Langjährige Partnerschaft von Ericsson mit Panalpina

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Langjährige Partnerschaft von Ericsson mit Panalpina
Das Panalpina Magazin
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Langjährige
Partnerschaft
von Ericsson
mit Panalpina
Seite 4 Interview
Seite 6 Logistik
Seite 11 Interview
Beschleunigtes Wachstum
Der neue Regional CEO Nordamerika, David I. Beatson, zu seinen Zielen
und seiner Managementphilosophie
Auf allen Weltmeeren zu Hause
Nippon Yusen Kaisha (NYK) ist einer der wichtigsten Seefrachtpartner
von Panalpina
Seite 14 High-Tech
Partnerschaft zwischen Fernost und Europa
Beschaffungslogistik für das deutsche IT-Unternehmen Wortmann AG
Seite 18 Projekte
Seite 20 Automotive
Seite 24 Human Resources
Seite 26 Aus aller Welt
Seite 31 Impressum
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Know-how und Vertrauen
Die Zusammenarbeit des
schwedischen Kommunikationsunternehmens Ericsson mit
Panalpina in China
Seite 12 Partner
Seite 16 Sponsoring
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Marktleader in Asien-Pazifik
Regional CEO Asia-Pacific, Lars-Ola Gunnarsson, über die
Entwicklung der asiatischen Wirtschaft und von Panalpina in
der Region Asien-Pazifik
Im Auftrag der Augenmedizin
Panalpina finanziert ein Programm des Schweizerischen Roten Kreuzes
gegen die Armutsblindheit in Ghana
Ein Flugzeug voll Masten
Panalpina transportiert überdimensionierte Bauteile zum Nationalstadion
von Abuja (Nigeria)
Hand in Hand
Logistiklösungen für die Automobilindustrie
Lebenslanges Lernen
Wissens- und Erfahrungsaustausch dank der virtuellen Lernplattform
Panacademy
Partner der High-Tech-Industrie
Liebe Leserinnen und Leser
Die High-Tech-Branche ist eine von vier definierten strategischen Kernindustrien der Panalpina-Gruppe. Das Industriesegment umfasst sowohl Produzenten von Computern, elektronischen Geräten und Telekommunikationsbauteilen als auch Netzwerkbetreiber, aber auch eine sehr grosse Anzahl von
«1st-tier»-Zulieferern. Panalpina gehört für die High-Tech-Industrie seit vielen
Jahren zu den wichtigsten Anbietern logistischer Dienstleistungen und zählt
eine wachsende Zahl der weltweit grössten «Fortune 500»-Unternehmen zu
ihren Kunden.
Die High-Tech-Industrie verlagert ihre Produktionskapazitäten vermehrt in
die Küstenregionen Chinas, wo sie von einem schier unerschöpflichen
Arbeitsmarkt und einer erstklassigen Infrastruktur profitiert. China bewegt
sich in atemberaubendem Tempo hin zum weltweit grössten Produktionsstandort, nicht zuletzt dank dem legendären Arbeitseifer der Bevölkerung.
Die Rangliste der Direktinvestitionen führte China 2002 mit über USD
50 Mrd. an, eine Position, die das Land wohl noch viele weitere Jahre lang
nicht abgeben wird.
Die Titelgeschichte dieser Ausgabe beleuchtet die beeindruckende Präsenz
des Ericsson-Konzerns in China. Das schwedische Unternehmen ist seit
über 100 Jahren in China aktiv und hat seine Produktions- und Marketinginfrastruktur zu einer Zeit aufgebaut, als sich andere Unternehmen mit
Investitionen in China noch schwer taten.
Ericssons Überzeugung und Ausdauer haben sich gelohnt. Die Firma gehört
heute zu den führenden Partnern der chinesischen Kommunikationsindustrie
und ist einer der grössten Anbieter von Telekommunikationslösungen
in China. Die Erfahrungen von Ericsson widerspiegeln die Entwicklung und
die Strategie der Panalpina-Organisation in China. Gekoppelt mit unserem
klaren Industriefokus und einem professionellen Key-Account-ManagementSystem haben wir eine Partnerschaft aufgebaut, von der beide Seiten
gleichermassen profitieren.
Im Pazifik-Rim sind die weltweit führenden High-Tech-Unternehmen präsent.
Sie benutzen die Region nicht nur zur Herstellung ihrer Produkte, sondern
wollen auch den vielversprechenden Konsumentenmarkt erobern.
In der Region Asia-Pacific ist Panalpina bereits heute mit einer starken
Organisation sehr gut positioniert. Unsere exzellente Plattform wird es uns
ermöglichen, in den kommenden Jahren gemeinsam mit unseren Kunden
noch weiter zu wachsen.
Bruno Sidler
Vorsitzender der Konzernleitung
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Interview
«Bei Asien-Pazifik handelt sich
um eine Region mit enormen
Möglichkeiten in einem komplexen
Geschäftsumfeld. Unser Ziel ist es,
diese Chancen voll auszunutzen.»
Marktführer
in Asien-Pazifik
Panalpina hat im Jahr 2002 eine neue Konzern-Managementstruktur
zur Regionalisierung der Organisation implementiert. Der Regional CEO
Asia-Pacific, Lars-Ola Gunnarsson, blickt auf die Regionalisierung
zurück und schaut voraus auf die Entwicklung in seiner Region.
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Herr Gunnarsson, können Sie die
Erfahrungen beschreiben, die Sie
in den letzten 18 Monaten nach der
Einführung der Regionalisierung
gemacht haben?
Für mich persönlich war es ein aufregendes
Ereignis, ein sicheres und ziemlich vorhersehbares Leben in Skandinavien hinter mir
zu lassen und in eine Region zu ziehen, die
voller Energie und Dynamik ist. Asien ist eine
komplexe und vielseitige Region, und die
Dichte der Bevölkerung, kombiniert mit der
Reihe von Ländern, die sich in ganz unterschiedlichen Stadien ihrer wirtschaftlichen
Entwicklung befinden, hat einen Markt
geschaffen, der ein bemerkenswertes Wachstumspotenzial besitzt. Es handelt sich um
eine Region mit enormen Möglichkeiten in
einem komplexen Geschäftsumfeld. Die Herausforderung liegt darin, die Möglichkeiten
voll auszuschöpfen, indem wir unsere standardisierten Geschäftsvorgänge und Produkte über Regionen hinweg einführen, gleichzeitig aber die Anforderungen der Kunden
und des Marktes vor Ort respektieren.
Wir haben in unserer Region eine multikulturelle Organisation mit stark ausgeprägter funktionaler Kompetenz aufgebaut, die
unseren Business Units die bestmögliche
Leitung und Unterstützung bietet. Wir
haben uns zunächst darauf konzentriert,
einen starken Teamgeist aufzubauen und
gemeinsam die künftige Richtung und die
Ziele für unsere Region festzulegen.
Hervorragende operationelle Leistung
und Kosteneffizienz waren die wichtigsten
Ziele bei der Ausgestaltung unseres
Geschäftsplans. Um diese Ziele zu erreichen, war eine kritische Grösse innerhalb
bestimmter Business Units erforderlich, die
es uns erlaubt, Management-Teams mit
spezifischer funktionaler Verantwortlichkeit
aufzubauen. Folglich haben wir mehrere
«Areas» in Asien-Pazifik geschaffen, darunter Südasien, Südostasien, Ozeanien und
China/Taiwan.
Zudem intensivieren wir die Kundenfokussierung und die Sales- und MarketingAktivitäten. Panalpina wurde bisher in
Asien nicht als sehr aggressiver Marktteilnehmer wahrgenommen. Dieses Image wollen wir selbstverständlich korrigieren.
In den vergangenen 18 Monaten haben
wir unser Netzwerk, unseren Kundenstamm
sowie unser Angebot an Produkten und
Dienstleistungen verbessert und konnten
ein gesundes Geschäftswachstum verzeichnen.
Was ist das Besondere bei Geschäften mit Kunden aus der High-TechBranche? In welchen Ländern ist
Panalpina hauptsächlich für HighTech-Kunden tätig?
Die meisten unserer Geschäftseinheiten in
Asien bedienen Kunden aus der High-TechBranche, von globalen Markennamenkunden über Kontraktproduzenten bis hin zu
Lieferanten. Die Hauptaktivitäten liegen in
China, Taiwan und Südostasien.
Seit 1999/2000 leidet die High-TechBranche. Heutzutage strebt sie kompromisslos das Ziel Kostenführerschaft an. Zudem
hat sich der Fokus von der Versorgungskette
zur Bedarfskette verschoben, d. h., die Produktion ist eher markt- als produktorientiert.
Asien ist die Hauptproduktions- und Montagebasis für die Branche, und die Anforderungen in Asien unterscheiden sich daher
leicht von denjenigen ausserhalb Asiens.
Wir bieten Dienstleistungen sowohl im
Bereich der Belieferung für Produktion und
Montage wie auch im Bereich der Lieferung
fertiger Produkte an die Kunden. In enger
Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und
Inhouse Carriern überprüfen und verbessern
wir unsere Dienstleistungen für die HighTech-Industrie laufend.
Abgesehen von den Schlüsselbranchen, für welche anderen
Kunden bietet Panalpina ihre Dienstleistungen in Asien-Pazifik an?
Abgesehen von den Schlüsselbranchen
High-Tech, Automobil und Health Care gehören wir zu den führenden Anbietern von
Transport- und Logistikdienstleistungen für
den Einzelhandel und die Modebranche.
Japan und Hongkong sind nach wie vor die
wichtigsten Märkte für Luxusartikel und
Modeprodukte. Markennamenfirmen haben
weiter expandiert und vor allem in China
eigene Einzelhandelsgeschäfte eröffnet.
Zusätzlich stellen Einzelhandelsprodukte
den grössten Exportsektor in Asien dar, wobei
China, Südasien und Südostasien die wichtigsten Produktionszentren sind. In Anbetracht dieser Marktvorteile konzentrieren wir
uns darauf, auf die Kunden zugeschnittene
Import- und Exportprodukte zu entwickeln,
um unseren Marktanteil weiter zu erhöhen.
Die Öl- und Gasindustrie in Asien
wächst weiter und hat ein sehr gutes Marktpotenzial. Wir sind bisher nur marginal an
dieser Entwicklung beteiligt. Daher haben
wir eine Infrastruktur geschaffen, die es uns
erlauben wird, die enormen Geschäftsmög-
lichkeiten in diesem Bereich wahrzunehmen und unsere Fachkenntnis auf diesem
Gebiet in Asien einfliessen zu lassen.
Was gibt es zu Ihrem geschäftlichen
Ausblick und den strategischen
Kernpunkten zu sagen?
