Blätter aus dem Diak - Das Diak Schwäbisch Hall

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Blätter aus dem Diak - Das Diak Schwäbisch Hall
2013 | Ausgabe 2
Blätter aus dem Diak
Hauptsache gesund!?
ab Seite 2
Seite 6
Seite 10
Ein neues gesellschaft­
liches Bewusstsein
schaffen
Resilienz – gesund
bleiben trotz widriger
Bedingungen
Evangelisches
­Diakoniewerk
­Schwäbisch Hall e.V.
www.dasdiak.de
Inh a lt
Vorwort
4
6
9
12
18
29
Hauptsache gesund!?
3 Vorwort
Thema: Hauptsache
gesund!?
12 Neu anfangen – die große
Chance der Beichte
17 Gesundheitsbewusstsein
6 Impuls von Sozial­
ministerin Karin Altpeter
18 Herzlichen Dank für Ihre
Spenden
8 Fit und gesund
…was wir dazu beitragen
können
20 Pfarrerin Bärbel KochBaisch ist neue Oberin
9 Zufriedenheit und Sinn
Blätter aus dem Evangelischen
Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.
2013 | Ausgabe 2 | 110. Jahrgang
Herausgeber: Evang. Diakoniewerk
Schwäbisch Hall e.V.
Am Mutterhaus 1
74523 Schwäbisch Hall
www.dasdiak.de
21 Panorama
Namen und Notizen / ­
Wir gratulieren zum
Pflegeexamen / Neue
Mitglieder
28 Gedenken
29 Neubau des Klinikums
Ein Teddybär für die neue
Kinderklinik
30 Einrichtungen
32 Wir laden ein
i
Das Titelbild zeigt
­Ärztinnen und Ärzte der
Klinik für ­Neurologie mit
ihren Kindern.
Spendenkonto: Nr. 8002,
Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim,
BLZ 622 500 30
Fotos: Archiv, Arslan, Kern,
Pixelio, Pfisterer, Privat,
Ucik-Seybold, Weigert, Weller
Verantwortlich i.S.d.P.
Vorstandsvorsitzender Pfarrer
Hans-Joachim Lenke
Gestaltung:
soldan kommunikation, Stuttgart
Redaktion: Barbara Ucik-Seybold,
Tel. 0791 753 2093, Fax 0791 753 999 2093
Druck: Dollmann, Kirchberg / Jagst
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor einigen Jahren habe ich mit viel Genuss das Buch „Lebenslust“ von Manfred Lütz gelesen. Er ist Theologe und Psychiater
und nimmt scharfzüngig sezierend den Gesundheitswahn der
modernen Gesellschaft aufs Korn. Voller Ironie beschreibt er,
dass die Sorge um die Gesundheit Züge einer Ersatzreligion
trägt. Weil die Hoffnung auf eine gute Zukunft im Reich Gottes
fragiler geworden ist, braucht es ein verstärktes Bemühen um
das Leben, das wir kennen. Gesundheit wird zum Gegenstand
kultischer Verehrung und die in ihr Tätigen zu den Hohepriestern
der neuen Religion.
Natürlich überzeichnet Man­
fred Lütz in seinem Buch hef­
tig. Aber Übertreibung macht
anschaulich …! Viele der heute
lebenden Menschen sind reich
beschenkt. Wir altern anders
als die Generation vor uns. Die
Mischung aus medizinischem
Fortschritt, verbesserter
Vorsorge und dem Wissen um
gesunde Ernährung ermög­
licht den meisten von uns
ein Älterwerden in oft ausge­
zeichneter Verfassung. Und
so manches Mal vergessen
wir darüber, dass Gesundheit
eben nicht beliebig verlänger­
bar und genauso wenig Besitz
jedes einzelnen Menschen ist.
„Hauptsache gesund“ ist der
Grundton nahezu eines jeden
Geburtstages, denn schon der
Volksmund weiß zu sagen,
dass Gesundheit zwar nicht
alles, aber ohne Gesundheit
eben alles nichts ist. Deshalb:
Hauptsache gesund!
Dazu passt, dass Nahrungs­
ergänzungsmittel genauso
Hochkonjunktur haben wie
Fitnessstudios und Wellness­
betriebe. Und es ist ja zwei­
felsohne richtig, dass viele
Menschen heute fitter sind
als Väter und Mütter, weil sie
die Möglichkeit haben, mehr
auf sich und ihre Gesundheit
zu achten. Also: Allem Spott
von Manfred Lütz zum Trotz ist
Vorsorge wichtig. Frau Mini­
sterin Altpeter bringt uns dies
in ihrem Beitrag nahe.
[email protected]
2
3
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
Hauptsache gesund? Trotz al­
ler Möglichkeiten der Vorsorge
und der modernen Medizin
wissen manche und ahnen
viele, dass Gesundheit zwar
ein hohes Gut, aber leider
äußerst fragil ist. Manchmal
habe ich den Eindruck, dass
es regelrecht beruhigt, wenn
der jung an Krebs Verstorbene
seine Erkrankung durch einen
entsprechenden Lebenswan­
del wenigstens erklärbar
macht. Das Beunruhigende
des Schicksalhaften können
wir uns so etwas vom Hal­
se halten. Und wo das nicht
gelingt, müssen wir zugeben:
Gesundheit ist zum einen nicht
machbar und zum andern
ist sie ein großes Geschenk,
auf das wir keinen Anspruch
haben. Deshalb finde ich die
Definition der Weltgesund­
heitsorganisation (WHO) steil,
wenn diese 1946 Gesundheit
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
als einen Zustand des vollstän­
digen körperlichen, geistigen
und sozialen Wohlergehens
und nicht nur als das Fehlen
von Krankheit oder Gebrechen
definiert. So gesehen sind wir
oft „krank“ – aber Gott sei
Dank ohne es zu wissen und
ohne darunter zu leiden!
Hauptsache gesund!?
In vielen Jahren pastoraler
Praxis habe ich gelernt, dass
nicht der objektive gesundheit­
liche Zustand entscheidend
ist, sondern der Umgang mit
diesem.
Je länger, je mehr habe ich
den Eindruck, dass es zum
persönlichen Reifeprozess
gehört, auch mit den Ein­
schränkungen leben zu lernen,
die das Alter mit sich bringt.
So manchen alten und kranken
Menschen habe ich besucht,
der mich berührt und beein­
druckt hat, weil er aller Last
des Alters zum Trotz zufrieden
und dankbar leben konnte.
Hauptsache gesund!?
Die Arbeit in einem diako­
nischen Unternehmen, zu
dem ein Krankenhaus der
Zentralversorgung gehört,
macht mich immer wieder neu
demütig und dankbar. Klar, ich
bemühe mich um ein ver­
nünftiges Maß an Prävention
– aber ich sehe immer wieder,
dass Gesundheit ein großes
Geschenk ist, nicht verdient
wird und – fast am schlimm­
sten – nicht einmal Garant für
Lebenszufriedenheit ist. Mir
wird hier im Diak immer kla­
rer, dass es verwegen ist, die
Gesundheit zur Hauptsache zu
erklären.
Ich kann um sie bitten – und
sollte ich krank sein, kann ich
eben nicht nur für Gesundung
beten, sondern auch um die
Gabe, mit Krankheit zu leben.
Hauptsache gesund!?
Hier im Diak bemühen sich
viele Menschen, immer wieder
neu das rechte Maß zu finden –
in allen Geschäftsfeldern. Mal
ist das Ziel, auf dem Weg der
Gesundung durch therapeu­
tische Maßnahmen zu unter­
stützen und zu helfen, mal den
Weg in den Tod durch palliative
Behandlung erträglich zu ma­
chen. Und ein andermal geht
es darum, Leben mit Krank­
heit zu erleichtern und so zu
helfen, dieses neue und verän­
derte Leben anzunehmen.
Hier im Diak lerne ich: Die
Fiktion von einem Leben ohne
Krankheiten würde unser Le­
ben zwar anders, aber durch­
aus nicht reicher machen.
In Psalm 90 heißt es: „Herr
lehre uns bedenken, dass wir
sterben müssen, auf dass wir
klug werden.“ Ich wünsche
Ihnen solche Weisheit – und
dass diese Blätter dazu helfen,
Ihr Nachdenken über Ge­
sundheit und Krankheit, über
Haupt- und Nebensachen des
Lebens zu beflügeln und Sie zu
bereichern.
In diesem Sinne grüße ich
Sie herzlich – seien Sie Gott
befohlen,
Ihr
Pfarrer Hans-Joachim Lenke,
Vorstandsvorsitzender
„Lebensqualität ist für mich...“
Lebensqualität hat für mich viel
mit Zufriedenheit zu tun. Zufrie­
denheit, die, weil sie das Gute im
eigenen Leben wahrnehmen kann,
auch das annimmt, was fehlt.
Bärbel Koch-Baisch,
Pfarrerin und ab 1. November 2013
Oberin des Evang. Diakoniewerkes
Schwäbisch Hall
4
… trotz Hektik und Digitalisierung
Zeit für die schönen Dinge zu
­haben, wie Kartoffeln anzubauen
und Eintopf zu kochen.
Karsten Förstmann,
Fachkrankenpfleger und Stati­
onsleitung der Interdisziplinären
Aufnahmestation H2 / Stroke Unit
… immer Ziele und Projekte zu
haben, für die es sich zu engagie­
ren lohnt .
Elisabeth Koerber-Kröll,
Ärztin, Vorsitzende der Kreisärzte­
schaft Schwäbisch Hall
… in einem friedlichen Europa zu
leben, ein Dach über dem Kopf,
genug zu essen, eine gesunde
Familie und Arbeit zu haben.
Margarete Greiner
Fachliche Leitung der
Diak-Altenhilfe
5
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
Ein neues gesellschaftliches Bewusstsein für die Bedeutung
von Gesundheitsvorsorge und Prävention schaffen
„Fit und gesund“ in der Diak-Altenhilfe Schwäbisch Hall
Impuls von Gesundheitsministerin Karin Altpeter
Fragt man die Menschen, was sie sich für ihr Leben erhoffen,
dann landet „Gesundheit“ meist ganz oben auf der Wunschliste.
Diese Wertschätzung überrascht nicht, ist Gesundheit doch einer
der wichtigsten Schlüssel für menschliches Wohlbefinden und
Lebensfreude. Ihre Erhaltung und ihre Wiederherstellung hat deshalb auch für die Politik höchste Priorität. Für mich als Gesundheitsministerin ist es eine der wichtigsten Aufgaben, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Menschen in unserem Land
gesund leben, gesund bleiben und – im Fall einer Erkrankung
– auf eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung überall
im Land vertrauen können.
Eine aktive
Lebensführung,
eine bewusste
Ernährung,
soziale Kontakte
und eine p
­ ositive
Lebensein­stellung
­ver­bessern die
Aussicht auf ein
gesundes Älter­
werden ­deutlich.
Viele Menschen denken beim
Thema Gesundheit vor allem an
Behandlung, an Pflege und an
Rehabilitation, also an Maßnah­
men, die erst dann einsetzen,
wenn die Gesundheit bereits
angeschlagen ist. Warum ist
das so? Warum ist uns die
Frage, was wir tun können,
um unsere Gesundheit zu
erhalten und zu fördern, nicht
ebenso präsent? Ich bin der
Auffassung, dass wir ein neues
gesellschaftliches Bewusstsein
für die Bedeutung von Gesund­
heitsvorsorge und Prävention
schaffen müssen. Das erfordert
allein die demographische
Entwicklung.
Im Vergleich zu den Generati­
onen vor uns werden wir heute
durchschnittlich sehr viel älter.
Darüber hinaus ist die Wahr­
scheinlichkeit groß, dass wir
in diesen zusätzlichen Jahren
gesund bleiben – von typischen
Alterserscheinungen einmal
abgesehen. Und auch wenn
mit einem höheren Durch­
schnittsalter der Bevölkerung
eine Zunahme an chronischen
Erkrankungen einhergeht, so
6
bieten gesundheitsfördernde
und vorbeugende Maßnahmen
doch wirkungsvolle Möglich­
keiten, um die eigene Gesund­
heit, die Selbstbestimmung und
die Selbständigkeit möglichst
lange zu erhalten. Genau das
wollen die Seniorinnen und Se­
nioren. Viele Ältere fühlen sich
fit und wollen sich weiter aktiv
in die Gesellschaft einbringen
Was also können wir tun,
um – in Anlehnung an ein
bekanntes Zitat – dem Leben
nicht nur mehr Jahre, sondern
den Jahren mehr Leben zu
geben? Darauf gibt es – wie so
oft im Leben – keine alleinige
Antwort. Viele Aspekte spielen
dabei eine Rolle. Unbestritten
ist, dass eine aktive Lebens­
führung, eine bewusste Ernäh­
rung, soziale Kontakte und eine
positive Lebenseinstellung die
Aussicht auf ein gesundes Äl­
terwerden deutlich verbessern.
