –28 Euro 32 Euro 54 Euro 24 Euro 30 Euro 81 Euro 43 Euro 38 Euro 155 Euro 94 Euro 61 Euro 208 Euro 131 Euro 77 Euro 84 Euro 260 Euro 176 Euro 313 Euro 226 Euro 87 Euro 368 Euro 275 Euro 93 Euro 430 Euro 324 Euro 106 Euro 492 Euro 373 Euro 119 Euro 554 Euro 426 Euro 128 Euro 616 Euro 481 Euro 135 Euro 678 Euro 536 Euro 142 Euro 740 Euro 590 Euro 150 Euro 802 Euro 645 Euro 157 Euro 865 Euro 700 Euro 165 Euro 927 Euro 755 Euro 172 Euro 994 Euro 814 Euro 180 Euro 1.069 Euro 890 Euro 179 Euro 1.145 Euro 965 Euro 180 Euro 1.335 Euro 1.154 Euro 181 Euro 1.534 Euro 1.348 Euro 186 Euro 2.408 Euro 2.184 Euro 224 Euro ÖAAB will Steuer-„Gleittarif“ Foglar (ÖGB), Kaske (AK) erhöhen Tempo Ihr E-Mail an: [email protected] Tote im Mittelmeer 3 Feiertage für Muslime? Warum auch immer Menschen den schweren Schritt auf sich nehmen, aus ihrem Heimatland zu flüchten – die Antwort Europas ist ein menschenrechtlicher Wahnsinn. Als einer der reichsten Wirtschaftsstaatenverbünde der Welt haben wir doch eine Verantwortung gegenüber den Armen. Wir sollten die Grenzen öffnen und die Asyl-Politik deutlich verbessern. Simon Walter, Wien Wieder wollen einige, dass Muslime an christlichen Feiertagen arbeiten sollen. O.K. Umgekehrt sollen alle, die Religion ablehnen, an kirchlichen Feiertagen auch arbeiten. Erkan Büyük, Wien Der schwarze Arbeitnehmerbund ÖAAB übergab seine Steuerreform-Pläne gestern Finanzminister Hans Jörg Schelling (VP). Kernpunkte: Q Einführung eines „Gleittarifs“ statt Steuerstufen Islamismus Menschen, die vor Jahren vor Islamismus warnten, kam man damals mit der Rassismuskeule. Leonore Herzog, Mauerbach Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. V. li.: Mikl, Schelling, Wöginger Q Steuerpflicht ab 12.000 € Jahres-Bruttoverdienst Q Höchststeuersatz 43,5 % für Jahreseinkommen ab 75.000 € brutto Q Keine Negativsteuern für Geringverdiener Laut ÖAAB-General August Wöginger würde damit etwa ein Angestellter mit 2.000 € Brutto-Monatsgehalt und zwei Kindern mit 126 € pro Monat entlastet. Insgesamt soll das Volumen der Reform 5,5 Mrd. € ausmachen. Neue Steuern zur Gegenfinanzierung lehnt ÖAAB-Chefin Johanna Mikl-Leitner ab . Foto: ÖAAB Brutto/Monat 1.000 Euro 1.200 Euro 1.400 Euro 1.500 Euro 1.800 Euro 2.000 Euro 2.200 Euro 2.400 Euro 2.600 Euro 2.800 Euro 3.000 Euro 3.200 Euro 3.400 Euro 3.600 Euro 3.800 Euro 4.000 Euro 4.200 Euro 4.400 Euro 4.600 Euro 4.800 Euro 5.000 Euro 5.500 Euro 6.000 Euro 8.000 Euro )"](])( ]HEB] @8;E]9ÞE]=878A »B:?4E]?8:G] » » BA BAM8CG]IBE <A4AM@<A<FG8E] <A4 <A4 (6;8?? (6;8??<A:]CEÞ9G » 5 ;?< G BAM8CG]U] »]58F6;?<8G] G J8E]=8GMG]CEBtG<8E8A]FB?? 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Von Brigitte Pechar Wien. Ziel ist, dass jeder profitiert. Unter dieser Prämisse haben Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Arbeiterkammer (AK) einen Entwurf für eine Steuerreform ausgearbeitet und am Dienstag in den Gremien beschlossen. Für Einkommen mit 15.000 Euro im Jahr wird dabei die Steuer halbiert von derzeit 1132,29 Euro auf 597,72 Euro Lohnsteuer. Die „Wiener Zeitung“ bringt das „ÖGB/AK-Entlastungsmodell für ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen“ im Detail. Das Volumen des Steuerentlastungsmodells beträgt 5,9 Milliarden Euro und ist damit etwa doppelt so groß wie bei der vergangenen Steuerreform. Bei der Gegenfinanzierung bleiben die Arbeitnehmer-Vertreter vage – das sei Verhandlungssache. Nur so viel: 1 Milliarde soll sich durch die Steuerreform selbst finanzieren (Anstieg des Konsums; mehr Produktion und höhere Beschäftigung). 1 Milliarde soll durch Maßnahmen gegen Steuerbetrug (zum Beispiel verpflichtende Registrierkassen) herein kommen. 2 Milliarden Euro sollen aus Erbschafts-, Schenkungs- und Stiftungssteuern kommen. 2 Milliarden Euro erwarten ÖGB und AK von Reformen – wobei durchaus auch die Länder eingebunden werden sollen. Prozent; von 30.000 bis 45.000 zahlt man 38 Prozent; für 45.000 bis 60.000 Euro gelten 43 Prozent; 60.000 bis 80.000 Euro liegen bei 47 Prozent und ab 80.000 Euro gilt der Spitzensteuersatz von 50 Prozent. Der Hintergedanke von mehreren Tarifstufen ist, dass Arbeitnehmer durch Lohnerhöhungen nicht so rasch in eine höhere Steuerstufe fallen und ihre Gehaltserhöhung nicht durch die kalte Progression ausgehebelt wird. ÖGB und AK fordern hier auch eine verpflichtende Anpassung der Tarife, um die kalte Progression zu mildern. Sie schlagen vor, dass die Politik tätig werden soll, wenn die Teuerung seit der letzten Anpassung kumuliert fünf Prozent erreicht. Damit auch jene profitieren, die derzeit schon keine Steuer zahlen, also weniger als 11.000 Euro pro Jahr verdienen, soll die Negativsteuer erhöht werden. Derzeit bekommt man in dieser Einkommensklasse 110 Euro im Jahr als Gutschrift, im ÖGB/AKModell wären das 450 Euro pro Jahr. Außerdem sollen erstmals auch Pensionisten, die bis zu 11.000 Euro Pension haben, eine Steuergutschrift (Negativsteuer) von 110 Euro erhalten. Die Absetzbeträge für Arbeitnehmer (bisher 345 Euro) und Pensionisten (bisher 400) sollen Milderung der kalten Progression Der Eingangssteuersatz wird von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt. Der Höchststeuersatz bleibt bei 50 Prozent. Allerdings soll die Grenze für den Spitzensteuersatz von derzeit 60.000 Euro auf 80.000 Euro Jahreseinkommen angehoben werden. Die derzeit nur drei Steuertarifstufen werden auf sechs Tarifstufen erhöht: Für Einkommen von 11.000 bis 20.000 Euro gilt der Grenzsteuersatz von 25 Prozent; 20.000 bis 30.000 liegen bei 34 auf 450 Euro erhöht werden. Wer 2200 Euro brutto im Monat verdient, zahlt ein Drittel weniger Steuer. Wer 2600 Euro brutto monatlich verdient, hat eine steuerliche Jahresentlastung von 1299,11 Euro. Ab einem monatlichen Bruttoverdienst von über 7500 Euro steigt die Steuerentlastung in absoluten Beträgen nicht weiter an. ÖAAB: Steuerstufen abschaffen und Familien entlasten Der ÖAAB, die Arbeitnehmerorganisation der ÖVP, hat ebenfalls am Dienstag Steuerreform-Ideen präsentiert. Kernelemente sind die Abschaffung der Steuerstufen, Begünstigung von Familien sowie Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen. Der ÖAAB sieht 5,5 Milliarden Euro als Volumen vor. Ein Drittel des Volumens soll sich selbst finanzieren, der Rest durch Reformen. Vermögenssteuern sieht das ÖAAB-Modell, das von der stellvertretenden ÖAAB-Obfrau Gabriele Tamandl präsentiert wurde, nicht vor. Sie warnte: Ohne Familienförderung werde es keine Zustimmung des ÖAAB zu einer Steuerreform geben. Ab einer Höhe von 12.000 Euro Jahres-Brutto greift die Steuerpflicht. Anstelle von Steuerstufen gibt es eine „linear“ ansteigende Steuer und einen „Durchschnittssteuersatz“. Der Höchststeuersatz soll demnach bei 43,5 Prozent liegen, schlagend wird dieser ab etwa 75.000 Euro Jahresbrutto. Kritik daran kam aus den eigenen Reihen: Das Konzept sei nie abgesprochen worden, empörte sich die Tiroler ÖAAB-Obfrau und Bildungslandesrätin Beate Palfrader. Und Tirols AK-Präsident versteht nicht, warum man gerade am Tag der ÖGB/AK-Präsentation damit an die Öffentlichkeit geht. „Die Bundesspitze des ÖAAB wäre gut beraten, endlich echte Arbeitnehmerpolitik für die arbeitenden Menschen, ihre Familien und ihre Probleme zu machen“, hieß es unisono aus Tirol. ■ HAUPTSTADTSZENE VON WALTER HÄMMERLE Glückliches Land, bedauernswerte Demokratie Steuern, Pensionen, Bildung, Gesundheit: Ohne Sozialpartner geht nichts. Leider. Glücklich das Land, das eine funktionierende Sozialpartnerschaft sein eigen nennen kann: So schallt es derzeit wieder einmal von fast allen Rängen. Und es stimmt ja auch. Meistens zumindest. Allerdings gilt auch dieser Satz: „Bedauernswert die Demokratie, die eine Sozialpartnerschaft braucht, um grundlegende, aber auseinanderstrebende Interessen zu integrieren.