AUSGABE 4/2011
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AUSGABE 4/2011
Bericht_:Layout 1 17.05.2011 13:13 Uhr Seite 29 Dieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von ROTOR Hubschrauber-Modellflug kompetent I informativ I seriös AUSGABE 4/2011 Sie möchten ROTOR ganz unverbindlich testen? Dann klicken Sie hier Weitere Themen in dieser Ausgabe: • Swiss-Cup F3C • ROTOR live 2011 • Vom Benzin-Trainer zum Elektro-Scale-Modell ROTOR im Abo! NEU Aus 100 % Baumwolle mit Logo-Aufdruck auf der linken Brustseite. Erhältlich in den Größen M, L, XL und XXL. mit einer Zuzahlung von 12,– EUR Farbe kann variieren! 3-Kanal Mini-Indoor-Heli mit Gyroscope, Lipo-Akku und Koaxial-Doppelrotor. Durch den Aluminiumrahmen ist der »Swift« trotz seines geringen Gewichts äußerst stabil und lässt sich auch in engen Räumen fliegen. Die Ausstattung ist mit IR-Fernsteuerung, Ladekabel sowie Ersatzrotorblätter für Frontund Heckrotor komplett. ROTORT-Shirt Durch Carbid Spezialbeschichtung nahezu unverwüstlich, mit zwei unterschiedlichen Körnungen. • Sikorsky S-70C-1A Thunderhawk • Marktübersicht 700er Elektro-Helis • TRON+ Der Mini »Max-Z Swift« Sie möchten ROTOR regelmäßig, pünktlich und bequem in Ihrem Briefkasten haben? Sie wollen keine Ausgabe mehr versäumen? – Dann sollten Sie ROTOR jetzt im Abonnement bestellen. Es warten tolle Prämien auf Sie! PermaGrit-Schleifklotz Themen der Ausgabe 5/2011: Weitere Details: mit LED´s ausgestattet Werkzeugset der Heli kann vom PC per USB-kabel oder von der Fernbedienung aus aufgeladen werden Flugzeit: 10 - 12 min 2 gegenläufige Hauptrotoren für stabile Flugeigenschaften der GYRO sorgt für Präzise Steuerungen Besuchen Sie unseren Onlineshop XFC HELICOPTER 2010 IRCHA HELI JAMBOREE 2010 Die herausragende Veranstaltung dieser Modellflugsaison war die bereits zum 9. Mal ausgetragene Extrem Flight Championship auf dem Gelände der »Academy of Model Aeronautics« in Muncie/Indiana. 18 Piloten haben am weltweit spektakulärsten 3D-Heli-Event teilgenommen. Mehr als 950 registrierte Piloten haben sich auf dem AMA National Flying Field in Muncie/Indiana eingefunden und demonstrieren ihr Können. Scale-Helis, Sport- und Elektrohelikopter, atemberaubende 3D Flüge und viele coole Events zeichnen das diesjährige IRCHA Jamboree aus. Auch in diesem Jahr sind die besten 3D- und Scalepiloten der Welt dabei. Laufzeit 93 Minuten; engl. Kommentar; Art.-Nr. DVD 473236; EUR 26,50 Laufzeit 103 Minuten; englischer Kommentar; Art.-Nr. DVD 473233; EUR 26,50 DVDs, Bücher, Kalender und vieles mehr finden Sie hier 064-067 Raptor 30:Layout 1 17.05.2011 13:25 Uhr Seite 64 VORSTELLUNG 30er Heli im Komplettpaket RAPTOR 30V2 2,4GHz RTF THUNDER TIGER Das Chassis des Raptor ist für Insider ein vertrauter Anblick. Etwas schnellere Servos auf der Taumelscheibe wären wünschenswert. SILKE MENGE Montage Zuerst wollte ich dem Vogel sein der Verpackung separat beiliegendes Schwänzchen verpassen. Da der Riemen des Heckrotors bereits korrekt gedreht und an der Austrittsstelle mit einem Streifen Klebeband gegen Verdrehen gesichert war, gestaltete sich das Einfädeln einfach. Leider fand sich in der Schnellanleitung kein Hinweis