Ausgabe 01 / 2009
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Ausgabe 01 / 2009
Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung – Landesverband Hessen – Lehrer und S c h u l e „Nasser Schwamm“ überreicht 1 33. Jahrgang – Januar/Februar 2009 Heft LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen 1 m Impressu »Lehrer und Schule« Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung, Landesverband Hessen e. V. Herausgeber: Verband Bildung und Erziehung (VBE), Landesverband Hessen e. V. Landesvorsitzender: Helmut Deckert Im Eichhof 5 · 36391 Sinntal Redaktion: Hermann Beck Im Langenmorgen 29 · 35794 Mengerskirchen Telefon:(0 64 76) 5 62 · Telefax: (0 64 76) 4 19 02 46 E-Mail: [email protected] Landesgeschäftsstelle: Niedergärtenstraße 9 · 63533 Mainhausen-Zellhausen Telefon: (0 61 82) 89 75 10 · Telefax: (0 61 82) 89 75 11 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.vbe-he.de Gesamtherstellung und Anzeigenverwaltung: Gebrüder Wilke GmbH Druckerei und Verlag Oberallener Weg 1 · 59069 Hamm Telefon: (0 23 85) 4 62 90-0 Telefax: (0 23 85) 4 62 90-90 E-Mail: [email protected] Die offizielle Meinung des VBE geben nur gekennzeichnete Verlautbarungen der satzungsgemäßen Organe des VBE wieder. • Für unverlangte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Rücksendung unverlangt zugesandter Bücher und deren Besprechung bleibt vorbehalten. Nachdrucke nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffentlicht und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Rechtsansprüche können aus der Information nicht hergeleitet werden. INHALT ISSN 1860-739X 2 3 3 4 4 Kommentar VBE Hessen VBE Bund Informationen Wie kommt Schule in Bewegung? 7 11 11 12 Das Ausgangsproblem Informationen Bücher und andere Medien Aus den Keis- und Regionalverbänden 2 Kommentar Liebe Kolleginnen und Kollegen, sondern zunehmend auch sozial benachteiligte deutsche Familien. der Wahlausgang der vorgezogenen hessischen Landtagswahlen war überraschend und erwartet zugleich. strahlende Sieger gab es nicht gerade, aber jede Menge Quittungen – in jede Richtung. Auch die Bildung der neuen Landesregierung war ganz gewiss ein spannendes Procedere. Der VBE nimmt als parteipolitisch neutraler Verband dieses (jedes) Wahlergebnis zur Kenntnis und richtet sich darauf ein. Wie stets werden wir mit Sachund Fachverstand die neue Regierung begleiten: Und es bleibt dabei: Gutes werden wir gut nennen und Schlechtes werden wir schlecht nennen – das sind wir Ihnen, unseren Mitgliedern, schuldig. Die Koalitionsvereinbarung der neuen Regierung trägt deutlich die Züge einer Koalition – jeder Partner will und muss sich wiederfinden. Auf alles kann hier im Kommentar naturgemäß nicht eingegangen werden, aber die bildungspolitischen Fragen werden uns ja nun eine Legislatur begleiten. Und um nun mit Guten anzufangen: Es ist gut, dass die unsägliche Sternchen-Regelung für die Eingangsklassen aller Schulformen wegfallen wird. Wie lange haben wir das mit guten Gründen gefordert – und selbst für die Hauptschule gab es kein Pardon. Jetzt aber ist der Einstieg endlich vollzogen. Gut ist auch, dass die Mittel für die Lernmittel um 40 % aufgestockt werden. Natürlich kann man sich immer mehr wünschen, aber der VBE gehört nicht zu denen, die eher Traumtänzer hätten werden sollen. Es geht bei allem schließlich auch um Steuergelder. Wir begrüßen es, dass die durch die demografische Entwicklung freiwerdenden Stellen im Schulbereich bleiben sollen, das eröffnet in der Zukunft vielleicht gute Möglichkeiten. Ebenso begrüßen wir natürlich, dass – wenn auch nur teilweise – in den Klassen 5 der Haupt- und Realschule der VBE-Forderung nach einer Gestaltung mit zwei Eingängen aber drei Ausgängen Rechnung getragen wird. Da werden wir zugunsten einer Ausweitung nicht locker lassen. Und die neue Kultusministerin hat sich ja auch schon in diese Richtung geäußert. Was die neue Zuweisung von 105 § an die Schulen bedeutet, weiß man noch nicht so genau: Was alles muss davon abgedeckt werden? Wie frei sind die Schulen wirklich? Wie wird der anfallende Vertretungsunterricht abgedeckt? Mit welchen Arbeitsverhältnissen zu welchen Konditionen geschieht das alles? Also mehr Fragen als – im Moment – Antworten. Wir werden sehen. Die von der FDP geforderte Kinderschule heißt jetzt Schulvorbereitungsjahr. Da dieses nicht verpflichtend ist, wird es keine entscheidenden Änderungen und Fortschritte bringen. Nach wie vor werden die bildungsfernen Elternhäuser nicht erreicht und das sind nicht nur solche mit Mögrationshintergrund Nachgerade Unfug ist es, künftig in den Zeugnissen ein Plus und Minus zuzulassen. Sollen wir denn jetzt alle Zeugnisse in verbaler Notenform schreiben, um (leichte) Fälschungen von Minus in Plus auszuschalten? Da wäre es doch besser, dem VBE-Vorschlag zu folgen, und die bewährte und aissagekräftige 15-Punkte-Bewertung zu übernehmen, die in vielen Bereichen – auch europaweit – schon gängig ist. Die vielen noch nicht konkretisierten Ankündigen im Koalitionsvertrag wird man in ihren Umsetzungen abwarten müssen, wobei natürlich zwei von besonderer Bedeutung sind: Lange Jahre hat der VBE auf ein funktionsloses Beförderungsamt für alle Lehrämter gedrungen, um dem Umstand ein Ende zu bereiten, dass wir immer noch niedere und höhere Lehrämter haben. Dagegen setzen wir beharrlich unser Credo: Alle Lehrer sind Lehrer! Und deshalb können ihre Lehrämter nicht in Ausbildung, Bezahlung, Beförderung und Unterrichtsverpflichtung differieren, sondern müssen den – sicherlich unterschiedlichen – Anforderungen angepasst werden. Dies ist ein erster Schritt dazu! Ebenso unaufschiebbar ist die Verbesserung der 2. Phase der Lehrerausbildung. Da dies alle Parteien wollen, müsste es eigentlich im Konsens möglich sein. Und als Vertretung auch im Ausbildungsbereich legen wir dazu in diesen Tagen ein umfassendes, durchdachtes Konzept vor, das den Anliegen sowohl der Ausbildung als auch der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst gerecht wird. Beim Lehrersein gibt es schon immer den Unterschied zwischen möchten und können. Nicht jeder, der möchte, kann auch. Diese Profession werden wir mit Klauen und Zähnen verteidigen und auch deshalb wird der Verband Bildung und Erziehung Hessen nicht müde werden, für Sie seine Stimme zu erheben, da kann regieren wer will. Wir sind niemanden verpflichtet außer den Anliegen der Schulen. Das schließt unser Unverständnis ein, dass unsere Kolleginnen und Kollegen an den Gymnasien nicht über G 8 und/oder G 9 entscheiden können, sondern nur die kooperativen Gesamtschulen. Bei den damaligen sogenannten D-Zug-Klassen war das offensichtlich noch möglich! Das schafft Schulen zweiter Klasse und verhindert einen echten und spannenden Wettbewerb in dieser durchaus gesellschaftspolitisch wichtigen Frage. Wir verlassen uns auf Ihre Profession, auf Ihr Berufsethos und auf Ihren Einsatz. Sie können sich auf Ihre Gewerkschaft, den Verband Bildung und Erziehung, verlassen. Das sichert Ihnen auch für 2009 zu Ihr Helmut Deckert VBE-Landesvorsitzender LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen VBE Hessen 10-Punkte-Sofortprogramm des VBE Hessen W ir fordern die Parteien des Hessischen Landtages auf, zugunsten der nachwachsenden Generationen unabdingbare Vorhaben einvernehmlich und über Parteigrenzen hinweg in Angriff zu nehmen. Hierzu legen wir nachfolgendes 10-Punkte-Sofortprogramm (bis Ende 2009) vor: •Die Zukunft für die Hauptschüler und Hauptschülerinnen muss angesichts zunehmend gefährdeter Hauptschulstandorte durch eine schnelle Umgestaltung der Klassenstufen 5 + 6 zum 1.08.2009 gesichert werden. •Zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Bedingungen muss schrittweise in allen Schulformen die Klassenfrequenz gesenkt werden. Hierzu kann aus der Sicht des VBE zur Finanzierungshilfe ein Stufenplan aufgestellt werden: -Begrenzung der Klassen der Grund- und Hauptschule und der integrierten Schulsysteme auf max. 25 Schüler und Schülerinnen ab 1.09.2009, -die Senkung der Klassengrößen an den Gymnasien und Realschulen auf max. 30 Schüler und Schülerinnen, -ab dem Schuljahr 2010/2011 eine Senkung in allen Schulformen auf maximal 25 Schüler und Schülerinnen. Angesichts des zu erwartenden Schülerrückganges und der versprochenen neuen Stellen sind die dafür benötigten Lehrkräfte weitgehend vorhanden. •Bei bestehenden altersgemischten Klassen kleiner Grundschulen darf nicht der allgemeine Teiler angelegt werden. Zusätzliche Differenzierungsstunden sind unabdingbar. •Durch entsprechende tatsächlich vorhandene Fördermaßnahmen muss angestrebt werden, für jeden Schüler und jede Schülerin einen Schulabschluss zu erreichen. Die erforderlichen Ressourcen können zum Teil durch Einsparungen bei dann nicht nötigen Nicht-Versetzungen erbracht werden. •Der Kindergarten muss im letzten Besuchsjahr kostenfrei angeboten werden und verpflichtend sein, um alle Schüler und Schülerinnen – auch solche mit Migrationshintergrund und aus finanzschwachen Familien - chancengerecht auf die Schule vorbereiten zu können. Hierzu ist eine Änderung der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher anzustreben. In einem ersten Schritt müssen angehende Kindergartenleiterinnen (und Leiter!) an Fachhochschulen ausgebildet werden. Im Dienst befindlichem Personal ist umgehend eine entsprechende Weiterqualifizierung anzubieten. •Die flexible Eingangsstufe muss mit entsprechenden Ressourcen an allen Grundschulen des Landes eingeführt werden. •Im Rahmen der beabsichtigten Dienstrechtsreform für Beamte ist ein funktionsloses Beförderungslehramt für alle Lehrämter vorzusehen, um besondere Leistungen anerkennen zu können. •Die 2. Ausbildungsphase aller Lehrämter muss neu gestaltet werden. Dabei sind die Erfahrungen aus der derzeitigen Modularisierung aufzunehmen und die Belastung für die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst ausbildungsgerecht zu senken. Ausbilder und Ausbildungsbeauftragte müssen über hinreichende Unterrichtserfahrung von mindestens drei Jahren verfügen. •Nach dem Vorbild einiger Landkreise ist eine umfassende Schulsozialarbeit für alle Schulen und Schulformen – beginnend mit Grundund Hauptschulen - einzuführen, um die Lehrkräfte bei der Erfüllung ihrer Erziehungsund Beratungsaufgaben zu unterstützen. •Die 6-jährige Mittelstufe muss aus Gründen der Chancengerechtigkeit wieder hergestellt werden. Zumindest bis zum Ende der Klasse 6 muss ein Wechsel zwischen den Bildungsgängen wieder ermöglicht werden. Der Negativpreis des VBE wurde bereits zum fünften Mal vergeben. Die bisherigen Preisträger des „Nassen Schwamms“ sind 2004 Klaus Böger, vormaliger Berliner Schulsenator, 2005 Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin, 2006 EU-Kommissarin Viviane Reding und 2007 Dieter Bohlen als Juror bei „Deutschland sucht den Superstar“. Zur Info: www.spickmich.de ist ein interakrives Schülerportal mit Lehrer-Benotung und Lehrer-Ranking. VBE Bund (vbe Pressedienst von 12.02.2009) „Nasser Schwamm“ des VBE für „spickmich“ VBE fordert Aufwertung des Lehrerberufs Die Internetplattform www.spickmich.de erhielt heute den „Nassen Schwamm“ des VBE. „Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht in dieser Website den lehrerpolitischen Dauer-Tiefschläger des Jahres 2008“, heißt es in der Begründung. „Der VBE wendet sich entschieden gegen Aburteilungen von Lehrerinnen und Lehrern, die auf Stimmungslagen und Meinungsmache beruhen.