Einen ganz besonderen Stellen­
wert hat regelmäßige körper­
liche Bewegung. Sie trägt ganz
wesentlich zum körperlichen
und seelischen Wohlbefinden
bei und verhindert oder verzö­
Gesundheit ist nicht nur Privatsache, sondern auch wir in
­unserer Funktion als Arbeitgeber haben den Auftrag, die
Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und zu erhalten.
gert chronische Krankheiten
wie z.B. Diabetes mellitus Typ
II oder auch Herz-/Kreislau­
ferkrankungen. Ein körperlich
aktiver Lebensstil reduziert
zudem gerade auch bei älteren
Menschen deutlich das Sturzund Unfallrisiko.
Regelmäßige körperliche
Bewegung in den Alltag zu
integrieren ist einfacher als
viele annehmen. Bereits kleine
Veränderungen im Alltag wie
etwa Treppensteigen anstatt
die Rolltreppe zu benutzen
oder Einkäufe mit dem Fahrrad
erledigen, tun der Gesundheit
und dem Wohlempfinden gut.
Das gilt übrigens für Männer
und für Frauen, für junge Men­
schen ebenso wie für alte. Es
ist nie zu spät dafür, etwas für
die eigene Gesundheit zu tun.
Deshalb gilt: Eine Veränderung
des Lebensstils mit mehr kör­
perlicher Aktivität lohnt sich für
jeden Menschen und in jeder
Lebensphase. Körper und Geist
werden es danken.
Maßnahmen­
planung mit
dem Ziel, die
Belastungs­
punkte zu
­minimieren,
die Ressourcen
zu nützen und
die Eigenver­
antwortung der
Mitarbeiter­
innen zu
fördern.
Die Arbeitswelt in der Pflege
hat sich in den letzten Jahren
sehr verändert. Senioren kön­
nen, dank ambulanter Unter­
stützung, wesentlich länger
im häuslichen Bereich wohnen
bleiben. Der Umzug in unsere
Häuser der Altenhilfe erfolgt
oft erst spät. Für die Mitarbei­
terinnen bedeutet dies, dass
sie vermehrt auf die Bedürf­
nisse von schwerpflegebe­
dürftigen oder betreuungsin­
tensiven Bewohnern eingehen
müssen, die manchmal nur
wenige Tage oder Wochen bei
uns bleiben.
Dies führt zu einer psychi­
schen und physischen Mehr­
belastung, die die Gesundheit
maßgeblich beeinträchtigen
können.
Um die Gesundheit der Mit­
arbeiterinnen in der DiakAltenhilfe weiter zu fördern
und zu erhalten, wurde in
Zusammenarbeit mit der
Personalabteilung und dem
Therapiezentrum am Diak im
September 2011 das Projekt
„Fit und gesund“ auf den Weg
gebracht.
Eine Mitarbeiterbefragung
zeigte deutlich die Belastungs­
punkte, z.B. hoher Zeitdruck;
aber auch die Ressourcen,
etwa die hohe Identifikation
mit der Arbeit. Daraus erfolgte
eine Maßnahmenplanung mit
dem Ziel, die Belastungs­
punkte zu minimieren, die
Ressourcen zu nützen und die
Eigenverantwortung der Mitar­
beiterinnen zu fördern.
Die Mitarbeiterinnen konnten
auf Kosten des Arbeitgebers
eine persönliche Einzelbe­
ratung im Therapiezentrum
wahrnehmen, um ihr eige­
nes Gesundheitsverhalten zu
reflektieren und Strategien zur
Gesunderhaltung zu entwi­
ckeln.
Als nächster Schritt wurde,
als Anreiz für eigene Präven­
tionsmaßen, die Bonuskarte
„Fit und gesund“ eingeführt.
Alle privaten Aktivitäten oder
Wissenserweiterungen zu Be­
wegung, Ernährung, Entspan­
nung oder Ähnlichem werden
auf einer kleinen Bonuskarte
abgestempelt. Bei vier Stem­
peln innerhalb eines Jahres
können sich die Mitarbeite­
rinnen aus einem Geschenke­
pool belohnen.
Die Führungskräfte haben den
Auftrag, in den Teamgesprä­
chen auf das wichtige Thema
„Gesundheit“ hinzuweisen und
alle Vorschläge der Mitarbeiter
an die Arbeitsgruppe weiter­
zuleiten.
Erste Erfolge werden sicht­
bar, die Krankheitsquote der
Diak-Altenhilfe ist deutlich
gesunken.
Eine weitere Befragung der
Mitarbeiterinnen im Herbst
2013 ist in Planung. Wir möch­
ten die Gesundheit der Mitar­
beiterinnen auch weiterhin im
Blick behalten, um gemeinsam
Strategien zu ihrer Förderung
und Erhaltung zu entwickeln.
Margarete Greiner
Fachliche Bereichsleitung
der Diak-Altenhilfe
Karin Altpeter, MdL
Ministerin für Arbeit und Sozi­
alordnung, Familie, Frauen und
Senioren Baden-Württemberg
7
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
Zufriedenheit und Sinn
Hauptsache gesund?
Hauptsache ein sinnerfülltes Leben!
Bei Gott ist
jeder und
jede – mit
und ohne
Krankheit
– ein voll­
wertiger
Mensch.
Zweifelsohne: Gesund zu sein ist schön. Alle körperlichen Möglichkeiten zu haben, ist erfreulich. Tanzen und springen nach
Herzenslust, laufen und turnen, Farben sehen und Melodien
hören, Angenehmes riechen und Gutes schmecken können, wer
will das nicht? Niemand kann sich vernünftigerweise irgendwelche Einschränkungen seines Lebens wünschen. Doch wie hört
sich diese Rede an für jene, die nicht gesund sind? Wie fühlt man
sich, wenn man chronisch krank ist, wenn man zu den Behinderten gezählt wird? Hauptsache gesund! Heißt das dann, wer nicht
gesund wird, wer behindert ist, dem fehlt die Hauptsache?
Jeden Tag verlassen unser
Diakonie-Klinikum zahl­
reiche Menschen gesund oder
zumindest auf dem Weg der
Besserung. Ärzte und Pfle­
gende konnten ihnen helfen.
Einige Tausend sind es jedes
Jahr, die sagen können: Ich
bin wieder gesund, Mein Knie
schmerzt nicht mehr. Ich kann
wieder laufen und springen.
Der Tumor wurde besiegt. Der
Magen arbeitet wieder und ich
kann wieder alles essen, was
mir schmeckt. Meine Depres­
sion konnte ich überwinden
und das Leben hellt sich
wieder auf. Meine Augen sind
geheilt, ich sehe wieder scharf.
Hauptsache gesund! Da kön­
nen diese Menschen wieder
mit einstimmen.
Doch wie ist es mit den
anderen? Wie ist es mit dem
Kind, das mit einem offenen
Rücken geboren wird? Wie
ist es mit dem älteren Mann,
dessen Hüfte nicht schmerz­
frei werden will? Wie ist es mit
8
der jungen Frau, deren fort­
schreitende Krankheit allen­
falls verlangsamt, aber nicht
gestoppt werden kann? Was
ist, wenn zur einen die andere
Krankheit kommt und alles
nur schlimmer wird? Nach be­
sten Kräften und allen Regeln
der Heilkunst werden sie be­
handelt, und doch will sich die
Gesundheit nicht einstellen.
Fröhliche Runde in der Betreuungsgruppe für demenzkranke Menschen
Deshalb ist Seelsorge gerade
im Krankenhaus so wichtig,
denn sie gibt die Botschaft
weiter: Bei Gott ist jeder und
jede – mit und ohne Krank­
heit – ein vollwertiger Mensch.
Jedes Leben ist sinnvoll. Diese
Seelsorge ist übrigens nicht
nur Aufgabe der hauptamtlich
bestellten Seelsorger, son­
dern vor allem ein alltäglicher
Dienst aller an allen. Wir sind
von Gott gewürdigt – das kann
jeder als Besucherin, als
Pflegender oder als Ärztin die
Kranken spüren lassen. Am
besten so, dass alle miteinan­
der sagen: Hauptsache ein
sinnerfülltes Leben!
Ist die Gesundheit tatsächlich
die Hauptsache?
Die Begegnungen mit Men­
schen, die mit ihren Begren­
zungen leben, lassen mich
zweifeln. Welches sinnerfüllte
Leben ist auch möglich, wenn
Krankheiten das Wohlbefinden
einschränken. Wie tiefgründig
können menschliche Begeg­
nungen sein, trotz körper­
lichen Einschränkungen. Am
Wichtigsten ist doch offen­
kundig für Kranke und Ge­
sunde, dass sie ihr Leben als
sinnvoll erleben. Das ist am
ehesten dann der Fall, wenn
mir die anderen freundlich
Jeden Dienstag trifft sich eine Runde von Senioren in der Schwäbisch Haller „Glocke“ zu einem gemütlichen Nachmittag. Sie
trinken Kaffee, singen, unterhalten sich, beschäftigten sich mit
einem Thema und gehen zusammen spazieren oder machen
Gymnastik. Das Besondere an dieser Seniorenrunde ist, dass die
Besucher alle eine demenzielle Erkrankung haben.
und unbefangen begegnen und
ich spüre, ich bin vorbehaltlos
gewollt, so wie ich bin.
Pfarrer Dr. Andreas Hinz
„Hier darf
jeder so sein,
wie er ist“
Einer von ihnen ist Ernst Sieg­
ler. Der freundliche Mann mit
dem rotblonden Haar schätzt
die Gemeinschaft in dieser
vertrauten Runde. Während
des Kaffeetrinkens erzählt er
aus seinem Leben, vor allem
von seiner Arbeit beim Haller
Tagblatt: „Das war eine schöne
Zeit.“ Als Schichtleiter in der
Fertigmacherei hatte er dafür
zu sorgen, dass die Maschinen
laufen. Besonders gerne denkt
er an die Kollegen zurück:
„Ich bin im ganzen Betrieb
herumgekommen.“ Die letzten
Berufsjahre war er bereits
gesundheitlich eingeschränkt.
In einer Nachtschicht erlitt er
einen Herzinfarkt und wurde
aus der Druckhalle mit dem
Rettungswagen ins Kranken­
haus gebracht. Später hatte
er einen leichten Schlaganfall,
eine Parkinson-Erkrankung
kam hinzu. „Ich muss jeden
Tag ganz viele Medikamente
einnehmen“, erzählt der
69-Jährige. Doch er nimmts
mit Humor. „Lieber Alzheimer
als Crailsheimer“, scherzt er.
Als junger Mann war er ein
Wandervogel und unternahm
manch abenteuerliche Reise
durch ganz Europa. Auch heute
wandert er noch gerne, sofern
es ihm gesundheitlich möglich
ist, „sonst bin ich zu Haus.“
Seine Frau ist noch halbtags
berufstätig. „Dies ist nur mög­
lich, weil die Pflegekräfte von
Diakonie daheim drei mal täg­
lich nach meinen Mann schau­
en“, sagt Waltraud Siegler.
Als sie zu einer Reha musste,
ging er zur Kurzzeitpflege ins
Gottlob-Weißer-Haus. „Das war
gut“, stellt er fest. Siegler ist
ein angenehmer Zeitgenosse,
ein Mensch, der in sich selbst
ruht. „Die Betreuungsgruppe
ist in Ordnung, das ist eine
schöne Abwechslung“, sagt er
und wendet seine Aufmerk­
samkeit einer kleinen Spiel­
zeugraupe zu, die er aufzieht.
Die Leiterin der Betreuungs­
gruppe, Sigrid Gatter von Dia­
konie daheim, hat ein heiteres
Berufsraten vorbereitet. Die
Gäste lachen fröhlich, wenn
sie richtig getippt haben. Nun
geht es hinaus an die frische
Luft. Einer der Gäste, der einen
großen Bewegungsdrang hat,
geht mit seiner ehrenamt­
lichen Betreuerin auf und ab.
Die Damen setzen sich auf die
Bank, während die Herren ein
wenig Fußball kicken. Siegler
strahlt. Auch wenn das Bewe­
gen schwer fällt – kommt der
Ball auf ihn zugerollt, kickt er
ihn zum Nachbarn. Auf einem
Schwungtuch lassen alle ge­
meinsam den Ball kreisen und
hüpfen. „Das ist wirklich eine
nette Gruppe“, sagt der ehren­
amtliche Mitarbeiter Siegfried
Rebstock. Zur Betreuung De­
menzkranker ist er durch seine
Lieblingstante gekommen, die
betroffen war. Als der Ingeni­
eur in Ruhestand trat, war ihm
klar: „Ich will noch etwas Sinn­
volles machen.“ Er besuchte
Vortragsveranstaltungen zum
Thema Demenz und ließ sich
für eine ehrenamtliche Mit­
arbeit ansprechen. Nun ist er
bereits seit acht Jahren dabei.
Sigrid Gatter ist begeistert von
ihrem Team: „Wir haben tolle
Ehrenamtliche!“ Jeder Gast
in der Betreuungsgruppe hat
seinen festen Ansprechpartner,
der sich um ihn kümmert. Die
Atmosphäre ist zugewandt und
entspannt. „Hier darf jeder so
sein, wie er ist“, beschreibt die
Krankenschwester und aus­
gebildete Gedächtnistrainerin.
„Ich schätze die alten Men­
schen und ihre Geschichten,
auch wenn sie sie mehrmals
erzählen – ist doch in Ord­
nung!“
Die Begegnungs­
nachmittage für Demenz­
kranke finden wöchent­
lich zu festgelegten
Zeiten in verschiedenen
Gemeinden statt, um
Angehörige zu entlasten
und den Gästen soziale
Kontakte in entspannter
und sicherer Atmosphäre
zu ermöglichen.
