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Ökologie und Kapitalismus R eader(in) zum Seminar von JungdemokratInnen / Junge Linke radikaldemokratisch. emanzipatorisch. parteiunabhängig. www.jd-jl-rlp.de Seite 2 INHALT Begriffe zur Ökologie ............................................................................................... 4-6 Natur als Wert an sich – Einige ökologisch-ethische Konzeptionen ....................... 7-8 Biogas.................................................................................................................. 10-14 Sonnenenergie .................................................................................................... 15-18 Wasserkraft ......................................................................................................... 19-21 Windkraft ............................................................................................................. 22-26 Erneuerbare-Energien-Gesetzt (EEG) ................................................................ 27-30 Werner Hager: Essay zu Murray Bookchin und "Hierarchie und Herrschaft" ...... 32-48 Iring Fetscher: Karl Marx/Friedrich Engels, Prognose und Utopie, S 186-195 ... 49-58 John Bellamy Foster: Organizing Ecological Revolution ..................................... 59-66 Oliver Geden: Ökologie von Rechts .................................................................... 68-72 Peter Staudenmaier: Fascist Ecology: The "Green Wing" of the Nazi Party and its Historical Antecedents......................................................................................... 73-90 Janet Biehl: 'Ecology and the Modernization of fascism in the German Ultra-Right .......................................................................................................................... 91-118 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 3 Einstieg in die Ökologie / Natur als Wert an sich? Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 4 Begriffe zur Ökologie Humanökologie: Die akademische Disziplin Humanökologie behandelt die Beziehungen zwischen Menschen und ihrer (natürlichen) Umwelt. Die zentrale Frage dabei ist, wie Menschen und menschliche Gesellschaften mit der Natur bzw. mit ihrer Umwelt interagieren. Eine Konfliktlinie zwischen diesem neuen Paradigma und dem klassischen soziologischen Ansatz liegt darin, dass damit Gesellschaft und Kultur abgewertet werden. Wenn menschliche Gemeinschaften und die Bevölkerung vorrangig als Teil des irdischen Ökosystems betrachtet werden, wird Soziologie zu einer Sub-Disziplin der Ökologie herabgestuft -- der speziellen Ökologie der Spezies homo sapiens sapiens. Dies wird von den meisten Soziologen als Affront betrachtet. Die Deutsche Gesellschaft für Humanökologie definiert die Humanökologie wie folgt: »Die Humanökologie ist eine neuartige wissenschaftliche Disziplin, deren Forschungsgegenstand die Wirkungszusammenhänge und Interaktionen zwischen Gesellschaft, Mensch und Umwelt sind. Ihr Kern ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die physische, kulturelle, wirtschaftliche und politische Aspekte einbezieht. Der Begriff Humanökologie stammt ursprünglich von den soziologischen Arbeiten der Chicago-Schule um 1920 und verbreitet sich seitdem als Forschungsperspektive in den Natur-, Sozial- und Planungswissenschaften sowie in der Medizin. In einigen Ländern wurden universitäre Lehrstühle eingerichtet.« Nachhaltigkeit: Der Begriff Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft, wird aber heute in einem viel weiteren Sinn benutzt. Im wesentlichen gibt es drei Dimensionen von Nachhaltigkeit, nämlich ökologische Nachhaltigkeit, ökonomische Nachhaltigkeit und soziale Nachhaltigkeit. Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet, dass eine Gesellschaft nicht über ihre Verhältnisse leben soll, während soziale Nachhaltigkeit aussagt, das eine Gesellschaft so organisiert sein soll, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte auf einem friedlichen und zivilen Weg ausgetragen werden können. Da dies hier ein Ökologieseminar ist, interessiert uns aber natürlich die ökologische Nachhaltigkeit am meisten. Knapp gesagt, meint dieses Konzept, keinen Raubbau an der Natur zu betreiben, also immer nur so viel zu verbrauchen/vernichten, wie sich auch wieder regenerieren kann. Nachhaltigkeit wurde in den 90er Jahren zu einem zentralen Begriff der politischen und ökologischen Debatte. Fraglich ist allerdings, inwieweit der Begriff der Nachhaltigkeit tatsächlich mit den bestehenden Normen von Wirtschaftswachstum und kapitalistischer Eigentumsordnung bricht. Nachhaltigkeit sorgt nämlich gerade nicht für einen grundlegenden Umbau, sondern lediglich für Reformen der existierenden Strukturen und Institutionen. Die entwicklungs- und umweltpolitische Debatte wurde von der Suche nach neuen Formen der Kapitalverwertung und Ressourcennutzung Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 5 überlagert. Anders ausgedrückt: Der Diskurs um nachhaltige Entwicklung markierte den Anfang einer umfassenden gesellschaftlichen Modernisierungsstrategie. den Anfang einer umfassenden gesellschaftlichen Modernisierungsstrategie. Verbindung mit dem vielstrapazierten Begriff der Globalisierung. Globalisierung - als offenbar nicht hinterfragbarer »Mega-Trend« - und Nachhaltigkeit sollen versöhnt werden; doch beide Begriffe blenden wichtige Sachverhalte aus: Die Machtförmigkeit gesellschaftlicher Verhältnisse und die Tatsache, dass widerstreitende Interessen, Profitlogik und Ausbeutung auf diesem Weg nicht verschwinden.»Globalisierung« und »Nachhaltigkeit« leben von dem Versprechen bzw. Glauben, dass die bestehenden politischen Institutionen und privates Kapital in der Lage sind, Umweltund Armutsprobleme zu lösen. Die Deregulierung soll eine deutlich billigere Verlagerung ganzer Produktionseinheiten von einem Ort der Welt an andere ermöglichen. Große Unternehmen versuchen frei nach den politischen und institutionellen Investitionsbedingungen Standorte auszuwählen und die Grundzüge staatlicher Sozial- und Umweltpolitik zu diktieren, indem sie Arbeitsplätze und öffentliche Einnahmen in Aussicht stellen oder verweigern. So führen die liberalen Reformen vielerorts zu verschärftem Standortwettbewerb und forcieren, dass sich sowohl soziale Ungleichheiten verschärfen als auch Umweltindikatoren verschlechtern. Die »zivilgesellschaftlichen« Politikvorstellungen des Rio-Prozesses basierten lange Zeit auf der Annahme, dass mit Kooperation, alternativer Expertise und dem Appell an die aufgeklärten Eigeninteressen in Wirtschaft und Politik das auf »Nachhaltigkeit« ausgerichtete Leitbild durchgesetzt werden könnte. Die 90er Jahre haben besonders deutlich gezeigt, dass die damit verbundenen politischen Konzepte sich nicht als erfolgreich erwiesen haben. Politische Ökologie Politische Ökologie ist eine Form der Politikwissenschaft. Wie der Name schon andeutet, beschäftigt sie sich mit den Auswirkungen ökologischer Veränderungen auf menschliche Gesellschaften. Eine Definition der politischen Ökologie stammt von Blaikie und Brookfield (1987): »Der Ausdruck politische Ökologie vereint die Anliegen der Ökologie und einer weit definierten politischen Ökonomie.« Es werden vor allem soziale Ursachen für Umweltprobleme gesehen, und der historische, politische und ökonomische Kontexte dieser Probleme in den Vordergrund gerückt. Die Aufdeckung der Interessen und Machtverhältnisse aller Akteure und deren Diskurse ist ein zentraler Punkt bei der Analyse. Viele Theorien der Internationalen Beziehungen kümmern sie nicht um die Auswirkungen von ökologischen Veränderungen auf die menschliche Gesellschaft; dies ist eine Lücke, die von der Politischen Ökologie geschlossen werden soll. Die Ursachen für Umweltveränderungen und –probleme werden also in politischen Systemen, in menschlichen Gesellschaften verortet, ebenso wie die Folgen dieser Umweltveränderungen sich auch auf diese Systeme auswirken. Die politische Ökologie beschäftigt sich also mit den Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Ökosystem. Die Industrialisierung der westlichen Staaten hatte es eine ganze Reihe von Auswirkungen auf die Natur, die zu Beginn der 1960er Jahre auch nicht mehr zu übersehen waren (was z.B. auch zur Gründung des UN-Umweltprogramms UNEP = Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 6 United Nations Environment Programme führte). Grenzüberschreitende Luft- und Wasserverschmutzung ließen sich nicht in den souveränen Nationalstaaten allein lösen, sondern machten internationale Anstrengungen erforderlich, ebenso wie globale Probleme wie fortschreitende Desertifikation oder Entwaldung. Da die meisten klassischen Theorien für diese Wechselwirkungen blind waren, entstand die politische Ökologie, um diese Lücke zu schließen. Soziale Ökologie / Social Ecology Sowohl die englische Wissenschaftsbezeichnung »Socioecology« als auch der Name der politischen Bewegung »Social ecology« werden zuweilen mit Sozialökologie übersetzt; um beides nicht durcheinander zu bringen, nehme ich Sozialökologie = Socioecology und Soziale Ökologie = Social ecology. Sozialökologie / Socioecology Sozialökologie ist die Wissenschaft von den Beziehungen der Menschen zu ihrer natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt. Die Formen und Gestaltungsmöglichkeiten dieser Beziehungen werden disziplinübergreifend untersucht. Es geht also, wie in der Politischen Ökologie, um die Wechselwirkung des gesellschaftlichen Menschen mit der Natur, und zwar aus einer möglichst ganzheitlichen Perspektive. Die Frage des Umgangs mit der Natur ist eine zutiefst gesellschaftliche, in überindividuellen Handlungsmustern (Institution) verankerte Frage. Tiefenökologie Tiefe Ökologie geht von der wechselseitigen Bedingtheit allen Lebens aus. Sie sieht die Erde als lebendigen Organismus, in dem alles miteinander verbunden und voneinander abhängig ist, und in dem jedem Lebewesen ein Eigenwert zukommt. Der Begriff »tiefe Ökologie« steht heute vor allem für eine radikale Kritik an den Grundüberzeugungen unserer Kultur und Gesellschaft, unserer Politik, unserer Wirtschaft und unseres Erziehungssystems. Ihr Anliegen ist es, der Entfremdung der Menschen von sich selbst und von der Gemeinschaft aller lebenden Wesen der Erde entgegenzuwirken. Neu und einzigartig an der tiefen Ökologie ist ihr ganzheitlicher Ansatz, der konzeptionelle, emotionale, spirituelle und praktische gesellschaftspolitische Arbeit in wechselseitigen Austausch miteinander bringt. Tiefe Ökologie sieht alles Leben auf der Erde als ein großes, sich selbst regulierendes System, das charakterisiert ist durch die wechselseitige Abhängigkeit aller Phänomene. Diese Sichtweise führt uns über die Grenzen des individuellen Selbst hinaus und lässt uns das entdecken, was wir das »ökologische Selbst« nennen. Natur als Wert an sich? Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 7 Einige ökologisch-ethische Konzeptionen Im wesentlichen kann wohl zwischen zwei verschiedenen Grundannahm en unterschieden werden: Entweder hat die Natur als solche einen Wert an sich und m uss um ihrer selbst willen geschützt werden, oder sie hat nur einen Wert für Menschen, um m uss um der Menschen willen geschützt werden. In letzterem Fall kom m t m ensch zu folgender Konzeption: Anthropozentrismus: Die Natur hat insofern einen Wert, als dass sie für den Menschen nützlich ist. Natur wird immer in Bezug auf den Menschen gesehen, in ihrem Wert für ihn; dabei muss es sich nicht unbedingt um einen reinen materiellen Wert handeln, sondern es kann durchaus auch ein Erholungswert, ein ästhetischer Wert oder eine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Der wesentliche Punkt ist eben nur, dass die Natur an sich nicht schützenswert ist, sondern deshalb, weil sie für den Menschen wichtig ist und mit ihm in Bezug steht. Aus dieser Konzeption heraus lassen sich mehrere Strategien erdenken, z.B. eine technologisch-pragmatische: Als Wert wird streng funktionalistisch die Systemerhaltung genommen, ein Beispiel dafür wäre die Anwendung des Verursacherprinzips auf alle Menschen. Es ist wichtig, Sachkompetenz zu haben und die Folgen des eigenen Handelns für die Natur überschauen zu können; d.h. das Wissen muss dem kausalen Ausmaß des Handelns größengleich sein. Spricht m ensch jedoch der Natur an sich einen Wert zu, gibt es viele Möglichkeiten, diesen Wert zu begründen, z.B. durch die Erklärung der Natur zu Gottes Schöpfung, oder durch weil Natur eine unverdiente Gabe ist, ein Aufenthaltsort, etwas nicht vom Mensch geschaffenes. Egal wie die Begründung jedoch lautet, die daraus resultierende Konzeption steht dem Anthropozentrism us als Physiozentrism us gegenüber und kann unterschiedlich extrem ausfallen. Im wesentlichen gibt es die folgenden drei Positionen: Biozentrismus: Der Biozentrismus bzw. biozentrische Ansatz will die Wirklichkeit im allgemeinen und menschliches Verhalten im besonderen im wesentlichen anhand biologischer Gesetzmäßigkeiten erklären und gestalten. Er spricht allen Lebewesen, Tieren wie Menschen, unabhängig von ihren Empfindungsfähigkeiten einen eigenständigen Wert zu. Im Gegensatz zum Anthropozentrismus wird nicht der Mensch in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt, sondern nur als ein kleiner Teil der gesamten Natur gesehen. Einen solchen Ansatz vertrat z.B. auch Albert Schweitzer; nach ihm ist der Menschen Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will. Leben ist für ihn der letzte Wert, und damit ist alles gut, was Leben fördert, und alles böse, was Leben hemmt oder vernichtet. Das Leben ist heilig, und zwar nicht nur das menschliche, sonder auch das tierische (und z.T. pflanzliche) Leben. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 8 Eine solche Ethikkonzeption hat allerdings mehrere große Nachteile. Es ist für Menschen unvermeidlich, bei ihren Handlungen anderes Leben zu vernichten (seien es auch nur Insekten oder Pflanzen), und damit wird jeder Mensch innerhalb dieser Moral automatisch schuldig. Biozentristen werten außerdem nicht nur die Natur gegenüber dem Menschen auf, sondern praktizieren eine radikale Abwertung menschlicher Grundbedürfnisse. Konsequenterweise propagieren auch viele Biozentristen Dinge wie die Unnatürlichkeit von Drogen, Abtreibung oder Homosexualität oder fordern eine Gesamtbevölkerung von höchsten 100 Millionen Menschen auf der Erde. Pathozentrimus: Weniger extrem als der Biozentrismus, aber vom Ansatz her ähnlich. Es wird nicht allen Lebewesen ein Wert an sich zugesprochen, sondern nur denen, die empfindungsfähig sind. Holismus: Ein ähnlicher Ansatz wie der Biozentrismus, allerdings mit dem Unterschied, dass nicht nur allen Lebewesen ein Wert an sich zugeschrieben wird, sondern der gesamten Natur, d.h. auch die abiotische. Die Natur dient dabei als normative Letztinstanz. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 9 Ökologie und Kapitalismus / Erneuerbare Energien Biogas Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 10 Biogas ist ein Gemisch aus den Hauptkomponenten Methan und Kohlenstoffdioxid. Der wertgebende Anteil, der energetisch genutzt wird, ist das Methan. Daneben enthält es je nach Ausgangsbedingungen geringe Mengen an Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Wasserstoff, N2 (Luftstickstoff, bei biologischer Entschwefelung) und Spuren von niederen Fettsäuren und Alkoholen. Es entsteht bei der anaeroben (sauerstofffreien) Vergärung von organischem Material. Als Ausgangsstoffe für die technische Produktion von Biogas eignen sich: • vergärbare, biomassehaltige Reststoffe wie Klärschlamm, Bioabfall oder Speisereste, • Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist), • gezielt angebaute Energiepflanzen, auch NAWAROS (NAchWAchsendeROhStoffe) genannt. Dabei stellt die Landwirtschaft mit den beiden letztgenannten Möglichkeiten das größte Potenzial für die Produktion von Biogas. Je nach Herkunft wird nach • Klärgas (aus Kläranlagen), (das Gas wird bei großen Kläranlagen nach Reinigung in Gasmotoren zur Stromerzeugung verwendet, mit dem zum Beispiel die Gebläse für die Belebtschlammbecken angetrieben werden), • Deponiegas (aus Deponien) und • Biogas (aus Biogasanlagen) unterschieden . Im Falle der unkontrollierten Entstehung durch natürliche Prozesse und der ungenutzten Entweichung in die Atmosphäre - aus Gewässern, Mist, Reisfeldern und tierischen Quellen wie dem Pansen von Wiederkäuern - nennt man das Gas im allgemeinen Faulgas oder Sumpfgas. Biogas enthält stets auch unerwünschte Bestandteile wie Schwefelwasserstoff, der ihm vor der technischen Nutzung entzogen wird. Biogas wird als Brennstoff für Blockheizkraftwerke zur Stromerzeugung oder zu Heizungszwecken genutzt. In der Entwicklung ist derzeit die Aufbereitung auf Erdgasqualität, um Biogas ins Gasnetz einzuspeisen bzw. in Erdgasfahrzeugen als Treibstoff zu nutzen. Zusammensetzung Die in der Literatur zu findenden Angaben zur Zusammensetzung von Biogas schwanken stark. Generell gilt, dass die Gaszusammensetzung von diversen Parametern, wie Substratzusammensetzung und Betriebsweise des Faulbehälters, abhängen. Die folgende Tabelle zeigt Anhaltswerte für die wichtigsten enthaltenen Gase nach der neuesten DVGW-Studie. Schwankungsbrei Durchschnit te t Methan 45-70 % 60 % Kohlendioxid 25-55 % 35 % Wasserdampf 0-10 % 3,1 % Stickstoff 0,01-5 % 1% Sauerstoff 0,01-2 % 0,3 % Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 11 Wasserstoff 0-1 % < 1% Ammoniak 0,01-2,5 mg/m³ 0,7 mg/m³ Schwefelwasserst 10-30.000 mg/m³ 500 mg/m³ off Wertvoll im Biogas ist das Methan. Je höher dessen Anteil ist, desto energiereicher ist das Gas. Nicht nutzbar sind das Kohlendioxid und der Wasserdampf. Problematisch im Biogas sind vor allem der Schwefelwasserstoff und der Ammoniakanteil, die vor dem Verbrennungsvorgang entfernt werden müssen, um die Gasmotoren vor diesen chemisch aggressiven Substanzen zu schützen. Herstellung Analog zur Verwendung von Holz in Biomasseheizkraftwerken werden vermehrt Pflanzen gezielt zur Verfaulung in Biogasanlagen, d.h. zur Produktion von Biogas angebaut. Dies können im Prinzip alle ackerbaulich genutzten Früchte oder Gras sein. Aktuell (2004) ist die Nutzung von Mais, Getreide (Acker) und Gras (Wiese) am weitesten verbreitet. Zur Abschätzung der Nutzung für die Stromproduktion: 1 ha Mais = ca. 2 kW elektr. Dauerleistung 1 ha Getreide = ca. 1,5 kW 1 ha Gras = ca. 1 kW Gülle von 1 Kuh = ca. 0,15 kW Beispiel: Mit der Gülle von 4 Kühen bzw. von 32 Schweinen oder mit dem Ertrag von 6.000 Quadratmeter Silomaisfläche könnte man genügend Biogas herstellen, um einen Vier-Personen-Haushalt mit Strom zu versorgen. Technologie Die Biogaserzeugung findet in einer Biogasanlage statt. In dem gesteuerten Prozess der Biogasentstehung sind verschiedenste Arten von anaeroben Mikroorganismen beteiligt, deren Mengenverhältnis zueinander durch Ausgangsstoffe, pH-Wert, Temperaturund Faulungsverlauf beeinflusst wird. Aufgrund der Anpassungsfähigkeit dieser Mikroorganismen an die Prozessbedingungen können nahezu alle organischen Substanzen durch Verfaulen abgebaut werden. Lediglich höhere Holzanteile können durch das mikrobiologisch schwer zersetzbare Lignin schlecht verwertet werden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Methanbildung ist ein Wasseranteil im Ausgangssubstrat von mindestens 50 %. Man unterscheidet nach dem heutigen Erkenntnisstand vier parallel bzw. nacheinander ablaufende und ineinandergreifende biochemische Einzelprozesse, die den anaeroben Abbau biogener Substanzen ermöglichen: Biogasprozess schematisch 1. Während der Hydrolyse werden die Biopolymere in monomere Grundbausteine oder andere lösliche Abbauprodukte zerlegt. Hierbei kann festgestellt werden, dass Fette in Fettsäuren, Kohlenhydrate, wie z.B. Polysaccharide in Mono- oder Oligosaccharide und Proteine, wie Eiweiße in Peptide bzw. Aminosäuren zerlegt werden. Diese Reaktion wird durch fakultativ anaerobe Mikroorganismen katalysiert, wobei diese durch Ausschüttung von Exoenzymen die Hydrolyse der Edukte vollziehen. Dieser Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 12 Reaktionsschritt ist aufgrund der Komplexität des Ausgangsmaterials der geschwindigkeitsbestimmende. 2. Im Rahmen der Acidogenese (allgemeinsprachlich auch als Fermentation bezeichnet) - die zeitgleich zur Hydrolyse stattfindet - werden die monomeren Interdukte einerseits in niedere Fett-/Karbonsäuren, wie z.B. Butter-, Propionund Essigsäure, andererseits in niedere Alkohole, wie z.B. Ethanol, umgesetzt. Bei diesem Umsetzungsschritt verzeichnen die fakultativ anaeroben Mikroorganismen erstmals einen Energiegewinn. Bei dieser Umsetzung werden bereits bis zu 20 % des Gesamtanteils an Essigsäure gebildet. 3. Während der Acetogenese werden die niederen Fett- und Karbonsäuren sowie die niederen Alkohole durch acetogene Mikroorganismen primär zu Essigsäure, bzw. dessen gelöstem Salz, dem Acetat umgesetzt. 4. In der letzten, obligat anaerob ablaufenden Phase - der Methanogenese - wird die Essigsäure durch entsprechend acetoclastische Methanbildner in Methan und Kohlenstoffdioxid sowie Wasserstoff umgewandelt. Zurück bleibt ein Gemisch aus schwer abbaubarem organischen Material beispielsweise Lignin und anorganischen Stoffen wie zum Beispiel Sand oder andere Mineralien. Der mikrobiologische Prozess der Biogaserzeugung, läuft bis heute noch als sogenannte "Black Box" ab. Das bedeutet man weiß zwar, was in den Reaktor hinein- und was herauskommt, der mikrobiologische Prozess dazwischen ist jedoch noch weitgehend unerforscht. So ist es schwierig, Steuerungsparameter für einen geregelten und auf maximale Methanausbeute ausgelegten Ablauf zu finden (meist beruhen diese auf Erfahrung), das Zusammenspiel der Mikroorganismen ist aber nur unzureichend bekannt. Forschungsprojekte zur Erklärung des genauen Ablaufs und der Charakterisierung der mikrobiologischen Populationen bzw. Gemeinschaften werden bald Aufschluss über den genauen Verlauf geben können. Zur Aufrechterhaltung des Faulprozesses wird etwa die Hälfte der Abwärme aus der Stromproduktion mit Biogas zur Aufrechterhaltung der Temperatur der Biogasanlage benötigt. Die verbleibende Wärme kann für andere Heizzwecke verwendet werden. Für den Gesamtwirkungsgrad einer solchen Anlage ist daher die optimale Nutzung der Abwärme und eine Temperaturregelung im Prozess entscheidend. Reinigen und AufbereitungWie im Abschnitt vorher (Zusammensetzung von Biogas) schon angedeutet wirken sich die Verunreinigungen durch Schwefelwasserstoff und Ammoniak negativ auf die Nutzung von Biogas aus. Es ist daher fast immer notwendig, eine Reinigung und Aufbereitung vorzunehmen. Im wesentlichen sind das vier Verfahrensschritte. Entschwefelung Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gegebenenfalls sind mehrere Stufen nötig wie Grob- bzw. Feinentschwefelung. 1. Die Reinigung nach der Gasproduktion durch Entschwefelungsfilter. Hier wird das Gas durch eisenhaltiges Filtermaterial geleitet. Das Filtermaterial muss ausgetauscht werden, wenn das Füllmaterial gesättigt ist. 2. Die Reinigung im Gasraum durch Zugabe von Sauerstoff. Das H2S (Schwefelwasserstoff) wird in elementaren Schwefel umgewandelt. Der Schwefel lagert sich im Gasraum ab. Dies ist bisher die gängigste Methode, hat aber den Nachteil, dass der Schwefel die Biogasanlage nicht verlassen Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 13 kann, daher ist das Verfahren nur für sehr geringe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff geeignet. 3. Bei hohen Proteinanteilen im Ausgangssubtrat können die Schwefelwasserstoffkonzentrationen schon 20000 ppm übersteigen. Hier ist jeder Filter überfordert. Die Zugabe von Eisen-II-ionen hilft hier die Bildung von Schwefelwasserstoff im Faulbehälter wegen der hohen Affinität zum Eisen zu verhindern. Das Eisen verbindet sich mit Schwefel zu unlöslichen Eisensulfid (FeS). Das Eisensulfid verbleibt in der Gülle. Verdichtung Die Verdichtung von Biogas ist meist dann notwendig, wenn Biogas, nach dessen Aufbereitung, in das Erdgasnetz eingespeist werden soll. Die hier vorhandenen Drücke machen oft eine mehrstufige Verdichtung notwendig. Trocknung Biogas wird durch die Kühlung des Gases im Erdreich oder durch Kompressorkälte entfeuchtet. Die Unterschreitung der Taupunkttemperatur des Wasserdampfes lässt das Wasser kondensieren (von der gasförmigen in die flüssige Phase übergehen). Dann kann das Wasser in Tiefpunkten der meist erdverlegten Biogasleitung gesammelt und abgeleitet werden. Bei einer Kühlung durch Kältemaschinen fällt das Wasser im Biogas an den Kälteregistern aus und kann dort gesammelt und abgeleitet werden. CO2-Abtrennung Die Aufbereitung des Biogases umfasst neben den bereits geschilderten Verfahren zur Entschwefelung und zur Reduzierung des Ammoniak-Anteils vor allem die Reduzierung des CO2- und O2-Anteils. Die derzeit gängigen Verfahren der Methananreicherung durch CO2-Abtrennung sind Gaswäschen wie z.B. die Druckwasserwäsche(Absorptionsverfahren mit Wasser oder speziellen Waschmitteln) und die Druckwechseladsoption (Adsorptionsverfahren an Aktivkohle). Daneben sind weitere Verfahren wie eine kryogene Gastrennung (mittels tiefen Temperaturen) oder eine Gastrennung durch eine Membran in der Entwicklung für eine allgemeine Anwendung im Biogasbereich. In Deutschland gibt es inzwischen ca. 2700 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 650 MW. Im Jahr 2005 wurden 10000 GWh Strom erzeugt, das entspricht 1,6 % des Gesamtstromverbrauchs in Deutschland. Damit wird jährlich die Emission von 2,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden. Allein für Niedersachsen wird das Potential auf mindestens 1.500 Anlagen geschätzt, die zusammen mit 2,6 Milliarden kWh mindestens 5 Prozent des Gesamtstromverbrauches in Niedersachsen decken könnte. Aufgrund bundesgesetzlicher Regelungen ist die Leistung einer einzelnen Anlage auf 500 kW begrenzt. Aus technologischer Sicht wäre es ohne weiteres möglich, auch größere Anlagen wirtschaftlich zu betreiben. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 14 Aufgrund der Unabhängigkeit von Wind oder Sonneneinstrahlung trägt die Biomasse und damit auch Biogas sinnvoll dazu bei, eine Ergänzung im Energiemix der Erneuerbaren Energieträger einzunehmen. In der Schweiz betreibt ein großer Anbieter Biogasanlagen, welche aus Grünabfällen Biogas gewinnt. Dieser Anbieter betreibt zudem 22 von 83 Gastankstellen in der Schweiz. In der Schweiz wird häufig von Kompogas gesprochen, wenn Biogas gemeint ist. Da zur Zeit schweizweit noch keine gesetzlich vorgeschriebenen Förderbeiträge (kostendeckende Rückspeisevergütung für Biogasstrom) bezahlt werden, wird das Potenzial der Biogasgewinnung in der Schweiz insbesondere in der Landwirtschaft noch relativ wenig ausgeschöpft. Das Potenzial von landwirtschaftliche betriebenen Biogasanlagen liegt in der Schweiz bei ca. 700 Anlagen bis 2020. Als wirtschaftlich problematisch sind zur Zeit die Co-SubstratExporte in die EU-Länder zu bewerten. Biogasanlagebetreiber in der Schweiz sind sehr häufig den Co-Substrat-Abnehmern aus den EU-Länder preislich unterlegen. Sonnenenergie Als Sonnenenergie oder Solarenergie bezeichnet man die von der Sonne durch Kernfusion erzeugte Energie, die in Teilen als elektromagnetische Strahlung Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 15 (Strahlungsenergie) zur Erde gelangt. Die Sonnenenergie ist über Hunderte von Jahren annähernd konstant. Die Intensität der Sonneneinstrahlung beträgt an der Grenze der Atmosphäre etwa 1,367 kW/m²; dieser Wert wird auch als Solarkonstante bezeichnet. Ein Teil der eingestrahlten Energie wird von den Bestandteilen der Atmosphäre absorbiert und in Wärme umgewandelt. Ein weiterer Teil entkommt durch die Emission eines Teils der absorbierten Energie in Richtung Weltall der Erde und zuletzt führt die Reflexion an Schwebeteilchen wie Eiskristallen und Staub in der Luft zu einer weiteren Verringerung der aufgenommenen Energie. Die Größe dieser Verluste hängt vom Zustand der Atmosphäre ab. Dabei spielen die Luftfeuchtigkeit, die Bewölkung und die Länge des Weges, den die Strahlen durch die Atmosphäre nehmen müssen, eine Rolle. Die auf die Erdoberfläche auftreffende Strahlung beträgt auf eine senkrecht dazu stehende Fläche noch ungefähr 1 kW/m². Auf schräg zur einfallenden Strahlung aufgestellte Flächen trifft weniger Strahlung auf. Nutzung der Sonnenenergie Die Photosynthese bei den Pflanzen ist die auf der Erde am weitesten verbreitete Nutzung der Sonnenenergie. Alle Tiere leben direkt (Pflanzenfresser) oder indirekt (Fleischfresser) von der Sonnenenergie. Die Solartechnik beschäftigt sich mit der Nutzung der Sonnenenergie. Sie wird mit Hilfe der Fotovoltaik in elektrische Energie (Solarstrom) umgewandelt oder die Infrarot-Strahlung wird als Wärme in Solarthermie-Anlagen eingefangen und genutzt. Die Wandlung in Wärme durch so genannte Sonnenkollektoren ist die weltweit meistverbreitete Nutzung der Sonnenenergie. Der direkten Wandlung der Strahlung in Wärme bedienen sich auch Solaröfen und Solarkocher. Großtechnisch kann die so gewonnene Wärme in Sonnenwärmekraftwerken zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet werden. Die Sonnenenergie zählt zu den regenerativen Energien, ihre Nutzung wird in vielen Ländern gefördert, in Deutschland beispielsweise durch das Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG). Faktisch lassen sich auch die Windenergie sowie die Energieträger Biomasse und Biogas als Formen der Solarenergie bezeichnen, da sie durch natürliche physikalische oder biologische Prozesse umgewandelte Sonnenenergie nutzen. Speicherung der Sonnenenergie Die solare Einstrahlung ist eine unstete Größe. Tag und Nacht, natürliche Bewölkung sowie Kondensstreifen, Abdämpfe und auch Schwebeteilchen in der Luft beeinflussen die lokale Bestrahlungsstärke. Um die notwendige Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, sind deshalb beim Betrieb solarer Elektrizitätswerke immer Zusatzmaßnahmen notwendig. Das vorhandene Stromnetz kann zum Ausgleich lokaler Schwankungen dienen. Elektrizitätswerke aus anderen Bereichen der Regenerativen Energien, beispielsweise Wasserkraftwerke, Windenergieanlagen oder Geothermiekraftwerke können solare Elektrizitätswerke ergänzen. Um kurzfristige Leistungseinbrüche ausgleichen zu können (z.B. wegen schlechtem Wetter) sind steuerbare und vor allem dynamische Kraftwerke notwendig. Dieses Kriterium erfüllen beispielsweise Gasturbinenkraftwerke im Gegensatz zu Atomkraftwerken oder Kohlekraftwerken, die nur extrem träge reagieren können. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 16 Eine andere Möglichkeit ist die Energiespeicherung, so dass Schwankungen aus diesen Speichern ausgeglichen werden können. Verschiedene Ansätze dazu sind möglich, bei kleinen Anlagen sowie Inselanlagen werden häufig Solarbatterien eingesetzt. Hierbei handelt es sich um einen chemischen Energiespeicher. Auch Speicherung in großtechnischen chemischen Speichern ist möglich, zur Zeit erzielte Wirkungsgrade für die daraus wieder verwendbare Energie liegen bei etwa 50 Prozent. Solarthermisch erzeugte Wärme kann bevorzugt im Sommer in geothermische saisonale Speicher eingebracht und im Winter genutzt werden. Ein anderes Verfahren ist die Umwandlung metallischer Stoffe, beispielsweise das Solzinc-Verfahren. Ein weiteres mögliches Verfahren ist die Wandlung der elektrischen Energie in Rotationsenergie (Schwungrad), wie sie beispielsweise im Straßenbahndepot der Intalliance AG in Hannover-Leinhausen realisiert wurde. Für die (kurzfristige) Stromspeicherung (nicht nur von Solarenergie) kommen auch Wasserspeicherkraftwerke in Frage. Einige Wasserkraftwerke (wie z.B. das Walchenseekraftwerk) sind sogenannte Spitzenlastkraftwerke, das bedeutet, dass sie in innerhalb von Minuten ihre Leistung dem Bedarf anpassen können. Wenn wenig Bedarf vorhanden ist, verbleibt das Wasser einfach im Wasserspeicher und staut sich. Es gibt auch Kraftwerke, in denen die Turbinen überschüssige Energie dazu verwenden können, Wasser in das höherliegende Reservoir zu pumpen und so Strom als Höhenenergie für späteren Abruf zu speichern. Eine weitere denkbare Methode der Stromspeicherung ist chemisch durch Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, wobei der Wasserstoff zu Methanol weiterverarbeitet werden kann. Der Wasserstoff bzw. das Methanol kann dann in Tanks gespeichert (oder transportiert) werden und in einer Brennstoffzelle wieder in elektrische Energie zurückverwandelt werden. Dies ist auch dezentral möglich. Potenzial der Sonnenenergie Als die größte Energiequelle liefert die Sonne pro Jahr eine Energiemenge von etwa 3,9 · 1024 J, das entspricht 1,08 · 1018 kWh, auf die Erdoberfläche. Diese Energiemenge entspricht etwa dem 10.000fachen des Weltprimärenergiebedarfs. Die Zusammensetzung des Sonnenspektrums, die Sonnenscheindauer und der Winkel, unter dem die Sonnenstrahlen auf die Erdoberfläche fallen sind abhängig von Uhrzeit, Jahreszeit und Breitengrad. Damit unterscheidet sich auch die eingestrahlte Energie. Diese beträgt beispielsweise etwa 1.000 kWh pro Quadratmeter und Jahr in Mitteleuropa und etwa 2.350 kWh pro Quadratmeter und Jahr in der Sahara. Es gibt verschiedene Szenarien, wie eine regenerative Energieversorgung der EU realisiert werden kann, unter anderem auch mittels Energiewandlung in Nordafrika und Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung. Satellitengestütze Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ergaben, dass mit weniger als 0,3 Prozent der verfügbaren Wüstengebiete in NordAfrika und im Nahen Osten durch Thermische Solarkraftwerke genügend Energie und Wasser für den steigenden Bedarf dieser Länder sowie für Europa erzeugt werden kann. TREC, ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern, Politikern und Experten auf den Gebieten der erneuerbaren Energien und deren Erschließung, plant eine solche kooperative Nutzung der Solarenergie zu verwirklichen. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 17 Abhängigkeit der Strahlungsleistung vom Einfallswinkel Aktuell wird in Deutschland nach Berechnungen des Verbandes der Deutschen Elektrizitätswirtschaft VDEW erst 0,25 Prozent des Stromverbrauchs aus Solarenergie gedeckt. Aus Windenergie wird hierzulande bereits rund dreißigmal soviel Energie gewonnen. Die Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche ist die Haupteinflussgröße des Wettergeschehens und des regionalen wie globalen Klimas. Die Strahlungsstromdichte (engl. heat flux density, irradiation), also die Strahlungsenergie pro Flächen- und Zeiteinheit, hängt vom Winkel der Sonneneinstrahlung ab. Bei flachem Winkel treffen weniger Photonen pro Flächeneinheit auf dem Boden auf und erwärmen ihn weniger stark als bei senkrechtem Einfall. Dies kommt durch folgende Formel zum Ausdruck: Hierbei bezeichnet J die Strahlungsleistung, J0 die Strahlungsleistung bei senkrechtem Einfallswinkel und β den Einfallswinkel gegenüber dem Horizont. Verstärkt wird der Effekt durch den verlängerten Weg, den das Licht bei flachen Winkeln durch die Atmosphäre zurücklegen muss. Vor- und Nachteile der Sonnenenergienutzung Die direkte Nutzung von Sonnenenergie als Energiequelle hat gegenüber anderen Engergiequellen einige Vorteile: • Sie ist im Gegensatz zu fossilen und atomaren Energieträgern praktisch unbegrenzt verfügbar. • Bei der Strom- und Wärmeerzeugung kommt es zu keiner Freisetzung von Feinstaub, wie z. B. Rußpartikeln, oder Treibhausgasen, wie z. B. CO2. Bei dezentraler Auslegung, d.h. Nutzung vieler kleiner Anlagen statt einiger großer Kraftwerke, kommen noch folgende Vorteile hinzu: • Es geht kaum noch Energie durch die Übertragung und Verteilung verloren (bei Freilandtrassen hat man ca. 14 % Verlust[1]). • Die Kosten für die Verteilungssysteme selbst könnten zu einem großen Teil eingespart werden, denn die Kosten der Weiterleitung und Verteilung zentral erzeugter Elektrizität sind etwa so hoch wie die der Erzeugung selbst.[2] • Die Verbraucher hätten Kostenvorteile, weil die großen Energieproduzenten und -verteiler die Preise nicht mehr relativ ungestört diktieren könnten. • Es wären kaum noch Reserven nötig. Große, zentrale Anlagen brauchen große Reserven für den Fall, daß eine oder mehrere von ihnen ausfallen. Diese Reserve beträgt für ganz Deutschland ca. 40 %.[3] Bei einer dezentralen Energieversorgung wären so große Reserven überflüssig, weil das Risiko verteilt werden würde. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein beträchtlicher Teil der dezentralen, kleinen Anlagen auf einmal ausfällt, ist extrem gering. • Wir hätten keine internationalen Abhängigkeiten, wie wir sie heute beim Mineralöl haben, die sicherheits- und friedenspolitisch heikel sind. • Ein weiterer Vorteil der Solarenergie ist das "Spenden" oder Freigeben, um bspw. Nachbarn das Benutzen überschüssig produzierten Stroms zu ermöglichen. Aufgrund der Abhängigkeit von der wetter-, tages- und jahreszeitabhängigen Sonneneinstrahlung ist keine konstante Versorgung mit Energie möglich. Auch wird Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 18 Energie eher in kalten Gebieten beziehungsweise Jahreszeiten benötigt, während die Energiegewinnung mit Solartechnik in heißen Gegenden mit hoher Sonneneinstrahlung und im Sommer deutlich effektiver ist. Daher hofft man, bald die Sonnenenergie effektiv speichern zu können, beispielsweise durch die Gewinnung von Wasserstoff, um sie dann später beziehungsweise an einem anderen Ort einsetzen zu können. Eine Alternative ist der parallele Einsatz von Techniken zur direkten Sonnennutzung (Solarthermie, Photovoltaik) und zur Energiegewinnung aus Biomasse, die ja auch gespeicherte Sonnenenergie darstellt. In einer kompletten ökologischen Bilanz ist die Herstellung der Solarzellen zu berücksichtigen. Für den Herstellungsprozess werden entsprechende Mengen an Energie, Frischwasser und Chemikalien benötigt. Nach einer aktuellen Studie der Europäischen Union haben heutige Solarstromanlagen, je nach Bauart, in rund 2 bis 5 Jahren die Energiemenge produziert, die zu ihrer Herstellung notwendig wäre. Der derzeit größte Nachteil des Solarstroms sind seine immensen Kosten. Strom aus Windkraft kostet 6 bis 8 Cent pro Kilowattstunde, Strom aus Solarenergie 40 bis 50 Cent. In Deutschland tragen diese Kosten die Stromverbraucher, denn das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz legt fest, dass die Mehrkosten für Solarstrom auf alle Stromverbraucher verteilt werden. 1999 betrugen die Kosten 19 Mio. Euro, 2005 506 Mio. Euro und 2008 werden über eine Milliarde Euro Kosten für die Stromverbraucher erwartet. Und dies, obwohl der Solarstromanteil an der deutschen Stromproduktion dann immer noch weniger als 0,5 Prozent beträgt. Die Kosten des Solarstroms pro Kilowattstunde sind allerdings keine feste Größe, vielmehr hängen sie von der Verbreitung der Solarenergie ab, denn je mehr fotovoltaische Zellen produziert werden, um so größer ist die Fixkostendegression. Das heißt, dass sich die Kosten, die von der Herstellungsmenge unabhängig sind, auf eine größere Stückzahl verteilen (Gesetz der Massenproduktion) und dadurch die Kosten pro Kilowattstunde sinken. Darüber hinaus wird die Fotovoltaik laufend technisch weiterentwickelt und ihre Effizienz gesteigert. Wasserkraft Ein Wasserkraftwerk oder Wasserkraftanlage ist ein Elektrizitätswerk, das die mechanische Energie des Wassers in elektrischen Strom umwandelt. Damit wird die Wasserkraft für den Menschen nutzbar gemacht. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 19 Funktionsweise Durch eine Stauanlage wird Wasser zurück gehalten. Die Energie der Bewegung des abfließenden Wassers wird auf eine Wasserturbine oder ein Wasserrad übertragen, wodurch dieses in Drehbewegung versetzt wird. Diese wiederum wird direkt oder über ein Getriebe an die Welle des Generators weiter geleitet. Der Generator wandelt die mechanische Energie in elektrischen Strom um. Leistung Die Leistung P ist abhängig vom Wasserdurchfluss Q und der Fallhöhe h sowie von den Wirkungsgraden η des Zulaufs, der Wasserturbine, des Getriebes und des Generators Die Breite der installierten Leistung liegt zwischen wenigen kW und 18.000 Megawatt (Drei-Schluchten-Damm in China). Wasserkraftwerke erzielen einen hohen Wirkungsgrad. Ihre Turbinen und Generatoren können bis zu 90% der nutzbaren Wasserkraft in elektrischen Strom umwandeln. Typen von Wasserkraftwerken Einteilung nach Nutzgefälle Das Nutzgefälle oder die Fallhöhe ist der Höhenunterschied zwischen dem Wasserspiegel oberhalb der Turbine (Oberwasser) und dem Wasserspiegel hinter der Turbine (Unterwasser). • Niederdruckkraftwerke (Fallhöhe: < 15 m, Durchfluss: groß, Verwendung für: Grundlast, Turbinenarten: Kaplan-Turbine, Durchströmturbine, Bauarten: Flusskraftwerke, Gezeitenkraftwerke, Wellenkraftwerk) • Mitteldruckkraftwerke (Fallhöhe: 15–50 m, Durchfluss: mittel - groß, Verwendung für: Grundlast, Mittellast, Turbinenarten: Francis-Turbine, KaplanTurbine, Durchströmturbine, Bauarten: Flusskraftwerke, Speicherkraftwerke) • Hochdruckkraftwerke (Fallhöhe: 50–2.000 m, Durchfluss: gering, Verwendung für: Spitzenlast, Turbinenarten: Francis-Turbine, Pelton-Turbine, Bauarten: Speicherkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke, Kavernenkraftwerke) Einteilung nach Auslastung Die erzeugte Strommenge (Regelarbeitsvermögen) ergibt im Verhältnis zur Nennleistung die Auslastung eines Kraftwerkes. • Grundlastkraftwerk (Auslastung: > 50 %, Bauarten: Flusskraftwerke, Gezeitenkraftwerke, Wellenkraftwerke) • Mittellastkraftwerke (Auslastung: 30–50 %, Bauarten: Flusskraftwerke mit Schwellbetrieb, Speicherkraftwerke) • Spitzenlastkraftwerke (Auslastung: < 30 %, Bauarten: Speicherkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke, Kavernenkraftwerke) Einteilung nach Bauart • Laufwasserkraftwerk (Bei einem Laufwasserkraftwerk wird ein Fluss gestaut und mit dem abfließenden Wasser elektrischer Strom produziert.) • Speicherkraftwerk (Bei einem Speicherkraftwerk wird das Wasser über einen Zeitraum (mehrere Stunden bis mehrere Monate) gespeichert, um bei Bedarf wertvolle Spitzenenergie zu erzeugen.) Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 20 • • • • • Pumpspeicherkraftwerk (Ein Pumpspeicherkraftwerk ist ein Speicherkraftwerk, bei dem mit überschüssigem Strom Wasser aus einer niedrigen Lage in einen höher gelegenen Stausee gepumpt wird um später Spitzenstrom zu erzeugen.) Kavernenkraftwerk (Ein Kavernenkraftwerk verwendet künstlich geschaffene Hohlräume (Kavernen) als Energiespeicher oder als Standort für Kraftwerkskomponenten.) Gezeitenkraftwerk (Ein Gezeitenkraftwerk nutzt die Energie aus dem ständigen Wechsel von Ebbe und Flut.) Wellenkraftwerk (In Wellenkraftwerken wird, im Unterschied zu einem Gezeitenkraftwerk, nicht der Tidenhub, sondern die Energie der kontinuierlichen Meereswellen selbst ausgenutzt.) Meeresströmungskraftwerk (Ein Meeresströmungskraftwerk nutzt die kinetische Energie von Meeresströmungen.) Ökonomische Bedeutung Weltweit werden knapp 18 Prozent der elektrischen Energie mit Wasserkraftwerken erzeugt. Norwegen deckt fast seinen gesamten Elektrizitätsbedarf mit Wasserkraft, Brasilien rund 80 Prozent. In Deutschland beträgt die Wasserkraftquote rund 5 Prozent (4.215 MW installierten Leistung, 18,6 TWh Regelarbeitsvermögen). In Österreich werden jährlich rund 36 TWh Strom durch Wasserkraftwerke erzeugt, das sind rund 55% der Gesamtproduktion. Die Kosten der Investitionen für Wasserkraftwerke liegen sehr hoch und belasten die Rentabilität der Anlage. Daher ist der in Wasserkraftwerken produzierte elektrische Strom zunächst einmal kostspieliger als der in vergleichbaren Dampfkraftwerken. Die Kostenlosigkeit der nahezu unbegrenzt zur Verfügung stehenden Ressource Wasserkraft macht sich erst bemerkbar, wenn die Erlöse des verkauften Stromes die Kosten der Errichtung des Kraftwerkes gedeckt haben. Aus diesem Grund werden Wasserkraftwerke für eine hohe Lebensdauer ausgelegt, um diesen Effekt möglichst lange nutzen zu können. Wasserkraftwerke werden bevorzugt im Mittel- und Hochgebirge sowie an großen Flüssen errichtet, um durch großen Höhenunterschied bzw. Durchfluss die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Ökologische Auswirkung Der Landschaftsverbrauch beim Anlegen von Wasserkraftwerken, vor allem beim Bau von neuen Stauseen oder Sperrwerken kann zu Konflikten führen, bei denen die Nachteile und Vorteile, auch im Vergleich zu anderen Lösungen, im Einzelfall abgewogen werden müssen. Vorteile • Erneuerbare Energieform in großem Maßstab (Einschränkung: Pumpspeicherkraftwerke) • Keine Emissionen von Treibhausgasen (Einschränkung: Pumpspeicherkraftwerke, sowie Methanemissionen bei Stauseen, unter denen vor der Flutung die Vegetation nicht entfernt wurde (s. Tucuruí-Stausee)) • Flussregulierung, Hochwasserschutz (Wasser wird in wasserreichen Zeiten zurückgehalten und dosiert abgegeben) • verbesserte Schiffbarkeit von Flüssen Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 21 Reinigung der Flüsse (Treibgut wird vom Rechen des Kraftwerkes zurückgehalten und entsorgt) • Bewässerung (Wasser steht auch in wasserarmen Zeiten zur Verfügung) Nachteile • Umsiedlung der Bewohner • ökologische Veränderungen, Beeinträchtigung von Natur und Landschaft, Zerstörung des natürlichen Fließgewässerregimes • Überstauung und Zerstörung von Kulturgütern • Staudamm kann Erdbeben auslösen ("reservoir induced seismicity") • Dammbruch • Insbesonders besteht bei Speicherkraftwerken, die nicht durchgehend betrieben werden, die Problematik einer so genannten Schwallwasserbildung. Hierbei kann sich auch in der trockenen Jahreszeit innerhalb eines engen Hochgebirgtales ein gefährliches Hochwasser bilden, wenn weit oberhalb der Gefahrenstelle ein Wasserkraftwerk seinen Betrieb aufnimmt. • Windenergie Bei der Windenergie handelt es sich um die kinetische Energie der bewegten Luftmassen der Atmosphäre. Sie ist eine indirekte Form der Sonnenenergie und zählt deshalb zu den erneuerbaren Energien. Die Windenergie-Nutzung ist die älteste Form, Energie aus der Umwelt zu schöpfen, und war bereits im Altertum bekannt. Entstehung der Windenergie Die ungleichmäßige Einstrahlung der Sonnenenergie auf die Erdoberfläche bewirkt eine unterschiedliche Erwärmung der Atmosphäre, der Wasser- und der Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 22 Landmassen. Dann ist eine Seite der Erde, die Nachtseite, der Sonne abgewandt, zudem ist die solare Einstrahlung in Äquatornähe größer als an den Polen. Schon durch die hierbei entstehenden Temperatur- und damit auch Druckunterschiede geraten die Luftmassen zwischen der Zone um den Äquator und den Polen als auch zwischen der Tag- und der Nachtseite der Erde in Bewegung. Die Rotation der Erde trägt ebenfalls zur Verwirbelung der Luftmassen bei, und die Schiefstellung der Rotationsachse der Erde zur Ebene, die die Erdbahn durch das Umkreisen der Sonne bildet, (ekliptikale Ebene) führt zu jahreszeitlichen Luftströmungen. Es entwickeln sich Hoch- und Tiefdruckgebiete. Da die Erde sich dreht, sind die vom Hoch- in ein Tiefdruckgebiet fließenden Luftmassen dem Einfluss der aus der Rotation resultierenden Corioliskraft ausgesetzt; sie strömen deshalb nicht geradlinig zum Ziel. Vielmehr bilden sich auf der Nord- und Südhalbkugel Wirbel mit jeweils anderer Drehrichtung. Auf der Nordhalbkugel strömen die Luftmassen (aus dem Weltall gesehen) gegen den Uhrzeigersinn in ein Tiefdruckgebiet hinein und mit dem Uhrzeigersinn aus einem Hochdruckgebiet heraus. Auf der Südhalbkugel sind die Orientierungen umgekehrt. Zu diesen globalen Störungen kommen lokale Einflüsse hinzu, die Winde entstehen lassen. Aufgrund der verschiedenen Wärmekapazitäten von Wasser und Land erwärmt sich das Land tagsüber schneller als das Wasser, und es weht tagsüber durch die entstehenden Druckunterschiede ein Wind vom Wasser auf das Land. Nachts kühlen die Landmassen schneller ab als das Wasser, und der Effekt kehrt sich um. Zusätzlich kann sich der Wind über dem Wasser ungebremst entwickeln, so dass es besonders in Küstengebieten zu regelmäßigen und starken Winden kommt. Auch durch Bergformationen und andere lokale Ausprägungen ( z.B. Städte), kann es zu Windströmungen kommen, die häufig durch Verengungen an Hindernissen (Düsen- oder Kapeffekte) verstärkt werden. Die Stärke des Windes hängt in den unteren Luftschichten ganz wesentlich von den dort vorhandenen Landschaftselementen ab. Wasser, Wiese, Wald oder Bebauung werden als verschiedene Rauigkeiten abgebildet, die die Reibung der Luft an der Erdoberfläche beschreibt. Dieser Effekt führt zu einer Verringerung der Windgeschwindigkeit, dies in Abhängigkeit von der Höhe über dem Boden. Stromerzeugung aus Windenergie Windenergieanlagen können in allen Klimazonen, auf See und in allen Landformen (Küste, Binnenland, Gebirge) zur Gewinnung elektrischen Stroms eingesetzt werden. Aufgrund der Unstetigkeit des Windes kann die mit Windenergieanlagen gewonnene elektrische Energie nur im Verbund mit anderen Energiequellen oder Speichern für eine kontinuierliche Energiebereitstellung genutzt werden. (Siehe auch Regelenergie) Durch Prognose der Einspeisung und Austausch in und zwischen den deutschen Übertragungsnetzen (Regelzonen) kann die schwankende Stromerzeugung im Zusammenspiel mit anderen Kraftwerken wie die normalen Verbrauchsschwankungen ausgeglichen werden. Die Verknüpfung der Regelzonen und die Gesamtreserve dauerverfügbarer Energiequellen definieren daher zukünftig den Gesamtanteil der Windenergie an der Stromerzeugung. Für Deutschland geht man derzeit von 20 bis 25% maximalem Anteil aus. Eine andere Möglichkeit, die Schwankungen auszugleichen, besteht in der Nutzung von Pumpspeicherkraftwerken, Druckluftspeicherkraftwerken, Wasserstoffelektrolyseund Verbrennung und Schwungradspeichern (siehe norwegisches Modellprojekt auf der Insel Utsira). Die Kombination dieser Techniken mit dem sogenannten Demand Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 23 Side Management, also der zeitweiligen Abschaltung oder dem verzögerten Betrieb nicht zwingend notwendiger Verbraucher, ist ebenfalls eine Möglichkeit, die Schwankungen bei der Windenergieerzeugung auszugleichen. Andererseits weht der Wind aufgrund der Sonneneinstrahlung tagsüber meist stärker als nachts und passt sich somit auf natürliche Weise dem am Tag höheren Energiebedarf an. In ähnlicher Weise ist oft die Erzeugung im Winter größer als im Sommer, was ebenfalls günstig ist. Die Höhe der vorzuhaltenden Reserveleistung (Regelenergie) hängt auch erheblich von der Vorhersagegenauigkeit des Windes, der Regelungsfähigkeit des Netzes sowie dem zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs ab. Eine deutliche Verminderung des Bedarfs an Regelenergie entsteht durch Kombination von Windenergieanlagen an verschiedenen Standorten, da sich die Schwankungen der dortigen Windgeschwindigkeiten teilweise gegenseitig ausmitteln. (Weitere Informationen im Artikel Windenergieanlage.) Ältere drehzahlstarre Windenergieanlagen mit Asynchrongeneratoren haben z. T. Eigenschaften, die bei einem starken Ausbau Probleme im Netzbetrieb bereiten können; dies betrifft vor allem den sog. Blindstrom. Dem kann durch Blindstromkompensation abgeholfen werden; moderne drehzahlvariable Anlagen mit elektronischem Stromumrichter können den Blindstromanteil ohnehin nach den Anforderungen des Netzes beliebig einstellen und auch Spannungsschwankungen entgegenwirken, so dass sie sogar zur Netzstabilisierung beitragen können. Umweltschützer argumentieren, Windenergie sei, wenn alle externen Kosten der Energieerzeugung (auch die Umweltschäden durch z. B. Schadstoffausstoß) einbezogen werden, neben der Wasserkraft eine der billigsten Energiequellen. Da die Messung externer Kosten und Nutzen jedoch nicht eindeutig möglich ist, kommen andere Studien zu anderen Ergebnissen. Moderne Windenergieanlagen besitzen eine kurze energetische Amortisationszeit von nur wenigen Monaten. Als lukrativ gelten Winde mit einer mittleren Geschwindigkeit von wenigstens 6,9 m/s in einer Höhe von 80 Metern über dem Erdboden. Sie werden als Winde der Klasse drei bezeichnet und sind an der Nordsee, der Südspitze Südamerikas, der australischen Insel Tasmanien und an den Großen Seen im Norden der USA üblich. Förderungen der Windenergienutzung Windenergie wird in vielen Ländern unabhängig von politischer Ausrichtung gefördert, beispielsweise durch Steuergutschriften (PTC in den USA), Quoten- oder Ausschreibungsmodelle (z. B. Großbritannien, Italien) oder Mindestpreissysteme (z. B. Deutschland, Spanien, Österreich, Frankreich, Portugal, Griechenland). Das Mindestpreissystem verbreitet sich immer mehr und erzielt im Mittel einen niedrigeren Strompreis bei höherer Installation an Leistung. Windenergie muss in vielen Strommärkten mit zum Teil längst abgeschriebenen Kraftwerken konkurrieren; daneben ist die Technologie noch relativ jung. Die Verbesserungspotentiale werden erst durch die industrielle Forschung und Fertigung erschlossen. Daher wurde in Form des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland ein mit der Zeit sinkender Ausgleich zu den konventionellen Energielieferanten geschaffen, der es der jungen Branche erlaubt, sich zu entwickeln. Hierin werden Mindestvergütungen festgelegt, die von den Netzbetreibern an die Betreiber von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu zahlen sind. Die Höhe der Mindestvergütung ist degressiv gestaltet, d. h. sie nimmt zukünftig ab. Außerdem vermindert die Inflation den Wert der Vergütung. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 24 Es handelt sich im Gegensatz zu einer Subvention (wie zum Beispiel der deutschen Steinkohle) nicht um eine Förderung aus der Steuerkasse, vielmehr werden die Abnehmer (Stromnetzbetreiber) zu einem etwas höheren Strompreis verpflichtet. Das Umlagevolumen der EEG-Vergütung darf dabei nicht einem Fördervolumen bzw. Mehrkosten gleichgesetzt werden. Vielmehr muss die EEG-Umlage mit vermiedenen Erzeugungs-, Vertriebs- und Handelskosten sowie die anteilig vermiedenen Netzkosten verrechnet werden. Hierdurch ergibt sich derzeit eine Förderhöhe, die etwa der Hälfte der EEG-Umlage entspricht. Die Mehrkosten für alle Verbraucher liegen aktuell je nach Literaturquelle tatsächlich bei etwa 0,2 - 0,6 ct/kWh bei einem Marktanteil von etwa 6%. Zum Vergleich werden von den Stromversorgungsunternehmen gerne 2 - 3 ct/kWh hierfür beziffert. Der allgemeine Subventionsvorwurf gegen die Windenergie bezieht sich in der Regel auf die EEG-Förderung. Dass es sich bei Transfers aus dem EEG um keine Beihilfen im Sinne des EG-Vertrages handelt, wurde vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) bestätigt. Auch der Subventionsbegriff laut § 12 des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes wird vom EEG nicht erfüllt. Jedoch sind die ökonomischen Wirkungen des EEG und von Subventionen vergleichbar. Subventionen, die den Betreibern von Windenergieanlagen aktuell gewährt werden, sind: • Auf Antrag Befreiung von der Stromsteuer für Bezugsstrom (insgesamt bundesweit weniger als 100.000 € im Jahre 2004) • Kreditverbilligungen der KfW-Bankengruppe. Günstige Kredite für Investitionen werden z. B. auch mittelständischen Betrieben oder Privathaushalten für Gebäudesanierungen gewährt. Auch Betreiber von Windenergianlagen können Mittel beantragen. Dies ist jedoch zeitaufwändig und die Rückzahlung unflexibel in der Tilgung, weshalb oft darauf verzichtet wird. Der Zinsvorteil dieser Kredite ist mit den Zinsen am freien Kapitalmarkt gegenzurechnen und als Subvention zu bewerten. Bei einem Zinsvorteil von 0,5 bis 1% ergibt sich für 2003 eine Subvention der Windenergie von schätzungsweise 18,5 bis 37 Millionen Euro. Investitionskostenzuschüsse von Bund und Ländern für die Errichtung von Windenergieanlagen werden seit Ende der Neunzigerjahre nicht mehr gewährt. Steuerlich gibt es keine Sonderregelungen für den Betrieb von Windenergieanlagen, die von anderen beweglichen Wirtschaftsgütern abweichen. Windkraftgegner halten neben der Landschaftszerstörung durch "Windspargel" die bisher fehlende Fähigkeit zur Energiespeicherung und die höheren Kosten für Regelenergie und Ausbau der Stromverteilungsnetze diesen Berechnungen entgegen. Ein fairer Vergleich betreffend die Regelenergie erfordert jedoch oft nicht durchgeführte komplexe Überlegungen, die insbesondere auch den Regelenergiebedarf anderer Energieerzeugungsanlagen einbeziehen. Beispielsweise erfordert die gelegentlich nötige Schnellabschaltung eines großen Kernreaktors die Bereitstellung von ca. einem Gigawatt an Ersatzleistung innert weniger Minuten. Statistik International gehört Deutschland vor den USA, Spanien und Indien zu den größten Nutzern von Windenergie zur Erzeugung von elektrischem Strom. Österreich lag Ende 2005 auf Platz 12. Dänemark verzeichnet mit etwa 20 Prozent weltweit den größten Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung. In einigen Regionen Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 25 Deutschlands und Dänemarks liegt der Anteil allerdings noch wesentlich höher. Nach Informationen der IHK Emden betrug die Stromerzeugung aus Windenergie im Kammerbezirk Ostfriesland-Papenburg im Jahre 2005 im Durchschnitt 71% des Verbrauchs. Installierte Nennleistung international Unter den zwanzig größten Märkten sind alleine 13 europäische Länder vertreten; mit großem Abstand führend ist Deutschland. In Deutschland, Dänemark und Spanien gab es über Jahre eine durch den politischen Willen getragene gleichmäßige Entwicklung der Windenergie. Dies hat zur Entwicklung eines neuen Industriezweiges in diesen drei Ländern geführt. Deutsche Technologien (neben dänischen und spanischen Entwicklungen) wurden daher in den letzten Jahren auch verstärkt in anderen Märkten eingesetzt. Dadurch ist der Exportanteil deutscher Hersteller im Steigen begriffen. Obwohl die restlichen Länder jeweils weniger als 100 MW installiert haben, findet man hier viele Länder, die erst in den letzten Jahren die Windenergie für sich entdeckt haben und denen in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum prognostiziert wird, wie zum Beispiel Brasilien. Für 2006 erwartet die World Wind Energy Association [4] etwa 11.000 MW neu installierter Leistung weltweit, davon ca. 1.800 MW in Deutschland. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch das unterschiedliche und jährlich schwankende Windpotential die Windstromerzeugung in den verschiedenen Ländern andere Relationen haben kann, als die insgesamt installierte Leistung der Windenergieanlagen. Anteil der Windenergie an der Stromproduktion in Deutschland 2005 2005 wurden in Deutschland real 26.500 GWh Strom aus Windenergie produziert (BMU), was etwa 4,3% des Nettostromverbrauchs in 2005 entsprach. Damit ist Windenergie vor der Wasserkraft (2005: 21.524 GWh bei 3.700 MW installierter Leistung) (Quellen: BMU Energie-Fakten) die wichtigste erneuerbare Energiequelle in der Stromerzeugung. Da das jährliche Windaufkommen schwankt, wird von der Windindustrie auch ein sogenannter indexbereinigter Energieertrag angegeben. Mit diesem wurde vom Deutschen Windenergie-Institut DEWI für Ende 2005 ein auf ein durchschnittliches Windjahr bezogener Windenergieanteil von 6,7 % berechnet. Dabei werden jedoch keine Angaben zur Genauigkeit der Abschätzung gemacht, daher lassen sich diese Zahlen nicht ohne weiteres mit den gemessenen eingespeisten Energiemengen vergleichen. Quelle: Windenergienutzung in Deutschland. DEWI Magazin Nr. 28. Februar 2006. Anteil der Windenergie am Primärenergieverbrauch in Deutschland 2004 Zur Erfüllung des Kyoto-Protokolls ist der Anteil der regenerativen Energie am Gesamtenergieverbrauch eine wichtige Größe. Hier beträgt Anteil der Windenergie am Primärenergieverbrauch in Deutschland 0,6 %. Die aus Wind gewonnene Energie (2004) von 25.000 GWh entspricht 2,6 Millionen SKE bei einem Primärenergieverbrauch von ungefähr 492,6 Millionen SKE). Dieser geringe Anteil der Windenergie am Primärenergieverbrauch ergibt sich aus dem Wirkungsgradprinzip bei der Schätzung des Primärenergieverbrauchs. Hierbei wird einem Energieträger, dem kein Heizwert zugeordnet werden kann (u.a. Windenergie, Solarenergie), lediglich der Heizwert der erzeugten elektrischen Energie zugeordnet. Dieses Schätzverfahren hat zur Folge, dass z.B. einer durch Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 26 Kernenergie produzierten KWh Strom eine 3,2fach höhere Primärenergie zugeordnet wird als einer durch Windkraft erzeugten KWh Strom. Schätzt man den Anteil der Windenergie am Primärenergieverbrauch auf der Basis ihrer Bedeutung bei der Stromerzeugung relativ zum Verbrauch fossiler Energieträger, so ergibt sich ein weitaus höherer Anteil der Windenergie am Primärenergieverbrauch in Deutschland von 1,7%. Dies entspricht einer durch Windenergie eingesparten fossilen Primärenergie von etwa 8,44 Mio tSKE im Jahre 2004. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Das deutsche Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, in der geläufigen Kurzfassung Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) genannt soll den Ausbau von Energieversorgungsanlagen vorantreiben, die aus sich erneuernden (regenerativen) Quellen gespeist werden, die bei der Erzeugung keine Treibhausgase ausstoßen, insbesondere aus Wind- und Sonnenenergie. Es dient vorrangig dem Klimaschutz und gehört zu einer ganzen Reihe gesetzlicher Maßnahmen, mit denen gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Energien wie beispielsweise Erdöl und auch von Energieimporten aus dem Raum außerhalb der EU verringert werden soll. Prinzip Grundgedanke ist, dass den Betreibern der zu fördernden Anlagen über einen bestimmten Zeitraum ein fester Vergütungssatz für den erzeugten Strom gewährt wird, der sich an den Erzeugungskosten der jeweiligen Erzeugungsart orientiert, um so einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen zu ermöglichen. Der für neu installierte Anlagen festgelegte Satz sinkt jährlich um einen bestimmten Prozentsatz (Degression), um einen Anreiz für Kostensenkungen zu schaffen. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 27 Der zuständige Netzbetreiber ist zum Anschluss der Anlage und zur Zahlung der festgelegten Vergütung verpflichtet. Die entstandenen Mehrkosten, d.h. die Differenz zwischen Vergütungssatz und Marktpreis des Stroms, werden unter den Energieversorgungsunternehmen (EVU) gleichmäßig aufgeteilt (Bundesweite Ausgleichsregelung) und auf den Energiepreis aufgeschlagen, also von allen Stromabnehmern getragen. Kosten Die Mehrkosten betragen nach Zahlen des BMU [1] derzeit 2,4 Mrd. € pro Jahr (2005, geschätzt), Prognose für 2006: 2,6 Mrd €. Der Verband der Netzbetreiber (VDN) gibt 2,7 Mrd € (2005) an. Umgerechnet auf den Gesamtstromverbrauch ergibt sich im Mittel ein Kostenaufschlag von 0,44 Cent pro Kilowattstunde (2005 nach BMU-Zahlen). Den Kosten stehen vermiedene externe Kosten der konventionellen Energieträger gegenüber, die das BMU mit minimal 0,9 Mrd € (2005) beziffert (0,16 Cent pro Kilowattstunde). So gesehen betragen die volkswirtschaftlichen Mehrkosten maximal 0,28 Cent/kWh. In den kommenden Jahren ist ein Kostenanstieg durch den weiteren Ausbau geförderter Anlagen zu erwarten. Andererseits wirkt die Degression dem Kostenanstieg entgegen, ebenso der allgemeine Preisanstieg für konventionell erzeugten Strom, der die Preisdifferenz zwischen erneuerbar und konventionell erzeugtem Strom zusätzlich verringert. So sind z.B. die Strompreise an der EEX im letzten Jahr im 200-Tage-Durchschnitt von ca. 4 Cent/kWh auf ca. 6 Cent/kWh angestiegen. Am 27.07.2006 lag der Tagespreis für Spitzenlaststrom an der Leipziger Strombörse mit 54 Cent/kWh sogar erstmals über dem Erzeugungspreis von Solarstrom [1]. Längerfristig ist zu erwarten, dass sich Vergütungssätze und Marktpreise einander weiter annähern und die Kosten wieder fallen. Vergütungssätze nach dem EEG vom 1. August 2004, entspricht weitgehend dem Vorschaltgesetz seit dem 1. Januar 2004 Die angegebenen Vergütungssätze gelten soweit nicht anders angegeben für im Jahr 2004 in Betrieb genommene Anlagen. Für spätere Jahre müssen die Degressionssätze entsprechend berücksichtigt werden. Photovoltaikanlagen Die Mindestvergütung beträgt für Solarstromanlagen, die im Jahr 2006 [2005/2004] installiert werden: • generell, z. B. auf Freiflächen, 40,6 [43,4/45,7] Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh), • auf einem Gebäude oder einer Lärmschutzwand bis einschließlich 30 kWp 51,80 [54,53/57,4] Cent/kWh, • auf einem Gebäude oder einer Lärmschutzwand ab 30 kWp 49.29 [51,87/54,6] Cent/kWh und • auf einem Gebäude oder einer Lärmschutzwand ab 100 kWp 48,74 [51,30/54,0] Cent/kWh. Die Vergütung erfolgt anteilig: Bei einer Dachanlage mit einer Spitzenleistung von 40 kW wird für 30 kW eine Vergütung von 51,80 [54,53/57,4] Cent/kWh gezahlt, für die restlichen 10 kW werden 49,28 [51,87/54,6] Cent/kWh gezahlt. Die Vergütung für eine installierte Anlage bleibt über 20 Jahre konstant und wird bis zum Ende des 20. auf den Inbetriebnahmezeitpunkt folgenden Jahres gezahlt (also Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 28 bis 31. Dezember 2026 für eine 2006er Anlage). Für Neuanlagen, die nach dem Jahr 2006 installiert werden, sinkt der Vergütungssatz um jeweils 5 Prozent pro Jahr (für Freiflächenanlagen ab 2006 um 6,5 Prozent), gemessen an den Werten des jeweiligen Vorjahres, bleibt dann aber für die Anlage über 20 Jahre konstant. Eine Anfang 2006 installierte 4 kWp-Dachanlage, die bei einem angenommenen Ertrag von 850 kWh/Jahr/kWp durchschnittlich pro Jahr 3.400 kWh Strom liefert, erwirtschaftet somit 21 Jahre * 0,518 €/kWh * 3.400 kWh/Jahr ≅ 37.000 €. Für Solaranlagen werden zudem günstige KfW-Kredite angeboten, wodurch kein Eigenkapital für die Anlagenkosten eingesetzt werden muss. Der Betreiber einer Solaranlage kann sich zudem als Unternehmer beim Finanzamt einstufen lassen und muss daher keine Mehrwertsteuer für sämtliche mit der Anlage im Bezug stehenden Kosten bezahlen. Auch die EEG-Vergütungen sind in Netto-Preisen angegeben. Bei Fassadenanlagen (genauer: Anlagen, die nicht auf dem Dach oder als Dach eines Gebäudes angebracht sind und einen wesentlichen Bestandteil eines Gebäudes bilden) gibt es 5 Cent/kWh zusätzlich, da mit einem geringeren Ertrag zu rechnen ist als bei Dachanlagen. Der Gesetzgeber will damit einerseits PV-Module als Gestaltungselement für Architekten und Bauherren interessanter machen. Andererseits haben die sichtbaren Fassaden-PV-Anlagen einen stärkeren Multiplikatoreneffekt als Dachanlagen, da sie stärker im Blickfeld der Betrachter liegen. Fassadenanlagen fungieren hervorragend als Image-Funktion für den Architekten: sie vermitteln das Bekenntnis des Architekten und Gebäudenutzers zu erneuerbaren Energien. Eine Fassadenanlage darf nicht nachträglich von außen auf die Fassade oder einen Balkon angebracht werden, um die für Fassaden erhöhte Vergütung zu erhalten, da sie so nicht der Forderung entspricht, ein wesentlicher Bestandteil des Gebäudes zu sein. Eine solche Anlage wird als normale Gebäudeanlage vergütet. Windenergie Die Mindestvergütung für Strom aus Windenergieanlagen beträgt 5,5 Cent/kWh. Für einen Zeitraum von wenigstens 5 Jahren erhöht sich die Vergütung um 3,2 Cent/kWh bei Windenergieanlagen, die einen Ertrag von mehr als 150 % des Referenzertrags erzielen (die also an windreichen Standorten stehen). Bei Anlagen mit einem geringeren Ertrag verlängert sich der Zeitraum der erhöhten Vergütung um 2 Monate je 0,75 % Minderertrag im Vergleich zu den 150 % Referenzertrag. Eine Windenergieanlage, die beispielsweise 120 % des Referenzertrages erzielt, erhält demnach 5 Jahre + 40 × 2 Monate = 11 Jahre 8 Monate die erhöhte Vergütung. Die Wahl der Referenzanlage gilt allgemein als sehr Anspruchsvoll, so dass der überwiegende Teil der zur Zeit errichteten Anlagen über den gesamten Förderzeitraum von 20 Jahren die erhöhte Anfangsvergütung erhalten. In jedem Folgejahr vermindert sich die Mindestvergütung für neu installierte Anlagen um jeweils 2 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit soll ein Anreiz zu technischer Weiterentwicklung gegeben und eine zeitlich unbegrenzte Förderung von Windenergieanlagen (und anderen Quellen regenerativer Energie) verhindert werden. Für Strom aus Windenergieanlagen im Meer ("off-shore") gelten abweichende Regeln. Eine neue Bedingung der novellierten Fassung des EEG vom 21. Juli 2004 ist die Tatsache, dass die Netzbetreiber nicht verpflichtet sind, Strom aus Windenergieanlagen zu vergüten, deren Ertrag niedriger liegt als 60 Prozent des Referenzertrages. Damit soll erreicht werden, dass Windenergieanlagen nur an „windhöffigen“, ertragreichen Standorten errichtet werden. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 29 Wasserkraft Die Mindestvergütung für Strom aus Wasserkraft beträgt: • für Anlagen bis einschließlich 500 Kilowatt (kW) 9,67 Cent/kWh (ab 2008 mit Einschränkungen), • für Anlagen von 500 KW bis einschließlich 5 Megawatt (MW) 6,65 Cent/kWh. Die Vergütung für eine installierte Anlage bleibt über 30 Jahre konstant und wird bis zum Ende des 30. auf den Inbetriebnahmezeitpunkt folgenden Jahres gezahlt (also bis 31. Dezember 2034 für eine 2004er Anlage). Die Vergütung für neu in Betrieb gegangene Anlagen sinkt jedes Jahr um 1 Prozent des Vorjahreswertes. Im Bereich von 5 MW bis einschließlich 150 MW werden nur Anlagen gefördert, bei denen durch eine Erneuerung eine Leistungserhöhung von mindestens 15 Prozent erzielt wurde und ökologische Kriterien erfüllt werden. Die Vergütung wird dann nur für den durch die Erneuerung zusätzlich erzeugten Strom gezahlt und beträgt für eine Leistungserhöhung • bis einschließlich 500 KW: 7,67 Cent/kWh • bis einschließlich 10 MW: 6,65 Cent/kWh • bis einschließlich 20 MW: 6,10 Cent/kWh • bis einschließlich 50 MW: 4,56 Cent/kWh • ab 50 MW: 3,70 Cent/kWh. Diese Regelung gilt auch für neu eingebaute Wasserkraftwerke an bestehenden Staustufen oder Wehranlagen. Die Vergütung für eine Anlage bleibt über 15 Jahre konstant und wird bis zum Ende des 15. auf den Inbetriebnahmezeitpunkt folgenden Jahres gezahlt. Die Vergütung für neu hinzugekommene Anlagen sinkt jedes Jahr um 1 Prozent des Vorjahreswertes. Geothermie Die Mindestvergütung beträgt für Strom aus Geothermieanlagen, die bis zum Jahr 2009 installiert werden: • bis einschließlich einer Leistung von 5 Megawatt (MW) 15 Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh), • bis einschließlich einer Leistung von 10 MW 14 Cent/kWh, • bis einschließlich einer Leistung von 20 MW 8,95 Cent/kWh, • ab einer Leistung von 20 MW 7,16 Cent/kWh. Die Vergütung für eine installierte Anlage bleibt über 20 Jahre konstant und wird bis zum Ende des 20. auf den Inbetriebnahmezeitpunkt folgenden Jahres gezahlt (also bis 31. Dezember 2024 für eine 2004er Anlage). Für Neuanlagen, die ab dem Jahr 2010 installiert werden, sinkt der Vergütungssatz um jeweils ein Prozent, gemessen an den jetzigen Werten, bleibt dann aber ebenfalls über 20 Jahre konstant. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 30 Linke Ökologie: Radikalökologien, Marx und Anarchismus Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 31 Essay zu Murray Bookchin und "Hierarchie und Herrschaft" (1981) Motivation Murray Bookchin, Leiter des Institute of Social Ecology (ISE) in Vermont, ist einer der bedeutendsten Vordenker der ökologischen und globalisierungskritischen Bewegung. Seine Theorie der Sozialökologie mit ihrem politischen Arm des libertären Kom m unalism us war lange eine Basis radikaler linker Grüner Bewegungen1, wurde aber zusammen mit diesem Spektrum weitgehend aus den Parteien herausgedrängt und findet sich heutzutage z.B. in den Ökologischen Linken Deutschlands und Österreichs. Motivation der Beschäftigung mit seinen Werken ist, dass Bookchin diese Bewegung und die Argumentationen dieser Herausdrängungsprozesse schon Jahrzehnte zuvor beschrieben hatte. Die Essaysammlung "Hierarchie und Herrschaft" behandelt zwar diesen Schwerpunkt, ist aber ein ziemlicher Rundumschlag um Murray Bookchins Philosophie und Programmatik. Die darin enthaltenen Texte stammen - außer der Einleitung - noch aus den 60ern und 70ern, sind jedoch nur für diese deutsche Ausgabe so zusamengefaßt worden. Ich beziehe mich auf die erste Auflage im Karin Kramer Verlag 1981. Methodik Zuerst werde ich Bookchins Biographie kurz ansprechen, dann eine Werkzusammenfassung bringen, dann dies in die Diskussionen seiner Zeit 1genauer des anarchistischen Spektrums der "red-green"s Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 32 einsortieren. Im Anschluß hieran werde ich auf "Hierarchie und Herrschaft" abschnittsweise eingehen und die Texte in Bookchins Konzeption und den politischen Rahmen einsortieren. Letztlich werde ich mich der Wirkung seines Werkes widmen und Perspektiven für die heutige Zeit aufzeigen. Biographisches2 Murray Bookchin wurde am 14.1.1921 in New York geboren, er entstammte einer Familie, die auch in der russischen Revolution aktiv gewesen war. Nach mehrjähriger Mitgliedschaft in einer kommunistischen Jugendorganisation und Unterstützung des Spanischen Bürgerkrieges mußte er diese Ende der 30er wegen anarchistischtrotzkistischer Verstrickungen verlassen – er konnte sich mit dem autoritären Organisationsschema nicht abfinden. Hierauf folgte eine vierjährige Gewerkschaftstätigkeit und damit Beziehungen zur ArbeiterInnenbewegung, später auch mit amerikanischen TrotzkistInnen, deren ebenfalls autoritärer Bolschewismus ihn - insbesondere nach Trotzkis Tod – allerdings ebenfalls abschreckten. Nach Rückkehr von seinem Militärdienst 1940 wurde er Automechaniker und engagierte sich auch dort gewerkschaftlich. In dieser Zeit begann er auch die Führungsrolle der industriellen ArbeiterInnenklasse anzuzweifeln und begann hierzu zu publizieren. Seine Position läßt sich heute am besten mit libertärem Sozialismus beschreiben. Seine erste Bezugsgruppe in diese Richtung waren die Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD)3, über die er auch unter verschiedenen Synonymen publizierte4. Eine Publikation beschäftigte sich mit dem Problem von Chem ikalien in Nahrungsm itteln, er wurde Pionier in ökologischen Publikationen in der USA und Westdeutschland. In den 60ern beteiligte er sich am Aufbau der Gegenkultur und der Neuen Linken und entwickelte das Konzept der Sozialökologie, sein erstes Buch hierzu erschien 1962: Our Synthetic Environm ent. Als wichtigstes Werk wurden seine Texte bis 1971 später in dem Buch Post-Scarcity Anarchism herausgebracht, welches Essays wie Ecology and Revolutionary Thought5 und Towards a Liberatory Technology6 umfaßt und die Bedeutung der ökologischen Frage und alternativer Technologien für die progressiven Bewegungen eröffnet. Sein Essay Hör zu Marxist! von 1969 war eine wichtige Quelle für die Neue Linke und stellte insbesondere die Bedeutung einer radikalen linken Jugendbewegung heraus und lieferte eine marxistische Argumentation gegen den Marxismus insondere der Alten Linken. 2Größtenteils übernommen aus Janet Biehls "Der libertäre Kommunalismus" 3Diese Organisation kann ich leider nicht zuordnen, da mehrere gleichen Namens existierten. Vermutlich handelt es sich um die deutsche Organisation der Gruppe Internationaler Kommunisten, einer überwiegend niederländischen rätekommunistischen Gruppe, zu der auch der Luxemburg Schüler Anton Pannaekoek gehörte, der sich im Zuge des Widerstandes auch diverse trotzkistische Sektionen angeschlossen hatten. Zeitliches Problem ist, dass die deutsche Schwesterorganisation zu dieser Zeit eigentlich mehr existierte. 4z.B. in "Dinge der Zeit" als M.S.Shilohm Lewis Herber, Robertz Keller und harry Ludd 5von 1964 6von 1965 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 33 Ende der 60er lehrte er dann an der Alternativuniversität in New York, gründete 1974 das ISE in Vermont und wurde auch ordentlicher Professor am College of New Jersey für Sozialtheorie, wo er 1983 emeritierte. 1974 folgte das Buch The Lim its of the City, 1977 ein Buch über den spanischen Bürgerkrieg, 1981 Towards an ecological society, welche dann 1982 in seinem Hauptwerk The Ecology of Freedom zusammenliefen. Hinzu kommen allerdings auch diverse Zeitschriftartikel und Texte der grauen Medien. An neueren Publikationen sind Die Neugestaltung der Gesellschaft, die die Idee des libertären Kommunalismus und seine Geschichtsphilosophie ausführt, und The third Revolution, ein zweibändiges Werk über revolutionäre Bewegungen erwähnenswert. Seit 1990 waren seine Aktivitäten gesundheitsbedingt stark eingeschränkt, die Leitung des ISE liegt bei der Ökofeminstin7 Janet Biehl, die auch das Buch Der libertäre Kom m unalism us - Die politische Praxis der Sozialökologie herausbrachte. Murray Bookchin starb am 30. Juli 2006. Sozialökologie Bookchin entwickelte sich in seinem Leben von einem traditionellen Marxisten zu einem Linksanarchisten8 in der Tradition von Peter Kropotkin, also des Anarchokommunismus. Dies schließt dezentrale, antihierarchische, populistische9 und ökologische Traditionen ein und basiert auf einem anarchistischen und ethischen philosophischen Standpunkt. Diese Thesen der 50er und 60er sind weitgehend in das heutige Bewußtsein eingeflossen, Bookchins radikaler Ansatz liegt allerdings in der Erklärung der ökologischen Problem e als Problem e der Herrschaft über die Natur als direkte Folge der Herrschaft des Menschen über den Menschen, welches sich u.a. in Gerontokratien, Patriarchaten und Kapitalismus ausdrückt10. Insbesondere sieht er diese nicht in Klassen- und Ausbeutungsbeziehungen, sondern in älteren Herrschaftsstrukturen. Hierzu verwendet er eine naturalistische Interpretation der Hegelschen Dialektik, die sich vom Hegelschen Idealismus ebenso wie vom dialektischen Materialismus insbesondere dem von Engels - unterscheidet. Dieses Konzept wird in The Philosophy of Social Ecological näher ausgeführt. Geschichtsphilosophisch vertritt er eine Entfremdungstheorie, die mit der Bildung erster Hierachien im Rahmen der Entwicklung von Städten hervorgeht. Sein politisches Konzept basiert auf einem Polis-Ansatz, der direktdemokratische Elemente auf lokaler Ebene wiedererwecken soll. Im Gegensatz zu früheren Gesellschaften bietet die heutige Zeit und Technik – die Nachm angelgesellschaft 7Ökofemismus wird hier eher als ökologischer Radikalfeminismus verstanden, dazu aber später mehr 8Bei der Verwendung des Wortes Anarchismus und libertär sollte bei amerikanischen Texten und Übersetzungen die zu Europa unterschiedliche Bedeutung berücksichtigt werden, ich werde die europäische Form verwenden. 9Populismus ist im amerikanischen Bereich durchaus positiv besetzt 10Die Wirkungsreihenfolge jenseits der ökologischen Frage unterscheidet Bookchin von vielen ÖkofeministInnen Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 34 aber die Möglichkeit, diese Gemeinschaften tatsächlich basisdem okratisch aufzubauen (post-scarcity anarchism). Um den Aufbau hierachischer Strukturen zu verhindern, ist zum einen die Verhinderung der Nationalstaatsbildung, zum anderen die Verhinderung einer Kirchturmmentalität nötig. Hierzu stellt er das Konzept von Städtebünden gegen Nationalstaaten. Dass dies möglich ist, weist er an den recht erfolgreichen Städtebünden u.a. in Italien nach. Dies stellt er dem Konzept des zentralisierten Nationalstaates entgegen, den insbesondere die – in den USA besonders traditionelle – marxistische Alte Linke dagegen vertrat. Analog vertritt er das Konzept einer kom m unalisierten Ökonom ie, tritt durch die Betonung des kommunalen als zentralem Bezugspunkt allerdings in Kontrast zur in den USA durchaus starken syndikalistischen Bewegung, zu deren Vertretern u.a. Noam Chomsky sich zählt11. Die Verhinderung von Kirchturmmentalitäten wird durch die Emanzipation des Menschen ermöglicht, welche durch das Mittel der anarchistischen Direkten Aktion erfolgen soll. Zum Buch: Einleitung In der Einleitung12 will Bookchin das Verständnis radikaler Gesellschaftskritik wecken und beschreibt, dass es weder in Am erika noch in Europa eine wirkliche revolutionäre Opposition gibt, die kein Hohn auf die letzen drei Jahrhunderte wäre. Das Ziel des gegenwärtigen Radikalismus trägt selbst alle Merkmale des Opportunismus in sich, es wird um kleine Vorteile, um massenhafte, aber bedeutungslose WählerInnenpotentiale gefeilscht und ein Rückzug in die Politik des „kleineren Übels“ findet statt, die der freien Wahl immer mehr Möglichkeiten verbaut, inklusive gesellschaftlicher Phantasie, organisatorischer Formen und utopistischer Voraussicht. Statt dessen entstand ein „Managerradikalismus“ als Technik der Meinungsfabrikation und Meinungsmobilisierung. Die radikale Theorie befindet sich in einem noch schlechteren Zustand, da Anarchismus und Sozialismus13 zu unreflektiertem Nachbeten von Dogmen des 19. Jahrhunderts verkommen seien und nur verwendet werden, um den „Managerradikalismus“ mit theoretischen Exotika zu garnieren. Mittlerweile gehen die Probleme von Ökologie, Feminismus und Bürgerinitiativen über die der rein ökonomischen Konflikte der letzten Generation weit heraus. Hieraus folgt eine umfassende Vorstellung von Freiheit und emanzipatorischer Moral, nicht nur von Gerechtigkeit und materieller Ausbeutung, politisches Ziel muß es sein, diese Bewegungen zu der großen befreienden Kraft zu machen. Sinn der Essays soll es sein, die mystifizierten Voraussetzungen von Sozialismus und Anarchismus aufzuzeigen, gleichzeitig aber auch die Beschränktheiten der ökologischen, feministischen und alternativen Bewegungen der 70er Jahre, da diese sich ihres eigenen Anspruchs einer hierarchiefreien Gesellschaft noch nicht klargeworden sind und nur Feindbilder in UmweltzerstörerInnen, SexIstInnen und GegnerInnen der Bürgerinitiativen suchen. Die sozialistische Bewegung krankt daran, dass hierarchische Formen auch ohne ökonomische Ausbeutung fortbestehen können, die ökologische Bewegung dagegen sieht die Herrschaft des Menschen über die Natur in der Herrschaft des Menschen 11Siehe hierzu auch „The Ghost of Anarchosyndicalism“ 12Zeitlich also 1982 13Bookchin verwendet Sozialismus hier anders als andere LinksanarchistInnen als Abgrenzungsmerkmal Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 35 basiert, der (Öko-)Feminismus die Herrschaft aus der Herrschaft des Mannes über die Frau. Um dies anzustreben, muß zuerst auf die Fallstricke eingegangen werden. Ein Problem sieht Bookchin in der Vereinnahmung der neuen Themen durch den Sozialismus, die die Bewegungen mit dem „Schlamm der Geschichte“ (Sarte) verseuchen. Exemplarisch beschreibt er hier Herbert Marcuse und André Gorz, wobei er beiden vorwirft letztlich nur in die Sackgasse des Eurokommunismus zu führen. Marcuse habe nur große Unvereinbarkeiten produziert und so den amerikanischen SDS gespalten zu haben, aber immerhin mit theoretischer Gründlichkeit gearbeitet. André Gorz hingegen verwende nur eine ökologische Phraseologie, schreibe so rein eklektisch und verwische die klaren Strukturen radikalen Denkens. Die nächste Gruppe sind die TechnokratInnen, die Managerradikale für ihre Ziele einzuspannen suchten. Diese erhoben Ignoranz als Abgott über das Wissen und Aktion über Theorie, und zwar im Nam en von Wählerm assen, die gewonnen werden sollen, zugunsten nutzbringender Erfolge und nicht zuletzt im Dienste persönlicher Macht. Diese ersetzen dauerhafte Basisbewegungen durch MitläuferInnen, die sie nach Belieben mobilisieren können und nutzen das antitheoretische Syndrom, insbesondere den Mythos des raschen Erfolges. Grund für diese Entwicklung sieht er in den fieberhaften Richtungswechseln der 60er14. Dies wirkt insbesondere in der ökologischen Bewegung. Ein Beispiel hierfür stellt die Anti-AKW-Bewegung dar, in der die einzelnen Gruppen kaum über Methoden und Ziele nachdenken, so dass „Atomkraft – Nein danke!