“ „Was einst als Schüler-Ulk abgetan werden konnte, ist heute oftmals ein Vorfall, der in die Kategorie ‚Mobbing‘ oder ‚mediale Hinrichtung‘ fällt“, betonte Eckinger, Bundesvorsitzender des VBE, anlässlich der Preisverleihung, die auf der Bildungsmesse didacta in Hannover stattfand. Weiter sagte Eckinger, Lehrerinnen und Lehrer seien in einigen gesellschaftlichen Bereichen zum Freiwild geworden, das in der Öffentlichkeit zm imaginären Abschuss freigegeben, also der Lächerlichkeit anheim gestellt oder dem Volkszorn überstellt werde. Der VBE-Bundesvorsitzende stellte klar: „Unterrichten findet nicht im luftleeren Raum statt und Feedback von Schülerinnen und Schülern ist erwünscht und notwendig.“ Öffentliche Aburteilungen von Lehrerinnen und Lehrern würden aber das Klima in den Schulen vergiften. LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen Der VBE hege Unbehagen, so Ludwig Eckinger, wegen der niedrigen Schwelle des Zugangs zu „spickmich“ und unklarer Kriterien für die redaktionelle Filterung. „Jeder Nutzer kann ganz leicht reale Lehrerinnen und Lehrer mit schlechtesten Benotungen für ‚guten Unterricht‘, ‚fachlich kompetent‘, ‚gut vorbereitet‘ oder ‚vorbildliches Verhalten‘ aburteilen, ohne eigene Fachkompetenz, ohne Ansehen des Unterrichts der Lehrerin oder des Lehrers, einfach so, vielleicht aus Spaß, sicher aber mit der Folge, dass ein schlechtes Urteil haften bleibt“, kritisierte Eckinger. B ezug nehmend auf die „Wiener Erklärung“ des VBE, des österreichischen Lehrerverbands GÖD und der Schweizer Lehrerorganisation LCH vom November 2008 hat der Bundesvorsitzende des VBE, Dr. Ludwig Eckinger, eine Aufwertung des Lehrerberufs angemahnt. Im Einzelnen fordert er: 1.Aufwertung des Lehrerberufs durch exzellente universitäre Lehrerausbildung. Alle Lehramtsstudiengänge müssen von Anfang an das Berufsziel Lehrer/-in realisieren. Die berufswissenschaftliche und berufspraktische Ausbildung muss gleichwertig mit der Ausbildung in den Unterrichtsfächern werden. 2.Aufwertung des Lehrerberufs durch Gleichwertigkeit aller Lehrämter von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II. 3.Aufwertung des Lehrerberufs durch pädagogische Qualifizierung auch aller Quereinsteiger in den Lehrerberuf. 4.Aufwertung des Lehrerberufs durch bessere Bedingungen an allen Schulen: Absenkung der Klassenstärken, Möglichkeiten für individuelle Förderung der Schüler/-innen und Verstärkung der Angebote der Lehrerfortund -weiterbildung. 5.Aufwertung des Lehrerberufs durch eine langfristige Personalplanung und Personalentwicklung in allen Bundesländern, um endlich vom unseligen „Schweinezyklus“ wegzukommen. km 3 Die putzigste Meldung „Bis zu 100 Euro will die Stadt Oer-Erkenschwick in der Nähe von Münster Eltern aus Problemfamilien zahlen, wenn ihre Kinder pünktlich zur Schule kommen. Auf einer Bonuskarte soll vermerkt werden, ob die Eltern ihren Kindern Frühstück mitgeben und sie rechtzeitig zur Schule oder in den Kindergarten gebracht haben. Zur Belohung winken nach vier Wochen Einkaufsgutscheine.“ (aus einer Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 28.01.2009) Da fällt einem nur noch wenig ein. - Vielleicht ist die Maßnahme aber auch gedacht als Beitrag zum Konjunkturprogramm der Bundesregierung zur Ankurbelung des Konsums ... Informationen aus dem Bildungsbereich Interview mit Kultusminister Henry Tesch, KMKPräsident für das Jahr 2009 R edaktion: Herr Tesch, Sie vertreten das Land Mecklenburg-Vorpommern in der KMK-Konferenz. Was kann ein kooperativer Föderalismus im Bildungsbereich leisten? Minister Tesch: Ich denke, Vielfalt und Wettbewerb zwischen den Ländern einerseits, Zusammenarbeit in gesamtstaatlicher Wahrnehmung unter den Ländern andererseits. So lässt sich moderner Föderalismus im Bildungsbereich am besten beschreiben. Deutschland mit seinen föderalen Bildungsstrukturen gehört zu einer kleinen Gruppe von Nationen, die in den vergangenen Jahren absolute Leistungszuwächse verzeichnen und die sich im Vergleich zu anderen Staaten verbessern konnten. Das haben die in diesem Herbst veröffentlichten Schulstudien wie PISA, IGLU und TIMSS noch einmal bestätigt. Wir sehen in diesen Erfolgen eine Ermutigung, den Weg durchgreifender Reformen zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen weiter gemeinsam fortzusetzen. Die Länder müssen auch in Zukunft auf bundesweit gültige Qualitätskriterien im Bildungsbereich achten und gleichzeitig soviel Vielfalt, Wettbewerb und Dynamik wie möglich auslösen. Redaktion: „Bildungsgipfel im Flachland“ – Was kann man vom Messemotto erwarten? Minister Tesch: Die didacta beweist ihre bedeutende Stellung im Bildungsbereich jedes Jahr aufs Neue. In diesem Jahr findet sie in Hannover, im norddeutschen Flachland statt. Als Europas führender Kongress für Bildungsfragen ist der Besuch eine Bereicherung für jeden in Bildung Tätigen. Die Bundesländer sind 4 für die Ausgestaltung ihrer Bildungspolitik selbst verantwortlich, denn die Rahmenbedingungen gestalten sich überall anders. Ich möchte aber gar nicht so sehr auf die Flächenländer abheben. Ziel aller Länder muss es sein, in jeder Region, egal, ob Stadt oder ländlicher Raum, ein attraktives und vielseitiges Bildungs angebot vorzuhalten. Dazu bietet die Messe einen idealen Ort, um sich auszutauschen, Ideen zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen. Redaktion: Ohne eine gute Bildung ist kein Staat zu machen. Welchen Beitrag leistet aus Ihrer Sicht die Lehrerschaft? Minister Tesch: Nach meiner Überzeugung muss es das Ziel aller Bildungsreformen sein, jedem jungen Menschen die bestmöglichen Voraussetzungen für einen gelingenden Start ins Berufsleben zu geben. Wegen der gestie-genen Anforderungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben aber nur solche Bewerber eine Chance, die über umfassende Kompetenzen verfügen. Ich sehe es deshalb als die vordringlichste politische Aufgabe an, die Bedeutung guter Bildung noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Deutschland in die Spitzengruppe der weltweit führenden Bildungsnationen zu bringen, ist ein Ziel, an dem sich nach meinem Dafürhalten alle anderen Politikbereiche auszurichten haben. Im Zen- trum all unserer Bemühungen steht der gute Unterricht - mit dem Lehrer bzw. der Lehrerin als Schlüsselperson im Bildungsgeschehen. Viele Lehrerinnen und Lehrer arbeiten sehr engagiert in ihrem Beruf und sind kreativ. Die Bildungsdebatte der vergangenen Jahre hat erfreulicherweise mit vielen unhaltbaren Vorurteilen aufgeräumt. Lehrerinnen und Lehrer können zu Recht verlangen, dass sie aus den Elternhäusern, den Schulverwaltungen, der Bildungspolitik und der gesamten Gesellschaft in ihrem anspruchsvollen und verantwortungsvollen Beruf in Zukunft noch mehr Unterstützung erfahren. Redaktion: Bildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen. Hat sich in der Haushaltspolitik bereits ein anderes Verständnis durchgesetzt? Minister Tesch: Für mich steht außer Frage, dass Deutschland in den nächsten Jahren noch mehr in Bildung und Forschung investieren muss, um in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Schritt zu halten. Gerade sogenannte Schwellenländer wie China oder Indien entfalten im Bildungsbereich eine ungeheure Wachstumsdynamik. Auch in Deutschland sollte noch stärker ins Bewusstsein rücken, dass Bildungsausgaben in Wahrheit Zukunftsinvestitionen sind. Wie dies fiskalisch oder haushaltsrechtlich gefasst wird, ist eine zweite Frage. Wichtig erscheint es mir, dass die Investitionen in Bildung und Forschung in den nächsten Jahren kontinuierlich ansteigen werden. Der Bildungsgipfel von Bund und Ländern hat im Oktober bereits ein klares Signal für mehr Investitionen in gute Bildung gesetzt. Gemeinsames Ziel ist es, die Ausgaben für Bildung und Forschung auf 10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis zum Jahr 2015 zu erhöhen. Die Länder werden in den kommenden Jahren unter anderem die vorschulischen und schulischen Betreuungsund Bildungsangebote ausbauen und die Zahl der Studienabschlüsse deutlich erhöhen! (Quelle: zeitnah 1/2–2009) Die wichtigste Meldung „Die Schülerzahl in Hessen wird bis zum Jahr 2020 um gut ein Fünftel sinken. Wie das Statistische Landesamt ... in Wiesbaden berichtete, werden dann nur noch knapp 520 000 Schüler für die allgemeinbildenden Schulen erwartet.“ (aus einer Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 28.01.2009) „Wir werden den demografischen Wandel nicht zum Anlass nehmen, die Stellen an hessischen Schulen zu reduzieren.“ (aus den Koalitionsvereinbarungen zwischen CDU und FDP in Hessen) Dieses Versprechen hatte in der Vergangenheit auch die KMK schon einmal gegeben. Durch die Begehrlichkeiten der Finanzminister wackelte es dann aber gelegentlich: Wir werden die Koalitionäre beim Wort nehmen! LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen Wie kommt Schule in Bewegung? 8 Thesen zur Weiterentwicklung von Professor Dr. Kurt Czerwenka D ie Zeit der Illusionen ist vorbei, auch in der Pädagogik. Niemand kann mehr so blauäugig sein, dass eine eingeleitete bildungspolitische Maßnahme zu einem uneingeschränkten Erfolg führt. Es gilt, an die Aussage Eduard Sprangers zu erinnern, dass es keine pädagogische Wirkung ohne Nebenwirkungen geben kann. Auch für den Hochschulforscher Teichler ist das neue Steuerungsmodell der Output-Orientierung und des Managements im Bildungssystem nur ein neuerlicher Versuch, das Nichtsteuerbare zu steuern (Vortrag am 18.9.08 in Berlin). Deshalb habe ich bei meinen Thesen auch stets die Risiken mit angeführt. 