AUSGABE 4/2011

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AUSGABE 4/2011
Bericht_:Layout 1
17.05.2011
13:13 Uhr
Seite 29
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ROTOR
Hubschrauber-Modellflug
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Gelände der »Academy of Model
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064-067 Raptor 30:Layout 1
17.05.2011
13:25 Uhr
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VORSTELLUNG
30er Heli
im Komplettpaket
RAPTOR 30V2 2,4GHz RTF
THUNDER TIGER
Das Chassis des Raptor ist für Insider ein vertrauter Anblick. Etwas schnellere Servos auf der Taumelscheibe wären wünschenswert.
SILKE MENGE
Montage
Zuerst wollte ich dem Vogel sein der Verpackung separat beiliegendes Schwänzchen
verpassen. Da der Riemen des Heckrotors
bereits korrekt gedreht und an der Austrittsstelle mit einem Streifen Klebeband gegen
Verdrehen gesichert war, gestaltete sich das
Einfädeln einfach. Leider fand sich in der
Schnellanleitung kein Hinweis zum Einstellen der Riemenspannung oder dass der besagte Klebestreifen zu entfernen sei. Schon
floss meine Erfahrung mit ein, was ich ja eigentlich vermeiden wollte.
Die Heckstreben waren dann ebenso wie die
Heckrotorblätter schnell verschraubt. Ob Letztere richtig herum, konnte ich als »Anfängerin«
nur der beiliegenden, englischen Bauanleitung entnehmen. Nun musste noch das zweigeteilte Gestänge der Heckanlenkung in die
Verbindungshülse gesteckt und mit Madenschrauben befestigt werden. »Add Loctite«
befahl der Quick-Start-Guide; so etwas hatte
ich allerdings beim Auspacken nicht entdeckt. »Also dann schnell auf zum Baumarkt«,
Zeitspiel
Raptor 30V2 RTF von Thunder Tiger
Der Raptor 30 in der RTF-Version soll vom Kunden
innerhalb von 10 Minuten flugfertig gemacht werden
können. Silke Menge wollte wissen, ob der Heli hält,
was die Werbung verspricht.
Der Raptor 30 ist ein schon lange auf dem
Markt befindlicher, bewährter Modellhelikopter. Tausende haben mit ihm oder – so wie ich
– mit seinem großen Bruder, dem Raptor 50,
das Helifliegen erlernt. Darüber einen Bericht zu verfassen, wäre etwas verspätet. Relativ neu ist allerdings ein
RTF-Set des Raptor 30 inklusive Fernsteueranlage, das auf
der Homepage des Herstellers
mit folgender Aussage beworben
wird: »Der Traum für den Einsteiger in das
Fliegen von Verbrenner-Helis, ohne lästiges Zusammenbauen und langes Einstellen, ist wahr
geworden. Der neue Raptor 30 RTF 2,4GHz ist
nach dem Auspacken schon nach 5 – 10 Minuten flugfertig.« Damit sollen insbesondere Neulinge des Hobbys angesprochen werden.
Zwar bin ich jetzt nicht unbedingt ein Neuling, legte aber in der freudigen Erwartung,
mich samt Heli in gut einer Stunde auf dem
Flugplatz wiederzufinden, unter dem Feuerzangenbowlen-Motto »Da stelle ma uns mal
janz dumm« eine Stoppuhr bereit und fing
an, als vermeintliche Einsteigerin den Karton auszupacken. Hierbei konnte ich mir
Gut verpackt, allerdings mit demontiertem Heck erreicht der Raptor seinen
Bestimmungsort.
Dass der komplette Inhalt des doch relativ
kleinen Kartons sehr reichhaltig ist, erkennt man erst nach dem Auspacken.
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Schade, dass die saubere Verkabelung zum Anbringen einer Ladebuchse auseinander genommen werden musste. Der 4,8 V-NiMH-Empfängerakku hat eine Kapazität von 1.600 mAh.
Der verbaute Gyro ACE RC TG7000
arbeitet sehr gut mit dem schnellen
Heckservo DS0606 des selben
Herstellers zusammen.
Zeit lassen, durfte die Uhr doch erst nach
dem Auspacken losticken.