“ Denn eigentlich wäre genau dies ja die elementarste Aufgabe des Parlaments in einer pluralen Parteiendemokratie. Österreich ist – zumindest in diesem Sinne – tatsächlich ein glückliches Land und eine bedauernswerte Demokratie. Man kann das eigentlich gar nicht oft genug wiederholen, gerade weil es so gerne aus dem allgemeinen politischen Bewusstsein verdrängt wird. Vor lauter Lobeshymnen auf die Sozialpartnerschaft geraten deren negative Eigenschaften und Folgewirken nur allzu leicht aus dem Blickfeld. Dabei stehen Parlamentarismus und Sozialpartnerschaft für geradezu konträre politische Prinzipien (wobei die politische Praxis damit nicht zwangsläufig übereinstimmen muss) und Verhandlungsmechanismen: ● Zentrale Legitimitätsgrundlage des Hohen Hauses ist die öffentliche und transparente politische Willensbildung; das Verhandeln hinter verschlossenen Türen gehört dagegen zu den Erfolgsgeheimnissen der Sozialpartner. ● Die Idee (und Theorie) des Parlaments beruht auf der Fiktion der Vertretung aller Bürger zu gleichen Teilen; die Mechanismen der Sozialpartnerschaft sind von Anfang an auf Elitenkoordination hin ausgelegt. ● Und während sich die Parteien Alle Beiträge dieser Rubrik unter: www.wienerzeitung.at/ hauptstadtszene [email protected] Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. regelmäßig dem Urteil der Wähler stellen müssen, verschwimmt die politische Verantwortung der Sozialpartner bis zur Unkenntlichkeit. Tatsächlich fungieren Wahlen für Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammern in der Geschichte der Zweiten Republik ausschließlich als Bestätigungsmechanismus bestehender Machtverhältnisse. Dafür sorgen schon die Art des Themensettings und die jeweiligen Wahlordnungen, die sich die jeweils Mächtigen selbst auf den Leib schneidern. Oder einfacher ausgedrückt: Regierungen können die Bürger zumindest theoretisch abwählen, die Sozialpartner nicht einmal das. All diese Mängel können gleichwohl nicht an der demoskopisch festgestellten Tatsache rütteln, wonach die Österreicher die Sozialpartner mit Vertrauen überschütten. Und das im bemerkenswerten Kontrast zum grassierenden Misstrauen, mit dem sie die Parteien beschenken. Aus dem engen Winkel der Zustimmungsperspektive gesehen machen ÖGB, Wirtschafts- und Arbeiterkammer sehr viel richtig. Was, das lässt sich allerdings nur schwer sagen, wenn man bedenkt, dass fast jeder Mandatar von SPÖ und ÖVP zugleich auch Kammer- oder Gewerkschaftsfunktionär ist. Zu befürchten ist, dass auch bald 70 Jahre Parlamentarismus in der Zweiten Republik aus SPÖ und ÖVP keine genuin parlamentarischen Parteien gemacht hat. Allen beiden liegt das Verhandeln und Abtauschen von Forderungen und Gegenleistungen hinter verschlossenen Türen bis heute weitaus mehr, als das öffentliche Aushandeln politischer Kompromisse. Höchste Zeit, dass sich das demnächst ändert. HEUTE Umbau. herbst-Chefin Veronica Kaup-Hasler stellt das Festivalzentrum 2014 vor ............... 74/75 LEITARTIKEL Peter Riesbeck über die Ukraine und Europas Glaubwürdigkeit ........................ 8 DEBATTE Michael Steiner meint, eine Abspaltung Schottlands sei nicht erstrebenswert ............... 42 SCHNELL GEFUNDEN Aviso .......................................... 41 Horoskop/Rätsel .................. 40 Kino ............................................. 44 Leserbriefe........................... 42/43 Regionen/Notdienste ...... ab 29 Sudoku-Rätsel........................... 48 Todesfälle ........................... ab 55 Wirtschaft/Börse............... ab 34 EUROMILLIONEN Ziehung 16. September 4 29 30 35 50 Sternzahlen 2 ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR KLEINE ZEITUNG MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 2 | THEMA WOLFGANG SIMONITSCH etzt liegen die Steuerreformwünsche der Arbeitnehmervertreter auf dem Tisch und die hohe Politik hat wohlwollend interessiert bis leicht entnervt darauf reagiert. „Ich bekomme täglich Konzepte“, meinte der neue Finanzminister Hansjörg Schelling zunächst und meinte zu den Vorschlägen von AK und ÖGB: „Ich bedanke mich für die Ideen.“ Freilich werde er auch sie prüfen und bewerten. Doch müsse sich die Regierung bei der Klausur ab 26. September in Schladming zuallererst einmal auf das Volumen einer möglichen Steuerentlastung einigen. „Wir nehmen das alles mit Dank an“, sagte auch ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner nach dem Ministerrat, wo er dann nicht zufällig sofort auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu sprechen kam. Dieser hatte gestern – wie bestellt – J Zerren am großen Brocken Auch wenn die Arbeitnehmervertreter Druck machen: Die Steuerentlastung wird eher klein ausfallen und länger auf sich warten lassen. mitgeteilt, dass Österreich mit Schulden von 80 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) die höchste Schuldenquote eines Landes mit Triple-ASchuldner-Bestnote hat. Mitterlehner vergaß auch nicht zu erwähnen, dass laut Währungsfonds der Spielraum für eine Steuersenkung gering sei und „ausgabenseitig“ (also ohne neue Steuern) zu erarbeiten sei. Jetzt lässt Mitterlehner langsam erkennen, dass auch er bei den Wünschen nach einer raschen Steuersenkung eher auf der Bremse steht. Dass AK und ÖGB zur Entlastung zwei Milliarden Euro aus Vermögenssteuern verlangen, wollte er erst gar nicht kommentieren. „Es hat 4 OhneVermögenssteuern gehtesnicht Breite Entlastung der Löhne und mehr Zuschüsse um 5,9 Milliarden Euro. Champions League live Verfolgen Sie alle Spiele der Gruppenphase in unserem Live-Ticker! Ein Steuerpaket mit einer 5,9 Progression zu entschärfen. Milliarden schweren Entlas- Steigt die kalte Progression tung bei den Lohnsteuern kumuliert auf fünf Prozent, haben Arbeiterkammer und soll verpflichtend gegengesteuert werden. ÖGB geschnürt. Vom niedrigeren Kernpunkte sind Eingangssteuersatz eine Absenkung des versprechen sich EingangssteuersatÖGB und AK Anreizes auf 25 Prozent ze etwa für Teilzeit(derzeit 36,5) und beschäftigte, ihre die Erhöhung der Arbeitszeit zu erhöGrenze für den Spitzensteuersatz auf Wirkt jetzt ziem- hen. Niedrigverdie80.000 (derzeit lich unentschlos- ner sollen einen Steuerzuschuss 60.000) Euro. Der sen: Foglar APA (Negativsteuer) von Spitzensteuersatz selbst bleibt mit 50 Prozent 450 Euro (bisher 110) bekomunverändert. Statt bisher men, der allgemeine Arbeitdrei soll es aber sechs Steu- nehmerabsetzbetrag würde erstufen geben, um die kalte ebenfalls auf 450 Euro ange- kleinezeitung.at/sport Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. hoben. Pensionisten sollen erstmals einen Zuschuss in Form einer Negativsteuer über 150 Euro erhalten. Zur Gegenfinanzierung könnten laut AK und ÖGB zwei Milliarden aus Maßnahmen rund um Vermögenssteuern kommen, weitere zwei Milliarden aus Steuervereinfachungen, dem Wegfall von Doppelförderungen und mehr Verwaltungseffizienz, eine weitere Milliarde aus Bekämpfung von Steuerbetrug etwa im Gastgewerbe. Mit einer Milliarde soll sich das Paket durch mehr Konsum selbst tragen. CLAUDIA HAASE STEUERREFORM | 3 KLEINE ZEITUNG MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 Für Rot und Schwarz ist die Steuerreform der größte Brocken, der sich endlich von der Stelle bewegen soll keinen Sinn, jetzt über Details zu reden“, meinte er bloß. Offenbar geht es jetzt einmal nur um Zeitgewinn. Dabei ist der Druck von AK und ÖGB ohnehin moderat. Gewerkschaftschef Erich Foglar drängt nur auf einen Gesetzesbeschluss für eine Reform im nächsten Jahr. Dabei hat die Regierung dies ohnehin schon für März fix eingeplant. Der ÖGB, der mit gestrigem Tag schon 584.000 Unterschriften für seine seit Wochen laufende Kampagne „Lohnsteuer runter“ gesammelt hat, will jetzt nicht einmal ein Zieldatum für eine Steuersenkung nennen. Auch beim geforderten Volumen von rund sechs Milliarden (siehe links unten) sind, wie Foglar wortreich andeutete, offenbar Abstriche drin. Wie überhaupt: „Wir sind keine Uto- FOTOLIA pisten“, wenn die Konjunktur weiterhin so dahindümpelt, könne er sich auch eine nur etappenweise Lohnsteuersenkung, gestreckt über längere Zeiträume, vorstellen, lässt der ÖGB-Chef erkennen. Wundersam erschient auch, dass der ÖGB zwar zwei Milliarden aus Vermögenssteuern lukrieren will, er jetzt aber „noch zwei Monate“ braucht, bis seine Experten ein Modell vorstellen werden, wie dies gelingen soll. Foglar beharrt jedenfalls fast trotzig darauf, dass eine Steuerreform machbar ist, „wenn wir’s wollen“. Aber an den früher einmal vollmundig verlangten großen Wurf glaubt er offenbar selbst nicht mehr. Schon wegen Geldmangels, hoher Schulden, zunehmenden Zwangs für Nulldefizite und anhaltender Konjunkturflaute dürften in den nächsten rund eineinhalb Jahren nur Steuerreförmchen möglich sein. Das vermuten auch namhafte Wirtschaftsforscher. Noch weniger forsch als der ÖGB geht übrigens der ÖAAB mit der Regierung um. Die schwarzen Arbeitnehmervertreter wären schon zufrieden, wenn ihr Modell (siehe rechts unten) wenigstens stufenweise realisiert wird. Auch sie nennen kein Zieldatum, auch keinen Wunsch, wann die Reform starten soll. 7.000EuroFreibetragpro KindundJahr Der Arbeitnehmerflügel der ÖVP will vor allem auch die Familien entlasten. Weil die SPÖ-nahe Arbeiter- tail noch verschwiegenen Forkammer mit dem rot domi- mel würde sich zum Beispiel nierten ÖGB ein Reformkon- ein Arbeiter mit monatlich zept vorlegt, will sich auch der brutto 1.500 Euro damit jährlich 524,38 Euro erspaArbeitnehmerflügel ren. Mit dem Gleittarif der ÖVP nicht lumließe sich auch die pen lassen. Das von „kalte Progression“ der ÖAAB-Vizecheentschärfen. Nicht gefin Gabriele Tarüttelt