Skript Werbung 1.2. Semester
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Skript Werbung 1.2. Semester
AfAK Werbung 1 AfAK Werbung 1. Semester Dozent: René Skotarczyk „Ich weiß, dass mindestens eine Hälfte des für Werbung ausgegebenen Geldes zum Fenster rausgeworfen ist, aber ich weiß nicht, welche Hälfte.“ Henry Ford AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Inhalt des Skriptes, 1.Semester 1. Einführung6 Begriff der Werbung Aufgaben der Werbung Werbemaßnahmen im Produktlebenszyklus Arten und Formen von Werbung Werbung im Vergleich zu anderen Kommunikationsinstrumenten 3 mal Werbung Werbearten Sonderformen von Werbung Werberichtlinien Vergleichende Werbung 2. Werbemarktkennzahlen17 Werbemarkt international Werbemarkt national Investitionen in Werbung BIP und Werbeinvestitionen Netto-Werbeeinnahmen erfassbarer Werbeträger in Deutschland Brutto-Werbeaufwendungen nach Mediengattung Brutto-Werbeaufwendungen Top 10 Produktgruppen Brutto-Werbeaufwendungen Top 10 Werbungtreibende Online-Werbestatistik Einstellung zur Werbung 3. Wo wird Werbung gemacht25 Werbungtreibende Wirtschaft und Werbeagentur Werbung im Unternehmen Die Werbeabteilung Der Werbeleiter Werbeagenturen Berufsfelder in der Werbung 4. Werbewirkung32 Auf die richtige Reaktion kommt es an Werbewirkung AIDA- und DAGMAR-Formel Involvement Inhalt Seite 3 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Inhalt des Skriptes, 1.Semester 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Agenturauswahl/Pitch Das Briefing Werbeziele Zielgruppen Gewichtung, USP, Features & Benefits Die Marken-Strategie Die Kreativstrategie Die Ideenfindung Die Umsetzung Die Erfolgskontrolle 40 6. Werbeinstrumente76 Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Übersicht Massenmedien Intermedia-Vergleichsliste 7. Zeit- und Kostenplanung85 So entsteht ein Werbemittel Das kostet die Herstellung eines Werbemittels Beispiel für überschlägige Kostenermittlung Vorwort Seite 4 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Auf dem Weg zum Werbeprofi Werbung begegnet uns überall. Kaum ein Film im Fernsehen, der nicht von Spots unterbrochen wird. Keine Zeitung, keine Zeitschrift, in der es nicht von Anzeigen wimmelt. An Plakatsäulen, an Bussen, in Stadien, im Briefkasten, auf dem T-Shirt... Hin und wieder amüsiert uns die Werbung, oft stört sie uns, manchmal informiert sie uns sogar... aber reinlegen lassen wir uns selbstverständlich nicht – oder? Wie kommt es, daß soviel Werbung gesendet, gedruckt, verteilt wird? Wie kommt es, daß uns Werbung so oft abnervt? Welche Überlegungen und Konzepte führen zu genau dem bedruckten Kuli, mit dem wir vielleicht gerade schreiben? Und vor allem: Was sind das eigentlich für Typen, die die Werbung machen? Beantworten wir zunächst die letzte Frage: Die Macher, das sind ab sofort wir! Ich lade Sie herzlich ein, gemeinsam mit uns zum Profi für Werbung zu werden. Fangen wir am besten gleich an. Und nach und nach werden wir gemeinsam alle Fragen beantworten, die mit dem Phänomen Werbung zusammenhängen. Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß und Erfolg im Studienfach Werbung. Vorwort Seite 5 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 1. EINFÜHRUNG Seite 6 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Begriff der Werbung Aufgrund der vielfältigen Erscheinungsformen und Komplexität der Werbung gibt es heute im Prinzip zwar Einigkeit über das Wesen der Werbung, jedoch konnten sich Wissenschaft und Praxis nicht nicht auf eine eindeutige Definition des Begriffes Werbung einigen. Hier einige Definitionsansätze: „Werbung ist ein Begriff für die öffentliche, gezielte und geplante Kommunikation der Information, der Motivation, der Überzeugung und der Manipulation eines definierten Kreises von Umworbenen zugunsten der Marktchancen eines Produktes oder des Images eines Unternehmens“. (Haseloff) „Absatzwerbung ist ein Marketinginstrument, das durch absichtlichen und zwangfreien Einsatz spezieller Kommunikationsmittel die Zielpersonen zu einem Verhalten veranlassen will, das zur Erfüllung der Werbeziele des Unternehmens beiträgt“. (Behrens) Werbung ist eine Kommunikationsform, die unpersönlich und in räumlicher Distanz zum Verkaufsort durchgeführt wird und sich auf ein Produkt oder auf eine Gruppe von Bedürfnissen oder Produkten bezieht“. (Marr/Picot) „Werbung dient sowohl der gezielten und bewussten als auch der indirekten und unbewussten Beeinflussung des Menschen zu meist kommerziellen Zwecken. Teils durch emotionale (Suggestion),teils durch informierende Werbebotschaften spricht Werbung bewusst und unbewusste Bedürfnisse an oder erzeugt neue.“ (Wikipedia) Die Werbung ist ein Instrument der Kommunikation zwischen einem Unternehmen und seinem Markt bzw. den Marktteilnehmern. Dem Unternehmen dient Sie objektiv zur Information der potentiellen Konsumenten über das Angebot. Die Werbung soll dem Anbieter subjektiv aber auch helfen, die Nachfrage nach seinem Leistungsangebot zu schaffen, zu erhalten und zu fördern. Werbung als Instrument der Informationsübermittlung dient schließlich sowohl dem Anbieter als auch dem Verbraucher zur Schaffung von Markttransparenz, d.h. der besseren Überschaubarkeit des Marktes. Die Werbung übernimmt damit als so genannter Motor der Wirtschaft also auch betriebs- und volkswirtschaftliche Steuerungsfunktionen. Abgrenzung von Werbung – Reklame - Propaganda Reklame: marktschreierisches Anpreisen ohne Rücksicht auf vorhandene Marktverhältnisse. Propaganda: starke Manipulationseinflüsse, Werbung für nichtwirtschaftliche Zwecke mit ideologischen, politischen, religiösen und sonstigen ideellen Inhalten . 1. Einführung/Begriff der Werbung Seite 7 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aufgaben von Werbung Zur Klärung der volkswirtschaftlichen Aufgabenstellung der Werbung kann zunächst auf die Lebenszykluskurve eines Produktes verwiesen werden, bei der die einzelnen Produktphasen die jeweiligen Werbemaßnahmen zugeordnet werden. Werbemaßnahmen im Produktlebenszyklus EINFÜHRUNG 2 REIFE 3 SÄTTIGUNG 4 Umsatz 1 Wachstum Einführungswerbung Bekanntmachung des Produktes DEGENERATION 5 Zeit Expansionswerbung Ausweitung der Absatzmärkte, Absatzerhöhung Stabilisierungswerbung Sicherung der Nachfrage, Abgrenzung von Konkurrenz Erhaltungswerbung bestehende Kundenstrukturen halten, neu ansprechen, und neue Zielgruppen zu aktivieren. Erinnerungswerbung Produkteliminierung, Orientierung auf neues Produkt Primäre Aufgabenstellung, besonders bei während der Einführungsphase ist die Bekanntmachung des Produktes bzw. des Leistungsangebotes. Eine weitere Aufgabe der Werbung ist die Bedarfsweckung und Bedarfslenkung, d.h. die Werbung soll beim potenziellen Kunden ein Mangelgefühl erzeugen und gleichzeitig eine Lösung anbieten, um dieses Mangelgefühl zu beseitigen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, bedient sich Werbung in der Regel einer einfachen Methode: Penetration. Durch ständige Wiederholungen und erhöhten Werbedruck wird dabei versucht, eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. 1. Einführung/Werbemaßnahmen im Produktlebenszyklus Seite 8 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aufgaben von Werbung Die Werbung als Instrument einer umfassenden Kommunikationspolitik darf diese Aufgaben nicht ohne kritische Hinterfragung moderner Prägung darf diese Aufgaben nicht ohne kritische Hinterfragung erfüllen. Eine verantwortungsbewusste Werbung muss informativ, überzeugend und glaubwürdig zugleich sein. Aus diesem Anspruch heraus lassen sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht drei Hauptprinzipien ableiten. Betriebswirtschaftliche Aspekte von Werbung Wirksamkeit: Werbung soll beim Umworbenen Reaktionen hervorrufen, Veränderungen bewirken und ihn dazu bewegen, eine Entscheidung (möglichst zum Kauf) zu treffen Wahrheit: Übertriebene Versprechungen, unbeweisbare und willentlich falsche Behauptungen verstoßen zuweilen gegen gesetzliche Beschränkungen und können geahndet werden Wirtschaftlichkeit: Werbeausgaben richten sich nach dem ökonomischen Prinzip und werden aus Unternehmenssicht dafür aufgewandt, Marktanteile zu sichern sowie den Umsatz und die Ertragslage zu verbessern. Absatzsteigerungen führen ferner zur Kostendegression, mit der Folge, dass sich Preise reduzieren lassen Volkswirtschaftliche Nebenwirkungen von Werbung Aus volkswirtschaftlicher Sicht zeigen sich neben den grundsätzlichen Aufgaben der Werbung, der Bedarfsweckung und Bedarfslenkung, weitere beachtenswerte Nebenwirkungen von Werbung: Geschmacksbildung: Produkt- und Kommunikationsdesign sind in der Lage, den Massengeschmack zu beeinflussen Martkübersicht: Erhöhung der Markttransparenz Beschäftigungsausgleich: Werbung ist ein Steuerungsinstrument für eine gleichmäßige Kapazitätsauslastung 1. Einführung/Aufgaben von Werbung Seite 9 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aufgaben von Werbung Die Einstellung der Verbraucher zur Werbung ist unterschiedlich. Laut ZAW steht die Mehrzahl der Verbraucher der Werbung neutral bis positiv gegenüber. Einige Argumente für und gegen Werbung sind in den folgenden Tabellen gegenübergestellt. Weil eine solche Beurteilung nur subjektiv vorgenommen werden kann, sind diese Argumente als Denkanstöße und argumentative Bandbreite, aber nicht als dogmatische Urteile zu verstehen. Werbung aus Sicht der Verbraucher Pro Erhöhung von Markttransparenz Erhöhung der Auswahlmöglichkeit Zeitersparnis bei der Wareninfo Preissenkung Erschließung neuer Einkaufsquellen Kostenbewusster Einkauf Sachliche, zuverlässige Information Contra Verschleierung von Markttransparenz Senkung der Auswahlmöglichkeit Verunsicherung durch Informationsüberflutung Preiserhöhung Stabilisierung etablierter Einkaufsquellen Verführung zu überflüssigen Ausgaben Manipulation durch Fehlinformation Werbung aus Sicht der Unternehmen Pro Kostensenkung durch Massenproduktion Erhöhung der Präferenzen Preisstabilisierung Marktsegmentierung Zielgruppenorientierung Qualitätsverbesserung Kontaktmöglichkeit Hersteller/Kunde 1. Einführung/Aufgaben von Werbung Contra Kostensteigerung durch Werbeausgaben Erhöhung der Konkurrenz Einschränkung der Preisflexibilität Hypersegmentierung Höhere Produktrisiken Kontrollaufwand für Distributionskanäle Seite 10 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Klassisch oder nicht klassisch – Arten und Formen von Werbung Man unterscheidet zwischen klassischer und nicht-klassicher Werbung: Klassische Werbung oder Above-the-line-Maßnahmen umfasst solche in Fernsehen, Radio und Printmedien sowie Plakatwerbung Nicht-klassische oder Below-the-line-Line umfasst solche in Medien wie Internet, Mobiltelefon aber auch im Handel. Below-the-line-Maßnamen werden anderen Kommunikationsformen zugeordnet (VKF, PR, etc) 1. Einführung/Arten und Formen von Werbung Seite 11 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbung im Vergleich zu anderen Kommunikationsinstrumenten Was unterscheidet Werbung zu anderen Kommunikationsinstrumenten? Hier eine Auswahl. Werbung Sponsoring VKF Potenielle Kunden und Käufer ... Extern: Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner, Medien, Politik und Verwaltung, Wettbewerber, Intern: eigene Mitarbeiter ... Spezifische Zielgruppenansprache, je nach Art des Sponsoring, bis hin zur allgemeinen Öffentlichkeit ... Kunden am Ort des Verkaufs, Außendienst, Zwischenhandel ... Massenmedien, Direktmedien, Anzeigen, Prospekte, FFF-Spots, Katalog, Verpackung, Hompepage Give-away ... Massen-, Direktmedien, Messen, Ausstellungen, Verantstaltungen, Betriebsfeste, PR-Artikel Mitarbeiterzeitschrift Pressekonferenz ... Förderung von kulturellen Ereignissen, Sport, Wissenschaft, Bildung etc. Unterstüzung Naturschutz ... Promotion, Wettbewerbe, Gewinnspiele, Produktproben, Garantieleistungen Prämien, Rabatte Verkaufshilfen, Schulung, Motivationstraining ... Absatzförderung Informationsvermittlung über neue Produkte, Nachfage schaffen, Aufbau eine Images ... informieren, Image verbessern, Kontakte schaffen, indirekt den Absatz fördern, Positives Betriebsklima schaffen, Vertrauen aufbauen... Imagetransfer auf das Leistungsangebot, Erhöhung der Akzeptanz, siehe externe PR-Ziele Absatzförderung direkt, POS, Information und Motivation Außendienst und Handel... Zielgruppen Medien & Mittel Funktionen PR 1. Einführung/Werbung im Vergleich zu anderen Kommunikationsinstrumenten Seite 12 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 3 mal Werbung Als sogenannte Endverbraucher werden wir vorwiegend mit der Werbung für Konsumgüter konfrontiert. Das Bild der Werbung wird entscheidend von diesem Bereich geprägt. Dabei fließen ungefähr 40% der Werbeinvestitionen in die Investitionsgüterwerbung. Macht es Sinn, zwischen Konsum-, Dienstleistungs- und Investitionsgüterwerbung zu unterscheiden? Und worin liegen die Unterschiede? Konsumgüterwerbung Werbung für Produkte, die ver- oder gebraucht werden.Die Zielperson wird vorwiegend im privaten Bereich angesprochen. Besonders wichtig sind soziodemografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Bildung, Interessen.Große Zielgruppen, eher emotionaler Werbeauftritt, Verbreitung in Massenmedien. Aufwendige Marktforschung. Großagenturen, bei denen Kreativität oft vor Sachkompetenz geht. Dienstleistungswerbung Werbung für Banken, Versicherungen, Tourismus... Die Zielperson wird sowohl privat als auch in ihrer beruflichen Funktion angesprochen. Besonders wichtig sind oft Status- und Einkommensmerkmale. Große und kleine Zielgruppen, Werbeauftritt emotional oder informativ. Aufwendige Marktforschung. Großagenturen, Kreativität und Sachkompetenz halten sich die Waage. Investitionsgüterwerbung Werbung für Güter, die zur Produktion anderer Güter, z.B. von Konsumgütern, erforderlich sind. Die Zielperson wird vorwiegend in ihrer beruflichen Funktion angesprochen. Besonders wichtig sind berufsspezifische Merkmale wie Funktion, Branche (Kinder und alte Menschen werden nicht angesprochen). Kleinere Zielgruppen, eher informativer Werbeauftritt, Verbreitung in Fach- und Wirtschaftspresse, über Fachmessen, über Direkt Marketing. Kaum Marktforschung. Kleinere Spezialagenturen (BtoB), bei denen Sachkompetenz oft vor Kreativität geht. Und dann noch: „Kraut und Rüben“-Werbung für diverse Rand- und Mischformen, für den örtlichen Elektronikmarkt, die Schnapsbrennerei mit nur regionaler Verbreitung, den international tätigen Gebrauchtmaschinenanbieter und, und, und... Bitte verstehen Sie diese Gliederung als grobes Inforaster. Es ist bewußt pointiert formuliert, damit die Unterschiede deutlich werden. 1. Einführung/3 mal Werbung Seite 13 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbearten Zahl der Umworbenen: Einzel-/Direktwerbung, Massenwerbung Motivation: informative Werbung (Analyse, Vergleiche, ausführliche Beratung), suggestive Werbung (Gefühle/Stimmung; Hintergrundmusik, schöne Bilder) Appel: rational (Preis-Leistung, Qualität), emotional (Glücksgefühl beim Autofahren), moralisch (Umwelt) Wirkung/Werbeziel: Einführungswerbung (Produkt/Standort neu), Expansionswerbung (Marktanteil), Erhaltungs/Erinnerungswerbung, Imagewerbung Zeitpunkt: zyklische Werbung (Umsatz-entsprechend), anti-zyklische Werbung Inhalt: Preiswerbung (Billig, Discount, Luxus), Aktionswerbung (Gewinnspiele, Verlosungen), Leitbildwerbung (Corporate Identity), Themenwerbung Anzahl der Werbenden: Einzel-/Alleinwerbung (einzelnes Unternehmen für Marken und Produkte), Kollektivwerbung: Sammel- (unter Nennung der Einzelfirmen, geringere Kosten) oder Gemeinschaftswerbung (ohne Nennung der Einzelfirmen, meist Branchenverbände) ... 1. Einführung/Werbearten Seite 14 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Sonderformen von Werbung Aufgrund ihrer Vielschichtigkeit lässt sich Werbung auf unterschiedliche Weise klassifizieren bzw. kategorisieren und es gibt Sonderformen. Die wichtigsten sind: Mund-Propaganda Low-Budget-Werbung Direktwerbung Schleichwerbung Unterschwellige Werbung Personifizierung Schockwerbung Absurde Werbung ... 1. Einführung/Sonderformen von Werbung Seite 15 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werberichtlinien Im europäischen Recht ist zwar die Werbefreiheit garantiert, es gibt aber kein allgemeines europäisches Werberecht. Werbung im Rundfunk und in Tele- und Mediendiensten wird in Deutschland hauptsächlich durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), den Rundfunkstaatsvertrag und das Telemediengesetz geregelt. Indirekte Regelungswirkung haben Verbraucherschutz-, Jugendschutz- oder Baugesetze. Ansonsten gibt es noch diverse freiwillige Selbstverpflichtungen (Selbstkontrolle). Vergleichende Werbung Vergleichende Werbung bedeutet, dass die Leistung eines oder mehrerer Wettbewerber mit dem eigenen Angebot verglichen wird. Die Aufmerksamkeit des Rezipienten wird durch eine Verschiebung von primärer Botschaft mit einer Konkurrenzwertung erhöht. In Deutschland ist die vergleichende Werbung seit dem 14. Juli 2000 aufgrund einer EURichtlinie unter bestimmten Vorgaben erlaubt und in § 6 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt. Beispielsweise müssen die getroffenen Aussagen auch objektiv nachprüfbar sein und der Wahrheit entsprechen. Außerdem darf (vergleichende) Werbung nicht irreführend sein (§ 5 UWG) und Wettbewerber nicht „verunglimpfen“ oder „herabsetzen“ (§ 4 Nr. 7 UWG). 1. Einführung/Werberichtlinien Seite 16 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 2. Werbemarktkennzahlen Seite 17 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbemarkt international 497 518 Mrd. US-Dollar Werbeinvestitionen weltweit 2012 (+3,3% zum VJ) Mrd. US-Dollar Werbeinvestitionen weltweit 2013, Progn. (+4,1% zum VJ) Wachstumrisiken: · Krise Eurozone · Finanzkrise USA · steigende Ölpreise 2. Werbemarktkennzahlen/Werbemarkt international Seite 18 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbemarkt national 29,68 18,36 Mrd. € Investitionen in Werbung in 2012 (-0,8% zum VJ), davon Mrd. € Netto-Werbeeinnahmen der Medien (-3,0% zum VJ) Gründe für die Rückgänge: · makroökonomische Abschwünge, · vorsichtigen Werbeverhalten insbesondere bei mittelständischen Unternehmen · Etatverlagerung zu digtalen Medien/Online. Tendenz 2013: schwaches Jahr für die Werbeindustrie. 1,16 % Anteil am deutschen BIP 2011 Niedrigster Wert der zurückliegenden zehn Jahre. Werbung und Wachstum stehen in einem unmittelbaren kausalen Zusammenhang. 936.000 Arbeitnehmer werden gegenwärtig in der Kommunikationswirtschaft in ihren Kernbereichen (werbende Firmen / Agenturen / Medien) sowie in den Zulieferbetrieben (Industriezweige wie Druck und Papier) beschäftigt. Die Arbeitslosenquote im Kernbereich der kommerziellen Kommunikation ist laut ZAW im zurückliegenden Jahr leicht auf 5,3 Prozent gestiegen (2011: 4,2 Prozent). Quelle: ZAW 2. Werbemarktkennzahlen/Werbemarkt national Seite 19 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbemarkt national Investitionen in Werbung nominal, in Mrd. € und Veränderung zum Vorjahr 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Gesamt Honorare, Werbemittelproduktion, Medienkosten 30,83 2,00% 30,67 -0,50% 28,84 -6,00% 29,53 2,40% 29,92 1,30% 29,68 0,80% davon NettoWerbeeinnahmen der Medien 20,81 2,30% 20,37 -2,10% 18,37 -9,80% 18,75 2,10% 18,93 1,00% 18,36 -3,00% BIP und Werbeinvestitionen Quelle: ZAW 2. Werbemarktkennzahlen/Werbemarkt national Seite 20 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbemarkt national Netto-Werbeeinnahmen erfassbarer Werbeträger in Deutschland in Mio. € Fernsehen 2008 % 2009 % 2010 % 2011 % 4.035,50 -2,9 3.639,60 -9,8 3.953,73 8,6 3.981,17 0,7 Tageszeitung 4.373,40 -4,2 3.694,30 -15,5 3.637,80 -1,5 3.556,90 -2,2 Werbung per Post 3.291,55 -1,7 3.080,51 -6,4 2.983,78 -3,1 2.987,67 0,1 2.008 1,9 1.966 -2,1 2.011 2,3 2.060 2,4 Publikumszeitschriften 1.693,09 -7,1 1.408,65 -18,8 1.450 2,9 1.440,05 -0,7 Verzeichnis-Medien 1.224,70 0,9 1.184 -3,3 1.154,60 -2,5 1.139,10 -1,3 Online-Angebote 754 9,4 764 1,3 861 12,7 990 15 Fachzeitschriften 1.031 1,5 852 -17,4 860 0,9 875 2,2 Außenwerbung 805,36 -1,8 737,51 -8,4 766,06 3,9 810,86 5,8 Hörfunk 719,77 -3,2 678,49 -5,7 692,06 2 709,15 2,5 265,7 -1,5 208,3 -21,6 217,8 4,6 213,7 -1,9 Anzeigenblätter Wochen-/Sonntagszeit. Zeitungssupplements Filmtheater Gesamt 86,8 -3 81,9 -5,6 85,8 4,8 85,1 -0,8 76,65 -27,8 71,6 -6,6 74,51 4,1 84,74 13,7 20.365,52 -2,1 18.366,86 -9,8 18.748,14 2,1 18.933,44 1 Quelle: ZAW Brutto-Werbeaufwendungen nach Mediengattung Mediengruppe Above-the-line-Medien Fachzeitschriften 2012 in € +/- % Anteil 26.172 0,9 100 416 -0,7 1,6 11.335 2 43,3 2.892 17,3 11,1 104 10,5 0,4 Out-of-Home 1.280 0,4 4,9 Publikumszeitschriften 3.571 -4,3 13,6 Radio 1.533 6,1 5,9 Zeitungen 5.040 -6,6 19,3 Fernsehen Internet Kino Quelle: Nielsen Media Research 2. Werbemarktkennzahlen/Werbemarkt national Seite 21 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbemarkt national Brutto-Werbeaufwendungen Top 10 Produktgruppen Produktgruppe 2012 in € +/- % Handels-Organisationen 1.702 -12,5 PKW 1.649 7,4 Zeitungen-Werbung 1.425 1,3 PublikumszeitschriftenWerbung 966 3,1 Online-Dienstleistungen 954 3,6 E-Commerce 760 30,3 Arzneimittel 758 0,9 Süsswaren 726 1 SonstigeMedien/Verlage 676 10,2 Unternehmens-Werbung 660 30,9 Quelle: Nielsen Media Research Brutto-Werbeaufwendungen Top 10 Werbungtreibende Werbungtreibende 2012 in € +/- % Procter & Gamble 536,5 1,2 Ferrero 409,2 0,6 Media-Saturn 371,8 -9,7 L‘Oreal 348,8 0,2 Axel Springer 323,8 1,2 Unilever 285,8 -11,2 Volkswagen 249,3 5,9 Lidl 233,1 1,2 Telekom 216,1 7,2 McDonald‘s 203,9 11,2 Quelle: Nielsen Media Research 2. Werbemarktkennzahlen/Werbemarkt national Seite 22 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Online-Werbestatistik Quelle: ZAW 2. Werbemarktkennzahlen/Online-Werbestatistik Seite 23 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Einstellung zur Werbung Einstellung zur Werbung 2002 2007 2011 Werbung ist eigentlich ganz hilfreich für den Verbraucher 53,3 53,2 61,8 Werbung ist meist recht unterhaltsam 36,4 35,9 47,5 Werbung im Fernsehen halte ich für recht informativ 42,3 36,6 48,1 Ich sehe mir eigentlich ganz gerne Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften an 40 39,3 51 Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften halte ich für recht informativ 53,7 43,8 58,5 Wenn ich unterwegs bin, fällt mir häufiger interessante Werbung auf Plakaten auf _ _ 38,4 Werbung im Internet finde ich manchmal richtig gut _ _ 23,5 (Feststellungen, Meinungen: stimme voll zu, weitgehend zu) Das Ansehen von Werbung in den Medien Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. 