BMBF Studie 2000-2004
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BMBF Studie 2000-2004
ConsulTech GmbH Unternehmensberatung Förderung der Life Sciences durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den Jahren 2000 - 2004 Eine Studie von Dr. Jürgen Conrad, Ute Dabitz, Heidrun Gürtler, Dr. Michael Rupp-Dahlem Mit einer ausführlichen Übersicht über die geförderten Forschungsvorhaben 46.262.102 € 25.585.164 € 31.588.643 € 13.802.117 € 117.364.544 € 241.220.979 € 51.556.637 € 273.505.724 € 16.894.324 € 43.621.892 € 88.880.001 € 33.189.780 € 33.232.500 € 3.901.597 € 246.956.329 € ConsulTech GmbH 202.014.095 € Regionale Fördermittelvergabe an Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Zeitraum von 2000 – 2004 Juni 2005 www.consultech.de C & T Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Inhalt Vorwort ....................................................................................................................... 3 1. Einleitung ......................................................................................................... 4 2. Die Randbedingungen der Förderung.............................................................. 6 2.1 Wie fördert das BMBF?.................................................................................... 6 2.2 Die untersuchten Life-Science-Programme ..................................................... 7 2.3 Ausschreibungspraxis .................................................................................... 12 2.4 Die Zukunft der Förderung ............................................................................. 14 3. Die Randbedingungen der Studie .................................................................. 15 4. Die meist geförderten Unternehmen in der Life-Science-Industrie................. 16 5. Die größten Förderprojekte ............................................................................ 21 6. Die größten Förderempfänger der Biotech-Industrie...................................... 21 7. Verteilung der Fördermittel zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen ................................................................................................. 22 8. Die regionale Verteilung der Fördermittel....................................................... 24 9. Die regionale Verteilung der BMBF-Mittel in der Forschung .......................... 25 10. Die regionale Verteilung der Biotech-Förderung ............................................ 28 11. Insolvenzen.................................................................................................... 30 12. Die Förderpolitik des BMBF ........................................................................... 31 13. Die ConsulTech GmbH .................................................................................. 33 14. Anhang........................................................................................................... 34 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 2 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Vorwort Die erste Studie zu diesem Thema, die den Zeitraum 1996 – 2001 (60 Monate) berücksichtigt, beschränkte sich auf die Förderung von Industrieprojekten. In der neuen Studie, die den Fünfjahreszeitraum 2000 bis 2004 (1.1.2000 bis 31.12.2004) analysiert, wurden auch die Förderprojekte der Forschungseinrichtungen ausgewertet. Die Studie soll einen Überblick über die Förderung in den Life Sciences (Biologie, Biotechnologie, Pharma, Medizintechnik) geben. Sie hat nicht den Anspruch, ein lückenloses, vollständiges Bild der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wiederzugeben. Einige Forschungsvorhaben aus Programmen, die nur wenige Projekte zum Thema Life Sciences förderten, wie z. B. die Materialforschung (WING) oder Chemische Technologien wurden nicht berücksichtigt. In die Studie wurden die in Tabelle 1 erfassten Förderprogramme des BMBF einbezogen. Die abschließende Bewertung der Förderpolitik des BMBF ist rein subjektiv. Die Autoren haben 21 Jahre praktische Erfahrung mit der Förderung von Life Science Projekten und glauben daher eine solche Wertung vornehmen zu können. Das Resümee zur Förderung von Forschung und Entwicklung von Industrieforschung ist insgesamt positiv, aber es gibt natürlich Verbesserungsmöglichkeiten, die aufgezeigt werden. Insbesondere der klassische Mittelstand, also nicht die in den letzten 10 Jahren gegründeten Technologieunternehmen, wird von der EU mit ihren Rahmenprogrammen ebenso wenig erreicht, wie mit den existierenden BMBF Programmen. Hier gibt es noch Möglichkeiten, die Förderpolitik an die Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen. Interessenten können die Studie kostenfrei als pdf-File von der ConsulTech GmbH beziehen ([email protected]). Berlin, Juni 2005 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 3 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T 1. Einleitung Die Förderung der Life Sciences (Lebenswissenschaften) in Deutschland durch das BMBF hat eine sehr lange Tradition. Schon seit Jahrzehnten werden risikoreiche F&E-Projekte (Forschungs- und Entwicklungsprojekte) in der Pharma- und Medizintechnikindustrie vom Ministerium gefördert. Bis Mitte der 90er Jahre waren hierbei in erster Linie die großen Industrieunternehmen die Förderempfänger, denn nur sie konnten es sich leisten, risikobehaftete F&E-Projekte durchzuführen. Meist waren sie diejenigen, die die Programme in ihrem Sinne mitgestalteten, um dann die ausgeschriebenen Fördermittel zu erhalten. Zu den größten Förderempfängern gehören auch in den letzten Jahren die größten deutschen Unternehmen der Life Science Branchen (Medizintechnik, Pharma, Biotechnologie). Dazugekommen sind seit Mitte der 90er Jahre die Biotechnologieunternehmen. Der „klassische“ Mittelstand kann es sich auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht leisten, F&E-Projekte durchzuführen, deren Ergebnisse erst nach Jahren zu verwertbaren Produkten führen. Daran hat sich in den letzten Jahren nichts Wesentliches geändert. Gerade mittelständische Pharmaunternehmen betreiben keine eigene Wirkstoffentwicklung, da die Kosten für die Entwicklung innovativer Produkte für den Mittelstand nicht finanzierbar sind. Bisher konnten die meisten Unternehmen mit generischen Produkten gut überleben, und erst die Reformen des Gesundheitssystems der letzten Jahre gefährden die wirtschaftliche Grundlage dieser Unternehmen. Die Forschungsförderung kann hier sicherlich nur einen geringen Beitrag zur Änderung der Strategie des Pharmamittelstandes leisten. Die Fördermöglichkeit von Phase I und II der klinischen Prüfung ist hier ein sinnvoller Schritt des BMBF, der es mittelständischen Unternehmen erleichtern kann, auch neue Produkte zu entwickeln. Die Ausrichtung der Förderprogramme auf den Mittelstand muss wesentlich verbessert werden, insbesondere die Möglichkeit, Förderprojekte regelmäßig einzureichen und auch innerhalb von maximal 6 Monaten zu einem Bescheid zu gelangen. Ebenso müssen Projekte vor Bescheiderteilung auf eigenes Risiko gestartet werden können. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 4 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Seit unserer ersten Studie hat insbesondere die junge Biotechbranche eine erste Konsolidierung in den Jahren 2001 - 2004 durchgemacht. Mehr als 100 Unternehmen sind insolvent geworden, und viele der VC-Gesellschaften sind ihnen gefolgt. Hierzu beigetragen hat die mangelnde Erfahrung der Jungunternehmer und die mangelnde Kompetenz der meisten Investoren. Beiden Seiten fehlte die nötige Erfahrung in der Pharmaindustrie. Nur so ist es erklärbar, dass Unternehmen mit 60 Mitarbeitern 32 F&E-Projekte bearbeiten, was bei einem insolventen Unternehmen von einem Experten konstatiert wurde. In den letzten Jahren haben sich einige der Biotechunternehmen zu echten mittelständischen Unternehmen entwickelt, wie die Münchener Firmen Medigene, Morphosys, Evotec oder die Firma Miltenyi Biotec, die sich von der Öffentlichkeit unbemerkt zum zweitgrößten deutschen Biotechunternehmen nach Qiagen entwickelt hat und dies ohne die Finanzierung durch die Börse oder VC-Investoren. Durch diese positive Entwicklung kommt es im Untersuchungszeitraum zu einer leichten Verschiebung der Förderung zugunsten der mittelständischen Unternehmen. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, wie sich die Förderung des BMBF in der Zeit von 2000 – 2004 darstellt. Wer hat die Fördermittel bekommen? Wohin flossen die Mittel? Wie verteilen sie sich zwischen den großen, mittleren und kleinen Unternehmen und wie verteilen sie sich regional? Zusätzlich wurde auch untersucht, welche Forschungseinrichtungen gefördert wurden und wie sich die Fördermittel regional verteilen, wohin also in Deutschland das meiste Geld des BMBF in den Lebenswissenschaften fließt. Am Ende der Studie wird ein Resümee der Förderpolitik des BMBF gezogen. Die im Jahr 2002 veröffentlichte Studie wurde vom BMBF aufgegriffen, um einige Verbesserungen vorzunehmen. So wurde das BioChancePLUS-Programm aufgelegt, welches keine thematische Festlegung hat. Außerdem wurde die Förderung klinischer Prüfungen ermöglicht, weil man im Ministerium erkannte, dass es sich hier nicht um die administrative Abwicklung von Routinevorgängen handelt, sondern um risikobehaftete Forschung. Das Beispiel zeigt auch, dass sich in deutschen Ministerien etwas bewegt, wenn man zu den richtigen Einsichten kommt. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 5 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T 2. Die Randbedingungen der Förderung 2.1 Wie fördert das BMBF? Das BMBF arbeitet bei seiner Förderung mit Förderprogrammen, die sich primär thematisch unterscheiden. Zusätzlich adressieren die Programme unterschiedliche Institutionen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Nicht alle Programme stehen den Unternehmen offen, die meisten Programme sind dagegen von Forschungseinrichtungen nutzbar. Das BMBF fördert Grundlagenforschung, angewandte Forschung und die Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Ein Ziel der Förderung ist es, den Unternehmen einen Teil des wirtschaftlichen Risikos abzunehmen, das diese in F&E-Projekten auf sich nehmen. Weiterhin soll die Förderung den Technologietransfer zwischen Forschungseinrichtungen (Universitäten, Forschungsinstituten) und Unternehmen intensivieren. Die Förderung erfolgt in der Regel als Einzelprojektförderung. Seit einigen Jahren gibt es die Tendenz, sogenannte Kompetenzzentren oder –netzwerke zu schaffen, um einen längerfristigen strukturellen Effekt zu erzielen. An Forschungseinrichtungen versucht das Ministerium Strukturen zu schaffen wie z. B. die Koordinierungszentren für klinische Studien (KKS), um die Qualität der Forschung zu verbessern. Bei der Einzelprojektförderung werden von den Antragstellern Forschungsprojekte definiert und eine Förderung beim BMBF beantragt. Diese liegt in der Regel zwischen 25 - 50 % des Projektvolumens. Kleine Unternehmen können zusätzlich einen Förderbonus von 10 % erhalten. Die Antragstellung erfolgt entweder innerhalb eines der Programme zu einem beliebigen Zeitpunkt oder aber im Rahmen einer Ausschreibung zu einem definierten Ausschreibungstermin. Die Tendenz geht hierbei in den letzten Jahren eindeutig zu Ausschreibungen mit festen Einreichungsterminen. Sofern diese Termine regelmäßig stattfinden, ist hiergegen nichts einzuwenden. Bei einigen Programmen sind die Zeitabstände aber zu groß. Dazu kommt, dass es manches Mal zu einer Terminhäufung kommt, d. h. es fallen mehrere Einreichungstermine auf einen Zeitraum von zwei Monaten, so dass Unternehmen nicht mehrere Optionen wahrnehmen können. Im Jahr 2003 wurden Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 6 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T aus Haushaltsgründen fast keine Ausschreibungen getätigt, was bei vielen Biotechunternehmen das Eintreten einer Insolvenz begünstigte. Solche Pausen schaden der Innovationsdynamik einer Wirtschaft und führen dazu, dass Unternehmen nicht auf die Fördermöglichkeiten zurückgreifen, weil diese zu nicht kalkulierbaren Verzögerungen führen. 2.2 Die untersuchten Life-Science-Programme In der Zeit von 2000 – 2004 gab es die in der Tabelle 1 und Abbildung 1 aufgeführten Förderprogramme des BMBF, in denen Themen im Bereich Life Science gefördert wurden. Projektträger dieser Programme waren PTJ (Forschungszentrum Jülich), DLR (Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt) und VDI (VDI Verein Deutscher Ingenieure). Andere Projektträger und Programme, die Life Science Themen nur punktuell fördern, wurden nicht ausgewertet. Weiterhin wurden auch die Projekte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit BMWA (z. B. Inno-WATT oder ProInno und Vorläuferprogramme) nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie auch die Förderung durch die Bundesstiftung Umwelt, VW Stiftung, Stiftung Deutsche Krebshilfe. Das Gesamtfördervolumen im untersuchten Zeitraum betrug 1.502 Mio. €, davon flossen 309 Mio. € an Unternehmen. Diese Summe erfasst ausschließlich die Zuwendungen, die innerhalb des Zeitraums an die Antragsteller geflossen sind. Projekte, die zuvor begonnen wurden oder über diesen Zeitraum hinaus weiterlaufen, wurden nur zeitanteilig berücksichtigt. Die regionale Verteilung der Gesamtfördermittel (1.502 Mio. €) nach Bundesländern ist im Titelbild dargestellt (jeweils als Summe aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen). Die vier mit Abstand größten Empfänger von Life-ScienceFördermitteln sind die Länder Nordrhein-Westfalen (274 Mio. €) und Bayern (247 Mio. €) gefolgt von Berlin (241 Mio. €) und Baden-Württemberg (202 Mio. €). Einzig das Saarland liegt mit einem einstelligen Millionenbetrag an letzter Stelle. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 7 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Einige der ausgewerteten Programme des BMBF fördern ausschließlich Life Science Themen, andere fördern solche Projekte nicht primär. Die größten Förderprogramme sind: • Systematisch-Methodische Plattformen (SMP) 203.664.819 € • Proteomforschung 110.002.551 € • Nervensystem und Psyche 87.213.980 € Hierbei ist das Programm Systematisch-Methodische Plattformen ausschließlich ein von Forschungseinrichtungen genutztes Förderprogramm, ebenso das Programm Nervensystem und Psyche, das nur von Forschungseinrichtungen genutzt wurde. Das gleiche gilt auch für das Programm Krankheitsorientierte Genomnetze. Das Programm Proteomforschung wurde sowohl von Forschungseinrichtungen als auch Unternehmen gleichermaßen genutzt. Insgesamt ist das Fördervolumen für die Forschungseinrichtungen viermal höher als die Fördermittel für die Unternehmen (1.194 Mio. € gegenüber 309 Mio. €). In den letzten Jahren hat sich hinsichtlich des Fördervolumens bei den Unternehmen nicht viel verändert. Hier könnte eine stärkere Verlagerung der Förderung zu den Unternehmen oder zu Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen dazu beitragen, dass die Forschungseinrichtungen ihre Projekte weiter in die Anwendungsnähe führen. Tabelle 1: Förderprogramme, die der Auswertung zu Grunde lagen Nr. Programm Fördervolumen € 2000 - 2004 1 Systematisch-Methodische Plattformen (SMP) 203.664.819 2 Proteomforschung 110.002.551 3 Nervensystem und Psyche 87.213.980 4 Krankheitsorientierte Genomnetze (KG) 81.654.131 5 Weitere Maßnahmen zur Strukturoptimierung 67.505.703 6 Infektionskrankheiten 63.753.429 7 BioRegio 54.399.139 8 Pflanzen-Genomforschung 49.695.971 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 8 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Nr. Programm Fördervolumen € 2000 - 2004 9 Therapie mit molekular-genetischen Methoden 48.042.598 10 BioFuture 47.211.096 11 Interdisziplinäre Zentren für klinische Forschung 46.556.160 12 Sonstige krankheitsbezogene und krankheitsübergreifende Schwerpunkte 42.989.973 13 Bioinformatik 41.099.738 14 Nachhaltige BioProduktion 40.598.003 15 Genomforschung an Mikroorganismen 39.348.057 16 BioChance 35.759.228 17 Aufbaumaßnahme neue Bundesländer 34.779.799 18 Medizintechnik 31.118.085 19 Krebsforschung 28.202.807 20 Leitprojekt Molekulare Medizin 26.878.543 21 Nanobiotechnologie 25.056.364 22 Tissue Engineering 22.901.650 23 Biologische Sicherheitsforschung 22.246.995 24 Forschungszentren an Hochschulen und Verbesserung der Forschungsinfrastruktur 20.861.330 25 Leitprojekt Ernährung (läuft aus) 19.793.949 26 Optische Technologien für Information und Kommunikation 16.312.385 27 Sonstiges 13.870.562 28 Herz-Kreislauf-Krankheiten 13.857.124 29 Vorhaben zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen (Bioethik); öffentlicher Diskurs 12.844.185 30 Lebensweise, Ernährung und Umwelt 12.058.582 31 Forschung unter Weltraumbedingungen - Biowissenschaften und Medizin 11.828.179 32 Ersatzmethoden zum Tierversuch 10.750.215 33 BioProfile 10.198.265 34 Epidemiologie und Public Health 9.945.638 35 Ersatz von Organfunktionen 9.338.367 36 Neurobiologische Forschung 8.301.815 37 Forschungsstipendien 7.266.705 38 RNA-Technologien 7.188.087 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 9 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Nr. Programm Fördervolumen € 2000 - 2004 39 Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Staaten (soweit nicht in anderen Bereichen) 6.322.327 40 BioChancePLUS 6.035.310 41 Neuroprothetik 5.450.687 42 Prävention 5.422.200 43 Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Gesundheitswesens 4.639.849 44 Sonstige biologische Lösungsansätze in der Informationsverarbeitung 4.611.562 45 Systeme des Lebens-Systembiologie 4.286.958 46 TSE-Diagnostik 3.416.818 47 Geisteswissenschaftliche Forschung - Projektförderung 3.397.409 48 Integrierter Umweltschutz in weiteren Branchen/Themenfeldern 3.199.266 49 Sub100nm-Strukturierungsverfahren 3.086.339 50 Studien, Begleituntersuchungen, Vorbereitung und Bewertung von Fördermaßnahmen (Biotechnologie) 2.852.937 51 Pilotprojekte für beschäftigungssichernde/-schaffende Innovationen 2.652.130 52 Wissensverarbeitung/Expertensysteme 2.439.120 53 Explorative Projekte (EP) 2.055.387 54 Pathogenomik 1.888.605 55 Verbesserung der Weiterbildung von Frauen und Erweiterung des Berufsspektrums 1.593.929 56 Internet und Anwendungen 1.420.803 57 Nationales Netzwerk Neurowissenschaften 1.308.510 58 Strategiefonds 1.285.344 Fördervolumen aller Programme Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 1.502.459.693 10 C & Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 250.000.000 T Die größten BMBF Programme im Zeitraum von 2000 - 2004 Fördervolumen€ 200.000.000 150.000.000 100.000.000 50.000.000 0 Programme01.01.00 Systematisch-Methodische Plattformen (SMP) Nervensystem und Psyche W eitere Maßnahmen zur Strukturoptimierung BioRegio Therapie mit molekular-genetischen Methoden Interdisziplinäre Zentren für klinische Forschung Bioinformatik Genomforschung an Mikroorganismen Aufbaumaßnahme neue Bundesländer Krebsforschung