Jahrbuch 2012/2013 Teil2

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Jahrbuch 2012/2013 Teil2
Neue Technik an der Glasfachschule: Laminieren von Flachglas
Sicherheit spielte in der vielseitigen Verwendung von Glas schon immer eine
sehr wichtige Rolle. Auf diesem Hintergrund basiert auch die bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
entwickelte Technik des Glasverbundes
bei Flachglas. 1933 wurde erstmals ein
VSG (Verbundsicherheitsglas) in England
hergestellt. Heute kennen wir diese mit
Kunststofffolien unter hohem Druck
„verbackenen“ Flachglaspakete unter
anderem bei den Einbruchsicherheitsgläsern und besonders bei der Windschutzscheibe unserer Autos.
Dass nun diese Art der Flachglasweiterverarbeitung gezielt im gestalterischen
Bereich ohne den großindustriellen Aufwand zum Einsatz kommen kann, ist
auch der seit drei Jahren auf dem Markt
befindlichen Technikentwicklung der Firma Bohle zu verdanken. Beim laminieren
von Flachglas wird zwischen zwei Glasscheiben eine EVA (Ethylenvinylacetat)
Folie eingelegt und bei ca. 135°C verschmolzen. In dem ohne zusätzlichen
Druck im Vakuum zusammengefügten
Flachglasverbund entsteht durch das
mitverschmelzen verschiedenster „Innenleben“ eine beachtliche Wertschöpfung für das Industrieprodukt Flachglas.
Besonders hervorzuheben ist dabei die
problemlose
Weiterverarbeitung
mit
Schlifftechniken, da keine thermischen
Spannungen im Glas aufgebaut werden.
Haan nahe Düsseldorf mit dem Leiter der
Anwendungsberatung, Frank Ruzicka
einen intensiven dreitägigen Workshop
absolvieren. Dabei lernten wir die Technik mit all ihren Feinheiten kennen und
konnten uns darin einarbeiten.
v.l. Gunther Fruth und Frank Ruzicka
Die Anlieferung und Installation des
Ofens in die Flachglashalle erfolgte Anfang Juli. Sodann starteten erste Versuche, bei denen kleine technische Anlaufschwierigkeiten noch optimiert wurden.
Als Abschluss der Einführung dieser Technik
an unserer Schule veranstalteten
wir
im
Herbst für das Kollegium und einige Fachklassenschüler der Veredelung einen Workshop im Rahmen einer
schulinternen
Fortbildung.
Dieter
Biolik,
Anwendungstechnischer Berater der Firma
Bohle, ermöglichte allen Beteiligten
einen
professionellen
Einstieg in diese Technik. Sehr schnell
war beiden Teilnehmern eine große Begeisterung für die gestalterischen und
technischen Möglichkeiten zu spüren und
so wurden schon an diesem einen Tag
Bereits seit der Präsentation dieser Technik auf der GlassTec
2010 in Düsseldorf hat
die
Abteilung
der
Flachglasveredelung
an der Schule deren
Möglichkeiten
und
Entwicklung mit Interesse verfolgt und mit
Schulleiter Hans Wudy
die Weichen für die
Anschaffung des sehr
kostenintensiven Verbundofens gestellt. Nachdem im Februar
dieses Jahres grünes Licht für die Anschaffung aus dem Schul- und Kulturausschuss des Landkreises signalisiert
wurde, konnten Sabine Wiedemann und
ich im Frühjahr bei der Firma Bohle in
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viele interessante Ideen geboren und
umgesetzt. Abschließend waren sich alle
einig, dass die technisch-handwerkliche
Anwendung „Laminieren von Flachglas“
eine Bereicherung für die Ausbildung an
der Glasfachschule darstellt!
Gunther Fruth
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Berufsbildungsmesse und Berufsbildungskongress in Nürnberg
Vom 10.-13.12.2012 fand auf dem Messegelände Nürnberg der Bayerische Berufsbildungskongress statt. Diese nationale Veranstaltung ist eine Plattform für
Ausbildungsbetriebe, berufliche Schulen,
Fachhochschulen, Hochschulen und Universitäten. Es waren aber auch Kammern, Verbände, Ministerien und Behörden vor Ort. So entstand ein umfassendes Informationsangebot im Bereich der
beruflichen Bildung. Adressaten waren
Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern, Eltern und Bildungsfachleute. Ca.
66000 Besucher konnten sich bei 280
Ausstellern informieren.
Die Glasfachschule Zwiesel war auf der
alle zwei bis drei Jahre stattfindende
Veranstaltung das zweite Mal vertreten.
Schulleiter Hans Wudy und StRin Iris
und Dauer der Messe machten die
Durchführung manchmal aber auch zu
Alexander Magiera am Brenner
einer Herausforderung, trotzdem zeigte
das Team der Schule immer große Einsatzbereitschaft und Freude an der Arbeit. Das lag sicher auch an der
guten Nachbarschaft: Die Mitarbeiter des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus versorgten uns nicht nur rührend mit Proviant, sondern motivierten auch durch die Begeisterung für die von uns präsentierten
Inhalte sowie gefertigten Arbeiten.
Besonders geehrt fühlte sich das
Team der Glasfachschule durch
die Besuche von Herrn Mdgt.
Denneborg und seinem Stab und
Herrn Ltd. RSchD Tafelmeier.
Iris Haschek
Iris Haschek (Mitte) informiert
Haschek präsentierten gemeinsam mit
den Schülern Mandy Stolpmann und Alexander Magiera die vielfältigen Möglichkeiten der beruflichen Aus- und Weiterbildung an der Glasfachschule. Veranschaulicht wurde das Angebot durch lebende Werkstätten in den Bereichen
Produktdesign sowie Glasbläserei. Vor
allem das Heißglas und die mitgebrachten Ausstellungsstücke aus den verschiedenen Abteilungen faszinierten Jung
und Alt. Groß war das Interesse auch an
der neuen Ausbildung „Produktdesign“.
Neben Schülern und Eltern zeigten sich
Bildungsfachleute, wie Berufsberater und
Lehrer, begeistert vom vielfältigen Angebot an unserer Schule. Besucherandrang
v.l. Hans Wudy, Mandy Stolpmann, Iris Haschek
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Ambiente 2013
Am 18. Februar 2013
machten sich die Klassen APD1 und PD1 mit
den Lehrkräften Frau
Iris Haschek und Herrn
Gunther Fruth um 5:30
Uhr auf den Weg zur
Messe „Ambiente“ nach
Frankfurt. Nach ca. 6
Stunden erreichte die
Reisegruppe schließlich
das Ziel in Frankfurt.
Gut erholt waren alle
bereit,
sich gleich zu
Beginn den von der
Klasse PD1 gestalteten
Glasfachschulstand anzusehen. Dieser präsentierte sich in neuem
Glanz.
Anschließend teilte sich die Gruppe in
kleinere Verbände auf, um die Ambiente
auf eigene Faust zu erkunden. Im Glasbereich traten in unseren Augen die Firmen NAFPLIOTIS glassious, BOMMA und
GHILDUSh DESIGN besonders hervor.
Erstere zeichnete sich durch vielfältige
Produkte im Geschmacksgüterbereich
aus: Floatglas, z.B. freiabgesenkte Schalen, kombiniert mit Edelstahlsegmenten.
Auch ihre dekorativen Fischskulpturen
der Linie OCEAN wussten zu überzeugen.
Die Messe erstreckte sich über zahlreiche
Hallen, die verschiedene Themen und
Werkstoffe behandelten.
In der Halle 11.1, welche sich mit
den Bedürfnissen junger und trendiger
Menschen befasste, gab es einige neue
Arbeiten von jungen, aufstrebenden Designern zu entdecken.
Beispielsweise
gab es lustige Küchenaccessoires, wie
den Karottenanspitzer „Karoto“ von Avichai Tadmor oder die bunten Schneebesen
„Beater“
vom
Designstudio
Ding3000.
