Bestimmung des Beutespektrums der Schleiereule mit Hilfe von
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Bestimmung des Beutespektrums der Schleiereule mit Hilfe von
Reichenbach - Gymnasium Ennepetal Bestimmung des Beutespektrums der Schleiereule mit Hilfe von Gewölleuntersuchungen aus drei unterschiedlichen Habitaten im Ennepe-Ruhr-Kreis Facharbeit im Leistungskurs Biologie vorgelegt von Christine Wecker Schuljahr 2008/09 Vorwort Diese Facharbeit ist entstanden mit der freundlichen Unterstützung von Elke ZachHeuer von der Biologischen Station Ennepetal, die mir Gewölle aus einem Habitat besorgt und mich mit zusätzlicher Literatur und Untersuchungsgeräten versorgt hat. Zudem mit der freundlichen Unterstützung von Bernd Jellinghaus, ehrenamtlicher Mitarbeiter von NABU, der mit mir Gewölle aus zwei verschiedenen Habitaten gesammelt hat. Inhaltsverzeichnis Bestimmung des Beutespektrums der Schleiereule mit Hilfe von Gewölleuntersuchungen aus drei unterschiedlichen Habitaten im Ennepe – Ruhr – Kreis 1 Einleitung 2 2 Monographie Tyto alba 2 2.1 Charakteristiken 2 2.2 Verbreitung und Lebensraum 3 2.3 Sinne und Verhalten 3 3 4 Darstellung der ausgesuchten Habitate 4 3.1 Beschreibung der Fundorte der Gewölle 4 3.2 Topographische Betrachtung der Habitate 4 Untersuchung und Analyse der Gewölle 5 4.1 Aufbereitung des Gewöllematerials 5 4.2 Beschreibung der nötigen Hilfsmittel 5 4.3 Bestimmung des osteologischen Materials 6 5 Tabellarische und prozentuale Darstellung der Beutetierfunde 6 Beziehung zwischen Beutespektrum und Habitat 10 7 Fazit 11 Anhang Literaturverzeichnis Materialien Selbständigkeitserklärung 2 8 1 Einleitung Vor Erstellung dieser Facharbeit, wusste ich relativ wenig über die Schleiereule und das Thema selbst. Dies hat sich mit der Erarbeitung dieser Facharbeit geändert und weckte in mir Interesse an dem Thema. Im weiteren Verlauf werde ich zuerst die Schleiereule, deren Beutespektrum es zu bestimmen gilt, vorstellen. Danach erfolgt eine wissenschaftliche Analyse von Gewölleproben aus drei Habitaten. Zuletzt werde ich auf die Beutefunde eingehen, indem ich sie in Beziehung zu den einzelnen Habitaten setze. Dies ist vor allem relevant, wenn sich die Beutespektren sehr voneinander unterscheiden. 2 Monographie Tyto alba Die Familie der Schleiereule (Tytonidae) ist in zwei Gattungen mit elf Arten unterteilt. Die Schleiereule (Gattung Tyto) mit neun Arten und die Maskeneule (Gattung Phodilus) mit zwei Arten. Im Folgenden möchte ich genauer auf die Art Schleiereule (Tyto alba) der Gattung Tyto eingehen, indem ich einen Überblick über ihre Charakteristiken und Lebensweise gebe. 2.1 Charakteristiken Die Schleiereule ist taubengroß (ca.35 cm). Ihre Oberseite ist hell goldbraun bis rotbraun gefärbt. Im Flug ist ihre weiße, fast ungezeichnete Rumpf- und Unterseite zu erkennen. Je nach Unterart kann die Rumpfunterseite mit dunklen Tropfenflecken gezeichnet sein. Eine Besonderheit der Schleiereule ist ihr weißes Gesichtsfeld, welches an einen herzförmigen Schleier erinnert. Ihre Augen sind schwarz und relativ klein. Der Schnabel der Schleiereule ist weißrosa, gelblich bis grauweiß gefärbt. Er wirkt klein, da er tief heruntergezogen ist. Eine weitere Besonderheit der Schleiereule ist das Fehlen von Ohrfedern. All diese Charakteristiken führten dazu, dass die Schleiereule eine Sonderstellung gegenüber den übrigen Eulen einnimmt. 