Nanobiotechnologie Biologische Sicherheitsforschung Leitprojekt Ernährung (läuft aus) Sonstiges Vorhaben zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragen (Bioethik); öffentlicher Diskurs Forschung unter W eltraumbedingungen - Biowissenschaften und Medizin BioProfile Ersatz von Organfunktionen Forschungsstipendien W issenschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Staaten (soweit nicht in anderen Bereichen) Neuroprothetik Leistungsfähigkeit und W irtschaftlichkeit des Gesundheitswesens Systeme des Lebens-Systembiologie Geisteswissenschaftliche Forschung - Projektförderung Sub100nm-Strukturierungsverfahren Pilotprojekte für beschäftigungssichernde/-schaffende Innovationen Pathogenomik Internet und Anwendungen Strategiefonds ConsulTech GmbH Proteomforschung Krankheitsorientierte Genomnetze (KG) Infektionskrankheiten Pflanzen-Genomforschung BioFuture Sonstige krankheitsbezogene und krankheitsübergreifende Schwerpunkte Nachhaltige BioProduktion BioChance Medizintechnik Leitprojekt Molekulare Medizin Tissue Engineering Forschungszentren an Hochschulen und Verbesserung der Forschungsinfrastruktur Optische Technologien für Information und Kommunikation Herz-Kreislauf-Krankheiten Lebensweise, Ernährung und Umwelt Ersatzmethoden zum Tierversuch Epidemiologie und Public Health Neurobiologische Forschung RNA-Technologien BioChancePLUS Prävention Sonstige biologische Lösungsansätze in der Informationsverarbeitung TSE-Diagnostik Integrierter Umweltschutz in weiteren Branchen/Themenfeldern Studien, Begleituntersuchungen, Vorbereitung und Bewertung von Fördermaßnahmen (Biotechnologie) W issensverarbeitung/Expertensysteme Verbesserung der W eiterbildung von Frauen und Erweiterung des Berufsspektrums Nationales Netzwerk Neurowissenschaften Abbildung 1: Fördervolumina der untersuchten Life-Science-Programme des BMBF im Zeitraum 2000 - 2004 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 11 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Die Programme BioRegio, BioChance, BioProfile standen nicht allen Unternehmen offen sondern waren auf bestimmte Regionen (BioRegio, BioProfile) oder Unternehmen bis 5 Jahre nach der Gründung (BioChance) beschränkt. Die regionalen Programme waren mit einem vorgeschalteten Wettbewerb verknüpft, in dem das BMBF eine Vorauswahl für die spätere Förderung traf. Das BioRegio-Programm ist inzwischen ausgelaufen, das im Zeitraum erfasste Volumen betrug noch 54 Mio. €. Das BioChance-Programm, das sich nur an sehr junge Unternehmen wandte, hat im März 2002 ebenfalls die letzte Ausschreibung durchgeführt und damit die bereitgestellten Mittel vergeben. Das hier erfasste Volumen von 37 Mio. € ist der Rest des Gesamtvolumens von 50 Mio. €. Inzwischen wurde das Nachfolgeprogramm BioChancePLUS gestartet, das ein Fördervolumen von 100 Mio. € und bisher zwei Ausschreibungsrunden durchgeführt hat, der im Oktober 2005 die dritte Runde folgen wird. Von diesem Programm sind im Untersuchungszeitraum erst 6 Mio. € den Unternehmen zugeflossen. 2.3 Ausschreibungspraxis Das BMBF arbeitet in den letzten Jahren wie auch die EU mit Ausschreibungen innerhalb der mehrjährigen Programmlaufzeiten. Dies bedeutet für die Unternehmen, dass sie bis zu einem Termin, der ca. 3-6 Monate vor der Einreichung mitgeteilt wird, zu einem bestimmten Thema einen Projektantrag einreichen können. Beim einstufigen Verfahren muss dies ein kompletter Antrag sein, der mit Anlagen durchaus 50 – 70 Seiten Umfang haben kann und mit einem Planungsaufwand von 20 – 40 Arbeitstagen verbunden ist. Bei zweistufigen Verfahren muss eine sogenannte Projektskizze eingereicht werden, die ca. 15 Seiten Umfang hat, bei mehreren Teilprojekten können durchaus auch mehr als 50 Seiten Umfang erreicht werden. Diese ist dann Entscheidungsbasis für die Zulassung zur zweiten Antragsrunde mit einem vollständigen Antrag. Die zweistufige Beantragung zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb eines Programms ist bei den meisten Programmen nicht mehr möglich. Nachteilig bei der Ausschreibungspraxis ist, dass es zu einer Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung Häufung von Terminen in 12 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T unterschiedlichen Programmen kommen kann, so dass ein Unternehmen, welches prinzipiell die Möglichkeit hat, in zwei unterschiedlichen Ausschreibungen ein Projekt einzureichen, diese nicht nutzen kann. Ein zweiter Nachteil ist darin zu sehen, dass es im untersuchten Zeitraum vorkam, dass ein Jahr (2003) lang praktisch keine Ausschreibung stattfand, weil offensichtlich die Mittel vor der Bundestagswahl 2002 verplant waren. Der Vorteil der Ausschreibungspraxis ist die kürzere Bearbeitungszeit der Projektanträge durch die BMBF-Projektträger. Der Nachteil liegt darin, dass die Unternehmen immer über die Ausschreibungen informiert sein müssen und auch thematisch mit ihren Projekten in die Ausschreibungsthematik hineinfallen müssen. Dies bedeutet, dass ein Unternehmen, das einen durchaus sehr innovativen neuen Ansatz verfolgen möchte, diese Thematik aber in einer Ausschreibung nicht berücksichtigt wird, keine Förderung erhalten kann. Das Programm BioChancePLUS hat den Vorteil, keine Themen festzulegen und regelmäßige Einreichungstermine zu haben. Diese Termine liegen jedoch zu weit auseinander, besser wären regelmäßige Termine in kürzeren Abständen. Diese Praxis käme kleinen und mittleren Unternehmen sehr entgegen. Es ist zu hoffen, dass weitere Programme in ähnlicher Form aufgelegt werden und dass pro Jahr zwei feste Termine die Möglichkeit geben Projekte einzureichen. Hier ist das BMWA mit seinem Programm Inno-WATT positiv zu bewerten. Dieses Programm, das leider nur für die ostdeutschen Länder Geltung besitzt, hat jeweils zum 31. März und zum 30. September Einreichungstermine und ist thematisch in keiner Weise festgelegt. Das Programm, welches allerdings von einigen bürokratischen Regelungen befreit werden müsste, könnte ein Vorbild für ein bundesweites Förderprogramm für den Mittelstand sein. Für Forschungseinrichtungen mögen thematische Schwerpunkte sinnvoll sein, für mittelständische Unternehmen ist dies nicht wünschenswert. Bei einigen Biotechunternehmen verführen diese thematischen Ausschreibungen dazu, dass die Unternehmen die Forschung betreiben, die gefördert wird und nicht die Forschung, die zu marktreifen Produkten führt. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 13 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T 2.4 Die Zukunft der Förderung Das BMBF hat mit dem BioRegio-Programm und den Programmen BioChance, FUTOUR und BioChancePLUS einen ungeahnten Erfolg erzielt, der weit über die darin bereitgestellten Fördermittel hinausging. Es wurden Hunderte von Technologieunternehmen gegründet, und einige davon sind inzwischen börsennotiert oder profitable Unternehmen. Ein Vielfaches an Kapital aus anderen Quellen wurde mobilisiert und einige tausend Arbeitsplätze mit Zukunftspotenzial geschaffen. Natürlich sind viele der Biotechunternehmen, die in den 90er Jahren und im Untersuchungszeitraum gegründet wurden, gescheitert (siehe Tabelle 5). Dies liegt aber in der Natur der Sache. Niemand konnte annehmen, dass alle Technologie- und Biotechunternehmen sich erfolgreich entwickeln. Zum Scheitern vieler Unternehmen haben natürlich auch Venture Capital Gesellschaften beigetragen, denen ebenso die Erfahrung und Kompetenz zur Beurteilung von aussichtsreichen Unternehmen fehlten, wie vielen Gründern. Nachteilig für viele Unternehmen war auch, dass es in Deutschland keine mit den USA oder England vergleichbare Managementkultur gibt. Deutsche Pharmamanager eignen sich nicht immer, um als Biotechunternehmer erfolgreich zu sein. Nicht zuletzt der Niedergang der deutschen Pharmaindustrie ist auch ein Ergebnis mangelnder Managementfähigkeiten und nicht ausschließlich der Gesetzgebung, die häufig als Ursache herangezogen wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die großen deutschen Pharmaunternehmen deutlich weniger Förderprojekte durchgeführt haben, als in der Periode zuvor. Dazu beigetragen hat, dass Firmen wie Boehringer Mannheim, Aventis und Asta Medica, die viele Förderprojekte durchgeführt haben, entweder übernommen worden sind oder in Einzelteile zerlegt wurden. Aber auch andere etablierte Großunternehmen, wie z. B. Schering haben deutlich weniger Förderprojekte durchgeführt. Die Förderung von kleineren Unternehmen ist im Zeitraum 2000 - 2004 deutlich gestiegen. Damit hat das BMBF sicherlich ein anvisiertes Ziel erreicht. Fraglich bleibt natürlich, ob das geringe Engagement großer Unternehmen auch ein negatives Vorzeichen für die Zukunft deutscher Pharmaunternehmen ist. Die geringere Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 14 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Förderung von Großunternehmen ist sicherlich nicht kausal für den Abstieg der deutschen Pharmaindustrie, sondern eher eine Randerscheinung dieses Prozesses. Die mittelständischen Unternehmen sind auch in der untersuchten Zeitperiode nicht stärker unter den Förderempfängern vertreten. Das BMBF sollte dem Mittelstand weiter entgegenkommen, indem es neben einem BioChancePLUS Programm ein thematisch weiter gefasstes Life Science Programm auflegt, welches mindestens zweimal jährlich Einreichungstermine hat. Die Bearbeitungszeiten durch die Projektträger sollten deutlich unter 6 Monaten bis zum Bescheid liegen, und die Durchführung auf eigenes Risiko sollte ab Einreichung möglich sein. Man könnte dieses Programm stärker formalisieren, um es Antragstellern und Bearbeitern zu erleichtern die Fristen einzuhalten. 