zum Einstellen der Riemenspannung oder dass der besagte Klebestreifen zu entfernen sei. Schon floss meine Erfahrung mit ein, was ich ja eigentlich vermeiden wollte. Die Heckstreben waren dann ebenso wie die Heckrotorblätter schnell verschraubt. Ob Letztere richtig herum, konnte ich als »Anfängerin« nur der beiliegenden, englischen Bauanleitung entnehmen. Nun musste noch das zweigeteilte Gestänge der Heckanlenkung in die Verbindungshülse gesteckt und mit Madenschrauben befestigt werden. »Add Loctite« befahl der Quick-Start-Guide; so etwas hatte ich allerdings beim Auspacken nicht entdeckt. »Also dann schnell auf zum Baumarkt«, Zeitspiel Raptor 30V2 RTF von Thunder Tiger Der Raptor 30 in der RTF-Version soll vom Kunden innerhalb von 10 Minuten flugfertig gemacht werden können. Silke Menge wollte wissen, ob der Heli hält, was die Werbung verspricht. Der Raptor 30 ist ein schon lange auf dem Markt befindlicher, bewährter Modellhelikopter. Tausende haben mit ihm oder – so wie ich – mit seinem großen Bruder, dem Raptor 50, das Helifliegen erlernt. Darüber einen Bericht zu verfassen, wäre etwas verspätet. Relativ neu ist allerdings ein RTF-Set des Raptor 30 inklusive Fernsteueranlage, das auf der Homepage des Herstellers mit folgender Aussage beworben wird: »Der Traum für den Einsteiger in das Fliegen von Verbrenner-Helis, ohne lästiges Zusammenbauen und langes Einstellen, ist wahr geworden. Der neue Raptor 30 RTF 2,4GHz ist nach dem Auspacken schon nach 5 – 10 Minuten flugfertig.« Damit sollen insbesondere Neulinge des Hobbys angesprochen werden. Zwar bin ich jetzt nicht unbedingt ein Neuling, legte aber in der freudigen Erwartung, mich samt Heli in gut einer Stunde auf dem Flugplatz wiederzufinden, unter dem Feuerzangenbowlen-Motto »Da stelle ma uns mal janz dumm« eine Stoppuhr bereit und fing an, als vermeintliche Einsteigerin den Karton auszupacken. Hierbei konnte ich mir Gut verpackt, allerdings mit demontiertem Heck erreicht der Raptor seinen Bestimmungsort. Dass der komplette Inhalt des doch relativ kleinen Kartons sehr reichhaltig ist, erkennt man erst nach dem Auspacken. 64 Schade, dass die saubere Verkabelung zum Anbringen einer Ladebuchse auseinander genommen werden musste. Der 4,8 V-NiMH-Empfängerakku hat eine Kapazität von 1.600 mAh. Der verbaute Gyro ACE RC TG7000 arbeitet sehr gut mit dem schnellen Heckservo DS0606 des selben Herstellers zusammen. Zeit lassen, durfte die Uhr doch erst nach dem Auspacken losticken. Lieferumfang Nachdem ich das wirklich sicher verstaute Modell aus seiner Verpackung befreit hatte, sah ich mich doch von einer unerwarteten Vielfalt umringt. Im fast fertig montierten Modell waren bereits Motor, Servos, Gyro, Empfänger und Akku installiert, das Heck lag separat bei. Außerdem enthielt der Kasten die 2,4-GHz-Computer-Fernsteuerung ACE RC SkyTech TS6i mit 1.300-mAh-Senderakku, ein Ladegerät für Sender- und Empfängerakku, einen Satz Holzrotorblätter, den Blattcaddy sowie ingesamt zehn (!) Anleitungen, größtenteils in Englisch – lediglich eine Anleitung für die RC-Anlage T6i (im Set liegt aber die TS6i, auf die diese Anleitung nicht passte) lag auch in deutscher Sprache bei. Als »Anfängerin« galt meine intensive Suche nun einer deutschen Step-by-Step-Anleitung, die mir hilft, das Puzzle fachgerecht zusammenzufügen. Leider fand ich nur einen »Quick-Start-Guide« in Englisch und asiatischen Schriftzeichen (welche Sprache genau, kann ich leider nicht beurteilen). »Na denn mal los, das kann ja nicht so schwer sein«, dachte ich mir auf Deutsch und drückte auf die Stoppuhr – T minus 10. 