Heranführung an die Erste Hilfe für Kinder

Transcrição

Heranführung an die Erste Hilfe für Kinder
Jugendrotkreuz
Heranführung an die
Erste Hilfe für Kinder
Teil 3
Heranführung an die
Erste Hilfe für Kinder
Danke für eure Unterstützung
Ruth Velken, Stefanie Keller, Dirk Musholt, Carolin Feldhaus
Claudia und Katharina Pöpping vom Jugendrotkreuz im
DRK-Kreisverband Coesfeld.
Literaturhinweise:
Erste Hilfe-Foliensatz des DRK-Präsidiums, Bonn 1988
Erste Hilfe für Kinder, Hosentaschenbüchlein für den Notfall,
Coppenrath-Verlag Münster
Erste Hilfe am Kind, Handbuch des DRK zu Notfällen und Erkrankungen
im Kindesalter, DRK-Präsidium Bonn
Erste Hilfe - Das unentbehrliche Nachschlagewerk für Jedermann,
DRK-Präsidium Bonn
Internet: www.bastelfrau.de
Giftpflanzen in Natur und Garten, Wolfram Buff/Klaus von der Dunk
Giftpflanzen, H. und K. Liebenow
Bildnachweise:
Thomas Blank und Rita Bilke,
Hauptabteilung Seminar des DRK-Blutspendedienstes West
Christoph Bernd, Fotograf in Münster
DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, Jugendrotkreuz
Erste Hilfe-Foliensatz des DRK-Präsidiums, Bonn 1988
Heimische Beeren in Wald und Flur, Carl Heüveldop, Aschendorff Verlag
ISBN 3-402-04384-X
Ruth Velken, Holtwick
Berufsgenossenschaft für Gesundheits- & Wohlfahrtspflege
Mein großes Buch vom Wunderwerk des Körpers, John Hard, Neuer Kaiser
Verlag, Klagenfurt
Impressum
Autor: Herausgeber:
Layout:
Fotos: Redaktion:
1. Auflage: Hajo Mussenbrock
DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V.
Jugendrotkreuz
Sperlichstraße 25, 48151 Münster
Thomas Blank und Rita Bilke, Münster
Thomas Blank, Rita Bilke, Christoph Bernd,
Werner Hohmann
Hajo Mussenbrock, Thomas Blank
2005
© Hajo Mussenbrock, Münster
Hinweis: Das Erstellen von Kopien für die pädagogische Praxis ist nur unter Nennung dieser
Quelle gestattet.
INHALT
Inhalt
Vorwort: Zu diesem Handbuch
Kapitel 1 Kinder im Alter von 3 - 5 Jahren
Rahmeninfo
Achtung Gift!
Sieben giftige Fragen
Bonbons
Ein Wespenstich
Streichholzschachtel-Theater
„Böse Blümchen“
Spielplatzuntersuchung
Das Haus deiner Gefühle
Der Pflasterklebetest
Anti-Grippe-Tee
Die Schlaue Schlange
Kapitel 2 Kinder im Alter von 6 - 8 Jahren
Rahmeninfo
Kinder im Straßenverkehr
Flotte Skater flitzen flott!
Das Rettungskettenpuzzle
Jäger und Hasen
Unser Hautkleid
Unser Hautkleid II
Achtung, Fingerabdrücke!
Tante Tiffis Tast-Laden
Die gute Seite der Angst
Was ist Angst?
„Retsalfp“
INHALT
Kapitel 3 Kinder im Alter von 8 - 10 Jahren
Rahmeninfo
Realistische Unfalldarstellung (RUD)
Ein Loch im Knie
Eine Wunde unter der Lupe
Infos zum Thema Impfen
Der Kampf gegen die „Tetanussen“
Ein Tuch mit drei Ecken
Unser Blut
Der Saft des Lebens
Fridolin der Knochenmann
Das Muskelspiel
Verbrennungen/Verbrühungen
Familie Flodder auf Mallorca
Einfach umgekippt
Der Sportunfall
Kinder trösten!
Kapitel 4 Kinder im Alter ab 10 Jahren
Rahmeninfo
„Pflaster“
Die Schocklage
Die stabile Seitenlage
VORWORT
Zu diesem Handbuch
Beim Durchblättern dieses Handbuchs wird gleich auffallen, das
die Themen und Vorschläge zu vielen verschiedenen Anlässen
einsetzbar sind. Nicht nur in der Gruppenstunde, beim Blutspendetermin oder in der Ferienfreizeit, eigentlich kannst du die
Inhalte immer dann verwenden, wenn du etwas mit Kindern im
Alter von 3-10 Jahren unternimmst. Das kann dein BabysitterTermin sein, im Rahmen des Schulsanitätsdienstes, aber auch im
Zusammenhang mit der Realistischen Unfalldarstellung kannst du
dich von uns anregen lassen.
Eltern und Erziehern wollen wir eine Hilfe geben, sei es zu
Hause, im Kindergarten oder in der Grundschule, in dem wir
eure Bemühungen unterstützen, Kinder in ihrer Persönlichkeit
zu bilden und ihnen Orientierungshilfen zu geben. All das geht
nicht ausschließlich über den Kopf, wir versuchen einen gefühlsmäßigen Zugang zu unseren Inhalten zu geben, indem wir die
Darstellung von persönlichen Eindrücken in den Vordergrund
stellen. Somit kommen Spaß und Freude auch nicht zu kurz.
Persönlichkeitsbildung und Orientierung für Kinder mit den Mitteln der Ersten Hilfe stehen im Zentrum unserer pädagogischen
Absichten. Wir wissen, wie schwierig sich gerade heute diese
Werte vermitteln lassen! Hier werden wir aktiv und knüpfen an
menschlichen Urinstinkten an: Dem Wunsch anderen helfen zu
wollen. Dieser ist gerade bei Kindern sehr ausgeprägt, wird jedoch bei unzureichender Förderung im weiteren Leben zurückgebildet - leider. Diesem „helfen wollen“ verleihen wir eine neue
Form: durch Kenntnisse von der Ersten Hilfe. Das dient nämlich
allen: Dem Unfallopfer, den Eltern und Pädagogen, deren erzieherische Grundabsichten in der „Heranführung an die Erste Hilfe“ eine Ausdruck finden und nicht zuletzt dem Kind. Es „kann“
jetzt etwas und es weiß, dass es etwas kann.
Übrigens:
Wir schreiben nach den “alten“ Rechtsschreibregeln, in der klassischen “männlichen“ Form und duzen den Leser. Viel Spaß!
Hajo Mussenbrock
Rahmeninfo
Achtung Gift!
Sieben giftige Fragen
Bonbons
Ein Wespenstich
Streichholzschachtel-Theater
„Böse Blümchen“
Spielplatzuntersuchung
Das Haus deiner Gefühle
Der Pflasterklebetest
Anti-Grippe-Tee
Die Schlaue Schlange
Kinder im Alter von 3 - 5 Jahren
Kinder im Alter
von 3 - 5 Jahren
Rahmeninfo zum Kapitel:
Kinder im Alter
von 3 - 5 Jahren
In dieser Lernheinheit für die 3 – 5-Jährigen haben wir den
Schwerpunkt auf die Gefahrenerkennung und Vermeidung von
Vergiftungen gelegt. Nicht zuletzt deswegen, weil die Häufigkeit
von Vergiftungen bei Kindern dieser Altersgruppe in den letzten
Jahren Besorgnis erregend angestiegen ist. Die immer größer
werdende Palette von giftigen Haushaltsmitteln, die nicht an
einem „Kinder sicheren” Ort aufbewahrt werden können und vor
deren Gefährlichkeit nur ungenügend aufgeklärt wird, trägt dazu
bei.
Durch einen kleinen Trick kannst du dich in die Lage versetzen,
die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen: Knie dich einmal
auf den Boden und schau dich um. Du hast jetzt von der Größe
her die kindliche Perspektive eingenommen und wirst erstaunt
sein, wie viele Gefahrenquellen du jetzt entdecken kannst, die
dir aus deiner Perspektive des Erwachsenen bisher verborgen
geblieben sind.
Versetzt du dich jetzt auch noch in die kindliche Vorstellungswelt,
indem du versuchst, das, was du siehst, mit kindlicher Logik zu
begreifen, wirst du schnell feststellen, dass das Leben der Kinder
regelrecht lebensgefährlich ist.
Denn du weißt ja, Kinder können noch nicht differenzieren, sie
stellen immer einfache und direkte Verbindungen her.
Kinder glauben,
➔ in einer grünen Flasche ist immer Sprite,
➔ in roten Flaschen muß Himbeersaft sein und
➔ in gelben Flaschen ist bestimmt Orangensaft!
Wir wollen dich in die Lage versetzen, Kindern mit einfachen
Mitteln den Umgang mit den Gefahren unserer Umwelt zu vermitteln. Dass das überhaupt keine trockene Angelegenheit, sondern im Gegenteil sehr spannend ist, wirst du sehen. Schau dir
beispielsweise den Gestaltungsvorschlag „Böse Blümchen“ an,
mach den „Pflasterklebetest“ oder spiel mit deinen Kindern mal
„Die Schlaue Schlange“.
KAPITEL 1
Achtung Gift!
Zum Hinhören und Lernen
In dieser kleinen, aber wichtigen Einheit, deren Gestaltung wir
dir selbst überlassen, kannst du alle Register deiner pädagogischen Fähigkeiten ziehen.
Dein Ziel muss aber sein: Kein Kind darf mit den unten aufgeführten Giften in Berührung kommen, geschweige denn, diese in den
Mund stecken.
Wie vermittelst du das Thema? Ruf an oder maile dem Autor dieses Handbuches. Wir werden die besten Vorschläge in unserer
nächsten Auflage einarbeiten.
Haushaltsmittel
tödliche Dosis
Waschmittel
1 Teelöffel
Spülmittel
1 - 2 Teelöffel
Reinigungsmittel
1/2 Teelöffel
Zigaretten
1 Stück
Tabletten
1 Pille
Kindershampoos
1 Teelöffel
Fleckenmittel
1/2 Teelöffel
Flüssige Arzneimittel
1 Teelöffel
KAPITEL 1
Sieben giftige Fragen
- Das Gifte-Quiz
Kinder sind neugierig und wollen ihre Umwelt entdecken. Dabei
kommen sie zwangsläufig mit Substanzen in Kontakt, die bei zu
großer Menge giftig werden.
Um dir für deine Kindergruppe eine Anregung zu liefern, mit der
du spielerisch wissenswertes zum Thema Gift vermitteln kannst,
haben wir ein kleines Gifte-Quiz entwickelt. Setzt euch in einen
Kreis und lies die Fragen vor. Alle Kinder können mitraten. Und
am Ende verteilst du an alle „völlig ungiftige“ Lakritz-Schnecken.
1.
Was ist giftig und was ist ungiftig?
A) ein Teelöffel Zucker
B) ein Teelöffel Salz
2.
3.
Es gibt giftige Schlangen (bei uns natürlich nur im Zoo). Wo bekommen die denn ihr Gift her?
Papa und Mama streichen dein Kinderzim-
mer. Du sollst es schließlich wieder schön haben. Du möchtest zu gerne in der Wandfarbe rühren und damit malen.
Warum verbietet Papa das!
KAPITEL 1
4.
Im Mai blühen im Garten viele Blumen, auch das Maiglöckchen. Es ist wirklich schön, es ist aber auch giftig. Was sind die giftigsten Pflanzenteile?
5.
6.
„Kinderwurst“ ist lecker. Du hast sie aus dem Kühlschrank geholt, drei Scheiben aufgemapft und den Rest laaange auf dem Gartentisch in der Sonne liegen gelassen. Mama kommt, wirft die Wurst weg und schimpft mit dir! Warum?
In welchem Zimmer bei dir zu Hause fin-
det man wohl die meisten Gifte?
7.
A) Die Blüten
B) Die Blätter
C) Die roten Beeren
(Mehrere Antworten sind möglich)
A) In der Küche
B) Im Wohnzimmer
C) In deinem Kinderzimmer
D) Im Keller
(Mehrere Antworten sind möglich)
Nenne mir ein Märchen, in dem ein
wunder schönes Mädchen die Hauptrolle
spielt. Wie heißt es und wie wurde es
vergiftet?
KAPITEL 1
Lösungen:
Zu 1
Das Salz, es wäre in dieser Menge für ein Kleinkind tödlich.
Zu 2
Das Gift wird von Bakterien produziert, die im Inneren der
Schlange leben
Zu 3
Farben sind giftig, sie reizen die Haut.
Zu 4
Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber die Blüten und die
roten Früchte. Bei Berührungen sind Haut- und Augenreizungen
möglich, beim Schlucken von Pflanzenteilen können Übelkeit,
Durchfall und Schwindel auftreten
Zu 5
Die Wurst wird bei Wärme sehr schnell schlecht. Es können sich
gefährliche Erreger darauf ansiedeln, die nach dem Verzehr
fiese Krankheiten auslösen können.
Zu 6
Die meisten Gifte findet man tatsächlich in der Küche (Schaut
einmal unter der Spüle nach) und natürlich auch im Keller. Zählt
mal einige auf. (Spülmittel, ...)
Zu 7
Schneewittchen. Mit einem vergifteten Apfel.
Hier noch ein Hinweis auf die Broschüre „Kinder und Gift - ein
Leitfaden für Eltern zur Ersten Hilfe“. Sie wurde von der BerlinChemie AG in Zusammenarbeit mit dem Giftnotruf Erfurt herausgegeben und kann unter www.espumisan.de heruntergeladen
werden.
Material: Lakritz-Schnecken
Zeit:
15 Minuten
KAPITEL 1
Bonbons
Zum Vorlesen
Sandra und Tobias sind im Kinderzimmer und haben einen
ganzen Haufen Medikamente vor sich
liegen, die Tobias einfach nur so aus
dem Badezimmer geholt hat. „Guck
mal, die nimmt meine Mutter immer,
wenn sie Kopfschmerzen hat! Und diese nimmt Papa, wenn er sich nicht so
ganz fit fühlt.” „Mensch, habt ihr aber
viele Tabletten, wir haben nur ganz
wenige und die sind auch noch alle
eingeschlossen,”entgegnet Sandra.
„Warum habt ihr die denn weggeschlossen?”, will Tobias wissen. „Na
ja, wenn wir mal Besuch haben, mit
‘nem kleinen Kind oder so. Damit das
Kind dann die Tabletten nicht für Bonbons hält.” Tobias versteht das nicht:
„Na und, was soll denn da passieren,
Tabletten machen doch gesund!”
