Langjährige Partnerschaft von Ericsson mit Panalpina
Transcrição
Langjährige Partnerschaft von Ericsson mit Panalpina
Das Panalpina Magazin 2_2003 connect Langjährige Partnerschaft von Ericsson mit Panalpina Seite 4 Interview Seite 6 Logistik Seite 11 Interview Beschleunigtes Wachstum Der neue Regional CEO Nordamerika, David I. Beatson, zu seinen Zielen und seiner Managementphilosophie Auf allen Weltmeeren zu Hause Nippon Yusen Kaisha (NYK) ist einer der wichtigsten Seefrachtpartner von Panalpina Seite 14 High-Tech Partnerschaft zwischen Fernost und Europa Beschaffungslogistik für das deutsche IT-Unternehmen Wortmann AG Seite 18 Projekte Seite 20 Automotive Seite 24 Human Resources Seite 26 Aus aller Welt Seite 31 Impressum connect 2_2003 Know-how und Vertrauen Die Zusammenarbeit des schwedischen Kommunikationsunternehmens Ericsson mit Panalpina in China Seite 12 Partner Seite 16 Sponsoring 2 Marktleader in Asien-Pazifik Regional CEO Asia-Pacific, Lars-Ola Gunnarsson, über die Entwicklung der asiatischen Wirtschaft und von Panalpina in der Region Asien-Pazifik Im Auftrag der Augenmedizin Panalpina finanziert ein Programm des Schweizerischen Roten Kreuzes gegen die Armutsblindheit in Ghana Ein Flugzeug voll Masten Panalpina transportiert überdimensionierte Bauteile zum Nationalstadion von Abuja (Nigeria) Hand in Hand Logistiklösungen für die Automobilindustrie Lebenslanges Lernen Wissens- und Erfahrungsaustausch dank der virtuellen Lernplattform Panacademy Partner der High-Tech-Industrie Liebe Leserinnen und Leser Die High-Tech-Branche ist eine von vier definierten strategischen Kernindustrien der Panalpina-Gruppe. Das Industriesegment umfasst sowohl Produzenten von Computern, elektronischen Geräten und Telekommunikationsbauteilen als auch Netzwerkbetreiber, aber auch eine sehr grosse Anzahl von «1st-tier»-Zulieferern. Panalpina gehört für die High-Tech-Industrie seit vielen Jahren zu den wichtigsten Anbietern logistischer Dienstleistungen und zählt eine wachsende Zahl der weltweit grössten «Fortune 500»-Unternehmen zu ihren Kunden. Die High-Tech-Industrie verlagert ihre Produktionskapazitäten vermehrt in die Küstenregionen Chinas, wo sie von einem schier unerschöpflichen Arbeitsmarkt und einer erstklassigen Infrastruktur profitiert. China bewegt sich in atemberaubendem Tempo hin zum weltweit grössten Produktionsstandort, nicht zuletzt dank dem legendären Arbeitseifer der Bevölkerung. Die Rangliste der Direktinvestitionen führte China 2002 mit über USD 50 Mrd. an, eine Position, die das Land wohl noch viele weitere Jahre lang nicht abgeben wird. Die Titelgeschichte dieser Ausgabe beleuchtet die beeindruckende Präsenz des Ericsson-Konzerns in China. Das schwedische Unternehmen ist seit über 100 Jahren in China aktiv und hat seine Produktions- und Marketinginfrastruktur zu einer Zeit aufgebaut, als sich andere Unternehmen mit Investitionen in China noch schwer taten. Ericssons Überzeugung und Ausdauer haben sich gelohnt. Die Firma gehört heute zu den führenden Partnern der chinesischen Kommunikationsindustrie und ist einer der grössten Anbieter von Telekommunikationslösungen in China. Die Erfahrungen von Ericsson widerspiegeln die Entwicklung und die Strategie der Panalpina-Organisation in China. Gekoppelt mit unserem klaren Industriefokus und einem professionellen Key-Account-ManagementSystem haben wir eine Partnerschaft aufgebaut, von der beide Seiten gleichermassen profitieren. Im Pazifik-Rim sind die weltweit führenden High-Tech-Unternehmen präsent. Sie benutzen die Region nicht nur zur Herstellung ihrer Produkte, sondern wollen auch den vielversprechenden Konsumentenmarkt erobern. In der Region Asia-Pacific ist Panalpina bereits heute mit einer starken Organisation sehr gut positioniert. Unsere exzellente Plattform wird es uns ermöglichen, in den kommenden Jahren gemeinsam mit unseren Kunden noch weiter zu wachsen. Bruno Sidler Vorsitzender der Konzernleitung connect 2_2003 3 Interview «Bei Asien-Pazifik handelt sich um eine Region mit enormen Möglichkeiten in einem komplexen Geschäftsumfeld. Unser Ziel ist es, diese Chancen voll auszunutzen.» Marktführer in Asien-Pazifik Panalpina hat im Jahr 2002 eine neue Konzern-Managementstruktur zur Regionalisierung der Organisation implementiert. Der Regional CEO Asia-Pacific, Lars-Ola Gunnarsson, blickt auf die Regionalisierung zurück und schaut voraus auf die Entwicklung in seiner Region. 4 connect 2_2003 Herr Gunnarsson, können Sie die Erfahrungen beschreiben, die Sie in den letzten 18 Monaten nach der Einführung der Regionalisierung gemacht haben? Für mich persönlich war es ein aufregendes Ereignis, ein sicheres und ziemlich vorhersehbares Leben in Skandinavien hinter mir zu lassen und in eine Region zu ziehen, die voller Energie und Dynamik ist. Asien ist eine komplexe und vielseitige Region, und die Dichte der Bevölkerung, kombiniert mit der Reihe von Ländern, die sich in ganz unterschiedlichen Stadien ihrer wirtschaftlichen Entwicklung befinden, hat einen Markt geschaffen, der ein bemerkenswertes Wachstumspotenzial besitzt. Es handelt sich um eine Region mit enormen Möglichkeiten in einem komplexen Geschäftsumfeld. Die Herausforderung liegt darin, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen, indem wir unsere standardisierten Geschäftsvorgänge und Produkte über Regionen hinweg einführen, gleichzeitig aber die Anforderungen der Kunden und des Marktes vor Ort respektieren. Wir haben in unserer Region eine multikulturelle Organisation mit stark ausgeprägter funktionaler Kompetenz aufgebaut, die unseren Business Units die bestmögliche Leitung und Unterstützung bietet. Wir haben uns zunächst darauf konzentriert, einen starken Teamgeist aufzubauen und gemeinsam die künftige Richtung und die Ziele für unsere Region festzulegen. Hervorragende operationelle Leistung und Kosteneffizienz waren die wichtigsten Ziele bei der Ausgestaltung unseres Geschäftsplans. Um diese Ziele zu erreichen, war eine kritische Grösse innerhalb bestimmter Business Units erforderlich, die es uns erlaubt, Management-Teams mit spezifischer funktionaler Verantwortlichkeit aufzubauen. Folglich haben wir mehrere «Areas» in Asien-Pazifik geschaffen, darunter Südasien, Südostasien, Ozeanien und China/Taiwan. Zudem intensivieren wir die Kundenfokussierung und die Sales- und MarketingAktivitäten. Panalpina wurde bisher in Asien nicht als sehr aggressiver Marktteilnehmer wahrgenommen. Dieses Image wollen wir selbstverständlich korrigieren. In den vergangenen 18 Monaten haben wir unser Netzwerk, unseren Kundenstamm sowie unser Angebot an Produkten und Dienstleistungen verbessert und konnten ein gesundes Geschäftswachstum verzeichnen. Was ist das Besondere bei Geschäften mit Kunden aus der High-TechBranche? In welchen Ländern ist Panalpina hauptsächlich für HighTech-Kunden tätig? Die meisten unserer Geschäftseinheiten in Asien bedienen Kunden aus der High-TechBranche, von globalen Markennamenkunden über Kontraktproduzenten bis hin zu Lieferanten. Die Hauptaktivitäten liegen in China, Taiwan und Südostasien. Seit 1999/2000 leidet die High-TechBranche. Heutzutage strebt sie kompromisslos das Ziel Kostenführerschaft an. Zudem hat sich der Fokus von der Versorgungskette zur Bedarfskette verschoben, d. h., die Produktion ist eher markt- als produktorientiert. Asien ist die Hauptproduktions- und Montagebasis für die Branche, und die Anforderungen in Asien unterscheiden sich daher leicht von denjenigen ausserhalb Asiens. Wir bieten Dienstleistungen sowohl im Bereich der Belieferung für Produktion und Montage wie auch im Bereich der Lieferung fertiger Produkte an die Kunden. In enger Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Inhouse Carriern überprüfen und verbessern wir unsere Dienstleistungen für die HighTech-Industrie laufend. Abgesehen von den Schlüsselbranchen, für welche anderen Kunden bietet Panalpina ihre Dienstleistungen in Asien-Pazifik an? Abgesehen von den Schlüsselbranchen High-Tech, Automobil und Health Care gehören wir zu den führenden Anbietern von Transport- und Logistikdienstleistungen für den Einzelhandel und die Modebranche. Japan und Hongkong sind nach wie vor die wichtigsten Märkte für Luxusartikel und Modeprodukte. Markennamenfirmen haben weiter expandiert und vor allem in China eigene Einzelhandelsgeschäfte eröffnet. Zusätzlich stellen Einzelhandelsprodukte den grössten Exportsektor in Asien dar, wobei China, Südasien und Südostasien die wichtigsten Produktionszentren sind. In Anbetracht dieser Marktvorteile konzentrieren wir uns darauf, auf die Kunden zugeschnittene Import- und Exportprodukte zu entwickeln, um unseren Marktanteil weiter zu erhöhen. Die Öl- und Gasindustrie in Asien wächst weiter und hat ein sehr gutes Marktpotenzial. Wir sind bisher nur marginal an dieser Entwicklung beteiligt. Daher haben wir eine Infrastruktur geschaffen, die es uns erlauben wird, die enormen Geschäftsmög- lichkeiten in diesem Bereich wahrzunehmen und unsere Fachkenntnis auf diesem Gebiet in Asien einfliessen zu lassen. Was gibt es zu Ihrem geschäftlichen Ausblick und