4I2011 ROTOR sagte ich mir, die Stoppuhr drückend – musste der Ausflug doch kosmetisch vorbereitet werden. T plus 2 war der Stand, also kein Start nach Plan. Während der Einkaufstour ließ ich den Chronografen sicherheitshalber aus, am Ende der darauf folgenden Verschrauben lag ich 4 Minuten über der Zeitvorgabe. Schick sah er ja nun schon aus mit dem Heck. Aber irgendwas fehlte – richtig, die Hauptrotorblätter. Die separat beiliegenden Blattgriffe der 550 mm messenden Holzrotorblätter mussten zunächst verklebt, der Folienüberzug der Blätter an den Klebeflächen zuvor vorsichtig ausgeschnitten und entfernt werden. Da auch von dem empfohlenen Klebstoff (Sekunden- oder Epoxidkleber) nichts mitgeliefert wurde und ich mir eine erneute Fahrt zum Baumarkt ersparen wollte, griff ich auf vorhandenes Epoxid zurück. Der Zielsetzung etwas ungerecht, denn für einen Anfänger ein nicht selbstverständlicher Fundus. Eine gute halbe Stunde später stand der Raptor 30 mit montierten Blättern stolz vor mir. T plus 37. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass ich mir für das als Einsteigerheli konzipierte Modell im Vorfeld halbsymmetrische, 550 mm lange CfK-Rotorblätter von SpinBlades geordert hatte. Diese sind wesentlich enerROTOR 4I2011 gieeffizienter und ermöglichen deutlich höhere Flugzeiten sowie eine Entlastung des Motors. Eigenschaften, die einem Einsteiger sehr entgegenkommen, zudem sind CfK-Blätter um einiges stabiler und höher belastbar als ihre Pendants aus Holz. Zur korrekten Zeitnahme hatte ich aber zunächst die beiliegenden verklebt und montiert. Alle Kugelpfannen sitzen leichtgängig und stabil auf ihren Köpfen. Die Gestängelängen allerdings mussten zur optimalen, mechanischen Einstellung angepasst werden. »Bald bist du in deinem Element«, beruhigte ich das ungeduldig wartende Fluggerät vor mir zart streichelnd, »Startbox und Anlasser stehen schon bereit.« Den Sender hatte ich bereits zu Beginn des Rennens an den mitgelieferten Steckerlader gehängt. Jetzt galt es noch, den Empfängerakku zu füllen und die vorprogrammierten Einstellungen zu prüfen. Nur wo versteckte sich denn die in der Schnellanleitung versprochene Ladebuchse? Am Ende suchten mit dem zu Hilfe gerufenen Mann und Sohn sechs Augen erfolglos Sowohl am Heckrotor als auch am restlichen Modell waren alle Verschraubungen fest und ausreichend gesichert. 