Lieferumfang
Nachdem ich das wirklich sicher verstaute
Modell aus seiner Verpackung befreit hatte,
sah ich mich doch von einer unerwarteten
Vielfalt umringt. Im fast fertig montierten Modell waren bereits Motor, Servos, Gyro, Empfänger und Akku installiert, das Heck lag separat bei. Außerdem enthielt der Kasten die
2,4-GHz-Computer-Fernsteuerung ACE RC
SkyTech TS6i mit 1.300-mAh-Senderakku,
ein Ladegerät für Sender- und Empfängerakku, einen Satz Holzrotorblätter, den Blattcaddy sowie ingesamt zehn (!) Anleitungen,
größtenteils in Englisch – lediglich eine Anleitung für die RC-Anlage T6i (im Set liegt aber
die TS6i, auf die diese Anleitung nicht passte) lag auch in deutscher Sprache bei.
Als »Anfängerin« galt meine intensive Suche nun einer deutschen Step-by-Step-Anleitung, die mir hilft, das Puzzle fachgerecht zusammenzufügen. Leider fand ich nur einen
»Quick-Start-Guide« in Englisch und asiatischen Schriftzeichen (welche Sprache genau, kann ich leider nicht beurteilen). »Na
denn mal los, das kann ja nicht so schwer
sein«, dachte ich mir auf Deutsch und drückte auf die Stoppuhr – T minus 10.
4I2011 ROTOR
sagte ich mir, die Stoppuhr drückend – musste der Ausflug doch kosmetisch vorbereitet
werden. T plus 2 war der Stand, also kein Start
nach Plan. Während der Einkaufstour ließ ich
den Chronografen sicherheitshalber aus, am
Ende der darauf folgenden Verschrauben lag
ich 4 Minuten über der Zeitvorgabe.
Schick sah er ja nun schon aus mit dem
Heck. Aber irgendwas fehlte – richtig, die
Hauptrotorblätter. Die separat beiliegenden
Blattgriffe der 550 mm messenden Holzrotorblätter mussten zunächst verklebt, der Folienüberzug der Blätter an den Klebeflächen zuvor
vorsichtig ausgeschnitten und entfernt werden. Da auch von dem empfohlenen Klebstoff
(Sekunden- oder Epoxidkleber) nichts mitgeliefert wurde und ich mir eine erneute Fahrt zum
Baumarkt ersparen wollte, griff ich auf vorhandenes Epoxid zurück. Der Zielsetzung etwas
ungerecht, denn für einen Anfänger ein nicht
selbstverständlicher Fundus. Eine gute halbe
Stunde später stand der Raptor 30 mit montierten Blättern stolz vor mir. T plus 37.
An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass
ich mir für das als Einsteigerheli konzipierte
Modell im Vorfeld halbsymmetrische, 550
mm lange CfK-Rotorblätter von SpinBlades
geordert hatte. Diese sind wesentlich enerROTOR 4I2011
gieeffizienter und ermöglichen
deutlich höhere Flugzeiten sowie eine Entlastung des Motors. Eigenschaften, die einem Einsteiger sehr entgegenkommen, zudem sind CfK-Blätter
um einiges stabiler und höher belastbar als
ihre Pendants aus Holz. Zur korrekten Zeitnahme hatte ich aber zunächst die beiliegenden verklebt und montiert.
Alle Kugelpfannen sitzen leichtgängig und stabil auf
ihren Köpfen. Die Gestängelängen allerdings mussten zur optimalen, mechanischen Einstellung angepasst werden.
»Bald bist du in deinem Element«, beruhigte ich das ungeduldig wartende Fluggerät vor mir zart streichelnd, »Startbox
und Anlasser stehen schon bereit.« Den
Sender hatte ich bereits zu Beginn des
Rennens an den mitgelieferten Steckerlader gehängt. Jetzt galt es
noch, den Empfängerakku zu füllen und die
vorprogrammierten Einstellungen zu prüfen.
Nur wo versteckte sich denn die in der
Schnellanleitung versprochene Ladebuchse? Am Ende suchten mit dem zu Hilfe gerufenen Mann und Sohn sechs Augen erfolglos
Sowohl am Heckrotor als
auch am restlichen Modell
waren alle Verschraubungen fest und ausreichend
gesichert.