den strategischen Kernpunkten zu sagen? Das Wirtschaftswachstum im asiatischpazifischen Raum bleibt stark, trotz der globalen Rezession und der SARS-Krise. Wir werden weiterhin mit unseren Kunden wachsen, indem wir uns auf Aktivitäten innerhalb unserer Schlüsselindustrien konzentrieren, um marktorientierte und branchenspezifische Dienstleistungen und Lösungen zu bieten. Wir müssen unser Netzwerk in Asien ausbauen, indem wir sowohl organisch wie auch durch Akquisitionen wachsen. Wir werden uns nach wie vor auf die Erbringung herausragender operationeller Leistungen konzentrieren und dabei dem Bereich Marketing und Sales viel Gewicht geben. Die Entwicklung und Schulung unserer Mitarbeitenden wird eine wichtige Rolle in unserer Strategie spielen. Wir sind überzeugt, dass im Engagement sowie in der Einstellung und den Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden der Schlüssel unseres Erfolges liegt. Curriculum Vitae Name Lars-Ola Gunnarsson Zivilstand Verheiratet, drei Kinder Geburtsjahr 1948 Staatsangehörigkeit Schweden 1969–1989 Verschiedene Positionen bei Ericsson Telecom AB, Stockholm (Schweden) 1989–1993 Sales&Marketing Manager, Goingefrakt (Net Logistics), Osby (Schweden) 1993–1997 Leiter Multinational Accounts, Panalpina Scandinavia, Stockholm (Schweden) 1997–2001 Geschäftsführer, Panalpina Scandinavia, Stockholm (Schweden) 2002 Regional CEO Asia-Pacific, Hongkong und Mitglied der Panalpina-Konzernleitung connect 2_2003 5 Logistik 6 connect 2_2003 Know-how und Vertrauen Der schwedische Ericsson-Konzern ist der weltweit führende Anbieter von umfassenden Telekommunikationslösungen und einer der wichtigsten Panalpina-Kunden aus der High-Tech-Industrie. Panalpina und Ericsson arbeiten auf globaler Basis zusammen, unter anderem in China, einem der bedeutendsten Märkte beider Unternehmen. > connect 2_2003 7 Logistik Rund 40 Prozent der Ericsson-Geschäfte in der Asien-Pazifik-Region und rund 10 Prozent weltweit entfallen auf China, wo das Unternehmen seit über 100 Jahren tätig ist. «Und wir wachsen weiter, China ist einer der weltweit am schnellsten wachsenden Märkte und wird dies auch in absehbarer Zukunft bleiben», erklärt Anders Karlborg, seit dem vergangenen Jahr Head of the Asia Pacific Supply Center in Nanjing bei Shanghai. Im Jahr 2000 belief sich die Umsatzzahl auf rund RMB 15 Mrd. (USD 1,8 Mrd.), und pro Tag betrug der Umsatz über RMB 40 Mio. Ericssons primäre Lieferanten investierten in China zusammen rund RMB 15 Mrd. (USD 1,8 Mrd.) und schufen damit nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze, sondern steigerten auch das Exportvolumen beträchtlich. Mit China verbindet Ericsson, die heute mit rund 57 000 Mitarbeitenden in 140 Ländern präsent ist, eine lange und erfolgreiche Geschichte. Die 1876 in Schweden gegründete Firma war bereits 1892 in China aktiv, und schon 1894 lieferte das Unternehmen 2000 Telefone nach Shanghai. Vor rund 20 Jahren wurde in Beijing das erste Repräsentationsbüro eröffnet, und 1994 wurde Ericsson (China) Company Ltd. gegründet. Mit 3600 Angestellten, 26 Niederlassungen und 10 Gemeinschaftsunternehmen ist Ericsson heute in China der führende Anbieter von Telekommunikationslösungen und -dienstleistungen. 8 connect 2_2003 «Ericssons grosser Erfolg in diesem hart umkämpften Markt gründet in unserem kundenorientierten Engagement und unserer Lieferperformance. Wir stellen den Netzwerkbetreibern innovative, integrierte Systeme zur Verfügung, die es ihnen erlauben, von den heutigen digitalen Mobiltelefonnetzen zu zukünftigen ‹Single Broadband and Multiservice›-Netzwerken zu migrieren. Dafür investieren wir beträchtlich in Forschungs- und Entwicklungsprogramme», betont Anders Karlborg. Ericsson verkauft in China also nicht nur ihre Produkte und Dienstleistungen, sondern ist auch aktiv an der technologischen Entwicklung des Landes beteiligt, indem das Unternehmen sowohl den Kunden als auch den eigenen Angestellten in China Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. «1997 gründete die Firma in Beijing die Ericsson China Academy, 1999 Lars-Olof Björklund, Manager Distribution and Logistics Development für die Region Asien bei Ericsson. Anders Karlborg, Head of the Asia-Pacific Supply Center Ericsson. eröffnete sie zusammen mit der China Academy of Telecommunications Technology ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Mit dem Beijing Institute of Technology nahmen wir ein technologisches Forschungszentrum für mobile Telekommunikation in Betrieb», zeigt Anders Karlborg die Unterstützung Chinas im Bereich der technologischen Entwicklung. «1999 gründete Ericsson zudem das in ihrer Industrie erste offene Labor für mobile Multimedia-Kommunikation in China», ergänzt er. Langjährige Partnerschaft mit Panalpina Panalpina ist seit 1976 in China präsent und betreibt heute über 20 Niederlassungen. Die Organisation bietet die ganze Palette an Dienstleistungen an und verfügt über grosses Know-how für komplexe Logistikaufgaben. Kein Zufall also, dass Ericsson in China auf die Dienste von Panalpina vertraut. «Wir blicken auf eine lange Zusammenarbeit zurück, und Panalpina hat für uns sowohl traditionelle Transport- als auch Logistikdienste erbracht», erklärt Lars-Olof Björklund, Manager Distribution and Logistics Development für die Region Asien. «Es ist eine anspruchsvolle Partnerschaft, die auf viel gegenseitigem Vertrauen basiert», fügt er an. Auch Anders Karlborg pflichtet dem bei: «Vertrauen ist immer wichtig in einer Partnerschaft. Wir werden die Zusammenarbeit in Zukunft noch vertiefen und Panalpina vermehrt in unsere Supply Chain integrieren», meint er. Allerdings sei Panalpina ein Lieferant wie andere auch und geniesse keinen Sonderstatus, sondern müsse die Leistungsfähigkeit immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen. Das Dienstleistungsportfolio, das Panalpina ihrem Kunden Ericsson in China anbietet, ist vielfältig. So analysiert Panalpina die Supply Chain und erarbeitet Optimierungsvorschläge, sorgt mittels ihrer EDI-Tools für die Transparenz der Lieferkette, übernimmt das Management der Retour- und Ersatzliefe- rungen, konsolidiert und verzollt die Produkte und beliefert Ericsson-Werke sowie ProjektSites von «Radio Base Stations» und organisiert die Bereitstellung benötigter Produkte bei den Lieferanten. «Im Ericsson-Werk in Stephen Yeung, President Panalpina China. Nanjing bei Shanghai arbeiten zudem zwei ‹Implants›, Panalpina-Angestellte, die exklusiv bei Ericsson tätig sind und für die gesamte operative Abwicklung der von Panalpina angebotenen Dienstleistungen verantwortlich sind», erklärt Ivo Roex, in Shanghai Key Account Manager für Ericsson. Die Partnerschaft mit Ericsson entwickle sich wie ein andauernder Prozess, führt Ivo Roex aus. «Eine enge Zusammenarbeit, wie wir sie mit Ericsson pflegen, wird nicht einfach über Nacht eingeführt und dann funktioniert sie», begründet er. «Es werden laufend neue Bedürfnisse und Verbesserun- gen eruiert, und wir übernehmen neue Aufgaben. Wenn etwas nicht den Wünschen des Kunden entsprechend abgewickelt wurde, setzen wir uns zusammen und suchen nach Lösungen. Wichtig ist dabei natürlich, dass man ein sehr offenes Verhältnis zueinander hat und sich vertraut. Selbst ein weltumspannendes Netzwerk, innovative Produkte, lokales Know-how und Industriekompetenzen reichen nicht aus, wenn das gegenseitige Vertrauen nicht vorhanden ist!» Lars-Olof Björklund ist mit Panalpinas Leistung und ihren Innovationen zufrieden – und weiss trotzdem, dass noch eine Steigerung möglich ist. «Es sind noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.» Ganz allgemein ist er der Ansicht, dass der Outsourcing-Trend noch lange anhalten wird. Zwar dürfte auch in Zukunft kein Unternehmen die völlige Kontrolle über ihre Supply Chain in fremde Hände geben, glaubt er. Allerdings werde man Nichtkernaktivitäten weiterhin vermehrt auslagern, die Kompetenzen zur Qualitätskontrolle und eine kompetente Bedarfsplanung indes inhouse belassen. Auch bei Ericsson wird Qualität gross geschrieben. «Wir messen Servicegrad, Belieferpünktlichkeit, Transitzeiten, Zustand der Ware bei Ablieferung und vieles mehr.» Industriekompetenzen Die High-Tech-Industrie erlebt seit Jahren einen beispiellosen Boom und verändert > connect 2_2003 9 Logistik High-Tech Competence Center Panalpina bietet ihren Kunden innovative und massgeschneiderte Logistiklösungen an. Es handelt sich dabei nicht um allgemeine Konzepte, die auf dem Markt feilgeboten werden. Vielmehr verfolgt Panalpina einen kontrollierten Ansatz und entwickelt für ihre Kernkundengruppen in definierten Industriesegmenten individuelle, komplexe Lösungen. Die globalisierte Wirtschaftsstruktur erfordert tiefe Kenntnisse des Kundengeschäfts und hohe Flexibilität, weshalb sich Panalpina auf Projekte konzentriert, bei denen sie ihre Kernkompetenzen einbringen und dem Kunden echten Mehrwert bieten kann. Sie setzt dabei auf ihr Industrie-Know-how, ihr weltweites Luft- und Seefrachtnetz, den «Asset free»-Grundsatz sowie ein konsequentes Partnermanagement nach dem Best-in-Class-Prinzip. Panalpina konzipiert Logistikkonzepte primär für Kunden in den Industrien Automotive, High-Tech und Pharmaceuticals/Health Care. Das Unternehmen verfügt in all diesen Branchen über langjährige Erfahrung und vertieftes Know-how. Logistikspezialisten erarbeiten massgeschneiderte Lösungen und werden von einem umfassenden Key-Account-ManagementSystem sowie den Virtual Industry Competence Centers unterstützt. Letztere sind virtuelle Gruppen, die sich aus Key-Account-Managern sowie Mitarbeitenden aus Operations und Vertrieb zusammensetzen. Sie kommunizieren regelmässig mittels Conference Calls und Workshops, erarbeiten gemeinsame Lösungen, bündeln und erweitern ihr Industriefachwissen und stellen es der Organisation zur Verfügung. Das Virtual Competence Center High-Tech (VCCH) wird von Ferwin Wieringa, Global Key Account Manager Seagate, geleitet. 