wird an der mandl präsentierte Steuerbegünstigung Papier stellt im Kern für das 13. und 14. Geauf drei Punkte ab: Statt bisheriger Auch stufenweise halt. Kosten: 4,5 Milliarden. Steuerstufen will zufrieden: „Unverzichtbar“ sei der ÖAAB einen Tamandl APA für den ÖAAB die Ent„Gleittarif“ einführen: Ab 12.000 Euro steigt der lastung von Familien mit KinSteuersatz linear und bis zu dern. Ohne diese werde der rund 75.000 Euro auf bis zu ÖAAB „keine Steuerreform“ 43,5 Prozent. Nach der im De- mittragen, sagte Tamandl. Sie Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. fordert 7.000 (statt bisher 220) Euro Steuerfreibetrag pro Kind und Jahr plus Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten bis zu 2300 Euro pro Kind und Jahr bis zum Ende der Schulpflicht. Noch endet die Absetzbarkeit mit dem zehnten Lebensjahr. Familien sollen so um eine Milliarde entlastet werden. Drittens will der ÖAAB Mitarbeiter-Prämien künftig von der Sozialversicherung befreien und pauschal mit nur 25 Prozent besteuern. Finanziert werden sollen die 5,5 Milliarden hauptsächlich durch weniger Förderungen und eine Staatsreform. www.tt.com UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR TIROL UNA Post verteuert das Porto Wacker „nur“ 1:1 Mit 1. März 2015 steigen die Tarife für Briefe und Pakete um bis zu 10 %. Seite 22 Nach fünf Siegen 1:1 gegen Mattersburg: Micic traf! Seite 33 Mittwoch, 17. September 2014 70. Jahrgang | Nummer 256 Preis Inland € 1,40 / Ausland € 2,00 Ein paar Tage lang Sommer 6 Mrd. € weniger Steuern Innsbruck – Ja, es gibt sie noch, die Sonne in Tirol. Nachdem sie sich einen Sommer lang versteckt hat, gibt sie in dieser Woche ein durchaus ansehnliches Gastspiel. Bis Freitag sind die Aussichten – auch dank Föhn – richtig sommerlich. Die Meteorologen rechnen heute etwa mit Temperaturen bis zu 25 Grad. Wer kann, nutzt die Freizeit oder die Mittagspause für einen Abstecher ins Freie – auch wenn dort schon die ersten Herbstblätter liegen. Am Wochenende wird es unbeständig. Und ein alter Bekannter kehrt zurück: der Regen. (TT) ÖGB und AK legen Entlastungskonzept vor. Finanzierung bleibt offen. werden die Stellungnahmen dazu geprüft. Für das Kaunertal ergibt sich dabei ein weiteres Problem. Die von der Landesregierung beschlossenen Tabustrecken betreffen nicht nur den Inn, sondern auch die Gurgler Ache. Doch der Rückstau für die Überleitung des Wassers ins Kaunertal reicht 500 Meter in die Tabustrecke hinein. (pn) Wien – In der Diskussion um die versprochene Steuerreform liegt nun erstmals ein konkretes Konzept für die Entlastung vor. Gewerkschaftsbund und Arbeiterkammer haben gestern in ihren Gremien ein gemeinsames Modell beschlossen. Insgesamt sollen die Lohn- und Einkommenssteuerzahler um knapp sechs Milliarden Euro entlastet werden – beginnend mit zusätzlich 340 Euro Negativsteuer bei den geringsten Einkommen bis zu maximal 3140 Euro für Spitzenverdiener. Ziel sei eine „spürbare Entlastung“ ohne Verlierer. Details zur Gegenfinanzierung, die zu einem Drittel über vermögensbezogene Steuern erfolgen soll, blieben ÖGB und AK gestern noch schuldig. Die Bundesspitze des ÖVPArbeitnehmerflügels ÖAAB versuchte gestern, dem ÖGBKonzept ein eigenes Modell entgegenzuhalten. Dieses sei aber nicht abgesprochen, kritisierte die Tiroler AAB-Chefin Beate Palfrader. (TT) Mehr auf Seite 4 Mehr auf Seite 3 Wer kann, nutzt nach dem verregneten Sommer die Sonnenstunden diese Woche für eine Pause im Freien. Fotos: Rottensteiner, iStock, gepa/Leuk Zerreißprobe um Kraftwerke Für Platter ist Kaunertal notwendig für Energiewende, Umweltanwalt übt harsche Kritik. Innsbruck – Die Energieautonomie 2050 wird zum Kraftakt für die Tiroler Landespolitik: Der Energieverbrauch soll dafür um 50 Prozent reduziert und der Anteil der erneuerbaren Energie um 30 Prozent gesteigert werden. Im Ziel sind sich ÖVP, Grüne und der Landesumweltanwalt einig, dazwischen liegen jedoch der Ausbau der Wasserkraft im Allgemeinen und das geplante Kraftwerk Kau- nertal im Speziellen. Für LH Günther Platter (VP) benötigt es das Kaunertal für die Energieautonomie, die Grünen stehen dem Kraftwerk skeptisch gegenüber, haben aber den Wasserwirtschaftlichen Rahmenplan für die großen Kraftwerksvorhaben im Tiroler Oberland mit einer ergänzenden Stellungnahme mitbeschlossen. Der Tiroler Umweltanwalt Johannes Kostenzer sieht darin einen Angriff auf die Tiroler Natur, der sich auf mehreren Ebenen verdichtet – von den Kraftwerksvorhaben über die Novelle zum Naturschutzgesetz bis hin zu den Seilbahnplänen über das Ruhegebiet Kalkkögel. Für Kostenzer steht der Rahmenplan im Widerspruch zur Alpenkonvention und der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. „Die Erweiterung des Kraftwerks Kaunertal ist für mich nicht vorstellbar, auch nicht Sellrain-Silz in der vorliegenden Variante“, sagt Kostenzer. Die ökologischen Aspekte würden zu kurz kommen. Außerdem stellt die Umweltanwaltschaft fest, dass Tirol bereits eine Überstromproduktion von 1479 Gigawattstunden aufweist. Verordnen muss den Wasserwirtschaftlichen Rahmenplan Umweltminister Andrä Rupprechter (VP). Derzeit Angebot an Separatisten Das Ende der Sonderschule Kiew – Das Parlament der Ukraine hat gestern eine Amnestie für Kämpfer der Separatisten und einen Sonderstatus für den Osten des Landes beschlossen. Präsident Petro Poroschenko will auf diese Weise den Konflikt politisch lösen. Die prorussischen Separatisten haben bisher allerdings stets die Unabhängigkeit gefordert. Kiew rückte gestern zugleich näher an die Europäische Union heran. (TT) Innsbruck – Rund 2200 Tiroler Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind in das neue Schuljahr gestartet. Mehr als die Hälfte besuchen eine Sonderschule. Bis 2020 sollen diese Kinder eine Regelschule besuchen. Das Modell der Sonderschule, in der körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder separat Förderung bekommen, soll weitestgehend abgeschafft werden. (TT) Mehr auf Seite 15 Betteln bei Schotten: „Bleibt bitte!“ Vor dem Referendum in Schottland über den Verbleib oder den Austritt aus dem Vereinigten Königreich appellierte der britische Premierminister David Cameron flehentlich: „Bleibt bitte bei uns!“ Cameron versprach für diesen Fall eine „maximale Autonomie“. Mehr auf Seite 14 Foto: Reuters/Martinez Aufgeblättert Kopfsache Von Katharina Zierl s ist zum Haareraufen. Zumindest für die, die keine mehr haben. Wurde dem Ausfall des Haupthaars früher wenig Beachtung geschenkt – ein Mann muss schließlich nicht schön sein –, weht, spätestens seit Verräter Jürgen Klopp seine Haare von hinten nach vorne versetzen ließ, eine anderer Wind. Sogar ein deutscher Linguist nahm sich des Themas an und fand heraus: Deutsche, Amerikaner und Japaner haben für die Stadien des Haarverlustes ähnliche Bezeichnungen. Was etwa auf Deutsch die „Geheimratsecken“ sind, bezeichnen die Japaner als „M-Form-Glatze“. Der Kahlkopf im Deutschen wird im Englischen und im Japanischen „glänzender“ oder „rutschiger Kopf“ genannt. Und auch wenn die meisten kein gutes Haar an der Glatze lassen: Oben ohne mit Würde zu tragen, ist reine Kopfsache. E Mehr auf den Seiten 2 und 32 WETTER KULTUR SO FINDEN SIE Föhnig warm! Nach Auflö- Fernsehen auf Abruf. sung lokaler Nebel- bzw. Hochnebelfelder scheint in Nordtirol die meiste Zeit die Sonne und es wird spätsommerlich warm. In den Föhntälern sind dabei 9° Höchstwerte bis zu 25 24° Grad möglich. Seite 48 In Deutschland will der USVideodienst Netflix Kunden in jedem dritten Haushalt gewinnen, heute stellt er sein Angebot auch in Österreich vor. Wie das Unternehmen das Verhältnis der Verbraucher zum Fernsehen verändert hat: Seite 16 Herzlichkeiten ........................Seite 18 Notdienste, Wohin heute ........Seite 46 Sudoku .................................Seite 19 Todesanzeigen .......................Seite 30 Franziska, Philipp, Isabella wünschen Oma, Opa und den Eltern einen schönen Tag. Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. P.b.b.GZ 02Z031607T, 6020 Innsbruck, Brunecker Str. 3, Retouren an PF 100, 1350 Wien tele. Wildnis hautnah. Die vierteilige Doku. Beilage *[0pt4w0-aabadf] <r+8 *[0pt4w0-aabadf] <r+8 Thema des Tages: Steuerreform 3 Mittwoch, 17. September 2014 | Nummer 256 ÖGB fordert ein Zuckerl für alle Gewerkschaft und AK wollen Lohnsteuerzahler um 5,9 Mrd. Euro entlasten. Die Wirtschaft wettert gegen Vermögenssteuern. Tiroler Aufstand im ÖAAB. Wien – Mit dem Motto „Lohnsteuer runter“ hat der ÖGB 580.000 Unterschriften für eine Steuersenkung gesammelt. Gestern haben die Arbeitnehmervertreter ihre konkreten Vorstellungen dafür geliefert: Eine Neuordnung der Steuersätze soll dazu führen, dass die Österreicherinnen und Österreicher um insgesamt 5,9 Milliarden Euro weniger Lohnsteuer zahlen müssen. Kommen solle diese Entlastung „so rasch wie möglich“. Betreffend die Finanzierung dieser Reform ließen sich ÖGB und AK gestern noch nicht in die Karten blicken. Zentraler Punkt des ÖGB/ AK-Modells sind neue Steuerstufen samt niedrigerem Eingangssteuersatz (siehe Grafik). Die Belastung würde dabei in allen Einkommensstufen sinken. Neue Modelle für Steuerreform " " 5("&//-)&/0- % . %*&//../"0"-./47/"0"- #-"&$-"*4" 0-+ ,&/4"*./"0"-./4 0-+7"/&(. +##"* 50,0 % " %..