Ausgabe 33 - Freunde der Augsburger Straßenbahn

Transcrição

Ausgabe 33 - Freunde der Augsburger Straßenbahn
Linie 1
Die Online-Zeitung der
Straßenbahnfreunde
Chemnitz e.V.
Ausgabe 33
Heft 3/2014
Juni 2014
15. Chemnitzer Museumsnacht
Die 15. Chemnitzer Museumsnacht lockte am 3. Mai
2014 wieder viele neugierige und kulturinteressierte
Besucher an. Insgesamt zählte man an den rund 30
Standorten 8.300 Besucher, das sind 1.250 Besucher
mehr als 2013.
Natürlich war auch unser Straßenbahnmuseum
wieder mit dabei. Bereits am 30.04.2014 fand in Vorbereitung der Museumsnacht medienwirksam die
Eröffnung der diesjährigen Sonderausstellung „Von
Hulda Wranitz bis Adolf Kabey – Der Verkehrsbetrieb in den Jahren der Weltkriege“ statt.
weiter auf Seite 3
Eröffnung der diesjährigen Sonderausstellung „Von Hulda Wranitz
bis Adolf Kabey – Der Verkehrsbetrieb in den Jahren der Weltkriege“
Foto: Ralf Großkopp
Parkeisenbahn Chemnitz
Am 22. Dezember 1952 beschloss die damalige
Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung den
Küchwald in einen Kultur- und Erholungspark
umzuwandeln. So war neben einem Kulturhaus,
einem Schwimmbad, vier Cafés, einem Sportplatz
mit Eislaufstadion, einem Goethehaus, einem Kinderwochenheim mit Kindertagesstätte und einer
Freilichtbühne auch der Bau einer Pioniereisen
bahn geplant. Die, nach Dresden und Leipzig,
dritte Pioniereisenbahn in der noch jungen DDR
sollte ebenfalls als Liliputbahn in 381 mm Spurweite ausgeführt werden.
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Die erste Lokomotive war eine Diesellok aus dem Jahr 1934,
welche einer Dampflokomotive nachempfunden war.
Foto: Parkeisenbahn Chemnitz
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Der Inhalt in Kürze
Das aktuelle Foto .............................................................................. Seite 2
Vereinsinternes: News ………….......................................................... Seite 3
Veranstaltungen: 15. Chemnitzer Museumsnacht …………................... Seite 4
Verkehrsgeschichte: Historie der Chemnitzer Verkehrsknoten .......... Seite 6
Ausflugstipp: Parkeisenbahn Chemnitz ............................................... Seite 9
Vorgestellt: Boveraclub Liberec............................................................ Seite 11
Zum Schluss ....................................................................................... Seite 14
Das aktuelle Foto
Zum 12. Kappler Straßenbahnfest am
21./22. Juni 2014 hatten die Besucher
wieder die Möglichkeit ihr Geschichtswissen in Sachen Chemnitzer Nahverkehr aufzufrischen.
In der nächsten Ausgabe der „Linie 1“
ist dem 12.Kappler Straßenbahnfest ein
Beitrag gewidmet.
Das Foto zeigt drei Tatratriebwagen
aus drei Logo-Epochen:
Der Tw 401 (Bj. 1968) trug das Logo
des damaligen VEB Nahverkehr KarlMarx-Stadt an den Seiten. Der Tw 493
(Bj. 1978) präsentiert das erste CVAGLogo. Das Fahrzeug wird heute als Arbeitstriebwagen Nr. 409 eingesetzt. Der
rekonstruierte Triebwagen 509 (Bj.1988)
trägt das seit 2008 gültige CVAG-Logo.
Foto: Mirko Finsterbusch
Impressum: Die „Linie 1“ ist eine vereinsinterne Onlinezeitung des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“. Die Zeitung erscheint etwa aller 8 Wochen und ist unverkäuflich. Ein Nachdruck
- auch auszugsweise - darf nur in Absprache mit der Redaktion und dem Vorstand des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“ geschehen.
Redaktion: Mirko Finsterbusch
Kontakt: [email protected] (Bitte Betreff nicht vergessen!)
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Vereinsinternes
LOWA-Triebwagen 801 zur
Hauptuntersuchung
Am 22. Juni 2014 absolvierte der LOWA-Triebwagen 801 zum 12. Kappler Straßenbahnfest seine
letzten Runden vor der anstehenden Hauptuntersuchung. Anschließend erfolgte die Überführung
zur Hauptwerkstatt der CVAG in Adelsberg.
Am 28. Juni 2014 erfolgte dort die Verladung des
Triebwagens. Per Tieflader wird der Wagen zur
OMSA GmbH nach Güstrow transportiert, wo in
den nächsten Monaten eine umfassende Hauptuntersuchung durchgeführt wird.
In den frühen Nachmittagsstunden des 28. Juni 2014 begann der
Transport des Triebwagens 801 nach Güstrow.
Foto: Bert Rößler
Ikarus 180 in Chemnitz
Ein seltenes Exemplar bereichert seit einigen Tagen
den Bestand historischer Omnibusse in Chemnitz.