10 sich daher auch sehr schnell. Dasselbe trifft auch auf den Wachstumsmarkt China zu. Deshalb vertrauen die Unternehmen auf Logistikpartner wie Panalpina, die sowohl über eine globale Abdeckung als auch über ausgezeichnete Industrie- und lokale Marktkenntnisse verfügen. Dies bestätigt LarsOlof Björklund, der betont, «dass wir im Logistiksektor mit Firmen kooperieren, die ähnlich organisiert sind und eine vergleichbare geografische Abdeckung wie wir aufweisen. Wir sind eine globale Unternehmung mit starken lokalen Organisationen, die sowohl den jeweiligen Markt als auch die strategischen Ziele des Konzerns gut kennen. Ähnliche Organisationsformen erwarten wir von unseren Lieferanten», betont er. Dies sei eine Voraussetzung, um die spezifischen Bedürfnisse der Kunden zu verstehen, mit deren hohen Tempi mithalten Ann Tang, Branch Manager Panalpina Shanghai. und ihnen echten Mehrwert bieten zu können. Ein Logistikunternehmen muss äusserst proaktiv agieren und nicht nur Instruktionen entgegennehmen, sondern Aufgaben übernehmen, die vom Kunden früher in eigener Regie durchgeführt wurden. «Dabei erwarten wir, dass unser Partner auf unsere individuellen Vorstellungen eingeht und innovative Lösungen präsentiert», stellt Lars-Olof Björklund klar. «Natürlich gibt es Ivo Roex, Ericsson Key Account Manager bei Panalpina Shanghai. auch heute Transportunternehmen, die sich ausschliesslich auf den Transport konzentrieren – und ich bin mir bewusst, dass sie ihr Geschäft perfekt beherrschen. Aber wir benötigen einen Logistikanbieter, der unsere Supply Chain optimiert und Transparenz bietet, messbare Leistungen erbringt, die Kosten im Griff hat und die Schnittstellen auf ein Minimum reduziert», ergänzt er. Interview Beschleunigtes Wachstum Panalpina hat die Region Amerika in zwei separate regionale Einheiten für Nord- und Südamerika aufgeteilt. David I. Beatson stiess im Juli als CEO der Region Nordamerika zu Panalpina. Im folgenden Interview erläutert er seine Managementphilosophie und seine Ziele. Was reizte Sie besonders an der Aufgabe als CEO für Nordamerika? Panalpina hat einen hervorragenden Ruf als weltweiter Spediteur, Zollagent und Logistikdienstleister. Das Unternehmen gehört zu den ersten Adressen der Branche. Es ist eine tolle Sache, mit einer derartigen Reputation im Rücken die Ausweitung der Marktposition in Nordamerika anzugehen. Während Panalpina in Nordamerika in Segmenten wie Projektabwicklung, in der Öl- und Gasindustrie sowie im High-Tech- und im Automobilsektor äusserst angesehen ist, ist das Unternehmen in anderen Industriezweigen weniger bekannt. Daher ist es für mich eine spannende Aufgabe, auf diesem Markennamen aufzubauen und in neue vertikale Märkte zu expandieren. Panalpina ist in der Vergangenheit organisch gewachsen. Werden Sie diese Strategie in Nordamerika fortsetzen? Unser Ziel ist es, organisch und durch Akquisitionen zu wachsen. Für Erfolg ist organisches Wachstum unerlässlich. Unternehmen, die kein organisches Wachstum verzeichnen, haben ein Problem – sie verlieren Marktanteile an Wettbewerber. Die Wachstumsstrategie kann aber durch Akquisitionen ergänzt werden, v. a. in Märkten wie den USA und Kanada. Die Übernahme von Unternehmen, die in unsere Strategie passen, verschafft uns Zugang zu neuen vertikalen oder geografischen Märkten. Wir können somit unser Netzwerk in Nordamerika stärken und erweitern. Organisches Wachstum in Verbindung mit strikter Kostenkontrolle ist zwar ein absolutes Muss. Man kann sich aber nicht gesundschrumpfen. Um unter dem Strich das Ergebnis zu verbessern, braucht man Wachstum durch neue Geschäfte. Deshalb werden wir unsere Vertriebs- und Marketingaktivitäten intensivieren, um das Geschäft mit bestehenden Kunden auszubauen und neue vertikale Märkte zu erschliessen. Akquisitionen machen einen weiteren Pfeiler unserer Strate- gie aus. Zudem werden wir in die Entwicklung der transpazifischen Handelslinie investieren, die für Nordamerika das grösste Wachstumspotenzial bietet. Darüber hinaus wollen wir auf dem nordamerikanischen Markt eine komplette Domestic-Leistungspalette anbieten, einschliesslich zeitdefinierter Luftfrachtdienste und eines erweiterten Spektrums an logistischen Mehrwertdiensten. Können Sie dies genauer erklären? Es ist wichtig, das Luftfrachtangebot – abgestimmt auf die Bedürfnisse unserer Kunden – auf dem Nordamerika-Markt zu erweitern. Hierbei handelt es sich sowohl um eine offensive als auch um eine defensive Strategie. Offensiv, da diese Angebote neue profitable Erlösquellen erschliessen. Defensiv insofern, als wir ein umfassendes Leistungsangebot brauchen, um Wettbewerber mit Komplettangeboten vom Eindringen in unser internationales Kerngeschäft abzuhalten. Welches sind Ihre obersten Prioritäten? Zunächst möchte ich alle Mitarbeitenden kennen lernen, denn ich bin ein überzeugter Verfechter der Teamarbeit. Gleichzeitig möchte ich mit möglichst vielen Kunden sprechen. Auf der Basis dieser Gespräche werde ich eine kurze SWOT-Analyse erstellen, um mir den Überblick über unsere Stärken und unsere Optimierungspotenziale zu verschaffen. Eine weitere Priorität liegt auf der Analyse unserer Finanz- und Ertragslage und der anschliessenden Festlegung der Ziele für die Nordamerika-Einheit. Ferner erarbeiten wir ein Massnahmenpaket, das es uns erlaubt, rascher zu wachsen und die Performance sowie die Rentabilität zu steigern. Wo liegen die Stärken von Panalpina? Panalpina hat eine Reihe von Stärken. Zu den wichtigsten Faktoren zählen unsere erfahrenen Mitarbeitenden, unser ausgedehntes globales Netzwerk, der ausgezeichnete Ruf, die sehr gut geführte und profitable Organisation sowie unsere starke Kundenbasis. Was gefällt Ihnen an Ihrer Aufgabe? Mich spornt es an, in einem teamorientierten Umfeld profitables Wachstum zu generieren. Meine Managementphilosophie basiert auf Teamgeist, guter Kommunikation und einer Politik der offenen Türen. Effektiv und hart arbeiten – und dabei Spass haben! David I. Beatson David I. Beatson (54) ist US-Staatsbürger mit einem Abschluss als Bachelor of Science in Business Administration von der Ohio State University sowie einem MBA in Finance&Marketing von der University of Cincinnati. Er verfügt über eine 28-jährige Berufserfahrung im Transport-/Speditionsgewerbe. Nach mehreren Jahren als Vice President für Sales&Marketing im Frachtgutbereich bei American Airlines arbeitete er sieben Jahre bei Emery Worldwide, die letzten vier davon als President &CEO. Dem folgten zwei Jahre als Chairman&CEO von Circle International. Nach dem Zusammenschluss mit EGL verliess er Circle, um eine eigene Beratungsgesellschaft zu gründen. connect 2_2003 11 Partner Auf allen Weltmeeren zu Hause Nippon Yusen Kaisha (NYK) ist einer der wichtigsten Partner von Panalpina in der Seefracht. Das Logistikunternehmen und die japanische Reederei blicken auf viele Jahre enger Zusammenarbeit zurück und wollen ihre Kooperation noch weiter ausdehnen. Sowohl im See- als auch im Luftfrachtbereich arbeitet Panalpina mit ausgesuchten Carrier-Partnern zusammen und wendet dabei konsequent das Best-in-Class-System an. Dasselbe gilt natürlich für ihre Tochtergesellschaften ASB-Sea und ASB-Air, die für das gesamte Kapazitätsmanagement zuständig sind. In der Seefracht gehört die zum japanischen Mitsubishi-Konzern zählende Reederei Nippon Yusen Kaisha – kurz NYK – zu den langjährigen und engsten Geschäftspartnern von Panalpina. Was vor über einer Dekade im Fahrtgebiet zwischen Asien und Kanada begann und laufend ausgebaut wurde, ist heute eine Kooperation, die alle Weltmeere und wichtigen Handelsrouten umfasst. Was ist das Geheimnis dieses Erfolges? «Einer der Hauptfaktoren», erklärt Thomas Eisenblaetter, Managing 12 connect 2_2003 Director von ASB-Sea, «ist sicher, dass die Zusammenarbeit auf sämtlichen Ebenen perfekt funktioniert, auf dem Management Level genauso wie auf Sachbearbeiterstufe.» Das sei sehr wichtig, denn es helfe nichts, wenn sich die Führungskräfte gut verstünden, die operative Umsetzung aber nicht funktioniere – oder umgekehrt, meint Eisenblaetter. «Zudem bietet NYK Qualität», ergänzt er. «Dies betrifft nicht nur offensichtliche Bereiche wie Netzwerk und Pünktlichkeit, sondern auch Elemente wie