65 064-067 Raptor 30:Layout 1 17.05.2011 13:26 Uhr Seite 66 AUF EINEN BLICK Durch einen Streifen Klebeband wird ein Verdrehen des Riemens und somit eine falsche Montage durch einen Einsteiger verhindert. Leider fehlt der Hinweis, es vor der Endmontage auch zu entfernen. danach. Kurzum wurde die wirklich saubere Verkabelung aufgetrennt und die mit Schrumpfschlauch gesicherte Steckverbindung zwischen Akku und Schalter gelöst, damit der zweite Anschluss des Steckerladers Arbeit bekam. T plus 52 und stopp – ich war mir nicht ganz sicher, ob es fair wäre, die Ladezeiten bei 110 mA Ladestrom mitzustoppen. Da die Akkus nicht voll waren (Anmerk. der Red.: Das würde bei NiXX-Akkus auch keinen Sinn machen.), schwanden langsam meine Hoffnungen auf einen zeitnahen Erstflug. Während der Wartezeit zwang mich meine Erfahrung dazu, alle sicherheitsrelevanten Verschraubungen auf deren festen Sitz und Sicherung zu prüfen, ein entsprechender Hinweis fehlte in der Schnellanleitung. Alle Verbindungen saßen bombenfest und waren gut gesichert. Ein nettes Telefonat mit Thunder Tiger bewirkte zudem, dass mir ein paar Tage später auch ein Y-Kabel zum bequemeren Laden des Modells ins Haus schneite. Einstellungen Vorweg sei erwähnt, dass der beiliegende Sender SkyTech TS6i baugleich mit der Optic 6 von Hitec ist, über die in ROTOR 2/2011 ausführlich berichtet wurde. Deshalb werde ich hier nicht näher auf die Fernsteuerung eingehen. Der Heli stand auf dem Tisch bereit, der Sender hing über Nacht am Lader – Einschaltpremiere. »Er lebt«, freute ich mich, auch alle Servos liefen korrekt. Allerdings ließen der grün leuchtende Gyro und der sichtbare Anstellwinkel der Rotorblätter bei Neutralstellung des Pitchknüppels wieder meine Erfahrung aufflammen und zwangen mich, das »Doof stellen« zu unterbrechen, um die Einstellungen der drei vorprogrammierten Flugphasen zu prüfen. 66 Die gemessenen Pitchwerte von -1 bis +14° Doch nun stand er endlich da, der Rappi, in allen Flugphasen hielt ich für nicht ganz so ready to fly (RTF), wobei ich mir bei diesem sinnvoll. Ebenso war der Gyro in den Phasen Begriff angesichts der bisher investierten »Normal« und »ST1« (Gasvorwahl 1) auf 50% Zeit und des eingesetzten Know-hows ein eingestellt, was bei diesem Sender 0% EmpSchmunzeln nicht verkneifen konnte. Er war findlichkeit im Normalmode bedeutet. Hier bereit zum Erstflug. hätte der Einsteiger gleich das »richtige Erstflug Handsteuern« des Hecks gelernt. Lediglich Schon etwas aufgeregt waren wir beide, alin »ST2« stand er auf 75%, was auf den Senso der Heli und ich (modellfliegende Frauen der bezogen 50% Empfindlichkeit im Heaneigen dazu, ihre Fluggeräte zu vermenschliding Hold-Modus ergibt. Und die programchen), als der Raptor zum ersten Mal einen mierten Gasgeraden (0 bis 100%) in den Flugplatz sah. Sein Motor sprang sofort an »ST«-Flugphasen verschlossen sich mir und sein »Herz« durfte sich erst mal eine Tankselbst unter der Vermutung, dass der Anfänfüllung lang bei wechger nicht gleich mit Rüselnden Drehzahlen an ckenschweben losledas Leben gewöhnen. gen würde. Über die Dabei konnte gleich die nicht ganz waagrecht Gaskurve angepasst ausgerichteten Paddel werden, die sich mit 20, will ich mal hinwegse35, 45, 60 und 75% für hen, beruhigend wirkte die Flugphase »Normal« hierbei die korrekt einals geeignet erwies. gestellte Wirkrichtung Da ich als Pultsenderdes Gyros. T plus 70. »Na denn mal Pilotin selbst keinen los, hier gibt’s noch et- Bei den 110 mA Ladestrom des mitgelieferten Handsender fliegen was Arbeit« dachte ich Steckerladers ist