///&.%"!-"&/"0"-./0#"* 12.000 25.000 43,2 % 36,5 % 47 % 50 % 43 % 38 % 34 % 25 % 11.000 20.000 30.000 45.000 60.000 75.000 80.000 -%:%0*$!"-"$/&1./"0"- #;-"*&$1"-!&"*"-1+* &.%"-0#&.400-+ "."/4(& %""-,#(& %/0*$ 40-"."&/&$0*$!"-'(/"* -+$-"..&+*"&%:%"-"- *#(/&+* )&(&"*,'"/ /"0"-#-"&"/-$0-+ ,-+&*!0.2"&/0*$!"- ."/40*$1+*&*!"-" /-"00*$.'+./"*+./"*2&" 0.&'. %0("*"-&"*($"- "/ ."/4- /"0"-(& %""$;*./&$0*$ 1+*&/-"&/"-"/"&(&$0*$ "#+-)"*+,,"(#:-!"-0* $"*0*!0.*%)"*&) /"0"-.3./")"."&/&$"* "(./#&**4&"-0*$!0- % &-/. %#/.*'0-"(0*$ "-):$"*../"0"-* 1-. %#/.0*! %"*'0*$../"0"- ) 9*%)"*$"$"* /"0"-"/-0$ "#+-)"*+,,"(#:-!"-0* $"*"."&/&$"*0*!". .//.-"#+-) "(./#&**4&"-0*$!0- % &-/. %#/.*'0-"(0*$ "&*""-):$"*../"0"-* Quelle: APA/AK/ÖGB/ÖAAB; Grafik: Austria Presse Agentur Wer 1500 Euro brutto pro Monat verdient, würde statt bisher 1132 Euro Lohnsteuer pro Jahr nur noch knapp 600 Euro bezahlen (Entlastung: 535 Euro). Bei einem Monatseinkommen von 2500 Euro würde die jährliche Steuer von 6886 Euro auf 5224 Euro sinken (Entlastung: 1662 Euro), bei 4000 Euro Gehalt von 11.234 Euro auf 9032 Euro (Entlastung: 2202 Euro). Ab einem Monatseinkommen von 8000 Euro wäre die maximale Entlastung von 3140 Euro erreicht. Dieser Betrag gilt dank der Logik des Steuersystems auch für höhere Einkommen. Daran wollen ÖGB und AK nichts ändern. Dafür sind auch Entlastungen am unteren Ende geplant: Wer unter der Steuergrenze von 11.000 Euro verdient, sollte von einer Erhöhung der Negativsteuer profitieren. Die Gegenfinanzierung soll zu je zwei Mrd. Euro über die Vermögens-, Erbschaftsund Schenkungssteuern sowie über Verwaltungsreformen und das Streichen von Förderungen erfolgen. Eine Mrd. Euro sollen zusätzliche Maßnahmen gegen Steuerbetrug einbringen. Und eine Milliarde Euro schließlich soll sich selbst finanzieren: Wenn die Menschen weniger Steuer zahlen, haben sie auch mehr Geld zum Ausgeben – und das kurble die Wirtschaft an. Ein Detailkonzept für vermögensbezogene Steuern wollen ÖGB und AK aber erst in den nächsten Wochen vorlegen. Im Vordergrund stehe die Entlastung und nicht ihre Finanzierung, sagte ÖGBPräsident Erich Foglar. Das Konzept soll nun von der Steuerreform durchgerechnet und diskutiert werden. Bis März soll eine politische Einigung der Koalitionspartner folgen. SPÖ-Staatssekretärin Son- Mit mehr als 580.000 Unterschriften im Rücken stellten Gewerkschaftsboss Erich Foglar (l.) und Arbeiterkammerpräsident Rudolf Kaske gestern das gemeinsame Konzept für eine Steuerentlastung vor. Foto: APA/Neubauer ja Steßl sieht das Modell von ÖGB und AK als „Rückenwind“ für ihre Partei. Auch Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) kündigte eine Prüfung an, blieb aber beim Standpunkt der ÖVP, dass eine Gegenfinanzierung und vermögensbezogene Steuern zu vermeiden seien. Der ÖVP-Wirtschaftsbund und die Industriellenvereinigung witterten einen Anschlag auf den Wirtschaftsstandort und befürchten neue Belastungen für den Mittelstand. Umstritten war die Position des ÖVP-Arbeitnehmerflügels ÖAAB. Die ÖVP-nahen christlichen Gewerkschafter unterstützten im ÖGB-Vorstand das Konzept. ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger präsentierte gestern aber ein eigenes Modell mit einem so genannten „Gleittarif“, starken Entlastungen für die Familien und ausdrücklich ohne Gegenfinanzierung. Dieses Modell bereitet innerhalb des ÖAAB aber Probleme. Am Nachmittag meldeten sich die Tiroler AAB-Obfrau Beate Palfrader und Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl zu Wort. Sie dis- tanzierten sich von Wögingers Modell; dieses „vorgebliche Entlastungspaket“ sei in den ÖAAB-Gremien „niemals“ abgesprochen worden, betonten sie. Eine Entlastung der Familien oder eine Mitarbeiterbeteiligung etwa seien zwar notwendig, dürften aber nicht mit der Lohnsteuersenkung vermischt werden. Dem Modell von ÖGB und AK hingegen kann Palfrader einiges abgewinnen, sagte sie zur TT. Die ÖVP-Politikerin will auch über Vermögenssteuern reden: „Ich bin gegen Denkverbote.“ (sabl) Hintergund Das Milliardenspiel: Konzepte und Gewinner Je nach (gesellschafts-)politischem Schwerpunkt fällt die versprochene Entlastung für verschiedene Gruppen sehr unterschiedlich aus. Wien – 5,9 Milliarden Euro Gewerkschaft und Arbeiterkammer, 5,5 Milliarden Euro beim ÖVP-Arbeitnehmerflügel ÖAAB: Die gesamte Entlastung der zwei gestern vorgelegten Entwürfe für eine Steuerreform bewegt sich in einer ähnlichen Größenordnung. Dennoch unterscheiden sich die Konzepte in wesentlichen Punkten. Damit werden auch jeweils unterschiedliche Gruppen be- und entlastet. Negativsteuer. Von der Negativsteuer profitieren Personen, die so wenig verdienen, dass sie gar keine Lohnsteuer bezahlen. Derzeit sind auf diesem Weg 110 Euro pro Jahr zu bekommen, ÖGB und AK wollen diese Zahlung auf 450 Euro erhöhen. Der ÖAAB kommt ohne neue Negativsteuern aus 1 und will die Entlastung auf Personen beschränken, die Steuern bezahlen. Für die Entlastung von Beziehern geringer Einkommen gäbe es auch andere Möglichkeiten, etwa die Senkung von Sozialversicherungsbeiträgen. Denn diese fallen anders als die Steuern schon bei geringsten Einkommen an. Spitzensteuersatz. Im Modell von ÖGB und AK ist vorgesehen, dass der Spitzensteuersatz von 50 Prozent erst bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 80.000 Euro fällig wird. Bisher liegt die Grenze bei 60.000 Euro. Kaum jemand muss 50 Prozent vom gesamten zu versteuernden Einkommen abführen. Der Grund dafür ist die Begünstigung des 13. und 14. Gehalts. Allerdings: Diese Begünstigung reduziert sich ab einem Jahreseinkommen von rund 186.000 Euro und fällt ab 600.000 Euro komplett weg. Bei den höchsten Einkommen liegt der Spitzensteuersatz daher sehr nahe bei den 50 Prozent. An dieser Solidarabgabe wollen sowohl ÖGB und AK als auch der ÖAAB festhalten. Familien. Die Entlastung der Familien ist ein altes Thema der ÖVP. Zusätzlich zur bestehenden Absetzbarkeit der Kinderbetreuungs- 3 kosten sieht der ÖAAB daher einen Steuerfreibetrag von 7000 Euro pro Kind und Jahr vor. Außerdem sollte die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten über das zehnte Lebensjahr hinaus bis zum Ende der Schulpflicht gewährt werden. 13./14. Gehalt. Die steuerliche Begünstigung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes wird auch in den aktuellen Steuerkonzepten nicht angetastet. 13. und 14. Gehalt werden einheitlich mit sechs Prozent besteuert (außer bei sehr hohen Einkommen, siehe Spitzensteuersatz). Damit sinkt auch der effektive Steuersatz für das Gesamteinkommen. Experten wie zuletzt der Wirtschaftsforscher Christian Keuschnigg in der TT haben wiederholt vorgeschlagen, 4 2 Parteien und Sozialpartner positionieren sich mit ihren Ideen für eine Steuerreform, die bis zum Frühjahr 2015 stehen soll. Foto: Picturedesk/McPHOTO Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. die Begünstigung zu streichen und im Gegenzug die allgemeinen Steuersätze zu senken – niemand würde verlieren, das System könnte aber einfacher werden. Politiker trauen sich dieses Tabu aber nicht anzugreifen. Gegenfinanzierung. Der große Unterschied in den Konzepten der Koalitionsparteien und der ihnen nahestehenden Sozialpartner und Organisationen: SPÖ und Gewerkschaft wollen neue und höhere vermögensbezogene Steuern, vor allem sollten Erbschaften und Schenkungen wieder besteuert werden. Laut ÖGB/AK sollte ein Drittel der Gesamtentlastung aus diesem Titel finanziert werden. ÖVP und ÖAAB hingegen wollen Gegenfinanzierungen vermeiden. (sabl) 5 UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR ÖSTERREICH MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 // NR. 215, 70. JG // € 1,70 SALZBURG Kanzlerin als Kunstobjekt Angela Merkel als Pippi Langstrumpf: Das ist eines von 80 Porträts der deutschen Kanzlerin, die derzeit in der Kulturfabrik in Apolda (Thüringen) ausgestellt sind und die „Bild“-Leser zu Merkels 60. Geburtstag malten. Thüringens Regierungschefin Lieberknecht (CDU) sagte zur Ausstellungseröffnung, es leuchteten auch das Spitzbübische und die Verschmitztheit Merkels aus den Bildern. BILD: SN/AP Alkoholisierter Radler zahlt 1045 Euro Strafe Auch Alkohol am Steuer eines Fahrrads kann teuer sein. Ein Salzburger muss dafür jetzt 1045 Euro zahlen. Neun Monate zuvor war er mit 0,94 Promille Alkohol im Blut auf dem Mozartsteg ertappt worden. Lokalteil ÄNGSTE Steuerreform könnte bis zu halbem Monatsgehalt bringen WIEN. Die Debatte um die Steuerreform nimmt Fahrt auf. Sowohl der ÖGB gemeinsam mit der AK als auch die ÖVP-Arbeitnehmerorganisation ÖAAB haben ihre Pläne nun im Detail auf den Tisch gelegt. Und beide Konzepte haben eines gemeinsam: Sie würden den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern spürbar mehr Geld im Börsel bringen. Beim ÖGBModell wäre es bis zu einem halben Netto-Monatsgehalt im Jahr. Dass die Lohnsteuer sinken soll, dafür ist auch die Wirtschaft zu ha- ben. Unterschiede gibt es allerdings, wenn es darum geht, wie die Steuerreform finanziert werden soll. Während der ÖGB und die Arbeiterkammer auch auf höhere Einnahmen aus Vermögenssteuern setzen, ist das für die Wirtschaft ein Tabu. Die will lieber beim Staat sparen. Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer, fordert, dass die Staatsausgaben in den kommenden drei Jahren jeweils um ein Prozent gesenkt werden. Dies würde insgesamt 4,5 Mrd. Euro bringen, womit die Steuerreform zu einem Großteil finanziert wäre. Bis sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über eine geringere Steuerbelastung freuen dürfen, wird es allerdings noch dauern. Bis Ende des Jahres werden die Vorschläge und Konzepte beim Finanzministerium gesammelt, dann soll bis März verhandelt werden und anschließend ein Konzept vorliegen. Ob der Zeitplan hält, ist aber ebenso unsicher wie der Zeitpunkt, wann die Steuersenkung in Kraft treten wird. Die SPÖ will bereits nächstes Jahr eine Entlastung der Steuerzahler, die ÖVP ist eher für das Jahr 2016. Eines wird sich aber bereits in den kommenden Tagen klären, und zwar wie viel Geld die Regierung den Bürgern zukommen lassen will. Das Volumen der Steuerreform soll bei der Regierungsklausur kommende Woche in Schladming festgelegt werden. Dabei geht es um einige Milliarden Euro. Das ÖGB-Konzept würde den Staat sechs Milliarden Euro kosten. Seiten 2, 3 Die Steuerreform ist eine Richtungsentscheidung Es gibt kaum jemanden, der nicht gern weniger Steuern zahlen würde. Aber wer ist auch bereit, auf Leistungen des Staates zu verzichten? LEITARTIKEL Richard Wiens 9 015620 031434 3 8 „Die Staatsausgaben in Österreich sind im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung hoch, das Gegenstück ist eine hohe Steuerlast, vor allem auf Arbeit.“ So trocken und knapp steht das im Länderbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF), der zu Beginn der Woche publiziert wurde. Neu ist das nicht, zumal die Experten seit Jahren darauf hinweisen und auch darauf, „dass eine entschlossenere Reform der Ausgaben und der Verwaltung nötig ist, um Raum für rascheren Schuldenabbau und für Steuersenkungen zu schaffen“. Damit sind wir mitten in der Debatte über die Steuerreform, die in den nächsten Monaten das Geschehen in Österreichs Politarena bestimmen wird. Dass eine Steuerreform überfällig ist, zweifelt niemand an, aber der Weg dorthin ist steinig und noch sehr weit. „Die Ansichten, wie eine Steuersenkung finanziert werden soll, gehen in Österreich auseinander“, heißt es im IWF-Bericht dazu, eine milde Umschreibung für die ideologischen Auseinandersetzungen darüber, woher das Geld für niedrigere Steuern kommen soll. Nun liegen erste Vorschläge auf dem Tisch, die eine spürbare Entlastung für die Lohn- und Einkommensbezieher bringen soll. Um fünfeinhalb bis sechs Milliarden Euro soll die Steuerlast auf Arbeit sinken, wünschen sich Gewerkschaftsbund, Arbeiterkammer und der Arbeiter- und Angestelltenbund der ÖVP. Klingt wunderbar, wirft aber die Frage auf, woher das Geld kommen soll. ÖGB und AK sagen offen, dass „die Reichen“ ein Drittel zahlen sollen – über eine Vermögenssteuer, eine Erbschafts- und Schenkungssteuer und einen stärkeren Zugriff des Fiskus auf Stiftungen. Der ÖAAB will gar keine neuen Steuern, die Entlastung soll durch Ausgabenkürzungen erreicht werden. Tatsache ist, dass die hohen Staatsausgaben keine Steuersenkungen zulassen, eine Steuerreform zwingt daher zu Richtungsentscheidungen. Die Regierung muss sagen, ob weniger Steuern auf Arbeit zwingend heißt, dass andere mehr zahlen und die Abgabenlast in Österreich daher hoch bleibt. Oder ob sie bereit ist, die Höhe der Ausgaben zu hinterfragen. Das führt zur zweiten Weggabelung, an der auch keiner vorbeikommt. Will man eine Steuerreform ganz oder auch nur teilweise über Einsparungen finanzieren, dann ist Schluss mit dem Gerede, dass es keine Verlierer gibt. Dann ist eine Debatte fällig, was vom Staat erwartet wird, ob wirklich jede Sozialleistung für jeden nötig ist, ob es nicht auch mit weniger Förderungen und Subventionen geht. Nach niedrigeren Steuern zu rufen ist eines. Es heißt auch, dafür auf etwas anderes zu verzichten. Sind wir dazu bereit? Abschied vom Königreich? In der schottischen Kleinstadt Rosyth werden britische Flugzeugträger gebaut. In den Docks fürchten viele Arbeiter um ihre Jobs, sollte sich Schottland am Donnerstag von London lossagen. Seite 4 STREIKS Turbulenzen der Airlines kein Zufall Die Streiks in Europas Luftfahrt häufen sich und sind Ausdruck eines tiefen Strukturwandels der Branche. Der erreicht gerade eine neue Qualität. Heute, Mittwoch, soll es auch bei der AUA zum Ausfall von voraussichtlich 15 Flügen kommen. Seite 13 RED BULL Adi Hütter spricht über Salzburgs Probleme Morgen, Donnerstag, beginnt für Fußballmeister Red Bull Salzburg die Europa League gegen Celtic Glasgow. Trainer Adi Hütter weiß, dass der Druck, der auf seiner Elf lastet, sehr groß ist. Aber er betont: „Wir sind alle keine Maschinen.“ Seite 17 [email protected] Preis: Deutschland € 1,80 Adresse: 5021 Salzburg, Karolingerstraße 40 | Telefon: 0662/8373 | Internet: www.salzburg.com | Anzeigen: DW 223 | Abo-Service: 0662/8373-222 oder [email protected] P.b.b. 02Z031431T | Retouren an PF 100, 1350 Wien | Leserbriefe: [email protected] | Impressum: S. 14| Horoskop, TV, Sudoku: S. 12 | Wetter: S. 22 | Rätsel: S. 21 Italien € 3,20 Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. HINTERGRUND 3 M ITT WOCH , 17 . SE PTE MB E R 2 01 4 Eine kräftige Entlastung der Arbeitnehmer Die Arbeitnehmervertreter haben zur Steuerreform ihre Karten auf den Tisch gelegt. Arbeitseinkommen sollen um knapp sechs Milliarden Euro entlastet werden. Bei der Finanzierung scheiden sich noch die Geister. RICHARD WIENS MARIA ZIMMERMANN WIEN. Der Wettstreit um eine Reform des Steuersystems ist eröffnet. Am Dienstag haben die Arbeiterkammer, der Österreichische Gewerkschaftsbund und der Arbeiterund Angestelltenbund der ÖVP ihre Vorschläge präsentiert. Wenig überraschend konzentrieren sie ihre Arbeit auf die Entlastung der Arbeitseinkommen und auf einen neuen Lohn- und Einkommenssteuertarif. Die Bundesvorstände von ÖGB und AK segneten mit den Stimmen der Christgewerkschafter ein Papier ab, das eine Entlastung der Arbeitnehmer um 5,9 Mrd. Euro bringen soll. Wie die Präsidenten Erich Foglar (ÖGB) und Rudolf Kaske (AK) sagten, ist ihr Modell „fair und gerecht“ und bringt für alle Arbeitnehmer eine Entlastung. Jetzt sei es an der Politik, es umzusetzen. Die Eckpunkte des Tarifs von AK und ÖGB sind ein Eingangssteuersatz von 25 statt bisher 36,5 Prozent sowie sechs statt drei Tarifstufen und damit ein weniger sprunghafter Verlauf. Die sogenannte kalte Progression (das Hineinrutschen in eine höhere Steuerklasse durch Lohnerhöhungen ohne Anstieg der Kaufkraft infolge der Inflation) soll gemildert werden, durch einen Mechanismus ähnlich wie bei den Mieten, wo gesetzlich eine Anpassung definiert ist, wenn die Teuerung im Zeitraum von fünf Jahren einen bestimmten Wert übersteigt. Der Spitzensteuersatz von 50 Prozent (43,6 Prozent unter Einbeziehung der Begünstigung von 13./14. Monatsgehalt) bleibt unverändert, soll aber erst bei 80.000 und nicht wie bisher bei 60.000 Euro einsetzen. Die Solidarabgabe für Einkommen ab 185.000 Euro (die Begünstigung des 13./14. greift nicht mehr voll) wollen ÖGB und AK beibehalten. Entlastungen soll es dafür am unteren Ende der Einkommensskala geben. Die Negativsteuer, also die Steuergutschrift für Wenigverdiener (1000 Euro brutto im Monat), soll von 110 auf 450 Euro (jährlich) steigen. Auch Pensionisten mit geringem Einkommen sollen eine Negativsteuer von 110 Euro erhalten. Die Entlastung um 5,9 Mrd. Euro soll sich zu einem Fünftel durch geringere Ausgaben und Mehreinnahmen (mehr Konsum, mehr Beschäftigung, weniger Arbeitslose) selbst finanzieren. Zwei Mrd. Euro sollen über vermögensbezogene Steuern hereinkommen – wobei ÖGB und AK die Grundsteuer nicht