1. These: „Wir sind ein Team“ Die neue, selbstverantwortete oder eigenverantwortliche Schule soll durch alle Kollegen im Team gesteuert werden. Der theoretische Ausgangspunkt geht dabei von der gestalt-psychologischen Hypothese aus, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Kreative Gedanken ergänzen sich nicht nur, sie entzünden sich aneinander und führen zu einer neuen Qualität. Für die Schule bedeutet das, dass die Zeit der Einzelkämpfer vorbei ist. Auch das „Allerheiligste“, der Unterricht, muss gegenseitig geöffnet und miteinander besprochen werden. In der Praxis bedeutet dies, dass regelmäßige Treffen formell und informell geplant und durchgeführt werden. Zur Qualitätsverbesserung sind unterschiedliche Kleingruppen mit verschiedenen Zielen und Aufgaben vorzusehen. Die Feinjustierung von Qualität kann nicht verordnet werden, sondern muss an der Basis stattfinden. Wer die Freiheit hat, hat auch die Verantwortung. Gemeinsame Verantwortung kann gelebte Solidarität sein mit geteilter Freude und geteiltem Leid. Die Risiken liegen im Kollegium bzw. im einzelnen Menschen. Wir kennen Kollegen, die sich auf Kosten der anderen profilieren wollen, indem sie etwa gemeinsame Ergebnisse als persönliche ausgeben. Manche andere entlasten sich auf Kosten der anderen, indem sie diese ihre Arbeit mitmachen lassen. Sie verstecken sich hinter dem Arbeitsprozess und versuchen „eine ruhige Kugel zu schieben“. Andere passen sich nur dem allgemeinen Trend an, halbherzig, ohne voll dahinterzustehen. Bei aller Planungseuphorie darf nicht vergessen werden, dass sich Gemeinschaft nicht erzwingen lässt. Jeder muss sich bewusst einbringen. Sollten emotionale Probleme befürchtet werden unter den Kollegen, müssen die Regeln des Umgangs miteinander strikt eingehalten werden (Höflichkeit, Takt, Kommunikation). 2. These: „Fehler, ja bitte“ Es geht dabei um eine neue Fehlerkultur in den Schulen. Nur in Schulen werden Fehler als äußerst sanktionswürdig angesehen. In allen Feldern der Wissenschaft sind Fehler heute ein wichtiges Indiz, dass noch nach neuen Wegen Ausschau gehalten werden muss (negatives Wissen). In allen Zukunftsfeldern der Welt (Krankheiten, Weltwirtschaft, Ernährung, Ökologie, Energie) werden heute täglich Tausende von Fehlern gemacht, um den richtigen Weg zu finden. Da hilft ein „Fehlerfetischismus“ nicht weiter. Persönlich bedeutet Fehler machen zu dürfen den höchsten Grad an Sicherheit, denn Unvollkommenheit entlastet, wie uns alle Weltreligionen sagen. (Schwäche wird zur Stärke werden!) Für die schulische Praxis sollten Fehleranalysen als förderdiagnostisches Instrument angesehen werden. Dazu muss erfasst werden, welcher Art sind die Fehler und wo sind die Potenziale, an denen angesetzt werden kann. Auch Lehrer dürfen selbstverständlich Fehler machen, nur sie selbst verbieten sich das oft. Jeden Tag sollte eine Fehlermach-Stunde anberaumt werden, in der neue Dinge ausprobiert werden, ohne auf Fehler zu achten. Schüler sollten lernen, sich selbst mehr zuzutrauen. Ein Jahrmarkt der Möglichkeiten in der Schule kann Mut zu Neuem machen. Es darf nicht verschwiegen werden, dass Fehler auch Risiken enthalten. Sie können gefährlich sein oder viel Geld kosten. Unsere hoch entwickelte Technik (Auto, Medien, Informatik) lässt Fehler oft nicht zu oder bestraft sie umgehend. Deshalb dürfen schulische Prozesse auch nicht der Technik folgen, sondern eher die Muße in den Mittelpunkt stellen. Dies bedeutet Freiheit in den Lernprozessen, ohne einen Schlendrian einziehen zu lassen. 3. These: „Findet gute Ideen“ Dem menschlichen Geist sind zwar Grenzen gesetzt, aber viele Felder werden noch nicht genügend exploriert. Kreativität heißt, auch einmal neben eingefahrenen Spuren zu denken. Nichts war immer so, alles hat sich entwickelt. In vielen Betrieben der Industrie gibt es Prämien für neue Ideen, die von der Basis, also beispielsweise von Facharbeitern, kommen. In der Schule kennen wir die Zukunftswerkstatt, in der neue Ideen entwickelt werden, ohne sie gleich zu kritisieren. Aber auch schon entwickelte Fähigkeiten von Lehrkräften können in die Schu-le eingebracht werden (musikalische, lyrische, technische, sportliche, künstlerische, soziale). Denn selbst erlebte Begeisterung kann sich auf Schüler übertragen. Manche Kräfte der Schüler toben sich noch auf unerwünschten Feldern wie der Gewalt LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen oder dem Fanatismus aus. Sie gilt es zurückzuholen und in konstruktive Bahnen zu lenken: sich einsetzen für eine wich-tige Sache, Schwache unterstützen, gemeinsame Projekte gestalten. Denn auch Gewalt ist menschliche Kraft, nur falsch angewendet. Auch bei neuen Ideen sind Risiken zu sehen, etwa in der Beliebigkeit von Ideen und Vorhaben, die nicht alle vervielfacht werden müssen. Bei allen Theorien ist die Anwendung mit zu sehen, denn von der Theorie zur Praxis ist es oft ein langer und schwieriger Weg. Auch „professionelle Kritikaster“ sind zu bremsen, denn ein Kritikaster kann mehr vernichten als zehn Erfindungsreiche produzieren können. „Kommunikationskiller“ sind zu entlarven und zurückzuweisen („Geht sowieso nicht“, „Haben wir noch nie so gemacht“, „Wo kämen wir dahin“ ... usw.). 4. These: „Leben ist mehr als Schule“ Schule muss sich noch stärker an den Zukunftsfeldern der Welt orientieren und den Schulstoff als durch den Fleischwolf der Rationalität gedrehtes Leben erweitern. Viele Schüler, aber auch Lehrer kennen die Berufswelt zu wenig, da sie von vielen existenziellen Fragen nicht betroffen sind. Schule produziert entsprechend zu viel „träges Wissen“, also Buchwissen, das nicht auf tägliche Lebenssituationen angewendet werden kann („situiertes Wissen“). Schüler zeigen oft entsprechende Reaktionen, da sie Schule für „Trockenschwimmen“ halten, das wenig mit dem Ernst des Lebens gemein hat. Neuere Versuche wie Praxisklassen, Werkstattschulen und Praktika sind interessanter als Schule. Kulturtechniken lassen sich für viele Schüler nur noch im Kontext von Projekten erwerben, denn regelbezogenes Lernen bleibt meist ohne Innenanschauung und damit „träges Wissen“. Sicher wird unsere Lebenswelt ökonomischer, aber Schule muss sich darauf einstellen, die Zeche zahlen meist die Schwächsten, die nicht mehr gebraucht werden. Nur eine hoch differenzierte und gezielte Ausbildung vermag Benachteiligten noch eine Berufsbiografie zu geben. Die Risiken dieser Schulorientierung liegen auf der Hand: Projekte und Handlungsorientierungen benötigen viel Zeit und gehen auf Kosten anderen Stoffs. Systematisches Wissen wird am effektivsten frontal vermittelt. Und: Wenn wir „Leben“ sagen, wessen Leben meinen wir dann (Probleme sind schichtabhängig). Vor dem Risiko des Gar-nicht-mehr-Lernens ist Weniges (mit anderen Methoden) immer noch mehr. 5. These: „Bis zum nächsten Event“ Wir wissen aus der Hirnforschung: Emotional besetzte Inhalte werden schneller gelernt und besser behalten. Deshalb sollten in der Schule immer wieder emotional besetzte Situationen geschaffen werden, die den Alltagstrott durchbrechen. Dazu eignen sich Events besonders. Allerdings dürfen sie nicht nur vage angekündigt sein („Wir machen mal ein Fest“), sondern ihre Ziele und der Weg dahin müssen klar, transparent und über- 5 Die bemerkenswerteste Meldung „In Deutschland dominierten seit dem Mittelalter Vornamen christlicher und deutscher Herkunft. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich dies massiv: Anglophone und romanische Vornamen wie Jennifer, Natalie oder Marco gewannen an Bedeutung. Diese Tendenz gab es auch in der DDR, wobei hier andere Namen wie Peggy, Mandy und Meik beliebt waren. Ende des 20. Jahrhunderts besaßen knapp zwei Drittel der Vornamen weder einen christlichen noch einen deutschen Hintergrund.“ (aus einem Artikel „Los oder Strafe“ zu Vornamen von Claudia Götz aus den Sprachnachrichten, Dezember 2008) Da können wir in der Schule ein Lied davon singen – so geht es zwar nicht um die Allerweltsnamen, die in einer Klasse gleich mehrfach vorkommen, aber um die bedauernswerten Kinder, deren Eltern ihren eigenen Geltungsdrang (um nicht -wahn zu sagen!) mit so dekorativen Namen wie Cheyenne, Winnetou und ähnlichem Unfug ausgestalten. Wir dürfen dann erzieherisch wirken, um den Spott zu verhindern ... schaubar sein. Sie sollten die ganze Person des Schülers fordern und die Öffentlichkeit einbeziehen. Ganzheitliches Lernen hinterlässt mehr Gedächtnisspuren als rein kognitives Aufnehmen. Wir haben die Erfahrung gemacht (Czerwenka 2008), dass emotional besetzte, überschaubare Ziele zu immensen Motivationssteigerungen verhelfen. Unsere positiven Ergebnisse beziehen sich auf unser Schülercamp mit Musical, Schülerfirma oder Bewerbungstrainings. Auch schwächere Schüler sehen bei ganzheitlichen Anforderungen (Theateraufführung, Schulfest, Schülerfirma, ökologisches Projekt, Benefizveranstaltung) noch Leistungsmöglichkeiten. Wer nur schlechte Noten zu erwarten hat, strengt sich dafür nicht mehr an, aber möchte durchaus beim sozialen Ereignis dabei sein und eine wichtige Rolle spielen. Bei neuen Herausforderungen (etwa Auftritten, Spielen, Tanzen, Dienstleistungen) sind die Gewinnchancen nicht schon im Vorhinein an die Privilegierten vergeben. Andere Menschen (Zuschauer, Nutznießer von Dienstleistungen, Benachteiligte) haben oft andere Bewertungskriterien als Lehrer. Die Risiken derartiger Projekte liegen auf der Hand: Unsere Jugendlichen leben sowieso schon in einer Medien- oder Spaßgesellschaft, denen Schule auch etwas entgegensetzen muss. Trotzdem müssen wir unsere Schülerinnen und Schüler dort abholen, wo sie stehen. Schüler mit negativen Schulerfahrungen sollten nicht noch mehr Misserfolge erleben, das muss abgesichert werden. Oft sind nämlich auch bei Events die gleichen Schüler wieder die Stars. Auch sollte nicht alles zum Event „aufpoliert“ werden. Die geplanten Vorhaben sollten auch Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzielen. 6. These: „Schulleiter in Form“ Mit dieser Forderung tragen wir heute schon „Eulen nach Athen“. Dass Schulleiter Spitzenfunktionen einnehmen, sollte allerdings auch vom Arbeitgeber entsprechend honoriert wer- 6 den. Wenn Schulen sich eigenverantwortlich entwickeln und Schulleiter Vorreiter eines neuen Steuerungsmodells (Output-Orientierung) werden, sollten bei Ihrer Auswahl und Ausbildung Managerfähigkeiten im Vordergrund stehen. Durch diese Manager- und Machtbefugnisse kann er einer eigenverantwortlichen Schule seinen Stempel aufdrücken. Dazu sind allerdings eine wirksame Personalentwicklung und eine kompetente Mitarbeiterführung notwendig. Als besonders wichtig erscheinen heute ein im Kollegium gut verankertes Steuerungsmodell, ein wirksames Fortbildungssystem und wechselseitige Rückmeldungen unter Schülern, zwischen Schülern und Lehrern sowie zwischen Lehrern und Schulleiter. Die Risiken eines derartigen Schulleitermodells sind hoch; deshalb gibt es auch immer weniger Bewerber auf diese Stellen. Die neue Aufgabenfülle lässt potenzielle Bewerber zögern. Auch kann seine Funktion zum Konflikt zwischen Management (Ökonomie) und Kollegium (Pädagogik) führen, etwa beim Sponsoring. Bei hoher Verordnungsdichte kann Abhängigkeit zur Administration entstehen (Handlanger der Obrigkeit) und er kann schnell zum Einzelkämpfer werden. Durch die vielen unterschiedlichen Anforderungen besteht die Gefahr der Überforderung und des Burnouts. 