Das Wirtschaftswachstum im asiatischpazifischen Raum bleibt stark, trotz der
globalen Rezession und der SARS-Krise. Wir
werden weiterhin mit unseren Kunden
wachsen, indem wir uns auf Aktivitäten innerhalb unserer Schlüsselindustrien konzentrieren, um marktorientierte und branchenspezifische Dienstleistungen und Lösungen
zu bieten. Wir müssen unser Netzwerk in
Asien ausbauen, indem wir sowohl organisch
wie auch durch Akquisitionen wachsen. Wir
werden uns nach wie vor auf die Erbringung
herausragender operationeller Leistungen
konzentrieren und dabei dem Bereich Marketing und Sales viel Gewicht geben. Die Entwicklung und Schulung unserer Mitarbeitenden wird eine wichtige Rolle in unserer
Strategie spielen. Wir sind überzeugt, dass
im Engagement sowie in der Einstellung
und den Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden der Schlüssel unseres Erfolges liegt.
Curriculum Vitae
Name
Lars-Ola Gunnarsson
Zivilstand
Verheiratet, drei Kinder
Geburtsjahr
1948
Staatsangehörigkeit
Schweden
1969–1989
Verschiedene Positionen bei Ericsson
Telecom AB, Stockholm (Schweden)
1989–1993
Sales&Marketing Manager, Goingefrakt (Net Logistics), Osby (Schweden)
1993–1997
Leiter Multinational Accounts,
Panalpina Scandinavia, Stockholm
(Schweden)
1997–2001
Geschäftsführer, Panalpina
Scandinavia, Stockholm (Schweden)
2002
Regional CEO Asia-Pacific, Hongkong
und Mitglied der Panalpina-Konzernleitung
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Logistik
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Know-how
und Vertrauen
Der schwedische Ericsson-Konzern ist der weltweit führende Anbieter
von umfassenden Telekommunikationslösungen und einer der wichtigsten Panalpina-Kunden aus der High-Tech-Industrie. Panalpina und
Ericsson arbeiten auf globaler Basis zusammen, unter anderem in China,
einem der bedeutendsten Märkte beider Unternehmen.
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Logistik
Rund 40 Prozent der Ericsson-Geschäfte in
der Asien-Pazifik-Region und rund 10 Prozent weltweit entfallen auf China, wo das
Unternehmen seit über 100 Jahren tätig ist.
«Und wir wachsen weiter, China ist einer
der weltweit am schnellsten wachsenden
Märkte und wird dies auch in absehbarer
Zukunft bleiben», erklärt Anders Karlborg,
seit dem vergangenen Jahr Head of the Asia
Pacific Supply Center in Nanjing bei Shanghai. Im Jahr 2000 belief sich die Umsatzzahl
auf rund RMB 15 Mrd. (USD 1,8 Mrd.), und
pro Tag betrug der Umsatz über RMB 40
Mio. Ericssons primäre Lieferanten investierten in China zusammen rund RMB 15
Mrd. (USD 1,8 Mrd.) und schufen damit
nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze, sondern
steigerten auch das Exportvolumen beträchtlich.
Mit China verbindet Ericsson, die heute
mit rund 57 000 Mitarbeitenden in 140 Ländern präsent ist, eine lange und erfolgreiche
Geschichte. Die 1876 in Schweden gegründete Firma war bereits 1892 in China aktiv,
und schon 1894 lieferte das Unternehmen
2000 Telefone nach Shanghai. Vor rund 20
Jahren wurde in Beijing das erste Repräsentationsbüro eröffnet, und 1994 wurde Ericsson (China) Company Ltd. gegründet. Mit
3600 Angestellten, 26 Niederlassungen und
10 Gemeinschaftsunternehmen ist Ericsson
heute in China der führende Anbieter von
Telekommunikationslösungen und -dienstleistungen.
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«Ericssons grosser Erfolg in diesem hart
umkämpften Markt gründet in unserem
kundenorientierten Engagement und unserer Lieferperformance. Wir stellen den Netzwerkbetreibern innovative, integrierte Systeme zur Verfügung, die es ihnen erlauben,
von den heutigen digitalen Mobiltelefonnetzen zu zukünftigen ‹Single Broadband and
Multiservice›-Netzwerken zu migrieren.
Dafür investieren wir beträchtlich in Forschungs- und Entwicklungsprogramme»,
betont Anders Karlborg.
Ericsson verkauft in China also nicht
nur ihre Produkte und Dienstleistungen,
sondern ist auch aktiv an der technologischen Entwicklung des Landes beteiligt,
indem das Unternehmen sowohl den Kunden als auch den eigenen Angestellten in
China Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. «1997 gründete die Firma in
Beijing die Ericsson China Academy, 1999
Lars-Olof Björklund, Manager Distribution
and Logistics Development für die Region
Asien bei Ericsson.
Anders Karlborg, Head of the Asia-Pacific
Supply Center Ericsson.
eröffnete sie zusammen mit der China Academy of Telecommunications Technology
ein Forschungs- und Entwicklungszentrum.
Mit dem Beijing Institute of Technology nahmen wir ein technologisches Forschungszentrum für mobile Telekommunikation in
Betrieb», zeigt Anders Karlborg die Unterstützung Chinas im Bereich der technologischen Entwicklung. «1999 gründete Ericsson zudem das in ihrer Industrie erste offene
Labor für mobile Multimedia-Kommunikation in China», ergänzt er.
Langjährige Partnerschaft mit
Panalpina
Panalpina ist seit 1976 in China präsent und
betreibt heute über 20 Niederlassungen. Die
Organisation bietet die ganze Palette an
Dienstleistungen an und verfügt über grosses Know-how für komplexe Logistikaufgaben. Kein Zufall also, dass Ericsson in China
auf die Dienste von Panalpina vertraut. «Wir
blicken auf eine lange Zusammenarbeit
zurück, und Panalpina hat für uns sowohl
traditionelle Transport- als auch Logistikdienste erbracht», erklärt Lars-Olof Björklund, Manager Distribution and Logistics
Development für die Region Asien. «Es ist
eine anspruchsvolle Partnerschaft, die auf
viel gegenseitigem Vertrauen basiert», fügt
er an. Auch Anders Karlborg pflichtet dem
bei: «Vertrauen ist immer wichtig in einer
Partnerschaft. Wir werden die Zusammenarbeit in Zukunft noch vertiefen und Panalpina vermehrt in unsere Supply Chain integrieren», meint er. Allerdings sei Panalpina
ein Lieferant wie andere auch und geniesse
keinen Sonderstatus, sondern müsse die
Leistungsfähigkeit immer wieder aufs Neue
unter Beweis stellen.
Das Dienstleistungsportfolio, das Panalpina ihrem Kunden Ericsson in China anbietet, ist vielfältig. So analysiert Panalpina die
Supply Chain und erarbeitet Optimierungsvorschläge, sorgt mittels ihrer EDI-Tools für
die Transparenz der Lieferkette, übernimmt
das Management der Retour- und Ersatzliefe-
rungen, konsolidiert und verzollt die Produkte
und beliefert Ericsson-Werke sowie ProjektSites von «Radio Base Stations» und organisiert die Bereitstellung benötigter Produkte
bei den Lieferanten. «Im Ericsson-Werk in
Stephen Yeung, President Panalpina China.
Nanjing bei Shanghai arbeiten zudem zwei
‹Implants›, Panalpina-Angestellte, die exklusiv bei Ericsson tätig sind und für die
gesamte operative Abwicklung der von Panalpina angebotenen Dienstleistungen verantwortlich sind», erklärt Ivo Roex, in Shanghai Key Account Manager für Ericsson.
Die Partnerschaft mit Ericsson entwickle sich wie ein andauernder Prozess, führt
Ivo Roex aus. «Eine enge Zusammenarbeit,
wie wir sie mit Ericsson pflegen, wird nicht
einfach über Nacht eingeführt und dann
funktioniert sie», begründet er. «Es werden
laufend neue Bedürfnisse und Verbesserun-
gen eruiert, und wir übernehmen neue Aufgaben. Wenn etwas nicht den Wünschen
des Kunden entsprechend abgewickelt wurde, setzen wir uns zusammen und suchen
nach Lösungen. Wichtig ist dabei natürlich,
dass man ein sehr offenes Verhältnis zueinander hat und sich vertraut. Selbst ein weltumspannendes Netzwerk, innovative Produkte, lokales Know-how und Industriekompetenzen reichen nicht aus, wenn das
gegenseitige Vertrauen nicht vorhanden
ist!» Lars-Olof Björklund ist mit Panalpinas
Leistung und ihren Innovationen zufrieden –
und weiss trotzdem, dass noch eine Steigerung möglich ist. «Es sind noch lange nicht
alle Möglichkeiten ausgeschöpft.»
Ganz allgemein ist er der Ansicht, dass
der Outsourcing-Trend noch lange anhalten
wird. Zwar dürfte auch in Zukunft kein
Unternehmen die völlige Kontrolle über ihre
Supply Chain in fremde Hände geben,
glaubt er. Allerdings werde man Nichtkernaktivitäten weiterhin vermehrt auslagern,
die Kompetenzen zur Qualitätskontrolle und
eine kompetente Bedarfsplanung indes
inhouse belassen.
Auch bei Ericsson wird Qualität gross
geschrieben. «Wir messen Servicegrad,
Belieferpünktlichkeit, Transitzeiten, Zustand
der Ware bei Ablieferung und vieles mehr.»
Industriekompetenzen
Die High-Tech-Industrie erlebt seit Jahren
einen beispiellosen Boom und verändert >
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Logistik
High-Tech Competence Center
Panalpina bietet ihren Kunden innovative und massgeschneiderte Logistiklösungen an. Es handelt sich dabei
nicht um allgemeine Konzepte, die auf
dem Markt feilgeboten werden. Vielmehr verfolgt Panalpina einen kontrollierten Ansatz und entwickelt für ihre
Kernkundengruppen in definierten
Industriesegmenten individuelle,
komplexe Lösungen. Die globalisierte
Wirtschaftsstruktur erfordert tiefe
Kenntnisse des Kundengeschäfts und
hohe Flexibilität, weshalb sich Panalpina auf Projekte konzentriert, bei
denen sie ihre Kernkompetenzen einbringen und dem Kunden echten
Mehrwert bieten kann. Sie setzt dabei
auf ihr Industrie-Know-how, ihr weltweites Luft- und Seefrachtnetz, den
«Asset free»-Grundsatz sowie ein
konsequentes Partnermanagement
nach dem Best-in-Class-Prinzip.