“ zwar Gruppen vereint, allerdings keine Diskussion über die Kommunalisierung der Energieerzeugung oder über die tief verankerten Kräfte mitzieht, die diese produzierem. Die Direkte Aktion hingegen hat den Sinn, Persönlichkeiten zu erschafften, die alle sozialen Belange direkt zu ihren eigenen machen und eine Öffentlichkeit zu schaffen, die statt von legislativen Maßnahmen durch authentische und ethische Überlegungen gesteuert wird. Hierarchie und Herrschaft baut auf post-scarcity auf, da der Nachmangelbegriff zentral bleibt. Hierzu greift Bookchin zuerst Begrenztheitsund Begrenzungsideologien an, die der Entfaltung des Menschen und damit auch der Hum anisierung der Natur und dam it der Naturalisierung des Menschen im Wege stehen. Die heutige Gesellschaft verfügt zwar – zumindest in Nordamerika und Europa – über die m ateriellen Mittel, alleine die gesellschaftlichen Verhältnisse sind dagegen und sie verbleibt im Mangel, eine Behebung dieses Zustandes ist erst unter libertären, kommunistischen Bedingungen denkbar. Dann weist er auf Probleme des marxschen Reiches der Notwendigkeiten hin, welches dieser von Aristoteles übernimmt und vom Reich der Freiheit abgrenzt. Das eben historische entwickelte Reich der Notwendigkeiten entsteht nach Bookchin erst m it der Herrschaft des Menschen über den Menschen, so dass das Reich der Notwendigkeit das Reich der Freiheit deformiert15. Hieraus folgt eine Reduktion auf ökonomische Beziehungen, die noch nicht völlig erfasst ist. Die Essays sind gegliedert in Essays zum Thema Ökologie, in denen Bookchin die Entwicklung einer ökologischen Naturphilosophie zusam m en m it einer 14 Erstaunlicherweise scheint Bookchin über keine Kenntnisse über Parteisoziologie zu verfügen. Auch nimmt er keinen Bezug auf die programmatischen Debatten der Nicht-Partei-Kommunisten, obwohl seine Tätigkeit bei den IKD ihm diese zugänglich gemacht haben sollte. Daher folgert er diese Bewegung nur aus der spezifischen Situation innerhalb der USA der 60er Jahre 15 An dieser Stelle fehlen mir offenbar Kenntnisse über Fourier Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 36 ökologischen Gesellschaftsphilosophie beschreibt, die die reale Menschheitsgeschichte m it der Naturgeschichte in Verbindung bringt. Dies beschreibt Bookchin auch als Ökologie.16 Hiernach kommt das Thema alternativer Technologie, welche für Bookchin nicht primär die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit oder erneuerbarer Energien dient, sondern eine neue Sensibilität für die gesam te Biosphäre erzeugt. Hierdurch entsteht neue Selbstsicherheit und Autonomie gegenüber den materiellen Aspekten des Daseins. Dies erfordert „passive“ Formen von Technologie: Sm all is beautiful17 Die Verwirklichung einer umfassenden Einheit von Mensch und Natur stellt wiederum nur einen Aspekt bei der Aufhebung der Herrschaft des Menschen über den Menschen dar. Die Formen von Herrschaft finden sich nämlich nicht hier oder – klassisch sozialistisch – nur in der Ökonomie, sonder auch in Schulen Bürokratien, ethnischen Trennungen in der Gesellschaft usw. und sind daher bedeutend älter als der Kapitalismus. Der Marxismus ist insofern die Ideologie des Kapitalism us, da er die zugrundeliegende gesellschaftliche Struktur nicht in Frage stellt. Die Formen der Herrschaft dagegen stellen die neuen sozialen Fragen dar. Sinn von Hierarchie und Herrschaft soll es sein, revolutionären Vorstellungen von Gesellschaft wieder eine Stimme zu geben und die Pseudo Ethik Nutzen gegen Risiko, die eine Politik des kleineren Übels erzeugt, zu brechen. Der Kompromiss ist der Tod der Politik, wie schon Aristoteles feststellte, wodurch sie von einer Welt der Tugend in eine des Übels wurde. Demgegenüber wird ein auf Ökologie und Anarchism us basierender ethischer Holism us gesetzt. Ökologie und zukünftige Gesellschaft In diesem Essay grenzt Bookchin sich erst einmal von dem Begriff Umweltschutz ab, der kein Potential in sich trägt, auf Dauer ein Gleichgewicht der Natur wiederherzustellen und nur auf die Verhinderung von Einzelmaßnahmen ausgelegt ist. Zusätzlich verschleiert er so die eigentliche Krise der Menschheit, die nicht allein technologischer oder ethischer, sondern gesellschaftlicher Art ist. Als offenes Forschungsfeld wird auf die „Einheit in der Vielfalt“, die ökologische Systeme zur Stabilität benötigen und die auch bei Hegel zu finden ist, hingewiesen. Ein weiterer Aspekt ist, der Spontaneität der natürlichen Welt Respekt zu zollen, was eine Systemsteuerung ausschließt und ein manuelles Manövrieren erfordert. Drittens gibt es in Ökosystemen keine Hierarchien, alle Elemente spielen eine gleichberechtigte Rolle im System. Insofern ist auch der Mensch nicht dazu ausersehen, über die Natur zu herrschen. Nicht-hierarchische Gesellschaften kennen auch diese Denkstrukturen nicht, in diesen existiert teilweise nicht mal ein Wort für Gleichheit. Nun folgt Bookchins Geschichtsphilosophie, nach der die harmonische Naturauffassung in frühen menschlichen Gemeinschaften sich auf die harmonischen Sozialbeziehungen in ihnen gründet. Gesellschaftliche Strukturen wurden immer auf die Natur übertragen. Zerfallen diese kooperativen geschlossenen, organischen Gemeinschaften entstehen hierarchische und später Klassengesellschaften. Zuerst in Form von Gerontokratien, dann die Herrschaft der Älteren über die Jüngeren, dann die patriarchiale Familie, in der die Frauen den Männern unterworfen waren18, dann 16 Dies wurde z.B. auch von vielen Grünen übernommen, die sich als ÖkologInnen bezeichneten 17 Entgegen der üblichen Annahme stammt dieser Spruch vom Frühanarchisten William Godwin 18 Diese Reihenfolge ist essentiell für die Auseinandersetzung mit dem Ökofeminismus Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 37 Hierarchien aufgrund des sozialen Status, dann ökonomische Klassen. Es folgt der Aufstieg der Stadt über das Land und die Ablösung verwandschaftlicher durch territoriale Beziehungen, die Bildung von Zentralstaaten mit stehenden Heeren und Zwangsregimen. In diesem Prozess wurde die Welt hierarchisch geordnet, sogar bis zur Spaltung der menschlichen Psyche mit Vorrang der hierarchischen Rationalität vor der sinnlichen Erfahrung. Die Natur wurde auf eine metaphysische Dinghaftigkeit reduziert. Die Verstrickungen in die bürgerliche Gesellschaft sind nur ein winziger Ausschnitt dieses Problems. Ein größerer ist die Verwandlung der Frau wie auch von Sklaven und Kindern in der hellenistischen Gesellschaft in ein bloßes Objekt, sie „wurde zur Verkörperung der biologischen Funktion, zum Bild der Natur“ (Adorno). Die Beherrschung der Natur wurde zum „Wunschtraum der Jahrtausende“, biologische Unterlegenheit zu dem Stigma schlechthin.19 Die Idee der Gerechtigkeit vereinigt alle diese Wertbegriffe unter dem Oberbegriff einer „Gleichheit“, die in keiner Beziehung zur archaischen Gleichheit in organischen Gesellschaften steht, welches das Recht auf die Mittel, die zur Erhaltung ihres Lebens notwendig sind, umfaßte.Grund war das allgemeine Verständnis gegenseitiger Hilfeleistung20. Mit steigenden Mehrerträgen bilden sich soziale Klassen und aus Geschenken werden Tauschgegenstände und letztlich Waren, der Gerechtigkeitsbegriff bleibt eine Remineszenz an die alten Verhältnisse, er stellt nur die Gleichheit als MarktteilnehmerInnen her.21 Der Mensch wird so vom kollektiven Wesen zum monadischen Menschen, verbunden ist er nur über den Wettbewerb. Gleichzeitig diktiert der Markt erbarmungslos „Wachs oder stirb“, so findet Produktion um der Produktion selber willen statt, Gleichheit tritt als Tauschwert auf, Geld degradiert alles auf eine tauschbare Quantität. Dieses Problem ist systemisch, es wäre Selbstbetrug, davon auszugehen, dieses System würde ihre eigene Daseinsgrundlage mit Rücksicht auf ethische Erwägungen oder intellektuelle Überzeugungen aufgeben. Trotzdem muß dieses Problem angegangen werden, die heutige Gesellschaft ist prinzipiell in der Lage, die Gleichheit der Ungleichen auch auf die gesamte Menschheit zu übertragen, der gesamte hierarchische Aufbau hat seinen ursprünglichen Sinn längst verloren.22 Solange die Produktion um der Produktion selbst willen statt findet, werden die ökologischen Folgen sich permanent verstärken, die Biosphäre wird irgendwann so stark belastet, dass Menschen nicht mehr überleben können. Eine ökologische Gesellschaft23 setzt an einer radikalen Kritik der minutiösen Spezialisierung von Maschinen und Arbeit, der Konzentrationen von Material und Menschen in gigantischen Industrieunternehmen und Städten, der Gleichförmigkeit des Lebens, der Trennung von Stadt und Land und der Verdinglichung von Natur und Mensch an. Dies erfordert zuerst übersichtliche Städte im hellenistischen Sinne, die auf menschliche Dimensionen zugeschnitten sind, und eine ebensolche Ökonomie, die diese Trennung heilen können. 19 Adorno, Horkheimer: Mensch und Tier 20 analog bei Kropotkin 21 An dieser Stelle steht einiges zu Horkheimer und Adorno und dem Gerechtigkeitsbegriff , was ich nicht verstehe 22 analog bei Bakunin 23 In früheren Werken schrieb er noch Anarchokommunismus, in späteren Ökotopia Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 38 Die Abgrenzung der Ökologie vom Umweltschutz bedeutet nicht, den Kampf gegen Kernkraftwerke und Autobahnen einzustellen, eroberte Terrains müssen gehalten werden. Primär ist aber die Gestaltungsfähigkeit. Dies heißt insbesondere auch, dass der dritten Welt erst einmal die Möglichkeit zur Industrialisierung gegeben werden muß. Die Macht zu zerstören und die Macht zu erhalten In diesem Abschnitt wird auf die beispiellosen Destruktionsfähigkeiten der modernen Gesellschaften eingegangen, die die Biosphäre plündern und drohen, lebensnotwendige biologische Kreisläude zu stören bis hin zum Kohlen- und Stickstoffkreislauf. Eine falsche Interpretation hierzu ist, die Verantwortung auf Technik zu schieben und eine Maschinenstürm erei zu begehen. Dies ignoriert nämlich völlig, dass auch Technologien existieren, die geeignet sind, Gleichgewichte wiederherzustellen. Eine andere falsche Interpretation ist die (neo-)m althusianische Umdeutung der Bevölkerungsentwicklung als Folge gestörter Sozialsysteme. Solange eine Nation mit 7% der Weltbevölkerung 50% der Ressourcen verbraucht, ist dieses Verhalten äußerst obszön. In der industriellen Revolution entstand das Bevölkerungswachstum nicht durch Fortschritte in der medizinischen Versorgung und der Nahrungsmittelversorgung, sondern durch die Zerstörung vorindustrieller Familienformen, Dorfstrukturen und gegenseitiger Hilfe. Irgendwann wird das Thema Bevölkerungswachstum behandelt werden müssen – sei es durch autoritäre Maßnahmen oder eine ökologisch-ethisch orientierte Gesellschaftseinstellung) , falls es sich nicht einpendelt, aber nicht zu diesem Zeitpunkt. Wie in der Einleitung schon ausgeführt, zeigt er dann die Verknüpfungen der Herrschaft des Menschen über den Menschen mit dem Spannungsverhältnis zwischen dem „was-ist“ und „was-sein-könnte“, also zwischen m ateriellem Reichtum und gesellschaftlichen Verhältnissen. Der Mensch wird in der modernen Gesellschaft nicht wie in der vorindustriellen zum Objekt, sondern sogar zur Ware degradiert. Darauf folgt als Konsequenz die Beseitigung von Hierarchien, nicht nur der bürgerlichen Gesellschaft. Insbesondere erfordert dies ein neues Gefühl für Bedürfnisse. Die Ökologiebewgung muß heutzutage eine Verzögerungsaktion gegen die Zerstörung der Umwelt koppeln an eine schöpferische Bewegung, der es darum geht, die sozialen Beziehungen der Menschen untereinander und die der Menschen zur Natur vollständig zu revolutionieren. Er hofft, dass die Ökologiegruppen alle Appelle an die Regierungsspitzen und an andere Organisationen, die zu der ökologischen Krise beigetragen haben, vermeiden werden. Hoffnung liegt nur bei den Menschen selbst und ihrer Fähigkeit zur Direkten Aktion. Der Weg aus der ökologischen Krise Diesen Artikel verwendet Bookchin für einen scharfen Angriff auf Ralph Nader, der seiner Meinung nach die heutigen Problemen mit denen der „Gifte“ der 30er Jahre verwechselt, die relativ schnell abgebaut werden und nur ein Problem des Verbraucherschutzes darstellen. Aber auch generell fürchtet er, dass die Ökologiedebatte in eine Kombination aus Neomalthusianismus und Ökotechnokratie Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 39 hereinrutscht, die gesellschaftliche Ursachen ausblendet24. Hiermit wird weder die Produktion um der Produktion willen noch der Konsum um des Konsums willen beendet, geschweige denn eine neue Vergesellschaftung erreicht. Eine solche besteht aus neuen Formen von Städten und Technologie. In der Marxschen Vision einer Menschheit, die, um leben zu können, die notwendigen Mittel hervorbringen muß, muß leben durch überleben ersetzt werdem. Aus diesem Kontext stammt auch seine am häufigsten zitierterte Aussage Wenn wir nicht das unm ögliche zuwege bringen, wird das Undenkbare eintreten als Reaktion auf die berühmte Foderung des Mai/Juni-Aufstandes von 1968: Seid realistisch, tut das Unm ögliche!. Dezentralisierung als menschliches Maß Auch die Dezentralisierung hat für Bookchin hauptsächlich den Sinn, die Entfremdung des Menschen rückgängig zu machen und ein Leben nach m enschlichem Maß zu schaffen.Die heutige industrialisierte Landwirtschaft muß beispielsweise so bemessen werden, dass die Farmen individuell überschaubar sind, so dass FarmerIn und Land ihre Kapazitäten gegenseitig entfalten können. Tief hieran gekoppelt ist der Begriff Würde25. Diese Form der Gesellschaft ist aber eben keine Rückkehr zu alten Formen, die häufig idealisiert werden. Die Verwendung von Technologie ist Teil der ökologischen Praxis. Bereits die heutige Industrie zeigt, dass riesige Fertigungsanlagen zunehmend unnötig werden, die Stahlstadt ist zu einem Anachronismus geworden. Hierarchie und Herrschaft ist der zentrale Essay des Buches. Die moderne Warengesellschaft gründet das menschliche Leben stärker als jede frühere auf die ökonomischen Verhältnisse, andere Verhältnisse werden den ökonomischen Verhältnissen entlehnt, das Vertragsverhältnis ist Basis der bürgerlichen Gesellschaft, der Kompromiss wird zur zentralen Kategorie und das Denken wird zu einem Netzwerk von Äquivalenzen, teilweise optimiert in simulierten Theorien oder auch gesellschaftlichen Utopien wie bei Proudhon. Im Gegensatz zu Marx geht Bookchin aber davon aus, dass es keinen ökonomischen Unterbau gibt, der sich der kulturellen, politischen und psychologischen Analyse entziehen kann, auch wenn er das marxistische Analyseinstrument ausdrücklich würdigt, da das monadische, verdinglichte Individuum, also der „freie Bürger“ entmystifiziert wird. Das Naturrecht wird auf die historisch bedingte Realität ökonomischer Macht zurückgeführt. Macht selbst wird als Werkzeug rationalen Denkens im Dienste der Selbsterhaltung auf dem Markt entlarvt. 24 Womit er meiner Meinung nach auch völlig richtig lag. Die Dokumente grüner Parteien beschäftigen sich fast ausschließlich mit diesen Themen. Die Frage nach (neo-)malthusianischen Thesen ist abhängig davon, wieweit rechte bzw. wertkonservative Kräfte herausgedrängt werden können (BRD und Österreich) und/oder andere Parteien dieses Thema aufnehmen (USA) oder radikale/sozialistische/liberale Bewegungen die Bevölkerung bereits über dieses Bewußtseinslevel herausgetrieben haben (skandinavische Länder, Frankreich). Generell spielt der (Neo-)Malthusianismus außerhalb Europas in der Ökologiedebatte eine recht massive Rolle. Allerdings ist diese Diskussion ein Erbe der Konflikte anderer Zeitalter. 25 Der z.B. in der zapatistischen Bewegung und generell in Lateinamerika mittlerweile zentral ist Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 40 Unterhalb dieser Ebene liegen allerdings – auch durch Marx verschleiert - noch die Bereiche der Hierarchie und Herrschaft.. Hier liegt der vorgeschichtliche Kern und hier konstituiert sich das Naturrecht in seiner rückschrittlichsten Form. Der bürgerliche Begriff Chancengleichheit ist geprägt von der Grausamkeit der Chancen, die die primitivste Ebene der Animalität darstellt. Aus dem hellenistischen Begriff „Moira“ für Schicksal im Sinne der Hoffnung, das Universum werde von einer rationalen Ordung beherrscht, welches dem Menschen sein Schicksal begreiflich macht, entwickelten sich die Entgegensetzung gesellschaftlichen und natürlichen Seins, Plan und Zufall usw. Die bürgerliche Ideologie dagegen setzt über diese Chance den beschönigenden bürgerlichen Freiheitsbegriff. Insofern ist der Sozialdarwinismus älter als Darwin. Adorno und Horkheimer bringen zwar die Naturrechtstheorie der Aufklärung und des Liberalismus mit dem „Naturalismus“ des Faschismus in Verbindung, Bookchin will die Kritik aber weiter treiben. Sogar die Maxime der libertären Kommunisten von der Gleichheit der Ungleichen enthält noch hierarchische Elemente, da sie auf Rechte der Abhängigkeiten und Unterschiede der einzelnen Fähigkeiten verweist. Wir müssen uns aus den Wörter gleich und ungleich mit den dahinter stehenden Denkstrukturen selbst befreien. Um sich aus der momentanen Bedeutung der Wörter Hierarchie und Herrschaft und den dahinter stehenden strukturen zu befreien, müssen die Wörter völlig neu belegt werden. Als Beispiel werden – in Anlehnung an Kropotkins Mutual Aid – Strukturen in der Tierwelt genannt, die aber ausdrücklich nicht unreflektiert auf Menschen übertragen werden sollen. Hier können Tiere sowohl einzeln wie auch als Gruppe aggressiv auf Bedrohungen reagieren, am weitesten ist das Gruppenverhalten bei Pavianen ausgeprägt. Gegenseitige Abhängigkeiten entstehen zuerst durch die Abhängigkeit des Jungen von der Mutter, zweitens durch die Abhängigkeit der Gruppe Mutter/Kind vom erwachsenen Männchen. Erwachsene Männchen erweisen sich als besonders gesellig. Bei Menschen entsteht die erste geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Frauen verrichten arbeitsextensive, Männer -intensive Tätigkeiten. Da Frauen weniger mobil als Männer sind, beherrschen sie die Reproduktionssphäre, Männer die öffentliche Sphäre. Das Interessante der ersteren Sphäre ist, dass sie herschaftsfrei ist. Herrschaft selbst bildet sich erst mit dem Vorrang der Gesellschaft vor dem Haushalt, Bookchin schließt sich hier der Meinung Paul Radins26 an, der davon ausgeht, dass ältere Generationen jüngeren das Gefühl der Autorität einbrennen. Aus der Grausamkeit der Natur gegen die Alten wird die Grausamkeit der Alten gegenüber den Jüngeren. Hieraus entstehen Formen von Kulte, Religionen und Schamanismus. Frühe Städte waren auch eher um Kultanlagen denn um Märkte organisiert. Der Schamane allerdings muß bei mißlungenen Kulthandlungen mit Racheakten rechnen und baut sich so vorsorglich eine Machtbasis auf. Er erschafft einen Patrizentrismus, den er mit mystischen Gaben nährt. Hierauf folgen dann die weiteren Entwicklungsstufen. Im Gegensatz zum marxistischen Ansatz wird aber von Privilegien, nicht rein ökonomischen Vorteilen ausgegangen. Eigentum spielt auch in Stammesstrukturen hauptsächlich aber eine rituelle Rolle. Erst mit dem Übergang in Städte oder Großstädte werden die Blutsbande (meist matrilineare) durch bürgerliche Bande 26 Amerikanischer Anthropologe Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 41 ersetzt und das Prinzip der gegenseitigen Hilfeleistung verschwindet. Dieser Prozess verläuft allerdings stufenfömig. So wurde aus der organisch einheitlichen eine geteilte, zerstückelte Welt, der Kampf der Geschlechter, Altersgruppen und Klassen entstand. Diese kann aber durch rein ökonomische Gleichheit nicht aufgehoben werden, auch nicht im Proudhonschen Sinne durch vertragliche Konstrukte. Selbstverwaltung und neue Technologien In diesem Text wendet Bookchin sich gegen ökonomistische Vorstellungen von Selbstverwaltung, die aus dem Syndikalismus stammen. Das Problem der Selbstverwaltung liegt in der Verwaltung, also in der Administration und der damit verbundenen Herrschaftsstruktur. SyndikalistInnen hingegen versuchen Selbstverwaltung mit Effizienz, „Energie-“einsparungen , nicht Freiheit zu verkaufen und unterliegen so industrieller Logik und dienen nicht der Lösung von moralischen und gesellschaftlichen Problemen. Die ArbeiterInnen in kollektivierten Unternehmen neigen auch nicht dazu, den gesellschaftlichen, kulturellen und intellektuellen Status der ArbeiterInnenschaft entscheidend zu verändern. Aber die Abschaffung der Klassenherrschaft bedingt halt nicht die Abschaffung von ökonomischer Herrschaft, selbst deren Abschaffung nicht die von Herrschaft an sich. Daher sind Begriffe wie „Arbeiterkontrolle“, „industrielle Demokratie“ und „Mitbestimmung“ gefährlich, insbesondere da hinter diesen die Theorie von gesellschaftlich neutraler Technik steht. Daß Fabriken an sich der Platz der Autorität sind, wird außen vor gelasssen. Arbeiterkontrolle m ag sogar zu einer m odischen Strategie des Managem ents werden.27 An die Stelle der Selbstverwaltung muß die Selbsttätigkeit treten, die eben die Form der Direkten Aktion annimmt.“Selbst“verwaltung ist ein Widerspruch an sich, da das Selbst sich in eine Hierarchie verkehren soll. Vor Hierarchien schützt aber nach der westlichen Philosophie das Selbstbewußsein, welches sich aus der Selbstverwirklichung des individuellen Potentials bildet, um ein Selbst erst zu werden. Die Tradition der Selbstverwaltung ist eine politische, keine ökonomische, wie sich schon in der griechischen Polis zeigt. Das Konzept der ökonomischen Selbstverwaltung ist ein zutiefst bürgerliches, da es die Unabhängigkeit eines leerlaufenden, materialistischen, bourgeoisen Egos an die Stelle des sich gesellschaftlich betätigenden Individuums stellt. Die Freiheit und Fähigkeiten der FacharbeiterInnen liegen eher in ihrem Geschick und abwechslungsreichen Arbeiten, die von der Fabrik regelrecht zerstört werden. Insofern ist die Fabrik genau das Gegenteil der Schule der Revolution, was Marx und Engels andersrum sehen, die das Proletariat nur als Instrument der Geschichte, dessen Wille wird auf den historischen reduziert. Nach der Heiligen Familie wird das Kapitalm onopol zur Fessel der Produktionsweise, die sich unter ihm aufbläht...Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Eigentum s schlägt. Die Expropriateure werden expropriiert. Also soll eine Struktur, die einen erheblichen gesellschaftlichen Rückschritt bringt, die Revolution fabrizieren? Marxismus und Syndikalismus sind sich hierin jedenfalls einig. Marx selbst aber schreibt im Dritten Band des Kapital: [Freiheit] kann im m er nur darin bestehen, 27 Womit Bookchin sich als sehr vorausschauend erwies, siehe die aktuellen Debatten über Selbstausbeutung und Selbstentfaltung in derselben, die gerne als Emanzipation verkauft werden. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 42 dass der vergesellschaftete Mensch, die assozierten Produzenten, diesen ihren Stoffwechsel m it der Natur rationell regeln, unter ihre gem einschaftliche Kontrolle bringen, statt von ihm als von einer blinden Macht beherrscht zu werden. Aber es bleibt im m er ein Reich der Notwendigkeite. Jenseits desselben beginnt die m enschliche Kraftentwicklung, die sich als Selbstzweck gilt, das wahre Reich der Freiheit, das aber nur auf jenem Reich der Notwendigkeit als seiner Basis aufblühen kann. Die Verkürzung des Arbeitstags ist seine Grundbedingung. Damit ist die Fabrik keine Schule und MarxistInnen äffen bei der Forderung nach Selbstverwaltung nur ihre syndikalistischen GegnerInnen nach. Auch hier zeigt sich der eben nicht neutrale Charakter von Technik. Diese rationalisiert Arbeit und stattet sie nicht mit Werkzeugen aus. Daher muß das Bedürfnis nach Fabriken, welches selbst gesellschaftlich konstruiert ist, angegangen werden. Jenseits des Neomarxismus Der Neomarxismus und der „libertäre Sozialismus“ stellen für Bookchin einen Rückzug aus der Fabrik in die Akademie dar, sind ihrer revolutionären Anspruchs entkleidet, nur noch Kulturindustrie. Erzeugt wird ein Begriffsgebäude, welches wechselseitig Ideologie auf Sozialismus und Sozialismus auf Ideologie reduziert. Es wird eine Trennung von Theorie und Praxis geschaffen, die eine Überprüfung an der Praxis verhindert. Der orthodoxe Marxismus – dem Bookchin Szientismus und Ökonomismus vorwirft – besaß diese Schwäche nicht und hätte den Begriff Soziologie in seinem Vokabular radikaler Ideen nicht geduldet.28 Der Neomarxismus vermischt libertäre und autoritäre Konzepte, individualistische und kollektivistische, ökonomische und kulturelle, szientistische und ethische und verkauft diese als „Radikalität“. Während die klassischen marxistischen Richtungen unter dem Imperativ organisierter organisierter Bewegungen standen, und so bis zum Punkt des kämpferischen Engagements gegen die bürgerliche Gesellschaft getrieben wurde, verliert sich der Neomarxismus in theoretischen Träumereien, die sich augrund unvereinbarer Vorstellungen von Freiheit einscheichen. Insbesondere werden zwischen Dezentralisierung und Zentralisierung, direkter Demokratie und repräsentativer nur graduelle Unterschiede gemacht. Marx war hier wenig hilfreich, da er die Pariser Kommune als eine nicht parlamentarische, sondern eine arbeitende Körperschaft ..., vollziehend und gesetzgeberisch zum gleichen Zeitpunkt lobte – dadurch wird der Akt der Beschlussfassung mit der technischen Durchführung gleichgesetzt, im klassischen Sozialismus führt dies sogar zu einem starken institutionellen Gewicht auf „höheren Instanzen“, deren durchführung dann durch volksnahere „Revolutionskomitees“ erfolgte. Bookchin sieht hier stattdessen die Notwendigkeit rotierender per Losverfahren gewählter Beam ter für die Exekutive, ein wichtiges Element für den Libertären Kom m unalism us. Auch das mit plebiszitären Elementen durchsetzte Prinzip der „Volksvertretung“ verwischt Trennungen zwischen diesen Institutionen, denn die „[Staatshoheit] besteht wesentlich im allgem einen Willen und der Wille läßt sich nicht vertreten; er bleibt derselbe oder ist ein anderer; ein m ittleres kann nicht stattfinden. Die Abgeordneten des Volkes sind nicht seine Vertreter und können es gar nicht sein; sie 28 Seine Kritik richtet sich hier insbesondere gegen Habermas Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 43 sind nur seine Bevollm ächtigten und dürfen nichts beschließen. Jedes Gesetz, das das Volk nicht persönlich bestätigt hat, ist null und nichtig; es ist kein Gesetz“ , „...sobald ein Volk Verteter ernennt, ist es nicht m ehr frei, existiert es nicht m ehr“. Um einen freiheitlicheren und individuierteren „allgemeine Willen“ als den Rousseaus zu entwickeln, sollte auch bemerkt werden, dass Worker's Councils, Sowjets und Räte sich als gesellschaftlich einseitig und potentiell hierarchisch erwiesen. Räte werden zwar vom Volk konstituiert, sind aber nicht konstitutiv für die „Öffentlichkeit“ Sie nehmen sich daher Freiheiten heraus, die dem „politischen Körper“, z.B. den Institutionen Kommunen, Kooperativen und Volksversammlungen zustehen. So wird die „proletarische Öffentlichkeit“ nur gegen andere Öffentlichkeiten, z.B. in Rußland die Masse der „unzuverlässigen“ Bauern und Bäuerinnen strategisch ausgespielt. Die Fabrik ist hier nicht stärkster Aspekt der „proletarischen Öffentlichkeit“, sondern eben ihrs verwundbarster Stelle, da sie keinen autonomen sozialen Organismus darstellt. In Rußland wurde dies von den Bolschewiki verwendet, um die „proletarische Öffentlichkeit“ über Fabrikräte und schließlich Nationalräte zu organisieren, die lokalen Zusammenhänge damit aber zu amputieren. Die Vormachtstellung durch die Bolschewiki schloss an, nachdem das russische Prolatariat die Kontrolle über die Räte längst schon verloren hatte. Diese Tendenz liegt nach Bookchins Meinung aber schon der Wahl des Proletariats als revolutionäres Subjekt inne, welches nur selten die Bewußtseinsebene des Allgemeininteresses erreicht und im Rahmen von auf der Arbeitsteilung beruhende Partikularinteressen insbesondere der nationalen Arbeitsteilung stehen bleibt. Diese partikulären Interessen werden aber gerade von sozialdemokratischen, leninistischen und eurokommunistischen29 Parteien gegen revolutionäre Strömungen verwendet. Der Neomarxismus integriert und neutralisiert damit diese Kritik am Marxismus, verhindert so eine neue radikale Theorie und Praxis. Insbesondere betrifft dies Herbert Marcuse, der traditionellen Marxismus mit philosophischen, ästhetischen und psycholanalytischen Elementen anreichert. Exemplarisch hierfür ist seine Mystifizierung der vietnamesischen, kubanischen und chinesischen Revolution als „antibürokratisch“ und die Verwandlung der „indirekten Demokratie des korporativen Kapitalismus in eine direkte Demokratie“, die sich dann als „Wahlen und Repräsentanz“, die „nicht mehr als Institutionen der Herrschaft dienen“ herausstellt. Bookchin lobt Marcuse aber als individuellen Denker, dessen klare Argumentationen die Schwächen des Neomarxismus aufzeigen, während andere Denker durch Abstraktion und Zweideutigkeiten gezielte Kritik zu umgegen versuchen. Der Versuch eine freie Gesellschaft durch reine Kritik der Klassenbeziehungen und ökonomischer Ausbeutung zu betreiben und die Lösung in der Massengesellschaft zu sehen, ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Es folgt ein Vergleich der Marxschen und Kropotkinschen Anthropologie, insbesondere interessiert Bookchin der föderale Charakter der mittelalterlichen Städte und die Auflösung desselben durch das Einsickern des Marktmechanismus. Der Kapitalismus und sein „Staat“ höhlt diese hochgegliederte gesellschaftliche Struktur aus, der moderne „Individualisierungsprozess“ zeigt sich letztlich als „Atomisierungsprozeß“. Obwohl die alten Strukturen erhalten bleiben können, bleiben sie „hohl an Sinn und Seele: zerfallendes Gewebe“, die Gesellschaft wird strukturarm. 29 Erstaunlicherweise führt er diese Strömungen nicht wie Willy Huhn, zu dem er über die IKD sicher Beziehungen hatte, direkt auf die Sozialdemokratie zurück. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 44 Gefährlich sind alle Strukturen, die die reiche organische Umwelt auf ihre anorganschen Bestandteile reduziert, insbesondre trifft dies den Marxismus und die moderne Soziologie. Die (nicht nur kapitalistische) Marktgesellschaft produziert Objekte und damit Waren als Materialisierungen sämtlicher sozialer Beziehungen. Dies ist keine Fetischisierung von Waren oder entfremdete Arbeit, sondern Erosion der Gesellschaft selbst. Bürokratie ersetzt analog die sozialen Strukturen, die Gesellschaft befindet sich - nach Maßstäben der griechischen polis- am Rand des Chaos, während die Bürokratie wähnt, selbiges zu verhindern. Der Kapitalismus erwies sich dagegen – entgegen der Marxschen Theorie – als unfähig, den Menschen aus der Abhängigkeit von der Natur zu befreien. Als Schlussfolgerung fordert Bookchin den Versuch, den Rousseauschen Ansatz der direkten Demokratie und Bürgerversammlungen und den griechischen Ansatz der Polis wiederzuentdecken. Hierzu gehören insbesondere das LoswahlbeamtInnentum und die allgemeine Verpflichtung zur politischen Betätigung als notwendiges Kriterium für die BürgerInnenrechte in einer Demokratie. In Athen wurde das politische Bewußtsein weit über das Level der Zeit herausgetrieben, nach Hannah Arendt stellt die polis Zweck und Mittel der politischen Praxis dar. 30. Zumal in den USA freiheitliche Traditionen existieren, die aufgegriffen werden können. Der am Robespierrschen Wohlfahrtsausschluss sich orientierende Sozialismus macht jedenfalls auf Bookchin nicht den Eindruck, diese Probleme anfassen zu können. Die Zukunft der Anti-AKW-Bewegung Zuerst wird in die Vorteile und Wirkungen der Direkten Aktion und der Organisation in Affinitätsgruppen eingegangen. Diese Basisgruppen innerhalb einer libertären Gesellschaft entsenden Delegierte, die die Meinung der Basisgruppe bis ins kleinste wiedergeben, wodurch die Macht auf den höheren Koordinationsebenen ab-, nicht zunimmt. Diese Basisgruppen sind aber eben nicht nur Spezialgruppen, die z.B. als Instument zur besseren Besetzung von Bauwagenplätzen verwendet werden können. Es hat sich allerdings gezeigt, dass einige OpportunistInnen und/oder Naive statt dessen auf Massenmodilisierung setzen, Menschen zu Massen degradieren und so diesem Konzept entgegenarbeiten. Bilder einer urbanen Zukunft beschäftigt sich in Annäherung an Hannah Arendt mit der Geschichte der Städte, wozu selbstverständlich auch Paris in der Zeit der französischen Revolution und der Pariser Commune, New York in der industriellen Revolution und natürlich die griechischen Stadtstaaten zählen. Es wird auf die Bildung von Stadtteilgruppen, auf Hausbesetzungen, Freiräume und natürlich den Libertären Kom m unalism us eingegangen. Zusammenfassung: Utopismus und Futurismus 30 Was auch immer Hegel und die christliche Religion hiermit zu tun haben, verstehe ich nicht. Jedenfall vertritt er wohl eine ähnliche These. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 45 Hier wird Futurismus als „Scheinutopismus“ entlarvt, der Umweltschutz als Ökologie verklärt. Der Futurismus projeziert nichts weiter als die Gegenwart in die Zukunft, ihm fehlt die Fähigkeit zu radikalem utopischen Denken. Das utopische Denken wiederum zeichnet sich nicht nur aus durch Veränderung, sondern durch Entwicklung und Prozess und eben nicht Bewegung und Verlagerung. Libertäre Utopien lösen insbesondere die Spannungen zwischen Individuum und Gesellschaft. Dazu müssen sie aber von den konkreten Problemen ausgehen, nicht uralten Modellen vergangener Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Die amerikanische Krise sieht Bookchin in der fundamentalen Spannung zwischen demokratischen Rechten und Institutionen, die in einer vorindustriellen, ziemlich libertären agrarischen Gesellschaft entwickelt und formuliert wurden und einer multinationalen, von Großunternehmen geprägten Ökonomie, die dabei ist, den weg für eine hochradig autoritäre industrielle Gesellschaft zu bereiten. Das lange 19. Jahrhundert ging für Bookchin erst in den 40er Jahren mit dem spanischen Bürgerkrieg zu Ende, seither schreitet die Kolonisierung jeder Lebensäußerung durch den Markt bisher unaufgehalten voran, seit den 50ern wird die amerikanische Mittelklasse zerstört. Die Reindustrialisierung erzeugt eine riesige Arbeitslosigkeit, die zu großen Teilen statistisch unsichtbar sein wird, die hierauf folgenden Unruhen werden durch starke Repression und eine Militarisierung des Gesellschaft beantwortet. Folgen sind Ansätze für inländische Paßsysteme, Einschränkung bürgerlicher Freiheitsrechte, Einschränkungen des Waffenrechtes, elektronische Überwachungssysteme, Computernutzung, um Daten zu „registrieren“ und „korrellieren“ und so ein umfassendes System sozialer Kontrolle zu schaffen. Diese Herausprägung des autoritären Staates steht dem Gerede über den Abstieg bzw. das Absterben des Staates direkt gegenüber. Der Mythos des Minmalstaates, den Neomarxisten31 sowie die Libertären der Rechten vertreten, ist trotz wohlmeinender Meinungen absurd, in der kybernetischen Gesellschaft der Großkonzerne ist nur ein Maximalstaat möglich. Widerstand gegen den Staat kann nur durch die Dezentralisierung erfolgen, was den gesamten Gesellschaftsumbau im Rahmen der Sozialökologie erfordert. Einsortierung und Wirkung Die Essays unterscheiden sich in einigen Aspekten, insbesondere aber im Spachstil von heutigen Publikationen. Der Teil über Feminismus hat sich mittlerweile erheblich weiterentwickelt, in den Essays verwendet er noch sehr stark die ursprüngliche kropotkinsche Anthropologie. Die Herausbildung der Radikalökologie, deren Grundzüge in den Essays beschrieben werden, verlief in Rahmen der Neuen Linken. Diese dominierte viele Jahre die linke ökologische und grüne Bewegung, wobei aber die wenigsten diese Ursprünge kennen. Der Untergang der Bewegung, die Bookchin als Folgeprojekt der 68er einstufte, erfolgte für Bookchin allerdings schon in den frühen 80ern und zeigte sich in den Versuchen der Neuen Rechten, mit NewAge-Konzepten und 31 Gemeint sind hiermit wohl insbesondere libertäre SozialistInnen Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 46 Wiederbelebung gerade malthusianischer Theorie in die ökologische Bewegung und Jugendkultur einzubrechen. Trotz Bookchins Zentrierung auf die USA, beteiligte dieser sich auch an der bundesdeutschen Debatte, verlor aber nach einem Streit an der FU Berlin mit dem damals massiv nach rechts tendierenden Rudolf Bahro32 jedes Interesse an der BRD. Die tatsächlich spannenden Diskussionen folgten aber erst in den folgenden Jahren, als die Rechte bereits verdrängt war. Die basisdemokratischen RadikalökologInnen um Jutta Dittfurth, die auch am ISE studiert hatte, befanden sich in inhaltlicher Auseinandersetzung mit den von Hamburg dominierten ÖkosozialistInnen als zweiter Gruppe innerhalb der „radikalen Linken“. Diese bestand hauptsächlich aus Mitgliedern des Kommunistischen Bundes (KB)33, der sich über Hamburg organisierte und sich in rasantem Tempo von ursprünglich maoistischen Positionen weiterentwickelte. Zwei große Kongresse erbrachten allerdings keine Einigung. Parallel bildeten allerdings andere Strömungen Bündnisse, um die realpolitisch lästigen radikalen Linken, die programmatisch die Partei dominierten, aus dieser Position zu verdrängen, was später auch erfolgte. Die radikale Linke hatte die anderen Flügel über ihre Programmdiskussionen zu lange ignoriert. Der Versuch der RadikalökologInnen, eine Neue Partei, die Ökologische Linke aufzubauen (ÖkoLi) blieb auf wenige hundert Mitglieder beschränkt. Praktisch war außerhalb dieser Flügel sowohl die Position des KB wie der RadikalökologInnen faktisch unbekannt gewesen, gewählt wurden immer die charismatischen Persönlickeiten Jutta Ditfurth bzw. Thomas Ebermann und Rainer Trampert, letztere zogen sich dann auch noch in ihrer Sprecherzeit wegen inhaltlicher Perspektivlosigkeit zurück und verließen die Partei. Thomas Ebermann und Rainer Trampert beziehen sich seit 1992 auch positiv auf Bookchin, haben allerdings auch ihre bis 1989 verwendete Programmatik mittlerweile als gescheitert eingestuft34, obwohl die Restbestände des KB tendenziell eher eine operaistische Richtung einschlagen. Die Entwicklung in Österreich erfolgte recht ähnlich, auch wenn die dortigen ÖkoLis etwas stärker waren, dafür aber keine bekannten Persönlichkeiten aufweisen konnten und sich nach Einschätzung des Autors stark am ISF Freiburg orientieren. In den USA spielen die SozialökologInnen immer noch eine stärkere Rolle. Dies läßt sich aber auch dadurch erklären, dass die faktisch nicht vorhandene Regierungsoder eigentlich überhaupt Interventionsoption die „Realo“ - „Fundi“ - Konflikte stark im Rahmen hielten. In den USA herrscht eher ein Strategiestreit zwischen AnhängerInnen und GegnerInnen von Präsidentschaftskandidaturen und damit der Frage, ob – nicht wie – eine nationale Partei aufgebaut werden soll. Ein nicht geringer Teil der lokalen Verbände bevorzugt eine reine Netzwerkstruktur. Allerdings ergab die letzte Kandidatur des kapitalismuskritischen Joel Kovel gegen Ralph Nader eine vernichtende Niederlage für ersteren. Inhaltlich kann daher wohl davon ausgegangen werden, dass für die Sozialökologie momentan keine große gesellschaftliche TrägerInnenschicht zur Verfügung steht. 