3 2.2 Verbreitung und Lebensraum Die Schleiereule ist in vielen Teilen der Welt verbreitet. So trifft man sie in Europa, Südasien, Australien, Afrika, Nord- und Südamerika an. In Mitteleuropa lebt die Schleiereule in enger Nachbarschaft zum Menschen. Sie wohnt in Mauerhöhlen und in Gebäuden wie zum Beispiel Dachböden, Scheunen und Kirchtürmen, wo sie ungestörte Schlupfwinkel als Tagesruhesitz und Brutplatz benutzt. Auf freie An- und Abflugmöglichkeiten legt sie dabei offenbar großen Wert. Sie ist ein ausgeprägter Kulturfolger und nimmt auch Nistkästen an, dennoch bleibt ihre Lebensweise heimlich und scheu. Zum Jagen bevorzugt die Schleiereule eine halboffene und strukturreiche Kulturlandschaft, vor allem Dauergrünlandbereiche, wo es zu Feldmaus-Gradationen kommen kann. Größere Waldgebiete meidet sie weitgehend, jedoch jagt sie oft auch an Waldrändern, weil es dort relativ viele Kleinsäuger gibt. Zusätzlich bevorzugt die Schleiereule tief gelegene Gebiete, da sie relativ kälteempfindlich ist und deshalb den Winter dort besser überleben kann. Man trifft sie selten in Gebieten über 600 m Höhe an. 2.3 Sinne und Verhalten Die Schleiereule ist ein nachtaktives Tier und lebt, wie schon erwähnt, heimlich und scheu. Aufgrund dessen ist sie tagsüber sehr selten zu sehen. Der Flug der Schleiereule ist aufgrund ihrer Gefiederstruktur nahezu lautlos. Obwohl die Schleiereule keine Ohrmuscheln besitzt, ist ihr Gehör äußerst präzise. Ihr Gesichtsfeld arbeitet wie eine Satellitenschüssel und bündelt den Schall und leitet ihn zu den Ohröffnungen. Durch die Richtung von eingehenden Tönen, kann die Schleiereule ihre Beute bei der Jagd genau lokalisieren. Zusätzlich jagt die Schleiereule auch über ihr gutes Sehvermögen, dieses hat eine 3 bis 10 fach bessere Dämmerungsleistung als Menschen. Sie erwirbt ihre Nahrung im Suchflug mit niedrigen Gleitstrecken und als Ansitzjagd. Darüber hinaus kann sie auch fliegende Beute schlagen. Die Schleiereule verspeist ihre Beutetiere mit Haut und Haar, doch restlos verdauen kann sie sie nicht. Wenige Stunden bis einen Tag nach der Nahrungsaufnahme werden die unverdaulichen Reste als Speiseballen, den Gewöllen, wieder hervor gewürgt. 4 3 Darstellung der ausgesuchten Habitate 3.1 Beschreibung der Fundorte der Gewölle Die Fundorte der Gewölle beschränken sich auf die Habitate Landringhausen in Sprockhövel, Auf dem Böcken in Gevelsberg und Kornborn in Schwelm. Im Folgenden werde ich eine kurze Beschreibung der Fundorte, dem Wohnsitz der Schleiereule liefern. Die Gewölle aus Landringhausen und Auf dem Böcken beschaffte ich mir mit der Unterstützung von Bernd Jellinghaus. Die Gewölle aus Kornborn wurden mir von Elke Zach – Heuer besorgt, daher war es mir hier nicht möglich den Wohnsitz zu betrachten. Beide von mir aufgesuchten Wohnsitze befanden sich auf einem Dachboden einer Scheune eines Bauernhofes1. Ein wesentlicher Unterschied bestand darin, dass die Schleiereule in Gevelsberg einen Nistkasten