schon etwas Geduld gekann, musste nun der fragt, bis leere Akkus wieder vollständig gelamir, als mich nach den den sind. Dafür kann man Sender- und EmpSohnemann ran. Er knappen 20 Minuten der fängerakku gleichzeitig füllen. überließ den »Rappen« Sender wild piepsend erdas erste Mal seinem schreckte. »Low Battery« erklärte das Display. Element, Überraschungen erlebten wir hierIch will es kurz machen: nach ein paar Tagen bei keine. Der Heli tat, wofür er schon Jahre und Zyklen an einem Reflexlader hatte der ausNicht gerade RTF bzw. einsteigerfreundlich: auf die gebaute und dort mittels gebasteltem AdapterBlattwurzeln müssen von beiden Seiten Kunststoffblattgriffe eingeharzt und verschraubt werden. Zuvor kabel angeschlossene Senderakku seine volle muss der Folienüberzug der Rotorblätter an den KleKapazität von 1.300 mAh erreicht, nachdem er bestellen passgenau entfernt werden. zu Beginn nur knappe 300 mAh lieferte. Zum Glück sind die Raptoren sehr gut einzustellen. Etwas hinderlich dabei war die nur in englischer Sprache beiliegende Anleitung des Senders; die deutschsprachige Baubeschreibung steht auf der Homepage von Thunder Tiger Europe als PDF-Datei zur Verfügung. In gut zwei Stunden waren die mechanischen und senderseitigen Grundeinstellungen erledigt und auch gleich ein anderer Schalter (mit Ladebuchse) im Modell verbaut. Die Stoppuhr hatte ich längst wieder im Schrank verstaut, lag ich doch mit mehreren Tagen Verzögerung so weit hinter dem Zeitplan, dass mir weitere chronografische Messungen unsinnig erschienen. gefallen hat: Bewährtes, einsteigertaugliches Modell Komplettes Set inkl. 2,4-GHz-Sender und -Empfänger Gute Gyro/Heckservo-Kombination Gute und preisgünstige Ersatzteilversorgung Der Sender SkyTech TS6i ist baugleich mit der Hitec Optic 6 und verfügt über ein austauschbares HF-Modul. bekannt ist: er flog. Zugegeben, eine Leistungskanone ist er nicht, das will er aber als Einsteigermodell auch gar nicht sein. Gutmütig folgte er den Befehlen des Piloten, ein Nachtrimmen war nicht nötig. Lediglich die Gyroempfindlichkeit konnte von 75% (Anzeigewert im Sender, entspricht 50% real) auf 70% reduziert werden. Die einzige Wermutstropfen im Betrieb waren die doch recht langsamen Servos auf der Taumelscheibe und der mittels langer Schraube zusammengehaltene, zweiteilige Schalldämpfer. Obwohl gut festgezogen, leckte er vorn am Schraubenkopf und »stratzte« den vorderen Bereich des Rappen ordentlich zu. Warum man hier keinen einteiligen Dämpfer verbaut, bei dem obendrein die Gefahr des Lockerns und des daraus möglichen Motorschadens entfiele, kann ich nicht nachvollziehen. Fazit Beim Raptor 30 2,4GHz RTF handelt es sich um ein gutes, aber nicht zu Ende gedachtes Konzept mit verfehltem Ziel, das muss man hier leider unverblümt sagen. Ein bewährtes Fluggerät für den bauunwilligen Einsteiger anzubieten, das nach (Zitat) dem Auspacken Nur bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, dass es sich um einen Raptor 30 und nicht 50 handelt. Viele Ersatzteile beider Modelle sind untereinander kompatibel. Die Mechanik im Lieferzustand und nach dem Einbau eines Schalters mit Ladebuchse. ROTOR 4I2011 nicht ganz