32 Dieser entwickelte in seinen letzten Jahren recht problematische Tendenzen, in dieser Phase setzte er gerade auf Deep Ecology, d.h. Einordnung bzw. Deklassierung des Menschen in einen Teil eines großen ökologischen Organismus. In späteren Zeiten flog er dann von einer BDK als er die NSDAP als großes mögliches Vorbild für Umweltparteien pries. 33 Genauer gesteuert über die Gruppe Z, die eine entristische Politik betrieb und so mit den radikalökologischen BasisdemokratInnen in erheblichen Steit geriet. 34 Diese verwendete eher eine klassische marxistische Richtung, die allerdings ebenfalls von einer starken Dezentralisierung ausging. Insofern trafen Bookchins Argumente gegen Neomarxismus sie auch weniger stark. Ganz im Gegenteil wettern sie in die „Weissagungen des Propheten“ massiv gegen die Postmoderne. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 47 Eigene Einschätzung Bookchin traf weit vor der Zeit bereits die heutigen Kernthemen. Für seine Kritik am Marxismus spricht, dass die international organisierte revolutionäre ArbeiterInnenbewegung nicht wirklich existiert und die ökologischen und sozialen Probleme bald behandelt werden müssen. Persönlich stört mich -trotz aller Gegenbeteuerungen- die Übernahme von Verhaltensmustern aus dem Tierreich auf Menschen, auch wenn hierdurch nach Kropotkinschem Vorbild ein sehr positives Menschenbild erzeugt wird. Ebenso Bookchins positiver Bezug auf den Volksbegriff, der im amerikanischen Kulturbereich allerdings etwas anders als in Europa besetzt ist. In Anbetracht des Alters dieser Texte ist dies allerdings nicht verwunderlich, bei den meisten linken Strömungen dominierte in dieser Zeit ein äußerst platter Antiimperialismus. Letztlich hat Bookchin die Bedeutung des Neomarxismus und eigentlich der politischen Theorie überhaupt für den Alltagsverstand über-, die der Realpolitik immer noch zu stark unterschätzt. Auch fehlte ihm die Voraussicht für das weitgehende Verschwinden der Neuen Sozialen Bewegungen. Seine Konzentration auf die Veränderung des eigenen Landes – welches sich durchaus im Gegensatz zum damals üblichen Antiimperialismus stand – stellte ebenfalls keine ausreichende Analyse dar. Auch hier sah er den Konflikt zwischen Antideutschen und AntiImps nicht voraus. Kernthese ist aber die Forderung nach radikaler Theorie und Praxis, die Bookchin als Anarchist35 mit Authentizität verbindet. Gegen das 68er Konzept von Authentizität wird meist – sogar innerhalb der radikalen Linken – gesetzt, dass radikales Denken auch die Differenzierung zwischen Theorie und Praxis und damit zu pragmatischem Handeln erfordert. Die Probleme und Grenzen dieser Argumentation zeigt Bookchin in Hierarchie und Herrschaft sehr gut. Ansonsten gefällt mir die Argumentationskette sehr, insbesondere in Bezug auf die Basisdemokratie versus „direktdemokratischer Elemente“ und der Kritik am Gerechtigkeitsbegriff zugunsten eines positiven Freiheitsbegriffes, die mir an politischen Debatten immer sehr verzerrt erscheinen. Die heutige Zeit ist für diese Diskussionen allerdings kaum geeignet, zumindestens nicht in Europa. 35 Ob er tatsächlich einer ist, ist allerdings durchaus strittig. In jedem Fall ist er Radikaldemokrat. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 59 John Bellamy Foster Organizing Ecological Revolution My subject—organizing ecological revolution—has as its initial premise that we are in the midst of a global environmental crisis of such enormity that the web of life of the entire planet is threatened and with it the future of civilization. This is no longer a very controversial proposition. To be sure, there are different perceptions about the extent of the challenge that this raises. At one extreme there are those who believe that since these are human problems arising from human causes they are easily solvable. All we need are ingenuity and the will to act. At the other extreme there are those who believe that the world ecology is deteriorating on a scale and with a rapidity beyond our means to control, giving rise to the gloomiest forebodings. Although often seen as polar opposites these views nonetheless share a common basis. As Paul Sweezy observed they each reflect “the belief that if present trends continue to operate, it is only a matter of time until the human species irredeemably fouls its own nest” (Monthly Review, June 1989). The more we learn about current environmental trends the more the unsustainability of our present course is brought home to us. Among the warning signs: • There is now a virtual certainty that the critical threshold of a 2° C (3.6° F) increase in average world temperature above the preindustrial level will soon be crossed due to the buildup of greenhouse gases in the atmosphere. Scientists believe that climate change at this level will have portentous implications for the world’s ecosystems. The question is no longer whether significant climate change will occur but how great it will be (International Climate Change Task Force, Meeting the Clim ate Challenge, January 2005, http://www.americanprogress.org). • There are growing worries in the scientific community that the estimates of the rate of global warming provided by the United Nations Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), which in its worst case scenario projected increases in average global temperature of up to 5.8° C (10.4° F) by 2100, may prove to be too low. For example, results from the world’s largest climate modeling experiment based in Oxford University in Britain indicate that global warming could increase almost twice as fast as the IPCC has estimated (London Tim es, January 27, 2005). • Experiments at the International Rice Institute and elsewhere have led scientists to conclude that with each 1° C (1.8° F) increase in temperature, rice, wheat, and corn yields could drop 10 percent (Proceedings of the National Academ y of Sciences, July 6, 2004; Lester Brown, Outgrowing the Earth). • It is now clear that the world is within a few years of its peak oil production (known as Hubbert’s Peak). The world economy is therefore confronting diminishing and ever more difficult to obtain oil supplies, despite a rapidly increasing demand (Ken Deffeyes, Hubbert’s Peak; David Goodstein, Out of Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 60 Gas). All of this points to a growing world energy crisis and mounting resource wars. • The planet is facing global water shortages due to the drawing down of irreplaceable aquifers, which make up the bulk of the world’s fresh water supplies. This poses a threat to global agriculture, which has become a bubble economy based on the unsustainable exploitation of groundwater. One in four people in the world today do not have access to safe water (Bill McKibben, New York Review of Books, September 25, 2003). • Two thirds of the world’s major fish stocks are currently being fished at or above their capacity. Over the last half-century 90 percent of large predatory fish in the world’s oceans have been eliminated (Worldwatch, Vital Signs 2005). • The species extinction rate is the highest in 65 million years with the prospect of cascading extinctions as the last remnants of intact ecosystems are removed. Already the extinction rate is approaching 1,000 times the “benchmark” or natural rate (Scientific Am erican, September 2005). Scientists have pinpointed twenty-five hot spots on land that account for 44 percent of all vascular plant species and 35 percent of all species in four vertebrate groups, while taking up only 1.4 percent of the world’s land surface. All of these hot spots are now threatened with rapid annihilation due to human causes (Nature, February 24, 2000). • According to a study published by the National Academy of Sciences in 2002, the world economy exceeded the earth’s regenerative capacity in 1980 and by 1999 had gone beyond it by as much as 20 percent. This means, according to the study’s authors, that “it would require 1.2 earths, or one earth for 1.2 years, to regenerate what humanity used in 1999” (Matthis Wackernagel, et. al, “Tracking the Ecological Overshoot of the Human Economy,” Proceedings of the National Academ y of Sciences, July 9, 2002). • The question of the ecological collapse of past civilizations from Easter Island to the Mayans is now increasingly seen as extending to today’s world capitalist system. This view, long held by environmentalists, has recently been popularized by Jared Diamond in his book Collapse. These and other warning bells indicate that the present human relation to the environment is no longer supportable. The most developed capitalist countries have the largest per capita ecological footprints, demonstrating that the entire course of world capitalist development at present represents a dead end. The main response of the ruling capitalist class when confronted with the growing environmental challenge is to “fiddle while Rome burns.” To the extent that it has a strategy, it is to rely on revolutionizing the forces of production, i.e., on technical change, while keeping the existing system of social relations intact. It was Karl Marx who first pointed in The Com m unist Manifesto to “the constant revolutionizing of production” as a distinguishing feature of capitalist society. Today’s vested interests are counting on this built-in process of revolutionary technological change coupled with the proverbial magic of the market to solve the environmental problem when and where this becomes necessary. In stark contrast, many environmentalists now believe that technological revolution alone will be insufficient to solve the problem and that a more far-reaching social revolution aimed at transforming the present mode of production is required. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 61 Historically addressing this question of the ecological transformation of society means that we need to ascertain: (1) where the world capitalist system is heading at present, (2) the extent to which it can alter its course by technological or other means in response to today’s converging ecological and social crises, and (3) the historical alternatives to the existing system. The most ambitious attempt thus far to carry out such a broad assessment has come from the Global Scenario Group (http://www.gsg.org), a project launched in 1995 by the Stockholm Environmental Institute to examine the transition to global sustainability. The Global Scenario Group has issued three reports—Branch Points (1997), Bending the Curve (1998), and their culminating study, Great Transition (2002). In what follows I will focus on the last of these reports, the Great Transition.* As its name suggests, the Global Scenario Group employs alternative scenarios to explore possible paths that society caught in a crisis of ecological sustainability might take. Their culminating report presents three classes of scenarios: Conventional Worlds, Barbarization, and Great Transitions. Each of these contains two variants. Conventional Worlds consists of Market Forces and Policy Reform. Barbarization manifests itself in the forms of Breakdown and Fortress World. Great Transitions is broken down into Eco-communalism and the New Sustainability Paradigm. Each scenario is associated with different thinkers: Market Forces with Adam Smith; Policy Reform with John Maynard Keynes and the authors of the 1987 Brundtland Commission report; Breakdown with Thomas Malthus; Fortress World with Thomas Hobbes; Eco-communalism with William Morris, Mahatma Gandhi, and E. F. Schumacher; and the New Sustainability Paradigm with John Stuart Mill. Within the Conventional Worlds scenarios Market Forces stands for naked capitalism or neoliberalism. It represents, in the words of the Great Transition report, “the firestorm of capitalist expansion.” Market Forces is an unfettered capitalist world order geared to the accumulation of capital and rapid economic growth without regard to social or ecological costs. The principal problem raised by this scenario is its rapacious relation to humanity and the earth. The drive to amass capital that is central to a Market Forces regime is best captured by Marx’s general formula of capital (though not referred to in the Great Transition report itself). In a society of simple commodity production (an abstract conception referring to pre-capitalist economic formations in which money and the market play a subsidiary role), the circuit of commodities and money exists in a form, C–M–C, in which distinct commodities or use values constitute the end points of the economic process. A commodity C embodying a definite use value is sold for money M which is used to purchase a different commodity C. Each such circuit is completed with the consumption of a use value. In the case of capitalism, or generalized commodity production, however, the circuit of money and commodities begins and ends with money, or M–C–M. Moreover, since money is merely a quantitative relationship such an exchange would have no meaning if the same amount of money were acquired at the end of the process as exchanged in the beginning, so the general formula for capital in reality takes the form of M–C–M´, where M´ equals M + m or surplus value.* What stands out, when contrasted with simple commodity production, is that there is no real end to the process, since the object is not final use but the accumulation of surplus value or capital. M–C–M´ in one year therefore results in the )m being reinvested, leading to M–C–M´´ in the next year and M–C–M´´´ the year after that, ad infinitum. In other words, capital by its nature is self-expanding value. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 62 The motor force behind this drive to accumulation is competition. The competitive struggle ensures that each capital or firm must grow and hence must reinvest its “earnings” in order to survive. Such a system tends toward exponential growth punctuated by crises or temporary interruptions in the accumulation process. The pressures placed on the natural environment are immense and will lessen only with the weakening and cessation of capitalism itself. During the last half-century the world economy has grown more than seven-fold while the biosphere’s capacity to support such expansion has if anything diminished due to human ecological depredations (Lester Brown, Outgrowing the Earth). The main assumption of those who advocate a Market Forces solution to the environmental problem is that it will lead to increasing efficiency in the consumption of environmental inputs by means of technological revolution and continual market adjustments. Use of energy, water, and other natural resources will decrease per unit of economic output. This is often referred to as “dematerialization.” However, the central implication of this argument is false. Dematerialization, to the extent that it can be said to exist, has been shown to be a much weaker tendency than M–C–M´. As the Global Transition report puts it, “The ‘growth effect’ outpaces the ‘efficiency effect.’” This can be understood concretely in terms of what has been called the Jevons Paradox, named after William Stanley Jevons who published The Coal Question in 1865. Jevons, one of the founders of neoclassical economics, explained that improvements in steam engines that decreased the use of coal per unit of output also served to increase the scale of production as more and bigger factories were built. Hence, increased efficiency in the use of coal had the paradoxical effect of expanding aggregate coal consumption. The perils of the Market Forces model are clearly visible in the environmental depredations during the two centuries since the advent of industrial capitalism, and especially in the last half-century. “Rather than abating” under a Market Forces regime, the Great Transition report declares, “the unsustainable process of environmental degradation that we observe in today’s world would [continue to] intensify. The danger of crossing critical thresholds in global systems would increase, triggering events that would radically transform the planet’s climate and ecosystems.” Although it is “the tacit ideology” of most international institutions, Market Forces leads inexorably to ecological and social disaster and even collapse. The continuation of “‘business-as-usual’ is a utopian fantasy.” A far more rational basis for hope, the report contends, is found in the Policy Reform scenario. “The essence of the scenario is the emergence of the political will for gradually bending the curve of development toward a comprehensive set of sustainability targets,” including peace, human rights, economic development, and environmental quality. This is essentially the Global Keynesian strategy advocated by the Brundtland Commission Report in the late 1980s—an expansion of the welfare state, now conceived as an environmental welfare state, to the entire world. It represents the promise of what environmental sociologists call “ecological modernization.” The Policy Reform approach is prefigured in various international agreements such as the Kyoto Protocol on global warming and the environmental reform measures advanced by the earth summits in Rio in 1992 and Johannesburg in 2002. Policy Reform would seek to decrease world inequality and poverty through foreign aid programs emanating from the rich countries and international institutions. It would Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 63 promote environmental best practices through state-induced market incentives. Yet, despite the potential for limited ecological modernization, the realities of capitalism, the Great Transition report contends, would collide with Policy Reform. This is because Policy Reform remains a Conventional Worlds scenario—one in which the underlying values, lifestyles, and structures of the capitalist system endure. “The logic of sustainability and the logic of the global market are in tension. The correlation between the accumulation of wealth and the concentration of power erodes the political basis for a transition.” Under these circumstances the “lure of the God of Mammon and the Almighty dollar” will prevail. The failure of both of the Conventional Worlds scenarios to alleviate the problem of ecological decline means that Barbarization threatens: either Breakdown or the Fortress World. Breakdown is self-explanatory and to be avoided at all costs. The Fortress World emerges when “powerful regional and international actors comprehend the perilous forces leading to Breakdown” and are able to guard their own interests sufficiently to create “protected enclaves.” Fortress World is a planetary apartheid system, gated and maintained by force, in which the gap between global rich and global poor constantly widens and the differential access to environmental resources and amenities increases sharply. It consists of “bubbles of privilege amidst oceans of misery....The elite[s] have halted barbarism at their gates and enforced a kind of environmental management and uneasy stability.” The general state of the planetary environment, however, would continue to deteriorate in this scenario leading either to a complete ecological Breakdown or to the achievement through revolutionary struggle of a more egalitarian society, such as Eco-communalism. This description of the Fortress World is remarkably similar to the scenario released in the 2003 Pentagon report, Abrupt Clim ate Change and its Im plications for United States National Security (see “The Pentagon and Climate Change,” Monthly Review, May 2004). The Pentagon report envisioned a possible shutdown due to global warming of the thermohaline circulation warming the North Atlantic, throwing Europe and North America into Siberia-like conditions. Under such unlikely but plausible circumstances relatively well-off populations, including those in the United States, are pictured as building “defensive fortresses” around themselves to keep masses of would-be immigrants out. Military confrontations over scarce resources intensify. Arguably naked capitalism and resource wars are already propelling the world in this direction at present, though without a cause as immediately earth-shaking as abrupt climate change. With the advent of the War of Terror, unleashed by the United States against one country after another since September 11, 2001, an “Empire of Barbarism” is making its presence felt (Monthly Review, December 2004). Still, from the standpoint of the Global Scenario Group, the Barbarization scenarios are there simply to warn us of the worst possible dangers of ecological and social decline. A Great Transition, it is argued, is necessary if Barbarization is to be avoided. Theoretically, there are two Great Transitions scenarios envisioned by the Global Scenario Group: Eco-communalism and the New Sustainability Paradigm. Yet Ecocommunalism is never discussed in any detail, on the grounds that for this kind of transformation to come about it would be necessary for world society first to pass through Barbarization. The social revolution of Eco-communalism is seen, by the Global Scenario Group authors, as lying on the other side of Jack London’s Iron Heel. The discussion of Great Transition is thus confined to the New Sustainability Paradigm. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 64 The essence of the New Sustainability Paradigm is that of a radical ecological transformation that goes against unbridled “capitalist hegemony” but stops short of full social revolution. It is to be carried out primarily through changes in values and lifestyles rather than transformation of social structures. Advances in environmental technology and policy that began with the Policy Reform scenario, but that were unable to propel sufficient environmental change due to the dominance of acquisitive norms, are here supplemented by a “lifestyle wedge.” In the explicitly utopian scenario of the New Sustainability Paradigm the United Nations is transformed into the “World Union,” a true “global federation.” Globalization has become “civilized.” The world market is fully integrated and harnessed for equality and sustainability not just wealth generation. The War on Terrorism has resulted in the defeat of the terrorists. Civil society, represented by non-governmental organizations (NGOs), plays a leading role in society at both the national and global levels. Voting is electronic. Poverty is eradicated. Typical inequality has decreased to a 2–3:1 gap between the top 20 percent and bottom 20 percent of society. Dematerialization is real, as is the polluter pays principle. Advertising is nowhere to be seen. There has been a transition to a solar economy. The long commute from where people live to where they work is a thing of the past; instead there are “integrated settlements” that place home, work, retail shops, and leisure outlets in close proximity to each other. The giant corporations have become forward-looking societal organizations, rather than simply private entities. They are no longer concerned exclusively with the economic bottom line but have revised this “to include social equity and environmental sustainability, not only as a means to profit, but as ends.” Four agents of change are said to have combined to bring all of this about: (1) giant transnational corporations, (2) intergovernmental organizations such as the United Nations, World Bank, International Monetary Fund, and World Trade Organization, (3) civil society acting through NGOs, and (4) a globally aware, environmentallyconscious, democratically organized world population. Underpinning this economically is the notion of a stationary state, as depicted by Mill in his Principles of Political Econom y (1848) and advanced today by the ecological economist Herman Daly. Most classical economists—including Adam Smith, David Ricardo, Thomas Malthus, and Karl Marx—saw the specter of a stationary state as presaging the demise of the bourgeois political economy. In contrast, Mill, who Marx (in the afterword to the second German edition of Capital) accused of a “shallow syncretism,” saw the stationary state as somehow compatible with existing productive relations, requiring only changes in distribution. In the New Sustainability Paradigm scenario, which takes Mill’s view of the stationary state as its inspiration, the basic institutions of capitalism remain intact, as do the fundamental relations of power, but a shift in lifestyle and consumer orientation mean that the economy is no longer geared to economic growth and the enlargement of profits, but to efficiency, equity, and qualitative improvements in life. A capitalist society formerly driven to expanded reproduction through investment of surplus product (or surplus value) has been replaced with a system of simple reproduction (Mill’s stationary state), in which the surplus is consumed rather than invested. The vision is one of a cultural revolution supplementing technological revolution, radically changing the ecological and social landscape of capitalist society, without fundamentally altering the productive, property, and power relations that define the system. In my view, there are both logical and historical problems with this projection. It combines the weakest elements of utopian thinking (weaving a future out of mere Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 65 hopes and wishes—see Bertell Ollman, “The Utopian Vision of the Future,” Monthly Review, July-August 2005) with a “practical” desire to avoid a sharp break with the existing system. The failure of the Global Scenario Group to address its own scenario of Eco-communalism is part and parcel of this perspective, which seeks to elude the question of the more thoroughgoing social transformation that a genuine Great Transition would require. The result is a vision of the future that is contradictory to an extreme. Private corporations are institutions with one and only one purpose: the pursuit of profit. The idea of turning them to entirely different and opposing social ends is reminiscent of the long-abandoned notions of the “soulful corporation” that emerged for a short time in the 1950s and then vanished in the harsh light of reality. Many changes associated with the New Sustainability Paradigm would require a class revolution to bring about. Yet, this is excluded from the scenario itself. Instead the Global Scenario Group authors engage in a kind of magical thinking—denying that fundamental changes in the relations of production must accompany (and sometimes even precede) changes in values. No less than in the case of the Policy Reform Scenario—as pointed out in The Great Transition report itself—the “God of Mammon” will inevitably overwhelm a value-based Great Transition that seeks to escape the challenge of the revolutionary transformation of the whole society. Put simply, my argument is that a global ecological revolution worthy of the name can only occur as part of a larger social—and I would insist, socialist—revolution. Such a revolution, were it to generate the conditions of equality, sustainability, and human freedom worthy of a genuine Great Transition, would necessarily draw its major impetus from the struggles of working populations and communities at the bottom of the global capitalist hierarchy. It would demand, as Marx insisted, that the associated producers rationally regulate the human metabolic relation with nature. It would see wealth and human development in radically different terms than capitalist society. In conceiving such a social and ecological revolution, we can derive inspiration, as Marx did, from the ancient Epicurean concept of “natural wealth.”* As Epicurus observed in his Principal Doctrines, “Natural wealth is both limited and easily obtainable; the riches of idle fancies go on forever.” It is the unnatural, unlimited character of such alienated wealth that is the problem. Similarly, in what has become known as the Vatican Sayings, Epicurus stated: “When measured by the natural purpose of life, poverty is great wealth; limitless wealth is great poverty.” Free human development, arising in a climate of natural limitation and sustainability is the true basis of wealth, of a rich, many-sided existence; the unbounded, pursuit of wealth is the primary source of human impoverishment and suffering. Needless to say, such a concern with natural well-being, as opposed to artificial needs and stimulants, is the antithesis of capitalist society and the precondition of a sustainable human community. A Great Transition therefore must have the characteristics implied by the Global Scenario Group’s neglected scenario: Eco-communalism. It must take its inspiration from William Morris, one of the most original and ecological followers of Karl Marx, from Gandhi, and from other radical, revolutionary and materialist figures, including Marx himself, stretching as far back as Epicurus. The goal must be the creation of sustainable communities geared to the development of human needs and powers, removed from the all-consuming drive to accumulate wealth (capital). As Marx wrote, the new system “starts with the self-government of the communities” (Marx and Engels, Collected Works, vol. 24, p. 519; Paul Burkett, “Marx’s Vision of Sustainable Human Development” in this issue). The creation of an ecological Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 66 civilization requires a social revolution; one that, as Roy Morrison explains, needs to be organized democratically from below: “community by community...region by region” (Ecological Dem ocracy). It must put the provision of basic human needs— clean air, unpolluted water, safe food, adequate sanitation, social transport, and universal health care and education, all of which require a sustainable relation to the earth—ahead of all other needs and wants. Such a revolutionary turn in human affairs may seem improbable. But the continuation of the present capitalist system for any length of time will prove impossible—if human civilization and the web of life as we know it are to be sustained. Notes * The authors of the Global Scenario Group’s Great Transition report are Paul Raskin, Tariq Banuri, Gilberto Gallopín, Pablo Gutman, Al Hammond, Robert Kates, and Rob Swart. * Much of Marx’s analysis in Capital is concerned with where )m or surplus value comes from. To answer this question, he argues, it is necessary to go beneath the process of exchange and to explore the hidden recesses of capitalist production— where it is revealed that the source of surplus value is to be found in the process of class exploitation. * On Marx’s relation to Epicurus see John Bellamy Foster, Marx’s Ecology (New York: Monthly Review Press, 2000). Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 67 Rechte Ökologie, Konservatismus und Ökofaschismus Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 68 Ökologie von rechts Oliver Geden Die Betrachtung der über einhundertjährigen Geschichte sowohl der wissenschaftlichen als auch der politischen Ökologie zeigt deutlich, dadie Ökologie zu keinem Zeitpunkt wertfrei betrieben wurde, daß die politisch-philosophischen Hauptströmungen ihrer Zeit einen starken Einfluß auf die jeweilige Interpretation des Mensch-Natur-Verhältnisses ausübten. Bis in die 50er beziehungsweise 70er Jahre bewegte sich die Ökologie auf einem eindeutig rechten Kurs.1 Erst als sich vor gut 25 Jahren auch die Linke der "ökologischen Frage" annahm, konnte die Hegemonie der konservativen und rechtsextremen Ökologen vorübergehend gebrochen werden. Doch spätestens seit Mitte/Ende der 80er Jahre hat sich in Deutschland das Kräfteverhältnis zwischen emanzipatorischen und antiemanzipatorischen Ökologiekonzeptionen wieder grundlegend zu wandeln begonnen, quer durch alle Teile der Umweltbewegung. Heute ist die Verbindung der ökologischen Frage mit Forderungen nach einem Einwanderungsstopp, nach weltweiten Militäreinsätzen oder einem starken Staat bis hin zur Diktatur nicht mehr nur am rechten Rand des politischen Spektrums zu finden, sondern rückt, unterstützt durch entsprechende umweltpolitische Strategien der bürgerlichen Parteien, mehr und mehr in die Mitte von Umweltbewegung und etablierter Umweltpolitik. Deshalb soll es im folgenden nicht primär darum gehen, bestimmte Personen und Organisationen als rechtsextrem zu "outen", sondern zunächst anhand einzelner Argumentationsstränge aufzuzeigen, wie rechtes Gedankengut im ökologischen Kontext verpackt und verbreitet wird. Ein ausgeprägter Biologismus stellt die Basisideologie rechter Ökologiekonzeptionen dar. Wenn die konsequente Berücksichtigung ökologischer Fragestellungen in Politik und Alltag ein anstrebenswertes Ziel oder gar eine überlebensnotwendige Forderung sein soll, dann scheint es für viele Umweltschützer naheliegend, "natürliche" Gesetzmäßigkeiten zum Maßstab für menschliches Sozialverhalten zu machen. Der biologistische Ansatz leitet seine Berechtigung aus zwei Grundannahmen ab. Zum einen reduziert er die Menschheit auf eine mehr oder weniger intelligente Tiergattung, deren Existenz somit hauptsächlich durch naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten bestimmt sei. Der andere Legitimationsschritt folgt aus der Annahme, Biologie und Ökologie verfügten über das Wissen um ewiggültige Naturgesetze, die sie auf wissenschaftlich-wertfreie Weise ermittelt hätten. Mit Begriffen wie "Konkurrenz" oder "Kooperation" werden im ersten Schritt soziale Phänomene aus menschlichen Gesellschaften auf das Tierreich projiziert, die dann im zweiten Schritt als quasi naturgesetzliche Verhaltensnormen für den Menschen zurückübertragen werden. Ausgangspunkt der Beweiskette ist also nicht ein objektiv beschriebener Vorgang in der Natur, sondern eine Interpretation der Natur in politisch-philosophischer Hinsicht. Dies liest sich dann in Wolfgang Tischlers Einführung in die Ökologie folgendermaßen: "Die Bedeutung der Raubtiere liegt allerdings ... in ihrer Rolle als ,Gesundheitspolizei`, die vor allem kranke und geschwächte Tiere jagt."2 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 69 Tischler kann hier den eindeutig sozial bestimmten, in den Naturwissenschaften gar nicht sinvoll anwendbaren Begriff "Gesundheitspolizei" nur einführen, weil er bereits eine reaktionäre Vorstellung davon hat, was denn die Aufgabe einer in der Realität gar nicht vorhandenen "Gesundheitspolizei" sein soll - die Eliminierung der Kranken und Schwachen! Nicht die Gesundheitsgefährdung etwa durch bestimmte industrielle Produktionsprozesse und Produkte soll gestoppt werden, vielmehr sollen die Betroffenen selbst beseitigt werden. Läge der Aspekt auf der Bekämpfung der Gesundheitsgefährdung, so würde der Vergleich mit der Natur auch überhaupt keinen Sinn ergeben. Mit der Ãœbertragung einer menschenverachtenden Interpretation einer "Gesundheitspolizei" auf Raubtiere wird letztlich die Anwendung sozialdarwinistischer Prinzipien in der menschlichen Gesellschaft propagiert, auch wenn sich der Ökologieprofessor Tischler selbst vor einer Rückübertragung hütet. Auf der Basis eines biologistischen Welt- und Menschenbildes läßt sich auch vortrefflich gegen alles vermeintlich "Unnatürliche" argumentieren, können etwa Ausländer als ökologisches Problem definiert werden. So heißt es in der ersten Fassung des "Heidelberger Manifests" von 1981: "Völker sind (biologisch und kybernetisch) lebende Systeme höherer Ordnung mit voneinander verschiedenen Systemeigenschaften, die genetisch und durch Traditionen weitergegeben werden. Die Integration großer Massen nicht-deutscher Ausländer ist daher bei gleichzeitiger Erhaltung unseres Volkes nicht möglich und führt zu den bekannten ethnischen Katastrophen multikultureller Gesellschaften. ... Die Rückkehr der Ausländer in ihre angestammte Heimat wird für die Bundesrepublik als eines der am dichtesten besiedelten Länder nicht nur gesellschaftliche, sondern auch ökologische Entlastung bringen."3 Geradewegs zum rechtsökologischen "Renner" hat sich speziell die Verknüpfung von Ressourcenverbrauch und Ausländerpolitik entwickelt. Zu Beginn der achtziger Jahre blieb es noch, einmal abgesehen von den Autoren des "Heidelberger Manifests", Zeitschriften wie der neofaschistischen Nation Europa vorbehalten, derartige Thesen zu präsentieren. Holger Schleip, Funktionär der völkisch-rassistischen "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft" publizierte dort 1983 einen Klassiker des Ökorassismus. Schleip konzentriert sich auf die Energiepolitik, wenn er schreibt: "Geographisch handelt es sich bei der neuen Völkerwanderung meistens um eine Wanderung aus wärmeren Ländern in kühlere Länder. ... Je mehr Menschen in die kühleren Länder ziehen, desto mehr Energie wird für Heizung benötigt. ... Die Umweltbelastung wird größer, etwa bei direkter Heizung mit Öl oder Kohle durch den ,sauren Regen` oder bei elektrischer Heizung durch die Emissionen der Kohlekraftwerke oder durch die schwer abschätzbaren Risiken der Atomkraftwerke. ... Während wir Deutschen durch Kontakt mit sehr viel ärmeren Ausländern uns nicht im geringsten veranlaßt sehen, unseren Lebensstil in Frage zu stellen, nehmen die in Deutschland lebenden Ausländer unser Konsumverhalten so schnell wie möglich an. ... Ein Wachstum der Ansprüche der ausländischen Minderheit in Deutschland ist geradezu vorprogrammiert."4 Spätestens mit der Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre aufflammenden Diskussion um die spätere De-facto-Abschaffung des Grundrechts auf Asyl müssen ökologische Begründungen auch in den etablierten Parteien und Umweltverbänden, in der Justiz und in den Ausländerbehörden dafür herhalten, Stimmung gegen Immigranten zu machen. Neben dem erhöhten Energiebedarf wird nun vor allem der zunehmende Flächenverbrauch zum rechtsökologischen Hauptargument, etwa im Falle der Wiesbadener Ausländerbehörde, die einem Iraner die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung verweigerte, weil "die hohe Bevölkerungsdichte in der BRD und die hieraus resultierenden Umweltbelastungen (es gebieten), den Zuzug von Ausländern zu begrenzen."5 Wenn auch der Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 70 ehemalige bayerische Umweltminister Peter Gauweiler argumentiert: "Wer unser ohnehin dichtbesiedeltes Land zum Einwanderungsland machen will, gibt das umweltpolitische Ziel, den Flächenverbrauch zu begrenzen, auf", und der langjährige Fraktionsvorsitzende der SPD im nordrhein-westfälischen Landtag, Friedhelm Farthmann, ihm in einem taz-Interview darin ausdrücklich zustimmt,6 zeigt dies die enorme Popularität, die die Betrachtung von AusländerInnen als bedeutendem "Umweltproblem" mittlerweile erlangt hat. Die in der Umweltbewegung am häufigsten anzutreffende rechtsökologische Argumentation ist die von der Notwendigkeit eines "starken Staates" zur Durchsetzung konsequenter ökologischer Politik. Im Vordergrund derartiger Argumentationsstränge steht zumeist die apokalyptische Furcht vor dem Zusammenbruch der globalen Ökosysteme. In einem 1992 zur UNCED-Konferenz erschienenen Artikel in der Jungen Freiheit stellt Wolfgang Venohr von der ÖDP-Rechtsabspaltung "Unabhängige Ökologen Deutschlands" (UÖD) die Entwicklung hin zur Ökodiktatur gar als unvermeidlich dar, denn binnen zehn Jahren würden zahllose Ökokatastrophen über die Erde hereinbrechen. Er sieht die Ökodiktatur nicht erst, wie sonst meist in der öko-autoritären Debatte, als letztes Mittel zur Verhinderung von Katastrophen, sondern bereits jetzt schon als logische Folge des von den Menschen verursachten Öko-Notstands: "Vom Jahre 2002 an treten wir in einen (permanenten) Ausnahmezustand ein! Und zu Zeiten des Ausnahmezustandes ist die Demokratie, sind die Rechte des einzelnen bekanntlich außer Kraft gesetzt. ... Wenn es um das Ãœberleben der Völker, ja ganzer Regionen und Kontinente geht, werden Demokratie und Individualismus keine Rolle mehr spielen. Ja, da sie für das Gemeinwohl direkt schädlich sind, wird man sie abschaffen oder verbieten müssen. Wenn ganze Völker von Ãœberschwemmungen oder vom Verdursten, von Massenvergiftungen oder Massenepidemien bedroht sind, kann man weder nach dem Interesse der einzelnen fragen noch hat man Zeit, parteipolitische Beratungsgremien diskutieren zu lassen. Der nationale Notstand ist vielmehr auszurufen, und an die Stelle der parlamentarischen Demokratie tritt die Öko-Diktatur."7 Solche Hardliner-Visionen richten sich bislang lediglich an ein relativ eingeschränktes Publikum am rechten Rand. Doch auch bei prominenten Umweltschützern wie Rudolf Bahro und Herbert Gruhl finden sich ähnliche Positionen. Derlei offene Worte stoßen in großen Teilen von Umweltbewegung, etablierten Parteien und Öffentlichkeit noch nicht auf Wohlwollen. Zwar macht auch hier ab und an das Gerede vom letzten Mittel Ökodiktatur die Runde, im wesentlichen will man den Boden der parlamentarischen Demokratie aber nicht verlassen. Institutionelle Nachbesserungen der Verfassung stehen bislang im Vordergrund der Debatte. Den Startschuß für diese Debatte gab 1995 der Biochemiker und Kandidat von Bündnis90/Die Grünen für das Bundespräsidentenamt, Jens Reich. In einem SpiegelInterview8 leitet er aus der Sorge um einen in der Zukunft angeblich schlagartig auftretenden ökologischen Kollaps die Forderung nach einer grundlegenden Veränderung der demokratischen Strukturen ab: "Ich bin vehement dafür, daß man ein Instrument schafft, das so laut befehlen kann, daß die Politik endlich aufwacht. ... Wir brauchen neben dem Deutschen Bundestag einen Ökologischen Rat .... Dieser Rat müßte Gesetzesinitiativen im Bundestag starten und der Regierung Beschlußinitiativen vorlegen dürfen, er müßte ein Vetorecht besitzen und auch in der Lage sein, Gebote und Verbote auszusprechen." Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 71 Dieser Rat soll nach Reichs Ansicht zwar ebenfalls von der Bevölkerung gewählt werden, allerdings nur alle zehn bis fünfzehn Jahre. Obwohl sich Reich damit noch im demokratischparlamentarischen Rahmen bewegt, antwortet er auf den Einwurf des Interviewers "Ihr Motto lautet offenbar ,Mehr Diktatur wagen?`" mit einem offensiven "Ja. Es gibt Dinge, die muß man mit einem Klaps auf den Hinterkopf durchsetzen." Reichs Vorschlag löste einen heftigen, aber nur kurzen Sturm der Entrüstung in der Umweltbewegung aus. Mittelfristig meldeten sich zunehmend Anhänger des Modells "Ökologischer Rat" zu Wort. Der Bündnisgrüne Hartwig Berger, mittlerweile Vorsitzender des Umweltausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses, forderte vor der Wahl im Oktober 1995 die Einrichtung eines ökologischen Rats in Berlin.9 In der Wuppertal-Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" findet sich diese Forderung, unter ausdrücklicher Bezugnahme auf Rudolf Bahro und Jens Reich, ebenfalls.10 Auch der deutsche Sachverständigenrat für Umweltfragen griff das Modell auf, nicht anders als der vom renommierten Umweltökonomen Hans-Christoph Binswanger gegründete "Arbeitskreis Europäische Umweltunion."11 Werden Öko-Räte von ihren Befürwortern zumeist als notwendige Nachbesserung des demokratischen Systems präsentiert, so ist ihre mangelnde demokratische Legitimation doch kaum zu übersehen. Einmal gewählt, sind auch die Mitglieder des Ökologischen Rats nur ihrem Gewissen verantwortlich, aber eben über einen weitaus längeren Zeitraum hinweg, als es Parlamentarier jetzt schon sind. Anstatt sich für erweiterte Partizipationsmöglichkeiten aller Bevölkerungsschichten einzutreten, setzen Befürworter des Ökologischen Rats auf eine demokratisch fragwürdige "Expertokratie". Rechte Ideologiebausteine lassen sich immer wieder in den großen Umweltverbänden finden, nicht zuletzt im BUND. So wurde auf der Ebene des Gesamtverbands Anfang der 90er Jahre kontrovers über die Verknüpfung von Umweltschutz und Asylrecht diskutiert, mehrheitsfähig sind rechtsökologische Konzepte sowie Kontakte zu explizit rechtsextremen Organisationen allerdings nicht. Sie finden sich bei einzelnen Aktivisten oder Verbandsuntergliederungen.12 Wenn etwa in der rheinhessischen Kleinstadt Osthofen eine rege Zusammenarbeit zwischen der lokalen BUND-Gruppe und der rechtsextremen "Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft" besteht oder wenn die Ortsgruppe Kirchheim/Teck in einem Stadtentwicklungskonzept aus dem Jahre 1992 detailliert ausländerrechtliche Restriktionsmöglichkeiten einfordert, so ist ein Auftreten solcher Phänomene aufgrund der Größe des Verbandes schwerlich zu vermeiden. Weitaus erschreckender ist die Tatsache, daß sich sowohl rechtsökologische Stereotype als auch aktives Engagement im rechtsextremen Lager bis in die Verbandsspitzen finden lassen. Im Bundesarbeitskreis Gesundheit etwa wird dem Abbau des Sozialstaats mit einem biologistischen Gesellschaftsverständnis Vorschub geleistet. Der damalige Leiter des badenwürttembergischen Arbeitskreises "Wirtschaft und Finanzen", Reiner Bischoff, veröffentlicht beim Holocaust-Leugner E. G. Kögel eine Broschüre mit dem Titel Geld und Asyl, in der er hemmungslos gegen Zuwanderer hetzt, weil sie nicht in sein Konzept "Naturschutz gleich Völkerschutz" passen. Der seit 1983 amtierende Bundesvorsitzende Hubert Weinzierl fällt immer wieder durch seinen menschenverachtenden Sprachgebrauch im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum auf, bezieht sich zudem ausdrücklich auf die rechtskonservativen Vordenker der Natur- und Heimatschutzbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 72 Die problematischste Figur innerhalb des Verbands ist der renommierte Professor für Landespflege, Konrad Buchwald. Der langjährige BUND-Landesvorsitzende in Niedersachsen (1983-91) war gleichzeitig auch in rechtsextremen Organisationen wie dem "Verein für das Deutschtum im Ausland" oder den "Weißen" in führender Position tätig, publizierte in nationalrevolutionären Publikationen wie Wir selbst oder Neue Zeit. Buchwald, der nach wie vor für den BUND auftritt, bewegt sich politisch mittlerweile im Umfeld der neurechten UÖD. Sicherlich bietet die Neue Rechte Buchwald einen überaus geeigneten Rahmen, um seine Ansichten unverhohlen publizieren zu können, etwa zur Frage "volksdeutscher" Minderheiten in Osteuropa und Südtirol. Allerdings sollte man nicht dem Irrglauben verfallen, der Landschaftspfleger und Naturschützer Buchwald habe nichts mit dem "politischen" Buchwald gemein. Die von ihm eingeforderte Orientierung menschlicher Gesellschaften an ökologischen Belangen ist keineswegs unpolitisch, denn sie soll ausdrücklich nicht der Emanzipation des Menschen dienen oder sie zur Folge haben. Buchwald grenzt seine Vorstellungen einer ökologischen Politik ausdrücklich gegen den in der Rechten so verhaßten Liberalismus ab und betont statt dessen ihren konservativen Charakter: "Freiheit heißt, mit anderen Worten, sein Leben in eigener Verantwortung führen zu können. Freiheit kann aber immer nur eine relative sein, das heißt sich innerhalb von Grenzen bewegen, die ethische Normen setzen. Diese Grenzen werden in liberalen Phasen der Völker geweitet, in konservativen Phasen enger gezogen sein. Krisen und Notzeiten verlangen Einschränkungen der Freiheit. ... Wenn Ökologie die Lehre von den Bindungen in einer Lebensgemeinschaft und von deren Abhängigkeit von ihrer Umwelt ist, so muß Freiheit in einer ökologisch orientierten Gesellschaft etwas konträr anderes sein als in der liberalen Phase."13 Das Beispiel Konrad Buchwalds zeigt deutlich, wie fließend die Grenzen von ökologischem zu rechtem Gedankengut sein können, wie weit sich rechtsökologische Ideologiebausteine innerhalb der Umweltbewegung verbreiten lassen. Soll die derzeit steigende Attraktivität rechter Ökologiekonzeptionen gestoppt werden, so müßte sich die Umweltbewegung zunächst einmal auf die schmerzhafte Diskussion einlassen, welche Bedeutung rechtskonservative Deutungsmuster in den eigenen Reihen mittlerweile wieder haben. Neben der politischen Isolierung eindeutig "brauner Schafe" wäre es unabdingbar, die weitgehende Fixierung auf den "ökologischen Nutzen" aufzugeben. Nicht das "Ãœberleben um jeden Preis" darf das politsche Ziel der Umweltbewegung sein, sondern die Errichtung einer lebenswerten Gesellschaft, bei deren Verwirklichung die Lösung der sozialen Frage mit der Bewältigung der ökologischen Krise eng verbunden ist. Reine Luft und klares Wasser dürfen nicht wichtiger sein als politische, soziale und ökonomische Menschenrechte. 1 Zur Geschichte der Umweltbewegung vgl.: Ulrich Linse, Ökopax und Anarchie. Eine Geschichte der ökologischen Bewegungen in Deutschland, München 1986; zur Geschichte der wissenschaftlichen Ökologie vgl.: Ludwig Trepl, Geschichte der Ökologie vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Frankfurt/M. 1994 (2. Aufl.). 2 Wolfgang Tischler, Einführung in die Ökologie, Stuttgart/New York, S. 220. 3 Heidelberger Manifest; in: Die Grünen, Zwischenbericht der Kommission "Rechtsextreme Unterwanderung der Grünen und nahestehender Vereinigungen" der Grünen BadenWürttemberg, Stuttgart 1982, S. D56. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 73 4 Holger Schleip, Ökologie und Ausländereinwanderung; in: Nation Europa, 8/83, S. 47 f. 5 taz vom 7.5.93. 6 Vgl. taz vom 7.5.93. 7 Wolfgang Venohr, Der Ökostaat kommt bestimmt; in: Junge Freiheit, 5/92, S. 23. 8 Alle folgenden Zitate entstammen dem Interview mit Reich in: Spiegel, 14/95, S. 42 ff. 9 Hartwig Berger, Umwelträte in der Politik; in: Kommune, 9/95, S. 25-29. 10 BUND/Misereor, Zukunftsfähiges Deutschland, Basel 1996, S. 379 f. 11 Vgl. Sascha Müller-Kraenner, Geteilte Meinung; in: Politische Ökologie, 47, S. 10 f. 12 Zu rechten ÖkologInnen im BUND bzw. BN vgl.: Oliver Geden, Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus, Berlin 1996, S. 186-212. 13 Konrad Buchwald, Ökosystemlehre und Mensch-Umwelt-Verhältnis - Wandlungen und Projektionen in die Zukunft. In: Calließ/Rüsen/Striegnitz (Hg.): Mensch und Umwelt in der Geschichte, Pfaffenweiler 1989, S. 23. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 74 Fascist Ecology: The "Green Wing" of the Nazi Party and its Historical Antecedents Peter Staudenm aier "We recognize that separating hum anity from nature, from the whole of life, leads to hum ankind's own destruction and to the death of nations. Only through a re-integration of hum anity into the whole of nature can our people be m ade stronger. That is the fundam ental point of the biological tasks of our age. Hum ankind alone is no longer the focus of thought, but rather life as a whole . . . This striving toward connectedness with the totality of life, with nature itself, a nature into which we are born, this is the deepest m eaning and the true essence of National Socialist thought." 1 In our zeal to condemn the status quo, radicals often carelessly toss about epithets like "fascist" and "ecofascist," thus contributing to a sort of conceptual inflation that in no way furthers effective social critique. In such a situation, it is easy to overlook the fact that there are still virulent strains of fascism in our political culture which, however marginal, demand our attention. One of the least recognized or understood of these strains is the phenomenon one might call "actually existing ecofascism," that is, the preoccupation of authentically fascist movements with environmentalist concerns. In order to grasp the peculiar intensity and endurance of this affiliation, we would do well to examine more closely its most notorious historical incarnation, the so-called "green wing" of German National Socialism. Despite an extensive documentary record, the subject remains an elusive one, underappreciated by professional historians and environmental activists alike. In English-speaking countries as well as in Germany itself, the very existence of a "green wing" in the Nazi movement, much less its inspiration, goals, and consequences, has yet to be adequately researched and analyzed. Most of the handful of available interpretations succumb to either an alarming intellectual affinity with their subject." 2 or a naive refusal to examine the full extent of the "ideological overlap between nature conservation and National Socialism." 3 This article presents a brief and necessarily schematic overview of the ecological components of Nazism, emphasizing both their central role in Nazi ideology and their practical implementation during the Third Reich. A preliminary survey of nineteenth and twentieth century precursors to classical ecofascism should serve to illuminate the conceptual underpinnings common to all forms of reactionary ecology. Two initial clarifications are in order. First, the terms "environmental" and "ecological" are here used more or less interchangeably to denote ideas, attitudes, and practices commonly associated with the contemporary environmental movement. This is not an Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 75 anachronism; it simply indicates an interpretive approach which highlights connections to present-day concerns. Second, this approach is not meant to endorse the historiographically discredited notion that pre-1933 historical data can or should be read as "leading inexorably" to the Nazi calamity. Rather, our concern here is with discerning ideological continuities and tracing political genealogies, in an attempt to understand the past in light of our current situation -- to make history relevant to the present social and ecological crisis. The Roots of the Blood and Soil Mystique Germany is not only the birthplace of the science of ecology and the site of Green politics' rise to prominence; it has also been home to a peculiar synthesis of naturalism and nationalism forged under the influence of the Romantic tradition's anti-Enlightenment irrationalism. Two nineteenth century figures exemplify this ominous conjunction: Ernst Moritz Arndt and Wilhelm Heinrich Riehl. While best known in Germany for his fanatical nationalism, Arndt was also dedicated to the cause of the peasantry, which lead him to a concern for the welfare of the land itself. Historians of German environmentalism mention him as the earliest example of 'ecological' thinking in the modern sense. 4 His remarkable 1815 article On the Care and Conservation of Forests, written at the dawn of industrialization in Central Europe, rails against shortsighted exploitation of woodlands and soil, condemning deforestation and its economic causes. At times he wrote in terms strikingly similar to those of contemporary biocentrism: "When one sees nature in a necessary connectedness and interrelationship, then all things are equally important -- shrub, worm, plant, human, stone, nothing first or last, but all one single unity." 5 Arndt's environmentalism, however, was inextricably bound up with virulently xenophobic nationalism. His eloquent and prescient appeals for ecological sensitivity were couched always in terms of the well-being of the Germ an soil and the Germ an people, and his repeated lunatic polemics against miscegenation, demands for teutonic racial purity, and epithets against the French, Slavs, and Jews marked every aspect of his thought. At the very outset of the nineteenth century the deadly connection between love of land and militant racist nationalism was firmly set in place. Riehl, a student of Arndt, further developed this sinister tradition. In some respects his 'green' streak went significantly deeper than Arndt's; presaging certain tendencies in recent environmental activism, his 1853 essay Field and Forest ended with a call to fight for "the rights of wilderness." But even here nationalist pathos set the tone: "We must save the forest, not only so that our ovens do not become cold in winter, but also so that the pulse of life of the people continues to beat warm and joyfully, so that Germany remains German." 6 Riehl was an implacable opponent of the rise of industrialism and urbanization; his overtly antisemitic glorification of rural peasant values and undifferentiated condemnation of modernity established him as the "founder of agrarian romanticism and anti-urbanism." 7 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 76 These latter two fixations matured in the second half of the nineteenth century in the context of the völkisch movement, a powerful cultural disposition and social tendency which united ethnocentric populism with nature mysticism. At the heart of the völkisch temptation was a pathological response to modernity. In the face of the very real dislocations brought on by the triumph of industrial capitalism and national unification, völkisch thinkers preached a return to the land, to the simplicity and wholeness of a life attuned to nature's purity. The mystical effusiveness of this perverted utopianism was matched by its political vulgarity. While "the Volkish movement aspired to reconstruct the society that was sanctioned by history, rooted in nature, and in communion with the cosmic life spirit," 8 it pointedly refused to locate the sources of alienation, rootlessness and environmental destruction in social structures, laying the blame instead to rationalism, cosmopolitanism, and urban civilization. The stand-in for all of these was the age-old object of peasant hatred and middle-class resentment: the Jews. "The Germans were in search of a mysterious wholeness that would restore them to primeval happiness, destroying the hostile milieu of urban industrial civilization that the Jewish conspiracy had foisted on them." 9 Reformulating traditional German antisemitism into nature-friendly terms, the völkisch movement carried a volatile amalgam of nineteenth century cultural prejudices, Romantic obsessions with purity, and anti-Enlightenment sentiment into twentieth century political discourse. The emergence of modern ecology forged the final link in the fateful chain which bound together aggressive nationalism, mystically charged racism, and environmentalist predilections. In 1867 the German zoologist Ernst Haeckel coined the term 'ecology' and began to establish it as a scientific discipline dedicated to studying the interactions between organism and environment. Haeckel was also the chief popularizer of Darwin and evolutionary theory for the Germanspeaking world, and developed a peculiar sort of social darwinist philosophy he called 'monism.' The German Monist League he founded combined scientifically based ecological holism with völkisch social views. Haeckel believed in nordic racial superiority, strenuously opposed race mixing and enthusiastically supported racial eugenics. His fervent nationalism became fanatical with the onset of World War I, and he fulminated in antisemitic tones against the post-war Council Republic in Bavaria. In this way "Haeckel contributed to that special variety of German thought which served as the seed bed for National Socialism. He became one of Germany's major ideologists for racism, nationalism and imperialism." 10 Near the end of his life he joined the Thule Society, "a secret, radically right-wing organization which played a key role in the establishment of the Nazi movement." 11 But more than merely personal continuities are at stake here. The pioneer of scientific ecology, along with his disciples Willibald Hentschel, Wilhelm Bölsche and Bruno Wille, profoundly shaped the thinking of subsequent generations of environmentalists by embedding concern for the natural world in a tightly woven web of regressive social themes. From its very beginnings, then, ecology was bound up in an intensely reactionary political framework. The specific contours of this early marriage of ecology and authoritarian social views are highly instructive. At the center of this ideological complex is the direct, Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 77 unmediated application of biological categories to the social realm. Haeckel held that "civilization and the life of nations are governed by the same laws as prevail throughout nature and organic life." 12 This notion of 'natural laws' or 'natural order' has long been a mainstay of reactionary environmental thought. Its concomitant is anti-humanism: Thus, for the Monists, perhaps the m ost pernicious feature of European bourgeois civilization was the inflated im portance which it attached to the idea of m an in general, to his existence and to his talents, and to the belief that through his unique rational faculties m an could essentially recreate the world and bring about a universally m ore harm onious and ethically just social order. [Hum ankind was] an insignificant creature when viewed as part of and m easured against the vastness of the cosm os and the overwhelm ing forces of nature. 13 Other Monists extended this anti-humanist emphasis and mixed it with the traditional völkisch motifs of indiscriminate anti-industrialism and anti-urbanism as well as the newly emerging pseudo-scientific racism. The linchpin, once again, was the conflation of biological and social categories. The biologist Raoul Francé, founding member of the Monist League, elaborated so-called Lebensgesetze, 'laws of life' through which the natural order determines the social order. He opposed racial mixing, for example, as "unnatural." Francé is acclaimed by contemporary ecofascists as a "pioneer of the ecology movement." 14 Francé's colleague Ludwig Woltmann, another student of Haeckel, insisted on a biological interpretation for all societal phenomena, from cultural attitudes to economic arrangements. He stressed the supposed connection between environmental purity and 'racial' purity: "Woltmann took a negative attitude toward modern industrialism. He claimed that the change from an agrarian to an industrial society had hastened the decline of the race. In contrast to nature, which engendered the harmonic forms of Germanism, there were the big cities, diabolical and inorganic, destroying the virtues of the race." 15 Thus by the early years of the twentieth century a certain type of 'ecological' argumentation, saturated with right-wing political content, had attained a measure of respectability within the political culture of Germany. During the turbulent period surrounding World War I, the mixture of ethnocentric fanaticism, regressive rejection of modernity and genuine environmental concern proved to be a very potent potion indeed. The Youth Movement and the Weimar Era The chief vehicle for carrying this ideological constellation to prominence was the youth movement, an amorphous phenomenon which played a decisive but highly ambivalent role in shaping German popular culture during the first three tumultuous decades of this century. Also known as the Wandervögel (which translates roughly as 'wandering free spirits'), the youth movement was a hodge-podge of countercultural elements, blending neo-Romanticism, Eastern philosophies, nature Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 78 mysticism, hostility to reason, and a strong communal impulse in a confused but no less ardent search for authentic, non-alienated social relations. Their back-to-theland emphasis spurred a passionate sensitivity to the natural world and the damage it suffered. They have been aptly characterized as 'right-wing hippies,' for although some sectors of the movement gravitated toward various forms of emancipatory politics (though usually shedding their environmentalist trappings in the process), most of the Wandervöge were eventually absorbed by the Nazis. This shift from nature worship to Führer worship is worth examining. The various strands of the youth movement shared a common self-conception: they were a purportedly 'non-political' response to a deep cultural crisis, stressing the primacy of direct emotional experience over social critique and action. They pushed the contradictions of their time to the breaking point, but were unable or unwilling to take the final step toward organized, focused social rebellion, "convinced that the changes they wanted to effect in society could not be brought about by political means, but only by the improvement of the individual." 16 This proved to be a fatal error. "Broadly speaking, two ways of revolt were open to them: they could have pursued their radical critique of society, which in due course would have brought them into the camp of social revolution. [But] the Wandervögel chose the other form of protest against society -- romanticism." 17 This posture lent itself all too readily to a very different kind of political mobilization: the 'unpolitical' zealotry of fascism. The youth movement did not simply fail in its chosen form of protest, it was actively realigned when its members went over to the Nazis by the thousands. Its countercultural energies and its dreams of harmony with nature bore the bitterest fruit. This is, perhaps, the unavoidable trajectory of any movement which acknowledges and opposes social and ecological problems but does not recognize their systemic roots or actively resist the political and economic structures which generate them. Eschewing societal transformation in favor of personal change, an ostensibly apolitical disaffection can, in times of crisis, yield barbaric results. The attraction such perspectives exercised on idealistic youth is clear: the enormity of the crisis seemed to enjoin a total rejection of its apparent causes. It is in the specific form of this rejection that the danger lies. Here the work of several more theoretical minds from the period is instructive. The philosopher Ludwig Klages profoundly influenced the youth movement and particularly shaped their ecological consciousness. He authored a tremendously important essay titled "Man and Earth" for the legendary Meissner gathering of the Wandervögel in 1913. 18 An extraordinarily poignant text and the best known of all Klages' work, it is not only "one of the very greatest manifestoes of the radical ecopacifist movement in Germany," 19 but also a classic example of the seductive terminology of reactionary ecology. "Man and Earth" anticipated just about all of the themes of the contemporary ecology movement. It decried the accelerating extinction of species, disturbance of global ecosystemic balance, deforestation, destruction of aboriginal peoples and of wild habitats, urban sprawl, and the increasing alienation of people from nature. In emphatic terms it disparaged Christianity, capitalism, economic utilitarianism, hyperconsumption and the ideology of 'progress.' It even condemned the Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 79 environmental destructiveness of rampant tourism and the slaughter of whales, and displayed a clear recognition of the planet as an ecological totality. All of this in 1913 ! It may come as a surprise, then, to learn that Klages was throughout his life politically archconservative and a venomous antisemite. One historian labels him a "Volkish fanatic" and another considers him simply "an intellectual pacemaker for the Third Reich" who "paved the way for fascist philosophy in many important respects." 20 In "Man and Earth" a genuine outrage at the devastation of the natural environment is coupled with a political subtext of cultural despair. 21 Klages' diagnosis of the ills of modern society, for all its declamations about capitalism, returns always to a single culprit: "Geist." His idiosyncratic use of this term, which means mind or intellect, was meant to denounce not only hyperrationalism or instrumental reason, but rational thought itself. Such a wholesale indictment of reason cannot help but have savage political implications. It forecloses any chance of rationally reconstructing society's relationship with nature and justifies the most brutal authoritarianism. But the lessons of Klages' life and work have been hard for ecologists to learn. In 1980, "Man and Earth" was republished as an esteemed and seminal treatise to accompany the birth of the German Greens. Another philosopher and stern critic of Enlightenment who helped bridge fascism and environmentalism was Martin Heidegger. A much more renowned thinker than Klages, Heidegger preached "authentic Being" and harshly criticized modern technology, and is therefore often celebrated as a precursor of ecological thinking. On the basis of his critique of technology and rejection of humanism, contemporary deep ecologists have elevated Heidegger to their pantheon of eco-heroes: Heidegger's critique of anthropocentric hum anism , his call for hum anity to learn to "let things be," his notion that hum anity is involved in a "play" or "dance" with earth, sky, and gods, his m editation on the possibility of an authentic m ode of "dwelling" on the earth, his com plaint that industrial technology is laying waste to the earth, his em phasis on the im portance of local place and "hom eland," his claim that hum anity should guard and preserve things, instead of dom inating them -- all these aspects of Heidegger's thought help to support the claim that he is a m ajor deep ecological theorist. 22 Such effusions are, at best, dangerously naive. They suggest a style of thought utterly oblivious to the history of fascist appropriations of all the elements the quoted passage praises in Heidegger. (To his credit, the author of the above lines, a major deep ecological theorist in his own right, has since changed his position and eloquently urged his colleagues to do the same.) 23 As for the philosopher of Being himself, he was -- unlike Klages, who lived in Switzerland after 1915 -- an active member of the Nazi party and for a time enthusiastically, even adoringly supported the Führer. His mystical panegyrics to Heim at (homeland) were complemented by a deep antisemitism, and his metaphysically phrased broadsides against technology and modernity converged neatly with populist demagogy. Although he lived and taught for thirty years after the fall of the Third Reich, Heidegger never once publicly regretted, much less renounced, his involvement with National Socialism, nor even Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 80 perfunctorily condemned its crimes. His work, whatever its philosophical merits, stands today as a signal admonition about the political uses of anti-humanism in ecological garb. In addition to the youth movement and protofascist philosophies, there were, of course, practical efforts at protecting natural habitats during the Weimar period. Many of these projects were profoundly implicated in the ideology which culminated in the victory of 'Blood and Soil.' A 1923 recruitment pitch for a woodlands preservation outfit gives a sense of the environmental rhetoric of the time: "In every Germ an breast the Germ an forest quivers with its caverns and ravines, crags and boulders, waters and winds, legends and fairy tales, with its songs and its m elodies, and awakens a powerful yearning and a longing for hom e; in all Germ an souls the Germ an forest lives and weaves with its depth and breadth, its stillness and strength, its m ight and dignity, its riches and its beauty -- it is the source of Germ an inwardness, of the Germ an soul, of Germ an freedom . Therefore protect and care for the Germ an forest for the sake of the elders and the youth, and join the new Germ an "League for the Protection and Consecration of the Germ an Forest."24 The mantra-like repetition of the word "German" and the mystical depiction of the sacred forest fuse together, once again, nationalism and naturalism. This intertwinement took on a grisly significance with the collapse of the Weimar republic. For alongside such relatively innocuous conservation groups, another organization was growing which offered these ideas a hospitable home: the National Socialist German Workers Party, known by its acronym NSDAP. Drawing on the heritage of Arndt, Riehl, Haeckel, and others (all of whom were honored between 1933 and 1945 as forebears of triumphant National Socialism), the Nazi movement's incorporation of environmentalist themes was a crucial factor in its rise to popularity and state power. Nature in National Socialist Ideology The reactionary ecological ideas whose outlines are sketched above exerted a powerful and lasting influence on many of the central figures in the NSDAP. Weimar culture, after all, was fairly awash in such theories, but the Nazis gave them a peculiar inflection. The National Socialist "religion of nature," as one historian has described it, was a volatile admixture of primeval teutonic nature mysticism, pseudoscientific ecology, irrationalist anti-humanism, and a mythology of racial salvation through a return to the land. Its predominant themes were 'natural order,' organicist holism and denigration of humanity: "Throughout the writings, not only of Hitler, but of most Nazi ideologues, one can discern a fundamental deprecation of humans visà -vis nature, and, as a logical corollary to this, an attack upon human efforts to master nature."25 Quoting a Nazi educator, the same source continues: "anthropocentric views in general had to be rejected. They would be valid only 'if it is assumed that nature has been created only for man. We decisively reject this attitude. According to our conception of nature, man is a link in the living chain of nature just as any other organism'." 26 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 81 Such arguments have a chilling currency within contemporary ecological discourse: the key to social-ecological harmony is ascertaining "the eternal laws of nature's processes" (Hitler) and organizing society to correspond to them. The Führer was particularly fond of stressing the "helplessness of humankind in the face of nature's everlasting law."27 Echoing Haeckel and the Monists, Mein Kam pf announces: "When people attempt to rebel against the iron logic of nature, they come into conflict with the very same principles to which they owe their existence as human beings. Their actions against nature must lead to their own downfall."28 The authoritarian implications of this view of humanity and nature become even clearer in the context of the Nazis' emphasis on holism and organicism. In 1934 the director of the Reich Agency for Nature Protection, Walter Schoenichen, established the following objectives for biology curricula: "Very early, the youth must develop an understanding of the civic importance of the 'organism', i.e. the co-ordination of all parts and organs for the benefit of the one and superior task of life."29 This (by now familiar) unmediated adaptation of biological concepts to social phenomena served to justify not only the totalitarian social order of the Third Reich but also the expansionist politics of Lebensraum (the plan of conquering 'living space' in Eastern Europe for the German people). It also provided the link between environmental purity and racial purity: Two central them es of biology education follow [according to the Nazis] from the holistic perspective: nature protection and eugenics. If one views nature as a unified whole, students will autom atically develop a sense for ecology and environm ental conservation. At the sam e tim e, the nature protection concept will direct attention to the urbanized and 'overcivilized' m odern hum an race.30 In many varieties of the National Socialist world view ecological themes were linked with traditional agrarian romanticism and hostility to urban civilization, all revolving around the idea of rootedness in nature. This conceptual constellation, especially the search for a lost connection to nature, was most pronounced among the neo-pagan elements in the Nazi leadership, above all Heinrich Himmler, Alfred Rosenberg, and Walther Darré. Rosenberg wrote in his colossal The Myth of the 20th Century: "Today we see the steady stream from the countryside to the city, deadly for the Volk. The cities swell ever larger, unnerving the Volk and destroying the threads which bind humanity to nature; they attract adventurers and profiteers of all colors, thereby fostering racial chaos."31 Such musings, it must be stressed, were not mere rhetoric; they reflected firmly held beliefs and, indeed, practices at the very top of the Nazi hierarchy which are today conventionally associated with ecological attitudes. Hitler and Himmler were both strict vegetarians and animal lovers, attracted to nature mysticism and homeopathic cures, and staunchly opposed to vivisection and cruelty to animals. Himmler even established experimental organic farms to grow herbs for SS medicinal purposes. And Hitler, at times, could sound like a veritable Green utopian, discussing authoritatively and in detail various renewable energy sources (including environmentally appropriate hydropower and producing natural gas from sludge) as Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 82 alternatives to coal, and declaring "water, winds and tides" as the energy path of the future.32 Even in the midst of war, Nazi leaders maintained their commitment to ecological ideals which were, for them, an essential element of racial rejuvenation. In December 1942, Himmler released a decree "On the Treatment of the Land in the Eastern Territories," referring to the newly annexed portions of Poland. It read in part: The peasant of our racial stock has always carefully endeavored to increase the natural powers of the soil, plants, and anim als, and to preserve the balance of the whole of nature. For him , respect for divine creation is the m easure of all culture. If, therefore, the new Lebensräum e (living spaces) are to becom e a hom eland for our settlers, the planned arrangem ent of the landscape to keep it close to nature is a decisive prerequisite. It is one of the bases for fortifying the Germ an Volk.33 This passage recapitulates almost all of the tropes comprised by classical ecofascist ideology: Lebensraum , Heim at, the agrarian mystique, the health of the Volk, closeness to and respect for nature (explicitly constructed as the standard against which society is to be judged), maintaining nature's precarious balance, and the earthy powers of the soil and its creatures. Such motifs were anything but personal idiosyncracies on the part of Hitler, Himmler, or Rosenberg; even Göring -- who was, along with Goebbels, the member of the Nazi inner circle least hospitable to ecological ideas -- appeared at times to be a committed conservationist.34 These sympathies were also hardly restricted to the upper echelons of the party. A study of the membership rolls of several mainstream Weimar era Naturschutz (nature protection) organizations revealed that by 1939, fully 60 percent of these conservationists had joined the NSDAP (compared to about 10 percent of adult men and 25 percent of teachers and lawyers).35 Clearly the affinities between environmentalism and National Socialism ran deep. At the level of ideology, then, ecological themes played a vital role in German fascism. It would be a grave mistake, however, to treat these elements as mere propaganda, cleverly deployed to mask Nazism's true character as a technocraticindustrialist juggernaut. The definitive history of German anti-urbanism and agrarian romanticism argues incisively against this view: Nothing could be m ore wrong than to suppose that m ost of the leading National Socialist ideologues had cynically feigned an agrarian rom anticism and hostility to urban culture, without any inner conviction and for m erely electoral and propaganda purposes, in order to hoodwink the public [ . . . ] In reality, the m ajority of the leading National Socialist ideologists were without any doubt m ore or less inclined to agrarian rom anticism and anti-urbanism and convinced of the need for a relative re-agrarianization.36 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 83 The question remains, however: To what extent did the Nazis actually implement environmental policies during the twelve-year Reich? There is strong evidence that the 'ecological' tendency in the party, though largely ignored today, had considerable success for most of the party's reign. This "green wing" of the NSDAP was represented above all by Walther Darré, Fritz Todt, Alwin Seifert and Rudolf Hess, the four figures who primarily shaped fascist ecology in practice. Blood and Soil as Official Doctrine "The unity of blood and soil must be restored," proclaimed Richard Walther Darré in 1930.37 