In dieser Situation kommt Tobias
Mutter vom Einkaufen zurück, ist sehr
verärgert, als sie die beiden Kinder und
die vielen Tablettenpäckchen sieht: „Meine
Güte, Tobias, wie oft habe ich es dir schon gesagt: Mit Tabletten
spielt man nicht! Das ist doch viel zu gefährlich. Wer ohne den
Arzt zu fragen Tabletten nimmt, kann sterben. Hast du etwa welche genommen?” Tobias ist verunsichert: „Nein, Mama, habe ich
nicht. Aber guck mal diese hier, die sehen doch aus wie echte
Bonbons...“ In diesem Moment klingelt es an der Tür. „Das ist
sicher meine Mama,“ freut sich Sandra, „sie holt mich ab. Wir
wollen nämlich noch einkaufen gehen.”
Unterwegs erzählt Sandra ihrer Mutter von Tobias und den vielen Tabletten. Sandras Mutter seufzt tief: „Also Sandra, das hätte
Tobias in seinem Alter doch schon wissen müssen. Tabletten
oder auch andere Medizin darf man nur dann nehmen, wenn der
Arzt es dir gesagt hat. Spielen darf man damit auch nicht. Und
du darfst auch nur so viele Tabletten einnehmen, wie es der Arzt
verordnet hat. Denk bitte immer daran und sag’ das auch noch
einmal deinem Freund Tobias. Ich werde außerdem noch einmal
mit Tobias Mutter reden; sie soll die Medikamente einschließen.“
KAPITEL 1
Ein Wespenstich
Zum Vorlesen
Sandra und Tobias gehen an einem schönen Sommertag in das
nahe gelegene Schwimmbad. In der Hosentasche von Tobias
klimpern einige Geldstücke. Er rechnet Sandra vor, was er für
das Geld alles kaufen will. „Als erstes kauf’ ich mir Gummibärchen; dann kauf ich mir was zu trinken und dann noch ein Eis!”
„Und dann willst du wohl auch noch mit dem ganzen Zeugs im
Bauch sofort ins Wasser,” meint Sandra, „ganz schön unvernünftig!” „Na ja, erst geh’ ich schwimmen und dann kauf’ ich ein,“
lenkt Tobias ein. Gesagt, getan: die beiden gehen ins Wasser.
Nach einiger Zeit erinnert sich Tobias an seinen Bauch und er
kauft erst einmal ein. Die Bärchen und der Saft können warten.
Zuerst das Eis, damit es nicht schmilzt, denkt er. Bald leckt Tobias vergnügt an seinem Eis und unterhält sich mit Sandra, die
inzwischen auch aus dem Wasser gekommen ist. Gerade will
er ein Stückchen von dem Eis abbeißen, als er plötzlich einen
Stich im Mund spürt. Sofort spuckt er alles aus, was er im
Mund hat! Viel Spucke, das Eis und ... eine Wespe! „Sandra,“ heult er, „das Biest hat mich
in die Zunge gestochen. Was soll ich
denn jetzt machen?” „Weiß ich auch
nicht. Komm, wird schon nicht so schlimm
sein,“ meint Sandra.
Für Tobias aber ist der Badespaß erst einmal vorbei. Also packt auch Sandra widerwillig ihre Sachen zusammen. Plötzlich sagt
Tobias mit einer ganz eigenartigen, nuscheligen Stimme: „Du Sandra, meine Zunge wird
ganz dick. Ich hab’ Angst!”. „Komm, wir gehen
zum Bademeister; meine Mutter hat gesagt,
dass der mir immer helfen kann,“ schlägt Sandra vor.
Schon nach einigem Suchen finden sie den Bademeister. Er ist
an der weißen Kleidung und an der Trillerpfeife, die er um den
Hals trägt, leicht zu erkennen. Als Bademeister Müller hört, was
Tobias passiert ist, läuft er sofort mit den beiden zum Kiosk. Dort
bekommt er Eisstücke, die er Tobias zum Lutschen gibt. Er
erklärt Tobias, dass dadurch die Schwellung zumindest nicht so
schnell schlimmer wird. Dann ruft der Bademeister einen Rettungswagen, damit Tobias in das nächste Krankenhaus gebracht
wird. Schließlich muss der Junge schnell behandelt werden.
KAPITEL 1
Streichholzschachtel-Theater
Zum Basteln und Spielen
Jedes Kind bekommt eine leere Streichholzschachtel. Das kleine
Schubfach wird zur Hälfte rausgeschoben und auf den Boden
des Schubfachs ein Gesicht gemalt. Der Rand wird
mit Wollresten beklebt, das sind die Haare.
Dann setzt man die Streichholzschachtel auf den Zeigefinger.
Und schon ist eine Figur fertig. Da du ein Jungengesicht gemalt
hast, ist das Tobias. Nun holst du eine zweite Schachtel und malst
ein Mädchengesicht. Sandra.
Jeweils zwei Kinder spielen mit ihren Figuren die Geschichten
„Bonbons” oder „Ein Wespenstich” nach, die du ihnen gerade
vorgelesen hast. An der Art und Weise, wie sie das tun, kannst
du erkennen, ob sie die „Lehre“ aus den Geschichten verstanden haben.
Und was machst du, wenn das eine oder das andere Kind nicht
begriffen hat, worum es geht?
Mit diesem Spiel lassen sich übrigens fast alle Vorlese-Geschichten gut nachspielen.
Dein Rezept:
-leere Streichholzschachteln
-bunte Wollreste
-Buntstifte
-Klebstoff
Zeit:
Alles in allem: 20 Minuten
(...es soll ja nicht langweilig werden.)
KAPITEL 1
„Böse Blümchen“
Zum Hinsehen und Verstehen
Wie wir dir bereits erklärt haben, kann man gerade, wenn es um
Vergiftungen geht, das Erkennen und Vermeiden dieser Gefahren
nicht genug üben.
Wir haben auf den nächsten Seiten viele große Fotos von heimischen Pflanzen abgbildet. Zeige diese bitte den Kindern, denn sie
sollen lernen, dass
➔
auch Erwachsene nicht immer giftige von ungiftigen Pflan
zen unterscheiden können (...wollen wir wetten, das du jede zweite Pflanze selber nicht kennst?),
➔
viele giftige Pflanzen ungiftigen sehr ähnlich sehen können,
➔
man am besten unbekannte Pflanzen nicht anfasst und schon gar nicht Früchte oder Blätter essen sollte!
Bei einer anschließenden Rallye im Park oder im Wald sollen die
Kinder diese Pflanzen finden. Du kannst die Kinder aber nicht
einfach loslaufen lassen; sie finden die Pflanzen sonst nie und die
Enttäuschung wäre groß. Nein, du musst diese Rallye schon
sauber vorbereiten, die Pflanzen finden und die Kinder in die
„richtige“ Richtung leiten. Und: mach’ es spannend!
Dein Rezept:
- ein Pflanzenbestimmungsbuch
- die Pflanzenfotos aus dieser Mappe
Zeit:
20 Minuten für das Anschauen und Erkären
der Bilder
Die Rallye: nach Belieben
Diese Bestimmungsbücher leisten dir dabei wertvolle Hilfe:
Giftpflanzen, von Bruno P. Kremer im FranckhKosmos-Verlag, ISBN 3-440-09172-4
Der Kosmos Heilpflanzenführer - Europäische Heil- und
Giftpflanzen, von Peter u. Ingrid Schönfelder auch im
Franckh-Kosmos-Verlag erschienen.
ISBN 3-440-06322-4
KAPITEL 1
Der Seidelbast und ...
.... die Früchte des Seidelbast
KAPITEL 1
Die Eibe
Der Liguster
KAPITEL 1
Die Stechpalme
Die Steinweichsel
KAPITEL 1
Die Tollkirsche
Bittersüßer Nachtschatten
KAPITEL 1
Spielplatzuntersuchung
Ein Ausflug für „Fachmänner“
Das pfeifen die Spatzen von den Dächern: Die
Stadt hat kein Geld mehr! Und wo wird zuerst
gespart? Unter anderem auch bei den öffentlichen
Spielplätzen. Sie verkommen zusehens. Geräte
werden nicht mehr unterhalten, die Gefährdung
steigt. Gemeinsam mit dir sollen die Kinder den
von ihnen häufig besuchten Spielplatz nach möglichen Gefahrenquellen untersuchen. Dazu einige
Hinweise zur Beachtung und Gesprächsführung:
➔
➔
➔
➔
Zur Fahrbahn hin muss ein Schutz angebracht sein. (Plötzliches Ren-
nen von kleinen Kindern auf die Straße!)
Rutschbahn: Am Ende sollte lockerer Sand oder Hartgummiplatten liegen, jedoch keine Sandspielfläche, da sonst spielende Kinder leicht verletzt werden könnten.
Klettereinrichtung: Zweckmäßig ist eine lockere Sandfläche unter den Klettergeräten, keinesfalls ein harter Bodenbelag!
Fest stehende Geräte, wie Schaukel, Wippe usw. sollten, um Unfälle zu vermeiden, abseits von Flächen für Bewegungsspiele und abseits der Sandspielflächen stehen.
Schaukeln brauchen viel Platz – sie schwingen nach vorne und hin-
ten wenigstens 2,50 m aus!
Gibt es noch andere Gefahrenquellen, außer an den Spielgeräten
selbst? (z. B. rücksichtsloses Verhalten der Kinder untereinander, un-
zweckmäßige Kleidung)
... vielleicht fällt dir ja noch etwas ein!
➔
➔
➔
➔
➔
Wie sehen die Bodenbeläge aus, besonders an Gefahrenstellen?
Im Spielplatzgebiet dürfen keine giftigen Pflanzen angepflanzt sein.
Scharfe Gegenstände (z.B. abgebrochene Flaschenhälse) Dein Rezept:
-diese Liste
-Schreibpapier/Stifte
-DigiCam
Zeit:
30 Minuten
Und anschließend
gehst du mit dieser
Liste zum Jugendamt
deiner Stadt und
informierst die Leute
dort. So kannst du
etwas ändern.
KAPITEL 1
Das Haus deiner Gefühle
Sich selbst verstehen lernen
Ein Kind legt sich mit dem Rücken auf einen
großen Bogen Packpapier. Wir ziehen den
Körperumriss mit einem dicken Stift nach.
Anschließend schneiden die Kinder die
Figur entlang der Körperumrisslinie aus und
kennzeichnen mit dicken Buntstiften
die Stellen des Körpers, an denen sie ihre
Gefühle spüren:
Wut, Kummer, Zorn, Angst, Furcht,
Freude, Zufriedenheit usw.
Einleiten kannst du zuvor mit folgendem
Beispiel: „Wenn ihr euch ganz toll freut, klopft
euer Herz und vielleicht bekommt ihr auch
ganz rote Wangen.
Welche Zeichen gibt uns unser Körper, wenn wir traurig, aufgeregt oder wütend sind?”
Auswertungsfragen:
➔ Erinnert ihr euch, in welchen Situationen ihr euch traurig, froh oder wütend usw. gefühlt habt?
➔ Gibt es Situationen, in denen ihr über eure Gefühle nicht
sprechen möchtet?
➔ Was könnte passieren, wenn ihr es trotzdem tut?
➔ Könnt ihr euch an Situationen erinnern, in der ihr Angst hattet?
➔ Könnt ihr euch vorstellen, warum es manchmal auch gut sein kann, Angst zu haben?
Dein Rezept:
- großer Bogen Papier - Stifte
- Scheren
Zeit:
30 Minuten
KAPITEL 1
Der Pflasterklebetest
Ein Experiment
Klebt ein Pflaster eigentlich immer?
Die Kinder sollen einmal ausprobieren, ob ein Pflaster immer auf
der Haut kleben bleibt. Dein Gespräch mit den Kindern beim
Klebetest könnte so aussehen:
➔ Versucht einmal, das Pflaster auf nasse Haut zu kleben.
➔ Was passiert mit dem Pflaster?
➔ Jetzt cremt die Haut ein und versucht, dass Pflaster auf die
fettige Haut zu kleben.
➔ Was könnt ihr feststellen?
➔ Ihr habt durch diesen kleinen Test erfah- ren, daß Pflaster nicht auf nasser und auch nicht auf fettiger Haut kleben.
➔ Jetzt wollen wir doch mal sehen, was pas-
siert, wenn wir uns ein Pflaster auf unsere trockene Haut kleben?
➔ Und? Es geht!
➔ Also: Pflaster haften nur auf trockener Haut“.
Dein Rezept:
- Fettcreme
- ein Schälchen mit Wasser
- Pflaster
- Wundschnellverband
Zeit:
20 Minuten
Dieses „Experiment” läßt sich gut mit den bunten „Kinderpflastern” durchführen. Als Geschenk dürfen sich die Kinder
hinterher ein paar bunte Pflaster aussuchen und mit nach
Hause nehmen.
KAPITEL 1
Anti-Grippe-Tee
Ein leckeres Getränk
Wer gesund leben will, darf sich schon gar nicht im Winter, nur
von Cola „ernähren“. Abgesehen davon, dass dieses „Zuckerwasser“ dick
macht, fehlen auch die wichtigen
Vitamine, die der Körper
braucht, um vor Grippe
geschützt zu sein. Das
ist beispielsweise das Vitamin C, von dem du bestimmt
schon gehört hast.
Also versucht einfach mal, unseren
super Anti-Grippe-Tee herzustellen. Das
ist nicht schwer und deine Gruppe wird sicher daran Spaß haben. Wenn ihr damit fertig seid,
macht ihr es euch so richtig gemütlich und spielt „Die
Schlaue Schlange“.
Dein Rezept:
- 1 Liter Wasser
- 2 Esslöffel Kamillenblüten
- 1 Zitrone
- 1 Grapefruit (Pampelmuse)
- 100g Honig
- Tassen/Kanne
- Teesieb
- Zitronenpresse
1.
2.
3.
4.
Kamillenblüten mit kochendem Wasser überbrühen.
10 Minuten ziehen lassen. Achtung: die Sicherheit der Kinder!
Diesen Kamillensud durch ein Sieb in eine Kanne schütten.
Zitrone und Grapefruit ausdrücken und dazugießen; aber vorsicht: nicht zu viel!
Zum Schluss den Honig dazugeben und umrühren.
Diese Menge recht für 8 Kinder.
Zeit:
15 Minuten
KAPITEL 1
Die Schlaue Schlange
Ein Spiel zum EH-Wissen
Mit diesem netten Spiel bist du in der Lage zu testen, was die
Kinder wissen und ob sie die kleinen „Lehren“ aus dem Kapitel
begriffen haben.
Dein Intro: Die große Schlaue Schlange lag in der heißen
Wüste an ihrem Lieblingsplatz und sonnte sich. Während sie
da so lag und vor sich hin döste, fiel ihr auf einmal ein, dass sie
überhaupt keine keine Ahnung von
der Ersten Hilfe hatte. Dabei war das
doch so wichtig falls ihren Freundinnen einmal etwas passieren sollte,
denn in der Wüste gibt es bekanntlich weder einen Doktor und schon
gar kein Krankenhaus.