7. These: „Unterstützung punktgenau“ Wenn zuvor ein etabliertes Fortbildungssystem gefordert wurde, muss berücksichtigt werden, dass die bisherigen Fortbildungspartner stark kritisiert werden. Allerweltsprogramme sind eher wirkungslos, die Hilfen müssen viel mehr konkret geleistet werden. Schule und Unterricht verbessern sich dann, wenn Probleme selbst erkannt, formuliert und Hilfe konkret und spezifisch gegeben wird (Coaching). Coaching bedeutet: Probleme selbst erkennen, Widerspruch zwischen eigenen Zielen und realisierten Handlungen feststellen, Veränderung wollen und mit gezielter Unterstützung (konkreter Hilfe) selbst in Angriff nehmen. Individuelle Helfer können manchmal grundlegende Änderungen im Unterrichtskonzept von Lehrern erreichen („Conceptual Change“). Die Forderung konkreter Hilfen bedeutet: Jede Schule sollte eine eigene Fortbildungskultur erzielen: Probleme benennen, sammeln und kategorisieren, dann konkrete Hilfsangebote ausfindig machen (Literatur, Referenten, videobasierte Hilfen, überregionale Angebote) und gemeinsame Unterstützungshilfen entwickeln. Dazu braucht jede Schule eine spezifische Lehrerbücherei, aber auch eine Videothek mit gefilmten Unterrichtsbeispielen und internetbasierte Unterstützungen, die heute bereits von Fortbildungsinstituten angeboten werden. Durch die individuellen Hilfen verändern sich auch die Risiken. Hilfsbedarf zu formulieren, fällt vielen Lehrkräften schwer, es muss sich erst eine neue Fehlerkultur auch bei Lehrpersonen entwickeln. Auch müssen gegenseitige Hilfen im Persönlichen gut abgestützt sein („Chemie“ muss stimmen). Oft sind noch keine spezifischen Hilfen vorhanden bzw. Coaches zu erreichen. Auch gibt es zu wenig Mittel für qualifizierte Fortbildungen. 8. These: „Wir machen uns auf den Weg“ Wer setzt den Anfang und die Initialzündung? Beginn erfordert Mut, aber bringt auch neue Emotionen (Gemeinsamkeit, Freude, Solidarität, Befriedigung). Nicht alle müssen mitgehen, schon einige können den Wagen anschieben. Die Zögernden werden nicht gezwungen, sondern neugierig gemacht. Häufige kleine Schritte sind besser als lange Durststrecken. Eine optimistische Berufsauffassung führt meist zu einem positiven Pygmalion-Effekt. Irgendwann haben alle einmal begonnen. Die euphorischen Anfangsgefühle können aber auch täuschen. Wichtig bleibt immer, was bei den Schülern ankommt. Manchmal wird auch nur viel heiße Luft produziert: Die Schulentwicklung präsentiert sich auf Glanzpapier, die Schüler haben nichts davon gemerkt. Den Königsweg gibt es nicht, und man muss viele Frösche küssen, bevor ein Prinz zum Vorschein kommt. Bei einer guten Abstimmung und einem ausgewogenen Weg lässt sich pädagogisch bei allen Heranwachsenden viel erreichen. Ich habe es erfahren. Bezugsliteratur: Czerwenka, Kurt: Sommercamp Fit für die Lehrstelle. Beltz, 2008. Kontakt: Prof. Dr. Kurt Czerwenka, Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Schul- und Hochschulforschung E-Mail: [email protected] (Aus „zeitnah“ Heft1/2 – 2009) LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen Manfred Bönsch Erfolgreicheres Lernen durch Differenzierung im Unterricht Das Ausgangsproblem N ach wie vor hat der Frontalunterricht eine große Dominanz im Schulalltag. Eine gute Vermittlung und die gute Erklärung von Unterrichtsinhalten sind zweifellos wichtig. Die Frage aber ist, ob die Lernprozesse der Schüler/-innen in dieser Unterrichtskonstellation auf Dauer genug Unterstützung erfahren. Die große Illusion von Lehrenden ist zu glauben, dass die Lernprozesse der Schüler einer Klasse immer auf der Höhe des vom Lehrers geführten Unterrichtsprozesses sind (Synchronität von Unterrichtsprozess und Lernprozessen). Die Bewusstseinslagen, Motivationen und Lernbedingungen sind zu unterschiedlich. Die Verständnis- und Speichermöglichkeiten differieren, sodass Abkoppelungen schon am Anfang des Unterrichts oder eben etwas später die Regel sein werden. Die Folge ist häufig, dass die Lernergebnisse, festgestellt über Leistungskontrollen, unterschiedlich sind und enttäuschen. Im Allgemeinen werden schlechte Lernergebnisse auf das Konto der Schüler gebucht. Selten wird gefragt, ob der Unterricht vielleicht Lerndefizite verursacht hat. Dazu kommt, dass die Unterrichtsorganisation insgesamt – vor allem in den Sekundarstufen – häufig so angelegt ist, dass im Stakkato Stunde auf Stunde, Fach auf Fach, Lehrer auf Lehrerin folgt, Lernprozesse wegen Zeitknappheit nicht zum Ende kommen, der eine Inhalt den anderen überlagert oder geradezu verdrängt. Zugespitzt kann man sagen, dass auf diese Weise häufiger Vergessensprozesse statt erfolgreiche Lernprozesse produziert werden. Das ist genau das Gegenteil von dem, was die Schule will! Die Grundfrage ist also, ob das Lernen anders als im Geleitzugprinzip, variabler und einfallsreicher für den einzelnen Lerner gestaltet werden kann. Differenzierung im Unterricht heißt der Ansatz, um an Verbesserungen heranzukommen. Differenzierungsstrategien A n sich liegt das Thema „Differenzierung“ gut ausgearbeitet vor (z. B. Bönsch, 2004, 2. Aufl.; 2008, 3. Aufl.). Die folgenden Ausführungen extrahieren aus dem Gesamtrepertoire drei Differenzierungsstrategien, die für eine Schule Erwägungen anbieten, eine gute Differenzierungsstruktur zu entwickeln. Die Ansätze greifen unterschiedlich weit, sodass man überlegen kann, mit welcher Konsequenz bei den jeweils gegebenen Ressourcen differenziert werden kann. Die Differenzierungskriterien sind an sich auch bekannt. Zur Erinnerung seien sie noch einmal aufgeführt: Der Weg zu einer elaborierten Differenzierungspraxis kann grundsätzlich über die zwei Differenzierungskriterien 1. Kriterium: Er-, Be- und Verarbeitungsweisen -Unterschiedliche Begegnungsweisen (Realität, Objekte, Modell, Schema, Bild, Texte) -Unterschiedliche Bearbeitungsweisen (Text rezipieren, Medien ansehen und analysieren, erkunden/recherchieren, lesen, hören, sehen, fühlen, experimentieren, verändern, neu strukturieren) -Unterschiedliche Verarbeitungsweisen (Aufgaben ausführen, Texte erstellen, memorieren, trainieren, anwenden, umsetzen) 2. Kriterium: Quantität der Unterrichtsinhalte -Basistexte oder differenzierte Quellenbearbeitung -4 Grundoperationen oder 10 Anwendungsaufgaben -fachliche Systematik oder exemplarische Themen 3. Kriterium: Anspruchsniveau (Qualität) -einfache Aufgaben – komplexe Aufgaben -schlichte Wiedergabe – selbstständige Verarbeitung -komplexe Texte – vereinfachtes Exzerpt -Teilkompetenzen (Vokabellernen) – mehrdimensionale Aufgaben (Text mit Vokabeln -und Grammatik) -reproduktives Denken – produktives Denken 4. Kriterium: Selbständigkeit – Umfang benötigter Hilfen -völlig selbstständige Bearbeitung von Aufgaben -geringe Selbstständigkeit und größerer Beratungs-/ Unterstützungsbedarf 5. Kriterium: Zeit -schnelle Erledigung von Lernaufgaben – langsame Arbeitsweisen 6. Kriterium: Kooperationskompetenz -gute Zusammenarbeit mit anderen – geringe Kooperationsfähigkeit -selbst gut Hilfen geben können – geringe Vermittlungsfähigkeit 7. Kriterium: Zieldifferenzierung -Orientierung an den Zielen der Klasse – geringere Zielmargen – notwendige Zusätze 8. Kriterium: Planerfüllung oder zusätzliche Interessen -Erledigung der Pflichtaufgaben – eigenständige Aktivitäten -Sollerfüllung – eigenständiges Nachforschen Modi der inneren und äußeren Differenzierung angegangen werden. Wenn man das Thema aus der Dialektik von Integration und Differenzierung angeht – das heißt gemeinsames Lernen mit optimalem, individuellem Lernen bei relativ großer Heterogenität in Einklang zu halten –, wird man die Möglichkeiten der äußeren Differenzierung eher kritisch betrachten, weil der am meisten praktizierte Ansatz der Fachleistungsdifferenzierung (Setting) z. B. schnell zu Verfestigungen (Niveauzuordnungen) führen kann, die ähnlich der Zuordnung zu den Schularten wenig Mobilität zulassen (Abstiegsmobilität zwar immer, aber wenig Aufstiegsmobilität). Aber LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen es muss natürlich auch dieser Bereich mit seinen Varianten erörtert werden. Zunächst sei ein Basiskonzept entwickelt, das der inneren Differenzierung zuzuordnen ist, von einem einzelnen Lehrer/einer einzelnen Lehrerin realisiert werden kann, besser aber im Team zu praktizieren ist. 1. Unterrichtsprozessgebundene innere Differenzierung U nterrichtsprozessgebundene innere Differenzierung heißt, zunächst von der herkömmlichen Planung und Gestaltung des Unterrichtsprozesses – Lehrer/- 7 schon als Instruktionsdifferenzierung Lernproinnen planen und gestalten die Er- und Bearbeizesse befördern und damit erfolgreicher matung von Unterrichtsinhalten für Klassen – auschen könnte. Wenn man weiß, dass das sog. zugehen, um dann zu prüfen, wo Differenzierungen concept mapping, also die Favorisierung von angebracht sein könnten. Da wird es am ehesten dem eigenen Lerntyp entsprechenden Zugänim Bereich der sog. nachgehenden Differenziegen, das Lernen häufig bestimmt – der eine rung schnell Notwendigkeiten geben. Die ErarLerner kann Mathematik abstrakt-kognitiv lerbeitung einer neuen Unterrichteinheit/Lektion nen, der andere braucht Zugänge zur Matheist erfolgt. Fast immer wird es so sein, dass nicht matik über Sachaufgaben und Alltagsphänoalle Schüler/-innen der Klasse die gesetzten mene; die einen lernen eine Fremdsprache eher Lernziele sicher erreicht haben. Nachgehende situationsorientiert, also in VerwendungssituaDifferenzierung heißt dann, Lernangebote zu tionen, die anderen eher systematisch Vokabeln machen, die es den Schüler(innen)n ermögliund Grammatik, ehe sie sprechen lernen; die chen, zu einer Vervollständigung ihrer Lernproeinen erkennen physikalische Phänomene eher zesse zu kommen. Wenn im Fremdsprachenunan konkreten Beispielen (Hebelgesetz an der terricht z. B. eine UNIT erarbeitet worden ist, Wippe), die anderen sofort an der Formel – ersteht ein sog. Set von activities zur Verfügung hebt sich die Frage, ob man den Unterricht in (Aufgaben in den Bereichen reading, grammar, einem Jahrgang nicht mithilfe von zwei bis drei writing, translation, vokabulary u. a. m.), aus Instruktionsvarianten beginnen könnte, um dem die Lernenden auswählen können, was für möglichst optimale Einstiegswege anzubieten. sie zu bearbeiten wichtig ist. Arbeits- und Hier liegt ein noch entwickelbares didaktischÜbungsstunden – vielleicht nach dem Konzept methodisches Arbeitsfeld. der Wochenplanarbeit organisiert – erlauben, Eine Übersicht fasst noch einmal zusammen: sich mit noch nicht gelösten Aufgaben zu befassen. Karteisysteme oder Computerlernprogramme ermöglichen, Mathematikoperationen oder naturwissenschaftliche Sachverhalte Unterrichtsprozess kleinschrittig durchzugehen und sich Lernprozesse anzueignen (neuerliche Instruktion). Da dabei der Zeitfaktor InstruktionsBearbeitungsvariabler gehanddifferenzierung differenzierung habt werden kann, die Übungen unter- situationsorientiert - einfache komplexe Aufgaben schiedliche Schwie- theorieorientiert - Grundmuster – Addita rigkeitsgrade anbiehandlungsorientiert - arbeitsteilige Gruppenarbeit ten, entstehen - Selbstständiges Lernen und Chancen, das noch Intensivlernen in Kleingruppen Unverstandene/noch mit dem Lehrer / der Lehrerin nicht Beherrschte zu klären und zu Lernerfolg zu kommen. Unter dem Stichwort Bearbeitungsdifferen1. Äußere Differenzierung zierung ist die Möglichkeit zu verstehen, in den gesellschaftwissenschaftlichen Fächern z. enn die Heterogenität einer SchülerB. die Bearbeitung von unterrichtlichen Thepopulation wie z. B. in einer intemen auf unterschiedliche, eben differenziegrierten Haupt- und Realschule als rende Weise anzubieten. Das bekannte Konzu groß erscheint, ist es ein bekanntes Organizept des wahldifferenzierten Unterrichts kann sationsmuster, mithilfe konstanter oder tempodafür im Dreischritt „Grundinformation und rärer Umgruppierungen relativ homogene LernAusdifferenzierung von Teilthemen – arbeitsgruppen zu schaffen. Trotz der oben kritisch teilige Bearbeitung von Teilthemen auf unterformulierten Bemerkungen zu dieser Differenschiedlichen Wegen – Darstellung der Arzierungsstrategie muß man sich auf sie einlasbeitsergebnisse im Klassenplenum“ besonders sen. dienen. Da die Lehrerin/der Lehrer in der DifDas am meisten praktizierte Differenzierungsferenzierungsphase von der Führung des Unmodell ist die Fachleistungsdifferenzierung, das terrichts befreit ist, kann sie/er sich Kleinsog. setting. Nach gemeinsamem Anfang wergruppen besonders zuwenden, um das Lernen den relativ schnell – mitunter auch von Anfang organisieren und befördern zu helfen. Im Prinan – zwei, drei oder vier Levels geschaffen zip aber ist die Idee, dem eigenverantwort(ABCD oder FEGA oder eben A und B oder A, B lichen Lernen Raum zu geben. und C), auf denen nach qualitativ und quantiEin noch wenig beachteter und praktizierter tativ differenzierten Ansprüchen die Lernarbeit Ansatz liegt in der Frage, ob Differenzierung unterschiedlich gestaltet wird. Die Probleme sind bekannt: Unter der Hand kann schnell eine Fixierung auf Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialniveau entstehen, die selfull-fillingprophecy kann wirksam werden (ich bin eben nur ein Hauptschüler!), die Mobilität zwischen den Levels ist gering, am ehesten noch als Abstiegsmobilität verwirklicht. Das Modell ist relativ starr und festlegend. Das Systemelement von Lift- und Stützkursen ist kaum wirklich installiert worden. Deshalb sind immer wieder andere Modelle erörtert und erprobt worden. An Gesamtschu-len, die Schwierigkeiten mit der Fach2 leistungsdifferenzierung sehen, ist die sog. gleitende Differenzierung realisiert worden. Sie folgt dem Gedanken, dass der Klassenverband die Grundformation ist. In einer ersten Variante werden z. B. bei fünf Wochenstunden in einem sog. Langfach (Englisch, Mathematik, Deutsch) drei Stunden gemeinsam im Klassenverband unterrichtet. Die zwei weiteren Stunden bieten einerseits für lernstärkere Schüler ein Additum, Unterrichtsprozessgebundene innere Differenzierung W 8 Ziele wenn noch nicht erreicht: Nachgehende Differenzierung - Vervollständigung von Lernprozessen - variable Übungsmöglichkeiten - Anwendung, Transfer - Neuerliche Instruktion während die lernschwächeren im langsamer bearbeiteten Fundamentum bleiben oder gar Hilfen bekommen, um in der Muttersprache besser den Grundanforderungen entsprechen zu können. Pro-gressiver ist die zweite Variante, aus zwei Stammgruppen (Klassen) drei neue Lerngruppen zu bilden. Zwei zahlenmäßig größere Gruppen gehören zum A-Kurs, während die dritte Lerngruppe zahlenmäßig kleiner gehalten wird, um mit ihr intensiver auftretende Lerndefizite bearbeiten zu können. Zu den Grundgedanken aber gehört wesentlich, dass das Gleiten, also das unkomplizierte Hin- und Herwechseln aufgrund sich verändernder Leistungsdispositionen jederzeit möglich ist. Dies könnte man sich von Unterrichtseinheit zu Unterrichtseinheit denken, mehr aber noch in den verschiedenen Leistungsbereichen eines Faches (Wortschatz, Grammatik, Sprechen, Schreiben). LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen Das Modell der flexiblen Differenzierung ist früh in der Entwicklung der Gesamtschulen erprobt worden. Es ist auf eine Unterrichtseinheit ausgelegt und stellt nach der Vermittlung des Fundamentum per diagnostischem Test fest, wer welche Ziele erreicht hat und wer welche noch nicht. Dann wird differenziert nach Gesamtwiederholerkurs (die Ausfälle sind in der Breite groß), nach Wiederholer-/Nachkurs (Aufarbeitung parzieller Lerndefizite) und nach Zusatzkurs (Additum für die lernstarken Schüler, die die Lernziele des Fundamentum erreicht haben). Durch Lern erfolgstests unterschiedlicher Art (Nachtest oder Additum-Test) wird der Lernstand für die Unterrichtseinheit festgestellt, ehe es mit der nächsten Unterrichtseinheit in eben der Weise weitergeht. Die Grundannahme des Modells ist, dass man mit solch einer Unterrichtskonzeption (fast) alle Schüler zu den gesetzten Lernzielen des Fundamentum führen kann. Das ist eine sehr optimistische Annahme, die eben auf die Effekte differenzierter Lernarbeit hofft. Eine breite Realisierung dieses Modells hat nicht stattgefunden. Der ständige Wechsel der Lerngruppen, die ständige Adaption von Maßnahmen an aktuelle Gegebenheiten, die hohen Anforderungen an die Flexibilität der Lehrer/-innen sind die Gründe dafür. Die Idee einer temporären Gruppenbildung für je neu anfallende Lerngegebenheiten, versehen mit einem großen pädagogischen Optimismus, bleibt aber eine große Herausforderung! Eine Übersicht bündelt wieder die verschiedenen Modelle: einen ganz neuen Schub für eine effektive Lernorganisation bringen könnten. Hier liegt die Zukunft der Differenzierung! Freigebende innere Differenzierung heißt, das Lernen nicht mehr zu portionieren und Schüler/-innen in den festen Bindungen des jahrgangsweisen Vorgehens zu halten. Sie bedeutet vielmehr, jeden Lerner nach seinen Möglichkeiten „laufen“ zu lassen. In der Didaktik für altersheterogene Lerngruppen (Jenaplan, Montessori-Pädagogik, auch neue Schuleingangsphase) ist dies immer schon bedacht und realisiert worden. Petersen hatte früh vom Bankrott der Jahresklasse gesprochen. Allgemein bekannt ist, dass in jeder normalen Jahrgangsklasse Altersheterogenität geben ist (1–2 Jahre). So war die Idee schon lange virulent, in altersheterogenen Gruppierungen dem Lernen offenere Chancen zu geben. Beim Stand der Diskussion kann man unabhängig von reformpädagogischen Konzepten drei Ansätze beschreiben. Die Arbeit an Modulen oder Lernprogrammen entlang ist so zu denken, dass der zu bewältigende Lernstoff im Nach-/Nebeneinander von Modulen organisiert ist. Der den Schülern bekannt gemachte Lernplan zeigt diese auf. Die Schüler/-innen können diese Module nach Maßgabe von nötiger Lernzeit und individuell kalkuliertem Arbeitsumfang bearbeiten. Leistungskontrollen stehen jederzeit zur Verfügung, um zu prüfen, ob man die gesetzten Ziele erreicht hat. Lehrer/-innen stehen ihnen zu Beratung und Erklärung/Vermittlung zur Verfügung. Wie z. B. in schwedischen Schulen können die Lernenden variabel mit Lernzeit Programmen oder von Computerlernprogrammen wird das selbstständige Lernen noch effektiver gefördert. Der Lerner wird durch Lernsequenzen geführt, er bekommt sofort Rückmeldung, bei Fehlern bekommt er Wiederholungen, Vereinfachungen, Schleifen angeboten, um über Klippen hinwegzukommen. Richtig gelöste Aufgaben werden bilanziert. Aufmunternde Motivationshilfen sprechen ihn sehr persönlich an. Progressive Vertreter des E-Learning behaupten, dass die Vermittlungsaufgabe der Schule längst von Computerangeboten komplett übernommen werden könnte. Die Schule könnte von dieser Aufgabe befreit werden, um sich schwerpunktmäßig auf Begründung, Sinnvermittlung, Strukturhilfen (Inhaltsaspekt) und auf das soziale Lernen, also auf Besprechung, Ermutigung, Aussprache und Austausch (Beziehungsaspekt) zu konzentrieren. Die von mir vor vielen Jahren schon entwickelte Fachlehrerkette – bisher leider kaum realisiert – mutet demgegenüber fast konventionell an. Ihr Grundgedanke ist, statt des jahrgangsweisen Vorgehens die Inhalte in einer Kette von Lernabschnitten (halbjährlich oder vierteljährig) anzubieten. Für jedes Glied der Kette steht ein Lehrer bereit. Die Schüler/-innen können je nach Lernkapaziät, Lerntempo und Lernanspruchsniveaus an der Kette entlang lernen. Wenn sie sich in einem Abschnitt fit fühlen, stehen ihnen auch hier Lernerfolgskontrollen zur Verfügung, mit deren Hilfe sie prüfen können, ob sie das beherrschen, was in dem jeweiligen Abschnitt von ihnen verlangt wurde. Sie können aber 3 Äußere Differenzierung 1. Modell: Setting 2. Modell: Flexible Diffenzierung 1. Variante: Klassenverband ist die Grundformation 3 Stunden 2 Stunden in der Klasse für lernstärkere Schüler Fundamentum im Klassenverband A - Level Diagnostischer Test: Wer kann was, was noch nicht? Gemeinsamer 3. Modell: Gleitende Differenzierung 2. Variante: 2 Stammgruppen / Klassen B - Level Wiederholer-/ Nachkurs Anfang Zusatzkurs Gesamtwiederholerkurs 75 % A-Kurse C - Level Nachtest Additum-Test Nachtest 3 Lerngruppen 25 % B-Kurse Das Gleiten (das Hin und Her ) Ist jederzeit möglich Fundamentum im Klassenverband Differenzierungskriterien: Qualitativer Anspruch Quantitativer Anspruch Lerntempo 1. Freigebende innere Differenzierung Wenn die Schule aus ihrer relativ statischen Organisation ausbrechen könnte, wäre an Differenzierungskonzepte zu denken, die Mischzugehörigkeiten in den leistungsdifferenzierten Fächern umgehen, da länger