Ferrovie dello Stato Italiane
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Ferrovie dello Stato Italiane
Pressemitteilung RFI, PROJEKT ERSAT: SATELLITEN-TECHNOLOGIEN ZUR STEUERUNG DES REGIONALEN EISENBAHNVERKEHRS auf konventionellen und sekundären Strecken Integration der Systeme ERTMS (Eisenbahn) und GALILEO (Satellit) Zielsetzungen: Erhöhung der Verkehrskapazität und Reduzierung der Betriebskosten auf der internationalen Tagung in Rom erläutertes Potenzial laufender Versuch in Sardinien auf der Strecke Cagliari – San Gavino ERSAT kann auf fast 45% des italienischen Eisenbahnnetzes installiert werden Rom, 12. Februar 2016 Satelliten-Technologien, um den Eisenbahnverkehr auf sekundären, lokalen und regionalen konventionellen Strecken zu steuern und zu leiten. Mit ERSAT, einem System der letzten Generation, wird es erstmals in Europa möglich sein, die Eisenbahntechnologie – Signalsystem European Rail Traffic Management System (ERTMS) – mit der Satellitennavigation und -lokalisierung von GALILEO zu verknüpfen. Zielsetzungen: die den Eisenbahnunternehmen zur Verfügung stehenden Verkehrskapazität erhöhen und dabei zur Verminderung der CO2-Emissionen beitragen, Gewährleistung der aktuellen Eisenbahn-Sicherheitsstandards und gleichzeitige Reduzierung der Betriebskosten. Denn die neuen technologischen Geräte erfordern geringere Investitionen für die Installation und Wartung, da die Informationspunkte der derzeitigen Signalsysteme (SCMT und SSC) mit ihren Streckenbalisen durch „virtuelle“ Balisen ersetzt werden, die vom Satellitenempfänger betrieben werden und in das Signalsystem ERTMS integriert sind. Das Potenzial des ERSAT-Systems wurde vor Ingenieuren, Technikern und Spezialisten des Sektors bei der internationalen Tagung „First Workshop on ERSAT EAV“ erläutert, die heute in Rom am Sitz der Gruppe FS Italiane stattfand. Anwesend waren: Maurizio Gentile, Geschäftsführer von Rete Ferroviaria Italiana (Gruppe FS Italiane), Carlo Des Dorides, Exekutivdirektor der European Global Navigation Satellite Systems Agency (GSA), Joseph Doppelbauer, Exekutivdirektor der European Railway Agency (ERA), Amedeo Gargiulo, Direktor der Agenzia Nazionale per la Sicurezza delle Ferrovie (ANSF) und Stefano Siragusa, Geschäftsführer und Generaldirektor von Ansaldo STS. Das Versuchszentrum des Projekts ERSAT EAV befindet sich seit Februar 2015 in Sardinien an der Strecke Cagliari – San Gavino. Die Tests, die in dieser ersten Phase ausgezeichnete Ergebnisse erzielt haben, werden bis Januar 2017 abgeschlossen sein. pag. 2 Die Versuche, die RFI und DB Netz (die Betreiber der italienischen und deutschen Eisenbahninfrastrukturen) und Trenitalia derzeit gemeinsam mit ASSTRA (eine Vereinigung, der über 140 öffentliche und private Betriebe angehören, die im öffentlichen lokalen, städtischen und außerstädtischen Verkehr tätig sind) durchführen, werden von Ansaldo STS koordiniert und verfolgen – dank des Beitrags der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), der Italienischen Raumfahrtagentur (ASI) und der European Global Navigation Satellite Systems Agency (GSA)– das Ziel, die Satellitentechnologien in das Signalsystem ERTMS zu integrieren und entsprechend zu validieren. Das ERTMS, das seit mehr als zehn Jahren auf den Strecken des italienischen Hochgeschwindigkeits-/Hochkapazitätssystems, der vertikalen Achse Turin – Mailand – Bologna – Florenz – Rom – Salerno, eingesetzt ist, überträgt Daten und Informationen über das System GSM-R (Global System Mobile Railway), das den Eisenbahnunternehmen vorbehalten ist, mit dessen Hilfe die Zugfahrt von Augenblick zu Augenblick verfolgt werden kann und dem Zugführer sämtliche Daten für die sichere Fahrt geliefert werden; außerdem aktiviert es eine Notbremsung, falls nicht alle Parameter eingehalten werden und die Geschwindigkeit des Zuges den erlaubten Wert übersteigt. Nachdem die Lokalisierung der Züge (Position und Geschwindigkeit) via Satellit empfangen wurde, überwacht das ERTMS mit ERSAT die Situation des Eisenbahnverkehrs über den Dialog zwischen Fahrzeug und Strecke: Daten und Informationen werden von den Funk-Basisstationen entlang der Eisenbahnstrecke ca. alle sieben Kilometer an die an Bord der Züge installierten Vorrichtungen übertragen. Heute werden hierfür die im Abstand von 1,3 km vorhandenen Balisen verwendet. Einmal in Betrieb genommen, kann das ERSAT-System auf fast 45% des konventionellen sekundären Netzes sowie auf weiten Teilen des europäischen Netzes installiert werden und die gegenwärtigen Sicherheitssysteme ersetzen. Außerdem kann es auch dafür eingesetzt werden, die konzessionierten städtischen und außerstädtischen Eisenbahnstrecken zu steuern. Das Projekt wird mitfinanziert von der Europäischen Union innerhalb des europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizon 2020. Der Versuch mit den Satelliten-Technologien, der dank des von ESA und ASI finanzierten Projekts 3InSat (Abschluss 2016) begonnen wurde, hat den Weg für die Feldversuche mit dem System ERSAT EAV freigemacht. Die Universität „Bocconi“ in Mailand wird für Rechnung der Europäischen Union eine gründliche Analyse der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit (Kosten/Vorteile) des ERSATSystems durchführen.