3. Die Randbedingungen der Studie Die Studie wurde von März bis Mai 2005 von der ConsulTech GmbH durchgeführt. Als Datenquelle diente die allgemein zugängliche BMBF-Förderdatenbank, die inzwischen sehr aktuell ist und auch Projekte enthält, die noch nicht begonnen aber bereits per Bescheid genehmigt wurden. Als weitere Quelle wurde eine Unternehmensdatenbank und eine Internetrecherche zur Einordnung der Unternehmen hinsichtlich ihrer Größe benutzt. Um den Fünfjahreszeitraum genau abzugrenzen, wurden Projekte, die vor dem Jahr 1.1.2000 begannen und solche die über den 31.12.2004 hinausreichen, kostenmäßig nur anteilig berücksichtigt. Damit wurden also 5 volle Jahre in der Auswertung berücksichtigt. Bei der Erfassung der größten Förderempfänger (Unternehmen) wurden bis auf wenige Ausnahmen nur private Unternehmen berücksichtigt und keine gemeinnützigen Institutionen oder Forschungsinstitute. Ausnahmen stellen hier einige Unternehmen dar, die in erster Linie aus Fördermitteln finanziert sind. In dieser Studie wurden auch Forschungseinrichtungen wie Universitäten, MaxPlanck, Leibniz-Gemeinschaft, Fraunhofer Gesellschaft und Helmholtz-Gemeinschaft berücksichtigt, um ein größeres Gesamtbild der Förderung zu zeigen. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 15 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Bei den Unternehmen wurden nur die Einzelunternehmen berücksichtigt, d. h. Tochterunternehmen nicht zu Unternehmensgruppen zahlenmäßig zusammengefasst. Bei der Untersuchung der Verteilung der Fördermittel nach Unternehmensgrößenklassen, wurde nicht die KMU-Definition der EU verwendet, da sie nach dem allgemeinen Verständnis der Wirtschaft nicht die Realitäten wiedergibt. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat eine andere Definition, welche Firmen als mittelständische Unternehmen zu betrachten sind. Einige Förderempfänger entzogen sich einer Recherche ihrer Unternehmensgröße durch die bei Mittelständlern weit verbreitete „Diskretion“. Diese Unternehmen wurden daher geschätzt und den Kategorien zugeordnet. 4. Die meist geförderten Unternehmen in der Life-Science-Industrie Gegenüber den Ergebnissen der Vorperiode gab es im Ranking der Förderempfänger in der Industrie beträchtliche Veränderungen. Während in dem Zeitraum bis 2001 noch die Großunternehmen (Roche, Asta Medica, BASF, Bayer, Aventis, Schering, Grünenthal, Merck) die größten Förderempfänger waren, sind nun die Firmen Roche, Schering, Bayer und Merck aus den TOP 10 abgestiegen. Dafür sind allerdings keine mittelständischen oder kleine Unternehmen aufgestiegen, sondern eine BASF-Tochter (Metanomics) und zwei Gesellschaften, wie die RiNA GmbH und die MeVis GmbH, die keine rein kommerziellen Unternehmen sind und sich primär aus öffentlichen Mitteln finanzieren. Nur GPC aus München hat es als kleines Unternehmen geschafft, sich auf Platz 3 zu platzieren. Neben den zahlreich vertretenen Biotechunternehmen hat es kein „normales“ mittelständisches Unternehmen geschafft, sich unter den ersten 50 Unternehmen zu platzieren. Hier sieht man noch immer die Defizite der Forschungsförderung, die am klassischen Mittelstand vorbeizielt, auch wenn die Politik immer wieder den Mittelstand als Arbeitsplatzmotor bezeichnet. Hier ist das BMBF auch nicht weiter als die EU, die es als Ziel formuliert 15 % der Fördermittel an KMU zu vergeben, dieses Ziel aber schon seit Jahrzehnten verfehlt. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 16 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Die Firma Asta Medica, die schon in der letzten Untersuchungsperiode zu den TopUnternehmen bei der Förderung gehörten, ist wieder in der Spitzengruppe vertreten, wurde aber inzwischen aufgespalten und vom Mutterkonzern Degussa veräußert. Hier hat die hohe Förderintensität in der Vergangenheit offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Die Schering AG, die Mitte der 90er Jahre wenig erfolgreich bei der Förderung durch das BMBF war und in der letzten Periode Platz 6 erreichte, ist inzwischen wieder auf einen Rang (34) abgerutscht, ähnlich die Firmen Merck (29), Roche (22) und Boehringer Ingelheim (54). Auch die Firma Lion Bioscience hat parallel zu ihrem Niedergang viele Plätze verloren. Interessant ist, dass Unternehmen wie Schwarz Pharma AG, B. Braun Melsungen und Drägerwerk AG als internationale Großunternehmen fehlen und die Firmen Fresenius (257) und Altana (120) nur auf den hinteren Rängen vertreten sind. Hierbei handelt es sich um erfolgreiche Unternehmen, die sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt haben. Einige der börsennotierten Unternehmen wie Morphosys (207), November AG (134) und Mologen AG (380) liegen ebenfalls auf den hinteren Plätzen, ebenso das erfolgreiche Biotechunternehmen Milteny Biotec GmbH (395). Bei dieser Firma könnte man natürlich fragen, ob sie deshalb so erfolgreich ist, weil sie sich nicht um das Thema Förderprojekte kümmert, sondern lieber am Markt agiert. Die Neuen Bundesländer (ohne Berlin) sind mit 85 Unternehmen vertreten, dies entspricht jedem sechsten Antragsteller. Unter den ersten 50 sind es allerdings nur 3 Unternehmen aus Ostdeutschland. Dies ist insgesamt eine erfreuliche Zunahme von Unternehmen aus dieser Region. Insgesamt hat Ostdeutschland ohne Berlin bei der Förderung von Unternehmen deutlich um 44 % zugelegt. Die Länder im Westen und Berlin zeigen im Unterschied hier nur geringe Veränderungen zum vorherigen Untersuchungszeitraum. Sicherlich ist dies ein Hinweis darauf, dass das BMBF einerseits die Unternehmen im Osten stärker fördert und dass die Zahl der Unternehmen in dieser Region auch deutlich gestiegen ist (Abb. 2 / Tabelle 2). Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 17 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T 7.000.000,00 Fördervolumen € 6.000.000,00 Die 50 meist geförderten Unternehmen im Zeitraum von 2000 - 2004 5.000.000,00 4.000.000,00 3.000.000,00 2.000.000,00 1.000.000,00 0,00 Unternehmen Aventis Pharma Deutschland GmbH KWS SAAT AG MeVis - Centrum für Medizinische Diagnosesysteme und Visualisierung GmbH ASTA Medica GmbH QIAGEN GmbH MPB MelTec Patent- und Beteiligungsgesellschaft mbH TELTRA Gesellschaft für telematische Traumatologie mbH SWITCH Biotech AG DeveloGen Aktiengesellschaft Probiodrug AG VISCUM Aktiengesellschaft proThera GmbH Epidauros Biotechnologie Aktiengesellschaft atugen Aktiengesellschaft Merck KGaA Carl Zeiss AG PIERIS Proteolab AG BIOMAX Informatics AG Evotec OAI AG Agrobiogen GmbH Biotechnologie apovia AG Milupa GmbH MPB Cologne GmbH Heidelberg Pharma Holding GmbH & Co. KG Axaron Bioscience AG 1 ConsulTech GmbH Grünenthal GmbH GPC Biotech AG Metanomics GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien BASF Aktiengesellschaft Rina-Netzwerk RNA Technologien GmbH Flad & Flad Communication GmbH Axxima Pharmaceuticals AG Artemis Pharmaceuticals GmbH DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) Roche Diagnostics GmbH LION bioscience AG DSM Biotech GmbH HörTech gGmbH - c/o Haus des Hörens BioVisioN AG Scienion AG Schering Aktiengesellschaft Degussa AG BioFrontera Pharmaceuticals AG Coley Pharmaceutical GmbH Bruker Daltonik GmbH FRIZ Biochem GmbH CELLTEC GmbH Biotechnologie Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. Cenix BioScience GmbH Abbildung 2: Fördermittelvergabe an Unternehmen in den Jahren 2000 – 2004 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 18 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Tabelle 2: Die 50 meist geförderten Unternehmen im Zeitraum von 2000 - 2004 Rang Unternehmen Fördervolumen € 2000 - 2004 1 Aventis Pharma Deutschland GmbH 6.462.667,88 2 Grünenthal GmbH 5.555.971,49 3 KWS SAAT AG 5.237.714,87 4 GPC Biotech AG MeVis - Centrum für Medizinische Diagnosesysteme und Visualisierung GmbH 4.649.274,42 6 Metanomics GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien 4.227.937,05 7 ASTA Medica GmbH 4.078.169,36 8 BASF Aktiengesellschaft 4.007.032,47 9 QIAGEN GmbH 3.978.445,95 10 Rina-Netzwerk RNA Technologien GmbH 3.909.367,73 11 MPB MelTec Patent- und Beteiligungsgesellschaft mbH 3.368.892,24 12 Flad & Flad Communication GmbH 3.316.500,24 13 TELTRA Gesellschaft für telematische Traumatologie mbH 3.312.247,51 14 Axxima Pharmaceuticals AG 3.286.307,08 15 SWITCH Biotech AG 3.215.734,86 16 Artemis Pharmaceuticals GmbH 3.078.755,68 17 DeveloGen Aktiengesellschaft 3.066.288,95 18 DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. 2.996.316,07 19 Probiodrug AG 2.984.121,84 20 Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) 2.864.737,53 21 VISCUM Aktiengesellschaft 2.761.069,62 22 Roche Diagnostics GmbH 2.758.308,44 23 proThera GmbH 2.573.936,07 24 LION bioscience AG 2.553.054,78 25 Epidauros Biotechnologie Aktiengesellschaft 2.524.710,95 26 DSM Biotech GmbH 2.518.784,30 27 atugen Aktiengesellschaft 2.341.491,23 28 HörTech gGmbH - c/o Haus des Hörens 2.327.118,41 29 Merck KGaA 2.282.268,71 5 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 4.299.280,10 19 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Rang Unternehmen Fördervolumen € 2000 - 2004 30 BioVisioN AG 2.270.535,10 31 Carl Zeiss AG 2.215.398,34 32 Scienion AG 2.204.545,54 33 PIERIS Proteolab AG 2.155.524,08 34 Schering Aktiengesellschaft 2.029.988,11 35 BIOMAX Informatics AG 2.021.716,78 36 Degussa AG 2.011.530,05 37 Evotec OAI AG 1.955.940,75 38 BioFrontera Pharmaceuticals AG 1.856.103,15 39 Agrobiogen GmbH Biotechnologie 1.766.076,89 40 Coley Pharmaceutical GmbH 1.754.047,24 41 apovia AG 1.734.703,82 42 Bruker Daltonik GmbH 1.718.783,08 43 Milupa GmbH 1.705.266,55 44 FRIZ Biochem GmbH 1.701.306,00 45 MPB Cologne GmbH 1.680.877,01 46 CELLTEC GmbH Biotechnologie 1.677.960,80 47 Heidelberg Pharma Holding GmbH & Co. KG 1.666.821,25 48 Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. 