Nach einem langen, aber informativen
Tag machten sich alle gemeinsam auf
den Weg in die Jugendherberge außerhalb Frankfurts. Anschließend wurden die
Zimmer aufgeteilt und die Gruppe ließ
den Tag bei einem gemütlichen, traditionellen hessischen Abendessen ausklingen.
Nach einem guten Frühstück verließen
die Klassen samt Lehrer die Jugendher-
berge und stürzten sich nach kurzem
Stau erneut ins Getümmel. Im Bereich
der modernen Kunst gab es einige Entdeckungen zu machen. So wie etwa in
der Halle 9.1 Gifts Unlimited die „dropbox“ von Bauer & Bauer, welche es jedem ermöglicht, sein eigenes „Kleckskunstwerk“ zu erschaffen. Mit Hilfe einer
Schablone aus Pappe wird ein Farbtupfer
auf einem vordefinierten Untergrund
aufgebracht. Alle benötigten Materialien
finden sich in der „dropbox“ wieder.
Zum Abschluss trafen sich alle bei der
Sonderausstellung „German Design Award“ und diskutierten die Innovationen
von verschiedensten Designern. Beispielsweise wurde der Kleinwagen VW UP
für den German Design Award ausgezeichnet. Außerdem gab es auch praktische flache Stecker, die auch hinter einem Schrank platziert werden können,
sowie eine auf die minimalsten Bedürfnisse reduzierte Küchenzeile.
Erschöpft und mit vielen Eindrücken verließen wir die Messe und kamen ca. gegen 21.00 Uhr in Zwiesel an.
Laura Pape, Frederic Lehrieder
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Messeneuheiten
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Ausbildung Assistent/in für Produktdesign (APD) an der BFS
Zwischenbilanz
Die neu etablierte Ausbildung Assistent/in für Produktdesign läuft nun seit
über einem Schuljahr, es ist daher an
der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Eines vorweg: Die pädagogische Arbeit in den beiden
APD-Klassen macht richtig
Spaß. Das liegt sicher an der
hohen Motivation aller Beteiligten. Für die Schüler/innen
ist auch die Kombination von
handwerklicher Tätigkeit und
Gestaltungstheorie gelungen,
denn so kann der Handlungsprozess von der Ideenfindung
bis hin zur Realisierung selbst
vorgenommen werden. Zu
wissen, was möglich ist, und
sich aufgrund einer soliden
Basis in ein Themengebiet
einarbeiten zu können, hilft
bei
der
Konzeptionsarbeit
enorm. Durch die vielfältigen
Möglichkeiten in den schulinternen
Werkstätten entsteht so ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Wegen hin zum Traumberuf Produktdesigner/in.
Im ersten Jahr erfolgt die Schwerpunktsetzung im Werkstattbereich: Die Schüler/innen erarbeiten Grundlagen der
Heißglasverarbeitung, Schmelztechniken,
heißen und kalten Veredelungstechniken.
sodass sinnvolle Handlungsstränge entstehen.
Wie effektiv und sinnstiftend die neue
Ausbildungskonzeption ist, zeigte sich
u.a. auch in den Ergebnissen des schulinternen Dannerwettbewerbs. Die erste
APD-Klasse konnte 2013 nach gerade
einmal einem halben Jahr viele der Preise und Belobigungen für sich verbuchen.
Im zweiten, gestaltungsorientierten Jahr
liegt der Fokus auf der Konzeption, dabei
können sich die Lernenden auf die praktischen Erfahrungen des ersten Jahres
stützen. Gerade in dieser Phase erfolgt
die Ausbildung eines individuellen
Stils. Diese Entwicklung kann durch
intensive
Beratung
unterstützt
werden. Hilfreich sind hierbei Lernsituationen mit großem Spielraum
für das Experiment. So boten sich
heuer z.B. durch das Thema
„Schmuckgestaltung - Zitate aus
dem Barock neu interpretiert“ viele
Möglichkeiten innerhalb des Werkstoffes Glas und auch in der Kombination mit anderen Materialien.
Auch hier sprechen die Ergebnisse
für sich und lassen eine einfache
Vorhersage zu: Die Ausbildung ist
nicht nur gut angelaufen, sondern wird
sich auch als Erfolgsmodell erweisen.
Begleitend erfahren sie Inhalte der Gestaltungstheorie, Glastechnik und internalisieren im Rahmen der allgemeinbildenden Fächer berufsbezogene Themen.
Im Unterrichtsalltag werden die einzelnen Inhalte in Lernsituationen verknüpft,
Iris Haschek
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Glasfachschule ein attraktiver Fortbildungsstandort
Die Glasfachschule Zwiesel konnte in den
letzten Jahren ihre gute Position als attraktiver Ort für Fortbildungsveranstaltungen für Führungskräfte der Glas- und
Zulieferindustrie weiter untermauern.
Vor nunmehr 29 Jahren hat die „Gesellschaft von Freunden der Glasfachschule
Zwiesel e.V.“ unter der damaligen Regie
von Willi Steger diese Veranstaltungen
initiiert und bis heute erfolgreich durchgeführt. Es gibt also 2014 ein kleines
Doppeljubiläum zu feiern: 110 Jahre
Glasfachschule und 30 Jahre Fortbil-
dungsveranstaltungen des Fördervereins.
Vorstand und Beirat des Fördervereins
bringen ihre Ideen für das „Zwieseler
Fachschulkolloquium“ und den „Prozessleiter für Schmelz- und Produktionstechnologie“ in vorbildlicher Weise ein
und sorgen so für ein inhaltlich aktuelles
und lebendiges Programm. Alle Referenten arbeiten genauso wie die Tagungsleiter Alois Reber und Michael Horina ehrenamtlich, so dass der Erlös der Veranstaltungen in vollem Umfang der Schule
zugutekommt.
29. Zwieseler Fachschulkolloquium
Zwei Tage, zwölf Themen und ein Hüttenabend kennzeichnen das Zwieseler
Fachschulkolloquium seit nunmehr 29
Jahren in der ersten vollen Maiwoche.
Dr. Robert Hartel. 1. Vorsitzender der
„Freunde“ und Schulleiter Hans Wudy
begrüßten die Teilnehmer am 06. Mai
2013 im gefüllten Prof.-Mauder-Saal der
Glasfachschule Zwiesel und dankten
Dipl.-Ing. Michael Horina für die umfangreiche Vorbereitung und Alois Reber für
die Tagungsleitung der zweitägigen Veranstaltung. Am Nachmittag des ersten
Tages gab der Vereinsvorstand in der
Mitgliederversammlung seinen Bericht
über das vergangene Jahr ab. Übergangslos schloss sich der Glashüttenabend in der Manufaktur der Schule an. Als
angenehme Überraschung für die Teilnehmer läutete Alois Reber den Hüttenabend mit seinem Glasglockenspiel ein.
Gutes Essen in angenehmer Atmosphäre
am Glasofen bringen die Teilnehmer in
freundschaftlicher Weise zusammen.
Aktuelle Themen und fachkompetente
Referenten sind seit fast 30 Jahren die
Garanten für diese erfolgreiche Fortbildungsveranstaltung.
Dr. Robert Hartel, 1. Vorsitzender der „Freunde“
Tagungsleiter A. Reber (re.) beim Glasglockenspiel
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Internationale Designschau in Prag
Designblok, eine alljährliche Schau an
internationalen Neuheiten aus dem
Bereich
Möbeldesign,
Lampen
und
Leuchtkörper,
Wohnaccessoires
und
Mode reizte die Designklassen im
vergangenen Oktober zu einer Reise
nach Prag.
Schon
von
den
Fenstern
des
einlaufenden Zuges aus zeigte sich uns
die
Pracht
der
Gebäude
der
tschechischen Metropole.
Erste
Orientierungsschwierigkeiten,
bedingt durch Straßennamen, die wir uns
weder
merken,
noch
aussprechen
konnten (z.B. Krkonošská), wurden
bewältigt und schon am ersten Abend
begann die Erkundung der Stadt, vor
allem auf kulinarischem Gebiet.