zur Verfügung hatte2. Als Bernd Jellinghaus diesen öffnete, um mir einen Einblick zu ermöglichen, flog die Schleiereule heraus. Dies war für mich das erste Mal, eine Schleiereule in Natura zu sehen. Beide Dachböden waren sehr alt und ungenutzt. Sie schienen ein idealer Wohnort für die Schleiereulen zu sein, da sie große Giebelöffnungen besaßen, welche gute An- und Abflugmöglichkeiten zuließen. Interessant zu erwähnen ist, dass in Gevelsberg auch Tauben auf dem Dachboden wohnen. Der Taubenkot war über den ganzen Boden verteilt und es waren einige Taubenkadaver zu sehen. 3.2 Topographische Betrachtung der Habitate Für die spätere Auswertung des Beutespektrums in Bezug auf die Habitate der Schleiereule, ist es sehr wichtig eine topographische Betrachtung derer vorzunehmen. Alle drei Habitate weisen eine ähnlich, offene Kulturlandschaft auf. Ein abwechslungsreiches Bild von Weide-, Wiesen- und Ackerflächen, welche ideale Voraussetzungen für den Beutezug der Schleiereule bilden, stellt sich in jedem Habitat dar. Angrenzende, größere und kleinere, sich durch die Felder ziehende Waldstücke vervollständigen diese Bild3. Nennenswert ist die Tatsache, dass in keinem der Habitate Bäche oder kleine Flüsse zu finden sind. Dies könnte für die weitere Analyse von Bedeutung sein. 1 siehe Materialien: Bild 1 + 2 siehe Materialien: Bild 3 3 siehe Materialien: Bild 4 - 6 2 5 4 Untersuchung und Analyse der Gewölle 4.1 Aufbereitung des Gewöllematerials Meine Untersuchungen basieren auf insgesamt 21 Gewöllen, die aus drei unterschiedlichen Habitaten stammen. Jeweils 7 stammen aus den schon genannten Fundorten Landringhausen, Auf dem Böcken und Kornborn. Alle Gewölle mussten gut aufbereitet werden, um sie für die späteren Untersuchungen dienlich zu machen. Zuerst übergoss ich die Gewölle mit kochendem Wasser um Bakterien, Schimmelpilzsporen und bereits geschlüpfte Maden zu töten. Hierbei ist darauf zu achten, dass man im Voraus eine Separierung der einzelnen Gewölle vornimmt, da sie sich teilweise im Wasser auflösen. Um Funde aus verschiedenen Gewöllen nicht zu vermischen, übergoss ich jedes Gewölle getrennt. Um den unangenehmen Geruch zu überdecken, gab ich jeweils zum übergossenen Gewölle Spülmittel hinzu. Dann ließ ich sie 1 bis 2 Tage im Wasser liegen, damit sie aufweichten und so die Separierung der Skelettfragmente leichter war. Die Separierung der Knochen erfolgte durch eine Pinzette und meine Finger. Hierbei konzentrierte ich mich auf den Fund der Schädelknochen mit Oberkiefer und Unterkiefer, da diese die Bestimmung der Arten möglich machten. Um die Knochen ganz von Haut- und Fellteilen zu trennen, ließ ich sie zuerst auf Toilettenpapier trocknen. Danach bürstete ich sie mit einer alten Zahnbürste ab, sodass Haut- und Fellteile und tote Maden entfernt wurden. Der ganze Prozess der Aufbereitung muss sehr vorsichtig verlaufen, weil die einzelnen Knochen sehr fragil sind. 4.2 Beschreibung der nötigen Hilfsmittel Um eine adäquate Untersuchung der einzelnen Knochenfunde durchführen zu können, waren bestimmte Hilfsmittel unerlässlich. Diese wurden mir von Elke Zach – Heuer zur Verfügung gestellt. Eine Becherlupe mit angebrachter