Am 27. Juni 2014 erreichte die Karosserie des ehemaligen Berliner Ikarus 180 Nr. 128 (Baujahr 1971)
den Betriebshof in Kappel. In den Morgenstunden
des darauffolgenden Tages erfolgte das Abladen.
Von diesem Bustyp, der zwischen 1961 und 1974
gebaut wurde, gibt es weltweit nur noch drei Exemplare: einen in Budapest, einen in Moskau und nun
einen in Chemnitz.
Eine Restaurierung ist in den nächsten Jahren geplant. Über den aktuellen Stand des Projektes werden wir regelmäßig informieren.
Foto: Mirko Finsterbusch
Bild oben: Nicht ganz einfach, aber ohne Zwischenfälle verlief am
Vormittag des 28. Juni 2014 das Abladen der Karosserie der
Ikarus 180.22. Dieses Fahrzeug ist der einzige noch erhaltene
Überlandbus der 180er Baureihe.
Bild links: Der VEB Nahverkehr Karl-Marx-Stadt hatte vom Typ
Ikarus 180.22 sechs Fahrzeuge im Bestand, die alle 1971 gebaut
wurden (Nr.31-36). Der im Bild dargestellte Omnibus Nr. 31 war
bis 1981 im Einsatz.
Foto: Heiner Matthes
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Veranstaltungen
15. Chemnitzer Museumsnacht
Text: Mirko Finsterbusch
(Fortsetzung von Seite 1)
Während der 15. Chemnitzer Museumsnacht brachten zwischen 18:00 und 00:30 Uhr drei, von Vereinsmitgliedern gesteuerte, Variobahn-Umläufe Ticketbesitzer zu den Museen an der Zwickauer Straße.
Unsere diesjährige Sonderausstellung „Von Hulda
Wranitz bis Adolf Kabey – Der Verkehrsbetrieb in
den Jahren der Weltkriege“ beleuchtet im hinteren
Museumsbereich mit der Güterlore für dem Markthallenverkehr und den Texttafeln den 1. Weltkrieg.
Der Wagenzug 251+598 wurde, mit abgedunkelten
Scheiben und ab-geblendeten Scheinwerfern, dem
typischen Erscheinungsbild der Straßenbahnen im
2. Weltkrieg nachempfunden. Im Beiwagen 598 informieren Texttafeln über diese Zeit.
Foto: Ralf Großkopp
In der Reitbahnstraße starteten die Touren zur Museumsnacht.
Foto: Uwe Wilhelm
Im Ausstellungsbereich des 1. Weltkrieges erfährt man u.a., dass
Hulda Wranitz die erste Straßenbahnfahrerin in Chemnitz war. Sie
und ihre Kolleginnen ersetzten ab 1915 die zur Front einberufenen
Männer.
Foto: Ralf Großkopp
Natürlich wurde kurz vor Veranstaltungsbeginn die Gaslaterne an
der historischen Haltestelle gezündet.
Foto: Thomas Laube
Adolf Kabey war, so erfährt man im Beiwagen 598, während des
2. Weltkrieges der Direktor der Chemnitzer Straßenbahn.
Foto: Ralf Großkopp
Ein Ritual für die meisten Museumsnacht-Besucher: Das Abstempeln des Programmheftes.
Während der Museumsnacht hielt Thomas Laube
einen Diavortrag zu diesem interessanten Thema.
Der Vortrag fand wieder in unserem Werkstattbereich statt, wo traditionell auch die gastronomische
Versorgung etabliert war.
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Foto: Ralf Großkopp
Bei leckeren Getränken und gegrilltem konnten die Besucher der
15. Chemnitzer Museumsnacht dem Diavortrag beiwohnen.
Foto: Ralf Großkopp
Natürlich interessierten sich die Besucher auch für die Dauerausstellung im Straßenbahnmuseum.
Die Güterlore 1053 aus dem Jahr 1917 soll an den
erstmals 1917 aufgenommenen Güterverkehr mit
der Straßenbahn („Markthallenverkehr“) erinnern.
Dazu wurde diese Lore mit Lebensmitteln wie Kartoffeln, Weißkraut, Möhren und Zwiebeln beladen.
Während der Museumsnacht konnten an einem Verkaufsstand vor der Lore saure Gurken und „Gemüsebeutel“ käuflich erworben werden.
Foto: Ralf Großkopp
Foto: Uwe Wilhelm
Wie nicht anders erwartet, waren die Pendelfahrten mit dem Triebwagen 169 wieder sehr begehrt.
Foto: Ralf Großkopp
Im zeitgenössischen Outfit bot unsere „Marktfrau“ unter anderem
leckere saure Gurken an.
Foto: Ralf Großkopp
Musikalisch wurde die Veranstaltung in diesem Jahr vom Duo
Saxophon abgerundet.
Foto: Ralf Großkopp
Wer nach dem gebotenen Programm-Mix Appetit auf ein Mixgetränk hatte, war in unserem Cocktail-Wagen genau richtig.
Bleibt noch anzumerken, dass die Ausstellung für
Besucher noch bis Ende September 2014 donnerstags und samstags zu besichtigen ist.