Nähere Informationen bei
Diakonie daheim unter
Tel. 0791 – 95 666 15
oder im Internet unter
www.dasdiak.de
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T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
„Lebensqualität ist für mich...“
Resilienz – gesund bleiben trotz widriger Bedingungen
Der Begriff „Resilienz“ kommt von dem lateinischen Wort
­„resilire“, auf Deutsch: „zurückspringen, abprallen.“ In der
Medizin und insbesondere in der Psychosomatischen Medizin
und Psychotherapie ist damit in etwa „Widerstandsfähigkeit“
gemeint.
Was bewahrt
manche
Menschen
vor einer
körperlichen
oder/ und
seelischen
Erkrankung,
was macht
sie stark?
Das grundsätzliche Anliegen
der sogenannten Resilienzfor­
schung ist weniger die krank­
heitsorientierte Frage nach
der Ursache von Krankheiten,
sondern mehr die Frage:
„Warum werden manche Men­
schen angesichts der gleichen
äußeren Belastung, angesichts
des gleichen Infektions­risikos,
angesichts der gleichen
genetischen Belastung krank
und manche nicht?“ Was be­
wahrt manche Menschen vor
einer­körperlichen oder/ und
seelischen Erkrankung, was
macht sie stark, widerstands­
fähig, also „resilient“?
Grundlegende Forschungsar­
beiten zum Thema Resilienz
stammen von Emmy Werner.
Sie begleitete über 40 Jahre
die Entwicklung von fast 700
Kindern, die 1955 auf der
Hawai-Insel Kauai geboren
wurden. Die Kinder wuchsen
unter schwierigen psychoso­
zialen Bedingungen auf, wie
Armut, Alkoholmissbrauch
oder Scheidung der Eltern
oder chronische familiäre Kon­
flikte. Etwa ein Drittel dieser
Kinder zeigte trotz der pro­
blematischen psychosozialen
Situation während der gesam­
ten Zeit keine psychopatho­
logischen Auffälligkeiten. Sie
waren leistungsorientiert und
selbstbewusst, wurden nicht
straffällig oder drogenabhän­
gig, hatten keine schulischen
oder beruflichen Probleme
und zeigten im Vergleich zu
10
den übrigen Probanden die
wenigsten Gesundheitspro­
bleme und Todesfälle.
Welche Faktoren sind es nun,
die diese Widerstandsfähig­
keit begünstigen oder gera­
dezu verursachen? Inwieweit
genetische Faktoren eine
Bedeutung haben, ist um­
stritten. Die meisten Forscher
gehen davon aus, dass es
sich bei der Resilienz um
eine Fähigkeit handelt, die im
Laufe der frühen Entwicklung
und Kindheit erworben wird.
Wesentliche Faktoren, welche
die Reslienz beeinflussen, sind
die Familie des Betroffenen,
seine Kultur, seine schulische
Umgebung, seine Intelligenz,
insbesondere seine emotionale
­Intelligenz, d.h. seine Fähig­
keit, ­Emotionen und Handlun­
gen zu kontrollieren und seine
mehr oder weniger aktive
Einstellung zu Problemen
(Problemfixierung oder aber
Problemlösungsorientierung).
Auch Gruppen von Menschen
können mehr oder weniger
resilient sein. Gruppen, die
einen starken Zusammenhalt
haben, eher kollektivistisch
als individuell orientiert sind
und sich durch starke gemein­
same Werte auszeichnen,
sind resilienter als Gruppen
ohne diese Eigenschaften. Auf
diesem Hintergrund wird es
auch verständlich, dass die
Einbindung in eine religiöse
Gemeinschaft nachweislich die
Resilienz erhöht.
In der Psychosomatischen
Medizin und Psychotherapie
ist die Resilienzförderung ein
wichtiger Inhalt, es wird hier
von Ressourcenentwicklung
und Ressourcenaktivierung
gesprochen. Damit sind
Erlebens-, Denk- und Ver­
haltensweisen gemeint, die
Wohlbefinden stabilisieren, so
dass eine gesunde und auch
erfüllende Lebensführung
gelingen kann. In diesem
Zusammenhang werden fünf
Säulen beschrieben, auf denen
ein erfülltes, resilientes und
ressourcenorientiertes Leben
basiert (PERMA-Säulen):
1.positive emotions (positive
Gefühle)
2.engagement (engagiertes
Handeln)
3.relationsships (positive
Beziehungen)
4.meaning (Lebenssinn)
5.accomplishment (Erreichen
von Zielen/ Aufgabenvollen­
dung)
Praxistipp:
Brennen – ja;
ausbrennen – nein!
Zu einer guten Kultur der Stress­
bewältigung finden
Die Resilienz ist bei uns Menschen sehr
unterschiedlich ausgeprägt. Einige „wirft
nichts um“, andere bekommen schon bei
kleineren Anforderungen „das Flattern“.
Resilient zu sein ist jedoch auch eine
Eigenschaft, die jeder für sich entwickeln
und stärken kann. Und diese Fähigkeit
wird in unseren stressgeplagten Zeiten
immer wichtiger.
Warum „fit und resilient“?
Heute wissen wir, dass psychische
Fitness genauso wichtig wie körperliche
Fitness ist. Die psychische Fitness hat viel
mit Resilienz zu tun. Resilienz beschreibt
die Fähigkeit, Herausforderungen gut zu
bewältigen. Ein anschauliches Beispiel
ist die Eigenschaft von Stehaufmännchen,
die sich aus jeder Lage wieder aufrichten
können.
Es sind diese Fragen, die die Leistungs­
fähigkeit entscheidend beeinflussen:
Mit welcher Grundhaltung sollte ich
meine Arbeit angehen?
Wie erkenne ich meine Primär­
motivation, meine Kraftquelle?
Wie kann ich den ganzen Druck
­bewältigen?
Dr. Helmut Harr
Chefarzt der Klinik für
­Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie
Was heißt: die Opferrolle verlassen?
… mit mir im Einklang zu sein, Ge­
sundheit, Kraft zu schöpfen in der
Natur, eine gute und harmonische
Partnerschaft und Freundschaften
zu leben und einen Beruf auszu­
üben, der mich erfüllt und mir
Zufriedenheit gibt.
Susanne Fischer,
Schulleiterin der Schule für
­Pflegeberufe im Diak
… wenn ich nach getaner Arbeit in
Ruhe Kontakte und Beziehungen
pflegen, ein Buch lesen, vor mich
hin träumen, mich in der Natur
bewegen kann – dann fühle ich
mich gut. Dabei ist es für mich
wichtig, im Einklang mit mir
selbst, meinen Anliegen und in der
Beziehung zu Gott zu sein.
Heike Ludwig,
Referentin Ambulante Dienste
... die Kinder auf ihrem Weg in ihr
Leben noch ein kleines Stückchen
zu begleiten;
... die weinseligen Kommentare
der Freunde beim Boulespiel;
... die letzten mühevollen Meter im
Neuschnee vor dem Gipfel – und
zu wissen: Wow, gleich geht‘s ab!
Jürgen Stegmaier
Stellvertretender Chefredakteur
des Haller Tagblatts Schwäbisch
Hall
Wie kann ich mein Erholungssystem
besser aktivieren und nutzen?
Wie gestalte ich Bewegung als
­Energiespritze?
Quelle: www.iprevent.de
11
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
erlebe meist, dass mir meine
Arbeit nicht läuft, ich innerlich
blockiert und gelähmt bin. Der
Psalmsänger von Psalm 32,3-4,
beschreibt dies so: „Da ich es
wollte verschweigen, ver­
schmachteten meine Gebeine
durch mein tägliches Klagen.
Denn deine Hand lag Tag und
Nacht schwer auf mir, dass
mein Saft vertrocknete, wie
es im Sommer dürre wird.“ In
Sirach 18, Vers 22, lesen wir:
„Demütige dich vor Gott noch
bevor du krank wirst und kehre
um, sobald du gesündigt hast.“
Neu anfangen – die große Chance der Beichte
Martin Luther selbst schreibt
im Großen Katechismus von
diesem teuren und tröstlichen
Schatz, der durchs Evangelium
angeboten wird.
Also nichts, was das Gewis­
sen quält, auf die lange Bank
schieben. Die lange Bank ist
des Teufels liebstes Möbel­
stück. „Wenn wir aber unsere
Sünden bekennen, so ist er treu
und gerecht, dass er uns die
Sünden vergibt und reinigt uns
von aller Untugend.“ (1. Joh
1,9). In der Beichte geht es um
das Bekennen ganz konkreter
Geschehnisse. Der Begriff
Beichte ist vom althochdeut­
schen Wort Bigiht = Bekenntnis
abgeleitet. Die Beichte hat zwei
Schritte: Der erste Schritt, dass
man die Sünden bekenne; der
zweite Schritt, dass man die
Vergebung empfange als von
Gott selbst.
Sie kennen gewiss auch, wie ei­
nen das Gewissen über schul­
dig geworden sein quälen kann.
Am liebsten verdrängen wir
Schuld und Sünde. Doch das
kann ich Ihnen sagen: Beim
Gewissen gibt es keine Verjäh­
rung. Es kann lange Zeit etwas
ins Unbewusste verdrängt
werden. Doch plötzlich, aus
welchem Anlass auch immer,
steht es voll da.
Die Einzelbeichte ist das Be­
freiendste, neben der Lebens­
übergabe, was es gibt. Nach
dem Zuspruch der Vergebung
der Sünden erlebe ich eine
große Freude. Geben wir
unseren Schatz der Beichte
weiter. Machen wir sie wieder
bekannt, damit viele Menschen
die Befreiung erleben, verbun­
den mit Freude. Jesus möchte,
dass wir leben.
Die Schuld kann einen Men­
schen bis ins körperliche
Empfinden hinein verfolgen. Ich
Gerne nenne ich Ihnen kurz die
Schritte der Beichte, wie ich sie
erlebe und wie sie mir gelehrt
wurden.
Ein persönlicher Bericht von Schwester M
­ argarete Mühlbauer über die befreiende
und heilende Wirkung der Beichte:
Mein größter Schatz ist die
Beichte. Das ganz konkrete
Benennen von dem, was mich
bedrückt, belastet, schmerzt,
quält, niederdrückt vor Gott
in Anwesenheit eines Bruders oder einer Schwester im
Glauben.
Im Sommer werden es 33
Jahre, dass ich zum ersten Mal
die Einzelbeichte praktizierte.
Mein Gewissen war scharf. Ich
sah, was zwischen mir und Gott
stand. Ich wollte es los werden,
wieder frei sein. Doch ich hatte
keine Ahnung davon, welche
Freiheit, welche Freude, welche
Erleichterung, welches Über­
glücklichsein ich geschenkt
bekommen werde, wenn ich es
packe, zu beichten. Ja, da gibt
es was zu packen. Es braucht
allen Mut, um einen Termin
zum Beichten zu erbitten.
Bei dieser ersten Beichte
brauchte ich sehr lange, um
auszusprechen, was mich
so sehr plagte. Der Bruder
hatte Geduld, schenkte mir die
12
Zeit, die ich brauchte. Betete,
bevor er mir das lösende Wort
zusprach und dabei die Hand
auflegte. „In der Vollmacht, die
der Herr seiner Kirche gegeben
hat, spreche ich dich los: Dir
sind deine Sünden vergeben im
Namen Gottes, des Vaters, und
des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.“
Hierbei erlebe ich immer eine
tiefe Begegnung mit Gott. Mir
ist, als wenn ich den größten,
anstrengendsten Lauf gemacht
habe. Ich bin erschöpft. Lang­
sam begreife ich: es ist vorbei.
Ich bin frei. Alles ist weg. Keine
Last mehr. Ich bin alles los. Ich
brauche lange, bis ich wieder
aufschauen kann. Noch länger,
bis ich den Bruder, die Schwe­
ster wieder anschauen kann.
Mitunter brauche ich eine Hil­
festellung, die Hand, dass ich
wieder hoch komme. Ich stehe.
Wieder aufgerichtet. Diese
Befreiung erlebe ich als einen
Prozess. Das Freisein, die Freu­
de, das Glücklichsein steigert
sich langsam von Stunde zu
Stunde und bekommt nach ein
paar Tagen bei mir den Höhe­
punkt. Dieser hält oft lange an.
Ich kann wieder springen und
bin fröhlich. Die Beichte, sie ist
mein Schatz. So erlebe ich mei­
nen Neuanfang. Andere werden
es anders erleben, eben ihren
Neuanfang nach der Beichte.
Ich erkenne Schuld, Versagen,
Verfehlungen, alte Lasten, …
Das können sein: Unbedachte
Worte, verletzende und abwer­
tende Bemerkungen, Unrecht,
Betrug, Lüge oder selbstsüch­
tiges Verhalten, …
Ich prüfe: Kann ich den an­
deren um Vergebung bitten,
bevor ich Gott um Vergebung
bitte? Einen anderen um
Vergebung zu bitten ist nicht
leicht.
Die Einzelbeichte stellt mich
vor die Frage: Wen bitte ich,
die Beichte mir abzuneh­
men.