62 Prozent der Bevölkerung Deutschlands sind der Meinung, Werbung ist eigentlich ganz hilfreich für den Verbraucher. Quelle: VerbraucherAnalyse 2002, 2007, 2011, Bundesrepublik Deutschland 2. Werbemarktkennzahlen/Einstellung zur Werbung Seite 24 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 3. Wo WIRD WERBUNG GEMACHT? Seite 25 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbungtreibende Wirtschaft und Werbeagentur 3. Wo wird Werbung gemacht/Werbungtreibende Wirtschaft und Werbeagentur Seite 26 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbung im Unternehmen Lassen Sie uns doch anhand der nun folgenden Grafik erst einmal klären, welche Rolle die Werbung in einem Unternehmen spielt. Ein Unternehmen gliedert sich in verschieden Abteilung. Die Produktion, der Verkauf, die Verwaltung oder das Marketing. Jedes dieser Abteilung beeinflusst das unternehmerische Handeln. Aber immer auf ein gemeinsames Ziel hingerichtet - den Unternehmenzielen. Unsere „Abteilung“ ist das Marketing. Dass lässt sich auch in Teilbereiche aufgliedern - den sogenannten Marketingpolitischen Instrumenten. Hierzu gehören die Produktpolitk, die Preispolitk, die Distributionspolitik, die Servicepolitik und natürlich die Kommunikationspolitik. Jedes dieser einzelnen Instrumente ist ein Puzzle für ein erfolgreiches Marketing. Werbung gliedert sich als ein Bestandteil neben anderen Instrumenten wie VKF, PR, Direct-Marketing, Sponsoring und Product Placement in die Kommunikationspolitik. 3. Wo wird Werbung gemacht/Werbung im Unternehmen Seite 27 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Werbeabteilung · Planung, Durchführung und Kontrolle der Werbemaßnahmen eines Wirtschaftsunternehmens beauftragte Betriebsabteilung. · große Bandbreite von der Konzeption als Full-Service-Abteilung bis zur Konzeption als reine Kontaktstelle zwischen Unternehmen und Werbeagentur. Bandbreite Werbeabteilungen · hetrogene Tätigkeitsfelder, auch in abhängig von Unternehmensgröße und Kapitaldecke. Es gibt Werbeabteilungen mit mehreren 100 Mitarbeitern, die sämtliche Werbearbeiten einschließlich Planung und Konzeption bewältigen können, während andere Werbeabteilungen sich als Ein-Mann-Abteilungen auf die Verwaltung von Kosten und Materialien beschränken. Vor allem größere Markenartikelunternehmen ziehen es vor, ihre Werbeaktivitäten externen Werbeagenturen zu überlassen, während die Werbeabteilungen der Investitionsgüterindustrie in die Verkaufs- oder Marketingabteilungen eingegliedert werden und die Werbung bei Dienstleistungsunternehmen organisatorisch meist nicht verselbstständigt ist oder als Nebentätigkeit einzelnen Abteilungen oder Mitarbeitern aus anderen Bereichen übertragen wird. Vielfach wird in der betrieblichen Praxis die Werbefunktion von der Geschäftsleitung übernommen. Je nach Unternehmensgröße ist eine Werbeabteilung entweder so tief gegliedert, dass Berufsbilder existieren, die denen einer Werbeagentur ähneln, oder die Werbeabteilung rekrutiert sich aus wenigen Personen, deren Aktionsradius von administrativen bis hin zu gestalterischen Aufgaben reichen kann. In aller Regel überwiegen jedoch die koordinierenden, durchführenden und administrativen Tätigkeiten,so dass sowohl Gestaltungsaufgaben wie die Streuung von Werbemitten sowie Teile der Informationsgewinnung und Werbeplanung an unternehmensexterne Stellen delegiert werden. Die Arbeitsbereiche der Werbeabteilung lassen sich grundsätzlich in folgende Phasen gliedern: · Werbeplanung · Werbegestaltung · Werbedurchführung · Werbekontrolle 3. Wo wird Werbung gemacht/Werbeabteilung Seite 28 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Werbeleiter Der Werbeleiter ist Führungskraft mit Verantwortung, und Vorgesetzer der Werbe- bzw. Kommunikationsabteilung der Marketingabteilung unterstellt. Sehr gute Kenntnis über die Geschäftsfelder und Produkte des Unternehmens sowie deren Marketingziele sind Basis für seine Arbeit. · fach- und betriebsgerechte Abstimmung sämtlicher Werbemaßnahmen des Unternehmens. · Verantwortlich für Planung, Durchführung, Steuerung sowie den wirtschaftlichen Ablauf und · Kontrolle der Werbemaßnahmen. · formuliert Werbeziele und der Werbebotschaften · Schnittstelle Werbeagentur, Unternehmensleitung/Marketingleitung. · Unterstütztung durch qualifizierter Mitarbeiter. · Kostenverantwortung Ein typischer Arbeitstag... 8.30 Uhr, Abteilungsbesprechung 9.00 Uhr, Meeting, Messebauer, Entwicklung Showroom-Konzept 10.30 Uhr, Meeting Produktmanagement: Sortimentsentwicklung 12.00 Uhr, Zurück am Schreibtisch, Tagesgeschäft 12.30 Uhr, Mittagspause... Was soll ich bloß essen? ;-) 13.30 Uhr, Meeting Vertrieb Polen, Marktaktivitäten und Strategie 15:30 Uhr, Wieder am Schreibtisch 16:30 Uhr, Vortrag Inhouse, Kunden/Werksbesuch, 40 Fliesenleger, 17:30 Uhr, Meeting Fotostudio, Abstimmung Produktmotive 19:00 Uhr, Etatplanung & Controlling 20:00 Uhr, Feierabend 3. Wo wird Werbung gemacht/Werbeleiter Seite 29 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbeagenturen Unter einer Werbeagentur versteht man dasjenige Dienstleistungsunternehmen, dass für Firmen und andere Auftraggeber die Beratung, Konzeption, Planung, Gestaltung und Realisierung von Werbeund sonstigen Kommunikationsmaßnahmen übernimmt. Man unterscheidet zwischen: · Network-Agenturen · Inhabergeführte Agenturen · Kreativagenturen · Media-Agenturen · Spezialagenturen PR-Agenturen, Agenturen für Live-Kommunikation, Dialogagenturen Agenturen für Handelsmarketing und Verkaufsförderung, Agenturen für Sponsoring Agenturen für Corporate Identity, Online-Agenturen, Agenturen für Mobile Marketing B-to-B-Agenturen 3. Wo wird Werbung gemacht/Werbeagenturen Seite 30 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Berufsfelder in der Werbung Kommunikations-profis in PR, Events & Co. Karrieren in Marketing für Marken Medienberufe und Werbeagenturen & Unternehmen Mediamangement Kontakter/Kundenberater Marketingleiter Mediaplaner Event Manager Konzeptioner Produktmanager Redakteur PR-Berater Creative-Director Werbeleiter Community Manager Sponsoring-Berater Art-Director Marketing-Assistent Online-Salesmanager Direktmarketing Manager Texter Projektmanager Content Manager Online-Marketing Manager Strategischer Planer Trademarketing Manager Werbedisponent Marktforscher Produktioner PR/Pressesprecher Licensing Manager Location Scouts Trafficer CRM Manager Art-Buyer 3. Wo wird Werbung gemacht/Berufsfelder Seite 31 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 4. WERBEWIRKUNG Seite 32 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbewirkung Auswertung des Effekts von Werbung aufgrund von Modelle der Kommunikationsprozesse. Das heisst, durch Stufenmodelle, die die Schritte des Kommunikationsprozesses beschreiben, wird dargestellt wie das Kaufverhalten aktiviert wird, also ob die Werbung beachtet und verstanden wurde. 4. Werbewirkung Seite 33 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Auf die richtige Reaktion kommt es an Wie funktioniert Kommunikation, wir läuft der Kommunikationsprozeß ab? Anhand der schematischen Darstellung eines Kommunikationsmodells läßt sich der Prozeß verdeutlichen: Der Sender will etwas mitteilen. Er formuliert eine Nachricht und wählt den Übermittlungskanal aus. Der Empfänger versucht die Nachricht zu verstehen und zieht Schlüsse aus den gewonnenen Informationen und … … handelt nach den Intentionen des Kommunikators oder sucht weitere Informationen oder sieht vorhandene Kaufakte bestätigt oder ändert seine Einstellung oder verdrängt oder vergißt. Einfach gesagt: Wer sagt was durch welchen Kanal zum wem mit welcher Wirkung? Wichtig: Werbung ist nicht informieren, Werbung ist kommunizieren.Das heißt: wir senden nicht nur eine Botschaft, wir sichern auch das Ankommenn beim Empfänger ab. 4. Werbewirkung/Auf die richtige Reaktion kommt es an Seite 34 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbewirkung Die Werbewirkung ist as Ergebnis von Werbemaßnahmen bei der anvisierten Zielgruppe. Nur weil eine Werbemaßnahme teuer ist, muss sie nicht unbedingt erfolgreich sein. Doch wie lässt sich die Wirkung von Werbemaßnahmen feststellen? Wer Werbung macht, will auch wissen, ob sie bei den angepeilten Empfängern ankommt. Nicht bei jeder Werbemaßnahme besteht die Möglichkeit, ihren Erfolg an Hand des Response festzustellen. Die Beurteilung der Werbewirkung muss sich an der Werbeaufgabe und der gewählten Ausführungsform der Werbung orientieren. Zum Beispiel bedient man sich bei der Printwerbung der Anzeigencopy- und Beilagentests, mit denen die Beachtungs- und Lesewirkung von Anzeigen und Prospekten untersucht wird. Zur Beurteilung der Werbebotschaft sind der sog. Pretest (Beurteilung vor der Anwendung im Markt) und der Posttest (Beurteilung nach der Anwendung) zu unterscheiden. Pretest werden oft in regional abgegrenzten Märken (z.B. Saarland) oder in sog. Mikrotestmärkten durchgeführt. Mögliche Messkriterien · Aktivierung des Empfängers · Vermittlung vom Emotionsqualitäten · Aufmerksamkeit · Prägnanz · Anmutung · Gesamteindruck · Differenzierter Eindruck · Wiedererkennung · Erinnerung · Image/Einstellungsänderung · Induzierung von Kaufabsichten 4. Werbewirkung Seite 35 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbewirkung Weit verbreitet sind Stufenmodelle der Werbewirkung wie die AIDA-Formel oder die DAGMAR-Formel. Auf Grund des geringen Differenzierungsgrades und des Anspruchs einer hierarchischen Abfolge der einzelnen Stufen sind diese Modelle sehr umstritten. Sie sind daher eher als pragmatische Checklisten wichtiger Beeinflussungswirkungen zu betrachten, welche die Werbung in vielen Fällen anstrebt. (vgl. Kroeber-Riel/Esch, 2000, S. 156f.) Werbewirkung AIDA Die AIDA-Formel ist das älteste Stufenmodell der Werbewirkung. Es geht davon aus, daß im ersten Schritt die Aufmerksamkeit der Zielperson gewonnen werden muß. Anschließend muß der Zielperson schnell klar werden, ob das Angebot interessant für sie ist. Im nächsten Schritt sind ausreichend Informationen erforderlich, um einen Kaufwunsch zu wecken. Schließlich ist dafür zu sorgen, daß dieser Kaufwunsch auch befriedigt werden kann. Obwohl die etwas mechanische Sichtweise der einzelnen Wirkstufen heute als überholt gilt, bietet die AIDA-Formel doch eine gute Grundlage, um die Qualität z.B. einer Anzeige beurteilen zu können. Wichtig ist, jede einzelne Stufe für sich zu bewerten. A Attention (Aufmerksamkeit) I Interest (Interesse) D Desire (Wunsch) A Action (Handlung) Der werbliche Aufmacher: kräftige Farben, überraschende Motive, verblüffende Gestaltungskomponenten. Der inhaltliche Aufmacher: hier geht es darum, schnell erkennbar zu machen, um welches Angebot es geht. Features und Benefits: Das Mindestmaß an Informationen, um sich ein Bild über die Fakten und Vorteile machen zu können. Übersichtlich und interessant gegliedert. Der Kommunikationsteil: Adressen, Kontaktaufnahme, o.ä., die das Reagieren erleichtern. Einleuchtend, daß Interest nicht viel nutzt, wenn Attention versagt hat, usw. - oder? 4. Werbewirkung/AIDA- und DAGMAR-Formel Seite 36 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbewirkung Werbewirkung DAGMAR Die DAGMAR-Formel ist ein Stufenmodell der Werbewirkung bzw. des Werbeerfolgs, die wesentlich genauer als die AIDA-Formel die Anforderungen bei der Gestaltung von Werbemitteln erläutert. Sie wurde 1967 von dem amerikanischen Werbeforscher Russell H. Colley entwickelt. Die DAGMAR-Formel stellt ein Akronym dar, welches sich aus den Anfangsbuchstaben des Buchtitels Defining Advertising Goals for Measured Advertising Results (1961) zusammensetzt, das Colley im Auftrag der U.S. Association of National Advertisers (ANA) geschrieben hatte. Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass Werbung im Gegensatz zu den anderen absatzpolitischen Instrumenten nicht nur ökonomische Ziele verfolgt, sondern vor allem Kommunikationsaufgaben hat. Bei der Verwirklichung dieser kommunikativen Aufgaben durchläuft die Werbung bei dem jeweiligen Verbraucher eine Stufenhierarchie in mehreren Bewusstseinsebenen, die sich wie folgt gliedern: Kontakt Wird das Werbemittel wahrgenommen? Aufnahme Wird die werbliche Information schnell erkannt? Verständnis Wird die Werbebotschaft sofort von der Zielgruppe verstanden? Speicherung Wird die Kernaussage der Botschaft leicht aufgenommen? Einstellung Wird die Werbebotschaft glaubwürdig, sympathisch, imageträchtig aufgenommen? Und schließlich erfolgt aufgrund des positiven Empfindens des Konsumenten der eigentliche Akt der Verwirklichung (action), also der Response. 4. Werbewirkung/AIDA- und DAGMAR-Formel Seite 37 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Involvment & Werbewirkung Die Werbewirkung konzentriert sich auf die Involvierheit, eine spezielle Form der Aktivierung vom Konsumentenverhalten. Darunter wird Intensität, Richtung und Dauer gezählt. Nach Fischer & Hieronimus & Kranz: „bezeichnet den Grad der „Ich-Beteiligung“, mit dem sich eine Person für bestimmte Sachverhalte und Aufgaben interessiert und einsetzt“ Nach Woisetschläger und Vogel: „das innere Engagement, die Ich-Beteiligung, die emotionale Zuwendung zu einer Sache“ Involvement beschreibt somit die Empfänglichkeit von Konsumenten für Kommunikationsangebote, ausgehend von deren persönlicher Relevanz, vom Ausmaß an Erregung, Interesse oder wachgerufenem Schwung/Elan bzw. (An)Trieb, vom Aktivierungsniveau bzw. von der zielorientierten Erregungskapazität. Es wird unter High- und Low-involvement unterschieden (hohes Involvement kann somit als „tieferes Interesse“ an einer Sache, z.B. einem Markenprodukt, verstanden werden). Je höher der Grad des Involvements, desto größer die Belastbarkeit mit Informationen. Daher: Low involved, eher emotional argumentieren – High involved - eher rational argumentieren. 4. Werbewirkung/Involvement Seite 38 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Seite 39 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Sie planen als Unternehmen eine neue Anzeigenkampagne! Doch wie gehen Sie vor? Sie benötigen eine Agentur? Doch welche? Wie wähle ich die richtige aus? Und wie plane ich diese Werbeaufgabe und führe Sie durch? 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Seite 40 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Agenturauswahl/Pitch 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Agenturauswahl/Pitch Seite 41 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Wettbewerbspräsentation – Pitch Bei einem Pitch handelt es sich um eine Art Schaulaufen, dass ein agentursuchendes Unternehmen durchführt. Das Instrument der Wettbewerbspräsentation gewinnt bei werbungstreibenden Unternehmen an Beliebtheit, erweist sich dagegen auf Agenturseite zunehmend als Ärgernis. Die Bereitschaft der Kunden, einen Pitch zu honorieren, ist geringer geworden. Zudem ist die Vorbereitung eine ausgesprochene aufwendige Angelegenheit, sowohl hinsichtlich des Zeitaufwandes, aber auch im Hinblick auf die Kosten. So arbeiten an einer solchen Ausschreibung je nach Umfang mehrere Mitarbeiter, die in dieser Zeit für andere Projekte nicht zur Verfügung stehen und somit keinerlei Umsätze erwirtschaften können. Eine Agentur muss sich genau überlegen, ob und in welchem Umfang sie an welchem Pitch teilnimmt. In einer ersten Phase entscheidet das Management darüber, ob es sich um eine faire Ausschreibung handelt. Dabei wird versucht abzuschätzen, ob man gleichberechtigter Teilnehmer des Auswahlverfahrens der Präsentation ist oder ob es Anzeichen dafür gibt, dass der Gewinner vor dem eigentlichen Pitch bereits feststeht. In einer weiteren Phase wird die Ausschreibung anhand von Bewertungs-Tools sowohl nach Hard- als auch Soft-Facts bewertet. Ziel ist es, unter Einbeziehung aller entscheidungsrelevanter Kriterien ein möglichst ausgewogenes Bild in Bezug auf die betreffende Neugeschäftschance zu erhalten, zum Beispiel, dass zu erwartende Umsatz und wie dieses sich voraussichtlich entwickeln wird. Auch bittet man die Kreation, die zu lösende Aufgabenstellung zu beurteilen. Alle Fakten werden entsprechende gewichtet und ausgewertet und führen letztendlich zu einer Entscheidung für oder gegen eine Pitch-Teilnahme. Tipps für einen Pitch · Briefing aktiv mitgestalten · Präsentations-Teilnehmer erfragen · Re-Briefing einfordern · „Schulterblick“ gewähren · Generalprobe der Präsentation · Dramaturgie der Präsentation · Überzeugend auftreten · Persönliche Vorlieben berücksichtigen 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Agenturauswahl/Pitch Seite 42 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Kriterien für die Agenturauswahl Allgemeine Kriterien Agenturstandort Agenturgröße Agenturleitbild Alter der Agentur Ruf der Agentur Bekanntheit der Mitarbeiter Sympathie Kundenzahl und -ausrichtung Leistungsspektrum Referenzen Arbeitsproben: etwa Beispiele für (Crossmedia-) Kampagnen günstige Honorarsätze erfolgsabhängige Honorierung Kreativität Bereits die erste Präsentation überzeugt mit einer kreativen Idee Die Werbeidee sticht deutlich aus dem Wettbewerb heraus Die Umsetzung ist visuell und textlich stilvoll und in sich stimmig Innovative Ideen und „thinking-outside-the-box“ anstelle der Aussage „Das haben wir schon immer so gemacht“ Effizienz Kundenorientierung Branchenerfahrung hohes Fachwissen hohe Online-Kompetenz selbständige Arbeitsweise sorgfältige Projektdokumentation regelmäßige Status-quo-Gespräche Erfolgsmessung und Kontrolle der eingesetzten Werbemaßnahmen regelkonformes Verhalten (Compliance) Kostenbewusstsein Strategische Markenführung (Branding) strategisches Markendenken im Sinne einer langfristigen Markenpolitik (Nachhaltigkeit) anstelle kurzer Branding-Initiativen gutes Marktverständnis strukturierte Vorgehensweise, bei der am Ende eine ausgefeilte Strategie steht 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Agenturauswahl/Pitch Seite 43 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Das Briefing 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Das Briefing Seite 44 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Das Briefing Im Werbekontext heißt Briefing grob „Aufgabenstellung“. Darin enthalten sind in der Regel die wichtigsten Informationen über die Marketingziele, die der Kunde verfolgt, die Zielgruppendefinition, die Wettbewerbsanalyse, das geplante Budget sowie die Situation am Markt, in der er sich befindet. Ein Kunden-Briefing ist stets eine heikle Sache. Es legt die Marschroute der Zusammenarbeit zwischen Agentur und Kunde fest. Dabei ergibt sich aus Sicht des werbetreibenden Unternehmens ein gewisses Dilemma: Fasst es das Briefing zu eng, vergibt es möglicherweise die Chance, von seiner Agentur überraschende Lösungen seines Kommunikationsproblems zu erhalten. Fasst das Unternehmen das Briefing jedoch zu weit, arbeitet die Agentur eventuell mangels Orientierung in die falsche Richtung. Den Mittelweg zu finden ist entscheidend, gelingt aber längst nicht immer. Da dies ein generelles Problem darstellt, werden so genannte Briefing-Factsheets entwickelte, die wie folgt aussehen können: Hintergrund Wettbewerb Aufgabenstellung an die Agentur Produktbeschreibung Werbeziele Zielgruppe Inhalte Tonalität Gestaltung Timing, Budget und Next Steps 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Das Briefing Seite 45 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Das Briefing Hintergrund Was veranlasst uns zur Bewerbung des Produktes? Wurde das Produkt schon vorher beworben? Wenn ja, wie? Wie wurde es empfunden und verkauft? Wettbewerb Wie vertreibt der Wettbewerb seine Produkte? Liegen Umsatz- oder Marktanteilzahlen des Wettbewerbs vor? Worin unterscheidet sich der Kunde vom Wettbewerb? Aufgabenstellung an die Agentur Ist es ein Kreativ- oder Umsetzungsprojekt? Was soll entwickelt werden (Logo, Anzeige, Kampagne)? Worin bestehen Mittel und Medien (neue Medien, Print)? Wo sollen Werbemittel eingesetzt werden (an welchem POS)? Produktbeschreibung und Gewichtung Wie sind seine Positionierung, USP, Funktion/Features, Kosten und Verfügbarkeit? Gibt es Abhängigkeiten und Ergänzungen zu anderen Produkten? Werbeziele Was soll mit Werbung erreicht werden? Zielgruppe Wie lässt sich die Zielgruppe beschreiben? Ist es eine Geschäfts- (B-to-B) oder eine Endkundenzielgruppe (B-to-C)? Inhalte Liegen Bilder vor (wenn ja, wie)? Wenn nein, können Bilder „geshootet“ oder im Bildkatalog recherchiert werden? Wie sehen die (bestehenden) Textinhalte inklusive Gewichtung aus? Tonalität Wie ist die Tonalität (emotional, sachlich, technisch)? Gibt es juristisch oder selbstauferlegte Einschränkungen? Darf die Kreation bestimmte Umfänge nicht überschreiten? Gestaltung Gibt es Corporate-Identity-Vorgaben? Wie sehen die genauen Produktionsdaten aus? Timing, Budget und Next Steps Wann soll was präsentiert werden? Wie hoch ist das Budget? Wann ist das Re-Briefing, wie sind die Next Steps? 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Das Briefing Seite 46 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Werbeziele 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Werbeziele Seite 47 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbeziele Was soll mit der Werbemaßnahme erreicht werden?Mehr Umsatz? Mehr Gewinn? Das sind keine Werbe,- sondern Unternehmensziele. Rückgewinnung von Marktanteilen? Verdrängung des Wettbewerbs? Das sind Marketingziele. Doch was sind nun Werbeziele? Aus den Unternehmenszielen werden Marketingziele abgeleitet. Marketingziele legen das fest, was durch den Einsatz der absatzpolitischen Instrumente (Preispolitik, Produktpolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik) erreicht werden soll. z.B. quantitative Marketingziele, die sich auf Größen wie Umsatz, Wachstums oder Marktanteile beziehen oder qualitative Marketingziele wie Vertrauen, Zuverlässigkeit, Qualität, Kundenbindung oder Bekanntkeit. Aus den Marketingzielen werden im nächsten Schritt Kommunikationsziele abgeleitet. Sie legen fest, wie die gesetzten Marketingziele mithilfe der kommunikationspolitischen Instrumente (Werbung, Verkaufsförderung, persönlicher Verkauf, Öffentlichkeitsarbeit) erreicht werden. Es gibt vier kommunikative Kernziele: Bekanntheit Information/Wissen Image/Einstellung Handlung 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Werbeziele Seite 48 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbeziele Werbeziele sind Ziele, die mit Werbung auch erreicht werden können und deren Erreichung durch Werbung auch gemessen werden kann. Mögliche Werbeziele: Generierung von Anfragen/Rückläufen Erhöhung des Bekanntheitsgrades Veränderung/Verbesserung des Images Grundsätzlich ist der Aufbau eines hohen Bekanntheitsgrads als kommunikatives Ziel in der Praxis von primärer Bedeutung. Erst wenn eine hinreichende Bekanntheit vorliegt, können sich Einstellungen und Images als Gegenstand von kommunikativen Zielen bilden. Somit ist ein erstes Ziel, einen Bekanntheitsgrad aufzubauen, zu steigern, zu erhalten oder zurückzugewinnen. Je nach Bekanntheitsgrad ist das Wissen über ein Produkt bzw. ein Unternehmen unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine Werbekonzeption muss diese Wissensdefizite berücksichtigen und den Konsumenten Informationen über die Funktion und Einsatzmöglichkeiten eines Produktes liefern.Rational zu verarbeitende Informationen allein reichen jedoch nicht aus. Das Verhalten von Konsumenten wird im erheblichen Maße von emotionalen Faktoren bestimmt. Daher hat jede Werbekonzeption den Aufbau, die Festigung und Erhaltung eines positiven Images über ein Produkt oder ein Unternehmen zur Aufgabe. Das Hauptziel ist das am Ende der Zielkette stehende Ziel: die Handlung im Sinne einer gezielten Unterstützung der Absatzmöglichkeiten. Hierbei spielt die Positionierung des Produktes eine entscheidende Rolle. · Werbeziele stellen die grundlegende Entscheidungsvorgabe für die Werbeplanung. · Werbeziele sind damit umso besser, je genauer sie formuliert werden und umso mehr Details sie enthalten. · Werbeziele müssen in erster Linie operational sein. Operationalität bedeutet die Messbarkeit des durch das Werbeziel festgelegten Zustands, der über die Planung und Durchführung der Werbung erreicht werden soll. · Werbeziele müssen also in Größen formuliert sein, die sich für eine spätere Kontrolle eignen. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Werbeziele Seite 49 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werbeziele – Beispiele Schärfung einer eigenen Markenpersönlichkeit durch Verankerung der wichtigsten USPs der Marke. Diese sollen zu mind. 30 Prozent erinnert werden. Steigerung der gestützten Markenbekanntheit auf das Niveau der etablierten Marken. Emotionale Involvierung der Zielgruppe: Die Kommunikation soll die Konsumenten anregen, sich mit der Marke zu beschäftigen. Signifikante Steigerung der Markensympathie. Steigerung der ungestützten Werbeerinnerung um 30 Prozent. Steigerung der Bekanntheit um 15 Prozent. Verdopplung der Besucherzahl auf der Website. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Werbeziele Seite 50 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Zielgruppen 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Zielgruppen Seite 51 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zielgruppen Vermarkten Sie das Produkt Baum! Als erster Schritt wäre zu überlegen welche Zielgruppen es für dieses Produkt gibt. Im obigen Fall sind es die Kandidaten Affe, Elefant, Vogel, Goldfisch, Schnecke und Robbe. Doch wie überzeugen Sie nun diese Tiere vom Kauf eines Baums? Um die Tiere zum Kauf zu bewegen, müssen Sie herausfinden welcher Nutzen dieses Produkt für die Tiere bietet. Was sind also die Kaufmotive für dieses Produkt? Hier fallen die Kaufmotive extrem unterschiedlich aus. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, dass ein einziges Produkt unterschiedliche Kaufmotive besitzen kann. Je nachdem welche Bedürfnisse die einzelne Zielgruppe hat. Das kann man auf alle Produkte bzw. Dienstleistungen übertragen. Als Zielgruppe bezeichnet man somit diejenige Gruppe von Konsumenten, die ein Unternehmen als potentielle Abnehmer für seine Marke/sein Produkt betrachtet. Nach ihnen richtet das Unternehmen seine akquisitorischen Bemühungen und Werbemaßnahmen (Inhalt, Tonality und Botschaft der Werbung sowie Wahl der Werbemedien) bzw. den gesamten Media-Mix seiner Marke/seines Produktes aus. Doch welche konkreten Merkmale unterscheiden die Zielgruppen? Zielgruppen können unterschiedlich segmentiert oder kategorisiert werden. Die klassischen Merkmalskategorien sind: demografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Familienstand, Zahl der Kinder, Haushaltsgröße, Wohnort) sozioökonomische Merkmale (Ausbildung, Beruf, Einkommen, Kaufkraft, Besitzmerkmale) psychografische Merkmale (Aktivitäten, Interessen, Einstellungen, Nutzenvorstellungen, Motive, Kaufabsichten) Verhaltensmerkmale (Preisverhalten, Mediennutzung, Kommunikationsverhalten, Produktwahl, Kaufhäufigkeit) 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Zielgruppen Seite 52 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zielgruppen Und besonders wichtig, vor allem in B2B: Die Entscheidung über den Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung wird im Allgemeinen nicht von einer Person allein getroffen. Wir müssen berücksichtigen, dass z.B. bei der Beschaffung einer Maschine die Geschäftsleitung, der Einkauf, evtl. die Fertigungsleitung undauch diejenigen, die damit arbeiten sollen, an dem Entscheidungsprozeß beteiligt sind. Wer ist für die Entscheidung besonders wichtig? Wen können wir vernachlässigen? Branchenspezifisch (Maschinenbau, Chemische Industrie, Landwirtschaft) Nach Funktion im Unternehmen (Entscheider) (Geschäftsführer, Fertigung, Einkauf, Qualitätssicherung) Nach Unternehmensgröße (Kleinbetriebe, Mittelständische Unternehmen, Großbetriebe) Geografisch (Regional, Bundesweit, weltweit) 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Zielgruppen Seite 53 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zielgruppen Der der Kommunikationserfolg hängt mehr denn je davon ab, dass die Zielpersonen in ihren Verhaltensweisen richtig begriffen und eingeschätzt werden und damit überzeugend und persönlich angesprochen und erreicht werden. Eine Zielgruppenbeschreibung ist erforderlich, um zu klären, welche Sprach- und Lebensgewohnheiten, Wünsche, Erwartungen, Neigungen, Einstellungen, Vorstellungen, Meinungen, Trends, Stimmungen, Hoffnungen, aber auch Ängste, Vorurteile und Widerstände in der Öffentlichkeit einem Unternehmen oder dessen Produkt und Leistungen gegenüber vorliegen. 2 entscheidende Grundsätze: Je kleiner das Zielgruppensegment, desto größer die Chance zur zielgruppengerechten Werbung. Je präziser die Zielgruppe definiert ist, desto geringer die Gefahr des Streuverlustes. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Zielgruppen Seite 54 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zielgruppen Die Erfassbarkeit demografischer und sozioökomischer Merkmale ist relativ unkompliziert, jedoch erfüllen diese Daten allein nicht den Anspruch einer optimalen Zielgruppenbeschreibung. Insbesondere menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen bestimmen die Produkt- und Markenwahl. Aus diesem Grund wird in der so genannten Lifestyle-Forschung das Verhalten von Verbrauchern transparent gemacht, indem deren Lebensstile ausführlich untersucht und beschrieben werden. Mit Hilfe von typologischen Segmentierungen werden schließlich Verbrauchergruppen gebildet, die sich in einem „typischen Lebensstil“ ähnlich sind. Sinus-Milieus Das in der Praxis bekannteste und einflussreichste Zielgruppenkonzept ist das Modell der sozialen Milieus von Sinus Sociovision. Als Ergänzung bzw. Alternative zu soziodemografischen Zielgruppenansätzen wird es von Unternehmen für ihre strategische Produkt-, Marketing- und Kommunikationsplanung genutzt. Das Modell der Sinus-Milieus basiert auf einer soziokulturellen Segmentation der Bevölkerung nach Werteorientierungen, Lebensstilen und sozialen Lagen. Die Sinus-Milieus gruppieren also Menschen, die sich in ihrer Lebensauffassung und Lebensweise ähneln. Grundlegende Werteorientierungen gehen dabei ebenso in die Analyse ein wie Alltagseinstellungen - zur Arbeit, zur Familie, zur Freizeit, zu Medien, zu Geld und Konsum. Das Sinus-Milieumodell wird kontinuierlich an die soziokulturellen Veränderungen in der Gesellschaft angepasst. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Zielgruppen Seite 55 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Übungsaufgabe Ein Hersteller von Industriewaagen möchte auf der größten Verpackungsmesse, Mitte nächsten Jahres, eine neue Produktlinie vorstellen. Ein Reifenhändler mit 10 Filialen im nordhessischen Raum möchte mit saisonalen Niedrigpreisangeboten seinen Umsatz erhöhen. Die Stadtreiniger Kassel möchten sich den Bürgern als Partner ins Bewusstsein bringen, die mehr können, als nur für hohe Gebühren den Hausmüll zu entsorgen. 1. Werbeziele? 2. Zielgruppe? 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Zielgruppen Seite 56 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Gewichtung, USP, Features & Benefits 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Gewichtung, USP, Features & Benefits Seite 57 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Features & Benefits Features: Fakten des Produktes/Angebotes Benefits: Welchen Nutzen/Vorteil habe ich (als Zielgruppe) vom Produkt/Angebot 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Gewichtung, USP, Features & Benefits Seite 58 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester USP – Unique Selling Proposition Der USP „Unic Selling Proposition“ beschreibt präzise und knapp die Merkmale eines Produktes oder Angebotes, die es von allen anderen Produkten und Angeboten unterscheiden. Dabei reicht es nicht aus, einen einzelnen Aspekt herauszuheben (z.B. billiger als alle anderen, mehr Komfort als alle anderen). Es geht darum, den Zusammenhang darzustellen, der zu den besonderen Merkmalen führt. Er bündelt Eigenschaften, Hintergrund, Anbieterprofil, Zielgruppenwünsche und Wettbewerbssituation zu einem Angebotsprofil. Der USP bietet eine weitere Abgrenzungsmöglichkeit von der Konkurrenz. Hiermit soll eine Alleinstellung im Markt durch einen einzigartigen Verkaufsvorteil hervorgehoben werden. Dieser kann im Produkt begründet liegen (natürlicher USP) oder in der Beschreibung einer Besonderheit geschaffen werden (künstlicher USP oder auch UAP = Unique Advertising Proposition). Dieser werblich herausgestellte Produktnutzen existiert nicht real, sondern lediglich in der Vorstellungskraft der Zielgruppe. Formulieren Sie sachlich und präzise. Verwechseln Sie den USP nicht mit einer Werbeaussage oder Anzeigenüberschrift. Hier kommt es nicht auf originelles Texten, sondern auf sorgfältiges Beschreiben an. Bedenken Sie: Alle Ideen, Konzepte und Aktivitäten zu einem Produkt oder Angebot müssen sich daran messen lassen, ob sie den im USP formulierten Eigenschaften des Angebotes entsprechen. BEISPIEL USP für Umfotec GmbH: Umfotec fertigt technische Gestricke aus Metall, die zur Dämpfung von Vibrationen, Abdichtung, elastischen Lagerung und Geräuschdämmung eingesetzt werden - überall dort, wo infolge hoher Temperaturen andere Materialien (z.B. Kunststoffe, Textilien) versagen. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Gewichtung, USP, Features & Benefits Seite 59 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die zentrale Werbebotschaft oder: Was soll die Zielperson am Ende der Werbekampagne gelernt haben? Inhaltliche Grundlage einer Werbekampagne ist der USP. Aus ihm entwickeln wir die Botschaft, die unsere Zielperson am Ende der Kampagne gelernt haben soll. Die zentrale Werbebotschaft kann den Inhalt eines USP vertiefen oder nach den augenblicklichen Erfordernissen der Zielpersonen segmentieren. Am besten, wir machen uns das an einem Beispiel klar: USP für Umfotec GmbH: Umfotec fertigt technische Gestricke aus Metall, die zur Dämpfung von Vibrationen, Abdichtung, elastischen Lagerung und Geräuschdämmung eingesetzt werden - überall dort, wo infolge hoher Temperaturen andere Materialien (z.B. Kunststoffe, Textilien) versagen. Zentrale Werbebotschaft der Umfotec Werbekampagne für Automobilndustrie: Umfotec fertigt technische Gestricke aus Metall, die die Geräuschentwicklung bei Motoren in Leichtbauweise ohne großen Kostenaufwand erheblich reduzieren. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Gewichtung, USP, Features & Benefits Seite 60 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Die Marken-Strategie 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Marken-Strategie Seite 61 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Marken-Strategie Die Aufgabe der Markenstrategie besteht darin, eine genaues Bild von einer Marke zu erarbeiten, das der Kreation den nötigen Input gibt. Hierfür benötigt das Planning Informationen über das Wettbewerbsfeld, beispielsweise die Positionierung von Wettbewerbsmarken, über aktuelle gesellschaftliche Trends, über die Historie der Marke und die Zielgruppe. Innerhalb der Strategie gilt es die Zielgruppen entsprechend zu differenzieren und zu analysieren. Die Strategie soll so der Kreation eine klare Vorstellung darüber vermitteln, wie diese Zielgruppe plastisch aussieht und damit entsprechend inspirieren. Die Markenstrategie fließt im Idealfall über das Briefing in die Agentur ein und wird durch das agentureigenen Planning ergänzt und angereichert. Aufgabe der Agentur ist es dann, einen Zusatznutzen des Produkts aus Sicht des Kunden zu finden, diesen möglichst emotional aufzuladen und damit von Konkurrenzprodukten mit gleichem Zusatznutzen unterscheidbar zu machen. Je geringer die Unterschiede eines Produkts auf der Grundnutzenebene, umso größer das Brimborium um die Marke herum, mit der sie als jeweils einzigartig positioniert werden soll. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Marken-Strategie Seite 62 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Die Kreativstrategie 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Kreativstrategie Seite 63 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Kreativstrategie Die Kreativstrategie legt fest, wie man auf bestmöglichem Weg die zentrale Werbebotschaft an die richtige Zielgruppe übermittelt. Sie bereitet den Weg, auf dem die hoffentlich einzigartige, bewegende Kampagne das Produkt zum großen Erfolg macht. Die Kreativstrategie bildet die Basis für die Arbeit des Kreativdirektors und seines Teams. Um die vorher definierten Kommunikationsziele erreichen zu können, brauchen sie genaue Richtlinien für die Gestaltung der Kommunikationsbotschaft: wie soll sie textlich, bildlich oder akustisch daherkommen? Grundsätzlich müssen dabei folgende Punkte geklärt werden: Die Kernbotschaft: Was soll kommuniziert werden? Was wollen wir dem Zielpublikum sagen? Welchen Vorteil bieten wir? Wie unterscheiden wir uns im Angebot bzw. in der Leistung? Haben wir eine Alleinstellung im Markt? Diese Aussage sollte am besten in einem einzigen prägnanten Satz formuliert werden. Die Begründung: Wie begründen wir die Kernbotschaft? Was sind die ausschlaggebenden Details? Auch hier sollte man sich auf das Wesentliche beschränken. Die Tonalität: In welchem Stil wollen wir kommunizieren? Welche Sprache verwenden wir? Welche Bilder? Welche Töne? Brechen wir bewusst Regeln? Auch hier: so präzise wie möglich sein. Die Vorgaben: Gibt es Gestaltungsrichtlinien oder juristische Einschränkungen? Müssen bestimmte Wörter auf besondere Weise geschrieben werden? Erwartetet Reaktionen: Was soll die Kommunikation beim Zielpublikum bewirken? Soll in erster Linien Aufmerksamkeit geschaffen werden? Gibt es Lerninhalte, die vermittelt werden müssen? Soll vor allem Akzeptanz erzeugt werden? Sollen Emotionen geweckt werden? In welche Richtung sollen die Emotionen gehen? Sind all diese Daten gesammelt und festgelegt, kommt im nächsten Schritt die gestalterische Umsetzung. Das Kreativteam muss jetzt ermitteln, was die effizienteste kreative Ansprache für das Zielpublikum ist. In der Praxis ist die Kreativstrategie eine in Stein gemeißelte Richtlinie, in der die Kernelemente der Markenidee festgehalten sind und nach denen fortlaufende Kampagnen und kommunikative Maßnahmen zu erstellen sind. Ist sie einmal definiert, sollte sie über einen möglichst langen Zeitraum ihre Gültigkeit behalten. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Kreativstrategie Seite 64 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Die Ideenfindung 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 65 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Ideenfindung Die Phase der Ideenfindung ist in erster Linien Sache des Kreativteams. Den Input für die nun folgenden Schritte bilden die Ergebnisse aus der strategischen Planung bzw. der Creative Brief. Um die darin gestellte Aufgabe zu lösen, suchen die Kreativen zunächst nach tragfähigen und kreativen Ideen. Ideenfindung ist häufig ein Prozess des Trial and Error; die Kreativen sammeln alle Assoziationen, Bilder, Gedanken, konkretisieren sie, verwerfen sie wieder, suchen einen anderen Weg, sammeln erneut, verwerfen und so fort - bis der Präsentationstermin vor der Tür steht. Dann muss eine Entscheidung her und die Kreativen marschieren nur noch in einer Richtung weiter, die dann konkreter ausgearbeitet und letztlich präsentiert wird. Ob eine Idee gut ist oder nicht, darüber kann nur das möglicherweise durch Erfahrung ergänzte Bauchgefühl entscheiden. Über dieses bestimmte Gespür zu verfügen, eine Idee als neu und passend zu beurteilen, ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Kreativen. Kreativ Denken mit Hilfe von Brainstorming Brainstorming ist eine gruppenorientierte Ideenfindungsmethode und die wohl bekannteste Kreativitätstechnik. Durch vorübergehende Loslösung vom logischen Denken können kreative Energien freigesetzt werden. In kleinen Kreativgruppen (6-12 Personen) lösen die einzelnen Mitglieder die auszuarbeitende Aufgabenstellung durch das spontane Aufgreifen, Verknüpfen und Weiterdenken einzelner Gedanken und Ansätze. Zeitraum 15 Minuten bis max. 1 Stunde. Anleitung: Bestimmen einer Moderatorin/eines Moderators Genaue Formulierung der Fragestellung Ideen sammeln Ideen und Ansätze weiterentwickeln / „weiterspinnen“ Nach der Kreativphase Ideen ordnen und bewerten Spielregeln: Vermeiden Sie in der „kreativen Phase“ Killerphrasen. Sie stören den kreativen Prozess. Andere Teammitglieder könnten Hemmungen aufbauen, weitere Ideen und Assoziationen und entwickeln und zu äußern. Kein Gedanke ist zu dumm, zu schlecht, zu irreal, als das er nicht aufgegriffen bzw. ausgesprochen werden sollte. Je mehr Gedanken, Ansätze und Ideen um so besser. Sieben Tipps: 1. Schreiben Sie ein inspirierendes Briefing. 2. Formulieren Sie Ihre Aufgabe als spannende Frage. 3. Produzieren Sie viele Antworten und Ideen. 4. Schalten Sie nicht den Mac ein, sondern den Kopf. 5. Suchen Sie einen Teampartner, der Sie inspiriert oder herausfordert. 6. Bewerten Sie die Idee wie in einer Jury. 7. Glauben Sie nicht, dass es lange dauern muss, um eine gute Idee zu haben. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 66 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aktivierungstechniken Humor Spannung Überraschung Vertrautheit 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 67 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Ideenfindung Text Ausgangspunkt ist die zentrale Kommunikationsaussage: Also die Botschaft, die unsere Zielgruppe lernen soll. Aber: Wie bringen wir die Botschaft rüber? Je einleuchtender, desto besser. Erzeugen Sie Spannung oder lösen Sie Überraschung aus. Lassen Sie Ihren Humor spielen oder schaffen Sie Nähe durch für die Zielgruppe Vertrautes. Stellen Sie Fragen oder stellen Sie Behauptungen auf, geben Sie Beispiele oder erfinden Sie eine Story... Vor allem: Schreiben Sie sofort auf, was Ihnen spontan einfällt, auch wenn es Ihnen vielleicht unsinnig, unfertig, unrichtig erscheint. Loten Sie anschließend Ihr kreatives Potential aus, indem Sie Ihre „Geistesblitze“ prüfen, weiterverarbeiten oder ändern. Haben Sie unbedingt den Mut, auch vermeintlich Schwaches, Dünnes oder Albernes zur Diskussion zu stellen aber: beharren Sie niemals darauf, daß Sie das Richtige gefunden haben. Nehmen Sie die Gedanken anderer auf und entwickeln Sie diese weiter, als wäre es Ihr eigener Einfall gewesen. siehe 2.3 Brainstorming 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 68 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Ideenfindung Bild Ausgangspunkt sind die Textideen, die wir zuvor mit der zentralen Kommunikationsaussage abgestimmt haben. Aber: welche Bilder fallen uns zu den Texten ein? Je leichter bildhaft darstellbar, desto besser für den Text. Lassen Sie Ihre Phantasie wandern, versuchen Sie in Bildern zu denken. Lösen Sie sich dabei ruhig vom Text, der hier ohnehin nur Katalysatorfunktion hat. Vor allem: Lassen Sie außer acht, ob das Bild ein Foto, eine Grafik oder eine Illustration sein soll. Nicht die Technik, sondern die Idee wird gebraucht. Haben Sie unbedingt den Mut, Ihre Bildidee zeichnerischdarzustellen, auch wenn Sie nicht zeichnen können. Nur keine Angst vor den blödesten Strichmännchen oder nichtidentifizierbaren Gegenständen. Vergessen Sie nicht: Sie sind hier nicht Grafiker, sondern Konzeptioner. Für schöne Bilder haben wir später die Profis zur Hand. Übrigens: wer schneller oder leichter in Bildern denkt als in Worten, der sollte die Vorgehensweise umkehren. Dies ist nur eine Richtschnur zum Entwickeln auftragsbezogener Kreativität, aber kein Gesetz!!! Vorteil Bild! Bilder vermitteln Informationen wirksamer als Sprache Bilder vereinfach abstrakte Informationen Bilder sind besser geeignet, Emotionen zu vermitteln und eine fiktive Wirklichkeit zu erzeugen Bilder werden vor dem Text und länger als der Text betrachtet Bilder werden im Gedächtnis besser gespeichert als sprachliche Informationen 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 69 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Text-/Bildkomposition Ausgangspunkt sind die Text- und Bildideen, die wir zuvor mit der Zentralen Kommunikationsaussage abgestimmt haben. Aber: Wie bringe ich Text und Bild in Beziehung zueinander? Je schneller die Idee begriffen wird, desto größer der Werbeerfolg. Stimmen Sie Bild und Text inhaltlich aufeinander ab. Prüfen Sie, welches Gestaltungselement stärker ist. Ändern Sie nur das schwächere Gestaltungselement. Entscheiden Sie, ob das Bild den Text oder der Text das Bild erläutert. Beschreiben Sie aber nie mit dem Text das Bild oder umgekehrt. Das wichtigere Gestaltungselement muß vom Betrachter auch als wichtig erkannt werden. Vor allem: Entscheiden Sie jetzt, welches Werbemittel bei Ihrer Konzeptidee Leitfunktion hat. Anzeige? Mailing? Plakat? (usw.) und skizzieren Sie dementsprechend Ihre Idee. z.B. als Anzeige, auch wenn die Konzeptions-Idee später auch auf andere Werbemittel übertragen werden soll. Vergessen Sie nicht, daß neben Headline und Bild je nach Werbemittel auch erklärende Texte, Absender, Firmenlogo, ggf. auch Response-Möglichkeiten vorzusehen sind. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 70 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Beispiele Ein Frigoblock in der Hölle, abgebildet mit dem Teufel in einem Flammenmeer. „Teuflisch cool. -Frigoblock kühlt zuverlässig, auchwenn es heiß wird.“ „Wärme geht wo Kälte entsteht. Kalt ist relativ“ Frigoblock-LKW fährt durch die Wüste und lässt Pinguin zurück. „Happy Brithday zum zweiten. – Dein Frigo“ Schneemann im LKW auf Tour. „Zu Spät! Frigoblock hält länger frisch.“ Alte Oma sitzt mit Ihrem Hund auf einer Parkbank. Doch zu spät. Sie ist schon ein Sklett. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Ideenfindung Seite 71 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Die Umsetzung 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Umsetzung Seite 72 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Umsetzung In der Phase der Umsetzung geht es in die konkrete Produktion der Werbemittel. Immer wieder treffen sich in dieser Phase Kunde und Agentur zu Abstimmungsrunden. Diese Abstimmungen können einerseits in einem regelmäßigen Turnus stattfinden und werden dann Jour fixe genannt. Eine andere Form gibt es bei großen Projekten, bei denen häufig zahlreiche Details abgestimmt werden müssen. Hier bezeichnet man die Treffen zum Beispiel als Pre-Production-Meetings (PPM). Diese Gespräche werden durch Treffen der Beteiligten innerhalb der Agentur vorbereitet. Die Umsetzung einer Kampagne bzw. eines Projekts verläuft sehr unterschiedlich, je nach Art des Projekts und nach Agenturtyp. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Umsetzung Seite 73 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe Die Erfolgskontrolle 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Erfolgskontrolle Seite 74 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Erfolgskontrolle Erfolgskontrollen finden in Agenturen keineswegs nur ganz am Ende eines Prozesses statt, also nach dem die Kampagne umgesetzt wurde. Es gibt häufig vielmehr eine Art Vorab-Erfolgskontrolle, den sogenannten Pre-Test, sowie eine Während-dessen-Erfolgskontrolle, das sogenannte Tracking. Und schließlich gibt es auch Post-Tests, die nach Ende der Kampagne überprüfen sollen, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Im Pre-Test prüft man Kampagnen, bevor sie geschaltet werden, auf ihre Effektivität. Beim klassischen Pre-Test wird ein Werbemittel vor der endgültigen Fertigstellung auf der Grundlage von Konzepten, Storyboards oder Layouts überprüft. Der Test soll Hinweise darüber geben, ob die Idee einer Kampagne hinsichtlich der mit ihr verfolgten Ziele wirksam ist. Zum Tracking gehören kontinuierliche Untersuchungen zu Themen wie ungestützte Markenbekanntheit, umgestützte Werbeerinnerung und Kundenzufriedenheit. 5. Planung und Durchführung einer Werbeaufgabe/Die Erfolgskontrolle Seite 75 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 6. Werbinstrumente Seite 76 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Werbeinstrumente Wir wissen bereits, dass die Werbung ein Instrument des Marketings ist. Genauer: sie ist eines der Kommunikationsinstrumente des Marketings. Die Werbung selbst verfügt auch über so genannte Instrumente: Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Doch wie und worin unterscheiden sich diese Instrumente? Eine Werbebotschaft ist zunächst nur eine Idee. Durch Werbemittel wird diese Idee materialisiert und personenunabhängig. Dies ermöglicht den Transport der Werbemittel vom Werbetreibenden zur Zielgruppe – durch Werbeträger und Werbewege. Ob dort die gewünschte Werbewirkung erreicht werden kann, hängt noch von vielen weiteren Faktoren ab, die Sie bereits gelernt haben. Werbemittel Werbemittel sind bewusst gestaltete Konkretisierungen einer Webebotschaft. z.B. Anzeigen, Prospekte, Plakate, Flyer, Mailer, Kataloge, Aufkleber, Präsente, aber auch elektronische Kataloge, Funkspots, TV-Spots, Homepages. Werbemittel können nach verschiedenen Kriterien gegliedert werden. Nach Einsatzbedingungen z.B. Werbemittel die an Werbeträger gebunden sind (Anzeigen, Plakate) oder Werbemittel am POS (Display). Nach dem Grad Streugenauigkeit z.B. selektive Medien die kleine Zielgruppen genau ansteuern (Kundenzeitschrift) oder Massenmedien, die eine große Zielgruppe erreichen (Fernsehen). Nach den Möglichkeiten der Wahrnehmung z.B. Unisensorische Medien, durch die nur ein Sinn angesprochen wird (Gehörsinn – Rundfunkwerbung) oder multisensorische Medien, durch die zwei oder mehrer Sinne angesprochen werden (Messen, Warenproben) 6. Werbeinstrumente/ Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Seite 77 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Werbeinstrumente Werbeträger Werbeträger sind Medien, die Werbemittel zur Zielgruppe transportieren. z.B. Zeitungen, Zeitschriften, Verkehrsmittel, Litfasssäulen, Plakatwände, Werbeartikel, Banden, Trikots … sogar der Verbraucher selbst, wenn er z.B. ein mit Werbung bedrucktes T-Shirt spazieren führt. Werbewege Werbewege sind Kanäle der Distribution z.B. Post, Versenderdienste, Außendienst, Handel, Verteilerdienste, Messestände, Funk, Fernsehen, Datennetze. Die Werbung kann ein reiches Sortiment an Instrumenten nutzen. Wie überall unterscheidet sich in der Werbung der Fachmann vom Laien dadurch, dass er die richtigen Instrumente zur Hand hat. 6. Werbeinstrumente/ Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Seite 78 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Die Werbeinstrumente Dem Werbeplaner steht eine Vielzahl von Werbemöglichkeiten zur Verfügung. Das erlaubt die exakte Auswahl nach den unterschiedlichen Kriterien: Nach Wirkbereich - lokal, regional, bundesweit, international (z.B. Handzettel, Zeitschrift) Nach Wirkdauer - kurzfristig, langfristig (z.B. Anzeige, Trikotwerbung) Nach Wirkfolge - Primärkontakt, Follow-up (z.B. Spot, Homepage / Flyer, Broschüre) Nach Wirkbedeutung - zentral, flankierend… usw. Eine Auswahl: Medium Werbemittel Print Anzeige, Einhefter, Beila- Tageszeitung, Wochenge, Prospekte, Broschü- zeitung, Anzeigenblatt, re, Katalog, Eintrag Publikumszeitschrift, Fachzeitschrift, SpecialInterest, Gemeindeblatt, Telefonbuch Elektronisch Präsentation, Banner, Homepage CD-Rom, Internet FFF Spot Radio, Fernsehen, Kino, Video Out-of-Home Beschriftung, Poster, Aufdruck Litfasssäulen, Fahrzeugwerbung, Bandenwerbung, Trikots, Leuchttransparente, Hauswände Werbeartikel Give-aways T-Shirts, Tragetaschen, Maskottchen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Telefonkarten, Regenschirme, Bierdeckel 6. Werbeinstrumente/ Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Werbeträger Seite 79 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Übungsaufgabe Zur Übung eine kleine Aufgabe: Zeit 5 Minuten Ordnen Sie die Werbemittel zu den passenden Werbeträgern. Bestimmen Sie des weiteren das dazugehörige Medium. Werbemittel: Fernsehspot, Poster, Werbegeschenke, Mailing, Homepage, Telefonbucheintrag, Prospekt, Anzeigen, Beilage, Fassadenbeschritfung, Werbeträger: Tageszeitung, Fachzeitschrift, Anzeigenblatt, Wochenzeitung, Fernsehen, Litfasssäulen, Feuerzeug, Gelbe Seiten, Internet. 6. Werbeinstrumente/ Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Seite 80 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Übersicht Massenmedien Statuarische Medien (Inhalte stehen fest und können vom Verbraucher wiederholt genutzt werden.) Sichtmedien Plakat Verkehrsmittel Allgemeinstelle, U-Bahn, StraßenGanzstelle, Großbahn, Bus, Taxi fläche, City-LightPoster, Supertposter, etc. Lesemedien Zeitungen Zeitschriften Sonstige Tages-, Wochen-, Sonntags-, Abo-, Kaufzeitungen Illustrierte, Frauen-, Anzeigenblätter, Mode-, GesellAdressbücher schafts-, Programmzeit-schriften, sonstige SpecialInterest-Titel Transistorische Medien (Inhalte sind nicht wiederholbar und können nur für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden.) Auditive Medien Audiovisuelle Medien Hörfunk Fehrnsehen Kino AV-Medien Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten, Private Hörfunksender Öffentlich-rechtliche Sendeanstalten, ARD, ZDF Private TV-Sender: RTL, SAT1, PRO7... Filmkunst-, Programm-, Autokinos, etc. DVD, CD-ROM, Internet 6. Werbeinstrumente/Übersicht Massenmedien Seite 81 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intermedia-Vergleichsliste Zeitungen Publikumszeitschriften TV Hörfunk Plakat Internet Art und Charakteristik des Mediums Aktuelles Alltagsmedium mit hohem Informationsgehalt. Ausgeprägte Leser-BlattBindung, verbunden mit hoher Glaubwürdigkeit und meistens lokaler und regionaler Verankerung. Informationsund Unterhaltungsmedium für differenzierte Zielgruppen. Vielseitiges Themenangebot sowohl für breit als auch speziell interessiertes Publikum (General-Interest und SpecialInterest-Titel). Breitenmedium fürUnterhaltung und Information. Hohe Aktualität. Durch die Wahl von Ausstrahlzeiten, Sendegefäss und Sender ZielgruppenAnsprache möglich. Beliebtes Informationsund Unterhaltungsmedium mit zum Teil ober-flächlicher Nutzung. Oft Begleitmedium. Omnipräsentes, schnell und breit wirkendes Passantenmedium. Visuelle Überraschungseffekte durch kreative und prägnante Gestaltung. Interaktives und individuell nutzbares Kommunikations-instrument mit direkten Kontrollmöglichkeiten von Nutzung und Wirkung. Wird primär als Informationsmedium und für E-Mails genutzt. Zunehmende Akzeptanz als Einkaufs- und Verkaufsmedium. Nutzerschwerpunkte Mehrheitlich geografisch definierte und breite Bevölkerungsgruppen. Schwerpunkte bei der Bevölkerung ab 30 Jahren. Im GeneralInterestBereich Ansprache von breiten Bevölkerungsgruppen möglich Die Vielfalt an Zeitschriftenangeboten erlaubt die genaue Ansprache von soziodemografisch und psychografisch abgrenzbaren Zielgruppen. Gesamtbevölkerung mit Schwerpunkten je nach Ausstrahlzeit, Sendeumfeld und Sender. Reichweitenüberhang bei älteren Bevölkerungsschichten. Tendenziell jüngere Bevölkerung (15 – 49 Jahre) in den jeweiligen Empfangsgebieten. Nutzung vorwiegend tagsüber. Schwerpunkte Morgen, Mittag und Vorabend. Personen jeden Alters im täglichen Bewegungsraum. Höchste Kontakte im städtischen Strassen- und Bahnhofbereich und bei jüngeren Personen. Geografisch genau bestimmbarer Einsatz. Schwerpunktmässig 10bis 50-jährige Personen. Segmentationsmöglichkeiten nach Websites und technischen Kriterien (URL, Domain, Browser, Internetzugang, Zeit, Keyword usw.). Begegnung Zielperson / Medium Vor allem Morgenkontakte. Erwartete Information bringt intensive und regelmässige Medianutzung. Positive Einstellung gegenüber der Werbung. Große Identifikation mit bewusst gewählten Titel. Meist abonniert. Hohe Aufnahmebereitschaft, weil bewusste Nutzung in Freizeitsituation. Lesemedium mit grosser Konzentration und Mehrfachnutzung. Identifikation mit Titel und Inhalt. Ungebunden an zeitliche und räumliche Nutzung. Multisensorische Ansprache in gewohnter und häuslicher Atmosphäre. Nutzungsschwerpunkte zwischen 19.00 und 22.30 Uhr. Unterschiedliche Aufnahmeinteressen und Akzeptanz in Erwartung von bestimmten Sendungen. Ablenkungsund Zappinggefahr. Häufige Nutzung bei gleichzeitig anderer Tätigkeit (Arbeit im Büro, Haushalt, Autofahren). Akustische Ansprache. Rasche häufige Passantenkontakte außerhalb von Zuhause, unabhängig, ob zu Fuss, im Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Verstärkungseffekt durch Grossflächen. Professionelle Nutzung während der Geschäftszeiten, Privatnutzung vermehrt am Abend und an Wochenenden. Hohes Involvement durch Interaktivität und Interesse, Neuigkeiten in der vom Nutzer gewünschten Art rund um die Uhr zu erfahren. 6. Werbeinstrumente/Intermediavegleich Seite 82 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intermedia-Vergleichsliste Zeitungen Publikumszeitschriften TV Hörfunk Plakat Internet Erscheinungsweise Täglich Wöchentlich, 14tägig, monatlich Täglich (öffentlichrechtlich Sender Werbung bis 20 Uhr) Täglich täglich (wochenweise buchbar) ununterbrochen online Verfügbarkeit Keine Beschränkung, Platzierung themenund rubrikenbezogen möglich. Keine Beschränkung, beliebig zu allen Erscheinungsterminen, Platzierung themenbezogen möglich. Begrenzung durch maximale Werbezeit pro Tag und Block. Gute Steuerung von Termin, Zeit und Anzahl der Schaltungen möglich. Begrenzung durch maximale Werbezeit pro Tag und Block. Gute Steuerung von Termin, Zeit und Anzahl der Schaltungen möglich. Aufgrund hoher Nachfrage zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Regionen Angebot beschränkt. Umfassende Platzierungsmöglichkeiten, (klassische OnlineWerbung, SEM, Targeting etc.). Quantitative Medialeistung 72,4 Prozent der Bundesbürger lesen regelmäßig Zeitung (aktuelle Reichweite der Zeitungen in Deutschland lt. Media-Analyse 2011, Pressemedien II). Zahl der täglich verkauften Zeitungen rund 23,33 Millionen Exemplare pro Erscheinungstag (IVW: 4. Quartal 2011). 92,7 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland lesen Publikumszeitschriften. Zum Jahresende 2011 verzeichnen die Publikumszeitschriften insgesamt 108,71 Mio. verkaufte Exemplare im Quartalsdurchschnitt je Ausgabe. (IVW 4. Quartal 2011). 97 Prozent aller deutschen Haushalte haben mindestens ein Fernsehgerät. 86 Prozent der Bundesbürger schauen täglich fern. Die tägliche Nutzungsdauer liegt bei 220 Minuten. (Quelle: ARD/ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation) 96 Prozent aller deutschen Haushalte haben mindestens ein Radiogerät. 79 Prozent der Bundesbürger hören täglich Radio. Die tägliche Nutzungsdauer liegt bei 187 Minuten. (Quelle: ARD/ ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation) Mit einer Großflächen-Kampagne erreichen Werbungtreibende in Orten ab 20.000 Einwohnern bei einer Vollbelegung aller Stellen 83,4 Prozent der über 14-Jährigen. Bei einem normalen Werbedruck von 1:3000 (eine Großfläche pro 3000 Einwohner) sind es 61,1 Prozent (Quelle: MA 2010 Plakat). Das Internet hat in Deutschland eine Reichweite von 72 Prozent: 50,73 Millionen Menschen sind im Netz. Zum Weitesten Nutzerkreis (Nutzung innerhalb der letzten drei Monate) zählen 70,5 Prozent der Bevölkerung (Quelle AGOF Internet facts 2010-II). Reichweiten und Kontakte Sehr hohe Reichweiten in den Streugebieten. Rascher Reichweitenaufbau mit breiter Titelliste oder Kombinationen. Durch regelmäßige Nutzung hohe Kontaktdichte in kurzer Zeit. Sehr hohe Reichweite beim Einsatz von General-InterestTiteln. Hohe Kontaktdichte durch regelmäßige Leser, externe Überschneidungen und Mehrfachnutzung. Reichweiten nach Sender, Sendezeit und Sendegefäss sehr unterschiedlich. Durch unregelmäßige Nutzung bei gleichzeitig großem Senderund Programmangebot kurzfristig keine wirksame Kontaktdichte erreichbar. Geringe interne Überschneidungen da lokal und regional gerichtete Reichweiten. Schneller Reichweitenaufbau bei hohem Schaltvolumen möglich. Hohe Reichweiten, Durchschnittskontakte, GRP und Erinnerungswerte. Erlaubt exakte Erfassung von aufgerufenen Werbeeinblendungn, Seiten, Anzahl der Besucher, Verweildauer oder Anzahl aufgerufener Hyperlinks. Zusätzlich auch Erfassung der Reichweite möglich. 6. Werbeinstrumente/Intermediavegleich Seite 83 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intermedia-Vergleichsliste Zeitungen Publikumszeitschriften TV Hörfunk Plakat Internet Wirtschaftlichkeit/ Schaltkosten Hohe absolute Insertionskosten. Im Durchschnitt relativ hohe Tausender-Kontaktpreise. Abhängig von Reichweite und Auflagenhöhe. Mittlere TausenderKontaktpreise. Hohe TausenderKontaktpreise. Niedrige Tausender-Kontaktpreise. In Relation zur flüchtigen Beachtung und zur erforderlichen Kontaktdichte eher teuer. Niedrige Tausender-Kontaktpreise. Sehr niedrige TausenderKontaktpreise. Eignung/Aufgabe im Media-Mix Geeignet für aktuelle Angebote, Aktionen, rasch zu vermittelnde Botschaften, regionale oder händlerorientierte Kampagnen und textintensive Werbung sowie ImagePflege und Markenverankerung. Adressbeschaffung durch Coupon-Inserate. Basismedium im nationalen, lokalen und regionalen Bereich. Geeignet für vertiefte und komplexe Botschaften. Erlebniswelt demonstrieren, ImagePflege und Markenverankerung. Reichweiten und/oder kontaktgerichtete Basiswerbung. Geeignet für raschen Bekanntheitsaufbau und Demonstration, emotionale und argumentierende Werbung. Nationales und sprachregionales Basismedium. Keine Werbung für Alkohol und Tabak. Geeignet für aktuelle Angebote, Aktionen, Bekanntmachungen und schnellwirkende Werbebotschaften. Oft Ergänzungsmedium im lokalen und regionalen Bereich. Keine Werbung für Alkohol und Tabak. Geeignet zur Positionierung, Verankerung und Image- Aktualisierung. Erhöhung Impact durch FormatMix und Verstärkungseffekte durch Integration von weiteren Werbemitteln wie zum Beispiel Big Posters, eBoards oder Flachbildschirmen. Geeignet für erklärungsintensive Produkte und Dienstleistungen. B-to-B und B-to-C sowie direktmarketinggerichtete Angebotsformen (Kataloge) mit Direktverkauf. Ergänzung zum klassischen Mediaeinsatz für vertiefte Informationen und Unterhaltung. Eignet sich als Basis für CrossmediaAktivitäten. 6. Werbeinstrumente/Intermediavegleich Seite 84 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 7. Zeit- UND KOSTENPLANUNG Seite 85 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Beispiel Prospekt: So entsteht ein Werbemittel Nehmen wir an, wir sind eine Agentur und haben einen Prospekt herzustellen. Unser Kunde fragt, wie viel Zeit wir benötigen. 14 Tage? 4 Wochen? Am besten, wir vergegenwärtigen uns die einzelnen Arbeitsschritte. Wenn wir nicht alles stehen und liegen lassen können, was sonst noch in einer Agentur an Aufträgen anfällt, dann kommen wir auf einen Zeitraum von 3 Monaten, auch wenn wir, wo möglich, Arbeitsschritte nebeneinander laufen lassen. Unser Modell: Prospekt DIN A4, 20-seitig, Umschlag 250 g/m², Innen 135 g/m² Kunstdruck 4/4-farbig bedruckt, Rückenstichheftung Auflage: 10.000 Ex. 1 4 5 6 Layout und Text X X X Foto X X X Grafik X X X Briefing Konzeption, Entwürfe Freigabe Kunde 2 3 X X 7 8 9 10 X X Freigabe Kunde Retusche, Proofs Freigabe Kunde Druck X X X X * und wenn der Kunde nicht freigibt? Reserven für Änderungen sind eingeplant Klar: Wenn es sein muss, kann alles auch schneller gehen. Das kann jedoch nicht der Normalfall sein! Wichtig ist nur, dass wir ein Gefühl für die Komplexität der Aufgabe haben und nicht aus Unkenntnis Unmögliches fordern (als Werbeleiter) oder Unmögliches zusagen (als Agentur). P.S. Ich habe oft schon Terminzugeständnisse gemacht, um den Kunden zu beruhigen. Meist lief es dann zum Schluss doch auf den Zeitraum hinaus, den mir meine Erfahrung sagte... 7. Zeit- und Kostenplanung Seite 86 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Arbeitsschritte Zeit- und Kostenplanung Klar, sicherlich geht es auch schneller. Wichtig ist, dass Sie ein Gefühl für die Komplexität der Aufgabe haben und nicht aus Unkenntnis Unmögliches fordern (als Werbeleiter) oder Unmögliches zusagen (als Agentur). Mit dem Etatkalkulator können Sie blitzschnell einen Kostenrahmen ermitteln. Die enthaltenen Zahlen sind Mittelwerte aus Anfragen in ganz Deutschland und können je nach Standort und Größe von Auftraggeber und Agentur oder nach spezieller Beschaffenheit des Auftrages nach oben oder nach unten abweichen. 7. Zeit- und Kostenplanung Seite 87 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aufgabe Zeit- und Kostenplanung Für eine Werbekampagne sind 4 Anzeigenmotive 1/1 Seite 4c und ein 8-seitiger Prospekt DIN A4, 4c, 10.000 Ex., vorgesehen. Die Anzeigen sollen je 1 mal in den wichtigsten3 Pubilkumszeitschriften für Unterhaltungselektronik erscheinen. Wie hoch sind ca. die Kosten? Machen Sie eine sinnvollen Vorschlag des Zeitrahmens für die Herstellung des Prospektes. 7. Zeit- und Kostenplanung Seite 88 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aufgabe Zeit- und Kostenplanung Für eine Werbekampagne stehen EUR 70.000 zur Verfügung. Erforderlich ist ein Prospekt, 4-seitig, DIN A4, 4-farbig. Üblicherweise setzt der Kunde 1/1-seitige Anzeigen 4c sowie Direct-Mailings ein (2-seitiger Folder 4c plus Brief und Antwortkarte, Zielgruppe ca. 5.000 Unternehmen). Die Anzeigen werden in der PZ für Wohnung & Lifestyle „Domicil“ geschaltet. Wie viele Anzeigen und Mailings können geschaltet werden? Tipp: Zunächst müssen wir ausrechnen, welche Fixkosten anfallen, dann: was ein Mailing bzw. eine Anzeigenschaltung kostet. Schließlich, wie viel Schaltungen oder Mailings überhaupt möglich sind. Nun können wir entscheiden, ob wir in einer oder in mehreren Fachzeitschriften schalten, ob wir kontinuierlich über einen längeren Zeitraum werben sollten oder zeitliche Schwerpunkte setzen müssen. 7. Zeit- und Kostenplanung Seite 89 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Aufgabe Zeit- und Kostenplanung Für ein Unternehmen sind folgende Kommunikationsmaßnahmen für das kommende Jahr zu kalkulieren: Geschäftsausstattung (2.000 Briefbögen 2/0 c, 5.000 Versandhüllen 1/0 c und 4 Sorten Visitenkarten á 100 Ex, 2/0c HTML-Hompage ca. 10 Seiten 3 Direct-Mail, bestehend aus Anschreiben, Flyer, Antwortkarte und Versandhülle an jeweils 5.000 Adressen (nicht vorhanden) 3 Anzeigenmotive 1/1-Seite Die Anzeigen sollen in den 2 wichtigsten PZ für Senioren geschaltet werden. Hierfür stehen 80.000 EUR zur Verfügung. 1 Messestand auf der Hannovermesse, 60 qm, Systemstand (Die Miete für die Standfläche ist nicht zu berechnen) 1 Prospekt, 8-seitig, 4/4c, 10.000 Ex. 1 Katalog, 36-seitig, 4/4c 10.000 Ex. Wie hoch sind ca. die Kosten? Wieviele Anzeigen können geschaltet werden? 7. Zeit- und Kostenplanung Seite 90 AfAK Werbung 1 AfAK Werbung 2. Semester, Strategische Werbeplanung Dozent: René Skotarczyk AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Inhalt des Skriptes, 2.Semester 8. Strategische Werbeplanung Werkzeuge Vorgehensweise 1. Schritt: Vorgaben prüfen Werbeziele Zielgruppen Etat & Budget 2. Schritt: Maßnahmen checken Werbeinstrumente Intermediaselektion Intermedia-Vergleichsliste Intramediaselektion 3. Schritt: Strategie festlegen Crossmediale Vernetzung Funktion Instrumente Zeitliche Verteilung von Werbung Werbedruck 4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen 5. Schritt: Strategie begründen Checkliste 3 Strategien im Vergleich Beispiele Übungsaufgaben Inhalt Seite 2 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung Seite 3 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung Wikipedia erläutert die Herleitung des Begriffes „Strategie“ wie folgt: (von altgriechisch strategós „Feldherr, Kommandant“) ist ein längerfristig ausgerichtetes Anstreben eines Ziels unter Berücksichtigung der verfügbaren Mittel und Ressourcen. Die strategische Werbeplanung beschreibt, wann, wie oft und in welcher Reihenfolge die Maßnahmen der Werbung crossmedial eingesetzt werden. Und was ist Crossmedia? Fragen wir wieder Wiki: Crossmedia bezeichnet die Kommunikation über mehrere inhaltlich, gestalterisch und redaktionell verknüpfte Kanäle, die den Nutzer zielgerichtet über die verschiedenen Medien führt und auf einen Rückkanal verweist. Also: Crossmedia ist die Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen mit einer durchgängigen Leitidee in verschiedenen und für die Zielgruppe geeigneten Mediengattungen, die inhaltlich, formal und zeitlich integriert sind. Durch die konsequente Nutzung von Wechselwirkungen zwischen einzelnen Instrumenten soll die Kommunikationswirkung erhöht werden. Doch dazu später im Skript mehr... Wichtig! In der Werbestrategie legen Sie nur den Einsatz von Maßnahmen, die der klassischen Werbung zugehören, fest - „Above-the-Line“. Der Einsatz von Maßnahmen anderer Kommunikationsinstrumente wie zum Beispiel PR, VKF, Sponsoring etc (Belowthe-Line-Maßnahmen) finden in einer reinen Werbestrategie keine Berücksichtigung. Sicherlich sollte sicherlich sollte eine ausgewogene Kommunikationsplanung sich dem gesamten Spektrum des Kommunikationmixes bedienen. In diesem Fall unterliegt das aber einer Kommunikationsstrategie oder auch Mediastartegie, die Sie im Laufe Ihres Studiums kennen lernen werden. 