Tja, und was weißt du von der
Ersten Hilfe?
Klebe die Schlaue Schlange gemeinsam mit den Kindern auf einen
festen Plakatkarton. Da die Kinder
noch nicht lesen können, musst du
ihnen natürlich die Fragen vorlesen.
Das Spiel ist geeignet für 2-4 Kinder,
oder 2-4 Gruppen von bis zu 3 Kindern. Du benötigst dazu einen Würfel und Spielkegel, wie beim
„Mensch ärgere dich nicht“. Du musst in jedem Fall moderieren!
Wer zuerst eine „6“ gewürfelt hat, beginnt. Wenn ein Kind auf einen Schlangenkopf kommt, muss es eine Frage beantworten. Gewonnen hat das Kind oder die Gruppe, die zu erst im Ziel sind.
Dein Rezept:
- Plakatkarton - Spielkegel
- Würfel
- Schere und Klebstoff
Zeit:
- 45 Minuten und mehr KAPITEL 1
Fragen der Schlauen
Schlange
1
Sage uns deinen Namen und wo du wohnst!
2
Weißt du, wie du einen kranken Freund oder eine
kranke Freundin trösten kannst?
3
Weißt du wo in der Nähe deiner Wohnung oder
deines Spielplatzes eine Telefonzelle steht?
4
Kennst du die Notrufnummern?
5
Worauf musst du achten, wenn du im Sommer ein
Eis isst oder etwas Süßes trinkst?
6
Warum sind Tabletten gefährlich?
7
Soll man mit vollem Bauch schwimmen gehen?
8
Klebt ein Pflaster auch auf fettiger Haut?
9
Wann klopft dein Herz ganz schnell?
10
Was tust du, wenn dein Bruder oder deine Schwester sich in den Finger geschnitten hat?
Wer zuerst am Ziel ankommt, wird zum „Super-Schlauen-Schlaue-Schlangen-Bezwinger“ ernannt und kriegt ein kleines Geschenk. Alle anderen kommen auf den 2. Platz und erhalten den Titel: „Fast-Superschlauer-SchlaueSchlangen-Bezwinger“!
Klebelasche
Rahmeninfo
Kinder im Straßenverkehr
Flotte Skater flitzen flott!
Das Rettungskettenpuzzle
Jäger und Hasen
Unser Hautkleid
Unser Hautkleid II
Achtung, Fingerabdrücke!
Tante Tiffis Tast-Laden
Die gute Seite der Angst
Was ist Angst?
„Retsalfp“
Kinder im Alter von 6 - 8 Jahren
Für Kinder im Alter
ab 6 - 8 Jahren
Rahmeninfo zum Kapitel:
Kinder im Alter
von 6 - 8 Jahren
Kinder ab 6 Jahren sind ganz neuen Anforderungen ausgesetzt. Sie
sind jetzt Schulkinder, müssen regelmäßig zur Schule gehen, müssen
neue Regeln und Gebote lernen, Verantwortung für Geschwisterkinder
übernehmen und im Straßenverkehr allein zurecht kommen.
Wir wollen die notwendigen Grundkenntnisse hier nicht einfach nur
darstellen, sondern Wissen über die grundsäzlichen Verhal-tensweisen vermitteln und ein Bewusstsein für mögliche Gefah-ren schaffen.
Unsere Absicht ist, das kindliche Selbstvertrauen zu stärken in dem sie
lernen, Gefahren zu erkennen und ihre neu erworbenen “Erste-HilfeKenntnisse” anzuwenden.
“Das ist mir aber unter die Haut gegangen.” Mit diesem bekann-ten
Aussagesatz könnte man den zweiten Teil dieses Kapitels überschreiben; wir beschäftigen uns mit der Haut des Menschen. Sie ist ein wunderbares Organ, das unseren Körper im Sommer durch das Schwitzen
schön kühl hält und im Winter uns durch das Frieren vor dem Auskühlen schützt. Die Haut stellt ebenfalls unsere Gefühle dar. So bekommen
wir bei Angst feuchte Hände und bei großer Aufregung werden unsere
Wangen rot.
Welche grundlegende Schutzfunktionen hat unsere Haut? Was geschieht beispielsweise bei Verletzungen der Haut und wie kleben wir
das “Pflaster” richtig? Wie pflegen wir die Haut und was leistet unser
Tastsinn? Das sind nur einige Fragen, auf die wir Erklärungen geben.
KAPITEL 2
Kinder im Straßenverkehr
Fotoserie:
Zum Hinsehen und Verstehen
Dein Intro: „Heute möchte ich euch verschiedene Bilder zeigen,
auf denen ihr Kinder im Straßenverkehr seht. Schaut euch zunächst diese Bilder an – und dann darf jeder von euch sagen, was
ihm beim Anschauen der Fotos alles einfällt.”
Die Antworten der Kinder kannst du dir stichpunktartig notieren.
Verwende die folgenden Fragen, um mit deinen Kindern die möglichen Gefahrenquellen herauszuarbeiten:
➔ Auf
welchen Bildern verhalten sich die Kinder richtig und auf
welchen falsch?
➔ Was könnte passieren, wenn z.B. ein Auto kommt, ein Kind hinfällt, oder Kinder die Straße überqueren?
➔ Verhalten sich die Kinder im Straßenverkehr richtig? Habt ihr euch schon einmal ähnlich verhalten?
➔ Wie müssen sich Kinder verhalten, damit ihnen nichts passiert?
➔ Was könnt ihr tun, wenn die Kinder sich verletzen?
Wenn ihr anschließend noch zu einer viel befahrenen Kreuzung
geht, wäre das super. Dann können die Kinder sich tatsächlich
ein Bild von dem eben Gesehenen machen. Und das
behalten sie jetzt ein Leben lang.
Dein Rezept:
- Fotoserie „Kinder im Verkehr”
- Papier und Stifte
Zeit:
20 Minuten
KAPITEL 2
KAPITEL 2
KAPITEL 2
Flotte Skater flitzen flott!
Zum Vorlesen
Sandra und Tobias fahren mit ihren Inline-Skates zur JRK-Gruppenstunde. Sandra ruft ausgelassen: „Das macht doch viel mehr
Spaß als zu laufen!”„Ja klar, und schneller geht es auch!”, lacht
Tobias. „Meine Mutter hatte mir ja eigentlich gesagt, dass ich nur
auf dem Bürgersteig fahren soll, aber da ruckeln die Plattenkanten immer so,“ meint Sandra übermütig zu Tobias. „Ja, stimmt;
gestern bin ich fast in ein richtig großes Loch gefahren und wäre
dann sicherlich gestürzt. Und das ist dann ja auch gefährlich,” ergänzt Tobias. Sandra sieht sich trotzdem immer wieder um, denn
sie hat ein schlechtes Gewissen und möchte sich nicht von ihrer
Mutter erwischen lassen. Als sie sich wieder einmal umsieht, entdeckt sie Lisa, ein älteres Mädchen aus einer anderen Gruppe.
Lisa fährt mit dem Fahrrad, sieht die beiden und ruft: „Wollt ihr
zur Gruppenstunde? Ja? Dann hängt euch hinten an, ich habe
den gleichen Weg.” Sandra und Tobias fassen hinten an den
Gepäckträger und ab geht die Fahrt. „Du,” ruft Sandra Tobias zu,
„so schnell bin ich noch nie gefahren.” „Wartet mal ab”, schreit
Lisa gegen den Fahrtwind an, „jetzt trete ich mal richtig in die
Pedale”. Schneller und schneller fahren die drei, Lisa auf dem
Fahrrad und Sandra und Tobias auf ihren Inline-Skates. Die Fahrt
macht allen dreien großen Spaß.
Plötzlich sieht Lisa, die während der rasenden Fahrt gar nicht
an den Straßenverkehr
gedacht hat, das Vorfahrtsschild vor einer
stark befahrenen Straße.
„Bremsen!”, ruft sie und
das Unheil nimmt seinen
Lauf. Sandra und Tobias
können mit ihren Inlinern
nicht so schnell abbremsen und sich auch nicht
mehr an Marias Gepäckträger festhalten. So
nimmt das Unheil seinen
Lauf.
KAPITEL 2
Sandra und Tobias werden zwar langsamer, kommen aber
vor der Kreuzung nicht mehr zum Stehen. Von links kommt ein
Wagen, der Gott sei Dank nicht sehr schnell fährt, aber Krach
- knallen die beiden darauf. Tobias stößt einen Schrei aus; beide
liegen auf der Straße.
An ihren Armen und Beinen ist Blut, sie haben sich die Haut abgeschürft. Lisa versucht sie zu trösten; der Autofahrer ruft über
sein Handy den die Notrufnummer an. Ein Passant leistet den
Kindern Erste Hilfe.
TA-TÜ-TA-TA, da sind auch schon die Männer vom Rettungsdienst. Sie bringen die verletzten Kinder ins Krankenhaus. Zum
Glück ist Sandra und Tobias nichts Schlimmeres geschehen.
Nach den üblichen Untersuchungen werden die Kinder einige
Stunden später wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Ihre Eltern haben sie abgeholt und gar nicht geschimpft, nur
ganz traurig geguckt, weil ihre beiden Raben sich in Lebensgefahr gebracht haben da sie den guten Rat der Eltern in den Wind
geschlagen haben. Zu Hause sind Tobias und Sandra
noch eine Weile ganz kleinlaut. Später mussten sie
ihren Eltern nun hoch und heilig versprechen, nie
wieder so gefährliche Sachen zu machen.
KAPITEL 2
Rettungskettenpuzzle
Zum Hinsehen und Lernen
Dieses Puzzle soll den Kindern die Rettungskette mit ihren einzelnen Gliedern spielerisch nahe bringen.
Die Aufgabe ist einfach, sie besteht lediglich darin, die ungeordneten Puzzleteilchen zum Bild zusammenzulegen. Ist das gelungen, wird für die Kinder die Abfolge der Rettungskette in ihrer
Gliederung optisch erkennbar.
Jetzt bist du aber gefragt. Erläutere ihnen die einzelnen Elemente. Denk daran: Kinder sind selbstverständlich nicht in der Lage,
lebensrettende Maßnahmen durchzuführen. Aber sie können
trösten und in diesem Sinne auch einem Verletzten helfen. Und:
sie können den Notruf absetzen. Das ist kein Problem für ein
6-jähriges Kind. Du musst ihm nur die richtige Reihenfolge erklären.
Abschließend kannst du die Aussagen der Kinder zur Rettungskette ergänzen und noch einmal die Abfolge der Rettungsschritte
erklären, indem du diese benennst und begründest, warum so
und nicht anders. Auch das Einüben des Notrufes bietet sich an
dieser Stelle an; Kinder in diesem
Alter können das.
Dein Rezept:
- Puzzle
- Schere
- Telefon/Handy
Zeit:
45 Minuten
KAPITEL 2
Die Spielkarten zum
Rettungspuzzle
Die Spielkarten an der gestrichelten Linie ausschneiden, auf Karton kleben und an der roten Linie einschneiden.
KAPITEL 2
Jäger und Hasen
Ein Notrufspiel
Dieses Spiel dient zur Vertiefung des Sinns und dem Verständnis der richtigen Reihenfolge des Notrufs. Dieses Versteck-Spiel
könnt ihr am Besten im Freien mit einer Gruppe von mindestens
10 Kindern spielen.
Bildet zwei Gruppen von je fünf Kindern, Jäger und Hasen. Die
„Hasen“ bekommen bunte Schilder mit den folgenden Begriffen
WO?
WAS?
WIE VIELE?
WELCHE?
WARTEN...
aufgeklebt. Die „Hasen“ erhalten einen Vorsprung von 30 Sekunden und verstecken sich. Ist das geschehen, beginnen die „Jäger“ mit der Suche. Das Spiel ist erfolgreich beendet, wenn die
„Jäger“ die eingefangenen „Hasen“ anschließend in eine Reihe
gestellt haben, aus der die richtige Abfolge des Notrufs deutlich
wird.
Im 2. Durchgang werden die Rollen getauscht. Die „Jäger“, die
ihre Aufgabe am schnellsten erledigen, sind die Gewinner des
Spiels. Übrigens: Mit diesem Spiel kann auch prima die Abfolge der RETTUNGSKETTE geübt werden.
Dein Rezept:
- Edding
- Bindfaden
- Malsachen
- Stoppuhr
- Pappe
- Schere
Zeit:
nach Bedarf
KAPITEL 2
Unser Hautkleid
Zum Vorlesen
„Die Haut umschließt unseren Körper. Sie ist wie ein hautenges, maßgeschneidertes Kleid, das wir jedoch nicht ausziehen können. Unsere Haut bildet eine Art Schutzmauer gegen
Schmutz und Krankheitskeime. Sie prallen ab und können nicht
eindringen. Es sei denn, wir verletzten unsere Haut.
Außerdem sorgt die Haut dafür, daß es uns nicht zu kalt und
nicht zu warm wird. Sobald unsere Körpertemperatur steigt,
bringt unser Blut die überschüssige Wärme aus dem Inneren
unseres Körpers an die Hautoberfläche. Dort wird Hitze abgegeben. Gleichzeitig fangen wir an zu schwitzen. Auf unserer
Haut zeigen sich Schweißtröpfchen. Die Tröpfchen verdunsten
und kühlen unsere „heiße” Haut.
Fällt unsere Körpertemperatur, muß Wärme gespart werden.
Das Blut bringt keine Wärme mehr an die Hautoberfläche
und die Schweißproduktion wird eingestellt. Im Gegenteil,
wir bekommen sogar eine „Gänsehaut”; die Haut zieht sich
zusammen und die kleinen
Härchen stellen sich als
Wärmeschutz auf.
Außerdem informiert uns
die Haut mit Hilfe des
Tastsinns darüber, was in
der Außenwelt geschieht.
Wir fühlen, ob etwas warm
oder kalt, glitschig oder
stumpf,klebrig oder glatt
ist; ob es angenehm oder
unangenehm ist
An dieser Stelle könnt
ihr übrigens das Spiel
„Tante Tiffis Tast-Laden” gut einsetzen.
KAPITEL 2
Unser Hautkleid II
Ein Gespräch
„Wenn ihr beispielsweise beim Inline-Skaten hinfallt, schürft ihr
euch die Haut ab. Eure schützende Hülle fehlt an dieser Stelle.
Ihr seht, wie wichtig also auch die richtige Schutzkleidung ist.
Wo durch, glaubt ihr, kann unsere Haut noch verletzt werden?“
Du könntest hier das Stichwort „Holzsplitter” geben und dann
gemeinsam mit den Kindern weitere Fremdkörper sammeln:
Dornen,
Glassplitter,
Nägel,
Kaktusstachel
________________
________________
________________
________________
Beachte bitte:
Nicht immer bluten dabei die Verletzungen!
Was ist dann zu tun?