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AUF EINEN BLICK
Durch einen Streifen Klebeband wird
ein Verdrehen des Riemens und somit eine falsche Montage durch einen
Einsteiger verhindert. Leider
fehlt der Hinweis, es vor der Endmontage auch zu entfernen.
danach. Kurzum wurde die wirklich saubere
Verkabelung aufgetrennt und die mit
Schrumpfschlauch gesicherte Steckverbindung zwischen Akku und Schalter gelöst, damit der zweite Anschluss des Steckerladers
Arbeit bekam. T plus 52 und stopp – ich war
mir nicht ganz sicher, ob es fair wäre, die Ladezeiten bei 110 mA Ladestrom mitzustoppen. Da die Akkus nicht voll waren (Anmerk.
der Red.: Das würde bei NiXX-Akkus auch keinen Sinn machen.), schwanden langsam meine Hoffnungen auf einen zeitnahen Erstflug.
Während der Wartezeit zwang mich meine
Erfahrung dazu, alle sicherheitsrelevanten
Verschraubungen auf deren festen Sitz und
Sicherung zu prüfen, ein entsprechender
Hinweis fehlte in der Schnellanleitung. Alle
Verbindungen saßen bombenfest und waren
gut gesichert. Ein nettes Telefonat mit Thunder Tiger bewirkte zudem, dass mir ein paar
Tage später auch ein Y-Kabel zum bequemeren Laden des Modells ins Haus schneite.
Einstellungen
Vorweg sei erwähnt, dass der beiliegende
Sender SkyTech TS6i baugleich mit der Optic 6
von Hitec ist, über die in ROTOR 2/2011 ausführlich berichtet wurde. Deshalb werde ich hier
nicht näher auf die Fernsteuerung eingehen.
Der Heli stand auf dem Tisch bereit, der
Sender hing über Nacht am Lader – Einschaltpremiere. »Er lebt«, freute ich mich,
auch alle Servos liefen korrekt. Allerdings ließen der grün leuchtende Gyro und der sichtbare Anstellwinkel der Rotorblätter bei Neutralstellung des Pitchknüppels wieder meine
Erfahrung aufflammen und zwangen mich,
das »Doof stellen« zu unterbrechen, um die
Einstellungen der drei vorprogrammierten
Flugphasen zu prüfen.
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Die gemessenen Pitchwerte von -1 bis +14°
Doch nun stand er endlich da, der Rappi,
in allen Flugphasen hielt ich für nicht ganz so
ready to fly (RTF), wobei ich mir bei diesem
sinnvoll. Ebenso war der Gyro in den Phasen
Begriff angesichts der bisher investierten
»Normal« und »ST1« (Gasvorwahl 1) auf 50%
Zeit und des eingesetzten Know-hows ein
eingestellt, was bei diesem Sender 0% EmpSchmunzeln nicht verkneifen konnte. Er war
findlichkeit im Normalmode bedeutet. Hier
bereit zum Erstflug.
hätte der Einsteiger gleich das »richtige
Erstflug
Handsteuern« des Hecks gelernt. Lediglich
Schon etwas aufgeregt waren wir beide, alin »ST2« stand er auf 75%, was auf den Senso der Heli und ich (modellfliegende Frauen
der bezogen 50% Empfindlichkeit im Heaneigen dazu, ihre Fluggeräte zu vermenschliding Hold-Modus ergibt. Und die programchen), als der Raptor zum ersten Mal einen
mierten Gasgeraden (0 bis 100%) in den
Flugplatz sah. Sein Motor sprang sofort an
»ST«-Flugphasen verschlossen sich mir
und sein »Herz« durfte sich erst mal eine Tankselbst unter der Vermutung, dass der Anfänfüllung lang bei wechger nicht gleich mit Rüselnden Drehzahlen an
ckenschweben
losledas Leben gewöhnen.
gen würde. Über die
Dabei konnte gleich die
nicht ganz waagrecht
Gaskurve
angepasst
ausgerichteten Paddel
werden, die sich mit 20,
will ich mal hinwegse35, 45, 60 und 75% für
hen, beruhigend wirkte
die Flugphase »Normal«
hierbei die korrekt einals geeignet erwies.
gestellte Wirkrichtung
Da ich als Pultsenderdes Gyros.