verweilen, weil es schwer ist, dort schneller vorankommen, weil man es schnell beherrscht. Bei der Programmierung des Lernstoffes in Gestalt von gedruckten LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen auch in einem Abschnitt verweilen, wenn noch Defizite bestehen. Sie schreiten voran, wenn ihnen Erfolg bescheinigt wird. Sie können z. B. in vier Jahren den Stoff der 9 Schuljahre 7–10 in einem Fach erarbeiten, aber auch in drei Jahren und bekommen dann Lernzeit frei für andere, für sie vielleicht schwierigere Lernbereiche. Freigebende innere Differenzierung heißt also, mit Lernzeit und Lernaufwand flexibel und ökonomisch umgehen zu können. Und wenn jemand mehr Zeit braucht, als in den zur Verfügung stehenden Stunden der vier Schuljahre vorgesehen ist, kann eine bewegliche Lernorganisation dies auffangen. Vielleicht fällt ihm Englisch leicht, sodass er mehr Zeit für Mathematik freimachen kann. Der neueste Ansatz ist der des kompetenz orientierten Unterrichts, im Zuge der europäischen Sprachkompetenzentwicklung angestoßen, sehr konkret im Institut Beatenberg in der Schweiz und später auch in der Max-Brauer-Schule in Hamburg entwickelt. Inzwischen gibt es Initiativen auch stehen auch hier jederzeit bereit, um das faktische Können überprüfen zu können und keine Illusionen entstehen zu lassen. Der Zeitrahmen ist beweglich organisiert. Wenn z. B. vier Mathematikstunden pro Woche zur Verfügung stehen, sind diese Lernzeit für die Schüler/-innen. Besprechungs- und Planungsphasen werden nach Bedarf eingerichtet. Genügend Hilfen stehen für das eigenverantwortliche Lernen bereit. Erste Erfahrungen zeigen, dass mehr Schüler als im herkömmlichen Unterricht die gesetzten Ziele erreichen. Grund ist wohl, dass Selbstverantwortung und Eigenplanung zu häufigeren Erlebnissen des Könnens führen und sich dadurch eine produktive Lerndynamik entwickelt. Ständige Misserfolgserlebnisse nehmen ab. Eine Übersicht veranschaulicht wieder die Ausführungen: von kleinrahmigen Ansätzen bis zu einer recht konsequenten Veränderung der Unterrichtsorganisation. Das sollen die vorstehenden Ausführungen aufzeigen. Was davon realisiert werden kann, hängt von den Grundeinstellungen der Lehrer/-innen und den konkreten Bedingungen ab. Aber ehe die Lernressourcen eines Schülers/einer Schülerin als ausgeschöpft definiert werden (das ist ein ziemlich hoffnungsloser Fall!), ist zu prüfen, ob tatsächlich alle Möglichkeiten, Lernwege differenziert zu gestalten, ausgeschöpft worden sind. 4 Freigebende innere Differenzierung 1. Arbeit an Modulen oder Lernprogrammen entlang 1.Variante: Der Lernstoff in Mathematik im 7. – 10. Schuljahr ist z. B. in Module (Großeinheiten) aufgeteilt, die bewältigt werden müssen. Sie werden nach Lehrplan angeboten. Die Schüler können entscheiden, wie lange sie jeweils in den Modulen bleiben. 2.Variante: Der Lernstoff ist durchgehend programmiert (gedruckte bzw. Computerprogramme). Die Schüler lernen an ihnen entlang. Besprechungsphasen werden regelmäßig angeboten. 2. Fachlehrerkette 3. Kompetenzorientierter Unterricht Statt der Anordnung nach Schuljahren: 7. Schj. 8. Schj. 9. Schj. Kompetenzraster geben die Soll’s vor 10. Schj. wird eine Fachlehrerkette organisiert. Die Lehrer stehen 1. Hj. z. B. in einem Mathe2 .Hj. Band je für den Stoff eines Halbjahres bereit. 8. 1. Hj. Die Schüler lernen nach Schj. 2. Hj. ihren Möglichkeiten 9. 1. Hj. (Lernkapazität, LernSchj. 2. Hj. tempo) an der Fachlehrerkette entlang. 10. 1. Hj. Leistungskontrollen 2. Hj. Schj. sind jederzeit möglich. Der Stoff kann nach vier Jahren, aber auch Nach drei Jahren erarbeitet werden. 7. Schj. Die Schüler orientieren sich an ihnen und planen und organisieren ihr Lernen auf sie hin. Das Referenzieren (Vergleich eigener Lernleistungen mit den Referenzwerten (Soll’s)) erlaubt Orientierung und Verortung. Bereitgestellte Materialien und personelle Beratung geben Hilfen. Leistungskontrollen stehen jederzeit bereit. Der Zeitrahmen ist beweglich organisiert. im Primarbereich. Der Grundgedanke hier ist, Schüler(innen)n mit den sog. Kompetenzr astern zu Beginn eines Unterrichtsabschnitts (Monat, Vierteljahr, Halbjahr) aufzuzeigen, welche Kompetenzen auf welchen aufsteigenden Niveaustufen sie sich aneignen sollen. Der Weg zu diesen Kompetenzen wird mit personellen und sächlichen Hilfen gestützt. Wichtig aber ist, dass die Lernwege selbst geplant und realisiert werden und Selbstreferentialität (Das kann ich, das noch nicht!) den Lernprozeß steuert. Eine optimistische Pädagogik liegt zugrunde: Der Schüler will lernen, und die wichtigen Ich-kann-Erlebnisse tragen ihn vorwärts. Lernerfolgskontrollen 10 Kurze Bilanz E rfolgreiches Lernen heißt in der Schule normalerweise, gesetzten Lernansprüchen genügen zu können. Der auch mögliche Definitionsansatz, dass erfolgreiches Lernen die Entwicklung von Interessen meint, ist hier außer Acht gelassen worden. Da Menschen, und eben auch Kinder und Jugendliche, unterschiedlich lernen, wird erfolgreiches Lernen am ehesten dann Realität werden, wenn der von außen gesetzte Anspruch in eine positive Passung zu den individuellen Lernkapazitäten, Lerntempi und Lernpräferenzen gebracht wird. Diese Passung zwingt geradezu zu Differenzierung im Unterricht. Ihr Repertoire reicht Literatur M. Bönsch: Differenzierung in Schule und Unterricht, München, 2004, 2. Aufl. M. Bönsch: Intelligente Unterrichtsstrukturen, Baltmannsweiler, 2008, 3. Aufl. LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen Informationen Neuregelung für das Fotokopieren an Schulen beachten D urch den jüngst mit den Verwertungsgesellschaften und der Kultusministerkonferenz abgeschlossenen Vertrag gestatten die Schulbuchverlage den Lehrkräften bundesweit das Kopieren in Klassenstärke für den Unterrichtsgebrauch. Allerdings gilt dabei der Grundsatz: Die Kopien dürfen die Werke nicht ersetzen. Es gilt daher folgende Regelung: Kopiert werden darf nur bis zu 12 % eines jeden urheberrechtlich geschützten Werkes, jedoch höchstens 20 Seiten und außerdem aus jedem Werk pro Schuljahr und Klasse nur einmal. Die digitale Speicherung sowie das digitale Verteilen von Kopien (z. B. per E-Mail) ist nicht erlaubt. Ausnahmen von der 12-%-Regelung: Musikeditionen von maximal sechs Seiten, sonstige Druckwerke von maximal 25 Seiten und Bilder, Fotos und sonstige Abbil-dungen. Der Vertrag wurde abgeschlossen von den 16 Bundesländern, der Vereinigung der Schulbuch- und Bildungsmedienverlage (VdS Bildungsmedien) sowie den Verwertungsgesellschaften WORT, Bild-Kunst und Musikedition. Er tritt rückwirkend zum 1. Januar 2008 in Kraft und ist zunächst befristet bis zum 31. Dezember 2010. Die Länder übernehmen die Zahlung der Lizenzvergütungen. Schulen, die einen größeren Fotokopierbedarf haben, müssen sich direkt an die betreffenden Verlage wenden, um ergänzende Fotokopier lizenzen einzuholen, die dann von den Schulen bzw. Schulträgern zu bezahlen sind. Anlass für den o. a. Vertrag war die Änderung des Urheberrechts zum 1. Januar 2008, nach dem die Herstellung von Kopien aus Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien nur noch mit Zustimmung der Rechte-Inhaber erlaubt war. (Quelle: zeitnah 1/2 – 2009) Altersteilzeitregelung läuft 2009 aus Die im Hessischen Beamtengesetz geregelte Möglichkeit, Altersteilzeit zu beantragen, läuft 2009 aus. In § 85 b heißt es hierzu, dass eine Bedingung für die ATZ ist, dass sie „vor dem 1. Januar 2010 beginnt“. Für Lehrkräfte bedeutet dies, dass der späteste Beginn der Altersteilzeit der 1. August 2009 ist. Altersteilzeit kann somit nur für Lehrkräfte genehmigt werden, die vor dem 01.08.1951 geboren sind. Ob es eine Nachfolgeregelung gibt, lässt sich derzeit nicht absehen. Musterverfahren gegen die „Absenkung der Kindergeld-Bezugsdauer“ Mit dem Steueränderungsgesetz 2007 wurde die Bezugsdauer des Kindergelds von früher bis zum vollendeten 27. auf das 25. Lebensjahr herabgesetzt. Gegen diese Verschlechterung führt der Deutsche Beamtenbund ein Musterverfahren vor dem Finanzgericht Niedersachsen (Az: 15 K 101 / 08). Um im Falle einer positiven Entscheidung im Musterverfahren hiervon profitieren zu können, muss grundsätzlich Einspruch gegen die entsprechenden Kindergeldbescheide eingelegt werden. Es ist gleichzeitig ein Ruhen des Einspruchsverfahrens bis zur Entscheidung im Musterverfahren zu beantragen. Der Text für einen Mustereinspruch sowie eine Mus terklage kann von der Homepage des Deutschen Beamtenbunds heruntergeladen werden. Rechtsschutz und weitergehende Beratung in dieser Frage werden vom VBE und dbb nicht gewährt. km Bücher und andere Medien So weit die Füße tragen R eader’s Digest präsentiert die unglaubliche Geschichte von der Flucht aus dem Arbeitslager in Sibirien als packendes Hörbuch – mit Bernhard Bettermann, dem Hauptdarsteller des Kinofilms, als Sprecher. Aus heutiger Sicht beinahe unvorstellbar: Nach dem Zweiten Weltkrieg floh der Kriegsgefangene Clemens Forell zu Fuß von Sibirien durch die Sowjetunion, den Iran, die Türkei, Bulgarien, Jugoslawien und Österreich nach Deutschland – dabei legte er über 14.000 Kilometer zurück und erreichte seine Heimat erst nach vielen Jahren. Die unglaubliche, aber wahre Geschichte des Oberleutnants Forell wurde als Buch ein Welterfolg und in 15 Sprachen übersetzt. Jetzt präsentiert Reader’s Digest die Erlebnisse des Clemens Forell als Hörbuch So weit die Füße tragen auf sechs CDs, vorgetragen von Bernhard Bettermann, dem Hauptdarsteller des gleichnamigen Kinofilms. Plastisch und einprägsam trägt der international renommierte Theater- und Filmschauspieler Bernhard Bettermann die Odyssee des deutschen Oberleutnants Clemens Forell durch das menschenfeindliche Sibirien vor. Forell hieß im wirklichen Leben Cornelius Rost, doch der weigerte sich zeitlebens, seinen Namen preiszugeben – aus Angst vor dem KGB, dem Geheimdienst der Sowjetunion. Nachdem er die Schrecken des Krieges überlebt hat, wird der junge Mann am 24. Oktober 1945 in einem Massenurteil zu 25 Jahren Zwangsarbeit am Kap Deschnjow, dem öst- LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen lichsten Punkt des eurasischen Festlands, verurteilt. Hautnah erlebt der Hörer, wie die Gefangenen in engen Eisenbahnwaggons gepfercht ins Straflager transportiert werden, den Hunger, die Kälte und die Erschöpfung bei der Zwangsarbeit im Bleibergwerk fernab jeder Zivilisation. Allein die zweimonatige „Anreise“ überlebt nur jeder Dritte. Den sicheren Tod vor Augen, entschließt sich Forell zur Flucht. „Live“ ist der Hörer dabei, wie er sich allen Prüfungen, Entbehrungen und Gefahren zum Trotz durchschlägt und mit viel Glück und Geschick tatsächlich 1952 in die Heimat zurückkehrt. Seine Geschichte vertraut Cornelius Rost alias Clemens Forell dem Journalisten Josef Martin Bauer an. Das Fluchtdrama erscheint im September 1955 und ist eine Sensation in der noch jungen Bundesrepublik. Als mehrteilige Serie schreibt der Roman Fernsehgeschichte. 