This infamous phrase denoted a quasi-mystical connection between 'blood' (the race or Volk) and 'soil' (the land and the natural environment) specific to Germanic peoples and absent, for example, among Celts and Slavs. For the enthusiasts of Blut und Boden, the Jews especially were a rootless, wandering people, incapable of any true relationship with the land. German blood, in other words, engendered an exclusive claim to the sacred German soil. While the term "blood and soil" had been circulating in völkisch circles since at least the Wilhelmine era, it was Darré who first popularized it as a slogan and then enshrined it as a guiding principle of Nazi thought. Harking back to Arndt and Riehl, he envisioned a thoroughgoing ruralization of Germany and Europe, predicated on a revitalized yeoman peasantry, in order to ensure racial health and ecological sustainability. Darré was one of the party's chief "race theorists" and was also instrumental in galvanizing peasant support for the Nazis during the critical period of the early 1930s. From 1933 until 1942 he held the posts of Reich Peasant Leader and Minister of Agriculture. This was no minor fiefdom; the agriculture ministry had the fourth largest budget of all the myriad Nazi ministries even well into the war. 38 From this position Darré was able to lend vital support to various ecologically oriented initiatives. He played an essential part in unifying the nebulous proto-environmentalist tendencies in National Socialism: It was Darré who gave the ill-defined anti-civilization, anti-liberal, antim odern and latent anti-urban sentim ents of the Nazi elite a foundation in the agrarian m ystique. And it seem s as if Darré had an im m ense influence on the ideology of National Socialism , as if he was able to articulate significantly m ore clearly than before the values system of an agrarian society contained in Nazi ideology and -- above all -- to legitim ate this agrarian m odel and give Nazi policy a goal that was clearly oriented toward a far-reaching re-agrarianization.39 This goal was not only quite consonant with imperialist expansion in the name of Lebensraum , it was in fact one of its primary justifications, even motivations. In language replete with the biologistic metaphors of organicism, Darré declared: "The concept of Blood and Soil gives us the moral right to take back as much land in the East as is necessary to establish a harmony between the body of our Volk and the geopolitical space."40 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 84 Aside from providing green camouflage for the colonization of Eastern Europe, Darré worked to install environmentally sensitive principles as the very basis of the Third Reich's agricultural policy. Even in its most productivist phases, these precepts remained emblematic of Nazi doctrine. When the "Battle for Production" (a scheme to boost the productivity of the agricultural sector) was proclaimed at the second Reich Farmers Congress in 1934, the very first point in the program read "Keep the soil healthy !" But Darré's most important innovation was the introduction on a large scale of organic farming methods, significantly labeled "lebensgesetzliche Landbauweise," or farming according to the laws of life. The term points up yet again the natural order ideology which underlies so much reactionary ecological thought. The impetus for these unprecedented measures came from Rudolf Steiner's anthroposophy and its techniques of biodynamic cultivation.41 The campaign to institutionalize organic farming encompassed tens of thousands of smallholdings and estates across Germany. It met with considerable resistance from other members of the Nazi hierarchy, above all Backe and Göring. But Darré, with the help of Hess and others, was able to sustain the policy until his forced resignation in 1942 (an event which had little to do with his environmentalist leanings). And these efforts in no sense represented merely Darré's personal predilections; as the standard history of German agricultural policy points out, Hitler and Himmler "were in complete sympathy with these ideas."42 Still, it was largely Darré's influence in the Nazi apparatus which yielded, in practice, a level of government support for ecologically sound farming methods and land use planning unmatched by any state before or since. For these reasons Darré has sometimes been regarded as a forerunner of the contemporary Green movement. His biographer, in fact, once referred to him as the "father of the Greens."43 Her book Blood and Soil, undoubtedly the best single source on Darré in either German or English, consistently downplays the virulently fascist elements in his thinking, portraying him instead as a misguided agrarian radical. This grave error in judgement indicates the powerfully disorienting pull of an 'ecological' aura. Darré's published writings alone, dating back to the early twenties, are enough to indict him as a rabidly racist and jingoist ideologue particularly prone to a vulgar and hateful antisemitism (he spoke of Jews, revealingly, as "weeds"). His decade-long tenure as a loyal servant and, moreover, architect of the Nazi state demonstrates his dedication to Hitler's deranged cause. One account even claims that it was Darré who convinced Hitler and Himmler of the necessity of exterminating the Jews and Slavs.44 The ecological aspects of his thought cannot, in sum, be separated from their thoroughly Nazi framework. Far from embodying the 'redeeming' facets of National Socialism, Darré represents the baleful specter of ecofascism in power. Implementing the Ecofascist Program It is frequently pointed out that the agrarian and romantic moments in Nazi ideology and policy were in constant tension with, if not in flat contradiction to, the technocratic-industrialist thrust of the Third Reich's rapid modernization. What is not often remarked is that even these modernizing tendencies had a significant Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 85 ecological component. The two men principally responsible for sustaining this environmentalist commitment in the midst of intensive industrialization were Reichsm inister Fritz Todt and his aide, the high-level planner and engineer Alwin Seifert. Todt was "one of the most influential National Socialists,"45 directly responsible for questions of technological and industrial policy. At his death in 1942 he headed three different cabinet-level ministries in addition to the enormous quasi-official Organisation Todt, and had "gathered the major technical tasks of the Reich into his own hands."46 According to his successor, Albert Speer, Todt "loved nature" and "repeatedly had serious run-ins with Bormann, protesting against his despoiling the landscape around Obersalzberg."47 Another source calls him simply "an ecologist."48 This reputation is based chiefly on Todt's efforts to make Autobahn construction -one of the largest building enterprises undertaken in this century -- as environmentally sensitive as possible. The pre-eminent historian of German engineering describes this commitment thus: "Todt demanded of the completed work of technology a harmony with nature and with the landscape, thereby fulfilling modern ecological principles of engineering as well as the 'organological' principles of his own era along with their roots in völkisch ideology."49 The ecological aspects of this approach to construction went well beyond an emphasis on harmonious adaptation to the natural surroundings for aesthetic reasons; Todt also established strict criteria for respecting wetlands, forests and ecologically sensitive areas. But just as with Arndt, Riehl and Darré, these environmentalist concerns were inseparably bound to a völkisch-nationalist outlook. Todt himself expressed this connection succinctly: "The fulfillment of mere transportation purposes is not the final aim of German highway construction. The German highway must be an expression of its surrounding landscape and an expression of the German essence."50 Todt's chief advisor and collaborator on environmental issues was his lieutenant Alwin Seifert, whom Todt reportedly once called a "fanatical ecologist."51 Seifert bore the official title of Reich Advocate for the Landscape, but his nickname within the party was "Mr. Mother Earth." The appellation was deserved; Seifert dreamed of a "total conversion from technology to nature,"52 and would often wax lyrical about the wonders of German nature and the tragedy of "humankind's" carelessness. As early as 1934 he wrote to Hess demanding attention to water issues and invoking "work methods that are more attuned to nature."53 In discharging his official duties Seifert stressed the importance of wilderness and energetically opposed monoculture, wetlands drainage and chemicalized agriculture. He criticized Darré as too moderate, and "called for an agricultural revolution towards 'a more peasant-like, natural, simple' method of farming, 'independent of capital'."54 With the Third Reich's technological policy entrusted to figures such as these, even the Nazis' massive industrial build-up took on a distinctively green hue. The prominence of nature in the party's philosophical background helped ensure that more radical initiatives often received a sympathetic hearing in the highest offices of the Nazi state. In the mid-thirties Todt and Seifert vigorously pushed for an all- Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 86 encompassing Reich Law for the Protection of Mother Earth "in order to stem the steady loss of this irreplaceable basis of all life."55 Seifert reports that all of the ministries were prepared to co-operate save one; only the minister of the economy opposed the bill because of its impact on mining. But even near-misses such as these would have been unthinkable without the support of Reich Chancellor Rudolf Hess, who provided the "green wing" of the NSDAP a secure anchor at the very top of the party hierarchy. It would be difficult to overestimate Hess's power and centrality in the complex governmental machinery of the National Socialist regime. He joined the party in 1920 as member #16, and for two decades was Hitler's devoted personal deputy. He has been described as "Hitler's closest confidant,"56 and the Führer himself referred to Hess as his "closest advisor."57 Hess was not only the highest party leader and second in line (after Göring) to succeed Hitler; in addition, all legislation and every decree had to pass through his office before becoming law. An inveterate nature lover as well as a devout Steinerite, Hess insisted on a strictly biodynamic diet -- not even Hitler's rigorous vegetarian standards were good enough for him -- and accepted only homeopathic medicines. It was Hess who introduced Darré to Hitler, thus securing the "green wing" its first power base. He was an even more tenacious proponent of organic farming than Darré, and pushed the latter to take more demonstrative steps in support of the lebensgesetzliche Landbauweise.58 His office was also directly responsible for land use planning across the Reich, employing a number of specialists who shared Seifert's ecological approach.59 With Hess's enthusiastic backing, the "green wing" was able to achieve its most notable successes. As early as March 1933, a wide array of environmentalist legislation was approved and implemented at national, regional and local levels. These measures, which included reforestation programs, bills protecting animal and plant species, and preservationist decrees blocking industrial development, undoubtedly "ranked among the most progressive in the world at that time." 60 Planning ordinances were designed for the protection of wildlife habitat and at the same time demanded respect for the sacred German forest. The Nazi state also created the first nature preserves in Europe. Along with Darré's efforts toward re-agrarianization and support for organic agriculture, as well as Todt and Seifert's attempts to institutionalize an environmentally sensitive land use planning and industrial policy, the major accomplishment of the Nazi ecologists was the Reichsnaturschutzgesetz of 1935. This completely unprecedented "nature protection law" not only established guidelines for safeguarding flora, fauna, and "natural monuments" across the Reich; it also restricted commercial access to remaining tracts of wilderness. In addition, the comprehensive ordinance "required all national, state and local officials to consult with Naturschutz authorities in a timely manner before undertaking any measures that would produce fundamental alterations in the countryside."61 Although the legislation's effectiveness was questionable, traditional German environmentalists were overjoyed at its passage. Walter Schoenichen declared it the Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 87 "definitive fulfillment of the völkisch-romantic longings,"62 and Hans Klose, Schoenichen's successor as head of the Reich Agency for Nature Protection, described Nazi environmental policy as the "high point of nature protection" in Germany. Perhaps the greatest success of these measures was in facilitating the "intellectual realignment of German Naturschutz" and the integration of mainstream environmentalism into the Nazi enterprise.63 While the achievements of the "green wing" were daunting, they should not be exaggerated. Ecological initiatives were, of course, hardly universally popular within the party. Goebbels, Bormann, and Heydrich, for example, were implacably opposed to them, and considered Darré, Hess and their fellows undependable dreamers, eccentrics, or simply security risks. This latter suspicion seemed to be confirmed by Hess's famed flight to Britain in 1941; after that point, the environmentalist tendency was for the most part suppressed. Todt was killed in a plane crash in February 1942, and shortly thereafter Darré was stripped of all his posts. For the final three years of the Nazi conflagration the "green wing" played no active role. Their work, however, had long since left an indelible stain. Fascist Ecology in Context To make this dismaying and discomforting analysis more palatable, it is tempting to draw precisely the wrong conclusion --namely, that even the most reprehensible political undertakings sometimes produce laudable results. But the real lesson here is just the opposite: Even the most laudable of causes can be perverted and instrumentalized in the service of criminal savagery. The "green wing" of the NSDAP was not a group of innocents, confused and manipulated idealists, or reformers from within; they were conscious promoters and executors of a vile program explicitly dedicated to inhuman racist violence, massive political repression and worldwide military domination. Their 'ecological' involvements, far from offsetting these fundamental commitments, deepened and radicalized them. In the end, their configuration of environmental politics was directly and substantially responsible for organized mass murder. No aspect of the Nazi project can be properly understood without examining its implication in the holocaust. Here, too, ecological arguments played a crucially malevolent role. Not only did the "green wing" refurbish the sanguine antisemitism of traditional reactionary ecology; it catalyzed a whole new outburst of lurid racist fantasies of organic inviolability and political revenge. The confluence of antihumanist dogma with a fetishization of natural 'purity' provided not merely a rationale but an incentive for the Third Reich's most heinous crimes. Its insidious appeal unleashed murderous energies previously untapped. Finally, the displacement of any social analysis of environmental destruction in favor of mystical ecology served as an integral component in the preparation of the final solution: To explain the destruction of the countryside and environm ental dam age, without questioning the Germ an people's bond to nature, could only be done by not analysing environm ental dam age in a societal context and by refusing to understand them as an expression of conflicting social interests. Had this been done, it would have led to Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 88 criticism of National Socialism itself since that was not im m une to such forces. One solution was to associate such environm ental problem s with the destructive influence of other races. National Socialism could then be seen to strive for the elim ination of other races in order to allow the Germ an people's innate understanding and feeling of nature to assert itself, hence securing a harm onic life close to nature for the future.64 This is the true legacy of ecofascism in power: "genocide developed into a necessity under the cloak of environment protection."65 *** The experience of the "green wing" of German fascism is a sobering reminder of the political volatility of ecology. It certainly does not indicate any inherent or inevitable connection between ecological issues and right-wing politics; alongside the reactionary tradition surveyed here, there has always been an equally vital heritage of left-libertarian ecology, in Germany as elsewhere.66 But certain patterns can be discerned: "While concerns about problems posed by humankind's increasing mastery over nature have increasingly been shared by ever larger groups of people embracing a plethora of ideologies, the most consistent 'pro-natural order' response found political embodiment on the radical right."67 This is the common thread which unites merely conservative or even supposedly apolitical manifestations of environmentalism with the straightforwardly fascist variety. The historical record does, to be sure, belie the vacuous claim that "those who want to reform society according to nature are neither left nor right but ecologically minded."68 Environmental themes can be mobilized from the left or from the right, indeed they require an explicit social context if they are to have any political valence whatsoever. "Ecology" alone does not prescribe a politics; it must be interpreted, mediated through some theory of society in order to acquire political meaning. Failure to heed this mediated interrelationship between the social and the ecological is the hallmark of reactionary ecology. As noted above, this failure most commonly takes the form of a call to "reform society according to nature," that is, to formulate some version of 'natural order' or 'natural law' and submit human needs and actions to it. As a consequence, the underlying social processes and societal structures which constitute and shape people's relations with their environment are left unexamined. Such willful ignorance, in turn, obscures the ways in which all conceptions of nature are themselves socially produced, and leaves power structures unquestioned while simultaneously providing them with apparently 'naturally ordained' status. Thus the substitution of ecomysticism for clear-sighted social-ecological inquiry has catastrophic political repercussions, as the complexity of the society-nature dialectic is collapsed into a purified Oneness. An ideologically charged 'natural order' does not leave room for compromise; its claims are absolute. For all of these reasons, the slogan advanced by many contemporary Greens, "We are neither right nor left but up front," is historically naive and politically fatal. The Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 89 necessary project of creating an emancipatory ecological politics demands an acute awareness and understanding of the legacy of classical ecofascism and its conceptual continuities with present-day environmental discourse. An 'ecological' orientation alone, outside of a critical social framework, is dangerously unstable. The record of fascist ecology shows that under the right conditions such an orientation can quickly lead to barbarism. Footnotes 1. Ernst Lehmann, Biologischer Wille. Wege und Ziele biologischer Arbeit im neuen Reich, München, 1934, pp. 10-11. Lehmann was a professor of botany who characterized National Socialism as "politically applied biology." 2. Anna Bramwell, author of the only book-length study on the subject, is exemplary in this respect. See her Blood and Soil: Walther Darré and Hitler's 'Green Party', Bourne End, 1985, and Ecology in the 20th Century: A History, New Haven, 1989. 3. See Raymond H. Dominick, The Environm ental Movem ent in Germ any: Prophets and Pioneers, 1871-1971, Bloomington, 1992, especially part three, "The Völkisch Temptation." 4. For example, Dominick, The Environm ental Movem ent in Germ any, , p. 22; and Jost Hermand, Grüne Utopien in Deutschland: Zur Geschichte des ökologischen Bewußtseins, Frankfurt, 1991, pp. 44-45. 5. Quoted in Rudolf Krügel, Der Begriff des Volksgeistes in Ernst Moritz Arndts Geschichtsanschauung, Langensalza, 1914, p. 18. 6. Wilhelm Heinrich Riehl, Feld und Wald, Stuttgart, 1857, p. 52. 7. Klaus Bergmann, Agrarrom antik und Großstadtfeindschaft, Meisenheim, 1970, p. 38. There is no satisfactory English counterpart to "Großstadtfeindschaft," a term which signifies hostility to the cosmopolitanism, internationalism, and cultural tolerance of cities as such. This 'anti-urbanism' is the precise opposite of the careful critique of urbanization worked out by Murray Bookchin in Urbanization Without Cities, Montréal, 1992, and The Lim its of the City, Montréal, 1986. 8. George Mosse, The Crisis of Germ an Ideology: Intellectual Origins of the Third Reich, New York, 1964, p. 29. 9. Lucy Dawidowicz, The War Against the Jews 1933-1945, New York, 1975, pp. 61-62. 10. Daniel Gasman, The Scientific Origins of National Socialism : Social Darwinism in Ernst Haeckel and the Germ an Monist League, New York, 1971, p. xvii. 11. ibid., p. 30. Gasman's thesis about the politics of Monism is hardly uncontroversial; the book's central argument, however, is sound. 12. Quoted in Gasman, The Scientific Origins of National Socialism , p. 34. 13. ibid., p. 33. 14. See the foreword to the 1982 reprint of his 1923 book Die Entdeckung der Heim at, published by the far-right MUT Verlag. 15. Mosse, The Crisis of Germ an Ideology, p. 101. 16. Walter Laqueur, Young Germ any: A History of the Germ an Youth Movem ent, New York, 1962, p.41. 17. ibid., p. 6. For a concise portrait of the youth movement which draws similiar conclusions, see John De Graaf, "The Wandervogel," CoEvolution Quarterly, Fall 1977, pp. 14-21. 18. Reprinted in Ludwig Klages, Säm tliche Werke, Band 3, Bonn, 1974, pp. 614-630. No English translation is available. 19. Ulrich Linse, Ökopax und Anarchie. Eine Geschichte der ökologischen Bewegungen in Deutschland, München, 1986, p. 60. 20. Mosse, The Crisis of Germ an Ideology, p. 211, and Laqueur, Young Germany, p. 34. 21. See Fritz Stern, The Politics of Cultural Despair, Berkeley, 1963. 22. Michael Zimmerman, Heidegger's Confrontation with Modernity: Technology, Politics and Art, Indianapolis, 1990, pp. 242-243. 23. See Michael Zimmerman, "Rethinking the Heidegger -- Deep Ecology Relationship", Environm ental Ethics vol. 15, no. 3 (Fall 1993), pp. 195-224. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 90 24. Reproduced in Joachim Wolschke-Bulmahn, Auf der Suche nach Arkadien, München, 1990, p. 147. 25. Robert Pois, National Socialism and the Religion of Nature, London, 1985, p. 40. 26. ibid., pp. 42-43. The internal quote is taken from George Mosse, Nazi Culture, New York, 1965, p. 87. 27. Hitler, in Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941-1942, Stuttgart, 1963, p. 151. 28. Adolf Hitler, Mein Kam pf, München, 1935, p. 314. 29. Quoted in Gert Gröning and Joachim Wolschke-Bulmahn, "Politics, planning and the protection of nature: political abuse of early ecological ideas in Germany, 1933-1945", Planning Perspectives 2 (1987), p. 129. 30. Änne Bäumer, NS-Biologie, Stuttgart, 1990, p. 198. 31. Alfred Rosenberg, Der Mythus des 20. Jahrhunderts, München, 1938, p. 550. Rosenberg was, in the early years at least, the chief ideologist of the Nazi movement. 32. Picker, Hitlers Tischgespräche, pp. 139-140. 33. Quoted in Heinz Haushofer, Ideengeschichte der Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im deutschen Sprachgebiet, Band II, München, 1958, p. 266. 34. See Dominick, The Environm ental Movem ent in Germ any, p. 107. 35. ibid., p. 113. 36. Bergmann, Agrarrom antik und Großstadtfeindschaft, p. 334. Ernst Nolte makes a similar argument in Three Faces of Fascism , New York, 1966, pp. 407-408, though the point gets lost somewhat in the translation. See also Norbert Frei, National Socialist Rule in Germ any, Oxford, 1993, p. 56: "The change in direction towards the 'soil' had not been an electoral tactic. It was one of the basic ideological elements of National Socialism . . . " 37. R. Walther Darré, Um Blut und Boden: Reden und Aufsätze, München, 1939, p. 28. The quote is from a 1930 speech entitled "Blood and Soil as the Foundations of Life of the Nordic Race." 38. Bramwell, Ecology in the 20th Century, p. 203. See also Frei, National Socialist Rule in Germ any, p. 57, which stresses that Darré's total control over agricultural policy constituted a uniquely powerful position within the Nazi system. 39. Bergmann, Agrarrom antik und Großstadtfeindschaft, p. 312. 40. ibid., p. 308. 41. See Haushofer, Ideengeschichte der Agrarwirtschaft, pp. 269-271, and Bramwell, Ecology in the 20th Century, pp. 200-206, for the formative influence of Steinerite ideas on Darré. 42. Haushofer, Ideengeschichte der Agrarwirtschaft, p. 271. 43. Anna Bramwell, "Darré. Was This Man 'Father of the Greens'?" History Today, September 1984, vol. 34, pp. 7-13. This repugnant article is one long series of distortions designed to paint Darré as an anti-Hitler hero -- an effort as preposterous as it is loathsome. 44. Roger Manvell and Heinrich Fraenkel, Hess: A Biography, London, 1971, p. 34. 45. Franz Neumann, Behem oth. The Structure and Practice of National Socialism 1933-1944, New York, 1944, p. 378. 46. Albert Speer, Inside the Third Reich, New York, 1970, p. 263. 47. ibid., p. 261. 48. Bramwell, Ecology in the 20th Century, p. 197. 49. Karl-Heinz Ludwig, Technik und Ingenieure im Dritten Reich, Düsseldorf, 1974, p. 337. 50. Quoted in Rolf Peter Sieferle, Fortschrittsfeinde? Opposition gegen Technik und Industrie von der Rom antik bis zur Gegenwart, München, 1984, p. 220. Todt was just as convinced a Nazi as Darré or Hess; on the extent (and pettiness) of his allegiance to antisemitic policies, see Alan Beyerchen, Scientists Under Hitler, New Haven, 1977, pages 66-68 and 289. 51. Bramwell, Blood and Soil, p. 173. 52. Alwin Seifert, Im Zeitalter des Lebendigen, Dresden, 1941, p. 13. The book's title is grotesquely inapt considering the date of publication; it means "in the age of the living." 53. Alwin Seifert, Ein Leben für die Landschaft, Düsseldorf, 1962, p. 100. 54. Bramwell, Ecology in the 20th Century, p. 198. Bramwell cites Darré's papers as the source of the internal quote. 55. Seifert, Ein Leben für die Landschaft, p. 90. 56. William Shirer, Berlin Diary, New York, 1941, p. 19. Shirer also calls Hess Hitler's "protégé" (588) and "the only man in the world he fully trusts" (587), and Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 91 substantiates Darré's and Todt's standing as well (590). 57. Quoted in Manvell and Fraenkel, Hess, p. 80. In a further remarkable confirmation of the 'green' faction's stature, Hitler once declared that Todt and Hess were "the only two human beings among all those around me to whom I have been truly and inwardly attached" (Hess, p. 132). 58. See Haushofer, Ideengeschichte der Agrarwirtschaft, p. 270, and Bramwell, Ecology in the 20th Century, p. 201. 59. ibid., pp. 197-200. Most of Todt's work also ran through Hess's office. 60. Raymond Dominick, "The Nazis and the Nature Conservationists", The Historian vol. XLIX no. 4 (August 1987), p. 534. 61. ibid., p. 536. 62. Hermand, Grüne Utopien in Deutschland, p. 114. 63. Dominick, "The Nazis and the Nature Conservationists", p. 529. 64. Gröning and Wolschke-Bulmahn, "Politics, planning and the protection of nature", p. 137. 65. ibid., p. 138. 66. Linse's Ökopax und Anarchie, among others, offers a detailed consideration of the history of eco-anarchism in Germany. 67. Pois, National Socialism and the Religion of Nature, p. 27. 68. Bramwell, Ecology in the 20th Century, p. 48. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 92 'Ecology' and the Modernization of Fascism in the German Ultra-right Janet Biehl It is an incontestable fact that the ecology crisis today is real. In a vast number of ways and places, the biosphere of this planet is undergoing a great deal of damage. Parts of the environment have already been rendered uninhabitable through toxic wastes and nuclear power plant disasters, while systemic pollution, ozone holes, global warming, and other disasters are increasingly tearing the fabric on which all life depends. That such damage is wrought overwhelmingly by corporations in a competitive international market economy has never been clearer, while the need to replace the existing society with one such as social ecology advances has never been more urgent. 1 At a time when worsening economic conditions and strong political disaffection occur along with ecological dislocations, however, nationalist and even fascist ideas are gaining an increasingly high profile in Europe, particularly, but not only, in the Federal Republic of Germany. With social tensions exacerbated, neofascist groups of various kinds are winning electoral representation, even as their loosely linked cohorts commit acts of violence against foreigners. Such groups, both skinhead and 'intellectual,' are part of a 'New' Right that explicitly draws its ideas from classical fascism. They are updating the old nationalist, mystical, and misanthropic themes of the 'Old' Right, writes Jutta Ditfurth, in a "modernization of fascism." Among other things, they are using a right-wing interpretation of ecology "as an ideological 'hinge' for organizing the extreme-right and neofascist scene." 2 Today's fascists have a distinct ideological legacy from their fascist forebears upon which to draw. Indeed, 'ecology' and a mystical reverence for the natural world are hardly new to German nationalism. At the end of the nineteenth century, a cultural revolt against positivism swept much of Europe, as George L. Mosse writes, and in Germany it became infused with both nature-mysticism and racial nationalism. This revolt became intimately bound up with a belief in nature's cosmic life force, a dark force whose mysteries could be understood, not through science, but through the occult. An ideology based upon such premises was fused with the glories of an Aryan past, and in turn, that past received a thoroughly romantic and mystical interpretation. 3 Culminating in the 1920s, an assortment of occult and pseudo-scientific ideas coalesced around the idea of a German Volk into a romantic nationalism, romantic racism, and a mystical nature-worshipping faith. Indeed, as Mosse observes, the German word Volk Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 93 is a much more comprehensive term than "people," for to German thinkers ever since the birth of German romanticism in the late eighteenth century "Volk" signified the union of a group of people with a transcendental "essence." This "essence" might be called "nature" or "cosmos" or "mythos," but in each instance it was fused to man's innermost nature, and represented the source of his creativity, his depth of feeling, his individuality, and his unity with other members of the Volk. 4 The vökisch movement of the 1920s regarded modern materialism, urbanism, rationalism, and science as artificial and evil, alien to this 'essence.'5 In a time of bitter social dislocation, it saw Weimar democracy as the product of Western democratic and liberal ideals and, further, as a puppet regime controlled by people who did not represent German 'essence.' Many alleged that a Jewish world conspiracy lay behind the discontents of modernism, including materialistic consumerism, soulless industrialism, a homogenized commercial culture, and excessive modern technology, all of which were said to be systematically destroying traditional German values. Only true patriots could save Germans from ruin, thought the extreme right -- themselves. This movement sought to assert a truly Germanic alternative -- one as racialist as it was nationalist in nature. The popular writings of Paul Lagarde and Julius Langbehn favored an aristocratic social order in which Germans would rule the world. It invoked a nature-romanticism in which a closeness to the natural landscape was to give people a heightened sense of aliveness and 'authenticity.' It advanced a new cosmic faith, embodied in 'Aryan' blood, that was to be grasped through intuition rather than science in a plethora of occult and esoteric spiritualistic faiths that abounded in Germany in the 1920s. Mystical belief-systems like Theosophy, Anthroposophy, and Ariosophy (a mystical Aryanism) abounded and were rife with Germanicnationalist components, such that they could be used to mystify an 'ecological' nationalism. However inadvertently, the romantic nationalists of the vökisch movement became an important source for National Socialist ideology, which ironically drew on its antimodern sentiments even as it built a technologically modern and virulently nationalistic and genocidal totalitarian state. Demagogically appealing to a very real sense of alienation, the Nazis stage-managed indoctrination extravaganzas that promised 'authenticity' in a mystical, romantic nationalism that was 'closer to nature,' even as they engaged in mass murder. Stressing the need to return to simpler, healthier, and more 'natural' lifeways, they advanced the idea and practice of a 'Nordic peasantry' tied organically to the soil -- even as they constructed a society that was industrially more modernized and rationalized than any German society had seen to that time. The so-called 'New' Right today appeals to themes reminiscent of the vökisch movement in pre-Nazi Germany. It, too, presents itself as offering an 'ecological' alternative to modern society. In the view of the 'New' Right today, the destruction of the environment and the repression of nationalities have a common root in 'Semitic' monotheism and universalism. In its later form, Christianity, and in its subsequent secularized forms, liberalism and Marxism, this dualistic, homogenizing universalism is alleged to have brought on both the ecological crisis and the suppression of Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 94 national identity. Just as Judeo-Christian universalism was destructive of authentic cultures when Christian missionaries went out into the world, so too is modernity eliminating ethnic and national cultures. Moreover, through the unbridled technology to which it gave rise, this modern universalism is said to have perpetrated not only the destruction of nature but an annihilation of the spirit; the destruction of nature, it is said, is life-threatening in the spiritual sense as well as the physical, since when people deny pristine nature, their access to their 'authentic' self is blocked. The dualistic yet universalistic 'Semitic' legacy is borne today most egregiously, in 'New' Right ideology, by the United States, in whose 'mongrel' culture -- egalitarian democracy -- all cultures and races are mixed together, forming a crass, soulless society. American cultural imperialism is genocidal of other cultures around the world, and its technological imperialism is destroying the global environment. The fascist quest for 'national identity' and ecological salvation seeks to counter 'Western civilization' -- that is, the United States, as opposed to 'European civilization' -- by advancing a notion of 'ethnopluralism' that seeks for all cultures to have sovereignty over themselves and their environment. Europe should become, instead of a modernized monoculture, a 'Europe of fatherlands,' with autonomy for all its peoples. Just as Turks should live in Turkey and Senegalese in Senegal, Germans should have Germany for themselves, 'New' Right ideologues argue. Ecology can easily be perverted to justify this 'ethnopluralism' -- that is, nationalism. Conceptions of one's region as one's 'homeland,' or Heim at, can be perverted into a nationalistic regionalism when a region's traditions and language are mystically tied to an 'ancestral' landscape. (The word Heim at connotes as well a turn toward the past, an anti-urban mood, a familiar community, and proximity to nature. For several decades the concept was looked upon with disfavor because the Nazis had used it, but intellectuals rediscovered it in the 1970s, after further decades of capitalist industrialization.) For a people seeking to assert themselves against an outside intruder, an 'ecologized' Heim at in which they are biologically embedded can become a useful tool not only against imperialism but against immigration, foreigners, and 'overpopulation.' Elaborate justifications for opposing Third World immigration are disguised as diversity, drawing on 'ecological' arguments against 'overpopulation.' Today it is not only fascists who invoke Heim at; in September 1989, for example, the head of the respectable League for the Protection of the Environment and Nature (Bund für Umwelt- und Naturschutz, or BUND), environmentalist Hubert Weinzierl, remarked that only when humanity's main concern, the diminution of the stream of overpopulation, has been accomplished, will there be any meaning or any prospect of building an environment that is capable of improvement, of configuring the landscape of our civilization in such a way that it remains worthy of being called Heim at. 6 An ecology that is mystical, in turn, may become a justification for a nationalism that is mystical. In the New Age milieu of today, with its affinities for ecology, the ultraright may well find the mystical component it needs to make a truly updated, modernized authoritarian nationalism. As in Germany between the two world wars, antirational cults of the New Age -- primitivistic, esoteric -- abound in both the Federal Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 95 Republic and the Anglo-American world. Such antirationalism and mysticism are appealed to by the 'New' Right; as anarchist publisher Wolfgang Haug observes, "The New Right, in effect, wants above all to redefine social norms so that rational doubt is regarded as decadent and eliminated, and new 'natural' norms are established." 7 Neofascist 'Ecology' Ecology is warped for mystical-nationalist ends by a whole series of neofascist groups and parties. Indeed, so multifarious are the ecofascist parties that have arisen, and so much do their memberships overlap, that they form what antifascist researcher Volkmar Wök calls an "ecofascist network." 8 Their programmatic literature often combines ecology and nationalism in ways that are designed to appeal to people who do not consider themselves fascists, while at the same time they ideologically support neo-Nazi street-fighting skinheads who commit acts of violence against foreigners. National Revolutionaries9 The National Revolutionaries (NRs) manipulatively mix themes of left and right in their uses of nationalism and ecology, in an attempt to cross ideological lines. They draw on an old tenet of right-wing dissent in Germany -- the belief that a 'Third Way' between capitalism and socialism is necessary and that Germany is predestined to lead humankind toward it. 10 The NRs' 'Third Way' is based on nationalism, a socialism "of the specific national way" 11 -- in short, a 'national socialism.' A wing of the NRs today, called the Solidaristen, identifies itself with the Strasser brothers, two 1920s Nazi Party members who took the 'Socialism' in 'National Socialism' seriously and represented the 'left' anticapitalist wing of the Nazis. Today, the Solidaristen and other NRs regard Otto Strasser in particular as the 'Trotsky of National Socialism' because of his 1920s intraparty power struggle with Hitler; Hitler's ejection of this fascist in 1930 was, for them, a betrayal of National Socialism. Today's leading NR ideologist, Henning Eichberg, calls for the assertion of "national identity" and a "liberation nationalism." Seeking to appeal to left and right, NR publications have supported national liberation movements from across the traditional political spectrum, including the Irish, Basques, Ukrainians, and Afghans, as well as Sandinistas. 