Den Samstag widmeten wir der Design
Messe. Die Veranstaltungen fanden an
verschiedenen Orten, Showrooms und
Galerien in Prag statt, die wir wegen der
verwirrenden Ausschilderung kaum ohne
Herrn Höllers Vorplanungen gefunden
hätten.
Die Räumlichkeiten der Messe waren zu
unserer
Überraschung
eher
wie
Kunstausstellungen
gestaltet
und
entsprachen somit nicht dem typischen
Bild einer Designmesse. Wir waren
Fashionweek anschauen konnten, war
der Tag perfekt.
Sonntags besichtigten einige von uns das
Nationalmuseum, wo uns die Diskussion
über die Arbeiten einerseits inspirierte,
uns die mangelhafte Aufmachung und
die vielen Defekte in dem tschechischen
Museum allerdings auch irritierten.
Wir haben bei diesem Trip zwar viel von
Prag gesehen, aber noch lange nicht
genug von all dem, was die Stadt zu
bieten hat! Es lässt sich also jetzt schon
sagen, dass dieser Ausflug für viele von
uns nicht der letzte in die Hauptstadt
Tschechiens war.
An dieser Stelle gilt den Schülern, die
Buchungen
und
Vorplanungen
übernommen haben, ein besonderer
Dank und natürlich auch Herrn Höller,
der uns nicht nur zu den Räumlichkeiten
der Messe gelotst hat, sondern auf dem
Weg jede Menge Wissen über die Stadt
parat hatte!
Selina Weber, APD2
beeindruckt von den frischen Ideen der
jungen, motivierten Designer und als wir
zufällig auch noch gegen den geringen
Aufpreis von 100 Kronen (entspricht ca.
4,-€) eine echte Modenschau der
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Internationale Anerkennung
Mit
einem
musikalischen
Auftakt wurde die Verleihung
des 7. Internationalen Glaskunstpreises eröffnet, welche im Glasmuseum der
Stadt Rheinbach stattfand.
Stefan Raetz, der Bürgermeister der Stadt, hieß alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Jury und
alle Besucher herzlich willkommen und eröffnete mit
seiner Rede die Feierlichkeiten.
Die Urkunden wurden von
Hans-Dietrich Genscher persönlich an die Sieger und
Gewinner der Belobigungen
überreicht. Unsere Schule Preisverleihung: v.l. Bürgermeister St. Raetz, I. Skrandies und
war dieses Jahr zweimal
Hans Dietrich Genscher
vertreten:
der 3. Preis für Isabella Skrandies und
Teilnehmende Glasfachschulen:
eine Belobigung für Laura Pape.
Staatliches Berufskolleg Rheinbach, D
Im Anschluss an die Verleihung gab es
Staatliche Glasfachschule Hadamar, D
einen kleinen Rundgang durch das GlasGlasfachschule Zwiesel, D
museum, in dem Exponate mit den verGlaskunstfachschule Steinschönau CZ
schiedensten Veredelungstechniken zu
Glaskunstfachschule Haida CZ
bewundern waren.
Tavastia Vocational College,
Zum Ausklang des Abends wurden alle
Nuutajärvi, FI
Teilnehmer sowie deren Begleitung zu
Zespol Skola Plastycznych, Dabrowa
einem gemeinsamen Essen in ein ResGornicza, PL
taurant eingeladen.
CERFAV, Vannes-le-Châtel, F
Wettbewerbsarbeit
von I. Skrandies
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Kreativität fördern und fordern
Schon seit acht Jahren begleitet die Veredelerabteilung der Glasfachschule ein
besonderes Projekt an der Grund- und
Mittelschule in Perlesreut. Am sogenannten „Musischen Tag“ wird dort an einem
kompletten Schultag gezielt das Kreativsein in den Klassen 1 bis 4 in den Vordergrund gestellt. Schulleiter Franz Hurzlmeier und dem ganzen Kollegium in
Perlesreut liegt viel daran, die individuellen Fähigkeiten der Schüler in der Symbiose von Kopf und Hand auszubauen
und sie in der Mittelschule als praktisch
kreative Menschen für das Berufsleben
vorzubereiten.
Nach einigen Einzelprojekten in Zusammenarbeit mit den Lampenglasbläsern
der Glasfachschule unter Leitung von
Robert Wölfl erstellten vor drei Jahren
meine Frau Rosemarie Fruth und ich ein
Konzept für ein nachhaltiges Projekt, das
in ca. 5 Jahren abgeschlossen werden
soll. Unter dem Titel „Das Buch Genesis
– die sieben Tage der Schöpfung“ wird
ein Wander- und Radweg in der Gemeinde Perlesreut mit einer siebenteiligen
Stelenreihe ausgeschmückt. Eine Stele
besteht aus einem Metallgerüst, in das
sieben Glasplatten eingefügt sind. Diese
Glasplatten werden in Fusingtechnik nun
schon seit zwei Jahren am Kreativtag je
für eine Stele in einer Gemeinschaftsarbeit der 3. und 4. Klassen mit den Lehrkräften Frau Marianne Poxleitner und
Frau Marianne Schober erstellt. Die
zeichnerischen Studien beginnen dabei
schon immer zwei Wochen vorher im
Malunterricht der Klassen. Jede Stele
steht für einen Schöpfungstag aus dem
Buch Mose, wodurch im Vorfeld das
Thema auch im Religionsunterricht miteinbezogen wird.
Der Praktiktag beginnt in den zusammengelegten Klassen zuerst immer mit
dem Rückblick auf die im letzten Jahr
erstellten Arbeiten und einer meditativen
Einführung über den Text aus dem Buch
Mose. Nach einer gemeinsamen Besprechung der vorhandenen Bilder mit den
Schülern treffen meine Frau und ich die
Auswahl der ins Glas umsetzbaren
Zeichnungen. Unter unserer Anleitung
und der Mithilfe der Klassenleiterinnen
sind die Schüler dann mit dem Zuschneiden und der farblichen Umsetzung ihres
Bildes zu einem Glaswerk beschäftigt.
Spielerisch lernen die Kinder dabei den
fachlichen Umgang mit dem Glasschneider und es entsteht große Begeisterung
für das Material Glas.
Im Frühjahr konnte unter der Mithilfe der
Gemeinde Perlesreut mit Bürgermeister
Manfred Eibl bereits die erste Stele an
ihrem Bestimmungsort aufgestellt werden. Im Frühjahr 2014 ist die Installierung der nächsten beiden Stelen geplant
und es kann hoffentlich in einem folgenden Jahrbuch darüber wieder berichtet
werden.
Gunther Fruth
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Leuchtwand für mehr Toleranz
Die Abteilungen Glasgravur und Glasmalerei stellten im Frühjahr 2013 zum
Thema: “Für mehr Toleranz und
Gleichberechtigung“
Wandleuchten
her. Diese befinden sich aktuell im Flur
vor der Glasmalerei.
gemalte „ROTE FADEN“ verbindet die
einzelnen Scheiben miteinander und umreißt lebensgroße Kopfsilhouetten auf der
obersten Glasscheibe.
Die Grundlagen zu diesem Thema wurden im Gestaltungsunterricht bei Sabine
Wiedemann erarbeitet und anschließend
in den Werkstätten praktisch umgesetzt.
Themenbereiche wie Ausländerdiskriminierung, Behindertendiskriminierung oder die Gleichberechtigung der Geschlechter wurden auf insgesamt 14
Scheiben behandelt.
Ergebnis ist eine siebenteilige Leuchtwand, die trotz „Signalbotschaft“ und
nachdenklichem Inhalt eine ganz eigene
Ästhetik aufweist.
Das Kombinieren verschiedener Techniken der Glasmalerei wie Emailmalerei,
Schwarzlotmalerei und Mattiermöglichkeiten sowie Techniken der Gravur von
der „Biegsamen Welle“ bis zum „Kugelsetzen“ ist nur eines von vielen Wechselspielen im gesamten Projekt.