T plus 70. »Na denn mal
Pilotin selbst keinen
los, hier gibt’s noch et- Bei den 110 mA Ladestrom des mitgelieferten Handsender
fliegen
was Arbeit« dachte ich Steckerladers ist schon etwas Geduld gekann, musste nun der
fragt, bis leere Akkus wieder vollständig gelamir, als mich nach den den sind. Dafür kann man Sender- und EmpSohnemann ran. Er
knappen 20 Minuten der fängerakku gleichzeitig füllen.
überließ den »Rappen«
Sender wild piepsend erdas erste Mal seinem
schreckte. »Low Battery« erklärte das Display.
Element, Überraschungen erlebten wir hierIch will es kurz machen: nach ein paar Tagen
bei keine. Der Heli tat, wofür er schon Jahre
und Zyklen an einem Reflexlader hatte der ausNicht gerade RTF bzw. einsteigerfreundlich: auf die
gebaute und dort mittels gebasteltem AdapterBlattwurzeln müssen von beiden Seiten Kunststoffblattgriffe eingeharzt und verschraubt werden. Zuvor
kabel angeschlossene Senderakku seine volle
muss der Folienüberzug der Rotorblätter an den KleKapazität von 1.300 mAh erreicht, nachdem er
bestellen passgenau entfernt werden.
zu Beginn nur knappe 300 mAh lieferte.
Zum Glück sind die Raptoren sehr gut einzustellen. Etwas hinderlich dabei war die nur
in englischer Sprache beiliegende Anleitung
des Senders; die deutschsprachige Baubeschreibung steht auf der Homepage von
Thunder Tiger Europe als PDF-Datei zur Verfügung. In gut zwei Stunden waren die mechanischen und senderseitigen Grundeinstellungen erledigt und auch gleich ein anderer Schalter (mit Ladebuchse) im Modell
verbaut. Die Stoppuhr hatte ich längst wieder
im Schrank verstaut, lag ich doch mit mehreren Tagen Verzögerung so weit hinter dem
Zeitplan, dass mir weitere chronografische
Messungen unsinnig erschienen.
gefallen hat:
Bewährtes, einsteigertaugliches Modell
Komplettes Set inkl. 2,4-GHz-Sender
und -Empfänger
Gute Gyro/Heckservo-Kombination
Gute und preisgünstige Ersatzteilversorgung
Der Sender
SkyTech TS6i
ist baugleich
mit der Hitec
Optic 6 und
verfügt über
ein austauschbares
HF-Modul.
bekannt ist: er flog. Zugegeben, eine Leistungskanone ist er nicht, das will er aber als
Einsteigermodell auch gar nicht sein. Gutmütig folgte er den Befehlen des Piloten, ein
Nachtrimmen war nicht nötig. Lediglich die
Gyroempfindlichkeit konnte von 75% (Anzeigewert im Sender, entspricht 50% real) auf
70% reduziert werden.
Die einzige Wermutstropfen im Betrieb waren die doch recht langsamen Servos auf der
Taumelscheibe und der mittels langer
Schraube zusammengehaltene, zweiteilige
Schalldämpfer. Obwohl gut festgezogen,
leckte er vorn am Schraubenkopf und
»stratzte« den vorderen Bereich des Rappen
ordentlich zu. Warum man hier keinen einteiligen Dämpfer verbaut, bei dem obendrein
die Gefahr des Lockerns und des daraus
möglichen Motorschadens entfiele, kann ich
nicht nachvollziehen.
Fazit
Beim Raptor 30 2,4GHz RTF handelt es sich
um ein gutes, aber nicht zu Ende gedachtes
Konzept mit verfehltem Ziel, das muss man
hier leider unverblümt sagen. Ein bewährtes
Fluggerät für den bauunwilligen Einsteiger anzubieten, das nach (Zitat) dem Auspacken
Nur bei genauerem Hinsehen kann
man erkennen, dass es sich um einen Raptor 30 und nicht 50 handelt. Viele Ersatzteile beider Modelle sind untereinander kompatibel.
Die Mechanik im Lieferzustand und nach dem Einbau
eines Schalters mit Ladebuchse.