Den Pfarrer, die Pfarrerin
oder einen erfahrenen Chris­
ten fragen, ob er bereit ist,
Sie seelsorgerlich zu be­
gleiten und auch die Beichte
abzunehmen.
Den Mut haben, einen
­Termin zum Beichten zu
vereinbaren.
Sich vorbereiten. Konkrete
Beschreibung der Schuld.
Sich selbst prüfen. Eine Ori­
entierungshilfe sind ­
die Zehn Gebote.
auch, wenn ich das Kreu­
zeszeichen spüre und ein
Bibelwort mit auf den Weg
erhalte. Kurzum: Sie müssen
Ihr Ritual finden.
Beim Beichten dann das,
was Ihnen bewusst gewor­
den ist, ganz konkret benen­
nen. Nichts verheimlichen
oder verschleiern oder
diplomatisch umgehen.
Geben wir
unseren
Schatz der
Beichte
weiter.
Die Bitte um Vergebung
durch das Blut Jesu aus­
sprechen.
Durch den Zuspruch die
Gewissheit der Vergebung
erfahren.
Das Geschenk der tiefen
Begegnung mit Gott erleben.
Den Prozess der Befreiung
und der Freude erleben.
Die Beichte kann nicht über­
flüssig sein, sonst hätte Jesus
uns nicht die Beichtvollmacht
gegeben mit einem seiner
letzten Worte, die uns über­
liefert sind – sozusagen ein
Vermächtnis. Ich wünsche
Ihnen beste Erfahrungen mit
der Beichte.
Das Beichtgespräch mit
Beichte: Im Gespräch die
Verfehlungen, Schuld, auch
Verletzungen ansprechen, so
dass der Bruder, die Schwe­
ster auch weiterführende
Fragen stellen kann.
Seine körperliche Haltung
zum Beichten finden. Im
Vorfeld sagen, wie Sie den
Zuspruch der Vergebung
benötigen, dass Sie die
Gewissheit der Vergebung
erhalten. Ich zum Beispiel
muss hören: „Dir sind deine
Sünden vergeben.“
Schwester Margarete
Mühlbauer,
Diakonisse, Stellvertretende
Oberin, Mitglied der Landes­
synode der Evangelischen
Landeskirche Württemberg
Den Segen mit Handaufle­
gung spüren. Ich liebe es
13
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
Lernen, den Schmerz zu beherrschen
Im Diak kümmern sich Experten verschiedener
Fachrichtungen um Schmerzpatienten
Wer akute oder chronische
Schmerzen hat, wünscht sich
meist nichts sehnlicher, als
dass die Schmerzen verschwinden.
Die Betreuung von Schmerz­
patienten spielt im Diak eine
große Rolle. Dabei arbeiten
die Experten in Medizin und
Pflege klinikübergreifend
eng zusammen. Dr. Karl
Rosenhagen, Chefarzt der
Klinik für Anästhesiologie [1],
Schmerztherapie und ope­
rative Intensivmedizin und
Oberarzt Dr. Axel Walz betrei­
ben im Rahmen des regionalen
Schmerzzentrums Schwäbisch
Hall-Hohenlohe eine Schmerz­
ambulanz. Zur Abklärung
möglicher Ursachen gehören
auch fachärztliche Untersu­
chungen beim Orthopäden,
Neurologen, Neurochirurgen,
Magen-Darm-Spezialisten
usw. Zur Vervollständigung
des Bildes wird eine psycho­
soziale Einschätzung erstellt.
„Wir besprechen in unserer
Schmerzkonferenz jeden Ein­
zelfall mit den Fachkollegen
und übergeben die Patienten
in deren Obhut, wenn die Ursa­
che der Schmerzen in ihrem
Fachbereich liegt“, sagt Dr.
Rosenhagen.
Starke und anhaltende
Schmerzen nach einer Opera­
tion müssen heute nicht mehr
sein.
14
Lernen, den
Schmerz zu
beherrschen
1
Schmerzmanagement gehört
zu den ureigensten Aufgaben
der Anästhesisten. Sie sorgen
dafür, dass Patienten während
und nach einer Operation weit­
gehend schmerzfrei sind. Da­
für stehen ausgefeilte Metho­
den zur Verfügung, etwa der
rückenmarksnahe Peridural­
katheter oder andere Katheter,
über die nur an bestimmten
Nerven die Schmerzempfin­
dung und Schmerzweiterlei­
tung blockiert wird. Für die
ersten Stunden und Tage nach
der Operation gibt es Stan­
dards, mit welchen Medika­
menten in welcher Dosierung
die Schmerzen unterdrückt
werden. Die Anästhesie-Ab­
teilung verfügt zusätzlich über
einen speziellen Schmerz­
dienst, der bei Bedarf Pati­
enten nach der Operation auf
den Stationen besucht, um die
Versorgung mit Schmerzmit­
teln oder die Schmerztherapie
über die Schmerzkatheter zu
optimieren. Bei der patienten­
kontrollierten Analgesie (PCA)
verabreichen sich die Pati­
enten mit einer Spritzenpumpe
selbstständig die Menge an
Schmerzmitteln, die sie je­
weils benötigen. Die Kranken­
2
schwester Ingrid Köhnlechner
hat die Weiterbildung als „Pain
Nurse“ gemacht und gibt ihr
Wissen an andere weiter.
Akuter Schmerz ist wie ein
Stoppschild, ein Warnsignal.
Chronische Schmerzen haben
ihre Warnfunktion verlo­
ren. „Die Wahrnehmung des
Schmerzes hat sich von der
eigentlichen Schmerzursache
getrennt“, erläutert Dr. Helmut
Harr, Chefarzt der Psychoso­
matik [2]. „Es gibt Patienten,
bei denen die körperliche Ur­
sache für den Schmerz geheilt
ist oder nicht besteht, aber sie
leiden dennoch.“
In der Psychosomatik lernen
die Patienten, mit chronischen
Schmerzen zu leben. Die
Therapie zeigt ihnen, dass es
eigenverantwortliche Mög­
lichkeiten einer Steuerung der
Schmerzen gibt.
Konkrete Maßnahmen sind
etwa Schmerztagebücher
mit Schmerzprotokollen. Der
Patient entdeckt, dass der
Schmerz je nach Tageszeit
zu- oder abnimmt. Und es wird
deutlich, dass Emotionen wie
Trauer, Ärger oder Aufregung
jeweils zu anderen Schmerz­
qualitäten führen.
3
Depression und Schmerz ste­
hen in einer Wechselwirkung.
„Das liegt daran, dass die
Regionen im Gehirn, in denen
einerseits Gefühle und ande­
rerseits Schmerz verarbeitet
werden, dicht beieinander
liegen.“
Ein weiteres Standbein in der
Schmerztherapie bildet die
Neurochirurgie. Belegarzt Dr.
Thomas Hopf [3] hat sehr gute
Erfahrungen mit der Neuro­
stimulation gemacht. Dabei
wird eine Elektrode an der
Rückenmarkshaut angebracht.
Mit Stromimpulsen werden
überaktive Nerven daran ge­
hindert, die Schmerzerregung
ans Gehirn weiter zu leiten.
Diese Methode eignet sich vor
allem für Patienten, die unter
chronischen Nervenschmer­
zen leiden, sogenannten
neuropathischen Schmerzen
und bei der Behandlung von
Rückenschmerzen. Hier,
wie auch bei anderweitigen
chronischen Schmerzen oder
beim Vorliegen einer Spastik,
kommt auch die Therapie mit
einer Medikamentenpumpe in
Betracht. Sie wird unter der
Haut implantiert und in regel­
mäßigen Abständen, etwa alle
drei Monate, aufgefüllt.
4
Mehr als 70 Prozent aller
Deutschen leiden zeitweise
unter Kopfschmerzen; jeder
Vierte wird regelmäßig heim­
gesucht. Die Betroffenen erlei­
den nicht nur unnötige Qualen,
sie riskieren auch, dass aus
dem gelegentlichen Leiden
eine chronische Erkrankung
wird.
„Jeder plötzlich auftretende
und starke oder ungewohnte
Kopfschmerz ist ein Notfall
und sollte direkt in die Notauf­
nahme“, sagt Privatdozentin
Dr. Birgit Herting, Chefärztin
der Neurologie [4]. Wenn der
Schmerz den Patienten trifft
wie ein Peitschenhieb ins
Genick, oder gar mit Lebens­
angst verbunden ist, besteht
Verdacht auf eine Blutung.
Zur Abklärung erfolgen eine
eingehende Befragung des
Patienten und Blutentnahme,
ggf. Ultraschalluntersuchung,
Computertomographie/ Kern­
spintomographie und Nerven­
wasserentnahme (Lumbal­
punktion).
Ein häufiges Krankheitsbild
stellt die Migräne dar. Jeden
Tag werden 900.000 Menschen
Opfer einer Migräne-Attacke,
100.000 davon sind so krank,
dass sie nicht arbeiten können.
Die anfallartigen Schmerzen
sind sehr stark und auf eine
Kopfhälfte begrenzt. Meist
haben die Schmerzen unan­
genehme Begleiter: Übelkeit,
Erbrechen, Empfindlichkeit
gegen Licht und Lärm. Der
Migräneschmerz ist pulsie­
rend und wechselt manchmal
die Kopfseite während der
Attacke. Oft wird der Schmerz
stärker, wenn sich die Be­
troffenen körperlich anstren­
gen. Ungefähr jeder zehnte
Migräne-Geplagte sieht vor
der Schmerzattacke seltsame
Lichtblitze oder farbige Fle­
cken mit gezackten Rändern,
der sogenannten MigräneAura.
Die gute Nachricht: Schmer­
zen kann man durch gesunde
Lebensführung positiv beein­
flussen: Meiden möglicher
Auslöser, einen geregelten Ta­
gesablauf mit festen Zeiten für
Mahlzeiten, Arbeit und Frei­
zeit, regelmäßiges moderates
Ausdauertraining, Erlernen
von Entspannungsverfahren
und Stressbewältigungstrai­
ning. „Lerne, was gut für dich
ist“, rät Claudia Baumgart,
Krankenschwester und „Pain
Nurse“ in der Neurologie.
15
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
Gottes rettendes und segnendes Handeln
„Persönlichkeitsentwicklung und gesundes Wachstum im
­Glauben“ war das Thema von Professor Dr. Siegfried Zimmer
aus Ludwigsburg bei der Konferenz der Gemeinschaft der Haller
Schwestern und Brüder im Juni 2013. Der Theologe und Pädagoge ist Professor an der Pädagogischen Hochschule. Selbst von
einem Augenleiden geprägt, sprang seine Lebensfreude auf die
Zuhörenden über.
Er beschrieb drei Grund­
phänomene des Lebens:
1. Der Unterschied zwischen
langweilig und interessant:
Das Langweilige ruft ein
Gefühl von Traurigkeit, Leere,
Vermissen hervor. Das Interes­
sante ist eine Intimerfahrung,
die Türöffnung zum Leben.
„Kommt her, hier bin ich“, sagt
uns Jesus.
Das Faszinierende zieht uns
wie ein Sog an. Wir können
nicht neutral und distanziert
bleiben. Doch: Was mich an­
zieht, entzieht sich auch, bleibt
mir im Letzten fremd. Dies gilt
in Beziehungen, und auch bei
Gott: Die Fremdheit steigt, je
mehr ich mich mit ihm ausei­
nander setze.
Daraus drei Erkenntnisse:
Ich kann es nicht willentlich
herbeiführen
Das Interessante macht
mich aktiv, bringt mich in
Bewegung
Im Augenblick der Faszina­
tion bin ich passiv, empfan­
gend und zugleich aktiv wie
nie zuvor.
Frage zum Weiterdenken.
Was fasziniert dich?
(Daseins-Interesse)
2. Das zweite Urphänomen:
Das Wichtigste im Leben gibt
es umsonst.
Wir lernen das Lächeln, weil
wir angelächelt wurden. Schon
der Säugling spürt: Ich bin
wichtig, ich bin gewollt. „Wie
wichtig du bist, kannst du dir
nie selber sagen, sondern du
siehst es in den Augen der
anderen.“
Welchen Nutzen hat eigentlich
Gott? Martin Buber sagt: Wer
so fragt, erlebt Gottesfinster­
nis, denn auf diese Weise lässt
Gott sich nicht finden.
Frage zum Weiterdenken:
Wovon was bist du getragen?
(Daseins-Gewissheit)
3. Das dritte Urphänomen: Der
Mensch will gestalten, will sich
bewähren. Er ist ein mora­
lisches, ethisches Wesen. Erik
Erikson nennt dies „Werksinn.“
Gerechtigkeit und Frieden
sind die größten und tiefsten
Lebenswerte. Die größte Le­
bensaufgabe ist es, Menschen
zufrieden zu machen.
Frage zum Weiterdenken:
Was fordert dich heraus?
(Daseins-Gestaltung)
16
Kriterien für ein gesundes
Wachstum:
Damit der christliche Glau­
be im Leben verwurzelt ist,
müssen wir zwei Aspekte
beachten:
1. Die plötzlichen SchlüsselEreignisse, Begegnungen,
Grenzerfahrungen. Sie rütteln
wach. Störungen haben Vor­
rang! Existenzphilosophen wie
Camus, Sartre und de Beauvoir
sagen: Der Mensch wacht zur
Eigentlichkeit auf im Wagnis, in
Schlüsselerlebnissen.