antasten wollen. Sie veranschlagen 400 bis 500 Mill. Euro aus Erbschaft- und Schenkungssteuer und einem Äquivalent für Stiftungen sowie rund 1,5 Mrd. Euro aus einer allgemeinen Vermögenssteuer. Weitere zwei Mrd. Euro werden unter dem Titel Reformen subsumiert, dazu zählen die Beseitigung von Ausnahmen im Steuersystem und Einsparungen in der Verwaltung oder bei Förderungen. Die fehlende Milliarde glauben ÖGB und AK durch eine weitere Eindämmung des Steuerbetrugs erzielen zu können, eine Registrierkassenpflicht soll das Hinterziehen der Mehrwertsteuer unterbinden. Auch die ÖVP- Arbeitnehmer haben ihre Vorstellungen einer Steuerreform präsentiert. Vom Kampfruf „Her mit dem Zaster, her mit der Marie“ (ÖAAB-Chefin Johanna Mikl-Leitner) findet sich darin aber nichts mehr, denn von Vermögenssteuern ist im Konzept keine Rede. Das 5,5 Mrd. Euro Paket soll allein ausgabenseitig gestemmt werden (Förderungen kürzen, Bundesstaatsreform, Ankurbelung der Kaufkraft durch Entlastung, stufenweise Umsetzung möglich) – also ohne neue Steuern. Anders als der ÖGB will der ÖAAB die Tarifstufen abschaffen und durch einen Gleittarif ersetzen. Der Höchststeuersatz soll bei 43,5 Prozent liegen und ab Einkommen von 75.000 Euro brutto pro Jahr schlagend werden. Während beide Konzepte bei Einkommen von 1500 Euro brutto noch nah beieinander liegen, ist die Steuerentlastung bei höheren Einkommen beim ÖAAB größer, was vor allem an der Entlastung für Familien liegt, die man zur Bedingung für eine Zustimmung zur Steuerreform macht. Vorgesehen sind 7000 Euro Steuerfreibetrag pro Kind und eine Ausweitung der Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten (2300 Euro pro Kind). Ein drittes Element ist die steuerliche Begünstigung der Mitarbeiterbeteiligung. Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zweifel an der ÖGB-Rechnung Expertin zur Vermögenssteuer: „Woher sollen die zwei Mrd. kommen?“ Steuerrechtlerin Sabine Kirchmayr zu den Vor- und Nachteilen des ÖGB-Steuerkonzepts. SN: Der ÖGB sagt, seine Reform würde zu „mehr Gerechtigkeit führen“ und sei auch wirtschaftlich sinnvoll. Stimmen Sie dem zu? Kirchmayr: Eine Reform des Einkommensteuertarifs mit der Senkung des Eingangssatzes und der Anhebung der Schwelle, ab der der Spitzensteuersatz gilt, ist sinnvoll. Auch der Ausweitung der Negativsteuer kann ich etwas abgewinnen. Diese Maßnahme ist aber nur sinnvoll, wenn gleichzeitig ein „Streamlining“ von sonstigen Transferzahlungen stattfindet, die sich auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene finden. SN: Viele Experten haben gefordert, die steuerlichen Ausnahmen zu durchforsten. Davon findet sich kaum etwas im ÖGB-Papier. Das ist schade. Zahlreiche Ausnahmen sind nicht oder nicht mehr zeitgemäß beziehungsweise sinnvoll. Eine große Reform sollte mutig mit diesen Ausnahmen aufräumen, die letztendlich immer nur einer (kleinen) Gruppe von Steuerpflichtigen nützen und daher ungerecht sind. Wobei auch klar ist: Kein Steuerpflichtiger wird sich für die Ab- schaffung einer unzeitgemäßen oder unsachlichen Ausnahme bedanken, wenn er selbst davon betroffen ist. SN: Was halten Sie vom Vorschlag, die Steuerstufen zu valorisieren? Das ist ein interessanter Vorschlag, der intensiv zu diskutieren ist. Die kalte Progression würde dadurch signifikant reduziert, damit würde aber auch gleichzeitig dem Finanzminister ein sehr praktischer bud- „Zahlreiche Ausnahmen sind nicht zeitgemäß“: Sabine Kirchmayr. getärer Spielraum abhanden kommen. Der kalten Progression könnte man auch anders entgegenwirken. Beispielsweise durch eine bedarfsorientierte Anpassung von Zeit zu Zeit. SN: Der ÖGB will Vermögenssteuern im Ausmaß von zwei Milliarden Euro jährlich. Ist dieses Steueraufkommen möglich, ohne den Mittelstand zu belasten? Nein. Das Vermögenssteueraufkommen betrug 1993 (im Jahr der Abschaffung) 612 Millionen Euro und wurde hauptsächlich von Be- trieben geleistet. Geht man von vergleichsweise höheren Freibeträgen und großzügigen Ausnahmen für Betriebsvermögen aus, kann ich mir nicht vorstellen, woher die zwei Milliarden kommen sollen. Für eine allgemeine Vermögenssteuer müsste man überdies das Bankgeheimnis abschaffen, damit sie administrierbar ist. Und da bin ich mir nicht sicher, ob diese Notwendigkeit mitbedacht wurde. Im ÖGB Papier findet sich dazu nichts. SN: Zwei Milliarden sollen durch Reformen hereinkommen, eine Milliarde durch eine Bekämpfung des Steuerbetrugs. Ist das realistisch? Das Steuerabkommen mit der Schweiz zur Regularisierung von dort gebunkertem Schwarzgeld hat einmalig etwas weniger als eine Milliarde gebracht. Eine zusätzliche jährliche Milliarde aus der allgemeinen Bekämpfung des Steuerbetrugs sehe ich ebenfalls als unrealistisch an. Und beim Hinweis auf die zwei Milliarden durch Reformen sind die Ausführungen so allgemein gehalten, dass sie sich schlecht einordnen und bewerten lassen. Univ.-Prof. Sabine KirchmayrSchliesselberger ist Vorstand des Instituts für Finanzrecht an der Universität Wien. Darüber hinaus ist die Juristin und Ökonomin Partnerin in der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei LeitnerLeitner. a. k. ÖSTERR. POST AG INFO.MAIL ENTGELT BEZ. WETTER FUSSBALL Kolvidsson bleibt 24° Heute lösen sich die Nebelfelder bald auf. Tagsüber bleibt es überwiegend sonnig. SEITE 14 Einer Radio-Falschmeldung zum Trotz bleibt der Isländer AustriaTrainer. Präsident Nagel sondiert zwar parallel den Trainermarkt, hat aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Kolvidsson noch die Wende gelingt. MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 Nummer 218, € 1,50 SPORTTEIL DIE STEUERPLÄNE VON AK, ÖGB UND ÖAAB Mehr Wunsch als Wirklichkeit Um bis zu sechs Milliarden Euro wollen rote und schwarze Arbeitnehmerorganisationen die Österreicher steuerlich entlasten. Die Aussichten auf Umsetzung sind freilich gering: Woher das Geld kommen soll, bleibt vielfach unklar. SEITEN 2/3 KARIKATUR: PETAR PISMESTROVIC POLITIK VORARLBERG VORARLBERG TV-BEILAGE Referendum in Schottland Europa fürchtet eine mögliche sezessionistische Kettenreaktion. SEITEN 6/7 Würdigung Sieben Unternehmen mit Innovationspreis ausgezeichnet. SEITEN 16/17 30 Monate Haft Vorarlberger hat sogar Fürst von Liechtenstein um 78.000 Euro betrogen. SEITEN 24/25 Das neue „tele“ e“ ... mit der neuen Doku-Reihe „Wildes Kanada“. Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. 2 | THEMA NEUE-Leser wissen mehr ■ Babys weinen schon im Mutterleib. ■ Menschen mit überdurchschnittlich langen Mittelfingern wählen meist Ehepartner mit ebenfalls langen Mittelfingern. ■ Finnland hat mit 21.712 die meisten Krankenschwestern pro 100.000 Einwohnern weltweit. ■ Der größte bekannte Regentropfen der Welt hatte einen Durchmesser von neun Millimetern und wurde bei einem Gewitter in Illinois fotografiert. ■ Seefahrer trugen Augenklappen, weil ein Auge vom Blick in die Sonne oft erblindete. ■ Ein „blutig“ gebratenes Steak enthält fast kein Blut. Die rote Farbe kommt von dem eisenhaltigen Protein Myoglobin. ■ Das hawaiianische Alphabet hat zwölf Buchstaben: a, e, i, o, u, p, k, m, n, w, l und h. ■ „Fisimatenten“ leitet sich vom „Visitez ma tente“ ab – „Besuchen Sie mein Zelt“. Mit dem Satz sollen während der napoleonischen Kriege französische Soldaten deutsche Frauen angebaggert haben. ■ Kermit ist die einzige Figur, die in der Muppetshow und in der Sesamstraße auftritt. ■ Mona Lisa hat keine Augenbrauen. SCHNELL GEFUNDEN Vorarlberg ............................... ab 16 Kultur...................................... 26–29 Wirtschaft ...............................30/31 SONSTIGES: Horoskop .......................................15 Impressum ....................................15 Freizeit..................................... 32/33 Notdienste....................................34 Todesanzeigen ............................ 35 Spaß................................................36 Rätsel ......................................... VIII NEUE MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 WOLFGANG SIMONITSCH etzt liegen die Steuerreformwünsche der Arbeitnehmervertreter auf dem Tisch und die hohe Politik hat wohlwollend interessiert bis leicht entnervt darauf reagiert. „Ich bekomme täglich Konzepte“, meinte der neue Finanzminister Hansjörg Schelling zunächst und meinte zu den Vorschlägen von AK und ÖGB: „Ich bedanke mich für die Ideen.