Der individuelle Zeichenstil der Schüler
führt dennoch zu einem harmonischen
Gesamtbild, denn der sogenannte und
Gestalterisch verbindet die einzelnen
Elemente das Format, der Einsatz von
gelber Emailfarbe sowie verschiedene
Schriftcollagen.
Die Texte beschreiben Auszüge aus dem
Grundgesetz, Lyrik, bzw. Liedgut mit
entsprechendem Inhalt. Inhalt, der
nochmals die Wichtigkeit von Toleranz
und Gerechtigkeit bzw. Gleichberechtigung unterstreicht.
Die Farbe Gelb wurde gewählt, weil sie
symbolisch die Farbe des Lichts darstellt,
für Göttlichkeit steht, aber auch mit negativer Besetzung für Neid und Gier verstanden werden kann.
Gelb harmoniert zudem sehr gut mit der
dunkelroten Wand im Hintergrund und
dem starken Schwarz/Weiß Kontrast der
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Darstellungen. Warmes Gelb unterstützt
zusätzlich die Leuchtkraft der Lampen in
ihrer Funktion. Je zwei Scheiben pro
Leuchte stehen hintereinander.
Damit wird die Möglichkeit geschaffen,
durch Auflicht oder Durchlicht immer
wieder die Perspektiven zu wechseln.
Wichtige Inhalte von den engagierten
Schülern Jonas Kawasch, Daniela Thirase, Klara Pfeiffer, Roland Dannerbauer,
Sandra Ehrenbeck, Daniela Rothammer
und Corinna Phillipp werden buchstäblich
ins rechte Licht gerückt.
Roland Dannerbauer
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Blick in renommierte Glasmalerwerkstätten
Mayer‘sche Hofkunstanstalt
Unsere erste Führung am 7. November
2013 startete in einem Treppenhaus, das
dank eines blau-rot verglasten Fensters
von Brian Clarke in ein stimmungsvolles
lila Licht getaucht war und schon mal
Lust auf mehr machte.
sprechenden Motive aufgesetzt. Es wurde gerade ein Projekt umgesetzt, das die
Säulen in einem öffentlichen Gebäude
verschönern wird.
Nach einem Abstecher am Spritzraum
und am Glaslager vorbei, endete die
Führung schließlich in der Bleiverglasungswerkstatt, wo uns
Entwürfe von Neal Fox
außergewöhnlichen und
recht unkonventionellen
Kirchenfenstern
gezeigt wurden, die im
Kontrast zu den sonst
eher gewohnten sakralen Motiven standen.
1847 gegründet, kann
sich die Mayer´sche
Hofkunstanstalt
eines
internationalen
Kundenkreises
erfreuen.
Begonnen mit lebensgroßen Bildhauerarbeiten, basiert die heutige
Auftragsarbeit im Wesentlichen auf drei Säulen: Traditionelle Malerei, Mosaik und
moderne Malerei.
Abschließend lässt sich sagen, dass die
Führung anschaulich aufzeigte, wie viele
verschiedene Stilrichtungen sich in Glas
umsetzen lassen. Vielen Dank an Ivon
Guderian, die uns das Haus gezeigt hat
und Spannendes zu berichten wusste.
Im Eingangs Bereich gab es neben mehreren Mosaiken einen sehr großen Entwurf für das Fenster einer amerikanischen Kirche zu bestaunen. Die Arbeit
sollte gemalt, verbleit und anschließend
in einer riesigen Holzkiste nach Amerika
verschifft werden. Der Entwurf von Mahbuba Elham Maqsoodi gefiel den Auftraggebern so gut, dass sie schon Interesse an weiteren zukünftigen Projekten
haben.
Weiter ging es mit der Malerei, wo gerade auf einem weiträumigen Lichttisch an
mehreren Teilen eines Glasfensters gearbeitet wurde. Über den Köpfen der
Malerinnen waren große Spiegel angebracht, um ihr Sichtfeld zu erweitern und
damit einen Gesamteindruck der Arbeit
zu erhalten. Nebenan trafen wir auf die
Glasmalerin Maria Kolesnika, die in Zwiesel gerade die Berufsschule besucht.
Sie zeigte uns ihre Werkstatt und ihre
momentanen Arbeiten.
Nun ging es die Treppe hinunter zur Mosaikwerkstatt, die eine mannigfaltige
Auswahl an italienischen Gläsern bot. Die
Gläser werden mit speziellen Hämmern
zu Glasteilchen in verschiedenen Größen
und Formen geschlagen und auf die ent-
Gustav van Treek
Den Auftakt machte die Restauration
einer Bleiverglasung aus der Stiftskirche
in Passau. Im Dachboden der Kirche
wurden die Scherben der alten Fenster
gefunden und in mühevoller Kleinarbeit
wieder rekonstruiert. Teile, die zu klein
oder nicht auffindbar waren, werden im
alten Stil neu angefertigt.
In einem anderen Raum wurde ein Teilfenster des Maurischen Kiosk München
restauriert. Dieser besteht aus verschiedenfarbigen Glassteinen, die in einem
Rahmengefüge eingebracht waren.
Dieses wurde zerlegt, gereinigt, begradigt,
Ersatzstücke
eingesetzt
und
schließlich wieder zusammengefügt. Eine
Etage höher befanden sich Entwürfe verschiedener Künstler und Designer, unter
anderem Davidoff, die ihre Werke in Glas
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umgesetzt haben. Die Designer kommen
aus unterschiedlichen Branchen, z.B.
Textil, Video und arbeiten teilweise zum
ersten Mal mit Glas.
zeigt, in dem Öfen verschiedener Größen
standen. Weiter durch die Kellerräume
kamen wir im Mosaikraum an, in dem
gerade eine große, runde Bodenplatte
fertiggestellt wurde. Fast in Vergessenheit geratene Dallgläser erfahren hier ein
„Comeback“.
Die Firma mit ihren freundlichen Mitarbeitern vermittelte eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Danke an die Firma Van Treek für die
interessante Führung!
Nina Eggl , Bettina Weinberger
Auch waren Bilder aus Schmelzglas zu
sehen, entworfen von einer Kinderbuchillustratorin, die Geburt, die Reise durch
das Leben und den Sprung ins Nichts
veranschaulichten. In den Kellerräumen
der Firma wurde uns der Ofen-Raum ge-
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Betriebspraktikum in Canterburry
Im August absolvierte ich an den
Cathedral Studios in Canterbury/UK ein
Betriebspraktikum.
Canterburry liegt eine Stunde südöstlich
von London und ist nur 30 Meilen von
Dover entfernt. Die Stadt mit ihren rund
30000 Einwohnern macht einen sehr
mittelalterlichen Eindruck. Zentrum der
Studentenstadt ist die Kathedrale, die
seit dem 12. Jahrhundert den Pilger- und
Touristenstrom
nicht
abreißen lässt. Seit
1988 ist der Sitz des
Erzbischofs von Kent
auch als Weltkulturerbe in der UNESCO eingetragen. Canterburys
Kathedrale ist somit
eine der bedeutendsten sakralen Bauwerke
Englands. Die wertvollen Glasfenster der
Kirche sind größtenteils aus dem frühen
Mittelalter und von
überwältigender Farbpracht.
Zeitzeugen
einer
Bildersprache
mit einfachen, volksnahen Darstellungen.
mit wenig Personal. Auch ist die Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler oder
Glasveredler in England nicht nach unseren Maßstäben möglich. Gut ausgebildete Fachkräfte aus dem europäischen
Ausland sind deshalb gefragte Mitarbeiter.
Es war eine aufschlussreiche und interessante Woche in einem
sehr aufgeschlossenen und
sympathischen Team. Ich
bin froh über dieses hilfreiche Betriebspraktikum und
möchte mich an dieser Stelle bedanken, besonders bei
meinem
Kollegen
Herrn
Wölfl, der mit seiner Erfahrung im Umgang mit der
„Leonardo da Vinci-Stiftung“
dieses Projekt ermöglicht
hat. Bei vertieftem Interesse
an
Konservierungsund
Restaurierungsfragen stehe
ich jederzeit zur Verfügung.