_________________
_________________
_________________
_________________
An dieser Stelle können die Kinder dann
von ihren eigenen Erfahrungen erzählen,
wie sie sich durch einen Fremdkörper
verletzt haben. An dieser Stelle machst
du den Kindern noch einmal klar, dass
alle Fremdkörper nur vom Arzt entfernt
werden dürfen. Logo, das gilt natürlich
nicht für einen kleinen Stachel im Finger, das erledigen selbstverständlich Vater oder Mutter.
Zeit:
15 Minuten
KAPITEL 2
Achtung, Fingerabdrücke!
Ein Experiment
„Heute wollen wir unsere Haut einmal ganz genau betrachten.
Könnt ihr eure Haut beschreiben? Wie sieht sie aus?
Unsere Haut ist nicht an allen Stellen unseres Körpers glatt,
schaut sie euch einmal genau an. Bauch, Beine, Füße und die
Hände.
Ihr seht, wie unterschiedlich unsere Hautoberfläche aussehen
kann. Der glatte Bauch, die feinen Rillen in der Handfläche und
auf den Fingerkuppen machen unsere Haut so griffsicher. An
Bein, Bauch und Rücken muss die Haut jedoch ganz glatt sein.
Sonst würde die Hose beim Gehen nicht rauf- und runterrutschen“.
Und nun verraten wir den super Trick, wie du mit deiner Gruppe
die verschiedenen Fingerabdrücke der Kinder sichtbar machen
kannst:
1.
Nehmt einen weichen Bleistift und malt auf ein Blatt einen dicken schwarzen Bleistiftklecks.
2.
Jetzt fahrt mit dem Zeigefinger über den Klecks, bis euer Finger ganz schwarz ist. Reißt ein Stück Tesafilm ab und legt es über euren Finger. Zieht es wieder ab. Klebt nun den Streifen auf ein Stück weißes Papier.
Ihr erkennt deutlich euren Fingerabdruck; es sind lauter Linien und Rillen.
3. Schaut euch die Abdrücke der anderen an. Jeder
Fingerabdruck ist anders. Übrigens: gerade weil jeder Fingerabdruck so einzigartig ist, ist dieser für die Polizei so wichtig; sie kann so die Verbrecher schnappen, die ihre Fingerabdrücke am Tatort hinterlassen.
4.
Versucht auf die gleiche Weise herauszufinden, ob ihr noch weitere Hautarten am Körper habt. (Arm, Bein, Handfläche...)
Dein Rezept:
- weiche Bleistifte
- Tesafilm
- Papier
Zeit:
15 Minuten
KAPITEL 2
Tante Tiffis Tast-Laden
Ein Tastparcours
Frau Meier kauft oft in Tante Tiffis Tast-Laden ein. Das ist der
einzige Laden weit und breit. Da ist es aber so dunkel, dass man
die Dinge, die man kaufen will, gar nicht erkennen kann. Heute
ist Frau Meier wieder einmal sauer. „Ständig dreht mir die Verkäuferin bei Tante Tiffi falsche Waren an,”, mault sie. „Verlange ich
ein Ei, gibt sie mir eine Kartoffel, will ich eine Karotte haben, gibt
sie mir eine Gurke!“ „Na, also so etwas braucht man doch wirklich nicht sehen, das könnte ich doch leicht fühlen!”, behauptet
Frau Müller schlau. „Da zeige ich ihnen gerne einmal, wie man
sich in einem dunklen Laden zurecht findet!“
Jeweils ein Kind bekommt als Kunde bei Tante Tiffi die Augen
verbunden und wird von einem anderen Kind zu den einzelnen
Stationen eines Tastparcours geführt, den ihr zuvor aufgebaut
habt. An diesen „Ständen“ bieten andere Kinder ihre „Waren“ an.
Es kann auch ein kleines Gespräch zwischen Käufer und Verkäufer stattfinden, aber darauf sollte nicht zuviel Aufmerksamkeit gelegt werden. Wichtig ist, dass die „Kunden“ verschiedenen Dinge
ertasten müssen. Siehe Schaufenster
Sie sollen raten, was es ist und beschreiben, wie sich die Gegenstände anfühlen, ob sie warm oder kalt, hart oder weich sind.
Dein Rezept:
siehe
Schaufenster
Zeit:
30 Minuten
Sand
Sandp
Rohes Ei
apier
Eis
Holz
Metall
Pappe
Stein
Watte
Karto
ffeln
tes Ei
gekoch
Obst
KAPITEL 2
Die gute Seite der Angst
Sich selbst verstehen lernen
„Das kennst du bestimmt: Du bist gerade aus dem Schlaf aufgewacht, weil du ein Geräusch gehört hast. Jetzt liegst du da und
lauscht. Da ist es wieder, ein leises Klappern. Dein Herz schlägt
schneller, dir bricht der Schweiß aus, ein kalter Schauer läuft
über deinen Rücken und du kriegst ganz feuchte Hände.
Du hast Angst! Bange Minuten vergehen. Doch - Gott sei Dank
- jetzt erkennst du das leise Husten deiner Mutter. Sie war aufgestanden um sich ein Glas Wasser zu holen. Du atmest auf, deine
Angstreaktion lässt nach und du schläfst beruhigt ein.
Du siehst an diesem Beispiel, dass das Gefühl
der Angst in unmittelbarem Zusammenhang
mit der Reaktion der Haut steht.“
Bitte erkläre nun den Kindern, dass Angst eine
lebenswichtige Schutzfunktion für den Menschen ist. Sie schärft die Sinne und macht den
Körper reaktionsschnell. Ein Beispiel: Wenn
ein Mensch vor nichts und niemandem Angst
hätte, dann würde er auch ohne Angst auf eine
giftige Schlange zugehen, sie anfassen, von
ihr gebissen werden und daran sterben. Das
wäre schlecht und ruckzuck wären alle Menschen ausgestorben, weil sie sich alle ähnlich
dumm verhalten würden. Stattdessen bekommt der Mensch
Angst, läuft weg und bleibt am Leben! Und das ist gut so.
Und nun rege mal deine Kinder an, sich noch weitere Beispiele
auszudenken, die die gute Seite der Angst beschreiben.
Verteile jetzt den Fragebogen „Was ist Angst?“. Jeweils zwei Kinder sollen gemeinsam entscheiden, ob sie die Aussagen falsch
oder richtig finden. Mit folgenden Fragen kann dann anschließend ein Gespräch mit den Kindern stattfinden:
➔ „Welche Sätze findet ihr richtig, welche falsch?”
➔ „Warum könnten die Sätze, die ihr falsch findet, doch richtig sein?”
➔ „Wisst ihr, was Erwachsene, die ihr gut kennt, über Angst denken?”
➔ „Wenn ihr Angst habt, könnt ihr das den anderen Kindern sagen?”
➔ „Was tut ihr, wenn ihr Angst habt?”
➔ „Was würdet ihr den anderen raten, wenn sie sich fürchten oder
ängstlich sind?”
KAPITEL 2
Was ist Angst?
Zum Hinsehen und verstehen
bitte ankreuzen
1. Erwachsene haben keine Angst
richtig / falsch
E
G
2. Das beste Mittel gegen Angst ist,
nicht an sie zu denken
richtig / falsch
3. Männer/ Jungen haben keine Angst
richtig / falsch
4. Angst ist ein schlechtes Gefühl
richtig / falsch
5. Nur Feiglinge haben Angst
richtig / falsch
6. Kluge Kinder haben keine Angst
richtig / falsch
7. Jeder Mensch hat mal Angst
richtig / falsch
8. Wer Angst hat, ist dumm
L
I
O
R
U
S
E
S
P
E
N
E
richtig / falsch
A
T
Das Lösungswort hat acht Buchstaben und ihr kennt es bestimmt aus Gruselfilmen:
KAPITEL 2
„R e t s a l f p“
Wichtig zu wissen
Hier geht es nun um die EHMaterialien. Du hast deinen
großen EK-Koffer und auch
deinen Schminkkasten für die
Realistische Unfalldarstellung
mitgebracht. Doch du zeigst
ihnen die Sachen nicht sofort.
Du machst es sehr spannend:
„Wisst ihr eigentlich, was ein
Retsalfp ist? Woraus ein
R E T S A L F P besteht und
was man alles damit anfangen kann? Ich bin sicher, daß
jeder von euch schon einmal
mit diesem R E T S A L F P
etwas zu tun hatte“.
Jetzt sollen die Kinder ein paar
Minuten raten, was sich wohl
hinter dem Wort verbergen
könnte.
„Ich gebe euch noch einen
kleinen Tipp. Gute Dienste leistet das R E T S A L F P, wenn wir
uns verletzt haben.”
Wieder etwas Bedenkzeit. „Ich will euch jedoch nicht länger auf
die Folter spannen.” Du kannst den Kindern dann einen Wundschnellverband (ein Pflaster) zeigen, dann eine Wundauflage
und ein Heftpflaster. „R E T S A L F P” bedeutet Pflaster, nur
rückwärts gelesen. Das habt ihr jetzt sicherlich gemerkt. Das
kennt ihr doch alle? Man kann mit ihm kleine Wunden schnell
bedecken. Dies können wir auch mit der Wundauflage tun. Sie
wird auf die Wunde gelegt und mit Heftpflaster auf unverletzter Haut festgeklebt. Bevor ihr jedoch ausprobiert, wie man mit
Wundauflagen und Heftpflaster richtig umgeht, schauen wir uns
diese drei Dinge mal genauer an.“ Die Kinder sollen genügend
Zeit haben, das Material genau zu prüfen, es anzufassen und zu
zerpflücken, damit zu spielen. Nachdem die Kinder das Material
ganz genau untersucht haben, kannst du sie über die charakteristischen Unterschiede zwischen Wundauflage, Heftpflaster und
Pflasterwundverband informieren.
Realistische Unfalldarstellung (RUD)
Ein Loch im Knie
Eine Wunde unter der Lupe
Infos zum Thema Impfen
Der Kampf gegen die „Tetanussen“
Ein Tuch mit drei Ecken
Unser Blut
Der Saft des Lebens
Fridolin der Knochenmann
Das Muskelspiel
Verbrennungen/Verbrühungen
Familie Flodder auf Mallorca
Einfach umgekippt
Der Sportunfall
Kinder trösten!
Kinder im Alter von 8 - 10 Jahren
Kinder im Alter
von 8 - 10 Jahren
Rahmeninfo
Rahmeninfo zum Kapitel:
Kinder im Alter
von 8 -10 Jahren
In diesem Teil beschäftigen wir uns einmal mit dem Thema Impfen. Nicht weil das Impfen nur auf diesen Altersabschnitt bezogen
wäre; es ist eigentlich ein ständiger Begleiter in den Lebensabschnitten Kindheit und Jugend. Wir haben erkannt, dass Kinder
im Alter von 8-10 Jahren schon eine gewisse Fähigkeit entwickelt
haben, abstrakt zu denken, so dass wir ihnen ein Grundverständnis über das Impfen vermitteln können.
Das ist um so mehr aktuell, als nach Auskunft in den einschlägigen Veröffentlichungen, bei weiten Teilen der Bevölkerung eine
gewisse „Impfmüdigkeit“ eingetreten ist, sich sogar schon als
besiegt geglaubte Erreger wieder ausbreiten können.
Was eine Impfung bewirkt, wie sie den Körper positiv beeinflusst, zeigen wir exemplarisch im Umgang mit dem TetanusErreger.
Im Anschluß daran stellen wir euch viele spannende Aspekte
und Wissenswertes zum Aufbau von Blut, Muskeln und Knochen
vor. Ihr könnt diese euren Kindern in der bewährten Form durch
praktische Übungen, Lesestunden und durch Spiele schnell und
anschaulich vermitteln.
Selbstverständlich braucht ihr auch hier nicht nach der Reihenfolge gehen; fast alle Einheiten können ohne Einbindung in den
Zusammenhang verwendet werden.
KAPITEL 3
Realistische Unfalldarstellung
(RUD)
Praktische Übung
Und jetzt wird es richtig spannend: Du zeigst ihnen nun deinen
RUD-Koffer. Den dürfen die Kinder nun untersuchen.
Anschließend werden „echte” Verletzungen geschminkt, z.B.
eine Schürfwunde am Arm, die dann von den Kindern „fachmännisch verarztet” werden müssen. Hierzu bietet sich natürlich das
Filmblut aus deinem RUD-Koffer an. Wie du das machst? Erkläre
ich an dieser Stelle nicht, das kennst du doch! Wenn nicht, ruf
den Autor dieses Handbuches an. Er hilft dir weiter, indem er dir
einen JRK’ler mit RUD-Kenntnissen für diese Einheit besorgt.
Also ruf an!
Dein Rezept:
- RUD-Schminkkoffer
- Pflasterwundverbände,
z.B. wasserfeste Kinderpflaster
- Plakatkarton, Klebstoff
- Heftpflaster, Wundauflage, Scheren
Zeit:
45 Minuten
KAPITEL 3
Ein Loch im Knie
Zum Vorlesen
Sandras Vater putzt gerade die Wohnzimmerfenster, als er auf
der Straße ein lautes Schreien hört. Im gleichen Augenblick sieht er Sandra um
die Ecke kommen. Sie ruft mit Tränen in den Augen: „Papa, Papa, ich
habe ein Loch im Knie!” Sandras
Vater lässt alles stehen und
liegen, rennt die Treppe runter
und öffnet dem Kind die Haustür.„ Armes Kind,“ beruhigt
er Sandra, „halte mal gaaanz
still. Ich will mir mal dein Knie
anschauen.” Er sieht sich die
Wunde genau an, kann aber
keinen Schmutz darin erkennen. Die Wunde scheint auch
nicht besonders tief zu sein. „Da
hast du ja noch mal Glück gehabt,
die Wunde ist nicht so tief und auch
nicht verdreckt. Sonst hättest du zum Arzt
gemusst”, sagt er zu Sandra.
Inzwischen ist auch Sandras Mutter vom Einkaufen zurückgekommen und hat noch eben den letzten Satz mitbekommen.
„Ich glaube, es ist doch besser, wenn wir zum Arzt gehen. In
der Wunde könnten kleine, für uns mit dem bloßen Auge nicht
sichtbare Bakterien sein. Sandra, ich klebe dir erst einmal ein
Pflaster auf die Wunde, damit da nicht noch mehr Staub und
Bakterien reinkommen!“, sagt Sandras Mutter. Vater staunt, er
hat wirklich eine kluge Frau.
Er holt ein Pflaster aus der Hausapotheke, sieht sich die Wunde
auch noch einmal an, misst das Pflaster so ab, dass es über die
Wundränder hinweggeht und gibt es dann Sandras Mutter. Sie
entfernt vorsichtig die beiden Schutzfolien und achtet darauf,
dass sie nicht mit ihren Fingern auf die Wundauflage - das ist
die Fläche in der Mitte - kommt. Dann klebt sie das Pflaster vorsichtig auf das Knie. Dabei passt sie auf, dass die Wundauflage
genau auf die Wunde kommt.