12 They regarded divided Germany as an occupied country, "the result of the imperialist politics of the occupation forces," and they sought to "liberate" it -- including Austria. Now that Germany has been freed from this "occupation," the National Revolutionaries are free to concentrate on "reunifying" with Austria. Eichberg regards Judeo-Christianity as the ultimate root of all present evils, since it is overly intellectual and alienates humanity both from itself and from the divine; it neglects the emotions and the body. Tied in as it is with the logic of productivism, Christianity, Eichberg writes, is the "religion of growth" that must be fought at all costs. To help cultivate 'national identity,' he proposes instead a new religion that mixes together neopagan Germanic, Celtic, and Indian religions with old vökisch- Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 96 nationalistic ideas. It is to be based on "the sensuality-physicality of dance and ritual, ceremony and taboo, meditation, prayer, and ecstasy. In essence, [this religion] constitutes itself as a form of praxis" against the "religion of growth" since its "sensuous counter-experiences" can restore humanity to closer contact with nature. Sounding like many New Agers in the United States, Eichberg calls for a return to pristine nature, to the alleged primordial sources of people's lives, psyches, and authentic cultures, and for people to heal themselves within as part of healing the ecological crisis, overcoming their own alienation, and rediscovering themselves. 13 National Revolutionaries exploit ecological themes not only to construct primitivistic New Age religions but for political activity as well. During the 1970s they organized around opposition to nuclear energy at about the same time as the citizens' initiative movement did. "With their ecological and antinuclear enthusiasm," observes Walter Laqueur, their cultural anti-Americanism and their support for movements of national liberation in many parts of the world, the "national revolutionaries" tried, in fact, to outflank their left-wing contemporaries. Some regarded Sinn Fein as a model for the German national revolutionaries, others suggested "political Balkanization" in Germany and Europe as a solution to all outstanding questions. 14 Other National Revolutionaries took a different political approach: at the end of the 1970s, they joined the newly emerging Greens, where some of their number succeeded in holding office for a time. In October 1980, the Alternative List of West Berlin, for one, decided they could not work with National Revolutionaries, whom they considered even more dangerous than overt neo-Nazis because they hid their true intentions behind a veil of grassroots democratic and ecological programs. They were mostly driven out of the Greens, at least as far as observers seem aware today. 15 The Freedom German Workers Party 16 Like the National Revolutionaries, the Freedom German Workers Party (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei, or FAP) calls for a 'national socialism,' albeit one based on "a sense of community instead of class struggle." The FAP seeks no rapprochement with leftists; it openly and militantly proclaims its support for Nazi ideas, celebrates race and nation, and is pro-Hitler rather than Strasserite. It praises German soldiers, whose "achievements" in two world wars will "still be admired in a thousand years." The FAP is largely controlled by The Movement (Die Bewegung), which seeks to reestablish the NSDAP (the Nazi Party) in the Federal Republic and unite all fascist groups under its aegis. 17 The FAP recruits from among skinheads and soccer fans, and its activities include acts of violence, arson, and racial attacks on foreigners. It advances the crudest 'Germany for Germans -- foreigners out' slogans. 18 When it engages in electoral activity, its programmatic demands have included "German jobs for German workers," "repatriation for foreigners," "no franchise for foreigners," and an end to the Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 97 "crazy enthusiasm for integration." 19 Germans today must not ruin the "legacy of our fathers," the "cultural landscape"; Alsace-Lorraine, the South Tyrol, and Austria should all be returned to Germany. FAP Nazis especially loathe "humanistically oriented cosmopolitanism." Marxism, liberalism, and Christianity "have torn humanity from its connectedness to the natural cycles of our earth." No "technical environmentalism" will succeed against the "increasingly obvious ecological catastrophe," they believe. Rather, the "disrupted relations between humanity and the rest of nature" require an "ecological revolution" and a "radical revolution in consciousness" that will "lead humanity to a reintegration with the structure of planetary life." We need a new ethics, they maintain, one in which "humanity, animals and nature are regarded as a unity. Animals are not things" but are "life-forms that feel joy and pain and need our protection." Not surprisingly, the FAP regards abortion as a "crime against the laws of a healthy nature and against God." In a blatant self-contradiction, their concrete environmental demands are in fact friendly to capitalism: They want "continued economic growth," yet less profitseeking. "Ecological necessities . . . must be brought into accordance with a functioning economy," they believe, while "the cyclical system of nature should . . . be incorporated into the economic realm." The Republicans 20 The Republicans, a political party founded by former Waffen-SS member Franz Schönhuber in 1983, have made numerous disavowals of any association with the Nazis -- they present themselves as nothing more than a "community of German patriots." Yet this does not stop them from taking explicitly anti-immigrant stances, especially against Turks, or from exploiting discontents about the influx of foreigners generally, or from maintaining that Germany should be "for Germans." The presence of a "tidal wave" of asylum-seekers in the Federal Republic, they believe, causes "the importation of criminals," "social tensions," and "financial burdens." The Republicans call for the "preservation of the existence of the German Volk, its health and its ecological living-space [Lebensraum ] as a priority for domestic policy. This goal," they add, "will also foster environmental protection." Indeed, ecological dislocations are endangering Germans' "health" -- and by 'health' they mean the 'genetic health' of the German people. Such 'health' has "a higher value than shortterm profits and striving for a standard of living." Protecting and maintaining a "healthy environment" not only assures the "security of the means of life of our people" but is "a patriotic duty." The Republicans are stringently antiabortion for German women, yet for the Third World, "meaningful family planning" is necessary to end the "population explosion" and its consequent threat to the environment; without it there will be "natural catastrophe and starvation." Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 98 The National Democratic Party 21 The National Democratic Party of Germany (Nationaldemokratische Partei Deutschlands, or NPD), founded in 1964 mainly by people who had been active Nazis before 1945, rose to prominence during the 1960s. This aggressively nationalist party long called for German reunification, while its programmatic literature complains that "two wars within one generation . . . have eaten away at the substantive health of the German people." (It does not mention what those wars did to the Jews, as Ditfurth dryly notes.) The NPD laments the destruction of the environment, which "has disadvantageous effects on the Volk-health." Germans should not be exposed to "chemical dyes" and should be protected from "congenital illness," while people with AIDS should be required to "register." The "preservation" of the "German people" requires that German women prolifically give birth, and therefore the NPD is against the "devaluation and destruction of the family." Since abortion threatens "the biological existence of our people," women who have abortions should be punished. The party calls for maternal and housekeeping training for "feminine youth." In 1973, the NPD drew up an "Ecological Manifesto" that invoked "the laws of nature" to justify a hierarchically structured, "organic" order that would govern social relationships. 22 It inveighs against "the environment polluted and poisoned by a humanity that lives increasingly isolated in a degraded mass," which "is only the most noticeable symptom of the ruined equilibrium of humanity and nature." In the years since then, the NPD's rhetoric has become increasingly New Age oriented; it now calls for "reachieving . . . an environmental consciousness, so necessary for life." Achieving this consciousness, the 1988 NPD program states, "first requires an inner revolution in human thought. It is not the unlimited accumulation of material goods or boundless consumption that gives meaning to human life and happiness, but the experience of nature, concern for cultural values, and social security in the family and Volk." Indeed, "Volk-consciousness and environmental consciousness are inseparable," since "millions of strangers" threaten "our Volk in its existence." The German People's Union23 The German People's Union (Deutsche Volksunion, or DVU) was founded by Dr. Gerhard Frey (born in 1933), a longtime ultra-right activist and publisher. Still its leading figure, Frey has been fixated for decades on the Second World War in DVU publications, casting doubts on the concentration camps as they are normally depicted and generally denying German guilt; his publications offer Nazi memorabilia for sale. The DVU proclaims that "Germany should remain German" and calls for "priority in German housing for Germans" and "national identity and selfdetermination." For the DVU, environmental protection means passing "stringent laws against polluters," "strict examination of imported foodstuffs," and imposing restrictions on animal experimentation and on "the torture of animals." Protecting life means "an end to abortion abuse." Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 99 Anthroposophy and the World League for the Protection of Life Political parties like these have an assortment of 'Old' Right -- that is, Nazi -connections upon which they may draw in their search for 'ecological' modernization. One such connection is the World League for the Protection of Life (Weltbund Schutz des Lebens, or WSL). This group is not without a certain general appeal in the Federal Republic, since its outlook is based on Anthroposophy, a body of occult ideas formulated earlier in this century by Rudolf Steiner (1861-1925). Steiner, the leading German figure in the nineteenth-century esoteric 'wisdom' cult Theosophy, founded the German Theosophical Society; he went on to found his own doctrine, Anthroposophy, and the Anthroposophical Society thereafter. He wrote many books on his occult spiritualistic philosophy. Anthroposophy holds a particular attraction in the German counterculture today, as it did in the vökisch movement of the 1920s. The Waldorf Schools, for example, were founded on Steiner's educational principles and are respectable in many German and American countercultural circles. (There are more than sixty in the Federal Republic today.) Founded by Steiner in 1920, they provide children with an alternative, reformed education, one that is free from aggression and from pressures to achieve, one that places emphasis on the musical aspects of life and on feelings over understanding. Steiner is also the founder of biodynamic farming, a form of organic agriculture that does without pesticides and tries to foster a more organic relationship between cultivator and soil. Biodynamic agriculturists today produce a line of organic foods under the brand name Demeter and a line of cosmetics under the name Weleda. Many people have been and continue to be innocently attracted to these efforts and to Anthroposophy without any notion of the less savory aspects of Steiner's work. Yet not all of Steiner's beliefs were benignly ecospiritual. For one thing, Anthroposophy classifies humanity into 'root races' in an esoteric evolutionary theory. 24 Building on a similar doctrine in Theosophy, the root-race theory is integral to Anthroposophy's cosmology. According to this doctrine, a series of root races of human beings evolved sequentially over the millennia, each superior to the ones that preceded it, each with a higher level of development of self-consciousness. The first two root races, the Polar and Hyperborean, were 'astral-etheric'; they are now extinct -- the evolutionary process superseded them. The next people to evolve were a bit higher, but they were still half animal, purely instinctive, lacking the capacity for conceptual thought and memory. The fourth root race finally began to be recognizably human; finally came the Atlantans, to which Europeans belong. The European whites, as the most highly developed so far, are at the summit of the hierarchical scale of humanity; they have brought everything that is good to humanity, since they "are the only ones who have developed humanity within themselves." 25 These various races have been mostly killed off in various catastrophes of one kind or another, after which only certain people -- presumably the fittest -- survived; "in the case of the inferior kinds of human beings," wrote Steiner, ". . . the life body was not sufficiently protected to enable it to withstand the Luciferic influence." 26 There are numerous subdivisions within these basic root races. Blacks, for example, must live in Africa, we learn, a land of much heat and Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 100 light; blacks soak up this heat and light, and their brains are specially constructed to process it; their supposed highly instinctual nature results from all this processing. And since the sun, light, and heat are retained in his epidermis, [the black's] whole metabolism proceeds as if he were being cooked inside himself by the sun. From this results his instinctive life. Within the black, he is continuously being cooked, and what stokes this fire is his posterior brain. 27 Once blacks emigrate out of Africa, the balance of light and heat is different, and therefore they will die out -- "they are in fact a declining race, they will die out of their own nature, since they are receiving too little light and heat." 28 Such a theory would justify accelerating the extinction of races since they are presumably going to die off anyway. In the future, wrote Steiner in 1909, certain people who have not reached a "high level of development" will incline toward evil: "The laggard souls will have accumulated in their karma so much error, ugliness, and evil that there will form, for the time being, a special union of evil and aberrant human beings who voluntarily oppose the community of good men." 29 Perhaps this root-race theory was what appealed to Rudolf Hess about Anthroposophy, for he became an Anthroposophist. As Ditfurth points out, "The rootrace ideology of the Theosophists and the Anthroposophists melded seamlessly into the National Socialist idea of the purity of the 'Aryan race.'"30 Certainly Steiner's ideas on biodynamic farming influenced some National Socialists. Anthroposophical ideas are eminently usable by ecofascists today, and there is a strong right wing within the Anthroposophists that is closely connected with the ultra-right. Author Günther Bartsch is an Anthroposophist who is also a National Revolutionary of the Solidarist variety; the author of an adulatory 1989 biography of Otto Strasser, he attempts in his publications to synthesize ecological themes based on Steiner's ideas with Strasser's political ideas. 31 It should be noted that Anthroposophy is also well funded by huge multinational corporations like Siemens and Bertelsmann. 32 Among the ultra-right adherents of Anthroposophy today are officials of the World League for the Protection of Life (WSL), a small but influential and very wealthy environmental organization in the Federal Republic. The garden at its educational center is cultivated according to biodynamic methods, and visitors are served organic refreshments. Yet this organization was founded in 1958 by former members of the National Socialist party, and today it links protection of 'life' (that is, 'right-to-life') themes and the environment with racism and a revival of vökisch ideology. The 'life' it is most interested in protecting is of course German 'life'; thus the WSL is rabidly antiabortion, believing that German women should be devoted to giving birth to 'Aryan' babies. The spiritual leader of the WSL and its key figure for most of its history has been Werner Georg Haverbeck. Born in 1909, Haverbeck became an active Nazi at an early age; it should be recalled that Nazism was largely a youth movement, so that members like Haverbeck are still alive. 33 Haverbeck joined the SA in 1928 and from 1929 to 1932 was a member of the Reich Administration for the National Socialist Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 101 Student League (Reichsleitung der NSDAP-Studentenschaft) and a leader of the Reich Youth Leadership of the Hitler Youth (Reichjugendführung der Hitlerjugend). He served as a leading official of the Strength Through Joy organization, which controlled recreational activities under the Third Reich; in 1933 Rudolf Hess saw to it that Haverbeck's passport was stamped "This man is not to be arrested." He survived the Röhm purge to help organize the Nuremberg Party Congress and join Hess's staff. It was Hess who converted him to Anthroposophy. During the war he conducted radio propaganda in Denmark and worked in South America; by the end of the war he was an officer. 34 After the Allies rudely aborted Haverbeck's many efforts on behalf of the Third Reich, he contented himself for a time working as a pastor for the Anthroposophical Christian community. He founded an educational center called the Collegium Humanum in 1963, where today ecofascist, esoteric, vökisch, Anthroposophist, neopagan, and primitivist groups meet and hold workshops. He co-founded the WSL and served as its president from 1974 to 1982. In 1981, he was a signatory of the notorious Heidelberg Manifesto, a document drawn up by a group of professors to warn the German people of the dangers that immigration posed to them. Its first draft began: With great concern we observe the subversion of the German people through the influx of many millions of foreigners and their families, the foreignization of our language, our culture, and our nationhood. . . . Already many Germans have become foreigners in their living districts and workplaces, and thus in their own Heim at.35 Routine as this language may sound now, when opposition to immigration in the Federal Republic is much more tolerated and neofascists pander to it relentlessly, the Manifesto had to be toned down at the time (1981) because of the public outcry it raised. In accordance with Anthroposophical root-race beliefs, Haverbeck is notable for propounding the thesis that the two world wars in this century in fact constituted a thirty years' war waged by foreign aggressors against the German people and their spiritual life. Apparently, German spiritual life stood in the way of "the strivings for world domination by the Anglo-Saxon race," behind which lay "the intensive image of a call to world dominance, like the old Jewish consciousness." Indeed, Haverbeck maintains, the two world wars amounted to a conspiracy against the German people and spiritual life. It is a "historical lie" that the Nazis ran "mass-murder camps," argues Haverbeck, and is actually "enemy propaganda." It was Russia that was the aggressor in the Second World War. 36 In his 1989 book Rudolf Steiner: Advocate for Germ any, Haverbeck lauds Steiner (who died in 1925) for understanding the existence of this ongoing conspiracy early on. During the first world war, Rudolf Steiner delivered a multitude of lectures about contemporary history, and he toiled inexhaustibly for the truth about the question of "war guilt." . . . Steiner presented his listeners with maps Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 102 that showed that goals that had been proclaimed back in 1889 were being fulfilled [during World War I]. These maps anticipated the separation of Central Europe that would be ultimately achieved with the loss of East Germany. . . . What was not fully achieved through the Versailles treaty in 1919 was in fact completed in 1945: the demolition of Germany. . . . The leading forces of both parties to the cold war were united in this common struggle against spiritual Germany. "This war [World War I] was a conspiracy against German spiritual life," said Steiner. 37 When Haverbeck's book on Steiner's nationalism was published, it caused an outcry of protest among outraged countercultural Anthroposophists who send their children to Waldorf Schools, use Demeter products, and are in no way racists or fascists. Yet as researcher Wök points out, their protests were unwarranted, since Haverbeck was only presenting Steiner as what he actually was -- "a crude nationalist whose demonizations were shared by the vökisch groups of his day" -- to show his usefulness for nationalist and neofascist groups today. 38 This alleged conspiracy against German spiritual life pervades much of the WSL's current thinking, notes Wök. WSLers consider the "flood of asylum-seekers," the destruction of the environment, and the ongoing transformation of the Federal Republic into a multicultural society to be part of the spiritual war against the Germans. They regard the protection of the environment as part of the protection of a people, of its biological "substance" and its national identity. Indeed, WSLers see the battle for a healthy environment as part of the all-encompassing spiritual struggle against the homogenizing forces of modernity and "Western civilization." Haverbeck's wife, Ursula Haverbeck-Wetzel, another former WSL president who "for religious reasons refuses to dissociate herself from any human being, including Adolf Hitler," 39 observes: Whenever a person comes to feel that he belongs to the cultural strain that is deeply rooted in his people which has not only a material existence but a spiritual reality that is superior to the material plane -- he has broken out from being a manipulated consumer. He has escaped the mass homogenization of completely manipulated people who are "amusing themselves to death" (as Neil Postman put it), which is the goal of "One World" advocates, intent on power and domination. The person who is faithful to his religious convictions and attentive and caring to his culture and customs, they consider dangerous. 40 Ernst Otto Cohrs, the WSL's president since 1989, is another devotee of Rudolf Steiner, having been an Anthroposophist since 1961. Today Cohrs's interests seem to lie in promulgating race theories, and publishing and distributing anti-Semitic literature. In 1982, an official of the WSL's Bavarian chapter made a public issue of Cohrs's activities inside the WSL. He wrote a letter to a WSL membership assembly saying that it should dissociate itself from Cohrs because, among other things, he was sending anti-Semitic literature to WSL members, running advertisements in ultra-right magazines like Bauernschaft (the journal of the notorious Holocaust-denier Thies Christophersen), permitting neofascist periodicals to reprint WSL leaflets, and himself distributing such writings as There Were No Gas Cham bers and The Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 103 Auschwitz Myth.41 Many members withdrew from the WSL as a result of this letter; those who remained were overwhelmingly those who shared Cohrs's anti-Semitic ideas and were not disposed to contradict him. Among them was Baldur Springmann, the 'ecofarmer' who was involved in the Greens in the early days, whose book Partner Erde (Partner Earth) was published by an ultra-right publisher (Arndt Verlag), and who writes for the 'New' Right publication Nation Europa; and Dr. Arnold Neugebohrn, a Republican candidate for the provincial legislature who takes pride in his NSDAP 'gold medal.' Concludes Wök, "The internal crisis caused by Cohrs's activities in 1981-82 may have diminished the ranks of the WSL, but it also strengthened the WSL's neofascist orientation." Cohrs's current activities are still primarily the dissemination of Holocaust-denial literature. 42 One collective member of the WSL is a Hamburg-based organization known as the Society for Biological Anthropology, Eugenics, and Behavioral Research (Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik, und Verhaltensforschung, or GfbAEV), whose head is Jürgen Rieger, a "neo-Nazi in lawyer's robes" (as the newspaper Die Zeit called him) who is currently defending two fascist groups that the Federal Republic banned in 1992; one of the GfbAEV's fellows is the leading ideologue of the French Nouvelle Droite, Alain de Benoist. Its periodical is the notorious quarterly journal Neue Anthropologie, which maintains, among other things, that there has always been environmental destruction in the history of humanity, that in fact one could even say this was part of human nature were it not for one sole exception: Only the Germans were different. In pagan times they worshipped groves and trees, and because of their closeness to nature, they had a caring orientation toward nature. Even the love of animals is much more pronounced among the Germanic peoples than it is, for example, among the Romance-language-speaking peoples. It is thus no coincidence that even today the most stalwart environmentalist efforts -- private as well as state -- are those conducted by peoples who have a larger proportion of the Nordic race. 43 Rudolf Bahro:Vökisch Spirituality If fascists are using ecological themes to update their racial and nationalist aims, other thinkers are developing an ecological spiritualism along New Age lines that bears no small resemblance to the vökisch Germanic spirituality of the 1920s. Indeed, "a great part of the literature about close-to-nature spirituality that the alternative scene is reading is permeated with reactionary, vökisch, or even National Socialist content," writes Ditfurth. "We find neofascist and ultra-right positions not only in the various political and even ecological groups, but also . . . in neopagan, esoteric and occult circles." 44 Perhaps the most prominent figure in this connection is Rudolf Bahro. Many German 'new social movement' circles previously accepted Bahro as a social theorist contributing to a 'socialism with a human face' and continue to regard him as part of the independent left; leftist periodicals publish uncritical interviews with him. In the Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 104 Anglo-American world, too, many ecological radicals still consider Bahro as representing something 'leftist.' Yet Bahro no longer considers himself a leftist; indeed, he is a vehement critic of the left45 and of "comrades without fatherland." 46 In fact, as antifascist researcher Roger Niedenführ argues, since the mid-1980s Bahro has been contributing to the development of a "spiritual fascism" that has the effect of "rehabilitating National Socialism," openly calling for reclaiming the "positive" side of the Nazi movement. Not only does Bahro appeal to a mystical Germanist spirituality like the vökisch ideologues of the 1920s, he even sees the need for a "Green Adolf" who will lead Germans out of their own "folk-depths" and into ecological "salvation. Bahro originally became well known as the author of The Alternative in Eastern Europe, which he wrote during the 1970s while he was a dissident Marxist and party member in the former East Germany. In 1977, the ruling Communist government sentenced him to prison; in 1979, he was deported. Once arrived in what was then West Germany, Bahro became involved with the nascent German Greens, affirming that "red and green go well together." 48 In the early 1980s peace movement, he alarmed many by enunciating nationalistic arguments against the deployment of Pershing missiles. 49 He began to speak less in political terms and more in religious terms, asking that "the emphasis [be] shifted from politics and the question of power towards the cultural level . . . to the prophetic level. . . . Our aim has to be the 'reconstruction of God.'"50 He became a vocal 'fundamentalist' critic of the realo wing of the Greens (those who became generally committed to exercising parliamentary power) and ultimately left the party in 1985. In a parting speech in Hamburg, he said there were structural similarities between the Greens and the Nazi movement that the Greens were not taking advantage of but should; then he gave his 'fundamentalist' alternative: "the other republic that we want will be an association of communities of life-communities in which God and Goddess are at the center." 51 Bahro thereafter moved increasingly toward the New Age esoteric milieu. His major concern remained "the ecological crisis," whose "deep structures" must be investigated, but he now thinks ecology "has nothing to do with left and right." 52 Today Bahro is one of the leading spokespeople and theorists of New Age ideas in the Federal Republic. "The most important thing," he rambles, is that . . . [people] take the path "back" and align themselves with the Great Equilibrium, in the harmony between the human order and the Tao of life. I think the "esoteric"-political theme of "king and queen of the world" is basically the question of how men and women are to comprehend and interact with each other in a spiritually comprehensive way. Whoever does not bring themselves to cooperate with the world government [Weltregierung] will get their due. 53 In 1989, Bahro cofounded a combination educational center and commune near Trier, the Lernwerkstatt (an "ecological academy for one world"), whose purpose is to synthesize spirituality and politics, "to come to a new personal and social orientation." It presents lectures, cultural events, and weekend workshops on various New Age themes, including deep ecology, ecofeminism, Zen Buddhism, holistic nutrition, Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 105 Sufism, and the like -- as well as German identity. 54 His 1987 book Logik der Rettung marked an overt embrace of authoritarian theological concepts that shocked many former admirers. 55 Bahro also holds a professorship at Humboldt University in Berlin, where he conducts a seminar whose sessions are usually filled to overflowing. At Humboldt, he holds a chair in 'social ecology,' and he refers to his 'science' by this name, but Bahro's work is not to be confused with the social ecology conceived and developed by Murray Bookchin. Although the two theorists agree that class contradictions are not the exclusive social contradiction, Bookchin regards hierarchy as basic, while emphasizing the importance of class interests. Bahro, by contrast, points to "tribal consciousness" as rooted "more deeply than class consciousness," even in the spiritually "deepest layers" of a people. "The national question is an objective reality," Bahro says, that is on a much "deeper basis than the class question." 56 Moreover, whereas Bookchin's consistently internationalist social ecology affirms reason and naturalism and repeatedly criticizes ecomysticism and ecotheology, Bahro's version of 'social ecology' is overwhelmingly spiritualistic. Indeed, in late 1990, when Bookchin spoke at the Humboldt seminar at Bahro's invitation, Bahro told Bookchin that his (Bahro's) own 'social ecology' was actually an attempt to synthesize Bookchin's social ecology with deep ecology. 57 Politics must be based on spiritualistic values today, in Bahro's view, because "without a return to the spiritual source," politics "will not be worthy of that name." 58 Not only are those who see spirituality and politics as opposites fundamentally wrong, he argues, but our global ecological problems are in fact a material reflection of the inner spiritual "sickness" that separates them. It is a religious "politics of consciousness" -- that is, the implanting of spiritualistic ideas -- that can arrest the global ecological crisis and prepare people for the new political order. 59 Bahro's spiritualistic approach has a distinctly ethno-cultural dimension. He speaks of peoples as if they had unique spiritual 'essences' that are indissoluble, that cannot be destroyed over time. 60 He is particularly concerned with the 'German essence' (deutsche Wesenheit) and its various manifestations on the material plane. 61 In approaching the ecological crisis, the German 'essence' demands the incorporation of spiritualism, particularly the mystical tradition initiated by Meister Eckhart, whom "we Germans should read." 62 Bahro favorably contrasts this "German legacy"63 with socialism and the Enlightenment. It appears not to alarm Bahro, as antifascist researcher Peter Kratz points out, that his mystical Germanism closely resembles the mystical Germanism of the vökisch movement. 64 Bahro, in fact, consciously associates himself with the vökisch movement -- he says he wants an "awakening in the Volk"65 -- and with the 1920s Conservative Revolution against the Enlightenment generally. 66 Indeed, Bahro is critical of the Greens, among other things, because they did "not attend to this vökisch moment." 67 Kratz warns that this gives Bahro's approach "the same potential for political catastrophe that the vökisch movement had, even though this Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 106 would please Bahro as little as it would have pleased the originators of the vökisch movement." 68 'Essences' like the 'German essence' cannot remain in the spiritual plane; they must be manifested in concrete reality -- that is, in politics, history, and society. In Bahro's prospectus (and in stark contrast to Bookchin's anarchist libertarian municipalism), these manifestations will not take the form of democratic institutions, since "to say that we will create grassroots democracy now, among these wolves, is nonsense." 69 Bahro criticizes the "bean-counting voting" process of democracy and prefers a spiritual consensus process for decision making. 70 Although he is currently receiving state support from Saxony for an eco-communal demonstration project (thanks largely to his friend and visiting lecturer at Humboldt, Saxon prime minister Kurt Biedenkopf), Bahro also rejects the state: "Society's rule of law," he asserts, "may no longer be based on the state or on any other existing forces that are even less legitimate." 71 Despite his antistatist assertions, which may make him appear attractively antiauthoritarian, like many 'New' Rightists Bahro expressly believes that the ecological crisis is resolvable only through authoritarian means. He calls for a spiritually based and hierarchically elitist "salvation government" (Rettungsregierung) or a "god-state" (Gottesstaat)72 that will be run by a "new political authority at the highest level": a "prince of the ecological turn." 73 The "prince," which apparently may be a collective entity, will constitute a spiritual elite, an oligarchy responsible only to God. As a "voice of the divine," 74 this guru elite will dictate the law of God and nature, in order to convert the present society to the "order according to nature" 75 that Bahro sees as desirable. People should not "be afraid" of the advent of this "prince," says Bahro, since "a bit of 'ecodictatorship' is needed" to handle our problems today. 76 Besides, "it is a matter of absolute indifference whether [this prince] is a man or a woman," he assures us, "it is a question of structure. That is the German moment in this Green movement." 77 But today it is important to develop a broad spiritual consciousness in the general population, for "without a spiritual determination, there will be no new redemptive institutionalization" -- that is, no "prince." 78 It is presumably cheering that "in spite of all bad experiences . . . the strongest political-psychological dispositions of our people" make "the Germans more responsive than other peoples to charismatic leadership." 79 Liberating the 'Brown Parts' Since the mid-1980s, Bahro has been remarkably open about proclaiming his embrace of the spiritual content of fascism for the 'salvation' of nature and humanity. In The Logic of Salvation, he asks, "Is there really no thought more reprehensible than a new 1933?" -- that is, Hitler's rise to state power. "But that is precisely what can save us! The ecology and peace movement is the first popular German movement since the Nazi movement. It must co-redeem [m iterlösen] Hitler." 80 Indeed, "the Nazi movement [was] among other things an early reading of the ecology movement." 81 Germans are to look for "the positive that may lie buried in the Nazi movement" and reclaim it, he says, "because if we do not, we will remain cut Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 107 off from our roots, the roots from which will grow that which will save us." 82 Today one must "liberate" the "brown parts" in the German character. 83 The fact is, says Bahro, that today "there is a call in the depths of the Volk for a Green Adolf." 84 When Bahro's critics reproach him for this assertion, Bahro responds that no, he does not mean Adolf Hitler. That his leftist critics think he means Adolf Hitler shows that the left "responds only with fear, instead of comprehending that a Green Adolf would be an entirely different Adolf from the one we know about." 85 Yet as Kratz points out, Bahro himself is evasive about what this 'Green Adolf' actually would be: perhaps a personified Führer, perhaps a spiritual elite, or perhaps some inner selfrecognition that within each of us there is supposedly a 'Green Adolf,' to whom we must subordinate ourselves voluntarily through spiritual insight. This evasiveness is itself a matter of concern. Kratz believes that Bahro really means a personified Führer; for one thing, Bahro invokes the 'sleeping emperor' myth, 86 the nationalistic notion that the Emperor Barbarossa is sleeping in the Kyffhäuser Mountain and will one day come back as the Führer and rescue Germany from dire straits87 -- an idea that is also one of the foundations of the Nazi Führer principle. For Bahro, this Führer will clearly be a spiritualistic leader. In a foreword to a book by his colleague Jochen Kirchhoff, he argued that National Socialism had had the right spiritual aims: it sought to manifest the 'German essence' on the material plane. It went wrong in the execution -- for one thing, it was very violent. But even this was understandable since, arising as it did in the 1920s, it was the task of National Socialism to make the first real spiritual revolt against the overwhelming materialism of the age. Thus, the materialistic thinking of the Weimar era, against which National Socialism rebelled, was the real cause of the Nazis' material "vehemence"-- that is, mass murder. 88 The materialistic thinking of Weimar modernity that the Nazis were so correct to oppose, says Bahro, is also today the immediate cause of the ecological crisis. Only the spiritualization of consciousness, Bahro believes, can prevail over biospheredestroying materialism. Hence Germans today have no alternative but to invoke the spiritually "deep forces" from the Nazi movement -- in order to "be present with our whole potential." 89 But it must be a strictly spiritual endeavor: undertaking concrete political resistance on the material plane is, for Bahro, itself an integral component of materialistic secularism, an expression of negative spirituality. Those who engage in politics on the material plane today, he says, in fact politically resemble -- Nazis! True, the Nazis had to struggle in the twenties, but at least they had the right spiritual ideas. But "revolt (under the conditions of our imperial situation) is fascistic. That is to say, it redeems [rettet] nothing." 90 Bahro's religious dispensation thus does not synthesize spirituality and politics at all, as critic Niedenführ points out; on the contrary, it simply eliminates political action. 