2. Das Stetige, langsam
Wachsende, Reifende, das Zeit
braucht, die Millimeter-Pro­
zesse – wie in der Landwirt­
schaft. Hier braucht es Übung
und einen langen Atem.
In der Bibel entdecken wir
beide Aspekte:
Gottes rettendes Handeln,
seine großen Taten, ExodusErfahrungen. Das Neue
Testament ist voller EreignisGeschichten. Die Sprache
schildert Kontraste: Finsternis
– Licht, gefangen – frei,…
Aber es gibt nicht nur das
ereignishafte Handeln Gottes,
sondern auch das segnende.
„Die Sprache des Segens ist
entscheidend für die Entwick­
lung.“ Das Hebräische kennt
viele Worte dafür: Ausbreiten,
wachsen, gedeihen, weise wer­
den, in Fülle blühen, klug sein.
„Im Bewundern der Schöpfung
hörst du das Evangelium von
Jesus Christus am besten.“
Für ein gesundes Wachstum
im Glauben bedeutet dies:
Gottes rettendes Handeln ist
immer zentral, aber nicht auf
Kostend es segnenden Han­
delns. Gott ist Retter, Schöpfer
und Vollender der Welt.
Gesundheitsbewusstsein
Eine Umfrage
Gesundheitsbewusstsein in
der heutigen Gesellschaft –
gibt es das überhaupt noch?
Mit dieser Frage haben wir,
sechs Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler des
Diakonie-Klinikums, uns im
Rahmen eines Projekts unter
der Leitung von Christoph
Gläser beschäftigt. Wir be­
fragten 100 Personen, teilwei­
se über das Internet und auch
persönlich, so dass wir ein
breites Spektrum an Berufsund Altersgruppen in unsere
Umfrage aufnehmen konnten.
Interessant war vor allem die
Aussage, dass sich keiner der
Befragten wirklich krank, aber
die meisten sich auch nicht
ganz gesund fühlten. Jedem
war seine Gesundheit wichtig.
Was dafür getan wird, variiert
jedoch sehr stark. Die mei­
Was bedeutet es für
Sie, gesund zu sein?
…wenn ich mich in meiner
Lebensqualität nicht einge­
schränkt fühle oder bin.
… keine körperlichen Be­
schwerden zu haben.
sten versuchen viel Sport zu
treiben, auf ihre Ernährung
zu achten, einen Freizeitaus­
gleich zu schaffen und Stress
zu vermeiden. Über die Hälfte
der Teilnehmenden sah ihre
Gesundheit vor allem durch die
Arbeit und zu gleichen Teilen
durch die falsche Ernährung
und ihre Umwelt gefährdet.
Uns interessierte zudem die
Frage, was es für die Be­
fragten bedeutet, krank zu
sein. Hierauf bekamen wir
sehr viele unterschiedliche
Antworten, die in ihrer Kern­
aussage jedoch alle auf das
Selbe hinaus liefen. Krank zu
sein bedeutet Schmerzen zu
haben, im Bett zu liegen, auf
fremde Hilfe angewiesen zu
sein und sich physisch und
psychisch nicht wohl zu fühlen.
… Menschen, die man mag, um
sich zu haben.
… ein Geschenk.
Leitgedanken nach
dem Sie leben...
Man will, kann aber nicht –
kurz gesagt, die Lebensqua­
lität wird eingeschränkt oder
geht ganz verloren.
Als wichtig für eine richtige
Erholung im Krankenhaus sah
die Hälfte der Teilnehmer eine
gute medizinische Behandlung
und den freundlichen Umgang
des Personals mit dem Pati­
enten. Erst an dritter Stelle
wurde das Essen genannt.
Wir bedanken uns ganz herz­
lich bei den vielen Teilnehmern
und sind beruhigt, dass sich
alle Befragten nach der Um­
frage noch genau so gesund
fühlten wie davor.
Svenja Ruppe, Angelina Sebek, Ronja
Brenner, Cristina Beer, Valentina
Flaig, Jan Lehnert
„Warte nicht, bis das Unwetter
vorbei ist, sondern lerne, im
Regen zu tanzen!“
„Träume nicht dein Leben,
sondern lebe deinen Traum!“
„Immer Vollgas aber trotzdem
Vorsicht!“
… ein stabiles soziales Umfeld
zu haben.
„Ein Tag ohne Lächeln ist ein
verlorener Tag!“
„Lebe dein Leben in vollen
Zügen, denn irgendwann ist es
zu spät!“
… sich wohlzufühlen, lebenslu­
stig und frei zu sein.
„Humor ist der beste
Schwimmring im Strom des
Lebens!“
„Wer nicht wagt, der nicht
gewinnt!“
„C’est la vie – So ist das
Leben“
„Alle Hindernisse und Schwie­
rigkeiten sind Stufen, auf de­
nen wir in die Höhe steigen!“
… der Körper kann alles be­
wältigen, was er sollte.
… seelisch gesund zu sein.
… das Leben. Ohne gesund zu
sein kann ich nicht leben,
nicht glücklich sein.
„Wer glaubt, etwas zu sein, hat
aufgehört, etwas zu werden!“
„Lebe jeden Tag, als ob es dein
letzter wäre!“
17
Them a : S pe nde n
spe nde n
8000 Euro als Anschubfinan­
zierung. Für die Folgejahre hat
die Bürgerstiftung eine hälftige
Förderung des Projekts bis
4000 Euro in Aussicht gestellt,
wenn sich weitere Partner an
der Finanzierung beteiligen.
Herzlichen Dank für ihre Spenden
Landfrauen Grünbühl-Neuenstein spenden Herzkissen für
Brustkrebspatientinnen am
Diakonie-Klinikum
50 bunte Herzkissen für
Frauen mit Brustkrebs haben
die Landfrauen aus GrünbühlNeuenstein hergestellt und
an Professor Dr. Andreas
Rempen, Chefarzt der Frauen­
klinik am Diakonie-Klinikum,
überreicht. Als kleine Überra­
schung schmückt jedes Kissen
eine Karte mit einem irischen
Segensspruch und Gene­
sungswünsche für die Frau,
welche das Kissen bekommen
wird: „Wir möchten Ihnen eine
Freude machen und Erleichte­
rung schaffen.“
Elterngruppe für Früh- und
Risikogeborene
Die Elterngruppe für Frühund Risikogeborene Schwä­
bisch Hall spendete dem
Diakonie-Klinikum einen
18
Känguruh-Liegestuhl Stuhl im
Wert von rund 1600 Euro und
ein Aeroneb-Gerät im Wert von
rund 1000 Euro für die Früh­
geborenen-Station. Mutter und
Kind genießen im KänguruhLiegestuhl den Körperkontakt
von Haut zu Haut, in der Fach­
sprache Känguruhing genannt.
Das Aeroneb-Gerät dient zum
Vernebeln von Medikamenten
bei beatmeten Kindern. Die
Firma Gemü unterstützte die
Spende großzügig.
Schatzkistle unterstützt
Klinikclowns
Günter Knoch vom Secondhand-Laden „Schatzkistle“
im Sonnenhof. überreichte
eine Spende von 400 Euro an
die Klinikclowns der Kinder­
klinik im Diak, Dr. Schluck
(Veronika Kirchner-Rapp) und
Dr. Schruppdiwupp (Gabriele
Scherrer).
Humorige Spendenübergabe
von Profileon Gaildorf an die
Haller Klinikclowns
Bernd Meurer und Veronika
Mink von der Business Aka­
demie Profileon ist die wir­
kungsvolle Kraft des Humors
aus ihrer eigenen Arbeit
bekannt. Sie zogen selbst rote
Nasen aus der Tasche, als sie
ihren Spendenscheck an die
Klinik-Clowns überreichten.
Dr. Schluck und Dr. Schrupp­
diwupp freuen sich über die
Unterstützung mit 555 Euro
und über den netten Gag.
Bürgerstiftung unterstützt
Kinderklinik
Kindern mit psychosoma­
tischen Beschwerden wird
in der Kinderklinik des Di­
aks regelmäßig Musik- und
Tanztherapie angeboten. Die
Bürgerstiftung Schwäbisch
Hall spendete im April dafür
Die Musik- und Tanztherapie
findet zweimal wöchentlich
statt und kommt Kindern
zugute, die unter psychosoma­
tischen Beschwerden auf­
grund psychischer Störungen
und emotionaler Probleme
mit teilweise ausgeprägten
Verhaltensauffälligkeiten
leiden. Im Rahmen der nichtsprachlichen Therapie lernen
die Kinder, ihre Emotionen
auszudrücken und zu lenken.
„Es ist beglückend zu sehen,
wie sich die Kinder im spie­
lerischen Tun ausdrücken“,
meint Musik- und Tanzthe­
rapeutin Charlotte Dunz.
„Die Kinder erleben, dass die
Musiktherapie sie stärkt.“
SWR-„Meister des Alltags“
unterstützen Clowns der DiakAltenhilfe
In der Sendung „Meister des
Alltags“ im SWR-Fernsehen
erspielten Moderator Chri­
stoph Sieber und Schauspiele­
rin Alice Hoffmann als Rate­
füchse am 1. April 1000 Euro
für die Clowns der Diak-Alten­
hilfe. Scilla und Praline, die
jede Woche eines der Häuser
der Diak-Altenhilfe in Schwä­
bisch Hall und im Taubertal
besuchen, freuen sich über die
Unterstützung.
riges Bestehen. Vor dem Markt
in Michelfeld sangen über 100
Menschen gemeinsam mit dem
Kirchenchor Neunkirchen und den
Klinikclowns „Froh zu sein...“. Dr.
Schluck und Dr. Schruppdiwupp
sagen DANKE für 400 Euro.
Diakonie daheim: Betreuungsgruppe in Sulzdorf freut sich
über Rollstuhl-Spende
Gerne informieren wir Sie
über aktuelle Spendenpro­
jekte und über die vielfältigen
Möglichkeiten, wie Sie Gutes
tun können.
Das Sanitätshaus Ziegler
spendete einen Rollstuhl für
die Betreuungsgruppe in Sul­
zdorf. Die Leiterin der Betreu­
ungsgruppe für demenzkranke
Menschen, Brigitte Schön­
pflug, ist begeistert: „Dank des
Rollstuhls können wir auch mit
Gästen, die nicht mehr so gut
zu Fuß sind, prima spazieren
gehen.“
100 Menschen singen mit
Klinik-Clowns „Froh zu sein...“
Die dm-Märkte feierten am
28. August 2013 deutschland­
weit mit einer „Singwette für
den guten Zweck“ ihr 40-jäh­
Unser Spendenkonto:
Evangelisches Diakoniewerk
Schwäbisch Hall
Sparkasse Schwäbisch
­Hall-Crailsheim
IBAN Nr.: ­
DE04 6225 0030 0000 0080 02
Swift-BIC: SOLADES1SHA
Bitte geben Sie ein Stichwort
an, wenn Sie Ihre Spende
einem bestimmten Zweck
­zuordnen möchten (z.B.
„Kinderklinik“). Spenden
ohne Stichwort verwenden
wir dort, wo sie am Nötigsten
gebraucht ­werden.
19
G emei n sch a f t de r H a l l e r S ch w e t s r e n u n d b r ü de r
Pfarrerin Bärbel KochBaisch ist neue Oberin
Am 8. Juli 2013 wurde Pfarrerin Bärbel Koch-Baisch
von der Gesamtvertretung
der Gemeinschaft der Haller
Schwestern und Brüder zur
neuen Oberin und geschäftsführenden Pfarrerin des Evangelischen Diakoniewerkes
berufen. Sie wird ihr neues
Amt am 1. November antreten.
Die Hallerin wirkt derzeit als
Pfarrerin, Referentin und Auto­
rin auch über die Grenzen ihrer
Kirchengemeinde St. Michael/
St. Katharina. Der Neuanfang
bedeutet zwar Abschied aus
der Arbeit in den Gesamtkir­
chengemeinden, aber: „Wir
bleiben weiterhin in Schwä­
bisch Hall wohnen und so wird
es immer Begegnungen mit
vertrauten Menschen geben.“
Nun freut sie sich auf ihre neu­
en Aufgaben, die Zusammen­
arbeit, die Begegnungen und
den gemeinsamen Austausch
im Diak.
„Pfarrerin Bärbel Koch-Baisch
bringt eine klinische Seelsor­
geausbildung und eine Ausbil­
dung in Geistlicher Begleitung
in ihre Arbeit mit ein. Das ist
wichtig für unsere Mitarbei­
tenden, die in ihrer anspruchs­
vollen Tätigkeit oftmals mit
Grenzsituationen des Lebens
konfrontiert werden. Durch
die Arbeit der Oberin wird die
Verankerung im christlichen
Glauben gestärkt“, sagt Pfarrer
Hans-Joachim Lenke und ist
dankbar, dass Schwester Mar­
garete Mühlbauer, als stellver­
tretende Oberin die zweijährige
Vakanz übernommen hat.
20
Manuela Giesel stellte der
neu gewählten Oberin einige
Fragen:
„Begegnung und Austausch
sind mir wichtig“
Was verbinden Sie mit der
Stelle der Oberin?