Sabine Wiedemann
In meiner Praktikumswoche konnte ich
Einblicke in die neuesten Restaurierungstechniken von historischen Glasmalereien erlangen.
Anhand praktischer Aufgaben, von der
Dokumentation bis hin zur Reinigung und
Sicherung, erwarb ich anwendbares Wissen für den Unterricht. Nützliches Wissen
für Glasmaler, die später in Betrieben
überwiegend im Bereich der Restaurierung arbeiten.
Canterbury hat durch sein international
anerkanntes Expertenteam nicht nur
einen aktuellen reichhaltigen Erfahrungspool, sondern treibt auch selbst die
Forschung in diesem Bereich mit an. Projekte des Fraunhofer Instituts oder des
Corpus Vitrearum gehören hierzu.
Im Vereinigten Königreich sind die führenden Glasmalereien an große Kathedralen angeschlossen. Eigenständige Betriebe sind oft sehr kleine Werkstätten
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Fünf Werkstücke in fünf Tagen
An meiner Schule, der Mittelschule
Freyung muss ich in der 9. Klasse zwei
Praktika in verschiedenen Betrieben absolvieren. Ich habe mich entschieden,
das erste gleich an der Glasfachschule in
Zwiesel bei meinem Vater im Bereich der
Glasveredelung zu machen.
Als ich an die Schule kam war ich sehr
aufgeregt, ob ich die Anforderungen
meines Vaters gut meistere. Anfangs
machte ich überraschend Bekanntschaft
mit einem weiteren Praktikanten namens
Jakob Keilhauer, der ebenfalls die ganze
Woche mit mir arbeitete. Zur Gewöhnung an das Material Glas machten wir
zuerst Schneideübungen. Schnell konnten wir das Glas brechen und aus großen
Glasscheiben kleine Glasteile machen.
Dann beklebten wir mit einer bearbeiteten Sandstrahlfolie die Teile. In die Folie
war mit einem Schneideplotter vorher
schon ein Bild unserer beiden Heimatorte
geschnitten, bei Jakob Zwiesel und bei
mir Perlesreut. So haben wir das Bild im
ziemlich lauten Sandstrahler auf die
Glasscheibe gestrahlt.
Am nächsten Tag begannen wir wieder
Glasteile zuzuschneiden. Das größere
wurde mit einer feinen Keilscheibe geschliffen, auf das kleine strahlten wir mit
der gestern gelernten Folientechnik unsere Namen und den Schriftzug der Glasfachschule. Die Kanten dieser Scheiben
mussten wir noch mit der Bandschleifmaschine absäumen. Dann war das
zweite Werkstück fertig.
Am dritten Tag wurde ein Gefäß unsere
nächste Herausforderung. Dazu mussten
wir zuerst das Anzeichnen an Vasen lernen, gar nicht so einfach wie man denkt.
Doch am Ende hat es auch geklappt.
Jetzt durften wir an die Schleifmaschine
und mit einer Keilschliffscheibe das
Schälchen verschönern. Viele Schliffe,
Keil für Keil, und doch haben wir es geschafft. Aber wir waren noch nicht fertig.
Die Keile mussten noch poliert werden.
Ganz schön anstrengend! Am Ende sah
es nicht schlecht aus und wir waren stolz
auf unsere dritte Arbeit.
Der vierte Tag wurde der schwierigste.
Es ging noch ganz einfach los, wieder
waren zwei Flachglasscheiben zuzuschneiden und auf die Kanten ein Saum
zu schleifen. Auf die große Scheibe
zeichneten wird dann Quadrate. Als wir
damit fertig waren, schliffen wir mit einer ganz feinen Keilscheibe genaue Sterne in die Quadrate und umrahmten die
Sterne mit Keilen. Das mit den Sternen
dauerte so lange, dass wir diese erst am
fünften Tag polieren konnten. Jetzt sollten wir die Flächen noch mattieren. Dazu
bekamen wir eine tschechische Schaumscheibe, mit der nicht einfach zu schleifen war, weil sie so gezogen hat. Wir
mussten dabei das Glas ganz fest halten.
Die kleine Scheibe haben wir dann wieder mit dem Sandstrahler verziert und
zum Schluss beide zu einem Standbild
verklebt.
Jetzt kam noch völlig überraschend der
krönende Abschluss. Wir durften in die
Glashütte und am Ofen mit Glasmachermeister Torsten eine Vase blasen. Es
war sehr heiß am Ofen, so als ob es uns
die Haut verbrennt. Aber ich glaube man
gewöhnt sich mit der Zeit daran. Als ich
das Glas zwei Tage später bekam, war
ich sehr stolz darauf.
Am Ende muss ich sagen, dass mich dieses Praktikum sehr viel weiter gebracht
hat. Diese Schule macht einen sehr guten Eindruck und ich glaube, dass das
mein richtiger Weg ist. Ich wurde gefordert und es kam sehr viel dabei heraus.
Fünf Werkstücke in fünf Tagen ist nicht
gerade wenig. Auch der Jakob hat es
super geschafft, obwohl ich den Vorteil
hatte, schon öfter bei meinem Vater etwas mit Glas machen zu dürfen. Miteinander war es ein wunderschönes Praktikum. Danke an die Schule.
Damian Fruth
Damian Fruth (li.) und Jakob Keilhauer
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Prozessleiter Seminar: Infos von Experten für Experten
Die Weiterqualifizierung von Fach- und
Führungskräften gewinnt zunehmend an
Bedeutung. 60 externe Teilnehmer aus
der
deutschsprachigen
Glasindustrie
meldeten sich zum Seminar „Prozessleiter für Schmelz- und Produktionstechnik“
vom 22.-25. Oktober 2013 an, um sich
technologisch und werkstofftechnisch
weiter zu qualifizieren. Veranstalter ist
die „Gesellschaft von Freunden der Glasfachschule Zwiesel e.V.“ Das Seminar
findet alle zwei Jahre im Oktober statt.
Schmelztechnologie ist mittlerweile in
fast allen Glashütten wieder ein aktuelles
Thema. Obwohl man heute die Gemengesätze im Internet nachlesen kann,
erfordert die Glasschmelze große praktische und langjährige Erfahrung. Hier
entstehen große Lücken in den Unternehmen, weil sich erfahrene Schmelztechniker vielerorts in den Ruhestand
verabschiedet haben und die Nachfolger
häufig nicht früh genug in ihre neue Aufgabe einbezogen wurden. Es mangelt
ihnen an praktischer Erfahrung.
Im „Prozessleiter-Seminar“ referierten
erfahrene Ingenieure und Wissenschaftler umfassend über das große Themenspektrum und gaben ihr Wissen an die
überwiegend jungen Seminarteilnehmer
weiter. Neben den externen Gästen kamen natürlich auch die 24 aktuellen
Technikerstudenten in den Genuss der
Vorträge. Neben der Horizonterweiterung
gab es vielerlei Möglichkeiten zum
„netzwerken“, wozu nicht zuletzt der
Hüttenabend am ersten Tag eine gute
Gelegenheit bot.
Dr. Robert Hartel begrüßte als 1. Vorsitzender des Fördervereins die Teilnehmer
und skizzierte kurz die industrielle Entwicklung. Schulleiter Hans Wudy betonte
die Neugier als wesentliche Triebfeder
der Menschen und dankte dem Kollegen
und Fachbetreuer Dipl.-Ing. Michael Horina für die engagierte und umfangreiche
Vorbereitung des Seminars. Horina
zeichnete auch für die fachliche Leitung
der Veranstaltung verantwortlich.
Tagungsleiter Dipl.-Ing. Michael Horina
Werkstoff Glas und dessen Optimierungspotenziale
Wirtschaftliche Betrachtung technologischer Entwicklungen
Dr. Bruntsch, TU Bergakademie Freiberg
Gemengeaufbereitung
Dipl.-Ing. (FH) Volker Maier, Zippe Industrieanlagen GmbH, Wertheim
7
Schmelzwannenbau und Glaskonditionierung
Formgebung
Dipl.-Ing. Richard Sims, Nikolaus Sorg GmbH& Co.