Informationsfluss, Dokumentation, Fakturierung, Verfügbarkeit von Containern und Laderaum, auch während der Hochsaison. Es sind diese Punkte, die eine erfolgreiche Partnerschaft ausmachen», führt Thomas Eisenblaetter aus. Um für ihre Kunden erstklassige, termingeführte Produkte zu erbringen, verlasse sich Panalpina auf Geschäftspartner wie NYK. Die Reederei biete ein exzellentes Frachtraum-Management an und erlaube es Panalpina somit, effizient und genau zu planen. Zuverlässigkeit … Zuverlässigkeit ist auch, was NYK an Panalpina besonders schätzt. Panalpina liefert der Reederei sehr genaue Angaben über ihre kurz- und mittelfristigen Kapazitätsbedürfnisse, auf die sie sich verlassen und die sie in ihren Planungen berücksichtigen kann. Durch diese Arbeitsweise ergibt sich eine Situation, von der beide Partner profitieren. Minoru Sato, Chairman NYK Europe, meint denn auch: «Es trifft zu, dass wir nicht über die jüngere Geschichte und die globale Expansion von NYK im Containerlinien- verkehr reden können, ohne auf die solide Partnerschaft zwischen Panalpina und NYK hinzuweisen. Wir bei NYK sind stolz darauf, beim Ausbau unseres weltweiten Containergeschäfts einen Geschäftspartner wie Panalpina auf unserer Seite gehabt zu haben, und freuen uns auf die vielen Jahre enger Kooperation, die noch vor uns liegen.» Minoru Sato ist davon überzeugt, dass das internationale Containergeschäft in Zukunft weiterhin enorm wachsen wird und dass Panalpina und NYK gemeinsam überaus stark an diesem Wachstum teilhaben werden. … und grosses Vertrauen «Bei der Zusammenarbeit mit NYK zählt ein Wort noch etwas», meint Thomas Eisenblaetter. Es sei doch in der heutigen Geschäftswelt keine Selbstverständlichkeit mehr, dass man viele Abkommen per Handschlag vereinbare und ohne viel Bürokratie umsetze, freut er sich. «Das bedingt natürlich eine solide Vertrauensbasis, wie sie zwischen NYK und Panalpina vorhanden ist», fügt er an. Auch Minoru Sato bestätigt dies. «Unsere Partnerschaft basiert auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen.» So sei es auch möglich, eventuelle Schwierigkeiten rechtzeitig und offen zu besprechen, bevor sie zu Problemen würden, ergänzt Bernhard A. Liebisch, Senior Executive Sales bei NYK Line in Rotterdam. «Der persönliche Kontakt ist nach wie vor sehr wichtig», betont er. Auch wenn der Begriff «people’s business» manchmal etwas strapaziert werde, so treffe er doch gerade auch auf das Containergeschäft zu. NYK lege enormen Wert auf allerhöchste Qualität, erklärt Bernhard Liebisch. «Schliesslich übernimmt Panalpina gegenüber ihrem Kunden die Verantwortung für die Wahl ihrer Partner!» Zudem komme es auch immer wieder vor, dass Panalpina und NYK gemeinsam mit einem Kunden verhandeln würden, insbesondere bei Projektgeschäften. Da sei es natürlich wichtig, dass man sich gut verstehe, um dem Kunden ein erstklassiges Produkt anbieten zu können. Weltoffen und traditionell Nippon Yusen Kaisha (The Japan Mail Steamship Company) wurde 1885 in Japan gegründet und gehört zu den Pionieren der modernen Schifffahrt. NYK war 1893 die erste japanische Reederei, die mit einem Service nach Bombay (dem heutigen Mumbai) einen Long-Distance Liniendienst in ihr Angebot aufnahm. Sie setzte auch als erste japanische Schifffahrtsgesellschaft ein Vollcontainerschiff ein, und zwar die «Hakone Maru», die 1968 Japan mit der US-Westküste verband. 1970 setzte NYK erneut Massstäbe, als sie im Fahrtgebiet FernostEuropa das legendäre Trio-Konsortium mitbegründete. Heute ist sie im Containerbereich eines von fünf Mitgliedern des grössten Konsortiums, der weltumspannenden Grand Alliance. Das Unternehmen betreibt im Liniendienst rund 100 Schiffe, davon über 70 Containerschiffe. Insgesamt umfasst die Flotte von NYK 770 Einheiten, darunter Kreuzfahrtschiffe, Autofrachter (PCC: Pure Car Carrier), Massengutfrachter, Kühlschiffe und Tanker. Darüber hinaus hat NYK eine Logistikdivision, die Landtransporte und damit verbundene intermodale Logistikdienste anbietet. NYK ist den japanischen Geschäftstraditionen verbunden und gleichzeitig ein weltoffenes, kundenorientiertes Unternehmen, das in den letzten Jahren seine internationale Präsenz stark erweitert hat und seine gesellschaftlichen sowie sozialen Verpflichtungen sehr ernst nimmt. Taufe der «NYK Artemis» Wie eng die Bande zwischen Panalpina und NYK sind, dokumentiert die Taufe des Containerschiffes NYK Artemis in Hiroshima auf eindrückliche Weise. Taufpatin war Marianne Sidler, die Gattin von Panalpina-CEO Bruno Sidler, die das hochmoderne Schiff im Rahmen eines Festaktes in Japan auf die Weltmeere entliess. Die 75 484-Bruttoregistertonnen-Einheit verfügt über eine Kapazität von 6492 TEU und verkehrt im Fahrtgebiet zwischen Asien und Europa. Der 299,95 Meter lange, 40 Meter breite und vom Kiel bis zur Mastspitze 60,80 Meter hohe Frachter ist mit über 533 Kühlcontaineranschlüssen ausgerüstet. Die Dienstgeschwindigkeit beträgt 25 Knoten. connect 2_2003 13 High-Tech Partnerschaft zwischen Fernost und Europa Das deutsche IT-Unternehmen Wortmann AG arbeitet im Bereich Beschaffungslogistik mit Panalpina zusammen. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass der deutsche PC-Händler die in Fernost produzierte Ware zum richtigen Zeitpunkt im Regal stehen hat. Die Branchen High-Tech, Automobil, Gesundheit sowie Öl und Gas stehen bei Panalpina im Zentrum. Für diese Schlüsselindustrien werden auf globaler Ebene integrierte Logistiklösungen erbracht. Das deutsche IT-Unternehmen Wortmann AG gehört zum High-Tech-Kundenkreis. Panalpina hat vor mehr als zwei Jahren die Beschaffungslogistik übernommen und wickelt seitdem 14 connect 2_2003 Luft- und Seefrachtsendungen Wortmanns zwischen Asien und Deutschland ab. Ein eingespieltes Team Die IT-Produkte und Computerkomponenten (Monitore, Notebooks, Motherboards etc.) werden hauptsächlich in den Werken in Taiwan und China produziert. Ein Team von Mitarbeitenden der Panalpina-Gesell- schaften von Taiwan, China sowie Deutschland und des Inhouse-Carriers ASB-Air resp. ASB-Sea sorgt dafür, dass die Ware im vorgegebenen, oftmals knapp bemessenen Zeitrahmen in Deutschland ist. Die involvierten Stellen – von den Lieferanten, den Abgangsstationen in Fernost, den Zollstationen, den Flughäfen, den LKW-Partnern bis hin zu den Panalpina-Vertretern und dem Auftraggeber Wortmann – sind derart aufeinander eingespielt, dass die Transporte stets reibungslos, effizient und rasch abgewickelt werden. In den Lüften ... Ob die Ware auf dem Luft- oder dem Seeweg transportiert wird, entscheidet Wortmann. Auf dem Luftweg gelangt die Ware von Taiwan resp. China über Luxembourg nach Münster/Osnabrück, wo sie verzollt und am gleichen Tag an Wortmann ausgeliefert wird. ASB-Air kauft für die ganze PanalpinaGruppe die Luftfrachtkapazitäten ein und bewirtschaftet diese. Die Tochtergesellschaft kümmert sich in Taiwan und China um eine hohe Abflugdichte (tägliche Transporte) und garantiert auch in der Hochsaison die erforderlichen Frachtkapazitäten. 2002 wickelte Panalpina für Wortmann 502 Luft- frachtsendungen mit insgesamt 340 Tonnen Gewicht ab. ... und auf den Meeren Wird die Ware – als Sammelgut oder Full Container Load – auf dem Seeweg transportiert, so wird sie, je nach Standort des Produktionswerks, ab Yantian, Fuzhou, Shanghai (China) oder Keelung (Taiwan) verschifft, um über den Suezkanal in den Nordseehafen Hamburg zu gelangen. Die Einfuhrzollabfertigung nimmt Panalpina Bremen, der Hauptansprechpartner von Wortmann, über das Zollprogramm ATLAS direkt in Hamburg vor. Unmittelbar danach erfolgt die Auslieferung an den Kunden. Analog zur ASB-Air kauft ASB-Sea die Seefrachtkapazitäten ein und bewirtschaftet diese. Das Sendungsaufkommen schwankt je nach Saison, d. h. dem Auftragsvolumen Wortmanns. Pro Verschiffungshafen werden bis zu vier Abfahrten wöchentlich angeboten. Aufgrund der oftmals knappen Zeitvorgaben ist auf allen Seiten Flexibilität gefragt. Für eine Verkaufsaktion müssen beispielsweise in wenigen Tagen 50x40-FussContainer mit Aktionsware von Asien nach Deutschland spediert werden. Panalpina ist das Bindeglied zwischen den Produzenten in Fernost und dem Endkunden von Wortmann in Deutschland. An den Warenfluss ist der Informationsfluss gekoppelt, der es Wortmann erlaubt, seine Aktivitäten vorauszuplanen. Damit die Ware dann beim PC-Händler steht, wenn sie gebraucht wird. Wortmann AG Die Wortmann AG gehört mit ca. 5500 Wiederverkäufern, 240 Mitarbeitenden und einem Umsatz von ca. EUR 225 Mio. in 2002 zu den bedeutendsten unabhängigen Unternehmen der ITBranche. Als junges IT-Unternehmen ist es der Wortmann AG möglich, auf eine 16-jährige, ungebrochen erfolgreiche Vergangenheit zurückzublicken. Die Wortmann AG ist ein qualitätsund serviceorientierter Hersteller von Notebooks, PC-Systemen und Servern der Marke Terra sowie Distributor von Peripherie und Komponenten. Das Produktsortiment wird indirekt über Fachhändler und Systemhäuser in den Mittelstand sowie öffentliche Einrichtungen und Schulen verkauft. connect 2_2003 15 Sponsoring Im Auftrag der Augenmedizin Panalpina hilft sehbehinderten Menschen in Westafrika, indem das Logistikunternehmen für die nächsten drei Jahre ein Programm gegen die Blindheit, welches das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) in Ghana lanciert hat, mit CHF 550 000.