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Verkehrsgeschichte
Historie der Chemnitzer Verkehrsknoten Teil IV
Text: Thomas Laube
Fotos: Sammlung Thomas Laube
Die Zeit zwischen 1927 bis 1945
Ab 01. Juni 1927 änderte sich das Erscheinungsbild
der Straßenbahnwagen in einem kleinen, aber wichtigen Detail: Die 1904 eingeführte Linienkennzeichnung mittels Buchstaben wurde durch Ziffern abgelöst. Die über die Kreuzung Theaterstraße/Äußere/
Innere Klosterstraße verkehrenden Linien wurden
fortan als 3, 4, 8 und 10 bezeichnet. Die Einsatzzüge
fuhren ohne Linienkennzeichnung, sofern sie nur
Teilstrecken bedienten.
Etwas weiter östlich der Kreuzung Theaterstraße entstand diese
Aufnahme vor dem Gebäude der Stadtbücherei und der städtischen
Sparkasse III. Der Zug der Linie 8 rollt in Richtung Weststraße.
Vor dem Schauspielhaus begegnen sich ein Zug der Linie 4 nach
Bernsdorf sowie ein Triebwagen der Linie 10 zur Weststraße.
Dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges folgten im
Laufe der Zeit wieder Linieneinschränkungen. Wie
schon im Ersten Weltkrieg endete zum Beispiel die Linie 8 von Hilbersdorf kommend am Schauspielhaus
(Alten Stadttheater).
Mit Kriegsbeginn und der damit einhergehenden
Rationierung von Kraftstoffen und Transportkapazitäten wurde das Thema gewerblicher Güterverkehr
besonders für die städtische Markthalle wieder aktuell. Die vorhandenen Abstellgleise hinter dem Schauspielhaus waren nutzbar. Ab dem 27. September 1939
wurde der Markthallengüterverkehr wieder aufgenommen. Seitens des Reichverkehrskommissars (Personalunion mit dem jeweiligen Gauleiter) wurde „die
Heranziehung der Straßenbahn für den Güterverkehr“
erst am 16. Januar 1940 für ganz Sachsen angeordnet.
Zwischen 1930 und 1935 rollt ein Zug der Linie 8 durch die Theaterstraße Richtung Hilbersdorf. Während der „Bischofsstab“ in Bildmitte seinen Gaskandelaber noch trägt, ist der vierarmige Mast
links schon davon befreit. Er wird bald durch einen neuen höheren
Leuchtenträger ersetzt werden. Beim Gebäude im Hintergrund mit
dem Türmchen handelt es sich um die damalige Stadtbücherei.
Verladearbeiten auf dem Gütergleis mit dem Tw 168. Am oberen
Bildrand ist der Gleiskörper der eigentlichen Strecke erkennbar.
-71945 bis zum Beginn der 1960er Jahre
Nachdem Chemnitz am 5. März 1945 sein bisheriges
Stadtbild endgültig verlor, galt es in der folgenden
Zeit an den Wieder- oder besser gesagt Neuaufbau
zu gehen. Während man sich bis ca. 1950 an den damaligen Grundstücken und Straßenzügen orientieren wollte, wurden fortan die Weichen in Richtung
einer generellen und umfassenden Neugestaltung
der Innenstadt gestellt. Dabei wurde kaum Rücksicht
auf noch Vorhandenes genommen. Es muss aber angemerkt werden, dass die Prioritäten damals auch
gänzlich andere waren als die Ansichten heutiger
Stadtplaner.
Bis 1945 existierte die Parkanlage mit der Siegessäule von 1875. In
den 1960er Jahren befand sich an fast gleichem Ort eine neue Grünanlage. Im Hintergrund die Neubauten auf der nordwestlichen
Seite der Wilhelm-Pieck-Straße.
Quelle: „Karl-Marx-Stadt wie wir es bauen“ (1965)
Zwischen 1962 bis in die 1990er Jahre
Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre wurden
die Planungen für die neuzugestaltende Innenstadt
konkret. Dies hatte zur Folge, dass bisherige Verkehrsführungen geändert werden mussten. Davon
war auch die Kreuzung Theaterstraße/Äußere/Innere Klosterstraße betroffen.
Blick vom Neuen Rathaus entlang der Inneren Klosterstraße zur Theaterstraße. Ein Teil der Grundstücke ist um 1950 bereits enttrümmert. In der hinteren Bildmitte ist die Ruine des Schauspielhauses
zu sehen. Links davon auf den ehemaligen Gütergleisen stellte man
in verkehrsschwachen Zeiten Beiwagen ab.
Nach der Enttrümmerung wurden ab 1954 entlang
der Inneren Klosterstraße neue Gebäude mit Wohnungen und Geschäften errichtet. Bis 1957 befuhren
die Straßenbahnlinien 3 und 4 die Innere Klosterstraße. Wegen des Baus eines neuen Abwasserkanals
musste die Straßenbahn weichen und den Weg über
die Theaterstraße und den neuen Durchstich (begradigte Strecke ehemals Roßmarkt und Holzmarkt)
zum Markt nehmen.