8. Strategische Werbeplanung Seite 4 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Werkzeuge der strategischen Werbeplanung Dazu bedarf es nicht viel, nur folgendes: Werbeziele Zielgruppe Werbeinstrumente, Werbemittel, Werbeträger Budget Zeitraum Taschenrechner und ein wenig Grips. Wie gehen wir vor, wenn wir eine Werbestrategie planen müssen? Eine mögliche Planungsaufgabe: Als Reaktion auf Aktivitäten des Wettbewerbs soll eine befristete Sonderpreisaktion gestartet werden. Oder: Ein neues Produkt soll zu einem bestimmten Zeitpunkt im Markt eingeführt werden. Oder: Zum Abbau hoher Lagerbestände soll ein bestimmtes Produkt verstärkt abverkauft werden... Allen gemeinsam: ein fest definierter Zeitraum, dazu ein Etat in bestimmter Höhe. Es ist unsere Aufgabe, sinnvolle Maßnahmen vorzuschlagen. Hier sind wir zunächst nicht als Konzeptioner sondern als Strategen gefordert. (Oft sind Planungsaufgaben auch Teilaufgaben innerhalb eines Gesamtkonzeptes.) Die Frage ist: Was können wir tun, um mit der definierten Geldmenge möglichst viel Werbedruck zu erzeugen. Und nebenbei: wie können wir den nervösen Auftraggebern („die Aktion muss unbedingt ein Erfolg werden, es hängt alles davon ab!!!“) glaubhaft erläutern, dass die von uns vorgeschlagenen Aktivitäten auch zum Erfolg führen. 8. Strategische Werbeplanung/Werkzeuge Seite 5 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – Vorgehensweise in der Übersicht 1. Schritt: Vorgaben prüfen Werbeziele, Zielgruppen, Etat, Vorgaben etc. 2. Schritt: Maßnahmen checken Intermediaselektion, Intramediaselektion 3. Schritt: Strategie festlegen Zeitlicher Einsatz der Instrumente und Maßnahmen/Werbedruck/Crossmediale Vernetzung/Budgetverteilung 4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Mediaplan, Übersicht 5. Schritt: Strategie begründen Wieso, weshalb, warum 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise Seite 6 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – 1. Schritt: Vorgaben prüfen 1. 2. 3. 4. 5. Welche Zielgruppen müssen angesprochen werden? Wie werden diese Zielgruppen normalerweise erreicht? Gibt es eine Datenbank und wie kann sie für Direkt Mailings genutzt werden? Welches Werbeziel leiten Sie aus der Aufgabenstellung ab? Welche Standards müssen berücksichtigt werden? (Gibt es Vorgaben zu Art, Format, Umfang und Farbigkeit der Werbemittel?) Um es ganz deutlich zu sagen: Bei einer Planungsaufgabe geht es um Zeit und um Geld. Überlegungen zur inhaltlichen Umsetzung lassen wir erst einmal beiseite. Belasten Sie sich also nicht mit Markt- und Wettbewerbsanalysen, Produkt-Features oder Benefits, USP, Zentraler Werbeaussage oder gar mit Konzeptidee, Text und Grafik (Klar: wenn Ihnen zu den oben genannten Punkten bei der Planung etwas einfällt, dann notieren Sie das – aber auf einem Extrazettel) 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen Seite 7 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Werbeziele Was soll mit der Werbemaßnahme erreicht werden?Mehr Umsatz? Mehr Gewinn? Das sind keine Werbe,- sondern Unternehmensziele. Rückgewinnung von Marktanteilen? Verdrängung des Wettbewerbs? Das sind Marketingziele. Doch was sind nun Werbeziele? Aus den Unternehmenszielen werden Marketingziele abgeleitet. Marketingziele legen das fest, was durch den Einsatz der absatzpolitischen Instrumente (Preispolitik, Produktpolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik) erreicht werden soll. z.B. quantitative Marketingziele, die sich auf Größen wie Umsatz, Wachstums oder Marktanteile beziehen oder qualitative Marketingziele wie Vertrauen, Zuverlässigkeit, Qualität, Kundenbindung oder Bekanntkeit. Aus den Marketingzielen werden im nächsten Schritt Kommunikationsziele abgeleitet. Sie legen fest, wie die gesetzten Marketingziele mithilfe der kommunikationspolitischen Instrumente (Werbung, Verkaufsförderung, persönlicher Verkauf, Öffentlichkeitsarbeit) erreicht werden. Es gibt vier kommunikative Kernziele: Bekanntheit Information/Wissen Image/Einstellung Handlung 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Werbeziele Seite 8 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Werbeziele Werbeziele sind Ziele, die mit Werbung auch erreicht werden können und deren Erreichung durch Werbung auch gemessen werden kann. Mögliche Werbeziele: Generierung von Anfragen/Rückläufen Erhöhung des Bekanntheitsgrades Veränderung/Verbesserung des Images Grundsätzlich ist der Aufbau eines hohen Bekanntheitsgrads als kommunikatives Ziel in der Praxis von primärer Bedeutung. Erst wenn eine hinreichende Bekanntheit vorliegt, können sich Einstellungen und Images als Gegenstand von kommunikativen Zielen bilden. Somit ist ein erstes Ziel, einen Bekanntheitsgrad aufzubauen, zu steigern, zu erhalten oder zurückzugewinnen. Je nach Bekanntheitsgrad ist das Wissen über ein Produkt bzw. ein Unternehmen unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine Werbekonzeption muss diese Wissensdefizite berücksichtigen und den Konsumenten Informationen über die Funktion und Einsatzmöglichkeiten eines Produktes liefern.Rational zu verarbeitende Informationen allein reichen jedoch nicht aus. Das Verhalten von Konsumenten wird im erheblichen Maße von emotionalen Faktoren bestimmt. Daher hat jede Werbekonzeption den Aufbau, die Festigung und Erhaltung eines positiven Images über ein Produkt oder ein Unternehmen zur Aufgabe. Das Hauptziel ist das am Ende der Zielkette stehende Ziel: die Handlung im Sinne einer gezielten Unterstützung der Absatzmöglichkeiten. Hierbei spielt die Positionierung des Produktes eine entscheidende Rolle. · Werbeziele stellen die grundlegende Entscheidungsvorgabe für die Werbeplanung. · Werbeziele sind damit umso besser, je genauer sie formuliert werden und umso mehr Details sie enthalten. · Werbeziele müssen in erster Linie operational sein. Operationalität bedeutet die Messbarkeit des durch das Werbeziel festgelegten Zustands, der über die Planung und Durchführung der Werbung erreicht werden soll. · Werbeziele müssen also in Größen formuliert sein, die sich für eine spätere Kontrolle eignen. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Werbeziele Seite 9 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Werbeziele – Beispiele Schärfung einer eigenen Markenpersönlichkeit durch Verankerung der wichtigsten USPs der Marke. Diese sollen zu mind. 30 Prozent erinnert werden. Steigerung der gestützten Markenbekanntheit auf das Niveau der etablierten Marken. Emotionale Involvierung der Zielgruppe: Die Kommunikation soll die Konsumenten anregen, sich mit der Marke zu beschäftigen. Signifikante Steigerung der Markensympathie. Steigerung der ungestützten Werbeerinnerung um 30 Prozent. Steigerung der Bekanntheit um 15 Prozent. Verdopplung der Besucherzahl auf der Website. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Werbeziele Seite 10 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Zielgruppen Vermarkten Sie das Produkt Baum! Als erster Schritt wäre zu überlegen welche Zielgruppen es für dieses Produkt gibt. Im obigen Fall sind es die Kandidaten Affe, Elefant, Vogel, Goldfisch, Schnecke und Robbe. Doch wie überzeugen Sie nun diese Tiere vom Kauf eines Baums? Um die Tiere zum Kauf zu bewegen, müssen Sie herausfinden welcher Nutzen dieses Produkt für die Tiere bietet. Was sind also die Kaufmotive für dieses Produkt? Hier fallen die Kaufmotive extrem unterschiedlich aus. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, dass ein einziges Produkt unterschiedliche Kaufmotive besitzen kann. Je nachdem welche Bedürfnisse die einzelne Zielgruppe hat. Das kann man auf alle Produkte bzw. Dienstleistungen übertragen. Als Zielgruppe bezeichnet man somit diejenige Gruppe von Konsumenten, die ein Unternehmen als potentielle Abnehmer für seine Marke/sein Produkt betrachtet. Nach ihnen richtet das Unternehmen seine akquisitorischen Bemühungen und Werbemaßnahmen (Inhalt, Tonality und Botschaft der Werbung sowie Wahl der Werbemedien) bzw. den gesamten Media-Mix seiner Marke/seines Produktes aus. Doch welche konkreten Merkmale unterscheiden die Zielgruppen? Zielgruppen können unterschiedlich segmentiert oder kategorisiert werden. Die klassischen Merkmalskategorien sind: demografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Familienstand, Zahl der Kinder, Haushaltsgröße, Wohnort) sozioökonomische Merkmale (Ausbildung, Beruf, Einkommen, Kaufkraft, Besitzmerkmale) psychografische Merkmale (Aktivitäten, Interessen, Einstellungen, Nutzenvorstellungen, Motive, Kaufabsichten) Verhaltensmerkmale (Preisverhalten, Mediennutzung, Kommunikationsverhalten, Produktwahl, Kaufhäufigkeit) 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Zielgruppen Seite 11 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Zielgruppen Und besonders wichtig, vor allem in B2B: Die Entscheidung über den Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung wird im Allgemeinen nicht von einer Person allein getroffen. Wir müssen berücksichtigen, dass z.B. bei der Beschaffung einer Maschine die Geschäftsleitung, der Einkauf, evtl. die Fertigungsleitung undauch diejenigen, die damit arbeiten sollen, an dem Entscheidungsprozeß beteiligt sind. Wer ist für die Entscheidung besonders wichtig? Wen können wir vernachlässigen? Branchenspezifisch (Maschinenbau, Chemische Industrie, Landwirtschaft) Nach Funktion im Unternehmen (Entscheider) (Geschäftsführer, Fertigung, Einkauf, Qualitätssicherung) Nach Unternehmensgröße (Kleinbetriebe, Mittelständische Unternehmen, Großbetriebe) Geografisch (Regional, Bundesweit, weltweit) 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Zielgruppen Seite 12 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Zielgruppen Der der Kommunikationserfolg hängt mehr denn je davon ab, dass die Zielpersonen in ihren Verhaltensweisen richtig begriffen und eingeschätzt werden und damit überzeugend und persönlich angesprochen und erreicht werden. Eine Zielgruppenbeschreibung ist erforderlich, um zu klären, welche Sprach- und Lebensgewohnheiten, Wünsche, Erwartungen, Neigungen, Einstellungen, Vorstellungen, Meinungen, Trends, Stimmungen, Hoffnungen, aber auch Ängste, Vorurteile und Widerstände in der Öffentlichkeit einem Unternehmen oder dessen Produkt und Leistungen gegenüber vorliegen. 2 entscheidende Grundsätze: Je kleiner das Zielgruppensegment, desto größer die Chance zur zielgruppengerechten Werbung. Je präziser die Zielgruppe definiert ist, desto geringer die Gefahr des Streuverlustes. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Zielgruppen Seite 13 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Etat Das Budget umfasst die Summe aller Kosten für Marktforschung, Kreation, Produktion und Streuung der Werbemittel sowie für begleitende und abschließende Erfolgskontrollen. Budget Marktforschung Kreation Produktion Streuung Erfolgskontrolle Als Werbeetat bzw. Werbebudget bezeichnet man die Summe der für einen bestimmten Zeitraum (i.d.R. ein Geschäftsjahr) oder für eine bestimmte Werbemaßnahme im Rahmen der Finanzplanung für die Werbung zur Verfügung stehenden Mittel. Da die finanziellen Ressourcen begrenzt sind, hat die Etatplanung auch für die Mediaplanung eine zentrale Bedeutung. Sie bestimmt die Möglichkeiten und Grenzen des Werbemittel- und Werbeträgereinsatzes und ist meist eine nicht mehr veränderbare Vorgabe. Die zunächst zu bestimmende Budgethöhe ist naturgemäß abhängig von der finanziellen Stärke des Unternehmens. Generell sollte das Werbebudget in einem sinnvollen Zusammenhang zu den vorgegebenen Werbezielen stehen. Alternativ kann die Budgethöhe an den vergangenen oder künftig zu erwartenden Umsätzen oder Gewinnen prozentual festgemacht werden. Möglich ist darüber hinaus, dass sich die Budgethöhe an Erfahrungswerten aus der Vergangenheit oder an Budgetsrelevanter Wettbewerber orientiert. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Etat & Budget Seite 14 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Bestimmung von Etatgrößen Zielorientierte Methode: Aus den Marketing- und Kommunikationsziele wird die Etathöhe als logische Konsequenz abgeleitet. Dabei wird die finanzielle Voraussetzung ebenso wie die Konkurrenzsituation berücksichtigt. Die meist für ein Jahr festgelegten Etats werden häufig in Teiletats zerlegt, die sich am schwerpunktmäßigen Einsatz der Kommunikationsinstrumente orientieren. Neben dem Werbeetat existiert auch ein Verkaufsförderungsetat,ein Etat für Öffentlichkeitsarbeit, für SponsoringAktivitäten usw. Finanzorientierte Methode: Bei dieser Methode bestimmen die finanziellen Mittel die Höhe des Werbeetats. Als Orientierung werden ökonomische Größen wie Umsatz bzw. Gewinn herangezogen. In der überwiegenden Zahl wird der Werbeetat ausgehend von Vergangenheitsdaten bestimmt. Bei dieser Methode werden Werbemaßnahmen meist prozyklisch gefördert/eingeschränkt, unabhängig der marketingorientierten Notwendigkeit. Konkurrenzorientierte Methode: Die Etathöhe orientiert sich an den Etats der wichtigsten Konkurrenten. Bei genauer Marktbeobachtung wird versucht, die Werbeanstrengungen der Mitbewerber zu neutralisieren. Prozentsatz-Methode: Sehr häufig wird in der Praxis bei der Diskussion über Etatgrößen vom prozentualen Anteil am Umsatz eines Unternehmens ausgegangen. Innerbetrieblich wird vielfach auch ein bestimmter Anteil an den Gesamtkosten als Basis für die Etathöhe herangezogen. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Etat & Budget/Bestimmung von Etatgrößen Seite 15 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Bestimmung von Etatgrößen Zielorientierte Methode: Aus den Marketing- und Kommunikationsziele wird die Etathöhe als logische Konsequenz abgeleitet. Dabei wird die finanzielle Voraussetzung ebenso wie die Konkurrenzsituation berücksichtigt. Die meist für ein Jahr festgelegten Etats werden häufig in Teiletats zerlegt, die sich am schwerpunktmäßigen Einsatz der Kommunikationsinstrumente orientieren. Neben dem Werbeetat existiert auch ein Verkaufsförderungsetat,ein Etat für Öffentlichkeitsarbeit, für SponsoringAktivitäten usw. Finanzorientierte Methode: Bei dieser Methode bestimmen die finanziellen Mittel die Höhe des Werbeetats. Als Orientierung werden ökonomische Größen wie Umsatz bzw. Gewinn herangezogen. In der überwiegenden Zahl wird der Werbeetat ausgehend von Vergangenheitsdaten bestimmt. Bei dieser Methode werden Werbemaßnahmen meist prozyklisch gefördert/eingeschränkt, unabhängig der marketingorientierten Notwendigkeit. Konkurrenzorientierte Methode: Die Etathöhe orientiert sich an den Etats der wichtigsten Konkurrenten. Bei genauer Marktbeobachtung wird versucht, die Werbeanstrengungen der Mitbewerber zu neutralisieren. Prozentsatz-Methode: Sehr häufig wird in der Praxis bei der Diskussion über Etatgrößen vom prozentualen Anteil am Umsatz eines Unternehmens ausgegangen. Innerbetrieblich wird vielfach auch ein bestimmter Anteil an den Gesamtkosten als Basis für die Etathöhe herangezogen. Methode Beschreibung Vorteile Nachteile Zielorientierte Methode Die Etathöhe wird aus den Werbezielen als logische Konsequenz abgeleitet. Logisches, konsequentes Verfahren, das sich an den Werbezielen orientiert. Probleme bei der Festlegung und Beurteilung der Notwendigkeit von Kommunikations-maßnahmen. Finanzorientierte Methode Die finanziellen Mittel bestimmen die Etathöhe. Als Orientierung dienen ökonomische Größen wie Umsatz bzw. Gewinn. Einfache, schnelle Ermittlung des Etats nach finanziellen Möglichkeiten. Kein Zusammenhang zwischen Werbeziel und Finanzmitteln. Prozyklische Anpassung. Konkurrenzorientierte Methode Die Etathöhe orientiert sich an den Etats der wichtigsten Konkurrenten. Ein Verfahren, das i.R. keine krassen Fehlentscheidungen erwarten lässt. Einschränkung der Innovationskraft eigener Lösungen. Lediglich Reaktionsverhalten. ProzentsatzMethode Etatgrößen werden als prozentualer Anteil am Umsatz eines Unternehmens festgemacht. Einfache, schnelle Etatermittlung. Kein Kausalzusammenhang zwischen Werbezielen und Finanzmitteln. Starke Etatschwankungen. Prozyklische Anpassungen 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Etat & Budget/Bestimmung von Etatgrößen Seite 16 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Budgetverteilung (Budgetallokation) Die Budgetverteilung (Budgetallokation) hat drei Dimensionen: Die sachliche Budgetaufteilung verteilt das vorhandene Budget auf die Werbeobjekte und Werbemittel, auf ausgewählte Werbeträgergruppen und einzelne Werbeträger, die zeitliche budgetiert die Kampagne im Rahmen eines sinnvollen Timings und die geografische teilt das Budget nach geografischen Gesichtspunkten auf. Budgetallokation sachliche zeitliche geografisch Werbeobjekt Werbemittel Werbeträgergruppe Werbeträger Hierbei ist das Budget nach sachlichen, zeitlichen und geografischen Kriterien so zu verteilen, dass eine Wirkungsmaximierung des vorgegebenen Budgets im Hinblick auf die angestrebten Ziele erreicht wird. Mit der sachlichen Budgetallokation ist die Entscheidung darüber verbunden: · welche Produkte (Werbeobjekte) beworben werden, · welche Werbemittel zum Einsatz kommen, · welche Werbeträgergruppen ausgewählt werden (Intermediaselektion) und · welche Werbeträger konkret belegt werden (Intramediaselektion). Im Anschluss an die Entscheidung über die Werbeträgergruppen und die konkreten Werbeträger sind der zeitliche und geografische Einsatz der Medien und der Werbemittel in diesen Medien zu planen. Im Rahmen der zeitlichen Streuung steht die Frage im Mittelpunkt, welche Werbewirkung bei einer Zielperson in Abhängigkeit von der Anzahl und der zeitlichen Verteilung der erlebten Kontakte eintritt. Die geografische Streuung behandelt die Aufteilung auf verschiedene Kundensegmente nach geografischen Gesichtspunkten. Dabei kommt es darauf an, geografische Märkte mit einem hohen Anteil an Zielpopulation zu identifizieren. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/1. Schritt: Vorgaben prüfen/Etat & Budget/Budgetverteilung Seite 17 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – 2. Schritt: Maßnahmen checken Prüfen Sie, welchen Instrumente und Maßnahmen sinnvoll möglich sind. Welche Werbeträger erreichen Ihre Zielgruppe? Welche Werbemittel lässt die Werbeträgerauswahl zu? Welche Auswahl und welche Kombination und welche Folge ist die sinnvollste? Eher viele kleinere oder wenige große Anzeigen? Und in welchen Werbeträgern? Direkt Mailings? Wie oft und wie aufwendig? Plakate? Funk- oder Fernsehspots? Aktionen wie Roadshows? Messebeteiligung? Preisausschreiben? Werbegeschenke? Follow-up? 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken Seite 18 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Die Werbeinstrumente Wir wissen bereits, dass die Werbung ein Instrument des Marketings ist. Genauer: sie ist eines der Kommunikationsinstrumente des Marketings. Die Werbung selbst verfügt auch über so genannte Instrumente: Werbemittel, Werbeträger, Werbewege Doch wie und worin unterscheiden sich diese Instrumente? Eine Werbebotschaft ist zunächst nur eine Idee. Durch Werbemittel wird diese Idee materialisiert und personenunabhängig. Dies ermöglicht den Transport der Werbemittel vom Werbetreibenden zur Zielgruppe – durch Werbeträger und Werbewege. Ob dort die gewünschte Werbewirkung erreicht werden kann, hängt noch von vielen weiteren Faktoren ab, die Sie bereits gelernt haben. Werbemittel Werbemittel sind bewusst gestaltete Konkretisierungen einer Webebotschaft. z.B. Anzeigen, Prospekte, Plakate, Flyer, Mailer, Kataloge, Aufkleber, Präsente, aber auch elektronische Kataloge, Funkspots, TV-Spots, Homepages. Werbemittel können nach verschiedenen Kriterien gegliedert werden. Nach Einsatzbedingungen z.B. Werbemittel die an Werbeträger gebunden sind (Anzeigen, Plakate) oder Werbemittel am POS (Display). Nach dem Grad Streugenauigkeit z.B. selektive Medien die kleine Zielgruppen genau ansteuern (Kundenzeitschrift) oder Massenmedien, die eine große Zielgruppe erreichen (Fernsehen). Nach den Möglichkeiten der Wahrnehmung z.B. Unisensorische Medien, durch die nur ein Sinn angesprochen wird (Gehörsinn – Rundfunkwerbung) oder multisensorische Medien, durch die zwei oder mehrer Sinne angesprochen werden (Messen, Warenproben) 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Werbeinstrumente Seite 19 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Die Werbeinstrumente Werbeträger Werbeträger sind Medien, die Werbemittel zur Zielgruppe transportieren. z.B. Zeitungen, Zeitschriften, Verkehrsmittel, Litfasssäulen, Plakatwände, Werbeartikel, Banden, Trikots … sogar der Verbraucher selbst, wenn er z.B. ein mit Werbung bedrucktes T-Shirt spazieren führt. Werbewege Werbewege sind Kanäle der Distribution z.B. Post, Versenderdienste, Außendienst, Handel, Verteilerdienste, Messestände, Funk, Fernsehen, Datennetze. Die Werbung kann ein reiches Sortiment an Instrumenten nutzen. Wie überall unterscheidet sich in der Werbung der Fachmann vom Laien dadurch, dass er die richtigen Instrumente zur Hand hat. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Werbeinstrumente Seite 20 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Die Werbeinstrumente Dem Werbeplaner steht eine Vielzahl von Werbemöglichkeiten zur Verfügung. Das erlaubt die exakte Auswahl nach den unterschiedlichen Kriterien: Nach Wirkbereich - lokal, regional, bundesweit, international (z.B. Handzettel, Zeitschrift) Nach Wirkdauer - kurzfristig, langfristig (z.B. Anzeige, Trikotwerbung) Nach Wirkfolge - Primärkontakt, Follow-up (z.B. Spot, Homepage / Flyer, Broschüre) Nach Wirkbedeutung - zentral, flankierend… usw. Eine Auswahl: Medium Werbemittel Werbeträger Print Anzeige, Einhefter, Beila- Tageszeitung, Wochenge, Prospekte, Broschü- zeitung, Anzeigenblatt, re, Katalog, Eintrag Publikumszeitschrift, Fachzeitschrift, SpecialInterest, Gemeindeblatt, Telefonbuch Elektronisch Präsentation, Banner, Homepage CD-Rom, Internet FFF Spot Radio, Fernsehen, Kino, Video Out-of-Home Beschriftung, Poster, Aufdruck Litfasssäulen, Fahrzeugwerbung, Bandenwerbung, Trikots, Leuchttransparente, Hauswände Werbeartikel Give-aways T-Shirts, Tragetaschen, Maskottchen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Telefonkarten, Regenschirme, Bierdeckel 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Werbeinstrumente Seite 21 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intermediaselektion Im Rahmen der Mediaplanung befasst sich die Intermediaselektion mit der Entscheidung über die in einer bestimmten Werbekampagne einzusetzenden Instrumente bzw. Werbeträgergruppen (z.B. Publikumszeitschriften, Tageszeitungen, Fernsehen, Hörfunk, Kino und Plakat) und ihre Kombination. Anhand spezieller Kriterien wird jede Mediengattung dahingehend beurteilt, inwieweit sie zur Erreichung der gesetzten Werbeziele beitragen kann. Generell gibt es keine prinzipielle Überlegenheit eines bestimmten Mediums gegenüber allen anderen. Je nach den spezifischen Gegebenheiten und Erfordernissen kann mal das eine, mal das andere Medium effizienter sein. Derselbe Grundsatz gilt auch für die Kombination verschiedener Werbeträgergruppen. · 360º-Analyse aller möglichen Instrumente · Überprüfung der Eignung jedes Instrumentes zur Erreichung der definierten Zielgruppen und Ziele · Entscheidung über geeignete Instrumente Ergebniss: Liste der möglichen, zum Einsatz kommenden Instrumente 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intermediaselektion Seite 22 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intermediaselektion Die Entscheidung, welche Mediengattung in welchem Maße eingesetzt wird, hängt von Faktoren wie Kreation, Mediennutzung der Kernzielgruppe, Zielsetzung und Wirkungsbeitrag der einzelnen Medien ab. Je nach Bedeutung, welche einem Medium im Rahmen einer Werbestrategie zukommt, wird von einem Basismedium oder einem flankierendem Medium gesprochen. Um bei der Auswahl und der Gewichtung den Unterschieden zwischen den einzelnen Werbeträgergruppen gerecht zu werden, ist in der Mediaplanung die Beurteilung anhand folgender Leistungskriterien der Medien unabdingbar: Art und Charakteristik des Mediums: Wie wird das Medium von den Nutzern wahrgenommen und was kann es in Bezug auf Präsenz, Aktualität und Akzeptanz leisten? Nutzerschwerpunkte: Wer sind die schwerpunktmäßigen Nutzer des Medium und stimmen diese mit meiner Zielgruppe überein? Die Zielgruppe soll in einer Werbekampagne möglichst umfassend und ohne Streuverluste angesprochen werden. Erscheinungsweise: Mit welcher Intensität und mit welchen Abständen können die Werbekontakte vermittelt werden (ununterbrochen, täglich, wöchentlich etc.)? Verfügbarkeit/Buchungsfreiheit: Die Medien müssen ausreichend Werberaum und -zeit in genügendem Umfang zur Verfügung haben. Quantitative Medialeistung: Welche Reichweite kann das Medium erzielen und wie schnell kann es eine hohe Zahl an Kontakten zur Zielgruppe herstellen? Wirtschaftlichkeit: Eine möglichst hohe Zahl an Kontakten soll mit möglichst geringen Kosten realisiert werden. Gestaltungs-Adäquanz: Das Medium muss sich für die spezifischen Gestaltungsformen der Kampagnen eignen. Image-Adäquanz: Das Medium muss den Ansprüchen des Klienten an Ästhetik, Niveau und Moral gerecht werden. Eignung/Aufgabe im Media-Mix: Eignet sich das Medium für meine Art von Werbung? Welche Gewichtung kommt dem Medium in der Kampagne zu (Basis-/Begleitmedium)? 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intermediaselektion Seite 23 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Intermedia-Vergleichsliste Zeitungen Publikumszeitschriften TV Hörfunk Plakat Internet Art und Charakteristik des Mediums Aktuelles Alltagsmedium mit hohem Informationsgehalt. Ausgeprägte Leser-BlattBindung, verbunden mit hoher Glaubwürdigkeit und meistens lokaler und regionaler Verankerung. Informationsund Unterhaltungsmedium für differenzierte Zielgruppen. Vielseitiges Themenangebot sowohl für breit als auch speziell interessiertes Publikum (General-Interest und SpecialInterest-Titel). Breitenmedium fürUnterhaltung und Information. Hohe Aktualität. Durch die Wahl von Ausstrahlzeiten, Sendegefäss und Sender ZielgruppenAnsprache möglich. Beliebtes Informationsund Unterhaltungsmedium mit zum Teil ober-flächlicher Nutzung. Oft Begleitmedium. Omnipräsentes, schnell und breit wirkendes Passantenmedium. Visuelle Überraschungseffekte durch kreative und prägnante Gestaltung. Interaktives und individuell nutzbares Kommunikations-instrument mit direkten Kontrollmöglichkeiten von Nutzung und Wirkung. Wird primär als Informationsmedium und für E-Mails genutzt. Zunehmende Akzeptanz als Einkaufs- und Verkaufsmedium. Nutzerschwerpunkte Mehrheitlich geografisch definierte und breite Bevölkerungsgruppen. Schwerpunkte bei der Bevölkerung ab 30 Jahren. Im GeneralInterestBereich Ansprache von breiten Bevölkerungsgruppen möglich Die Vielfalt an Zeitschriftenangeboten erlaubt die genaue Ansprache von soziodemografisch und psychografisch abgrenzbaren Zielgruppen. Gesamtbevölkerung mit Schwerpunkten je nach Ausstrahlzeit, Sendeumfeld und Sender. Reichweitenüberhang bei älteren Bevölkerungsschichten. Tendenziell jüngere Bevölkerung (15 – 49 Jahre) in den jeweiligen Empfangsgebieten. Nutzung vorwiegend tagsüber. Schwerpunkte Morgen, Mittag und Vorabend. Personen jeden Alters im täglichen Bewegungsraum. Höchste Kontakte im städtischen Strassen- und Bahnhofbereich und bei jüngeren Personen. Geografisch genau bestimmbarer Einsatz. Schwerpunktmässig 10bis 50-jährige Personen. Segmentationsmöglichkeiten nach Websites und technischen Kriterien (URL, Domain, Browser, Internetzugang, Zeit, Keyword usw.). Begegnung Zielperson / Medium Vor allem Morgenkontakte. Erwartete Information bringt intensive und regelmässige Medianutzung. Positive Einstellung gegenüber der Werbung. Große Identifikation mit bewusst gewählten Titel. Meist abonniert. Hohe Aufnahmebereitschaft, weil bewusste Nutzung in Freizeitsituation. Lesemedium mit grosser Konzentration und Mehrfachnutzung. Identifikation mit Titel und Inhalt. Ungebunden an zeitliche und räumliche Nutzung. Multisensorische Ansprache in gewohnter und häuslicher Atmosphäre. Nutzungsschwerpunkte zwischen 19.00 und 22.30 Uhr. Unterschiedliche Aufnahmeinteressen und Akzeptanz in Erwartung von bestimmten Sendungen. Ablenkungsund Zappinggefahr. Häufige Nutzung bei gleichzeitig anderer Tätigkeit (Arbeit im Büro, Haushalt, Autofahren). Akustische Ansprache. Rasche häufige Passantenkontakte außerhalb von Zuhause, unabhängig, ob zu Fuss, im Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Verstärkungseffekt durch Grossflächen. Professionelle Nutzung während der Geschäftszeiten, Privatnutzung vermehrt am Abend und an Wochenenden. Hohes Involvement durch Interaktivität und Interesse, Neuigkeiten in der vom Nutzer gewünschten Art rund um die Uhr zu erfahren. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intermedia-Vergleichsliste Seite 24 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Intermedia-Vergleichsliste Zeitungen Publikumszeitschriften TV Hörfunk Plakat Internet Erscheinungsweise Täglich Wöchentlich, 14tägig, monatlich Täglich (öffentlichrechtlich Sender Werbung bis 20 Uhr) Täglich täglich (wochenweise buchbar) ununterbrochen online Verfügbarkeit Keine Beschränkung, Platzierung themenund rubrikenbezogen möglich. Keine Beschränkung, beliebig zu allen Erscheinungsterminen, Platzierung themenbezogen möglich. Begrenzung durch maximale Werbezeit pro Tag und Block. Gute Steuerung von Termin, Zeit und Anzahl der Schaltungen möglich. Begrenzung durch maximale Werbezeit pro Tag und Block. Gute Steuerung von Termin, Zeit und Anzahl der Schaltungen möglich. Aufgrund hoher Nachfrage zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Regionen Angebot beschränkt. Umfassende Platzierungsmöglichkeiten, (klassische OnlineWerbung, SEM, Targeting etc.). Quantitative Medialeistung 72,4 Prozent der Bundesbürger lesen regelmäßig Zeitung (aktuelle Reichweite der Zeitungen in Deutschland lt. Media-Analyse 2011, Pressemedien II). Zahl der täglich verkauften Zeitungen rund 23,33 Millionen Exemplare pro Erscheinungstag (IVW: 4. Quartal 2011). 92,7 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland lesen Publikumszeitschriften. Zum Jahresende 2011 verzeichnen die Publikumszeitschriften insgesamt 108,71 Mio. verkaufte Exemplare im Quartalsdurchschnitt je Ausgabe. (IVW 4. Quartal 2011). 97 Prozent aller deutschen Haushalte haben mindestens ein Fernsehgerät. 86 Prozent der Bundesbürger schauen täglich fern. Die tägliche Nutzungsdauer liegt bei 220 Minuten. (Quelle: ARD/ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation) 96 Prozent aller deutschen Haushalte haben mindestens ein Radiogerät. 79 Prozent der Bundesbürger hören täglich Radio. Die tägliche Nutzungsdauer liegt bei 187 Minuten. (Quelle: ARD/ ZDF Langzeitstudie Massenkommunikation) Mit einer Großflächen-Kampagne erreichen Werbungtreibende in Orten ab 20.000 Einwohnern bei einer Vollbelegung aller Stellen 83,4 Prozent der über 14-Jährigen. Bei einem normalen Werbedruck von 1:3000 (eine Großfläche pro 3000 Einwohner) sind es 61,1 Prozent (Quelle: MA 2010 Plakat). Das Internet hat in Deutschland eine Reichweite von 72 Prozent: 50,73 Millionen Menschen sind im Netz. Zum Weitesten Nutzerkreis (Nutzung innerhalb der letzten drei Monate) zählen 70,5 Prozent der Bevölkerung (Quelle AGOF Internet facts 2010-II). Reichweiten und Kontakte Sehr hohe Reichweiten in den Streugebieten. Rascher Reichweitenaufbau mit breiter Titelliste oder Kombinationen. Durch regelmäßige Nutzung hohe Kontaktdichte in kurzer Zeit. Sehr hohe Reichweite beim Einsatz von General-InterestTiteln. Hohe Kontaktdichte durch regelmäßige Leser, externe Überschneidungen und Mehrfachnutzung. Reichweiten nach Sender, Sendezeit und Sendegefäss sehr unterschiedlich. Durch unregelmäßige Nutzung bei gleichzeitig großem Senderund Programmangebot kurzfristig keine wirksame Kontaktdichte erreichbar. Geringe interne Überschneidungen da lokal und regional gerichtete Reichweiten. Schneller Reichweitenaufbau bei hohem Schaltvolumen möglich. Hohe Reichweiten, Durchschnittskontakte, GRP und Erinnerungswerte. Erlaubt exakte Erfassung von aufgerufenen Werbeeinblendungn, Seiten, Anzahl der Besucher, Verweildauer oder Anzahl aufgerufener Hyperlinks. Zusätzlich auch Erfassung der Reichweite möglich. 1. Einführung/Begriff der Werbung Seite 25 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester g n u l o h r Wiede Intermedia-Vergleichsliste Zeitungen Publikumszeitschriften TV Hörfunk Plakat Internet Wirtschaftlichkeit/ Schaltkosten Hohe absolute Insertionskosten. Im Durchschnitt relativ hohe Tausender-Kontaktpreise. Abhängig von Reichweite und Auflagenhöhe. Mittlere TausenderKontaktpreise. Hohe TausenderKontaktpreise. Niedrige Tausender-Kontaktpreise. In Relation zur flüchtigen Beachtung und zur erforderlichen Kontaktdichte eher teuer. Niedrige Tausender-Kontaktpreise. Sehr niedrige TausenderKontaktpreise. Eignung/Aufgabe im Media-Mix Geeignet für aktuelle Angebote, Aktionen, rasch zu vermittelnde Botschaften, regionale oder händlerorientierte Kampagnen und textintensive Werbung sowie ImagePflege und Markenverankerung. Adressbeschaffung durch Coupon-Inserate. Basismedium im nationalen, lokalen und regionalen Bereich. Geeignet für vertiefte und komplexe Botschaften. Erlebniswelt demonstrieren, ImagePflege und Markenverankerung. Reichweiten und/oder kontaktgerichtete Basiswerbung. Geeignet für raschen Bekanntheitsaufbau und Demonstration, emotionale und argumentierende Werbung. Nationales und sprachregionales Basismedium. Keine Werbung für Alkohol und Tabak. Geeignet für aktuelle Angebote, Aktionen, Bekanntmachungen und schnellwirkende Werbebotschaften. Oft Ergänzungsmedium im lokalen und regionalen Bereich. Keine Werbung für Alkohol und Tabak. Geeignet zur Positionierung, Verankerung und Image- Aktualisierung. Erhöhung Impact durch FormatMix und Verstärkungseffekte durch Integration von weiteren Werbemitteln wie zum Beispiel Big Posters, eBoards oder Flachbildschirmen. Geeignet für erklärungsintensive Produkte und Dienstleistungen. B-to-B und B-to-C sowie direktmarketinggerichtete Angebotsformen (Kataloge) mit Direktverkauf. Ergänzung zum klassischen Mediaeinsatz für vertiefte Informationen und Unterhaltung. Eignet sich als Basis für CrossmediaAktivitäten. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intermedia-Vergleichsliste Seite 26 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intramediaselektion Die zuvor festgelegten Mediengattungen werden durch die Auswahl geeigneter Werbeträger präzisiert und budgetiert. Dabei muss zwischen Reichweite, Belegungskosten und Affinität abgewogen werden. Markt-Media-Studien geben genauen Aufschluss über die Mediennutzung von einzelnen Werbeträgern durch die Zielgruppe. Reichweitenangaben und Preislisten der einzelnen Werbeträger werden herangezogen, um vergleichsweise TausenderKontakt-Preise zu berechnen. · Auswahl von Werbeträgern · Budgetierung der Werbeträger mit anschließender Optimierung · Entscheidung für geeignete Werbeträger Ergebniss: Liste der zum Einsatz kommenden Werbeträger, Budgets der ausgewählten Werbeträger Ziel der Intramediaselektion ist es, eine Auswahl zwischen verschiedenen Werbeträgern einer einzelnen Mediengattung zu treffen, nachdem die grundsätzliche Entscheidung für eine bestimmte Gattung bei der Intermediaselektion getroffen wurde. Im Rahmen von intramedialen Vergleichen gehören zu den Haupteinflußgrößen bei der Wahl zwischen einzelnen Werbeträgern folgende Kriterien: · Attraktivität des Mediums · Zeitliche Verfügbarkeit des Mediums · Redaktionelles und werbliches Umfeld · Image des Mediums · Kosten bzw. der Nutzungspreis · Reichweite · Kontaktzahlen · Kontakthäufigkeit · Zielgruppenaffinität Im Gegensatz zur Intermediaselektion sind diese Kriterien jeweils werbeträgerspezifisch, beispielsweise bezogen auf eine einzelne Zeitschrift oder einen einzelnen Fernsehsender, zu bewerten. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intramediaselektion Seite 27 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Intramediaselektion Attraktivität des Mediums: Bevor die Entscheidung für einen bestimmten Werbeträger getroffen wird, ist zunächst dessen Attraktivität nach Handhabung und Qualität einzuschätzen. Unter der Handhabung versteht man die quantitative Verwendung und Nutzung des Werbeträgers, die zum Werbeträgerkontakt (z.B. Kontakt mit dem „Stern“) bzw. zum Werbemittelkontakt (z.B. Kontakt mit einer Anzeige im „Stern“) führt. Diese Medienleistung bezeichnet man als Werbeträger- bzw. Werbemittelkontaktchance. Die qualitative Komponente umfasst den Beitrag des Werbeträgers zur Wirkung des Werbemittels (Werbeträgerkontaktqualität). Zeitliche Verfügbarkeit des Mediums: Darüber hinaus ist die zeitliche Verfügbarkeit eines Werbeträgers zu überprüfen. Dabei ist im Falle der Printmedien entscheidungsrelevant, wie lange der Leser eine Zeitschrift nutzen kann, bevor die nächste Ausgabe erscheint. Für den Werbetreibenden rechtfertigt sich so evtl. ein höherer Anzeigenpreis bei einer 14tägig erscheinenden Zeitschrift als bei einer Wochenzeitschrift. Bei der Auswahl des redaktionellen und werblichen Umfelds ist eine möglichst hohe Affinität von Werbeobjekt und Inhalt des redaktionellen Teils anzustreben, um eine positive Transferwirkung zu erzeugen. Neben dieser objektiv zu überprüfenden Stimmigkeit von Werbeobjekt und -träger spielen subjektive Eindrücke bei der Entscheidung eine große Rolle. So ist das vom werbenden Unternehmen wahrgenommene Image des Werbeträgers beim Konsumenten ein sehr wichtiger Faktor bei der Intramediaselektion. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intramediaselektion Seite 28 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Tausend-Kontakte-Preis (TKP) Die Kosten bzw. der Nutzungspreis eines Werbeträgers sind von entscheidender Bedeutung für die Auswahl eines konkreten Werbeträgers. Zu den einfachen und gängigsten Preis-Berechnungsverfahren gehört die Beurteilung der Medienwirkung nach dem Tausenderpreis. Er gibt Auskunft über die Kosten für 1.000 Werbeträgerkontakte. TKP = Kosten für die einmalige Belegung eines Werbeträgers x 1.000 Werbeträgerkontakte (z.B. Leser) Dieser Preis gibt einen ersten Anhaltspunkt über die Kosten eines Mediums, ist jedoch allein nicht geeignet, eine Mediaselektion durchzuführen, denn in den seltensten Fällen stimmt die Zielgruppe der Werbung mit der erreichten Leserschaft überein. Um dem Rechnung zu tragen, wird entsprechend des Anteils der Zielgruppe an der Nutzerschaft eines Werbeträgers eine Gewichtung des Tausenderpreises durchgeführt: TKP (gewichtet) = Kosten für die einmalige Belegung eines Werbeträgers x 1.000 geteilt durch Werbeträgerkontakte (z.B. Leser) x Anteil der Zielgruppe 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intramediaselektion/TKP Seite 29 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Reichweiten Im Rahmen der Intramediaselektion ist es von großer Bedeutung, die Anzahl der Kontakte zwischen Werbeträgern und deren Nutzern zu überprüfen. Als Kontaktmaßzahlen werden in der Praxis hauptsächlich die folgenden verwandt: · die Reichweite, das heißt die Anzahl der Personen, die durch die Werbeträger erreicht werden soll, · die Kontaktsumme, das heißt die Zahl der insgesamt hergestellten Kontakte, · die Kontakthäufigkeit und Kontaktverteilung. Die Reichweite stellt dabei die in der Praxis gebräuchlichste Kontaktmaßzahl dar. Allerdings werden in diesem Zusammenhang unterschiedliche Reichweitenmaße verwandt. Klassifizierung von Reichweitenmaßen in der Mediaplanung: Einmalige Einschaltung Wiederholte Einschaltung Ein Werbeträger Einzelreichweite: die Reichweite einer Schaltung in einem Werbeträger. Kumulierte Reichweite: die Reichweite von mehreren Schaltungen in einem Werbeträger ohne interne Überschneidungen, d.h. mehrfach erreichte Personen werden nur einmal gezählt. Mehrere Werbeträger Nettoreichweite: die Reichweite einer Schaltung in mehreren Werbeträgern ohne externe Überschneidungen, d.h. mehrfach erreichte Personen werden nur einmal gezählt. Kombinierte Reichweite: die Reichweite von mehreren Schaltungen in mehreren Werbeträgern ohne interne und externe Überschneidungen, d.h. mehrfach erreichte Personen werden nur einmal gezählt. Abgesehen von der Bruttoreichweite haben allen Reichweitenmaße gemeinsam, dass eine Person bei mehrfachen Kontakt nur einmal gezählt wird. In der Bruttoreichweite, die der Summe der einzelnen Reichweiten mehrerer Werbeträger entspricht, sind hingegen auch die auf Grund von Überschneidungen mehrfach erfassten Personen enthalten. Die Bruttoreichweite gibt somit keinen Aufschluss darüber, wie viele Personen wie oft erreicht werden. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intramediaselektion/Reichweiten Seite 30 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zielgruppenaffinität Der Begriff der Affinität wird in der Mediaplanung als ein weiteres Beurteilungskriterium zur Eignung eines Werbeträgers gegenüber einer Zielgruppe verwendet. Der Vorteil dieses Kriteriums ist, dass es aus jeder normalen Mediaanalyse abgeleitet werden kann. Affinitäten können auf zwei Arten definiert werden. Beide Blickrichtungen sind allerdings letztlich ein Maß desselben Vorgangs: · Als Anteil der Zielgruppe an der Nutzerschaft eines Werbeträgers im Vergleich zum Anteil der Zielgruppe an der Gesamtbevölkerung. · Als Reichweite eines Werbeträgers in der Zielgruppe im Vergleich zur Reichweite des Werbeträgers in der Gesamtbevölkerung. Der Anteil an der Grundgesamtheit wird mit 100 indiziert. Wird für einen Werbeträger ein Index über 100 ausgewiesen, hat er eine überproportionale Zielgruppenaffinität, ein Index unter 100 signalisiert unterproportionale Zielgruppenanteile. Bei einer unterproportionalen Zielgruppenaffinität besteht das Risiko zu hoher Fehlstreuung in zielgruppenexterne Bevölkerungssegmente. Berechnung (1): Anteil der Zielgruppe an der Nutzerschaft x 100 Anteil der Zielgruppe an der Gesamtbevölkerung Berechnung (2): Reichweite des Werbeträgers in der Zielgruppe x 100 Reichweite des Werbeträgers in der Gesamtbevölkerung 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intramediaselektion/Zielgruppenaffinität Seite 31 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Streuverluste Streuverluste sind die durch Überstreuung und unnötige Überschneidungen eintretenden überflüssigen, zusätzlichen Kosten bei der Streuung von Werbemitteln. Sie treten auf, wenn z.B. durch Belegung eines Werbeträgers Personen erreicht werden, die nicht zur Zielgruppe des Werbungtreibenden gehören (z.B. als Käufer für sein Produkt von vornherein nicht in Frage kommen). Ziel aller Streuanalysen und Streuplanung ist es, Streuverluste zu minimieren, wiewohl sie so gut wie nie vollkommen zu vermeiden sind. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/2. Schritt: Maßnahmen checken/Intramediaselektion/Streuverluste Seite 32 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – 3. Schritt: Strategie festlegen Was davon in welcher Kombination und zeitlichen Reihenfolge bietet die größten Erfolgsaussichten? Warum? Welche der möglichen Maßnahmen sind mit dem zur Verfügung gestellten Etat bezahlbar? Ermitteln Sie Durchschnittskosten für Anzeigen, Mailing, Follow-up usw. (Ein gutes Hilfsmittel ist dabei der Etat-Kalkulator.) Faustregel: Streukosten möglichst hoch, Produktionskosten möglichst niedrig halten. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen Seite 33 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Crossmediale Vernetzung Crossmedia ist die Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen mit einer durchgängigen Leitidee in verschiedenen und für die Zielgruppe geeigneten Mediengattungen, die inhaltlich, formal und zeitlich integriert sind. Durch die konsequente Nutzung von Wechselwirkungen zwischen einzelnen Instrumenten soll die Kommunikationswirkung erhöht werden. Die Ansprache sollte vernetzt, interaktiv und - soweit möglich und sinnvoll - multisensorisch mit Hinweisen auf Zielmedien erfolgen und dem Kunden einen Nutzwert bieten. Wann nutzen die Konsumenten welches Instrument? Wie kann der darauf abgestimmte Einsatz der Instrumente zu einem Mehrfachkontakt werden und damit Lern- und Gedächtnisleistung verbessern? Wie kann die Zielgruppe auf einen zunehmend interaktiven Pfad geleitet werden, der von der rein passiven Rezeption von Werbebotschaften zu einem aktiven Mitmachen führt? Wie kann die crossmediale Kampagne den Konsumenten immer weiter auf die jeweils nächste (intensivere) Interaktionsstufe führen? · Analyse der crossmedialen Schnittstellen zwischen den Kommunikationsträgern · Auswahl von Medien, die über Interaktion und Response Konsumentenprofile ermöglichen · Auswahl eines oder mehrerer Zielmedien · Überprüfung der inhaltlichen, formalen und zeitlichen Integration · Überprüfung der technischen Vernetzungsmöglichkeiten Ergebnisse: Klarheit über Vernetzungpotenziale innerhalb der Kampagne Klarheit über Basis- und Begleitmedien Entscheidung über Zielmedien Darstellung der Vernetzungstechnik innerhalb der Crossmedia-Kampagne Klarheit über technische Realisierung der Vernetzung 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung Seite 34 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Einwirkungsmöglichkeiten crossmedialer Kampagnen Erwerbszeit Freizeit Mobilität Mobilität Schlaf Essen Hausarbeit Regeneration 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung Einwirkungs-möglichkeiten von Crossmedia Einwirkungs-möglichkeiten von Crossmedia Mobilität Seite 35 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Crossmediale Vernetzung im Detail Crossmedia beinhaltet die Umsetzung einer Kombination von mind. drei kommunikativen Maßnahmen mit einer durchgängigen Leitidee und einem übergreifenden Leitmotiv. Sie bilden die Klammer um ein sinnvoll kombiniertes Bündel von Kommunikationsinstrumenten und werden konsequent durch alle eingesetzten Medien gespielt. Die durchgängige Leitidee, der „Aufhänger“, die Story, also eine Art kanalübergreifende „Big Idea“ ist das Schlüsselsignal für die gesamte Kampagne. Die Wahl der einzusetzenden Instrumente sollte auf die Mediennutzung der Zielgruppe, auf das Produkt und auf die eingeschlagene Markenstrategie des Unternehmens abgestimmt sein. Eine Kampagne kann nur dann glücken, wenn sie die tatsächliche Mediennutzung der Zielgruppe stets im Auge hat und in den für sie effektivsten und wirkungsvollsten Kanälen umgesetzt wird. So würde es zum Beispiel keinen Sinn machen eine so genannte „love mark“ wie Apple via postalischen Direktmarketing dem Endkunden aufzunötigen. Unter Vernetzung wird das Hinweisen eines Instrumentes auf ein anderes im Rahmen einer Kampagne verstanden. So wird beispielsweise der Betrachter eines Plakates auf die dazugehörige Website eines Produktes hingewiesen. Der Hörer eines Radiospots erhält Hinweise auf die nächste Verkaufsstelle oder auf ein Gewinnspiel unter Nennung der einprägsamen URL. Kampagnen können in zwei Formen vernetzt werden: Der Verweis findet auf u.a. Werbungsebene statt. Hierbei könnte zum Beispiel aus einem klassischen TV-Spot heraus ein Verweis auf eine Internetseite mit einer Handlungsaufforderung gegeben werden („Gewinnen Sie eine Flugreise mit Hotel nach Mailand“, „Werden Sie Testfahrer des neuen Alfa159 Sportwagen: www.alfa-testfahrer.de“). Eine crossmediale Kampagne beinhaltet in der Regel eine Kombination aus klassischen und neuen (digitalen) Medien. Erst in der Kombination mit Letzterem, also mit Internet und/oder Mobile werden Reaktionen und Response ermöglicht. In der Kampagnenführung können Erfolgsmessung und begleitende Marktforschung durch die Einbeziehung von Internet und Mobile erleichtert werden. Erfolgreiche Crossmedia-Kampagnen zeichnen sich dadurch aus, dass verschiedene Sinneskanäle harmonisch miteinander verknüpft werden. Eine Ansprache des Konsumenten auf mehreren Sinnesebenen führt zu einer höheren Erlebnisqualität und stärkeren Wahrnehmungsintensität. Demnach können Lerneffekte und Erinnerungsleistungen gesteigert werden, wenn Informationen sowohl in bildhafter als auch in sprachlicher Form präsentiert werden. Auch Töne, Gerüche, Geschmäcker und die Wahrnehmung oder Ertastung können dazu beitragen. Wichtig ist, dass sich die unterschiedlichen Sinnesansprachen gegenseitig unterstützen und ergänzen und alle Werbemittel dieses Gestaltungsprinzip einhalten. Daraus resultiert eine optimale und integrierte Informationsverarbeitung, die sich Werbetreibende bei einer crossmedial angelegten Kampagne zunutze machen können. Während bei der Mehrzahl der Werbekampagnen einzelne Werbeträger unverbunden nebeneinander stehen, wird bei crossmedialer Kommunikation aktiv darauf hingearbeitet, die Kunden in ein zentrales, meist interaktives Kommunikationsinstrument zu leiten. Diese aktive Nutzerführung geschieht in der Regel durch explizite Verweise innerhalb des einen Mediums auf ein anderes. Dabei muss der Mehrwert, den der Rezipient durch die Nutzung des beworbenen Mediums erhalten soll, kommuniziert werden. Das Ziel des abgestimmten Medieneinsatzes besteht darin, frühzeitig Konsumentenprofile zu generieren, die dann zum Beispiel über Direktmaßnahmen individuell und wesentlich genauer bachbearbeitet werden können. Darauf aufbauende Costumer-Relationship-Management-Programme ermöglichen eine langfristige Konsumentenbindung und Wertschöpfung. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung Seite 36 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Funktion Instrumente im Crossmedia-Mix TV Der TV-Spot gilt als ein Basismedium. Innerhalb des Crossmedia-Mix kann er hervorragend Zielgruppen auf weiterführende, dialogfähige Websites oder Hotlines verweisen, vorausgesetzt, die URL bzw. Telefonnummer ist kurz und einprägsam. Auch Hinweise auf Sonderaktionen am Point of Purchase haben sich zum Beispiel bei zahlreichen „MediaMarkt“-Kampagnen als erfolgreich erwiesen. Print Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften können im Crossmedia-Mix als Basismedium eingesetzt werden. Sie eignen sich zur Zielgruppenübergabe ins Internet, zu Hinweisgebung auf Aktionen am nächstgelegen PoS, zur Ankündigung anstehender Events sowie zur Erklärung komplexer Sachverhalte. Darüber hinaus eröffnen Printmedien die Möglichkeit, die Zielgruppe über eingeklebte Produkt- und Duftproben multisensorisch anzusprechen und damit die Gedächtnisleistung zum beworbenen Produkt zu verstärken. Out-of-Home Perfektes Ergänzungsmedium zur Abdeckung der durchschnittlich 1,5 Stunden dauernden Mobilität im Tagesablauf. Kombination TV (Basismedium) + Print (Ergänzungsmedium) + Plakat (Ergänzungsmedium) ist in der Praxis eine der meistgewählten Crossmedia-Basiskombinationen. Das Plakat ist häufig in allen crossmedialen Kampagne anzutreffen, in denen Medien eingesetzt werden, die gleichfalls mit Bildern werben. Bei der Zielgruppenübergabe im Cross-mediaMix wird das Plakat häufig herangezogen, um auf Websites, naheliegende Points of Purchase, oder Hotlines zu verweisen. Umstellung vom Dekaden- auf den Wochenrhythmus seit 2006 erleichtert die Plakatbeteiligung in crossmedial geführten Kampagnen. Radio Radio fungiert als Ergänzungsmedium zur TV-Werbung. Darüber hinaus eignet sich der Radiospot für die werbliche Hinweisführung zum nächstgelegenen PoS, zu Events und Veranstaltungen im Senderaum sowie bei einfach zu behaltenden Internetadresse auch als Hinweis zu Internetangeboten. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung/Funktion Instrumente Seite 37 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Funktion Instrumente im Crossmedia-Mix Dialog/Direct-Marketing Innerhalb des Crossmedia-Mix setzt das Dialogmarketing die Beschaffung von Adressen durch eine anderes Instrument voraus. Dafür kommen Gewinnspiele oder Dialogmasken im Internet in Frage. Voraussetzung ist, dass ein klarer Anreiz zur Abgabe von kundenbezogenen Daten gegeben ist. Das Dialogmarketing kann beispielsweise die Nennung eines Links zu einer Website mit Interaktionsmöglichkeiten beinhalten. Ebenso ist denkbar, dass das Mailing einen Gutschein oder eine Einladung zu einer Produktpräsentation enthält. Online Das Internet ergänzt TV-Werbespots oder Printanzeigen mit Einblendung der Internetadresse durch interaktive Elemente, zum Beispiel der Registrierung zu Gewinnspielen, Anfragen zum Produkt, Abgabe von Feedback oder dem Kauf von Produkten. Nach dem Kauf eines Produktes am PoS können Gewinnspiel-Codes auf Produktverpackungen in Internetmasken eingegeben werden und ermöglichen weitreichendes Tracking. Das Internet eignet sich somit zur Generierung von Konsumentenprofilen, zur Bekanntgabe von Event- und Messeterminen oder zur Durchführung von Sonderaktionen. Weiterhin können über flankierend geschaltete E-Mail-Newsletter wichtige Informationen, Sonderaktionen oder -angebote sowie anstehende Events und Veranstaltungen bekannt gegeben werden. Inhalte der Websites oder Produkte aus dem Online-Shop können über virales Marketing weiterempfohlen werden. Kino Der Kinospot eignet sich zum Verweis auf weiterführende Internetseiten. Durch die Möglichkeit der regionalen Aussteuerung können Hinweise auf spezielle Angebote in lokalen PoP oder auf anstehende Events im lokalen Raum gegeben werden. PoP-Marketing Im Crossmedia-Mix ist die Rolle von PoP-Marketing klar definiert: Während die Aufgabe der Above-the-LineBasismedien (TV-Spot, Print-Anzeigen, Plakat) im Aufbau von Markenbildern liegt, ist es im Anschluss die Funktion des PoP-Marketing, das Produkt aus der Vielzahl des Sortiments in den Einkaufskorb der Konsumenten zu bekommen. Sonderaktionen am PoP können zum Beispiel auf Leitmotive, Bilderwelten und bereits aus der Mediawerbung bekannte Marken ausgerichtet werden. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung/Funktion Instrumente Seite 38 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Funktion Instrumente im Crossmedia-Mix Event Event-Marketing wirkt ergänzend im Crossmedia-Mix. Eine bereits durch TV-Spots, Printwerbung oder Außenwerbung bekannt gemachte Marke erfährt durch geeignete Event-Maßnahmen eine nachhaltige Verankerung und emotionale Aufladung in den Köpfen der Zielgruppe. Events erfordern wiederum im Vorfeld ihre Ankündigung via Pressekonferenz, TV-Spots, Printwerbung, Mailings, Internet usw. Bei der Durchführung von Events können weitere Kommunikationsmittel werblich vernetzt werden. So können Werbeartikel und Produktproben verteilt, Produktinnovationen und Neuigkeiten vorgestellt werden. Die PR kann vor, während und nach dem Event Pressemitteilungen versenden. Downloads von Fotos der Teilnehmer von der Website des Unternehmens können zu einer stärkeren Frequentierung derer führen bzw. dazu einladen, Freunden einen Empfehlungs-Link auf Fotos zu senden, wodurch virale Effekte entstehen können. Public Relations Die Öffentlichkeitsarbeit kann als Startschuss jeder Crossmedia-Kampagne gesehen werden. Sie informiert ausgewählte Pressevertreter und mögliche Multiplikatoren über die anstehende Durchführung. In diesem Rahmen besteht die Möglichkeit, auf Events, Verkaufsstarts oder Sponsoringaktivitäten hinzuweisen oder die zur Kampagne gehörende Internetseite bzw. den TV-Sport vorzustellen. Messen Zur Vernetzung von Messen im Crossmedia-Mix eignet sich zum Beispiel die Ausgabe von Werbeartikeln auf der Messe, um auch später Erinnerung an das Produkt zu generieren. Darüber hinaus kann die PR-Abteilung ereignisgesteuerte neue Pressemitteilungen herauszugeben. Während einer Messe können Vertreterdes Unternehmens auf bestimmte Bereiche der Internetseite hinweisen, über die weiterführende Informationen abgerufen werden können. Auch Events können auf der Messe organisiert werden. Messen entfalten auf diese Weise ihre Stärke beim multisensorischen Erleben von Marken in crossmedialen Kampagnen. Werbeartikel Werbeartikel entfalten insbesondere dann hohe Wirksamkeit, wenn sie bei emotional ansprechenden Messen und Events ausgeteilt werden. Sie sind auch als Beigabe im postalischen Dialogmarketing, zu Coupons, Gutscheinen oder Proben sowie zur Überreichung am PoP einsetzbar. Darüber hinaus können im Internet Werbeartikel kostenlos als Gegenleistung für das Ausfüllen einer Kundendatenmaske versendet werden. Ein nicht zu unterschätzender viraler Effekt in crossmedialen Kampagnen ist das Herzeigen und die Weitergabe der Werbeartikel an Freunde und Bekannte, wodurch sich die Reichweite nochmals deutlich erhöhen kann. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung/Funktion Instrumente Seite 39 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Funktion Instrumente im Crossmedia-Mix Sponsoring Sponsoring ist besonders zur Steigerung des Bekanntheitsgrades einer Marke oder eines Unternehmens geeignet. Hierzu können Massenmedien wie TV, Print oder Außenwerbung als Multiplikatoren für Sponsoringbotschaften genutzt werden. Darüber hinaus spielt die Verbindung von Sponsoring mit begleitender Öffentlichkeitsarbeit eine große Rolle. Sponsoring wird in der Regel sowohl auf der Website des Sponsor als auch auf der des Gesponserten im großen Stil thematisiert. Guerilla Bei einer crossmedial geführten Kampagne soll Guerilla insbesondere die Presse „alarmieren“ und damit redaktionelle Berichterstattung auslösen. Eine gelungene Aktion kann durch die Resonanz der Presse in TV, Print oder Online zu hohen Kontaktzahlen führen. Darüber hinaus wird die Kombination Guerilla und Online als wirksames Mittel zur viralen Verbreitung der Aktion gesehen. Diese erfolgt dann häufig durch die Empfehlungsfunktion der Video-Communities. Häufig anzutreffen ist auch die Verbindung von Außenwerbung mit Guerilla-Elementen. Viral Marketing Das Ziel viraler Maßnahmen besteht in der Verbesserung des Images eines Unternehmens oder der Erhöhung des Bekanntheitsgrades eines Produktes. Virales Marketing wirkt unterstützend in Kombination mit nahezu allen anderen Instrumenten. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Crossmediale Vernetzung/Funktion Instrumente Seite 40 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zeitliche Verteilung von Werbung Die zeitliche Verteilung von Werbung wird von zentralen Wettbewerbsfaktoren beeinflusst. Konkurrenten, Zielgruppe, Marktzyklen und der agierenden Unternehmung. Nach Möglichkeit sollten alle Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Häufig wird die zeitliche Verteilung der Werbung jedoch durch die Orientierung an einem der genannten Wettbewerbsfaktoren geprägt. Daher wird der Einfluss dieser Faktoren getrennt beschrieben. 1. Konkurrenzorientierung Entgegenwirken: Zur gleichen Zeit wird in den gleichen Medien geworben. Dadurch wird der Werbedruck der Konkurrenz geschwächt. Ausweichen: Der Werbende entzieht sich der Konkurenzwerbung. 2. Zielgruppenorientierung z.B. im Konsumgüterbereich jahreszeitenabhängige Mode wie Wintermode, Bademode oder im Investitionsgüterbereich im Vorfeld der größten Branchenmesse wie BAUMA für Baumaschinen. 3. Unternehmensorientierung z.B. Firmenjubiläum, Produkteinführung (Produktlebenszyklus) 4. Orientierung an Marktzyklen z.B. Saisonale Schwankungen, Konjunkturzyklus 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Zeitliche Verteilung von Werbung Seite 41 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Zeitliche Verteilung von Werbung Eine zentrale Strategieentscheidung betrifft den zeitlichen Einsatz der Werbung. Hierfür existieren zwei grundsätzliche strategische Ansätze: · Strategien mit kontinuierlichem Werbedruck · Strategien mit zeitlich begrenztem Werbedruck Zunächst stellt sich also die Frage, ob kontinuierlich oder in Werbestößen geworben werden soll. Ist diese beantwortet, gibt es im Anschluss verschiedene Möglichkeiten, die gewählte Strategie umzusetzen. Die jeweils zu bevorzugende Strategie ergibt sich in Abhängigkeit vom beworbenen Produkt und der Kommunikationsaufgabe. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Zeitliche Verteilung von Werbung Seite 42 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategien mit kontinuierlichem Werbedruck Kontinuität Frontloading Backloading Waving Gleichmäßiger Werbedruck über den gesamten Zeitraum der Kampagne. Der Werbedruck liegt auf mittlerem bis hohem Niveau und erfährt relativ geringe Variationen. Die Kampagne startet mit niedrigem Werbedruck, der dann kontinuierlich ausgebaut wird. Die Kampagne beginnt mit hohem Werbedruck. Im weiteren Verlauf wird dieser kontinuierlich reduziert. Regelmäßiges An- und Abschwellen des Werbedrucks oder ein rhythmischer Wechsel zwischen Werben und Nichtwerben. Pulsing Phasen mit hohem und niedrigem Werbedruck sowie kurze Werbepausen wechseln in enger Folge. Es gibt weder lange Werbepausen noch lange Zeiträume mit gleichbleibend hohem Werbedruck. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Zeitliche Verteilung von Werbung/Werbedruck Seite 43 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategien mit zeitlich begrenzten Werbedruckphasen Flighting Abwechselnde Intervalle von werbefreien und werbeintensiven Zeiten. Innerhalb der Flights wird unmittelbar mit hohem Werbedruck gestartet und geendet. Zwischen den Flights liegen längere Werbepausen. Saisonal Werbung findet zeitlich synchron zum Verwendungszyklus des Produkts statt. Außerhalb der Saison findet keine Werbung statt. Bursts Werbung findet punktuell und kurzzeitig mit hohem Werbedruck statt. Der Werbedruck wird nicht über einen längeren Zeitraum konstant gehalten, zeitlich überwiegen Werbepausen. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/3. Schritt: Strategie festlegen/Zeitliche Verteilung von Werbung/Werbedruck Seite 44 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – 4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Bringen Sie Ihre Strategie auf den Punkt und präsentieren Sie den Entscheidern klare, knappe Übersichten. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - und was ist eine Matrix anderes als ein Bild? Eine Werbekampagne endet mit Maßnahmen-, Kosten- und Zeitplänen, die die Konzeptionsidee verdeutlichen und bietet die Chance, das Ineinandergreifen und die Abstimmung der einzelnen Aktivitäten deutlich zu machen. (Crossmedial Vernetzung, wenn unterschiedliche Kommunikationsinstrumente miteinander korrespondieren, um z.B. durch Synergieeffekte die Werbewirkung zu verstärken.) Darstellung der detaillierten Belegung sämtlicher Medien in zeitlichem und sachlichem Zusammenhang. Maßnahmenplan mit allen vorgesehenen und vernetzten Aktivitäten Entscheidung über den gesamtem Zeitraum der Kampagne Entscheidung über die Dosierung von Werbedruck im Kampagnenzeitraum in Abhängigkeit vom Budget Eintragung der zeitlichen Einsatzpläne jedes einzelnen Instrumentes Ergebnisse: Fertigstellung des Zeit-/Ablauf-Plans der Kampagne mit optimalen Instrumente-Einsatz 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Seite 45 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – 4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Maßnahmenplan Listen Sie alle Maßnahmen auf, wenn möglich schon in der Reihenfolge, in der diese zum Einsatz kommen. Eine logisch nachvollziehbare Gliederung unterstützt auch die Logik Ihres Konzeptes und erleichtert das Begreifen Ihrer Vorgehensweise. Kostenplan Hier geht es nicht darum, alle anfallenden Kosten im Detail aufzulisten. Der Kostenplan soll verständlich machen, wie Sie Ihre einzelnen Maßnahmen gewichten - und natürlich auch, dass Sie sich im vorgegebenen Kostenrahmen bewegen. Bieten Sie nur die Zahlen an, die für das Verständnis Ihres Konzeptes dringend erforderlich sind. Schaffen Sie Gruppierungen von Kosten, die inhaltlich Zusammengehören. Zeitplan Der Zeitplan bietet die Chance, das Ineinandergreifen und die Abstimmung der einzelnen Aktivitäten deutlich zu machen. Man spricht von vernetzten Maßnahmen, wenn unterschiedliche Kommunikationsinstrumente miteinander korrespondieren, um z.B. durch Synergieeffekte die Werbewirkung zu verstärken. Etwas Bild- oder Grafikunterstützung erleichtert es den Entscheidern, Ihre Intentionen nachzuvollziehen. Am Beispiel auf der folgenden Seite sehen Sie, dass neben Werbung auch PR- und VKF-Aktionen eingesetzt werden. Als Werber müssen wir über alle Kommunikationsinstrumente verfügen. Bis auf begründete Ausnahmen liegt die Entscheidung über PR und VKF bei dem Werbeleiter (der besser Kommunikationsleiter hieße)... ...und keine Werbeagentur wird bei Konzeptionen auf VKF und PR, auf Sponsoring oder Produktplacement verzichten, nur weil sie nun einmal eine Werbeagentur ist 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Seite 46 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Beispiel Maßnahmen und Kostenplan Einführungskampagne Hydrosart / Kostenplan 1. Mailing Verpackung Pyramide 4.000,Kurzprospekt 4-farbig 4.000,Probe konfektionieren 2.000,Komplett konfektionieren 6.000,-16.000,2. Mailing Datenblatt 2-farbig 1.500,Anschreiben1.500,Spiel als Postkarte 2.500,Konfektionieren 2.500,- 8.000,Package (2000 Einheiten) 4 Formulare, 2farbig 3.000,2000 Spiele 10.000,Konfektionieren 3.000,- 16.000,Anzeigen Kampagne 6 Schaltungen + Vorlage 30.000,- 30.000,- Prospekt 4-seitig, 3000 Stck 4.000,- Salesfolder 6-seitig, 1000 Stck 4.000,- 8.000,- Hauptgewinn Reise Bermuda-Dreieck PR-Material Fotos, Versandkosten etc. 6.000,- 6.000,- Messe-Akt. Standfotos, Give aways 6.000,- Konzeption Planung, Abwicklung, Beschaffung 6.000,- 1.500,- Gesamtkosten97.500,- 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Seite 47 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Beispiel Maßnahmen-Zeitplan Zeitplan Aktion/Monat April Mai Juni Juli Aug. Sept.Okt. _____________________________________________________________________ Mailing X X _____________________________________________________________________ AnzeigenX X _____________________________________________________________________ PRX XX X _____________________________________________________________________ ResponseX _____________________________________________________________________ SalesfolderX _____________________________________________________________________ MesseX Einl. X _____________________________________________________________________ 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/4. Schritt: Zeit- und Kostenplan erstellen Seite 48 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Werbeplanung – 5. Schritt: Strategie begründen Fassen Sie zum Schluss Ihre Strategie in einigen Sätzen zusammen und begründen Sie Ihre Vorgehensweise. 8. Strategische Werbeplanung/Vorgehensweise/5. Schritt: Strategie begründen Seite 49 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Checkliste Strategische Werbeplanung • Zielgruppendefinition • Messbares Werbeziel • Werbeauftritt/Werbedruck • Werbewirkung • Frequenz, Größe, Farbe • Image, Angebot • Streuverlust • Crossmediale Vernetzung • Gewichtung • Synergieeffekt • Kumulationseffekt • Follow-up 8. Strategische Werbeplanung/Checkliste Seite 50 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 3 Strategien im Vergleich Am besten, man vergleicht einmal typische Aufgaben aus unterschiedlichen Kategorien und mit unterschiedlichen Zielen – um zu sehen, wie vielfältig Strategien sein können: 1. Ein Hersteller von Industriewaagen möchte auf der größten Verpackungs-Messe Mitte nächsten Jahres eine neue Produktlinie vorstellen. 2. Ein Reifengroßhändler mit 10 Filialen im nordhessischen Raum möchte mit saisonalen Niedrigpreisangeboten seinen Umsatz erhöhen. 