Millimeterskala war nötig um Metrifizierungen vorzunehmen. Zu dem benutzte ich ein Binokular, welches das Betrachten der Knochen, über zwei getrennte Strahlengänge, mit beiden Augen gleichzeitig ermöglicht. Der Beobachter erhält durch dieses stereoskopische Sehen einen plastischen, dreidimensionalen Tiefeneindruck. Diese Technik war nötig um kleinste Merkmale zu betrachten. Am wichtigsten für die ganzen Untersuchungen war der Bestimmungsschlüssel „Wirbeltiere in Gewöllen der Schleiereule“ und weiteres Analysematerial, die mir überhaupt erst 6 die Artenbestimmung der Beute möglich machten. Die Funktionsweise wird im folgenden Kapitel genauer erläutert. 4.3 Bestimmung des osteologischen Materials Die Bestimmung der Knochenfunde schien mir zunächst sehr schwer zu sein. Mit Hilfe des Bestimmungsschlüssels wurde dies jedoch einfacher, als gedacht. Die Vorgehensweise wurde zur Routine und weckte in mir großes Interesse an der Arbeit. Die Funktionsweise des Bestimmungsschlüssels ist dichotom aufgebaut. Der Betrachter entscheidet sich zwischen zwei Merkmalen. Jeweils ein Merkmal führt zu den nächsten zwei. So verdichtet sich das Bestimmungsnetz immer mehr. Durch dieses System schließt man Gattungen und Arten aus, bis man zur Zuordnung einer Art gelangt. Zusätzlich hatte ich weiteres Analysematerial, welches mir die Bestimmung der echten Mäuse erleichterte. Hierauf werde ich später noch genauer eingehen. Die Analyse und Bestimmung der Knochenfunde machten zeitlich einen sehr großen Teil meiner Facharbeit aus. Alle kleinsten Details festzuhalten, hätte den Rahmen dieser Facharbeit überschritten. Daher entschloss ich mich eine Zusammenfassung zu erstellen. Einzelne Punkte, die mir wichtig erschienen, werde ich detaillierter beschreiben. Am Anfang entscheidet man zwischen Vogel und Säugetier. Dies ist relativ einfach, da Vögel einen Schnabel besitzen. Nun folgt die Unterscheidung zwischen Nagetier und Spitzmaus. Nagetiere besitzen nur Incisivi (Schneidezähne) und Molare (Backenzähne), welche deutlich von einander getrennt sind. Darüber hinaus besitzen die Molare flache Kronen. Im Gegensatz dazu besitzen die Spitzmäuse eine durchgehende Zahnreihe, in welcher sich die Molare scharfkantig zuspitzen4. Erfolgt die Zuordnung zum Nagetier, ist es wichtig zwischen 2 Gattungen, den Wühlern und Echten Mäusen zu unterscheiden. Dabei waren die Zähne wieder einmal von großer Wichtigkeit. Mäuse verfügen über Molare, die deutlich in Wurzeln und Kronen unterteilt sind. Es ergeben sich bei der Draufsicht 3 Längsreihen von Zahnschmelz – Höckern. Die Wühler dagegen besitzen Längsreihen von sogenannten Zahnschmelz - Prismen. Die Molare sind kompakt und ohne echte Wurzeln. Zusätzlich bilden die Kronen an den Seiten scharfe Kanten aus. Ein weiteres, wichtiges Kriterium bildet das Bild von fehlenden Zähnen. Bei den Wühlern ist eine durchgehende Grube sichtbar. Die echten 4 siehe Materialien: Grafik 1 7 Mäuse hingegen besitzen einzelne Alveolen, die deutlich sichtbar sind5. Diese Alveolen sind sehr wichtig, da man über ihre Anordnung die Arten leicht bestimmen kann. Hierzu diente mir das weitere Analysematerial, da der Bestimmungsschlüssel über Messungen