Der Kartenausschnitt zeigt die ab 1. August 1963 geänderten Verkehrsführungen in der Innenstadt.
Ein Zug der Linie 4 befährt um 1954 die Innere Klosterstraße.
So wurde die damalige Helmut Just-Straße (heute
Hartmannstraße) zur Theaterstraße hin geradlinig
verlängert und verbreitert. Am 1. August 1963 wurde die Strecke durch die Äußere Klosterstraße stillgelegt und durch die neue Streckenführung durch
die Helmut-Just-Straße zum neuen Gleisdreieck hin
ersetzt. Über den Streckenast der Theaterstraße fuhren jetzt die Linien 3, 4 und neu die Linie 7 von/nach
Furth-Glösa. Die Linie 8 fuhr ab diesem Tag in beiden
Richtungen über den westlichen Teil der WilhelmPieck-Straße, wie die Theaterstraße jetzt hieß.
-8-
Blick über das Gleisdreieck Wilhelm-Pieck- / Helmut-Just-Straße,
das die Kreuzung an der Äußeren /Inneren Klosterstraße ersetzte.
Dominierte vor dem 2. Weltkrieg das Theatergebäude den Ort,
stellt ab 1963 das sogenannte Sporthochhaus den Blickfang dar.
Der im Bild zu sehende Neubaublock wurde in den 1990er Jahren
abgerissen. Heute findet man dort die Schmidt-Bank-Passage.
In den 1950er Jahren wurde die Ruine des vormaligen Schauspielhauses abgerissen. Die aus der Güterverkehrszeit stammenden
Gleisanlagen waren 1965 noch vorhanden und „trotz mehrfacher
Aufschweißung völlig verbraucht“, wie in einem zeitgenössischen
Gutachten festgestellt wird.
Im Jahr 1963 existierte die Einmündung Ernst-Thälmann-Straße/
Wilhelm-Pieck-Straße noch nicht. Der H6B/L des VEB Kraftverkehr
befährt die Theaterstraße in ihrem ursprünglichen Verlauf. Nach
der bald folgenden Verbindung der Theaterstraße mit der Mühlenstraße wird dieser Teil später überbaut.
Ein Jahr später waren die alten Güterverkehrsgleise entfernt und
das Areal mit einer Grünfläche versehen worden.
Der Straßenzug der Ernst-Thälmann-Straße ersetzte in den 1960er
Jahren die Innere Klosterstraße, welche fortan zur Fußgängerzone
umgestaltet wurde. Heute ist der Straßenzug wieder überbaut. Der
Schmalspurring um das Stadtzentrum wurde 1968 mit dem Teilstück in der Ernst-Thälmann-Straße geschlossen. Bis in die 1990er
Jahre trug das Sporthochhaus auf dem Dach eine Leuchtreklame
für Esda-Strümpfe.
Nach der Stilllegung der Straßenbahnlinien 7 (1972)
und 4 (20. Dezember 1975) sowie des Streckenastes
der Linie 8 nach Ebersdorf (20. Dezember 1975)
nutzten zunächst die „3“ nach Rottluff sowie die
„8“ zur Weststraße den Knoten an der WilhelmPieck-Straße (vormals Theaterstraße). Ab 19. April
1976 kam noch die Linie 1 nach Siegmar hinzu,
welche bereits ab 15. Mai 1977 in die Linie 3
integriert wurde.
Nach Einstellung der Linie 8 am 15. Oktober 1983
blieb die Linie 3 als alleinige Nutzerin übrig. Auf die
am Straßenrand ebenfalls verkehrenden Buslinien
sei hier nicht näher eingegangen.
(wird fortgesetzt)
-9-
Ausflugstipp
Parkeisenbahn Chemnitz (PEC)
Text: Mirko Finsterbusch
(Fortsetzung von Seite 1)
Die eingleisige Strecke sollte ursprünglich mit zwei
Wendeschleifen und drei Haltestellen ausgeführt
werden. Die anfangs projektierte Trasse begann an
der Leipziger Straße, führte am Küchwaldring entlang und endete am heutigen Schullandheim. Die
Lehrlinge des RAW „Wilhelm Pieck“ Chemnitz
hatten bereits vorgeschlagen, einen stromlinienför-migen Eisenbahnzug selbst zu bauen. Da es allerdings nicht möglich war, auf dem Gebiet der DDR
weitere Fahrzeuge in der 381-mm-Spur zu beschaffen, sah man sich gezwungen mit Feld- und Trümmerbahnfahrzeugen der 600-mm-Spur Vorlieb zu
nehmen. In den weiteren Planungen wurde nicht
nur die Spurweite, sondern auch der Verlauf und
die Länge der Strecke geändert. So entstand ein
Rundkurs, der mit 2,3 km bedeutend kürzer war
als ursprünglich konzipiert.
Der erste Spatenstich erfolgte am 14. März 1953,
ab 1. Mai 1953 sollte die Bahn ihre Runden drehen.