„So, und jetzt fahren wir zu unserem Hausarzt Dr. Hennig,“ entscheidet Sandras Mutter.
Sandra hat sich von ihrem Schreck schon wieder erholt und
KAPITEL 3
meint ganz schlau: „Mama, wir sollen doch immer das Buch
mitbringen. Das Buch, ach wie heißt das noch Mama, du weißt
schon?” „Gut, Sandra, dass du daran denkst, du meinst das
Impfbuch. Ja sicher, das nehmen wir mit. Da kann der Arzt genau
sehen, welche Impfungen du schon bekommen hast.”
Dann geht es aber los und schon nach kurzer Zeit sitzen die drei
im Wartezimmer beim Arzt. Sie müssen noch eine kurze Zeit
warten, die Praxis ist bei dem guten Wetter nicht voll, und werden dann aufgerufen.
Dr. Hennig, der den Kindern immer alles so schön erklärt, entfernt forsichtig das Pflaster von Sandras Knie, schaut sich die
Wunde ganz genau an und reinigt behutsam die Wundränder.
„Sandra, deine Mutter hat dir da sicher schon erklärt, dass in
die Wunde Krankheitserreger eindringen können, die manchmal
eine schlimme Entzündung hervorrufen
können. Erinnerst du dich, wie
vor einiger Zeit deine Hand
entzündet war, nachdem du
dich mit dem Küchenmesser
geschnitten hattest?
Ich sprühe dir jetzt ein Mittel auf
dein Knie, um zu verhindern, dass
wieder eine Entzündung entsteht.
Beim letzten Mal hatte ich dir ja
eine Spritze gegeben. Siehst du,
hier im Impfbuch ist das eingetragen. Die wirkt heute noch, ich
brauche dir jetzt also keine geben.
Gut dass deine Mutter das Impfbuch
mitgenommen hat.“
„Nein, nein,“ kräht Sandra stolz, „daran habe ich gedacht! Mama hätte das
Impfbuch vergessen!“
Alle lachen und Vater sagt: „So, Sandra,
auf den Schreck gibt’s jetzt erst einmal
ein leckeres Eis!“
Das ist doch ein Wort.
KAPITEL 3
Eine Wunde unter der Lupe
Wichtig zu wissen
Was passiert eigentlich in einer schmutzigen Wunde?
In eine Wunde kommt fast immer Dreck. In diesem Schmutz
leben Bakterien, die sich im Blut des verletzten Menschen „breit
machen“ wollen. Das nennt man Infektion. Es kommt zum erbitterten Kampf: Die „Polizei” des Körpers, die Blutkörperchen,
gehen nun zur Verteidigung über. Manchmal passiert es, dass
die Wunde eitert. Besonders gefährlich sind die
sogenannten Tetanuserreger; gegen sie allein
hat selbst die „Polizei“ keine Chance.
Die Tetanus-Bakterien nisten sich ein und zerstören die Blutkörperchen. Schon nach wenigen
Stunden haben sie den Körper besetzt und es
kommt zu Tetanuskrämpfen. Wir nennen dies
auch Wundstarrkrampf. Der menschliche Körper
verkrampft und die Hände nehmen eine unnatürliche Stellung ein. Früher sind die Menschen
daran gestorben.
Heute ist aber alles besser, denn es gibt die
Tetanus-Impfung. Durch diese Impfung geben
wir der „Polizei” viele „Helfer“; das Blut bekommt viele winzige, aber starke Abwehrkräfte. Gemeinsam kämpfen sie nun
gegen die gefährlichen Eindringlinge an. Apropos kämpfen:
Hier bietet sich zur Vertiefung das Spiel „Kampf gegen die
Tetanussen” an!
Und immer gilt: Durch ein Pflaster kannst du verhindern, daß
kein zusätzlicher Schmutz in eine Wunde gerät. Da man jedoch
nie genau weiß, ob deine Wunde nicht schon beim Unfall verdreckt wurde: geh zum Arzt! Er säubert die Wunde fachgerecht
und überprüft die Gültigkeit der
letzten Tetanusimpfung. Es sei
denn, deine Eltern wissen sicher, dass du noch einen ausreichenden Impfschutz hast. Dann
brauchst du natürlich nicht wegen
jeder Kleingkeit zum Arzt rennen.
Mehr zum Thema Impfen erfahrt
ihr auf der nächsten Seite.
KAPITEL 3
Infos zum Thema Impfen
Wichtig zu wissen
Typische Infektionskrankheiten bei Kindern sind zB.: Röteln,
Masern oder die Windpocken. Hier einige Merkmale dieser
Krankheiten:
Röteln:
Fleckiger Hautausschlag, der meist hinter den Ohren beginnt und sich
dann im Gesicht fortsetzt. Die Temperatur ist aber selten über 38,5 Grad
Celsius erhöht.
Masern:
Teilweise flächenhafter Hautausschlag in Folge einer Rachenentzündung, der sich über den ganzen Körper verteilt.
Windpocken:
Zuerst feinfleckiger Hautausschlag (aber nicht im Gesicht), dann kleine
Bläschen mit glasklarer Flüssigkeit, die sich im Gesicht und über den
Körper verteilen.
Wie reagiert der Körper nun auf eine Infektion?
Du weisst ja, Krankheitserreger, die in den Körper eindringen
(z. B. durch eine Verletzung) werden von ihm mit Abwehrstoffen bekämpft. Wird der Körper zum ersten Mal z. B. mit Röteln
infiziert, dauert es einige Tage, bis er genügend Abwehrstoffe
produziert hat. Während dieser Zeit können sich die Bakterien
noch vermehren. Es kommt zur Erkrankung. Nach einer Infektion sind wir gegen diese Krankheit meistens immun, d. h. die
Bakterien können uns nicht mehr krank machen, weil sich unser
Körper diese Krankheitserreger genau gemerkt hat und sie
sofort bekämpft.
Und was ist eine Impfung?
Durch die Impfung bekommt der Körper abgeschwächte Bakterien, gegen die er gezielt Abwehrstoffe produziert. Nach der
Impfung tritt keine Erkrankung ein!
Warum muss ich überhaupt geimpft werden?
Heute kommt es, im Gegensatz zu früher, als es die Impfung
noch nicht gab, viel seltener zu so schlimmen Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Kinderlähmung oder Röteln. die auch
heute immer noch gefährlich sind. Deshalb ist und bleibt die
Impfung immer noch der zuverlässigste Schutz.
KAPITEL 3
Impfkalender
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts
empfiehlt Eltern folgende Impfungen:
Wann
Name
Bedeutung 3. Monat
1. Impfung Diphtherie, Keuchhusten, Teta-
nus, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) 3mal im Abstand von 4 Wochen, auch DPT-Imp-
fung genannt 3. Monat
1. Impfung Hepatitis B
3. Monat
1. Impfung Kinderlähmung (Poliomyelitis)
4. Monat
2. Impfung Diphtherie, Keuchhusten, Teta-
nus, Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
5. Monat
3. Impfung Diphtherie, Keuchhusten, Teta-
nus, Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
5. Monat
2. Impfung Hepatitis B
5. Monat
2. Impfung Kinderlähmung
12. - 15. Monat
4. Impfung Diphtherie, Keuchhusten, Teta-
nus, Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
12. - 15. Monat
3. Impfung Hepatitis B
12. - 15. Monat
3. Impfung Kinderlähmung
12. - 15. Monat
1. Impfung Masern, Mumps, Röteln (bei Aufnahme in Kindereinrichtung auch vor dem 12. Monat, aber nicht vor dem 9.)
16. - 24. Monat
2. Impfung Masern, Mumps, Röteln
6. Jahr
1. Auffrisch-Impfung Tetanus, Diphtherie
10. Jahr
1. Auffrisch-Impfung Kinderlähmung
Zwischen 11. und 2. Auffrisch-Impfung Tetanus, Diphtherie
18. Lebensjahr
Zwischen 10. und 1. Auffrisch-Impfung Hepatitis B
18. Lebensjahr
KAPITEL 3
Der Kampf gegen die
„Tetanussen“
Ein wildes Spiel
Deine Kindergruppe spielt nach, was geschieht, wenn TetanusErreger in eine Wunde geraten. Das ist ein Spiel, bei dem richtig
getobt werden darf.
Bevor ihr allerdings anfangen könnt, müßt ihr mit Kreide ein
rechteckiges Spielfeld von 15 x 15 Schritten auf dem
Boden abgrenzen und in der Nähe einen
Kreis mit einem Durchmesser vom 2 Metern aufmalen. Kennzeichnet diesen Kreis
als „Gefängnis“.
Gespielt wird in dem großen Feld; die
Kinder bilden zwei Gruppen. Die einen sind die
bösen Tetanussen und die andere Gruppe die
guten Abwehrkräfte. Jede Gruppe hat natürlich einen
Anführer.
Die Kinder können sich mit Tüchern, Hüten, Mänteln
verkleiden; der Fantasie sind da bekanntlich keine
Grenzen gesetzt.
Ziel des Spiels ist, möglichst alle bösen Tetanussen
zu jagen und ins Gefängnis zu stecken. Sobald ein
Tetanus-Spieler innerhalb des Kreideskreises ist, darf
er da nicht mehr raus. Die Kreide ist wie eine hohe
Mauer. Sind alle Tetanussen gefangen, wechseln die
Gruppen die Rollen. Gewonnen hat die Kindergruppe, die ihren Job Tetanussenjagd in der kürzeren Zeit
erledigt hat.
Dein Rezept:
- Material zum Verkleiden
- Kreide
Zeit:
maximal 10 Minuten
oder kürzer
KAPITEL 3
Ein Tuch mit drei Ecken
Praktische Übung
Du willst den Umgang mit dem Dreieckstuch üben? Deinen Kindern ein grundlegendes Verständnis zur Verwendung
geben? Dann mach das so: Verteile je
ein Dreiecktuch an zwei Kinder und bitte
sie, die längste Seite mit einem Filzstift zu
kennzeichnen.
Anschließend sollen sie mit einer anderen
Farbe die gleich langen Seiten markieren
und ebenso die Spitze, die der längsten
Seite gegenüberliegt.
Das so gekennzeichnete Tuch ist für die
Kinder eine Hilfe, Basis, Spitze und Enden
schnell zu finden.
Jetzt lieber Leser, kommst du mit deinem
Fachwissen. Zeige an einem Kind, das sich freiwillig gemeldet
hat, wie ein verletzter Arm mit einem Dreiecktuch in eine ruhige
Lage gebracht werden kann.
Zeige alle Handgriffe ganz genau und langsam. Nun können die
Kinder in Zweier-Gruppen selbst den Umgang mit dem Dreiecktuch üben.
Übrigens: mit einem Dreiecktuch kann man sich auch prima als
Pirat verkleiden!
Dein Rezept:
- bunte Filzstifte
- 10 Dreiecktücher
- 10 Wundauflagen
Zeit:
30 Minuten
KAPITEL 3
Unser Blut
Wichtig zu wissen
Die häufigste
Zellenart, die
der menschliche Organismus besitzt, ist
das rote Blutkörperchen. Es
gibt aber auch
weiße Blutkörperchen. Ein
Blutkörperchen
kannst du dir
so vorstellen:
Auf jedes weiße Blutkörperchen kommen ungefähr 600 rote Blutkörperchen
und damit ist klar, warum das Blut rot ist. Jeder Mensch hat Blut,
welches in eine bestimmte Gruppe gehört. Es gibt die Gruppen
A, B, AB und die Gruppe 0.
Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass man Blut auch spenden kann. Das ist noch viel wichtiger, als würde man beispielsweise Geld für einen guten Zweck spenden.
Durch einen Unfall kann ein Mensch viel Blut verlieren; ohne eine
Blutspende würde er sterben.
Beim Blutspenden muss man darauf achten, welche Blutgruppe
man hat. Denn das Blut der Blutgruppen ist verschieden und
nicht mit jedem anderem Bluttyp verträglich. Die Ärzte kennen
sich da aber aus. Fragt Eltern und Freunde, ob sie nicht schon
einmal Blut gespendet haben. Wenn nicht, dann erklärt ihnen,
was ihr über das Thema wisst.
Blutspenden kann man in
jeder Stadt beim Blutspendedienst des DRK.
Und das kennt doch jeder.
KAPITEL 3
Unser Blut
Blutplättchen
(Thrombozyten)
weißes Blutkörperchen
rotes Blutkörperchen
Plasma
Blutgefäßwand
Phagozyten
(Freßzelle)
KAPITEL 3
Der Saft des Lebens
Das Blutkreislauf-Spiel
Blut ist ein ganz besonderer Saft. Es ist nicht
nur in der Lage, uns mit
lebenswichtiger Nahrung
zu versorgen, sondern
auch unsere „Abfälle“ zu
entsorgen.
Nahrung und Sauerstoff
brauchen wir nämlich,
damit wir uns wohlfühlen und etwas leisten
können. Die wichtigsten
Nährstoffe sind im Essen enthalten. Den Sauerstoff bekommen wir
beim Einatmen aus der
Luft. Das Blut befördert
Nahrung und Sauerstoff
durch unseren Körper bis
in die kleinsten Körperzellen und transportiert
Kohlendioxid und andere schädliche Stoffe wieder ab, die übrig
bleiben, wenn die Zellen ihre Arbeit getan haben.
Unser Blut schwappt natürlich im Körper nicht wie in einem
großen See oder einem Glas; es bewegt sich vielmehr in röhrenförmigen Blutgefäßen, den Adern. Bei einer großen Verletzung
verlieren wir viel Blut. Es besteht Gefahr für unser Leben.
Die Spielanleitung
Vor dem ersten Spiel: Schere, Pritt und gute Pappe besorgen.
Spiel und Karten ausschneiden und ordentlich auf Pappe aufkleben. Das Spiel ist eine Mischung aus den Spielen „Mensch
ärgere dich nicht“ und „Monopoly“. Schnelligkeit, Geschick und
Wissen ist gefragt. Der Spieler gewinnt, der als erster im Ziel ist.
Es ist geeignet für 2-4 Spieler, oder für 2-4 Spielergruppen.
Die Spielfiguren:
Ihr nehmt euch einfach die bunten, kleinen Kegel aus irgendeiner Spielesammlung. Jeder Spieler sucht sich „seine“ Farbe aus.
Dann braucht ihr nur noch einen Würfel.
KAPITEL 3
Die Info-Karten:
Auf dem Spiel gibt es 8 Info-Felder: Info
Auf den nächsten Seiten findet ihr die dazu passenden Info-Karten. Schneidet sie auseinander.
Die Ereignis-Karten:
Außerdem gibt es 8 Ereignis-Felder, die so gekennzeichnet
sind: Ereignis
Auch die Ereignis-Karten findet ihr auf den nächsten Seiten.