Die Oberinnen waren zum Teil
ganz starke Frauen mit einer
bleibenden Ausstrahlung. Das
sind große Fußstapfen. In den
Gesprächen ist deutlich gewor­
den, dass viele sich eine Oberin
wünschen, die für die Mitarbei­
tenden da ist, zuhört, geistliche
Angebote macht. Das sehe ich
als den Schwerpunkt meiner
künftigen Tätigkeit, Mitarbei­
tende im Diak zu begleiten bei
ihrer anspruchsvollen Tätigkeit
in der Pflege. Glaube muss
gelebt und gepflegt werden,
dann kann er auch eine Kraft
und Ausstrahlung nach außen
entfalten. Das wird von einer
diakonischen Einrichtung zu
Recht erwartet. Menschen
erwarten, dass etwas sichtbar
und spürbar wird von dieser
gelebten Nächstenliebe. Das
auszuloten, zwischen allen
wirtschaftlichen Anforderun­
gen, vor die das Diak als freier
Träger eben auch steht, das
finde ich eine Herausforderung.
Die Menschen wollen sehen,
dass wir glaubwürdig sind.
Das ist auch das Anliegen der
Mitarbeitenden im Diak.
Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak
Zusammenhang ist mir die
Gemeinschaft wichtig. Glau­
ben braucht die anderen, zur
gemeinsamen Austausch, zur
Bestärkung, aber auch als ge­
genseitiges Korrektiv. Ich freue
mich auch auf die Zusammen­
arbeit in der Gemeinschaft der
Haller Schwestern und Brüder,
den Diakonissen und mit den
Kollegen im Seelsorgeteam.
Gibt es eine Bibelstelle, die Sie
in besonderem Maße begleitet
und für Ihren Neuanfang im
Diak steht?
Seit meiner Konfirmation
begleiten mich als Denkspruch
Worte aus 1. Mose 12, 2: „Ich
will dich segnen und du sollst
ein Segen sein.“ In der Bibel
hört Abraham diese Gotteswor­
te, als er aufbrechen soll in ein
unbekanntes Land, als Zusage
Gottes, dass er gestärkt gehen
kann. Und das sind diese Worte
für mich auch geworden – Be­
stärkung, dass ich zuversicht­
lich Neuland betreten kann
– mit dem Segen Gottes. Für
mich steht mein Denkspruch
auch über dem Neuanfang, der
jetzt mit der Arbeit als Oberin
und geschäftsführenden Pfar­
rerin im Diak vor mir liegt. Ich
freu mich drauf.
Panorama
Diakonie daheim wieder spitze – ­
1,0 bei MDK-Prüfung erhalten
Diakonie daheim erhielt bereits zum vierten Mal in
Folge vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen
(MDK) beste Noten. Der ambulante Pflegedienst des
Diaks wurde am 14. Februar 2013 geprüft.
„Die Kunden haben eine objektive Bewertung, dass sie
einen sehr guten Pflegedienst haben“, lobte Vorstand
Pfarrer Hans-Joachim Lenke. „Die Menschen spüren,
dass Sie gute Pflege leisten und die ganze Person mit
allen Bedürfnissen wahrnehmen.“ Er erinnerte an den
christlichen Auftrag der Pflege: „Sie sind Botschafter.“
Fachlich stets auf dem neusten Stand zu sein und den
Nächsten in seiner Situation wahrzunehmen, kenn­
zeichnet Diakonie daheim: „Es ist uns wichtig, dass
Menschen inmitten der Gemeinde leben und bleiben
können. Wir wissen: Menschen brauchen Menschen.
Deshalb sind wir Teil tragfähiger Netzwerke mit den
Kirchengemeinden, Krankenpflegevereinen, Pfarr­
ern und Ärzten, Ehrenamtlichen und verschiedenen
Gruppen. Unsere Pflegeteams arbeiten wohnortnah
und kennen sich dort aus, wo die Leute leben“, betont
Schwester Margarete Mühlbauer
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Bianca Rentzsch und Kar
Setzer, Kerstin Grün,
Vollkommene Synchronisation von Mensch und
Maschine: Neue Beatmungstechnologie in der
Kinderklinik eingeführt
Die Frühgeborenen- und Kinderintensivstation des Diakonie-Klini­
kums verfügt nun über ein Beatmungsgerät der neusten Generation,
in dem eine zukunftsweisende Technologie steckt: NAVA (Neurally
Adjusted Ventilatory Assist, zu Deutsch neural kontrollierte Beat­
mung). Das Gerät registriert das Atemsignal des Patienten direkt
über die Muskelströme des Zwerchfells und unterstützt gezielt und
synchron die Atmung des Patienten – proportional zur eigenen An­
strengung.
Was ist für Sie Herzenssache?
Für mich ist es Herzenssache,
dass Menschen etwas vom
Glauben erfahren und in ihm
Orientierung für ihr Leben fin­
den, einen tragfähigen Grund,
einen Trost, der in schwierigen
Zeiten Halt gibt. In diesem
Das hervorragende Prüfungsergebnis ist für die rund
127 Pflegekräfte und die 84 Haushaltsassistentinnen
in der Pflege von Diakonie daheim eine Anerkennung
und zugleich ein Ansporn, weiterhin „spitze“ zu sein.
Bärbel Koch-Baisch (52)
stammt aus Metzingen und ist seit 2005
Pfarrerin Kirchengemeinde St. Michael/
St. Katharina. Sie ist mit Pfarrer Chri­
stoph Baisch verheiratet und hat drei
Kinder.
v. l.: Klein und voller Hochtechnologie:
Stefanie Vogt, Melanie Munz, Oberarzt­
Dr. Bernd-Ulrich Keck und Professor­
Dr. Andreas Holzinger zeigen das neue
Beatmungsgerät.
Professor Dr. Andreas Holzinger, Chefarzt der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin, erläutert: „Die Beatmungsmaschine ist so konzipiert,
dass sie vom kleinsten Frühgeborenen ab 500 Gramm Körpergewicht
bis zum nahezu erwachsenen Jugendliche einstellbar ist.“ Das Gerät
im Wert von ca. 44.000 Euro schützt die Lunge, weil es eine zu starke
bzw. zu schwache Unterstützung des Patienten vermeidet.
21
chrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem
125 Jahre Gemeindekrankenpflege
Vor 125 Jahren begann in der Hohenloher
Region ein Erfolgsmodell der Gesundheits­
versorgung, das heute wichtiger denn je ist:
Die ambulante Pflege. Am 10. April 1888
entsandte die damalige Diakonissenanstalt
Schwäbisch Hall Diakonisse Kathrine Weber
als erste Gemeindeschwester
nach Langenburg. Sie leistete
Pionierarbeit in diesem damals
neuen Berufsfeld.
Gründungsidee des Diaks im
Jahr 1886 war, ein Netz von
Gemeindestationen im Ho­
henloher Land einzurichten.
Diese Idee wurde Wirklichkeit,
auch wenn sich die Strukturen
gewandelt haben.
Kathrine Weber,
die erste Gemein­
deschwester in
Langenburg
Der Ort Langenburg für die
erste Gemeindestation war mit
Bedacht gewählt worden. Der
damalige Fürst Hermann zu
Hohenlohe-Langenburg war mit dem Werk
eng verbunden und förderte es nach Kräften.
Die erste Gemeindeschwester Diakonisse
Kathrine Weber hatte ihre Aufgaben „in aller
Treue, in stillem Wesen, ohne Ansehen der
Person, jedermann in der Gemeinde, arm
und reich“, zu versehen. Die Schwester durfte
keine gewöhnliche Wochenpflege machen;
Männerpflege war nur insoweit gestattet, wie
das „Zartgefühl“ der Schwester nicht verletzt
wurde. Grundsätzlich durfte eine Schwester
nur auf Anweisung des Arztes tätig werden.
Zunächst hatten die Schwestern gegen erheb­
liche Vorurteile zu kämpfen.
Erst im Laufe der Jahre akzeptierte und
wertschätzte man die Arbeit der Gemeinde­
diakonisse, und sie stieg in der Gesellschaft zu
einer wichtigen und geachteten Persönlichkeit
auf.
22
Frauenklinik im Diak gehört zu
den Besten im Ländle
Leben ist wie Segeln auf einem Schiff –
Gottesdienst für an Krebs Erkrankte
Bei der jährlichen Bewertungsliste des
Münchener Nachrichtenmagazins „Fokus
wurde die Frauenklinik am Diak mit ihrer
geburtshilflichen Abteilung unter die 5 Be­
sten in Baden-Württemberg gewählt, neben
drei Universitätskliniken und einer großen
städtischen Geburtshilfeklinik. „Diese Aus­
zeichnung zeigt, dass unsere Frauenklinik zu
den Besten im Land gehört. Die hohe medizi­
nische Qualität und das unermüdliche Enga­
gement der Mitarbeiter sprechen für sich“, so
Dr. Peter Haun, Geschäftsführer im Diak. Ein
Grund nicht nur zur Freude für die Mitarbeiter
der Frauenklinik , sondern auch für die vielen
Patientinnen, Eltern und Kinder.
„Krebs – ein Wort, das alles verändert hat. Ich habe ­
Angst und doch Hoffnung.“ Dies notierte ein Besucher
beim Gottesdienst für Patienten mit Krebserkrankung
am 15. April im Diakonie-Klinikum. Der Raum der Stille
im Klinikum war mit Blumen, Tüchern und Frühlings­
pflanzen liebevoll dekoriert, die Harfenklänge des VeehHarfenduos von Marliese und Jonathan Pfaff schufen eine
meditative Stimmung. „Leben ist wie Segeln auf einem
Schiff“, sagte Psychoonkologin Dr. Marianne Rempen und
schilderte, in welche Schwierigkeiten der Kapitän kommt,
wenn ihn Widrigkeiten treffen, gegen die er nichts
machen kann. Sie plädierte für innere Gelassenheit und
dafür, etwas anzunehmen wie es ist, ohne zu hadern und
zu kämpfen. Klinikpfarrerin Irmtraut Endreß erinnerte in
ihrer Ansprache daran, dass Gott mitgeht, auch in schwe­
ren Zeiten: „Ich muss die Kräfte nicht aus mir selbst
heraus erbringen.“ Wie in den Krankengottesdiensten im
Diak üblich, salbten die Klinikseelsorger Irmtraut Endreß
und Hans-Martin Bauer die Gottesdienstbesucher, die
dies wünschten.
von links: Oberarzt
Dr. Sükru Arioglu,
Hebamme Katrin
Trebs, Chefarzt Prof.
­Dr. Andreas Rempen
Senioren des
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der Sommerolympiad
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machte Jung und Alt
viel Spaß.
T h e m a : H a u p t s a c h e g e s u nd!?
Namen und Notizen
Anja Tiric
ist seit 1. April 2013 stellver­
tretende ­Stationsleitung der
­Station H 1.1
Bärbel Braun
ist seit 1. Juni 2013 Stations­
leitung der Station B 2. Sie ist
ieNachfolgerin­von Schwester Mar
Luise Ulm, die in Ruhestand trat.
Petra Thürauf
ist seit 1. Juni 2013 stellver­
tretende Stations­leitung der
­Station H 4.1.
Jürgen Hafner
ist seit September 2013 ­Leiter
des OP-Pflegedienstes und
­OP-Manager (Pflege) im ZentralOP eingesetzt. Er ist Nachfolger
von Heinrich Lang, der in den
Ruhestand trat.
Die Fachärztin Barbar a Heckman
ist seit 01.07.2013 Oberärztin in
der Klinik für Neurologie und
Geronto­neurologie.
­
13
Dr. Michael Renz ist seit 01.08.20
­
Oberarzt der Klinik für Psycho
somatische Medizin und Psycho­
therapie.
Diakon Mar tin Weidenfelder trat
zum 30. Juni in Ruhestand.
­
Der geschäftsführende Pfarrer
Dr. Andreas Hinz schied zum ­
31. August aus, um eine Pfarrstelle
in Stuttgart zu übernehmen.
Öffentlichkeitsreferentin ­
Barbar a Ucik-Seybold schied zum
30. September aus, da ihre Familie
nach Berlin zieht.
23
Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus
Prälat Harald Stumpf neuer erster Vor­
sitzender der Mitgliederversammlung
Wirtschaft. Sie besteht aktuell aus 30 Personen und
entscheidet über die grundsätzliche Entwicklung des
Evangelischen Diakoniewerks.
Diakonie-Klinikum:
Vier Krebszentren erneut anerkannt
Der Heilbronner Prälat Harald Stumpf wurde in der
Mitgliederversammlung am 10. April 2013 zum neuen
ersten Vorsitzenden der Mitgliederversammlung und
zweiten Vorsitzenden des Aufsichtsrats des Evange­
lischen Diakoniewerks Schwäbisch Hall e.V. gewählt.
Sein Vorgänger in diesem Amt, Prälat i.R. Hans-Dieter
Wille sowie Dekan i.R. Richard Haug wurden aus den
Aufsichtsgremien des Evang. Diakoniewerks verab­
schiedet.