2001 diente er als Vorlage für einen großen Kinofilm. Ob zu Hause oder unterwegs im Auto, das aufwühlende Fluchtdrama öffnet den Nachgeborenen ein Fenster in eine Zeit und Welt, die sonst für immer verschlossen bliebe. Denn auch in Geschichtsbüchern wird dieses düs tere Kapitel der Nachkriegsgeschichte kaum behandelt. Insgesamt sollen bis 1991 circa 39 Millionen Menschen in den Lagern der Sowjetunion ums Leben gekommen sein. Bis wann das grausame System Gulag Bestand hatte, wie der Alltag in den Arbeitslagern aussah, wer Clemens Forell war und warum er seine wahre Identität verbarg – darüber informiert die beiliegende 24-seitige Broschüre Schicksal Sibirien in allen Einzelheiten, illustriert mit historischem Bildmaterial sowie Szenenfotos aus dem Kinofilm. So weit die Füße tragen Sechs CDs, Preis 39,90 Euro inkl. Versand Artikelnummer: 081 610. Reader’s Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH, 70160 Stuttgart, www.readersdigest.de Gigamaus 2008: Elektronisches Wörterbuch von CASIO erhält Multimedia-Preis A usgezeichnete Fremdsprachenhilfe – mit dem EX-word EW-G300 lernen Schüler leichter. Wer Englisch oder Französisch lernen möchte, ist mit einem elektronischen Wörterbuch der EX-word-Generation von CASIO gut ausgestattet. Dieser Ansicht ist jedenfalls die Jury der diesjährigen „Gigamaus“. Das speziell für Schüler entwickelte, handliche Modell EXword EW-G300 hat bei der Verleihung der Gigamaus 2008 auf der Frankfurter Buchmesse die begehrte Auszeichnung in der Kategorie „Bestes Nachschlagewerk“ erhalten. Mit je einem mono- und einem bilingualen Wörterbuch für 11 die englische und französische Sprache – alle vier gehören zum Standard in deutschen Klassenzimmern – sowie vielen praktischen Suchmöglichkeiten ist das EX-word EW-G300 wirkungsvoll als Lernhilfe einsetzbar. Die Gigamaus ist nicht der erste Preis für das EX-word EW-G300. Im Juni 2008 hat das elektronische Wörterbuch bereits eine Comenius-Auszeichnung erhalten. „Fremdsprachenkenntnisse sind für die heutige Schülergeneration unerlässlich. Die GigamausAuszeichnung zeigt uns, dass wir mit elektronischen Wörterbüchern eine wirksame Unterstützung für Schüler, die Fremdsprachen lernen, anbieten“, betont Günter Riegerl, Produktmanager elektronische Wörterbücher bei CASIO. Der Multimedia-Preis Gigamaus wird seit 1998 von der Zeitschrift Eltern family jährlich zur Frankfurter Buchmesse an hervorragende Softwareund Onlineangebote für Kinder und die ganze Familie sowie für empfehlenswerte PC- und Konsolenspiele verliehen. Lernerfolge mit elektronischer Unterstützung, Lesekompetenz und ein großer Wortschatz sind zwei der wichtigsten Ziele, die Schüler im Fremdsprachenunterricht erreichen sollen. Das EX-word EW-G300 ist dafür eine sinnvolle Unterstützung. Beim Lesen ist die hohe Nachschlagegeschwindigkeit hilfreich. Unbekannte Vokabeln lassen sich schnell übersetzen, sodass der Lesefluss nicht gestört wird. Um systematisch ihren Wortschatz zu erweitern, können Schüler mit dem Gerät eigene Lernkarteien pflegen. Gelernte Wörter erhalten einen Haken, und wenn eine neue Vokabel noch nicht so gut sitzt, können die Schüler sie so lange wiederholen, bis sie das neue Wort wirklich beherrschen – der Lernfortschritt ist so jederzeit sichtbar. Wichtig für die Kommunikation in der Praxis: Mit vielen Beispielsätzen hilft das Gerät dabei, von Anfang an authentische Sätze in der Fremdsprache zu bilden. Aus den Kreisund Regionalverbänden Regionalverband EderSchwalm Große Resonanz bei Fortbildung „Schwierige Kinder im Unterricht“ D ie Vernachlässigung der Werteerziehung in den Schulen, aber auch in Elternhäusern haben ganz neue, eigene Probleme bei allen am Erziehungsprozess Beteiligten hervorgebracht. Unsere Kinder können sich immer häufiger schlechter konzentrieren und weniger aufmerksam sein. Disziplin und Selbstdisziplin werden den Kinder nicht mehr vorgelebt bzw. abverlangt. In 12 den Elternhäusern fehlen zunehmend die dauerhaften Bezugspersonen. Es mangelt an Zuwendung für die Kinder, weil Eltern kaum Zeit haben oder sie sich nicht nehmen, gemeinsam mit ihren Kindern etwas Sinnvolles zu unternehmen. Permanente Reizüberflutung durch Fernsehen und Computerspielen belasten die Kinderpsyche stärker denn je! Vor dem Hintergrund dieser Problematik haben wir es immer häufiger mit „schwierigen“ Kindern zu tun. Selbst erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen klagen über problematische Grundschulkinder. Eltern suchen Rat: „Was soll ich bloß noch machen?“ Verzweiflung und Entmutigung, ja tiefe Frustrationen setzen sich bei Lehrern wie bei Eltern gleichermaßen fest! Der VBE-RV Eder-Schwalm hat auf diese Hilferufe reagiert. Wir haben daher erstmals auch über die Presse Eltern mit eingeladen und hoffen, so die Zusammenarbeit mit den Elternhäusern zu bestärken, denn nur gemeinsam werden wir diese schwierige Aufgabe bewältigen können. Mit diesen Worten übergab der Regionalvorsitzende K.-H. Auel die Veranstaltung in Borken an den Referenten Dieter Krowatschek. Von „verträumten Chaos-Prinzessinnen“, ausrastenden Lehrern und von Schülern, die vom Stuhl fallen, war die Rede im Borkener Bürgerhaus, als der Marburger Diplom-Psychologe zum Thema „Schwierige Kinder im Unterricht“ referierte. Fast hundert Pädagogen und Eltern waren gekommen, um sich Tipps geben zu lassen, wie mit dem Problem unkonzentrierter, verhaltensauffälliger Schü- ler umzugehen sei. Dass alle Zuhörer drei Stunden aufmerksam durchhielten, war nicht zuletzt der lockeren Art und Weise geschuldet, in der Krowatschek anhand zahlloser Beispiele aus seiner eigenen Lehrerzeit seine Darlegungen unterfütterte, wobei er immer wieder das Auditorium zum Schmunzeln oder gar Lachen zu animieren vermochte. Mit Leitsätzen wie „Ein Lehrer darf auch mal ausrasten, aber dann sollte er anschließend den Schüler viermal loben; wenngleich das Lob eine Speise ist, die nur in Krümeln vom Tische des Herrn fällt“, regte Krowatschek zum eher dosierten Umgang mit positiven Verstärkern an. Dass „grobmotorische Übungen“, Regelspiele, bei denen man gewinnen und verlieren kann, spielerisches Eintrainieren von richtigem Verhalten, die konsequente und sofortige Anwendung des Katalogs der pädagogischen Maßnahmen, aber auch Umsetzungen in eine andere Klasse für den schulischen Erziehungsauftrag von erheblicher Bedeutung seien, wurde mehrfach hervorgehoben. Vielerorts unterschätzt werde auch die bewusst angewandte Methode des Ignorierens von destruktivem Verhalten, die nichts mit „Laisserfaire“ zu tun habe. Sie verlange eine souveräne, führungsstarke Lehrerpersönlichkeit. Die Hälfte der Zuhörerschaft bildeten Grund- und Förderschullehrer/ Innen, anwesend waren auch elf Eltern. Die Diskussion am Ende zeigte, dass Lehrer/-innen Rat und Hilfe suchen. Sie seien oft mit ihrem Latein am Ende, weil auch die nötige Unterstützung aus den Elternhäusern fehle. Angesichts dieser Entwicklung ist es ein dringendes Gebot, die angesprochenen Aspekte der Lern- und Verhaltenspsychologie und insbesondere das Konzentrationstraining mit in die Lehrerausbildung aufzunehmen. Als am Ende der Veranstaltung der VBE-Vorsitzende die Fortbildungsnachweise aushändigte, meinte er, selten zuvor so viele zufriedene Lehrergesichter gesehen zu haben. K.-H. Auel/R. Siebert Die wiederholungsbedürftigste Meldung „Lehrer sind Lehrer – hat in den sechziger Jahren der Pädagoge, Curriculum-Forscher und Chef des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung, Saul Robinsohn, mehr gefordert als festgestellt. Doch die Realität sieht leider anders aus. Zwischen den Lehrergruppen liegen buchstäblich Welten – in Ausbildung, Arbeitszeit, Status – sprich: Bezahlung und Aufstiegs-möglichkeiten.“ (aus einem Artikel über die Forderung nach Gleichstellung der Lehrerinnen und Lehrer von Gerhard Bleß, Forum E, Dezember 2008) Da werden wir genau aufpassen, was in der neuen Legislatur passiert: Schließlich hat Hessen eine große Dienstrechtsreform für den Beamtenbereich – und damit auch für die Lehrerinnen und Lehrer – angekündigt. Wir werden sehen, ob die versprochenen Beförderungsmöglichkeiten für alle Lehrämter geschaffen werden ... LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens N Die schlechteste Meldung „Nach einer Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit meldeten sich rund 5.200 Vertretungslehrer über die Sommerferien arbeitslos und meldeten sich danach wieder zurück. ... ... ... Grund sind die von den Ländern abgeschlossenen Arbeitsverträge, die vor den Sommerferien enden ... ... ... Am häufigsten wurde die umstrittene Praxis in Hessen angewendet. Dort meldeten sich rund 1.800 Pädagogen über die Ferien arbeitslos. Kosten: 5,2 Millionen Euro.