Panalpina konzipiert Logistikkonzepte
primär für Kunden in den Industrien
Automotive, High-Tech und Pharmaceuticals/Health Care. Das Unternehmen verfügt in all diesen Branchen
über langjährige Erfahrung und vertieftes Know-how. Logistikspezialisten
erarbeiten massgeschneiderte Lösungen und werden von einem umfassenden Key-Account-ManagementSystem sowie den Virtual Industry
Competence Centers unterstützt.
Letztere sind virtuelle Gruppen, die
sich aus Key-Account-Managern
sowie Mitarbeitenden aus Operations
und Vertrieb zusammensetzen. Sie
kommunizieren regelmässig mittels
Conference Calls und Workshops,
erarbeiten gemeinsame Lösungen,
bündeln und erweitern ihr Industriefachwissen und stellen es der Organisation zur Verfügung. Das Virtual
Competence Center High-Tech
(VCCH) wird von Ferwin Wieringa,
Global Key Account Manager Seagate,
geleitet.
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sich daher auch sehr schnell. Dasselbe trifft
auch auf den Wachstumsmarkt China zu.
Deshalb vertrauen die Unternehmen auf
Logistikpartner wie Panalpina, die sowohl
über eine globale Abdeckung als auch über
ausgezeichnete Industrie- und lokale Marktkenntnisse verfügen. Dies bestätigt LarsOlof Björklund, der betont, «dass wir im
Logistiksektor mit Firmen kooperieren, die
ähnlich organisiert sind und eine vergleichbare geografische Abdeckung wie wir aufweisen. Wir sind eine globale Unternehmung mit starken lokalen Organisationen,
die sowohl den jeweiligen Markt als auch
die strategischen Ziele des Konzerns gut
kennen. Ähnliche Organisationsformen
erwarten wir von unseren Lieferanten»,
betont er.
Dies sei eine Voraussetzung, um die
spezifischen Bedürfnisse der Kunden zu verstehen, mit deren hohen Tempi mithalten
Ann Tang, Branch Manager Panalpina
Shanghai.
und ihnen echten Mehrwert bieten zu können. Ein Logistikunternehmen muss äusserst proaktiv agieren und nicht nur Instruktionen entgegennehmen, sondern Aufgaben
übernehmen, die vom Kunden früher in
eigener Regie durchgeführt wurden. «Dabei
erwarten wir, dass unser Partner auf unsere
individuellen Vorstellungen eingeht und
innovative Lösungen präsentiert», stellt
Lars-Olof Björklund klar. «Natürlich gibt es
Ivo Roex, Ericsson Key Account Manager
bei Panalpina Shanghai.
auch heute Transportunternehmen, die sich
ausschliesslich auf den Transport konzentrieren – und ich bin mir bewusst, dass sie
ihr Geschäft perfekt beherrschen. Aber wir
benötigen einen Logistikanbieter, der unsere Supply Chain optimiert und Transparenz
bietet, messbare Leistungen erbringt, die
Kosten im Griff hat und die Schnittstellen
auf ein Minimum reduziert», ergänzt er.
Interview
Beschleunigtes Wachstum
Panalpina hat die Region Amerika in zwei separate regionale Einheiten
für Nord- und Südamerika aufgeteilt. David I. Beatson stiess im Juli
als CEO der Region Nordamerika zu Panalpina. Im folgenden Interview
erläutert er seine Managementphilosophie und seine Ziele.
Was reizte Sie besonders an der
Aufgabe als CEO für Nordamerika?
Panalpina hat einen hervorragenden Ruf als
weltweiter Spediteur, Zollagent und Logistikdienstleister. Das Unternehmen gehört zu den
ersten Adressen der Branche. Es ist eine tolle
Sache, mit einer derartigen Reputation im
Rücken die Ausweitung der Marktposition in
Nordamerika anzugehen. Während Panalpina
in Nordamerika in Segmenten wie Projektabwicklung, in der Öl- und Gasindustrie sowie
im High-Tech- und im Automobilsektor äusserst angesehen ist, ist das Unternehmen in
anderen Industriezweigen weniger bekannt.
Daher ist es für mich eine spannende Aufgabe, auf diesem Markennamen aufzubauen
und in neue vertikale Märkte zu expandieren.
Panalpina ist in der Vergangenheit organisch gewachsen. Werden Sie diese
Strategie in Nordamerika fortsetzen?
Unser Ziel ist es, organisch und durch Akquisitionen zu wachsen. Für Erfolg ist organisches Wachstum unerlässlich. Unternehmen,
die kein organisches Wachstum verzeichnen,
haben ein Problem – sie verlieren Marktanteile an Wettbewerber. Die Wachstumsstrategie
kann aber durch Akquisitionen ergänzt werden, v. a. in Märkten wie den USA und Kanada. Die Übernahme von Unternehmen, die in
unsere Strategie passen, verschafft uns
Zugang zu neuen vertikalen oder geografischen Märkten. Wir können somit unser Netzwerk in Nordamerika stärken und erweitern.
Organisches Wachstum in Verbindung
mit strikter Kostenkontrolle ist zwar ein absolutes Muss. Man kann sich aber nicht gesundschrumpfen. Um unter dem Strich das
Ergebnis zu verbessern, braucht man Wachstum durch neue Geschäfte. Deshalb werden
wir unsere Vertriebs- und Marketingaktivitäten intensivieren, um das Geschäft mit bestehenden Kunden auszubauen und neue vertikale Märkte zu erschliessen. Akquisitionen
machen einen weiteren Pfeiler unserer Strate-
gie aus. Zudem werden wir in die Entwicklung der transpazifischen Handelslinie investieren, die für Nordamerika das grösste
Wachstumspotenzial bietet. Darüber hinaus
wollen wir auf dem nordamerikanischen
Markt eine komplette Domestic-Leistungspalette anbieten, einschliesslich zeitdefinierter Luftfrachtdienste und eines erweiterten
Spektrums an logistischen Mehrwertdiensten.
Können Sie dies genauer erklären?
Es ist wichtig, das Luftfrachtangebot – abgestimmt auf die Bedürfnisse unserer Kunden –
auf dem Nordamerika-Markt zu erweitern.
Hierbei handelt es sich sowohl um eine offensive als auch um eine defensive Strategie.
Offensiv, da diese Angebote neue profitable
Erlösquellen erschliessen. Defensiv insofern,
als wir ein umfassendes Leistungsangebot
brauchen, um Wettbewerber mit Komplettangeboten vom Eindringen in unser internationales Kerngeschäft abzuhalten.
Welches sind Ihre obersten Prioritäten?
Zunächst möchte ich alle Mitarbeitenden
kennen lernen, denn ich bin ein überzeugter
Verfechter der Teamarbeit. Gleichzeitig
möchte ich mit möglichst vielen Kunden
sprechen. Auf der Basis dieser Gespräche
werde ich eine kurze SWOT-Analyse erstellen, um mir den Überblick über unsere Stärken und unsere Optimierungspotenziale zu
verschaffen. Eine weitere Priorität liegt auf
der Analyse unserer Finanz- und Ertragslage
und der anschliessenden Festlegung der
Ziele für die Nordamerika-Einheit. Ferner
erarbeiten wir ein Massnahmenpaket, das es
uns erlaubt, rascher zu wachsen und die Performance sowie die Rentabilität zu steigern.
Wo liegen die Stärken von Panalpina?
Panalpina hat eine Reihe von Stärken. Zu
den wichtigsten Faktoren zählen unsere
erfahrenen Mitarbeitenden, unser ausgedehntes globales Netzwerk, der ausgezeichnete
Ruf, die sehr gut geführte und profitable Organisation sowie unsere starke Kundenbasis.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Aufgabe?
Mich spornt es an, in einem teamorientierten
Umfeld profitables Wachstum zu generieren.
Meine Managementphilosophie basiert auf
Teamgeist, guter Kommunikation und einer
Politik der offenen Türen. Effektiv und hart
arbeiten – und dabei Spass haben!
David I. Beatson
David I. Beatson (54) ist US-Staatsbürger mit einem Abschluss als Bachelor of
Science in Business Administration von
der Ohio State University sowie einem
MBA in Finance&Marketing von der
University of Cincinnati. Er verfügt über
eine 28-jährige Berufserfahrung im
Transport-/Speditionsgewerbe. Nach
mehreren Jahren als Vice President für
Sales&Marketing im Frachtgutbereich
bei American Airlines arbeitete er sieben Jahre bei Emery Worldwide, die
letzten vier davon als President &CEO.
Dem folgten zwei Jahre als Chairman&CEO von Circle International.
Nach dem Zusammenschluss mit EGL
verliess er Circle, um eine eigene
Beratungsgesellschaft zu gründen.
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Partner
Auf allen Weltmeeren
zu Hause
Nippon Yusen Kaisha (NYK) ist einer der wichtigsten Partner von
Panalpina in der Seefracht. Das Logistikunternehmen und die japanische
Reederei blicken auf viele Jahre enger Zusammenarbeit zurück und
wollen ihre Kooperation noch weiter ausdehnen.
Sowohl im See- als auch im Luftfrachtbereich arbeitet Panalpina mit ausgesuchten
Carrier-Partnern zusammen und wendet
dabei konsequent das Best-in-Class-System
an. Dasselbe gilt natürlich für ihre Tochtergesellschaften ASB-Sea und ASB-Air, die
für das gesamte Kapazitätsmanagement zuständig sind. In der Seefracht gehört die
zum japanischen Mitsubishi-Konzern zählende Reederei Nippon Yusen Kaisha – kurz
NYK – zu den langjährigen und engsten
Geschäftspartnern von Panalpina. Was vor
über einer Dekade im Fahrtgebiet zwischen
Asien und Kanada begann und laufend ausgebaut wurde, ist heute eine Kooperation,
die alle Weltmeere und wichtigen Handelsrouten umfasst. Was ist das Geheimnis dieses Erfolges? «Einer der Hauptfaktoren»,
erklärt Thomas Eisenblaetter, Managing
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Director von ASB-Sea, «ist sicher, dass die
Zusammenarbeit auf sämtlichen Ebenen perfekt funktioniert, auf dem Management Level
genauso wie auf Sachbearbeiterstufe.» Das
sei sehr wichtig, denn es helfe nichts, wenn
sich die Führungskräfte gut verstünden, die
operative Umsetzung aber nicht funktioniere
– oder umgekehrt, meint Eisenblaetter.
«Zudem bietet NYK Qualität», ergänzt er.
«Dies betrifft nicht nur offensichtliche Bereiche wie Netzwerk und Pünktlichkeit,
sondern auch Elemente wie Informationsfluss, Dokumentation, Fakturierung, Verfügbarkeit von Containern und Laderaum,
auch während der Hochsaison. Es sind diese
Punkte, die eine erfolgreiche Partnerschaft
ausmachen», führt Thomas Eisenblaetter
aus. Um für ihre Kunden erstklassige, termingeführte Produkte zu erbringen, verlasse
sich Panalpina auf Geschäftspartner wie
NYK. Die Reederei biete ein exzellentes
Frachtraum-Management an und erlaube
es Panalpina somit, effizient und genau zu
planen.