Zudem wählten die Mitglieder turnusgemäß einen Teil
des Aufsichtsrats neu für sechs Jahre. Neu gewählt
wurden der Haller Oberbürgermeister Hermann-Josef
Pelgrim, die Haller Dekanin Anne-Kathrin Kruse,
Kirchenoberverwaltungsrat Thorsten Jakob, Hartmut
Maurer aus Vellberg und Dr. Karl Rosenhagen.
Das Brustzentrum, das Gynäkologische Krebszen­
trum, das Prostatakarzinomzentrum und das Darm­
krebszentrum sind nach den Richtlinien der Deut­
schen Krebsgesellschaft (DKG) und nach DIN ISO
9001:2008 überprüft und erneut zertifiziert worden.
Hans-Dieter Wille war seit 2007 erster Vorsitzender
der Mitgliederversammlung und zweiter Vorsitzen­
der des Aufsichtsrates. Richard Haug gehörte beiden
Gremien seit dem Jahr 2000 an.
Sie komplettieren den Aufsichtsrat mit seinen lang­
jährigen Mitgliedern Dieter Häsele (Schwäbisch Hall),
Günther Krist (Schwäbisch Hall) und Dr. Gabriele
Künzel-Schneider (Bad
Rappenau).
In die Mitgliederversammlung zugewählt wurde die
neue Weikersheimer Dekanin Renate Meixner. Zur
Mitgliederversammlung gehören satzungsgemäß
Vertreter der sieben Hohenloher Dekanate, Personen
des kirchlichen und öffentlichen Lebens sowie Fach­
leute aus Gesundheitswesen, Diakonie, Politik und
ein Liebe“: ­
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In den Krebszentren werden betroffene Patienten
in allen Phasen der Erkrankung umfassend betreut
und versorgt. Dort arbeiten Fachärzte und Fachpfle­
gekräfte Hand in Hand: Chirurgen, Magen-DarmSpezialisten, Gynäkologen, Urologen, Röntgen- und
Laborfachärzte, Pathologen (Untersuchung der
Gewebeproben), Internistische Onkologen (Che­
motherapien) und Strahlentherapeuten. Sie tref­
fen sich in wöchentlichen Tumorkonferenzen, um
den Zustand der Patienten zu besprechen und die
Behandlungsschritte gemeinsam festzulegen. Die
Information und Begleitung der Patienten und deren
Angehörigen gehört ebenso dazu, wie Angebote zur
psychologischen und seelsorgerischen Begleitung.
Das gemeinsame Ziel ist, einen für den jeweiligen
Patienten individuell passenden und verträglichen
Behandlungsablauf zu entwickeln und ihn in
­Absprache mit dem Betroffenen und seinen Ange­
hörigen erfolgreich umzusetzen.
mit auf dem Bild (hinten rechts), Susanne Fischer,
Schulleitung und Helga Butschek, Kursleitung
Wir gratulieren
zum Pflegeexamen
im Diak am
19. März 2013
Integrierte Ausbildung Gesundheitsund Krankenpflege:
Sandra Bauer, Michelfeld
Sarah Kölling, Mainhardt
Nataliya Kuzenna, Rosengarten
Angela Lanza, Gaildorf
Nadine Vanessa Löchner, Vellberg
Michael Mark, Schwäbisch Hall
Ramon Montag, Murrhardt
Nadine Ochmann, Schwäbisch Hall
Erika Pazer, Bühlertann
Pia Schmid, Gschwend
Iveta Sindelar, Schwäbisch Hall
Jaroslaw Stez, Ilshofen
Swetlana Vibil, Michelbach
Annika Zauner, Obersontheim
Lead-Audi­
die Fachexperten, den
Das Gruppenfoto zeigt
Koordina­
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Auditierung am 15.04.
Integrierte Ausbildung
Gesundheits- und
Kinderkrankenpflege:
Natalja Berg, Ansbach
Carmen Heintzeler,
Gaildorf
Denise Huber,
Öhringen
Manuela Kohnle,
Schwäbisch Hall
Julia Popp,
Niederstetten
25
Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak Nachrichten aus dem Diak
Gemeinschaft
der Haller
Schwestern
und Brüder
hat 25 neue
Mitglieder
In die Gemeinschaft der
Haller Schwestern und
Brüder im Evangelischen
Diakoniewerk Schwäbisch
Hall wurden am 9. Juni
feierlich aufgenommen:
Silvia Blumenstock
Susanne Burlage
Diana Emser
Simulationstraining zur Versorgung
schwerstkranker Neugeborener am Diak
20 Jahre Neurochirurgie am
Diakonie-Klinikum
Anfang Juli fand in der Kinderklinik am Diakonie-Klinikum ein Simulati­
onstraining zur Neugeborenen-Reanimation statt. Eine technisch ausge­
klügelte Maschine in Gestalt eines neugeborenen Babys ermöglicht die
Simulation realistischer Notfall-Situation. Ferngesteuert und videoüber­
wacht reagiert die Puppe auf Maßnah­
men wie Beatmung, Herzdruckmas­
sage, Medikamentengabe und vieles
mehr. Sie kann sich bewegen und sogar
schreien. Kinderärzte und im Neuge­
borenenbereich tätige Kinderkranken­
schwestern wurden durch komplexe
Situationen herausgefordert. Chefarzt
Prof. Dr. Andreas Holzinger stellt fest:
„Das ist die bestmögliche Vorbereitung
auf Notfallsituationen der Neugebo­
renenmedizin. Ausbildung und Wissen
allein sind nicht genug. Für selten
Dr. Jens Schwindt und Mitarbeiter
auftretende Situationen kann nur durch
von SIMCharacters mit Kinderärzten
Simulationstraining Routine erworben
und Kinderkrankenschwestern beim
Simulationstraining.
werden. Hier geht es um die Sicherheit
unserer Patienten.“
Weit über die regionalen Grenzen hinaus sind
Dr. Michael Dette, Dr. Thomas Hopf, Dr. Thor­
sten Enk und Dr. Gerd Steffen bekannt für ihre
Erfolge in der Behandlung von Rückenleiden,
Hirntumoren und chronischen Schmerzen und
konnten unzähligen Menschen helfen. Jedes
Jahr erfahren über 900 stationäre Patienten,
wie gut es ist, dass sie auch in komplizierten
Situationen von kompetenten Ärzten hier in
Schwäbisch Hall behandelt werden und nicht
bis nach Stuttgart oder Heidelberg fahren
müssen“, so Dr. Peter Haun.
Kerstin Fellger
Margrit Forstner
Regina Frischka
Beate Fuchshuber
Simone Held
Sandra Kaiser
Gabriele Koch
Christiane Kotzmann
Carina Leps
Corinna Mießner
Annette Muschka
Helena Naumann
Karin Ockert
Simone Posovskzy-Timm
Ursula Rall
Katarzyna Sailer
Annette Schlüter
Sigrid Schumm
Rolf Siller
Elisabeth Uhlig
Annette Waldmann
Monika Windsheimer
26
Ein letzter Hauch von
Geborgenheit: „SeelenNestchen“ für totgeborene
Kinder
Kinder, die in der Frauenklinik
des Diakonie-Klinikums tot zur
reß,
Pfarrerin Irmtraut End
Welt gebracht werden und zum
Andreas Rempen
Zeitpunkt der Geburt weniger als
Chefarzt Professor Dr.
Köger
und Hebamme Nadja
500 Gramm wiegen, werden unter
seelsorgerlicher Begleitung des
Diaks auf dem Haller Waldfried­
hof in regelmäßigen Zeitabständen beerdigt. Um das Abschiednehmen
noch würdevoller zu gestalten, entstand in der Frauenklinik die Idee,
die kleinen totgeborenen Kinder in einem individuell handgefertigten
„Seelen-Nestchen“ zu betten und darin auch zu bestatten. Sie sollen den
totgeborenen Kindern einen Hauch von Geborgenheit mit auf den letzten
Weg geben. Gemeinsam mit der Filzgestalterin Petra Kunz der Filzschule
„Wollknoll“ in Oberrot–Neuhausen wurde dieses Spendenprojekt liebevoll
umgesetzt.
Am 1. Juli 1993 wurde die Klinik eröffnet.
Die Neurochirurgie ist ein wichtiger Be­
standteil der fächerübergreifenden Zentren
im Diakonie-Klinikum, etwa des Schlagan­
fallzentrums, wenn es um Operationen bei
Hirnblutungen geht, oder des Traumazen­
trums für den Bereich der Schädel-HirnVerletzungen. Auch die Schmerztherapie wird
im Diak interdisziplinär durchgeführt. Bei
der Neurostimulation wird eine Reizelektro­
de mit „Schrittmacher“ implantiert, die den
betroffenen Nerv oder Rückenmarksregion
permanent und gezielt stimuliert, um die
Schmerzweiterleitung zum Gehirn zu unter­
drücken. Auch Patienten mit Hirntumoren
operieren die Neurochirurgen am Diak. Im
Rahmen der Kinderneurochirurgie werden
Kinder mit Schädelfehlbildungen, offenem
Rücken, Wasserkopf, Tumoren und SchädelHirn-Traumen behandelt.
Diak: Patientenfernsehen KIK-TV startet
Im Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall steht seit 11.
Juli 2013 ein hauseigener Patienten-Fernsehkanal zur
Verfügung. Die Patienten können kostenfrei ein maß­
geschneidertes Fernsehprogramm anschauen, das von
KIK-TV speziell für Krankenhäuser entwickelt wurde.
Zwischen 6 und 23 Uhr läuft das KIK-Programm. Fünf
mal am Tag zur vollen Stunde informiert ein im Diak
entstandener Film über das Leistungsspektrum und
die Abläufe im Diakonie-Klinikum. Danach kommen
aktuelle Informationen und Werbung aus der Region.
Das Patientenfernsehen konnte nur realisiert werden,
weil sich örtliche Firmen mit Werbung beteiligt ha­
ben. Anschließend laufen Magazinsendungen rund um
Themen wie Gesundheit, Reisen und Natur. Da Patienten
durchschnittlich nur knapp sechs Tage im Krankenhaus
bleiben, wiederholt sich das Programm jede Woche.
„Baden Württemberg gegen den
­Schlaganfall“: Aktion in Hall
Der „London-Bus“ der Kampagne „Baden-Württemberg
gegen den Schlaganfall“ unter der Schirmherrschaft
von Ministerpräsident Winfried Kretschmann machte
am 15. Juni im Kocherquartier Schwäbisch Hall Station.
Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten aus dem DiakonieKlinikum und weitere Partner informierten über Vorbeu­
gung, Erkennung und Behandlung des Schlaganfalls.
Symptome eines akuten Schlaganfalls sind plötzliche
Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Sehstö­
rungen oder Sprachstörungen. Aufklärung ist wichtig,
denn „viele Menschen verkennen die Krankheitszeichen
und wissen im Notfall nicht, was sie tun sollen“, weiß
Privatdozentin Dr. Birgit Herting, Chefärztin der Neu­
rologie und der zertifizierten Stroke-Unit am DiakonieKlinikum. Nur wenn die Betroffenen sofort in eine
Schlaganfalleinheit kommen, kann schnell mit einer
angemessenen Therapie begonnen werden.
mit
Peter Haun gratuliert
v.r. Geschäftsführer Dr.
harina
Kat
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Blumen Dr. Gerd Steffen
Auf dem
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Dr.
und
Rettig vom Praxisteam
Enk.
Bild fehlt Dr. Thorsten
27
IN gede nke n a n
In Gedenken an …
Diakonisse Hilda Fröscher
* 09.02.1914 in Oberberken
† 14.07.2013 in Schwäbisch Hall
Schwester Hilda arbeitete nach der Schulaus­
bildung und Konfirmation zuhause im Haushalt
und in der Landwirtschaft mit.
Am 1. Dezember 1953 kam sie ins Evang. Dia­
koniewerk nach Schwäbisch Hall. Sie arbeitete
zunächst als Schwesternhelferin auf unserem
ehemaligen Gutshof im Rollhof.
Wegen ihres fortgeschrittenen Alters wollte
Schwester Hilda keine dreijährige Kranken­
pflegeausbildung mehr machen und entschloss
sich für die Ausbildung zur Schwesternhelferin.
Diese beendete sie 1959 mit einer staatlich an­
erkannten Prüfung als „Krankenpflegehelferin.“
Nachdem sie sich am 5. März 1955 zum Diako­
nissenamt rufen ließ, folgte am 26. Juni 1960 die
Einsegnung. Schwester Hilda bekam das Wort
aus Lukas 5, 5 zugesprochen: „Und Simon ant­
wortete und sprach: Meister, wir haben die gan­
ze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber
auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“
Diakonische Schwester i.R.
Helene Frank
* 22.08.1934 in Cronhütte
† 06.07.2013 in Öhringen
Schwester Helene ist am 1. März 1960 ins
Evang. Diakoniewerk eingetreten und absol­
vierte die Kinderkrankenpflegeausbildung.