1.661.252,33 49 Axaron Bioscience AG 1.656.813,00 50 Cenix BioScience GmbH 1.614.965,34 Fördervolumen € Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 139.596.661,04 20 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T 5. Die größten Förderprojekte Die Unternehmen, die zu den größten Förderempfängern des BMBF gehören, haben, wie dies nicht anders zu erwarten ist, auch die vom Volumen her größten Förderprojekte (siehe Tabelle 6 im Anhang auf Seite 34). Die Firma Grünenthal führt wie auch in der letzten Studie hier das Ranking mit einem Projekt zum Thema „Proteomforschung“ an, das mit 6,85 Mio. € gefördert wurde. Es folgen weitere Projekte der Firmen Aventis, MeVis, Teltra, Asta Medica, die mit Fördervolumina von 3,67 – 6,39 Mio. € unterstützt wurden. Das Fördervolumen des auf dem 51. Rang aufgeführten Vorhabens der RiNA GmbH hat noch immer ein Fördervolumen von 1,11 Mio. €.. Einige der geförderten Unternehmen wie MeVis GmbH, Teltra GmbH, HörTech gGmbH und RiNA GmbH sind das Ergebnis öffentlicher Förderprojekte. Hier stellt sich die Frage, ob diese Institutionen einmal profitable Unternehmen werden oder sich immer aus öffentlichen Quellen speisen lassen, wie dies bei vielen öffentlich geförderten Unternehmen der Fall ist. 6. Die größten Förderempfänger der Biotech-Industrie Die größten Förderempfänger unter den reinen Biotechunternehmen sind die Unternehmen GPC, Qiagen, Metanomics, MelTec und Axxima Pharmaceuticals. Diese Unternehmen haben, oder im Fall von Axxima hatten, das notwendige Kapital, um größere Projekte durchzuführen und dafür die Förderung zu beantragen. Auffällig ist, dass die Firmen Morphosys, Medigene, November, Paion erst weit hinten in der Rangliste der Life-Science-Förderempfänger auftauchen. Qiagen als größte profitable Biotechfirma in Deutschland ist dagegen um einige Plätze im Ranking gestiegen. Die Firma Miltenyi, nach Qiagen das zweitgrößte deutsche Biotechunternehmen, liegt weit abgeschlagen in der Rangliste. Medizintechnikunternehmen tauchen in der Liste kaum auf. Dass die Fördermittel kein Garant für den Erfolg sind, zeigen neben der Firma Asta Medica auch die Insolvenzen einiger Biotechunternehmen, Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung die zu den 21 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Förderempfängern gehören. So haben die Firmen Axxima Pharmaceuticals (übernommen von GPC), Switch Biotech, Friz Biochem, MBP Cologne etc. Insolvenz angemeldet (siehe Seite 31, Tabelle 5). Dies ist sicherlich unvermeidbar, wenn man forschungsintensive kleine Unternehmen fördert und lässt sich bei der Vergabe von Fördermitteln nicht voraussehen. Insgesamt blieb die Zahl der Insolvenzen gering unter den Förderempfängern. 7. Verteilung der Fördermittel zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen Die massive Unterstützung der Biotechunternehmen durch das BMBF, die mit dem BioRegio-Programm 1996/95 begann und sich mit den Programmen BioChance und BioChancePLUS fortsetzte, schlägt sich in der Verteilung der Fördermittel zwischen den drei Unternehmenskategorien Großunternehmen, Mittelstand und kleinen Unternehmen immer deutlicher nieder. Während in der Vergangenheit die großen Unternehmen als Empfänger der Fördermittel in der Life-Science-Industrie dominierten, verteilen sich die Mittel, wie die Abbildung 3 zeigt, inzwischen stärker auf die kleinen Unternehmen mit Umsätzen bis 20 Mio. €. Die Großunternehmen (ab 200 Mio. € Umsatz) verlieren deutlich Anteile gegenüber dem Untersuchungszeitraum der vorherigen Studie. Hier spielt einerseits eine Rolle, dass Roche durch die Übernahme von Boehringer Mannheim weniger aktiv ist, Aventis zwar einen Spitzenplatz einnimmt, aber das Fördervolumen deutlich niedriger liegt als beim Spitzenreiter Roche in der vorherigen Untersuchung. Mit Asta Medica ist ein weiterer Fördermittelempfänger unter den Großunternehmen vom Markt verschwunden und die Firma Bayer hat sehr an Bedeutung als forschendes Pharmaunternehmen verloren. Der Mittelstand (20 – 200 Mio. € Umsatz) hat zwar seinen Anteil etwas verbessern können, was aber primär davon herrührt, dass Unternehmen wie Evotec inzwischen dem Mittelstand zugerechnet werden. In der Studie wurde nicht die KMU-Definition der EU herangezogen, die den Mittelstand bereits bei einem Umsatz von 50 Mio. € enden lässt. Die hier gewählten Grenzen liegen bei Umsätzen von < 20 Mio. € für kleine Unternehmen und > 200 Mio. € für Großunternehmen. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 22 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Das schwache Abschneiden des klassischen Mittelstandes in der Förderung hängt damit zusammen, dass diese Unternehmen in der Regel keine marktfernen risikobehafteten F&E-Projekte durchführen, sondern meist Produktentwicklungen in kleinen Schritten durchführen und damit als Förderempfänger des BMBF nicht in Frage kommen, da hier nur Projekte mit größerer Marktferne und höheren Risiken gefördert werden. Zusätzlich spielt sicherlich auch die Komplexität der Antragstellung eine Rolle, die von diesen Unternehmen gemieden wird und zu einer gewissen Bevorzugung von „erfahrenen“ Unternehmen bei der Antragstellung führt. Hier könnte eine Vereinfachung der Antragstellung und eine breitere Thematik der Programme eine stärkere Beteiligung des Mittelstands bewirken. Auch regelmäßige Einreichungstermine in einem thematisch offenen Programm wären von Vorteil für den Mittelstand. Die kleineren Unternehmen, die häufig start-up-Biotechunternehmen sind, müssen aus ökonomischen Gründen Fördermittel beantragen, da sie auf diese Zuschüsse stärker angewiesen sind als der Mittelstand. Gerade durch den Zusammenbruch des VC-Marktes hat sich hier in den letzten drei Jahren eine große Finanzierungslücke aufgetan, die von den Biotechunternehmen über Fördermittel geschlossen wurde. Bei den Großunternehmen ist die Förderung zum Teil ein Mitnahmeeffekt. Diese Unternehmen haben eine personelle Infrastruktur, die eine gewisse Routine bei der Beantragung der Fördermittel aufweist. Für das BMBF gilt es zu prüfen, wer die Ergebnisse am effizientesten in Produkte umsetzt, um die zukünftige Förderung dieser Erkenntnis anzupassen. Hier weisen Großunternehmen häufig Defizite auf, die aber von einer Förderung unabhängig sind. Die Umsetzung von Innovationen dauert bei Großunternehmen länger als bei kleinen oder mittelständischen Unternehmen. Vielleicht könnte eine spezielle Förderung von spin-off-Unternehmen hier hilfreich sein, Projekte aus Großunternehmen auszugliedern und damit zu beschleunigen. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 23 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Fördermittelvergabe im Zeitraum von 2000 - 2004 nach Größe der Unternehmen 28% 7% 65% Großunternehmen Mittelstand Kleine Unternehmen ConsulTech GmbH Unternehmensklasse Kleine Unternehmen Mittelstand Großunternehmen Umsatzgrenze (€) < 20 Mio. > 20 Mio. < 200 Mio. > 200 Mio. Fördermittel (€) 191.443.044,06 21.750.372,46 81.168.543,70 Abbildung 3: Verteilung der Fördermittel nach Unternehmensgröße 8. Die regionale Verteilung der Fördermittel Die regionale Verteilung der Fördermittel für Life-Science-Unternehmen wird nicht mehr in erster Linie durch die Großunternehmen bestimmt (Abb. 4). Die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegen an der Spitze der regionalen Verteilung. Berlin folgt auf dem vierten Platz. Bei einer Betrachtung pro Kopf liegt Bremen deutlich an der Spitze, vor Berlin und Thüringen. Bei Bremen ist hierfür ausschließlich die Firma MeVis verantwortlich. Die Neuen Länder haben seit der letzten Untersuchung aufgeschlossen. Sie erhielten 13 % der Fördermittel für Firmen, bei 16 % Bevölkerungsanteil. Berlin hat wieder eine Spitzenposition erreicht, die zeigt, dass hier ein Wissenschaftsstandort entstanden ist, der in Deutschland eine führende Stellung einnimmt. Hier wird das Land Berlin seinem Anspruch als führender Wissenschaftsstandort gerecht. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 24 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Regionale Fördermittelvergabe an Unternehmen von 2000 - 2004 1% 1% 2% 0% 2% 3% 3% 3% 18% 5% 3% 16% 8% 9% 10% 16% ConsulTech GmbH Bayern Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Berlin Hessen Niedersachsen Rheinland - Pfalz Thüringen Sachsen-Anhalt Hamburg Bremen Brandenburg Sachsen Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Saarland Abbildung 4: Regionale Verteilung der Fördermittel an Unternehmen 9. Die regionale Verteilung der BMBF-Mittel in der Forschung Wie nicht anders zu erwarten, liegt das bevölkerungsreichste Bundesland NordrheinWestfalen (NRW) bei der Förderung von Forschungseinrichtungen durch das BMBF im Bereich der Life Sciences an der Spitze. An zweiter Stelle folgt dann bereits Berlin, das knapp hinter Nordrhein-Westfalen liegt. Da das Land nur ca. ein Fünftel der Einwohnerzahl von NRW hat, ist diese Position beeindruckend. Hier macht sich die starke Konzentration von Forschungseinrichtungen in Berlin bemerkbar. Pro Einwohner erhalten Berliner Forschungseinrichtungen vom BMBF in den LifeScience-Programmen vier mal mehr als der zweitplatzierte Sachsen-Anhalt. Auf den nächsten Plätzen folgen dann die nach Einwohnerzahl größten Länder. Beachtlich ist die Position von Sachsen-Anhalt, welches bei der einwohnerbezogenen Betrachtung auf dem zweiten Platz hinter Berlin und vor Baden-Württemberg liegt. Sachsen liegt dagegen auf einem der hinteren Ränge, was überrascht, da sich das Land in Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 25 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T anderen Branchen als High-Tech-Standort darstellt. Das Saarland schneidet unterdurchschnittlich ab und belegt den letzten Platz. Tabelle 3: Regionale Verteilung der Life-Science-Förderung für Forschungseinrichtungen nach Bundesländern Bundesland Fördermittel in € Nordrhein-Westfalen 225.550.029 Berlin 211.755.714 Bayern 191.036.381 Baden-Württemberg 154.449.076 Niedersachsen 93.428.786 Hessen 60.062.910 Schleswig-Holstein 42.462.402 Sachsen-Anhalt 41.237.837 Sachsen 28.306.598 Thüringen 27.173.230 Rheinland-Pfalz 22.784.801 Hamburg 22.167.525 Mecklenburg-Vorpommern 22.081.218 Brandenburg 11.794.426 Bremen 4.669.974 Saarland 3.774.676 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 26 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Tabelle 4: Regionale Pro-Kopf-Verteilung der Life-Science-Fördermittel für Forschungseinrichtungen nach Bundesländern Bundesland Einwohner Förderung pro Kopf in € Berlin 3.386.929 62,52 Sachsen-Anhalt 2.523.000 16,34 Baden-Württemberg 10.694.215 16,07 Schleswig-Holstein 2.823.000 15,04 12.423.000 13,98 Mecklenburg-Vorpommern 1.726.000 12,79 Hamburg 1.737.000 12,76 18.079.686 12,48 Niedersachsen 8.002.916 11,67 Thüringen 2.373.000 11,45 Hessen 6.089.000 9,86 Bremen 663.642 7,04 Sachsen 4.301.267 6,58 Rheinland-Pfalz 4.059.000 5,61 Brandenburg 2.567.220 4,59 Saarland 1.057.502 3,57 Bayern Nordrhein-Westfalen Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 27 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T 10. Die regionale Verteilung der Biotech-Förderung Die regionale Verteilung der Fördermittel der Biotech-Unternehmen spiegelt den Stand der regionalen Entwicklung dieser neuen Branche wieder (Abbildung 6, Seite 29). An der Spitze findet sich erwartungsgemäß Bayern, vor Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, dicht gefolgt von Berlin. Sachsen, das High-Tech-Land des Ostens fällt auch hier weit zurück. Dies ist sicherlich auch die Folge einer geringen Präsenz dieses Bereichs in den sächsischen Forschungseinrichtungen. Länder wie Rheinland-Pfalz, Bremen und Saarland finden sich hinter Ländern, wie Thüringen und Sachsen-Anhalt, die wesentlich erfolgreicher beim Aufbau einer BiotechLandschaft sind. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl ist Berlin am erfolgreichsten, gefolgt von Sachsen-Anhalt und Thüringen (Abbildung 5). Regionale Verteilung von Fördermittel pro Einwohner in Euro an Unternehmen der Biotechbranche in den Jahren 2000 - 2004 0,87 1,17 0,92 0,77 0,41 0,86 0,12 7,66 1,29 1,57 1,58 5,50 3,10 3,78 ConsulTech GmbH Berlin Sachsen-Anhalt Niedersachsen Hessen Brandenburg Saarland 4,08 Thüringen Bayern Nordrhein-Westfalen Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein 4,40 Hamburg Baden-Württemberg Bremen Rheinland-Pfalz Sachsen Abbildung 5: Regionale Verteilung von Fördermittel pro Einwohner an Unternehmen Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 28 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T 2.183.599,53 € 1.595.896,48 € 7.650.598,49 € 854.255,69 € 12.632.691,13 € 25.956.844,57 € 10.287.949,70 € 28.366.765,86 € 4.975.236,01 € 13.039.824,38 € 7.107.492,23 € 1.748.304,42 € 3.511.567,75 € 126.920,68 € 46.982.580,52 € ConsulTech GmbH 33.201.618,37 € Abbildung 6: Regionale Fördermittelvergabe an Unternehmen in den Jahren 2000 - 2004 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 29 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T 11. Insolvenzen Von den im Zeitraum geförderten Unternehmen meldeten 29 Life Science Unternehmen Insolvenz an. Diese erhielten eine Fördersumme von 24,3 Mio. €. Für 8 dieser Unternehmen wurde im Rahmen des Insolvenzverfahrens eine Lösung durch Übernahme oder Fortführung gefunden (Tabelle 5). Die Mittel, die in die fortgeführten Firmen flossen, sind also nicht verloren. Insolvenzen lassen sich bei jungen Technologieunternehmen nicht vermeiden, sie sind eine ganz normale Begleiterscheinung der hohen Risiken, die diese Unternehmen eingehen, um innovative Produkte zu entwickeln. Hier ist also eine Änderung der Förderpolitik seitens des BMBF nicht erforderlich. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 30 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Tabelle 5: Insolvente Förderempfänger in den Jahren 2000 – 2004 Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Fördermittel € 2000 - 2004 Insolvente Unternehmen Axxima Pharmaceuticals AG (Übernahme durch GPC) SWITCH Biotech AG apovia AG FRIZ Biochem GmbH (fortgeführt) MPB Cologne GmbH Biomedical Apherese Systeme GmbH bioLeads GmbH Teraklin AG (Übernahme durch GAMBRO AG) Genethor GmbH MEMOREC Stoffel GmbH (Übernahme durch Miltenyi Biotec GmbH) NascaCell GmbH (neue Firmierung: NascaCell IP GmbH) CREATOGEN AG vectron therapeutics AG Munich Biotech AG (Übernahme durch Medigene) LAROVA Biochemie GmbH (Nachfolgefirma Larova GmbH) MainGen Biotechnologie GmbH MIGRAGEN AG Histaggen GmbH & Co. KG BioTissue Technologies AG (fortgeführt) OTOGENE AG Virofem Diagnostica GmbH MIRA Diagnostica GmbH ROOTec GmbH TexoGene GmbH ActinoDrug Pharmaceuticals GmbH febit AG mice & more GmbH & Co. KG Triple-O Microscopy GmbH CallistoGen AG (Übernahme durch The Genetics Company Inc., Schweiz) Gesamtfördersumme 3.286.307 Bayern 3.215.735 1.734.704 1.701.306 1.680.877 1.551.452 1.384.895 1.118.671 1.084.546 Bayern Bayern Bayern Rheinland - Pfalz Thüringen Baden-Württemberg Mecklenburg-Vorpommern Berlin 999.056 Nordrhein-Westfalen 795.332 Bayern 792.154 639.310 Bayern Hessen 623.124 Bayern 516.226 Brandenburg 458.640 408.991 403.586 280.975 280.328 270.675 247.581 245.146 220.921 132.579 110.078 79.369 29.136 Hessen Baden-Württemberg Baden-Württemberg Baden-Württemberg Baden-Württemberg Hessen Nordrhein-Westfalen Baden-Württemberg Baden-Württemberg Brandenburg Baden-Württemberg Hamburg Brandenburg 11.129 Brandenburg 24.302.829 12. Die Förderpolitik des BMBF Die Förderung der Bundesland Life Science Unternehmen (Biotechnologie, Pharma, Medizintechnik) hat sich in den letzten Jahren klar zugunsten der kleinen Unternehmen verschoben. Dies ist sicherlich im Interesse der Politik und der Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 31 C Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 & T Wirtschaft. Kleine und mittelständische Unternehmen sind die schnelleren Innovatoren als Großunternehmen, die häufig durch ihre internen Strukturen blockiert werden. Absolut ist jedoch die Förderung der Life Science Unternehmen nicht gestiegen und in Relation zu anderen Förderbereichen bei weitem zu niedrig. Die Firma Siemens, einer der großen Förderempfänger des BMBF, erhielt in den letzten 35 Jahren mehr Fördermittel als alle Life Science Unternehmen zusammen. Hier ist eine Steigerung der Förderung sicherlich notwendig, wenn Deutschland insbesondere bei pharmazeutischen Produkten nicht noch weiter an Boden verlieren will. Die Firmen Hoechst und Bayer waren vor 20 Jahren einmal die größten Unternehmen ihrer Branche weltweit. Heute ist Hoechst Teil eines französischen Unternehmens und Bayer ist nicht mehr unter den 20 größten Unternehmen der Branche vertreten. Sicherlich ist die Förderung nicht ausschlaggebend bei dieser Entwicklung, aber sie zeigt, dass es dort Defizite in der Industrie gibt. Die Förderung der Forschungseinrichtungen fällt mit 1,2 Mrd. € wesentlich opulenter aus als die der Industrie. Hier scheint ein Ungleichgewicht zu bestehen, das sich in Zukunft zur Industrie verschieben sollte. Dies kann durch die stärkere Förderung von Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie erreicht werden. Damit könnte der Technologietransfer verbessert werden, der noch immer ein Sorgenkind ist, da Forschungseinrichtungen andere Interessen verfolgen als Unternehmen. Da in Deutschland der Wechsel von einer Managementposition zurück an die Hochschule oder in ein Forschungsinstitut noch immer die Ausnahme ist, fehlt an Forschungseinrichtungen in der Regel eine wichtige Kompetenz in der Zusammenarbeit mit Unternehmen und im Technologietransfer. Bei der Entwicklung junger Technologieunternehmen ist die Förderung notwendig und richtig. Ohne BioRegio und andere Förderprogramme würde es keine deutsche Biotechnologieindustrie geben. Eine Fortentwicklung der Förderprogramme ist jedoch notwendig, um auch die mittelständischen Unternehmen in die Förderung einzubeziehen. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 32 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Für mittelständische Unternehmen könnte ein Förderprogramm wie folgt aussehen: Programm-Thema (keine inhaltliche Einschränkung): Life Science Ausschreibungstermine: März/Juli/Dezember Fördermaximum (meist ausreichend): 600.000 € Förderquote: 50 % Projektbeschreibung max. 20 Seiten Beginn des Projekts auf eigenes Risiko nach Einreichung des Antrags. Förderung bis einschließlich klinischer Prüfungen Phase I und II oder klinischer Studien. Das Förderverfahren könnte weiter vereinfacht werden, um die bürokratischen Hürden für die Unternehmen nicht zu hoch zu setzen. 