Zuverlässigkeit …
Zuverlässigkeit ist auch, was NYK an Panalpina besonders schätzt. Panalpina liefert der
Reederei sehr genaue Angaben über ihre
kurz- und mittelfristigen Kapazitätsbedürfnisse, auf die sie sich verlassen und die sie
in ihren Planungen berücksichtigen kann.
Durch diese Arbeitsweise ergibt sich eine
Situation, von der beide Partner profitieren.
Minoru Sato, Chairman NYK Europe, meint
denn auch: «Es trifft zu, dass wir nicht über
die jüngere Geschichte und die globale
Expansion von NYK im Containerlinien-
verkehr reden können, ohne auf die solide
Partnerschaft zwischen Panalpina und NYK
hinzuweisen. Wir bei NYK sind stolz darauf,
beim Ausbau unseres weltweiten Containergeschäfts einen Geschäftspartner wie Panalpina auf unserer Seite gehabt zu haben, und
freuen uns auf die vielen Jahre enger Kooperation, die noch vor uns liegen.» Minoru Sato
ist davon überzeugt, dass das internationale
Containergeschäft in Zukunft weiterhin
enorm wachsen wird und dass Panalpina und
NYK gemeinsam überaus stark an diesem
Wachstum teilhaben werden.
… und grosses Vertrauen
«Bei der Zusammenarbeit mit NYK zählt ein
Wort noch etwas», meint Thomas Eisenblaetter. Es sei doch in der heutigen
Geschäftswelt keine Selbstverständlichkeit
mehr, dass man viele Abkommen per Handschlag vereinbare und ohne viel Bürokratie
umsetze, freut er sich. «Das bedingt natürlich eine solide Vertrauensbasis, wie sie zwischen NYK und Panalpina vorhanden ist»,
fügt er an. Auch Minoru Sato bestätigt dies.
«Unsere Partnerschaft basiert auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen.» So sei es
auch möglich, eventuelle Schwierigkeiten
rechtzeitig und offen zu besprechen, bevor
sie zu Problemen würden, ergänzt Bernhard
A. Liebisch, Senior Executive Sales bei NYK
Line in Rotterdam.
«Der persönliche Kontakt ist nach wie
vor sehr wichtig», betont er. Auch wenn der
Begriff «people’s business» manchmal etwas
strapaziert werde, so treffe er doch gerade
auch auf das Containergeschäft zu.
NYK lege enormen Wert auf allerhöchste
Qualität, erklärt Bernhard Liebisch.
«Schliesslich übernimmt Panalpina gegenüber ihrem Kunden die Verantwortung für
die Wahl ihrer Partner!» Zudem komme es
auch immer wieder vor, dass Panalpina und
NYK gemeinsam mit einem Kunden verhandeln würden, insbesondere bei Projektgeschäften. Da sei es natürlich wichtig, dass
man sich gut verstehe, um dem Kunden ein
erstklassiges Produkt anbieten zu können.
Weltoffen und traditionell
Nippon Yusen Kaisha (The Japan Mail
Steamship Company) wurde 1885 in Japan
gegründet und gehört zu den Pionieren der
modernen Schifffahrt. NYK war 1893 die
erste japanische Reederei, die mit einem
Service nach Bombay (dem heutigen Mumbai) einen Long-Distance Liniendienst in ihr
Angebot aufnahm. Sie setzte auch als erste
japanische Schifffahrtsgesellschaft ein Vollcontainerschiff ein, und zwar die «Hakone
Maru», die 1968 Japan mit der US-Westküste verband. 1970 setzte NYK erneut
Massstäbe, als sie im Fahrtgebiet FernostEuropa das legendäre Trio-Konsortium mitbegründete. Heute ist sie im Containerbereich eines von fünf Mitgliedern des
grössten Konsortiums, der weltumspannenden Grand Alliance. Das Unternehmen
betreibt im Liniendienst rund 100 Schiffe,
davon über 70 Containerschiffe. Insgesamt
umfasst die Flotte von NYK 770 Einheiten,
darunter Kreuzfahrtschiffe, Autofrachter
(PCC: Pure Car Carrier), Massengutfrachter,
Kühlschiffe und Tanker. Darüber hinaus hat
NYK eine Logistikdivision, die Landtransporte und damit verbundene intermodale
Logistikdienste anbietet. NYK ist den japanischen Geschäftstraditionen verbunden
und gleichzeitig ein weltoffenes, kundenorientiertes Unternehmen, das in den letzten
Jahren seine internationale Präsenz stark
erweitert hat und seine gesellschaftlichen
sowie sozialen Verpflichtungen sehr ernst
nimmt.
Taufe der «NYK Artemis»
Wie eng die Bande zwischen Panalpina und NYK sind, dokumentiert
die Taufe des Containerschiffes NYK
Artemis in Hiroshima auf eindrückliche Weise. Taufpatin war Marianne
Sidler, die Gattin von Panalpina-CEO
Bruno Sidler, die das hochmoderne
Schiff im Rahmen eines Festaktes in
Japan auf die Weltmeere entliess. Die
75 484-Bruttoregistertonnen-Einheit
verfügt über eine Kapazität von 6492
TEU und verkehrt im Fahrtgebiet
zwischen Asien und Europa. Der
299,95 Meter lange, 40 Meter breite
und vom Kiel bis zur Mastspitze
60,80 Meter hohe Frachter ist mit
über 533 Kühlcontaineranschlüssen
ausgerüstet. Die Dienstgeschwindigkeit beträgt 25 Knoten.
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High-Tech
Partnerschaft
zwischen Fernost und Europa
Das deutsche IT-Unternehmen Wortmann AG arbeitet im Bereich
Beschaffungslogistik mit Panalpina zusammen. Gemeinsam sorgen sie
dafür, dass der deutsche PC-Händler die in Fernost produzierte Ware
zum richtigen Zeitpunkt im Regal stehen hat.
Die Branchen High-Tech, Automobil, Gesundheit sowie Öl und Gas stehen bei
Panalpina im Zentrum. Für diese Schlüsselindustrien werden auf globaler Ebene integrierte Logistiklösungen erbracht. Das deutsche IT-Unternehmen Wortmann AG gehört
zum High-Tech-Kundenkreis. Panalpina hat
vor mehr als zwei Jahren die Beschaffungslogistik übernommen und wickelt seitdem
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Luft- und Seefrachtsendungen Wortmanns
zwischen Asien und Deutschland ab.
Ein eingespieltes Team
Die IT-Produkte und Computerkomponenten
(Monitore, Notebooks, Motherboards etc.)
werden hauptsächlich in den Werken in
Taiwan und China produziert. Ein Team
von Mitarbeitenden der Panalpina-Gesell-
schaften von Taiwan, China sowie Deutschland und des Inhouse-Carriers ASB-Air resp.
ASB-Sea sorgt dafür, dass die Ware im
vorgegebenen, oftmals knapp bemessenen
Zeitrahmen in Deutschland ist. Die involvierten Stellen – von den Lieferanten, den Abgangsstationen in Fernost, den Zollstationen,
den Flughäfen, den LKW-Partnern bis hin zu
den Panalpina-Vertretern und dem Auftraggeber Wortmann – sind derart aufeinander eingespielt, dass die Transporte stets reibungslos,
effizient und rasch abgewickelt werden.
In den Lüften ...
Ob die Ware auf dem Luft- oder dem Seeweg
transportiert wird, entscheidet Wortmann. Auf
dem Luftweg gelangt die Ware von Taiwan
resp. China über Luxembourg nach Münster/Osnabrück, wo sie verzollt und am gleichen Tag an Wortmann ausgeliefert wird.
ASB-Air kauft für die ganze PanalpinaGruppe die Luftfrachtkapazitäten ein und
bewirtschaftet diese. Die Tochtergesellschaft
kümmert sich in Taiwan und China um
eine hohe Abflugdichte (tägliche Transporte) und garantiert auch in der Hochsaison
die erforderlichen Frachtkapazitäten. 2002
wickelte Panalpina für Wortmann 502 Luft-
frachtsendungen mit insgesamt 340 Tonnen
Gewicht ab.
... und auf den Meeren
Wird die Ware – als Sammelgut oder Full Container Load – auf dem Seeweg transportiert,
so wird sie, je nach Standort des Produktionswerks, ab Yantian, Fuzhou, Shanghai (China)
oder Keelung (Taiwan) verschifft, um über den
Suezkanal in den Nordseehafen Hamburg zu
gelangen. Die Einfuhrzollabfertigung nimmt
Panalpina Bremen, der Hauptansprechpartner
von Wortmann, über das Zollprogramm
ATLAS direkt in Hamburg vor. Unmittelbar
danach erfolgt die Auslieferung an den
Kunden.
Analog zur ASB-Air kauft ASB-Sea die
Seefrachtkapazitäten ein und bewirtschaftet diese. Das Sendungsaufkommen
schwankt je nach Saison, d. h. dem Auftragsvolumen Wortmanns. Pro Verschiffungshafen
werden bis zu vier Abfahrten wöchentlich
angeboten. Aufgrund der oftmals knappen
Zeitvorgaben ist auf allen Seiten Flexibilität
gefragt. Für eine Verkaufsaktion müssen beispielsweise in wenigen Tagen 50x40-FussContainer mit Aktionsware von Asien nach
Deutschland spediert werden.
Panalpina ist das Bindeglied zwischen
den Produzenten in Fernost und dem Endkunden von Wortmann in Deutschland. An den
Warenfluss ist der Informationsfluss gekoppelt,
der es Wortmann erlaubt, seine Aktivitäten
vorauszuplanen. Damit die Ware dann beim
PC-Händler steht, wenn sie gebraucht wird.
Wortmann AG
Die Wortmann AG gehört mit ca. 5500
Wiederverkäufern, 240 Mitarbeitenden
und einem Umsatz von ca. EUR 225
Mio. in 2002 zu den bedeutendsten
unabhängigen Unternehmen der ITBranche. Als junges IT-Unternehmen
ist es der Wortmann AG möglich, auf
eine 16-jährige, ungebrochen erfolgreiche Vergangenheit zurückzublicken.
Die Wortmann AG ist ein qualitätsund serviceorientierter Hersteller von
Notebooks, PC-Systemen und Servern
der Marke Terra sowie Distributor von
Peripherie und Komponenten. Das
Produktsortiment wird indirekt über
Fachhändler und Systemhäuser in
den Mittelstand sowie öffentliche
Einrichtungen und Schulen verkauft.