91 Repelled by these ideas, critics have denounced The Logic of Salvation as fascistic or 'fascistoid' -- potentially fascist. Bahro responds that such "faint-hearted antifascism" has "refused" to "look for the strength that lay beneath the brown Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 108 movement." 92 Precisely because the left rejects the insights of spirituality, it can never see the necessity of vökisch-authoritarian structures and therefore can never give material form to the 'German essence,' he believes. Bahro replied further in his next book, Rückkehr: It can be instructive that there was a strong wing of the Nazis that wanted to be socially and culturally revolutionary. This wing was not consolidated, and the Hitler movement went on to serve a regenerated German capitalism. . . . We can no longer allow fascism to be a taboo subject. It should be noted that fascism has hardly been a 'taboo subject' in the Federal Republic -- on the contrary, it has been much discussed. What has been rightly rejected -- and hardly merely 'taboo,' since a taboo begs to be broken -- is sympathy for the Nazis. Bahro continues: I can't rule out the possibility that at the end of the 1920s I wouldn't have gone with the Nazis. And it's very important that we be prepared to ask such a question. As for what would have happened later, I don't know. There were people in the Nazi movement who gave it up before 1933; there were people who saw the light with the Röhm affair; some went into the resistance; others were executed. But we're not supposed to imagine what we ourselves would have done. And I was ready and am ready to go into such questions. I think that if we are serious about forming a popular movement and overcoming the ecological crisis, and if we are really to address what comes out of the depths, we will have to have a lot to do with what it was that found expression then and that is seeking another, better expression this time. That can go well only if there is a great deal of consciousness about whatever unhappy mechanisms lie in all of us, the resentment reactions, mere rebellion instead of revolution. 93 Posing as a courageous inquiry into the breaking of taboos, such practices do nothing more than give people permission to envision themselves as Nazis -- a horrifying dispensation in any era, but particularly in one when present-day Nazis routinely attack foreigners in German towns and cities and when fascist parties are having electoral victories. Some of Bahro's associates add to the strong suspicion that his 'Green Adolf' refers to a new Führer. One of his fellow teachers at the Lernwerkstatt, for example, is Rainer Langhans, a former anarchistic 'wild man' of the 1960s German student organization SDS who writes today that "spirituality in Germany is named Hitler. And only when you have gone a little bit further can you go beyond it. Until then, however, you must reclaim the inheritance . . . not in the sense of this fine exclusionary antifascism but in the sense of further developing what Hitler tried to do." And: "This dumb Enlightenment, which builds up dams against so-called 'outbreaks of the irrational,' is actually merely laughable as an antifascist syndrome." And: "We have to be, so to speak, the better fascists." 94 Another of Bahro's fellow teachers at the Lernwerkstatt is Jochen Kirchhoff, who writes that "National Socialism was a botched attempt at healing the world . . . and to ground politics in the spiritual." 95 Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 109 To speak at his seminar at Humboldt, Bahro also invited Wolfgang Deppert, a onetime head of the vökisch-racist sect German Unitary Religion Community (DUR), even though at the end of 1990 Deppert permitted the publication in one of his periodicals of an article by Princess Marie-Adelheld Reuss-zur-Lippe. Earlier in her life, in the 1920s, this person was a founder of the 'Nordic Ring' and later a close political and personal confidante of the Third Reich's Agriculture Minister, Walther Darré, who called her "my little sister." In 1985, she was the editor-in-chief of the journal Bauernschaft (Peasantry), whose publisher is Thies Christophersen, the notorious author of the despicable 1973 pamphlet Die Auschwitz Lüge (The Auschwitz Lie). 96 Deppert, apparently, spoke at the Humboldt seminar on philosophy and science. But whatever happened at that lecture, Murray Bookchin's appearance at the seminar on November 21, 1990, did not go over well with the host. Bahro had asked Bookchin to address such questions as "Is the alternative to ecological destruction freedom from domination or an 'ecological' dictatorship?" Bookchin replied that "an 'ecological' dictatorship would not be ecological -- it would finally finish off the planet altogether. It would be the glorification, the hypostasization, of social control, of manipulation, the objectification of human beings, the denial of human freedom and selfconsciousness, in the name of ecological problems. . . . An 'ecological' dictatorship is a contradiction in terms, an oxymoron." When Bookchin had finished his presentation, the following exchange took place: Bahro: You put such a spotlight on the positive side of human nature -cooperation and so on -- that if that were true, it's improbable that again and again we would have fallen back into egotism and competition. You see human nature predominantly as positive. But more often than not, it has worked out for the worse rather than for the better. Most often the institutions that the human species has created have had hierarchy and domination. The fact that they did so must have a foundation in human nature. . . . When you talk about rationality, Geist, the fully developed capacity of being human, you are confronting this side least -- the "dark side." Because that is what gives us the capacity to dominate, this Geist, our rationality. You don't want to confront that as fundamental. . . . Bookchin: I don't ignore the "dark side" of humanity . . . But if the "dark side" exists everywhere, then why has it been necessary for the "dark side" to express itself in institutions of the most barbarous kind? Why did there have to be coercion? Why does that "dark side" always have to be institutionalized through force, through superstition, through fear, through threat, and through ideologies of the most barbarous nature? . . . There's no question that there is a"dark side" to human history. . . . But it's very hard to find the biological reasons for that "dark side." Because that "dark side" has always operated through the institutions of a minority who relied on force and depended on propaganda and superstition, and on the worst Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 110 things that the human mind can develop, to suppress the millions and millions. Bahro: But does it have natural foundations? Bookchin: It emerges from a social foundation. . . . If the "dark side" is natural, why is it that in all the great revolutions that we know of, people have broken out with a generosity of spirit that is incredible? They have been willing to trust, to care, to feel the pain even of their masters -- when their masters tried to oppress them, owing to their own insecurities. . . . In warrior societies, to make the adolescent transformation into a warrior, you have to inflict pain upon him. You have to spoil him, to make him a sufferer in order to make him part of the community of warriors. . . . I don't see the "dark side" of human nature, but of social nature. 97 After Bookchin gave his lecture, Bahro told Bookchin that he would not invite him to speak again. Social Darwinist 'Ecology': Herbert Gruhl Bahro, let it be said, claims to look for the roots of the ecological crisis in the "sickness" in "white Nordic humanity." But the far right most often locates these roots in non-Europeans and uses 'ecology' to marshal classic racist arguments against Third World immigration. In the "Europe of fatherlands" of the "ethnopluralism" concept, each Volk requires its own specific, familiar home environment in order to thrive. Interference from outside -- including immigration -- disturbs that natural environment, the "natural ecology of the Volk." Most often, the far right claims to be defending cultures rather than races; if the Nazis persecuted those who practiced 'race mixing' and sought to preserve 'racial purity,' today's fascists say they oppose cultural mixing and seek to preserve their culture. Thus, the ecofascist and misleadingly named Ecological Democratic Party (Ökologische Demokratische Partei, or ÖDP) calls for "asylum-seekers [to] be accepted by countries that belong to the same cultural area as the asylum seekers themselves," and they call for "Heim at instead of multiculture." 98 The hollowness of such claims becomes evident, however, when they are clothed in terms of 'ecology.' For the far right's notion of ecology is in fact nothing more than social Darwinism, the reactionary ideology that biology dictates the form of society, that genes rather than environment determine culture. Social Darwinist 'ecology' can then advance seemingly 'ecological' reasons for keeping out immigrants and for asserting ethnic or national identity -- while avoiding the terminology of race. Social Darwinism has deep roots in the German ultra-right. When it first emerged as a doctrine in the nineteenth century, its German form was very different from its Anglo-American form. Like Anglo-American social Darwinism, German social Darwinism projected human social institutions onto the nonhuman world as 'natural laws,' then invoked those 'laws' to justify the human social arrangements as 'natural.' It also applied the maxim 'survival of the fittest' to society. But where Anglo-American social Darwinism conceived the 'fittest' as the individual entrepreneur in a 'bloody Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 111 tooth and claw' capitalist jungle, German social Darwinism overwhelmingly conceived the 'fittest' in terms of race. Thus, the 'fittest' race not only would but should survive, vanquishing all its competitors in its 'struggle for existence.' As historian Daniel Gasman observes: It may be said that if Darwinism in England was an extension of laissez faire individualism projected from the social world to the natural world, [in Germany it was] a projection of German romanticism and philosophical idealism. . . . The form which social Darwinism took in Germany was a pseudo-scientific religion of nature worship and nature-mysticism combined with notions of racism. 99 Since this social Darwinism seemed to give a 'scientific' basis to racism, National Socialism drew heavily on it to provide 'scientific' grounds for its virulent racism. Hitler wrote in Mein Kam pf, for example, that people "owe their higher existence, not to the ideas of a few crazy ideologists, but to the knowledge and ruthless application of Nature's stern and rigid laws." Among these 'laws': "Nature usually makes certain corrective decisions with regard to the racial purity of earthly creatures. She has little love for bastards." 100 To establish their totalitarian regime and implement genocide, the Nazis easily drew on the common ideology that the Volk mediates between individual and cosmos, rendering the individual mainly a member of a larger whole, the 'Volk whole' or 'Volk community.' It is well known among ecological activists today that Ernst Haeckel coined the term ecology in the 1860s; what is less known is that Haeckel was the primary spokesperson for German social Darwinism in the latter half of the nineteenth century, as Gasman shows. German social Darwinism was thus almost immediately married to the concept of ecology. Haeckel was also a believer in mystical racism and nationalism, so that German social Darwinism was from the beginning a political concept that lent romantic racism and nationalism a pseudo-biological basis. In fact, as Gasman argues, racially inspired social Darwinism in Germany . . . was almost completely indebted to Haeckel for its creation. . . . His ideas served to unite into a full-bodied ideology the trends of racism, imperialism, romanticism, antiSemitism and nationalism. . . . It was Haeckel who brought the full weight of science down hard on the side of what were Volkism's essentially irrational and mystical ideas. 101 Haeckel himself was a proponent of carrying over concepts like 'selective breeding' and 'racial hygiene' from nonhuman nature into human society. Despite the widely different scientific concepts of ecology that have emerged since Haeckel's day, the 'ecology' that today's ecofascists draw upon is essentially the social Darwinism of Haeckel. Perhaps the most prominent social Darwinist-'ecological' racist in Germany today is Herbert Gruhl, 102 a former Christian Democrat parliamentarian whose best-selling 1975 book, A Planet Is Plundered: The Balance of Terror of Our Politics, makes an explicit social Darwinist interpretation of Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 112 ecology. 103 In the late 1970s and early 1980s Gruhl participated in the formation of the German Greens with a new political group he had founded, Green Action Future (GAZ). It was Gruhl who created the slogan "We are neither left nor right; we are in front," according to Charlene Spretnak and Fritjof Capra. 104 In the early 1980s, ultrarightists, including Gruhl's GAZ, struggled with leftists and centrists for the direction of the Green Party; the center-left ultimately took control. "It is to the credit of the leftist tendencies in the founding phases of the Greens," writes Ditfurth, "that the ultra-right and neofascists were prevented from taking over ecological politics, as they were threatening to do at the time." 105 Gruhl, on the losing end, concluded that the Greens had given up their "concern for ecology in favor of a leftist ideology of emancipation" and walked out of the party. He continued his fight for his conception of ecology outside the Greens, however; with his fellow ultra-rightist Baldur Springmann, he founded the Ecological Democratic Party (ÖDP) in 1982 and wrote most of its programmatic literature, orienting ecology toward fascism and endowing racism and population policy with an 'ecological' legitimation. In 1989, when an ÖDP party congress dared to pass a resolution formally distancing the party from the NPD and the Republicans, this 'leftist victory' was too much for Gruhl, and he left to form yet another group. Since the mid-1980s, Gruhl has appeared as a guest speaker at various neo-Nazi and Holocaust-denial events and continues to publish books on 'ecology.' Gruhl's social Darwinist 'ecology' reduces human beings to their biological attributes and applies the 'laws' of nature to society: "All laws that apply to living nature generally apply to people as well, since people themselves are part of living nature," he maintains. 107 These 'natural laws' dictate that people should accept the present social order as it is. Domination, hierarchy, and exploitation should be accepted, since "the swan is white, without anyone artificially cleaning it. The raven is black, and everything is in its natural place of its own accord. This is good. All the strivings of people . . . for organized justice are simply hopeless." 108 People should adapt to existing conditions instead of making futile attempts to change them, since "every life-form accommodates itself to that which it cannot change." 109 If society were set up according to nature, Gruhl believes, cultures would institute prescriptions against those who deviate from their existing norms, since "in the hunting grounds of the wilderness, if an animal breaks the unwritten law of the herd and goes its own way, it generally pays for this independence with its life." 110 Moreover, cultures should be kept separate from one another: "When many cultures are all jumbled together in the same area, the result will be that they live alongside each other, in conflict with each other, or . . . they will undergo entropy, becoming a mixture whose value lessens with every intermixing, until in the last analysis it has no more worth." The reason for cultural separation too has its basis in 'natural law,' "a law of entropy which we particularly have in ecology, and this law also holds for human cultures." 111 In the coming years, Gruhl believes that cultures around the globe will compete for survival over the means of life, in a social Darwinist struggle for existence. "There is no doubt that the wars of the future will be fought over shares in the basic Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 113 foundations of life -- that is, over the basis of nutrition and the increasingly precious fruits of the soil. Under these circumstances, future wars will far surpass in frightfulness all previous wars." 112 The peoples who have the best prospects for survival will be those who are best armed and who best conserve their resources; those who "succeed in bringing their military preparedness to the highest level, while keeping their standard of living low, will have an enormous advantage." 113 In the interests of this struggle, Germans must not only arm themselves but preserve their environment by keeping the number of people who inhabit it down: "Violations of ecological equilibrium and the destruction of natural living spaces [Lebensäum e] are directly related to population density." "Overpopulation" in the Third World, however, has produced "armies of job-seekers" who are entering Germany with a "capacity for annihilation" comparable to a "nuclear bomb," Gruhl writes. This "tidal wave of humanity" is a primary menace that will cause "all order to break down" in Europe. Third World immigrants are thus threatening European culture itself, which will "perish not because of the degeneration of its own people, as previous high civilizations have, but because of physical laws: the constantly overflowing mass of humanity on an earth's surface that remains constant." 115 Therefore, there is no room for immigrants in the Federal Republic: "Because of its high population density, the Federal Republic of Germany, one of the most densely settled countries on earth, cannot be a destination country for immigrants. We therefore reject the unlimited acceptance of foreigners." 116 Accordingly, Gruhl demands "an end to immigration for ecological reasons." 117 The 'laws of nature,' for Gruhl, offer a solution to Third World immigration, especially the 'law' that "the only acceptable currency with which violations of natural law can be paid for is death. Death brings the equalization; it cuts back all life that has overgrown on this planet, so that the planet can once again come into equilibrium." 118 Fortunately, in his view, Third World people will accept this lethal solution since their lives "rest on a completely different basic outlook on life from our own: their own death, like that of their children, is accepted as fate." 119 Needless to say, Gruhl does not think democracy is the most efficient way to address these problems. After all, this situation "will take on the proportions of an emergency in coming years, and attempts that will be made to prevail in it will produce a permanent state of emergency." 120 In an interview with the editors of Junge Freiheit (Young Freedom ), the flagship publication of the National Revolutionaries, Gruhl was asked whether the problems of protecting the environment and life can be solved within a democracy. "Probably not," he replied, "because democracies follow the Zeitgeist, and in all countries of the world today the Zeitgeist is to raise the standard of living further. Parties that warn about this and advocate renunciation of consumption seem to have little chance." Instead, Gruhl demands a "strong state," strong both internationally and domestically -- if possible, even a state with "dictatorial powers." 121 In the autumn of 1991, the environmental minister of Lower Saxony shocked many observers by awarding Herbert Gruhl a highly prestigious state honor. "With his Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 114 international best-seller A Planet Is Plundered," minister Monika Greifahn said, Gruhl has "placed ideas of environmental protection and care at the forefront of public political consciousness." 122 A Social Ecology of Freedom " A combination of nationalism, authoritarianism, and yearnings for charismatic leaders that is legitimated by a mystical and biologistic 'ecology' is potentially socially catastrophic. Just as the völkisch movement ultimately was channeled into the Nazi movement, so too new social movements that appeal to these concepts must be mindful of their potential for political and social catastrophe if they are channeled into a dangerous political direction that draws on mysticism. " A love of the natural world and alienation from modern society are in themselves innocent and legitimate ideas, and it was by no means a historical necessity that they be permutated into a justification for mass murder. Nor is 'ecology' limited to an interpretation as a social Darwinist racial jungle, or politicized along tribal, regional, and nationalist lines. Nor is 'ecology' inherently an antirational, mystical concept. Finally, the ecological crisis can hardly be dismissed; it is itself very real and is worsening rapidly. Indeed, the politicization of ecology is not only desirable but necessary. " Although this article has focused on the 'ecological' right in the Federal Republic, 'ecological' fascism is hardly limited to that country. In Britain, a wing of the National Front issues the cry, "Racial preservation is Green!" In the United States, the notorious white supremacist Tom Metzger remarks: I've noticed that there's an increased number of young people in the white racialist movement who are also quite interested in ecology, protecting the animals from cruelty and things like that, and it seems to me that as we are becoming more aware of our precarious state, the white man, the white woman's, state in the world, being only about 10 percent of the population, we begin to sympathize, empathize more, with the wolves and other animals." 123 " His colleague Monique Wolfing agrees: "Well, naturally. They're in the same position we are. Why would we want something created for ourselves and yet watch nature be destroyed? We work hand in hand with nature and we should save nature along with trying to save our race." 124 The noted U.S. deep ecologist Bill Devall, who is certainly not a fascist, has allowed anti-immigration themes to enter his views: He notes with apparent relief that while "population is beginning to stabilize in Western Europe and North America," there is a caveat -- "in-migration." Devall chastises those who would "justify large-scale in-migration to Western Europe and North America from Latin America and Africa" as guilty of "misplaced humanism." 125 " What is clearly crucial is how an ecological politics is conceived. If the Green slogan "we are neither left nor right but up front" was ever meaningful, the emergence of an 'ecological right' defines the slogan's bankruptcy conclusively. The need for an Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 115 ecological left is urgent, especially one that is firmly committed to a clear, coherent set of anticapitalist, democratic, antihierarchical views. It must have firm roots in the internationalism of the left and the rational, humanistic, and genuinely egalitarian critique of social oppression that was part of the Enlightenment, particularly its revolutionary libertarian offshoot. " But an ecologically oriented politics must deal with biological phenomena warily, since interpretations of them can serve sinister ends. When 'respect for Nature' comes to mean 'reverence,' it can mutate ecological politics into a religion that 'Green Adolfs' can effectively use for authoritarian ends. When 'Nature,' in turn, becomes a metaphor legitimating sociobiology's 'morality of the gene,' the glories of 'racial purity,' 'love of Heim at,' 'woman equals nature,' or 'Pleistocene consciousness,' the cultural setting is created for reaction. 'Ecological' fascism is a cynical but potentially politically effective attempt to mystically link genuine concern for present-day environmental problems with time-honored fears of the 'outsider' or the 'new,' indeed the best elements of the Enlightenment, through ecological verbiage. Authoritarian mystifications need not be the fate of today's ecology movement, as social ecology demonstrates. But they could become its fate if ecomystics, ecoprimitivists, misanthropes, and antirationalists have their way." Footnotes 1. On social ecology, see the many writings of Murray Bookchin, particularly Rem aking Society (Boston: South End Press, 1989) and Urbanization Without Cities (Montreal: Black Rose Books, 1992). 2. Jutta Ditfurth, Feuer in die Herzen: Plädoyer für eine Ökologische Linke Opposition (Hamburg: Carlsen Verlag, 1992), part three, especially pp. 158, 172. Ditfurth was formerly a leading spokesperson for the leftists in the German Greens. Now that the Greens have lost their radicalism, she is currently involved in organizing the Ecological Left (Ökologische Linke) in Frankfurt. 3. George L. Mosse, "The Mystical Origins of National Socialism," Journal of the History of Ideas, vol. 22, no. 1 (Jan. 1961), p. 81. See also Jeffrey A. Goldstein, "On Racism and Anti-Semitism in Occultism and Nazism," Yad Vashem Studies 13, Livia Rothkirchen, ed. (Jerusalem: Yad Vashem, 1979), pp. 53-72. 4. George L. Mosse, The Crisis of Germ an Ideology: Intellectual Origins of the Third Reich (New York: Grosset and Dunlap, Universal Library, 1964), p. 4. 5. On the vökisch movement, see Mosse, Crisis; Fritz Stern, The Politics of Cultural Despair: A Study in the Rise of the Germ anic Ideology (Berkeley and Los Angeles: University of California Press, 1961); and Walter Z. Laqueur, Young Germ any: A History of the Germ an Youth Movem ent (New York: Basic Books, 1962). 6. Quoted in Ditfurth, Feuer, p. 170. 7. Wolfgang Haug, "'Pogromen beginnen im Kopf,'" Schwarzer Faden: Vierteljahreschrift für Lust und Freiheit [Grafenau]; translated as "'Pogroms Begin in the Mind'" in Green Perspectives, no. 26 (May 1992). 8. Volkmar Wök, "Neue Trends im ökofaschistischen Netzwerk: Am Beispiel der Anthroposophen, dem Weltbund zum Schutz des Lebens und der ÖDP," in In bester Gesellschaft: Antifa-Recherche zwischen Konservatism us und Neo-faschism us, Raimund Hethey and Peter Kratz, eds. (Göttingen: Verlag die Werkstatt, 1991). Wök is a spokesperson for the VVN/Bund of Antifascists and has published widely on 'neofascism.' 9. Unless otherwise indicated, quotations in this section are from the National Revolutionaries' documents Gegen Frem dherrschaft und Kapital and Grundsätze unseres Wollens Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 116 -- Die fünffache Revolution (n.d.), as cited in Ditfurth, Feuer, pp. 228-30. 10. Walter Laqueur, Germ any Today: A Personal Report (Boston: Little, Brown, 1985), p. 152. Also on Strasserite ideology, see Mosse, Crisis, pp. 286-90. 11. See Hans-Georg Betz, "On the German Question: Left, Right, and the Politics of National Identity," Radical Am erica, vol. 20, no. 1 (1987), pp. 30-48. 12. See Betz, "On the German Question." 13. Henning Eichberg, "Produktivistische Mythen: Etwas über die Religion in der Industriekultur," in Zurück zur Natur-Religion? Holger Schleip, ed. (Freiburg: Hermann Bauer Verlag, 1986). Editor Schleip is, ironically, a member both of the Greens and of the vökisch-racist sect Deutsche Unitarier; the publisher, Hermann Bauer Verlag, is the largest New Age publisher in Germany. The content of Eichberg's article is summarized in Wök, "Neue Trends," p. 126. 14. Laqueur, Germ any Today, p. 153. Laqueur cites Henning Eichberg, "Balkanisierung für jedermann," in the National Revolutionaries' periodical Wir Selbst, "a journal for national identity and international solidarity" (May-June 1983). The German right has been interested in the IRA since the 1920s; the title of this journal, Wir Selbst ("we ourselves"), is a translation of Sinn Fein. 15. See Betz, "On the German Question," pp. 45-46; and Wök, "Neue Trends," p. 123. 16. Unless otherwise indicated, quotations in this section are from the FAP's Action Program (15 Aug. 1990); the FAP charter (15 Aug. 1989); "Basic Principles and Goals of the FAP -- Electoral Program for Rhineland-Westphalia" (n.d.); and "Overview of Members of the Party Executive Committee for the Provincial Associations" (15 Aug. 1990), all as cited in Ditfurth, Feuer, p. 229ff. [Since early 1993, when this article was originally written, the FAP has been banned in the Federal Republic.] 17. See Christopher T. Husbands, "Militant Neo-Nazism in the Federal Republic of Germany in the 1960s," in NeoFascism in Europe, Luciano Cheles, Ronnie Ferguson, and Michalina Vaughan, eds. (Essex: Longman Group, UK Limited, 1991). 18. See Husbands, "Militant NeoNazism." 19. Husbands, "Militant Neo-Nazism," p. 96. 20. Quotations in this section are from the basic program of the Republicans, adopted at their first federal congress (26 Nov. 1983) in Munich; the 1987 program of the Republicans; "Ja zu Europa -Nein zu dieser EG -- Deutsche Interessen haben Vorrang," the Dinkelsbühl Declaration of the Republicans for the European elections of 1979; and the 1990 party program of the Republicans, all as cited in Ditfurth, Feuer, p. 228ff. 21. Unless otherwise indicated, quotations in this section are from the NPD's 1973 Düsseldorf program; the 1988 Wurfsendung of the NPD; and the NPD newspaper Deutsche Stim m e 4-5 ( 1992), all as cited in Ditfurth, Feuer, p. 228ff. On the NPD generally, see David Childs, "The Far Right in Germany Since 1945," in Neo-Fascism in Europe, Cheles, Ferguson, and Vaughan, eds. 22. Betz, "On the German Question," p. 35. 23. Quotations in this section are from a DVU leaflet (c. 1990) and "Overview of the Members of the Party Executive and the Provincial Associations" (20 Nov. 1989), as cited in Ditfurth, Feuer, p. 228ff. 24. The following section on the root-race theory is based on Wök, "Neue Trends," pp. 120-21, and Ditfurth, Feuer, pp. 217-22. In English, a mild 'revised' account appears in Rudolf Steiner, An Outline of Occult Science (Spring Valley, N.Y.: Anthroposophical Press, 1972), especially chap. 6. 25. Rudolf Steiner, lecture (3 March 1923), Gesam tausgabe, vol. 349, pp. 52-67, cited in Ditfurth, Feuer, p. 221. 26. Steiner, Outline, p. 216. 27. Quoted in Ditfurth, Feuer, p. 216. 28. Quoted in Ditfurth, Feuer, p. 216. 29. Steiner, Outline, p. 361. 30. Ditfurth, Feuer, p. 200. 31. See Wök, "Neue Trends," p. 123. 32. Ditfurth, Feuer, p. 222. 33. He is mentioned in passing in Laqueur, Young Germ any, p. 194n. 34. Ditfurth, Feuer, p. 224. 35. Quoted in Betz, "On the German Question," p. 36. 36. Werner Georg Haverbeck, Rudolf Steiner: Anwalt für Deutschland (Munich, 1989), pp. 143f, Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 117 242f, 324, cited in Ditfurth, Feuer, pp. 224-26. 37. Werner Georg Haverbeck, "Das Ringen um Vöker- und Geistesfreiheit," in Europa (Feb. 1990), p. 41f, cited in Wök, "Neue Trends," pp. 131-32. 38. Wök, "Neue Trends," p. 132. 39. Letter from the WSL's provincial executive for Schleswig-Holstein to the WSL presidium (28 July 1981), cited in Wök, "Neue Trends," p. 133; also in Vlothoer Tageblatt (19 Nov. 1982), cited in Ditfurth Feuer, p. 225. 40. Ursula Haverbeck-Wetzel, "Vom Wirtschaftskrieg zum Geisteskampf," in Europa (Mar. 1990), p. 28, cited in Wök, "Neue Trends," p. 132. 41. Helmut Roehrig, letter (2 Apr. 1982), cited in Wök, "Neue Trends," p. 133. 42. Cited in Wök, "Neue Trends," pp. 13-34. On Springmann in the Greens, see, e.g., Werner Hülsberg, The Germ an Greens: A Social and Political Profile, trans. Gus Fagan (London and New York: Verso, 1988), pp. 94-95. 43. Neue Anthropologie 3-4 (1988), p. 91, cited in Wök, "Neue Trends," p. 131. 44. Ditfurth, Feuer, p. 190. 45. See conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen Linken und die nationale Frage oder unsere Öinteressen am Golf," Streitschrift 3 (Nov. 1990), pp. 4-7, quoted in Ditfurth, Feuer, p. 210. 46. Conversation with Rudolf Bahro, Streitschrift, quoted in Roger Niedenführ, "New Age: Die spirituelle Rehabilitierung der Nationalsozialisten durch Rudolf Bahro, Rainer Langhans und J. Kirchoff," in In bester Gesellschaft: Antifa-Recherche zwischen Konservatism us und Neofaschism us, Raimund Hethey and Peter Kratz, eds. (Göttingen: Verlag die Werkstatt, 1991), pp. 141-54, at 149. 47. Niedenführ, "New Age," pp. 141-54, esp. 147-50. 48. Quoted in Hülsberg, Germ an Greens, p. 93. 49. See the exchange between Bahro and André Gorz in Telos, no. 51 (Spring 1982). See also Rudolf Bahro's From Red to Green: Interviews with New Left Review, trans. Gus Fagan and Richard Hurst (London: Verso, 1984), especially part three, wherein Bahro says, "In practice, if we want to build an ecological decentralized Germany, we have to first free German territory" (p. 237). 50. Bahro, From Red to Green, pp. 220-21. 51. Rudolf Bahro, "Hinein oder hinaus? Wozu steigen wir auf? Rede auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen" (Hamburg), Kom m une 1 (1985), pp. 4043. 52. Conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen," Streitschrift, quoted in Ditfurth, Feuer, p. 210. 53. Rudolf Bahro, Connection (July-Aug. 1989), quoted in Ditfurth, Feuer, pp. 207-08. 54. Lernwerkstatt, Rundbrief 13 (c. 1990); the Lernwerkstatt's 1991 program. 55. Rudolf Bahro, Logik der Rettung: Wer kann die Apokalypse aufhalten? -- Ein Versuch über die Grundlagen ökologischer Politik (Stuttgart and Vienna, 1987). I will refer to this book herein as The Logic of Salvation. 56. Conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen," Streitschrift, quoted in Ditfurth, Feuer, p. 210. 57. The author was present at this debate. 58. Rudolf Bahro, "Rette sich, wer kann," an interview with Rudolf Bahro, Connection, vol. 5, no. 8 (1989), pp. 18-19, cited in Niedenführ, "New Age," p. 148. 59. "Die Logik der Selbstausrottung," an interview with Rudolf Bahro, Magazin 2000, vol. 22, nos. 81-82 (1989), p. 64, cited in Niedenführ, "New Age," p. 148. 60. Niedenführ, "New Age," pp. 147-48. 61. Rudolf Bahro, "Lösung des Schattens und ökologische Kulturentwurf," Connection, vol. 6, no. 2 (1990), p. 65, cited in Niedenführ, "New Age," pp. 147-48. 62. Bahro, Logik, p. 153. 63. Bahro, Logik, p. 335; emphasis in the original. 64. Peter Kratz, "Bahros 'Grune Adolfs': Die 'Neue Rechte' an der Berliner Humboldt-Universität," reprinted in A-Kurier [Berlin] 41 (1993), pp. 6-15. 65. Bahro, Logik, p. 391. 66. Bahro, Logik, pp. 67-70. On the Conservative Revolution, see Stern, Cultural Despair, passim. 67. Conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen," Streitschrift, quoted in Ditfurth, Feuer, p. 210. 68. Kratz, "Bahros 'Grune Adolfs,'" p. 6. 69. Quoted in Dietmar Pieper, "Schickimicki unter Wolfen," Der Spiegel 26 (22 June 1992), pp. 62-63. See also Bahro, Logik, pp. 344, 481.v 70. Rudolf Bahro, "Ãœber kommunitäre Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 118 Subsistenzwirtschaft und ihre Startbedingungen in die neuen Bundesländer," working paper, p. 10, cited in Kratz, "Bahros 'Grüne Adolfs,'" p. 9. 71. Bahro, Logik, p. 363. 72. "Salvation government" in Bahro, Logik; "god-state" in Pieper, "Schickimicki." 73. Bahro, Logik, p. 325. 74. Bahro, Logik, p. 491ff. 75. Bahro, Logik, p. 59. 76. Quoted in Ditfurth, Feuer, p. 206. 77. Conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen," Streitschrift, quoted in Kratz, "Bahros 'Grüne Adolfs,'" p. 8. 78. Bahro, Logik, p. 64. 79. Bahro, Logik, pp. 344-45. 80. Bahro, Logik, p. 346f. See also Robert Jungk, "Sein Kampf: Kritik an Logik der Rettung," in tageszeitung (10 Oct. 1987). 81. Bahro, Logik, p. 350. 82. Bahro, Logik, p. 461. 83. Bahro, Logik, p. 399. 84. Conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen," Streitschrift, p. 6, quoted in Kratz, "Bahros 'Grüne Adolfs,'" p. 8. 85. Conversation with Rudolf Bahro, "Die deutschen," Streitschrift, p. 6, quoted in Kratz, "Bahros 'Grüne Adolfs,'" p. 8. 86. Bahro, Logik, p. 347. 87. On the 'sleeping emperor,' see Norman Cohn, The Pursuit of the Millennium : Revolutionary Millennarians and the Mystical Anarchists of the Middle Ages, rev. ed. (London and New York: Oxford University Press, 1970; original, 1961), chaps. 6-7. 88. Summarized by Niedenführ, "New Age," p. 149ff. 89. Rudolf Bahro, foreword to Jochen Kirchhoff, Nietzsche, Hitler und die Deutschen: Die Perversion des Neuen Zeitalters (Berlin, 1990), quoted in Niedenführ, "New Age," p. 150. 90. Bahro, foreword to Kirchhoff, Nietzsche, Hitler, quoted in Niedenführ, "New Age," p. 150. 91. Niedenführ, "New Age," p. 150. 92. Bahro, Logik, p. 346. 93. Rudolf Bahro, Rückkehr: Die In-Welt Krise als Ursprung der Weltzerstörung (Frankfurt: Horizonte Verlag/Berlin: Altis Verlag, 1991), pp. 24-25. 94. All Langhans's quotes are from Niedenführ, "New Age," p. 146. 95. Bahro, foreword to Kirchhoff, Nietzsche, Hitler, p. 26, cited in Niedenführ, "New Age,"p. 152. 96. On Christophersen and Holocaust denial, see, for example, Roger Eatwell, "The Holocaust Denial: A Study in Propaganda Technique," in Neo-Fascism in Europe, Cheles, Ferguson, and Vaughan, eds. 97. This exchange was transcribed from a tape recording of the Bookchin-Bahro discussion, at which the author was present. 98. Quoted in Anti-EG Gruppe Kön, "Mit 'LebensschützerInnen' und RassistInnen gegen EG und Kolonialismus? Anmerkungen zur ÖDP und anderen 'BundnispartnerInnen' in der Kampagne '92," ÖkoLinX: Zeitschrift der ökologischen Linken 6 (July-Aug.-Sept. 1992), pp. 11 and 19, translated into English as "Should We Work in Coalition with 'Right-to-Lifers' and Racists?" Green Perspectives, no. 27 (Aug. 1992), pp. 2-6. 99. Daniel Gasman, The Scientific Origins of National Socialism : Social Darwinism in Ernst Haeckel and the Germ an Monist League (New York: American Elsevier; London: Macdonald & Co., 1971), pp. xxii-xxiii. 100. Adolf Hitler, Mein Kam pf, trans. Ralph Mannheim (Boston: Houghton Mifflin, 1943), pp. 288, 400. 101. Gasman, Scientific Origins, p. xxiii. 102. For critiques of Gruhl, see: Anti-EG-Gruppe Kön, "Mit 'LebensschützerInnen'"; Antifa-Gruppe Freiburg und Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg, eds., Beitrag zur Kritik des Ökologism us and Beitrag zur Ideologie und Program m atik der ÖDP (Cologne: GNN-Verlag, 1989); and Ditfurth, Feuer, pp. 151-69. 103. Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert (reprint Frankfurt/Main, 1987; original, 1975). 104. Charlene Spretnak and Fritjof Capra, Green Politics (New York: E. P. Dutton, 1984), p. 15. 105. Ditfurth, Feuer, p. 152. 106. See, e.g., tageszeitung (7 Nov. 1991). 107. Quoted in Antifa-Gruppe Freiburg, Beitrag, p. 30. 108. Herbert Gruhl, Das irdische Gleichgewicht (Munich, 1985), p. 127; Antifa-Gruppe Freiburg, Beitrag, p . 27; and Anti-EG Gruppe Kön, "Mit 'LebensschützerInnen,'" p. 10. 109. Quoted in Antifa-Gruppe Freiburg, Beitrag, p. 35. 110. Antifa-Gruppe Freiburg, Beitrag, p. 68. 111. Quoted in Ditfurth, Feuer, p. 159. 112. Gruhl, Ein Planet, p. 322f. 113. Quoted in Antifa-Gruppe Freiburg, Beitrag, p. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS Seite 119 114f. 114. Quoted in Anti-EG Gruppe Kön, "Mit 'LebensschützerInnen,'" p. 11. 115. Herbert Gruhl, "Die Menschheit ist am Ende," Der Spiegel 13 (1992), pp. 57-58. 116. Quoted in Anti-EG Gruppe Kön, "Mit 'LebensschützerInnen,'" p. 11. 117. Quoted in Anti-EG Gruppe Kön, "Mit 'LebensschützerInnen,'" p. 10. 118. Gruhl, Ein Planet, p. 110. 119. Herbert Gruhl, Him m elfahrt ins Nichts (Munich: Verlag Langen Müller, 1992), p. 242. See Thomas Ebermann's criticism, "Massakriert den Armen!" Konkret ( June 1991), pp. 36-37, translated into English as "Massacre the Poor!" Green Perspectives, no. 27 (Aug. 1992), pp. 6-7. 120. Quoted in Antifa-Gruppe Freiburg, Beitrag, p. 113. 121. Quoted in Reimar Paul, "EK III in Grün-Braun," Konkret [Hamburg] (Dec. 1991), pp. 35-36. 122. Quoted in Paul, "EK III," pp. 35-36. 123. Tom Metzger, quoted in Elinor Langer, "The American Neo-Nazi Movement Today," Nation (16-23 July 1990), pp. 82-107, at 86. 124. Quoted in Langer, "American NeoNazi Movement," p. 86. 125. Bill Devall, Sim ple in Means, Rich in Ends: Practicing Deep Ecology (Layton, UT: Gibbs Smith, 1988), p. 189. Reader(in) zum Seminar ÖKOLOGIE UND KAPITALISMUS