KG, Lohr
Dipl.-Ing.Lothar Schmeller, Ing. Büro Schmeller,
Döhlau
Mess- und Regelungstechnik
Verarbeitbarkeit von Glas. Prozesskontrolle mit „Industrial IT“
Dipl.-Ing. Bernd Donaubauer, UAS Messtechnik
GmbH, Zwiesel
Dipl.-Ing. Harald Zimmermann, Verallia Saint Gobain Oberland, Bad Wurzach
Mess- und Regelungstechnik
Labortechnik / Qualitätsmanagement
Karina Stocklass, UAS Messtechnik GmbH, Zwiesel
Dipl.-Inf. Henning Katte, Ilis GmbH, Erlangen
8
Exkursion Waldsassen und Mitterteich
Am 15. Mai 2013 fuhren einige Schüler
der PDA, Glasmalerei, Apparatebau Klassen gemeinsam um 6:30 Uhr mit dem
Bus von der Glasfachschule Zwiesel los
in Richtung Waldsassen. Um 9:00 Uhr
erreichten wir die Glashütte Lamberts, in
der uns eine nette junge Dame empfing
und uns stolz durch die Firma führte.
Die Glashütte Lamberts
wurde
1934 von Josef
Lamberts eröffnet und ist
heute die einzige Glashütte in Deutschland und
weltweit eine von drei
Herstellern die mundgeblasene Flachgläser produziert. Während der Führung konnten wir sehen
wie diese Flachgläser gefertigt wurden.
Zuerst wird der spätere
Überfang
als
flüssiger
Glasposten an die Glasmacherpfeife
gebracht.
Dabei ist die Form für das
Aussehen des späteren
Überfangs entscheidend.
Eine runde Kugel ergibt
einen verlaufenden, kleinen Kerben einen abgerissenen Überfang. Auf diesen
kleinen Ballon (Kölbel) wird dann das
flüssige Trägerglas aufgebracht und zu
einem Zylinder aufgeblasen. Auch beim
Glasblasen selbst wird Einfluss auf das
Aussehen des Überfangs genommen.
Nach der Fertigstellung der Glaszylinder
werden diese angeritzt und in einem
speziellen Ofen glatt gebügelt.
Es
werden
unter
anderem
EchtAntikgläser, Restaurationsgläser, Danziger und Crackled Gläser, Überfangläser,
Streaky-Gläser,
Neu-Antikgläser
und
Echte Butzen gefertigt.
Nach dem Besuch der Glashütte Lamberts wurde die Klasse geteilt. Die Apparatebläser fuhren zur Fa. Schott nach
Mitterteich. Nach einer umfassenden
Sicherheitseinweisung wurde die Klasse
aufgrund der Lautstärke in den Hallen in
kleinere Gruppen geteilt. Verschiedenen
Rohrziehmethoden wie Danner- und Vellozug wurden erläutert. Die Schüler
konnten live erleben, wie das Rohmaterial, das sie jeden Tag in der Schule verarbeiten, hergestellt wird.
Fachlehrer Robert Wölfl bedankte sich
bei Werkleiter Gassner mit einem von
ihm eigens gefertigten Objekt. In vielen
Stunden modellierte er detailgetreu
Gassners Mountainbike und integrierte
es meisterhaft in eine Glasflasche.
Fr. Dick hat die Flasche dann in unserem
Namen an Hr. Gassner übergeben.
Frau H. Dick und R. Wölfl
Die zweite Gruppe besichtigte in der Zisterzienser-Abtei Waldsassen die Stiftsbibliothek, in der sich der Schreiner Andreas Witt mit seinen meisterhaften
Schnitzarbeiten verewigte. Im Bibliothekssaal befinden sich zehn geschnitzte
lebensgroße Holzfiguren, die mit ihren
Schultern die Empore stützen. Die jeweiligen Figuren verbildlichen die unterschiedlichen Facetten des Hochmuts wie
z.B. Dummheit, Spottlust, Heuchelei und
Ignoranz. Außerdem findet man in den
einzelnen Schnitzfiguren berühmte Persönlichkeiten aus der Antike wie Sophokles, Plato, Kaiser Nero, und Sokrates. In
der Bibliothek befinden sich außerdem
vier große Deckenfresken mit mystischen
Erscheinungen und Szenen aus dem Leben von Bernhard von Clairvaux, dem
großen Zisterzienserheiligen.
Seit 1965 füllen die Regalschränke der
Bibliothek
2000 Bücher mit theologischen Schriften als Dauerleigabe derstaatlichen Provinzialbibliothek Amberg.
Zum Abschluss konnten wir noch die
barocke Baukunst der Zisterzienser Kir-
70
che bewundern und gingen anschließend
noch etwas Essen und warteten auf den
Bus. Die Exkursion war
eine gute Mischung informativer und kultureller Eindrücke und wurde
von Allen als eine gute
und wichtige Veranstaltung gesehen.
Jonas Kawasch, Glas 12
Glashütte Lamberts
Klara Pfeiffer, Glas 12
71
Vom Ötzi bis zum Dolomitengipfel - Veredelerexkursion 2013
Anfang Juni starteten wir neuen Schüler
zu unserer ersten großen gemeinsamen
Exkursion in unserer Abteilung, der Veredelung. Das Ziel war Südtirol. Ursprünglich war es so geplant, dass die
ganze Veredelungsabteilung mitfährt, am
frühen Morgen fanden sich aber leider
nur wir vom ersten Jahrgang und die
japanische Gastschülerin Kyoko Takeuchi
ein. Hinzu kam Herr Wagner als ehemaliger Gravurlehrer, Herr Geigl aus der
Verwaltung und unser Fachlehrer Gunther Fruth. Mit dieser Gruppe sind wir
losgefahren.
Bereits auf dem Weg nach Brixen in Süd-
schinen und neue Techniken kennenlernen durften.
Zum Mittagessen wurden wir sogar noch
ganz spontan in die Schulkantine eingeladen. Nach der langen Fahrt freuten wir
uns auf die Ankunft in unserem Quartier
in Brixen und natürlich auf ein wenig
Freizeit.
Für den nächsten Tag waren dann körperliche Herausforderungen angesagt.
Wir fuhren ins Villnößtal, aus dem der
berühmte Bergsteiger Reinhold Messner
stammt und wanderten auf dem Munkelweg an die 2000 m Grenze, an der wir
noch Schneefelder antrafen. Bei der Einkehr auf einer Hochalm
befanden wir uns direkt
unter den Steilwänden der
Geislergruppe in den Dolomiten.
Am dritten Tag besuchten
wir
das
mittelalterliche
Städtchen
Glurns
im
Vinschgau mit dem in einem alten Stadtturm befindlichen
Paul
FloraMuseum.
Der berühmte Zeichner
stammte aus diesem Ort.
Dann fuhren wir weiter
nach Bozen. Hier mussten
wir nochmals ein Museum
aufsuchen, das Archäologie-Museum.
Dort
durften wir einen
Blick auf die Gletschermumie
des
„Ötzi“ werfen, viel
über seine Werkzeuge und
seine
Kleidung
erfahren
und die spannende
Geschichte
seiner
Entdeckung
dazu
hören.
Der nächste Tag
wurde der anstrengendste für uns. Die
Königsetappe führte auf das 2260 m hohe Rittener Horn. Herr Fruth erklärte
uns, dass dies der höchste Gipfel sei,
den er bei Exkursionen mit seinen Schülern je erreicht hätte. Entsprechend dünn
war hier oben auch die Luft für uns.
Nach erfolgreicher Rückkehr feierten wir
tirol hatten wir einen
Höhepunkt eingeplant,
der uns sehr fasziniert
hat – die österreichische Glasfachschule in
Kramsach.