“ Freilich werde er auch sie prüfen und bewerten. Doch müsse sich die Regierung bei der Klausur ab 26. September in Schladming zuallererst einmal auf das Volumen einer möglichen Steuerentlastung einigen. „Wir nehmen das alles mit Dank an“, sagte auch ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner nach dem Ministerrat, wo er dann nicht zufällig sofort auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu sprechen kam. Dieser hatte gestern – wie bestellt – J Zerren am großen Brocken Auch wenn die Arbeitnehmervertreter Druck machen: Die Steuerentlastung wird eher klein ausfallen und länger auf sich warten lassen. mitgeteilt, dass Österreich mit Schulden von 80 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) die höchste Schuldenquote eines Landes mit Triple-ASchuldner-Bestnote hat. Mitterlehner vergaß auch nicht zu erwähnen, dass laut Währungsfonds der Spielraum für eine Steuersenkung gering sei und „ausgabenseitig“ (also ohne neue Steuern) zu erarbeiten sei. Jetzt lässt Mitterlehner langsam erkennen, dass auch er bei den Wünschen nach einer raschen Steuersenkung eher auf der Bremse steht. Dass AK und ÖGB zur Entlastung zwei Milliarden Euro aus Vermögenssteuern verlangen, wollte er erst gar nicht kommentieren. „Es hat OhneVermögenssteuern gehtesnicht Breite Entlastung der Löhne und mehr Zuschüsse um 5,9 Milliarden Euro. Ein Steuerpaket mit einer 5,9 Progression zu entschärfen. Milliarden schweren Entlas- Steigt die kalte Progression tung bei den Lohnsteuern kumuliert auf fünf Prozent, haben Arbeiterkammer und soll verpflichtend gegengeÖGB geschnürt. steuert werden. Kernpunkte sind Vom niedrigeren eine Absenkung des Eingangssteuersatz Eingangssteuersatversprechen sich zes auf 25 Prozent ÖGB und AK Anrei(derzeit 36,5) und ze etwa für Teilzeitdie Erhöhung der beschäftigte, ihre Grenze für den SpitArbeitszeit zu erhözensteuersatz auf Wirkt jetzt ziem- hen. Niedrigverdie80.000 (derzeit lich unentschlos- ner sollen einen 60.000) Euro. Der sen: Foglar Steuerzuschuss APA Spitzensteuersatz (Negativsteuer) von selbst bleibt mit 50 Prozent 450 Euro (bisher 110) bekomunverändert. Statt bisher men, der allgemeine Arbeitdrei soll es aber sechs Steu- nehmerabsetzbetrag würde erstufen geben, um die kalte ebenfalls auf 450 Euro ange- Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. hoben. Pensionisten sollen erstmals einen Zuschuss in Form einer Negativsteuer über 150 Euro erhalten. Zur Gegenfinanzierung könnten laut AK und ÖGB zwei Milliarden aus Maßnahmen rund um Vermögenssteuern kommen, weitere zwei Milliarden aus Steuervereinfachungen, dem Wegfall von Doppelförderungen und mehr Verwaltungseffizienz, eine weitere Milliarde aus Bekämpfung von Steuerbetrug etwa im Gastgewerbe. Mit einer Milliarde soll sich das Paket durch mehr Konsum selbst CLAUDIA HAASE tragen. STEUERREFORM | 3 NEUE MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014 Für Rot und Schwarz ist die Steuerreform der größte Brocken, der sich endlich von der Stelle bewegen soll keinen Sinn, jetzt über Details zu reden“, meinte er bloß. Offenbar geht es jetzt einmal nur um Zeitgewinn. Dabei ist der Druck von AK und ÖGB ohnehin moderat. Gewerkschaftschef Erich Foglar drängt nur auf einen Gesetzesbeschluss für eine Reform im nächsten Jahr. Dabei hat die Regierung dies ohnehin schon für März fix eingeplant. Der ÖGB, der mit gestrigem Tag schon 584.000 Unterschriften für seine seit Wochen laufende Kampagne „Lohnsteuer runter“ gesammelt hat, will jetzt nicht einmal ein Zieldatum für eine Steuersenkung nennen. Auch beim geforderten Volumen von rund sechs Milliarden (siehe links unten) sind, wie Foglar wortreich andeutete, offenbar Abstriche drin. Wie überhaupt: „Wir sind keine Uto- FOTOLIA pisten“, wenn die Konjunktur weiterhin so dahindümpelt, könne er sich auch eine nur etappenweise Lohnsteuersenkung, gestreckt über längere Zeiträume, vorstellen, lässt der ÖGB-Chef erkennen. Wundersam erschient auch, dass der ÖGB zwar zwei Milliarden aus Vermögenssteuern lukrieren will, er jetzt aber „noch zwei Monate“ braucht, bis seine Experten ein Modell vorstellen werden, wie dies gelingen soll. Foglar beharrt jedenfalls fast trotzig darauf, dass eine Steuerreform machbar ist, „wenn wir’s wollen“. Aber an den früher einmal vollmundig verlangten großen Wurf glaubt er offenbar selbst nicht mehr. Schon wegen Geldmangels, hoher Schulden, zunehmenden Zwangs für Nulldefizite und anhaltender Konjunkturflaute dürften in den nächsten rund eineinhalb Jahren nur Steuerreförmchen möglich sein. Das vermuten auch namhafte Wirtschaftsforscher. Noch weniger forsch als der ÖGB geht übrigens der ÖAAB mit der Regierung um. Die schwarzen Arbeitnehmervertreter wären schon zufrieden, wenn ihr Modell (siehe rechts unten) wenigstens stufenweise realisiert wird. Auch sie nennen kein Zieldatum, auch keinen Wunsch, wann die Reform starten soll. 7.000EuroFreibetragpro KindundJahr Der Arbeitnehmerflügel der ÖVP will vor allem auch die Familien entlasten. Weil die SPÖ-nahe Arbeiter- tail noch verschwiegenen Forkammer mit dem rot domi- mel würde sich zum Beispiel nierten ÖGB ein Reformkon- ein Arbeiter mit monatlich zept vorlegt, will sich auch der brutto 1.500 Euro damit jährArbeitnehmerflügel lich 524,38 Euro erspader ÖVP nicht lumren. Mit dem Gleittarif pen lassen. Das von ließe sich auch die der ÖAAB-Vizeche„kalte Progression“ fin Gabriele Taentschärfen. Nicht gemandl präsentierte rüttelt wird an der Papier stellt im Kern Steuerbegünstigung auf drei Punkte ab: für das 13. und 14. GeStatt bisheriger Auch stufenweise halt. Kosten: 4,5 MilliSteuerstufen will zufrieden: arden. der ÖAAB einen Tamandl „Unverzichtbar“ sei APA „Gleittarif“ einfühfür den ÖAAB die Entren: Ab 12.000 Euro steigt der lastung von Familien mit KinSteuersatz linear und bis zu dern. Ohne diese werde der rund 75.000 Euro auf bis zu ÖAAB „keine Steuerreform“ 43,5 Prozent. Nach der im De- mittragen, sagte Tamandl. Sie Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. fordert 7.000 (statt bisher 220) Euro Steuerfreibetrag pro Kind und Jahr plus Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten bis zu 2300 Euro pro Kind und Jahr bis zum Ende der Schulpflicht. Noch endet die Absetzbarkeit mit dem zehnten Lebensjahr. Familien sollen so um eine Milliarde entlastet werden. Drittens will der ÖAAB Mitarbeiter-Prämien künftig von der Sozialversicherung befreien und pauschal mit nur 25 Prozent besteuern. Finanziert werden sollen die 5,5 Milliarden hauptsächlich durch weniger Förderungen und eine Staatsreform. 7 ($"4"# *1. 6<* Ì"\â ¢â foÓ oB§§o fÓîRoÓoo§Í rÖ î_ <®¨ =®D¨ ÖDñ¨ +))*62 $OEHUW 0DULQJHU 2EPDQQ GHU *HELHWVNUDQNHQNDVVH ËEHU 5HIRUPHQ LP *HVXQGKHLWVZHVHQ ®æq qøqÖÚ^DæqÖ ñ¨h Ú^øDÖþqÖ ÖTqæ¨q£qÖ Tñ¨h DTq¨ hq¨ =qææTq øqÖT ñ£ hq ñ¨Úæ hqÖ q¾Dæq¨ 3æqñqÖþDqÖ qÖ±¨qæÄ =qÖ þñ£ qÚ¾q £ $®¨Dæ îàĀĀ ñÖ® TÖñæ æ® ÷qÖhq¨æe hq£ qq hDÚ + $®hq ôTqÖÚ DÖ Úæ®þq µèĀĀ ñÖ® £qÖ ¨ hqÖ ±ÖÚqÄ q£ + øHÖq¨ qÚ Ú®DÖ µÞĀĀ ñÖ®Ä 0 "D¨q Bqæ ÚæD¨hq¨ +ÚæqÖ Öq^Ú !ÖD¨q¨DÚÚq¨ øqq¨ ÖqÖ qþæq ¨ hqÖ !ÖæÄ %ñ¨ Ú^Öq Tq¨ Úq :TqÖÚ^ôÚÚqÄ Ï7¨ÚqÖ $® hq Dæ 3^ñq q£D^æÐe ÚDæ TqÖæ $DÖ¨qÖe 'T£D¨¨ hqÖ 'TqÖ ±ÚæqÖÖq^Ú^q¨ qTqæÚÖD¨q¨ DÚÚqe £ ¨æqÖ÷qøÄ ¹ (26 2&*"2 qÚñ¨hqæÚøqÚq¨e DÚ® hq¨ Öþ æq¨e hq¨ 3¾æHqÖ¨ qæ^Ä D¨D^ Ú^Dñq¨ øÖe øq øÖ hqÚq Bqq D£ TqÚæq¨ ñ¨h ®Úæq¨ô¨ÚæÚæq¨ qÖ Öq^q¨ ±¨¨q¨Ä DÚ qÖ®ÖhqÖæ q¨q !ñæñÖ hqÚ ñq¨D¨hqÖBñ qq¨Úe øq £D¨ øq^ÚqÚqæq ñÚøÖñ¨q¨ TqÖô^Ú^æq¨ £ñÚÚÄ ^ DñTqe hDÚÚ ùqÚñ¨h qæÚ£¨ÚæqÖ ®Ú 3æ±qÖ qÖ ÷q q ÖDÖñ¨q¨ DñÚ 'TqÖ±ÚæqÖÖq^ q¨TÖ¨q¨ ®¨¨æqÄ ¹ $2&$6* 3622&$3 2*'*'33* )(* "2+#6&(3 ;&2 3$;2= $(*0 &* & &*36 !=&62* 33* 663$% (&$ 3$+* 3*&261 (26 2&*"2 q 'TqÖ±ÚæqÖÖq ^Ú^q qTqæÚÖD¨q¨DÚÚq øÖæÚ^Dæqæ Úqæ DÖq¨ Ú®hqÄ =Ö ø®q¨ þñ£ Ö^æq¨ Bqæ¾ñ¨æ hq Ö^æq "qÚæñ¨ þñÖ <qÖô ñ¨ Úæqq¨ ñ¨h ¨^æ £æ hqÖ qD¨¨q hÖôTqÖqq¨Ä 7¨ÚqÖ $®hq Dæ qæþæ Tñ¨hqÚøqæ 3^ñ q q£D^æÄ ñ^ D¨hqÖq !DÚÚq¨ DTq¨ ¨æqq¨æq $D¨D£q¨ qÖ Öq¨e hDhñÖ^ 0ÖH£q¨ ÷®£ ñ¨h DTÖñq¨ ñ¨h :TqÖÚ^ôÚÚq qÖøÖæÚ^Dæq¨ ±¨¨q¨Ä qÖh¨Ú £ôÚÚq¨ ÷qq ¨®^ 3^ñhq¨ DñÚ hqÖ <qÖD¨q¨qæ DTTDñq¨Ä ( ë§f ( اf §ëÓ Ro foÓ §âBØâë§ ¬§Óoâ "qæþæqÖqÖ qæ ôÖ D£q¨ ¨®^ øDÚ hÖDñe hDôÖ qq¨ Tq hqÖ q øqÖÚ^Dæ Dñ^ !q¨÷qÖhq¨qÖ ¨^æ qqÖ DñÚÄ 2q^^ ÷Dq øÖh hqÖ 3æqñqÖ ¨D^DÚÚ þñ£ 3®££qÖÚ^ñÚÚe øq¨¨ qÚ ñ£ hq ÖDq qæe ø®qÖ hq TÚ þñ Úq^Ú $DÖhq¨ ñÖ® hDôÖ ®££q¨ Ú®q¨Ä DÚÚ qæøD hqÖ + ôTqÖ <qÖ£±q¨ÚÚæqñqÖ¨ q^ þøq $DÖhq¨ ñÖ® DT Ú^±¾q¨ øe Úæ ¨®^ Öq^æ ®¨ Öqæe DTqÖ ¨ñÖ hD¨¨ ÖqDÚæÚ^e øq¨¨ hq +<0 ñ£HæÄ =DÚ ¨ hq¨ 0H¨q¨ TqhqÖ "DqÖ TqTæe Ú¨h Ï ñ¨hqÚÚæDDæÚ ñ¨h <qÖøDæñ¨Ú Öq®Ö£q¨Ðe øq Úq Úqæ DÖþq¨ æq¨ DÚ !®¨þq¾æq^q¨ hñÖ^Ú "D¨h qÚæqÖ¨Ä =®£æ ôÖ hq ¨æ DÚæñ¨ øqhqÖ ¨ñÖ hDÚ ®q¨ Dñ q¨ q¨qÚ =ÖæÚ^DæÚøñ¨hqÖ TqTq z ®hqÖ hqÖ ñ^ ÷®£ qø øD^Úq¨hq¨ 3^ñhq¨TqÖÄ Ìë§FÓøâo ò¬o§ Bë| fo¢ B§f o§o §øoF¢»|oÓ ¢oÓ Øo§ÁÍ ¹ & "2+# &36 2 *6&( :+* (+&3 6,"2 ./ * 2 +2)1 DÚ HÚÚæ Ú^ ¨ 0Ö®þq¨æ Ú^øqÖ TqøqÖæq¨Ä ®Ú 3æ±qÖ Úæ q¨ Tq DÖÖ^qÖ ÖTqæqÖe q¨qÖe hqÖ ÚqÖ ñæ ¨ 3æÖñæñÖq¨ hq¨q¨ D¨¨Ä Ö HÚÚæ Ú^ ¨^æ DñÚ hqÖ 2ñq TÖ¨ q¨Ä 3æ±qÖ Úæ ÷qÖ£ñæ^ q¨qÖ hqÖ qÚñ¨hqæÚ£¨ÚæqÖe hq hDÚ qÚñ¨hqæÚÚúÚæq£ D£ £qÚæq¨ q¾ÖHæ DTq¨Ä ¹ 2=&6 (8 6 8$ & )36% =8*" 2 8*3"38*$&632% +2)0 & ;&2'6 )&6 * *8 &*% " 9$26* (66 +2)* 8* 2% )&* =&)(&$ 6$*+'26&3$0 + (&"6 2 -2'6&3$ 86=*1 ¨þDÖæ Úæe hDÚÚ q¨q BqÚæqñq Öñ¨ q¨qôÖæ øñÖhqd =Ö ÷qÖq¨ TDÖq¨ Bqq £æ hq¨ 0DÖæ¨qÖ¨ £ (0)<2&*"2*$2&$6*06 ¹ $2 &*28' :+* 3&*2 $ +(% "2&* &* 2$832 ./1 3q q¨¨æ hq 2q®Ö£e øDÖ ¨ hq <qÖD¨hñ¨q¨ ¨÷®÷qÖæÄ qhq $¨ÚæqÖ¨e hq ñ¨Ú æe ñ¨ÚqÖqÖ <qÖD¨æø®Öæñ¨ qÖq^æ þñ øqÖ hq¨e Dæ ñ¨ÚqÖq 7¨æqÖÚæôæþñ¨Ä ¹ (26 2&*"2 "04 0"4 & 6<*6 %&& / /)04/! /" "0 & "40#/&#&! #00 ,- %"4 " /& /7& *6 "$$"(&& /0" /4&. /"&/ *'1 "& 0$ "% 8 $9"/4$ (/& 04/44 0"& /70$7 & $0 4 $! 