des Schädels und der Zahnreihen die Mäusearten zuordnet. Dies war schwieriger, da die Schädel zum Teil nicht vollständig waren und es sich oft um Jungtiere handelte, die nicht den genauen Messwerten entsprachen. Im Gegensatz dazu werden die Wühler durch ganz andere Merkmale bestimmt. Im Folgenden möchte ich auf 3 Kriterien eingehen, die mir immer zur Bestimmung verholfen haben. Das erste Kriterium sind die Gaumenbogen, die seitlich mit oder ohne Gruben ausgebildet sind. Eine Ausbildung ohne Gruben lässt direkt auf eine Rötelmaus schließen. Wobei eine Ausbildung von Gruben zu den nächsten beiden Kriterien führt. Hier unterscheidet man zwischen Erdmaus und Feldmaus. Bei der Betrachtung der Molaren des Oberkiefers werden die prismatischen Schmelzfalten sichtbar, die sich kaum von einander unterscheiden. Jedoch weist die Erdmaus einen charakteristischen Unterschied auf. Der mittlere Backenzahn besitzt am Ende eine kleine Innenschlinge. Darüber hinaus besitzt die Erdmaus eine Zahnkanalöffnung im Unterkiefer, die meistens am oberen Rand des Wulstes zu sehen ist. Im Gegensatz dazu ist die Zahnkanalöffnung der Feldmaus meistens mittig angeordnet6. Im weiteren Verlauf werde ich auf die Artspezifizierung der Spitzmaus eingehen. Hierbei war es mir neu zu erfahren, dass Spitzmäuse nicht zur Gattung der Nagetiere gehören, sondern Insektenfresser sind. Zuerst ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Zahnspitzen weiß oder rot gefärbt sind. Bei weißer Färbung führt dies zu Messungen von Ober- und Unterkiefer und den Zahnreihen. Darüber hinaus ist eine Artenbestimmung durch die unterschiedliche Ausbildung des Jochbogenansatzes des Schädels möglich7. Bei roter Färbung ist vor allem die Betrachtung des Incisivis des Unterkiefers wichtig. Entweder besitzt diese einen flachen Höcker oder bildet drei Höcker aus. Nach dieser Unterscheidung folgten auch hier Messungen der Knochen zur Bestimmung einer Art. 5 siehe Materialien: Grafik 2 siehe Materialien: Grafik 3 7 siehe Materialien: Grafik 4 6 8 5 Tabellarische und prozentuale Darstellung der Beutetiere Landringhausen Gewölle Nr. Anzahl der Beutetiere Art der Beutetiere 1 5 2 3 4 5 6 7 2 4 3 4 3 4 1 Erdmaus, 2 Feldmäuse, 1 Waldmaus, 1 Zwergspitzmaus 2 Feldmäuse 3 Feldmäuse, 1 Waldmaus 2 Feldmäuse, 1 Zwergspitzmaus 2 Feldmäuse, 2 Waldmäuse 1 Hausmaus, 1 Rötelmaus, 1 Waldmaus 3 Feldmäuse, 1 Waldmaus Auf dem Böcken Gewölle Nr. Anzahl der Beutetiere Art der Beutetiere 1 2 5 5 3 5 4 6 5 6 7 4 5 4 2 Feldmäuse, 3 Hausspitzmäuse 1 Erdmaus, 4 Zwergspitzmäuse 2 Erdmäuse, 1 Rötelmaus, 1 Waldmaus, 1 Zwergspitzmaus 1 Erdmaus, 2 Feldmäuse, 1 Waldmaus, 2 Zwergspitzmäuse 1 Erdmaus, 3 Zwergspitzmäuse 5 Zwergspitzmäuse 2 Gemeine Schermäuse, 2 Rötelmäuse Kornborn Gewölle Nr. Anzahl der Beutetiere Art der Beutetiere 1 2 3 4 4 1 3 5 5 5 6 1 7 5 3 Feldmäuse, 1 Waldmaus 1 Hausspitzmaus 3 Zwergspitzmäuse 4 Hauspitzmäuse, 1 Feldmaus 2 Feldmäuse, 1 Hausspitzmaus, 1 Waldmaus, 1 Zwergspitzmaus 1 Erdmaus 2 Erdmäuse, 1 Feldmaus, 2 Zwergspitzmäuse 9 Prozentuale Auswertung der Beutefunde in den Gewöllen aus Landringhausen Hausmaus; 1; 4% Rötelmaus; 1; 4% Erdmaus; 1; 4% Zwergspitzmaus; 2; 8% Waldmaus; 6; 