Der Grund unserer Begeisterung waren die
für uns fremden Abteilungen, die in unserer
Schule nicht vorhanden
sind, wie z.B. die Bauglaser-Abteilung, ein moderner Neubau
mit Metallwerkstätten und einer Wasserstrahlschneidanlage.
Die sehr nette Schulleiterin Dr. Ursula
Pittl-Thapa stellte uns zwei Schülerinnen
mit einem Generalschlüssel zur Seite,
wodurch wir in kurzer Zeit fast die ganze
Schule und einige uns unbekannte Ma-
72
am Abend bei einem ausgiebigen gemeinsamen Essen den leider schon wieder zu Ende gehenden Ausflug.
Einen Tag später waren wir auf dem Weg
zurück nach Zwiesel.
Die Reise hat uns sehr gefallen, da wir
viel Neues gesehen und gelernt haben
und auch etwas Sport mit Freizeit verbunden haben.
Wir danken der Schule für diese Möglichkeit und freuen uns auf hoffentlich eine
nächste große gemeinsame Reise.
Veredelungsabteilung, Glas11
73
Betriebliches Praktikum für Fachlehrer
Als Fachlehrer für Apparatebau absolvierte ich bei dem Glasbläserkollegen
Jens Christian Kondrup ein einwöchiges
Praktikum an der Universität Aarhus in
Dänemark. Dort studieren derzeit ca.
40.000 Studenten und es sind über 2000
Mitarbeiter beschäftigt. Herr Kondrup
führte mich durch einige Abteilungen,
das gesamte Areal zu sehen war aufgrund der Größe nicht machbar. Bei den
im Praktikum angewandten Fertigkeiten
und Kenntnissen handelte es sich überwiegend um Tätigkeiten, die denen an
der Glasfachschule Zwiesel ähnlich sind.
Mit mir hatte Herr Kondrup jedoch nicht
nur alltägliche Arbeiten diskutiert, sondern auch Sonderaufgaben. Am Abend
war ich bei Familie Kondrup zum Abendessen eingeladen. Anschließend diskutierten wir noch lange Zeit in seiner
Werkstatt über gestalterische Themen.
Während der Woche durfte ich in einem
Team mitarbeiten, das den Einfluss der
künstlich in einem großen Behälter erzeugten Bedingungen des Mars auf
jede Art von Organismen, Mikroorganismen und verschiedene Materialien erforscht. Beeindruckend ist hierbei die
Größe der Kammer und die technischen
Möglichkeiten, die sich darin bieten.
Temperaturen bis minus 170° C, Regen,
Wind und sogar Orkanstürme können
nachempfunden werden. Im Rahmen des
kulturellen Programms machten wir eine
Exkursion zur Ebeltoft Ferienregion, in
der sich vielen Glasbläsereien und ein
Glasmuseum befinden, in denen man
einen guten Überblick über die Glastradition in Dänemark bekommt. Hier konnte
ich viele Kontakte knüpfen, die für Schüler zu weiteren Berufspraktikas führen
können. Die Qualität der Glasbetriebe
steht deutschen Studioglashütten in
nichts nach. Mit diesem Praktikum habe
ich Erfahrungen über Techniken und Abläufe einer weltweit anerkannten Universität erhalten, die gewinnbringend in den
Unterricht einfließen werden.
Robert Wölfl
Lernen einmal anders
An der Glasfachschule gibt es Schüler
aus aller Herren Länder, auch aus Japan.
Ich holte Fr. Takeuchi vom Bahnhof in
Plattling ab und wir
bereiteten in der Küche alles vor. Kyoko
war eine geduldige
Lehrerin nach einer
guten Stunde konnte
ich das erste Sushiröllchen meines Lebens
präsentieren.
Meine Frau und ich
bedankten uns ganz
herzlich bei Fr Takeuchi, zeigten ihr noch
ein paar Sehenswürdigkeiten in Plattling
und ließen den Tag bei
Kaffee und Kuchen
gemütlich ausklingen.
Als Genießer verbinde
ich mit Japan immer
auch die guten Sushi
Röllchen in verschiedenen
Variationen.
Und bei wem könnte
man die Zubereitung
besser lernen als bei
einer Japanerin. Kyoko
Takeuchi
war
schnell klar, was ich
von ihr wollte. An einem
Wochenende
wurde ein Termin gefunden, ich habe alle
Zutaten besorgt, die
Sie mir während der
Woche aufgeschrieben
hat und somit konnte
einem
kulinarischen
Wochenende
nichts
mehr im Weg stehen.
Robert Wölfl
74
Messen und Ausstellungen 2013
20.10.2012 – 20.01.2013
Ausstellung Glasmuseum Ernsting Stiftung,
Coesfeld
15.02.2013 – 19.02.2013
Frankfurter Messe Ambiente
28.06.2013 – 29.09.2013
7. Internationaler Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach
04.08.2013 – 01.09.2013
„Zwieseler Buntspecht 2013“
10.08.2013 – 03.10.2013
Nachwuchsförderpreis „Zwieseler Kölbl“
12.10.2013
Berufswahltag Regen
08.11.2013 – 09.11.2013
Ausbildungsmesse „Ilzer Land“, Hutthurm
24.11.2013
Jobmesse Deggendorf
Konzeption des Messestandes durch die
Prokuktdesigner der Fachschule
75
Schülerzahlen bis Schuljahr 2013/2014
Schülerzahlen BFS und FS
Schülerzahlen BS (vollzeitbereinigt)
140
120
104
100
n
e
l
h
a
z
r
le
ü
h
c
S
91
80
60
73
6060
56
91
72
96
96
94
93
92
88
86
85
82
78
119
117
115
83
84
106
89
107
114
108 108
95
108
20
0
Schuljahr
Termine für das Schuljahr 2013/2014
13.01.2014
Tag der offenen Tür:
15.03.2014
Anmeldeschluss:
28.03.2014
Aufnahmetest:
07.04.2014
Fachschulkolloquium:
10.02.2014
05. und 06. Mai 2014
76
94
83
40
Schnuppertage:
106
93
61
17.03.2014
119
96
Wir bedanken uns bei den nachfolgenden Unternehmen,
die durch ihre Annoncen zur Finanzierung des
Jahrbuches 2012/2013
beigetragen haben.
Damian Fruth - Arbeit eines Praktikanten
Protokoll zur Mitgliederversammlung vom 06. Mai 2013
1. Begrüßung
Dr. Hartel begrüßt um 16.40 Uhr als 1. Vorsitzender die Teilnehmer
und eröffnet die Mitgliederversammlung im Prof.-Mauder-Saal.
2. Freigabe Protokoll
Das Protokoll wurde im Jahresbericht veröffentlicht. Es gab keine Einwände.
3. Bericht des Präsidiums
3.1 Bericht des 1. Vorsitzenden
Mitgliederzahlen
2010
2011
2012
2013
 Persönl. Mitglieder
375
378
358
334
 Handwerker
17
15
14
14
 Industrie
67
69
64
63
 Gesamt
459
462
439
411
Vorstands- und Beiratssitzungen:
 O7.05.2012 Mitgliederversammlung
 05.11.2012 Vorstands- und Beiratssitzung - Vorbereitung Kolloquium
 Weitere Abstimmungen im Vorstand erfolgten bei Bedarf.
Wahlperiode:
 Die aktuelle Wahlperiode der Vorstands- und Beiratsmitglieder läuft bis 2016.
Jahresbericht:
 Das Layout des Jahrbuchs wurde von Gunther Fruth erstmals komplett farbig
erstellt.
 Annoncen konnten im üblichen Rahmen akquiriert werden.
 Bericht über die umfangreiche und vielgestaltige Arbeit der Schule.
 Positive Rückmeldungen zur neuen Form des Jahrbuchs, auch von der Schulaufsicht.
 Künftig sind Anzeigen auch farbig möglich. Anzeigenpreise sind anzugleichen.
28. Zwieseler Fachschulkolloquium Mai 2012:
 2-Tages-Seminar und Hüttenabend mit 108 Teilnehmern.