“ (aus einer Meldung der Frankfurter Rundschau vom 11. Dezember 2008) ach 26 Millionen Besuchern weltweit sind die KÖRPERWELTEN erstmals in der Heimatstadt Heidelberg zu sehen: vom 10. Januar bis 26. April 2009 in der Halle 02 in der Bahnstadt. Nach fast fünf Jahren in Nordamerika kehrt die erfolgreichste Sonderausstellung der Welt in die deutsche Heimat zurück. Über 35.000 Menschen haben Gunther von Hagens‘ „KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens“ in den ersten drei Wochen bereits besucht. Die neu geschaffene Ausstellung KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens zeigt unseren Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen. Die Ausstellung ist als Selbstentdeckungsreise konzipiert. Über 200 echte menschliche Präparate in plastinierter Form zeigen den Körper im Lauf der Zeit: wie er entsteht, reift und wächst, vor Gesundheit strotzt, den Höhepunkt erreicht und schließlich schwächer wird – die Palette reicht von der Zeugung bis ins hohe Alter. Sogar die über Hundertjährigen bekommen einen Platz: Besucher lernen von den Lebensweisen der jung gebliebenen Alten, die an Orten dieser Erde wohnen, wo man überdurchschnittlich alt wird: von Okinawa in Japan über Ovadda in Sardinien bis zur Hunza-Region Pakistans. Die Ausstellungen ermöglichen Schülern und Studenten den Körper und seine Funktionen besser zu verstehen. Sie helfen dabei, die Natürlichkeit des Körpers wieder ins Bewusstsein des Betrachters zu rufen und eine Vorstellung von der Individualität und anatomischen Schönheit des Körperinneren zu gewinnen. Die Echtheit der gezeigten Präparate ist dabei für den Erkenntnisgewinn essenziell. Jeder Mensch ist einzigartig. Nicht nur in seinem sichtbaren Äußeren offenbart er seine Individualität, auch im Inneren gleicht kein Körper Das oberste Ziel von KÖRPERWELTEN ist die gesundheitliche Aufklärung. Die vielen Einzelpräparate, darunter z. B. eine gesunde Lunge im Vergleich zu einer Raucherlunge, demonstrieren, wie wichtig eine gesunde Lebensführung zur Erhaltung der Körperfunktionen ist. An 20 lebensnah positionierten Ganzkörperpräparaten können sich Besucher darüber informieren, wo diese Organe liegen und was wir sind: fragile Natur in einer technisierten Welt. dem anderen. Lage, Größe, Form und Beschaffenheit von Skelett, Muskulatur, Nerven und Organen bestimmen unsere „inneren Gesichtszüge“. Künstliche Modelle könnte diese anatomische Individualität niemals vermitteln, denn ein Modell ist Interpretation, vereinfacht komplexe Zusammenhänge und gleicht anderen Modellen. Die Echtheit der Präparate hingegen fasziniert und macht das Wunderwerk Mensch ganz real erfahrbar. Dieses innere, individuelle Erscheinungsbild des Menschen für Na - wenigstens beim Pädagogen-Hopping sind wir in Hessen Spitze. Nach den Aussagen der neuen Landesregierung soll mit dieser Praxis ja jetzt Schluss sein: Da müssten die Zahlen der Bundesagentur nach den Sommerferien 2009 aber dann ganz anders aussehen: Hessen vorn – mit der kleinsten Zahl arbeitslos gemeldeter Pädagogen ... Wir werden sehen! LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen ein breites Publikum erfahrbar zu machen, ist Ziel der Ausstellung. Die KÖRPERWELTEN ermöglichen Lehrern und Schülern das authentische Studium des menschlichen Körpers: •Die Erkundung der Anatomie System für System, von dem Bewegungsapparat bis hin zum Nervensystem. •Das Verständnis der unabhängigen Funktionen einzelner Systeme und ihr Zusammenspiel im Körper. •Den Vergleich von gesunden Organen und krankhaften Veränderungen – z. B. eine gesunde Leber und Leberzirrhose oder eine Nichtraucher- und eine Raucherlunge. •Ganzkörperplastinate ohne Haut eröffnen den Blick auf Muskeln, Knochen, Sehnen, Nerven, Blutgefäße und Organe. •Detaillierte Beschreibungen begleiten alle Präparate, um ein Maximum an Lernerfolg zu erzielen. Idealerweise begleitet durch zusätzliche und weiterführende Informationen der Audio-Führung. •Plastinate in lebensnahen Posen, demonstrieren, wie unser Körper strukturiert ist und wie die dargestellten Systeme bei alltäglichen Aktivitäten interagieren. Für die Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuches mit Schülern stehen umfangreiche Materialien über die Homepage (www. koerperwelten-deutschland.de) zum Download zur Verfügung. Lehrer können die Ausstellung vorab kostenfrei besichtigen, um sich ein Bild von den KÖRPERWELTEN machen zu können, bevor sie die Ausstellung mit ihren Schülern besuchen. A. S. ✆ Nutzen Sie unser aktuelles InfoTelefon unter 06182-897512 13 Beitragsangleichung zum 01.01.2009 Gemäß einem Beschluss der LVV ist eine Beitragsangleichung erforderlich, wenn eine lineare Anhebung der Bezüge erfolgt. Deshalb gelten ab 01.01.2009 Beitragssätze, die die 3 %ige Erhöhung im Jahr 2008 beinhalten. Für Pensionäre wurde die Angleichung niedriger angesetzt, da bei der Erhöhung Abstriche vom Gesetzgeber gemacht wurden. 01 02 03 04 05 06 07 Besoldungsgruppe A 10 / BAT IV b A 11 / BAT IV a A 12 / BAT III A 13 / BAT II a / II b A 14 / BAT I b A 15 / BAT I a A 16 / BAT I 01 = Vollzahler 10,80 € 12,85 € 13,70 € 15,15 € 16,00 € 18,00 € 20,00 € 02 = Teilzahler 7,40 € 8,25 € 9,10 € 10,30 € 10,50 € 12,30 € 13.30 € 03 = Pensionäre 6,40 € 6,75 € 7,25 € 7,80 € 8,10 € 9,50 € 10,90 € 04 = Referendare = 2,50 € 05 = Studenten, Beurlaubte, ohne Bezüge = 0 € Liebe Kolleginnen und Kollegen im VBE Hessen! Einige von Ihnen wechseln ihren Dienstort und/oder ziehen um oder wechseln die Bankverbindung, andere bestehen Prüfungen, werden befördert … Es gibt noch mehr Gründe, die Sie uns bitte mitteilen sollten, damit wir Sie auch in Zukunft gut betreuen können. Mitteilung bitte an den Landeskassenwart – er leitet Ihre Information unmittelbar an die Geschäftsstelle weiter. Seine Anschrift lautet: Franz Schrehardt Am Berg 23 • 36145 Hofbieber Tel.: 06684 – 471 oder 919471 • Fax: 006684 – 919472 E-Mail: [email protected] Für Ihre eventuellen Änderungsmitteilungen bedanken wir uns im Voraus ganz herzlich. Bei vergeblichem Bankeinzug nach Wechseln der Bankverbindung entstehen dem Verband erhebliche Unkosten. Wir bitten auch daher um entsprechende Mitteilung. Ihr Versicherungsschutz noch umfangreicher in unserem neuen Komforttarif, z. B. Überspannungsschäden 100 % Erstattung; Diebstahl aus Kfz, Garage und am Arbeitsplatz; erhöhte Wertsachenentschädigung und vieles mehr. Finanztest bestätigt immer wieder: ✔ Günstige Beiträge ✔ zuverlässige Beratung ✔ schnelle Schadensabwicklung Für das Hessische Schulgesetz haben wir zusätzlich ein Stichwortverzeichnis angelegt und den Gesetzestext mit Links versehen vorangestellt. Leistungsverbesserungen auch in der Glasversicherung. Keine Selbstbeteiligung! Wir sind der Versicherer für Erzieher und Beschäftigte im öffentlichen Dienst und deren Angehörige in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Ius fix ist zu bestellen bei: Versicherungssumme 50.000,– w Basistarif Komforttarif Tarifzone 1 (z. B. Heilbronn, Pirmasens, Marburg) Jahresbeitrag 40,– D 47,50 D Tarifzone 2 (z. B. Darmstadt, Mainz, Stuttgart) Jahresbeitrag 60,– D 67,50 D Tarifzone 3 (z. B. Frankfurt, Offenbach) Jahresbeitrag 70,– D 80,– D Glasversicherung inkl. Wintergarten (Jahresbeiträge) Wohnung 18,– D Haus 24,– D Glaskeramik-Kochfeld 9,– D Alle Beiträge verstehen sich inkl. Versicherungssteuer und ohne Selbstbeteiligung im Schadensfall. 14 Damit die Suche leichter wird, haben wir die Inhaltsverzeichnisse mit Links versehen: Ein Mausklick reicht und Sie sind an der gewünschten Textstelle. Mindestanforderung für das Arbeiten mit der CD ist Microsoft WORD 97 Als Hausratversicherer im Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar! 8 HEB – preiswert, schnell, zuverlässig präsentiert Ihnen Die vorliegende CD wird ständig überarbeitet und erweitert. Für Anregungen und Hinweise sind wir dankbar. Test bestanden ✔ Noch Fragen? Dann sprechen Sie uns einfach an: Hausratversicherung für Erzieher und Beschäftigte im öffentlichen Dienst Darmstädter Straße 66 - 68 · 64372 Ober-Ramstadt Tel.: 0 61 54/63 77 77 · Fax: 0 61 54/63 77 57 E-Mail: [email protected] · www.heb-hessen.de Das Hessische Schulgesetz und wichtige Verordnungen und Erlasse für den Schulalltag auf einer CD der Verband Bildung und Erziehung, Landesverband Hessen e. V. Ich bitte um Beachtung der neuen Beitragssätze ab 01.01. 2009. Beispielrechnungen: Ius fix (R)(r)echt schnell VBE-Landesgeschäftsstelle Hessen Postfach 1209 63530 Mainhausen Fernruf 06182-897510 Fernkopie 06182-897511 E-Mail: [email protected] Kostenbeitrag: 18,- € (Mitglieder 10, - €) einschließlich Versandkosten Im Preis ist ein zweimaliges Update enthalten. gegründet 1897 Der VBE ist für den Inhalt der Gesetze, Verordnungen und Erlasse nicht verantwortlich. Rechtliche Ansprüche lassen sich aus dieser Veröffentlichung gegen den VBE nicht ableiten. Das Copyright für die Zusammenstellung und Gestaltung liegt beim VBE Hessen. Das unberechtigte und unerlaubte Kopieren ist deshalb nicht gestattet. LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen VERBAND BILDUNG UND ERZIEHUNG Landesverband Hessen e. V. Gewerkschaft der Lehrer und Erzieher im dbb Postfach 1209 – 63530 Mainhausen – Telefon 0 61 82 – 89 75 10 – Telefax 0 61 82 – 89 75 11 Beitrittserklärung Name: __________________________________ Vorname: ______________________________ Straße: __________________________________ PLZ/Wohnort: ___________________________ Tel.:___________________ Fax: _________________ E-Mail: ____________________________ Geb.-Datum: ________________ Amtsbezeichnung: ____________ Bes.-/(Verg.-)Gruppe: ________ Lehramt: _____ Fächer: _______________ Einsatz in Schulart: ______ im Dienst seit: __________ (Monat/Jahr) Dienststelle/Schulanschrift: ___________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ (Name, Ort) o o Beamter o Angestellter Lehrkraft im Vorbereitungsdienst o o Teilzeit mit ____ Std. o Student o Pensionär ohne Stelle und Bezüge (Zutreffendes bitte ankreuzen!) Beginn der VBE-Mitgliedschaft ab: ___________________________ Ich bin bereit, in Gremien des VBE Hessen mitzuarbeiten und bitte ggf. um Kontakt. O Ja O Nein Mit meiner Unterschrift erkenne ich die Satzung und die mit ihr verbundenen Ordnungen des VBE Hessen an. Meine Angaben dürfen zur Abwicklung VBE-interner Arbeitsvorgänge gespeichert und verarbeitet werden. ___________________________________ ____________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige ich den VBE-Landesverband Hessen widerruflich, die von mir zu entrichtenden Beiträge bei Fälligkeit zulasten meines Girokontos Konto-Nr.: ________________________________ BLZ: _______________________________ bei der ________________________________________________________________________ (viertelj., halbj., jährlich*) mittels Lastschrift abzubuchen. ____________________________________________________ Ort, Datum (*Nichtzutreffendes bitte streichen!) __________________________________________ Unterschrift L&S LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen 15 Postvertriebsstück – Gebühr bezahlt D 5119 · Gebrüder Wilke GmbH · Postfach 2767 · 59017 Hamm Verband Bildung und Erziehung Kreisverband Limburg-Weilburg Referat und anschließende Diskussion Die Ganztagsschule – Pädagogik des ganzen Tages versus „Mogelpackungen“ Referent: Prof. Dr. Manfred Bönsch Universität Hannover Mittwoch, 18.03.2009 15.30 Uhr Aula Fürst-Johann-Ludwig-Schule, Hadamar Die Ganztagsschule ist derzeit in einer expansiven Entwicklung. Es verbinden sich viele Hoffnungen mit ihrer Einrichtung. Das Problem ist, dass nur in wenigen Fällen an eine Pädagogik des ganzen Tages gedacht wurde und häufiger Halbtagsschulen mit Nachmittagsangeboten verbunden werden. Dies kann die erhofften Effekte schnell beeinträchtigen. In einem Referat wird zunächst die Entwicklungslage beschrieben und eine Pädagogik des ganzen Tages skizziert. Die Veranstaltung wird akkreditiert. Anmeldungen sind ab sofort möglich Es wird ein Unkostenbeitrag von 5,- Euro erhoben. Mitglieder frei Telefonisch: 0 64 31/97 68 74 Fax: 0 64 31/97 68 75 E-Mail: [email protected] 16 LEHRER UND SCHULE – Januar/Februar 2009 Verband Bildung und Erziehung (VBE) · Landesverband Hessen