24% Feldmaus; 14; 56% Prozentuale Auswertung der Beutefunde in den Gewöllen aus Auf dem Böcken Gemeine Schermaus; 2; 6% Erdmaus; 5; 15% Hausspitzmaus; 3; 9% Rötelmaus; 3; 9% Feldmaus; 4; 12% Waldmaus; 2; 6% Zwergspitzmaus; 15; 43% 10 Prozentuale Auswertung der Beutefunde in den Gewöllen aus Kornborn Erdmaus; 3; 13% Hausspitzmaus; 6; 25% Feldmaus; 7; 29% Zwergspitzmaus; 6; 25% 6 Waldmaus; 2; 8% Beziehung zwischen Beutespektrum und Habitat In dem letzten Kapitel meiner Analyse, werde ich auf heraus stechende Werte der prozentualen Auswertung eingehen. In Landringhausen bildet die Feldmaus (Microtus arvalis), eine Vertreterin der Familie Wühlmaus (Cricetidae), den größten Wert der Beutefunde. Dies lässt sich auf das topographische Landschaftsbild zurückführen. Feldmäuse leben in Wiesen, Feldern und Äcker, welche den größten Anteil in Landringhausen ausmachen. Darüber hinaus ist die Feldmaus mit ihrer großen Populationsdichte als häufigste Wühlmaus in Europa bekannt. Der zweitgrößte Prozentwert gehört der Waldmaus (Apodemus sylvaticus) der Familie Echte Mäuse (Muridae). Sie lebt an Waldrändern, welche ebenfalls in Landringhausen vorhanden sind. Arten, wie die Rötelmaus (Clethriomomys glareolus) und Erdmaus (Microtus agrestis) der Familie Cricetidae und Hausmaus (Mus musculus) der Familie Muridae zeigen einen niedrigeren Wert. Der Grund für die Erdmaus liegt darin, dass sie der Feldmaus in ihrer Lebensweise ähnelt, jedoch feuchtere Lebensräume bevorzugt. Die Hausmaus ist überall in unserer einheimischen Fauna zu finden und lebt häufig in enger Nachbarschaft zum Menschen, da sie alles frisst, was der Mensch für seine Ernährung lagert. Trotzdem ist ihre Populationsdichte deutlich geringer, als bei den Feldmäusen. Die Anzahl der Rötelmäuse ist untypisch. Sie ist eine recht 11 häufige, einheimische Wühlmaus. Sie lebt an Waldrändern, Hecken und Gebüschen, die in der Nähe von Waldrändern sind. Ihre niedrige Zahl ist nur darauf zurückzuführen, dass der Waldanteil in Landringhausen deutlich geringer als Wiesen- und Ackeranteil ist. Bei Auf dem Böcken besitzt die Zwergspitzmaus (Sorex minutus) der Familie Spitzmaus (Soricidae) den größten Wert der Beutefunde. Dies ist durch ihren Lebensraum zu erklären. Sie ist sowohl im Wald, als auch im Feld, zu finden. Daher besitzt sie eine größere Anzahl als die Feldmaus und Erdmaus. Auf dem Böcken besteht aus beiden, Feldern und einigen Waldstücken. Der Grund für den geringen Wert der Gemeinen Schermaus (Arvicola terrestris) der Familie Muridae besteht darin, dass sie zwar auch auf Äckern lebt, aber Wiesen und Gebiete in Wassernähe bevorzugt. Als letztes werde ich auf die Auswertung in Kornborn eingehen. Hierbei gibt es keine großen Differenzen zwischen den einzelnen Arten. Die Bedingungen, wie im vorherigen Teil genannt, sind auch hier gegeben. Jedoch wäre die größere Anzahl der Hausspitzmaus (Crocidura russula) der Familie Soricidae, im Gegensatz zu den anderen Habitaten, zu erwähnen. Dies ist wahrscheinlich auf die vermehrten Wohnsiedlungen, bzw. größere Anzahl an Häusern zurückzuführen, da man die Hausspitzmaus häufig in der Nähe von menschlichen Behausungen findet. 