 M. Horina stellt die Auswertung der positiven Rückmeldungen der Teilnehmer vor.
Dr. Hartel bedankt sich bei
 Vorstands- und Beiratsmitgliedern für die fachliche Vorbereitung.
 Michael Horina für die umfangreiche Organisation.
 Referenten für die ehrenamtliche Arbeit.
 Alois Reber für die professionelle Tagungsleitung.
 Thomas Geigl für die verwaltungsmäßige Abwicklung.
Kolloquium 2013 mit 125 Teilnehmern sehr gut gebucht.
Prozessleiter für Schmelz- und Produktionstechnik:
 Wird für Oktober 2013 geplant. Erste Firmen fragen an.
 Planung sollte bis Ende Juli stehen.
Flyer:
 Entwurf für den neuen Flyer des Fördervereins wurde vorgestellt und geht in
Druck.
 Sollte Werbung von neuen Mitgliedern unterstützen.
Unterstützung durch den Förderverein:
 Förderverein leistet umfangreiche Unterstützung der Schule und Schüler im fachlichen, sozialen und kulturellen Bereich.
 Lehr- und Studienfahrten zu Ausstellungen, Messen und Firmen werden mit bis zu
50% bezuschusst und könnten ohne diese Förderung nicht oder nur bedingt
durchgeführt werden.
 Fahrtkostenzuschüsse für Fortbildungen.
 Mitfinanzierung der Öffentlichkeitsarbeit und von Ausstellungen und Messen.
 Finanzierung der Bücher für die Klassen- bzw. Fachbesten.
9
 Anschaffung einer digitalen Kamera für die Dokumentation und die Öffentlichkeitsarbeit.
Dank für die ehrenamtliche Arbeit an die Mitglieder sowie den Vorstands- und Beiratskollegen.
3.2







Kassenbericht
Carsten Clemens stellt die aktuellen Zahlen vor.
Einnahmen 2012: 42.688,82 €, Ausgaben 2012: 45.252,70 €
Kassenstand zum 31.12 2012: 14.714,37 €
Kokula-Stiftungskapital zum 31.12 2012: 32.000 €
Kokula Liquiditätskonto zum 31.12.2012: 1074,10 €
C. Clemens bestätigt eine einwandfreie Kassenführung durch T. Geigl.
Kassenprüfung erfolgte am 05.03.2013.
3.3 Bericht des Schulleiters
Schülerzahlen:
 Okt. 2012: BFS 57 (65, Vorjahr) Schüler FS 31 (19) Schüler BS 280 (265) Schüler. Gesamt Schülerzahl 368 (349)
 Industrieberufe weiter auf hohem Niveau.
 Tendenz an der BFS aufgrund der Demografie ist fallend. Verluste in der Probezeit
aufgrund mangelnder Lernerfolge.
 Aktionsradius muss erweitert werden.
 2012 konnten 26 Schüler in der BFS, 19 FS- sowie 80 BS- Schüler ihren Berufsbzw. Weiterbildungsabschluss machen. 12 Fachschüler erreichten die FH-Reife.
 Förderverein hat Buchgeschenke für die Klassenbesten bereitgestellt.
Personalnachrichten:
 Frau Tomaschko hat nach Vorbereitungsdienst die Nachfolge von Herrn Zaglauer
(Ruhestand) als Gestaltungsfachlehrerin angetreten.
 Kein Bewerber/in für Glasveredelung mit Schwerpunkt Gravur.
 Lehrersuche wird zur großen Herausforderung.
 Lehrernachwuchs für Gestaltung und Verfahrensmechanik Glastechnik gesucht.
Wettbewerbe:
 Danner - Klassenwettbewerb 2013– „Lebewesen der Donau“ Landesgartenschau
Deggendorf.
 Landessiegerin Andrea Freytag
 Bundessieger im Handwerk für Markus Marschmann, Isabella Skrandies und
Andreas Schwarz (erstmals auch duale Ausbildung).
 Skrandies und Schwarz auch Bundespreis gute Form (Handwerk und Gestaltung)
Projektarbeiten, Fortbildungen, Öffentlichkeit:
 Projekt Studioglasofen der Glastechniker 2012 abgeschlossen. Große Unterstützung durch Fa. Wagenbauer.
 Seminar Wein und Glas mit Zwiesel Kristallglas AG.
 Beteiligung von Schülern auf der Glasmodenschau in Theresienthal.
 Ingenieure von 1972 und Techniker von 1964 trafen sich in Zwiesel.
 Weiberwalz im Juli auf die Reise geschickt.
Meisterkurse IHK:
 2012 - 36 Teilnehmer für Glas
 2013 mit über 50 Teilnehmern (Teilnehmerrekord), davon 13 Optiker.
Tag der offenen Tür:
 16. März 2013 mit guter Beteiligung und in entspannter Atmosphäre.
Schulentwicklung:
 Aktivitäten von Koordinator G. Fruth unter dem Thema „Ausbildung psychisch
vorbelasteter Schüler“ mit externer Referentin.
 Fahrt zur Fa. Irlbacher in Schönsee.
 Überarbeitung des Leitbildes der Schule wurde vorgestellt.
10
Ausblick:
 Handlungsorientierung weiter vertiefen und ausbauen.
 Lehrplanüberarbeitung für die Fachschule (Hüttentechnik, Optik, Design) läuft.
 Neuer Lehrplan für Glasmaler in Zusammenarbeit mit der Schule in Neugablonz.
 Neustart für Produktdesigner Glas an der Berufsfachschule und Fachschule.
 Neue Lehrpläne für Assistenten Produktdesign Glas werden erstellt.
 Beteiligung auf der Landesgartenschau in Deggendorf 2013.
Dank:
 An die Vorstands- und Beiratsmitglieder für die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit.
 An die Unternehmen für die gute Kooperation und die offenen Türen.
4. Entlastung der Vorstandschaft
 Alois Reber stellt Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft.
 Entlastung wurde mit einer Enthaltung erteilt.
5. Messen und Ausstellungen
 Großer Event auf der Sonderausstellung Exempla im Rahmen der Handwerksmesse München. Gute Werbung für das Glas.
 Frankfurter Frühjahrsmesse als Verkaufsmesse.
 Glasstec Düsseldorf mit großzügigem Stand und guter Resonanz.
 Optatec Frankfurt mit Poster.
 Ausstellung an zwei Orten in Ungarn.
 Große Ausstellung mit Schülerarbeiten der Ernsting Stiftung in Coesfeld.
 Berufsbildungskongress in Nürnberg.
 Regionale Ausstellungen in Aigen u. Zwiesel, Berufsmessen Regen, Deggendorf,
Berlin.
6. Ausbildungssituation
 Schülerzahlen der Berufsschule auf hohem Niveau. 2003-195, 2013-280 Schüler.
 Laut Firmenaussagen wird der Bedarf auf diesem Niveau bleiben.
 Mangel durch Demografie wird sich vor allem in den ländlichen Regionen auswirken.
 Geringe Ausbildungszahlen im Glashandwerk
 Fachkräftemangel wird spürbar. Glas muss für Jugendliche attraktiver werden.
 Firmen werden sich frühzeitiger um Auszubildende bemühen müssen.
 Werbung für noch mehr Studenten reduziert Facharbeiterpotential.
 Ausbildung in der Glasindustrie wird metalllastiger. Glas Know-how muss erhalten
bleiben. Erfahrung geht in Rente.
7. Wünsche und Anträge
 Dr. Hartel weist auf Chancen und Risiken des demografischen Wandels.
 Herr Steger möchte Sonderveranstaltung zum 30-jährigen Kolloquium 2014 mit
den Verbänden der Glasindustrie.
 Dr. Weber regt an, betriebswirtschaftliches Denken stärker in die Weiterbildung zu
integrieren.
Dr. Hartel beendete die Mitgliederversammlung um 18:00 Uhr und lud zum traditionellen
Hüttenabend ein.
H. Wudy, Schriftführer
11