13. Die ConsulTech GmbH Die ConsulTech GmbH wurde als DR. CONRAD&PARTNER 1992 gegründet (Umfirmierung in ConsulTech GmbH 1997) und berät Life Science Unternehmen in Fragen der Finanzierung, Planung und Beantragung und Durchführung von Fördervorhaben, Strategie und Businessplanerstellung. Zu den Kunden zählen Unternehmensgründer, mittelständische Unternehmen und internationale Konzerne. ConsulTech hat seit der Gründung ein Projektvolumen von mehr als 300 Mio. € bearbeitet und mehrere namhafte Biotechunternehmen in der Gründungsphase beraten. Das Unternehmen führt neben der Beratung Studien (Tissue Engineering, Fördermittel, Biotechnologie in Deutschland) durch und hat eine Reihe von Artikeln zur Biotechnologieindustrie in internationalen Zeitschriften publiziert. ConsulTech hat 5 feste Mitarbeiter und eine Reihe von freien Mitarbeitern. Alle Berater zeichnen sich durch eine langjährige Berufserfahrung in der Industrie aus und bieten daher ihren Kunden kompetente Beratung. Die aktuelle Studie wurde durchgeführt von Ute Dabitz, Michael Rupp-Dahlem, Heidrun Gürtler und Jürgen Conrad. Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 33 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T 14. Anhang Tabelle 6: Die 100 größten BMBF-Förderprojekte von Unternehmen im Bereich Life Sciences Nr. Unternehmen Thema Fördervolumen in € 2000 - 2004 1 Grünenthal GmbH Verbundprojekt: Verbund Proteom-Analyse: Kunststoffchips für die routinemäßige 2D-Elektrophorese, sowie entsprechende Geräte für die Proteom-Analyse 6.851.570,43 2 Aventis Pharma Deutschland GmbH Verbundprojekt: Verbund Proteom-Analyse: Entwicklung und Herstellung neuer für die Proteinseparation maßgeschneiderter HPLC-Trägermaterialien und -Trennsäulen (Proteinseparation) 6.390.043,61 3 MeVis GmbH Verbundprojekt: Entwicklung eines Ultraschallgerätes zur nondestruktiven subgingivalen Zahnsteinentfernung (Projektteil TU Clausthal) 3.945.319,38 4 Teltra GmbH Verbundprojekt: Verbund AR-UROLO - Erweiterte Realität zur Tumorerkennung in der Urologie - Klinischer Teil 3.933.678,47 5 ASTA Medica GmbH Steuerung des Immunsystems durch spezifische Modulatoren geringer Molekularmasse 3.672.039,32 6 HörTech gGmbH - c/o Haus des Hörens German Artificial Sphincter System - GASS: Implantierbarer Schließmuskelersatz 3.376.286,00 7 ASTA Medica GmbH Verbundprojekt: Rekombinante Testsysteme zur Auffindung und Testung neuer Leitstrukturen sowie der Konzeptvalidierung für die targetorientierte Krebstherapie 3.361.168,19 8 KWS SAAT AG Entwicklung molekularbiologischer Werkzeuge zur Verbesserung von Siloqualität und Stickstoffresistenz bei Mais sowie von Qualitätsweizen durch Resistenz gegenüber Ährenfusarium 3.342.691,34 9 Flad & Flad GmbH Mobiles Genlabor zur Förderung der Akzeptanz für die Biotechnologie und Gentechnik in Deutschland 3.316.500,24 10 Epidauros AG Gentransferstudienregister DeReG: Systematische wissenschaftliche Evaluation und Dokumentation von Gentransferstudien in der Bundesrepublik Deutschland 3.153.298,35 11 QIAGEN GmbH Verbundprojekt: Entwicklung einer einheitlichen Array-TechnologiePlattform für die parallele Analyse von Expressionsmustern auf RNA- und Proteinebene, Teilprojekt 1: Entwicklung einer einheitlichen Array-Technologie-Plattform zur parallelen Analyse 3.098.462,00 12 DeveloGen AG Entwicklungskontrollgene in Diagnose und Therapie 2.976.281,17 13 atugen AG Ribozym- und GeneBloc-Technologie für die Genidentifizierung und -inhibierung 2.811.435,75 14 VISCUM AG Entwicklung von tumorselektiven Verfahren zur Therapie von Karzinomen mit Mistellektin-Derivaten 2.761.069,62 Infineon Technologies AG Verbundprojekt: Systemintegration des biologischen Photochroms Bakteriorhodopsin in optische Mess- und Informationsspeichersysteme - Teilvorhaben: Herstellung modifizierter Bakteriorhodopsine 2.760.976,16 15 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 34 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Nr. Unternehmen Thema Fördervolumen in € 2000 - 2004 16 Solvay Pharmaceuticals GmbH Verbundprojekt: Pharmakologisch aktive Peptide aus humanem Blutfiltrat 2.556.459,41 17 Roche Diagnostics GmbH Verbundprojekt: Neue Anwendungspotentiale der zellfreien Proteinexpression; Teilprojekt 1 2.428.636,44 18 Bruker Daltonik GmbH Verbundprojekt: Genwaage - Massenspektrometrischer Analysator für DNA-Polymorphismen 2.423.073,58 19 MPB MelTec GmbH Funktionelle einzelzell-basierte Multi-Epitop-Ligand-Kartierung MELK 2.300.132,00 20 DECHEMA e.V. Koordination des Netzwerkes von Technologietransferstellen für Umweltbiotechnologie 2.243.170,42 21 BASF Plant Science GmbH GABI-NONHOST - A Consortium-Based Functional Genomics Intiative on Plant Nonhost Disease Resistance 2.190.396,50 22 Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. Verbundprojekt: Erschließung neuer Naturstoffquellen und Identifizierung von Leitstrukturen zur Entwicklung von Wirkstoffen gegen asthmatische und neurodegenerative Erkrankungen 2.177.430,96 23 Rina-Netzwerk RNA Technologien GmbH Verbundprojekt: Neue Anwendungspotentiale der zellfreien Proteinexpression - Teilprojekt 2 2.172.990,50 24 DECHEMA e.V. Informationsangebot Biotechnologie 2.083.114,00 25 Aventis Pharma Deutschland GmbH Entwicklung neuer Schlüsseltechnologien zur Funktionsanalyse von Ionenkanälen, Ionenpumpen und Transportern 2.066.681,00 26 Südzucker AG Verbundprojekt: Molekulare und funktionelle Analytik von Kohlenhydratbestandteilen mit gesundheitsrelevanten Funktionen Teilprojekt: 8-14 2.034.785,23 27 Evotec OAI AG Leitprojekt: Proteinstrukturfabrik - Strukturanalyse mit hohem Durchsatz für medizinisch relevante Proteine 1.975.977,03 28 CELLTEC GmbH Innovative Techniken für eine optimierte Zell- und Gentherapie 1.964.343,53 29 Daimler Chrysler AG Verbundvorhaben: Multizentrisches Nieren- und Urothel-CarcinomProjekt (MNUC) - Teilprojekt: Monitoring-Zentrum für Interviews und Qualitätskontrolle 1.732.327,96 30 Rina-Netzwerk RNA Technologien GmbH Verbundprojekt: Netzwerk RNA-Technologien: Teilprojekt: Netzwerk-Knotenpunkt, Technologieentwicklung und Netzwerkkoordinierung; Phase III 1.698.434,00 31 DSM Biotech GmbH Chorismat als universeller Synthesebaustein (CHORUS): Neue Verfahren für die nachhaltige Produktion von Feinchemikalien 1.677.412,00 32 Rina-Netzwerk RNA Technologien GmbH Verbundprojekt: Netzwerk RNA-Technologien: Virtuelles Institut für RNA-Technologien 1.634.312,14 33 QIAGEN GmbH Verbundprojekt: Entwicklung Routinefähiger Systeme für die Nukleinsäureanalytik 1.598.532,08 34 ASTA Medica GmbH Verbundprojekt: Effektoren signaltransduzierender Enzyme für die Krebstherapie 1.481.723,87 Leica GmbH Verbundprojekt: Systemintegration des biologischen Photochroms Bakteriorhodopsin in optische Mess- und Informationsspeichersysteme - Teilvorhaben: Industrielle Erprobung eines neuartigen Interferometeriesystems 1.437.241,48 35 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 35 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Nr. Unternehmen Thema Fördervolumen in € 2000 - 2004 1.407.000,00 36 Carl Zeiss AG Verbundprojekt: Okularloses digitales Mikroskopiesystem zur Routineanalyse von Zellen und Geweben ODMS - Teilvorhaben: Grundlegende Untersuchungen zum Aufbau von Demonstratoren für ein ODMS, zur Systemerprobung anhand von Routineanalysen. 37 Schering AG Verbundprojekt: Aufbau von Methoden zur Funktionsanalyse und Nutzung von Zellwachstumsregulatoren 1.349.533,26 38 Milupa GmbH Verbundprojekt: Molekulare und funktionelle Analytik von Kohlenhydratbestandteilen mit gesundheitsrelevanten Funktionen Teilprojekt 1-7 1.289.008,17 39 Artemis Pharmaceuticals GmbH Verbundprojekt: Netzwerk RNA-Technologien: Teilprojekt: Inhibition der Genexpression in transgenen adulten Mäusen und Ratten durch konstitutive und induzierbare RNA Interferenz (RNAi) 1.275.542,00 40 SWITCH Biotech AG Tissue Engineering: Verbundvorhaben: Geweberekonstruktion -in vitro zur Evaluierung von Heilungsprozessen- mittels Targetgenen Entwicklung von Hauttransplantaten" Teilvorhaben: Validierung von Target-Genen mit Hilfe von Hautäquivalenten 1.266.067,76 41 GPC Biotech AG Entwicklung von Methoden zur funktionellen Entschlüsselung biochemischer Signalketten von Genen, welche in der Krebsentstehung involviert sind 1.265.487,43 42 Dr. Suwelack Skin & Health Care AG Tissue Engineering: Gesteuerte Vaskularisierung von ungerichtet erstarrten Matrices aus nativem Kollagen durch Inkorporierung angiogenetisch wirksamer Faktoren: Neue Wege zur Entwicklung eines Gewebeersatzes 1.260.400,00 43 KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH Entwicklung neuartiger Tumortherapeutika 1.226.313,20 44 Beiersdorf AG Verbundprojekt: Neuer glykobiotechnologischer Ansatz zur Verhinderung bakterieller und viraler Infektionen der Haut Teilprojekte 1-4 1.190.480,70 45 Bruker Saxonia Analytik GmbH Geschäftsstelle der KKS-AG 1.184.578,93 46 BASF Plant Science GmbH PRO-GABI - Ein Netzwerk zur Identifizierung, Charakterisierung und Optimierung neuer monokotylspezifischer Promotoren für die Herstellung pilzresistenten Weizens 1.181.240,00 47 Cenix BioScience GmbH Verbund "Kolorektales Karzinom": Identifizierung von Marker Genen als neue diagnostische und therapeutische Zielstrukturen beim kolorektalen Karzinom 1.171.963,82 48 BioVisioN AG Umfassende Identifizierung humaner Blutpeptide zur Erarbeitung neuer diagnostischer und therapeutischer Leitsubstanzen 1.167.533,48 Epigenomics AG Verbundprojekt: Verbund "Genetische Basis gynäkologischer Karzinome": Chromosomale Charakterisierung und molekulargenetische