Die Eröffnung musste jedoch mehrfach verschoben
werden. Was zu diesem Termin fertig gestellt war,
sind knapp 300 Meter Gleis sowie der „Dampfzug“
mit drei Wagen. Immerhin war es möglich zum
Schlossteichfest Anfang August 1953 auf einer inzwischen fertiggestellten Teilstrecke von etwa 1000
Metern einen Pendelbetrieb zu fahren. Der oben
genannte Zug wurde in 2000 freiwilligen Arbeitsstunden aus einer kleinen Diesellok aus dem Jahr
1934 sowie einige Loren gebaut. Die verkappte
Dampflok stieß auf wenig Gegenliebe, weshalb die
Verkleidung später wieder entfernt wurde.
Während der Bauphase bemerkte man, dass der
geplante Bahnhof an der Leipziger Straße nicht mit
dem Gleisverlauf zusammen passte. Daher wurde
der Bahnhof am heutigen Standort gebaut. Mitarbeiter der Reichsbahn leisteten in den letzten drei
Wochen vor der Eröffnung über 5000 freiwillige
Arbeitsstunden. Nicht zuletzt durch diesen Kraftakt war es möglich, dass die Pioniereisenbahn am
13. Juni 1954 offiziell eröffnet werden konnte. Bis
zu dieser Eröffnung hatte man 12.000 m³ Erdmassen bewegt und etwa 16.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet.
Der Provisorische Lokschuppen sollte 1958/59
durch einen Neubau ersetzt werden. Es mussten
jedoch noch 35 Jahre vergehen bis zur Realisierung
dieses Vorhabens.
Im Jahr 1957 lieferte der VER Lokomotivbau „Karl
Marx“ Babelsberg eine Kleinlokomotive des Typs
Ns2P. Diese Lok, äußerlich einer V 10 C nachempfunden, ist ein Unikat. Mit der zweiten Lokomotive war es möglich in Spitzenzeiten im Zwei-ZugBetrieb zu fahren.
Foto: Parkeisenbahn Chemnitz
Die (1957) neue Lokomotive der Karl-Marx-Städter Pioniereisenbahn am Bahnhof „Neues Leben“. Dieses Bahnhofsgebäude
wurde in Reichenhain ab- und hier wieder aufgebaut.
Foto: Mirko Finsterbusch
Die Lokomotive 6001 (bis 1973 „Pionierlok 1“) bekam 1964 das
Aussehen einer Diesellok zurück. Diese Aufnahme aus dem Jahr
2013 zeigt das Fahrzeug im entkernten Zustand.
Mit Inbetriebnahme der „Pionierlok 2“ hielt auch
die Signaltechnik Einzug. Erst als Formsignale und
ab 1973 schließlich als Lichtsignale. Ebenfalls 1973
erhielten 6002, wie die Pionierlok 2“ nun hieß, sowie drei Personenwagen eine Druckluftbremse.
-10Das Bahnhofsgebäude war Ende der 1970er Jahre
so baufällig, dass ein Neubau unumgänglich war.
Zu Ehren des 1980 stattfindenden deutsch-sowjetischen Jugendfestivals konnte ein neues, den Bedürfnissen entsprechendes Bahnhofsgebäude eingeweiht werden. Dabei erhielt der Bahnhof den
Namen „Freundschaft“.
Im Jahre 1981 erhielt die Pioniereisenbahn eine
dritte Lokomotive, eine V 10 C, geschenkt. Nach deren Inbetriebnahme im Jahr 1983 als 6003 war es
möglich, die 6001 endgültig abzustellen. Ein Jahr
später erfolgte deren Verschrottung. Nur das Fahrgestell und das Gehäuse sind heute noch erhalten.
Immer wieder gab es Pläne zur Streckenerweiterung. Diese verschwanden immer wieder in irgendwelchen Schubladen. Als die Erweiterung zum Eisstadion zum Greifen nahe war, verschwand die
DDR plötzlich von der Landkarte.
Mit der politischen Wende wurde ein neuer Name
gesucht und gefunden: Parkeisenbahn Chemnitz.
Im Jahre 1991 gründete sich ein Förderverein, dessen Aufgabe war und ist die Förderung von Kindern
und Jugendlichen bei eisenbahntypischen Tätigkeiten sowie die materielle und ideelle Sicherung der
des Bestehens der Chemnitzer Parkeisenbahn.
Immer wieder bewiesen die Bürger unserer Stadt
ihre enge Verbundenheit mit der Pioniereisenbahn
bzw. Parkeisenbahn. So auch 1993 als die Stadtverwaltung Chemnitz die Parkeisenbahn nicht weiterbetreiben wollte: Innerhalb eines Monats sammelten
der Fördervereins10.500 Unterschriften gegen die
Stilllegungspläne. Gleichzeitig wurde zu Spenden
für den Kauf eines geschlossenen Wagens aufgerufen. Der damalige 1. Bürgermeister Peter Seifert hat
sich vor Ort ein Bild gemacht und setzte sich erfolgreich für den Erhalt der Bahn ein.