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Sponsoring
Im Auftrag
der Augenmedizin
Panalpina hilft sehbehinderten Menschen in Westafrika, indem das
Logistikunternehmen für die nächsten drei Jahre ein Programm gegen
die Blindheit, welches das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) in Ghana
lanciert hat, mit CHF 550 000.– unterstützt.
Panalpina-CEO Bruno Sidler und Daniel
Biedermann, Direktor des Schweizerischen
Roten Kreuzes, unterzeichnen den Sponsoringvertrag.
Panalpina ist seit Jahren in Westafrika aktiv
und folglich mit dieser Region verbunden.
Die lokale Verankerung hat den Logistikdienstleister Anfang dieses Jahres dazu veranlasst, ein vom Schweizerischen Roten
Kreuz (SRK) initiiertes, im Rahmen der internationalen Kampagne «Right to Sight» lanciertes Projekt zu unterstützen. Das grösste
Schweizer Hilfswerk engagiert sich seit
1990 hauptsächlich in zwei Regionen Ghanas für Prävention und Behandlung der
Armutsblindheit, von der rund 184 000
Ghanesen betroffen sind.
Soziale Verantwortung
Für das Programm wird in den Jahren 2003
bis 2005 – dann werden die ghanesischen
Partner die volle Verantwortung übernehmen – CHF 1 Mio. aufgewendet. Panalpina
unterstützt das Programm mit CHF
550 000.–. «Wir setzen auf konkrete Hilfe vor
Ort bei den Betroffenen», erklärt Panalpina-
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CEO Bruno Sidler und ergänzt: «Jedes
Unternehmen hat auch eine soziale und
gesellschaftliche Verantwortung. Indem wir
bei diesem SRK-Projekt mitwirken, nehmen
wir diese wahr.»
Die Augenärztin und Leiterin des nationalen Augenprogramms der Gesundheitsbehörde von Ghana, Dr. Maria Hagan, nennt
folgende Gründe für die weit verbreitete
Armutsblindheit: «Mehr als 80 Prozent sind
blind, weil sie am Grauen Star, an der aufgrund mangelnder Hygiene weit verbreiteten Trachom-Infektion oder an einem durch
Vitamin-A-Mangel bedingten Sehverlust leiden.» Und sie fügt sogleich an, wie man diesen Ursachen begegnet: «Den Grauen Star
beheben wir mit einem einfachen chirurgischen Eingriff, der Trachom-Infektion und
dem Vitamin-A-Mangel, von dem vor allem
Kinder betroffen sind, beugen wir mit präventiven Massnahmen vor.»
Prävention, Behandlung, Sehhilfen
Mit dem im Rahmen der internationalen
Kampagne «Right to Sight» lancierten Projekt setzt das Rote Kreuz im Verbund mit der
Gesundheitsbehörde also an drei Punkten
den Hebel an: bei der Prävention, der
Behandlung und bei der Herstellung und
dem Vertrieb von Sehhilfen. Ziel ist es, die
Verbreitung der Armutsblindheit bis zum
Jahr 2010 auf 0,5 Prozent der Bevölkerung zu
halbieren.
Im Jahr 2003 wurden bereits über 30000
Personen behandelt. Insgesamt wurden dieses Jahr 1658 Menschen mit dem Grauen
Star operiert. Das erste Halbjahr wurde aber
auch genutzt, um vier Augenkliniken zu
renovieren und die Freiwilligen des Roten
Kreuzes und die Optiker auszubilden.
Win-Win-Situation
Hagan ist zufrieden mit den bisherigen Aktivitäten. Sie weist darauf hin, dass jeder Partner
gebraucht wird: «Unser Ziel, die Verhinderung
der Armutsblindheit, können wir nur mit Hilfe
des SRK und von Geldgebern wie Panalpina
erreichen.» Ron Bannerman, der für Ghana verantwortliche SRK-Mann, verdeutlicht die Rollenaufteilung: «Wir kümmern uns zusammen
mit der Gesundheitsbehörde um den Auf- und
Ausbau der Augenkliniken, die Ausbildung
der Ärzte, Pfleger, Optiker sowie der RotkreuzFreiwilligen und die Errichtung von Optikerzentren, während Panalpina uns mit ihrem
finanziellen Engagement den Rücken frei hält.»
Die Unterstützung von Panalpina, die ihr Sponsoring auf dieses Projekt konzentriert, erlaubt
dem SRK also, sich auf das eigentliche Programm zu konzentrieren und dieses mit der
Gesundheitsbehörde voranzutreiben. Letztlich
ist das Projekt für alle ein Gewinn. Am meisten
für die Sehbehinderten Ghanas: die von der
Armutsblindheit Betroffenen.
Armutsblindheit
Weltweit leben über 40 Mio. Blinde.
Jede 5. Sekunde kommt eine weitere
Person dazu. Die meisten von ihnen
leben in Ländern des Südens. 80 Prozent sind unnötigerweise erblindet
infolge von Krankheiten, die mit bescheidenen Mitteln geheilt oder verhindert werden können. Die Armutsblindheit hat gravierende soziale und
ökonomische Auswirkungen.
Weitere Informationen finden Sie
unter: www.redcross.ch
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Projekte
Ein Flugzeug
voll Masten
Neue Massstäbe haben Panalpina Nigeria und der Inhouse Carrier
ASB-Air bei einem Auftrag für das Bauunternehmen Bilfinger Berger AG
gesetzt: Mit dem Verlad von 22,4 m langen Masten (Durchmesser 1,25 m!)
sind erstmals Elemente solcher Dimensionen in einen Frachtjumbo der
MK Airlines verladen worden. Die Bauteile wurden für das Velodrom des
hochmodernen Sportstadions in Abuja (Nigeria) benötigt.
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Grossbaustellen wie diejenige des nationalen Stadions in Abuja (Nigeria) stellen für
alle Beteiligten eine Herausforderung dar.
Die einzelnen Bauteile kommen aus verschiedenen Ländern, wenn nicht gar Erdteilen, sind tendenziell schwer sowie sperrig
und müssen rechtzeitig, nämlich dann,
wenn sie auf der Baustelle benötigt werden,
vor Ort sein. Kein leichtes Unterfangen, sind
bei einem derartigen Grossprojekt doch
immer unzählige Partner involviert.
«Der Transportpartner muss bei einem
solchen Projektgeschäft die komplexen
Abläufe und die verschiedenen Schnittstellen hundertprozentig im Griff haben,
damit es zu keinem Bauverzug kommt»,
erklärt Wolfgang Essig, bei Panalpina Senior
Vice President Nigeria Coordination und
federführender Kundenbetreuer. «Beweglichkeit sowie kurze und schnelle Entscheidungsprozesse sind bei einem derartigen
Transport absolut zentral», ergänzt Johannes
Lichti vom Inhouse Carrier ASB-Air in
Luxembourg.
Die Stützen des Velodroms
Panalpina Nigeria und ASB-Air haben ihre
Aufgabe mit Bravour gemeistert. Sie haben
für die Julius Berger Nigeria Plc, eine Tochter der deutschen Unternehmensgruppe
Bilfinger Berger AG, die das Abuja National
Stadion baute, diverse Sendungen über-
nommen. Unter anderem wurden für das
Velodrom drei überdimensionale Masten
von Luxembourg nach Abuja geflogen. Die
Ware, insgesamt rund 54 Tonnen, wurde aus
mehreren europäischen Ländern nach
Luxembourg transportiert. Die Vorläufe dorthin führten die Lieferanten zum Teil in
eigener Regie durch. Der Gesamttransportablauf wurde in enger Abstimmung und
Koordination mit dem Auftraggeber in Wiesbaden (Deutschland) von Basel (Schweiz)
und Luxembourg aus gesteuert.
Via Tief- und Hochlader in den Bug
Die Anlieferung der letztlich 50 m langen
Masten, die für den Transport in drei Teile
zerlegt wurden, erfolgte mit Tiefladern. Der
Belad der Boeing 747-200F dauerte rund
vier Stunden. Dabei wurden die Masten mit
zwei Mobilkränen direkt von den Tiefladern
auf zwei Hochlader umgeladen. Mit Hilfe
dieser Liftvorrichtungen vor dem Flugzeug
wurden die Bauteile direkt in den Bug unter
der Flugzeugnase geschoben. Aufgrund
ihrer Länge (bis zu 22,4 m) und ihres Durchmessers (1,25 m) füllten die Masten fast die
ganze Ladefläche aus.
In Abuja angekommen, wurde die spezielle Fracht nach dem gleichen Prinzip in
rund drei Stunden entladen und zur Weiterverwendung auf die Baustelle des Sportstadions geführt.
Die Boeing wurde vom langjährigen
Partner MK Airlines betrieben und von ASBAir gechartert. Der Auftraggeber hatte sich
aufgrund des Termindrucks für den im
Gegensatz zum Transport auf dem Seeweg
teureren Luftweg entschieden. So konnte
sichergestellt werden, dass die Bauarbeiten
nahtlos weitergeführt und termingerecht
abgeschlossen werden konnten.
Abuja National Stadium
Das Nationalstadion in Abuja (Nigeria) wurde im April dieses Jahres
eröffnet. Das Architekturjuwel hat
bereits einen passenden Namen:
«Theatre of Dreams». Der hochmoderne Sporttempel, der für unzählige Sportarten Raum bietet, hat eine
Fläche von 32 000 m2 und verfügt
über 60 000 Sitzplätze. Das Stadion
und das Velodrom wurden für die All
African Games erstellt, die im Herbst
2003 stattfinden werden.
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Automotive
Hand in Hand
Panalpina konzentriert sich auf die Logistikbedürfnisse ihrer Kunden
aus der Automobilindustrie. Sie setzt dabei auf solide Partnerschaften
und neue Servicestandards.
Von Arnold Davis
Viele Erstausrüster, Tier-1- und Tier-2-Zulieferer der Automobilindustrie kamen aufgrund der instabilen Weltwirtschaftslage
unter Druck und mussten kostensparender,
gleichzeitig aber auch schneller produzieren
und stets mehr Leistung mit weniger Mitteln erbringen. Dieser Druck machte sich
bald der ganzen Lieferkette entlang spürbar.
Die Kontrolle des Güterflusses wurde immer
schwieriger, und die Unternehmen realisierten zunehmend, dass sie diese Aufgabe
nicht mehr allein bewältigen konnten.
In der Automobilindustrie muss man
sich das Vertrauen seiner Kunden hart er-
Michael Wills, Leiter des «Virtual Competence
Center – Automotive» von Panalpina.
arbeiten. Panalpina richtete vor rund einem
Jahr ein «Virtual Competence Center –
Automotive» (VCCA) ein, um diesem Umstand Rechnung zu tragen. Es gelang dem
VCCA in kurzer Zeit, Panalpina mit ihrem
Leistungsangebot und ihren Kompetenzen
im Bereich Automobilindustrie erfolgreich
am Markt zu positionieren, ihren partnerschaftlichen Ansatz zu implemetieren sowie
neue Servicestandards zu etablieren.