– unterstützt. Panalpina-CEO Bruno Sidler und Daniel Biedermann, Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes, unterzeichnen den Sponsoringvertrag. Panalpina ist seit Jahren in Westafrika aktiv und folglich mit dieser Region verbunden. Die lokale Verankerung hat den Logistikdienstleister Anfang dieses Jahres dazu veranlasst, ein vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) initiiertes, im Rahmen der internationalen Kampagne «Right to Sight» lanciertes Projekt zu unterstützen. Das grösste Schweizer Hilfswerk engagiert sich seit 1990 hauptsächlich in zwei Regionen Ghanas für Prävention und Behandlung der Armutsblindheit, von der rund 184 000 Ghanesen betroffen sind. Soziale Verantwortung Für das Programm wird in den Jahren 2003 bis 2005 – dann werden die ghanesischen Partner die volle Verantwortung übernehmen – CHF 1 Mio. aufgewendet. Panalpina unterstützt das Programm mit CHF 550 000.–. «Wir setzen auf konkrete Hilfe vor Ort bei den Betroffenen», erklärt Panalpina- 16 connect 2_2003 CEO Bruno Sidler und ergänzt: «Jedes Unternehmen hat auch eine soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Indem wir bei diesem SRK-Projekt mitwirken, nehmen wir diese wahr.» Die Augenärztin und Leiterin des nationalen Augenprogramms der Gesundheitsbehörde von Ghana, Dr. Maria Hagan, nennt folgende Gründe für die weit verbreitete Armutsblindheit: «Mehr als 80 Prozent sind blind, weil sie am Grauen Star, an der aufgrund mangelnder Hygiene weit verbreiteten Trachom-Infektion oder an einem durch Vitamin-A-Mangel bedingten Sehverlust leiden.» Und sie fügt sogleich an, wie man diesen Ursachen begegnet: «Den Grauen Star beheben wir mit einem einfachen chirurgischen Eingriff, der Trachom-Infektion und dem Vitamin-A-Mangel, von dem vor allem Kinder betroffen sind, beugen wir mit präventiven Massnahmen vor.» Prävention, Behandlung, Sehhilfen Mit dem im Rahmen der internationalen Kampagne «Right to Sight» lancierten Projekt setzt das Rote Kreuz im Verbund mit der Gesundheitsbehörde also an drei Punkten den Hebel an: bei der Prävention, der Behandlung und bei der Herstellung und dem Vertrieb von Sehhilfen. Ziel ist es, die Verbreitung der Armutsblindheit bis zum Jahr 2010 auf 0,5 Prozent der Bevölkerung zu halbieren. Im Jahr 2003 wurden bereits über 30000 Personen behandelt. Insgesamt wurden dieses Jahr 1658 Menschen mit dem Grauen Star operiert. Das erste Halbjahr wurde aber auch genutzt, um vier Augenkliniken zu renovieren und die Freiwilligen des Roten Kreuzes und die Optiker auszubilden. Win-Win-Situation Hagan ist zufrieden mit den bisherigen Aktivitäten. Sie weist darauf hin, dass jeder Partner gebraucht wird: «Unser Ziel, die Verhinderung der Armutsblindheit, können wir nur mit Hilfe des SRK und von Geldgebern wie Panalpina erreichen.» Ron Bannerman, der für Ghana verantwortliche SRK-Mann, verdeutlicht die Rollenaufteilung: «Wir kümmern uns zusammen mit der Gesundheitsbehörde um den Auf- und Ausbau der Augenkliniken, die Ausbildung der Ärzte, Pfleger, Optiker sowie der RotkreuzFreiwilligen und die Errichtung von Optikerzentren, während Panalpina uns mit ihrem finanziellen Engagement den Rücken frei hält.» Die Unterstützung von Panalpina, die ihr Sponsoring auf dieses Projekt konzentriert, erlaubt dem SRK also, sich auf das eigentliche Programm zu konzentrieren und dieses mit der Gesundheitsbehörde voranzutreiben. Letztlich ist das Projekt für alle ein Gewinn. Am meisten für die Sehbehinderten Ghanas: die von der Armutsblindheit Betroffenen. Armutsblindheit Weltweit leben über 40 Mio. Blinde. Jede 5. Sekunde kommt eine weitere Person dazu. Die meisten von ihnen leben in Ländern des Südens. 80 Prozent sind unnötigerweise erblindet infolge von Krankheiten, die mit bescheidenen Mitteln geheilt oder verhindert werden können. Die Armutsblindheit hat gravierende soziale und ökonomische Auswirkungen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.redcross.ch connect 2_2003 17 Projekte Ein Flugzeug voll Masten Neue Massstäbe haben Panalpina Nigeria und der Inhouse Carrier ASB-Air bei einem Auftrag für das Bauunternehmen Bilfinger Berger AG gesetzt: Mit dem Verlad von 22,4 m langen Masten (Durchmesser 1,25 m!) sind erstmals Elemente solcher Dimensionen in einen Frachtjumbo der MK Airlines verladen worden. Die Bauteile wurden für das Velodrom des hochmodernen Sportstadions in Abuja (Nigeria) benötigt. 18 connect 2_2003 Grossbaustellen wie diejenige des nationalen Stadions in Abuja (Nigeria) stellen für alle Beteiligten eine Herausforderung dar. Die einzelnen Bauteile kommen aus verschiedenen Ländern, wenn nicht gar Erdteilen, sind tendenziell schwer sowie sperrig und müssen rechtzeitig, nämlich dann, wenn sie auf der Baustelle benötigt werden, vor Ort sein. Kein leichtes Unterfangen, sind bei einem derartigen Grossprojekt doch immer unzählige Partner involviert. «Der Transportpartner muss bei einem solchen Projektgeschäft die komplexen Abläufe und die verschiedenen Schnittstellen hundertprozentig im Griff haben, damit es zu keinem Bauverzug kommt», erklärt Wolfgang Essig, bei Panalpina Senior Vice President Nigeria Coordination und federführender Kundenbetreuer. «Beweglichkeit sowie kurze und schnelle Entscheidungsprozesse sind bei einem derartigen Transport absolut zentral», ergänzt Johannes Lichti vom Inhouse Carrier ASB-Air in Luxembourg. Die Stützen des Velodroms Panalpina Nigeria und ASB-Air haben ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert. Sie haben für die Julius Berger Nigeria Plc, eine Tochter der deutschen Unternehmensgruppe Bilfinger Berger AG, die das Abuja National Stadion baute, diverse Sendungen über- nommen. Unter anderem wurden für das Velodrom drei überdimensionale Masten von Luxembourg nach Abuja geflogen. Die Ware, insgesamt rund 54 Tonnen, wurde aus mehreren europäischen Ländern nach Luxembourg transportiert. Die Vorläufe dorthin führten die Lieferanten zum Teil in eigener Regie durch. Der Gesamttransportablauf wurde in enger Abstimmung und Koordination mit dem Auftraggeber in Wiesbaden (Deutschland) von Basel (Schweiz) und Luxembourg aus gesteuert. Via Tief- und Hochlader in den Bug Die Anlieferung der letztlich 50 m langen Masten, die für den Transport in drei Teile zerlegt wurden, erfolgte mit Tiefladern. Der Belad der Boeing 747-200F dauerte rund vier Stunden. Dabei wurden die Masten mit zwei Mobilkränen direkt von den Tiefladern auf zwei Hochlader umgeladen. Mit Hilfe dieser Liftvorrichtungen vor dem Flugzeug wurden die Bauteile direkt in den Bug unter der Flugzeugnase geschoben. Aufgrund ihrer Länge (bis zu 22,4 m) und ihres Durchmessers (1,25 m) füllten die Masten fast die ganze Ladefläche aus. In Abuja angekommen, wurde die spezielle Fracht nach dem gleichen Prinzip in rund drei Stunden entladen und zur Weiterverwendung auf die Baustelle des Sportstadions geführt. Die Boeing wurde vom langjährigen Partner MK Airlines betrieben und von ASBAir gechartert. Der Auftraggeber hatte sich aufgrund des Termindrucks für den im Gegensatz zum Transport auf dem Seeweg teureren Luftweg entschieden. So konnte sichergestellt werden, dass die Bauarbeiten nahtlos weitergeführt und termingerecht abgeschlossen werden konnten. Abuja National Stadium Das Nationalstadion in Abuja (Nigeria) wurde im April dieses Jahres eröffnet. Das Architekturjuwel hat bereits einen passenden Namen: «Theatre of Dreams». Der hochmoderne Sporttempel, der für unzählige Sportarten Raum bietet, hat eine Fläche von 32 000 m2 und verfügt über 60 000 Sitzplätze. Das Stadion und das Velodrom wurden für die All African Games erstellt, die im Herbst 2003 stattfinden werden. connect 2_2003 19 Automotive Hand in Hand Panalpina konzentriert sich auf die Logistikbedürfnisse ihrer Kunden aus der Automobilindustrie. Sie setzt dabei auf solide Partnerschaften und neue Servicestandards. Von Arnold Davis Viele Erstausrüster, Tier-1- und Tier-2-Zulieferer der Automobilindustrie kamen aufgrund der instabilen Weltwirtschaftslage unter Druck und mussten kostensparender, gleichzeitig aber auch schneller produzieren und stets mehr Leistung mit weniger Mitteln erbringen. Dieser Druck machte sich bald der ganzen Lieferkette entlang spürbar. Die Kontrolle des Güterflusses wurde immer schwieriger, und die Unternehmen realisierten zunehmend, dass sie diese Aufgabe nicht mehr allein bewältigen konnten. In der Automobilindustrie muss man sich das Vertrauen seiner Kunden hart er- Michael Wills, Leiter des «Virtual Competence Center – Automotive» von Panalpina. arbeiten. Panalpina richtete vor rund einem Jahr ein «Virtual Competence Center – Automotive» (VCCA) ein, um diesem Umstand Rechnung zu tragen. Es gelang dem VCCA in kurzer Zeit, Panalpina mit ihrem Leistungsangebot und ihren Kompetenzen im Bereich Automobilindustrie erfolgreich am Markt zu positionieren, ihren partnerschaftlichen Ansatz zu implemetieren sowie neue Servicestandards zu etablieren. «Wir bezeichnen unser Kompetenzzentrum als virtuell, weil wir Spezialisten aus aller Welt in unsere Arbeit einbeziehen», erklärt Michael Wills, der das VCCA leitet. «Diese Fachleute tauschen sich regelmässig aus und diskutieren über die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden und erarbeiten laufend neue Vorschläge zur Verbesserung des Angebots. So können wir sicherstellen, dass die einzelnen Glieder der Supply Chain – egal auf welchem Kontinent sie angesiedelt sind – nahtlos ineinander greifen», erläutert Wills. Kooperation als Erfolgsfaktor Das Kompetenzzentrum ist deshalb so erfolgreich, weil Panalpina durch die enge Zusammenarbeit in intensivem Dialog mit ihren Kunden steht. Gleichzeitig versetzt dieses Verfahren Panalpina in die Lage, die Fehlerquote beim Einkauf sowie die Transportkosten tief zu halten. Dank des regen Austauschs kann das Management sowohl den Kundenservice als auch die finanzielle und operative Leistung stetig verbessern. «Die enge Zusammenarbeit stellt den einwandfreien Informationsfluss sicher. Dieser ist wiederum wichtigste Voraussetzung für ein gutes Logistikmanagement», erklärt Wills. 