Validierung von putativen Tumorsuppressorgenen und Onkogenen gynäkologischer Karzinome 1.156.774,83 BIOPHARM GmbH Verbundprojekt: Wachstumsfaktoren und Zelladhäsionsmoleküle zur Wiederherstellung peripherer Nerven - Teilprojekt 1: Produktion rekombinanter neurotropher Wachstumsfaktoren und Verfahrensentwicklung für die präklinische Applikation 1.110.922,22 49 50 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 36 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Nr. Unternehmen Thema Fördervolumen in € 2000 - 2004 51 Rina-Netzwerk RNA Technologien GmbH Verbundprojekt: Netzwerk RNA-Technologien: Teilprojekt: Kooperationsprojekte zur Umsetzung von RNA- Technologien für biotechnologische, diagnostische und therapeutische Anwendungen, Teil B 1.110.580,00 52 DeveloGen AG Verbundprojekt: Leberunterstützungs-Therapie auf Basis immortalisierter, humaner Leberzellen - Teilprojekt: Etablierung der permanenten Zellen 1.103.378,00 53 BIOPHARM GmbH Verbundprojekt: Bedeutung eines Wachstumsfaktors für neuronale Funktionen - Teilprojekt: Identifikation und Isolierung von hirnspezifischen Bindungsproteinen für das TGF-ß-Familienmitglied GDF5/MP52 1.089.526,70 54 Degussa AG Entwicklung eines biokatalytischen und nachhaltigen Verfahrens zur industriellen Herstellung enantiomerenreiner Amine und Alkohole unter besonderer Berücksichtigung der Atomökonomie 1.083.190,00 55 ProBioGen AG Verbundprojekt: Künstliches menschliches Immunorgan Teilprojekt 1: Kokultur menschlicher Leukozyten in einem Organequivalent 1.080.790,00 56 Laser Zentrum Hannover e.V. Verbundprojekt: Medizinisches ultraschnelles KurzpulsLasersystem (MUSKL) - Teilvorhaben: Aufbau eines kompakten diodengepumpten Faser-Festkörper-Verstärkersystems für fs-Pulse mit hoher Wiederholungsrate für medizinische Anwendungen 1.073.712,95 57 Roche Diagnostics GmbH Verbundprojekt: Entwicklung routinefähiger Methoden für die molekularbiologische Tumordiagnostik 1.070.634,97 58 Axxima Pharmaceuticals AG Verbundprojekt: Entwicklung einer einheitlichen Array-TechnologiePlattform für die parallele Analyse von Expressionsmustern auf RNA- und Proteinebene, Teilprojekt 2: Verfahren für die auf Proteinkinasen fokussierte, funktionelle Proteomanalyse 1.026.330,00 59 Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung e.V. Verbundprojekt: BioProduktion: Entwicklung eines biotechnologischen Verfahrens zur nachhaltigen, industriellen Produktion von Omphalotinen, einer neuartigen Klasse umweltschonender Nematizide 1.010.042,00 60 Protagen AG Verbundprojekt: Entwicklung von Plattformtechnologien für die funktionelle Proteomanalyse - Anwendungsgebiet Hirnforschung Teilprojekt 1 977.829,47 61 ProBioGen AG Verbundprojekt: Künstliches menschliches Immunorgan, Phase II; Teilprojekt 1: Reaktorentwicklung und Kulturexperimente 968.166,00 62 MALTAGEN Forschung GmbH BioProduktion: Produktion pharmazeutisch nutzbarer Proteine in Bioreaktoren 967.004,29 63 LEO Elektronenmikroskopie GmbH Analytische Elektronenmikroskopie in Molekularbiologie und Biotechnologie 960.231,72 64 Bayer AG Verbundprojekt: Naturstoffpotential von coryneformen und nocardioformen Bakterien 959.050,63 65 Knoll AG Verbundprojekt: Molekulare Wechselwirkungen zwischen Targets und Naturstoffen als Werkzeug zur Identifizierung neuer Wirkstoffe und Wirkstoffmodelle für Pflanzenschutz und Pharma 916.155,09 66 IPF PharmaCeuticals GmbH Isolierung und Charakterisierung Homing-modulierender 895.082,30 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 37 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Nr. Unternehmen Thema Fördervolumen in € 2000 - 2004 Peptidwirkstoffe für das Tissue Engineering mit Organstammzellen 67 akatech-Konvent für Technikwissenschaften e. V. Vereinheitlichung und Zusammenfassung verschiedener Datenbasen zu einer Datenbank Ftn-Online (Forschungsergebnisse aus Technik und Naturwissenschaft) und Erweiterung durch aktuellen Input 880.118,00 68 Merck KGaA Verbundprojekt: Neue Screening- und Expressionsmethoden für humane Proteinsysteme und Wirkstoffe 879.422,04 69 Gambro Dialysatoren GmbH Tissue Engineering: Biotechnologische Entwicklung eines Nierenersatzmodells auf Basis humaner Nierenzellkulturen für Patienten mit chronischem Nierenversagen 878.937,00 70 Master Media GmbH Innovationskreis Medizintechnik/Bestandsaufnahme Telemedizin 876.202,00 71 Autoimmun Diagnostika GmbH Etablierung eines Deutschen Cochrane Zentrums 862.453,28 72 Laser- und MedizinTechnologie GmbH Berlin Entwicklung und Evaluierung der Magnet-Resonanz-Elastographie der Brust 857.961,60 73 DECHEMA e.V. Verbundprojekt: BioProduktion: Simulationsgestützte Bewertung der Nachhaltigkeit biotechnologischer Produktion 847.512,57 74 Bruker BioSpin GmbH Verbundprojekt: Screening von Substanzgemischen auf biologische Aktivität mit NMR-Spektroskopie - Teilprojekt: 1 und 2 843.772,08 75 co.don AG Verbundprojekt: Untersuchung der Regulation des Knochenwachstums nach biophysikalischer Beeinflussung (Teilprojekt 1-4) 843.002,20 76 Immundiagnostik AG Verbundprojekt: Entwicklung relevanter Marker für Knochenstoffwechselerkrankungen - Teilvorhaben: 1-3 831.945,52 77 Merck KGaA Verbundprojekt: Suche und Optimierung von Leitstrukturen (SOL) Teilprojekt 1 827.400,64 78 Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V. Regulation des neuronalen apoptotischen Zelltodes in entzündlichen Autoimmunstörungen des zentralen Nervensystems 823.366,55 79 Siemens AG Verbundprojekt: Selbst-Organisation von Kohlenstoff-Nanoröhren für die Nano- und Mikroelektronik - Teilvorhaben: Herstellung defektarmer CNT und Entwicklung von Teststrukturen und Demonstratorbauelementen aus orientierten CNT 796.000,00 80 Robert Bosch GmbH Sysbio - Verbundprojekt: Analyse von Fremdstoffabbau und Dedifferenzierungsprozessen in Hepatozyten; Teilprojekt A3: Kinetische und dynamische Analysen mittels Modellsubstraten 780.405,00 81 Scienion AG Verbundprojekt: Entwicklung von Plattformtechnologien für die funktionelle Proteomanalyse - Anwendungsgebiet Hirnforschung Teilprojekt 2 767.452,25 82 Retina Implant AG Klinische und Immundermatologische Untersuchungen zur Wirksamkeit der Externen Psoriasis-Therapie mit Mahonia Aquifolium im Vergleich zur Herkömmlichen Therapie mit Dithranol 763.818,00 83 Aventis Research & Technologies GmbH & Co. KG Verbundprojekt: Neue Strategien der kombinatorischen Synthese 755.192,42 84 EML Research gGmbH Verbundprojekt Sysbio - Plattform Modellierung: Projekt Sycamore - 754.703,00 Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 38 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Nr. Unternehmen Thema Fördervolumen in € 2000 - 2004 Entwicklung eines Systems von rechnerischen Methoden und Werkzeugen 85 AGOWA GmbH Erstellung einer Forschungslandkarte der Hochschulmedizin 748.039,26 86 ALTANA Pharma AG Verbundprojekt: Suche und Optimierung von Leitstrukturen (SOL) Teilprojekt 2 744.592,32 87 JENOPTIK Laser Optik Systeme GmbH Verbundprojekt: Kompakte, modulare Ultrakurzpuls-UV-Laser für die Leiterplatten-Produktionstechnik (UVPro) - Teilvorhaben: Grundlegende Untersuchungen zu Ultrakurzpuls-Mikrokristalllasern zur UV-Erzeugung 742.000,00 88 ASGLAWO GmbH Verbundvorhaben: Mitwirkung am Bionik-Kompetenz-Netzwerk BIOKON Phase II, Oberflächen und Verpackungstechnik 741.114,33 89 Sequenom Instruments GmbH Verbundprojekt: Entwicklungen zum Einsatz der MALDIMassenspektrometrie in der genomischen Analyse und Diagnostik 738.593,85 90 Oncotest GmbH Verbundprojekt: Mechanismus-orientierte Suche nach neuen Antitumorwirkstoffen aus Pflanzen - Teilprojekt 2: 729.731,11 91 ICB Institut für Chemo- und Biosensorik GmbH Verbundprojekt: Entwicklung eines DNA-Chips zur Analyse von Einzelzellexpressionsmustern - Teilprojekt: Sensorik und Genetik 722.848,61 92 InViTek GmbH Verbundprojekt: Verbund Pharmakogenetische Diagnostik: Forschungsverbund Humboldt-Universität zu Berlin 719.731,26 93 Grünenthal GmbH Verbundprojekt: Neue Strategien in der Antibiotikaforschung über Eisenstoffwechselwege 718.468,40 94 Siemens AG Verbundprojekt: Verbund Silizium-Chiptechnologie: Technologische Plattform und Systemintegration 710.987,66 95 QIAGEN GmbH Verbundprojekt: Proteomics-Verbund: Microbalance Array / Mass Spectrometry (MAMS) als Werkzeug für die funktionelle Proteomanalyse - Teilprojekt 4 707.998,65 96 Henkel KGaA Neue effiziente Waschprozesse bei niedrigen Temperaturen Tieftemperaturprotease 704.431,00 97 Eppendorf Instrumente GmbH Experimentelle Arbeiten für ein neues phasenmikroskopisches Verfahren der gendiagnostischen Qualitätssicherung 701.848,75 98 elbion AG Verbundprojekt: Nutzung biologischer Baupläne mittels RNAAnalytik zur Funktionsanalyse von Genen 699.936,60 99 INET e.V. Internationales Netzwerk Weiterbildung Struktur und Funktion Kortikaler Landkarten in genetisch veränderten Mäusen: Die Rolle von Signalübertragungswegen für Lernen, Gedächtnis und Regeneration. 689.185,00 Verbundprojekt: Nutzung biologischer Baupläne mittels RNAAnalytik zur Funktionsanalyse von Genen 688.127,29 Fördervolumen der 100 größten BMBF–Projekte an Unternehmen im Zeitraum von 2000 - 2004 156.799.842,32 100 QIAGEN GmbH Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 39 Förderung der Life Sciences durch das BMBF in den Jahren 2000 – 2004 C & T Impressum ConsulTech GmbH Anhaltinerstraße 22 D-14163 Berlin Telefon +49 30 80 19 71 11 Telefax +49 30 80 19 71 20 e-mail: [email protected] Internet: www.consultech.de © ConsulTech GmbH, Berlin (Juni 2005) Eine Studie der ConsulTech GmbH Unternehmensberatung 40