«Wir bezeichnen unser Kompetenzzentrum als virtuell, weil wir Spezialisten
aus aller Welt in unsere Arbeit einbeziehen»,
erklärt Michael Wills, der das VCCA leitet.
«Diese Fachleute tauschen sich regelmässig
aus und diskutieren über die spezifischen
Bedürfnisse unserer Kunden und erarbeiten
laufend neue Vorschläge zur Verbesserung
des Angebots. So können wir sicherstellen,
dass die einzelnen Glieder der Supply Chain
– egal auf welchem Kontinent sie angesiedelt sind – nahtlos ineinander greifen»,
erläutert Wills.
Kooperation als Erfolgsfaktor
Das Kompetenzzentrum ist deshalb so
erfolgreich, weil Panalpina durch die enge
Zusammenarbeit in intensivem Dialog mit
ihren Kunden steht. Gleichzeitig versetzt
dieses Verfahren Panalpina in die Lage, die
Fehlerquote beim Einkauf sowie die Transportkosten tief zu halten. Dank des regen
Austauschs kann das Management sowohl
den Kundenservice als auch die finanzielle
und operative Leistung stetig verbessern.
«Die enge Zusammenarbeit stellt den einwandfreien Informationsfluss sicher. Dieser
ist wiederum wichtigste Voraussetzung für
ein gutes Logistikmanagement», erklärt
Wills.
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So zeigte sich zum Beispiel, dass Bedarf
nach einem zusätzlichen Luftfracht-Charterservice von und nach Brasilien besteht. Mit
dieser neuen Flugverbindung über den Luftfrachthub in Luxembourg verbindet Panalpina
die brasilianischen Fertigungsstandorte mit
der weltweiten Automobilindustrie. Eingesetzt wird eine 65 Tonnen Ladung fassende
DC 10-30, die São Paulo jeweils am Mittwoch verlässt. Der neue Dienst ergänzt den
bereits bestehenden Boeing-747-F-Charterflug von São Paulo nach Südafrika.
Erfahrungsaustausch zentral
Ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit sind die branchenspezifischen Symposien, die Panalpina organisiert
oder unterstützt. In deren Rahmen diskutieren Verlader, Carrier und Dienstleister über
ihre Herausforderungen, Abhängigkeiten,
Leistungen und Chancen. «Ein offenes Ohr
ist bei diesen Symposien zentral. Zugleich
sind solche Anlässe ein idealer Ort, um
unsere Partnerschaften zu pflegen», bemerkt
Wills. «Das virtuelle Kompetenzzentrum
funktioniert deshalb so gut, weil es grossen
Wert auf den Dialog mit unseren Kunden
legt», ergänzt er.
Beim jüngsten VCCA-Symposium in
Traverse City/Michigan (USA) wurden die
Erfordernisse des Marktes diskutiert und
darüber, wie diesen strategisch und letztlich
in Form massgeschneiderter Lösungen inkl.
Umsetzung begegnet werden kann. Panalpina fordert die Verlader mit ihren Ideen
heraus, die Entwicklung neuer Technologien
und logistischer Innovationen voranzutreiben und neue Wege des Logistikmanagements zu gehen. «Wir sind bei der
Akquisition neuer Geschäfte und der >
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Automotive
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Ausschöpfung aktueller Cross-Selling-Möglichkeiten sehr viel effizienter, wenn sich alle
internen und externen Beteiligten über unsere Stärken und Ziele im Klaren sind und wir
über die Instrumente verfügen, mit denen
wir diese Ziele erreichen», findet Wills.
Diese interne und externe Abstimmung
aufeinander ist ein Grund für den grossen
Erfolg des Panalpina-Logistikzentrums in
Detroit (USA). Die kürzlich in Betrieb genommene Anlage befindet sich in der Nähe des
Flughafens und verfügt über eine Fläche von
rund 5800 m2. Modernste Inventory-Management-Systeme erlauben es Panalpina, die
Waren per Zoll-Schnellabfertigung rasch an
die Produktionsstandorte der Region zu liefern. «Falls ein Bauteil fehlt oder auch nur
mit einer Stunde Verspätung eintrifft, kann
das zum Stopp der gesamten Produktionsstrasse führen», erklärt Wills die Dringlichkeit.
Automotive Symposium in Michigan
Effizientes Order Management war ein zentrales Thema am Symposium in Michigan.
Referent Wes Johnson, Director of Customs
Service, Logistics and Planning bei der
Robert-Bosch-Gruppe, erklärte, der Kostendruck sei höher denn je. «Die Zulieferer lassen sich immer etwas Neues einfallen, um
die Preise senken zu können, weil sie
schlicht keine andere Wahl haben», sagte
Johnson. Transparenz und gute Zusammenarbeit auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens sind seiner Ansicht nach die wichtigsten Voraussetzungen für die effiziente
Geschäftsabwicklung. Er ist überzeugt, dass
der frühzeitige Einbezug des Logistikpartners – Panalpina – in den Planungsprozess
die Transparenz beim Order Management
erhöht.
Partnerschaft und Vertrauen
«Die Partnerschaft mit Panalpina funktioniert, weil sie auf gegenseitigem Vertrauen
beruht», erklärte ein Panalpina-Partner am
Symposium. «Erst das Vertrauensverhältnis
zwischen dem Verlader und seinen Dienstleistern macht die gemeinsame Analyse und
Optimierung der Prozesse möglich», verdeutlichte er.
Kunden und Vertreter von Panalpina anlässlich des Automotive-Symposiums in Traverse City/
Michigan.
Gemäss Wills ist Vertrauen die «Conditio sine qua non», um die höchste Ebene
einer Logistikpartnerschaft zu erreichen.
Auf diesem Niveau, das nur bei ca. 5 Prozent
aller Logistikbeziehungen erreicht werde,
könne von einer exklusiven Partnerschaft
gesprochen werden, die von gegenseitigen
Abhängigkeiten und gemeinsamen Zielen
geprägt sei. Diese ausgereifte Art von
Kundenbeziehung erreiche das VCCA durch
die enge Zusammenarbeit und das solide
Vertrauensverhältnis, erklärt Wills.
«Dank der Zusammenarbeit auf der
Grundlage von gemeinsamen Zielen und
gegenseitigem Vertrauen können die Automobilunternehmen und ihre Zulieferer den
gesamten Logistikprozess kontrollieren. Wenn
wir gemeinsame Interessen verfolgen, können wir vollkommene Transparenz bieten
und dabei neue Chancen ebenso präzise
aufzeigen wie mögliche Hürden», verdeutlicht Wills.
Der Erfolg von Panalpinas VCCA zeigt,
dass das Supply-Chain-Management über
Erfolg und Niederlage eines Produkts oder
gar eines ganzen Unternehmens entscheiden kann. Es hat die Beziehung zwischen
Verladern und Logistikdienstleistern neu
definiert. Natürlich sind die individuellen
Frachtpreise noch immer ein wichtiger Faktor
im See- und Luftfrachtverkehr, wesentlicher
sind aber die gesamten Lieferkosten, die
sämtliche Kostenelemente entlang der Wertschöpfungskette beinhalten. Zuverlässigkeit, Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit sind dabei zentral. Das VCCA ist dank
modernster Mittel in der Lage, diese Kriterien zu messen und zu steuern.
Der hohe Servicegrad bedeutet eine
Reduktion der Ad-hoc-Beziehungen und der
Schnittstellen. Gleichzeitig werden solide
Partnerschaften zwischen Verladern und
deren Logistikdienstleistern aufgebaut. «Wir
sind ganz offensichtlich auf dem richtigen
Weg», sagt Wills. «Jedes Unternehmen, jede
Division innerhalb einer Gesellschaft hat
unterschiedliche Logistikbedürfnisse. Alle
unsere Partnerschaften funktionieren, weil
wir offen sind für neue Wege des Logistikmanagements.»
Arnold Davis ist freier Journalist und lebt in
den USA.
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Human Resources
Lebenslanges Lernen
Die Wirtschaft dreht immer schneller. Wer da mithalten will, muss
nicht nur flink auf den Beinen sein, sondern auch etwas im Kopf haben.
Panalpina hat vor rund drei Jahren unter dem Namen Panacademy
eine virtuelle Lernplattform lanciert, die den Mitarbeitenden erlaubt,
ihre Kenntnisse laufend zu vertiefen, um nicht nur heute, sondern auch
morgen den Kundenanforderungen gerecht werden zu können.
Heinz Zengaffinen
Leiter Training & Development.
Die Wirtschaft verändert sich in einem enormen Tempo und verlangt von den Arbeitnehmern grosse Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, sich ständig
weiterzuentwickeln. Gleichzeitig bietet sie
engagierten und initiativen Mitarbeitenden
viele Möglichkeiten für persönliches und
berufliches Wachstum.
Panalpina legt Wert auf die nachhaltige
Unternehmensentwicklung. Weiterbildung
ist dabei ein zentraler Pfeiler. Damit Leistung wie Qualität kontinuierlich gesteigert
und den sich in unserer schnelllebigen Zeit
rasch ändernden Kundenanforderungen entsprechend entwickelt werden können, hat
das Unternehmen im Jahr 2000 unter dem
Namen Panacademy eine virtuelle Lernplattform lanciert. Sie stellt ein Weiterbildungsangebot zur Verfügung, das es den
Absolventen ermöglicht, ihre Kenntnisse für
den geschäftlichen Erfolg laufend zu verbessern und somit den Marktanforderungen
kompetent gegenüberzutreten.
Die Panacademy-Absolventen Charu Arora Dua, Lesley Hume, Thomas Mittermair.
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Mit dem Unternehmen wachsen
Panacademy ist kein hauptsitzgesteuertes
Programm für Privilegierte, sondern ein im
Unternehmen eingebettetes System, das
allen Mitarbeitenden der Gruppe offen steht.
Das entspricht der Unternehmenskultur,
gemäss deren alle Angestellten dieselben
Chancen auf persönliches Wachstum haben.
Allerdings setzt dies Eigeninitiative und
Selbstverantwortung voraus. Panacademy
ist kein Selbstbedienungsladen. Doch wer
aktiv an seiner persönlichen und beruflichen
Entwicklung arbeitet, findet bei Panacademy attraktive Möglichkeiten zur Weiterbildung, die auch den unternehmerischen
Ansprüchen gerecht werden.