20 connect 2_2003 So zeigte sich zum Beispiel, dass Bedarf nach einem zusätzlichen Luftfracht-Charterservice von und nach Brasilien besteht. Mit dieser neuen Flugverbindung über den Luftfrachthub in Luxembourg verbindet Panalpina die brasilianischen Fertigungsstandorte mit der weltweiten Automobilindustrie. Eingesetzt wird eine 65 Tonnen Ladung fassende DC 10-30, die São Paulo jeweils am Mittwoch verlässt. Der neue Dienst ergänzt den bereits bestehenden Boeing-747-F-Charterflug von São Paulo nach Südafrika. Erfahrungsaustausch zentral Ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit sind die branchenspezifischen Symposien, die Panalpina organisiert oder unterstützt. In deren Rahmen diskutieren Verlader, Carrier und Dienstleister über ihre Herausforderungen, Abhängigkeiten, Leistungen und Chancen. «Ein offenes Ohr ist bei diesen Symposien zentral. Zugleich sind solche Anlässe ein idealer Ort, um unsere Partnerschaften zu pflegen», bemerkt Wills. «Das virtuelle Kompetenzzentrum funktioniert deshalb so gut, weil es grossen Wert auf den Dialog mit unseren Kunden legt», ergänzt er. Beim jüngsten VCCA-Symposium in Traverse City/Michigan (USA) wurden die Erfordernisse des Marktes diskutiert und darüber, wie diesen strategisch und letztlich in Form massgeschneiderter Lösungen inkl. Umsetzung begegnet werden kann. Panalpina fordert die Verlader mit ihren Ideen heraus, die Entwicklung neuer Technologien und logistischer Innovationen voranzutreiben und neue Wege des Logistikmanagements zu gehen. «Wir sind bei der Akquisition neuer Geschäfte und der > connect 2_2003 21 Automotive 22 connect 2_2003 Ausschöpfung aktueller Cross-Selling-Möglichkeiten sehr viel effizienter, wenn sich alle internen und externen Beteiligten über unsere Stärken und Ziele im Klaren sind und wir über die Instrumente verfügen, mit denen wir diese Ziele erreichen», findet Wills. Diese interne und externe Abstimmung aufeinander ist ein Grund für den grossen Erfolg des Panalpina-Logistikzentrums in Detroit (USA). Die kürzlich in Betrieb genommene Anlage befindet sich in der Nähe des Flughafens und verfügt über eine Fläche von rund 5800 m2. Modernste Inventory-Management-Systeme erlauben es Panalpina, die Waren per Zoll-Schnellabfertigung rasch an die Produktionsstandorte der Region zu liefern. «Falls ein Bauteil fehlt oder auch nur mit einer Stunde Verspätung eintrifft, kann das zum Stopp der gesamten Produktionsstrasse führen», erklärt Wills die Dringlichkeit. Automotive Symposium in Michigan Effizientes Order Management war ein zentrales Thema am Symposium in Michigan. Referent Wes Johnson, Director of Customs Service, Logistics and Planning bei der Robert-Bosch-Gruppe, erklärte, der Kostendruck sei höher denn je. «Die Zulieferer lassen sich immer etwas Neues einfallen, um die Preise senken zu können, weil sie schlicht keine andere Wahl haben», sagte Johnson. Transparenz und gute Zusammenarbeit auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens sind seiner Ansicht nach die wichtigsten Voraussetzungen für die effiziente Geschäftsabwicklung. Er ist überzeugt, dass der frühzeitige Einbezug des Logistikpartners – Panalpina – in den Planungsprozess die Transparenz beim Order Management erhöht. Partnerschaft und Vertrauen «Die Partnerschaft mit Panalpina funktioniert, weil sie auf gegenseitigem Vertrauen beruht», erklärte ein Panalpina-Partner am Symposium. «Erst das Vertrauensverhältnis zwischen dem Verlader und seinen Dienstleistern macht die gemeinsame Analyse und Optimierung der Prozesse möglich», verdeutlichte er. Kunden und Vertreter von Panalpina anlässlich des Automotive-Symposiums in Traverse City/ Michigan. Gemäss Wills ist Vertrauen die «Conditio sine qua non», um die höchste Ebene einer Logistikpartnerschaft zu erreichen. Auf diesem Niveau, das nur bei ca. 5 Prozent aller Logistikbeziehungen erreicht werde, könne von einer exklusiven Partnerschaft gesprochen werden, die von gegenseitigen Abhängigkeiten und gemeinsamen Zielen geprägt sei. Diese ausgereifte Art von Kundenbeziehung erreiche das VCCA durch die enge Zusammenarbeit und das solide Vertrauensverhältnis, erklärt Wills. «Dank der Zusammenarbeit auf der Grundlage von gemeinsamen Zielen und gegenseitigem Vertrauen können die Automobilunternehmen und ihre Zulieferer den gesamten Logistikprozess kontrollieren. Wenn wir gemeinsame Interessen verfolgen, können wir vollkommene Transparenz bieten und dabei neue Chancen ebenso präzise aufzeigen wie mögliche Hürden», verdeutlicht Wills. Der Erfolg von Panalpinas VCCA zeigt, dass das Supply-Chain-Management über Erfolg und Niederlage eines Produkts oder gar eines ganzen Unternehmens entscheiden kann. Es hat die Beziehung zwischen Verladern und Logistikdienstleistern neu definiert. Natürlich sind die individuellen Frachtpreise noch immer ein wichtiger Faktor im See- und Luftfrachtverkehr, wesentlicher sind aber die gesamten Lieferkosten, die sämtliche Kostenelemente entlang der Wertschöpfungskette beinhalten. Zuverlässigkeit, Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit sind dabei zentral. Das VCCA ist dank modernster Mittel in der Lage, diese Kriterien zu messen und zu steuern. Der hohe Servicegrad bedeutet eine Reduktion der Ad-hoc-Beziehungen und der Schnittstellen. Gleichzeitig werden solide Partnerschaften zwischen Verladern und deren Logistikdienstleistern aufgebaut. «Wir sind ganz offensichtlich auf dem richtigen Weg», sagt Wills. «Jedes Unternehmen, jede Division innerhalb einer Gesellschaft hat unterschiedliche Logistikbedürfnisse. Alle unsere Partnerschaften funktionieren, weil wir offen sind für neue Wege des Logistikmanagements.» Arnold Davis ist freier Journalist und lebt in den USA. connect 2_2003 23 Human Resources Lebenslanges Lernen Die Wirtschaft dreht immer schneller. Wer da mithalten will, muss nicht nur flink auf den Beinen sein, sondern auch etwas im Kopf haben. Panalpina hat vor rund drei Jahren unter dem Namen Panacademy eine virtuelle Lernplattform lanciert, die den Mitarbeitenden erlaubt, ihre Kenntnisse laufend zu vertiefen, um nicht nur heute, sondern auch morgen den Kundenanforderungen gerecht werden zu können. Heinz Zengaffinen Leiter Training & Development. Die Wirtschaft verändert sich in einem enormen Tempo und verlangt von den Arbeitnehmern grosse Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Gleichzeitig bietet sie engagierten und initiativen Mitarbeitenden viele Möglichkeiten für persönliches und berufliches Wachstum. Panalpina legt Wert auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung. Weiterbildung ist dabei ein zentraler Pfeiler. Damit Leistung wie Qualität kontinuierlich gesteigert und den sich in unserer schnelllebigen Zeit rasch ändernden Kundenanforderungen entsprechend entwickelt werden können, hat das Unternehmen im Jahr 2000 unter dem Namen Panacademy eine virtuelle Lernplattform lanciert. Sie stellt ein Weiterbildungsangebot zur Verfügung, das es den Absolventen ermöglicht, ihre Kenntnisse für den geschäftlichen Erfolg laufend zu verbessern und somit den Marktanforderungen kompetent gegenüberzutreten. Die Panacademy-Absolventen Charu Arora Dua, Lesley Hume, Thomas Mittermair. 