Foto: Mirko Finsterbusch
Die Dampflokomotive aus dem Jahr 1948 befindet sich seit 2000 in
Eigentum der Parkeisenbahn Chemnitz
Aus Frankfurt am Main bot ein Privatbesitzer eine
Henschel-Dampflok als Dauerleihgabe an. Diese Lok
drehte im Mai 1994 ihre ersten Proberunden. Einen
Monat später erfolgte zum 40. Betriebsjubiläum die
offizielle Inbetriebnahme der Dampflok und des geschlossenen Wagens.
Als am 26. August 1994 der alte Lokschuppen einen Brandanschlag zum Opfer fiel, waren die
Chemnitzer abermals zu einer Spendenaktion bereit.
Über 12.000 DM kamen zur Schadensbeseitigung zusammen. Ein neuer Lokschuppen musste gebaut
werden. Im Innenhof des Betriebswerkes entstand
eine Gartenbahnanlage, die einen weiteren Besuchermagnet darstellt.
Foto: Mirko Finsterbusch
Die Gartenbahnanlage im Innenhof des Betriebswerkes
Zum Saisonstart am 20. März 2002 konnte die neue
Diesellok 6006 in Betrieb genommen werden. Der
Lokomotivhersteller „Schöma“ fertigte das 140 PS
starke Fahrzeug als Unikat, welches bis ins kleinste
Detail auf die vorhandene Technik im Küchwald
abgestimmt ist.
Foto: Mirko Finsterbusch
Die Diesellok Nummer 6006 während des Ostereinsatzes im Jahr
2011.
Kürzlich beging die PEC ihr 60. Jubiläum. Die Bahn
ist für viele Besucher ein Ausflugsziel sowie für
bahninteressierte Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Eine Streckenerweiterung steht nach wie vor in den Sternen.
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Vorgestellt
Boveraclub Liberec
Text: Helge Mai (Dresden)
Dass in der nordböhmischen Großstadt Liberec ein
Straßenbahnbetrieb existiert, dürfte wohl jedem bekannt sein. Dort können inzwischen vier verschiedene historische Straßenbahnwagen zu besonderen
Anlässen gemietet werden. Zudem verkehren sie zu
besonderen Anlässen auf Sonderlinien. Zahlreiche
Straßenbahnfreunde aus Tschechien, Deutschland
und der ganzen Welt waren bereits Teilnehmer auf
einer der historischen Fahrten. Um den Erhalt und
die Pflege der Wagen kümmern sich die ca. 30 Mitglieder des BOVERACLUB.
Zur Vorbereitung der 90-Jahrfeier der Straßenbahn
in Liberec gründete sich 1987 ein Kreis der Freunde
des Nah-verkehrs in Liberec. Es wurden in Archiven
Dokumente ausgewertet, Fotos gesichtet und Informationstafeln ausgearbeitet. Diese fanden Platz in
dem als Arbeitswagen 107 genutzten und späteren
historischen Triebwagen Nr. 78. Er wurde zunächst
äußerlich wieder zu einem Personentriebwagen gestaltet und bekam die Nummer 88.
begannen die Restaurierungsarbeiten an dem Triebwagen. Nur zwischen 1993 und 1995 kamen die Arbeiten ins Stocken, da das Depot einer totalen Sanierung unterzogen wurde. Nach der Erteilung der Betriebserlaubnis war es am 25. September 2000 soweit:
das nunmehr „Bovera“ genannte Fahrzeug war für
den historischen Personenverkehr nutzbar.
Foto: Tomas Krebs
Zur 100-Jahrfeier des Städtischen Nahverkehrs in Ústí nad Labem
war der äußerlich fast fertiggestellte Triebwagen 78 der Aussiger
Straßenbahn in der tschechischen Elbemetropole ausgestellt.
Foto: Tomas Krebs
Während der Jubiläumsfeierlichkeiten 1987 fuhr der Bovera öfters
im Streckennetz umher. Allerdings nur als Leerfahrten, da im
Inneren noch die Schienenschleifanlage eingebaut war.
Nach den Feierlichkeiten begannen die Straßenbahnfreunde zielgerichtet Material über Straßenbahnen
und den Nahverkehr des In- und Ausland zu sammeln. Zudem entstand die Idee, den bisherigen Arbeitswagen 107 zu einem echten historischen Straßenbahnwagen aufzuarbeiten. Dieses Fahrzeug ist der
letzte original komplett erhaltene Vertreter der Aussiger Straßenbahn, die bis 1971 unter Verwaltung
des Dopravní podnik der Stadt Ústí nad Labem fuhr.
Gemeinsam mit den Liberecer Verkehrsbetrieben
wurde ein geeigneter Platz gefunden. Etwa ab 1990
Der inzwischen gegründete „Boveraclub o.s.“ besitzt
mittlerweile eine eigene Halle im Depot. Auch wenn
nur ein Gleis in die Halle führt, ist ausreichend Platz
für die Arbeit an den historischen Exponaten. 2001
konnte vom Technischen Museum in Brno der Triebwagen Typ 6MT übernommen werden, der bis Mitte
der 1970er Jahre in Liberec im Einsatz war. Da man
in Brno man nur wenig Platz für die dortigen Meterspurfahrzeuge hat, ist in Liberec eine gute Möglichkeit für die weitere Übernahme von Exponaten gegeben. Die Vereinsmitglieder begannen umgehend mit
der Aufarbeitung des zweiten historischen Triebwagens der Sammlung. Ein weiterer Lagerraum konnten zu Archivräumen umgestaltet werden, wo die
immer umfangreicheren Sammlungen an Kleinexponaten und vielen Archivalien (Bilder, Dokumente
usw.) Platz finden konnten.