7 Fazit Meine Auswertungen ließen mich einen Einblick in das Beutespektrum einer Schleiereule gewinnen. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob die prozentualen Werte der Beutetierfunde sich auf das ganze Habitat übertragen lassen. Da die Anzahl von sieben Gewöllen eher gering ist, stellt sich mir die Frage, ob eine andere Auswertung bei einer größeren Anzahl heraus käme. Dies zu klären war mir jedoch nicht möglich, da der Zeitaufwand zu groß und die Beschaffung einer großen Anzahl von gut erhaltenen Gewöllen schwierig ist. Darüber hinaus wäre es interessant zu erfahren, ob das Beutespektrum in saisonaler Abhängigkeit steht. Dafür müsste man die Untersuchung zu verschiedenen Jahreszeiten wiederholen. Zusätzlich hat sich mir die Frage gestellt, ob die Beutefunde nur etwas mit dem Angebot an Mäusen zu tun haben, oder ob die Schleiereule Nahrungspräferenzen besitzt. Abschließend möchte ich sagen, dass ich über die Facharbeit hinaus Interesse habe, in diesem Thema weiter zu forschen, um die genannten und weitere Fragen zu beantworten. 12 Literaturverzeichnis - Grizimeks Tierleben, Band VIII, Vögel 2 - Bezel/Gidstan, Vögel - Mittel- und Nordeuropas - Ulrich Schmid, Geheime Signale - Bezzel, Kompendium der Vögel Mitteleuropas - Atlas 1989 bis 1994, Die Vögel Westfalens - Wolfgang Eppte, Eulen - Beatrix Wuntke und Ole Müller, Bestimmungsschlüssel „Wirbeltiere in Gewöllen der Schleiereule“ - Dr. G. Gaffrey, Merkmale der wild lebenden Säugetiere Mitteleuropas - www.das-tierlexicon.de 13 Materialien Wohnsitz der Schleiereule in Landringhausen (per Handy fotografiert) Bild 1 Bild 2 14 Wohnsitz der Schleiereule Auf dem Böcken (per Handy fotografiert) Bild 3 15 Habitat Landringhausen (Vogelperspektive 1km Höhe) Bild 4 16 Habitat Auf dem Böcken (Vogelperspektive 1km Höhe) Bild 5 17 Habitat Kornborn (Vogelperspektive 1km Höhe) Bild 6 18 Ober- und Unterkiefer der Rotzahnspitzmaus (Sorex), Oberkiefer der Waldmaus (Apodemus), Unterkiefer der Feldmaus (Microtus) Grafik 1 19 Zähne der Echten Maus (oben) und der Wühler (unten) Grafik 2 20 Erdmaus mit kleiner Innenschlinge am Ende von M² (A) und mittig angeordneter Zahnkanalöffnung im Unterkiefer (C), Feldmaus ohne Innenschlinge (B) und Zahnkanalöffnung im Unterkiefer am oberen Rand des Wulstes (D). Grafik 3 21 Jochbogenansatz der Feldspitzmaus (A) und Hausspitzmaus (B) Grafik 4 22 Selbstständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe. Ich bin mir darüber im klaren, dass ein Verstoß gegen diese Regelung, selbst wenn er nicht willentlich und nur aus Nachlässigkeit oder aus Versehen geschah oder nur einen kleinen Teil der Facharbeit betrifft, eine Bewertung mit der Note ungenügend zur Folge hat und dass diese Maßnahmen auch nachträglich erfolgen kann, wenn der Verstoß erst später bekannt wird. Ich habe die in der Informationsbroschüre zur Facharbeit am RGE 2008 / 2009 dargestellten Vorschriften und Vorschläge zur Erarbeitung und Abfassung der Facharbeit zur Kenntnis genommen und bin im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 11 in einer entsprechenden Unterrichtreihe informiert worden. Ich bin damit einverstanden, dass meine Facharbeit für schulische Zwecke verwendet wird. 23