Schneidet sie ebenfalls auseinander.
Die Regeln____________________________
1. Alle Spielfiguren befinden sich außerhalb des Spiels.
2. Jeder Mitspieler würfelt 3 Mal. Die höchste Augenzahl
beginnt. Das Spiel wird im Uhrzeigersinn gespielt.
3. Nach jedem Würfeln rückt der Spieler seinen Kegel, ent sprechend der Anzahl der gewürfelten Augen vor. Fällt eine 6, darf noch einmal gewürfelt werden.
4. Wenn ein Spieler direkt auf das KLEEBLATT kommt, rückt er 11 Felder vor.
5. Umgekehrt muss ein Spieler, der auf dem PECHVOGEL landet, 11 Felder zurück.
6. Wenn ein Spieler auf ein Info-Feld kommt, muß die Info-
Karte herausgenommen und allen anderen Mitspielern laut vorgelesen werden. Karte unter den Stapel packen und weiter.
7. Wenn ein Spieler auf ein Ereignis-Feld kommt, muss eine Ereignis-Karte gezogen und allen vorgelesen werden. Die Ereignis-Karten bieten überraschende Aufgaben, die gelöst werden müssen, oder einfach nur kleine Vor- und Nachteile für den Spieler. Anschließend wird die Karte wieder unter den Stapel gesteckt.
8. Hat ein Spieler den Blutkreislauf durchlaufen, kann er nur ins Ziel, wenn er die passende Augenzahl würfelt. Fällt die richtige Zahl, schnell ab ins Ziel. Gewonnen!
Klebelasche
✁
Hier abschneiden
SPIELKARTEN
Info 1
Info2
Info3
Du befindest dich im Kopf. Hier
wird das Gehirn durch den
Blutstrom mit Sauerstoff versorgt.
Durch die ganz feinen Haargefäße gelangt das Blut an
wirklich jede Zelle im Gehirn.
Diese Versorgung ist sehr wichtig. Fällt sie, auch nur kurzzeitig
aus, verlieren wir das Bewustsein. Es besteht Gefahr für unser
Leben.
Durch die feinen Haargefäße
gelangt das Blut an jede Körperzelle im Arm. Auch hier tauschen die Blutkörperchen den
Sauerstoff gegen Abfallstoffe
ein. Ein Arm, der gut durchblutet und durch Sport trainiert ist,
prägt eine starke Muskulatur
aus. Wer so „durchtrainiert“ist,
erreicht im Sport fantastische
Erfolge. Manche Menschen
trainiern die Muskeln einfach
nur so; Bodybilder finden einen
dicken Oberarmmuskel schön.
Auch hier gelangt das Blut durch
die feinen Haargefäße an jede
Körperzelle im Bein. Hier
tauschen die Blutkörperchen
den Sauerstoff gegen Abfallstoffe
ein. Nur wenn ein vernünftiger
Austausch gegeben ist, funktionieren die Beinmuskeln gut.
Bewegung ist hier sehr förderlich.
Manche Menschen sitzen viel
zu viel, die Durchbltung in den
Beinen kann dann ins Stocken
geraten. Das Bein schmerzt und
wird blau.
Das nennt man „Trombose“.
Info 4
Info 5
Info 6
Du befindest dich im Bauchraum. Durch die feinen Haargefäße gelangt das Blut in jede
Körperzelle im Bauchraum.
Hier sind alle wichtigen inneren
Organe, die natürlich auch gut
durchblutet werden müssen. Das
sind Leber, Milz, Magen, Galle,
Nieren und natürlich der Darm.
Und wenn du einmal zu viel
gegessen hast, wirst du müde.
Die Orga-ne des Bauchraumes
haben jetzt wirklich viel zu tun
da jetzt auch mehr
Blut als sonst, ihre Arbeit unterstützt.
Unser Herz ist ein Muskel, der
arbeitet Tag und Nacht arbeitet.
Es zieht sich zusammen und
wird wieder schlaff und pumpt
so große Mengen Blut durch
den Körper, bis zu 6000 Liter
am Tag. Unser Herz besteht aus
zwei Kammern (Hälften). Die
linke Kammer pumpt das mit
Sauerstoff beladene Blut durch
die Schlagadern in den Körper.
Durch die rechte Kammer strömt
das verbrauchte Blut zurück und
gelangt in die Lunge.
Info 7
Info 8
In den Schlagadern - auch Arterien genannt - wird das rasch
strömende Blut vom Herzen an
alle Teile des Körpers befördert.
Es sind die großen Adern, die
es in jedem Körperteil gibt. Das
Blut ist dabei mit Sauerstoff beladen, es ist daher ganz hellrot.
Eine Verletzung der Schlagader
ist lebensgefährlich, da man in
kurzer Zeit viel Blut verlieren
kann. Aber keine Angst, gute
Rettungssanitäter kommen auch
damit klar.
Nachdem das Blut durch die
Schlagadern die Körperzellen
mit Sauerstoff versorgt hat,
strömt es durch die Venen, mit
Abfallstoffen beladen, wieder
zum Herzen zurück, das es in
die Lungen pumpt. Die Venen
sind also das Gegenteil von den
Schlagadern. Wenn dir dein Arzt
Blut abnimmt, entnimmt er es
aus einer Vene in der Armbeuge. Das Loch vom Einstich
schließt sich schon nach wenigen Minuten.
Die Vene ist wieder „dicht“.
Kopf
Bauchraum
Schagader
Arm
Herz
Vene
Bein
Lunge
Das Herz hat dich mit den Abfallstoffen in die Lunge gepumpt.
Sie besteht aus vielen kleinen
Bläschen, die von sehr feinen
Blutgefäßen umgeben sind.
Diese Lungenbläschen füllen
sich mit Luft, wenn wir einatmen.
Der Sauerstoff der Luft verbindet
sich mit den roten Blutkörperchen. Atmen wir aus, geben die
Bläschen die verbrauchte Luft
wieder ab.
SPIELKARTEN
Der Saft
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens des Lebens
Info
Karte
Info
Karte
Info
Karte
Der Saft
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens des Lebens
Info
Karte
Info
Karte
Info
Karte
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens
Info
Karte
Info
Karte
SPIELKARTEN
Ereignis
Ein Krankheitserreger ist in
deinen Körper eingedrungen.
Weiße Blutkörperchen, die
„Polizei des Körpers“
eilen zur Hilfe.
Es werden aber noch mehr
von ihnen benötigt.
Dein Herz schlägt schneller.
Rücke rasch 2 Felder vor.
Ereignis
Deine Freunde fesseln dich
beim Indianerspiel.
Dabei ziehen sie das Seil
zu stramm an.
Deine Adern werden
zusammengedrückt und
das Blut kann nicht mehr
ungehindert fließen.
Setze zweimal mit Würfeln aus.
Ereignis
Du fährst nach der Schule
mit dem Fahrrad nach Hause.
Unterwegs regnet es sehr
stark. Du hast keine Jacke
und wirst bis auf die Haut naß.
Dir ist kalt; du zitterst und
bekommst eine „Gänsehaut“.
Die Adern haben sich verengt
und lassen weniger Blut durch.
Mache zum Aufwärmen
5 Liegestütze.
Ereignis
Beim Fußballspielen
strengst du dich sehr an
und schießt das
entscheidende Tor.
Vor Freude schlägst du einen
Purzelbaum.
Dein Herz „hüpft“ vor Freude.
Es schlägt schneller.
Ereignis
Du hast dich mit einer Nadel
gestochen.
Blutkörperchen versuchen,
das Loch zu verstopfen.
Setze einmal mit dem
Würfeln aus.
Ereignis
Mache zehn Kniebeugen!
Das strengt an.
Ereignis
Du erreichst beim 100m-Lauf
als Erster das Ziel. Davon
bist du völlig außer Atem.
Dein Körper hat viel Sauerstoff
verbraucht. und benötigt
dringend neuen. Das Blut
fließt schneller, um den
Körper zu versorgen.
Du darfst noch einmal würfeln
und entsprechend vorrücken.
Ereignis
Du hast dich geschnitten.
Dein Körper braucht mehr
Sauerstoff. Dein Herz schlägt
schneller. Das Blut beeilt sich
auf dem Weg durch
den Körper.
Weiße Blutkörperchen, die
sich in der Nähe befinden,
eilen zu Hilfe. Erinnert euch:
Die weißen Blutkörperchen
sind die Polizei des Körpers.
Sie helfen schädliche
Bakterien zu vernichten.
Du darfst zu deiner gewürfelten
Zahl 5 Punkte hinzuzählen, also
weitere 5 Kästchen vorrücken.
Du rückst 2 Felder weiter.
Ereignis
Deine Eltern haben dir erlaubt,
am Samstagabend ganz lange
in die Glotze zu sehen.
Nach einiger Zeit bist
du aber müde.
Ereignis
Ihr spielt im Freibad Wasserball. Nach einiger Zeit
bekommst du blaue Lippen
und dir wird kalt. Um dich
aufzuwärmen läufst du um das
Schwimmbecken herum.
Dein Herz schlägt langsamer,
denn das Blut fließt nicht
mehr so schnell durch
die Adern.
Die Adern haben sich verengt
und lassen weniger Blut durch.
Du darfst erst wieder
weiterrücken, wenn du mehr
als eine „3“ würfelst.
Laufe zweimal um den Tisch
herum. Dabei verlierst du Zeit.
Beim nächsten Würfeln
darfst du nur 1 Feld
vorrücken.
Ereignis
Ein Mittagsschläfchen
kann nicht schaden;
du bist müde.
Ereignis
Morgen schreibst du eine
wichtige Klassenarbeit.
Wenn du daran denkst, fängt
dein Herz an zu klopfen.
Dein Puls wird schneller.
Dein Kreislauf stellt sich
darauf ein. Das Herz schlägt
langsamer; das Blut fließt
langsamer durch die Adern.
Rücke 3 Felder vor.
Setze eine Runde mit
dem Würfeln aus.
Rücke 2 Felder vor.
SPIELKARTEN
Der Saft
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens des Lebens
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Der Saft
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens des Lebens
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Der Saft
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens des Lebens
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Der Saft
Der Saft
Der Saft
des Lebens des Lebens des Lebens
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
Ereignis
Karte
KAPITEL 3
Fridolin der Knochenmann
Der Bastelbogen
Fridolin ist ein ganz besonderer Mann; er ist ein Knochenmann. Wir zeigen jetzt,
wie du und deine Kinder
Fridolin im Handumdrehen
zusammenbauen. So geht’s:
Zuerst alle Knochen ausschneiden. Aber schön genau, immer an der schwarzen Linie entlang.
Dann die einzelnen Teile mit Klebstoff auf eine Pappe aufkleben,
die nicht zu dick sein sollte. Wenn der Kleber getrocknet ist,
abermals alles ausschneiden - ist doch klar, oder?
Jetzt mit einem spitzen Messer oder Schere an den gekennzeichneten Stellen Löcher durchpieksen.
Nun alles sortieren, Fridolins Einzelteile passend hinlegen
und die Teile mit Hilfe der MUSTERBEUTELKLAMMERN
(musst du im Laden für Bürobedarf kaufen) verbinden. Aber:
nicht zu fest, die Gelenke müssen beweglich sein.
Anschließend die Schultergelenke mit einem dünnen Bindfaden
verbinden. Ebenfalls auch die Hüftgelenke.
Zum Schluss einen 3. Bindfaden jeweils in der Mitte der beiden
anderen anknoten. Daran ziehen - Fridolin hampelt - Jubel!
Weiterführende Fragen:
1. Wisst ihr, wieviele Knochen ein Mensch hat? 50, 100 oder mehr
als 200?
2. Welche wichtigen Aufgaben erfüllt das Knochengerüst?
3. Die Knochen unseres Körpers haben verschiedene Namen. Könnt ihr
einige nennen? Zeigt bei einem anderen Kind, welche Knochen dies
sind. Zeichnet Fridolins Knochen mit dem passenden Namen aus.
4. Unser Knochengerüst ist nicht steif und starr, es ist beweglich, weil
die Knochen durch Gelenke miteinander verbunden sind.
Was wisst ihr sonst noch über diese praktische Einrichtung unseres
Körpers?
Wenn man sich die Knochen bricht, tut das sauweh. Der Verletzte kann das entsprechende Körperteil nur noch unter starken
Schmerzen bewegen. Das gleiche gilt auch für Verletzungen der
Gelenke. Eure Aufgabe bei einem Unfall kann nur sein, dafür zu
sorgen, dass das verletzte Körperteil nicht bewegt wird. Um dem
Verletzten zu helfen, tröstet ihr ihn und setzt den Notruf ab.
KAPITEL 3
Das ist Fridolin!
Schädel
Halswirbel
Unterkiefer
Schlüsselbein
Brustbein
Brustwirbel
Rippe
Oberarmknochen
Lendenwirbel
Elle
Beckengürtel
Kreuzbein
Speiche
Handgelenk
Oberschenkelknochen
Kniescheibe
Wadenbein
Schienbein
Knöchel
FRIDOLIN 1
FRIDOLIN 2
KAPITEL 3
Das Muskelspiel
Zum Basteln
Dein Intro: Schneidet aus Pappe 3 Rechtecke mit den folgenden
Maßen aus:
15
x
35 cm
Rollt die Rechtecke fest zusammen und umwickelt sie fest mit
Klebeband. Auf diese Rollen könnt ihr dann Oberarmknochen,
Elle und Speiche schreiben. Elle und Speiche sind die Knochen
des Unterarms. 4 cm vom Ende jeder Rolle wird mit dem Nagel
ein Loch gebohrt. Mit dem Nagel werden dann die 3 Teile verbunden (Ellbogengelenk). Auf die Nagelspitze wird dann ein
Korken so aufgespießt, dass sich das Gelenk gut bewegen lässt.
Macht hinten in die Luftballons einen Knoten und blast sie etwas
auf. Dann wird der Luftballon mit einem Knoten verschlossen. Die
Zeichnung zeigt, wie die 2 Luftballons in das Modell eingebaut
werden.
„Beobachtet, wie sich die Muskeln (Luftballons) beim Strecken
und Heben verändern. Wann werden sie dicker, wann dünner?
Vergleicht diese Bewegungen mit euren eigenen Arm- bzw. Beinbewegungen. Eure Muskeln leisten Schwerstarbeit, wenn ihr
euch beim Spielen viel bewegt, wenn ihr etwas Schweres hebt.
Um diese Schwerstarbeit schaffen zu können, müssen die Muskeln geschmeidig gemacht werden, z.B. durch Aufwärmübungen. Ihr alle habt vielleicht schon einmal einen Muskelkater gehabt. Wisst ihr noch, wann das war und wie es dazu gekommen
ist? Viel Sport gemacht in der Schule oder in der Freizeit, ohne
euch aufzuwärmen, oder wenn ihr lange keinen Sport mehr gemacht habt?“
Dein Rezept:
- Pappe
- 1 Nagel, ca. 65 mm lang
- 1 Korken
- 2 Luftballons (längliche,
keine runden!)