Am 19. Mai 1963 ließ sie sich in die Gemein­
schaft der Haller Schwestern und Brüder auf­
nehmen. Nach Einsätzen im Diakonie-Klinikum
folgte ihre Lebensaufgabe im Öhringer Kran­
kenhaus, wo sie ab 1963, zunächst bis August
1964 arbeitete und dann ab 1968 bis zu ihrem
Ruhestand 1993 im OP war; die letzten 19 Jahre
28
Neubau des Klinikums
Schwester Hilda arbeitete von 1964 bis 1968
n der Gemeinde Rutesheim und anschließend
in der Gemeinde in Neuenstein. Bis zu ihrem
Ruhestand 1980 war sie als Gemeindeschwe­
ster tätig und hat sich mit ihren Gaben und ihrer
Liebe den kranken Menschen zugewandt. Viele
Segensspuren hat sie in dieser Zeit hinterlas­
sen.
In ihrem Ruhestand zog es Schwester Hilda
wieder in ihre Heimat nach Oberberken. Sie
lebte dort zusammen mit ihrer Schwester. Dem
Mutterhaus und der Gemeinschaft der Haller
Schwestern und Brüder war sie treu verbunden.
Nach einem Krankenhausaufenthalt Anfang
2011 brauchte Schwester Hilda selbst Hilfe und
Unterstützung, so dass sie nach Schwäbisch
Hall ins Gottlob-Weißer-Haus umzog. Sie blickte
dankbar auf ihr Leben zurück.
Anfang Juli kam sie stationär ins Diakonie-Klini­
kum. Ihre Kräfte ließen zusehends nach. Mit­
schwestern und ihre Familie haben sie begleitet,
bis sie friedlich einschlafen durfte.
Die Beerdigung war am 18. Juli 2013 auf dem
Schwesternfriedhof des Evang. Diakoniewerkes.
zusammen mit ihrer Mitschwester und Freundin
Anne Seemann. Von 1973 bis 1974 ließ sie sich
beurlauben, um sich fachlich weiterzubilden.
Während ihres Ruhestandes war Schwester
Helene dem Diak mit seiner Gemeinschaft der
Haller Schwestern und Brüder immer treu ver­
bunden Sie wohnte in Öhringen, zusammen mit
ihrer Mitschwester und Freundin und unserer
Diakonischen Schwester i.R. Anne Seemann.
Die Beerdigung fand am 10. Juli 2013 auf dem
Öhringer Friedhof statt.
Wir befehlen Schwester Helene in Gottes Hände.
Knuffiger Teddy ­
hilft beim Neubau
der Kinderklinik
Er ist weich, hat braune
Knopfaugen, ein kuscheliges
Fell und ein Diak-Halstuch:
Der kleine Teddy hat das Zeug
zum Lieblingskuscheltier oder
zum knuffigen Tröster für
große und kleine Patienten.
Der kleine sympathische Kerl
wurde speziell für den Neubau
der Kinderklinik im DiakonieKlinikum angefertigt. Ein
besonderes Geschenk für Sie
und Ihre Lieben! Der Teddy ist
17 Zentimeter groß, waschbar
und trägt das CE-Siegel.
sondern unterstützt den Neu­
bau der Kinderklinik, der im
Herbst 2013 beginnt. Der Ted­
dy ist zum Preis von 10 Euro
in der Cafeteria das DiakonieKlinikums Schwäbisch Hall
erhältlich.
Im Kaufpreis von 10 Euro ist
ein Spendenanteil von 6 Euro
für die Kinderklinik erhalten.
Wer den kleinen Teddy kauft,
macht nicht nur eine Freude,
Auf Wunsch schicken
wir ihn auch gerne zu:
­Öffentlichkeitsarbeit im Diak,
Tel. 0791 753-2093, oeffent­
[email protected]
Das bisherige Hochhaus aus dem Jahre 1937 wird in den
nächsten zehn Jahren durch einen zeitgemäßen Klinikneubau
auf dem Diak-Gelände ersetzt.
Los geht es mit der Kinderklinik, die neben dem Parkhaus
entsteht. Das Gebäude hat vier Stockwerke für die Frühgeborenen- und Kinderintensivstation, die Säuglingsstation,
die chirurgisch-innere Kinderklinik sowie die Neuro- und
Sozialpädiatrie. Für Kinder mit Infektionskrankheiten werden
separate Zimmer eingerichtet.
Die neue Kinderklinik erhält 3.200 Quadratmeter mit 58
Betten. Insgesamt hat das Haus 230 Räume. Im Erdgeschoss
befindet sich das Therapiezentrum mit Physiotherapie, Logo­
pädie und Ergotherapie auf 755 Quadratmetern. Das Gebäude
wird durch einen Steg mit dem Hochhaus verbunden. Dies
verbessert die Anbindung an die Geburtshilfe.
Der Modulbau wird zum Jahreswechsel 2013 / 2014 errichtet
und soll im April / Mai 2014 bezogen werden.
„Ich freue mich auf
die neue Kinderklinik,
weil …
… es für Kinder, Eltern und un­
sere Mitarbeiter mehr Platz
geben wird
… mehr Komfort es Kindern
und Eltern leichter machen
wird, sich wohl zu fühlen
… ein ganzes Stockwerk der
Ambulanz gewidmet sein
wird: Beste Voraussetzungen
für schnelle Hilfe im Notfall
… unsere Neugeborenen-­
Intensivstation noch näher ­
an die Entbindungsstation
heranrückt.“
Wenn die Kinderklinik umgezogen ist, wird dort, wo im Mo­
ment noch das Badhaus steht, im ersten Bauabschnitt ein
neuer Bettentrakt mit Funktionsdiagnostik gebaut.
Es werden moderne, gut aus­
gestattete Stationen entstehen.
Im Eingangsbereich werden
sich die Patientenaufnahme,
eine lichtdurchflutete Cafeteria
mit Blick auf das schöne Ko­
chertal und die Klinik-Kapelle
als Ort der Stille befinden.
Professor Dr. Andreas Holzinger,
Chefarzt der Kinderklinik
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Them a : U n se r e ei nr ich t u n ge n
E I NR I C H TR U N G E N
Einrichtungen
des Evang. ­Diakoniewerks Schwäbisch Hall
Schule für Pflegeberufe:
Gesundheits- und
Krankenpflege
Gesundheits- und
Kinder­krankenpflege
Am Mutterhaus 1
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-4172
Telefax: 0791 753-4920
[email protected]
Altenhilfe
Gottlob-Weißer-Haus
Diakoniestraße 14
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-2525
Telefax: 0791 753-2595
[email protected]
Haus Sonnengarten
Schlichtweg 39
74523 Schwäbisch HallHessental
Telefon: 0791 49 38 54-0
oder 0791 753-2525
Telefax: 0791 49 38 54-50
[email protected]
Evangelisches Diakoniewerk
Schwäbisch Hall e.V.
Am Mutterhaus 1
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-0
[email protected]
www.dasdiak.de
Versand der Blätter aus dem Diak
– Wir bitten um Ihre Mithilfe
Liebe Leserinnen und Leser,
Diak-Kinderland
Badweg 5
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-2450
[email protected]
Bildungszentrum
Am Mutterhaus 3
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-4165
Telefax: 0791 753-4967
[email protected]
Lotte-Gerok-Haus Lauda
Abt-Knittel-Allee 10
97922 Lauda-Königshofen
Telefon: 09343 6135-0
Telefax: 09343 6135-15
[email protected]
Lene-Hofmann-Haus
Wilhelm-Röntgen-Straße 2
97990 Weikersheim
Telefon: 07934 9958-00
Telefax: 07934 9958-015
[email protected]
vielen Dank für Ihr Interesse an den „Blättern
aus dem Diak“. Um weitere Interessenten zu er­
reichen und unnötige Sendungen zu vermeiden,
bitten wir um Ihre Mithilfe.
Bitte teilen Sie uns mit, wenn wir beim Versand
etwas ändern sollten.
Bitte senden Sie uns künftig die Blätter als
PDF an folgende Mailadresse:
Klinikum
Ambulante Dienste
Bitte ändern Sie die Adresse wie folgt:
Diakonie-Klinikum Schw. Hall
Diakoniestraße 10
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-0
Telefax: 0791 753-4901
[email protected]
Am Mutterhaus 1
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-2160
Telefax: 0791 753-2166
[email protected]
Bitte nehmen Sie folgende Adresse aus
­Ihrem Verteiler:
Strategische Partnerschaft
mit: Landkreis-Klinikum
Crailsheim · Gartenstraße 21
74564 Crailsheim
Telefon: 07951 490-0
Telefax: 07951 490-144
[email protected]
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Emma-Weizsäcker-Haus
Herrgottstal 19
97993 Creglingen
Telefon: 07933 703-10
Telefax: 07933 703-15
[email protected]
Therapiezentrum am Diak
GmbH
Diakoniestraße 10
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 753-9500
Telefax: 0791 753-9549
[email protected]
Ambulante Dienste
Diakonie daheim
Salinenstraße 28
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 0791 95666-15
Telefax: 0791 95666-50
[email protected]
Bitte senden Sie die Blätter künftig auch an:
Name
_____________________________
Straße
_____________________________
PLZ, Ort
_____________________________
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
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Wir laden ein
von links nach rechts: Saxophon-Quartett Schwäbisch Hall, Museumsraum „Zeitfenster“, das russische Ensemble „Exprompt“
Klinikum
Altenhilfe:
Sa, 05.10.2013, 10 – 17 Uhr
Klinik für Plastische, Ästhetische
und Handchirurgie:
1. Handchirurgischer Tag beim
Haller Herbst in der VHS Schwä­
bisch Hall
Mi, 13.11.2013
Wir machen Ihren Gefäßen Beine
– Vorsorge und Behandlung der
Arteriosklerose
Chefarzt Privatdozent Dr.
Schmedt, Diakonie-Klinikum
Sa, 12.10.2013, 11 – 17 Uhr
in der Bausparkasse:
Parkinsontag der Klinik für
Neurologie
Mi, 27.11.2013
Wenn die Finger schlafen – Ner­
venstörung der Hand
Chefärztin Dr. Mittag-Bonsch,
Landkreisklinikum Crailsheim
Sa, 19.10.2013, 9:30 – 12:15 Uhr
im Diakonie-Klinikum: ­
Gefäßtag des Gefäßzentrums
Sa, 16.11.2013, 13:30 – 16 Uhr
Tag der der offenen Tür anlässlich
10 Jahre Klinik für Psychosoma­
tische Medizin und Psychotherapie
Di, 19.11. um 18:30 Uhr
Cumulus – Cultur im Diak: Das
russische Ensemble „Exprompt“
tritt im Diakonie-Klinikum auf.
Gaildorfer Klinikgespräche
jeweils 18:30 Uhr im „Centrum
Mensch“, ehemals Krankenhaus,
Kochstr. 19
Mi, 25.09.2013
Hypertonie – Behandlung von
Bluthochdruck
Chefarzt Prof. Dr. Bauer, DiakonieKlinikum und Landkreisklinikum
Mi, 09.10.2013
Personalisierte Krebstherapie –
Wem nützt das?
Chefarzt Dr. Geer,
­Diakonie-Klinikum
Mi, 30.10.2013
Die Demenz im Blickpunkt
Chefarzt Dr. Andrejew,
Landkreisklinikum Crailsheim
Mi, 11.12.2013
Bruchleiden sind Volksleiden –
Minimale oder maximale Behand­
lung
Chefarzt Prof. Dr. Golling,
­Diakonie-Klinikum
Mi, 18.12.2013
Therapie der Schultergelenk­
sarthrose
Chefarzt Dr. Rossek,
­Landkreis­klinikum Crailsheim
Konzerte in der
Auferstehungskirche
Sa, 28.09.2013 um 19 Uhr
Benefizkonzert des Haller
Saxophon-Quartetts zugunsten
des Neubaus der Kinderklinik
So, 10.11.2013 um 19 Uhr
„Wertvoll“ Konzert mit dem Chor
Effata und Band
Sa, 23.11.2013 um 18 Uhr
„Harmoniemesse Haydn“ ­Konzert
des Evang. Schulzentrums Mi­
chelbach (junger Kammerchor),
des Orchesters Pro Musica und
des Kammerchors Stuttgart
Do, 10.10.2013, 17 – 19 Uhr
im Kirchsaal des Gottlob-WeißerHauses:
„Wer zahlt die Pflegeheimkosten,
wenn das Geld nicht reicht?“
Referentinnen: Heike Aigner, Su­
sanne Herterich, Angelika Schust,
Sozialamt Schwäbisch Hall, Doro­
thee Schumm, Pflegestützpunkt
im Landratsamt Schwäbisch Hall.
Sa, 9.11.2013, 14 – 17 Uhr:
Martinimarkt im Gottlob-WeißerHaus, veranstaltet von der Strick­
lieselgruppe.
Di, 12.11.2013, 10 – 11 Uhr
Haus Sonnengarten:
Konzert mit dem russischen
Ensemble „Exprompt“
Mo, 29.11.2013, 10 Uhr
Kirchsaal des Gottlob-WeißerHauses: „Hans im Glück“ mit dem
Märchenerzähler Rainer Ertl. Ein
Aufarbeitungs-Märchen über das
Loslassen.
Do, 16.01.2014 , 15:30 Uhr
Haus Sonnengarten:
„Hans im Glück“ mit dem Mär­
chenerzähler Rainer Ertl.
Museumsraum
­„Zeitfenster“ im Feier­
abendhaus geöffnet
(jeweils von 14:30 bis 17 Uhr):
13. und 16. Oktober
10. und 13. November
8. und 11. Dezember.

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