Charu Arora Duas Werdegang verdeutlicht diesen Leitgedanken. Die heutige Marketingmanagerin von Panalpina Indien fing
vor vier Jahren mit einem Sommerjob an
und bildete sich anschliessend kontinuierlich weiter. Heute ist sie für die strategische
Planung der Region Südasien verantwort-
lich. «Die Kurse von Panacademy haben mir
verschiedene Facetten der Logistik sowie
des Managements näher gebracht, wodurch
ich meine Aufgaben effektiver und effizienter wahrnehmen konnte», erklärt die
Besitzerin eines Master in Business
Administration mit Spezialfokus International Business/Marketing die Bedeutung
des Weiterbildungsprogramms für ihren
beruflichen Weg. «Panacademy bietet allen
Panalpina-Mitarbeitenden die Chance, innerhalb des Unternehmens Neues dazuzulernen und zu wachsen. Davon profitiert
nicht nur der Einzelne, sondern auch das
Unternehmen», fügt sie an.
Ausrichtung am Kundennutzen
Der Verantwortliche für Training & Development der Panalpina-Gruppe, Heinz Zengaffinen, verdeutlicht den Gewinn für das Unternehmen: «Wie bei allen Aktivitäten von
Panalpina steht auch bei Panacademy der
Kundennutzen im Mittelpunkt. Unser Ausbildungsangebot muss als Unterstützung
der Geschäftsziele verstanden werden. Wir
verfolgen immer zwei Ziele: Zum einen soll
den Bedürfnissen der Mitarbeitenden nach
Wachstum, zum anderen dem Bedarf des
Unternehmens nach kompetenten Fachleuten entsprochen werden. Beides zusammen bildet die Grundlage für erstklassigen
Kundenservice.»
Dass diese beiden Ansprüche optimal
kombiniert werden können, zeigt das Beispiel von Thomas Mittermair, Seefracht
Import Manager von Panalpina Linz (Österreich). Er schloss ein zweijähriges, berufsbegleitendes Studium in Export/Internationales Management an der Universität
Johannes Kepler in Linz ab. «Nebst der
Vermittlung von Theoriewissen wurde dem
Kundenfokus hohe Bedeutung beigemessen. So habe ich heute ein besseres Verständnis für die Kundenwünsche und kann
diese noch besser erfüllen.» Damit profitieren sowohl der Kunde als auch Panalpina
direkt von der zusätzlich angeeigneten
Fachkompetenz.
Angestellte, Fachausbildungen, Sprachund Computerkurse, Sicherheits- und Verkaufsschulungen, Moving Forward und vieles mehr. Die Aktivitäten auf regionaler
Ebene unterstützen das Wachstum in der
Region. Es werden Spezialisten und Manager der verschiedenen Länder nominiert,
die Abläufe standardisieren oder Änderungsprozesse begleiten sowie regionale
Geschäftssituationen thematisieren. Zum
Angebot auf globaler Ebene gehören die
etablierten Schulungen an der CranfieldUniversität in Grossbritannien. Dazu gehören drei Key-Account-ManagementKurse (The Winning Pieces, The Winning
Strategy und The Winning Quality), der für
zukünftige Führungskräfte konzipierte Kurs
Navigating Our Future sowie Leveraging
Supply Chain Management.
Wissens- und Erfahrungsaustausch
Lesley Hume, Business Development &
Customer Service Manager von Panalpina
Toronto (Kanada), hat Leveraging Supply
Chain Management an der Universität von
Cranfield besucht. Nebst der eigentlichen
Stoffvermittlung hat sie den Kontakt mit
Panalpina-Mitarbeitenden aus aller Welt
geschätzt: «Endlich bekamen die Namen
Gesichter», freut sich Hume, um sogleich ihr
Kursfazit anzufügen: «Der Wissens- und
Erfahrungsaustausch hat mir für meine tägliche Arbeit am meisten gebracht. Letztlich
haben wir für unsere Kunden Mehrwert
geschaffen, indem wir unser Know-how
über Länder- und Organisationseinheiten
hinweg teilten.» Damit verweist sie auch
gleich auf einen zentralen Wert von
Panalpina: den Teamgeist. Denn nur das
perfekte Zusammenspiel über Länder und
Kontinente hinweg macht es möglich, für
den Kunden qualitativ hoch stehende
Leistungen zu erbringen.
Reichhaltiges Schulungsangebot
Und wie sind die Schulungen bei Panalpina
organisiert? «Das Programm beinhaltet Kurse
auf lokaler, regionaler und globaler Ebene»,
erklärt Zengaffinen und zeigt die PanacademyStruktur auf: «Auf lokaler Ebene werden
Weiterbildungen angeboten, die den reibungslosen Geschäftsbetrieb sicherstellen.
Dazu gehören Einführungskurse für neue
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Aus aller Welt
Blitz im Eiskanal
Deutschland/Kanada Bobfahrer jagen mit bis zu 150 Kilometern
pro Stunde durch den Eiskanal. Ein paar Tausendstelsekunden
entscheiden beim Bobsport über Erfolg und Niederlage. Dabei ist
das Material – der technisch ausgereifte Bob – das A und O: Nur
wer über das beste Material verfügt, kann vorne mitfahren. Folglich ist auch der Transport der teuren Fahrzeuge kein Klacks. Seit
rund drei Jahren wickelt Panalpina für die Spitzenteams den
Transport ihrer Schlitten ab.
Diesen Winter hat Panalpina nach den Europameisterschaften in
Winterberg (Deutschland) 22 Herrenbobs (Zweier- und Viererbobs)
verschiedener Nationen übernommen, um sie nach Calgary (Kanada), die nächste Station im Weltcupzirkus, zu spedieren. Zwei
Schlitten gehörten Monaco, zwei Russland, vier Lettland, drei
Tschechien, sieben Deutschland und vier den USA. Ausser Monaco
haben alle Mannschaften ihre Bobs inkl. Transportbox selbst bei
Panalpina Frankfurt angeliefert. Das Gesamtgewicht der ungewöhnlichen Fracht, für die ASB-Air den Transport organisierte,
belief sich auf rund 15 Tonnen.
Am 29. Januar 2003 traten die kostbaren Fahrzeuge via Luxembourg auf dem Luftweg ihre Reise nach Calgary an, wo sie an
Adventix, den Agenten von AIT World Wide Logistics, übergeben
wurden. Am 3. Februar 2003 nahmen die Fahrer bereits wieder
das Training auf und flitzten auf ihren Kufen durch den Eiskanal.
Am 8. respektive 9. Februar 2003 galt dann der Ernstfall: das Weltcuprennen im Olympiapark in Calgary. Im Anschluss daran hat
Panalpina einen Teil der Bobs via Frankfurt nach Winterberg und
St. Moritz (Schweiz) zurücktransportiert.
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Drehscheibe
Dubai
Arabische Emirate Panalpina verstärkt ihre Position in den Arabischen Emiraten. Im Frühjahr 2003 eröffnete Panalpina Gulf LLC
ihr neues Domizil im Logistikcenter am Flughafen von Dubai. An
der Einweihung sprach Seine Hoheit Scheich Ahmed bin Saeed Al
Maktoum, Präsident der zivilen Luftfahrt der Arabischen Emirate
und Vorsitzender der Emirates Airlines, zu den anwesenden
Gästen. Das neue Gebäude umfasst einen modernen Bürotrakt
sowie ein Lager mit 1450 m2, das direkt an die Rollbahn angrenzt.
Aufgrund seiner idealen geografischen Lage wird das neue Domizil
in Dubai als Drehscheibe für Warensendungen genutzt, die in den
Mittleren Osten, nach Zentralasien oder Afrika spediert werden.
Abdul Rahim M. Abdulla und
Robert Timmermann von Panalpina
Gulf LLC.
Sicherheitsnetz
USA Panalpina ist im Mai 2003 als Mitglied von C-TPAT, dem
amerikanischen Programm «Customs-Trade Partnership Against
Terrorism», aufgenommen worden. C-TPAT wurde von der USRegierung zusammen mit Logistikanbietern lanciert und hat das
Ziel, den Handel auf globaler Ebene vor Terrorakten zu schützen.
Voraussetzung für die Aufnahme ist ein Sicherheitsplan, der den
Richtlinien des US-Zolls entspricht. Panalpina ist in den Kategorien Licensed Broker, Air Freight Consolidator, Ocean Transportation Intermediary und Non-Vessel Operating Common Carrier
(NVOCC) zertifiziert. Als C-TPAT-Mitglied profitiert Panalpina von
der beschleunigten Abwicklung ihrer Sendungen an der amerikanischen Grenze.
Am Puls der Automobilindustrie
Schweiz Im Frühjahr fand in Montreux
(Schweiz) die erste AutoLogistics Europe
Conference statt, quasi das europäische
Pendant zur AutoLogistics Global Conference in den USA. Als einer der Hauptsponsoren der Konferenz war Panalpina
einerseits mit einem Stand präsent, andererseits vertrat Thomas Blank, Senior Vice
President, Panalpina am Panel. An diesem
nahmen Vertreter aus der Automobilindustrie sowie andere Logistikanbieter teil.
Im Rahmen dieser Konferenz diskutierten
Fahrzeugproduzenten, Zulieferer und
Logistikanbieter Ziele und Visionen vom
Automarkt Europa.
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Aus aller Welt
Mensch vs. Natur
Alaska/Kanada/Arktis Panalpina hat für das kanadische, im
Bereich Mining tätige Unternehmen Bema Gold Corp. sechs Charterflüge von Alaska in die russische Arktis durchgeführt. Das perfekte Zusammenspiel aller involvierten Parteien sorgte für einen
reibungslosen Transportablauf, obwohl weder die Fracht noch
die Destination, geschweige denn die arktischen Temperaturen
alltäglich waren.
An der siebentägigen Aktion waren seitens Panalpina die Charterabteilung des Inhouse Carrier ASB-Air in Luxembourg, die ASBAir-Vertreter in Anchorage (Alaska) und die Panalpina-Niederlassungen in Toronto und Vancouver (Kanada) beteiligt. Für den
Transport der insgesamt 180 Tonnen umfassenden Fracht wurde
eine Ilyushin 76 verwendet, die von zwei russischen Fluggesellschaften betrieben worden ist.
Die etwas ungewöhnliche Ware – ein Basislager für die BemaGold-Mitarbeitenden, Vorräte sowie die Bohr- und Probenausrüstung – kam ursprünglich aus Kanada und den USA. Die einzelnen Frachtteile wurden unabhängig voneinander nach Anchorage
transportiert, wo sie konsolidiert und in Form von 20-Fuss-Containern ins Flugzeug geladen wurden. Der Flug führte von Anchorage
in die russische Stadt Bilibino, die in der zu Sibirien gehörenden
Region Tschukotka liegt.