70 $(00/ "& / 9(04. / (;"$%(#/4 "04 "4$" / 4$$/:/#0 4 " 4/"4"(&$$ & %&& / 04$$4. ¹ ))2 ;&2 "&6 3 &* (*(&% $* "&+** & (" 33 $2=636((* (*" 8*36=6 (&*0 & "2:&2* &36 3 2+()1 =Ö £ôÚÚq¨ ¨ ñ¨h øqhqÖ q¨q 3æqq £qÖ£DÚ DñÚÚ^ÖqTq¨e DTqÖ qÚ Úæ ¨^æ Ú®e hDÚÚ øÖ 3æqq¨ DÖ ¨^æ TqÚqæþq¨ ±¨¨q¨Ä £ '<qÖq^ qq¨ øÖ Tq hqÖ Öþæqh^æq D¨ hqÖ hÖææq¨ 3æqqÄ TqÖ Dñ^ Tq hq¨ Öþæq¨ Tæ qÚ q¨q¨ 0DÖDh£q¨øq^Úqd qÖ q Öñ øÖh øqT^qÖe £D¨ ø ¨^æ £qÖ Öñ¨h ñ£ hq 7Ö qÖÖq^TDÖ Úq¨Ä DÚ ø®q¨ øÖ TqÖô^Ú^æ q¨e øÖ £ôÚÚq¨ hq D^HÖþæq £ H¨h^q¨ 2Dñ£ ÚæHÖq¨Ä DÚ D Tq¨ øÖ £æ hqÖ ÖþæqD££qÖ ÷qÖ q¨TDÖæÄ ñ¨HÖþæq ø®q¨ Dñ hq£ "D¨h q¨q ¨þqH£¾qÖ £qÖ Úq¨e hDqÖ qÖDÖTqæq¨ øÖ !®®¾q ÖD殨ڣ®hqqÄ ¹ 8!" 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Alle Rechte vorbehalten. hñÖ^ôÖq¨ þñ ø®q¨e Úæ Ú^^æ DTÚñÖhÐe ÚDæq =ÖæÚ^DæÚD£ £qÖ0ÖHÚhq¨æ ÖÚ殾 "qæÄ <qÖ£±q¨ÚÚæqñqÖ¨ Úqq¨ ÏÖq¨ hq®®Ú^e DTqÖ Ú^qÖ ¨^æ ±® ¨®£Ú^ £®æ÷qÖæÐe øqææqÖæq hqÖ 0ÖHÚhq¨æ hqÖ ¨hñÚæÖqq¨÷qÖq¨ ñ¨e q®Ö !D¾Ú^Ä ñ^ hq '¾¾®Ú殨 DT Ú^ Úq¾æÚ^Ä ôÖ hq 0+ Ú¨h <qÖ£± q¨ÚÚæqñqÖ¨ ¨Dþq¾æDTqÄ DÚ 5qD£ 3æÖ®¨D^ øDÖ¨æq ÷®Ö ¨qñq¨ $ææqÚæD¨hÚÚæqñqÖ¨Ä ¨þ hq¨ Öô¨q¨ ¨q¨ hq 0H¨q ¨^æ øqæ q¨ñd 3q ø®q¨ hñÖ^ 3æqñqÖ¨ Dñ <qÖ£±q¨ ¨^æ þøqe Ú®¨hqÖ¨ hÖq $DÖhq¨ ñÖ® q¨¨q£q¨Ä //!""+#** 2* #/# 3q¨q¨ TDúqÖÚ^q¨ £æÚ®qq¨ ¨hÖqDÚ 3^qñqÖ æÖD <0"D¨hqÚq Ú^HæÚôÖqÖ =®D¨ Dææ £D¨¨Úh®ÖqÖÄ $æ hq£ 37q¨q ÖDÚqÖqæHÖe hqÖ þñqæþæ hq !®£ £ñ¨DøDq¨ ôÖ hq 37 qÖ® Öq^ q£D¨Dæ Dææqe Ú¾ÖD^ Dææ £D¨¨Úh®ÖqÖ ôTqÖ hq qÖDñÚ®Ö hqÖñ¨q¨ hqÖ "D¨hæDÚøDÄ 5Ö®æþ ÷qqÖ q£q¨ÚD£qæq¨d ñ q ¨q¨ Öô¨q¨ Bøq D£q¨ hq Tq hq¨ Tq hq¨ ÷®¨ hqÖ 37 ®Ö^qÖæq¨ hqñæÚ^q¨ $Dñæ¾H¨q¨Ä Alko-Geisterfahrt forderte zwei Todesopfer: 55-Jähriger muss ins Gefängnis S. 11 Porto teurer 146. Jahr/Nr. 215 | 4010 Linz | Hafenstraße 1—3 | Redaktion: 0 73 2/7606-783 | Abo-Service: 0 73 2/7606-730 | € 1,– | ++ Mittwoch Ab nächstem Jahr wird das Versenden von Briefen und Paketen teils deutlich teurer: Die Österreichische Post erhöht das Porto. S. 19 Foto: Bilderbox LH Pühringer: Sparen, aber nicht bei Katastrophenhilfe 17. September 2014 Tag der Hoffnung Hoffnungsvolle Signale: Die Ukraine und das EU-Parlament ratifizierten gestern das EU-Assoziierungsabkommen, gleichzeitig beschloss Kiew eine weitgehende Autonomie für die umkämpfte Ostukraine. S. 8, 9 Foto: epa/Dolzhenko ÖAAB will Gleittarif Einsatzfähigkeit muss bleiben! Aufregung nach offenem Brief des oö. Militärkommandanten S. 3 Verpasst Gestern präsentierten sowohl ÖGB/AK als auch der ÖAAB Ideen zur Steuerreform. ÖAABGeneral Wöginger will etwa einen Gleittarif statt Steuerstufen — am Zug ist nun die Regierungskommission. S. 2 Foto: APA/Hochmuth Mit einem 1:1 in Kapfenberg hat der LASK (Bild: Christopher Drazan/r.) den Sprung an die Tabellenspitze der Ersten Fußball-Liga verpasst, doch auch die Verfolger spielten nur unentschieden. S. 26 Foto: gepa 60 Jahre Kellertheater 1954 wurde das Linzer Kellertheater gegründet. Es hat sich zur führenden Boulevard-Bühne unserer Breiten entwickelt. Zum Geburtstag spielt man „Othello darf nicht platzen“. S. 23 Barrierefrei Seite 15 Wetter heute Wählen Sie jetzt Oberösterreichs TopTalent im Sport! Seite 25 Seite 34 Meist ist der Sonnenschein ungetrüb und es wird spätsommerlich warm. 10 bis 24 Grad 2014 Alter: 18 Wohnort: Linz Sportart: Leichtathletik Verein: Zehnkampf Union Kader: Nationalteam Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Susanne Walli 15 2 Politik Kommentar Herbert Schicho Meinem Sohn versuche ich immer klar zu machen, dass er sagen soll, was er will und nicht nur sagen soll, was er nicht will. Ähnlich ist es auch in der Politik, auch hier ist es wichtig, klar zu machen, wo man hinwill. Nun liegen also die Konzepte der koali- Pragmatisch tionären Arbeitnehmervertreter am Tisch. Sowohl der ÖGB als auch der ÖAAB fordern eine massive Entlastung der „normalen“ Einkommen. Der ÖGB will aber auch eine neue Belastung der Vermögen. Nur zur Klarstellung: Es geht dem ÖGB nicht darum, dass man, sollte es sich am Schluss nicht ganz ausgehen, noch an der einen oder anderen Steuerstellschraube drehen muss. Nein. Der ÖGB will diese neue Abgabe unbedingt, es ist wohl Teil des sozialdemokratischen Selbstverständnisses. Damit wird die Steuerreform allerdings zu einer ideologischen Frage. Ähnlich wie in der Bildungsdebatte mit der Gesamtschule werden pragmatische Lösungen durch solche ideologischen Ansagen erschwert. Leider. Vielleicht wäre es gescheiter, erst einmal das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen: Beide Koalitionspartner wollen also eine steuerliche Entlastung des Mittelstandes. Und beide sind sich eigentlich auch einig, wie zumindest rund vier Milliarden Euro gegenfinanziert werden könnten. Also zwei Drittel des Weges scheinen geschafft. Und die Bürger haben vermutlich lieber zwei Drittel echt im Börserl, als einen ideologischen Streit bis zur nächsten Wahl. [email protected] Mittwoch, 17. September 2014 ÖAAB: Statt Steuerstufen Gleittarif einführen Gestern präsentierten sowohl der ÖAAB als auch ÖGB/AK ihre Vorschläge zur Steuerreform: 5,5 bzw. 5,9 Mrd. Euro Entlastung Der ÖAAB hat gestern seine Ideen für eine Steuerreform präsentiert. Kernelement sind die Abschaffung der Steuerstufen und die Einführung eines „Gleittarifs“, was eine Entschärfung der kalten Progression bringen soll. Das Paket ist 5,5 Mrd. Euro schwer. Finanziert werden soll es über Reformen, zusätzliche Steuern lehnt der VP-Arbeitnehmerbund ab. Ein wichtiges Element sei die Vereinfachung der Steuerberechnung, wie ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger gegenüber dem VOLKSBLATT erklärt. Zur Berechnung des Tarifs gebe es eine Formel, ab einer Höhe von 12.000 Euro Jahres-Brutto greift die Steuerpflicht. Im Gegensatz zum bestehenden Modell gibt es aber keine Steuerstufen, sondern eine „linear“ ansteigende Steuer und einen „Durchschnittssteuersatz“. Dadurch werde auch das Problem der „Kalten Progression“ massiv ent- schärft. Ziel dieses Modells sei, den „MittelstandsBuckel“, also die steuerliche Belastung des Mittelstandes (vor allem Einkommen zwischen etwa 1800 bis 4500 brutto), zu entlasten, wie Wöginger erklärte. Familien unterstützen Ein weiteres Kernelement des ÖAAB-Modells ist die Familienentlastung, ohne diese werde es keine Zustimmung des ÖAAB zu einer Steuerreform geben, wie Wöginger sagte. Dieser sieht das — bereits bekannte — Modell eines Steuerfreibetrages von 7000 Euro pro Kind und Jahr vor, außerdem soll die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten ausgeweitet werden: Laut ÖAAB soll dies künftig bis zum Ende der Schulpflicht möglich sein (derzeit bis zum 10. Lebensjahr) und auch Kosten für Musikschule, Sprachferien und Ferienlager umfassen. Die Finanzierung will der Der ÖAAB übergab gestern seine Vorstellungen der Steuerreform an den Finanzminister (v. l.): ÖAAB-Obfrau BM Johanna Mikl-Leitner, Finanzminister Hans Jörg Schelling, ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger und stv. ÖAABObfrau Gabriele Tamandl Foto: ÖAAB Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer paovpwoeginger - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten. ÖAAB ausgabeseitig schaffen — ohne Gegenfinanzierung durch neue Steuern. Wünsche — etwa von SPÖ und Gewerkschaft — nach einer Wiedereinführung von Erbschaft- und Schenkungssteuer erteilte Wöginger erneut eine klare Absage: „Jetzt muss man rechnen und sich alle Ausgaben genau anschauen!“ Kommen soll die Steuerreform laut Wöginger „so rasch als möglich“. Bis Mitte 2015 will er einen Beschluss im Parlament sehen, die Umsetzung sollte — zumindest in Teilen — ebenfalls bereits im kommenden Jahr beginnen. ÖGB will eine Vermögensbesteuerung Ebenfalls gestern wurde das ÖGB-Modell für eine Steuerreform präsentiert, es sieht neben der Senkung des Eingangssteuersatzes auf 25 Prozent auch eine Anhebung der Negativsteuer vor: Statt derzeit 110 Euro soll künftig bis zu 450 Euro ausbezahlt werden. Auch Pensionisten mit niedrigem Einkommen sollen erstmals von einer solchen Regelung profitieren. Die SPÖ sah im ÖGBKonzept darin eine gute Unterstützung für die Steuerreformkommission. Dass im ÖGB-Modell zwei Mrd. Euro aus Vermögenssteuern vorgesehen sind, hält SPÖ-Klubchef Andreas Schieder für eine „gute und richtige“ Forderung. Scharfe Ablehnung hinsichtlich der Vermögenssteuern kam am Dienstag vom ÖVP-Wirtschaftsbund sowie der Industriellenvereinigung. Kritisch sahen dies auch FPÖ und Team Stronach, den Grünen gehen die Pläne hingegen zu wenig weit.