ROTOR 4I2011
nicht ganz überzeugen konnte:
fehlende Ladebuchse
fehlendes Material zur Endmontage
schwacher Senderakku
teilweise fehlerhafte mechanische
und elektronische Voreinstellungen
nicht einsatzfertige Hauptrotorblätter aus Holz
alle relevanten Anleitungen nur in Englisch
keine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung
Langsame Taumelscheibenservos
geringer Ladestrom des Steckerladers
undichter Schalldämpfer
schon nach 5 bis 10 Minuten flugfertig ist (Zitat Ende), ist sicherlich keine schlechte Idee.
Wenn dann aber selbst ein Fortgeschrittener angesichts vielfältiger Unwägbarkeiten
Tage benötigt, um das derart beworbene Modell in die Luft zu bekommen, drängt sich die
Frage auf, ob der Hersteller jemals den Versuch unternommen hat, die Einhaltbarkeit
seiner Versprechen unter den Bedingungen
der angesprochenen Zielgruppe zu prüfen.
Fehlendes Endmontagematerial (Loctite sowie Harz bzw. Sekundenkleber) dürften die
wenigsten Einsteiger im Haushalt haben, von
einem speziellen Lader zur Akkuformierung
(Senderakku) ganz zu schweigen. Spätestens
das Fehlen der Ladebuchse am Modell bei
eingeschrumpften Steckverbindungen wird
wohl die angesprochene Zielgruppe dazu bewegen, das Modell dem Händler wieder auf
die Theke zu stellen, zumal für alle wichtigen
Vorgänge keine deutschsprachigen Anleitungen beiliegen. Eine gerade für das vorgesehene Käuferklientel wichtige Schritt-für-SchrittAnleitung in Landessprache fehlt komplett.
Berücksichtigt man noch die äußerst zweifelhaften mechanischen und senderseitigen Voreinstellungen, glaube ich nicht, dass ein Anfänger den Heli jemals in die Luft bekommen wür-
TECHNISCHE DATEN
Thunder Tiger Raptor 30V2 2,4GHz RTF
Länge
1.160 mm
Breite
155 mm
Kufenbreite
255 mm
Höhe
410 mm
Hauptrotordurchmesser
1.240 mm
Heckrotordurchmesser
236 mm
Paddelkreis
565 mm
Hauptrotorblätter Thunder Tiger Holz, 550 mm,
SpinBlades CfK, 550 mm*
Heckrotorblätter
Thunder Tiger Kunststoff
Paddel
Thunder Tiger Kunststoff, 34 g
Hauptrotordrehrichtung
rechts
Übersetzung Motor/Hauptrotor
9,56:1
Übersetzung Haupt-/Heckrotor
1:4,57
Schwebeflugdrehzahl
1.700 U/min
Kunstflugdrehzahl
1.900 U/min
Motor
Thunder Tiger Pro 39H
Schalldämpfer
Thunder Tiger
Taumelscheibenanlenkung
mechanisch
Taumelscheibenservos
ACE RC S1903
Gyro
ACE RC TG7000
Heckservo
ACE RC DS0606
Gasservo
ACE RC S1903
Empfänger
ACE RC TRS601
Empfängerakku
NiMH, 1.600 mAh
Gewicht (ohne Kraftstoff)
3.145 g
RC-System
ACE RC SkyTech TS6i
Preis
€ 699,–
Hersteller
Vertrieb
Thunder Tiger
Thunder Tiger Europe
(www.thundertiger-europe.com)
Bezug
Fachhandel
* nicht im Lieferumfang
de, zumindest nicht, ohne Hilfe eines erfahrenen Kollegen oder autodidaktischer Einarbeitung in die Materie. Aber genau Letzteres will
der Käufer ja eben nicht, sonst hätte er einen
Bausatz und kein RTF-Modell erworben.
Thunder Tiger muss hier dringend noch
Hausaufgaben machen, denn das hat der gute
alte Rappi wirklich nicht verdient. Auch wenn
man derzeit mit einer ganzen Palette neuer Modelle aufwartet – will man den Raptor 30 RTF
im Programm lassen, gilt es nachzubessern.
Nicht am Modell, das ist bewährt und bestens
für Anfänger geeignet, aber an der Umsetzung
des hausgemachten RTF-Konzepts.