3. Die Stadtreiniger Kassel möchten sich den Bürgern als Partner ins Bewusstsein bringen, die mehr können, als nur für hohe Gebühren den Hausmüll zu entsorgen. Prüfen Sie… …welche Zielgruppen Sie schwerpunktmäßig erreichen wollen …welche Botschaft Sie der Zielgruppe vermitteln wollen …welche Wirkung Sie erzielen wollen …auf welchem Weg Sie diese Zielgruppe am besten erreichen können …welche Werbemittel und Werbeträger sich dazu am besten eignen …wie Sie mit dem Faktor Zeit umgehen wollen …welche Aktivität Schwerpunkt, welche flankierend sein sollen und denken Sie daran… …nur das planen, was wirklich dem Werbeziel dient …dabei aber alle Register ziehen …an Follow-up denken …Streuverluste vermeiden …Streukosten vor Herstellkosten …nicht kleckern, sondern klotzen …den kumulativen Faktor der Werbeaktionen beachten …den Werbeerfolg nachweisbar machen 8. Strategische Werbeplanung/3 Strategien im Vergleich Seite 51 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 3 Strategien im Vergleich Werbekategorie 1. Investitionsgüter, 2. Konsumgüter, 3. Dienstleister Werbeziel 1. Hohe Besucherzahl auf der Messe 2. Höhere Nachfrage nach angebotenen Produkten 3. Verbessertes Image Art des Werbeauftritts 1. Backloading, zunehmende Tendenz, intensiv kurz vor Ereignis 2. Saisonal, mit verschiedenen Schwerpunkten Sommer/Winter 3. kontinuierlich Zielgruppe 1. Produktionsleiter und QK in der abpackenden Industrie, bundesweit 2. Autobesitzer in Nordhessen, Männer, 20 bis 50 Jahre, mittleres EK 3. alle Bürger der Stadt Kassel Schwerpunkt- Werbeträger 1. Fachzeitschriften, Direktwerbung 2. Regio. TZ, Regio.Rundfunk, Regional TV, Kino, Außenwerbung 3. Örtliche Tageszeitung, Mailing, Anschlagstellen, Fahrzeuge Schwerpunkt Werbemittel 1. Anzeige, Werbebriefe, Mailingpackages, Prospekt, Give-away, Web 2. Anzeige oder Beilage, Funk-, TV- und/oder Kinospots 3. örtliche Tageszeitung, Fahrzeuge, Postwurf, Handzettel, Plakate Sinnvolle weitere Kommunikationsinstrumente 1. PR: Produktberichte, VKF: Schulung der Verkaufsmannschaft 2. VKF: Event in Verkaufsräumen, PR: Berichterstattung Thema Sicherheit usw. 3. PR: Tag der offenen Tür, Sponsoring: heimische Fußballmannschaft Flankierende Maßnahmen Sinnvolle Strategie 1. Internet-Auftritt, Werbegeschenke, Incentivs, Messezeitung 2. Außen- und Fahrzeugbeschriftungen, Ballon usw., Gelbe Seiten, Giveaways 3. Bandenwerbung, Gelbe Seiten 1. Anzeigenkampagne in Fachzeitschriften, auffällige Formate, kombiniert mit DM, mehrstufig als Einladungsmailing an vorhandene Adressen, Follow-up-Material zur Beantwortung von Anfragen, evtl. Präsentversprechen bei Besuch auf Messestand 2. Regelmäßige Funkspots im Bereich Verkehrsfunk, Beilage in TZ oder Anzeigenblättern zum Zeitpunkt der Schwerpunktaktionen, auffällige Beschilderung in den Filialen. 3. Regelmäßige Insertion in TZ und Anzeigenblatt, kleinere Formate - Frequenz vor Größe. Plakate an Fahrzeugen, Handzettelverteilung. Wettbewerbe mit Verlosung am Tag der offenen Tür. 8. Strategische Werbeplanung/3 Strategien im Vergleich Seite 52 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester 3 Strategien im Vergleich Werbekategorie 1. Investitionsgüter, 2. Konsumgüter, 3. Dienstleister Werbeziel 1. Hohe Besucherzahl auf der Messe 2. Höhere Nachfrage nach angebotenen Produkten 3. Verbessertes Image Art des Werbeauftritts 1. Backloading, zunehmende Tendenz, intensiv kurz vor Ereignis 2. Saisonal, mit verschiedenen Schwerpunkten Sommer/Winter 3. kontinuierlich Zielgruppe 1. Produktionsleiter und QK in der abpackenden Industrie, bundesweit 2. Autobesitzer in Nordhessen, Männer, 20 bis 50 Jahre, mittleres EK 3. alle Bürger der Stadt Kassel Schwerpunkt- Werbeträger 1. Fachzeitschriften, Direktwerbung 2. Regio. TZ, Regio.Rundfunk, Regional TV, Kino, Außenwerbung 3. Örtliche Tageszeitung, Mailing, Anschlagstellen, Fahrzeuge Schwerpunkt Werbemittel 1. Anzeige, Werbebriefe, Mailingpackages, Prospekt, Give-away, Web 2. Anzeige oder Beilage, Funk-, TV- und/oder Kinospots 3. örtliche Tageszeitung, Fahrzeuge, Postwurf, Handzettel, Plakate Sinnvolle weitere Kommunikationsinstrumente 1. PR: Produktberichte, VKF: Schulung der Verkaufsmannschaft 2. VKF: Event in Verkaufsräumen, PR: Berichterstattung Thema Sicherheit usw. 3. PR: Tag der offenen Tür, Sponsoring: heimische Fußballmannschaft Flankierende Maßnahmen Sinnvolle Strategie 1. Internet-Auftritt, Werbegeschenke, Incentivs, Messezeitung 2. Außen- und Fahrzeugbeschriftungen, Ballon usw., Gelbe Seiten, Giveaways 3. Bandenwerbung, Gelbe Seiten 1. Anzeigenkampagne in Fachzeitschriften, auffällige Formate, kombiniert mit DM, mehrstufig als Einladungsmailing an vorhandene Adressen, Follow-up-Material zur Beantwortung von Anfragen, evtl. Präsentversprechen bei Besuch auf Messestand 2. Regelmäßige Funkspots im Bereich Verkehrsfunk, Beilage in TZ oder Anzeigenblättern zum Zeitpunkt der Schwerpunktaktionen, auffällige Beschilderung in den Filialen. 3. Regelmäßige Insertion in TZ und Anzeigenblatt, kleinere Formate - Frequenz vor Größe. Plakate an Fahrzeugen, Handzettelverteilung. Wettbewerbe mit Verlosung am Tag der offenen Tür. 8. Strategische Werbeplanung/3 Strategien im Vergleich Seite 53 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 1 Zielgruppe Branchen: Automobilindustrie/Automobilzulieferer, Fahrzeugbau; Abgasanlagenhersteller, Maschinenbau, Umwelttechnik Funktion: Geschäftsleitung, Forschung und Entwicklung, Konstruktion Geografisch: Deutschland Zielsetzung Marketingziel: Gewinnung und Pflege von Geschäftskontakten in bekannten Märkten sowie Erschließung neuer, bisher unbekannter Einsatzbereiche zur Sicherung und zum weiteren Ausbau der vorhandenen Produktionskapazitäten. Kommunikationsziel: Generieren von Adressen Zeitraum und Budget: Die Planung umfasst einen Zeitraum von 2 Jahren. Etat 90.000,- Kommunikations-Strategie (Werbung, Sales Promotion, PR) Mit einer mehrstufigen PR-Kampagne sollen im Jahre 2006 einem breiten Spektrum von Fachzeitschriften Anwendungsbeispiele angeboten werden. Deren Inhalt wird gleichzeitig für so genannte Innovation-News verwendet, mit denen ein regelmäßiger Kontakt zu vorhandenen Adressen (Direktmarketing) hergestellt wird. PR und Direktmarketing bereiten gleichzeitig auf den Messebesuch im Herbst 2006 vor, wo Umfotec mit einem kleineren Messestand präsent sein wird. Im Jahr 2007 folgt dann auf der Basis der PR-Resonanz eine Belegung von relevanten Fachzeitschriften mit kleinformatigen Anzeigen, während PR und Direktmarketing fortgesetzt werden. Follow-up-Material wird bereits im Frühjahr 2006 bereitgestellt, damit bei Anfragen qualifiziert reagiert werden kann. 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 54 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 1 Maßnahmen und Kosten Public Relations pro PR-Bericht 600,00 €, 6 Einsätze 3.600,00 € Direktmarketing 6 unterschiedliche Mailings, 2-farbig, 2-seitig, Auflage je 2000 Entwürfe, Druckvorlagen, Druck, pro Mailing 3000,00 € 18.000,00 € Postversand pro Mailing 750,00 € 4.500,00 € Messe Standmiete 20 qm 2.150,00 €, Expowand 1.500,00 € Gestaltung und technische Realisation 1.800,00 € 7.100,00 € Anzeigenwerbung 3 Anzeigenmotive, 1/3 Seite hoch, s/w Gestaltung, Text, Druckvorlagen pro Anzeige 1.500,00 € 4.500,00 € Schaltung in 5 Fachzeitschriften, je 3x (pro Schaltung ca. 1.500,00 €)27.500,00 € Info-Mappe DIN A4-Überformat, 2-farbig bedruckt, mit Klappe, Auflage 30003.000,00 € Übersichtskatalog DIN A4, 8-seitig, 2-farbig, Auflage 3000, Herstellung und Druck8.000,00 € Imagebroschüre 6-seitig, 5-farbig, DIN A4, unter Verwendung der vorhandenen Komponenten aus dem jetzigen Prospekt, Herstellung und Druck, Auflage 3000 3.100,00 € Homepage Laufzeit 2 Jahre, Entwurf, Einrichtung, Serverplatz 5.000,00 € ca. EUR80.000,00 € Reserve für Diverses 10.000,-90.000,00 € Zeitplan 20062007 012341234 PR-Kampagne • • • • • • • • • Direktmailing • • • • • • Messe • Anzeigen • • • Mappe • Katalog • Imagebroschüre • Homepage • KostenEUR 37.500,-EUR 42.500,Bitte beachten: Dieses Beispiel beinhaltet außer der Werbung auch die Kommunikations-Instrumente PR und VKF. 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 55 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 2 Jun 02 bis März 03 Strategische Vorgehensweise (Schema) Bauträger Investoren Bauherren Bauträger Investoren Bauherren Bauträger Investoren Bauherren Architekten Phase 2: Im Fokus die Investoren Bauträger und Investoren Mitgliedsfirmen Jan 01 bis Mai 02 Architekten Phase 1: Im Fokus die Multiplikatoren Phase 0: Konzeption der Kampagne 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 56 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 2 Strategie Um den Erfolg des Kommunikationskonzeptes sicherzustellen, müssen vor dem Start der neuen Kampagne folgende Voraussetzungen erfüllt sein: · Die Entwicklung einer Corporate Identity und eines Corporate Designs, um einen ein heitlichen Auftritt der Gütegemeinschaft und deren Mitglieder während des gesamten Kommunikationszeitraumes zu gewährleisten. · Die Neugestaltung der Homepage im Internet und deren ständige Aktualisierung. · Die Herstellung der Folder, Themenpakete und der Imagebroschüre. Diese Maßnahmen bilden eine Informationsplattform, auf die Interessenten jederzeit zugreifen können. So wird bereits frühzeitig eine Dialogmöglichkeit innerhalb des neuen Auftritts mit der Zielgruppe gesichert. Der Startschuss des neuen Gütezeichens „Q Fenster-Qualität“ fällt im September 2001 mit einer Pressekonferenz. Hierzu werden Pressevertreter der Fachzeitschriften, der Wirtschaftspresse und der regionalen Tagespresse eingeladen. Die daraus entstehende PR-Kampagne informiert die Zielgruppe über das neue Fenster-QualitätsGütezeichen und sorgt für eine erste Präsenz in den Köpfen der Zielgruppe. Gleichzeitig startet im September 2001 eine Anzeigenkampagne in der Fachzeitschrift „Deutsches Architektenblatt“. Bis September 2002 wird in Intervallen eines der 4-farbigen Anzeigenmotive geschaltet, um die Zielgruppe über das neue Gütezeichen zu informieren und zu sensibilisieren. Zeitversetzt werden in der Zeitschrift „Das Haus“ informative 1/4-seitige Anzeigen geschaltet, um auch die Bauherren über die Vorteile von „Q-Fenster-Qualität“ zu überzeugen. Zur Stärkung und Unterstützung der Anzeigenkampagne werden ausgewählte Zielpersonen quartalsweise via Mailings über Themenpakete und Seminarangebote informiert. Damit lernt der Architekt die Vorteile und den Nutzen des Gütezeichens kennen. Ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikationsaktivitäten ist der Architekturpreis (Fenster Award). Eine intensive Betreuung in Form von Presseartikeln im Anschluss an die Erstpräsentation auf der „Dach und Wand 2002“ machen diesen Award und auch das Fenster-Qualitäts-Gütezeichen bei der Zielgruppe bekannt und stimulieren zur Teilnahme. Die Verleihung erfolgt erstmals auf der „Dach und Wand 2003“. Dieses Event wird durch PR-Arbeit in Fachzeitschriften nachhaltig kommuniziert und verankert somit das neue Gütezeichen in der Zielgruppe. 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 57 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 2 Maßnahmenplan Maßnahmen/Quartal200120022003 234123412 _________________________________________________________________________________________ Logo, Corporate Design • _________________________________________________________________________________________ Imagebroschüre • _________________________________________________________________________________________ Internet • _________________________________________________________________________________________ Intranet • _________________________________________________________________________________________ PR zum neuen Auftritt • _________________________________________________________________________________________ Anzeigenwerbung Architekten • • • • • • _________________________________________________________________________________________ Mailing Architekten • • • • _________________________________________________________________________________________ Servicepaket für Archtitekten • _________________________________________________________________________________________ Messe • • _________________________________________________________________________________________ Fenster-Award-Ankündigung • _________________________________________________________________________________________ Fenster-Award-Vergabe • _________________________________________________________________________________________ Material für Mitglieder • _________________________________________________________________________________________ Anzeigenwerbung Bauherren • • • • _________________________________________________________________________________________ 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 58 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 3 Aufgabe Ein Hersteller von Laborgeräten ist durch einen massiven Werbeauftritt des Wettbewerbs unter Druck geraten und möchte werblich gegensteuern. Dafür werden im Marketing für das Jahr 2012 zusätzlich zu den schon geplanten Kommunikationsaktivitäten EUR 50.000,- bewilligt. Aufgabenstellung: Entwickeln Sie einen werbestrategischen Ansatz: 1. 2. 3. 4. 5. Bestimmen Sie die Zielgruppe. Definieren Sie die Werbeziele. Beschreiben Sie Ihre strategische Vorgehensweise. Begründung Sie Ihre Strategie. Stellen Sie Maßnahmen- und Zeitpläne auf. Beachten Sie: Es sind keine Standards in bezug auf Art und Größe der Werbemittel oder in bezug auf Werbeträger zu berücksichtigen. Es ist keine detaillierte Kostenplanung verlangt, jedoch soll sich Ihr strategischer Ansatz einigermaßen glaubhaft an dem Budget orientieren. Deshalb einige Daten für Ihre Planung: Durchschnittpreise für Anzeigen in Fachzeitschriften: 1/1 Seite s/w EUR 3.000,-, pro weitere Farbe EUR 400,Herstellung eines neuen Anzeigenmotivs: ½ Seite s/w EUR 1.500,-, 1/1 Seite s/w EUR 2.500,-, 1/1 Seite 4c EUR 3.000,Entwurf und Realisation eines Mailings 4c, A4, 2-seitig EUR 2.500,Druck pro Tauschend EUR 140,3000 Adressen in einer Datenbank, davon ca. 1.000 echte Kunden Infopost pro Mailing EUR 0,35 (sonstige Werbeaktivitäten ggf. schätzen) Imagebroschüre als Follow up vorhanden. 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 59 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Beispiel 3 Lösungsansatz Zielgruppe Branche: Labor, Funktion: Laborleiter, Geschäftsleitung, Einkauf, Geografisch: Deutschland Werbeziel Erhöhung des Bekanntheitsgrades, Positionierung als bedeutender Anbieter unter Hervorhebung besonderer Leistungsmerkmale des Unternehmens. Strategie Intensiver Werbeauftritt mit ganzseitigen Anzeigen 4-farbig in rascher Folge innerhalb eines begrenzten Zeitraumes. Schaltung Januar bis April 2003 in den vier Fachzeitschriften mit der höchsten Marktdurchdringung. Kombiniert mit einer zweistufigen Mailingaktion an die 3000 Adressen aus der Datei. Anzeigen und Mailing mit identischen Auftritt. Follow up mit vorhandener Imagebroschüre. Ein Abstimmung des Streuplanes mit den sonstigen Kommunikationsaktivitäten. Begründung Mit großformatigen Anzeigen und der zeitgleichen Mailingaktion soll ein kurzzeitiger hoher Werbedruck erzeugt werden, um die Bedeutung des Angebotes im Bewusstsein der Zielgruppe zu verankern. Die Schaltung in den Fachzeitschriften erfolgt zeitversetzt, um den Mehrfachlesern Präsenz über den gesamten Zeitraum zu bieten. Eine zweistufige Mailingaktion gibt zusätzliche Anstösse bei bereits bekannten Geschäftspartnern. Anzeigen und Mailings nutzen die gleichen Werbeargumente, um Synergieeffekte zur Verstärkung des Werbedrucks zu nutzen. Maßnahmen-, Zeit-, und Kostenplan Monat 1 2 Streuung Anzeigen Zeitschrift A x Zeitschrift B x Zeitschrift C o Zeitschrift D x Mailing x o Produktionskosten Anzeige, Entwurf und Lithos, 4c Mailing, Entwurf und Realisation, 4c Mailing, Druck Streukosten 4 Zeitschriften mit je 2 Motiven Mailing, Porto 3 4 5 6 o o x o x= Motiv 1 o=Motiv 2 2 Motive á 3.000,- 2 Mailings á 2.500,- 6 x 140,- 6.000,00 € 5.000,00 € 840,00 € 8 x 4.200,- 6.000,- x 0,35 33.600,00 € 2.100,00 € Summe47.540,00 € 8. Strategische Werbeplanung/Beispiele Seite 60 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Übungsaufgabe 1 Ein Hotel – Restaurant in der Nähe von Friedberg, landschaftlich sehr reizvoll und ruhig gelegen, plant zur besseren Auslastung der Übernachtungs- und Tagungskapazität eine Werbekampagne. Die Küche des Hotels (deutsche Küche) genießt einen guten Ruf, die Zimmer (Bettenkapazität 60) erfüllen gehobene Ansprüche, es gibt Tagungsräume für 100 und für 20 – 30 Teilnehmer mit guter technischer Ausrüstung. Zielgruppen sind Firmen im Rhein-Main Gebiet, die veranlasst werden sollen, das Hotel als Tagungsort, aber auch alsÜbernachtungsort für Ihre Gäste zu nutzen. Die Werbekampagne soll Anfang 2014 starten und einen Zeitraum von einem halben Jahr umfassen. Die Kosten sollen EUR 10.000,- nicht überschreiten. Welche der oben genannten Informationen sind für eine Werbestrategie von Bedeutung? Welche Zielgruppen-Merkmale spielen für diese Strategieaufgabe eine Rolle? 3. Welches messbare Werbeziel wollen Sie erreichen? 4. Welche Werbemittel würden Sie primär einsetzen und warum? 5. Welche Werbemittel würden Sie flankierend einsetzen und warum? 6. Welche Werbeträger würden Sie primär einsetzen und warum? 7. Kurz und Knapp: Welche strategische Vorgehensweise empfehlen Sie? 8. Strategische Werbeplanung/Übungsaufgaben Seite 61 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Übungsaufgabe 2 Ein führender Hersteller von Komponenten und Systemen zur Vakuumerzeugung möchte seine neue VakuumpumpenGeneration auf der größten Branchenfachmesse im November 2014 vorstellen. Die Produktion von Solarzellen, Halbleitern, DVDs, Wärmeschutzglas sowie die Beschichtung von hochbelastbaren, mechanischen Werkzeugen oder auch Brillengläsern stellen nur einige Anwendungsbeispiele für Vakuumtechnologie dar. Der Markt für diese Produktreihe ist hart umkämpft und deshalb möchte man die Korrekurenz vor der Messe werblich unter Druck setzen. Der Werbeetat für Einführung der neuen Generation wird auf EUR 65.000 festgelegt. Die Kosten für den Messestand sind mit diesem Etat nicht zu berücksichtigen. Des weiteren möchte man ab dem 2. Quartal 2014 den Abverkauf der „alten“ Vakuumpumpen-Generation bis zur Neueinführung der neuen Generation steigern und stellt dafür einen zusätzlichen Werbeetat von EUR 10.000 zur Verfügung. Welche in der Aufgabenstellung genannten Informationen sind für die Werbestrategie von Bedeutung? Definieren Sie Ihre Zielgruppen! Welche Werbeziele möchten Sie erreichen! Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie primär einsetzen und warum? Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie flankierend einsetzen und warum? Kurz & knapp: Welche werbestrategische Vorgehensweise empfehlen Sie? 8. Strategische Werbeplanung/Übungsaufgaben Seite 62 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Übungsaufgabe 3 Ein finnisches Unternehmen der Getränkeindustrie plant im Jahr 2014 ein exklusives Mineralwasser unter der Marke „ICE-AQUA“ auf den deutschen Markt zu etablieren. Die Quelle entspringt am zweitgrößtes Gletscher im Süden des Inselstaates. Das Wasser dieser traditionsreichen Quelle wird in hochwertigen Glasflaschen abgefüllt und ist reich an Mineralstoffen. Ingesamt übertrifft das Wasser alle Mindestanforderungen der EU und kann sogar kann zur Vorbereitung der Nahrung von Neugeborenen verwendet werden. Des weiteren regt „ICE-AQUA“ den Stoffwechsel an und sorgt für tägliche Ausgeglichenheit und körperliche Zufriedenheit. Der Wettbewerbsdruck bei günstigen Mineralwasser ist erheblich. Aufgrund der hervorragenden Produkteigenschaften und möglichen Marktpotentialen hat man sich entschlossen, in die noch kaum besetzte Nische der hochpreisigen Mineralwasser zu gehen. Für die Kampagne stehen 1.500.000 EUR zur Verfügung. Der Kampagnenzeitraum umfasst 1 Jahr. Welche in der Aufgabenstellung genannten Informationen sind für die Werbestrategie von Bedeutung? Definieren Sie Ihre Zielgruppen! Welche Werbeziele möchten Sie erreichen! Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie primär einsetzen und warum? Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie flankierend einsetzen und warum? Kurz & knapp: Welche werbestrategische Vorgehensweise empfehlen Sie? 8. Strategische Werbeplanung/Übungsaufgaben Seite 63 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Übungsaufgabe 4 Schönox, einer der führenden Bauchemie-Hersteller möchte zu Beginn des neuen Jahres 2015 einen neuen, rollfähigen Dichtkleber für Abdichtungen keramischer Fliesenbeläge in den Markt einführen. Der Dichtkleber wird gemeinsam im Set mit der bereits bekannten Abdichtungsbahn „Schönox AB“ als „iFix-Set“ angeboten und als absolutes Profi-Produkt ausschließlich im Fachhandel vertrieben. Zu Ihrer Information: Fliesenbeläge in Nass- und Wetterbereichen (z.B. Bad, Balkone und Terrassen) müssen vorher abgedichtet werden. Mit dem Abdichten wird verhindert, dass Wasser in den Estrich bzw. in die Wand eindringt und die Konstruktion beschädigt. Mit dem Dichtkleber wird die Abdichtung verklebt. Die Fliesen werden danach auf die Abdichtung verklebt (Dazu werden andere Kleber verwendet). „iFix“, ermöglicht eine ergonomische Verarbeitung mit mindestens 40% Zeitersparnis und bietet reduzierte Lager- und Transportkosten durch geringen Materialverbrauch. Es sind keine zusätzlichen Produkte zur Ausführung notwendig, da das iFix-Set inklusive des Verarbeitungswerkzeugs ausgeliefert wird. Der Markt für diese Produktreihe ist hart umkämpft. Der Werbeetat für Einführung des neuen Dichtklebers inkl. Set wird auf EUR 70.000 festgelegt. Des weiteren möchte man ab dem 4. Quartal 2014 den Abverkauf des „alten“ Dichtklebers bis zur Neueinführung der neuen Generation steigern und stellt dafür einen zusätzlichen Werbeetat von EUR 10.000 zur Verfügung. Welche in der Aufgabenstellung genannten Informationen sind für die Werbestrategie von Bedeutung? Definieren Sie Ihre Zielgruppen! Welche Werbeziele möchten Sie erreichen! Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie primär einsetzen und warum? Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie flankierend einsetzen und warum? Kurz & knapp: Welche werbestrategische Vorgehensweise empfehlen Sie? 8. Strategische Werbeplanung/Übungsaufgaben Seite 64 AfAK Werbung 1 Dozent: René Skotarczyk 1. Semester Strategische Planung – Übungsaufgabe 5 Ein führender Hersteller von Geschmacksgrundstoffen für die Getränke- und Molkereiindustrie möchte sich ab dem kommenden Jahr stärker in den Köpfen seiner Zielgruppe als „Geschmacks-Trendsetter“ verankern und stellt deshalb für die Kampagne im kommenden Jahr EUR 100.000,00 zur Verfügung. „Grundstoffe“ wie Fruchtsaftkonzentrate, Getränkegrundstoffe und Aromen bilden als sogenannte Sirups die Geschmacksgrundlage und werden zur Herstellung von Süßgetränken (u.a. Cola, Eistee, Säfte), Michprodukten oder Eiscrem etc. benötigt. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Trends im Vorfeld zu erkennen und sie für die Getränke- und Molkereiindustrie erfolgreich nutzbar zu machen. Ein wichtiger Bestandteil in der Planung und Abstimmung der Werbemaßnahmen ist die Fachmesse BRAU 2015 im November, wo das Unternehmen sein Know-How und ein neues, revolutionäres Geschmackskonzept vorstellen wird. Die Kosten für die Messe sind jedoch nicht zu berücksichtigen. Welche in der Aufgabenstellung genannten Informationen sind für die Werbestrategie von Bedeutung? Definieren Sie Ihre Zielgruppen! Welche Werbeziele möchten Sie erreichen! Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie primär einsetzen und warum? Welche Werbemittel und Werbeträger würden Sie flankierend einsetzen und warum? Kurz & knapp: Welche werbestrategische Vorgehensweise empfehlen Sie? 8. Strategische Werbeplanung/Übungsaufgaben Seite 65