Neben der Aufarbeitung des zukünftigen Triebwagens 117 wurden Bücher, Broschüren und Zeitschriftenartikel verfasst. Eine weitere Aufgabe der Vereinsmitglieder besteht in der Erkundung von weiteren
-12historischen Straßenbahnwagen aus Liberec, Jablonec und den anderen Betrieben, die in den Grenzen des heutigen Tschechien auf Meterspur Straßenbahnen betrieben. Dabei wurde man auch fündig.
Es gelang bereits eine Auswahl an Wagenkästen
sicherzustellen. Auch der Wagenkasten des Triebwagen 3 der „Reichenberger Straßenbahn“ befindet sich darunter. Sein Zustand ist aber so schlecht,
dass er nur noch zur Abnahme von Maßen für eine
Kopie genutzt werden kann.
ČKD-Prototyp RT6S und ein aus Gera geholter
KT4D die schützenden Hallen des Liberecer Straßenbahndepots verlassen. Beide Wagen wurden
für unterschiedliche Zwecke verkauft.
Dagegen konnte 2010 ein lang gehegter Wunsch
der Mitglieder des Boveraclubs in Erfüllung gehen:
Im sächsischen Freiberg konnte ein Vertreter des
legendären Lizenznachbaus von Gotha-Wagen bei
ČKD in Prag geborgen werden. Dieser sogenannte
T2D befindet sich in einem äußerst schlechten Zustand und viele Teile fehlen. Dennoch wird der Wagen in einigen Jahren wieder fahren, dann aber auf
einem Normalspurfahrgestell. Dies konnte vom
„Straßenbahnmuseum Dresden e.V.“ als Schenkung übernommen werden.
Foto: Helge Mai
Die beiden historischen Zweiachser des Boveraclubs in der Wagenhalle des Depots. Vorn ist der Bovera zu erkennen, der im Zustand von ca. 1950 restauriert ist.
Foto: Helge Mai
Vereinsmitglieder des Boveraclub bei konzentrierter Arbeit. Auf
dem Bild sieht man gut die neuen Widerstandslamellen für den
6MT, die gerade an die entsprechenden Kabel angeschlossen
werden.
Foto: Helge Mai
Ein besonders wertvolles Exponat stellt der „6MT“ Nr. 117 dar.
1952 für die Straßenbahn in Jablonec nad Nisou gebaut, kam er
ab Mitte der 1950er Jahre über die Überlandstrecke auch bis
Liberec. Noch bis Mitte der siebziger Jahre im Einsatz blieb dieser Wagen als einziger Vertreter seines Typs erhalten. Seine Restaurierung dauerte 11 Jahre. Bei diversen Einsätzen begegnen
die historischen Wagen den gegenwärtig eingesetzten T3 in
diversen Modernisierungsvarianten.
Außerdem befassten sich die Vereinsmitglieder bereits mehrfach mit dem Aufbau eines Straßenbahnmuseums, welches das kulturelle Angebot der Stadt
auf besondere Art und Weise bereichern sollte. Nach
vielversprechenden Planungen und Absprachen
brachte jedoch das Ergebnis einer Kommunalwahl
alle Bemühungen zu Fall. Das neue Stadtparlament
änderte die politische Ausrichtung und das bereits
festgelegte Förderprogramm des Aufbaus eines attraktiven Museumsbaus wurde auf Eis gelegt. Damit mussten bereits designierte Exponate wie der
Foto: Helge Mai
Der T2D hat endlich nach über 10 Jahren Abstellung im Freien
ein Dach über dem Dach. Hier sehen wir die erforderliche Technik zum Abladen des historischen Wagens.
Die Städtepartnerschaft zwischen Liberec und dem
bayrischen Augsburg führte auch die in den jeweiligen Städten agierenden Straßenbahnvereine zusammen. Neben regelmäßigen, gegenseitigen Besuchen wird auch der Austausch an Fachkenntnissen und Fahrzeugteilen gepflegt. So konnte 2012
das Fahrgestell des einstigen Augsburger Atw 14
-13übernommen werden, welches in Form und Konstruktion den Fahrgestellen der Erstlieferung von
1897 entspricht. Somit wird es eines Tages wieder
einen fahrfähigen Triebwagen 3 der „Reichenberger Straßenbahn“ geben.
Seit 2012 besitzt der Verein einen ersten T3. Dabei
handelt sich um den ehemaligen Prager T3M Nr.