- Bindfaden
Zeit:
90 Minuten
KAPITEL 3
Verbrennungen/Verbrühungen
Zum Erklären und Lernen
G E F A H R E NQUELLE
Spiritus- / Gaskocher
Kochendes Wasser
1. Tag in der Sonne
Was kann
passieren?
- Explosionsgefahr,
- Verbrennen an der Gasflamme und
- Verbrühen mit heißem Wasser.
- Verbrennungen
Wie können wir
diese Gefahr
verhindern?
- Nach Gebrauch Gas abstellen,
- Kartusche vor
Sonne schützen,
- Gerät/Topf muss
sicher stehen,
darf nicht wackeln,
- nicht in die Nähe
von brennbarem Material aufstellen.
- Deckel beim Abgießen nicht
abnehmen (heißer
Dampf),
- nur Töpfe und
Kessel mit hitzeleitenden Griffen
verwenden,
- vorsichtig gießen.
- Eingewöhnungs-
zeit beachten: je
heller die Haut
desto kürzer in die Sonne,
- gutes Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutz-
faktor verwenden.
Welche Merkmale hat die
Verletzung?
- stark gerötete Haut, fühlt sich heiß an, im schlimmsten
Fall Blasenbildung
siehe links
siehe links
- Verbrennungen an
Armen und Beinen
mit Wasser kühlen,
- Brandwunden mit
Brandwundenver-
bandpäckchen bedecken,
- in schweren
Fällen: zum Arzt
oder NOTRUF!
siehe links
- Sofort aus der
Sonne raus,
- kühlen,
- bei Blasenbildung
zum Arzt!
Wie können wir
helfen?
- Sonnenbrand
- Verbrühungen
mit kochendem
Wasser
KAPITEL 3
G E F A H R E N QUELLE
1. Tag in der Sonne
Teil 2
Kerzen
Würstchen grillen
- bei direkter Sonneneinstrahlung
auf den Kopf:
Sonnenstich
- Verbrennungen durch heißes, flüssiges Wachs,
- Flammen können durch Wind auf brennbare Stoffe
übergehen.
- Verbrennungen
Was kann
passieren?
- im Schatten bleiben,
- Kopfbedeckung
tragen,
- nicht an den Kerzen herum
spielen,
- Kerzen geschützt
aufstellen.
- Holzkohle NIE mit Benzin/Spiritus anzünden!
Stichflamme!
- Erst grillen, wenn die Kohle glüht; bei offener Flam-
me verkohlen die Würstchen, das ist
ungesund.
Wie können
wir die Gefahr
verhindern?
- Roter Kopf,
- Übelkeit, Erbrechen
- Hautrötung,
- Schmerzen,
- Blasenbildung,
- brennende Kleider
- Hautrötung,
- Schmerz,
- Blasenbildung,
- großflächige Verbrennungen.
Welche Merkmale hat die
Verletzung?
- Sofort in den
Schatten!
- bei Bewusstlosigkeit:
Seitenlage, Kopf
höher legen und mit
nassen Tücher kühlen
und NOTRUF.
- Kühlen mit Wasser,
- Kühlen,
- Wundbedeckung,
- Wundbedeckung,
- sofort löschen,
- NOTRUF
- mit Wasser übergie-
ßen, in Wolldecken
hüllen, auf den
Boden wälzen.
Wie können
wir helfen?
KAPITEL 3
G E F A H R E N QUELLE
Lagerfeuer
Was kann
passieren?
Waldbrand,
Flächenbrand,
Wie können
wir die Gefahr
verhindern?
- Feuerstelle sollte ca. 50 m von
Büschen und Bäumen entfernt sein,
- nicht das Feuer auf
trockener Wiese anzünden, immer
auf Sand, Kies, Fels,
- einen Feuerring
aus Steinen legen.
- Löschmittel bereit-
halten (Wasser-
eimer,
Decke)
- nicht mit Spiritus/ Benzin anzünden!
Stichflamme!
- Feuer nicht
„allein“ lassen!
- Löschen mit Wasser:
Wasser auf die
Feuerstelle gießen,
Äste bzw. Holzkohle
mit einem Stock
auseinander ziehen,
wieder Wasser
darüber gießen
- Löschen ohne Wasser:
Äste und Holzkohle
auseinanderziehen,
mit Erde bedecken,
mit Spaten
festschlagen.
Welche Merkmale hat die
Verletzung?
Hautrötung
Schmerzen
Blasenbildung
Wie können
wir helfen?
- Feuerwehr
alarmieren
- Kleidung sofort
löschen
- Wasser übergießen
- Flammen mit Decken ersticken
Kleidung fängt Feuer
KAPITEL 3
Familie Flodder auf Mallorca
Ein Hörspiel produzieren
Heute machst du euer eigenes Hörspiel, super was? Klar, du
erklärst den Kindern, dass sie unter Verwendung unserer kleinen
Szenen (folgende Seiten) ein Hörspiel entwickeln dürfen. Die Geschichte ist einfach, aber genial. Die Flodders campen auf dem
Campingplatz „Viva Espana“ direkt am Strand von „ Vino Tinto“
auf Mallorca. Sie verbringen dort ihren Urlaub. Sicher kannst du
dir jetzt schon vorstellen, was da ab geht. Wir haben hierzu ein
kleines Setting gebastelt, also die Eigenschaften der Personen
und Stichworte zu den einzelnen Szenen gegeben. Auch erklären wir euch, wie die wichtigsten Geräusche hergestellt werden.
Es ist alles so gewählt, dass unsere Lehre zur Ersten Hilfe und
die beschriebenen Gefahrenquellen thematisiert werden.
Alles andere bleibt eurer Fantasie überlassen. Das fertige Hörspiel bitte an den Autor einsenden; wir zahlen dafür 50 Euro!
Und so geht’s:
- Zuerst legt ihr alle fest, wer welche Person der Familie spielt. Ihr
könnt natürlich noch x-belibig viele weitere Leute erfinden.
- Im zweiten Schritt entwickeln deine Kinder in Gruppen Stichpunkte
zu den Szenen, die die Geschichte in groben Zügen darstellen.
Schreibt das jeweils auf eine Karteikarte.
- Danach werden die einzelnen Szenen und Gespräche schriftlich formuliert und als „Script“ aufgeschrieben.
- Nun werden die Geräusche (z. B. Meeresrauschen) eingeübt.
- Die einzelnen Szenen werden selbstverständlich geprobt, bevor sie
aufgenommen werden.
- Jetzt folgt die eigentliche Hörspielproduktion.
- Nach Ende der Aufnahme wird das Hörspiel auf die darin angesprochenen Gefahrenquellen untersucht. Ist auch alles richtig dargestellt
worden?
Dein Rezept:
- TapeDeck/MP3-Player
- Hinweise zum Setting
- verschiedene Materialien zum
Herstellen der Geräusche
Zeit:
2 x 90 Minuten
KAPITEL 3
Die Personen und ihre Eigenschaften
So, oder ähnlich könnten die einzelnen Personen
beschrieben werden.
Erzähler/in
Er/Sie beschreibt die Ereignisse. Hat eine klare, freundliche Stimme.
Mom Flodder
Ist mit Dad Flodder seit 20 Jahren verheiratet. Sie ist zickig, aufgedreht, hat nie Lust zu kochen, aber liebt das Shoppen und malt sich den ganzen Tag die Fin-
ger und Fußnägel an.
Dad Flodder
Ist ein fauler Mann, der ein großes Maul hat. Er ist immer noch nicht erwachsen und außerdem ein Witzbold. Spielt Doppelkopf für sein Leben gern und trinkt natürlich am liebsten Bier.
Kevin Flodder Ist ziemlich doof. Spielt den ganzen Tag mit der PlayStation und popelt dabei. Sonst macht er nur Quatsch.
Jennifer Flodder
Sie ist der Lichtblick der Familie. Sie ist klug, sieht supergut aus und schafft es, mit jeder Situation klar zu
kommen.
KAPITEL 3
Geräusche - alles ganz echt!
Telefonstimme:
Regen:
In einen Plastikbecher oder in ein
kleines Tongefäß sprechen.
Man nehme 15 – 20 getrocknete Erbsen und rolle
sie auf einem engmaschigen ebenen Drahtnetz
oder Sieb hin und her, wobei das Mikrofon am
besten darunter gehalten wird.
Wind:
Ein Stück Seide wird über zwei oder drei Weichholzplatten (Pappelholz, aus dem Baumarkt) gezogen.
Je heftiger man hin- und herzieht, um so prächtiger
braust der Wind.
Donner:
Man schüttelt kräftig größere, dünnere Blechplatten
(vom Klempner oder Schrottplatz) in angemessener
Entfernung vom Mikrofon. Auch kräftiges
Pusten ins Mikrofon kann donnern – man muss es
ausprobieren.
Wellen:
Man bewegt seine Hand in einer mit Wasser gefüllten Kunststoffschüssel so, dass es leicht an den Rand schlägt.
Meeresbrandung: Entsteht durch zwei in Gegenbewegung über ein langes Stück Blech streifende Putzbürsten.
Feuer:
Für ein gemütliches Lagerfeuer oder einen Brand wird Pergamentpapier (Butterbrotpapier)
dicht vor dem Mikrofon zusammengedrückt.
Ruderboot:
Zwei Brettchen werden im Ruderrhythmus ins Was-
ser getaucht, während man im gleichen Rhythmus
ein Scharnier quietschen lässt.
Dampfer:
Um das Tuten eines Dampfers nachzuahmen, bläst man in eine mit Wasser gefüllte Flasche. Je weniger
Wasser drin ist, desto tiefer wird der Ton.
KAPITEL 3
Die Hörspielszenen
Szene 1
- Zeltplatz am Meer
- Frühstück
- Gaskocher
- Voller Wasserkessel
Szene 3
- Strand
- Wasser
- Luftmatratze
- Schwimmen
- Sonnenbrand
- Wind kommt auf
Szene 2
- Strandfest
- Lagerfeuer
- Würstchen grillen
- Kerzen
- Lieder
- Lampions
Szene 4
- Strand
- heiß
- kein Wind
- Sonnenschirm
- Wasser
- Sonnencreme
KAPITEL 3
Einfach umgekippt
Zum Hinhören und erkären
Die Schülerinnen und Schüler der 4a tummeln sich in der Sporthalle. Heute steht Völkerball auf dem Programm. Schnell sind die
Mannschaften gewählt und auf ein Signal von Lehrer Müller beginnt das Spiel. Der Ball fliegt hin und her und her und hin.
Peter scheint heute einen guten Tag zu haben. Es gibt kaum einen
Ball, den er nicht fängt. „Toll Peter, mach weiter so!”, heizt ihn
seine Mannschaft an. Peter springt hoch. Hoffentlich schnappe ich
den, denkt er. Aber auch Thomas will den Ball ergattern und da
passiert es. Mit voller Wucht stoßen die Köpfe von Peter und
Thomas zusammen. Peter sinkt zu Boden. Er gibt keinen Laut
mehr von sich.
Ohnmacht: Fragen zur Gesprächführung
➔ Was ist mit Peter passiert?
➔ Gibt es noch andere Gründe, warum Menschen ihr Bewusstsein
verlieren? (Mit vollem Bauch schwimmen gegangen etc.)
➔ Wie könnten wir Peter helfen? (Schulsanitäter holen, Notruf etc.)
➔ Wer von euch hat schon mal das Bewusstsein verloren, ist plötzlich
umgekippt?
➔ Habt ihr bereits einmal miterlebt, wie andere Kinder oder Erwach sene das Bewusstsein verloren haben?
➔ Wisst ihr noch, wo und wann dies passiert ist?
➔ Wisst ihr, warum ihr oder die anderen plötzlich umkippten?
➔ Woran erkennt man, dass jemand bewußtlos ist?
➔ Welche Gründe können noch dazu führen, dass Menschen
bewusstlos werden?
Nach dem Gespräch könnt ihr gut das Spiel „Vertrauenswaage”
spielen. Und das geht so: Alle Kinder bilden einen engen Kreis
und ein Kind stellt sich in die Mitte des Kreises. Das Kind in der
Mitte kann einfach die Augen schließen oder sich auch die Augen
verbinden lassen. Dann macht es sich „steif“ und lässt sich in eine
beliebige Richtung fallen, so dass es von den anderen Kindern
aufgefangen und dann langsam in eine andere Richtung weitergeschubst wird.
Zuerst werdet ihr wohl zögern, den anderen ganz und gar zu vertrauen, aber schnell werdet ihr euch daran gewöhnt haben und es
toll finden.
KAPITEL 3
Der Sportunfall
Zum Vorlesen
Das alljährliche Sportfest rückt immer näher. In jeder Sportstunde trainieren die Schüler unter der fachkundigen Anleitung von
Lehrer Müller für dieses Ereignis. Springen, werfen, laufen ...
springen, werfen, laufen! Manch einer wünscht sich, dass es bald
vorbei sei.
Nicht so Tobias und seine Freunde. Dieses Jahr sind sie besonders eifrig bei der Sache. Jede freie Minute wird für das Training
genutzt. Heute ist das Weitspringen dran. Punkt 16.00 Uhr am
Spielplatz, lautet ihre Verabredung. Und da kommen sie auch
schon: Tobias und Klaus auf ihren Fahrrädern, Susi und Sandra zu
Fuß. „Hast du den Zollstock dabei?” „Na klar! Im letzten Moment
noch aus Papas Werkzeugkiste gemopst”, antwortet Sandra und
zieht den Zollstock aus ihrer Tasche. Dann kann es ja losgehen.
Der Sand wird geglättet, Peter ritzt mit einem Stöckchen die
Absprunglinie in den Boden, Susi markiert den Startpunkt. „Wer
möchte zuerst springen? Frisch gewagt ist halb gewonnen.”
Peter muss nicht lange auf eine Antwort warten. „Ich,” sagt Susi,
und geht in die Hocke um zu starten. „Booh, die Mädchen sind
ja heute ganz schön mutig. Mal sehen, ob es was wird!”. „Das
wirst du schon sehen!”, entgegnet Sandra Tobias. „Ich drücke dir
die Daumen, Susi!“ Susi läuft los, springt ab und fliegt in hohem
Bogen in die Sandkuhle. „Toller Sprung,” murmelt Peter anerkennend. Schnell wird gemessen. Zwei Meter zehn. „Spitze!”, jubelt
Sandra.