Die grösste Herausforderung stellten die steigenden arktischen
Temperaturen dar. Die Fracht musste innerhalb einer sehr kurzen
Zeitspanne angeliefert werden, weil die Eispiste in Keperveyem
(Bilibino) aufgrund der Temperaturschwankung keine Landung
von Frachtflugzeugen mehr zuliess. Dafür erwies sich der internationale Flughafen von Anchorage aufgrund seiner geografischen
Lage im Zentrum der nördlichen Hemisphäre als ideale Ausgangsstation für Flüge nach Sibirien.
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Fokus Öl- und Gasgeschäft
Namibia Bereits zum 7. Mal fand im Frühjahr die Offshore-West-Africa-Konferenz und
-Ausstellung statt. Die Erdöl- und Gasförderer sowie ihre Partner trafen sich in Windhoek (Namibia), um über die Entwicklung
der Öl- und Gasindustrie zu diskutieren. Panalpina ist seit Jahren in Westafrika aktiv und
nimmt regelmässig an dieser Konferenz teil.
Die Panalpina-Gesellschaften von Gabun,
Angola, Nigeria, ASB-Oil&Gas Basel, Safcor
Panalpina, Panalpina South Africa und
Houston repräsentierten dieses Jahr die
Tätigkeiten Panalpinas im Öl- und Gasbereich und vertieften die Kundenbeziehungen.
Das Team an der Offshore-West-Africa-Konferenz: Andreas Nowak, Panalpina South
Africa; Georg Geiger, Safcor Panalpina; Nelly McCright, Panalpina Houston; Annemarie Sickeler, Panalpina Angola; Albert Bismuth, Panalpina Gabun (von links).
Profis am Werk
Hongkong/Kanada/Australien ASB-Panprojects China und
Panalpina Vancouver (Kanada) haben im Juni den Transport von
vier Helikoptern arrangiert. Die Sikorsky-S-76-Hubschrauber
wurden von Hong Kong Flying an Lloyds Helicopters in Singapur
spediert. Drei der Maschinen wurden mit einem Roll-on-Roll-offFrachtschiff (RoRo) via Vancouver nach Calgary (Kanada) transportiert, während eine nach Melbourne (Australien) verfrachtet
wurde. Die Helikopter wurden alle in Yokohama (Japan) umgeladen. Innerhalb Japans wurden die Aktivitäten von ASB-Panprojects Tokyo betreut.
Für die Akquisition dieses Geschäfts war Panalpina Vancouver verantwortlich. Die kanadische Panalpina-Tochtergesellschaft ist bei
Helikopterbetreibern aus aller Welt hoch angesehen. Lloyds Helicopters war vor allem vom technischen Know-how Panalpinas angetan. Der Firmeneigentümer und Managing Director Chris Lloyd,
der sowohl der Abholung mittels Spezialtiefladern im Werk als auch
dem Belad des Frachters beiwohnte, hält zur Zusammenarbeit mit
Panalpina fest: «Obwohl Panalpinas Angebot nicht ganz billig war,
haben wir uns aufgrund der fachlichen Kompetenz für Panalpina
entschieden. Ich war sehr beeindruckt von den Transportvorbereitungen von ASB-Panprojects in Hongkong. Ich werde Panalpina
sicherlich auch bei künftigen Transporten berücksichtigen.»
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Aus aller Welt
Silberpfeil
Deutschland/USA Ein Zwölfzylinder-V-Motor, ein Hubraum von
6898 cm3, satte 631 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h.
Dies sind die technischen Eckdaten des zweisitzigen CLK-GTRRoadsters von Mercedes. Der silberne Luxussportwagen, von dem
es gerade 20 Stück gibt, wurde von Panalpina von Luxembourg
nach Los Angeles (USA) spediert.
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Der deutsche Händler lieferte den teuren Boliden selbst per LKW im
Flughafen von Luxembourg an. In rund einer Stunde wurde der Roadster für den Flug flott gemacht: Zuerst wurde er vom LKW geladen,
dann wurden die Karosserie sowie die empfindlichen Teile geschützt,
um das exklusive Fahrzeug abschliessend transportsicher auf einer
Flugzeugpalette zu verzurren. Mit einer Maschine von Cargolux
wurde der Wagen letztlich in die Vereinigten Staaten transportiert.
Panalpina Hannover hat nicht nur diesen speziellen Lufttransport
akquiriert, sondern auch sämtliche Vorkehrungen im Zusammenhang
mit dem Aufsehen erregenden Fahrzeugtransport getroffen.
Effizienz und
Transparenz
England/Deutschland GF-X (Global Freight Exchange) ist ein
neutraler, auf Internettechnologie basierender Marktplatz für die
Luftfrachtindustrie, an dessen Entwicklung Panalpina massgeblich
beteiligt war. Fluggesellschaften schreiben ihre vorhandenen Flugkapazitäten auf dieser virtuellen Plattform aus, während die angeschlossenen Speditions- und Logistikunternehmen entweder
ihre Nachfrage auf dem Netz platzieren oder gleich online ihre
Buchungen vornehmen.
Der GF-X Advisory Council hat diesen Sommer u.a. Panalpina London und Panalpina Frankfurt für ihre herausragenden Leistungen
im Zusammenhang mit der Implementation der E-CommercePlattform ausgezeichnet. Damit wird honoriert, dass die PanalpinaGruppe nicht nur die Entwicklung des elektronischen Marktplatzes GF-X aktiv vorangetrieben hat, sondern der virtuellen Plattform
auch im Alltagsgeschäft einen hohen Stellenwert beimisst.
Massarbeit
Schweiz/Deutschland/Italien/Südafrika Panalpina hat im Auftrag des Elektrotechnikunternehmens ABB Schweiz AG auf dem
Seeweg Ware mit Überdimensionen von Italien, der Schweiz und
Deutschland nach Richards Bay an der südafrikanischen Ostküste
transportiert. Die Ladung umfasste fünf Transformer mit einem
Gewicht von 61 Tonnen, fünf Umspanner mit 82 Tonnen, Rectifier
Cabins mit je 12,5 Tonnen und Massen von 770 X 352 X 456 cm
sowie insgesamt 40 Shippers-owned Container.
Unter der kundigen Projektleitung von Karl Tschui, Panalpina Basel
(Schweiz), wurden die Bauteile auf die Job-Site «Hillside Plant» in der
Nähe von Richards Bay spediert, wo ein Aluminium produzierendes
Werk erweitert wird.
Die Verschiffungen erfolgten in drei Teilverladungen zwischen Januar und Mai 2003. Die Güter kamen einerseits von ABB Legnano (Italien), andererseits von ABB Schweiz und ABB Deutschland. Erstere
Natalie Kelly, Matthew Paxman, Richard Hartmann, Glenn Barnes, Steve
Williams, Sukh Guru, Lynne Stewart, alle Panalpina London (von links).
Ewald Heim und Nadja Müller, beide Panalpina Deutschland (untere
Reihe von links); Andrea Sinclair, GF-X; Jörg Meyer-Schuchardt, ASBAir Frankfurt; Christian Schink, Panalpina Regional Center Europe;
Alexander Mehr, Kerstin Schreiber, Ralf Buchberger, Volker Werner,
alle Panalpina Frankfurt (obere Reihe von links).
wurden über Genua verschifft, das Schweizer und das deutsche
Material über Antwerpen (Belgien).
Die Vortransporte über Antwerpen erfolgten zum grossen Teil auf
dem Rhein. In Antwerpen wurde mit Macs Line verschifft, die den
Hafen von Richards Bay direkt bedient. Für die Vortransporte der
Ware von ABB Italien hingegen war Massarbeit und Projekt-Knowhow gefragt, weil zwischen Mailand und Genua viele Tunnels durchquert werden mussten. Hier wurde die ganze Strecke vorher abgefahren und geprüft, da es oft um Zentimeter ging. Der Transport
erfolgte letztlich auf speziellen Tiefladern.
In Genua wurden die Güter der italienischen Reederei Messina Line
übergeben, die mit ihren Roll-on-Roll-off-Schiffen einen regelmässigen Dienst nach Südafrika unterhält. Eigens für diesen Auftrag
lief sie den Hafen von Richards Bay direkt an. Die Ware wurde auf
Mafi-Trailer verladen, mit denen die Ware über die Rampe des
RoRo-Frachters an Bord gerollt werden konnte. Für die Abfertigung
in Genua zeichnete Panalpina Genua verantwortlich.
In Südafrika organisierte die Projektabteilung von Safcor Panalpina
unter der Leitung von Barry Cull die Abfertigung und die Weiterleitung ab Richards Bay zur Job-Site «Hillside Plant».
Impressum: Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Panalpina Welttransport (Holding) AG, Viaduktstrasse 42, Postfach, CH-4002 Basel, Schweiz. Internet: www.panalpina.com. Telefon ++41
61 226 11 11. Für den Inhalt verantwortlich: Martin Spohn, Corporate Communications. Redaktion: Martin Spohn, E-Mail: [email protected], büro:z GmbH, Bern. Versand: Monika Dups,
E-Mail: [email protected]. Erscheinungsweise: «connect» erscheint mehrmals jährlich in über 100 Ländern in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Chinesisch. Gesamtauflage:
60 000 Exemplare. Fotos: Front, S. 6–10, S. 14, S. 25, S. 27 (C-TPAT, Montreux), S. 32 (Schiff): Peter Maurer, Weisslingen; S. 3/4: Julian Salinas, Basel; S. 12/13: NYK; S. 15: Wortmann; S. 16: Werner Getzmann, Reinach; S. 17: SRK; S. 20/23: Grand Traverse Resort and Spa, Traverse City/MI; S. 21 unten: Cargolux; S. 21 oben/S. 22: Joe Wilssens Photography Inc., New Baltimore/MI; S. 31 oben:
GF-X. Gestaltung und Produktion: büro:z GmbH, Bern. Druck: bdv, Basel. Gedruckt auf 100% chlorfrei gebleichtem Papier.
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Francisco Domingos Paulo
Panalpina Angola, African Star.
«Der kombinierte Air-Sea Service ‹African
Star› verbindet die Öl- und Gaskunden in
der westafrikanischen Küstenregion mit
dem weltweiten Luftfrachtnetz von Panalpina. Ich sorge dafür, dass die richtige
Ware am richtigen Ort – sei es nun in
einem Hafen oder auf einer Plattform im
offenen Meer – ausgeliefert wird. Am
meisten Freude bereitet mir dabei der
Kontakt mit den Kunden. Wenn alles
rund läuft und meine Kunden rundum
zufrieden sind, dann habe ich mein Ziel
erreicht. Ich schätze meine Arbeit sehr.
Dank Panalpina kann ich immer wieder
Neues dazulernen und neue Herausforderungen annehmen.»
«Rundum zufriedene Kunden»
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