24 connect 2_2003 Mit dem Unternehmen wachsen Panacademy ist kein hauptsitzgesteuertes Programm für Privilegierte, sondern ein im Unternehmen eingebettetes System, das allen Mitarbeitenden der Gruppe offen steht. Das entspricht der Unternehmenskultur, gemäss deren alle Angestellten dieselben Chancen auf persönliches Wachstum haben. Allerdings setzt dies Eigeninitiative und Selbstverantwortung voraus. Panacademy ist kein Selbstbedienungsladen. Doch wer aktiv an seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung arbeitet, findet bei Panacademy attraktive Möglichkeiten zur Weiterbildung, die auch den unternehmerischen Ansprüchen gerecht werden. Charu Arora Duas Werdegang verdeutlicht diesen Leitgedanken. Die heutige Marketingmanagerin von Panalpina Indien fing vor vier Jahren mit einem Sommerjob an und bildete sich anschliessend kontinuierlich weiter. Heute ist sie für die strategische Planung der Region Südasien verantwort- lich. «Die Kurse von Panacademy haben mir verschiedene Facetten der Logistik sowie des Managements näher gebracht, wodurch ich meine Aufgaben effektiver und effizienter wahrnehmen konnte», erklärt die Besitzerin eines Master in Business Administration mit Spezialfokus International Business/Marketing die Bedeutung des Weiterbildungsprogramms für ihren beruflichen Weg. «Panacademy bietet allen Panalpina-Mitarbeitenden die Chance, innerhalb des Unternehmens Neues dazuzulernen und zu wachsen. Davon profitiert nicht nur der Einzelne, sondern auch das Unternehmen», fügt sie an. Ausrichtung am Kundennutzen Der Verantwortliche für Training & Development der Panalpina-Gruppe, Heinz Zengaffinen, verdeutlicht den Gewinn für das Unternehmen: «Wie bei allen Aktivitäten von Panalpina steht auch bei Panacademy der Kundennutzen im Mittelpunkt. Unser Ausbildungsangebot muss als Unterstützung der Geschäftsziele verstanden werden. Wir verfolgen immer zwei Ziele: Zum einen soll den Bedürfnissen der Mitarbeitenden nach Wachstum, zum anderen dem Bedarf des Unternehmens nach kompetenten Fachleuten entsprochen werden. Beides zusammen bildet die Grundlage für erstklassigen Kundenservice.» Dass diese beiden Ansprüche optimal kombiniert werden können, zeigt das Beispiel von Thomas Mittermair, Seefracht Import Manager von Panalpina Linz (Österreich). Er schloss ein zweijähriges, berufsbegleitendes Studium in Export/Internationales Management an der Universität Johannes Kepler in Linz ab. «Nebst der Vermittlung von Theoriewissen wurde dem Kundenfokus hohe Bedeutung beigemessen. So habe ich heute ein besseres Verständnis für die Kundenwünsche und kann diese noch besser erfüllen.» Damit profitieren sowohl der Kunde als auch Panalpina direkt von der zusätzlich angeeigneten Fachkompetenz. Angestellte, Fachausbildungen, Sprachund Computerkurse, Sicherheits- und Verkaufsschulungen, Moving Forward und vieles mehr. Die Aktivitäten auf regionaler Ebene unterstützen das Wachstum in der Region. Es werden Spezialisten und Manager der verschiedenen Länder nominiert, die Abläufe standardisieren oder Änderungsprozesse begleiten sowie regionale Geschäftssituationen thematisieren. Zum Angebot auf globaler Ebene gehören die etablierten Schulungen an der CranfieldUniversität in Grossbritannien. Dazu gehören drei Key-Account-ManagementKurse (The Winning Pieces, The Winning Strategy und The Winning Quality), der für zukünftige Führungskräfte konzipierte Kurs Navigating Our Future sowie Leveraging Supply Chain Management. Wissens- und Erfahrungsaustausch Lesley Hume, Business Development & Customer Service Manager von Panalpina Toronto (Kanada), hat Leveraging Supply Chain Management an der Universität von Cranfield besucht. Nebst der eigentlichen Stoffvermittlung hat sie den Kontakt mit Panalpina-Mitarbeitenden aus aller Welt geschätzt: «Endlich bekamen die Namen Gesichter», freut sich Hume, um sogleich ihr Kursfazit anzufügen: «Der Wissens- und Erfahrungsaustausch hat mir für meine tägliche Arbeit am meisten gebracht. Letztlich haben wir für unsere Kunden Mehrwert geschaffen, indem wir unser Know-how über Länder- und Organisationseinheiten hinweg teilten.» Damit verweist sie auch gleich auf einen zentralen Wert von Panalpina: den Teamgeist. Denn nur das perfekte Zusammenspiel über Länder und Kontinente hinweg macht es möglich, für den Kunden qualitativ hoch stehende Leistungen zu erbringen. Reichhaltiges Schulungsangebot Und wie sind die Schulungen bei Panalpina organisiert? «Das Programm beinhaltet Kurse auf lokaler, regionaler und globaler Ebene», erklärt Zengaffinen und zeigt die PanacademyStruktur auf: «Auf lokaler Ebene werden Weiterbildungen angeboten, die den reibungslosen Geschäftsbetrieb sicherstellen. Dazu gehören Einführungskurse für neue connect 2_2003 25 Aus aller Welt Blitz im Eiskanal Deutschland/Kanada Bobfahrer jagen mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde durch den Eiskanal. Ein paar Tausendstelsekunden entscheiden beim Bobsport über Erfolg und Niederlage. Dabei ist das Material – der technisch ausgereifte Bob – das A und O: Nur wer über das beste Material verfügt, kann vorne mitfahren. Folglich ist auch der Transport der teuren Fahrzeuge kein Klacks. Seit rund drei Jahren wickelt Panalpina für die Spitzenteams den Transport ihrer Schlitten ab. Diesen Winter hat Panalpina nach den Europameisterschaften in Winterberg (Deutschland) 22 Herrenbobs (Zweier- und Viererbobs) verschiedener Nationen übernommen, um sie nach Calgary (Kanada), die nächste Station im Weltcupzirkus, zu spedieren. Zwei Schlitten gehörten Monaco, zwei Russland, vier Lettland, drei Tschechien, sieben Deutschland und vier den USA. Ausser Monaco haben alle Mannschaften ihre Bobs inkl. Transportbox selbst bei Panalpina Frankfurt angeliefert. Das Gesamtgewicht der ungewöhnlichen Fracht, für die ASB-Air den Transport organisierte, belief sich auf rund 15 Tonnen. Am 29. Januar 2003 traten die kostbaren Fahrzeuge via Luxembourg auf dem Luftweg ihre Reise nach Calgary an, wo sie an Adventix, den Agenten von AIT World Wide Logistics, übergeben wurden. Am 3. Februar 2003 nahmen die Fahrer bereits wieder das Training auf und flitzten auf ihren Kufen durch den Eiskanal. Am 8. respektive 9. Februar 2003 galt dann der Ernstfall: das Weltcuprennen im Olympiapark in Calgary. Im Anschluss daran hat Panalpina einen Teil der Bobs via Frankfurt nach Winterberg und St. Moritz (Schweiz) zurücktransportiert. 26 connect 2_2003 Drehscheibe Dubai Arabische Emirate Panalpina verstärkt ihre Position in den Arabischen Emiraten. Im Frühjahr 2003 eröffnete Panalpina Gulf LLC ihr neues Domizil im Logistikcenter am Flughafen von Dubai. An der Einweihung sprach Seine Hoheit Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum, Präsident der zivilen Luftfahrt der Arabischen Emirate und Vorsitzender der Emirates Airlines, zu den anwesenden Gästen. Das neue Gebäude umfasst einen modernen Bürotrakt sowie ein Lager mit 1450 m2, das direkt an die Rollbahn angrenzt. Aufgrund seiner idealen geografischen Lage wird das neue Domizil in Dubai als Drehscheibe für Warensendungen genutzt, die in den Mittleren Osten, nach Zentralasien oder Afrika spediert werden. Abdul Rahim M. Abdulla und Robert Timmermann von Panalpina Gulf LLC. Sicherheitsnetz USA Panalpina ist im Mai 2003 als Mitglied von C-TPAT, dem amerikanischen Programm «Customs-Trade Partnership Against Terrorism», aufgenommen worden. C-TPAT wurde von der USRegierung zusammen mit Logistikanbietern lanciert und hat das Ziel, den Handel auf globaler Ebene vor Terrorakten zu schützen. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein Sicherheitsplan, der den Richtlinien des US-Zolls entspricht. Panalpina ist in den Kategorien Licensed Broker, Air Freight Consolidator, Ocean Transportation Intermediary und Non-Vessel Operating Common Carrier (NVOCC) zertifiziert. Als C-TPAT-Mitglied profitiert Panalpina von der beschleunigten Abwicklung ihrer Sendungen an der amerikanischen Grenze. Am Puls der Automobilindustrie Schweiz Im Frühjahr fand in Montreux (Schweiz) die erste AutoLogistics Europe Conference statt, quasi das europäische Pendant zur AutoLogistics Global Conference in den USA. Als einer der Hauptsponsoren der Konferenz war Panalpina einerseits mit einem Stand präsent, andererseits vertrat Thomas Blank, Senior Vice President, Panalpina am Panel. An diesem nahmen Vertreter aus der Automobilindustrie sowie andere Logistikanbieter teil. Im Rahmen dieser Konferenz diskutierten Fahrzeugproduzenten, Zulieferer und Logistikanbieter Ziele und Visionen vom Automarkt Europa. connect 2_2003 27 Aus aller Welt Mensch vs. Natur Alaska/Kanada/Arktis Panalpina hat für das kanadische, im Bereich Mining tätige Unternehmen Bema Gold Corp. sechs Charterflüge von Alaska in die russische Arktis durchgeführt. Das perfekte Zusammenspiel aller involvierten Parteien sorgte für einen reibungslosen Transportablauf, obwohl weder die Fracht noch die Destination, geschweige denn die arktischen Temperaturen alltäglich waren. An der siebentägigen Aktion waren seitens Panalpina die Charterabteilung des Inhouse Carrier ASB-Air in Luxembourg, die ASBAir-Vertreter in Anchorage (Alaska) und die Panalpina-Niederlassungen in Toronto und Vancouver (Kanada) beteiligt. Für den Transport der insgesamt 180 Tonnen umfassenden Fracht wurde eine Ilyushin 76 verwendet, die von zwei russischen Fluggesellschaften betrieben worden ist. Die etwas ungewöhnliche Ware – ein Basislager für die BemaGold-Mitarbeitenden, Vorräte sowie die Bohr- und Probenausrüstung – kam ursprünglich aus Kanada und den USA. Die einzelnen Frachtteile wurden unabhängig voneinander nach Anchorage transportiert, wo sie konsolidiert und in Form von 20-Fuss-Containern ins Flugzeug geladen wurden. Der Flug führte von Anchorage in die russische Stadt Bilibino, die in der zu Sibirien gehörenden Region Tschukotka liegt. Die grösste Herausforderung stellten die steigenden arktischen Temperaturen dar. Die Fracht musste innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne angeliefert werden, weil die Eispiste in Keperveyem (Bilibino) aufgrund der Temperaturschwankung keine Landung von Frachtflugzeugen mehr zuliess. Dafür erwies sich der internationale Flughafen von Anchorage aufgrund seiner geografischen Lage im Zentrum der nördlichen Hemisphäre als ideale Ausgangsstation für Flüge nach Sibirien. 