KAPITEL 3
Tobias ist der nächste. Er geht in die Hocke, startet, läuft, springt
ab und landet. „Schade, er ist nach hinten gefallen, das hat nicht
geklappt.” Kaum hat Peter dies gesagt, hören sie Tobias rufen:
„Ich blute, ich blute!” Sie laufen zu Tobias, der seinen rechten
Arm hochhält. Tobias hat sich an einem abgebrochenem Flaschenhals geschnitten, der im Sand steckte. Er hat sich schwer
an der Hand verletzt.
„Was sollen wir tun? Das blutet so doll,” überlegt Sandra.
Tja,was sollen die Kinder tun? Du gibst die von Sandra aufgeworfene Frage an deine Gruppe weiter. Bei allen Vorschlägen, die
nun abgegeben werden, sollte der Notruf als die wichtigste, von
den Kinder zu erledigende Maßnahme herausgestellt werden.
„Wenn sich jemand so sehr verletzt hat, dass er
stark blutet, müsst ihr den Notruf absetzen.
Die Leute vom Rettungsdienst werden dann
so schnell wie möglich kommen. Sie wissen genau, wie sie Tobias helfen können.
Sie werden einen besonderen Verband
anlegen, so dass Tobias nicht mehr blutet
und ihn dann zum Arzt bringen.“
Bis der Rettungswagen eintrifft, könnt ihr allerdings einiges für
Tobias tun:
➔ Tobias beruhigen und trösten;
➔ dafür sorgen, dass Tobias still liegen bleibt und nicht herum läuft;
➔ eine Wundauflage auf die Wunde legen.
Wenn ihr keine Wundauflage habt, dann klingelt an einer Haustür
oder wendet euch an einen Autofahrer. Die geben euch eine Wund-
auflage aus der Hausapotheke oder dem Erste Hilfe-Kasten;
➔ den verletzten Arm hochhalten.
KAPITEL 3
Kinder trösten!
Zum Vorlesen
Als ich (der Autor), 5 Jahre alt war, bin ich natürlich auch in einen
Kindergarten gegangen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die
folgende Situation:
Wie jeden Tag toben mein bester Freund und ich, nachdem wir
unsere Jacken aufgehängt hatten, noch ein wenig in unserem
Garderobenraum herum. Alle anderen Kinder sind schon beim
Frühstück, uns juckt das nicht, wir machen dummes Zeug. Klettern auf dem Mobiliar herum, bewerfen uns mit Socken, rappeln
an den Türen. Dabei schlagen wir die Tür zum Flur so heftig
zu, dass die Klinke abfällt, unglücklicherweise nach außen und
die Tür geschlossen bleibt. Die Tür bleibt zu, da helfen unsere
Versuche gar nichts. Wir rütteln, klopfen, rufen und schließlich
bekommen wir es mit der Angst zu tun. In unserer Vorstellung
sind wir im Glauben, hier in dem Garderobenraum unseres
Kindergartens elend sterben zu müssen. In dieser ausweglosen
Situation entdecken wir eine Frau, die auf der gegenüber liegenden Seite des angrenzenden Innenhofes die Fenster putzt.
Sie ist unsere letzte Hoffnung; wir reißen das Fenster auf und
bitten sie um Hilfe.
Die reagiert, winkt uns zu, „Bleibt ganz ruhig, ich helfe euch!“
Bange Minuten vergehen. Endlich hören
wir Stimmen auf dem jenseitigen Flur,
dann metallene Geräusche. Die Tür
geht auf und unsere geliebte Erzieherin
Ingrid steht vor uns, der wir heulenden
Jungs sofort in die Arme fallen. Das
werde ich nie vergessen, wie sie uns
mit ruhiger Stimme zugesprochen hat,
uns über die Köpfe gestrichen hat, die
Tränen weggewischt hat und ganz nur
für uns da war.
Was sie gesagt hat, weiß ich nicht mehr,
aber sie konnte einfach grandios trösten. Das war ein gutes Gefühl.
Kinder im Alter
ab 10 Jahren
Rahmeninfo
„Pflaster“
Die Schocklage
Die stabile Seitenlage
Kinder im Alter ab 10 Jahren
Rahmeninfo zum Kapitel:
Kinder im Alter
ab 10 Jahren
In den voran gegangen Kapiteln haben wir uns größtenteils mit
der Verhütung von Gefahren beschäftigt. In diesem Kapitel veranschaulichen wir euch, was Kinder auf jeden Fall perfekt in der
Praxis umsetzen können: Das Trösten und den Umgang mit Pflastern und Pflasterwundverbänden.
Sie können darüber hinaus aber auch schon einige Kenntnisse
aus der Ersten Hilfe anwenden, die Erwachsene auf jeden Fall
können müssen, z.B. einen Verletzten in die Schocklage oder in
die stabile Seitenlage bringen.
Denn was ein Kind spielerisch erlernt, soll der junge Erwachsene in weiterführenden Erste Hilfe-Kursen vertiefen: Das ist unsere
Idee vom lebenslangen Lernen der Ersten Hilfe.
Auf den folgenden Seiten haben wir die oben genannten Erste
Hilfe-Techniken dargestellt. Allerdings ist zu beachten, dass die
Einschätzung von Unfallsituationen, die die konkrete Anwendung
dieser Ersten Hilfe-Kenntnisse notwendig macht, auch für zehnjährige Kinder noch zu schwierig ist. Sie wären zu schnell überfordert. Außerdem mussten wir berücksichtigen, dass diese
Arbeitshilfe auch von Gruppenleitungen benutzt wird, die nicht
im Jugendrotkreuz sind und somit über einen unterschiedlichen
Kenntnisstand verfügen. Die Handhabung der einzelnen Schritte
trauen wir ihnen aber sehr wohl zu.
Da wir das spezielle Erste Hilfe-Wissen nur in einem kleinen
Ansatz vermitteln können, solltet ihr diese Techniken unbedingt
in „richtigen“ Erste Hilfe-Kursen für Kinder und Jugendliche von
qualifiziertem Fachpersonal erlernen. Fragt dazu die Instruktoren
in den DRK-Kreisverbänden oder wendet euch an die Rettungsschule im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe. Die helfen euch
KAPITEL 4
„Pflaster“
Praktische Übung
Durch die Gestaltungsvorschläge „Retsalfp“ und „Klebetest“
haben wir die Kinder spielerisch mit den verschiedenen Wundbedeckungen vertraut gemacht; nun werden wir ins Detail gehen.
Jede Wundbedeckung besteht aus einer
keimfreien Wundauflage. Das sind mehrere
Lagen Mull oder Zellstoff. Die müssen natürlich über der Wunde befestigt werden. Das
macht man mittels Heftpflaster, Mullbinde
oder dem Dreiecktuch.
Der Pflasterwundverband
Früher fälschlicherweise als „Pflaster“
bezeichnet, dient zum Bedecken kleiner
Wunden.
Er besteht aus:
➔ Heftpflaster,
➔ Mullkissen aus saugfähigem Material,
➔ Schutzfolie.
Bei der Anwendung des Wundverband muss darauf geachtet werden, dass:
➔ das
Mullkissen des abgeschnittenen Stückes größer als die Wunde ist, ➔ Pflasterstreifen, die über Gelenke ge-
klebt werden, vorher seitlich einge-
schnitten werden müssen, damit sich keine Falten bilden.
➔ beide Schutzfolien nacheinander abzu
ziehen sind.
➔ auf keinen Fall das Mullkissen berührt werden darf.
KAPITEL 4
Es gibt verschiedene
Formen von Pflasterwundverbänden.
Die sehen so aus:
Der Fingerkuppenverband
Deine Kinder sollen mal ausprobieren, wie ein „idealer“ Fingerkuppenverband aussehen kann. Sinnvoll ist es hier, das „Pflaster“ nicht am eigenen Finger, sondern am Finger eines anderen
Kindes anzulegen. Anschliessend üben das alle in 2er Gruppen.
Dabei ist zu beachten, dass das Pflaster ausreichend groß sein
muss, (ca. 6 - 8 cm), auf beiden Seiten in der Mitte ein keilförmiges Stück herausgeschnitten werden sollte, beide Schutzfolien
nacheinander abzuziehen sind, die überstehende Pflasterhälfte
an den beiden oberen Ecken mit Daumen und Zeigefinger anzufassen sind und dann um die Fingerkuppe gelegt und festgeklebt werden.
KAPITEL 4
Hat das alles gut geklappt? OK, dann übt jetzt einmal den
Rahmenverband und den Streifenverband. Diese eignen sich
besonders gut zum Bedecken größerer Wunden.
Die Keimfreiheit der Wundauflage muss erhalten bleiben.
Deshalb darf sie nur mit den Fingerspitzen am Rand ange-
fasst und direkt auf die Wunde gelegt werden. Wenn diese Auflage auf den Boden fällt, darf sie nicht weiter benutzt werden.
Das Heftpflaster darf nie auf die Wunde selbst geklebt werden, sondern ist nur zum Befestigen der Wundauflage auf der gesunden Haut gedacht.
Auf den beiden Bildern unten siehst Du zwei weitere Pflasterwundverbände
.
Der Rahmenverband
Der Streifenverband
Kennst Du noch andere
Pflasterwundverbände?
KAPITEL 4
Die Schocklage
Praktische Übung
Als Heranführung an das Thema Schock bzw. Schocklage
kannst du hier auf die Gespräche über Gefühle zurückgreifen, sowie auf den Schluss der
Geschichte „Der Sportunfall”.
„Wir haben über unsere Gefühle gesprochen. Wir haben
gesehen und gespürt, dass
uns unser Körper mitteilt, was
in uns vorgeht. Ich möchte
noch einmal auf die Angst zu
sprechen kommen. Könnt ihr euch noch daran erinnern, was
passiert, wenn wir uns ängstigen?” Hier könntest du mit den
Kindern zusammen die Angstmerkmale auflisten.
„Versetzen wir uns jetzt in die Lage des verletzten Tobias. Seine
Hand schmerzt. Er sieht das Blut. Er wird blass. Wenn wir ihn
anfassen, fühlt sich seine Haut ganz kalt an. Er friert. Auf seiner
Stirn sehen wir kleine Schweißtropfen. Tobias will nicht liegenbleiben. Er verhält sich unruhig. All diese Anzeichen deuten auf
einen Schock hin. Sein Körper wird nicht mehr genügend durchblutet.“
„Durch die Verletzung hat er Blut verloren. Durch den Schock ist
ihm weiteres Blut in den Bauch gesackt. Wir können jedoch dafür
sorgen, dass sein Körper trotzdem noch mit Blut versorgt wird
und zwar durch die Schocklage. Kniet euch vor den Verletzen.
Legt seine Beine auf eure Oberschenkel.”
 Die Kinder üben zu zweit die Schocklage im Wechsel.
 Sie überlegen, wie sie den frierenden Tobias wärmen
können (Jacken, Decken).
 Im Rollenspiel versuchen sie, Tobias zu trösten und zu
beruhigen.
KAPITEL 4
1
Das sind Carolin,
Claudia und Katharina. Sie üben gerade die Schocklage.
Es ist nicht schwer.
Macht es Ihnen doch
einmal nach.
2
Hier hält Claudia
Katharinas Beine hoch.
Jetzt kann Carolin leicht
die Decken
drunterschieben.
KAPITEL 4
3
Das muss schön hoch
sein, aber nicht zu hoch,
damit das Blut wieder
zurücklaufen kann.
So machen Claudia und
Carolin es richtig.
4
Und wenn das geschehen ist, ihr seht es, die
Hand halten und trösten.
Das wirkt oft Wunder.
KAPITEL 4
Die Stabile Seitenlage
Praktische Übung
Verteilt die Bildergeschichte an eure Gruppe. Anschließend sollen kurz die einzelnen Übungsschritte mit den Kindern besprochen werden.
Nun bilden deine Kinder Dreiergruppen. Zwei von ihnen üben
Schritt für Schritt die stabile Seitenlage. Das dritte Kind liest dazu
die entsprechenden Bildtexte vor. Ersetzt aber die dort genannten Namen der Mädchen durch eure eigenen; so wird ein persönlicher Bezug hergestellt.
War diese erste Übung erfolgreich, wechseln die Kinder sich ab;
also insgesamt drei Mal, denn dann hat jedes Kind einmal jede
Rolle eingenommen. Logisch, was?! Und du gibst, falls nötig, entsprechende Hilfestellung.
Dein Rezept:
- Fotostory „Stabile Seitenlage”
Zeit:
45 Minuten
1
Carolin schiebt Katharinas Hüfte hoch und
dann den Arm darunter. Natürlich gerade,
denn sonst drückt`s
im Kreuz! Das wär’
doch schade.
KAPITEL 4
2
An der Reihe ist das
Bein, angewinkelt soll
es sein, wie der Giebel
von ‘nem Dach.
So mach’ es nach!
3
Nun muss Carolin die
Katharina zu sich rüberdrehn. Wird das wohl
geh’n? Auf’s Bild geschaut und aufgepasst,
Schulter und Hüfte angefasst. So klappt’s ganz
ohne Hast.
KAPITEL 4
4
Damit Katharina sicher
liegt, fasst Carolin den
Arm, der gegenüber
liegt, am Ellenbogen an.
Und schiebt ihn sanft
nach hinten - ein kleines
Stück. Katharina liegt
nun unverkrampft und
rollt nicht mehr zurück.
5
Damit das Atmen besser geht, fasst Carolin
an Stirn und Kinn;
den Kopf sie in
den Nacken legt.
Ihr kennt den Sinn!
Damit Katharina nicht
erstickt, wenn sie erbricht, dreht Carolin zu
Boden das Gesicht.
KAPITEL 4
6
Carolin schiebt
Katharinas Hand
unter’s Gesicht - das
zeigt Verstand!
Denn ihr Kopf soll
schön fest liegen.
Ende? Nein, der Anfang vom lebenslangen Lernen der Ersten Hilfe!
7
Bildnachweise:
Thomas Blank und Rita Bilke, Hauptabteilung Seminar des
DRK-Blutspendedienstes NRW
Christoph Bernd, Fotograf in Münster
Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe
Werner Hohmann, DRK-Landesverband Westfalen-Lippe
Erste Hilfe-Foliensatz DRK-Präsidium, Bonn 1988
Quellenangaben:
Werner Hohmann, DRK-Landesverband Westfalen-Lippe
Wilfried Heidl, Kreisgeschäftsführer DRK-Kreisverband Gelsenkirchen
Literaturhinweise:
Erste Hilfe-Foliensatz des DRK-Präsidium, Bonn 1988
Erste Hilfe für Kinder Hosentaschenbüchlein für den Notfall,
Coppenrath-Verlag Münster
Erste Hilfe am Kind, Handbuch des DRK zu Nofällen und Erkrankungen
im Kindesalter, DRK-Präsidium Bonn
Erste Hilfe - Das unentbehrliche Nachschlagewerk für Jedermann,
DRK-Präsidium Bonn
Internet: www.bastelfrau.de

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