8106. Der Wagen war bereits 1993 zu Erprobungsfahrten mit Thyristorsteuerung in Liberec unterwegs. Die Ausmusterung in Prag und ein attraktiver Übernahmepreis motivierte die Mitglieder,
das Fahrzeug für eine Nutzung in Liberec zu übernehmen. Momentan wird der T3M als Party- und
Discowagen genutzt, er kann aber auch für normale Sonderfahrten gemietet werden.
Die Organisation und Durchführung der Sonderfahrten sowie die Absicherung des historischen
Linienverkehrs obliegt dem Boveraclub.
Außerdem wurde im Sommer 2012 ein T2R (Nr.
17) aufgearbeitet, der in seiner jetzigen Form an
die zweite Ära des T2-Einsatzes in Liberec erinnert. Hierbei sei angemerkt, dass dieser aus
Ostrava stammende Wagen nie in Liberec zum
Einsatz kam.
Die Vereinsarbeit konzentriert sich zurzeit auf die
Wiederinbetriebnahme des Beiwagens 44 der Straßenbahn in Jablonec nad Nisou. Nach den umfangreichen Instandsetzungsarbeiten am Stahlwagenkasten kam die weitere Restaurierung fast einem
Neubau gleich.
Im Übrigen gab es bereits in den 1920er und
1930er Jahren in Reichenberg Straßenbahnfreunde, die bereits zu dieser Zeit Material sicherstellten und mittels Modellen die Geschichte der
Reichenberger und Gablonzer Straßenbahnen
nachzeichneten. Ein Teil dieser Modelle ist heute
noch erhalten und stellt einen ganz besonderen
Schatz in der Sammlung des Boveraclubs dar.
Außerdem baute der 2009 leider verstorbene
Mitvereinsgründer Gisbert Jäkl aus Augsburg
betriebsfähige und sehr detaillierte Modelle der
beiden Straßenbahnbetriebe unterhalb von Isergebirge und Jeschken nach. Bei öffentlichen Veranstaltungen können diese auf einer dazu passenden Modellbahnanlage vorgeführt werden.
Foto: Tomas Krebs
Während der Modernisierungsarbeiten auf der Überlandstrecke
nach Jablonec war Mitte der 1970er Jahre eine schienenfahrbare
Dieselameise als Schottertransporter im Einsatz. Es ist geplant,
eine aus Strakonice angekaufte Dieselameise entsprechend mit
Metallrädern umzurüsten und ihrem „Vorbild“ anzugleichen.
Foto: Helge Mai
Der 2012 übernommene T3M mit seiner originalen Prager Nummer 8106 bei einer Sonderfahrt am Endpunkt Lidové sady.
Foto: Helge Mai
Der historische T2R mit Nummer 17 neben einem der beiden
letzten planmäßig noch einsätzbaren T2 weltweit. Es wird zumindest angedacht, einen der beiden T2R mit Matrixanzeige
ebenfalls zu erhalten.
Ein gemeinsames grenzüberschreitendes Projekt
„Ziel3/Cíl3“ führte den Boveraclub mit dem Verein „Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“ und den
Verkehrsbetrieb „Oberelbische Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz GmbH“ zusammen. Das Ziel
ist die Errichtung von Strukturen der Vermarktung von touristischen Angeboten rundum das
Thema „Historische Straßenbahnen“. Regelmäßige
Treffen und Arbeitseinsätze sowie persönliche
Kontakte unter den Mitgliedern und Mitarbeitern
der einzelnen Vereine und Betriebe (z.B. Abteilung
KIRNITZSCHTALBAHN in Bad Schandau) werden gemeinsam und viel Herzblut der Beteiligten
durchgeführt.
-14-
zum Schluss
Text Thomas Laube
Am Abend des 30. April
2011 fuhr die letzte Straßenbahn durch die Gleisschleife
Georgstraße. Wenig später
begannen die Vorarbeiten
für die Ausbaustufe 1 des
Chemnitzer Modells. Diese
1. Ausbaustufe beinhaltete
den Umbau des Hauptbahnhofes, insbesondere die Verknüpfung von Stadt- und
Regionalbahnverkehr. Hierfür wurden die alten Bahnsteige 1-4 entfernt und die
Hallenschürze der Bahnhofshalle zur Bahnhofstraße hin
geöffnet. An der nördlichen
Bahnhofsseite erhielt der
Hauptbahnhof eine neue
Straßenbahneinfahrt von der
Foto: Mirko Finsterbusch
Straße der Nationen her.
Nach fast zwei Jahren Bauzeit konnten ab 15. Februar 2013 Straßenbahnfahrzeuge in die große Halle des
Hauptbahnhofes einfahren. Seit 16. Juni 2014 fahren die Straßenbahnen durch die Bahnhofshalle hindurch.
Bild oben: Am 30.April 2011
befuhr der historische Triebwagen 802 die Georgstraße
während einer kleinen „Abschiedsfahrt“.
Bild unten: Die Variobahnen
607 der CVAG und 414 der
City-Bahn Chemnitz verlassen als erste Fahrzeuge den
Hauptbahnhof durch die geöffnete Frontschürze. Die
CVAG bot dazu kostenlose
Schnupperfahrten an, die
von den Fahrgästen gern genutzt wurden.
Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich Anfang September 2014

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