28 connect 2_2003 Fokus Öl- und Gasgeschäft Namibia Bereits zum 7. Mal fand im Frühjahr die Offshore-West-Africa-Konferenz und -Ausstellung statt. Die Erdöl- und Gasförderer sowie ihre Partner trafen sich in Windhoek (Namibia), um über die Entwicklung der Öl- und Gasindustrie zu diskutieren. Panalpina ist seit Jahren in Westafrika aktiv und nimmt regelmässig an dieser Konferenz teil. Die Panalpina-Gesellschaften von Gabun, Angola, Nigeria, ASB-Oil&Gas Basel, Safcor Panalpina, Panalpina South Africa und Houston repräsentierten dieses Jahr die Tätigkeiten Panalpinas im Öl- und Gasbereich und vertieften die Kundenbeziehungen. Das Team an der Offshore-West-Africa-Konferenz: Andreas Nowak, Panalpina South Africa; Georg Geiger, Safcor Panalpina; Nelly McCright, Panalpina Houston; Annemarie Sickeler, Panalpina Angola; Albert Bismuth, Panalpina Gabun (von links). Profis am Werk Hongkong/Kanada/Australien ASB-Panprojects China und Panalpina Vancouver (Kanada) haben im Juni den Transport von vier Helikoptern arrangiert. Die Sikorsky-S-76-Hubschrauber wurden von Hong Kong Flying an Lloyds Helicopters in Singapur spediert. Drei der Maschinen wurden mit einem Roll-on-Roll-offFrachtschiff (RoRo) via Vancouver nach Calgary (Kanada) transportiert, während eine nach Melbourne (Australien) verfrachtet wurde. Die Helikopter wurden alle in Yokohama (Japan) umgeladen. Innerhalb Japans wurden die Aktivitäten von ASB-Panprojects Tokyo betreut. Für die Akquisition dieses Geschäfts war Panalpina Vancouver verantwortlich. Die kanadische Panalpina-Tochtergesellschaft ist bei Helikopterbetreibern aus aller Welt hoch angesehen. Lloyds Helicopters war vor allem vom technischen Know-how Panalpinas angetan. Der Firmeneigentümer und Managing Director Chris Lloyd, der sowohl der Abholung mittels Spezialtiefladern im Werk als auch dem Belad des Frachters beiwohnte, hält zur Zusammenarbeit mit Panalpina fest: «Obwohl Panalpinas Angebot nicht ganz billig war, haben wir uns aufgrund der fachlichen Kompetenz für Panalpina entschieden. Ich war sehr beeindruckt von den Transportvorbereitungen von ASB-Panprojects in Hongkong. Ich werde Panalpina sicherlich auch bei künftigen Transporten berücksichtigen.» connect 2_2003 29 Aus aller Welt Silberpfeil Deutschland/USA Ein Zwölfzylinder-V-Motor, ein Hubraum von 6898 cm3, satte 631 PS, eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Dies sind die technischen Eckdaten des zweisitzigen CLK-GTRRoadsters von Mercedes. Der silberne Luxussportwagen, von dem es gerade 20 Stück gibt, wurde von Panalpina von Luxembourg nach Los Angeles (USA) spediert. 30 connect 2_2003 Der deutsche Händler lieferte den teuren Boliden selbst per LKW im Flughafen von Luxembourg an. In rund einer Stunde wurde der Roadster für den Flug flott gemacht: Zuerst wurde er vom LKW geladen, dann wurden die Karosserie sowie die empfindlichen Teile geschützt, um das exklusive Fahrzeug abschliessend transportsicher auf einer Flugzeugpalette zu verzurren. Mit einer Maschine von Cargolux wurde der Wagen letztlich in die Vereinigten Staaten transportiert. Panalpina Hannover hat nicht nur diesen speziellen Lufttransport akquiriert, sondern auch sämtliche Vorkehrungen im Zusammenhang mit dem Aufsehen erregenden Fahrzeugtransport getroffen. Effizienz und Transparenz England/Deutschland GF-X (Global Freight Exchange) ist ein neutraler, auf Internettechnologie basierender Marktplatz für die Luftfrachtindustrie, an dessen Entwicklung Panalpina massgeblich beteiligt war. Fluggesellschaften schreiben ihre vorhandenen Flugkapazitäten auf dieser virtuellen Plattform aus, während die angeschlossenen Speditions- und Logistikunternehmen entweder ihre Nachfrage auf dem Netz platzieren oder gleich online ihre Buchungen vornehmen. Der GF-X Advisory Council hat diesen Sommer u.a. Panalpina London und Panalpina Frankfurt für ihre herausragenden Leistungen im Zusammenhang mit der Implementation der E-CommercePlattform ausgezeichnet. Damit wird honoriert, dass die PanalpinaGruppe nicht nur die Entwicklung des elektronischen Marktplatzes GF-X aktiv vorangetrieben hat, sondern der virtuellen Plattform auch im Alltagsgeschäft einen hohen Stellenwert beimisst. Massarbeit Schweiz/Deutschland/Italien/Südafrika Panalpina hat im Auftrag des Elektrotechnikunternehmens ABB Schweiz AG auf dem Seeweg Ware mit Überdimensionen von Italien, der Schweiz und Deutschland nach Richards Bay an der südafrikanischen Ostküste transportiert. Die Ladung umfasste fünf Transformer mit einem Gewicht von 61 Tonnen, fünf Umspanner mit 82 Tonnen, Rectifier Cabins mit je 12,5 Tonnen und Massen von 770 X 352 X 456 cm sowie insgesamt 40 Shippers-owned Container. Unter der kundigen Projektleitung von Karl Tschui, Panalpina Basel (Schweiz), wurden die Bauteile auf die Job-Site «Hillside Plant» in der Nähe von Richards Bay spediert, wo ein Aluminium produzierendes Werk erweitert wird. Die Verschiffungen erfolgten in drei Teilverladungen zwischen Januar und Mai 2003. Die Güter kamen einerseits von ABB Legnano (Italien), andererseits von ABB Schweiz und ABB Deutschland. Erstere Natalie Kelly, Matthew Paxman, Richard Hartmann, Glenn Barnes, Steve Williams, Sukh Guru, Lynne Stewart, alle Panalpina London (von links). Ewald Heim und Nadja Müller, beide Panalpina Deutschland (untere Reihe von links); Andrea Sinclair, GF-X; Jörg Meyer-Schuchardt, ASBAir Frankfurt; Christian Schink, Panalpina Regional Center Europe; Alexander Mehr, Kerstin Schreiber, Ralf Buchberger, Volker Werner, alle Panalpina Frankfurt (obere Reihe von links). wurden über Genua verschifft, das Schweizer und das deutsche Material über Antwerpen (Belgien). Die Vortransporte über Antwerpen erfolgten zum grossen Teil auf dem Rhein. In Antwerpen wurde mit Macs Line verschifft, die den Hafen von Richards Bay direkt bedient. Für die Vortransporte der Ware von ABB Italien hingegen war Massarbeit und Projekt-Knowhow gefragt, weil zwischen Mailand und Genua viele Tunnels durchquert werden mussten. Hier wurde die ganze Strecke vorher abgefahren und geprüft, da es oft um Zentimeter ging. Der Transport erfolgte letztlich auf speziellen Tiefladern. In Genua wurden die Güter der italienischen Reederei Messina Line übergeben, die mit ihren Roll-on-Roll-off-Schiffen einen regelmässigen Dienst nach Südafrika unterhält. Eigens für diesen Auftrag lief sie den Hafen von Richards Bay direkt an. Die Ware wurde auf Mafi-Trailer verladen, mit denen die Ware über die Rampe des RoRo-Frachters an Bord gerollt werden konnte. Für die Abfertigung in Genua zeichnete Panalpina Genua verantwortlich. In Südafrika organisierte die Projektabteilung von Safcor Panalpina unter der Leitung von Barry Cull die Abfertigung und die Weiterleitung ab Richards Bay zur Job-Site «Hillside Plant». Impressum: Herausgeber, Eigentümer und Verleger: Panalpina Welttransport (Holding) AG, Viaduktstrasse 42, Postfach, CH-4002 Basel, Schweiz. Internet: www.panalpina.com. Telefon ++41 61 226 11 11. Für den Inhalt verantwortlich: Martin Spohn, Corporate Communications. Redaktion: Martin Spohn, E-Mail: [email protected], büro:z GmbH, Bern. Versand: Monika Dups, E-Mail: [email protected]. Erscheinungsweise: «connect» erscheint mehrmals jährlich in über 100 Ländern in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Chinesisch. Gesamtauflage: 60 000 Exemplare. Fotos: Front, S. 6–10, S. 14, S. 25, S. 27 (C-TPAT, Montreux), S. 32 (Schiff): Peter Maurer, Weisslingen; S. 3/4: Julian Salinas, Basel; S. 12/13: NYK; S. 15: Wortmann; S. 16: Werner Getzmann, Reinach; S. 17: SRK; S. 20/23: Grand Traverse Resort and Spa, Traverse City/MI; S. 21 unten: Cargolux; S. 21 oben/S. 22: Joe Wilssens Photography Inc., New Baltimore/MI; S. 31 oben: GF-X. Gestaltung und Produktion: büro:z GmbH, Bern. Druck: bdv, Basel. Gedruckt auf 100% chlorfrei gebleichtem Papier. connect 2_2003 31 Francisco Domingos Paulo Panalpina Angola, African Star. «Der kombinierte Air-Sea Service ‹African Star› verbindet die Öl- und Gaskunden in der westafrikanischen Küstenregion mit dem weltweiten Luftfrachtnetz von Panalpina. Ich sorge dafür, dass die richtige Ware am richtigen Ort – sei es nun in einem Hafen oder auf einer Plattform im offenen Meer – ausgeliefert wird. Am meisten Freude bereitet mir dabei der Kontakt mit den Kunden. Wenn alles rund läuft und meine Kunden rundum zufrieden sind, dann habe ich mein Ziel erreicht. Ich schätze meine Arbeit sehr. Dank Panalpina kann ich immer wieder Neues dazulernen und neue Herausforderungen annehmen.» «Rundum zufriedene Kunden» connect 2_2003