überzeugen konnte: fehlende Ladebuchse fehlendes Material zur Endmontage schwacher Senderakku teilweise fehlerhafte mechanische und elektronische Voreinstellungen nicht einsatzfertige Hauptrotorblätter aus Holz alle relevanten Anleitungen nur in Englisch keine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung Langsame Taumelscheibenservos geringer Ladestrom des Steckerladers undichter Schalldämpfer schon nach 5 bis 10 Minuten flugfertig ist (Zitat Ende), ist sicherlich keine schlechte Idee. Wenn dann aber selbst ein Fortgeschrittener angesichts vielfältiger Unwägbarkeiten Tage benötigt, um das derart beworbene Modell in die Luft zu bekommen, drängt sich die Frage auf, ob der Hersteller jemals den Versuch unternommen hat, die Einhaltbarkeit seiner Versprechen unter den Bedingungen der angesprochenen Zielgruppe zu prüfen. Fehlendes Endmontagematerial (Loctite sowie Harz bzw. Sekundenkleber) dürften die wenigsten Einsteiger im Haushalt haben, von einem speziellen Lader zur Akkuformierung (Senderakku) ganz zu schweigen. Spätestens das Fehlen der Ladebuchse am Modell bei eingeschrumpften Steckverbindungen wird wohl die angesprochene Zielgruppe dazu bewegen, das Modell dem Händler wieder auf die Theke zu stellen, zumal für alle wichtigen Vorgänge keine deutschsprachigen Anleitungen beiliegen. Eine gerade für das vorgesehene Käuferklientel wichtige Schritt-für-SchrittAnleitung in Landessprache fehlt komplett. Berücksichtigt man noch die äußerst zweifelhaften mechanischen und senderseitigen Voreinstellungen, glaube ich nicht, dass ein Anfänger den Heli jemals in die Luft bekommen wür- TECHNISCHE DATEN Thunder Tiger Raptor 30V2 2,4GHz RTF Länge 1.160 mm Breite 155 mm Kufenbreite 255 mm Höhe 410 mm Hauptrotordurchmesser 1.240 mm Heckrotordurchmesser 236 mm Paddelkreis 565 mm Hauptrotorblätter Thunder Tiger Holz, 550 mm, SpinBlades CfK, 550 mm* Heckrotorblätter Thunder Tiger Kunststoff Paddel Thunder Tiger Kunststoff, 34 g Hauptrotordrehrichtung rechts Übersetzung Motor/Hauptrotor 9,56:1 Übersetzung Haupt-/Heckrotor 1:4,57 Schwebeflugdrehzahl 1.700 U/min Kunstflugdrehzahl 1.900 U/min Motor Thunder Tiger Pro 39H Schalldämpfer Thunder Tiger Taumelscheibenanlenkung mechanisch Taumelscheibenservos ACE RC S1903 Gyro ACE RC TG7000 Heckservo ACE RC DS0606 Gasservo ACE RC S1903 Empfänger ACE RC TRS601 Empfängerakku NiMH, 1.600 mAh Gewicht (ohne Kraftstoff) 3.145 g RC-System ACE RC SkyTech TS6i Preis € 699,– Hersteller Vertrieb Thunder Tiger Thunder Tiger Europe (www.thundertiger-europe.com) Bezug Fachhandel * nicht im Lieferumfang de, zumindest nicht, ohne Hilfe eines erfahrenen Kollegen oder autodidaktischer Einarbeitung in die Materie. Aber genau Letzteres will der Käufer ja eben nicht, sonst hätte er einen Bausatz und kein RTF-Modell erworben. Thunder Tiger muss hier dringend noch Hausaufgaben machen, denn das hat der gute alte Rappi wirklich nicht verdient. Auch wenn man derzeit mit einer ganzen Palette neuer Modelle aufwartet – will man den Raptor 30 RTF im Programm lassen, gilt es nachzubessern. Nicht am Modell, das ist bewährt und bestens für Anfänger geeignet, aber an der Umsetzung des hausgemachten RTF-Konzepts.